Presseheft - Neue Visionen Filmverleih

Transcrição

Presseheft - Neue Visionen Filmverleih
Charlie Sheen JaSon SChwartzMan
Ein film von
und
Bill Murray
Roman Coppola
wirkliCh niChtS iSt wirkliCh
CHARLIE SHEEN JASON SCHWARTZMAN in „CHARLIES WELT – WIRKLICH NICHTS IST WIRKLICH“
.
KATHERYN WINNICK AUBREY PLAZA mit PATRI. CIA ARQUETTE und BILL MURRAY musik und songs LIAM HAYES ausstattung ELLIOTT HOSTETTER kostume APRIL NAPIER
ko-produzent DARREN DEMETRE ausfuhrende produzenten MICHAEL ZAKIN und ROBERT MARON produzenten YOUREE HENLEY und ROMAN COPPOLA
eine AMERICAN ZOETROPE produktion, gefilmt in HOLLYWOOD, CA drehbuch und regie ROMAN COPPOLA
© Surrealist Lunchbox & Stormwindow Company
2
präsentiert
CHARLIES WELT
Wirklich nichts ist wirklich
Ein Film von
Roman Coppola
mit
Charlie Sheen
Jason Schwartzman
Bill Murray
Patricia Arquette
Katheryn Winnick
Kinostart: 02. Mai 2013
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INHALT
BESETZUNG
05
STAB
05
TECHNISCHE ANGABEN
05
KURZINHALT
06
PRESSENOTIZ
06
INHALT
07
STATEMENT DES REGISSEURS
09
DER VISUELLE STIL
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DIE MUSIK – LIAM HAYES
11
ROMAN COPPOLA ÜBER...
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CHARLIE SHEEN ÜBER...
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JASON SCHWARTZMAN ÜBER...
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BILL MURRAY ÜBER...
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KATHERYN WINNICK ÜBER...
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BESETZUNG
CHARLIE SHEEN
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JASON SCHWARTZMAN
22
BILL MURRAY
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KATHERYN WINICK
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PATRICIA ARQUETTE
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STAB
ROMAN COPPOLA
4
28
BESETZUNG
CHARLIE SHEEN
JASON SCHWARTZMAN
CHARLES SWAN III
Kirby Star
BILL MURRAY
Saul
KATHERYN WINNICK
Ivana
PATRICIA ARQUETTE
Izzy
AUBREY PLAZA
MARY ELIZABETH WINSTEAD
DERMOT MULRONEY
Marnie
VICTORIA
DoKtor
STAB
REGIE UND DREHBUCH
KAMERA
SZENENBILD
SCHNITT
MUSIK
KOSTÜM
PRODUZENTEN
ROMAN COPPOLA
NICK BEAL
ELLIOTT HOSTETTER
ROBERT SCHAFER
LIAM HAYES
APRIL NAPIER
ROMAN COPPOLA
YOUREE HENLEY
AUSFÜHRENDE PRODUZENTEN
ROBERT MARON
MICHAEL ZAKIN
CO-PRODUZENT
DARREN M. DEMETRE
TECHNISCHE ANGABEN
LÄNGE
FORMAT
TON
5
ca. 88 MINUTEN
1:1.85
Dolby Digital 5.1
KURZINHALT
pressenotiz
Willkommen im schillernden Gedankenlabyrinth von
Charles Swan III (Charlie Sheen)! Seit seine große Liebe,
die wunderschöne Ivana (Katheryn Winnick), ihn verlassen hat, läuft rein gar nichts mehr rund. Der erfolgsverwöhnte Grafikdesigner und charmante Bad Boy gerät in
einen Strudel aus Liebeskummer und Selbstzweifeln und
ist im oberflächlichen, grell-bunten L.A. plötzlich auf der
Suche nach dem tieferen Lebenssinn. Zusammen mit seinen engsten Vertrauten – dem spleenigen Stand-up-Comedian Kirby (Jason Schwartzman), seinem strengen Businessmanager Saul (Bill Murray) und seiner Schwester
Izzy (Patricia Arquette) – begibt sich Charles Swan III auf
einen schrägen Trip zwischen Fantasie und Wirklichkeit.
Unkonventionell, verspielt, voller überbordender Fantasie
und ironischer Anspielungen nimmt Regisseur Roman
Coppola (Drehbuch u.a. für Wes Andersons „Darjeeling
Limited“ und Oscar®-nominiert für „Moonrise Kingdom“)
den Zuschauer mit auf einen wilden Ritt durch Traum und
Zeit. In einem stilisierten L.A., inspiriert von Lebensgefühl, Musik und Style der Siebzigerjahre, entspinnt sich
ein turbulentes Gedankenspiel um verlorene Liebe und
wahre Freundschaft. Charlie Sheen („Two and a Half Men“)
gelingt mit seiner Rolle als Charles Swan III ein fulminantes Comeback als Arthouse-Schauspieler. An seiner Seite
begeistert ein illustres Schauspiel-Ensemble: Bill Murray
(„Moonrise Kingdom“), Jason Schwartzman („Darjeeling
Limited“) und Patricia Arquette („Lost Highway“).
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INHALT
Ihn zu kennen, heißt an ihm zu verzweifeln. Sagt der
erfolgreiche Stand-up-Comedian Kirby Starr (Jason
Schwartzmann) über seinen besten Freund Charles Swan
III (Charlie Sheen). Charles ist ein renommierter und
höchst innovativer Grafikdesigner in Los Angeles, dessen
Firma Swan Design mit ihren eigenwilligen Entwürfen
bestens im Geschäft ist. Das heißt jedoch nicht, dass der
Inhaber nicht trotzdem ständig in prekären Geldschwierigkeiten steckt. Denn Charlie – wie er von seinen Freunden genannt wird – ist vor allem Lebemann, Frauenheld,
Playboy, immer den schönen Dingen und noch schöneren Frauen zugeneigt. Ein Taugenichts, ein Schlitzohr,
ein Hallodri, der in den Tag hinein lebt und sich stets seiner Muße hingibt.
stürzt Charlies Auto mit ihm am Steuer den Berg hinab
und landet in einem Swimming Pool.
Bevor er gerettet und in ein Krankenhaus gebracht wird,
erinnert sich Charlie an die schönen Zeiten, die er mit
Ivana verlebt hat. Auf dem Weg ins Krankenhaus werden
diese Gedanken vertrieben von einer Todesfantasie, in der
attraktive Frauen seines Lebens an seinem offenen Grab
stehen. Aber hurra, Charlies Leiche lebt noch. Er erhebt
sich aus dem Grab und legt mit den Frauen eine Tanznummer hin. Sein Freund Kirby spendet ihm Beifall und
verrät ihm, dass Ivana auch dabei war.
Als Charlie in seinem Zimmer im Krankenhaus wach
wird, ist seine Schwester mit ihren beiden Söhnen da. Sie
hat ihren autobiographischen Roman fertig gestellt und
wünscht sich, dass Charlie das Cover gestaltet. Er sonnt
sich in seinem Selbstmitleid. Izzy empfiehlt ihm, zum
Therapeuten zu gehen. Bei Kirby stößt Charlie auf mehr
Verständnis – auch wenn der darauf drängt, Charlie solle endlich das Cover seiner neuen Comedy-Platte fertig
stellen. Charlie erinnert sich daran, wie er Ivana kennengelernt hat, wie sie sich ineinander verliebt und aus ihrem Leben erzählt haben, wie er von seinen beruflichen
Anfängen erzählte und ihr stolz die Büros von Swan Industries zeigte – seinen eigenen Arbeitsplatz hat er sich
in einem alten Bus eingerichtet. Charles beichtet Ivana,
immer schon ein Tagträumer gewesen zu sein und sich
vorgestellt zu haben, die hübschesten Mädchen seiner
Schule aus den Händen mieser Bösewichte zu befreien.
Er verbildlicht das, indem er Ivana von einem Nazischergen verschleppen lässt und sie dann heldenhaft rettet.
Seine Assistentin Marnie (Aubrey Plaza) bringt ihn wieder
zurück auf den Boden der Tatsachen und erinnert ihn an
die Arbeit an dem Cover für Kirbys neues Album.
Die meiste Zeit denkt Charlie an Frauen. Das hat er sogar schriftlich, denn ein Psychiater wagt einen Blick in
sein Oberstübchen. Und der entdeckt, dass sich 70 Prozent seines Gehirns im Grunde ausschließlich mit Sex
beschäftigt. Weitere 20 Prozent nutzt er für sein Verlangen nach Geld und Macht. Eine kleine Region ist für
die Regelung der Körperfunktionen und die Abwicklung
des Geldverkehrs zuständig. Und tief verborgen in dem
Wirrwarr, der sich Charlie Swans Verstand nennt, gibt
es noch einen winzigen, aber nicht ganz unbedeutenden
Abschnitt, der sich um enge Beziehungen kümmert. Zunächst kann der Arzt nur eine ältere Dame ausmachen,
Charlies 94-jährige Großmutter. Dann einen jungen Mann,
der eingangs erwähnte Kirby. Außerdem eine junge Frau,
seine Schwester Izzy (Patricia Arquette). Und dann immer
wieder Damenschuhe, eine endlose Kaskade von Damenschuhen.
Diese gehören Ivana (Katheryn Winnick), Charlies großer Liebe. Nach einem heftigen Streit darüber, dass sie
es nicht ertragen kann, dass Charlie ihre gemeinsamen
Fotos ausgerechnet in der Schublade sammelt, in der
auch die Fotos all seiner vielen Verflossenen lagern, wirft
sie ihm ihre Schuhe um die Ohren. Und verlässt ihn. Für
Charlie bricht die Welt zusammen. Verzweifelt sammelt
er die Schuhe in einer großen grünen Abfalltüte zusammen und fährt, nur mit seinem Morgenkimono bekleidet,
in seinem schrägen Cadillac-Oldtimer in die Hollywood
Hills. Der Versuch, die Tüte mit den Schuhen einen Abgrund hinabzuwerfen, schlägt allerdings gründlich fehl.
Die Tüte bleibt in den Ästen des erstbesten Baumes hängen, und bei den Versuchen, sie da wieder runterzuholen,
Charlie stellt sich vor, Kirby als jüdischen Cowboy auf einem Pferd in der Wüste zu inszenieren. Auch Charlie trägt
ein Cowboy-Outfit. Sie reiten nebeneinander und plaudern. Sie philosophieren über die Liebe. Charlie sagt, er
befürchte, Ivana könne bereits einen Neuen haben. Und
Kirby empfiehlt ihn, sie mit Wanzen abhören zu lassen,
wenn er denn Gewissheit haben wolle. Und schon sind die
beiden mittendrin in einem wilden Abenteuer, in dem sie
von einer Gruppe hübscher Squaws, angeführt von Ivana,
angegriffen werden. Charlie und Kirby sind in der Unterzahl und verschanzen sich. Es sieht nicht gut aus für die
7
stimmt Charlie zu, dass Frauen im Grunde ihres Wesens
gemein sind: Er hat sogar einen Sketch darüber geschrieben, über die von gehörnten Frauen gegründete Secret
Society of Ball Busters, die es sich zur Aufgabe gemacht
hat, den Männern das Leben schwer zu machen. Und
schon sind Charlie, Kirby und Saul wieder mittendrin in
einem Abenteuer.
beiden. In letzter Minute kommt ihnen Saul (Bill Murray),
Charlies Anwalt und Manager, zur Hilfe. Er trägt zwar das
gleiche Outfit wie John Wayne in „Rio Bravo“, kann aber
nicht verhindern, dass Charlie dennoch tödlich von einem
Pfeil Ivanas getroffen wird. Saul zieht den Pfeil aus Charlies Herzen ...
... und sieht zu, wie Charlie im Krankenhaus ein Pflaster
entfernt wird. Saul hat keine guten Nachrichten für seinen
Freund und Klienten. Es sieht nicht gut aus mit Charlies
Finanzen, und Saul hat zusätzlich private Eheproblemen,
die ihn runterziehen. Charlie bietet ihm an, in der ersten
Phase der Trennung in seinem Haus unterzukommen. Als
er wieder allein in seinem Krankenzimmer ist, beginnt er
sein Testament zu diktieren. Er bedenkt vor allem seinen
Tukan Coco und seine Schwester. Seine Yacht soll verbrannt werden: Für ihn ist sie ein Mahnmal für die ersten
größeren Streits in seiner Beziehung mit Ivana: Sie hatte das Diaphragma einer anderen Frau entdeckt. Kirby
Der Doktor (Dermot Mulroney) hat gute Nachrichten für
Charlie. Er leidet ausschließlich an Sodbrennen und wird
wieder aus dem Krankenhaus entlassen. In seinem Haus
wird er unentwegt an Ivana erinnert. Je näher der Termin
der Weihnachtsfeier in seinem Büro rückt, desto mehr ist
er sich bewusst, dass er Ivana noch einmal, ein letztes Mal
sprechen muss, wenn es mit seinem Leben weitergehen
soll. Denn er hat der Frau seines Lebens etwas Wichtiges
zu sagen. Aber dazu muss er erst einmal wieder an sie
rankommen. Und das ist einfacher gedacht als getan ...
8
STATEMENT DES REGISSEURS
Ich bin der festen Überzeugung, dass Filme Reisen sind –
sie sind ein Mittel, um sich in reale oder erfundene Zeiten
zu bewegen, die man gerne erforschen möchte. Indem ich
Filme mache, lerne ich etwas über meine Interessen. Und
natürlich lade ich das Publikum ein, mich auf meinem Weg
zu begleiten. Ich versuche dabei nicht zu viel zu erklären,
denn ich habe großen Respekt vor der Intelligenz des Publikums.
Künstler, zu dem die eben Genannten aufgeblickt haben.
Er stand in dem Ruf, einen Ferrari zu fahren und in einem
ziemlich lässigen Büro zu arbeiten, in dem alte Benzinpumpen herumstanden. Diese Jungs entdeckten alte Coca-Cola-Motive, Designs von Petroliana und Disney aus den Dreißiger- und Vierzigerjahren wieder. Sie ließen damals eine
wunderbar üppige und farbenfrohe Ästhetik entstehen.
Darauf wollte ich mich bei der Kulisse und dem visuellen
Rahmen meines Films beziehen.
Mein erster Film, CQ (dto., 2001), hatte eine Hauptfigur, die
eher zurückhaltend war. Ein Beobachter. Nachdem ich den
Film fertiggestellt hatte, wollte ich als nächstes einen Film
über eine etwas offenere Figur machen. Die Idee für einen
Film begann Form anzunehmen, einen Film über einen
ausgefallenen Narzissten, einen großspurigen Liebhaber
der Frauen, so ein bisschen Typ „Bad Boy“.
Ich fand, dass diese fröhliche, gewagte und sexy Designwelt
im Zusammenspiel mit den sonnigen und oberflächlichen
Klischees von Los Angeles einen wunderbaren Kontrast zu
dieser Figur ergeben würde, die gerade von einer düsteren
Depression und dem Trauma einer Trennung schwer nach
unten gezogen wird. Das ließ mich an die Große Depression
in den Dreißigerjahren denken. Damals blickten die Popkultur, die Musik und die Filme im Angesicht der Krise so
optimistisch und lebensfroh in die Welt. Sehen Sie sich nur
Ich wusste außerdem, dass ich daran interessant war, die
einzigartige Welt des Grafikdesigns im Allgemeinen und der
Designer von Plattencovern im Besonderen in den Mittelpunkt eines Films zu stellen. Es gab da ein goldenes Zeitalter in den Siebzigerjahren, in dem eine Gruppe mutiger und
dynamischer Künstler eine ganze Reihe unvergesslicher
und atemberaubender Plattencover gemacht hat. Charles
White III, Dave Willardson und Peter Palombi gehören zu
den unumstrittenen Meistern ihrer Zunft. Charles White III
war jedenfalls auch die Inspiration für den Namen meiner
Hauptfigur.
die Filme mit Fred Astaire und Ginger Rogers an oder ein
Lied wie „Pennies from Heaven“. All dieser fast aufdringliche Frohsinn war Amerikas Antwort auf die Wirtschaftskrise; so bekämpfte das Land seine öffentliche Depression.
Die Gegenüberstellung dieser Gegensätze wurde zu einem
der Schlüsselelemente beim Erzählen der Geschichte.
Außerdem wusste ich, dass ich einen Film über Männer und
Frauen machen wollte; besonders über einen männlichen
Blick auf verlorene Liebe. Ich habe in meinem eigenen Leben eine Trennung erlebt und machte dabei eine ganz uni-
Mit Robert Miles Runyon gab es da noch einen weiteren
9
verselle Erfahrung: Ich versuchte zu verstehen, was falsch
gelaufen ist, was ich richtig gemacht habe. Habe ich diese
Person wirklich geliebt? Habe ich sie gehasst? Habe ich
sie überhaupt gemocht? Doch obwohl ich mir viele Gedanken über diese Fragen gemacht habe, wollte ich einen
Film machen, der spritzig ist, verspielt, exzentrisch und
witzig; fast wie ein Kinderfilm über ein erwachsenes Thema.
Das Drehbuch beschäftigte mich einige Jahre. Ich wollte mir keine absoluten Regeln setzen, deshalb war es
schwierig, eine Form für die Geschichte zu finden. Charlie Sheen ist ein alter Freund von mir. Er hat einmal zu
mir gesagt: „Wir sollten irgendwann einmal einen Film
zusammen machen. Unsere Väter haben miteinander gearbeitet. Wir müssen auch etwas zusammen auf die Beine
stellen.“ Ich fand das sehr großzügig von ihm. An einem
gewissen Punkt stellte ich fest, dass er perfekt wäre für
die Hauptrolle – ein charismatischer Mann, der seinen
Charme sprühen lässt, um seiner Probleme Herr zu werden. Aber damit werden die Probleme nicht gelöst, sondern einfach nur verdrängt. Ich sprach ihn zu einer Zeit
an, als er aufgrund von Problemen mit seiner Fernsehserie und persönliche Dingen gerade sehr abgelenkt war.
Ich muss nicht betonen, dass mir das ungemein viel bedeutet hat, als er dennoch zusagte.
Eine Gruppe von Freunden hat mir geholfen, den Film zu
realisieren. Und bei vielen weiteren Freunden, Verwandten und Mitarbeitern forderte ich Gefälligkeiten ein. Viele
Dinge aus meinem Privatleben fanden Verwendung. Das
Haus, das in dem Film zu sehen ist, ist beispielsweise
mein Zuhause. Viele der Klamotten, die Charlie trägt, sind
meine eigenen. Viele der Leute, die im Film zu sehen sind
– ob es nun Verwandte sind wie Jason oder Freunde wie
Dermot Mulroney und Stephen Dorff –, kamen an Bord,
um mich zu unterstützen und mir zu helfen. Es ist eines
der Merkmale des Films, dass er von diesem Geist beseelt ist. Es ist ein Film, der aus Liebe entstanden ist.
Ich hoffe, dass den Menschen die Verspieltheit des Films
gefallen wird. Er ist als Jux gedacht, als großer Spaß, auch
wenn im Kern ein Thema steckt, das mir persönlich viel
bedeutet – und, wie ich denke, auch andere ansprechen
wird. Mich interessiert die Verzahnung von Verspieltheit
und persönlichen Einblicken. Und ich hoffe, dass das auch
rüberkommt.
10
DER
MUSIK
VISUELLE STIL LIAM HAYES
Roman Coppola wusste von Anfang an, dass er einen Film
machen wollte, der sich nicht so recht festlegt, wann genau
in der jüngeren Vergangenheit er spielt. Einerseits sind der
Look des Films und seine „postmoderne“ Herangehensweise ans Erzählen seiner Geschichte absolut zeitgemäß. Andererseits kann man sich des Gefühls nicht erwehren, dass
Charles Swann III ein Mann ist, der fest in den Siebzigerjahren verwurzelt ist. Sein Vibe, seine Designästhetik, sein Los
Angeles, sein verruchter Lebenswandel eines Playboys – all
das scheint verwurzelt in jenem sagenumwobenen Kapitel
der Geschichte von Hollywood, in der Männer wie Jack Nicholson und Bob Evans ihre Träume bis zur Neige auslebten.
Das spiegelt sich auch in der visuellen Welt des Films wider.
Ein entscheidendes Bindeglied bei CHARLIES WELT ist die
höchst anspielungsreiche Musik von Liam Hayes. Coppola ist
seit Jahren ein großer Fan von Hayes. Seine Musik ließ er während der Arbeit am Drehbuch häufig im Hintergrund laufen.
„Ich könnte gar nicht genug schmeichelnde Dinge über Liam
Hayes und Plush sagen“, sagt Coppola. „Ich bin entzückt, wie
eng mein Film mit seiner Musik verbunden ist und wie ich das
eine überhaupt nicht mehr ohne das andere sehen kann.“
Hayes stürzte sich kopfüber in seine erste Arbeit an einem
Filmsoundtrack. Der gebürtige Chicagoer schreibt und spielt
seine Musik seit den frühen Neunzigerjahren unter dem
Namen „Plush“. Er hat einige sehr unterschiedliche Alben
veröffentlicht, die sich wunderbar komplimentieren: „More
You Becomes You“ aus dem Jahr 1998, ein kontemplatives
und minimalistisches, vom Klavier dominiertes Kleinod, und
„Fed“ aus dem Jahr 2002, ein herzhaftes Herumtollen durch
eine Vielzahl von Stilen und Stimmungen. Ein drittes Album,
„Bright Penny“, sowie das noch unveröffentlichte „Korp Sole
Roller“ enthalten weitere Lieder, die im Film Verwendung
fanden. Mehr als 20 Lieder kommen neben dem eigentlichen
Score von Hayes zum Einsatz.
Der Stil des Films wurde in Teilen unmittelbar diktiert von
den Werkzeugen, die zum Einsatz kamen, um ihn zu machen.
Coppola übernahm für den Film die Rolle des Autors, des Regisseurs und des Kameramanns, der die Kamera obendrein
auch noch selbst bediente – und war daher natürlich in der
besten Lage, seine Geschichte mit einem vielseitigen Look
zu erzählen. Die vielen Jahre, die er in den unterschiedlichsten Funktionen in der Filmindustrie verbracht hat, hatten ihn
mit einem großen Reichtum an Techniken und Werkzeugen
ausgestattet, aus denen er freimütig schöpfen konnte. Alle
getroffenen Entscheidungen fügen sich zu einem Look, der
absolut ungewöhnlich ist.
„Es war von Anfang bis Ende eine wunderbare und fordernde Erfahrung“, erklärt Hayes. „Auf eine gewisse Weise habe
ich meine eigene Musik noch einmal neu kennengelernt. Ich
musste die einzelnen Songs wieder neu studieren und anders
zusammensetzen. Ich war überrascht, wie viel in jedem einzelnen Song drinsteckte. Vieles davon hatte ich bereits völlig vergessen. Das war ein sehr emotionaler Prozess. Diese
Lieder stecken voller Emotion. Ich kann gar nicht sagen, wie
glücklich ich bin, dass Roman mir diese Gelegenheit gegeben
hat.“
„Die Objektive, die zum Einsatz kamen, lieh ich mir bei meinem Vater aus. Er hatte sie 1981 bei RUMBLEFISH (dto.,
Francis Ford Coppola, 1981) benutzt“, erzählt Coppola. „Es
handelt sich um Zeiss-Superspeed-Objektive aus den frühen Achtzigern. Damit lassen sich ganz besondere Überbelichtungen erzielen, die ich als sehr passend und spezifisch
für die Zeit empfinde.“
Jason Schwartzman hatte Coppola die Musik von Hayes vor
einigen Jahren vorgespielt. Wie Coppola ist auch er begeistert davon, dass es zu der Zusammenarbeit kam. „Es gibt das
bekannte Klischee, dass man von der Musik als weitere Figur eines Films spricht – aber in diesem Fall trifft es absolut
zu“, meint er. „Heutzutage hört man in Filmen keine komplett
komponierten und mit Sänger eingespielten Lieder mehr.
Aber in den Siebzigern war das Gang und Gäbe, ein Schlüsselelement vieler Filme. Da gab es eine Stimme, die immer
wieder auftauchte und einen durch den Film führte, wie ein
griechischer Chor, der die Emotionen einer Szene widerspiegelt. Liam trifft den Nagel auf den Kopf. Er lädt die Geschichte
mit unheimlich viel Gefühl auf.“
„Eine andere etwas schräge Wahl war der Elemack Spyder
Dolly, den ich während des gesamten Films benutze“, sagt
er. „Das ist ein älterer Dolly aus Italien aus den Sechzigerjahren, mit dem man während des Drehs nicht nach oben
oder unten schwenken kann. Auf derartige Kamerabewegungen musste ich also verzichten. Das Besondere an diesem Dolly ist, dass er ungemein handlich ist und man ihn
relativ spielend um 360 Grad drehen kann. Nur mit diesem
Dolly war es möglich, die Sequenz mit Charlie und Bill Murray im Krankenhaus ohne Schnitt zu drehen. Der Einsatz
dieser besonderen Werkzeuge verlieh dem Film seine ganz
eigene visuelle Handschrift.“
11
ROMAN COPPOLA
... CHARLIES WELT
ÜBER...
... CHARLIE SHEEN
Ich wusste, dass ich einen wilden Film machen wollte.
Mich interessierte die Idee, durchaus ernste, erwachsene
Themen aufzugreifen und sie in einem Film abzuhandeln,
wie man ihn für Kinder machen würde. Im Grunde bin ich
ein großes Kind. Ich mag Streiche, Ausflüge in Fantasiewelten, Unanständigkeit. Es gibt einen Print des Künstlers
Mel Ramos, auf dem eine nackte Frau zu sehen ist, die
sich auf einem riesigen Rhinozeros räkelt. Das ist völlig
abgefahren, so mutig, so verspielt und witzig und sexy. Ich
dachte: Ich will einen Film mit derselben DNS machen.
Ursprünglich nannte ich den Film entsprechend RHINO,
um mich selbst daran zu erinnern, nicht von diesem freien
und unkonventionellen Stil abzuweichen.
Wir kennen einander, seitdem wir zwölf Jahre alt waren. Wir
haben uns bei den Dreharbeiten von APOCALYPSE NOW (dto.,
Francis Ford Coppola, 1979) kennengelernt. Ich sollte vielleicht hinzufügen, dass Charlie bis heute ein Riesenfan des
Films ist. Der Film ist Teil seiner Persönlichkeit. Und er ist
der Grundstein unserer Freundschaft. Ist das nicht eine verrückte, einzigartige Sache, die man miteinander teilen kann?
Charlie ist ein wirklich talentierter Schauspieler und ein
dankbarer und großzügiger Mensch. Ich bin so froh, dass
ich Charlie eine Rolle anbieten konnte, die ihm die Gelegenheit gab, sein Talent auszuspielen. Er verfügt über eine große Bandbreite, Humor, Aufrichtigkeit und Charisma. Ich bin
sehr stolz auf unsere Arbeit.
Diese Freiheit musste in Einklang gebracht werden mit
den Realitäten einer bescheidenen Produktion. Es entsteht eine gewisse Authentizität, wenn man Probleme
mit limitierten Ressourcen lösen muss. Bei den meisten
Filmdrehs hört man unentwegt den Satz „Nur für den
Fall“. Das führt oft zu absurden Auswüchsen und wüster
Verschwendung, zu übermäßiger Vorbereitung und verschiedensten Formen von Komplikationen, die einen runterziehen. Bei diesem Film sorgte die schlanke Produktion für eine Arbeitsatmosphäre, die immer flink, im Hier
und Jetzt und quicklebendig war.
Ich glaube, er war zunächst etwas nervös, die Rolle anzunehmen und sich als Hauptdarsteller auf eine so komplette Weise aus seiner Deckung hervorzuwagen. Er musste singen,
tanzen, Emotionen zeigen und wirklich jede einzelne Szene
des Films tragen. Insgeheim hat er wohl gehofft, dass das
Projekt nicht stattfinden würde, um sich dieser Herausforderung nicht stellen zu müssen. Aber ich habe nicht locker
gelassen. Weil ich wusste, dass er der Richtige für die Rolle
war. Ich habe ihn immer weiter ermutigt, nicht klein beizugeben. Ich hoffe, dass sich durch diesen Film neue Gelegenheiten für ihn ergeben, damit er sein Talent weiter zeigen kann.
... BILL MURRAY
12
... BILL MURRAY
... JASON SCHWARTZMAN
Was kann ich sagen? So einen wie Bill Murray gibt es nicht
noch einmal. Das wissen wir alle. Wir haben uns während
LOST IN TRANSLATION (dto., Sofia Coppola 2003) kennengelernt. Und dann habe ich bei DARJEELING LIMITED (The
Darjeeling Limited, Wes Anderson, 2007) erneut mit ihm
gearbeitet. Dabei haben wir Freundschaft geschlossen.
Ich musste an Jason denken, als ich die Szenen mit Kirby
geschrieben habe. Ich war mir nicht sicher, ob er mit dabei sein würde, aber er war definitiv von Anfang eine der
treibenden kreativen Kräfte. Jason ist mein Cousin, aber
auch immer schon einer meiner Lieblingsschauspieler.
Wir haben CQ miteinander gedreht. Und das war eine so
großartige Erfahrung, dass ich es nicht erwarten konnte,
wieder mit ihm zu arbeiten.
Er kann eine ziemlich flüchtige Größe sein, wenn es darum geht, ihn auf ein Projekt festzunageln. Als er mir eine
SMS schickte, in der stand: „Klingt gut, bin dabei“, da
wusste ich, dass ich mich darauf verlassen konnte. Wenn
Bill sagt, dass er etwas machen wird, dann macht er es
auch. Ich bin so dankbar, dass er bei unserem Film mit an
Bord sein wollte. Ich glaube auch, dass er die Arbeit sehr
genossen hat.
Während ich schrieb, fiel es mir sehr leicht, mir diesen
Komödianten mit dem jüdischen Afro und diesen ganz
speziellen Macken vorzustellen. Was mir an Jason außerdem so gut gefällt, ist seine Bereitschaft sich einzubringen. Wir haben ziemlich früh ein paar Tests gemacht
und er nahm sich für diese Termine frei. Das bedeutete
mir sehr viel und gab mir den nötigen Schwung, den Film
wirklich anzupacken. Es ist so wichtig, Menschen im Leben zu haben, die einen anfeuern und einem bei der Arbeit
helfen wollen. Jason war für mich da. Es machte überdies
Spaß zu sehen, wie gut er sich während des Drehs mit
Charlie verstand.
Für mich könnte es keinen besseren Darsteller für die
Figur des Saul geben. Wer außer ihm könnte die Empfindlichkeit und Aufrichtigkeit der dramatischeren Szenen
besser hinbekommen und gleichzeitig so überzeugend
sein bei den komischen Momenten, zum Beispiel mit der
John-Wayne-Figur und dem Counter-SSBB-Typen? Wie
beschreibt man am besten, was er macht? Er ist einfach
ein brillanter Darsteller.
... LOS ANGELES
Schon in den frühesten Stadien des Projekts hatte ich Los
Angeles als einen Ort im Kopf, der eine große Relevanz
für die Geschichte, die ich erzählen wollte, besitzt. Es ist
eine Stadt der Gegensätze. Ich fand, dass das perfekt zu
meiner Hauptfigur passte, der die lebende Verkörperung
dieser Qualitäten ist.
Da ist zum einen die glänzende, aufgesetzte Seite. Und
dann ist da diese andere Seite, voller Schönheit und Kreativität und Vitalität. Im Filmgeschäft geht es um diese
Extreme und auf gewisse Weise trifft das auch auf meinen
Film zu: Er feiert die Magie der Kreativität genauso wie die
Falschheit der Exzesse. Ich kenne die Nachteile der Stadt,
aber ich fühle mich wie magisch angezogen von diesem
Fred-und-Ginger-Feeling, dem Schillern, der Leichtigkeit,
dem Optimismus. Diese Dynamik war wie ein Spiegel, in
dem sich die Geschichte reflektieren ließ.
13
CHARLIE SHEEN
... CHARLIES WELT
ÜBER...
Mut. Das seid ihr, mit eurem ganzen Heldentum. So kann
es sein, klar? Deshalb seid ihr ins Kino gekommen, um
euch genauso zu fühlen. Wir werden euch zeigen, wie ihr
in diesen verschiedenen Situationen ausseht. Keine Ahnung. Das ist nur eine Theorie, die ich habe. Und deshalb
begeben wir uns auf diese verdammten Reisen, die wir
niemals wieder vergessen. Ich hoffe also, dass wir etwas
abgeliefert haben, dass ... Naja, die Menschen werden danach glücklich darüber sein, dass Roman und ich was zusammen gemacht haben. Weiß nicht. Mehr könnte ich mir
nicht wünschen. Ich hoffe, dass ihnen der Film gefällt. Ich
habe noch nie davor in einem Film getanzt.
Roman erzählte mir beim Mittagessen von dem Film:
Er kaman, im Anzug, mit der Brille, der komplette Look,
klar? Das war wie damals Francis (Ford Coppola) im Bus
– wie ich mich an ihn erinnere, als ich zehn Jahre alt war.
Und bei mir schrillten alle Glocken: Waaaaaahhh! Und
ihm ging es vermutlich genauso, er sah mich wie meinen
Dad, als die sich damals trafen. Wir alle befaden uns in
Flashback City ohne LSD. Er setzte sich also hin und breitete die Geschichte aus. Und ich sagte zu ihm: Aha, das
ist also HINTER DEM RAMPENLICHT (All That Jazz, Bob
Fosse, 1979) mit einem Schuss DER STADTNEUROTIKER
(Annie Hall, Woody Allen, 1977)! Und er: Genau! Es fühlte
sich also an, als hätte ich’s sofort geschnallt, verstehen
Sie? Also habe ich das Drehbuch gelesen. Und ich dachte
mir so: Okay, hmmm, das ist gut. Das ist – es ist komplett
originell. Es fühlte sich an wie Romans persönliche Erfahrungen, die so geschrieben waren, dass ich sie verkörpern konnte. Andere Leute haben das Drehbuch gelesen
und nur gesagt: Nun ja, da passiert doch nichts. Mir ging
es ganz anders. Da passiert irre viel. Irre viel. Man muss
nur ein bisschen zwischen den Zeilen lesen.
Es war das durchgeknallteste Jahr meines Lebens. Und
am Ende davon habe ich CHARLIES WELT gemacht. Also
war es doch zu irgendetwas gut.
... ROMAN COPPOLA
Es war sehr effizient, nicht wahr? Roman hielt die Zügel in
der Hand. Er wusste ganz einfach... man konnte ihn nicht
aus dem Konzept bringen. Er hatte eine Antwort auf jede
Frage, klar? Nicht wie so’n Besserwisser. Sondern wie jemand, der seine Hausaufgaben gemacht hat. Er ist so cool,
oder? Fällt nie aus der Rolle. Schreit nie jemand an. Bedankt sich bei allen. Klar? Er ist ein absoluter verdammter Profi. Führt die Kamera selbst. Ist der Kameramann.
Leuchtet aus. Hat es selbst geschrieben.
Es ist all das und noch viel mehr; alles, was man in einen
Topf rühren kann. Ein richtiger Topf. Und so ist Roman nun
mal. Nichts von all dem scheint Sinn zu ergeben. Aber zusammen ergibt es eben doch einen Sinn, verstehen Sie?
Es ist, als könnte er das sehen. Er kennt diese ganze Konstellation und wo sich die ganzen einzelnen Sterne befinden. Und er zeigt sie uns, einen nach dem anderen.
Alles stand schon auf den Seiten. Roman schrieb auf eine
Weise, dass es sich wie ein richtiges Gespräch las. Ein Gespräch, das mal läuft, mal ins Stocken gerät. Und er legte
es uns vor wie eine Landkarte, verstehen Sie?
Die Leute müssen sich drauf einlassen. Es ist was ganz
anderes. Es ist mal nicht die Welt, wie sie elfmal hintereinander untergeht. Wissen Sie, es sieht wirklich echt aus.
Es hat nichts mit Robotern zu tun, oder mit Dinosauriern
oder verdammten Cartoons oder beschissenen Remakes
und was weiß ich ...
Höllisch entspannt. Absolutes und totales Vertrauen ...
Wenn sich Roman sicher war, dann war ich das auch. Er
hat mich nie angezweifelt oder hat mich bloßgestellt oder
hat mir das Gefühl gegeben, ich sei weniger wert oder komisch oder so. Es ging immer nur darum, das Schiff zu
steuern, verstehen Sie? Jeder war so ... jeder wusste, was
er machte, und er war so ... alles war so verdammt organisiert. Nicht, dass er nicht offen für Spontaneität gewesen wäre oder, wissen Sie, für Vorschläge der Schauspieler
oder für Ideen von anderen. Es war nur – ich kreuzte auf
und wusste, dass ich mir um nichts Sorgen machen musste. Ich musste einfach nur machen, völlig selbstlos, und er
kümmerte sich darum, dass alles gut war, verstehen Sie?
Aber dann ist man ganz baff – was war denn das? Der Film
war ziemlich geil, aber was ging da gerade ab? Jetzt muss
ich ihn gleich noch einmal sehen. Manchen Leuten wird
es genauso gehen, verstehen Sie? Aber ich hoffe, dass sie
das Kino mit einem ganz speziellen Gefühl verlassen ...
An einem gewissen Punkt halten wir einen Spiegel hoch,
weil man das halt machen will. Es ist etwas, das man den
Leuten zeigen will. Und man sagt ihnen: Das seid ihr, mit
euren ganzen Fehlern. Das seid ihr, mit eurem ganzen
14
... BILL MURRAY
reißen. Auch wenn man das erwartet. Bill Murray. Kennen
Sie Bill Murray? Ziemlich ernster Typ, oder? Aber ein Genie. Das ist der Preis, den man dafür zahlt, ein Genie zu
sein, verstehen Sie?
Ich erwartete, dass er aufkreuzt und diesen Lounge-Act
hinlegt, wie damals in „Saturday Night Live“, wissen Sie?
Aber er war da, um zu arbeiten. Mann, er beherrschte seinen Text. Es war, als würde er das rüberfunken. Er kannte
meinen Text besser als ich. Das macht mich ganz locker,
Bill. Bin mit dir groß geworden und jetzt kennst du meinen
Text besser als ich, klar? Danke. Aber er ist so ... er ist so
... er erfindet viel Zeug auf der Stelle und arbeitet es dann
später aus, klar? Aber ihm entgeht nichts, er entdeckt alles. Es ist so, als würden in seinem Hirn gleichzeitig sechs
Klappen aufgehen, wenn er das Wort „Action!“ hört.
... JASON SCHWARTZMAN
Von Natur aus komisch. Wir konnten unsere Szenen einfach nicht drehen. Weil er einen kleinen Spruch losließ
und ich auf dem Boden lag vor Lachen. Er nennt sich
selbst Air Schwartz One. Und dann sagt er einem: Raus
aus meinem Flugzeug.
Er ist wie Jiminy Grille. Er ist mehr so ... Wie kriege ich
das jetzt hin, ihn besser als Jiminy Grille zu beschreiben?
Er ist mein ... was ist er eigentlich? Er ist meine, nee, er ist
nicht meine Muse, er ist auch nicht die Stimme der Vernunft. Jetzt hab ich’s: Er ist die Stimme der Unvernunft,
des Wahnsinns!
Er ist Bill Murray und er ist so unverschämt lustig, also
... Man hat die ganze Zeit Gedankenblitze an die eigene
Kindheit, wenn man nur mit ihm spricht, wissen Sie? Also
klar, ich war begeistert, dass er bei dem Film mitmachen
wollte. Wir waren so, oh, da muss also was dran sein ...
Bill Murray gefällt es. Muss also gut sein, klar? Er ist ein
schräger Typ. Er fährt mit dem Bus zur Arbeit und solches
Zeug, klar? Ist das wahr?
... KATHERYN WINNICK
Ich sag so: Wow, diese argentinische oder portugiesische
Sängerin ist eine Wucht. Sie so: Ich heiße Katheryn. Ich
so: Nee, tust du nicht. Und sie war wirklich gut. Und dann
komme ich rein und mache mein Ding und sage so: Und
das packst du jetzt zusammen? Darf ich auf dem Motorrad sein? Können wir Windgeräusche haben? Können wir
einen Hund bellen lassen? Eine verdammte Polizeischießerei? Irgendwas. Nee, Alter. Du klingst super. Ich weiß,
dass ich nicht super klinge. Und sehen Sie, genau das sind
die Momente, wo man rausgeht und sagt: Heute habe ich
Vertrauen, und dann macht man einfach. Sie haben’s ja
gesehen, oder?
Es ist immer surreal, wenn man mit Leuten wie Bill arbeitet. Man kann dem einfach nicht entkommen, dass man
den Mann von Kindesbeinen an verehrt hat, dass er einem
immer schon so viel bedeutet hat. Und einem immer noch
so viel bedeutet. Also benimmt man sich immer ordentlich in seiner Gegenwart. Man gibt sich immer Mühe, dass
die Witze smart sind. Und dann merkt man, dass er überhaupt nicht zuhört und es nicht erwarten kann, so schnell
wie möglich abzudampfen. Nee, er ist ein toller Kerl, aber
... er ist ein harter Arbeiter. Er ist nicht da, um Witze zu
15
JASON SCHWARTZMAN
... CHARLIES WELT
ÜBER...
... SEINE ROLLE KIRBY STARR
Der Film ist anders als die anderen Filme, die Sie kennen.
Er wurde mit Liebe und Freude gemacht, mit der Absicht,
andere Menschen glücklich zu machen. Anstatt von einer
Nahtoderfahrung erzählt der Film von einer „Nahlebenerfahrung“. Wie nahe kann man dem kommen, was es
ausmacht, am Leben zu sein? Es ist ein Film über die Zeit
in unserem Leben, wenn wir einen gewissen Schmerz wegen einer Trennung erleben und wir an die Beziehung zurückdenken und all die Erinnerungen hervorsprudeln, wie
eine Erinnerung zur nächsten führt und wie diese Erinnerungen verzerren und miteinander verschmelzen. Dann
gibt es noch eine Figur mit Gesundheitsproblemen, womit
dieser Aspekt der eigenen Sterblichkeit ins Spiel kommt
und dieses Todesgefühl, das man verspürt, wenn eine Beziehung über den Jordan geht. Man könnte sagen, es geht
um eine Figur, die einer ehemaligen Freundin nachtrauert, aber auch dem Leben nachtrauert, weil es gut sein
könnte, dass es bald vorbei ist. Aber ich habe gerade LSD
genommen, das könnte auch eine Rolle spielen.
Er ist ein Stand-up-Komödiant und ein besonderer Freund
von Charles Swan III. Er ist kein Superstar, aber ziemlich
berühmt, wie das für manche Komödianten in den Siebzigerjahren galt. Er ist mit Charlie durch dick und dünn
gegangen. Wie sie miteinander umgehen, ist wie aus dem
richtigen Leben gegriffen. Wenn ich mit meinen engsten
Freunden zusammen bin, sitzen wir auch zusammen und
erzählen, was uns am Herzen liegt, alle gleichzeitig. Und
keiner erwartet wirklich eine Antwort, weil alles zur gleichen Zeit passiert. Charlie und Kirby spucken im Grunde
ihre Mantras aus, hören dem anderen aber nur halb zu und
genießen einfach nur die Gegenwart eines guten Freundes.
Ich glaube allerdings, dass Kirby bereit ist, Charlie Ratschläge zu geben. In gewisser Weise ist er so etwas wie
sein Gewissen. Wenn einem sein Gewissen raten würde,
sich altmodische Aufnahmegeräte zu besorgen, um einer
Ex auf den Senkel zu gehen.
... KIRBY STARS FRISUR
Ja, es stimmt. Kirby Star ist im Grunde wie Jiminy Grille
mit einem Afro. Mein Eindruck ist, dass Kirby tatsächlich
lockige Haare hat. So wurde er geboren. Ich glaube weder,
dass er eine Perücke trägt, noch dass er sich Dauerwellen machen lässt. Würde der Film ein Jahrzehnt später
spielen, wären die Haare vermutlich glatt, und die Leute
würden fragen: „Herausgekämmt oder Perücke?“. Mir ist
es einfach hundertprozentig klar, dass er mit Locken aus
dem Bauch seiner Mama gekommen ist.
... REALITÄT
Der Film spielt wirklich an vielen Plätzen gleichzeitig und
oft weiß man nicht so recht, was real ist und was Fantasie. Ich bewundere, wie sich der Film in der Gegenwart
befinden kann, dann zu einer Rückblende wechselt, dann
seitwärts blendet, um im nächsten Moment komplette
Fantasie zu sein, sich also in keiner klar zuzuordnenden
Zeit befindet, und dann wieder in die Gegenwart schaltet.
Oder doch nicht? Ich unterhielt mich mit Roman, während
wir uns durch das Drehbuch arbeiteten. Und ich sagte zu
ihm: „Das findet also gerade in der Gegenwart statt?“ Und
er sagte: „Ich denke, Du solltest nicht den Fehler machen
und allzu linear denken. Stell Dir eher eine Collage vor.“
Schließlich habe ich mir das so erklärt, dass alles gleichzeitig real und erfunden ist.
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... ROMAN COPPOLA
Er ist mein Cousin und ein wirklich enger Freund. Vor
langer Zeit erzählte er mir erstmals von diesem Film
und es klang so aufregend und so ungewöhnlich und
so ... nach ihm. Ich denke, man muss Roman kennen.
Versuchen Sie einfach, ihn ein bisschen zu verfolgen
und ihm nachzusteigen. Sie werden feststellen, dass
er ein sehr lustiger, ungemein einfallsreicher Mensch
ist, der sein Leben genauso führt, wie er es will; fast
so, als würde er in einer anderen Ära leben. Ich sehe
es also so, dass der Film eine absolut homogene Verlängerung seiner Persönlichkeit ist. Wenn Sie sich
die letzte Szene des Films ansehen ... das ist Roman
durch und durch. Er war immer darum bemüht, dass
wir alle eine wirklich gute Zeit hatten. Er sprach unsere Namen und Funktionen in die Kamera, tanzte herum wie verrückt ... so ist er ganz einfach. Und es ist
ansteckend! Und damit meine ich: auf eine gute Weise
ansteckend.
Er redet auf eine sehr poetische Weise, als würde er
unentwegt Liedertexte rezitieren. Aber auf eine wundersame Weise versteht man immer, was er sagt. Ich
mag solche Menschen, die ihre eigene Form der Kommunikation haben, ihre ganz eigenen Interessen und
die fasziniert sind vom Leben. Es dauert immer eine
Weile, bis man andere Menschen richtig kennenlernt,
aber bei Charlie fühlt man sich sofort wie zu Hause.
Er ist immer ganz offen mit seinen Beobachtungen
und auch den Dingen, bei denen er unsicher ist. Ich
habe jede einzelne Sekunde mit ihm geliebt. Wenn ich
an den Drehort kam, habe ich immer versucht, mich
in seiner Nähe aufzuhalten, weil unweigerlich interessante Sachen rumkamen. Es ist immer aufregend,
wenn man mit ihm zusammen ist.
... BILL MURRAY
Als Roman mir unterbreitete, dass die Möglichkeit bestünde, Bill könne die Rolle des Saul übernehmen, ergab das sofort einen Sinn für mich. Es war, als würde
eine Glocke klingeln. Diese Figur ist absolut perfekt
für ihn. Und er ist einfach umwerfend. Es ist, als würde
man einem großen Meister bei der Arbeit zusehen. Ich
habe mittlerweile einige Male mit ihm gearbeitet, und
jedes Mal ist es noch inspirierender und umwerfender.
Ich lerne ungemein viel, wenn ich mich in der Nähe
von Bills Energie befinde. Es ist unwiderstehlich. Der
Mann IST Komödie. Ich nähere mich dem Genre überhaupt nicht auf analytische Weise. Wenn ich Antworten
haben wollte, müsste man mich direkt darauf stoßen.
Bill verkörpert all das voll und ganz. Und damit möchte ich nicht sagen, dass er analytisch vorgehen würde.
Aber er ist so smart. Er könnte einem das vermutlich
bis ins Kleinste auseinandersetzen. Wenn er Lust darauf hätte.
Ich habe ihn beobachtet, wie er ein Buch über alte
Kameratricks studierte, in dem viele Tipps standen,
wie man gewisse Effekte einfach nur mit Kameraarbeit und eben ohne CGI und solchem Krempel erzielen kann. Darauf baute er auf und entwickelte seine
eigene Kamerasprache. Er macht alles ganz persönlich, beinahe intim. Sie wissen ja, dass er in seinem
Haus gedreht, dass sein Auto, seine Garderobe, sein
Besteck zum Einsatz kamen. Auf diese Sachen steht
Roman: Bring deine Gitarre mit, zieh mein Hemd an.
Er breitet auf diese Weise sein Leben vor einem aus.
Er steckte seine Seele in diesen Film. Ich frage mich,
ob er sie zurückhaben will.
... CHARLIE SHEEN
Er ist so gut in diesem Film. Es ist eine schwierige
Rolle und er sieht super darin aus. Wissen Sie, Charlie Sheen hat in den Achtzigern in einer ganzen Reihe
von Filmen mitgespielt, die ich liebe. Er ist ein großer
Einfluss, und ich war ziemlich nervös ihn kennenzulernen. Es dauerte keine zwei Sekunden, da war das
Eis gebrochen. Das ist eine beachtliche Qualität, die er
besitzt. Er ist so hinreißend und talentiert. Wenn man
ihn in Person erlebt, dann ist man fasziniert von seiner
Charlie-Sheenheit. Diese großartige Stimme und unverkennbare Körpersprache wurden ihm in die Wiege
gelegt. Er ist ganz einfach ein faszinierender Mensch.
Auf die Arbeit mit ihm bereitet man sich eigentlich
nicht vor; es passiert einfach. Es ist wie ein Wunder,
wenn ich ehrlich bin. Man weiß einfach, dass er ein
extrem gut ausgebildeter Mann ist. Und wie das bei
großen Athleten nun mal üblich ist, reißt er alle um
sich herum mit sich und sorgt mit seiner Anwesenheit
dafür, dass alle Beteiligten noch ein bisschen bessere
Arbeit abliefern. Wer hat so viel Talent? Nur ganz, ganz
wenige Leute. Er ist der Beste, der Lustigste, und ich
liebe ihn ganz einfach.
17
BILL MURRAY
ÜBER...
... SAUL & COWBOY
... CHARLIE SHEEN
Ich spiele Charlies Manager Saul. Das ist ein harter Job,
weil es wirtschaftlich spürbar bergab geht mit ihm. Außerdem bin ich eine Figur in verschiedenen – wie nennt
man das jetzt am besten – Traumsequenzen, die über den
ganzen Film verstreut sind. Und ich schaue in ein paar davon vorbei.
Ich habe die Arbeit mit Charlie sehr genossen. Er hat
ein angenehmes Wesen. Ich entdecke in ihm eine unbändige Lust am Leben. Er begegnet allen Menschen
mit Respekt und behandelt sie entsprechend. Er hat
gerne Spaß und weiß Handwerk zu schätzen. Er arbeitet hart daran. Er hat irrwitzig viel Text in diesem Film;
er ist im Grunde in jeder Szene zu sehen. Aber er ist
gut vorbereitet. Charlie weiß, was er von seiner Rolle
will. Wenn jemand sagt: „Lasst es uns auf eine andere
Weise probieren“, dann ist er der Erste, der mit dabei
ist.
... ROMAN COPPOLA
Roman hat einen angenehmen Umgang mit der Crew
und den Schauspielern. Er ist ganz ruhig. Für ihn geht
es im Grunde immer darum, alles richtig einzurichten.
Man dreht eine Einstellung und richtet die Kamera ein,
die Garderobe, die Beleuchtung, die Darstellungen.
Und er besitzt einfach eine angenehme Art, all das zu
bewerkstelligen. Man hat immer das Gefühl, dass er
ganz genau zusieht, was man macht und wie es im Zusammenhang mit der ganzen Szene und darüber hinaus mit der gesamten Produktion funktioniert. Alles
muss perfekt aufeinander abgestimmt sein, wenn es
funktionieren soll. Es geht nicht nur um eine Sache.
Alles muss ganz genau stimmen. Aber es fühlt sich
trotzdem nicht angestrengt an. Er ist immer positiv
eingestellt, regt sich nie auf. Er sagt ganz einfach auf
seine ruhige Weise: „Wisst ihr, lasst uns das noch etwas näher rücken oder das anders einrichten ...“ Ich
liebe, wie Roman mit Kabelhelfern und Elektrikern
und all den technischen Aspekten des Filmemachens
umgeht. Er hat all diese Jobs selbst einmal gemacht.
Er kann auf einen Reichtum an Erfahrungen zurückgreifen. Und jeder ist dankbar und entspannt, wenn er
seine Vorschläge anbringt.
... JASON SCHWARTZMAN
Ich arbeite zu oft mit Jason! Er ist ganz einfach ein
Licht. Wirklich, das ist er. Auch wenn Charlie im Mittelpunkt des Filmes steht, ist Jason auf eine ganz
komische Weise das Herz des Films. Sein Enthusiasmus, seine Energie, wie er alle antreibt und anstachelt
mit dieser verrückten Figur, die er da spielt. Ich denke, er ist gerade an einem sehr glücklichen Punkt in
seinem Leben angekommen und das spiegelt sich in
seiner Darstellung wider. Er ist einfach durchgeknallt.
Durchgeknallt! Es bereitet große Freude, in seiner Gegenwart zu sein, ich habe wahnsinnig viel gelacht bei
der Arbeit an diesem Film. Viel!
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KATHERYN WINNICK
... TRENNUNGEN
ÜBER...
was ich haben wollte. Die nächste Klappe könnt ihr einfach
machen, was ihr wollt.“ Und er ließ dann die Kamera laufen und man konnte etwas Neues ausprobieren, wenn man
wollte. Ich denke, das ist ein großartiger Ansatz, um mit
Schauspielern zu arbeiten. Es ist ungemein befreiend und
beruhigend. Ich hoffe, dass der Film sein Publikum findet.
Roman ist ein wahrer Visionär, ein sehr lustiger Mensch,
der diese irrwitzig komplexe Kunstform des Filmemachens
absolut mühelos aussehen lässt.
Jeder hat in seinem Leben schon einmal eine Trennung
verkraften müssen. Völlig egal, wer Sie sind, aber auch
Ihnen wurde schon einmal das Herz gebrochen. Aber was
genau dazu geführt hat, das ist das Interessante. Ich wollte wissen, was sie gepackt hat, als sich Ivana in Charles
Swan verliebt hat. Ich glaube, es war sein Lächeln und
seine schräge Frisur und seine Sonnenbrille. Ich denke, man kann das in ihren Augen sehen. Sie liebt diesen
Kerl für all die Dinge, die er tut, für seine ganze Art. Und
in all dem sieht man vielleicht schon die Ansätze dafür,
was nicht funktionieren wird. Die Dinge, die sie im Lauf
der Zeit voneinander entfernen und ihre Beziehung wieder zerbrechen lassen. Charlie Sheen und mir war sehr
wichtig, dass sich ihre Beziehung absolut authentisch anfühlte.
... CHARLIE SHEEN
Es gibt für Schauspieler immer diesen prekären Moment, in
dem man sich Sorgen um die gemeinsame Chemie macht.
Die muss einfach da sein; man kann sie nicht vorspielen. Als
ich Charlie kennenlernte, bevor ich die Rolle annahm, öffnete er die Türen zu seinem Haus und hieß mich willkommen.
Wir gingen mit dem Regisseur Abendessen und sofort war
da ein gemeinsamer Draht. Wir unterhielten uns über das
Drehbuch und wie wir uns die Beziehung wohl in Bezug auf
die Figuren vorstellen würden. Ich war beeindruckt von seinem Blick dafür, gleichzeitig Komödie und Drama zu entdecken. Ich wusste, dass wir perfekt miteinander harmonieren würden. Rückblickend bin ich sehr stolz und glücklich
über die Arbeit, die wir gemeinsam abgeliefert haben.
... IVANA
Sie ist der Fels in der Brandung, die feste Konstante im wilden Leben von Charles Swan. Und sie kann auf
Portugiesisch singen. Aber weil der Film so konsequent
subjektiv erzählt ist, weiß man natürlich nie, was real ist
und was Fantasie. Und doch bekommt man ein Gefühl
dafür, dass sie diesen Mann wirklich geliebt hat, dass sie
eine gemeinsame Vergangenheit verbindet. Mir war es
sehr wichtig, sie immer so zu spielen wie in der Realität.
Das soll heißen, dass sie selbst in seinen Ausflügen in
die Fantasie Integrität besitzt. Wir erkennen, dass diese
beiden nicht füreinander bestimmt sind, sie aber doch
eine ganz echte und handfeste Liebe verbunden hat. Ich
wollte, dass sich diese Dynamik so authentisch wie möglich anfühlt. Ich will, dass die Menschen, die sich den
Film ansehen, weniger den Kopf darüber zerbrechen,
was sein hätte können, sondern sich einen Reim darauf
machen, was sie überhaupt zueinander hingezogen hat.
Ich fand, dass es wichtig sei, dass das Publikum auf ihrer
Seite ist. Liebe ist eine Straße mit Gegenverkehr.
Wir können unsere Augen nicht von Charlie abwenden,
weil er über eine unglaubliche Präsenz verfügt. Man kann
einfach die Kamera mitlaufen lassen, es passiert immer irgendetwas Interessantes bei ihm. Es reicht, wenn er einfach
nur da ist. Sehen wir mal, was passiert.
... ROMAN COPPOLA
Es ist eine Ehre, mit jemandem arbeiten zu dürfen, der so
viel Leidenschaft und Talent hat. Am Set schuf Roman stets
eine Atmosphäre, die warm und freundlich war. Er will ein
Umfeld schaffen, in dem man sich traut, etwas Neues auszuprobieren und sich aus seiner Komfortzone herauszubewegen; eine Szene einfach einmal so zu spielen, wie man es
sich selbst ausgemalt hat. Nach ein oder zwei Klappen hat
er meistens gesagt: „Super! Ich bin zufrieden. Ich habe das,
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CHARLIE SHEEN
Charles Swan III
FILMOGRAPHIE (AUSWAHL)
Charlie Sheen spielte in über 40 Kinoproduktionen mit
und erlangte Ruhm in Erfolgsfilmen wie PLATOON (dto.,
Oliver Stone, 1986) oder WALL STREET (dto., Oliver Stone, 1987). Zu seinen weiteren Arbeiten gehören FERRIS
MACHT BLAU (Ferris Bueller’s Day Off, John Hughes,
1986), YOUNG GUNS – SIE FÜRCHTEN WEDER TOD NOCH
TEUFEL (Young Guns, Christopher Cain, 1988), DIE INDIANER VON CLEVELAND (Major League, David S. Ward,
1989), HOT SHOTS! – DIE MUTTER ALLER FILME (Hot
Shots!, Jim Abrahams, 1991) und HOT SHOTS! DER 2.
VERSUCH (Hot Shots! Part Deux, Jim Abrahams, 1993),
Die drei Musketiere (The Three Musketeers, Stephen Herek, 1993), MONEY TALKS – GELD STINKT NICHT (Money
Talks, Brett Ratner, 1997), BEING JOHN MALKOVICH (dto.,
Spike Jonze, 1999) sowie SCARY MOVIE 3 (dto., David Zucker, 2003), SCARY MOVIE 4 (dto., David Zucker, 2006) und
SCARY MOVIE 5 (dto., Malcolm D. Lee, 2013).
2013MACHETE KILLS
(dto.), Regie: Robert Rodriguez
2012CHARLIES WELT (A Glimpse Inside the Mind
of Charles Swan III), Regie: Roman Coppola
2003SCARY MOVIE 3 (dto.), Regie: David Zucker
1999
BEING JOHN MALKOVICH (dto.),
Regie: Spike Jonze
1997MONEY TALKS – GELD STINKT NICHT (Money Talks), Regie: Brett Ratner
VERSCHWÖRUNG IM SCHATTEN
(Shadow Conspiracy), Regie: George P. Cosmatos
1994TÖDLICHE GESCHWINDIGKEIT
(Terminal Velocity), Regie: Deran Sarafian
DIE DREI MUSKETIERE
Einen Namen im Fernsehen machte Sheen sich zunächst
mit seiner Hauptrolle in der Erfolgsserie „Spin City“, die
ihm einen Golden Globe als Bester Darsteller einbrachte.
2003 engagierte ihn CBS für die Rolle des Charlie Harper
in der Sitcom „Two and a Half Men“, die lose auf Sheens
Image als Bad Boy aufgebaut war. Die Rolle brachte ihm
einen ALMA Award, drei Emmy Awards sowie zwei Nominierungen bei den Golden Globes in der Kategorie Bester
Darsteller einer Comedy-Serie.
(The Three Musketeers), Regie: Stephen Herek
1993HOT SHOTS! DER 2. VERSUCH
(Hot Shots! Part Deux)
Regie: Jim Abrahams
1991HOT SHOTS! – DIE MUTTER ALLER FILME
(Hot Shots!), Regie: Jim Abrahams
1990NAVY SEALS – DIE HÄRTESTE
EINSATZTRUPPE DER WELT
2011 schaffte Sheen einen Eintrag ins Guinness Buch der
Rekorde, weil er so schnell wie kein anderer vor ihm eine
Million Twitter-Anhänger verbuchen konnte (im Durchschnitt kamen 129.000 neue Anhänger pro Tag dazu). Später im Jahr startete Sheen seine Tour „My Violent Torpedo of Truth/Defeat Is Not An Option“ durch Nordamerika,
die innerhalb von 18 Minuten ausverkauft war und damit
einen neuen Rekord beim Kartenservice Ticketmaster
verzeichnete. Im September 2011 wurde die auf Comedy
Central ausgestrahlte Sendung „Roast of Charlie Sheen“
von 6,4 Mio. Zuschauern gesehen und wurde damit zum
meistgesehenen Programm seiner Art. Zum Jahresende
hin begann er mit den Dreharbeiten von Roman Coppolas
Film CHARLIES WELT. Im Juni 2012 startete seine neue
TV-Serie „Anger Management“.
(Navy Seals), Regie: Lewis Teague
1989
DIE INDIANER VON CLEVELAND
(Major League), Regie: David S. Ward
1988ACHT MANN UND EIN SKANDAL
(Eight Men Out), Regie: John Sayles
YOUNG GUNS – SIE FÜRCHTEN WEDER
TOD NOCH TEUFEL (Young Guns),
Regie: Christopher Cain
1987
WALL STREET (dto.), Regie: Oliver Stone
1986PLATOON (dto.), Regie: Oliver Stone
FERRIS MACHT BLAU (Ferris Bueller’s
Day Off), Regie: John Hughes
1984
DIE ROTE FLUT (Red Dawn)
20
Regie: John Milius
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JASON SCHWARTZMAN
Kirby Star
FILMOGRAPHIE (AUSWAHL)
Sein Debüt als Schauspieler gab Jason Schwartzman in
Wes Andersons hochgelobter Komödie RUSHMORE (dto.,
1998) an der Seite von Bill Murray. Seine schauspielerische
Leistung brachte ihm unter anderem eine Nominierung als
Bester Newcomer der Chicago Film Critics Association ein.
Für Wes Anderson spielte er erneut in DARJEELING LIMITED (The Darjeeling Limited, 2007), der auf einem Drehbuch
von Schwartzman, Anderson und Roman Coppola basiert,
in dem Kurzfilm „Hotel Chevalier“ sowie – mit Voiceover –
in DER FANTASTISCHE MR. FOX (Fantastic Mr. Fox, 2009).
Unlängst war er mit Wes Andersons MOONRISE KINGDOM
(dto., 2012) in den Kinos vertreten, an der Seite von Bill Murray, Edward Norton und Tilda Swinton. Der Film schaffte in
den amerikanischen Arthouse-Charts über das Memorial-Wochenende den besten limitierten Start eines Indies aller Zeiten. Schwartzmans Filmographie umfasst ferner Judd
Apatows WIE DAS LEBEN SO SPIELT (Funny People, 2009)
mit Adam Sandler, Seth Rogen, Jonah Hill und Aubrey Plaza, Edgar Wrights SCOTT PILGRIM GEGEN DEN REST DER
WELT (Scott Pilgrim vs. the World, 2010), Sofia Coppolas
MARIE ANTOINETTE (dto., 2006) neben Kirsten Dunst, David
O. Russells I HEART HUCKABEES (dto., 2004), Roman Coppolas CQ (dto., 2001), Jonas Akerlunds SPUN – LEBEN IM
RAUSCH (Spun, 2002), Andrew Niccols SIMONE (S1mOne,
2002) mit Al Pacino sowie Anand Tuckers SHOPGIRL (dto.,
2005), für dessen Drehbuchadaption sich Steve Martin verantwortlich zeichnete. Für seine schauspielerische Leistung
in SHOPGIRL erhielt er eine Nominierung bei den Satellite
Awards. Jason Schwartzman, der gebürtig aus Los Angeles stammt, spielte unlängst drei Staffeln lang die Rolle des
Jonathan Ames in der von HBO produzierten Fernsehserie
„Bored to Death“ mit Ted Danson und Zach Galifianakis.
2012CHARLIES WELT (A Glimpse Inside the Mind
of Charles Swan III), Regie: Roman Coppola
Regie: Wes Anderson
MOONRISE KINGDOM (dto.)
2010SCOTT PILGRIM GEGEN DEN REST DER
WELT (Scott Pilgrim vs. the World), Regie:
Edgar Wright
2009
2007
Wie das Leben so spielt (Funny People),
Regie: Judd Apatow
Darjeeling Limited (The Darjeeling Limited),
Regie: Wes Anderson
2005SHOPGIRL (dto.), Regie: Anand Tucker
2004I HEART HUCKABEES (dto.),
Regie: David O. Russell
2002SPUN – EIN LEBEN IM RAUSCH (Spun),
Regie: Jonas Akerlund
2001CQ (dto.), Regie: Roman Coppola
1998RUSHMORE (dto.), Regie: Wes Anderson
In der Musikwelt ist Schwartzman bekannt als Schlagzeuger der aus Los Angeles stammenden Band Phantom
Planet. Das zweite Album, „The Guest“, das Jason Schwartzman mitgeschrieben hat, erschien bei Epic Records im Februar 2002. Unmittelbar danach ging die Band zusammen
mit Incubus auf eine 14-monatige Tour. 2006 startete er ein
neues Abenteuer mit der Einmanngruppe Coconut Records.
Das Debütalbum mit Titel „Nighttiming“ erschien 2007. Darauf sind Beiträge von Incubus und Kirsten Dunst zu hören.
Schwartzman schrieb alle Songs selbst und spielt auch
die Mehrzahl der Instrumente. Der Song „West Coast“ war
in einer Folge der Serie „The O.C.“ zu hören sowie in Matt
Reeves’ CLOVERFIELD (dto., 2008). Das zweite Album von
Coconut Records mit Titel „Davy“ erschien im Januar 2009.
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23
BILL MURRAY
Saul
FILMOGRAPHIE (AUSWAHL)
Seine schauspielerische Leistung als Herman Blume in
Wes Andersons RUSHMORE (dto., 1998) brachte Bill Murray zahlreiche Preise als Bester Nebendarsteller ein, vom
New York Film Critics Circle, der National Society of Film
Critics, der Los Angeles Film Critics Association sowie einen Independent Spirit Award. Er trat in allen folgenden
Filmen von Wes Anderson auf: DIE ROYAL TENENBAUMS
(dto., 2001), DIE TIEFSEETAUCHER (The Life Aquatic With
Steve Zissou, 2004), DARJEELING LIMITED (The Darjeeling
Limited, 2007), DER FANTASTISCHE MR. FOX (Fantastic Mr.
Fox, 2009) (Sprecher) und zuletzt MOONRISE KINGDOM
(dto., 2012).
2012CHARLIES WELT (A Glimpse Inside the Mind
of Charles Swan III), Regie: Roman Coppola
Regie: Roger Michell
Regie: Wes Anderson
HYDE PARK ON HUDSON (dto.),
MOONRISE KINGDOM (dto.),
2009ZOMBIELAND (dto.), Regie: Ruben Fleischer
THE LIMITS OF CONTROL (dto.),
2007
Murray, der aus Chicago stammt, startete seine Schauspielkarriere mit der Improvisationstruppe Second City. Zu
NBCs „Saturday Night Live“ stieß er in der zweiten Staffel
und gewann kurz darauf einen Emmy Award als einer der
Autoren des Teams. Später gestaltete er das Buch „Cinderella Story: My Life in Golf“ mit. Nachdem Bill Murray
in Ivan Reitmans BABYSPECK UND FLEISCHKLÖSSCHEN
(Meatballs, 1979) sein Debüt auf der großen Leinwand feierte, arbeitete er mit Reitman erneut bei ICH GLAUB’ MICH
KNUTSCHT EIN ELCH! (Stripes, 1981) sowie den GHOSTBUSTERS-Filmen. In seiner Filmographie tauchen ferner
Titel auf wie Harold Ramis’ CADDYSHACK – WAHNSINN
OHNE HANDICAP (Caddyshack, 1980) und ...UND TÄGLICH
GRÜSST DAS MURMELTIER (Groundhog Day, 1993), Sydney Pollacks TOOTSIE (dto., 1982), Richard Donners DIE
GEISTER, DIE ICH RIEF... (Scrooged, 1988), Frank Oz’ WAS
IST MIT BOB? (What About Bob?, 1991) sowie Tim Burtons
ED WOOD (dto., 1994), Peter und Bobby Farrellys KINGPIN
(dto., 1996) oder auch Aaron Schneiders GET LOW (dto.,
2009), der ihm Nominierungen bei den Independent Spirit
und Satellite Awards bescherte. Für seine Performance als
Bob Harris in Sofia Coppolas LOST IN TRANSLATION – ZWISCHEN DEN WELTEN (Lost in Translation, 2003) erhielt Bill
Murray Preise als Bester Hauptdarsteller bei den Golden
Globes, BAFTAs, Independent Spirit Awards sowie von den
Filmkritikern in New York, Los Angeles und Chicago. Ferner brachte ihm diese Rolle je eine Nominierung bei den
Screen Actors Guild Awards und den Oscars ein. Für Jim
Jarmusch spielte er in der „Delirium“-Sequenz in COFFEE
AND CIGARETTES (dto., 2003), in BROKEN FLOWERS (dto.,
2005), der ihm als Bester Schauspieler eine Nominierung
bei den Satellite Awards einbrachte, sowie THE LIMITS OF
CONTROL – DER GEHEIMNISVOLLE KILLER (The Limits of
Control, 2009).
2005
Regie: Jim Jarmusch
DARJEELING LIMITED (dto.),
Regie: Wes Anderson
BROKEN FLOWERS (dto.),
Regie: Jim Jarmusch
2004
DIE TIEFSEETAUCHER (The Life Aquatic
with Steve Zissou), Regie: Wes Anderson
2003COFFEE AND CIGARETTES (dto.),
Regie: Jim Jarmusch
Regie: Sofia Coppola
LOST IN TRANSLATION (dto.),
2001
DIE ROYAL TENENBAUMS (dto.),
Regie: Wes Anderson
1998RUSHMORE (dto.), Regie: Wes Anderson
WILD THINGS (dto.), Regie: John McNaughton
1996KINGPIN (dto.), Regie: Peter & Bobby Farrelly
1994ED WOOD (dto.), Regie: Tim Burton
1993 UND TÄGLICH GRÜSST DAS MURMELTIER
(Groundhog Day), Regie: Harold Ramis
1991
WAS IST MIT BOB? (What About Bob?),
Regie: Frank Oz
1989
GHOSTBUSTERS II (dto.), Regie: Ivan Reitman
1988
DIE GEISTER, DIE ICH RIEF (Scrooged),
Regie: Richard Donner
1984
GHOSTBUSTERS – DIE GEISTERJÄGER
(Ghost Busters), Regie: Ivan Reitman
1982TOOTSIE (dto.), Regie: Sydney Pollack
1981ICH GLAUB’ MICH KNUTSCHT EIN ELCH! (Stripes), Regie: Ivan Reitman
1980CADDYSHACK – WAHNSINN OHNE
HANDICAP (Caddyshack), Regie: Harold Ramis
1979
BABYSPECK UND FLEISCHKLÖSSCHEN
(Meatballs), Regie: Ivan Reitman
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KATHERYN WINNICK
Ivana
FILMOGRAPHIE (AUSWAHL)
Die kanadische Schauspielerin Katheryn Winnick fühlte
sich schon immer von unkonventionellen Rollen angezogen, was sich auch in ihrer Filmographie niederschlägt.
Nachdem sie sich gegen tausende anderer Jungschauspielerinnen durchsetzte und die Hauptrolle in Bravos
bahnbrechendem Dokudrama „The It Factor“ ergatterte,
führte Winnick ihre Karriere ausgiebig sowohl im Kino als
auch in TV-Formaten fort. Neben CHARLIES WELT hat sie
unlängst auch die unabhängige Produktion THE BLACK
MARKS (dto., Jonathan Sobol, 2013) neben Kurt Russell
und Matt Dillon beendet. Überdies zählen der komödiantische Thriller KISS & KILL (Killers, Robert Luketic, 2010)
mit Ashton Kutcher, Katherine Heigl und Tom Selleck sowie LOVE AND OTHER DRUGS – NEBENWIRKUNG INKLUSIVE (Love and Other Drugs, Edward Zwick, 2010) mit Jake
Gyllenhaal und Anne Hathaway zu ihren aktuelleren Projekten. 2009 wurde sie als Teil des Ensembles von COLD
SOULS (dto., Sophie Barthes, 2008) für einen Gotham
Award nominiert. Darin ist sie neben Paul Giamatti, David
Strathairn und Emily Watson zu sehen.
2012CHARLIES WELT (A Glimpse Inside the Mind
of Charles Swan III), Regie: Roman Coppola
2010LOVE AND OTHER DRUGS –
NEBENWIRKUNG INKLUSIVE
(Love and Other Drugs), Regie: Edward Zwick
KISS & KILL (Killers), Regie: Robert Luketic
2009COLD SOULS (dto.), Regie: Sophie Barthes
2007UND NIETZSCHE WEINTE (When Nietzsche
Wept), Regie: Pinchas Perry
2006ZUM AUSZIEHEN VERFÜHRT (Failure to
Im Fernsehen baute sie ihren Erfolg, den sie als Teenager
mit der beliebten kanadischen Serie „Student Bodies“ feierte, weiter aus mit einem Schlagzeilen machenden Gastaufritt in der Erfolgsserie „Dr. House“. Überdies war sie
Gastschauspielerin in „Nikita“, „The Glades“, „The Gates“,
„CSI: NY“, „Law & Order: Criminal Intent“ und „Oz“. Vergangenen Herbst spielte sie die Geliebte von David Boreanaz’ Figur in „Bones“. Ihre künstlerischen Fähigkeiten
offenbarte sie in UND NIETZSCHE WEINTE (When Nietzsche Wept, Pinchas Perry, 2007) an der Seite von Armand
Assante und Ben Cross, ihr komödiantisches Talent zeigte
sie als Matthew McConaugheys Freundin in dem Kassenerfolg ZUM AUSZIEHEN VERFÜHRT (Failure to Launch,
Tom Dey, 2006).
Katheryn Winnick ist nicht nur eine begabte Schauspielerin, sondern erhielt mit 13 Jahren ihren ersten Schwarzen
Gürtel. Sie trat in nationalen Wettkämpfen auf und machte eine Ausbildung zum lizenzierten Bodyguard. Derzeit
ist sie Trägerin eines Schwarzen Gürtels dritten Grades
in Tae Kwon Do sowie eines Schwarzen Gürtels zweiten
Grades in Karate.
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Launch), Regie: Tom Dey
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PATRICIA ARQUETTE
Izzy
FILMOGRAPHIE (AUSWAHL)
Patricia Arquette drehte unlängst in Luxemburg Sam Garbarskis unabhängige Produktion MY FRIEND VIJAY (2013)
ab. Überdies beendete sie jüngst die siebte Staffel der hochgelobten Serie „Medium“, in der sie in der Rolle der Allison
Dubois zu sehen ist. Mit der Serie gewann Arquette zahlreiche Auszeichnungen wie einen Emmy Award als Beste
Schauspielerin sowie viele sich anschließende Nominierungen bei den Emmys, Golden Globes und SAG Awards. Des
Weiteren hat sie Patricia Riggens GIRL IN PROGRESS (dto.,
2012) mit Eva Mendes fertiggestellt. Zu ihrer Filmographie
gehören Richard Linklaters FAST FOOD NATION (dto., 2006),
DAS GEHEIMNIS VON GREEN LAKE (Holes, Andrew Davis,
2003) mit Sigourney Weaver und Jon Voight, HUMAN NATURE – DIE KRONE DER SCHÖPFUNG (Human Nature, Michel Gondry, 2001), THE BADGE (dto., Robby Henson, 2002)
mit Billy Bob Thornton und LITTLE NICKY – SATAN JUNIOR
(Little Nicky, Steven Brill, 2000) mit Adam Sandler.
Patricia Arquette durfte mit den besten Regisseuren in
von der Kritik gepriesenen Filmen zusammenarbeiten: Mit
Martin Scorsese in BRINGING OUT THE DEAD – NÄCHTE
DER ERINNERUNG (Bringing Out the Dead, 1999) an der
Seite von Nicolas Cage, Rupert Wainwright in STIGMATA
(dto., 1999) mit Gabriel Byrne, Sean Penn in INDIAN
RUNNER (The Indian Runner, 1991), John Madden in ETHAN
FROME (dto., 1993), Tony Scott in TRUE ROMANCE (dto.,
1993), Tim Burton in ED WOOD (dto., 1994), David O. Russell
in FLIRTING WITH DISASTER – EIN UNHEIL KOMMT SELTEN ALLEIN (Flirting With Disaster, 1996), John Boorman
in RANGOON (Beyond Rangoon, 1995), David Lynch in LOST
HIGHWAY (dto., 1997) (in einer Doppelrolle), Stephen Frears
in HI-LO COUNTRY (The Hi-Lo Country, 1998) und Roland
Jaffe in GOODBYE LOVER (dto., 1998).
2012CHARLIES WELT (A Glimpse Inside the Mind
of Charles Swan III), Regie: Roman Coppola
2006
FAST FOOD NATION (dto.),
Regie: Richard Linklater
2003
DAS GEHEIMNIS VON GREEN LAKE
(Holes), Regie: Andrew Davis
2001HUMAN NATURE – DIE KRONE DER
SCHÖPFUNG (Human Nature), Regie: Michel Gondry
2000LITTLE NICKY – SATAN JUNIOR (Little
Nicky), Regie: Steven Brill
1999
BRINGING OUT THE DEAD – NÄCHTE
DER ERINNERUNG (Bringing Out the Dead),
Regie: Martin Scorsese
1999STIGMATA (dto.), Regie: Rupert Wainwright
1998THE HI-LO COUNTRY (dto.),
Regie: Stephen Frears
1997
FREEZE – ALPTRAUM NACHTWACHE
(Nightwatch), Regie: Ole Bornedal
LOST HIGHWAY (dto.), Regie: David Lynch
1996
FLIRTING WITH DISASTER – EIN UNHEIL
KOMMT SELTEN ALLEIN (Flirting With
Disaster), Regie: David O. Russell
1995RANGOON (Beyond Rangoon),
Zu ihren Fernseharbeiten zählt „Wildflower“ von Diane Keaton, für den sie als Beste Schauspielerin mit einem CableAce Award geehrt wurde. Patricia Arquette ist die Enkelin des
Comedian Cliff Arquette (berühmt für seine Fernsehrolle
„Charlie Weaver“) und stammt aus einer mit der Filmwelt
eng verbundenen Familie. Ihr Vater war Schauspieler Lewis
Arquette und ihre Geschwister – Rosanna, Alexis, Richmond
und David Arquette – sind alle ebenfalls Schauspieler. Nach
dem verheerenden Erdbeben in Haiti gründete Arquette den
Wohltätigkeitsverein GiveLove (www.givelove.org), um damit den Opfern des Erdbebens zu helfen, ihnen neue Häuser
zu bauen und den Wiederaufbau zu unterstützen. Patricia
Arquette stammt aus Chicago, wohnt aber in Los Angeles,
wo sie auch aufgewachsen ist.
Regie: John Boorman
1994ED WOOD (dto.), Regie: Tim Burton
1993TRUE ROMANCE (dto.), Regie: Tony Scott
1991INDIAN RUNNER (The Indian Runner),
Regie: Sean Penn
1987NIGHTMARE 3 – FREDDY LEBT
(A Nightmare on Elm Street 3: Dream Warriors),
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Regie: Chuck Russell
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ROMAN COPPOLA
Regie und Drehbuch
FILMOGRAPHIE
Roman Coppola wurde in der Welt des Filmemachens groß
und eignete sich sein Regietalent durch das Mitarbeiten in
verschiedenen Bereichen an: Vom Tonaufnehmer über Kameramann, Autor, Produzent und Ideengeber. Seine Karriere als Regisseur startete er im Bereich visuelle Effekte
sowie als Regisseur des zweiten Drehteams von BRAM
STOKER‘S DRACULA (dto., Francis Ford Coppola, 1992),
der in der Kategorie visuelle Effekte für einen BAFTA vorgeschlagen wurde. Coppolas erste Regiearbeit, CQ (dto.,
2001), feierte im Rahmen des Festival de Cannes Premiere und wurde von der Kritik mit Wohlwollen aufgenommen.
Sein Talent als Regisseur des zweiten Drehteams brachte
er in zahlreiche weitere Produktionen ein, wie in LOST IN
TRANSLATION – ZWISCHEN DEN WELTEN (Lost in Translation, Sofia Coppola, 2003), MARIE ANTOINETTE (dto., Sofia Coppola, 2006) sowie DIE TIEFSEETAUCHER (The Life
Aquatic with Steve Zissou, Wes Anderson, 2004). Überdies
war Roman Coppola Produzent und Koautor von DARJEELING LIMITED (dto., Wes Anderson, 2007) und Koautor von
MOONRISE KINGDOM (dto., Wes Anderson, 2012), der sowohl bei der Kritik wie auch dem Publikum großen Anklang
fand. Zusammen mit Wes Anderson wurde Coppola für das
Drehbuch von MOONRISE KINGDOM für den Oscar nominiert.
Roman Coppola ist desweiteren Gründer und Eigner von
The Directors Bureau, einer preisgekrönten Produktionsfirma für Werbespots und Musikvideos. Über dieses Unternehmen brachte er als Regisseur hochgelobte und einflussreiche Musikvideos und Werbespots hervor, für Bands wie
The Strokes und Green Day oder für Kunden wie Coca-Cola,
Honda oder The New Yorker. Seine Arbeit brachte ihm verschiedene Ehrungen ein wie eine Grammy-Nominierung
sowie zwei MTV Music Video Awards. Sein Video für „Funky
Squaredance“ von Phoenix wurde sogar als permanente Installation ins Museum of Modern Art aufgenommen.
2012CHARLIES WELT (A Glimpse Inside the Mind
of Charles Swan III)
2001CQ (dto.)
Roman Coppola ist ferner Gründungspartner von Photobubble Company (www.photobubblecompany.com) und
Präsident der legendären Filmfirma American Zoetrope
mit Sitz in San Francisco. Als Produzent begleitete er Filme
wie Sofia Coppolas SOMEWHERE (dto., 2010), der mit dem
Goldenen Löwen der Filmfestspiele Venedig ausgezeichnet
wurde, sowie ON THE ROAD – UNTERWEGS (On the Road,
Walter Salles, 2012), den Walter Salles nach Jack Kerouacs
ikonischem Roman in Szene gesetzt hat. Überdies produziert er Sofia Coppolas nächsten Film THE BLING RING
(dto., 2013).
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VERLEIH
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