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Bodensee-Informationsdienst (BI)
Ausgabe 16/2014
Mittwoch, den 5. November 2014
Acht IBK-Förderpreise an Künstlerinnen und Künstler der Sparte
Fotografie überreicht
Die Internationalen Bodensee Konferenz (IBK) verleiht ihre Förderpreise im Jahr 2014 in der
Sparte Fotografie. Die Preise sind mit jeweils 10.000 Schweizer Franken dotiert und wurden
heute (Mittwoch, den 5. November) feierlich in der Kunsthalle Ziegelhütte in Appenzell
überreicht.
Der IBK-Vorsitzende, Bauherr Stefan Sutter vom Kanton Appenzell Innerrhoden betonte in seinem
Grußwort: „Der Zweck der Förderpreise besteht vor allem auch darin, hoffnungsvolle Künstlerinnen
und Künstler bekannter zu machen und ihnen eine gewisse materielle Erleichterung zukommen zu
lassen, damit sie sich noch stärker ihrer Sparte widmen und sich weiter entwickeln können“.
Margrit Bürer, Vorsitzende der IBK-Kommission Kultur sagte zur diesjährigen Sparte Fotografie:
„Die Fotografinnen und Fotografen regen uns mit ihren Bildern zum Denken an, stellen Vertrautes
in Frage, setzen Bekanntes in ein anderes Licht oder lenken die Aufmerksamkeit auf Fremdes.
Kurz, sie loten die Welt mit dem Potential der Kunst aus. Auffallend bei den Ausgezeichneten ist
unter anderem, wie sich die Grenzen auflösen, Kunstformen sich zunehmend vermischen oder
überlagern und die Ausdrucksmittel vielfältig eingesetzt werden.“
Acht Förderpreise für Fotografinnen und Fotografen
Die Preisträgerinnen und Preisträger wurden von einer internationalen Fachjury aus insgesamt 17
Nominationen ausgewählt. Die acht jeweils mit 10.000 Schweizer Franken dotierten Förderpreise
wurden heute feierlich in der Kunsthalle Ziegelhütte in Appenzell an folgende Personen überreicht:
Ueli Alder, nominiert vom Kanton Appenzell Ausserrhoden: geboren 1979, als Sohn eines
Bauernmalers im Appenzeller Hinterland aufgewachsen und durch die dortigen urtümlichen
Bräuche stark geprägt. Zugleich hat ihn die Bildsprache des Kinos fasziniert. Studium der
Fotografie unter anderem an der Zürcher Hochschule für Gestaltung und Kunst (ZHdK), lebt und
Organisation der Förderpreise: Ottilia Dörig-Heim | Juryvorsitzende | Kulturamt Kanton Appenzell Innerrhoden
Hauptgasse 51 | CH – 9050 Appenzell | Telefon: +41 71 788 93 79 | Telefax: +41 71 788 93 69 | E-Mail: [email protected]
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Email: [email protected] | Internet: www.bodenseekonferenz.org
arbeitet in Zürich. Auszug aus der Jurybegründung: „Appenzell und Actionfilm – beides hat auf den
ersten Blick wenig gemein. Im Werk von Ueli Alder gehen diese ungeahnte Symbiosen ein.
Während eines Studienaufenthaltes in den USA hat er seinen künstlerischen Fokus auf die
Inszenierungen des Staates und seiner Bürger gerichtet, aber auch beiläufige Situationen
festgehalten. Zurück in der Schweiz ist er mit einer historischen Kamera im Appenzeller Land
unterwegs. Er offenbart in dieser aktuellen Serie einmal mehr großes Feingefühl für die
spezifischen Momente der Landschaft und ihrer Menschen.“ www.alderego.ch
Susanne Hefti, nominiert vom Kanton Thurgau: geboren 1984 in Münsterlingen, Studium der
Fotografie an der Folkwang Universität der Künste in Essen, lebt und arbeitet in Zürich und Essen.
Jurystimme: „Was Susanne Hefti umgibt, formt und spiegelt sie in Bildern. Sie bedient sich des
Alltäglichen. Die Motive der Fotoarbeiten sind denkbar einfach, geradezu banal. Im urbanen Raum
findet man sie überall zuhauf. Ihre kreative Leistung besteht darin, ihre unmittelbare Umgebung so
ins Bild zu setzen, dass die wohlige Vertrautheit zu weichen beginnt. Ein Lufthauch des
Unheimlichen stellt sich ein. Dadurch werden Signale dazu bestimmt, als Zeitzeichen
wahrgenommen zu werden.“ www.susannehefti.com
Michael Meier & Rico Scagliola, nominiert vom Kanton Zürich: 1982 in Chur bzw. 1985 in Uster
geboren, Zusammenarbeit in Zürich seit 2008, 2010 Bachelor of Arts in Fine Arts mit Vertiefung in
Fotografie. Auszug aus der Laudatio: „Mit dem seit ihrer Zusammenarbeit im Jahr 2008
entstandenen Archiv an Foto- und Videomaterial gelang Maier und Scagliola ein großartiges Porträt
einer Generation, aufgewachsen im Zeitalter von Social Media. Ein Bruchteil dieser tausend
Aufnahmen erschien in der Publikation „Neue Menschen“ (2011) und mündete in der Videoarbeit
„Double Extension Beauty Tubes“ (2010). Diese unmittelbare Annäherung an den Menschen und
die direkte Bildsprache sind nur einige der Qualitäten ihrer Arbeiten …“ www.ricoandmichael.com
Ann-Kathrin Müller, nominiert vom Land Baden-Württemberg: 1988 in Nürtingen geboren,
Studium an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart, lebt und arbeitet in
Stuttgart. Die Jury meint unter anderem: „Ann-Kathrin Müller spielt mit vorhandenen Bildern. In
ihren konzeptuellen Fotografien sind äußere Medienbilder mit inneren Erinnerungsbildern dicht
verwoben. Feinfühlig spielt sie mit ihrer Hasselblad mit der Entstehungszeit und Gegenwart ihrer
Sujets wie mit der Erinnerung und Wahrnehmung von Betrachtern und beeindruckt mit ihrem
bildnerischen Nachdenken über Bedingungen, unter denen sich Bilder zu Erzählungen fügen.“
www.annkathrinmueller.de
Sarah Schlatter, nominiert vom Land Vorarlberg: 1982 in Feldkirch geboren, Studium Kunst und
Design an der Freien Universität Bozen, Klasse Fotografie und Medien und Klasse Typografie,
HGB Leipzig, Meisterschülerin, HGB Leipzig, lebt und arbeitet in Berlin. Auszug aus dem Urteil der
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Jury: „Sarah Schlatter ist eine präzise Beobachterin der uns umgebenden Landschafts- und
Stadträume. Sie macht sich auf die Suche nach den darin eingeschriebenen Spuren menschlichen
Handelns, den Brüchen und Verletzungen, den improvisierten Aneignungen und geplanten
Zersiedelungen, der Wieder-Inbesitznahme der Räume durch spontane Vegetation und zufällige
Begebenheiten. In ihren Fotografien öffnen diese empfindsamen Beobachtungen imaginäre Räume
der Geschichte und Geschichten.“ www.sarahschlatter.com
Anja Schori, nominiert vom Kanton Zürich, 1983 in Bern geboren, Bachelor in visueller
Kommunikation, Departement Fotografie, Ecal Lausanne, Master of Arts in Fine Arts, Zürcher
Hochschule der Künste, lebt und arbeitet in Zürich. Auszug aus der Laudatio: „Anja Schori setzt
sich in ihrer künstlerischen Arbeit mit Themen wie Architektur, Raum und Objekt auseinander. Ihre
Fotografien dienen ihr dabei als Ausgangsmaterial, um den Raum zu erobern und neue
dreidimensionale Objekte zu erschaffen. Durch die hundertfache Vervielfältigung, durch das
Stapeln oder Aneinanderreihen verlässt Schori immer wieder die Zweidimensionalität des Bildes.
Ihre Fotografien werden zu skulpturalen Objekten und installativen Displays, in dem sich die Form
des fotografischen Abbildes widerspiegelt.“ www.anjaschori.com
Sebastian Stadler, nominiert vom Kanton Thurgau, 1988 in St.Gallen geboren, Studium der
Fotografie an der Zürcher Hochschule für Gestaltung, Studium an der École cantonale d’art de
Lausanne, lebt und arbeitet In Wilen b. Wil und Zürich. Auszug aus der Begründung der Jury:
„Sebastian Stadler inszeniert nicht, was er fotografiert. Doch rüttelt er an unserer vertrauten Sicht
auf die Dinge und das nicht nur, indem er sie mit besonderem Blick für das Unbeachtete aus
ungewöhnlichen Perspektiven betrachtet und in eindrucksvolle Motive umsetzt. Stadler fokussiert
zugleich Betrachteransprüche und Versprechen der Fotografie im digitalen Zeitalter. Seine
fotografischen Serien, Publikationen und Projekte bestechen in ihrer präzisen Komposition durch
Subtilität, leise Ironie und Mehrdeutigkeit.“ www.sebastianstadler.ch
Herbert Weber, nominiert vom Kanton St.Gallen, 1975 in Frauenfeld geboren, Fotografiestudium
an der HGK Zürich, lebt und arbeitet im Toggenburg. Die Jury meint: „Herbert Weber untersucht die
Fotografie abseits gegenwärtiger modischer Strömungen mit einer großen Dringlichkeit und
Ausdauer auf ihre Glaubwürdigkeit und ihren Nutzen hin. Alles mündet in fotografische
Inszenierungen, die uns verblüffen in ihren Schlüssen, die Bildtitel weisen den Weg. Es sind
reduzierte Versuchsanordnungen, in denen er selbst als Autor und Proband auftaucht, mit
Ernsthaftigkeit einem sonderbaren Plan folgend. Wir reagieren fragend, vielleicht ein wenig irritiert.
Sobald sich aber sein Bildgedanke in unseren Köpfen weiter windet, erscheint uns die Welt
momentweise erklärbarer, bei längerem Verweilen jedoch auch komplizierter als vorher.“
www.herweber.ch
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IBK-Förderpreise
Die Förderpreise der IBK werden seit 1991 jährlich in wechselnden Sparten verliehen. Es können
maximal acht Preise in der Höhe von jeweils 10.000 Schweizer Franken vergeben werden.
Ausgezeichnet werden Personen mit einem herausragenden Potential im jeweiligen Kulturbereich.
Verantwortlich für die Vergabe ist die Kommission Kultur der IBK. Durchgeführt wurde die
diesjährige Jurierung vom Kanton Appenzell Innerrhoden. Den Juryvorsitz hatte Ottilia Dörig vom
dortigen Kulturamt.
Jedes Mitgliedsland der IBK – Baden-Württemberg, Bayern, Liechtenstein, Vorarlberg, die Kantone
St.Gallen, Thurgau, Schaffhausen, Zürich sowie Appenzell Ausserrhoden und Appenzell
Innerrhoden zusammen – hat unter Beizug von ausgewiesenen Fachleuten maximal zwei
Nominationen vorgeschlagen. Die Nominierten müssen einen Bezug zum jeweiligen Kanton oder
Bundesland aufweisen. Eine von den Mitgliedsländern und Mitgliedskantonen gewählte
internationale Jury von neun ausgewiesenen Experten hat die Preisträgerinnen und Preisträger
ausgewählt. Ihr gehörten an: Nela Bunjevac (Kanton Zürich), Tine Edel (Kanton St.Gallen), Kirsten
Helfrich (Land Vorarlberg), Simone Kappeler (Kanton Thurgau), Alice Koegel (Land BadenWürttemberg), Prof. Dieter Rehm (Freistaat Bayern), Eddy Risch (Fürstentum Liechtenstein), Dr.
Kristin Schmidt (Kantone Appenzell Ausserrhoden und Appenzell Innerrhoden), Marianne Weber
(Kanton Schaffhausen).
Anlässlich der Verleihung ist eine Broschüre mit Portraits der Preisträgerinnen und Preisträger
erschienen, die bei der IBK-Geschäftsstelle bestellt werden kann.
Internationale Bodensee Konferenz:
Die Internationale Bodensee Konferenz (IBK) ist die gemeinsame Plattform der Regierungen der
Länder und Kantone Baden-Württemberg, Schaffhausen, Zürich, Thurgau, St.Gallen, Appenzell
Ausserrhoden, Appenzell Innerrhoden, Fürstentum Liechtenstein, Vorarlberg und Bayern. Ziel der
IBK ist es, die Bodenseeregion als attraktiven Lebens-, Natur-, Kultur- und Wirtschaftsraum zu
erhalten und zu fördern und die regionale Zusammengehörigkeit zu stärken. Sie bildet den Kern
eines breit gefächerten Netzwerkes der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit in der
Bodenseeregion. Weitere Informationen unter www.bodenseekonferenz.org
Impressum:
Der Bodensee-Informationsdienst ist ein Mediendienst der Internationalen Bodensee Konferenz (IBK) Kommission Öffentlichkeitsarbeit (Hrsg.)
Redaktion:
Andrea Beck-Ramsauer, Klaus-Dieter Schnell (verantwortlich),
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Vertrieb:
Geschäftsstelle der Internationalen Bodensee Konferenz (IBK)
Die Geschäftsstelle der IBK wird durch das Programm Interreg IV „Alpenrhein-Bodensee-Hochrhein“ gefördert.
Weitere Informationen unter: www.interreg.org
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