Testbericht aus amt

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Testbericht aus amt
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TEST
Dietmar Kramlich
Duelle sind für gewöhnlich recht tragische und blutrünstige
Angelegenheiten. Nach dem Highlandermotto „Es kann nur einen geben!“
ist ein Unentschieden beim Duell eigentlich nicht vorgesehen.
Noch tragischer sind Duelle zwischen engen Verwandten. Um es aber vorweg zu nehmen: mein Bruderduell geht weder brutal noch mit einer
Niederlage aus. Beide Kontrahenten verlassen die Arena erhobenen Hauptes und als Sieger. Als Probanden stehen sich in diesem Test zwei RTRCrawler-Fahrzeuge der von Robitronic vertriebenen Firma Axial Racing
gegenüber. Einerseits der Axial AX 10 RTC und andererseits der SCX 10 TR.
Familiengene
Als Axial Racing vor wenigen Jahren mit ihrem
ersten Modell einen wahren Boom im Bereich
der RC-Crawler auslöste, lag das nicht zuletzt an
der eigentlich simplen, letztlich aber genialen
Technik. Man nehme ein mittig montiertes,
dreistufiges Getriebe mit hoher Untersetzung,
zwei Teleskopkardanwellen und verbinde diese
mit zwei pendelnd aufgehängten Starrachsen,
die von langen Öldruckstoßdämpfern auf den
Boden gedrückt werden. Das Ganze ohne den
Hauch eines Differenzials, sondern so starr und
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antriebsfördernd wie irgend möglich. An diesem
Konzept wurde auch bei den beiden jüngsten
Sprösslingen der stetig wachsenden Krabblerfamilie festgehalten. Die Basiskomponenten
beider Fahrzeuge sind also identisch, grundsolide und tausendfach bewährt.
Beiden gemeinsam ist auch der Lieferumfang. Sie kommen in einer stabilen und recht
ansehnlichen Schachtel, fix und fertig zusammengebaut und abgestimmt beim Käufer an. In
das fahrfertig aufgebaute Chassis sind bereits
alle elektronischen Komponenten montiert, ein
identischer Fernsteuersender im 27-MHz-Band
liegt jeweils bei. Zum Fahrvergnügen fehlen
also nur noch der Fahrakku sowie acht kleine
Zellen für die Fernsteuerung.
Der Pistolengriffsender...
... ist zwar schlicht, aber ausreichend ausgestattet und verfügt über eine Feintrimmung und
Servoreverse. Nachlassende Batteriespannung
wird über eine blinkende Leuchtdiode signalisiert. Eigentlich habe ich an dieser Stelle nur
eine Ladebuchse vermisst. Bei der restlichen
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Elektronik freut man sich, denn Axial bastelt
nicht einfach das günstigste Material ins Chassis,
sondern denkt auch über den zukünftigen
Einsatzzweck des Fahrzeugs nach. So kommen
bei beiden Fahrzeugen elektronische Regler
zum Einsatz, die auf feinfühliges Regeln und
langsames Rangieren getrimmt wurden. Und
in der Lenkung verrichten sehr kräftige und
erstaunlich schnelle Servos aus dem eigenen
Vertriebsprogramm ihren Dienst, die zudem mit
einem Metallgetriebe bestückt sind. Gerade bei
Modellen für schweres und schwerstes Gelände
Doppeltest:
Axial AX 10 RTC und
SCX 10 TR
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TEST
Die enthaltene
Fernsteuerung.
Sie ist einfach,
aber zweckmäßig
Dietmar Kramlich
Das bei beiden Modellen baugleiche CrawlerGetriebe ist tadellos und komplett kugelgelagert
Die Slipper-Kupplung:
Lebensverlängernd für das Getriebe
Das Elektronikzentrum
beim Axial AX 10 RTC
könnte man mit den üblichen Standardservos
nun wirklich nichts anfangen. Aber hier freut
sich der Tester und hofft auf lange und ungetrübte Fahrten über die Buckelpisten dieser Welt.
Der Krabbler
Dass es sich bei den beiden Testobjekten nicht
einfach nur um ein- und dasselbe Modell mit
jeweils anderer Karosserie handelt, merkt man,
sobald man den jeweiligen Deckel vom Chassis
nimmt. Tatsächlich hat Axial hier zwei eigentlich
grundverschiedene Fahrzeuge gebastelt. Wie gesagt: die Grundkomponenten (Getriebe, Wellen,
Achsen, Elektronik) sind gleich. Der Rest verfolgt
jeweils eine andere Philosophie und geht konstruktiv getrennte Wege. Die Verwandtschaft ist
also doch nicht so eng, wie eingangs gedacht.
Die unterschiedliche Grundausrichtung wird
bereits aus der Namensgebung deutlich.
„RTC“ steht für „ready-to-crawl“. Ein fahrbereiter Crawler also. Der „TR“ dagegen soll
für den Trialeinsatz gedacht sein. Nun gibt es
Der Herbst meinte es halbwegs gut mit mir und so ging ich mit vielen Fahrakkus bewaffnet zu meiner bevorzugten Crawlingstrecke, einer nahe gelegenen Kiesgrube. Dort finden sich unterschiedlichste Untergründe, Matsch,
Schlamm und größere Felsbrocken.
Als erstes Opfer wählte ich den RTC aus. Mit Klettband wird der Fahrakku
über dem Getriebe festgezurrt, schon kann es losgehen. Einstellarbeiten
sind nicht erforderlich. Sehr geruhsam setzt sich das Fahrzeug in Bewegung.
Von 55 Turns sind eben keine Wheelies zu erwarten. Die ersten Testrunden
durch holprige Spurrinnen verliefen schon beinahe langweilig und dienten
hauptsächlich der Funktionsprüfung. Der Kurvenradius ist erwartungsgemäß
ziemlich groß. Schließlich treibt der Motor ja auch zwei Starrachsen ohne
Differenzial an. Der serienmäßige Regler erledigt seine Sache insgesamt gut,
allerdings für einen Crawler, dem ersten Eindruck nach, nicht optimal. Gerade das Umschalten von vorwärts auf rückwärts geschieht etwas unsanft.
Um den RTC wirklich zu fordern, ging ich schließlich auf meinen Lieblingshügel aus großen Bruchsteinen und Kies. Hier zeigt sich, dass er ein
würdiger Sprössling von Axial ist. Das Fahrwerk saugt sich klaglos über
große Felsbrocken hinweg und ermöglicht immense Achsverschränkungen.
Einen guten Anteil an der Steigfähigkeit haben sicher auch die Reifen, die
auf diesem Untergrund ihr Potenzial richtig ausspielen können. Für dieses
Gelände empfehle ich, den Slipper um gut eine viertel Umdrehung härter
zu stellen. Verkeilen sich die Reifen zwischen zwei Steinen, oder will man
an einer fast senkrechten Steigung hoch fahren, reicht das zur Verfügung
stehende Drehmoment sonst nicht aus.
zwischen Trial und Crawling auf den ersten
Blick durchaus viele Gemeinsamkeiten. Stark
vereinfachend gesagt, sind Trialautos noch
relativ nahe an ihren Vorbildern dran. Technisch
und optisch. Wohingegen ein Crawler eine
astreine Zweckkonstruktion ist, die niemals
eine Straßenzulassung und TÜV erhalten
würde. Dass sich Axial ernsthaft mit der Materie
beschäftigt hat, habe ich ja schon erwähnt. Man
darf also getrost einen Crawler erwarten, wo
Crawler auf der Schachtel steht. Und darum ist
Bedingt durch den hoch montierten Fahrakku sind Schräglagen natürlich
gerne mit einem Überschlag verbunden. Abhilfe ist aber ganz simpel möglich: ich verwende hier einen kleinen Fahrakku aus meinem 1/18 Modell.
Für den Hausgebrauch durchaus empfehlenswert.
Insgesamt fühlt sich das Fahrwerk in dieser Umgebung deutlich wohler
als auf ebenem Grund. Zwei Dinge wären allerdings verbesserungswürdig.
Zum einen der Regler. Gerade, wenn man möglichst langsam eine steile
Bergabpassage fahren will, lässt sich die Bremse nicht gut genug dosieren,
sondern schaltet durchaus heftig auf den Rückwärtsgang um. Besser wäre
natürlich ein Regler mit Handbremsfunktion. Und zweitens ist der verbaute
Servosaver eindeutig zu weich. Gut gemeint, im Sinne der Lebensdauer,
aber leider für schweres Gelände ungeeignet. Dabei hätte das Lenkservo
noch jede Menge Leistungsreserven. Wer also Mut zum Risiko hat, der
sollte den Servosaver getrost in die Grabbelkiste versenken und einfach
ein normales Servohorn montieren. Vermutlich erlischt dadurch zwar jeder
Garantieanspruch – aber der Fahrspaß steigt um mindestens 50 Prozent.
Jedenfalls beschloss ich, an Ort und Stelle, sowohl Regler als auch Servosaver zu tauschen. Schließlich will man als Tester ja wissen, was theoretisch geht. Als würdigen Ersatzregler klebte ich einfach einen speziellen
Crawlingregler des Axial-Importeurs Robitronic ins Chassis (siehe Kasten)
und den Servosaver ersetzte ich durch das erstbeste Servohorn aus meinem Ersatzteillager. Was soll ich sagen? So macht Crawling Spaß! Gerade
die Handbremsfunktion des Reglers lässt langsamste Bergabfahrten und
feinfühligstes Manövrieren zu. Der Fahrtest wurde erst bei einsetzender
Dämmerung mit einem breiten Grinsen im Gesicht beendet…
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Wie jedes RTR-Modell, so habe ich auch diese beiden Probanden vor der ersten Testfahrt
gründlich zerlegt. Sehr gut haben mir dabei
die Passgenauigkeit und die Materialauswahl
gefallen. So dürften die Achsgetriebe dank
Metallzahnrädern und reichlich vorhandenem
Schmierfett ein langes Leben haben. Hervorzuheben ist auch, dass an allen drehenden Wellen
groß dimensionierte Kugellager verbaut wurden,
alle Kabel sauber verlegt und alle Schraubverbindungen ordentlich festgezogen sind.
Etwas gewundert hat mich dagegen, dass ausgerechnet im Hauptantrieb, der mit Kunststoffzahnrädern bestückt ist, auch nicht der kleinste Hauch
von Schmiermittel zu finden ist. Es schadet sicher
nichts, wenn man hier bei der ersten Inspektion
etwas Keramikfett oder ähnliches anbringt. Aber
dank dem vorgeschalteten, einstellbaren Slipper
sollte sich auch hier kein übermäßiger Materialverschleiß ergeben.
der RTC mit vielen Features ausgestattet, die das
Vorwärtskommen auch im extremsten Gelände
ermöglichen sollen. So verfügt der RTC über
die selbe Multi-Link-Aufhängung, die schon
dem ersten Krabbler aus dem Hause Axial auf
die Berge half. Zwar wurde hier Kunststoff an
Stelle von Aluminium verwendet, das tut der
Funktion aber keinen Abbruch. Die erreichbare
Achsverschränkung ist in jedem Fall gewaltig
und muss keinen Vergleich mit der hauseigenen
Wettbewerbsversion scheuen. Diese Aufhän-
Abmessungen: 35 × 27 × 17 mm
Gewicht (inkl. Kabel): 49 g
Spannung: 4 – 7 Zellen NiMH oder 2 Zellen LiPo
BEC: 5 V/ 1 A
Motorlimit: 19 Turns
Preis: 49,91 €
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
Das Chassis des SCX 10 TR mit Skidplates
Die sehr guten Dämpfer mit Doppelfeder am Axial SCX 10 TR
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
Das Lenkservo ist beim AX 10 RTC gut,
der Servosaver jedoch zu weich
gung ist an das bekannte Chassis aus zwei
vertikal angeordneten und schwarz eloxierten
Aluminiumplatten geschraubt. Dazwischen
findet das dreistufige Getriebe mit integrierter
Rutschkupplung Platz, über dem in gewohnter Manier der Fahrakku festgezurrt wird. Die
Öldruckstoßdämpfer mit Kunststoffgehäuse und
gehärteten Kolbenstangen sorgen für möglichst
lange Bodenhaftung. Dämpfer und Aufhängung
können in mehreren verschiedenen Positionen
montiert werden. Bodenfreiheit, Radstand und
Beim Testmodell AX 10 RTC wurde der serienmäßige (und bereits ordentliche) Regler von Axial durch einen Regler von Robitronic ersetzt, der auf
die speziellen Bedürfnisse von Crawlern angepasst wurde. Das heißt, dieser
Regler kann vorwärts wie rückwärts die gleiche Geschwindigkeit regeln,
lässt ein verzögerungsfreies Umschalten von vorwärts auf rückwärts zu und
verfügt über eine sogenannte Handbremsfunktion. Letztere nennt Robitronic „Active Hill Brake“. Was nichts anderes heißt, als dass der Regler bereits
in Neutralstellung über eine sehr kräftige Bremse verfügt. Damit kann man
seinen Crawler auch an steilen Felsen parken, ohne befürchten zu müssen,
dass er weiterrollt. Für mich die wichtigste Eigenschaft des guten Stücks.
Die Handhabung ist denkbar simpel: anstecken – losfahren. Dass er daneben auch noch spritzwassergeschützt ist, sehr feinfühlig regelt und moderne LiPos handeln kann, sei nur der Vollständigkeit halber erwähnt.
Technische Daten
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Einfederverhalten lassen sich so anpassen.
Für den Vortrieb sorgt ein Motor der Baugröße
540 mit 55 Turns. Drehmoment in Massen ist
also garantiert. Anders als bei der Urversion
des AX10 ist nur die Lenkung der Vorderachse vorgesehen. Eine Allradlenkung ließe
sich aber relativ leicht mit entsprechenden
Teilen nachrüsten. Der Gleichteilestrategie des
Herstellers sei Dank. Auch beim Bodenkontakt
wird nichts dem Zufall überlassen. Darum ist
das Auto bereits serienmäßig mit Reifen aus
Nachdem ich den RTC so richtig eingesaut hatte, musste der TR daran glauben.
Auch hier ist der Start denkbar einfach. Akku festzurren, anstecken, losfahren. Das
Fahrbild ist, nicht zuletzt dank der funktionsfähigen Scheinwerfer, verblüffend originalgetreu. Durch die große Leuchtkraft kann man sogar problemlos, so wie ich, im
Dämmerlicht noch auf Erkundungstour gehen. Mit dem serienmäßigen Motorritzel
ist eine Höchstgeschwindigkeit im Bereich der schnelleren Schrittgeschwindigkeit
möglich. Was meines Erachtens komplett ausreicht. Die ersten Runden über die
vorhandenen Spurrinnen waren bereits recht überzeugend. Dank der anderen
Dämpferanordnung und der cleveren Wahl der Dämpferfedern benimmt sich der TR
hier nicht so bockig wie ein astreiner Crawler, sondern lässt die Seriennähe noch
erahnen. Das Fahrwerk schluckt tatsächlich die meisten Schlaglöcher sauber weg.
Das Fahren auf diesem Untergrund machte richtig großen Spaß! Nicht nur, weil
das Fahrverhalten der Wagens tadellos und das Fahrbild richtig originalgetreu war.
Hauptsächlich, weil sich der TR auch in schlammigen Passagen erstaunlich gut aus
der Affäre zog und nicht steckenblieb. Auch hier sind der komplett starre Antrieb
und die grob profilierten Reifen natürlich für das gute Abschneiden verantwortlich.
Für den anschließenden Test im harten Crawlinggelände machte ich mir allerdings
wenig Hoffnung. Doch weit gefehlt! Tatsächlich schafft es der TR trotz der kleineren
Reifen und trotz des geringeren Federwegs, fast die gleichen Felsen zu erklimmen
wie sein extremer Bruder. Das liegt wohl auch an den seitlichen und mittig verbauten Skidplates („Rutschplatten“), die Axial serienmäßig mit auf den Weg gegeben
hat und die ein Verhaken des Wagens an Steinen fast ausschließen. Und die Reifen
liefern Grip ohne Ende. Interessanterweise ist am Servo des TR kein Servosaver verbaut, so dass er sich direkt aus der Schachtel präziser lenken lässt.
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TEST
Dietmar Kramlich
Technische Daten
Axial SCX 10 TR
Chassis: Leiterrahmen aus Metall-U-Profil an
Kunststoffskidplate
Getriebe: dreistufig, mit Slipper, 48 dpVerzahnung
Achsen: pendelnd aufgehängte Starrachsen
ohne Differenzial, 4 Öldruckstoßdämpfer
Aufhängung: 2-Link-Aufhängung (Kunststoffstreben)
Radstand: 290 mm
Breite: 227 mm
Höhe: 150 mm
Gewicht: 2.100 g (je nach Fahrakku)
Bodenfreiheit: ca. 67 mm
Reifen: Pro-Line „Flatirons“ auf mehrteiliegn
Felgen (Beadlock)
Reifendurchmesser: 100 mm
Reifenbreite: 35 mm
Lieferumfang: Chassis fahrfertig montiert,
komplett mit 2-Kanal 27 MHz-Pistolensteuerung, elektronischer Regler (vorwärts/
rückwärts) und Servo mit Metallgetriebe,
Motor mit 27 Turns, fertig bedruckte und
zugeschnittene Karosserie aus Kunststoff mit
angeschraubtem Überrollbügel, fertig montierte Beleuchtung, spritzwassergeschützte
Elektronikbox, voll kugelgelagert. Nicht
enthalten sind Fahrakku und Senderbatterien
Vertrieb: Robitronic
Bezug: Fachhandel
Empf. Verkaufspreis: 349,01 Euro
dem Hause Pro-Line, den sogenannten „Hammers“ ausgestattet. Jeweils mit gripfördernden
„memory-foam“-Schaumstofeinlagen versehen.
Wo ich gerade bei den Rädern bin: es kommen
natürlich die bekannten und bestens bewährten
Beadlockfelgen mit Aluminiumring zum Einsatz.
Kleben der Reifen also völlig überflüssig. Den
guten Abschluss bildet eine eng geschnittene
Lexankarosserie, die maximale Federwege
zulässt und ansprechend farbig bedruckt ist.
Der Schönling
Ein gänzlich anderes Bild bietet sich dem, der
den „TR“ aus der Schachtel holt. Erster und
auffälligster Unterschied ist hier bereits die
Karosserie. Hier wurde eine richtig massive,
aber auch richtig gut gemachte Karosserie eines
Geländewagens verbaut. Der Haubenform nach
könnte ein Mercedes G-Modell Pate gestanden
haben. An diese Karosserie wurde nicht nur
ein sehr massiver Überrollbügel geschraubt.
Auch die Radkästen aus schwarzem, flexiblem
Kunststoff wurden mit vielen, kleinen Schräubchen dauerhaft an der Karosserie befestigt. Sehr
schön, gefällt mir! Um die Optik noch weiter
aufzuwerten, wurden vorne und hinten flexible
Rammer angebracht, und, man höre und staune, eine funktionsfähige Beleuchtung mit sechs
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Pro & Contra
+ jeweils durchdachte Crawler-Konstruktion
Technische Daten
Axial AX 10 RTC
+ SCX 10 TR mit schönem Scale-Look
- keine Sender-Ladebuchse
Chassis: seitliche Aluminiumplatten (senkrecht)
an Kunststoffskidplate
- Servosaver beim AX 10 RTC zu weich
Getriebe: dreistufig, mit Slipper, 48 dp-Verzahnung
superhellen LEDs verbaut! Anfangs war ich zwar
etwas skeptisch, ob das nicht zu spielzeughaft
wirkt – aber jetzt würde ich nicht mehr darauf
verzichten wollen.
Kann man seine Augen von der gut gemachten
Karosserie wieder lösen, fällt sofort ein weiterer
Unterschied auf. Das Chassis wurde als fast originalgetreuer Leiterrahmen konstruiert. Die aufwändig gebogenen Seitenteile bestehen dabei
nicht etwa aus Kunststoff, sondern aus Metall in
Form von U-Profilen. Die Stoßdämpfer sind hier,
wie beim großen Vorbild, senkrecht eingebaut.
Der maximale Federweg sinkt so im Vergleich
zum Crawler um einiges. Allerdings gibt es auch
hier ein positives Feature: an den Stoßdämpfern
sind gleich zwei Federn unterschiedlicher Härte
verbaut. Zwei unterschiedliche Federn je Stoßdämpfer, wohlgemerkt. Eine kürzere, weichere
Feder, die kleinere Unebenheiten im normalen
Fahrbetrieb gut aufnimmt und dahinter eine
lange, harte Feder, die erst bei ernsten Hindernissen anspricht. Für den Empfänger und die
kleine Elektronik für die LEDs ist sogar eine gut
abgedichtete Box vorhanden. Feuchtigkeit und
Dreck sollten hier außen vor bleiben.
Da man mit so einem Geländewagen, anders als
mit einem Crawler, nicht nur im extremen Gelände unterwegs ist, hat man ihm einen Motor mit
27 Turns spendiert. Die erreichbare Geschwindigkeit ist damit deutlich höher als mit 55 Turns und
(mit größerem Ritzel) durchaus straßentauglich.
Als Reifen kommen hier kleinere Gummiwalzen
zum Einsatz als am Crawler. Das Reifenprofil sieht
den großen Vorbildern dabei sehr ähnlich und
erscheint auf den ersten Blick grob genug, um
auch auf Lehm und Fels noch Vortrieb zu liefern.
Optisch sehr gelungen sind hier auch die Felgen.
Ebenfalls mit Beadlockringen versehen, werden
die originalen Radnaben gut nachgebildet. Würde sich auch in einer Vitrine gut machen.
Achsen: pendelnd aufgehängte Starrachsen ohne
Differenzial, 4 Öldruckstoßdämpfer
Gewinner? Verlierer?
Was soll ich groß sagen? Einen Verlierer gibt es
bei diesem Bruderduell nicht. Beide Neuerscheinungen sind absolut durchdacht und in
ihrer je eigenen Weise top. Aus der Schachtel
heraus zum Spaß haben. Und wer will, kann
beide Autos noch mit allerlei nützlichem oder
auch nur hübschen Teilen von Axial aufrüsten.
Auch, wenn es keinen Verlierer gibt – für mich
gibt es zumindest einen Sieger. Der SCX 10 TR
ist nicht nur schön, er ist auch noch erstaunlich
geländegängig, mit einem Fahrwerk, das auch
auf halbwegs normalem Terrain Freude bringt.
Darum steht er in meiner persönlichen Beliebtheitsskala derzeit ganz vorne.
Reifendurchmesser: 122 mm
Aufhängung: 3-Link-Aufhängung (Kunststoffstreben)
Radstand: 316 – 332 mm (einstellbar)
Breite: 254 mm
Höhe: 160 mm
Gewicht: 1.620 g (je nach Fahrakku)
Bodenfreiheit: ca. 70 mm
Reifen: Pro-Line „Hammer“ mit Memory-FoamEinlagen auf mehrteiligen Felgen (Beadlock)
Reifenbreite: 50 mm
Lieferumfang: Chassis fahrfertig montiert,
komplett mit 2-Kanal 27 MHz-Pistolensteuerung,
elektronischer Regler (vorwärts/rückwärts) und
Servo mit Metallgetriebe, Motor mit 55 Turns,
fertig bedruckte und zugeschnittene Karosserie
aus Lexan, voll kugelgelagert. Nicht enthalten
sind Fahrakku und Senderbatterien
Vertrieb: Robitronic
Bezug: Fachhandel
Empf. Verkaufspreis: 299,– Euro

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