Presseinformation 191/2008 Kerstin Köditz: Sturm 34a
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Presseinformation 191/2008 Kerstin Köditz: Sturm 34a
Presseinformation 191/2008 13.05.2008 Nazis Ungebrochener Naziterror im Kreis Mittweida Marcel Braumann Pressesprecher Tel.: (0351) 4935823 Handy: 01718983985 Fax: (0351) 4960384 Kerstin Köditz: Sturm 34a?! Ungebrochener Naziterror im Kreis Mittweida – Polizei konzeptionslos Zu den neuerlichen Übergriffen von Neonazis im Kreis Mittweida erklärt die Landtagsabgeordnete Kerstin Köditz, Sprecherin der Linksfraktion für antifaschistische Politik: Ich bin gespannt, ob nach den neuerlichen Übergriffen von Neonazis im Kreis Mittweida die Polizei erneut – wie in der Vergangenheit – von Einzeltaten ausgehen wird. Aber vielleicht fällt es den Beamten in diesem Fall tatsächlich auf, dass es mehr als Zufall sein könnte, wenn die Fensterfronten der Bürger-büros der LINKEN in Mittweida, Burgstädt und Rochlitz am Wochenende nahezu zeitgleich entglast wurden. Die Bedrohungen von Mitgliedern und Sympathisanten unserer Partei haben im Kreisgebiet deutlich zugenommen. Während in diesen Fällen lediglich Sachschaden zu beklagen war, kam es am gleichen Wochenende außerdem zu zwei Angriffen, bei denen Leib und Leben mehrerer Personen gefährdet wurden. Zunächst wurde versucht, alternative Jugendliche mit zwei Autos von der Straße abzudrängen. Die zu Hilfe ge-rufene Polizei verhinderte das. Eine Nacht später wurde von der gleichen Personengruppe das Wohnhaus eines der Opfer in Geringswalde angegriffen. Die Haustür wurde zertrümmert, Fensterscheiben eingeworfen. In beiden Fällen konnten eindeutig Neonazis aus Täter identifiziert werden. Ich gehe davon aus, dass Zeugen eingeschüchtert werden sollten, denn die Betroffenen sollen in mehreren Verfahren gegen Mitglieder des verbotenen "Sturm 34" aussagen. Erschüttert bin ich über das unkooperative Verhalten der Polizei. Wenn die Angriffe auf die Büros mit den Worten abgetan werden, es sei schließlich Wahlkampf, ist das schlicht eine Frechheit. Wenn das Opfer aus Geringswalde beim Versuch der Anzeigeerstattung abgewimmelt wird, es werde bereits wegen Sachbeschädigung von Amts wegen ermittelt, er werde in den nächsten vierzehn Tagen eine Vorladung erhalten, gleicht das einer Verhöhnung. Nach einer Phase der scheinbaren Ruhe nach dem Verbot von "Sturm 34" stellt sich der Naziterror im Kreis Mittweida derart ungebrochen dar, dass man von der Existenz eines "Sturm 34a" ausgehen muss. Ich vermisse noch immer schmerzlich ein schlüssiges Konzept der Polizei gegen die rechte Gewalt. Eine Verstärkung der Polizeipräsenz im Kreis, besonders des Nachts und an Wochenenden, ist überfällig. Ein Polizeipräsident, der eine derartige Eskalation der Nazigewalt über einen so langen Zeitraum ohne sichtbare Reaktion zulässt, macht sich selbst untragbar. Fraktion DIE LINKE im Sächsischen Landtag , Postfach 120905, 01008 Dresden e-mail: [email protected] Unsere Internet-Adresse: http://linksfraktion-sachsen.de