Testbericht aus amt
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Testbericht aus amt
18 TEST Dietmar Kramlich Duelle sind für gewöhnlich recht tragische und blutrünstige Angelegenheiten. Nach dem Highlandermotto „Es kann nur einen geben!“ ist ein Unentschieden beim Duell eigentlich nicht vorgesehen. Noch tragischer sind Duelle zwischen engen Verwandten. Um es aber vorweg zu nehmen: mein Bruderduell geht weder brutal noch mit einer Niederlage aus. Beide Kontrahenten verlassen die Arena erhobenen Hauptes und als Sieger. Als Probanden stehen sich in diesem Test zwei RTRCrawler-Fahrzeuge der von Robitronic vertriebenen Firma Axial Racing gegenüber. Einerseits der Axial AX 10 RTC und andererseits der SCX 10 TR. Familiengene Als Axial Racing vor wenigen Jahren mit ihrem ersten Modell einen wahren Boom im Bereich der RC-Crawler auslöste, lag das nicht zuletzt an der eigentlich simplen, letztlich aber genialen Technik. Man nehme ein mittig montiertes, dreistufiges Getriebe mit hoher Untersetzung, zwei Teleskopkardanwellen und verbinde diese mit zwei pendelnd aufgehängten Starrachsen, die von langen Öldruckstoßdämpfern auf den Boden gedrückt werden. Das Ganze ohne den Hauch eines Differenzials, sondern so starr und amt 02 / 10 antriebsfördernd wie irgend möglich. An diesem Konzept wurde auch bei den beiden jüngsten Sprösslingen der stetig wachsenden Krabblerfamilie festgehalten. Die Basiskomponenten beider Fahrzeuge sind also identisch, grundsolide und tausendfach bewährt. Beiden gemeinsam ist auch der Lieferumfang. Sie kommen in einer stabilen und recht ansehnlichen Schachtel, fix und fertig zusammengebaut und abgestimmt beim Käufer an. In das fahrfertig aufgebaute Chassis sind bereits alle elektronischen Komponenten montiert, ein identischer Fernsteuersender im 27-MHz-Band liegt jeweils bei. Zum Fahrvergnügen fehlen also nur noch der Fahrakku sowie acht kleine Zellen für die Fernsteuerung. Der Pistolengriffsender... ... ist zwar schlicht, aber ausreichend ausgestattet und verfügt über eine Feintrimmung und Servoreverse. Nachlassende Batteriespannung wird über eine blinkende Leuchtdiode signalisiert. Eigentlich habe ich an dieser Stelle nur eine Ladebuchse vermisst. Bei der restlichen www.amt-racing.de Elektronik freut man sich, denn Axial bastelt nicht einfach das günstigste Material ins Chassis, sondern denkt auch über den zukünftigen Einsatzzweck des Fahrzeugs nach. So kommen bei beiden Fahrzeugen elektronische Regler zum Einsatz, die auf feinfühliges Regeln und langsames Rangieren getrimmt wurden. Und in der Lenkung verrichten sehr kräftige und erstaunlich schnelle Servos aus dem eigenen Vertriebsprogramm ihren Dienst, die zudem mit einem Metallgetriebe bestückt sind. Gerade bei Modellen für schweres und schwerstes Gelände Doppeltest: Axial AX 10 RTC und SCX 10 TR 19 20 TEST Die enthaltene Fernsteuerung. Sie ist einfach, aber zweckmäßig Dietmar Kramlich Das bei beiden Modellen baugleiche CrawlerGetriebe ist tadellos und komplett kugelgelagert Die Slipper-Kupplung: Lebensverlängernd für das Getriebe Das Elektronikzentrum beim Axial AX 10 RTC könnte man mit den üblichen Standardservos nun wirklich nichts anfangen. Aber hier freut sich der Tester und hofft auf lange und ungetrübte Fahrten über die Buckelpisten dieser Welt. Der Krabbler Dass es sich bei den beiden Testobjekten nicht einfach nur um ein- und dasselbe Modell mit jeweils anderer Karosserie handelt, merkt man, sobald man den jeweiligen Deckel vom Chassis nimmt. Tatsächlich hat Axial hier zwei eigentlich grundverschiedene Fahrzeuge gebastelt. Wie gesagt: die Grundkomponenten (Getriebe, Wellen, Achsen, Elektronik) sind gleich. Der Rest verfolgt jeweils eine andere Philosophie und geht konstruktiv getrennte Wege. Die Verwandtschaft ist also doch nicht so eng, wie eingangs gedacht. Die unterschiedliche Grundausrichtung wird bereits aus der Namensgebung deutlich. „RTC“ steht für „ready-to-crawl“. Ein fahrbereiter Crawler also. Der „TR“ dagegen soll für den Trialeinsatz gedacht sein. Nun gibt es Der Herbst meinte es halbwegs gut mit mir und so ging ich mit vielen Fahrakkus bewaffnet zu meiner bevorzugten Crawlingstrecke, einer nahe gelegenen Kiesgrube. Dort finden sich unterschiedlichste Untergründe, Matsch, Schlamm und größere Felsbrocken. Als erstes Opfer wählte ich den RTC aus. Mit Klettband wird der Fahrakku über dem Getriebe festgezurrt, schon kann es losgehen. Einstellarbeiten sind nicht erforderlich. Sehr geruhsam setzt sich das Fahrzeug in Bewegung. Von 55 Turns sind eben keine Wheelies zu erwarten. Die ersten Testrunden durch holprige Spurrinnen verliefen schon beinahe langweilig und dienten hauptsächlich der Funktionsprüfung. Der Kurvenradius ist erwartungsgemäß ziemlich groß. Schließlich treibt der Motor ja auch zwei Starrachsen ohne Differenzial an. Der serienmäßige Regler erledigt seine Sache insgesamt gut, allerdings für einen Crawler, dem ersten Eindruck nach, nicht optimal. Gerade das Umschalten von vorwärts auf rückwärts geschieht etwas unsanft. Um den RTC wirklich zu fordern, ging ich schließlich auf meinen Lieblingshügel aus großen Bruchsteinen und Kies. Hier zeigt sich, dass er ein würdiger Sprössling von Axial ist. Das Fahrwerk saugt sich klaglos über große Felsbrocken hinweg und ermöglicht immense Achsverschränkungen. Einen guten Anteil an der Steigfähigkeit haben sicher auch die Reifen, die auf diesem Untergrund ihr Potenzial richtig ausspielen können. Für dieses Gelände empfehle ich, den Slipper um gut eine viertel Umdrehung härter zu stellen. Verkeilen sich die Reifen zwischen zwei Steinen, oder will man an einer fast senkrechten Steigung hoch fahren, reicht das zur Verfügung stehende Drehmoment sonst nicht aus. zwischen Trial und Crawling auf den ersten Blick durchaus viele Gemeinsamkeiten. Stark vereinfachend gesagt, sind Trialautos noch relativ nahe an ihren Vorbildern dran. Technisch und optisch. Wohingegen ein Crawler eine astreine Zweckkonstruktion ist, die niemals eine Straßenzulassung und TÜV erhalten würde. Dass sich Axial ernsthaft mit der Materie beschäftigt hat, habe ich ja schon erwähnt. Man darf also getrost einen Crawler erwarten, wo Crawler auf der Schachtel steht. Und darum ist Bedingt durch den hoch montierten Fahrakku sind Schräglagen natürlich gerne mit einem Überschlag verbunden. Abhilfe ist aber ganz simpel möglich: ich verwende hier einen kleinen Fahrakku aus meinem 1/18 Modell. Für den Hausgebrauch durchaus empfehlenswert. Insgesamt fühlt sich das Fahrwerk in dieser Umgebung deutlich wohler als auf ebenem Grund. Zwei Dinge wären allerdings verbesserungswürdig. Zum einen der Regler. Gerade, wenn man möglichst langsam eine steile Bergabpassage fahren will, lässt sich die Bremse nicht gut genug dosieren, sondern schaltet durchaus heftig auf den Rückwärtsgang um. Besser wäre natürlich ein Regler mit Handbremsfunktion. Und zweitens ist der verbaute Servosaver eindeutig zu weich. Gut gemeint, im Sinne der Lebensdauer, aber leider für schweres Gelände ungeeignet. Dabei hätte das Lenkservo noch jede Menge Leistungsreserven. Wer also Mut zum Risiko hat, der sollte den Servosaver getrost in die Grabbelkiste versenken und einfach ein normales Servohorn montieren. Vermutlich erlischt dadurch zwar jeder Garantieanspruch – aber der Fahrspaß steigt um mindestens 50 Prozent. Jedenfalls beschloss ich, an Ort und Stelle, sowohl Regler als auch Servosaver zu tauschen. Schließlich will man als Tester ja wissen, was theoretisch geht. Als würdigen Ersatzregler klebte ich einfach einen speziellen Crawlingregler des Axial-Importeurs Robitronic ins Chassis (siehe Kasten) und den Servosaver ersetzte ich durch das erstbeste Servohorn aus meinem Ersatzteillager. Was soll ich sagen? So macht Crawling Spaß! Gerade die Handbremsfunktion des Reglers lässt langsamste Bergabfahrten und feinfühligstes Manövrieren zu. Der Fahrtest wurde erst bei einsetzender Dämmerung mit einem breiten Grinsen im Gesicht beendet… amt 02 / 10 Wie jedes RTR-Modell, so habe ich auch diese beiden Probanden vor der ersten Testfahrt gründlich zerlegt. Sehr gut haben mir dabei die Passgenauigkeit und die Materialauswahl gefallen. So dürften die Achsgetriebe dank Metallzahnrädern und reichlich vorhandenem Schmierfett ein langes Leben haben. Hervorzuheben ist auch, dass an allen drehenden Wellen groß dimensionierte Kugellager verbaut wurden, alle Kabel sauber verlegt und alle Schraubverbindungen ordentlich festgezogen sind. Etwas gewundert hat mich dagegen, dass ausgerechnet im Hauptantrieb, der mit Kunststoffzahnrädern bestückt ist, auch nicht der kleinste Hauch von Schmiermittel zu finden ist. Es schadet sicher nichts, wenn man hier bei der ersten Inspektion etwas Keramikfett oder ähnliches anbringt. Aber dank dem vorgeschalteten, einstellbaren Slipper sollte sich auch hier kein übermäßiger Materialverschleiß ergeben. der RTC mit vielen Features ausgestattet, die das Vorwärtskommen auch im extremsten Gelände ermöglichen sollen. So verfügt der RTC über die selbe Multi-Link-Aufhängung, die schon dem ersten Krabbler aus dem Hause Axial auf die Berge half. Zwar wurde hier Kunststoff an Stelle von Aluminium verwendet, das tut der Funktion aber keinen Abbruch. Die erreichbare Achsverschränkung ist in jedem Fall gewaltig und muss keinen Vergleich mit der hauseigenen Wettbewerbsversion scheuen. Diese Aufhän- Abmessungen: 35 × 27 × 17 mm Gewicht (inkl. Kabel): 49 g Spannung: 4 – 7 Zellen NiMH oder 2 Zellen LiPo BEC: 5 V/ 1 A Motorlimit: 19 Turns Preis: 49,91 € 21 Das Chassis des SCX 10 TR mit Skidplates Die sehr guten Dämpfer mit Doppelfeder am Axial SCX 10 TR Das Lenkservo ist beim AX 10 RTC gut, der Servosaver jedoch zu weich gung ist an das bekannte Chassis aus zwei vertikal angeordneten und schwarz eloxierten Aluminiumplatten geschraubt. Dazwischen findet das dreistufige Getriebe mit integrierter Rutschkupplung Platz, über dem in gewohnter Manier der Fahrakku festgezurrt wird. Die Öldruckstoßdämpfer mit Kunststoffgehäuse und gehärteten Kolbenstangen sorgen für möglichst lange Bodenhaftung. Dämpfer und Aufhängung können in mehreren verschiedenen Positionen montiert werden. Bodenfreiheit, Radstand und Beim Testmodell AX 10 RTC wurde der serienmäßige (und bereits ordentliche) Regler von Axial durch einen Regler von Robitronic ersetzt, der auf die speziellen Bedürfnisse von Crawlern angepasst wurde. Das heißt, dieser Regler kann vorwärts wie rückwärts die gleiche Geschwindigkeit regeln, lässt ein verzögerungsfreies Umschalten von vorwärts auf rückwärts zu und verfügt über eine sogenannte Handbremsfunktion. Letztere nennt Robitronic „Active Hill Brake“. Was nichts anderes heißt, als dass der Regler bereits in Neutralstellung über eine sehr kräftige Bremse verfügt. Damit kann man seinen Crawler auch an steilen Felsen parken, ohne befürchten zu müssen, dass er weiterrollt. Für mich die wichtigste Eigenschaft des guten Stücks. Die Handhabung ist denkbar simpel: anstecken – losfahren. Dass er daneben auch noch spritzwassergeschützt ist, sehr feinfühlig regelt und moderne LiPos handeln kann, sei nur der Vollständigkeit halber erwähnt. Technische Daten www.amt-racing.de Einfederverhalten lassen sich so anpassen. Für den Vortrieb sorgt ein Motor der Baugröße 540 mit 55 Turns. Drehmoment in Massen ist also garantiert. Anders als bei der Urversion des AX10 ist nur die Lenkung der Vorderachse vorgesehen. Eine Allradlenkung ließe sich aber relativ leicht mit entsprechenden Teilen nachrüsten. Der Gleichteilestrategie des Herstellers sei Dank. Auch beim Bodenkontakt wird nichts dem Zufall überlassen. Darum ist das Auto bereits serienmäßig mit Reifen aus Nachdem ich den RTC so richtig eingesaut hatte, musste der TR daran glauben. Auch hier ist der Start denkbar einfach. Akku festzurren, anstecken, losfahren. Das Fahrbild ist, nicht zuletzt dank der funktionsfähigen Scheinwerfer, verblüffend originalgetreu. Durch die große Leuchtkraft kann man sogar problemlos, so wie ich, im Dämmerlicht noch auf Erkundungstour gehen. Mit dem serienmäßigen Motorritzel ist eine Höchstgeschwindigkeit im Bereich der schnelleren Schrittgeschwindigkeit möglich. Was meines Erachtens komplett ausreicht. Die ersten Runden über die vorhandenen Spurrinnen waren bereits recht überzeugend. Dank der anderen Dämpferanordnung und der cleveren Wahl der Dämpferfedern benimmt sich der TR hier nicht so bockig wie ein astreiner Crawler, sondern lässt die Seriennähe noch erahnen. Das Fahrwerk schluckt tatsächlich die meisten Schlaglöcher sauber weg. Das Fahren auf diesem Untergrund machte richtig großen Spaß! Nicht nur, weil das Fahrverhalten der Wagens tadellos und das Fahrbild richtig originalgetreu war. Hauptsächlich, weil sich der TR auch in schlammigen Passagen erstaunlich gut aus der Affäre zog und nicht steckenblieb. Auch hier sind der komplett starre Antrieb und die grob profilierten Reifen natürlich für das gute Abschneiden verantwortlich. Für den anschließenden Test im harten Crawlinggelände machte ich mir allerdings wenig Hoffnung. Doch weit gefehlt! Tatsächlich schafft es der TR trotz der kleineren Reifen und trotz des geringeren Federwegs, fast die gleichen Felsen zu erklimmen wie sein extremer Bruder. Das liegt wohl auch an den seitlichen und mittig verbauten Skidplates („Rutschplatten“), die Axial serienmäßig mit auf den Weg gegeben hat und die ein Verhaken des Wagens an Steinen fast ausschließen. Und die Reifen liefern Grip ohne Ende. Interessanterweise ist am Servo des TR kein Servosaver verbaut, so dass er sich direkt aus der Schachtel präziser lenken lässt. 22 TEST Dietmar Kramlich Technische Daten Axial SCX 10 TR Chassis: Leiterrahmen aus Metall-U-Profil an Kunststoffskidplate Getriebe: dreistufig, mit Slipper, 48 dpVerzahnung Achsen: pendelnd aufgehängte Starrachsen ohne Differenzial, 4 Öldruckstoßdämpfer Aufhängung: 2-Link-Aufhängung (Kunststoffstreben) Radstand: 290 mm Breite: 227 mm Höhe: 150 mm Gewicht: 2.100 g (je nach Fahrakku) Bodenfreiheit: ca. 67 mm Reifen: Pro-Line „Flatirons“ auf mehrteiliegn Felgen (Beadlock) Reifendurchmesser: 100 mm Reifenbreite: 35 mm Lieferumfang: Chassis fahrfertig montiert, komplett mit 2-Kanal 27 MHz-Pistolensteuerung, elektronischer Regler (vorwärts/ rückwärts) und Servo mit Metallgetriebe, Motor mit 27 Turns, fertig bedruckte und zugeschnittene Karosserie aus Kunststoff mit angeschraubtem Überrollbügel, fertig montierte Beleuchtung, spritzwassergeschützte Elektronikbox, voll kugelgelagert. Nicht enthalten sind Fahrakku und Senderbatterien Vertrieb: Robitronic Bezug: Fachhandel Empf. Verkaufspreis: 349,01 Euro dem Hause Pro-Line, den sogenannten „Hammers“ ausgestattet. Jeweils mit gripfördernden „memory-foam“-Schaumstofeinlagen versehen. Wo ich gerade bei den Rädern bin: es kommen natürlich die bekannten und bestens bewährten Beadlockfelgen mit Aluminiumring zum Einsatz. Kleben der Reifen also völlig überflüssig. Den guten Abschluss bildet eine eng geschnittene Lexankarosserie, die maximale Federwege zulässt und ansprechend farbig bedruckt ist. Der Schönling Ein gänzlich anderes Bild bietet sich dem, der den „TR“ aus der Schachtel holt. Erster und auffälligster Unterschied ist hier bereits die Karosserie. Hier wurde eine richtig massive, aber auch richtig gut gemachte Karosserie eines Geländewagens verbaut. Der Haubenform nach könnte ein Mercedes G-Modell Pate gestanden haben. An diese Karosserie wurde nicht nur ein sehr massiver Überrollbügel geschraubt. Auch die Radkästen aus schwarzem, flexiblem Kunststoff wurden mit vielen, kleinen Schräubchen dauerhaft an der Karosserie befestigt. Sehr schön, gefällt mir! Um die Optik noch weiter aufzuwerten, wurden vorne und hinten flexible Rammer angebracht, und, man höre und staune, eine funktionsfähige Beleuchtung mit sechs www.amt-racing.de 23 Pro & Contra + jeweils durchdachte Crawler-Konstruktion Technische Daten Axial AX 10 RTC + SCX 10 TR mit schönem Scale-Look - keine Sender-Ladebuchse Chassis: seitliche Aluminiumplatten (senkrecht) an Kunststoffskidplate - Servosaver beim AX 10 RTC zu weich Getriebe: dreistufig, mit Slipper, 48 dp-Verzahnung superhellen LEDs verbaut! Anfangs war ich zwar etwas skeptisch, ob das nicht zu spielzeughaft wirkt – aber jetzt würde ich nicht mehr darauf verzichten wollen. Kann man seine Augen von der gut gemachten Karosserie wieder lösen, fällt sofort ein weiterer Unterschied auf. Das Chassis wurde als fast originalgetreuer Leiterrahmen konstruiert. Die aufwändig gebogenen Seitenteile bestehen dabei nicht etwa aus Kunststoff, sondern aus Metall in Form von U-Profilen. Die Stoßdämpfer sind hier, wie beim großen Vorbild, senkrecht eingebaut. Der maximale Federweg sinkt so im Vergleich zum Crawler um einiges. Allerdings gibt es auch hier ein positives Feature: an den Stoßdämpfern sind gleich zwei Federn unterschiedlicher Härte verbaut. Zwei unterschiedliche Federn je Stoßdämpfer, wohlgemerkt. Eine kürzere, weichere Feder, die kleinere Unebenheiten im normalen Fahrbetrieb gut aufnimmt und dahinter eine lange, harte Feder, die erst bei ernsten Hindernissen anspricht. Für den Empfänger und die kleine Elektronik für die LEDs ist sogar eine gut abgedichtete Box vorhanden. Feuchtigkeit und Dreck sollten hier außen vor bleiben. Da man mit so einem Geländewagen, anders als mit einem Crawler, nicht nur im extremen Gelände unterwegs ist, hat man ihm einen Motor mit 27 Turns spendiert. Die erreichbare Geschwindigkeit ist damit deutlich höher als mit 55 Turns und (mit größerem Ritzel) durchaus straßentauglich. Als Reifen kommen hier kleinere Gummiwalzen zum Einsatz als am Crawler. Das Reifenprofil sieht den großen Vorbildern dabei sehr ähnlich und erscheint auf den ersten Blick grob genug, um auch auf Lehm und Fels noch Vortrieb zu liefern. Optisch sehr gelungen sind hier auch die Felgen. Ebenfalls mit Beadlockringen versehen, werden die originalen Radnaben gut nachgebildet. Würde sich auch in einer Vitrine gut machen. Achsen: pendelnd aufgehängte Starrachsen ohne Differenzial, 4 Öldruckstoßdämpfer Gewinner? Verlierer? Was soll ich groß sagen? Einen Verlierer gibt es bei diesem Bruderduell nicht. Beide Neuerscheinungen sind absolut durchdacht und in ihrer je eigenen Weise top. Aus der Schachtel heraus zum Spaß haben. Und wer will, kann beide Autos noch mit allerlei nützlichem oder auch nur hübschen Teilen von Axial aufrüsten. Auch, wenn es keinen Verlierer gibt – für mich gibt es zumindest einen Sieger. Der SCX 10 TR ist nicht nur schön, er ist auch noch erstaunlich geländegängig, mit einem Fahrwerk, das auch auf halbwegs normalem Terrain Freude bringt. Darum steht er in meiner persönlichen Beliebtheitsskala derzeit ganz vorne. Reifendurchmesser: 122 mm Aufhängung: 3-Link-Aufhängung (Kunststoffstreben) Radstand: 316 – 332 mm (einstellbar) Breite: 254 mm Höhe: 160 mm Gewicht: 1.620 g (je nach Fahrakku) Bodenfreiheit: ca. 70 mm Reifen: Pro-Line „Hammer“ mit Memory-FoamEinlagen auf mehrteiligen Felgen (Beadlock) Reifenbreite: 50 mm Lieferumfang: Chassis fahrfertig montiert, komplett mit 2-Kanal 27 MHz-Pistolensteuerung, elektronischer Regler (vorwärts/rückwärts) und Servo mit Metallgetriebe, Motor mit 55 Turns, fertig bedruckte und zugeschnittene Karosserie aus Lexan, voll kugelgelagert. Nicht enthalten sind Fahrakku und Senderbatterien Vertrieb: Robitronic Bezug: Fachhandel Empf. Verkaufspreis: 299,– Euro