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Café Umlaut Ausgabe Nr. 2 – Okt. 2015 Informatives, Interessantes, Nützliches, Nachdenkliches … garantiert kostenlos, rezeptfrei und mit Nebenwirkungen! Inhalt KKa alle eiid do osskko op ph he eiißßtt a ab b sso offo orrtt:: C Ca affé éU Um mlla au utt Seite 1 Ab sofort: Café Umlaut Wir sind Glückspilze Seite 2 Herausforderungen der Landwirtschaft Fachgebiet Landtechnik AGRITECHNICA: weltgrößte Fachmesse für Landtechnik Seite 3 Fachgebiet Landtechnik Links Cookie-Richtlinie Ernst Rieger, Retter der Wildblumen Seite 4 Portfolio – die Referenzmappe Blog-Empfehlung Kleine Freuden auf den Weg bringen Seite 5 Antworten auf Leserfragen Ein wenig mulmig war mir schon zumute, als ich im Juli die erste Ausgabe meines Newsletters verteilte und ins Netz stellte, fragte ich mich doch, wie er wohl ankommen würde. Gewinnerin des Krimis „The Mephisto Club“ von Tess Gerritsen, selbstverständlich in der englischen Originalausgabe, ist Martina Schilp in Frankfurt/Main. Herzlichen Glückwunsch! Offensichtlich hat der bunte Strauß, den ich für Sie zusammen gestellt hatte, Ihre Erwartungen und Ihren Bedarf getroffen – das schließe ich aus den vielen Rückmeldungen, die mich erreicht haben. Ganz herzlichen Dank, auch für die Fragen, Anregungen und Wünsche. Auch dieses Mal wird unter allen Einsendern von Rückmeldungen, den Twitterern und „Facebook-Teilern“ ein Überraschungsgeschenk ausgelost. Ich habe mir eine große Liste gemacht, die ich abarbeiten werde – was Sie natürlich nicht davon abhalten soll, mir auch in Zukunft zu sagen, worüber Sie gerne hier lesen möchten. Wie versprochen, wurde unter allen Rückmeldungen ein Geschenk ausgelost. Herzlichst Ihre Giselle Chaumien W Wiirr ssiin nd dG Gllü üc ckkssp piillzze e In diesen Zeiten vergessen viele hierzulande, dass wir echte Glückspilze sind. Denn: Falls Sie heute gesund aufgewacht sind, sind Sie glücklicher als eine Million Menschen, die die kommende Woche nicht erleben werden. Falls Sie in die Kirche gehen können, ohne zu befürchten, verhaftet oder getötet zu werden, sind Sie glücklicher als drei Milliarden Menschen der Welt. Ü-Stil verbessern Fachkenntnisse vertiefen Auftragsflaute? Falls sich in Ihrem Kühlschrank Lebensmittel befinden, Sie Kleider am Leib tragen, ein Dach über dem Kopf haben, sind Sie reicher als 75 % der Einwohner dieser Welt. Soft Skills: (Folge 1) Professionell auftreten Falls Sie über ein Bankkonto verfügen, etwas Geld im Portemonnaie oder in einer kleinen Schachtel haben, gehören Sie zu den 8 % wohlhabenden Menschen auf dieser Welt. Seite 6 Und Sie haben es sicher schon gesehen: KALEIDOSKOP heißt ab sofort Café Umlaut und spannt den Bogen zu meiner FacebookGruppe, die sich an SprachmittlerInnen und solche, die es werden wollen, richtet. Und schließlich erlauben Sie mir zu erwähnen, dass Sie und ich gesegnet sind, denn: Wir gehören nicht zu den zwei Milliarden Menschen, die nicht lesen können. Vor diesem Hintergrund werden Sie mir sicher zustimmen: Es geht uns gut. Was können wir tun, damit es anderen, die weniger Glück haben, insbesondere den Tausenden von Vertriebenen, die zur Zeit auf der Flucht sind und bei uns eine Bleibe suchen, besser geht? >> Weiter auf Seite 6 © GCW Communications (www.gcw-communications.com), Giselle Chaumien-Wetterauer, Rüsterweg 12 in 76185 Karlsruhe/Deutschland, Mail: [email protected]. Dieses Papier samt Inhalt ist Eigentum von GCW Communications. Jede gewerbliche auszugsweise bzw. vollständige Nutzung, Veröffentlichung, Wiedergabe, Übersetzung u.ä. bedarf der vorherigen Genehmigung. Verbreiten auf den social media ausdrücklich erlaubt. Für alle Zitate, Logo-Verwendungen u.ä. ist im Vorfeld eine Genehmigung eingeholt worden. Alle Rechte vorbehalten. Café Umlaut - Ausgabe Nr. 2 / Okt. 2015 - Seite 2 von 6 N Ne euue eH He erra auussffo orrd de erruunng ge enn ffüürr d diie e LLa annd dw wiirrttssc chha afftt Die Weltbevölkerung wächst schnell, die Essgewohnheiten der aufstrebenden Länder verändern sich, die wachsende Nachfrage nach Biokraftstoffen steht in krassem Gegensatz zur Erzeugung von Nahrungsmitteln … Kurz: Landwirte stehen heute vor einer Herausforderung, die zwar einfach zu formulieren, jedoch hochkomplex in der Umsetzung ist: Mit immer weniger Anbauflächen heute und erst recht in der Zukunft Nahrung für immer mehr Menschen erzeugen. Um eine höhere Produktivität zu erzielen, ohne ihr größtes Kapital – den Boden – zu gefährden, müssen Landwirte mit der Entwicklung Schritt halten. Mehr denn je setzen Hersteller – ob von Traktoren und Zusatzausstattung, Saatgut oder digitaler Hilfstechnik (Stichwort Telematik) – deshalb auf ausgeklügelte Lösungen zur Steigerung der Produktivität in der Landwirtschaft. Nicht zuletzt deshalb ist „Landtechnik/Landwirtschaft“ ein vielversprechendes Fachgebiet für uns Übersetzer und Dolmetscher. FFa ac ch hg ge eb biie ett LLa an nd dtte ec ch hn niikk Dieses Fachgebiet umfasst viele Themenbereiche, unter anderem: Ackerschleppertechnik, Ausstattungsgeräte und Zubehör, Reifen für die Landwirtschaft, Herstellung von Saatgut und Düngemitteln, agrarwissenschaftliche Studien zu Kulturen und Boden, Weinbau, Erntegutaufbereitung, -förderung, -konservierung, Energie-pflanzenproduktion, Mess- und Wiegetechnik, Be- und Entwässerungstechnik, Fahrzeugelektrik und -elektronik, Telematik für die Landwirtschaft u.v.m. Tipp: Wer sich in dieses Fachgebiet einarbeiten will, kann auch Kontakt mit einer Hochschule oder Fachhochschule aufnehmen, an der das Fach Agrarwissenschaft angeboten wird, z. B. Soest, Osnabrück, Weihenstephan, Neubrandenburg, und evtl. als Gasthörer an entsprechenden Veranstaltungen teilnehmen, mit Experten sprechen usw. (http://www.agrarwissenschaften.de/studium.html) Infos und Glossare Liste landwirtschaftlicher Infoseiten: http://www.agrarwissenschaften.de/versch.html Die weltweit führende Fachmesse für Landtechnik: Agritechnica (10.-14.11.2015) in Hannover https://www.agritechnica.com/de/ (Website auf Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch, Italienisch, Russisch und Chinesisch) Tipp für die KollegInnen mit Arbeitssprache Chinesisch: Noch nie waren so viele Aussteller aus China wie in diesem Jahr. Infos der Landwirtschaftskammern, z. B. http://www.landwirtschaftskammer.de/Landwirtschaft/infodienst/index.htm Infodienste mit sehr großer Bandbreite einschl. Newsletter, z. B. https://www.landwirtschaft-bw.info/pb/,Lde/Startseite http://www.aid.de/ http://www.agrarheute.com/ Informationen der Landesbetriebe Landwirtschaft, z. B. http://www.llh.hessen.de/ Deutscher Bauernverband: http://www.bauernverband.de/milch-rind Traktorhersteller: https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_von_Traktormarken Zubehör für die Landwirtschaft: http://www.siepmann.net/SIEPMANN_Hauptkatalog.html Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung – Glossar: http://www.ble.de/DE/08_Service/09_Glossar/glossar_node.html A Glossary of Terms for Agriculture, agricultural Econimics and Precision Farming (DE <>ENG): http://tec.wzw.tum.de/ikb/deu/glossary/ Sehr gute mehrsprachige Website eines Herstellers: http://lemken.com/home/ >> Weiter auf Seite 3 Ausgabe Nr. 2 / Okt. 2015 - Seite 3 von 6 Café Umlaut FFa ac ch hg ge eb biie ett LLa an nd dtte ec ch hn niikk ((FFoorrttsseettzzuunngg)) Glossary of terms related to the Common Agricultural Policy http://ec.europa.eu/agriculture/glossary/index_en.htm Wörterbuch der Landwirtschaft (DE<>ENG): http://www.proplanta.de/Agrar-Woerterbuch/Landwirtschaft/ Glossary of Australian agricultural terms: http://www.dpi.nsw.gov.au/__data/assets/pdf_file/0006/439143/agriculture-glossary.pdf Glossary of Biotechnology for Food and Agriculture: https://glossarissimo.wordpress.com/2014/08/06/multi-glossary-of-biotechnology-for-foodand-agriculture-fao-org-3/ Glossary of Agricultural Biotechnology Terms https://www.bio.org/articles/glossary-agricultural-biotechnology-terms Extensive glossary of food manufacturing, science and technology: http://www.arrowscientific.com.au/ Glossary of Food Safety Terms (English-Finnish-Russian, with Chinese index): http://www.projectglossary.eu/download/food_safety_glossary.pdf Lexikon de Landwirtschaft mit Kuh- und Schweinelexikon http://www.bauernhof.net/glossar/pflanzenbau/ Plant growth regulators – Pflanzenwachstumsregulatoren https://web.archive.org/web/20071128002013/http://www.bba.de/english/database/psmen gl/regul.htm Forstterminologie: http://www.waldwissen.net/wissen/fva_forstterminologie_linksammlung/index_DE Glossaire de l'agriculture (ENG<>FR) https://books.google.fr/books?isbn=9264273247 Agronomie: http://mots-agronomie.inra.fr/mots-agronomie.fr/index.php/Accueil Interessante Website mit vielen Infos: http://www.lebensmittellexikon.de/ Ernst Rieger, Retter der Wildblumen Vor 30 Jahren begann Landwirt Ernst Rieger Gänseblümchen in Reihen auf dem Acker auszupflanzen. Heute vermehrt er auf seinem Hof in Blaufelden mehr als 200 Arten von Wildblumen und Wildgräsern. Er wurde anfangs nicht nur belächelt, sondern die Industrie wollte ihn sogar vom Markt verdrängen. Heute produziert der Familienbetrieb im hohenlohischen Blaufelden auf 1.500 Hektar Acker 400 verschiedene Arten von Wildblumen. Der 56-jährige Landwirt hat sich über Jahre ein KnowHow angeeignet, das sowohl in Paris als auch in Brüssel gefragt ist. Zusammen mit Biologen entwickelt er maßgeschneiderte Blühmischungen für Autobahnrandstreifen, Obstwiesen oder Feuchtgebiete. Der SWR zeigte am 3.10.2015 einen interessanten Beitrag über den Wildblumenbauern, zu sehen in der Mediathek unter: http://tinyurl.com/ov7rs6e +++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++ D Diie e EEU U--C Co oo okkiie e--R Riic ch httlliin niie e Die unter dem Namen „Cookie-Richtlinie“ bekannt gewordene Richtlinie 2009/136/EG schreibt vor, dass deren Regelungen bis spätestens 25. Mai 2011 in nationales Recht hätte umgesetzt werden müssen. Dies ist allerdings in Deutschland bis dato noch nicht geschehen. Ziel der Änderung von Art. 5 Absatz 3 der „Cookie-Richtlinie“ ist, Transparenz und Sicherheit für den Verbraucher zu schaffen. Auch wenn es bislang an einer Umsetzung der EU-Cookie-Richtlinie in Deutschland fehlt, sind die Bundesregierung und der Bundesdatenschutzbeauftragte der Ansicht, die Richtlinie gelte bereits direkt und sei daher von allen Website-Betreibern zu beachten. Rechtsanwälte empfehlen daher, Websites richtlinienkonform zu gestalten. Zielführend seien dabei die sog. „opt-in“-Lösung, bei der der Nutzer per Häkchen explizit die Nutzung von Cookies erlaubt, oder ein Pop-up-Fenster bzw. Banner, das direkt auf die Cookie-Nutzung hinweist und um die Einwilligung bittet. Standardtext: „Wenn Sie diese Website nutzen möchten, erklären Sie sich mit der Verwendung von Cookies einverstanden“ mit der Auswahlmöglichkeit „OK“ und „Weitere Informationen“. Weiterführende Informationen unter: http://www.klinke.de/news/28-aktuell-die-eu-cookie-richtlinie.html und http://www.internetrecht.justlaw.de/datenschutz-mustertext.htm Café Umlaut - Ausgabe Nr. 2 / Okt. 2015 - Seite 4 von 6 PPo orrttffo olliio o –– d diie ea auussssa ag ge ekkrrä äffttiig ge e RRe effe erre ennzzm ma ap pp pe e Immer öfter fragen Kunden beim Erstkontakt Portfolio ergänzt die eigene Webseite, ersetzt nach einem Portfolio. Auch auf Messen ist sie jedoch nicht. Vielmehr ist sie eine eine solche Referenzmappe praktisch. Zusammenfassung dessen, was Sie als Meilensteine Ihrer beruflichen Entwicklung Keine schlechte Idee, dieses Portfolio, denn anzubieten haben. wer kreativ arbeitet und sein Talent einbringt – und das tun Übersetzer und Dolmetscher durchaus –, will und sollte sich und seine Arbeiten ansprechend präsentieren. Das Meine Empfehlung: Erstellen Sie eine ansprechende Präsentation, die das Design Ihrer Website aufnimmt, und konvertieren Sie die Powerpoint-Datei in eine PDF-Datei. Was steht in einem Portfolio? Nein, das Portfolio sollte nicht den Text Ihrer Website aus der Rubrik „Über mich“ oder „Mein Profil“ 1:1 übernehmen. Nennen Sie nur die Punkte, die für den Kunden, der Ihr Portfolio angefordert hat, relevant sein könnten. Keine vollständigen Sätze schreiben und kein Erzählstil, sondern nur Stichpunkte nennen. Passen Sie Ihr Portfolio an den jeweiligen Kunden oder die jeweilige Kundengruppe an. Beispiel: Es geht Ihrem Kunden vor allem um das Lektorat? Nennen Sie vor allem die großen / wichtigen Lektoratsaufträge, die Sie ausgeführt haben. Nennen Sie die Unternehmen, für die Sie gearbeitet haben, und verlinken Sie die Namen der Firmen gleich mit deren Website. Geben Sie das / die Fachgebiet(e) an, das / die für Ihren anfragenden Kunden relevant sind, und lassen Sie die anderen weg oder nennen Sie Letztere auf der letzten Seite unter „Verschiedenes“. Beispiel: Wenn der anfragende Kunde in der Milchindustrie tätig ist, macht es wenig Sinn, Referenzen aus dem Bereich Mode anzugeben – höchstens unter „Verschiedenes“. Erschlagen Sie Ihren Kunden nicht mit einem 20-seitigen Portfolio! Fünf, maximal sechs Seiten einschließlich der Abschlussseite sollten genügen. Damit Sie sich ein Bild machen können, wie ein solches Portfolio aussehen könnte, habe ich ein Beispiel erstellt. Sie finden das Portfolio-Beispiel hier als Powerpoint-Datei, die Sie nach Anpassung (Ihr Logo, Ihre Kontaktdaten, Farben, Schriften usw. sowie Ihr Text) verwenden können. Selbstverständlich entscheiden allein Sie, ob Sie Angaben zum Familienstand usw. machen. Empfehlenswerter Blog: Carol's Adventures in Translation. Hier bloggt unsere Kollegin Caroline Alberoni. Caroline schreibt u.a. eine Serie über „Greatest Women in Translation“ – aktuell Nicole Y. Adams. W Wiirr ssiin nd dG Gllü üc ckkssp piillzze e ((FFoorrttsseettzzuunngg)) Kleine Freuden auf den Weg bringen Neben Kleidung, Spielsachen und Haushaltsgegenständen, die bereits in großen Mengen hierzulande gespendet werden, gibt es noch zahlreiche andere Möglichkeiten, den Vertriebenen ein wenig Freude zu bereiten, zum Beispiel: Sportnachmittage organisieren: Ob Fußball, Sackhüpfen oder Laufen, gemeinsames Training oder auch gemischte Turniere machen Spaß. Schwimmunterricht: Was für uns Europäer selbstverständlich ist, ist für Menschen aus arabischen Ländern oft ein Novum. Deutschunterricht in kleinen Gruppen in Form von gemeinsamen Besuchen von Supermärkten und Kaufhäusern, bei denen die Gegenstände, Vorgänge usw. erklärt werden. Für Frauen: Back- oder Handarbeitsnachmittage. Wer zu Hause eine Nähmaschine hat, die er nicht mehr braucht, kann sie dafür zur Verfügung stellen. Kindergeburtstage organisieren. Ausgabe Nr. 2 / Okt. 2015 - Seite 5 von 6 Café Umlaut A An nttw wo orrtte en na au uff iin ntte erre essssa an ntte e LLe esse errffrra ag ge en n Hier will ich gerne auf Fragen antworten, die Sie mir nach der Aussendung der 1. Ausgabe gestellt haben. Meine Antworten will ich selbstverständlich nach bestem Wissen und Gewissen geben und mich dabei auf meine Erfahrung stützen. Sie sind bestimmt nicht der Weisheit letzter Schluss sein, aber vielleicht können Sie, liebe Leserin und lieber Leser, ein weiteres Mosaiksteinchen liefern? Vielen Dank im Voraus. Was kann man tun, um seinen Übersetzungsstil zu verbessern? Sehr gute Frage! Die Übersetzung ist zwar die Wiedergabe in einer anderen Sprache eines vorgegebenen Originaltextes, das heißt noch lange nicht, dass ihr Stil im Sinne von Qualität der Sprache nicht verbessert werden kann – allerdings nicht bei allen Textarten. An einer medizinischen Diagnose oder einem Arbeitsvertrag kann sicher wenig bis nichts feingeschliffen werden, wenn die Begrifflichkeiten und typischen Formulierungen stimmen. Eignet sich die Textsorte zum Optimierungsschliff, gibt es verschiedene Möglichkeiten, das Thema anzugehen: Zieltext analysieren, mit anderen Originaltexten der gleichen Sorte / desselben Fachgebiets vergleichen Die üblichen Stolperfallen prüfen: Zu viele Substantive in einem Satz? Vermeidbare Wortwiederholungen? Zu lange Sätze? Bevorzugung von Dativ anstelle des Genitivs? Umständliche Konstruktionen? usw. Fragen Sie sich einfach: Wie würde ich es sagen, wenn ich den O-Text nicht vor Augen hätte? Wie liest sich die Übersetzung? Riecht der Zieltext nach Übersetzung aus 10 m Entfernung und klingt er wie ein Original? Beim lauten Vorlesen Ihres Textes fällt Ihnen vielleicht auf, dass die eine oder andere Formulierung holperig ist. Texte ab und zu von einem Kollegen lesen lassen – auch und vor allem von Kollegen, die ein anderes Fachgebiet haben (wie erwähnt, wir sprechen hier von Texten, die von ihrer Gattung her feingeschliffen werden können). Nehmen Sie an (professionellen) Schreibcoachingkursen o.ä. teil. Das zahlt sich unbedingt aus! Generell viel viel viel lesen und gute Formulierungen, die Ihnen auffallen, aufschreiben. Was kann man tun, um richtig tief in ein Fachgebiet einzutauchen? Auch bei dieser interessanten Frage bieten sich mehrere Ansätze an: Arbeiten Sie Fachbücher konsequent durch. Nicht nur Begriffe aufschreiben, sondern auch verstehen, was dahinter steckt, Prozesse verstehen usw. Suchen Sie den Austausch mit Fachexperten. Wenn Sie zum Beispiel Rechtstexte übersetzen, suchen Sie hin und wieder ein Fachgespräch mit einem Juristen? Natürlich kostet das Geld, aber es ist eine Investition, die sich in Euro und Cent auszahlt – und übrigens eine Betriebsausgabe, die Sie steuerlich geltend machen können. Sie übersetzen technische oder naturwissenschaftliche Texte? Suchen Sie den Kontakt zu einem Maschinenbauer oder einem Biologen, Chemiker usw. Abonnieren Sie einschlägige Newsletter in den für Sie relevanten Arbeitssprachen. Fragen Sie Ihren Kunden, sofern er in Ihrer Nähe ist, ob Sie einmal einen halben Tag durch die Produktion gehen dürfen, ob Sie sich mit ihm treffen können, um diese oder jene technische Frage zu erörtern. Nebenbei bemerkt zeigt das auch, dass Sie bereit sind, Zeit zu investieren. Was kann man tun, wenn gerade keine Aufträge eingehen? Hierzu hat Sabine Lammersdorf einen aufschlussreichen Artikel geschrieben, der auf Wissenswinkel verfügbar ist: Rien ne va plus: Was tun bei Auftragsflaute? Unser Kollege Adam Yeomans hat uns die englische Fassung zur Verfügung gestellt (ebenfalls unter der gleichen URL). Haben Sie auch eine Frage, deren Beantwortung die Kolleginnen und Kollegen interessieren könnte? Nur zu! Keine Sorge, wie Sie oben sehen, muss Ihr Name nicht erscheinen, wenn Sie das nicht möchten. Haben Sie noch weitere Anregungen zu den heutigen Fragen? Auch diese können Sie mir gerne senden. Meine Mailadresse lautet: [email protected]. Geben Sie bitte an, ob ich Ihnen Namen nennen darf oder nicht. Vielen Dank für Ihre Rückmeldungen! Meine Website: www.gcw-com.de oder www.gcw-communications.com mit den Rubriken „Tipps für Übersetzer“ und „Tipps für Kunden“ Mein Blog Rüsterweg: www.ruesterweg.de Besuchen Sie auch den Wissenswinkel, die Wissens-datenbank für Sprachmittler und Existenzgründer – ein Partnerprojekt mit Sabine Lammersdorf: www.wissenswinkel.com Café Umlaut - Ausgabe Nr. 1 / Sept. 2015 - Seite 6 von 6 SSo offtt SSkkiillllss ((11)):: PPrro offe essssiio on ne elll a au uffttrre ette en n Längst sind Spitzennoten im Zeugnis und gute Fachkenntnisse nicht mehr allein entscheidend über den beruflichen Erfolg. Die sogenannten Soft Skills sind nicht selten das Zünglein an der Waage – bei festangestellten Mitarbeitern und auch, wenn sich Kunden nach einem langfristigen Geschäftspartner umsehen. Und selbstverständlich gilt das auch für Übersetzer. Professionell auftreten = Geschäftsbeziehung auf Augenhöhe 1. Machen Sie zunächst eine Bestandsaufnahme Ihrer Fähigkeiten, Talente, Stärken, Fachgebiete usw. Je konkreter Ihnen bewusst ist, was Sie „im Gepäck“ haben, desto selbstbewusster und professioneller können Sie auftreten. 2. Überzeugend auftreten und argumentieren lernt man nicht anhand eines noch so guten Leitfadens. Manche haben das Talent dazu, manche tun sich sehr schwer, und wiederum andere müssen es sich in Schulungen aneignen, in denen diese Soft Skills vermittelt und vor allem geübt werden. Zusätzlich hilft nur das Erproben in der Praxis. In jedem Fall braucht es Zeit, bis man selbstsicher und überzeugend auftreten kann. 3. Noch immer gilt: Der erste Eindruck zählt, ob am Telefon oder bei einem Treffen. „Ich verkaufe doch meine Leistung und nicht mein Outfit oder mein Auftreten“ - so die Argumente vieler Kollegen. Tatsache ist jedoch, dass in über 90 % aller Kaufentschei-dungen - ob bei Produkten oder Dienstleistungen - die Sympathie, der erste Eindruck, die Verbindlichkeit und das souveräne Auftreten zusammen betrachtet der wichtigste Faktor sind. 4. Seien Sie zu üblichen Bürozeiten erreichbar. Selbstverständlich hat man mal etwas zu erledigen, schalten Sie dann Ihren (besprochenen) Anrufbeantworter ein, den Sie dann später auch abhören und „abarbeiten“. 5. Machen Sie ein Telefontraining - das kann nie schaden. Es gibt Ihnen Sicherheit, und Sie bekommen einige Tipps an die Hand. 6. Treten Sie auch am Telefon professionell auf. Wenn ein Kunde anruft und Ihr Kleinster gerade die Windel vollgesch… hat, sagen Sie Ihrem Anrufer nicht „entschuldigen Sie, ich muss schnell die Windel meines Babys wechseln“. Das würde das Bild des Hobby-Nebenübersetzers nur verstärken. Das würde auch kein Architekt oder freiberuflich tätiger IT-Mann sagen, der sein Büro zufällig unter dem selben Dach wie seine Schlafstätte hat. Greifen Sie ruhig zur Notlüge: „Ich habe gerade ein Gespräch auf der anderen Leitung. Darf ich Sie gleich zurückrufen?“. 7. Binden Sie eine Signatur in Ihren Mails ein, die Ihre Kontaktdaten enthält. So kann Sie der potenzielle Kunde schneller zurückrufen, wenn etwas unklar ist. 8. Schreiben Sie Ihre Mails nicht konsequent in Kleinbuchstaben. Sie sind Sprachmittler(in) … und nicht in der Werbung tätig, wo das vielfach üblich ist. 9. Bleiben Sie stets höflich und freundlich, vermeiden Sie Ironie – auch wenn der vom potenziellen Kunden angebotene Preis aussieht, als wäre ein Zahlendreher passiert oder ein Komma verrutscht. 10. Ob Sie auf Ihrer Website (ja, Website ist ein „Muss“) ein Foto von sich einbinden, entscheiden allein Sie. Aber: Wenn Foto, dann ein „seriöses“ Foto. Schließlich wollen Sie Kunden anwerben: Firmen, die Sie überzeugen wollen, genau bei Ihnen anzuklopfen und Ihnen das hochvertrauliche Dokument zur Übersetzung anzuvertrauen. Was in einem Blog geht, hat in der Regel auf einer Business Homepage nichts zu suchen – schließlich handelt es sich ja um Marketing und um ein Pressefoto: Die Kollegin, die im luftigen Sommerkleid auf ihrem blumenreichen Balkon sitzt, oder die Dame, die in Shorts am Campingtisch im Garten ihren Laptop fixiert. Alle diese Bilder erwecken den Eindruck des Hobby-Übersetzers, dessen Arbeit ja so nebenbei läuft, denn schließlich kann sie ja mehr oder weniger überall und von jedem, der die geforderte Fremdsprache als Leistungskurs im Abijahr hatte, erledigt werden. Oder? 11. Geben Sie Ihrem Business einen seriösen Firmennamen – Bezeichnungen wie „Bratwurst Übersetzungen“ sind nicht zielführend (in einem konkreten Fall aus meiner Industriezeit ging es um ein anderes Lebensmittel, aber das Angebot wanderte direkt in die Rundablage des Einkaufs). Vergessen Sie nicht, dass auch Namen mit guten Absichten zuweilen zu Missverständnissen oder zumindest zu Stirnrunzeln führen können. So wie bei Produkten auch (Beispiel: das Automodell Pajero in Spanien). 12. Argumentieren Sie sachlich, erläutern Sie, warum Ihre Dienstleistung den genannten Preis hat. Vgl. Preisargumentation. 13. Sich auf offenen Blue Boards den Ärger und Frust wegen nicht oder nicht pünktlich zahlender Agenturen frei von der Leber weg zu schreiben, ist zumindest riskant. Blitzschnell kann eine Abmahnung ins Haus flattern, gegen die man als Einzelkämpfer so gut wie machtlos ist. 14. Seien Sie umsichtig mit Posts in den sog. social media und mit dem, was sie dort über sich preisgeben. Wollen Sie noch eine weitere Anregung hinzufügen? Oder eine Frage stellen? Schreiben Sie mir, ich freue mich! © GCW Communications (www.gcw-communications.com), Giselle Chaumien-Wetterauer, Rüsterweg 12 in 76185 Karlsruhe/Deutschland, Mail: [email protected]. Dieses Papier samt Inhalt ist Eigentum von GCW Communications. Jede gewerbliche auszugsweise bzw. vollständige Nutzung, Veröffentlichung, Wiedergabe, Übersetzung u.ä. bedarf der vorherigen Genehmigung. Verbreiten auf den social media ausdrücklich erlaubt. Für alle Zitate, Logo-Verwendungen u.ä. ist im Vorfeld eine Genehmigung eingeholt worden. Alle Rechte vorbehalten.