Wunderheilmittel Kohl - Die heilende Kraft der Kohlblätter
Transcrição
Wunderheilmittel Kohl - Die heilende Kraft der Kohlblätter
Jakobe Jakstein Wunderheilmittel Kohl Die heilende Kraft der Kohlblätter Widmung In großer Dankbarkeit widme ich dieses Buch Leo Amici († 1986), durch den ich den Weg zu Gott und seinen Gesetzmäßigkeiten fand. Er war es der mir half, ein nie zuvor gekanntes Urvertrauen zu finden, das mir bis zum heutigen Tage ermöglicht, die nötigen Kräfte zu entwickeln, um den Weg der Selbstheilung zu gehen. Der Leser, der auf Grund der vorliegenden Informationen sich zu einer Eigenbehandlung entschließt, tut dies auf eigene Verantwortung. Es wird dem Leser nahe gelegt, die Angaben zu überprüfen und Entscheidungen eventuell erst nach Rücksprache mit einem Arzt des Vertrauens zu treffen. Internetpräsenzen der Autorin: http://www.heilenmitkohljak.de http://jako20.twoday.net Eventuelle Fragen zu diesem Buch können im „Forum für Körper, Geist und Seele“ http:// 72342.homepagemodules.de gestellt werden. 2 Inhaltsverzeichnis Widmung................................................................................. 2 Vorwort.................................................................................... 4 Erinnerungen........................................................................... 5 Das Essen – aus der Lust wird eine Tugend....................................... 5 Nicht nur von Brot allein... ................................................................... 6 Eine Welt bricht zusammen.................................................................... 7 Ich sehne mich nach einem Leben auf dem Lande............................. 8 Ich verlasse meine Heimat....................................................................... 8 Die Naturmedizin...................................................................................... 9 Eine wunderbare Heilung........................................................................10 Italien – eine neue Heimat.......................................................................11 Der Kohl – unser Hausarzt.....................................................................12 Wir ziehen aufs Land................................................................................14 Eine Begegnung.........................................................................................15 Weitere Heilungen mit dem Kohl...........................................................17 Zurück nach Cattolica...............................................................................20 Und ich kann es doch!..............................................................................21 Hamburg – ein neuer Lebensabschnitt..................................................21 Weitere Fälle, die mit Kohl geheilt wurden...........................................22 Andere Heilmethoden, die mir geholfen haben....................................25 Ich werde Katholikin.................................................................................28 Zurück zu meinen Wurzeln......................................................................29 Wissenswertes und Kurioses über den Kohl....................................32 Der Kohl in der Geschichte......................................................................32 Die Bestandteile des Kohls........................................................................34 Wie man den Kohl anwendet....................................................................36 Weitere Heilmethoden............................................................................39 Qi Gong.......................................................................................................39 Apfelessig......................................................................................................40 Die Heilerde..................................................................................................41 Die Sonnenblumenöl-Therapie..................................................................42 Kombuch.......................................................................................................42 Wasseranwendungen....................................................................................43 Die Atmung....................................................................................................44 Der Honig.......................................................................................................44 Heilen mit Edelsteinen..................................................................................45 Über die Ernährung....................................................................................45 Sprossen, eine hochwertige Energiequelle..................................................49 Das Bircher-Müsli...........................................................................................50 Algen – das Gemüse aus dem Meer.............................................................51 Diät....................................................................................................................52 Vorschläge zur Selbstbehandlung............................................................53 Literaturverzeichnis......................................................................................99 3 Vorwort Sieh nicht, was andre tun, der andern sind so viel, du kommst nur in ein Spiel, das nimmermehr wird ruhn. Geh einfach Gottes Pfad, lass nichts sonst Führer sein, so gehst du recht und grad, und gingest du ganz allein. Christian Morgenstern Wenn ich seit über vierzig Jahren mit Selbstbehandlung die meisten meiner körperlichen Störungen und Krankheiten erfolgreich heilen konnte, habe ich dies in erster Linie der außerordentlichen Heilkraft des Kohlblattes zu verdanken. Viele andere Naturheilmethoden habe ich im Laufe meines Lebens kennen gelernt und ausprobiert, aber mit keiner erzielte ich so schnelle und sichere Resultate und kaum eine war so billig und so unschädlich wie die Behandlung mit Kohl. Doch auch das beste Heilmittel oder die beste Heilmethode können nichts Dauerhaftes bewirken, wenn wir nicht unseren Willen, das Vertrauen in unsere Selbstheilungskräfte und die Liebe einsetzen. Auf Wunsch meiner Kinder und meiner Freunde habe ich meine Entwicklung zur Selbstheilerin in eine kurze Lebensbeschreibung eingeflochten. Wie man aus meinen Aufzeichnungen entnehmen kann, war es das Leben selber, das mir keine andere Wahl ließ, als zur Selbstbehandlung überzugehen. Ich habe aber diesen Weg nie bereuen müssen, denn er hat mich gelehrt, über mich und meinen Körper frei zu entscheiden. Es war sicher kein leichter Weg, aber jeder Erfolg, jede Erkenntnis waren ein Gewinn an Lebensqualität und schlugen eine Brücke zu dem, was wir im Allgemeinen mit Gott bezeichnen und von dem sich jeder auf seine Art eine Vorstellung macht. Immer wieder werde ich um Anregungen zur Selbstbehandlung gebeten. Meine diesbezüglichen Vorschläge sind alle preiswert und leicht durchführbar. Im Zweifelsfalle ist es immer ratsam, Rücksprache zu halten mit einem Arzt, zu dem man Vertrauen hat. Jakobe Jakstein 4 Erinnerungen Alles begann 1926 in der Kloppstockstraße in Altona (heute ein Stadtteil von Hamburg), wo ich in einem gutbürgerlichen Elternhause als zweites Kind zur Welt kam. Mein Vater, Dr. Ing. Werner Jakstein, war Oberbaurat und Denkmalpfleger im Altonaer Rathaus, und meine Mutter, Thyra Dohrenburg, auf dem besten Wege, sich einen Namen als Übersetzerin der skandinavischen Sprachen zu machen. Die Familie väterlicherseits stammte aus Ostpreußen und meine Mutter war halbe Dänin. Meine Geburt war für beide Elternteile ein wahres Trauma. Meine Mutter kam kaum darüber hinweg, einem sooo hässlichen Kind das Leben geschenkt zu haben ich war über und über mit Pickeln besät, aber mit der Zeit wurde Gott sei Dank aus dem hässlichen Entlein doch noch etwas, dessen sie sich nicht gar zu sehr zu schämen brauchte und mein Vater war außer sich, dass sie ihm zum zweiten Mal eine Tochter beschert hatte. Einen Jakob hatte er sich gewünscht als Garantie für das Fortleben unseres Familiennamens. Als kleines Trostpflaster genehmigte ihm das Altonaer Standesamt nach langen, hartnäckigen Kämpfen den von ihm geprägten Namen Jakobe. ( Die einzige bislang anerkannte weibliche Form von Jakob war Jakoba.) Meine Eltern waren sehr intelligente, kultivierte und amüsante Menschen, mit denen über alles diskutiert werden konnte nur nicht über Geld. “Darüber spricht man nicht!” bekamen wir immer zu hören. Langweilig war es nie in meiner Familie. Mein Vater war eine unerhört originelle, kreative Persönlichkeit: Er zeichnete und malte viel, schrieb einige Bücher über Denkmalpflege, die heute von historischem Wert sind. Er sammelte Antiquitäten, Spielkarten aus aller Welt, und besonders schöne und witzige Illustrationen aus Zeitungen. Mit dem Skizzenblock bewaffnet, machte er viele Studienreisen innerhalb Europas. Über seine zahlreichen Aktivitäten und Interessengebiete hielt er Vorträge für Arbeitslose in der Arbeiterwohlfahrt. Viele seiner begeisterten Zuhörer waren ihm bis in sein hohes Alter treu geblieben. Meine Mutter kümmerte sich mehr um den geistigen und musikalischen Bereich. Frühzeitig schickte Sie uns zum Flötenunterricht und scheute auch sonst keine Anstrengungen, uns musisch zu fördern. Meine Schwester, die Begabtere von uns beiden, wurde Organistin. Das Essen aus der Lust wird eine Tugend Wir waren inzwischen in einen zum Teil noch ländlichen Vorort von Hamburg gezogen. Autos gab es noch so gut wie keine, und so konnte ich die tollsten Streifzüge unternehmen. Immer, wenn es mir möglich war, ging ich auf Entdeckungsreisen, von denen ich mit herrlichen Schätzen wieder nach Hause kam: Kastanien, Eicheln und Bucheckern aus dem Wäldchen, Haselnüsse und Hagebutten aus dem Gebüsch oder Sauerampfer und Kleeblätter von den Wiesen und noch manches andere mehr. Da ich alles in den Mund steckte, was die Natur mir anbot, wurde ich von meiner umsichtigen Mutter schon sehr früh in die elementarsten Kenntnisse der Botanik eingeweiht, damit ich mir nicht irgendwelche verlockende aber giftige Früchte einverleibte. Später, als ich lesen gelernt hatte, schenkte sie mir ein Pflanzenbestimmungsbuch. Ich brachte es schon damals nicht fertig, eine Diät einzuhalten. Wenn wieder einmal ein Apfelrohkost- oder noch schlimmer ein 5 Schleimsuppentag angesagt war, ließ ich zwar wie hätte ich auch anders können diese Tortur über mich ergehen, dachte mir aber immer eine Strategie aus, wie ich an “vernünftigere”, d. h. stärkende Nahrung herankommen konnte, was mir auch meistens gelang. Als ich am Blinddarm operiert werden musste, bestand die Gefahr einer Peritonitis. Strikt wurde mir verboten, gleich nach dem Aufwachen aus der Narkose Flüssigkeit zu mir zu nehmen. Da ich aber nicht gewillt war zu verdursten, tauchte ich (ich gebe zu, mit etwas Widerwillen) den Zipfel meines Waschlappens in die Blumenvase auf meinem Nachtschränkchen und saugte daran. Der Durst war aber nicht die einzige Folter, der ich ausgesetzt wurde man ließ mich mit größter Kaltblütigkeit fast verhungern! Ich sah zwar ein, dass essen gleich nach einer so schwierigen Operation gefährlich sein könnte, aber ich meinte doch, dass klitzekleine Stückchen Schokolade mir nur gut tun würden. Irgendjemand hatte mich nämlich mit einer Schachtel Pralinen beschenkt (es war bestimmt nicht meine Mutter!), ein Taschenmesser besaß ich auch, und so schnippelte ich mir bei Bedarf und wenn die Luft rein war, hauchdünne Scheibchen ab, die ich mir heimlich in den Mund steckte. Nie wieder hat Schokolade so köstlich geschmeckt, wie in diesen Augenblicken! Nun konnte ich der ersten Kartoffelbrei-Mahlzeit etwas gelassener entgegensehen. Ich habe nie gewagt, meiner Mutter meine gesundheitsfördernden diätetischen Maßnahmen zu gestehen war sie doch so stolz auf ihr krankenpflegerisches Können und Wissen! Obwohl ich mich heute zu einer gesunden, ausgeglichenen, vollwertigen und (fast) vegetarischen Ernährung durchgerungen habe, werde ich bei Darmstörungen jeder Art immer wieder rückfällig und bekomme besondere Gelüste wie zum Beispiel nach einem ofenfrischen Brötchen vom Bäcker mit Butter und Käse. Mit Schleimsuppen kann ich mich auch heute noch nicht anfreunden! Meine Vorlieben in Sache Ernährung waren aber nicht alle so unvernünftig, und ich glaube, dass ich doch einen sehr guten Instinkt für gesunde Nahrung hatte. Zum Beispiel knabberte ich gerne rohe Wurzeln, Kohlrabi und Rüben und, wenn ich Zugang zu einem Gemüsegarten hatte, probierte ich auch alle anderen Gemüsesorten aus. Bei dem Stellenwert, der die Ernährung schon im Kleinkindalter bei mir einnahm, ist es kaum verwunderlich, dass ich mit 12 Jahren kochen lernte, mir eine Schule aussuchte, in der es auch Kochunterricht gab und mit zwanzig eine Lehre als Diätistin begann, die ich nur abbrach, um als Köchin nach Schweden zu gehen. Aus meiner übertriebenen Vorliebe für gutes aber auch gesundes Essen entwickelte sich im Laufe der Jahrzehnte ein wahres Interesse für die Zusammenhänge von Ernährung und Gesundheit. Nicht nur von Brot allein. . . Als ich drei oder vier Jahre alt war, wurde auch noch eine andere Weiche gestellt, nämlich das Bewusstsein und das Bedürfnis, ein christlicher Mensch zu sein. Wir waren keine besonders religiöse Familie, jedenfalls erinnere ich nicht, dass über dieses Thema, außer an Weihnachten und Karfreitag, je gesprochen wurde. An diesen beiden Tagen erklärte uns unsere Mutter allerdings die Bedeutung von Christi Geburt und Tod. Die Grausamkeit der Menschen im Allgemeinen und der Mord an dem Heiland im Besonderen hat mein gesamtes Leben geprägt. Es gab kaum 6 einen Karfreitag, an dem ich nicht bitterlich weinte. Eine alte Kinderbibel, ein Erbstück der Familie, war meine Lieblingslektüre. Beten hatte ich nicht gelernt. Aber eines Tages, als mich meine Mutter bei einem Spaziergang in der Kinderkarre vor sich hin schob, begegneten wir einem Bettler, der nur ein Bein hatte. Ich brach zum Entsetzen meiner Mutter in Tränen aus und sie befahl mir, sofort aufzuhören. “Mitleid hat keinen Wert, wenn man nicht handelt”, sagte sie mit so strenger Stimme, dass ich nicht den Mut hatte ihr zu widersprechen. Überzeugt hatte sie mich nicht und auch in den darauffolgenden Jahren grübelte ich immer wieder über diesen Vorfall nach und kam zu dem Schluss, dass wir doch beide Recht hatten. Schade, dass ich es auch als heranwachsender Mensch nie fertig brachte, mich ernsthaft mit ihr über dieses Thema auszusprechen. Ich traute mich nie, über Glaubensfragen mit ihr zu reden, da ich immer Angst hatte, von ihr nicht verstanden zu werden. Meine Sehnsucht nach Gott konnte ich niemandem vermitteln, selbst meiner Mutter nicht. Erst als ich schon ein erwachsener Mensch war, erfuhr ich, dass meine Mutter fürchtete, ich könne den Wunsch hegen, eine Nonne zu werden. Wie wenig doch Eltern ihre Kinder kennen! Ein Leben nur unter Frauen das hätte schon damals nicht zu mir gepasst. Ebenso wenig, wie ein Leben ohne Freiheit. Auch das Gehorchen gehörte nicht gerade zu meinen Stärken. In die Kirche gingen wir nur zu besonderen Anlässen, d.h. zur Weihnachtsmusik oder Kirchenkonzerten. Aber einmal, ich war höchstens sechs Jahre alt, durfte ich unsere Nachbarn, eine kinderreiche, katholische Familie, zur Mitternachtsmesse begleiten. Dieses Erlebnis, obwohl ich nichts verstand, hinterließ bei mir einen tiefen Eindruck. Die geheimnisvollen Rituale, die monotonen Gebete in lateinischer Sprache, die prachtvollen Gewänder des Geistlichen und der Ministranten das war eine Welt, die ich gern näher kennen gelernt hätte, aber darauf sollte ich noch 60 Jahre warten! Eine Welt bricht zusammen Im Sommer 1939 ich war 12 Jahre alt trennten sich meine Eltern, und meine Mutter, meine Schwester und ich zogen in die Stadt. Einige Monate später brach dann auch der zweite Weltkrieg aus. Meine Kindheit lag nun hinter mir wie ein Traum, aus dem ich brutal geweckt worden war. Nun ergriffen Angst, Abscheu, Wut und Hilflosigkeit von mir Besitz. Im Alter von 13 Jahren sollte ich den Konfirmandenunterricht besuchen. Ich ging einmal hin, aber als der Pfarrer darauf bestand, dass der Heilige Geist eine Taube sei, geriet ich mit ihm in die Wolle. “Sie meinen das doch wohl symbolisch!” widersprach ich ihm besserwisserisch. Von dem Augenblick an hatte ich natürlich bei ihm verspielt, und ich schmiss alles hin. Meine Eltern waren klug genug, nicht auf einer Konfirmation zu bestehen. Mit der Kirche hatte ich für´s erste abgeschlossen. Sie war nicht der Ort der Liebe, in dem ich “meinen” Gott vielleicht hätte finden können. Die Natur und die Musik wurden meine Religion, in ihnen fand ich den Trost und die Kraft, um einigermaßen mit meinen Ängsten und meiner Verachtung für das Naziregime fertig zu werden. 7 Ich sehne mich nach einem Leben auf dem Lande Als ich zehn war, hatten meine Schwester und ich ein Jahr in einem Kinderheim auf dem Lande verbracht. So schmerzhaft auch die Trennung von zu Hause gewesen war, sosehr genoss ich meine Streifzüge durch Flur und Wald, die ich meistens mit einem gleichaltrigen Freund unternahm. Im Wald hatten wir uns im dichten Unterholz eine Höhle gegraben, in der wir unsere Schätze vor den anderen Kindern verstecken konnten. Von dort aus war es nicht weit bis zum Teich, in dem es von Fischen wimmelte. Manchmal lagen wir stundenlang auf einem Holzsteg, um mit einer Gabel einen Fisch zu fangen. Mein Freund war sehr geschickt in dieser Kunst, ich aber lernte es nie. Meine Lieblingsbeschäftigung war das Beeren- und Pilzesammeln. Nach dem Zwischenspiel im Kinderheim verbrachte ich viele Sommerferien bei der Bauersfamilie T. in St. Peter-Böhl auf der Halbinsel Eiderstedt, wo meine Mutter für jeweils sechs Wochen ein Zimmer mietete. Während sie und meine Schwester an den Strand gingen, hing ich mich an die Fersen von Bauer T., um mich von ihm in alle landwirtschaftlichen Tätigkeiten einweihen zu lassen. Jeden Morgen stand ich um vier Uhr auf, um mit den Bauersleuten die Kühe auf der Weide zu melken. Nach dem Frühstück ging ich bei schönem Wetter mit aufs Feld, um zu helfen, die Heu- oder Getreideernte zu besorgen und einzufahren. Ich lernte reiten und mit Pferden umgehen und bediente mit dreizehn bereits verschiedene Maschinen. Mit fünfzehn durfte ich auch die Felder eggen und pflügen. Aus diesem reinen Vergnügen wurde dann Ende des Krieges bitterer Ernst. Um nicht in einer Waffenfabrik zu landen, meldete ich mich “freiwillig” zum Landdienst und wurde zuerst auf einen großen sogenannten Musterhof geschickt. Dort setzte man mich auf Grund meiner politischen Einstellung allen erdenklichen Schikanen aus. Meine Mutter, die erfahren hatte, was ich durchmachte, besorgte mir rasch einen anderen Arbeitsplatz: Ich konnte in Eiderstedt in der Nähe von Tönning auf einem Musterhof eine landwirtschaftlich Lehre machen. Das klang verlockend. Die Besitzer, eine Witwe und ihre Tochter, waren zwar auch Stocknazis, aber von einer menschlichen Sorte. Ich wurde vor allem in alle hauswirtschaftlichen Tätigkeiten eingeweiht und bald überließ man mir die ganze Verantwortung für den Haushalt. Zum Abschluss machte ich vor einem Gremium eine Prüfung, die ich mit “sehr gut” abschloss. Na ja, ein Abitur in der Tasche wäre vielleicht besser gewesen. Nach Ende des Krieges wurde allen Schülern meines Jahrgangs, die um ihr Abitur betrogen worden waren, die Möglichkeit gegeben, ihre Reifeprüfung nachzuholen. Um diese Chance wahrzunehmen, hätte ich für einige Zeit zurück nach Hamburg müssen, aber nach meiner zerbombten Heimatstadt verspürte ich keinerlei Sehnsucht, obwohl mein Vater mir versprach, mich studieren zu lassen. Natürlich hätte es mich gelockt, ein Studium in Agrar- oder Forstwirtschaft zu machen, aber der Wunsch, Deutschland für immer zu verlassen, war stärker. Ich verlasse meine Heimat Inständig bekniete ich meine Mutter, mir zu helfen, ein Visum für Schweden zu bekommen, wo ich mein Glück als Köchin in einem 8 Privathaushalt versuchen wollte. Auf Grund ihrer skandinavischen Abstammung und beruflichen Verbindungen, konnte sie mir 1948 diesen Wunsch erfüllen. Ich zog nach Stockholm, wo ich in einer der angesehensten Familien als Köchin arbeitete. Dort gab es viel Arbeit für mich und wenig Lohn, aber sonst hatte ich alles, was mein Herz nur begehren konnte. Eine intakte Welt, anständige und freundliche Behandlung und eine herrliche Natur um mich herum, denn mein Arbeitsplatz befand sich direkt am Wasser in einem Villenvorort von Stockholm. Trotz dieser opulenten Verhältnisse fehlte mir nach gewisser Zeit ein wahres Lebensziel. Das erkannte ich erst, als ich den jungen Schweizer Architekten Max Flum kennen lernte. Wir verliebten uns ineinander und beschlossen nach wenigen Wochen zu heiraten. Natürlich war es höchst unvernünftig von uns beiden, es mit der Heirat so eilig zu haben, denn es dauerte nicht sehr lange, bis wir feststellten, dass wir wohl doch nicht zueinander passten. Von Max bekam ich zwei Kinder, Mikael, der noch in Stockholm geboren wurde und Ralph, der in Genf auf die Welt kam. Ich trat in einen Lebensabschnitt voller neuer Herausforderungen, Sorgen und Ängste. Die Naturmedizin Mein Interesse für die Naturheilkunde hatte man mir wohl mit in die Wiege gelegt. Denn ich war höchstens fünf oder sechs Jahre, als ich anfing mich zu weigern, Medikamente einzunehmen, die unser alter, treuer Hausarzt mir verschrieb. Ich heulte und schrie und spuckte alles aus, was man mir in den Mund schob. “Jetzt hab dich nicht so! Auch wenn die Tabletten nicht gut schmecken, so machen sie dich wieder gesund. Also nimm sie bitte und mach nicht so ein Theater!” so oder ähnlich wurde auf mich eingehämmert. Den wahren Grund für mein obstinates Verhalten ahnten sie nicht, denn darüber konnte ich nun wirklich nicht reden! Ich war nämlich felsenfest davon überzeugt, man wolle mich vergiften! Selbst meiner Mutter traute ich das zu, denn warum würde sie es sonst zulassen, dass man mir Chemikalien verabreichte? Schon damals war für mich alles, was der liebe Gott nicht selber hergestellt hatte, gleichbedeutend mit Gift. Und erst, wenn nach langer erfolgloser Überredungskunst der Hausarzt auf natürliche Mittel auswich, kapitulierte ich und war jedes Mal dankbar, dass der Kelch noch einmal an mir vorbeigegangen war. Als ich heranwuchs, ging meine Mutter zur Homöopathie über, von deren Ungefährlichkeit sie auch mich überzeugen konnte. Erst als ich nach dem Kriege endgültig Deutschland verlassen hatte, um in Stockholm zu arbeiten, war ich völlig hilflos der Schulmedizin ausgeliefert. Das kam mir schmerzlich zum Bewusstsein, als Folgendes geschah: Ich hatte schon längere Zeit an meiner linken Brust eine Schwellung entdeckt, die zu einer Größe einer Walnuss heranwuchs. Ich sprach mit meiner Arbeitgeberin darüber, die mich sofort zum “Karolinska Institut” schickte, das damals als das angesehenste Krebsforschungsinstitut in Europa galt. Meine große Schüchternheit und meine Unfähigkeit, mich genügend auf schwedisch auszudrücken, erstickten jedes klärende Gespräch mit dem untersuchenden Arzt im Keim. Ich fühlte mich ihm, seinen Fähigkeiten und seinen Entscheidungen völlig ausgeliefert. Und so fand ich mich in einem Bestrahlungsraum wieder, ohne dass ich gefragt worden wäre, ob ich mit dieser Behandlungsart einverstanden sei. Ich war während der 9 ganzen Therapie von Angst und Ohnmacht wie gelähmt und war froh, als nach ein paar Wochen alles vorüber war und die Geschwulst verschwunden. Zurück blieben Schmerzen, die mich zehn Jahre noch begleiteten. Erst als ich lernte, mich selber zu behandeln, wurde ich sie für immer los. Aber ich will den Ereignissen nicht vorgreifen. Vor fünfzig Jahren wurde die Naturheilkunde von der öffentlichen Meinung noch nicht anerkannt, sondern wurde als Scharlatanerie und Hokuspokus abgetan. Man schwur auf die großen Fortschritte der Schulmedizin, auf die Wundermittel Penicillin und Antibiotika, und auch ich schwamm mit dem Strom und nahm Medikamente, wenn man sie mir verordnete. Meine Überzeugungen aus dem Kindesalter waren in irgendeine dunkle Ecke meiner Persönlichkeit versunken. Es dauerte vier Jahre, bis sich eine neue dramatische Situation einstellte. Mein erster Sohn Mikael war mit sechs Monaten an einem Darmleiden erkrankt, das der zuständige Arzt nicht in den Griff bekam. Tag und Nacht musste ich das mittlerweile todkranke Baby in meinen Armen wiegen, um es etwas zu beruhigen. Alle meine Versuche, Hilfe zu bekommen, schlugen fehl. In meiner Verzweiflung befolgte ich den Rat einer Nachbarin, die mir von einem alten Hausmittel erzählte. Ich folgte ihren Anweisungen und kochte dem Kind einen dünnen Reisschleim. Nach zwei Tagen war der Junge über den Berg und konnte so langsam wieder seine gewohnte Nahrung zu sich nehmen. Von dem Augenblick an erwachte aufs neue mein Interesse für natürliche Heilmittel und einfacher, vollwertiger und gesunder Ernährung. Zwar befolgte ich bei Krankheit auch weiterhin die Verordnungen der betreffenden Ärzte, aber so langsam dämmerte es mir, dass ich einen falschen Weg eingeschlagen hatte. Die Kinder, die als kerngesunde Babys auf die Welt gekommen waren, wurden sehr anfällig für Erkältungen und Infektionen und wurden immer wieder rückfällig. Bei mir selber konnte ich ähnliches feststellen. Ich suchte Hilfe bei den besten Ärzten, aber wirklich gesund machte uns keiner. Bis nicht eines Tages etwas geschah, das meine Lebenseinstellung grundsätzlich verändern sollte. Eine wunderbare Heilung Mein Schwiegervater musste wegen eines Magendurchbruchs operiert werden und zwar gleich zweimal hintereinander, da er sehr brüchige Venen hatte. Er war bei einem namhaften Chirurgen in Behandlung, der der Schwiegermutter nach der zweiten Operation anheim stellte, ihren Mann nach Hause zu nehmen, um ihn in seiner gewohnten Umgebung sterben zu lassen. Man könne ihm keine Medikamente mehr verabreichen, da die Gefahr einer Nierenblockade bestünde. Als ich Schwiegervater Max besuchte, war er kaum noch ansprechbar. Apathisch, abgemagert mit schneeweißem Gesicht lag er in seinen Kissen. Die Schwiegermutter zog mich zur Seite und reichte mir weinend eine kleine abgenutzte Broschüre mit dem Titel: “Von den Wunderbaren Heilwirkungen des Kohlblattes”, von dem Schweizer Botaniker Camille Droz. Eine uralte Tante hatte ihr das Heft vermacht. Nachdem ich das Buch durchgelesen hatte, fragte mich Mutter Olga: “Jakobe, was meinst du, sollen wir es mit ein paar Kohlumschlägen versuchen?” “Hören wir erst, was der Hausarzt dazu meint” war meine Antwort. Als wir den alten Doktor E. darauf ansprachen, nickte er nur voller Mitgefühl und sagte: “Falsch machen könnt ihr sowieso nichts mehr”. 10 Tag und Nacht machten wir nun dem Kranken Kohlwickel auf seinen Bauch, um alle Schläuche herum. Nach einem Monat waren die Wunden geschlossen, der alte Mann konnte wieder aufstehen, aß mit Appetit und hatte wieder Farbe im Gesicht. Der Hausarzt konnte sich diese Wandlung nicht erklären: “Hier handelt es sich um ein Wunder!” sagte er nur. Aber das größte Wunder war wohl, dass mein Schwiegervater danach noch 15 Jahre gelebt hat, ohne je einen Rückfall erlitten zu haben. Sein Tod trat dann sehr plötzlich infolge eines Gehirnschlages ein. Auch nach dieser großartigen Heilung war ich noch nicht so weit, die Schulmedizin zu verlassen, um ganz zu sanfteren Heilmethoden überzugehen. Es fehlte mir die nötige innere Ruhe, um mich ernsthaft damit zu befassen. Aber es gab immer wieder Situationen, die mich aufhorchen ließen. So zum Beispiel, dass der Großvater so erstaunlich schnell wieder zu Kräften kam und diesen Erfolg einer radikalen Frischhefe-Kur zuschrieb. Ich erzählte einem Freund unseres Hauses, einem Mediziner, davon und wurde von ihm fürchterlich ausgelacht. Da ich nicht mit schlagkräftigen Argumenten aufwarten konnte, zog ich in unserer Debatte natürlich den kürzeren. Trotzdem war ich mittlerweile davon überzeugt, dass die Natur recht behalten würde. Italien eine neue Heimat Meine Kinder und ich verließen 1962 die Schweiz und zogen nach Cattolica, einer kleinen Stadt an der Adria, in der wir schon mehrmals unsere Ferien verbracht hatten. Der äußere Anlass zu unserem Wohnungswechsel war Ralphs Asthma. Der Kinderarzt hatte ihm einen Aufenthalt am Meer verordnet. Aber die eigentliche Ursache, dass wir Hals über Kopf die Schweiz verließen, war eine zerrüttete Ehe. Keiner von uns wusste zu dem Zeitpunkt schon, dass dieser Schritt endgültig sein würde. Auf viele Annehmlichkeiten, die in der Schweiz zum täglichen Alltag gehörten, mussten wir nun vorläufig verzichten. Dazu gehörte auch, wie ich mit großer Bestürzung feststellen musste, dass unsere Schweizer Krankenkasse keine Unkosten mehr erstatten wollte. Der obligatorischen Versicherung des Landes konnten wir als Schweizerbürger nicht beitreten und für eine Privatversicherung fehlte uns das Geld. Was blieb mir also anderes übrig, als zu lernen, für unsere Gesundheit selber verantwortlich zu werden. Wie froh war ich, dass die Schwiegermutter mir das kleine Buch von C. Droz mitgegeben hatte. Mit seiner Hilfe lernte ich sehr bald, alle unsere kleinen und großen körperlichen Beschwerden mit Erfolg zu behandeln und auszukurieren. Ich beobachtete die Heilprozesse sehr genau und zog daraus meine Schlüsse. Immer wieder fragte ich mich, welch große Wahrheit sich hinter unserem ganz gewöhnlichen Kohlkopf verbarg, denn hier war etwas oder jemand, der mir immer aufs neue seine Fürsorge zukommen ließ, meine Lebensqualität wesentlich erhöhte und mir eine Sicherheit gab, die ich so nötig brauchte. Auf eine ganz neue Art begab ich mich auf die Suche nach Antworten, nach Gott und dem Sinn des Lebens, und las mich im Laufe der Jahre durch die verschiedensten philosophischen, religiösen und esoterischen Texte hindurch, ohne aber hieb- und stichfeste Erklärungen zu bekommen. 11 Es war Leo Amici aus Civitavecchia, der endlich Ordnung und Klarheit in mein geistiges Suchen brachte. Über diese für mich schicksalhafte Begegnung werde ich noch zurückkommen. In Cattolica lernte ich meinen zweiten Mann, Rinaldo, kennen, einen Handwerker. Er stammte aus Rom, weshalb man ihn allgemein mit Romano anredete. Während mein erster Mann und ich uns besonders aus der Liebe zur Kunst gefunden hatten, so waren es zwischen Romano und mir das einfache Leben und die Liebe zur Natur, die uns verbanden. Der Kohl unser Hausarzt Inzwischen behandelte ich alle vorkommenden Beschwerden und Krankheiten meiner Familie nur noch mit Kohl. Nur im Zweifelsfall konsultierte ich einen Arzt. Den Kindern war es sicher peinlich, von ihrer Mutter ständig mit Kohl eingewickelt zu werden, aber sie kannten ja unsere Lage und ließen alles geduldig über sich ergehen. Ralphs Asthma Ralph war damals sechs Jahre alt. Da ich annahm, dass die Seeluft allein nicht genügen würde, um ihn gesund zu machen, legte ich ihm jede Nacht Kohlumschläge auf die Brust. Nach nur 14-tägiger Behandlung war Ralph anfallsfrei und weigerte sich, die Kur fortzusetzen. “Ich bin gesund, Mama”, sagte er. Tatsächlich hatte er seitdem keine nennenswerten Beschwerden mehr. Ralph bekommt eine Mittelohr-Entzündung Eines nachts, es war zwei Uhr, wachte ich davon auf, dass Ralph fürchterlich weinte. Sein Ohr war heiß und rot. Ich war ratlos. Da fiel mir ein, dass im Kühlschrank ein kleiner Wirsing lag. Ob er auch in diesem Fall helfen würde? Andererseits, wo sollte ich zu der Stunde einen Arzt hernehmen, zumal ich mich in der italienischen Sprache und den Verhältnissen des Landes noch nicht genügend auskannte. Ich machte dem Kind sofort einen Umschlag. Nach fünf Minuten schlief er schmerzfrei ein. Da ich noch am Anfang meiner Erfahrungen stand, wandte ich mich am nächsten Tag an einen Kinderarzt, der Antibiotika verschrieb. Mikaels Sehnenscheidenentzündung Miky war 11 Jahre alt, als er starke Schmerzen am Fuß bekam. Er hatte in einem Hotel ein Ferienjob als Hilfe beim Empfang angenommen, um sein mageres Taschengeld aufzubessern (Kinderarbeit war damals noch gang und gäbe in Italien und auch ich passte mich leider dieser Sitte an). Das viele Stehen und Laufen hatten seine Füße überstrapaziert. Wir mussten einen Arzt holen. “Der Junge braucht mindestens eine Woche Bettruhe, bis er wieder laufen kann!” lautete seine Prognose. Kaum war er raus, machte ich Miky Kohlwickel. Am nächsten Tag hatte er keine Schmerzen mehr und konnte wieder normal auftreten. Am zweiten Tag war er gesund. Meine Zahnschmerzen Eines Abends bekam ich heftige Zahnschmerzen. Es war Samstag und einen Notdienst gab es in unserer kleinen Stadt noch nicht. In der Apotheke gab man mir Schmerztabletten und den Rat, am Montag den Zahnarzt aufzusuchen. 12 Die Tabletten konnte ich nicht nehmen, da ich seit einer Verabreichung einer sehr hohen Penicillin-Dosis keine synthetischen Medikamente mehr vertrug. Am nächsten Morgen wollten wir nach Rom fahren, um Romanos Eltern zu besuchen, aber es sah ganz so aus, als müsse diese Reise ins Wasser fallen, da ich es vor Schmerzen kaum aushielt. Ich wusste aber, dass mein Nachbar Kohl angepflanzt hatte. Kaum wurde es hell, holte ich mir ein paar Blätter (die unteren, die man sowieso nicht mitisst) und legte eines zusammengerollt in den Mund. Die Schmerzen wurden langsam immer schwächer und ich war entschlossen, doch die Reise zu riskieren. In Rom angekommen, hatte ich keine Schmerzen mehr und konnte die Tage beschwerdefrei genießen. Nach meiner Rückkehr ließ ich mir dann den kranken Zahn behandeln. Der Nierenstein Romano musste wegen unerträglichen Nierenkoliken ins Krankenhaus eingewiesen werden. Nach 4 Wochen hatte man ihn als geheilt entlassen. Kaum war er eine Woche zu Hause, bekam er eine Entzündung im genitalen Bereich. Er wollte auf keinen Fall zurück in die Klinik. Ich schlug ihm Kohlumschläge vor. Er willigte ein. Nach einer Woche Behandlung kam ein linsengroßer Nierenstein durch die Haut an die Oberfläche. Die Entzündung ging zurück und nach kurzer Zeit war er völlig beschwerdefrei. Es war keine weitere ärztliche Behandlung nötig. Mein Mann bekommt einen Zahnabszess. Romano bekam plötzlich eine stark geschwollene Backe, einen Zahnabszess. Er wollte auf keinen Fall zum Zahnarzt gehen. “Der gibt mir doch bloß Antibiotika”, meinte er. Also machte ich ihm Kohlumschläge. In ein paar Tagen waren die Entzündung, die Schwellung und die Schmerzen verschwunden. Dann ging er, um sich den Zahn ziehen zu lassen. Von dem Augenblick an kam er immer zu mir, wenn er sich krank fühlte. Nur einmal glaubte er, eine Ausnahme machen zu müssen, wurde aber nicht geheilt und ließ sich dann wieder von mir behandeln. Chronische Überanstrengung, Nervosität, Stress Zwei Jahre lang führten wir im Sommer eine kleine Pension, in der ich Chefin, Köchin und Sekretärin zugleich sein musste. Das wenige Personal, das wir uns leisten konnten, war schlecht und unzuverlässig. Das hatte zur Folge, dass ich 18 - 20 Stunden arbeiten musste und zwar fünf Monate lang, auch sonntags. Um jeden Tag wieder einigermaßen fit zu sein, machte mein Mann mir nachts und manchmal auch nachmittags Kohlwickel um die Beine. Sie halfen mir, meine Nerven zu beruhigen und in einen gesunden Schlaf zu fallen, aus dem ich nach wenigen Stunden wieder erholt aufwachte. Ein steifer Nacken Romano konnte vor Schmerzen seinen Kopf nicht mehr drehen. Ich machte ihm eine Nacht lang Kohlumschläge und das Übel war behoben. Ein Herzanfall Ein deutscher Gast, der schwer herzkrank war, hatte nachts einen Anfall bekommen. Er sollte ins Krankenhaus eingeliefert werden, aber aus irgendeinem Grunde, den ich vergessen habe, wollte er nicht. Mein Mann hatte den Eheleuten von der Kohltherapie erzählt. Sie meinten, wir sollten dem Kranken, der eine starke Blaufärbung im Gesicht aufwies, sofort Kohlumschläge machen. Sein Zustand besserte sich schlagartig und zwei Tage später konnte er unbedenklich die Heimreise 13 antreten, um sich in der gewohnten Umgebung weiter behandeln zu lassen. Beim Abschied meinte er: “Sie haben mir das Leben gerettet”. Schwiegermutters Hühneraugen Bei einem Besuch bei Romanos Mutter klagte diese, dass sie wegen eines großen Hühnerauges nicht mehr laufen könne. Ja, sie kam nicht einmal mehr in ihre Schuhe hinein. Keine Mittel oder Behandlungen hätten ihr bisher geholfen. Ich machte ihr eine Woche lang Kohlwickel um den Fuß. Danach war das Hühnerauge verschwunden und der Fuß wieder abgeschwollen. Unterleibsbeschwerden Seit der Geburt des ersten Kindes war ich von Weißfluss betroffen. Ich ging zu zwei verschiedenen Frauenärzten, die mir verschiedene Mittel verschrieben, aber keins half, um mich wirklich von dem Übel zu befreien. Da ging ich zur Kohlbehandlung über. In kürzester Zeit war ich vollständig beschwerdefrei und bekam auch keinen Rückfall. Eine Geschwulst in der Brust Elf Jahre, nach dem meine Brust bestrahlt worden war, entdeckte ich wieder eine Neubildung auf der selben Seite. Ich geriet in Panik, ging aber nicht zum Arzt, da ich immer noch nicht versichert war und ich kein Geld hatte, um mir fachärztlichen Rat zu holen. Ich befürchtete das Schlimmste, machte aber sofort Tag und Nacht Kohlauflagen. Nach vierzehn Tagen waren nicht nur die Schwellung verschwunden, sondern auch die Schmerzen, die mich seit der Stockholmer Behandlung geplagt hatten. Seit dieser Heilung hatte ich ein unbegrenztes Vertrauen in den Kohl als Heilmittel und war seither nur noch zweimal beim Arzt. Das erste Mal, weil mein Mann darauf bestanden hatte und das zweite Mal vor einigen Jahren, weil ich mir eine Massage verschreiben lassen wollte. Ischias-Problem in der Schwangerschaft Eines Tages besuchte mich eine Nachbarin, um mir ihr Leid zu klagen. Ihre Schwester, die im fünften Monat schwanger war, hatte Ischias bekommen und litt unter so großen Schmerzen, dass sie das Bett hüten musste. Vom Arzt wurde sie mit Spritzen behandelt, die aber keine Besserung brachten. Seine Prognose lautete, dass die Schwangere bis zu der Geburt das Bett nicht mehr verlassen würde. “Kann man da nicht etwas mit Kohl machen?” meinte die Nachbarin. “Versuchen kann man es. Da der Kohl nie Schaden anrichtet, können wir nichts falsch machen.” Tatsächlich genügten wenige Tage Kohltherapie, um die Kranke wieder auf die Beine zu bringen. Nach kurzer Zeit war der Ischias ausgeheilt. Wir ziehen aufs Land Romano wollte sich einen langgehegten Traum erfüllen: einen kleinen Bauernhof erwerben und Landwirt werden. Durch Zufall wurde ihm im Hinterland von Rimini ein kleines, verlassenes Anwesen angeboten, das auch aus finanzieller Sicht erschwinglich zu sein schien. Als ich mir den Hof ansah, war ich vor allem von seiner schönen Lage begeistert. Es war ein zusammenhängendes Grundstück direkt an der Grenze zu San Marino, der kleinen Republik im Herzen Italiens. Die Felder erstreckten sich über zwei große Hügel (ca. 5oo m über dem Meeresspiegel) und bei klarem Wetter hatte man einen herrlichen Blick aufs Meer, der von 14 Milano Marittima bis Gabicce Mare reichte. Ein idealer Ort für eine Kohlklinik, war mein erster Gedanke! Oder sollten wir lieber eine Residenz für Rentner bauen? Oder ein Künstlerdorf? Nichts von alledem geschah es folgten nur 15 Jahre harter Arbeit ums nackte Überleben. Außer der gewöhnlichen Feldarbeit und die Pflege von 3000 Weinstöcken, züchteten wir Kaninchen, Schweine und allerlei Kleinvieh. Der reichliche Weingenuss, die üppige Fleischkost und die harte Arbeit waren sicher Schuld, dass sich immer neue Krankheiten einstellten. Einmal wöchentlich brachte ich unsere biologischen Erzeugnisse nach Cattolica in einen kleinen Bioladen, der von zwei jungen Leuten, Anna und Tommaso, geführt wurde. Als ich wie gewöhnlich an einem Freitag meine Ware bei Anna ablieferte, meinte sie, dass ich sehr schlecht aussähe. Da erzählte ich ihr, dass ich seelisch wie körperlich völlig am Ende sei und nicht wüsste, wie es weitergehen sollte. Mein Mann litt seit einiger Zeit an einem sehr schmerzhaften Bandscheibenvorfall, für den er operiert werden sollte. Er konnte keinerlei schwere Arbeit mehr tun, und einen Ersatz für ihn konnten wir auch nicht finden. Wir waren hoch verschuldet, konnten aber keinen Käufer für unser Land finden, da es kein Bauland war und nicht an die Infrastrukturen angeschlossen. Außerdem hatten große Regenfälle die Erde ins Rutschen gebracht, weshalb unserem Hause Einsturzgefahr drohte, sodass wir zwangsevakuiert werden sollten. Wir waren völlig allein mit unseren Problemen, denn keine Behörde oder sonstige Instanz hielt sich für unseren Fall zuständig. Anna, die mir aufmerksam zugehört hatte, meinte dann: “Morgen kommt der Maestro Leo Amici aus Civitàvecchia auf Besuch nach Cattolica. Ihm solltet ihr eure Geschichte erzählen. Er hat schon so manchen Menschen geholfen. Er empfängt jeden, der Hilfe braucht oder ihn auch nur kennen lernen will.” Ich fragte, was wir ihm dafür geben müssten, aber Anna meinte: „Leo Amici nimmt nichts an, und wenn man ihn darauf anspricht, sagt er immer: ´Gib deinem Mitmenschen und du hast auch mir gegeben.’ “ Nun war ich auf diesen sonderbaren Mann neugierig geworden und konnte sogar meinen Mann, der im Allgemeinen ein großer Skeptiker war, davon überzeugen, am nächsten Tage wieder nach Cattolica zu fahren. Eine Begegnung Wir lernten Leo Amici abends in einer Garage eines bescheidenen Privathauses kennen. Als wir ankamen, waren etwa 70 Leute anwesend, die kaum Platz in dem kleinen Raum hatten. Einige saßen auf schlichten Holzbänken, die meisten aber standen. An der Stirnseite der Garage hatte man ein paar Stühle aufgestellt. Dort saß ein ganz in schwarz gekleideter Mann mittleren Alters, links und rechts von ihm hatten einige jüngere Leute Platz genommen, die ich für seine Begleiter hielt. Tommaso, der uns hatte kommen sehen, erklärte uns, dass der Maestro sehr viel auf Reisen war und immer ein paar Leute einlud, sich ihm anzuschließen. Seine ständige Begleiterin aber war Maria, eine Frau, deren Anmut und vornehme Haltung mich sehr stark beeindruckten. Tommaso forderte uns auf, den Maestro zu begrüßen und bahnte uns den Weg durch die Menge. Es kostete mich einige Überwindung, mich durch all die fremden Menschen zu drängeln, denn ich war ein eher 15 schüchterner und zurückhaltender Mensch, aber schließlich stand ich vor dem, den die Leute Maestro nannten. Mir fiel vor allem seine schlichte, aber sportliche Kleidung auf, das große goldene Kreuz auf seiner Brust, sein markantes, wettergebräuntes Gesicht (Anna hatte mir erzählt, dass er von Tomatenanbau lebte), sein ruhiger, gütiger doch fester Blick, aber auch die „Gauloise“, die er zwischen den Fingern hielt. Der Maestro gab mir die Hand und beugte sich dabei ein wenig vor. Dann sagte er mit einem unbeschreiblichen Lächeln ganz leise: ” Was kann ich für dich tun? Sag es mir!” Diesen kleinen Satz hörte ich zum ersten Mal in meinem Leben und noch dazu von einem fremden Menschen! Er traf und erschütterte mich zutiefst, denn plötzlich sah ich ganz klar, was mir immer gefehlt hatte, ohne es mir jedoch eingestehen zu wollen: wahre Zuneigung! Ich war viel zu aufgewühlt, als dass ich noch etwas sagen konnte oder wollte. Aber da der Maestro zu warten schien, antwortete auch ich nur mit einem lapidaren Satz: “Wir stecken in einer Krise.” Er nickte mir lächelnd zu und reichte mir zwei kleine Zettel, auf denen ein paar einfache Anweisungen standen, die wir täglich ungefähr ein Jahr lang befolgen sollten. Nachdem auch mein Mann ihn begrüßt hatte, dankten wir ihm und setzten uns dann auf die vorletzte Bank, auf der man uns Platz gemacht hatte. Eigentlich war es meine Absicht gewesen, gleich wieder zu gehen, denn ich hatte Fieber und Gliederschmerzen und musste am nächsten Tag um fünf Uhr aufstehen, da viel Arbeit auf mich wartete. Aber in dieser Garage war eine Atmosphäre, wie ich sie noch nie erlebt hatte und in der ich mich wohlfühlte. Trotz der vielen Menschen jeder Alters- und Gesellschaftsgruppe, Kinder und sogar Babys, herrschte absolute Ruhe und Aufmerksamkeit, während Maria ein paar Schriften und Reisebeschreibungen vorlas. Ich dachte im Stillen. ” Dieser Mann muss etwas Besonderes sein, wenn er es fertig bringt, nur durch seine Anwesenheit siebzig Italiener einen Abend lang still zu halten!” Später wurden dann noch viele Fragen an den Maestro gestellt. Es wurde über rein persönliche Dinge, über allgemeine Lebensfragen, aber auch über kulturelle, religiöse und wissenschaftliche Themen mit ihm gesprochen. Seine Antworten waren immer klar, einfach und von verblüffender Logik. Sein Wissen schien unerschöpflich, seine Geduld unermüdlich zu sein. Um ein Uhr gingen wir endlich nach Hause und ich war überzeugt, nach so wenigen Stunden Schlaf weder aufwachen, geschweige denn aufstehen zu können, denn immerhin hatte ich eine Grippe! Aber Punkt fünf Uhr war ich hellwach, ohne Fieber oder Schmerzen, fühlte mich ausgeruht und voller Energie und Tatendrang. Und das, obwohl mein Schlaf alles andere als ruhig gewesen war! Die Begegnung mit diesem außergewöhnlichen, warmherzigen Menschen, dem Unwahrheit, Unaufrichtigkeit und Heuchelei ein Gräuel waren, hatte mir den Glauben an das Gute wiedergegeben, der ungeahnte Kräfte in mir freisetzte. Der unendliche Friede, die Harmonie, die wahre Zuneigung, die von diesem Mann ausgingen, hatten mich zutiefst berührt. Ich fühlte mich angenommen, ja geliebt ohne dass etwas von mir erwartet wurde. Das Geheimnis von Leo Amici war, dass er gab ohne etwas zu fordern oder irgendwelche Regeln aufzustellen. Er war einfach da, für jeden, der ihn suchte. Er gab Wärme, Verständnis, Kraft, aber auch Antworten, wenn man ihm Fragen stellte. Alles veränderte sich für mich schlagartig. Meine Lebensangst verschwand, und als ich mich von ihr befreit fühlte, wurde mir bewusst, 16 dass ich mein ganzes Leben seit meiner frühesten Kindheit an von ihr beherrscht worden war. Ich hatte sie immer verdrängt, da ich nicht die Kraft hatte, sie zu überwinden. Nun fühlte ich mich wie neugeboren und ein neues Leben konnte beginnen. Nachdem wir die größten Schwierigkeiten überwunden hatten, begann ich, langgehegte Träume zu verwirklichen. In den darauffolgenden Monaten habe ich die Anweisungen, die wir bekommen hatten, gewissenhaft befolgt. Mein Mann wollte nichts davon wissen, aber ich übernahm auch seine Aufgabe und konnte sehen, dass es ihm tagtäglich besser ging, und nach vier Monaten war er wieder völlig hergestellt und konnte wie früher seiner Arbeit nachgehen. Er bekam keinen Rückfall. Ich hatte noch weitere Kontakte zu Leo Amici, bei denen ich in ihm einen wahren “Maestro di vita” kennen lernen sollte. Er war mir Freund, Arzt, Lehrer und Ratgeber zugleich, der mir den Weg zum echten Menschsein ebnete. Bei späteren Besuchen in seinem Haus in Civitavecchia, in dem jeder zu jeder Zeit willkommen war, ließ ich mir von ihm genauer erklären, was ich tun könnte, um mit meinem Leben fertig zu werden. Seine Antworten waren immer kurz und präzise: “Du musst geben ohne je etwas zu erwarten”, sagte er, oder: “Mach aus Schwarz Weiß, das heißt, bau deine Schwachpunkte ab und entwickle deine Stärken.” Als ich meinte, das nie zu schaffen, sagte er: “Du musst es nur wollen, denn wollen bedeutet können. Aber der Wille muss wie ein Muskel trainiert werden.” Ich nahm mir seine Worte zu Herzen und bemühte mich, nach und nach alle meine negativen Gedanken durch positive zu ersetzen und allen schädlichen Ballast wie Egoismus, Bequemlichkeit, Intoleranz, Mangel an Verständnis und Geduld usw. abzuwerfen. Dadurch schaffte ich Platz für das Schöne und Wertvolle, das nur darauf wartete, nicht nur von mir gesehen zu werden, sondern ich fing an, es zu pflegen, zu nutzen und zu entwickeln. Es war mein Weg der Selbstfindung. Nach und nach konnte ich alle Ängste, Schuldgefühle und Komplexe hinter mir lassen, und es war leicht und hell um mich herum geworden. Ich hatte endlich ein Ziel, nämlich mein wahres, befreites Ich zu verwirklichen. Im Jahre 1982 gründete Leo Amici das “Piccolo Paese del Lago”, heute „Stiftung Leo Amici“, um vor allem der Jugend aus aller Welt zu helfen, sich selbst zu finden und zu verwirklichen. Er selbst verstarb am 16. April 1986, aber Maria Di Gregorio (†) mit ihrer Familie und Carlo Tedeschi, ein junger Maler, Schriftsteller und Regisseur, haben sein Werk nach seinen Plänen und Anweisungen fortgeführt. Das ganze Dorf, in dessen Zentrum sich heute ein Wellnesscenter für die ganzheitliche Pflege des Menschen, ein Theater und ein Waisenhaus befinden, wurde von freiwilligen Helfern erbaut und finanziert. Die erwirtschafteten Erträge werden für die Erstellung weiterer Strukturen wie Sportanlagen und einem Seniorenheim und für Entwicklungshilfe in Afrika verwendet. Weitere Heilungen mit dem Kohl Blasenentzündung Im Winter erkrankte ich des Öfteren an der Blase. Mit Kohlumschlägen konnte ich mich immer in wenigen Tagen auskurieren. 17 Blutstillung Als ich mir einmal bei der Feldarbeit mit der Sichel eine tiefe Wunde in dem Handballen zufügte, schoss das Blut in einem heftigen Strahl heraus. Ich hatte kein sauberes Tuch dabei, war auch sehr weit vom Haus entfernt aber ganz in der Nähe von unseren Kohlpflanzen. Ich holte mir ein Blatt und presste es auf die Wunde. Sie hörte sofort auf zu bluten. Eine Verletzung am Schienbein Mein Mann war fortgefahren, um beim Nachbarn eine Ladung Schafmist zu holen. Mittags wollte er wieder daheim sein. Da er normalerweise immer sehr pünktlich zum Essen nach Hause kam, wurde ich unruhig, als er den Zeitpunkt von mehr als einer halben Stunde überschritten hatte. Ich hielt es für besser, ihm entgegen zu gehen. Einige hundert Meter weiter sah ich schon den Mistwagen. Mein Mann lag daneben auf der Erde. Er war vom Wagen gerutscht und hatte sich eine lange Wunde an der mit Dung verschmierten Kante des Anhängers zugezogen. Ihm war schwindlig geworden und er konnte nicht auf den Beinen stehen. Ich half ihm, nach Hause zu humpeln, wo er sich gleich ins Bett legte. Er hatte hohes Fieber. Die Wunde sah schlimm aus und war völlig von Dung beschmutzt. Er hätte sofort in ein Krankenhaus gehört, aber wir hatten weder Telefon noch konnte ich mit seinem Auto umgehen. Die Nachbarn wohnten auch alle zu weit weg und auch sie hatten alle kein Telefon. Ich wusch natürlich gleich die Wunde aus, die stark auseinander klaffte. Sie hätte unbedingt genäht werden müssen. Ich presste sie so gut es ging zusammen und machte dann Kohlumschläge. Mein Mann konnte am nächsten Tage wieder das Bett verlassen und die Wunde war nach circa einer Woche geheilt. Ich befürchtete aber, dass eine hässliche Narbe zurückbleiben würde. Doch nach einigen Monaten war dem Bein nicht mehr anzusehen, wo sich der 20 cm lange Schnitt befunden hatte. Gallenkoliken Die harte Landarbeit verleitete uns zu einer kalorienreichen, üppigen Ernährungsweise, wie ich sie nicht gewohnt war. Ich bekam häufig Koliken, bis ich so krank wurde, dass ich keine Kraft mehr zum Arbeiten besaß. Zum ersten Mal in meinem Leben machte ich freiwillig eine Diät, das heißt, ich ernährte mich drei Wochen lang streng makrobiotisch. Außerdem machte ich Tag und Nacht Kohlpackungen auf die Lebergegend. Nach einem Monat fühlte ich mich wieder völlig fit. In den darauf folgenden Jahren wiederholten sich die Koliken, wenn ich mit Essen und Trinken über die Stränge geschlagen hatte. Auf diese Art lernte ich mit der Zeit, in der Ernährung immer das richtige Maß zu halten. Ich brauchte mich nicht mehr nach einer Diät zu richten es war nun mein Körper, der mich lehrte, was ich essen und trinken durfte und was nicht. Einige Probleme mit den Nieren Wegen starker kolikartiger Nierenschmerzen musste ich das Bett hüten. Nachdem ich einen halben Tag lang Kohlwickel angelegt hatte, schwächten die Schmerzen so weit ab, dass ich meiner Arbeit wie gewohnt nachgehen konnte. Um die Nieren auszuheilen, machte ich einige Wochen regelmäßig Kohlauflagen und trank einen Queckenabsud. Die Rhizome sammelte ich auf unseren Feldern. In einer heißen Augustnacht bekam mein Mann eine heftige Nierenkolik und wand sich vor Schmerzen. Warum ich keinen Arzt benachrichtigen 18 konnte, habe ich schon weiter oben beschrieben. Ich wusste aber, dass ich noch ein paar Kohlstrünke auf einem Feld stehen gelassen hatte und eilte sofort hinaus, um zu sehen, ob vielleicht auch noch ein paar Blätter daran waren. Ich hatte Glück, wenn auch die Blätter der großen Hitze wegen halbvertrocknet waren und ich ihnen kein großes Vertrauen schenkte. Aber ich machte trotzdem meinem Mann gleich eine Auflage. Nach einer Stunde schlief er ruhig ein und wachte erst zum Frühstück auf. Mittags konnte er seine Arbeit wieder aufnehmen. Ein Fibrom an der Gebärmutter Seit der Geburt meiner Kinder hatte ich Probleme mit dem Unterleib, die sich vor allem als Ausfluss äußerten. Plötzlich bekam ich starke Schmerzen im Unterbauch, der völlig verhärtet war. Ich war unfähig zu stehen geschweige denn zu gehen und musste das Bett hüten. Mein Mann bestand darauf, dass ich einen Arzt aufsuchen sollte und brachte mich ins Krankenhaus. Die Untersuchung ergab ein Gebärmutter-Fibrom mit starken Verwachsungen. Ich müsste operiert werden und man gab mir einen Termin. Ich nahm ihn nicht wahr, sondern begann sofort mit einer intensiven Kohlbehandlung. Als Reaktion bekam ich noch heftigere Schmerzen, aber sie beunruhigten mich nicht, denn derartige Symptome kannte ich schon von früheren Kohlbehandlungen. Nach einer zweimonatelangen Therapie hatte ich das Gefühl, wieder gesund zu sein. Ich ließ mich aber zu einer Kontrolluntersuchung für die Krebsvorsorge überreden. Dem Gynäkologen, der mich untersuchte, sagte ich nichts von meiner Krankheit. Ich hatte zu der Zeit noch nicht den Mut, über meine Kohlbehandlungen zu sprechen. Der Arzt stellte allerhand Fragen an mich und sagte dann: “Ich gratuliere Ihnen! Sie haben eine Gebärmutter eines jungen Mädchens. Man sollte nicht glauben, dass Sie zwei Geburten und mehrere Fehlgeburten hinter sich haben.” Seither hatte ich nie wieder Probleme mit dem Unterleib. Umlauf am großen Zeh Mein Mann hatte sich seinen großen Zeh so arg gestoßen, dass dieser blau angelaufen war und sich entzündete. Es bestand die Gefahr, dass er den Fußnagel verlieren würde. Ich wickelte gleich den Zeh in Kohlblätter ein. Die Schmerzen nahmen langsam ab, die Entzündung verheilte und der Nagel konnte gerettet werden. Rheumatische Schmerzen Während der 15 Jahre, die ich auf dem Lande verbrachte, litt ich immer stärker an rheumatischen Symptomen. Da ich ja schon lange aufgehört hatte, meine körperlichen Beschwerden diagnostizieren zu lassen die einzige Ausnahme war, als mein Mann mich partout ins Krankenhaus bringen wollte kann ich auch nicht sagen, um welche Arten von Rheuma es sich bei mir handelte. Ich hatte oft große Schmerzen sowohl in den Muskeln wie in den Gelenken. Ich war noch nicht so weit in meinen Erkenntnissen gekommen, um Zusammenhänge zwischen unserer Ernährung und dem Rheuma zu sehen. Also beschränkte ich mich auf die Kohltherapie, die ich zeitweise auch innerlich anwendete. Nach einigen Monaten war ich völlig schmerzfrei und hatte zwanzig Jahre lang keinerlei rheumatische Beschwerden. Erst 1998 erlitt ich einen neuen Schub, der höchstwahrscheinlich durch eine falsche Ernährung und Stress ausgelöst worden war. Außerdem hatte ich wieder angefangen, etwas Kaffee zu trinken. Als ich darauf verzichtete und meine Ernährungsweise wieder unter Kontrolle hatte, war ich mit ein 19 paar Kohlwickeln sehr schnell meine Schmerzen los und hatte seither auch keinen Rückfall. Ralph erkrankt am Blinddarm An einem Septemberabend, wir hatten gerade unsere Arbeit beendet, kam Miky die Treppe heraufgestürmt. “Mama, du musst sofort mit nach Cattolica kommen, Ralph liegt im Krankenhaus und wird gerade operiert. Man weiß nicht, ob er durchkommt.” Im Krankenhaus angekommen, traf ich gleich auf den Chefarzt. “Wie geht es ihm? Kommt er durch?” oder so ähnlich klangen meine ängstlichen Fragen an ihn. “Wir haben drei Stunden operiert, jetzt können Sie nur noch beten”, war seine recht mürrische Antwort. Ralph hatte infolge einer Fehldiagnose des herbeigerufenen Arztes, einen Blinddarmdurchbruch erlitten. Der Eiter hatte sich in der ganzen Bauchhöhle ausgebreitet. Fünf Tage kämpften die Ärzte und Ralph um sein Leben. Man machte mir nur wenig Hoffnung und riet mir, seinen Vater zu benachrichtigen. Tag und Nacht durfte ich bei Ralph sein. In meiner Verzweiflung machte ich ihm mit seinem Einverständnis nachts heimlich Kohlauflagen auf seinen Bauch. Als feststand, dass keine akute Lebensgefahr mehr für ihn bestand, dachte ich nur daran, ihn so schnell wie möglich nach Hause aufs Land zu holen. Nach 14 Tagen nahm ich meinen ganzen Mut zusammen und bat um seine Entlassung. Es kam zu einem heftigen Streit zwischen mir und den Ärzten, die mir grobe Verantwortungslosigkeit vorwarfen. Aber ich konnte mich durchsetzen, da auch Ralph nicht mehr bleiben wollte. Einen Monat lang bekam er Tag und Nacht Kohlauflagen um die noch offene Wunde. Ich wusste, dass der Kohl ihn gänzlich von Eiter und sonstigen Giftstoffen befreien würde. Inzwischen war mein Vertrauen in diese Behandlung grenzenlos. Noch nie hatte der Kohl mich in all diesen Jahren im Stich gelassen. Ralph wurde wieder ganz gesund. Zurück nach Cattolica Für mich näherte sich der Tag, da ich begriff, nicht weiter in Santa Cristina bleiben zu können. Auf Grund der harten Bedingungen und der großen Entbehrungen, vor allem in finanzieller und sanitärer Hinsicht, hatte ich das Gefühl, nur noch zu vegetieren und mechanisch zu funktionieren, um zu überleben. Das aber konnte der Sinn des Lebens, meines Lebens, nicht sein. Die 15 Jahre auf dem Lande waren trotzdem sehr wichtig für mich gewesen. Ich hatte gelernt, was Armut und Verzicht bedeuteten und gerade die einfache, fast primitive Lebensweise hatten mich wieder zu Gott finden lassen. Nirgends hatte ich seine Nähe so gespürt wie auf unseren Feldern, in meinem Gemüsegarten, unter den Obstbäumen. Es war mir nicht möglich gewesen, in all der Zeit menschliche Kontakte zu pflegen, und auch mein Mann und ich sahen uns gewöhnlich nur zu den Mahlzeiten, da jeder für unterschiedliche Arbeiten zuständig war. Ich besorgte mehr die Handarbeit, das heißt das Hacken, Pflanzen und Jäten der Mais- Bohnen- und Zwiebelfelder, die Pflege des Gemüsegartens und der Kleintiere. Mein Mann kümmerte sich um die mechanische Bearbeitung des Bodens und um den Weinberg. In dieser Abgeschiedenheit wurde Gott zu meinem einzigen Ansprechpartner. Ich begann, alles mit ihm zu besprechen, Fragen zu stellen und seine Antworten denn ich war überzeugt, solche zu 20 bekommen zu analysieren. Aus einem abstrakten Gottesbild wurde ein Gott zum “Anfassen”. In Cattolica blieb ich drei Jahre, um in der Sommersaison im Hotel, in einer Wäscherei und in Restaurants zu arbeiten. Die Jungen waren mittlerweile nach Hamburg gezogen, um sich dort eine Existenz aufzubauen, während mein Mann sich weiter um seinen Hof kümmerte. Und ich kann es doch! An langen, einsamen Winterabenden hatte ich Zeit, mein Leben zu überdenken. Gab es für mich nicht noch etwas anderes als nur die Arbeit und Fürsorge für die Familie? Immer wieder fiel mein Blick auf einen prachtvollen Hahn aus Seide, ein Bild von der russischen Künstlerin Mascha Schilskaja, die ich als 6-jährige im Hause meiner Eltern kennen gelernt hatte. Maschas schlichtes, warmherziges Wesen und ihre herrlichen Stoffbilder hatte ich nie vergessen können und immer wieder träumte ich davon, auch einmal mit bunten Stoffen Bilder malen zu können. Aber da ich weder malen noch zeichnen konnte und auch keine kostbaren Seiden oder Brokate besaß, glaubte ich nicht daran, diesen Traum je verwirklichen zu können. Bis mir eines Abends Leo Amicis Worte einfielen: “Du musst es nur wollen, denn wollen bedeutet können”. Das war´s! Ich musste nur einen eisernen Willen entwickeln, dann würde ich auch mein Ziel erreichen. Ohne zu zögern sprang ich hoch und machte mich über Schränke und Schubladen her, um nach Stoffresten und alten Kleidern zu stöbern. Meine Beute war nicht sehr groß, aber für den Anfang würde sie genügen. Immerhin hatte ich eine Menge Stickgarne in den verschiedensten Farben gefunden, die noch von meiner Mutter stammten. Nichts konnte und durfte jetzt meinen Tatendrang bremsen! Da mir absolut kein Motiv einfallen wollte, beschloss ich, einen Weihnachtsstern abzuzeichnen, den ich in einem Laden gesehen hatte. Sofort ging ich hin, um meine kleine Skizze anzufertigen. Die Ladeninhaberin fühlte sich sichtlich geschmeichelt, dass meine künstlerische Laufbahn in ihrem Geschäft starten sollte! Ich war schnell mit der Skizze fertig und trug sie beglückt nach Hause. Der erste Schritt war getan! Nun suchte ich die geeigneten Stoffe und Garne aus und setzte mich an die Arbeit. Es sollte nur ein kleines Bild werden. Ohne Unterbrechung stichelte ich die Nacht hindurch und kurz vor Tagesanbruch hielt ich mein erstes kleines Werk in den Händen. Ich hatte es geschafft! Im Laufe der Jahre habe ich ungefähr 50 Bilder genäht in allen Größen und den verschiedensten Motiven. Meine Lieblingsbilder sind die berühmte Basiliuskathedrale mit den vielen Zwiebeltürmen in Moskau und der Hamburger Hafen mit dem bemalten Brandgiebel an der inzwischen berühmt gewordenen Hafenstraße. Hamburg ein neuer Lebensabschnitt Der Entschluss, nach Hamburg zu gehen, entsprang aus dem Bewusstsein heraus, dass ich in Italien mir keine Zukunft vorstellen konnte. Mittlerweile war ich 57 Jahre alt, hatte wegen jahrelanger schwerer Arbeit einen Raubbau an meinem Körper getrieben, der vielleicht gar nicht wieder gutzumachen war. Ich bildete mir ein, dass ich es in Deutschland etwas leichter haben könnte. Dass ich dann aber vom Regen in die Traufe fiel, habe ich nur meiner Blauäugigkeit zu verdanken. 21 Nachdem ich in den ersten Tagen nach meiner Ankunft in Hamburg alle Inserate in den Zeitungen studiert hatte, um etwas Geeignetes für mich zu finden, bekam ich von einer Freundin einen Tipp: In dem berüchtigten Karolinenviertel auf St. Pauli würde ein kleines Stehcafé frei, ein Einmannsbetrieb, gerade das Richtige für mich. Vor Jahren hatte ich das Karolinenviertel kennen gelernt mit seinem Schmutz, dem Lärm, den unzähligen Kneipen, den Betrunkenen, die vor den Hauseingängen lagen, sodass man über sie hinwegsteigen musste, wenn man ins Haus wollte. Man hatte mir von den Straßenschlachten zwischen verfeindeten Gangs, dem Drogenhandel, und den ständigen Überfällen auf den Supermarkt erzählt. Nein, das war wirklich die letzte Gegend, in der ich leben und arbeiten wollte. Meine Freundin bekniete mich aber dermaßen (sie wohnte nämlich in dem Viertel), dass ich mich breitschlagen ließ, mir den Laden einmal anzusehen. Der Besitzer, ein persisches Schlitzohr, aber nicht unsympathisch, tat dann das Seinige hinzu, um mich weich zu bekommen. Ich unterschrieb den Vertrag, nahm einen Kredit auf und wurde somit zur Geschäftsfrau, ohne von diesem Beruf auch nur die blasseste Ahnung zu haben geschweige denn Talent. Als ich noch auf dem Lande lebte, fiel es mir schwer, auch nur ein Ei zu verkaufen. Natürlich wurde diese Initiative zu einem finanziellen Flop, das heißt, als ich nach fast zwei Jahren aufhörte, schloss ich mit plus minus null ab. Dass ich nicht pleite gegangen war, erfüllte mich mit großem Stolz! Wenn mein Unternehmen aus wirtschaftlicher Hinsicht der pure Wahnsinn war, so hat es aber die größte menschliche Bereicherung dargestellt, die ich mir je hätte erträumen können. Ich war in einen multikulturellen Schmelztiegel geraten, wie man sich ihn nicht bunter vorstellen kann. Neben Studenten, kleinen Geschäftsleuten, Kneipiers und Handwerkern lebten im Viertel viele Asoziale, Alkoholiker, Drogenabhängige und kleine Ganoven der verschiedensten Nationalitäten. Ein Szenarium, das ich nur aus dem Fernsehen kannte. Viele von ihnen gehörten zu meiner Stammkundschaft. Wenn ich genügend Kraft gehabt hätte und nicht krank geworden wäre, hätte ich nie den Wunsch gehegt, das Karolinenviertel zu verlassen. Es war für mich eine kleine, bunte aber vorwiegend trostlose Welt, die ich gern mitgeholfen hätte zu gestalten und lebenswerter zu machen. Dass die unterschiedlichsten Nationalitäten friedlich miteinander auskommen können, hatte ich in meinem Laden erlebt. Zwar gab es immer üble Störenfriede und unangenehme Zwischenfälle, aber die hatten nie etwas mit der geographischen Herkunft der Beteiligten zu tun. Anderthalb Jahre habe ich mein Café geführt, bis der Besitzer es wieder selber übernehmen wollte. Weitere Fälle, die mit Kohl geheilt wurden Offene Beine Zweimal konnte ich sehr alten Menschen, die schon seit Jahren, wenn nicht Jahrzehnten an Beingeschwüren litten, in ihrer Not helfen. Im ersten Fall handelte es sich um eine alte Italienerin. Die Kohlauflagen säuberten in kürzester Zeit ihre Wunden und brachten sie nach und nach zum Schließen. Der zweite Fall ereignete sich in Hamburg im Karolinenviertel. Der achtzigjährige Herr S., der seit vielen Jahrzehnten in seiner kleinen Drogerie tagtäglich hinter dem Ladentisch stand, war schon seit langer Zeit in ärztlicher Behandlung wegen seiner Beingeschwüre, die ihm unerträgliche Schmerzen bereiteten. Auch hatte er schon einen längeren Krankenhausaufenthalt hinter sich, aber auch der war ohne Erfolg 22 geblieben. Als ich in seinen Laden kam, um etwas einzukaufen, klagte er mir sein Leid und sagte, dass er sich gezwungen sähe, sein Geschäft aufzugeben. Da erzählte ich ihm von der wunderbaren Heilkraft des Kohls und brachte ihm ein paar Blätter mit. Gleich hinter dem Ladentisch ließ er sich von seiner Tochter Umschläge machen. Als ich nach ein paar Wochen wieder bei ihm reinschaute, zeigte er mir sein Bein: nur noch ein stecknadelgroßes Loch war zurückgeblieben, aber Schmerzen hatte er keine mehr. Noch acht Jahre betreute er seinen Laden und gab erst auf, als das Haus umgebaut werden sollte. Stirnhöhlenkatarrh Eines Tages besuchte ich eine junge Freundin, die mit einer Stirnhöhlenvereiterung im Bett lag. In einer Woche sollte sie aus geschäftlichen Gründen in die USA fliegen, aber der Arzt hatte ihr gesagt, dass daran gar nicht zu denken sei. Ihre Krankheit würde sich noch über Wochen hinausziehen. Ich schlug meiner Freundin vor, Kohlwickel auf die Stirn zu legen und die Behandlung Tag und Nacht bei absoluter Bettruhe fortzusetzen. Trotz großer Skepsis befolgte sie meinen Rat. Nach einer Woche war sie beschwerdefrei und konnte pünktlich ihre Reise antreten. Bläschenausschlag Eine kleine Verwandte war von einem hartnäckigen Bläschenausschlag auf der Innenseite der Oberschenkel befallen worden. Keine Salben hatten geholfen. Man schlug den Eltern eine Hauttransplantation vor, aber vor so einem Eingriff schreckten sie zurück. Auf unseren Rat machten sie eine Woche lang Kohlumschläge, dann war das Kind geheilt. Mein Zahnarzt entdeckt einen Tumor im Kiefer Seit langem schon spürte ich, dass ich eine Entzündung am Zahn haben müsste und, als die Schmerzen zu groß wurden, entschloss ich mich endlich, zum Zahnarzt zu gehen. Als er meinen Zahn begutachtet hatte, bestand er auf einer Röntgenaufnahme. Kreideweiß im Gesicht kam er mit dem Foto zurück. Das erste was er sagte war, dass er mich nicht behandeln würde, das zweite, dass ich sofort in die Hände von Krebsspezialisten gehörte und nannte mir eine geeignete Klinik. Dann zeigte er mir die Aufnahme, aus der hervorging, dass sich im Kiefer eine Zyste oder ein Tumor befand, der auch mit dem linken Auge in Verbindung stand. Ich bedankte mich bei ihm mit den Worten, dass ich für einen Krankenhausaufenthalt keine Zeit hätte (ich führte zu der Zeit noch mein Café) und selber nach einer Lösung suchen würde. Auf Grund meiner andauernden Schmerzen und der großen Arbeitslast war ich nicht fähig, einen klaren Gedanken zu fassen. Und so stand ich auch weiterhin 12 Stunden täglich hinter dem Tresen, ohne irgendetwas zu unternehmen. Dass ich mich mit Kohl behandeln könnte, fiel mir bei dieser chronischen Anspannung und Müdigkeit gar nicht erst ein. Nur abends im Bett legte ich mir manchmal einen Eisbeutel auf die Backe, um etwas Linderung zu erhalten. Nach einem Monat konnte ich mich von meinem Vertrag lösen, und hatte nun endlich Zeit und Ruhe, mich um mich selber zu kümmern. Ich tat aber auch weiterhin nichts anderes, als Eisbeutel auf die Backe zu legen. Nach einem weiteren Monat war ich schmerzfrei. Aber es dauerte nicht lange, da spürte ich unerträgliche Stiche im Auge, sodass ich beide Augen schließen musste, um den Schmerz zu ertragen. Ich tastete mich zum Bett und überlegte, was ich nun tun könnte. Erst jetzt kam mir der Kohl wieder in den Sinn und in einem Augenblick, in dem die Schmerzen erträglich waren, besorgte ich 23 mir ein paar Kohlköpfe aus dem Supermarkt. Fast zwei Monate lang lag, oder besser gesagt, saß ich mit nur kurzen Unterbrechungen in meinem Bett mit verbundenen Augen. Der einzige Mensch, mit dem ich Kontakt hatte, war meine Schwiegertochter, die mich jeden Tag anrief und für mich da war, wenn ich Hilfe brauchte. Richtig schlafen konnte ich nie, dazu waren die Schmerzen viel zu groß. Es war ein ständiges Krachen in meinem Kopf, so als würde jemand mit dem Pickel eine Betonmauer einreißen wollen. Natürlich hatte ich meine innerliche Auseinandersetzung mit meiner Krankheit, aber nie dachte ich auch nur einmal daran, zu einem Arzt zu gehen. Es gab meiner Ansicht nach nur zwei Möglichkeiten: Entweder würde ich an meinem Tumor (Krebs?) sterben oder aber er entleerte sich und ich würde wieder gesund. Vor dem Tod hatte ich keine Angst, denn als Christ bin ich überzeugt von einem Leben danach in einer anderen Welt. Ich musste also nur geduldig abwarten, wie es weiterging. Nach zwei Monaten war ich schmerzfrei und das Auge sonderte keine Flüssigkeit mehr ab. Ich war so stark geschwächt, dass ich nur sehr mühsam wieder ein normales Leben führen konnte. Ich beschloss, wieder nach Italien zu ziehen, um dort in der Wärme meine gewohnten Kräfte wiederzuerlangen. Es vergingen noch Monate, bis ich den Kopf gerade halten konnte, ohne ihn abstützen zu müssen. Auch war ich nicht in der Lage einem längeren Gespräch zu folgen. Erst nach einem Jahr ging es mir wieder so gut, dass ich mich wieder unter den Menschen wohlfühlte und selber aktiv wurde. Es dauerte nicht lange, so kehrte ich wieder nach Hamburg zurück. Eigentlich sollte es nur ein kurzer Besuch sein, aber es wurden noch einmal zwei Jahre daraus, da ich eine Aufgabe gefunden hatte, oder besser gesagt, die Aufgabe hatte mich gefunden und ich konnte mich ihrer nicht entziehen. Eine ältere Bekannte meiner Familie war an Alzheimer erkrankt und benötigte eine Rund-um-die-Uhr-Betreuung. Zehn Monate blieb ich bei ihr, bis wir eine ausgebildete Pflegerin für sie gefunden hatten. Ein hartnäckiger Ischias Als ich den leichten Schmerz im Gesäß spürte, wusste ich, dass ein Ischias sich ankündigte. Ich ließ der Krankheit ihren Lauf, denn ich war der Meinung, dass meine Selbstheilungskräfte es auch ohne mein direktes Zutun schaffen müssten. Da ich außerdem inzwischen unzählige Bücher über Ernährung gelesen hatte, war ich zu der Auffassung gekommen, dass die meisten gesundheitlichen Probleme mit einer vernünftigen Ernährung zu lösen seien. Und so erwartete ich auch von meinem Ischias, dass er sich von selber und mit einer vegetarischen Vollwertkost erledigen sollte. Genau kann ich mich nicht mehr erinnern, aber wie ich mich kenne, war ich in punkto Essen wahrscheinlich nicht so konsequent, wie ich hätte sein sollen. Statt dessen suchte ich vor allem nach irgendwelchen anderen Verhaltensfehlern. Indessen wurden die Schmerzen immer unerträglicher, bis ich mich nur noch mit dem Stock fortbewegen konnte. Keiner in meiner Umgebung konnte begreifen, warum ich mich so quälte, ohne Abhilfe zu schaffen. Nach acht Monaten war ich so geschwächt, dass ich auch selber einsah, etwas tun zu müssen. So machte ich regelmäßig Kohlumschläge und trank dreimal täglich frisch gepressten Kohl- und Möhrensaft. Sehr schnell kam ich wieder zu Kräften, nach 14 Tagen war alles überstanden und der Ischias völlig ausgeheilt. Natürlich war ich froh, wieder gesund zu sein, doch blieb ich mir die Antwort schuldig auf die Frage, was ich wohl falsch gemacht hatte. War es ein Ernährungsfehler? Oder das fortschreitende 24 Alter, denn immerhin war ich schon 65? Inzwischen habe ich gelernt, meinem Körper nicht zuviel zuzumuten und ihm rechtzeitig die Hilfe zu geben, die er braucht. Denn je älter man wird, desto weniger reagiert man wie ein Stehaufmännchen. Dass es so ist, musste ich zu einem späteren Zeitpunkt noch schmerzhaft erfahren. Fußpilz Meine Freundin S. wurde von einem lästigen Fußpilz befallen, der mit keiner Salbe ausheilte. Eine Woche nächtliche Kohlwickel waren ausreichend, um S. von ihren Beschwerden zu befreien. Ihr Sohn T. (zu der Zeit 15 Jahre alt) war so beeindruckt, dass er von da an seine Gesundheit in die eigenen Hände nahm und sich nur noch mit Kohl behandelte. Beschwerden an den Augen • Frau C. klagte über eine bereits lang anhaltende Entzündung an den Augen. Nach nur zwei Kohlauflagen war sie ihre Beschwerden los. • Auch Frau G. hatte rote, geschwollene Augen. Nach einer Kohlauflage ging es ihr schon besser. Als sie feststellte, dass sich auch die Falten um die Augen glätteten, fuhr sie mit der Behandlung fort. • Meine Freundin I. , 60 Jahre alt, litt unter trockenen Augen. Ihre Symptome verschwanden nach zwei Kohlauflagen. Andere Heilmethoden, die mir geholfen haben. Nicht immer hatte ich Lust, den Kohl als Heilmittel einzusetzen, vor allem dann nicht, wenn es sich um leichte Beschwerden handelte. Außerdem war ich auch neugierig, andere Behandlungsweisen kennen zu lernen, über die ich gelesen oder gehört hatte. Meine Knie streiken Seit meiner Krankheit am Auge hatte ich sehr an Gewicht zugenommen. All die verlorene Energie meinte ich mit viel und guter Nahrung wieder zurückholen zu müssen. Natürlich nahm mir das mein Körper übel. Ich bekam immer größere Schmerzen an beiden Knien, bis ich eines Tages kaum noch laufen konnte. Ich sah mich schon in einem Rollstuhl sitzen. Zuerst versuchte ich, eine Heilung nur mit Kohlumschlägen herbeizuführen. Damit hatte ich aber keinen Erfolg. Es war mir völlig klar, dass ich vor allem mein Gewicht reduzieren und überhaupt bewusster mit meiner Ernährung umgehen müsste. Dieser Gedanke war mir ein Gräuel, denn ich kochte und aß für mein Leben gern und gut. Aber ich gab meinem Gewissen einen Ruck, las das Buch von Diamond Harvey “Fit fürs Leben” und begann, mich nach den darin vorgeschlagenen Prinzipien zu ernähren. Der Erfolg blieb nicht aus, ich verlor im ganzen neun Kilo. Damit hatte ich zwar nicht mein Idealgewicht erreicht, aber immerhin meine Gelenke soweit entlastet, dass ich wieder normal gehen konnte. Seit ich jedes Frühjahr eine Löwenzahn- und eine Brennnesselkur durchführe und im Sommer frischgepresste Gemüsesäfte trinke, bin ich meine Probleme mit meinen Knien los. Eine Erkältung sagt sich an Meine Erkältungen beginnen gewöhnlich mit Halsschmerzen und gehen dann sehr schnell in Husten und Schnupfen über. Eine Zeit lang nahm ich deswegen Apfelessig und machte damit recht gute Erfahrungen. 25 Aber, um überhaupt eine Erkältung zu vermeiden, nehme ich jetzt einen Halbedelstein zu Hilfe: den Jaspis. Diesen Stein kann man in Form einer Scheibe erwerben, die man sich beim ersten Anflug von Halsweh um den Hals bindet. In kürzester Zeit verschwinden die Schmerzen. Zusätzlich nehme ich noch eine Pelargoniengewürzmischung (das sogenannte Grippepulver der Hl. Hildegard von Bingen) oder Propolistropfen. Außerdem achte ich darauf, möglichst viel chlorophyllreiche Nahrung zu mir zu nehmen wie grünes Blattgemüse, rohe Petersilie, grüne Sprossen und Weizengras. Auf diese Weise kann ich meistens den ganzen Winter über Erkältungen von mir fernhalten. In den letzten Jahren bin ich dazu übergegangen, mir bei den ersten Anzeichen von Halsschmerzen einen Dachsfellgürtel um den Hals zu binden. Meistens verschwinden die Schmerzen innerhalb einer halben Stunde. Schmerzen Mit zunehmendem Alter treten fast täglich irgendwelche Schmerzen auf, die ihren Ursprung nicht unbedingt in einer ernsteren Krankheit haben. Auch hier ist der Jaspis eine sehr wirksame Hilfe. Nachdem man ihn einige Minuten auf die Stelle legt, die einem wehtut, wird man vom Schmerz befreit. Bei Rückenschmerzen lege ich ihn die ganze Nacht aufs Kreuz. Es ist wichtig, den Stein, wenn er sich erwärmt, zwischendurch abkühlen zu lassen (bei Raumtemperatur) und einmal am Tage mit lauwarmem fließendem Wasser abzuwaschen. Zum Trocknen lässt man ihn an der Luft liegen. Ein anderer Stein, der gut gegen Schmerzen hilft, ist die Pyrithsonne. Diese darf aber nicht länger als eine halbe Stunde auf der betroffenen Stelle liegen bleiben und auch nicht mit Wasser in Berührung kommen. Von Zeit zu Zeit säubere ich meine Steine, indem ich sie kurz über glühenden Weihrauch halte. Schlafstörungen Jahrelang hatte ich erhebliche Schlafstörungen und oft machte ich die Nacht zum Tage. Ich dachte, es gehöre zwangsläufig zum Alter. Seit ich regelmäßig Qi Gong – Übungen mache und nachts einen Jaspisstein in die linke Hand nehme, schlafe ich meistens ausgezeichnet. Kürzlich entdeckte ich die Moqui-Marbles, die zu diesem Zweck den Jaspis ersetzt haben. Seit ich sie nachts in meinen Händen halte, habe ich einen wunderbaren Schlaf, meistens 8 Stunden jede Nacht. Verspannungen Wer kennt nicht die Schmerzen im Schulter- und Nackenbereich? Auch für dieses Übel ist Qi Gong eine äußerst wirksame Übung. Meine Augenprobleme Eigentlich verdienen meine Augen ein ganzes Kapitel für sich. Schon als ich 14 Jahre alt war, stellte man fest, dass mein linkes Auge, wenn ich müde war, “abrutschte”. Diese Schwäche konnte weder mit einer Brille noch durch eine Operation korrigiert werden. Der Augenfehler äußerte sich aber nur in einem leichten “Silberblick”. Weiterhin litt ich unter zunehmend starker Kurzsichtigkeit auf dem linken Auge und auf dem rechten war ich weitsichtig. Im Laufe der Jahre besuchte ich mehrere Spezialisten, aber alle waren sich darüber einig, dass es keine Brille gäbe, die meine Probleme lösen könne. Es sei denn, ich würde mich für Kontaktlinsen entscheiden. Dazu konnte ich mich aber nie entschließen. Nach meiner schweren Krankheit am linken Auge war aus dem Silberblick ein eindeutiges Schielen geworden. Das Auge hatte nicht 26 mehr die Kraft, auch nur zeitweise geradeaus zu blicken. Wieder ging ich zum Augenarzt, der mir prophezeite, dass ich ohne Brille bald nichts mehr sehen würde. Also ließ ich mir eine Brille anpassen, aber nach einigen Wochen legte ich sie in eine Schublade. Dies geschah vor 15 Jahren. Heute bin ich 78, arbeite täglich am Computer, zeitweise auch viele Stunden lang, und trage immer noch keine Gläser. Meine Augen halte ich fit mit einer ausgewogenen Ernährung, mit regelmäßiger Augengymnastik (Qi Gong), mit Salzwasserbädern und, wenn ich sie sehr beansprucht habe, auch mit Kohlkompressen. Natürlich hat die Sehkraft nachgelassen, was ich besonders beim Lesen von Kleingedrucktem merke. Dazu benutze ich manchmal eine Lupe. Ich konnte feststellen, dass besonders Kaffee und weißer Zucker meinen Augen schaden, also habe ich beides aus meiner Ernährung gestrichen. Gesunde Zähne Vor einigen Jahren bekam ich häufiger Probleme mit dem Zahnfleisch und fürchtete, die Zähne könnten sich lockern. Da fiel mir ein, über die große Wirksamkeit der Öl-Zieh-Kur gelesen zu haben. Sofort probierte ich diese Methode aus und nach wenigen Tagen schon war die Entzündung am Zahnfleisch verschwunden. Seither wende ich dieses Mittel jeden Tag an, da es auch dem Lockern der Zähne beim fortschreitenden Altern entgegenwirkt. Energiemangel Je älter man wird, desto mehr fehlt es einem an der nötigen Energie. Man verliert seine gewohnte Spann- und Antriebskraft und ist häufig müde. Ich habe auf verschiedene Weise gelernt, mir die nötige Energie zuzuführen. • Vor allem sorge ich natürlich für reichlich Frischkost in der Ernährung mit hohem Anteil an Blattgemüsen. Im Winter reichere ich den Speiseplan an mit selbstgezogenen Sprossen, milchgesäuertem Gemüse wie Sauerkraut, mit Algen und Miso. • Ich mache täglich Qi Gong-Übungen, Japanisches Heilströmen und/oder Mudras. • Ich trinke regelmäßig grünen Tee, den ich im Frühling durch Brennnessel- und Holunderblütentee ersetze. • Auch das Schlafen mit dem Jaspisstein in der Hand hilft Energie aufzuladen. • Ich sorge für reichlich Bewegung in der frischen Luft. In der wärmeren Jahreszeit arbeitete ich bis vor zwei Jahren mehrere Stunden täglich im Garten. Im Winter waren bis vor Kurzem Nordic-Walking, Rad fahren und Schwimmen angesagt. Diese Sportarten habe ich auf Grund meines Alters aufgeben müssen. Nun begnüge ich mich mit regelmäßigen Übungen am Hometrainer. Am allerwichtigsten ist aber, den Kopf frei von negativen Gedanken zu halten und seinem Leben einen Sinn zu geben. Blutreinigung, Entschlackung, Entgiftung Wie ich schon in einem anderen Zusammenhang erwähnte, mache ich jeden Frühling eine Blutreinigungskur mit Löwenzahnsalat und Brennnesseltee und – gemüse. Natürlich sammle ich diese Pflanzen nur an Plätzen, die nicht gedüngt oder gespritzt werden. Mehrmals im Jahr mache ich auch eine Kur mit Apfelessig und/oder Kombucha. 27 Arteriosklerose Um der Verkalkung der Blutgefäße entgegenzusteuern, trinke ich täglich ein kleines Schnapsglas voll mit Knoblauchelixier, das ich selber herstelle. Das Rezept finden Sie im Kapitel “Vorschläge zur Selbstbehandlung mit Kohl”. Ich werde Katholikin Seit ich als junge Frau endgültig aus der evangelischen Kirche ausgetreten war, weil ich mich ihr nicht zugehörig fühlte, glaubte ich, das Kapitel Kirche für mich für immer abgeschlossen zu haben. Jeder Gedanke, mich wieder einem Gotteshaus zu nähern, egal welcher Glaubensrichtung, lag mir fern. “Ich bin doch auch so glücklich” dachte ich immer. Bis zu dem Tag, an dem eine gute Freundin mich bat, sie zur katholischen Messe zu begleiten. Sie drängte so inständig, dass ich ihr ihren Wunsch nicht abschlagen konnte. Kurz bevor ich das Haus verlassen wollte, um zur Kirche zu gehen, überkam mich wie aus heiterem Himmel ein körperliches Unwohlsein, sodass mein gut gemeintes Vorhaben zu scheitern drohte. Nur der Gedanke an mein Versprechen gab mir schließlich die Kraft, zum Gottesdienst zu gehen. Als ich die Kirche betrat, fühlte ich nur eine starke innere Ablehnung, denn alles war mir so fremd, die Atmosphäre fast unheimlich. Und von dem Ablauf der Messe verstand ich fast gar nichts. Bevor sich mein Kopf mit Vorurteilen füllen konnte, bemühte ich mich, meine Gedanken nur auf Jesus Christus zu lenken, denn ich war der Meinung, nicht das Recht zu haben, mit meiner negativen Einstellung die Andacht der Gläubigen stören zu dürfen. Mit ganzem Herzen war ich dem Heiland zugewandt und nahm das Geschehen um mich herum kaum wahr. Nur einmal fühlte ich die Hand einer Dame neben mir in der meinen, die sie ganz fest drückte. Als wir wieder auf der Straße standen und ich mich von meiner Freundin verabschiedete, war mir, als seien mir Flügel gewachsen. Lange hatte ich mich nicht so wohl gefühlt. Noch konnte ich dieses Empfinden nicht einordnen, nahm mir aber vor, von nun an öfter in die Kirche zu gehen. Durch meine regelmäßige Teilnahme an der Sonntagsmesse verwandelte sich langsam meine Abneigung in Akzeptanz, aus der nach und nach der Wunsch nach Zugehörigkeit entsprang. Über Jahrzehnte aufgebaute Mauern begannen zu bröckeln und Bilder aus meiner frühesten Kindheit tauchten auf: Bilder des Vertrauens, der Hingabe, der Sehnsucht nach Gott. Noch fiel mir das Beten schwer, lieber sang ich, so als ob Töne schneller und sicherer ihr Ziel erreichten. Fortwährend verstand ich wenig von dem Inhalt der Messe und nahm daher nur mechanisch an ihren Riten teil. Aber sehr bald genügte mir das nicht mehr, denn weiterhin war ich von der Gemeinschaft ausgeschlossen. Wenn die Gläubigen die Hostie empfingen, blieb ich mit Tränen in den Augen auf meinem Platz zurück. So kam es, dass ich den Entschluss fasste, Katholikin zu werden. Ich suchte ein erstes klärendes Gespräch mit dem Pfarrer, der mir gleich den neuen Katechismus in die Hand drückte: fast 700 Seiten Kleingedrucktes! Ich beeilte mich, ihn ganz durchzulesen, da ich hoffte, dadurch das Procedere beschleunigen zu können. Padre Giacomo war sichtlich imponiert von meiner großen Wissbegierde und ahnte nicht, dass ich es doch nur eilig hatte, so schnell wie möglich die Erste Kommunion empfangen zu können, um die in Aussicht gestellte Symbiose mit Gott zu erfahren und in dieser Hinsicht so zu sein wie alle anderen. Ich hatte es satt, immer und überall Außenseiterin zu sein 28 Doch Padre Giacomo ließ sich Zeit. Über vier Monate lang trafen wir uns einmal wöchentlich, um über die wichtigsten Aspekte des katholischen Glaubens, über die Sakramente und die Bedeutung der Kirche zu sprechen. Als er meinte, ich sei genügend vorbereitet, fragte er mich, wann ich zur Beichte kommen wollte. Damit hatte ich nicht gerechnet! Ich bat mir Bedenkzeit aus. Vor einem mehr oder weniger fremden Menschen die Hässlichkeiten meines Lebens ausbreiten zu müssen, konnte ich mir nicht vorstellen. Ich sollte Sünden beichten, die bereits vierzig und mehr Jahre zurücklagen! Ich fürchtete, diese Hürde nicht überspringen zu können. Tag und Nacht setzte ich mich mit meiner Vergangenheit auseinander, längst vergessene oder verdrängte Bilder stiegen in mir auf – es war eine Inventur, wie ich sie so noch nie vorgenommen hatte. Nach einer Woche kehrte ich zu Padre Giacomo zurück, um ihn von meinen Ängsten in Kenntnis zu setzen. Er legte mir nahe, ich solle mich nicht in zerfleischende Selbstvorwürfe hineinsteigern, sondern ruhig und vertrauensvoll dem Moment der Beichte entgegensehen. Und dann war es soweit. Endlich konnte ich einen Teil meiner Vergangenheit ablegen wie einen alten Schuh, der drückte und mich am Gehen hinderte. Niemals hätte ich es mir träumen lassen, welch eine Befreiung die Beichte für die menschliche Seele sein kann. Ich glaube, nie so die Liebe Gottes erfahren zu haben, wie in diesem Augenblick. Fröhlich und gelassen konnte ich nun auf die Menschen zugehen. Endlich war ich frei! Ich fühlte mich geliebt und angenommen und ließ andere an diesem Wunder teilhaben: an dem ewigen Wunder der alles heilenden Liebe. Drei Jahre habe ich ehrenamtlich in meiner Pfarrgemeinde gearbeitet. Es war die schönste Zeit meines Lebens. Ich kümmerte mich um das Büro, rief eine kleine Kirchenzeitung ins Leben, war Mitglied des neu gegründeten Kirchenchors, half im Sommer die Messen für deutschsprachige Touristen zu gestalten und organisierte zusammen mit anderen Feste und Veranstaltungen, darunter auch eine Tagung über die Naturheilkunde, die ein großer Erfolg wurde. Zurück zu meinen Wurzeln Ohne dass ein Bedürfnis oder ein sichtlicher Grund vorlag, entschloss ich mich nach einem Besuch in Baden-Württemberg, Italien zu verlassen, um meine Zelte in Deutschland aufzuschlagen. Dieser Schritt war für alle unverständlich und auch ich war mir nicht ganz im klaren, was mich dazu bewog. Ich wusste nur, dass ich wieder in meiner Heimat leben wollte. Mein Glaube hatte mir auch das geschenkt: Endlich meine Heimat lieben zu können! Ich fand eine kleine Altbauwohnung in Balzfeld, einem 800-Seelendorf in der Nähe von Heidelberg. Ein kleiner Garten, um biologisches Gemüse züchten zu können, gehört auch dazu. Einen schöneren Ort, um einem geruhsamen und erfüllten Alter entgegenzusehen, konnte ich mir nicht vorstellen. Mich verschiedenen Hobbys widmen, Waldspaziergänge machen, regelmäßig zum Schwimmen gehen und an Ausflügen teilnehmen, um endlich einmal meine schöne Heimat kennen zu lernen, - das waren so meine Pläne. Sehr bald wurde ich auch Mitglied des Kirchenchors, ein Grund mehr, um mich rundum glücklich zu schätzen. Nur merkte ich, dass ein gemächliches, beschauliches Rentnerdasein nicht zu mir passt und so wurde aus meiner Leidenschaft, im Garten zu arbeiten, ein kleiner „Freundeskreis für biologisches Gärtnern“. Ich organisierte einen Qi Gong-Kurs für interessierte 29 Dorfbewohner und aus meinen Erfahrungen mit der Kohltherapie entstand dieses Buch. Eine schwere Grippe Wie alle Leute in meiner Umgebung, wurde auch ich vor einigen Jahren von einem Grippevirus angesteckt. Es fing alles plötzlich mit einem Schüttelfrost an mit darauf folgendem hohen Fieber. Vier Tage lang konnte ich außer Wasser nichts zu mir nehmen – mein Magen vertrug nicht einmal Fruchtsäfte. Als das Fieber absolut nicht weichen wollte, befolgte ich den Rat meiner Freunde und Kinder und nahm homöopathische Mittel und Vitamine zu mir. Aber nach zehn Tagen war ich noch immer zu schwach, um mich um meine Hausarbeiten kümmern zu können. Da besorgte ich mir einen Kohlkopf und machte Auflagen auf den Bauch. Schon nach wenigen Stunden spürte ich, wie die Kräfte zurückkamen, und am nächsten Tag putzte ich meine Wohnung! In allem brauchte ich aber vier Wochen, um meine ursprüngliche Energie wiederzuerlangen. Ich habe mir geschworen, nie wieder ein solches Risiko einzugehen, sondern bei den ersten Anzeichen einer Virusinfektion mich mit Kohl zu stärken, und zwar mit Wadenwickeln, Bauchauflagen und mit Frischsaft. Mein Tumor meldet sich wieder Schon seit Monaten spürte ich von Zeit zu Zeit ein Stechen im linken Auge und, besonders beim Telefonieren, Schmerzen an der Schläfe. Ich nahm diese Symptome nicht allzu ernst. Bis ich dann im Sommer 1999 es vor Schmerzen im Auge und im Oberkiefer nicht mehr aushielt und mir Kohlauflagen machen musste. Gott sei Dank hatte ich reichlich Kohl angepflanzt, denn nun musste ich sechs Wochen lang Tag und Nacht Kohlwickel anlegen, die ich nur abnahm, wenn ich das Haus verließ. Jedes Mal, wenn ich einen Umschlag wechselte, waren die Kohlblätter und mein Gesicht mit weißen Ablagerungen bedeckt. Zwei Tage lang waren das Auge und die Backe auch feuerrot. Jedem, dem ich begegnete, erzählte ich, dass ich von einem Insekt gestochen worden sei. Erst als ich symptomfrei war, beendete ich die Behandlung und konnte langsam die Arbeit am Computer wieder aufnehmen, um dieses Buch fertig zu schreiben. Während meines Krankseins hatte ich reichlich Zeit zu meditieren und mich nach dem Warum meines Rückfalls zu fragen. Die Antwort bekam ich in der (schlaflosen) Nacht vor der Sonnenfinsternis: Nur wenn ich im Frieden mit mir selbst und allen Menschen lebte, konnte ich wieder gesund werden. Am nächsten Tag las ich die Worte von Rüdiger Dahlke: „Krebs hat nur Respekt vor der wahren Liebe.“ Ich brauche einen Stock zum Laufen Mit 75 Jahren musste ich mir einen Stock zulegen. Ob es die viele Gartenarbeit war, eine falsche Ernährung oder ungenügende Zufuhr von frischem Wasser, die mir so starke Schmerzen in der Hüfte und im rechten Bein verursachten, wusste ich nicht zu sagen. Vielleicht war es alles zusammen, oder aber Verschleißerscheinungen als Spätfolgen von jahrelanger Überanstrengung bei körperlicher Arbeit in der Landwirtschaft und im Gastgewerbe. Meine Schmerzen wurden immer unerträglicher und eines Tages konnte ich mich auch im Hause nur mühselig mit dem Stock bewegen. Wieder einmal sah ich mich schon im Rollstuhl sitzen, denn einer Operation 30 wollte ich mich nicht unterziehen. Da ich aber nicht gewohnt bin aufzugeben, suchte ich nach einer geeigneten Therapie. Das Beste wäre gewesen, mich gleich mit Kohlauflagen und Kohlsaft zu behandeln, aber zu solch einer Behandlung fehlte mir die Kraft, denn die andauernden Schmerzen hatten mich sehr geschwächt. Auch hatte ich niemanden, der mir hätte helfen können.. Da wurde ich durch eine Fernsehsendung auf die Packi Methode aufmerksam. Recherchen im Internet führten mich auf die Webseite von dem Freiburger Arzt Dr. Walter Packi, dessen Thesen über Schmerzen des Bewegungsapparates in Fachkreisen als revolutionär gelten. Eine der Übungen, die auf seiner Webseite als Animation gezeigt werden, praktiziere ich nun tagtäglich schon seit über einem Jahr. Sie dauert kaum mehr als eine Minute und befreite mich sehr bald von den größten Schmerzen. Meine häufig auftretenden Kreuzschmerzen konnte ich ganz beheben. Aber bald wurde es mir auch möglich, kleinere Strecken ohne Stock gehen zu können. Doch dieser kleine, wenn auch erfreuliche Erfolg genügte mir nicht. Ich wollte es wieder schaffen, die 300m Wegstrecke zu meinem Bäcker ohne jede Hilfe gehen zu können. Ich entschloss mich, es mit Nahrungsergänzungsmitteln zu versuchen und es stellte sich tatsächlich eine erhebliche Besserung ein. Aber erst, als ich zu einer Kur mit Haifischknorpeln überging und noch mehr als bisher auf meine Ernährung achtete, besonders auf die Zufuhr von viel frischem, stillen Wassers, konnte ich mein Ziel erreichen, nämlich jeden Tag meine Brötchen zu Fuß und ohne Stock einzukaufen! Mein Hörsturz oder, wer nicht hören will muss fühlen Anstatt mein Rentenalter zu genießen, wie ich es mir vorgenommen hatte, waren die Jahre nach meiner Rückkehr nach Deutschland eigentlich nur Stress, der meiste davon hausgemacht. Jeder Tag war genauestens durchgeplant, damit ich auch alles schaffte, was ich mir vorgenommen hatte. Ich benahm mich, als hätte ich noch eine Familie zu versorgen oder eine berufliche Karriere zu machen. Der einzige Grund aber, warum ich noch so viel arbeitete war, dass ich es so gern tue und immer begierig bin, etwas Neues zu lernen. Bis ich dann eines Tages die Rechnung präsentiert bekam: einen doppelseitigen Hörsturz. Schon lange vernahm ich ein ständiges Rauschen, ja Dröhnen im Kopf, aber da ich ja viel zu viel zu tun hatte, nahm ich die Sache nicht ernst. Auch als die Musik aus meiner Stereoanlage an Qualität verlor, dachte ich, die Anlage sei kaputt. Gelegentliche Schwindelanfälle nahm ich ebenfalls auf die leichte Schulter. So was hat man halt im Alter, dachte ich. Stutzig wurde ich erst, als ich ganz normale Geräusche im Haushalt nicht mehr wahrnahm: z.B. wenn das Wasser kochte, ich die Türklingel überhörte oder die Anrufer am Telefon nicht mehr verstand. Nun ging alles plötzlich sehr schnell: ich ertrug kein Fernsehen mehr und auch am Computer konnte ich mich nicht mehr konzentrieren. Ich machte alles falsch bis hin zum Totalabsturz meines Rechners. Endlich realisierte ich den Ernst der Situation. Dass es sich um einen Hörsturz handelte, war mir klar und auch, dass ich einen Arzt brauchte und so rief ich einen Heilpraktiker meines Vertrauens an, der aber leider einige Tage verreist war. Mittlerweise war ich so geschwächt, dass das einzige, was mir als Sofortmaßnahme einfiel, wieder einmal der Kohl war. Da Plinius in seiner „Historia Naturalis“ behauptet, dass der Kohl auch Taubheit heilen könne, war es einen Versuch wert. Ich stellte mir einen Kohlsaft her und träufelte ihn in beide Ohren. Nach zwei Tagen 31 Behandlung konnte ich bereits wieder besser hören, legte aber zusätzlich noch Kohlkompressen auf beide Ohren. Der Arzt kam erst nach vier Tagen und verschrieb mir eine homöopathische Therapie. Nachdem ich mich 14 Tage lang sei es mit Kohl, sei es mit den vom Arzt verordneten Mitteln und einer speziellen Diät behandelt hatte, war mein Zustand absolut zufriedenstellend. Das Gehör hatte sich fast ganz normalisiert, ich schlief so gut wie seit Jahren nicht mehr, meine Konzentrationsfähigkeit war auch wieder die alte und Tag für Tag nahmen auch die körperlichen Kräfte wieder zu. Nach zweimonatiger Nachbehandlung mit täglichen Qi Gong- Übungen hörte ich nun genauso gut wie früher. Nach diesem Schock war mir natürlich klar geworden, dass ich in jeder Hinsicht meine Grenzen überschritten hatte und nun für ein richtiges Maß in allen Dingen sorgen musste. Das ist nicht immer leicht einzuhalten und so hatte ich in den folgenden drei Jahren einige Rückfälle. Da ich aber sofort bei den ersten Symptomen die richtigen Maßnahmen ergreife (Kohlsaft ins Ohr träufeln, meinen Stress abbauen, sehr viel reines Wasser trinken, Knoblauchelixier einnehmen und Qi Gong oder Mudras praktizieren), dauern die Beschwerden nur wenige Tage. Homöopathische Mittel habe ich seither nicht mehr einnehmen müssen. Das Schlusswort möchte ich Johann Wolfgang von Goethe überlassen: Willst du dir ein gut Leben zimmern, musst ums Vergangne dich nicht bekümmern, und wäre dir auch was verloren, erweise dich wie neugeboren; was jeder Tag will, sollst du fragen, was jeder Tag will, wird er sagen; musst dich an eigenem Tun ergötzen, was andre tun, das wirst du schätzen; besonders keinen Menschen hassen und das Übrige Gott überlassen. Ja, ich rechne mirs zur Ehre Wandle fernerhin allein! Und wenn es ein Irrtum wäre, soll es doch nicht eurer sein! WISSENSWERTES UND KURIOSES ÜBER DEN KOHL Der Kohl in der Geschichte Die Kohlsorten, wie wir sie heute kennen, verdanken wir den Mönchen des Mittelalters, die in ihren Klostergärten durch Kreuzungen anfingen, den holzigen, scharfschmeckenden und fast ungenießbaren Wildkohl (brassica oleracea silvestris) zu veredeln. Doch als Heilmittel war er schon seit mehr als tausend Jahren in Europa bekannt. Die ersten Überlieferungen über seine wunderbaren Heilkräfte kamen aus Griechenland durch Schriften der Ärzte Chrysippos, Dieuches, Pythagoras und andere. Von ihnen hatte auch Cato sein Wissen, der dem Kohl in seinem “Lehrbuch der Landwirtschaft” einige Abschnitte widmet. “Die brassica ist (das Gemüse), das allen 32 Gemüsearten voransteht”, meint er und rühmt besonders seine Heilwirkungen bei Wunden, Geschwüren und sogar bei Krebs, für die es kein besseres Heilmittel gäbe. Während 600 Jahren sollen die Römer kein anderes Arzneimittel gekannt haben als den Kohl, der ihnen zu einer ausgezeichneten Gesundheit verhalf. Cato hat uns ein paar Rezepte hinterlassen, die ich Ihnen nicht vorenthalten möchte, auch wenn ich meine Zweifel habe, dass Sie Lust bekommen, sie zu befolgen. Frei nach Cato: • Bei Potenzstörungen verspeise man einen Teller voll gekochten Kohls, worauf man den Urin eines habituellen Kohlessers erwärme und darin seinen “Burschen” hineinhänge. Es sei erprobt, dass durch eine solche Kur “er” bald wieder gesund werde ! • Auch für die Damenwelt hat Cato einen guten Tipp: Den Harn eines Kohlessers (wenn man regelmäßig Kohl isst, kann es natürlich auch der eigene sein) aufkochen und unter einen durchlöcherten Stuhl stellen, auf den man sich gut zugedeckt setze. Auf diese Weise könne man jede Art von Unterleibsbeschwerden verhüten! • Sympathischer ist folgender Ratschlag: Wenn Sie mal so richtig Lust haben zu schlemmen und dabei auch etwas tiefer ins Glas schauen möchten, dann nehmen Sie vor und nach dem Gelage rohes Sauerkraut zu sich, dann werden Sie alles ohne Verdauungsprobleme und Katzenjammer überstehen. • Für jemanden, der ein Augenleiden hat, rät Cato, die Augen tagtäglich mit dem Harn eines Kohlessers einzureiben; das stärke die Sehkraft. • Und wer unter Kopf- und Nackenschmerzen leide, wasche sich mit dem warmen Harn eines Kohlessers, woraus die Schmerzen bald verschwänden. • Wer sich ohne Operation von Polypen der Nase befreien möchte, brauche nur getrockneten, zerstoßenen Kohl durch die Nase einzuatmen. Nach einiger Zeit würden die Polypen herausfallen! Folgende Ratschläge stehen schon mehr im Einklang mit unserer heutigen Lebensart: • Für Menschen mit empfindlicher Haut und für kleine Kinder empfiehlt es sich, fein zerkleinerten Kohl mit Gerstenmehl zu vermengen und als Kataplasma aufzulegen. • Als Entschlackungs- und Entgiftungskur solle man mit rohem Sauerkraut frühstücken, das mache einen klaren Kopf. Für seine Heilzwecke verwendet Cato drei verschiedene Kohlarten. Eine “glatte mit einer starken Natur und von großer Wirksamkeit”, und eine krause Sorte, die er “apiacon” nennt und an unseren Wirsing- oder Grünkohl erinnert. Diese sei wirksamer als der glatte Kohl. Dann spricht er aber noch von einer dritten, der sogenannten siebenblättrigen Art, die sieben Heilkräfte in sich vereine und die allerbeste sei. Auch der römische Schriftsteller Plinius, der etwa zweihundert Jahre nach Cato lebte, hat dem Kohl in seiner “Historia Naturalis” einen größeren Platz eingeräumt. Darin bezieht er sich sowohl auf Catos Aussagen, wie auch auf die Überlieferungen aus dem Griechischen. Obwohl selber kein Arzt, hinterlässt er uns doch einige wissenswerte Angaben über die Vielseitigkeit der wirksamen Kräfte, die in dem Kohl verborgen sind. • “Fressende, umsichgreifende Geschwüre” werden vom Kohl zum Stillstand gebracht. • Bei Hundebissen solle man Kohlauflagen machen. 33 • htKohl, der wenig gekocht wurde, wirkt abführend, während er nach langer Kochzeit Verstopfung verursacht. • Bei Schwerhörigkeit soll man lauwarmen Kohlsaft mit Wein vermischt ins Ohr träufeln. • Bei Erasistratus habe er gelesen, dass es für Magen und Nerven nichts Gesünderes gäbe, als Kohl zu essen. Der griechische Arzt verordnete ihn auch bei Lähmungen und Zittern. • Das Trinken von gesalzener Kohlbrühe helfe bei Epilepsie. • Mit Essig und Alaun vermischt verhindere Kohlsaft den Haarausfall. • Der Genuss von gekochtem Kohl mit Öl solle gegen nächtliche Unruhe und Schlaflosigkeit helfen. • Kesselstein löst sich von Töpfen, wenn man Kohl in ihnen kocht. Nach dem Zerfall des römischen Reiches gerät der Kohl als Heilmittel langsam in Vergessenheit, denn man hat neue Mittel entdeckt, um Krankheiten zu heilen. Zwar wird er immer wieder in botanischen Werken erwähnt, doch welch eine hohe Bedeutung er in der Arzneikunst einnehmen kann, wird erst am Ende des vorletzten Jahrhunderts von dem französischen Arzt Dr.Blanc der Faculté de Paris und Arzt am Hospice de Romans (Drôme) wiederentdeckt. Dr. Blanc behandelte Hunderte von Patienten erfolgreich mit Kohl und nannte ihn den “Arzt der Vorsehung”. Er rühmte seine weitbegrenzten Anwendungsmöglichkeiten und betonte, in seiner langjährigen Praxis nie einem Kranken geschadet zu haben. Bei seinen Bemühungen, von Seiten der Wissenschaft Bestätigung zu erhalten, blieben ihm leider alle Türen verschlossen. So entschloss er sich, seine Erfahrungen mit der Kohltherapie niederzuschreiben und veröffentlichte im Jahr 1881 sein Werk “Les proprieté medicales de la feuille de chou”, das heute leider vergriffen ist. Er sagte in seinem Buch: ”Hätten die Römer die Wirkungsweise des Kohls so gekannt, wie ich sie heute kenne, der Kohl wäre niemals so in Misskredit und Vergessenheit geraten.” Die Bestandteile des Kohls Die stofflichen Bestandteile des Kohls, seine Wirkungsweise und die Heilreaktionen des Körpers. Worauf die außerordentliche Heilkraft des Kohls beruht, ist bisher noch weitgehend ein ungelöstes Rätsel geblieben, ein Geheimnis, dessen Schleier die Wissenschaft jedoch versucht zu lüften. So konnten der Wiener Krebsforscher Hans Steinkellner und Wissenschaftler vom Fibiger - Institut in Kopenhagen die Bildung von wichtigen SchutzEnzymen im Kohl nachweisen, die helfen, krebserregende Stoffe aus dem Körper auszuscheiden. Daraus folgernd, ist man in Fachkreisen davon überzeugt, dass diese Stoffe auch weitere Körpersysteme beeinflussen können. Die verschiedenen Kohlsorten sind außer den Vitaminen C, B 1, B 2, PP, K und U reich an folgenden Inhaltsstoffen: Eisen, Magnesium, Schwefel, Phosphor, Zink, , Bioflavonoide, Chlorophyll, Indole und Phenole, Anthozyanen (im Rotkohl), Panthotensäure und Folsäure (im Blumenkohl), sowie jede Menge Selen, und das herzschützende Kalium Keinem dieser Stoffe für sich allein oder in Verbindung mit anderen konnten allerdings die verblüffenden Heilerfolge zugeschrieben werden. 34 In Erwartung endgültiger wissenschaftlicher Erklärungen, will ich hier also nur von dem sprechen, was ich selber, und andere vor mir, beobachten konnten, und jeder an sich selbst nachvollziehen kann. Schon nach den aller ersten, mehrstündigen Kohlauflagen konnte ich feststellen, dass sich durch die Haut eine oft übelriechende Flüssigkeit absonderte, weiße, pulverartige Ablagerungen auch zwischen den Kohlblättern zurückblieben, oder auch kleine weiße oder gelbe Schleimbläschen. Diese Absonderungen hörten auf, sobald die Heilung eingetreten war. Der Kohl scheint also die Fähigkeit zu besitzen, giftige Stoffe verschiedenster Art und Herkunft dem Körper zu entziehen, ihn zu reinigen, und dadurch den natürlichen Heilprozess zu fördern und zu ermöglichen. Bei Wunden und Geschwüren tritt zuweilen auch blutiger Eiter heraus, aber auch hier muss es sich um einen heilungsfördernden Reinigungsvorgang handeln, der mit erstaunlicher Schnelligkeit zu völliger Genesung führt. Wenn die Sekretion der Körpergifte beendet ist, bildet sich sehr schnell eine neue Haut, und die Behandlung wird abgebrochen. Mit Kohl behandelte Wunden hinterlassen besonders saubere, schöne, oft auch gar keine Narben. Bei abgekapselten, trockenen, mit Haut oder Schorf bedeckten Geschwüren sorgt der Kohl schon nach kurzer Behandlungsdauer für eine Sekretion, d.h. das Geschwür öffnet sich, um nach Ausschwemmung aller giftigen Stoffe in kürzester Zeit abzuheilen. Mit keiner anderen, von mir angewandten Heilmethode für Wunden und Geschwüre, habe ich so prompte und sichere Resultate erzielt. Nicht nur die Giftstoffe, die sich unmittelbar unter der Haut angesammelt haben, werden ausgeschieden, sondern sie werden auch von den inneren Organen an die Hautoberfläche “gelockt” und abgesondert! Dank dieser Tiefenwirkung kann man also mit Erfolg alle inneren Organe mit Kohlumschlägen behandeln. Außer den verschiedenartigen Absonderungen durch die Haut, können wir auch beobachten, dass das Kohlblatt während des Heilungsprozesses seine Farbe und Beschaffenheit verändert. Je nach Art der Körpersäfte, die abgesondert werden, kann sich das Blatt gelb oder braun verfärben, es kann welken oder völlig austrocknen. Wirksam ist es nur, solange es frisch und grün ist. Während der Behandlungsdauer können sich eine Rötung der Haut, Blasenbildung und Juckreiz einstellen. Bei eingetretener Heilung verschwinden diese Symptome wieder. Sollte sich nach mehrtägigen Umschlägen die Haut ablösen, stellt man die Behandlung so lange ein, bis neue Haut nachgewachsen ist. Anschließend fährt man wie vorher mit den Auflagen fort. In den meisten Fällen, die ich behandelt habe, genügten nächtliche Umschläge, sodass der Kranke tagsüber wie gewohnt seinen Verpflichtungen nachgehen konnte. Bei schweren Leiden und bei Fieber, also wenn Bettlägerigkeit vonnöten ist, werden die Kohlwickel fortlaufend angelegt. Auch bei offenen, eiternden Wunden sollte die Behandlung nicht unterbrochen werden. Nicht nur durch die Haut werden Giftstoffe aus dem Körper entfernt, sondern die Kohlauflagen bewirken oft auch Ausscheidungen durch den Urin, besonders dann, wenn die Blätter auf die Nierengegend gelegt werden. Sollte sich im Laufe der Krankheit Durchfall einstellen, ist es ratsam, auf den Bauch Kohlauflagen zu machen, um die Krankheitsstoffe durch die Haut abzuleiten. 35 Außerdem konnte ich beobachten, dass der Kohl • desinfizierend wirkt • ein ausgezeichnetes Beruhigungsmittel ist • die Körpertemperatur normalisiert (durch Anlegen von Wadenwickeln) • die Blutzirkulation fördert • schmerzstillend wirkt, aber bei Empfindungslosigkeit Schmerzen vorübergehend hervorruft • bei Verbrennungen Schmerzen lindert, angenehm kühlt und saubere, schöne Narben hinterlässt. Ebenso habe ich feststellen können, dass nach Kohlbehandlungen selten Rückfälle oder Nachkrankheiten auftreten. Auch habe ich nie irgendwelche Nebenwirkungen beobachten können, sondern die Kohlbehandlung hat sich als vollkommen unschädlich erwiesen. Ich möchte aber darauf hinweisen, dass der Körper unter Umständen mit einer gewissen Mattigkeit reagiert, und in manchen Fällen auch vorübergehend die Schmerzen zunehmen können. Gerade dann sollte man unbeirrt mit den Auflagen fortfahren, denn nun steht die Krankheit kurz vor ihrer Genesung. Wie man den Kohl anwendet Äußerliche Anwendung: 1. Umschläge Wählen Sie die dunkelgrünen, frei abstehenden Blätter vom krausen Wirsingkohl, denn diese sind am wirksamsten. Natürlich wäre es gut, wenn der Kohl aus biologischem Anbau stammt, aber zur Not können Sie auch den anderen im Handel erhältlichen verwenden. Wenn Sie keinen Garten besitzen, in dem Sie ihren eigenen Kohl ziehen können, und auch keinen Bauern kennen, der ihn anpflanzt, gibt es vielleicht an ihrem Wohnort einen Bauernmarkt. Fragen Sie einen Gemüsehändler, ob er Ihnen die äußeren Blätter besorgen kann. Wenn das nicht möglich ist, kaufen Sie einen Kohlkopf, der aus möglichst vielen dunklen Blättern besteht. Nachdem Sie zu Hause die Blätter abgelöst und gewaschen haben, geben Sie sie in eine Plastiktüte, die Sie gut verschließen. Im Kühlschrank halten sich die Blätter eine Woche lang frisch. Falls Sie keinen Wirsingkohl finden, können Sie auch Weißkohl nehmen und im Sommer den Spitzkohl. Auch mit Blumenkohlblättern sollen Erfolge erzielt worden sein. Damit Sie den Kohl auf die kranke Stelle legen können, müssen Sie ihn durch Wärme etwas erweichen. Dazu tauchen Sie das zuvor gewaschene Blatt eine Sekunde in kochendes Wasser, ohne es aber darin liegen zu lassen, da sonst die Wirkstoffe zerstört würden. Nun trocknen Sie die Blätter gut ab und entfernen mit einem scharfen Messer die mittlere Rippe, bzw. Sie schneiden sie ganz flach. Dann walzen Sie die Blätter mit einem Rollholz oder einer Flasche, damit sie noch geschmeidiger werden. Kurz vor dem Gebrauch können Sie sie noch einmal erwärmen, z.b. indem Sie sie einen Augenblick auf die Heizung legen. Inzwischen haben Sie auch für nötiges Verbandsmaterial gesorgt wie breite, elastische Binden oder eine hohe Leibbinde. 36 Wollen Sie kleine Flächen behandeln, schneiden Sie das Blatt in circa drei Zentimeter breite Streifen, walzen sie und legen sie dachziegelartig, also überlappend, auf die kranke Stelle. Diese Art von Auflage beschleunigt die Absonderung von den Körpergiften. Bei Wunden, besonders empfindlichen Stellen und Behandlung von kleinen Kindern rate ich Ihnen, möglichst jungen, zarten Kohl zu verwenden (dieser wird nicht abgebrüht, sondern nur erwärmt), oder, wenn solcher nicht vorhanden ist, schneiden Sie Streifen vom Blattrand oder zwischen den Rippen von möglichst glatten Blättern heraus. Beachten Sie! Bei Wundbehandlungen müssen die Streifen die Wunde nach allen Seiten gut abdecken und dürfen keine Falten bilden! Wie oft Sie einen Umschlag wechseln müssen, hängt ganz von der Art der Krankheit ab und muss von Fall zu Fall entschieden werden. Allgemein gilt, dass er alle zwölf Stunden erneuert werden sollte, bei Wunden und besonders schweren Fällen häufiger. Wenn das Blatt die Farbe wechselt oder vertrocknet, hat es seine Wirksamkeit verloren. Bevor Sie neue Blätter auflegen, waschen Sie die Stellen, die mit Kohl bedeckt waren, mit lauwarmem Wasser, dem Sie, wenn es sich um Wunden handelt, etwas Zitrone oder ein anderes, natürliches, keimtötendes Mittel zufügen. Bei Zahnschmerzen nehmen Sie ein halbes Kohlblatt und formen es zu einer festen Rolle, die Sie auf die erforderliche Länge zuschneiden und auf den kranken Zahn legen. Sie dürfen gerne den Kohl vorsichtig kauen, damit der Saft in den Zahn dringt. Es kann unter Umständen nötig sein, die Rolle häufig zu erneuern. Bei Zahnabszessen mit Gesichtsschwellungen empfehle ich Ihnen, auch äußerlich einen Kohlwickel zu machen. Bei Unterleibserkrankungen habe ich außer den äußerlichen Auflagen auch festgerollte Tampons in die Scheide eingeführt, wodurch der Heilvorgang erheblich beschleunigt wurde. Um den Tampon wieder leicht entfernen zu können, darf er nur zu zweidrittel seiner Länge eingeführt werden. Es ist ratsam, außer einer Elastikhose auch eine Binde zu tragen, da unter Umständen viel Flüssigkeit abgesondert wird. Um einen Tampon zu formen, nehmen Sie ein ganzes Kohlblatt, das Sie wie oben beschrieben vorbereitet haben. Den oberen Blattrand schlagen Sie ein und rollen dann das Blatt von der Längsseite her fest auf. Auch rohes Sauerkraut können Sie für äußerliche Behandlungen verwenden. Zu diesem Zweck drücken Sie das Kraut etwas aus und geben es auf einen Leinenlappen. Bevor Sie den Umschlag anlegen, wärmen Sie ihn über Dampf etwas an. Dann verbinden Sie wie üblich. 2. Massagen Oftmals können Einreibungen und Massagen mit Kohlöl die aufwendigeren Kohlumschläge ersetzen ( bei plötzlich auftretenden Schmerzen, Hauterkrankungen und nervösen Störungen oder im Wechsel mit den Auflagen.) Zu diesem Zweck nimmt man frischgepressten Kohlsaft (von möglichst dunkelgrünen Blättern) und mischt diesen im Verhältnis 1 : 1 mit einem naturreinen, kaltgepressten Olivenöl. Nur ganz kleine Mengen herstellen, da sich das Gemisch nur wenige Tage hält. Das Öl wird in ein kleines Fläschchen gefüllt, gut geschüttelt und im Kühlschrank aufbewahrt. Innere Anwendung: 37 1. Kohlsaft Frischen Weißkohlsaft erhalten Sie im Naturkostladen oder im Reformhaus. Wenn Sie ihn selber herstellen wollen, verwenden Sie auf jeden Fall Kohl aus garantiert biologischem Anbau. Zur Saftbereitung eignet sich natürlich am besten ein Entsafter. Sie können sich aber auch mit einem Mixer behelfen, nur muss dann der Kohlbrei durch ein Mulltuch gefiltert werden. Die Blätter werden am besten mit ein wenig Wasser in den Mixer gegeben. Der Kohlsaft wird wesentlich schmackhafter durch Zusatz von Möhrensaft (im Verhältnis 1: 1). Trinken Sie zwei bis dreimal täglich eine halbe Stunde vor den Mahlzeiten 50 - 100 g Saft in kleinen Schlucken. Durch das langsame Trinken werden die Inhaltsstoffe gänzlich von den Zellen aufgenommen. Eine andere Möglichkeit, Saft zu gewinnen ist, die Blätter einfach zu kauen! Dazu drehen Sie aus schmalen Blattstreifen eine kleine Rolle, die Sie dann ganz langsam zerkauen. Besonders wirkungsvoll, aber sehr streng im Geschmack, sind die dunkelgrünen Blätter des Wirsingkohls. Saft aus Sauerkraut gibt es in Fachgeschäften. Davon können Sie zweimal täglich vor dem Essen einen Esslöffel voll trinken. Wenn Sie nach einer Feier morgens mit einem Kater aufwachen sollten, nehmen Sie stündlich einen Esslöffel voll mit Wasser zu sich. 2. Kohl als Salat Bereiten Sie einen Salat aus biologisch angebautem Kohl zu. Schneiden oder hobeln Sie ihn in feine Streifen, die sie mit einer Sauce nach Ihrer Wahl vermischen, der Sie etwas Kümmel zufügen können, um eventuelle Blähungen zu vermeiden. Für Sauerkrautsalat verwenden Sie eine besonders milde Dressing, d.h. ohne Zusatz von Essig, Zitrone und Salz. Essen Sie die Salate immer vor der Mahlzeit! 3. Kohlsuppe Grundrezept Zutaten für 1 1/2 Liter Suppe (ca. 6 Portionen): 500 g Wirsingkohl 300 g Staudensellerie 250 g Möhren 3 Zehen Knoblauch 1-2 TL Kümmel frische Kräuter wie Thymian und Liebstöckel 1 1/2 l Gemüsebrühe 1 Stück frischen Ingwer 1 Stück Kombualge (10 cm lang) 2 EL kaltgepresstes Olivenöl 1 scharfe rote Paprikaschote (oder Cayenne) 4 EL Tamari (aus dem Reformhaus) Die Kombualge waschen und 20 Minuten in kochendem Wasser einweichen. Das Gemüse putzen, waschen und in kleine Stücke schneiden. Den Knoblauch und den Paprika feinhacken. Den Ingwer schälen und in dünne Scheiben schneiden. In einem weiten Topf das Gemüse in Öl andünsten. Die Brühe, die Alge mit dem Einweichwasser, den Kümmel und die frischen, gehackten Kräuter zufügen und die Suppe ca. 30 Minuten garen. 38 Nach dem Kochen die Kombualge klein schneiden und den Tamari zufügen. Abschmecken. 1. Variante: Anstelle der Kombualge kann man auch 15-20 g getrocknete Mu-ErrPilze (als Energie- und Mineralienquelle) mit reichlich kochendem Wasser übergießen und 20 Minuten stehen lassen. Das Wasser abgießen, die Pilze säubern und klein schneiden. Vor dem Dünsten zu dem Gemüse geben. 2. Variante: 1 große Tasse getrocknete Bohnen am Abend vorher einweichen. Nach 12 Stunden das Wasser abgießen und die Bohnen mit frischem Wasser ansetzen. Kochen bis sie weich sind. Mit der Flüssigkeit zu der fertigen Suppe geben. Weitere Heilmethoden Die Kohltherapie kann natürlich jederzeit mit anderen Heilmethoden unterstützt und verstärkt werden. Einige von ihnen, die ich selber mit Erfolg anwende, habe ich zu einem kurzen Überblick zusammengestellt. Hippokrates sagt: "Durch Essen allein kann der Mensch nicht gesund bleiben, wenn er sich nicht auch körperlich anstrengt." QI GONG Qi Gong ist eine uralte chinesische Selbsthilfe-Methode. Sie ist die älteste, die uns bekannt ist. Man schätzt ihr Alter auf 4000 - 7000 Jahre. Aus ihr haben sich die späteren Erkenntnisse entwickelt, die zur Akupunktur und anderen chinesischen Heilverfahren geführt haben. Qi Gong hat sich ursprünglich aus dem Beobachten des Körpers und seinen Reaktionen entwickelt. Später wurde daraus eine regelrechte Übungstechnik, aus der im Laufe der Zeit viele verschiedene Methoden und Schulen hervorgegangen sind wie Yoga, Kung Fu, Tai Chi und viele andere. Für sie alle ist Qi Gong der Sammelbegriff. Qi Gong wird auch heute noch von Qi Gong - Meistern überliefert und gelehrt. In der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) wird diese Therapie erfolgreich zum Lindern von Schmerzen und zu Heilzwecken angewendet. In der chinesischen Medizin sieht man den menschlichen Körper und die Seele nicht als Mechanismen, sondern als ein Zusammenspiel von Energien und vitalen Substanzen, die den gesamten Menschen formen. Alle Substanzen des Lebens sind Manifestationen von Qi. Eine eindeutige Übersetzung für das Wort Qi gibt es nicht auf Grund seiner vielfältigen Erscheinungsformen, die sowohl von materieller wie immaterieller Art sein können. Allgemein wird es aber mit Energie und Lebenskraft übersetzt. Naturwissenschaftliche Forscher konnten beweisen, dass das Qi von Qi Gong - Meistern auf andere Menschen in Form von Wellen übertragen wird, wodurch Heilungen erzielt werden. Auch das Wort Gong hat viele Bedeutungen und steht unter anderem für Mühe, Arbeit, Bewegung, Erfolg. Qi Gong ist also die Kunst, das Qi zu beeinflussen durch verschiedene Übungen und Körpererfahrungen, um es sich nutzbar zu machen. 39 Alle physiologischen Abläufe in unserem Organismus wie Wachstum, Erstehung des Blutes und anderer Körperflüssigkeiten, Stoffwechsel, Aktivitäten der Antikörper und Schwankungen im Wärmehaushalt werden vom Qi beeinflusst und gesteuert. Ein schwaches oder gestörtes Qi bewirkt Krankheit, ein ausgeglichenes Qi bedeutet Gesundheit. Bevor in unserem Körper eine Krankheit ausgebrochen und erkennbar ist, können also Qi-Störungen vorhanden sein, die zu einer Krankheit führen. Durch geeignete Übungen werden die Qi- Harmonie und damit die Gesundheit wieder hergestellt. In der Traditionellen Chinesischen Medizin spricht man von angeborenem und erworbenem Qi. Durch das aus der Natur erworbene Qi (durch Atmung und Nahrung) beeinflussen wir unser angeborenes Qi. Aber auch Fehlverhalten und psychische Belastungen können den Fluss des Qi behindern und es schwächen, wodurch körperliche krankhafte Symptome ausgelöst werden. Durch ein regelmäßiges Praktizieren von Qi Gong kann man wieder ausgewogene Verhältnisse herstellen. Durch Qi Gong können wir lernen, bewusst die Lebensenergie durch unseren Körper zu leiten. Vereint mit einer gesunden Lebensweise können wir unsere Heilung, das heißt die Harmonie zwischen Körper, Geist und Seele, bewirken. Die Qi Gong-Therapie ist an keine Lebensphase gebunden und kann mit den dafür geeigneten Übungen bis ins hohe Alter praktiziert werden. Verschiedene Qi Gong-Techniken sollten nicht untereinander vermischt werden. APFELESSIG Der Apfelessig ist ein wichtiger, aber heute vielfach in Vergessenheit geratener Bestandteil der alten Volksmedizin. Ein regelmäßiges Einnehmen von Apfelessig, nach Belieben mit Honig vermischt, versorgt uns mit allen nötigen, gesundheitsfördernden Mineralstoffen, an denen es in der heutigen Ernährungsweise nur all zu häufig fehlt (nicht zuletzt auf Grund der Auslaugung unserer Ackerböden). Apfelessig wirkt • normalisierend auf die Verdauungstätigkeiten • ausgleichend auf das Säure-Base-Verhältnis • als wichtige Mineralquelle • als Regulierung des Kalziumhaushaltes • als Energiespender • anregend auf den Stoffwechsel • unterstützend bei Gewichtsabnahme • stärkend auf das Immunsystem • fiebersenkend • bakterienhemmend Innerliche Anwendung 1 - 2 Tl Apfelessig in ein Glas Wasser geben und schluckweise trinken. Das Beimischen von 1 - 2 TL Honig ist sehr zu empfehlen. Man kann bis zu sechs Gläser über Tag und Nacht verteilt trinken. 40 Äußerliche Anwendung Kalte Wickel: Ein Leintuch in kaltes Wasser tauchen, auswringen und mit Apfelessig besprenkeln. Das betreffende Körperglied gut einwickeln, mit einem größeren Tuch bedecken und mit einem Wolltuch abschließen. Alle 20 Minuten wiederholen. Der Essig wirkt entgiftend. Waschungen: Ein Handtuch in kaltes Wasser legen, auswringen und mit Essig besprenkeln. Entweder den ganzen Körper oder auch nur einzelne Körperteile kräftig abreiben. Dazu nach und nach alle Teile des Handtuches benutzen, da viele Schlacken und Gifte abgewaschen werden. Alle halbe Stunde wiederholen. Das Handtuch nach jeder Behandlung gut ausspülen. DIE HEILERDE Der allererste Mensch kannte weder Ärzte noch Heilpflanzen aber es war trotzdem für ihn gesorgt worden: wenn er hungrig war oder krank, half ihm die Erde über seine Nöte hinweg. Vom Erdessen als Medizin hören wir zum ersten Mal von Hippokrates, doch es gibt auch heute noch Völkerstämme, die, sei es aus Hunger sei es zu Heilzwecken, Erde essen. Die heilende Kraft der Erde erklärt sich vor allem aus ihrer Fähigkeit, schädliche Stoffe und Bakterien an sich zu binden und auszuschwemmen und gleichzeitig dem Körper lebenswichtige Mineralien abzugeben. Heilerde wirkt • • • • • • • • • entgiftend und entschlackend behebt den Mineralmangel gleicht Säure- und Basenverhältnis aus normalisiert die Verdauungstätigkeit aktiviert Enzyme und regt Stoffwechsel an unterstützt das Abwehrsystem verursacht Neubildung von Zellen festigt schlaffe Bindegewebe stärkt die Knochen Innerliche Anwendung Zubereitung: Man gibt 2 TL feine Heilerde in ein großes Glas und übergießt sie mit 1/4 l lauwarmem “stillen” Mineralwasser. Mit einem Holz- oder Porzellanlöffel gut umrühren. Einige Stunden, ev. über Nacht, quellen lassen. Morgens beim Aufwachen, also vor dem Frühstück, und abends vor dem Schlafengehen (ca. 2 Stunden nach der letzten Mahlzeit) in kleinen Schlucken trinken. Vor dem Trinken noch einmal aufquirlen. Die Erde darf nie mit Metall in Berührung kommen! Äußerliche Anwendung Aus der Vielfalt der Möglichkeiten, Heilerde äußerlich anzuwenden, empfiehlt sich für den Hausgebrauch besonders die kleine kalte Auflage. Zubereitung: Es wird aus Erde und Wasser, Kohlsaft oder Kräutertee ein zäher Brei hergestellt und fingerdick auf die kranke Stelle gelegt. Man deckt mit einem größeren Tuch ab und umwickelt die Körperpartie mit einem Wolltuch. Nach 1 – 2- stündiger Bettruhe kann die Erde abgenommen werden. Die Erde ist nun voll von Giften und wird weggeworfen. Bis zu einer neuen Auflage müssen mindestens 41 2 - 3 Stunden vergehen. Auch sollte man 1 Stunde nach der Mahlzeit warten. letzten DIE SONNENBLUMENÖL-THERAPIE Unglaublich erscheinende Wirkungen des Sonnenblumenöls. Eine Zusammenfassung nach einem Bericht aus dem Waerlandheft 2/1990 An einer Tagung über Krebsforschung und Bakteriologie der Akademie der Wissenschaften der UdSSR machte Dr. F. Karach auf die große Heilkraft des Sonnenblumenöls aufmerksam. Die erzielten Resultate dieses Heilverfahrens sind verblüffend. Ihre Stichhaltigkeit kann jeder an sich selbst erproben. Wir konnten uns in mehreren Fällen von der Wirksamkeit dieser Methode überzeugen. Nach Aussagen des Dr. Karach kann diese einfache und unschädliche Therapie folgende Krankheiten vorbeugen, behandeln und ausheilen: Kopfschmerzen, Bronchitis, Zahnschmerzen, Thrombosen, chronische Blutkrankheiten, Arthrose, Paralyse, Ekzeme, Magengeschwüre, Darmerkrankungen, Enzephalitis, Frauenkrankheiten, Herz- und Nierenbeschwerden Vorbeugend wie auch heilend soll sie auch bei Lähmungen, Nervenkrankheiten und Leber- sowie Lungenkrankheiten wirken. Der Heilvorgang im menschlichen Organismus wird durch Saugen und Schlürfen des Öls bereits in der Mundhöhle in Gang gesetzt und wirkt gleichzeitig auf alle Zellen, Gewebe und Organe. Die Anwendung Morgens vor dem Frühstück führt man 1 Esslöffel Sonnenblumenöl in die Mundhöhle ein und zieht und spült es bei geschlossenem Mund 15 20 Minuten durch die Zähne. Das Öl darf unter keinen Umständen verschluckt werden, da es alle Bakterien, Krankheitserreger und giftige Substanzen absorbiert. Wenn das Öl durch die Spülung weiß und dünnflüssig geworden ist, wird es ausgespuckt. Der Mund muss gründlich gespült und die Zähne mit der Zahnbürste gereinigt werden. Auch das Waschbecken muss anschließend gründlich gesäubert werden. Will man den Heilprozess beschleunigen, kann man die Spülung noch 2 - 3 x am Tage wiederholen, aber immer nur auf leeren Magen. Das Ölschlürfen sollte regelmäßig vorgenommen werden, um den Heilungsprozess nicht zu bremsen. Erst, wenn sich ein vollständiges Gesundheitsgefühl eingestellt hat, kann die Behandlung abgebrochen werden. Wie bei allen Naturheilverfahren, treten während der Therapie wahrscheinlich Reaktionen auf, und der Krankheitszustand scheint sich zu verschlechtern. Dieses ist ein Zeichen dafür, dass der Heilprozess im Gange ist und man sollte die Behandlung deshalb nicht unterbrechen. Seit ich das Ölschlürfen praktiziere, habe ich bedeutend an Energie, Leistungsfähigkeit, Ausdauer und Widerstandsfähigkeit gewonnen. KOMBUCHA Kombucha ist der Name für ein Gärgetränk, das aus Tee, Zucker und dem Kombuchapilz hergestellt wird. Seit zweitausend Jahren ist es nicht nur als gesundes Nahrungsmittel sondern auch als wirkungsvolles Heilmittel 42 bekannt. Besonders wirkt es regulierend und harmonisierend auf unseren Verdauungsapparat, wodurch die Stoffwechselvorgänge im Körper aktiviert werden. Ein regelmäßiger Genuss von Kombucha hilft dem Organismus Schlacken abzubauen und versorgt ihn gleichzeitig mit einer großen Anzahl wichtiger Heilstoffe. So ist Kombucha zum Beispiel reich an rechtsdrehender Milchsäure, die den Körper und das Gehirn im Besonderen mit Energie versorgt. Die Glukoronsäure ist wiederum verantwortlich für die Entsorgung von Abfall- und Giftstoffen. Die Polisaccharide sind ein hochwirksamer Schutz unseres Abwehrsystems. Andere wichtige Inhaltsstoffe beeinflussen die Nerven, die Körperzellen so wie Haut und Knochen. Dank der Vielzahl der Heil- und Wirkstoffe hat Kombucha einen positiven Einfluss auf alle Körpersysteme und -funktionen und ist daher sehr geeignet, um andere Heilmethoden zu unterstützen. Das fertige Kombucha-Getränk finden Sie in jedem Reformhaus, Sie können es aber auch selbst herstellen. Genaue Anweisungen dafür finden Sie in dem Buch “Natürlich heilen mit Kombucha” von A-A. Cavelius und B. Frohn. WASSERANWENDUNGEN Die große Heilkraft des Wassers ist uns schon seit dem Altertum bekannt, aber das Wissen darüber ist uns vor allem von Pfarrer Sebastian Kneipp ( 1821 - 1897) überliefert worden, der mit seinen Wasserbehandlungen große Erfolge erzielen konnte. Vor allem kaltes Wasser kann durch die Haut auf verschiedene Körperfunktionen einwirken. Unter anderem fördert es die Durchblutung und den Stoffwechsel, scheidet Schlacken aus, steigert die Abwehrkräfte und hilft bei hohem Fieber, die Körpertemperatur zu senken. Für den Hausgebrauch kommen vornehmlich der Hals - und der Wadenwickel in Frage. Weitere Anwendungen, besonders über größere Körperteile, bedürfen einer besonderen Schulung und viel Erfahrung. Denn Wasser, im Gegensatz zum Kohl, kann auch schaden, wenn es nicht sachgemäß eingesetzt wird. Der Halswickel Ein kleines Leinentuch von ca. 20 x 60 cm wird in der Länge gefaltet, in kaltes Wasser gelegt, ausgewrungen und dann zweimal um den Hals gewickelt. Mit einem zweiten Leintuch, das größer als das erste sein muss, wird der Umschlag abgedeckt und mit einem Wollschal abgeschlossen. Es ist unbedingt darauf zu achten, dass keine Luft an die Haut kommt. Bei Erwärmung, ca. nach 20 - 30 Minuten, wird der Wickel erneuert. Der Wadenwickel Zwei Tücher von ca. 60 x 60 cm Größe werden in kaltes Wasser getaucht, ausgewrungen und fest um die Waden gewickelt. Der Fuß wird freigelassen. Mit einem größeren Tuch wird abgedeckt und mit einem Wollschal abgeschlossen. Alle 30 Minuten wiederholen, bis die Senkung des Fiebers erreicht ist. Wickel dürfen nur bei Bettruhe angelegt werden! 43 DIE ATMUNG Tiefes und richtiges Atmen versorgt uns mit Lebensenergie. Schlechtes, flaches Atmen verhindert die gute Durchlüftung der Lunge mit dem Ergebnis, dass unsere Zellen nicht genügend Sauerstoff erhalten, um einen einwandfreien Ablauf aller Lebensfunktionen gewährleisten zu können. Tiefes Durchatmen ist die beste Art, Krankheiten vorzubeugen und eine wichtige Hilfe bei Heilungsprozessen. Richtiges Atmen fördert die Durchblutung, beruhigt und entspannt die Nerven, bekämpft den Stress und stärkt unsere Abwehrkräfte. Richtiges Atmen will aber gelernt sein, um nach und nach selbstverständlicher Bestandteil unseres täglichen Lebens zu werden. Die Bauchatmung Sie sollte regelmäßig angewendet werden. Man kann diese Übung im Sitzen oder im Liegen ausführen. Bei Rückenproblemen und bei großem Stress sollte man jedoch die liegende Stellung bevorzugen. • Versuchen Sie sich ganz zu entspannen, indem Sie störende Gedanken von sich fernhalten. • Atmen Sie tief aus bei geöffnetem Mund. • Atmen Sie langsam durch die Nase ein und heben dabei die Bauchdecke. • Langsam ausatmen und dabei den Bauch ganz zusammenfallen lassen. Mehrmals wiederholen. Vollständige Atmung: Nur bei besonderem Bedarf anzuwenden. • Entspannen • Ausatmen, dabei den Bauch ganz einfallen lassen. • Einatmen, dabei zuerst den Bauch wölben und dann langsam die Luft in den oberen Brustraum ziehen. • Ausatmen, dabei zuerst den oberen und unteren Brustbereich leeren und zum Schluss die Bauchdecke senken und dabei die Bauchmuskeln kräftig zusammenziehen. Mehrmals wiederholen. DER HONIG Die Heilkraft des Honigs, die man schon im Altertum kannte und sich zu Nutzen machte, ist in den letzten Jahrzehnten von Medizinern aus aller Welt erforscht worden. Aus diesen Untersuchungen hat sich ergeben, dass der Honig • energiespendend wirkt und einen außerordentlichen Nährwert besitzt • für eine milde Verdauung sorgt • wichtig für den Kalziumhaushalt, besonders bei Kindern ist • beruhigt • keimtötend wirkt • das Fieber senken hilft • den Kreislauf fördert • reich an Mineralstoffen und Spurenelementen ist, besonders die dunklen Sorten • den Stoffwechsel günstig beeinflusst 44 • die Widerstandskraft bei körperlicher und geistiger Überanstrengung steigert • sofort verdaut wird • bei Kleinkindern Blähungen und Koliken vorbeugt • den Schlaf fördert • den Husten lindert und Verschleimungen löst. Man sollte auf jeden Fall nur echten Honig verwenden. Honig darf nie erhitzt werden, da er sonst seine heilende Kraft verliert. Wenn er ohne Zusätze eingenommen wird, muss er gut eingespeichelt werden. HEILEN MIT EDELSTEINEN Ein faszinierendes, aber wohl auch sehr umstrittenes Gebiet der Naturheilkunde ist die Behandlung mit Edelsteinen, die seit Jahrtausenden durch so genannte Steinheiler als Erfahrungsmedizin überliefert wurde. Auch wenn es bis heute keine wissenschaftlichen Beweise für die Heilkraft der Steine gibt, weiß man aus Aufzeichnungen von berühmten Ärzten und Heilern aus allen Zeiten von ihrem großen Wirkungskreis. Besonders die heilige Hildegard von Bingen nutzte die heilenden Kräfte der Steine mit Erfolg zur Behandlung von Kranken. Von den Heilsteinen, die durch Jahrtausende kosmische Energie gespeichert haben, gehen starke Schwingungen aus, die das Körpergeschehen beeinflussen, unabhängig davon, welche Einstellung wir zu ihnen haben. Über zahlreiche Stellen auf der Haut erreichen die Schwingungen die einzelnen Organe und stellen im Falle von Störungen den harmonischen Ablauf der Körperfunktionen wieder her. Jeder Mensch reagiert unterschiedlich auf die verschiedenen Steinarten. Ein erfahrener Steintherapeut kann bei der Wahl eines Steines hinzugezogen werden, aber man kann sich auch auf den eigenen Instinkt verlassen und sich den Stein aussuchen, von dem man sich besonders angezogen fühlt. Es ist aber ratsam, einschlägige Literatur über die Heilkraft der Edelsteine zu lesen und Steine nur in anerkannt seriösen Fachgeschäften zu beziehen, um den Kauf von eventuellen Fälschungen zu vermeiden ÜBER DIE ERNÄHRUNG Wohlbefinden durch richtige Ernährung Ein japanisches Sprichwort sagt “Alles Unglück kommt durch den Mund”. Auch wenn ich “alles” für übertrieben halte, ist mein Leben doch der beste Beweis dafür, dass an dieser Volksweisheit sehr viel Wahres dran ist. Ob es nun Stress, Gier oder einfach nur der Hunger nach Liebe waren: ich gewöhnte mich sehr früh schon daran, zuviel zu essen, und weder Eitelkeit noch Vernunft schützten mich vor den unzähligen Verführungen, die überall auf mich lauerten. Der gesunde Nahrungsinstinkt, den ich als kleines Kind doch so gut zu verteidigen wusste, ging beim Heranwachsen mehr und mehr verloren. 45 In den Kriegsjahren hatte ich außerdem gelernt, nicht wählerisch zu sein und über Jahre hinweg war es das Wichtigste, dass die Menge stimmte. Doch nach Kriegsende begann die Zeit des Überflusses, der bald zur Normalität gehörte. Daraus entwickelte sich bei mir eine schleichende Esssucht, der ich mir aber keineswegs bewusst war. Ich brauchte Jahrzehnte, um zu begreifen, dass ich mich langsam zu Tode aß. Erst durch mein Knieleiden kam ich zur Besinnung und zur Vernunft. Mit der Erfahrung eines gezielten Obstessens (siehe unter “Diät“) legte ich den Grundstein für ein neues Körperbewusstsein. Die Umstellung der Ernährungsweise kann in den ersten Tagen zu Beschwerden führen wie Kopfweh, dünner Stuhlgang, Müdigkeit u.a., aber diese Reaktionen bedeuten, dass der Reinigungsprozess begonnen hat. Mit Hilfe dieser Diät wurden meine Knie wieder gesund. Nun war ich neugierig geworden und begann, alle einschlägige Literatur über Ernährungsfragen zu lesen. So kam ich von einer Erkenntnis zur anderen und vieles probierte ich an mir selber aus, um mir über die Wirkung klar zu werden. Obwohl eine beachtliche Besserung im körperlichen Befinden eintrat, waren damit aber meine gesundheitlichen Probleme keineswegs gelöst. Ich sah ein, dass es nicht genügte, diese oder jene Diät zu befolgen, mochte sie auch noch so richtig und gesund sein. Nein, ich musste lernen, hellhörig zu werden für die Signale meines Körpers und mit ihm zusammen arbeiten, anstatt wie bisher, gegen ihn. Es waren Unvernunft, Unwissenheit und vor allem Bequemlichkeit gewesen, dass ich ihm nicht die nötige Aufmerksamkeit geschenkt. hatte Ich begann über meinen Körper nachzudenken und fing an, mir viele Fragen zu stellen. Aus den Antworten, die ich mir bruchstückweise zusammenklaubte, versuchte ich, mir meinen eigenen Mikrokosmos bildlich vorzustellen, nämlich als einen vielschichtigen Staat, in dem jeder Untertan eine bestimmte Funktion auszuführen hat. Fehlt nun diesem Staat eine sichere Führung, treten anarchische Zustände ein. Ich begann, Kontakt mit meinen kleinen “Bürgern” (Antikörper, Hormone, Zellen, Enzyme usw.) aufzunehmen, die ich nun als meine Freunde betrachtete, denen ich das geben musste, was ich immer entbehrt hatte, nämlich Streicheleinheiten. Ich schickte ihnen gute, liebevolle Gedanken, sprach ihnen aufmunternd zu oder massierte sanft eine schmerzende Stelle. Tatsächlich konnte ich eine Reaktion spüren: die Schmerzen verschwanden oder wurden zumindest gelindert. Diese ersten Erfolge gaben mir Mut und die Bestätigung, dass ich auf dem richtigen Wege war. Ich empfand eine mir unbekannte Zärtlichkeit für meine kleinen, unsichtbaren Helfer, aber es war mir auch sehr bald klar, dass es nicht bei ein paar liebevollen Gesten bleiben konnte, genauso wenig, wie es in der Erziehung unserer Kinder genügt, sie dauernd zu streicheln, um aus ihnen tüchtige, lebensfähige Menschen zu machen. Ich musste meine Bürger nicht nur mit allem Nötigen versorgen, damit sie stark würden, sondern sie auch mit einer gewissen Strenge und Konsequenz erziehen. Im Großen und Ganzen habe ich es mittlerweile geschafft, mir Respekt zu verschaffen und meine Gehilfen gehorchen mir im Allgemeinen. Wenn sie es einmal nicht tun, dann habe ich mal wieder Unordnung in mein Leben gebracht, mich zu Übertreibungen hinreißen lassen oder den Stress nicht im Griff gehabt. Sowie ich die Zügel locker lasse, verlieren sie die Orientierung. Sie gehen in den Streik, meutern oder schlafen, mit dem Erfolg, dass sich früher oder später (in meinem Alter leider eher früher als später) die ersten Unpässlichkeiten einstellen und, wenn ich das Ruder nicht herumdrehe, daraus auch Krankheiten werden. 46 Maßhaltung und Selbstbeherrschung in der Ernährung haben nicht nur einen positiven Einfluss auf unsere Zellen, sondern auch auf das Seelenund Gemütsleben, wo sie helfen, Klarheit und Ordnung zu schaffen. So werden zum Beispiel durch langsames Essen und gründliches Kauen die Speisen durch den Speichel vorverdaut. Dadurch wird keine Energie mehr unnötig für langwierige Verdauungsarbeiten verschwendet, sondern für einen klareren Verstand, ein schärferes Gedächtnis und eine Steigerung der Arbeitslust freigesetzt. Aber nicht nur Disziplin ist angesagt. Genauso wichtig sind Sorgfalt und Liebe. Zum Beispiel stelle ich mich unter keinen Umständen in die Küche, um zu kochen, wenn ich in schlechter seelischer Verfassung bin. Bei schlechter Laune werden negative Energien frei, die von den Zellen aufgenommen werden und ihnen schaden. Aus demselben Grunde ist es wichtig, seine Mahlzeiten nur in harmonischer Atmosphäre einzunehmen. Leichter gesagt als getan. Doch wenn man den Weg kennt und das Ziel nicht aus den Augen lässt, dann überspringt man diese und viele andere Hürden. Auch sollte nur das Beste vom Besten gut genug für uns sein. Dabei denke ich keineswegs an irgendwelche teuren Schlemmereien, sondern an natürliche, auf gesundem Boden gewachsene, unverfälschte, vollwertige und ganz frische Nahrungsmittel. Denaturierte Nahrung produziert Abfallstoffe, die der Körper mit der Zeit nicht mehr im Stande ist, auszuscheiden und sie daher in zahlreichen “Mülldeponien” wie Fettpolstern, Kalkbildungen, Darmwänden u.a. sammelt. Außerdem hat man beweisen können, dass ein Zuviel an Milch und Milchprodukten, tierischen Proteinen und weißem Mehl zu Verschleimung und Verschlackung führen. Die Folge dieser Belastung ist Mangel an Sauerstoff in den Lungen, der Bronchien und den übrigen Organen. Eine Drosselung der Sauerstoffzufuhr aber bedeutet eine Herabsetzung der Lebenskraft jeder einzelnen Zelle. Je weniger Sauerstoff wir dem Körper zuführen, desto geringer sind unsere Chancen für ein Wohlbefinden. (Der Nobelpreisträger Dr. Otto Warburg hält Sauerstoffmangel für eine der Hauptursachen bei der Bildung von Krebszellen.) Die ersten Anzeichen anhaltender schlechter Essgewohnheiten sind chronische Müdigkeit, Kopfweh, Kräfteverfall, Eisenmangel und Übergewicht. Um für eine ausgewogene Ernährung und zu Heilzwecken die Lebensmittel auswählen und gezielt anwenden zu können, sollte man sich einige Grundkenntnisse über ihre Inhaltsstoffe und deren Wirkung auf unsere Zellen aneignen. Immer neue verblüffende Forschungsergebnisse werden auf diesem Gebiet erzielt. So weiß man heute: • dass die moderne Ernährung trotz ihres Überflusses eine Mangeldiät ist, da den meisten Nahrungsmitteln die Enzyme fehlen. Man hat inzwischen wissenschaftlich feststellen können, dass vielen schweren und chronischen Krankheiten wie auch vorzeitigem Altern ein Enzymmangel zu Grunde liegt. Enzyme sind das Lebensprinzip der Zellen schlechthin. Besonders bei Krankheit und im Alter müssen sie reichlich von außen zugeführt werden. Da sie hitzeempfindlich sind, findet man sie nur in Frischkost wie Obst, rohem Gemüse, Salaten und Sprossen. • dass das Grün der Pflanzen (Chlorophyll), das unser Blut mit Sauerstoff versorgt, den Körper widerstandsfähig macht, das Blut reinigt, Wunden schnell verheilt und Krebszellen bekämpft. Chlorophyll ist außerdem als wirksames Heilmittel bei folgenden Krankheiten angewendet worden: 47 hoher Blutdruck Krankheiten an der Bauchspeicheldrüse Fettleibigkeit Krankheiten an der Leber Diabetes Knochenmarkentzündung Gastritis Ekzeme Magengeschwüre Blutarmut Hautprobleme Körpergeruch Verstopfung Mundverletzungen Zahnfleischbluten Verbrennungen Fußpilz Asthma • Pflanzliche Proteine sind den tierischen vorzuziehen, da sie keine Abfallstoffe im Körper zurücklassen. Da sie aber zum Teil durch Hitze zerstört werden, sollte man der Rohkost den Vorrang geben. Sollte Rohkost nicht vertragen werden, ist schonendes Dünsten zu empfehlen. • Knoblauch, Zwiebeln, Preiselbeeren und Joghurt sind wirkungsvolle, natürliche Antibiotika. • Vitamin C aktiviert den Zellstoffwechsel, reinigt das Blut und stärkt die Abwehrkräfte. Dies sind nur einige wenige Beispiele aus dem Wirkungskreis unserer Nahrungsmittel. An dieser Stelle möchte ich auf einige Lebensmittel hinweisen, die besonders reich an hochwertigen Nährstoffen sind. 1. Das Gerstengras, das als das nährstoffreichste Nahrungsmittel der Welt angesehen wird. Es liefert doppelt so viel Kalzium wie Milch, doppelt so viel Kalzium und Kalium wie Weizengras, etwa 30mal mehr von allen B-Vitaminen und zusätzlich das besonders für Vegetarier so wichtige B12-Vitamin, ist ebenso reich an Provitamin A (Beta-Karotin) und 7mal so viel Vitamin C wie die entsprechende Gewichtsmenge Orangen, 5mal so viel Eisen wie Spinat und große Mengen der wichtigen Mineralstoffe Magnesium, Kalium, Kupfer und Zink. 2. Der Granatapfel enthält außer vielen Vitaminen und Mineralien, große Mengen an anti-oxidativer sekundärer Pflanzenstoffe. Eine besondere Bedeutung hat die Polyphenol Ellagsäure, deren antioxidativer Schutz 3 – 10 mal höher als Rotwein, grüner Tee, Blaubeeren und Orangensaft sein soll. Oxidative Schäden, hervorgerufen durch sogenannte freie Radikale, die maßgeblich beteiligt sind an der Entstehung unzähliger chronischen Krankheiten, konnten durch den regelmäßigen Verzehr von Granatapfelsaft (oder Konzentrat) nachweislich wesentlich verbessert werden. 3. Die Hirse wird als die mineralstoffreichste unter den Getreidesorten angesehen. Besondere Bedeutung kommt ihr hoher Anteil an Kieselsäure zu, die zusammen mit anderen Stoffen für Festigung und Stütze des Bindegewebes, glatte und frische Haut und kräftige, glanzvolle Haare, für die Gesundung der Zähne und feste Finger- und Zehennägel sorgt. Außerdem kann sie die Wiedergesundung von Knochen und Knorpeln positiv beeinflussen. Besonders reich ist ihr Gehalt an den Vitaminen B1, B2, B6, B17. Die Kieselsäure stärkt auch die körpereigene Abwehrkraft und fördert die Bildung der Phagozyten (Fresszellen), die Viren und Bakterien im Blut und im Lymphsystem vernichten. Auch auf den Stoffwechsel und den Hormonhaushalt hat sie großen Einfluss. Mit zunehmendem Alter verringert sich nach und nach der Kieselgehalt in den Geweben, was zu Faltenbildung der Haut, Bindegewebsschwäche, Krampfadern, Hämorrhoiden, Bandscheibenschäden, Haltungsschwächen, Durchblutungsstörungen, Schwindel, Müdigkeit, Ekzeme, Zahnschäden, Gelenkschäden, Gelenkentzündungen, 48 Brüchigkeit der Nägel, Schwäche der Sinne und des Nervensystems und allergischen Erscheinungen führen kann. Sprossen, eine hochwertige Energiequelle In einem chinesischen Werk über Heilkräuter, das ca. 2700 Jahre vor Chr. geschrieben wurde, finden wir bereits Aufzeichnungen über die Sprossenzucht und deren Bedeutung für die Ernährung und Gesundheit des Menschen. Aus späteren Überlieferungen geht hervor, dass das chinesische Volk bei großen Hungerkatastrophen dank der Ernährung mit Sprossen, trotz geringer Nahrungsaufnahme, überleben konnte. Das Wissen über die hohe Nährstoffqualität von gekeimten Körnern und Samen verbreitete sich auch in der westlichen Welt. Im Jahre 1767 schrieb als erster der englische Arzt David Mac Bride über die medizinischen Wirkstoffe in Weizensprossen. Er empfahl, auf langen Seereisen die Verpflegung der Schiffsbesatzungen mit Weizenkeimlingen anzureichern, um den Skorbut zu bekämpfen. Kapitän Cook, der bekannte britische Weltumsegler, befolgte Mac Brides Anweisungen und konnte seither keinen Krankheitsfall mehr aufzeichnen. Als man 1796 den Zitronensaft als skorbutvorbeugendes Getränk an Bord einführte, gerieten die Sprossen wieder in Vergessenheit. Erst in unserem Jahrhundert fangen amerikanische und europäische Wissenschaftler und Forschungsinstitute an, sich eingehend mit den Inhaltsstoffen der Sprossen und deren Einwirkung auf den Körper zu befassen. Aus diesen Studien geht hervor: • dass die Keimlinge qualitativ hochwertige Proteine enthalten, deren Anteil proportional oft höher ist als in einem Stück Rinderfilet; • dass die Inhaltsstoffe vom Körper leicht verwertet werden können, weil sie in ausgewogener und vollständiger Form vorhanden sind; • dass auch andere Speisen durch Zusetzen von Keimlingen besser vom Körper assimiliert werden; • dass der Gehalt der Vitamine sich um 100 % und mehr erhöhen kann; • dass, wenn nötig, der Mensch über lange Zeit hinweg sich ausschließlich von Sprossen ernähren kann; • dass einige Sprossenarten das Wachstum von Krebszellen verhindern; • dass Sprossen bei hohem Nährwert arm an Kalorien sind und sich daher besonders gut für eine Abmagerungsdiät eignen; dass Keimlinge keine Schlacken bilden und somit den ganzen Stoffwechsel entlasten. Eine der bedeutendsten Wegweiserinnen auf dem Gebiet der Sprossenforschung war Dr. Ann Wigmore, Gründerin und Leiterin des “Hippokrates Institut” in Boston, in dem seit über dreißig Jahren Kurse zur Einführung in die Sprossenzucht und deren Anwendung und Verwertung in der Ernährung abgehalten werden. Dr. Wigmore hat nicht nur sich selber von Krebs geheilt, sondern in ihrem Institut die verschiedensten Krankheiten wie Arteriosklerose, Diabetes, Kreislaufstörungen und viele andere erfolgreich bekämpft. Bevor man zu einer Sprossenernährung übergeht, empfiehlt es sich, den Körper gründlich von angesammelten Schlacken zu befreien, denn nur in einem gereinigten Organismus können die Nährstoffe der Keimlinge unbehindert die Zellen erreichen und deren Regeneration und Revitalisierung bewirken. Nach einer gründlichen inneren Säuberung ist unser Körper in der Lage, größten Nutzen aus gekeimter Nahrung zu ziehen, und die geballte 49 Lebensenergie, die in jedem Korn, Samen oder Hülsenfrucht durch den Keimprozess in Form von Enzymen freigesetzt wird, für sich zu verwerten. Ein Same birgt das ganze Wunder des Lebens in sich. In ihm sind Nahrungsreserven, konzentrierte Energie und der neue Keim vereinigt. Der Keimling, auch Embryo genannt, hat die Form und die Bestandteile einer winzigen Pflanze, die, solange die Voraussetzungen für ein neues Leben nicht gegeben sind, von Enzymhemmern gegen negative äußere Einflüsse geschützt wird. Erst bei geeigneten Wärme - Feuchtigkeits und Luftbedingungen werden diese Enzymhemmer neutralisiert und nun steht dem Wachstum nichts mehr im Wege. Eine große Veränderung findet nun im Samen statt. Durch das Eindringen von Wasser quellt der Samen auf, die Schale zerreißt und die freigewordenen Enzyme treten in Aktion. Sie bilden nicht nur die neuen Gewebe, sondern wandeln viele Inhaltsstoffe in leichtverdaulichere Formen um. Die Proteine werden in hochwertige Aminosäuren zerlegt, Fette in gut assimilierbare lösliche Stoffe und Kohlehydrate in einfache Zuckerarten verwandelt. Auch die Mineralien und Spurenelemente gehen in leicht aufnehmbare Formen über und ganz neue wie das Vitamin C werden gebildet. In Sprossen finden wir auch das Vitamin B 12, das sonst nur reichlich in Fleisch, aber kaum in Obst und Gemüse vorhanden ist, und, so sagen die Gegner des Vegetarismus, kann aus diesem Grund auf Fleisch nicht verzichtet werden. Wissenschaftlich konnte diese Behauptung allerdings bisher nicht belegt werden, da der Mensch körpereigenes Vitamin B 12 produziert. In den ersten Tagen des Keimvorgangs steigert sich der Gehalt der Inhaltsund Nährstoffe um ein Vielfaches. Da die höchste Enzymaktivität zwischen dem 2. und 7. Tage stattfindet, werden Keimlinge am besten zu diesem Zeitpunkt gegessen. Jeder kann bei sich zu Hause mit einfachen Mitteln einen Sprossengarten anlegen. Fast alle Samen, Körner und Hülsenfrüchte eignen sich, von uns als Keimlinge verzehrt zu werden, wenngleich sie sehr unterschiedlich im Geschmack sind. Welche wir auswählen und wie wir sie untereinander kombinieren, richtet sich nicht nur nach ihrem Geschmack, sondern auch nach ihren Eigenschaften. Zum Beispiel sorgen Luzernensprossen für feste Muskeln und starke Knochen. Hirsesprossen sind ein vorzügliches Heilmittel für alle Hautkrankheiten, und Gerstensprossen wieder sind wirksam, die Säure im Körper zu neutralisieren. Haferkeimlinge bekämpfen die Unfruchtbarkeit und entwickeln beim Keimen bis zu 600 % Vitamin C! Alle Sprossen erhöhen die Widerstandskraft gegen Krankheiten und verhelfen zu einem gesunden Stoffwechsel. Das Bircher - Müsli Dieses Gericht wurde von dem Schweizer Arzt und Ernährungsforscher Dr. Bircher - Benner ( 1867 - 1939) von einem alten Volksbrauch seiner Heimat, frisches Obst mit Getreidemus und Milch als selbständige Mahlzeit zu verzehren, abgeleitet und als Diätspeise für Jung und Alt wegen seiner leichten Verdaulichkeit und idealen Zusammensetzung lebensspendender Bestandteile empfohlen. Damit der Körper diese Vitalstoffe voll ausnützen kann, muss das Müsli immer ganz frisch, also unmittelbar vor dem Verzehr zubereitet werden. Wichtig ist auch, dass es am Anfang einer Mahlzeit steht, nur dann hat es eine heilende Wirkung. 50 Das Grundrezept pro Person: 1 El Haferflocken 12 Std. mit 3 El kaltem Wasser einweichen (nur bei groben Flocken nötig) 1 El Zitronensaft 1 El Joghurt etwas Honig 200 g Äpfel 1 El geriebene Nüsse oder Mandeln Die ersten fünf Zutaten vermengen(das kann auch zu einem früheren Zeitpunkt geschehen). Die möglichst säuerlichen, festen Äpfel mit der Schale hineinreiben (nicht zu fein) und öfter umrühren. Geriebene Nüsse obendrauf streuen. Dieses Rezept kann nach Belieben abgewandelt werden, d.h. man kann es mit verschiedenen Früchten herstellen, anstelle von Joghurt auch Milch, Sojamilch oder Rahm nehmen und jede andere Art von Getreideflocken verwenden. Wichtig ist, dass die Menge der Flocken nicht überschritten wird, denn die heilende Kraft zieht der Körper vor allem aus dem Obst. Grobe Flocken müssen immer eingeweicht werden. Algen – das Gemüse aus dem Meer Seit Menschengedenken haben Kulturvölker, die am Meer wohnen, Algen gegessen. Viele tun es auch heute noch. Besonders in Asien sind sie ein wichtiger Bestandteil der Ernährung und werden zur Vorbeugung und als Heilmittel für Krankheiten eingesetzt. Auf Grund ihres außerordentlichen Gehalts an Mineralien, Vitaminen und Ballaststoffen werden sie auch mehr und mehr in der westlichen Welt als Energie- und Kraftspender geschätzt. Ihre Ballaststoffe helfen Krebs verhüten, bauen Umweltgifte ab und schützen vor radioaktiven Stoffen. Ihre zahlreichen Mineralien und Vitamine aktivieren den Stoffwechsel und stärken das Immunsystem. Bei regelmäßigem Konsum wird der Körper auch mit ausreichend organischem Jod versorgt. Algen sollten als Trockengemüse möglichst täglich in kleinen Mengen auf dem Speiseplan stehen. 1 Esslöffel pro Person und Tag genügen. Es gibt unendlich viele Anwendungsmöglichkeiten für Algen in der Zubereitung der Speisen. Sie können für Vorspeisen, Salate, für Suppen 5und Hauptgerichte wie auch für Süßspeisen (Agar Agar) verwendet werden. Jede Algenart hat ihre spezifische Heilwirkung. Wakame zum Beispiel wirkt entgiftend und stimuliert das Immunsystem. Sie hilft Stress und Cholesterin abbauen. Arame wird besonders gegen Bluthochdruck und Frauenleiden empfohlen und sorgt für schönes Haar, glatte Haut und kräftige Nägel. Kombu ist reich an entgiftenden Ballaststoffen. Besonders für Algen gelten Hippokrates Worte: „Lass Nahrung deine Arznei sein und Arznei deine Nahrung.“ 51 DIÄT zur Gewichtsabnahme, Entwässerung, Entschlackung und zur Unterstützung des Abwehrsystems nach H. und M. Diamond, Autoren des Buches “Fit for Life” Morgens auf leeren Magen bis mittags um 12 Uhr nur frisches Obst und frischgepresste Obst - Gemüsesäfte zu sich nehmen. Ab 10 Uhr ist eine Banane erlaubt. Alle Früchte müssen sehr langsam gegessen und gründlich gekaut werden. Die Säfte in kleinen Schlucken trinken und jeden Schluck einspeicheln. Keine andere Nahrung zu sich nehmen. Keine anderen Getränke gleichzeitig trinken. Bei Durst können vor und zwischen dem Obstverzehr Kräutertees, mineralarmes Wasser mit frisch gepresster Zitrone und Gemüsesäfte getrunken werden. Kein Kaffee! kein Schwarztee! Ab 12 Uhr Mittagessen: • Mit Rohkost und gemischten Salaten beginnen ev. unter Zusatz von Sprossen, Keimlingen und Nüssen (höchstens 1/2 Tasse pro Tag) • gedünstetes Gemüse (wenig Wasser, etwas Öl. Das Wasser ganz einkochen lassen). • Reis, Nudeln, Kartoffeln oder Hülsenfrüchte (alles ohne Käse aber ev. mit Algen oder Tamari.) • Vollkornbrot mit Butter oder vegetarischem Aufstrich. Um 16 Uhr ist eine Tasse Kaffee erlaubt, sonst nur Obst oder rohes Gemüse. Um 18 - 19 Uhr (möglichst nicht später) Abendessen: • Großer gemischter Salat mit Zitrone angemacht • gedünstetes Gemüse • 150 g Fleisch oder 150 g Fisch oder 100 g Käse oder 2 Eier (nur 1 x in der Woche) oder Tofu. Kein Brot, keine Kartoffeln oder Getreideprodukte Zwei eiweißhaltige Nahrungsmittel dürfen nie gleichzeitig gegessen werden. Um 22 Uhr ev. frisches Obst oder Obstsaft 52 VORSCHLÄGE ZUR SELBSTBEHANDLUNG Abszess Was hilft? • Kohlumschläge lassen die Entzündung in wenigen Tagen abklingen. Was soll man essen? Es ist ratsam, den Heilprozess durch Obst, viel Rohkost und Rohsäften zu unterstützen. Was soll man meiden? Alle Reiz- und Genussmittel. Acidose (Übersäuerung) Der Säureüberschuss im menschlichen Organismus ist eine Folge unausgewogener Ernährung mit einem hohen Anteil von säurebildenden Nahrungs- und Genussmitteln. Es ist heutzutage ein weitverbreitetes Phänomen, das zu vielen Beschwerden und Krankheiten physischer wie auch psychischer Art führt. Nur durch eine bewusste und ausgeglichene Lebensweise und eine vorwiegend vegetarische Ernährung kann eine dauernde Heilung erzielt werden. Was hilft? • Zur Unterstützung der Nierentätigkeit und Wiederherstellung der Darmflora Kohlwickel auf Nieren und Bauch anbringen. • Zur allgemeinen Entlastung des Organismus ist eine Fastenkur empfehlenswert. • Viel mineralarmes, kohlensäurefreies Wasser trinken. • Apfelessigwasser trinken. • Regelmäßige Atemübungen machen. • Täglich Qi Gong üben. • Wenn es bekömmlich ist, vormittags nur reifes Obst essen und frisch gepresste, verdünnte Obst- und Gemüsesäfte in kleinen Schlucken trinken. Was soll man essen? Vorwiegend reifes Obst, Rohkost, schonend gegartes Gemüse, Salate, Kartoffeln, Spinat. Außerdem Vollkornprodukte (jedoch in Maßen), Dinkel, Soja, Miso, Hirse, Wein (in kleinen Mengen), Algen. Was soll man meiden bzw. einschränken? Fleisch, Wurstwaren, Milch und Milchprodukte, Zucker, Süßigkeiten, weißes Mehl, Hülsenfrüchte, alkoholische Getränke (Wein: siehe oben). Afterjucken Was hilft? • Den Körper entgiften durch regelmäßiges Einnehmen von rohem, frischgepresstem Kohlsaft. • Den After mit Kohlöl einreiben. • Waschungen mit verdünntem Apfelessig sind zu empfehlen. Was soll man essen? Zu einer entschlackungsfördernden, vollwertigen, weitgehend vegetarischer Kost mit großem Obst- und Rohkostanteil übergehen. Was soll man meiden? Weißen Zucker, Schokolade, Wurst, Genussmittel wie Kaffee und Alkohol. 53 Akne Was hilft? • Einnehmen von rohem Kohlsaft. • Regelmäßig die Öl- Zieh- Kur durchführen. • Auch das Einnehmen von Heilerde kann zur Entgiftung empfohlen werden. • Die betroffenen Stellen über Nacht mit Kohlöl einreiben. Was soll man essen? Frisches Obst, Rohkost, Möhren, Gurken, Kohl, Hülsenfrüchte, Blaubeeren, Mandeln, Sojaprodukte, Haferflocken, Hefe, Senfsprossen, Algen. Molke, Zitronensaft und Hagebuttentee trinken. Was soll man meiden? Tierisches Eiweiß und tierische Fette, Erdnüsse. Alle Reiz- und Genussmittel. Allergien Was hilft? • Zur allgemeinen Stärkung, Entgiftung und Regulierung nächtliche Kohlauflagen auf dem Oberbauch anbringen (je nach Größe 2 - 4 Kohlblätter). Die ganze Nacht drauflassen. • Zur inneren Unterstützung 1 - 3 x täglich frischen Kohlsaft trinken. • Täglich Gerstengrassaft trinken. • Als Alternative kann auch die Öltherapie angewandt werden. • Ebenso ist eine Heilerde-Kur zu empfehlen. • Die betroffenen Stellen mit Kohlöl einpinseln. Was soll man essen? Vollwertkost, Rohkost, täglich milchgesäuertes Gemüse wie Sauerkraut u.a., Obst- und Gemüsesäfte, grüne Gemüse, Löwenzahn, Sojaprodukte, Nüsse, Samen, Sprossen, Sesam, Sonnenblumenkerne. Was soll man meiden? Milch und Milchprodukte (Joghurt ausgenommen), tierisches Eiweiß, Konserven, Fertigprodukte. Allgemeinbefinden, herabgesetztes Was hilft? • Regelmäßig frischen Kohlsaft einnehmen. • Eine Heilerde Kur durchführen. • Die Öltherapie anwenden. • Täglich Granatapfelsaft oder Konzentrat zu sich nehmen. • Täglich bis zu 3 Gläser Kombucha trinken. • Täglich Qi Gong-Übungen machen. Was soll man essen? Viel Obst und Rohkost zu sich nehmen, Hirse, Sprossen, Algen, Vollwertkost, rohes Sauerkraut, Hefe, Honig, Nüsse. Was soll man meiden? Weißen Zucker und Süßigkeiten. Tierische Produkte, vor allem Fleisch und Wurstwaren. 54 Alkoholismus Was hilft? • Zur Unterstützung einer Entziehungskur gibt man 3 x täglich frischen Kohlsaft (zur Reinigung und Stärkung). • Zur allgemeinen Beruhigung Kohlauflagen auf den Oberbauch anlegen. Was soll man essen? Kohl, Artischocken, Hefe, Weizenkeimlinge, Molke, Honigwasser Was soll man meiden? Konserven. Das Altern Was hilft? Um den Körper jung zu erhalten, riet schon der große Arzt Paracelsus, mäßig im Essen zu sein, den Körper frei von Schlacken zu halten und sich einen frohen Sinn zu bewahren. • Das tägliche Einnehmen von frischem Kohlsaft kann uns in allen drei Fällen helfen. Vor den Mahlzeiten eingenommen, verringert er den Appetit und hindert uns am Zuvielessen. Er wirkt entgiftend und entschlackend auf den Organismus, fördert die Verdauung und verhilft uns dadurch auch zu einer guten Laune. • Tägliches Trinken von Gerstengrassaft ist zu empfehlen • Eine gute Versorgung mit Mineralien und Spurenelementen kann uns der Apfelessig bieten. Man nehme über den Tag verteilt 2 - 3 Gläser Wasser mit je 1 - 2 TL Apfelessig zu sich. In kleinen Schlucken trinken. Regelmäßig eingenommen, verzögert er den Altersprozess. • Sehr zu empfehlen ist aus dem selben Grunde auch der Saft oder das Konzentrat vom Granatapfel (siehe Näheres im Kapitel „Über die Ernährung“) • Die Blutbildung und Reinigung kann man auch durch Brennesseltee oder Saft fördern. • Von Zeit zu Zeit ist eine Kur mit Kombucha zu empfehlen. • Regelmäßiges Trinken von grünem Tee stärkt das Herz. • Qi Gong- Übungen sollten zum Tagesprogramm gehören. Sie halten Körper und Geist jung und flexibel. Was soll man essen? Hirse, Gomasio, Nüsse, Honig, Joghurt, Algen, Fisch, Zitronen, Sprossen, Olivenöl, Chilipfeffer, Äpfel, Zwiebeln (gekocht), Rettichsaft, rohes Sauerkraut, grünes Gemüse, Soja-Produkte, Löwenzahn, Hafer, Orangen, Sonnenblumenkerne, Brennesselsamen, Johannisbeeren. Was soll man meiden? Weitgehend tierische Fette und Eiweiß, weißer Zucker, Genussmittel und Reizstoffe, Konserven. Rezept für Herstellung von Gomasio 100g Sesam-Samen werde ohne Fett in einer Panne unter ständigem Rühren goldbraun geröstet. Man gibt 10-20g Meersalz dazu und lässt es noch kurz mitrösten. Abkühlen lassen und in ein Schraubglas füllen. 55 Altersschwäche Was hilft? • 3 x täglich frischgepressten Kohlsaft (ev. mit Wasser oder Karottensaft vermischt) auf nüchternen Magen einnehmen. • Zeitweise bei Bedarf Kohlumschläge auf die Hauptorgane legen: stärkt, reinigt und beruhigt. • Zur Stärkung des Herzens 2 - 3 x täglich 1 Tasse Weißdorntee trinken. Schluckweise trinken. Kann über lange Zeit eingenommen werden. • 1 x täglich 1 Glas Honigwasser trinken. Auf 1 Glas gibt man 1 EL Honig. • Gleich nach dem Abendessen 1 Tasse Rosmarintee schluckweise zur Stärkung zu sich nehmen. • Es empfiehlt sich, jeden Tag 1 - 2 Zehen Knoblauch zu essen zur Stärkung des Immunsystems und der Arterien. • Täglich 50ml Knoblauchelixier trinken (Rezept siehe weiter unten). • Auch das regelmäßige Spülen mit Öl wirkt stärkend auf den ganzen Organismus. • Regelmäßig Qi Gong üben. • Jeden Tag laufen, Rad fahren oder schwimmen. Was soll man essen? Frisch- und Vollwertkost, Obst und Obstsäfte, frische Kräuter, Sprossen, Hirse (möglichst täglich), Haferflocken, getrocknete Feigen. Was soll man meiden? Weißen Zucker, Konserven, Fertiggerichte, Wurstwaren. Weißdorntee 2 TL Blüten mit einer Tasse heißem Wasser überbrühen. 15 Minuten stehen lassen, dann abseihen Rosmarin-Tee 1 TL möglichst frischen Rosmarin mit 1 Tasse kochendem Wasser übergießen. 10 Minuten stehen lassen, durchseihen. 2 Tassen täglich nach dem Frühstück und dem Mittagessen schluckweise trinken. Nicht nach dem Abendessen! Zubereitung von Knoblauchelixier 30 Zehen Knoblauch werden feingehackt. 5 ungespritzte Zitronen in kleine Würfel geschnitten. In einem Liter Wasser kurz aufkochen. Etwas abkühlen lassen. Durchseihen und in eine Flasche füllen. Kühl stellen. Man kann von der zurückgebliebenen Masse noch einen zweiten Absud machen, aber nur mit der Hälfte Wasser. Dieser sollte zuerst verbraucht werden. Angstzustände Was hilft? • Über Nacht Wadenwickel aus Kohlblättern anlegen. • Bei schweren Fällen Tag und Nacht Kohlumschläge auf dem Oberbauch anbringen. • 3 x täglich frischgepressten Kohlsaft trinken. • Regelmäßig Weißdorntee trinken. 56 • Auch Johanniskraut ist zu empfehlen. Man nimmt 3 x täglich 10 - 20 Tropfen Essenz in etwas Wasser ein. • Achat und Amethyst auf der Haut tragen, zum Beispiel als Anhänger. • Regelmäßig Qi Gong- Übungen machen. Was soll man essen? Viel Äpfel, Hefe. Appetitlosigkeit Was hilft? • Regelmäßig Apfelessig trinken • Täglich grünen Tee trinken. • Regelmäßig Qi Gong üben. Was soll man essen? Obst, Obstsäfte, Orangen, Rohkost, Vollkornprodukte, Gomasio, Weizenkeime, Eier, Hefe, Hülsenfrüchte, Nüsse, Sojaprodukte, Artischocken, Knoblauch, Tomatensaft, Petersilie. Was soll man meiden? Süßigkeiten, Schokolade Arterien, Arterienverkalkung Was hilft? • 3 x täglich frischen Kohlsaft trinken. • Mehrere Wochen, auch Monate 1 - 2 Zehen Knoblauch zu sich nehmen. Der unangenehme Geruch kann vermieden werden, wenn man hinterher etwas Petersilie kaut. • Als Alternative 1x täglich 50ml Knoblauchelixier trinken (Rezept siehe unter „Altersschwäche“). • Zur Stärkung der Arterien 3 x täglich 15-20 Tropfen Weißdorntinktur in etwas Wasser einnehmen. • Regelmäßiges Trinken von Apfelessigwasser beugt Arterienverkalkung vor. 1 TL Essig auf 1 Glas Wasser 3 x am Tag. • Regelmäßig grünen Tee trinken. Was soll man essen? Vollwertkost, Hülsenfrüchte, Weizensprossen, Hirse, Roggen, Sojaprodukte, Gomasio, Leinsamen, Kürbiskerne, Nüsse, Zwiebeln, Äpfel, Zitronen, Artischocken, Algen, Grapefruit, rohes Sauerkraut, alle Kohlsorten, Weintrauben, Shitake-Pilz, Pflanzenöl, Molke, Blaubeeren, Johannisbeeren, Orangen, rohe Tomaten, Petersilie. Was soll man meiden bzw. einschränken? Süßigkeiten, Alkohol, Reiz- und Genussmittel. Weitgehend Salz, tierisches Fett und Eiweiß. Arthritis, Arthrose Was hilft ? • Bei entzündeten Gelenken Kohlblattumschläge machen. • 2 - 3 x täglich frischen Kohlsaft trinken. • Täglich Granatapfelsaft trinken. • Auch das regelmäßige Einnehmen von Apfelessigwasser (bis zu 6 Gläser am Tag) ist zu empfehlen. • Auch sollte man mehrmals wöchentlich Apfelessigumschläge anlegen. 2 - 3 Stunden anbehalten. • Tägliche Ölspülungen sind ratsam. 57 • Qi Gong- Übungen lindern Schmerzen und verbessern die Flexibilität und den Allgemeinzustand der Gelenke. • Sehr zu empfehlen ist auch, eine Kur mit Quittensaft durchzuführen. • Auch das längere Einnehmen von Heilerde wirkt heilsam. • So oft wie möglich Bernstein auf der Haut tragen. Was soll man essen? Vollwertige, weitgehend vegetarische Frischkost, Hirse, Rohkost, Fisch, Algen, Chilipfeffer, gekochte Äpfel, Tomatensaft, Artischocken, gekochte Zwiebeln, Gurken, Zitronen, Alfalfa-Sprossen, rohes Sauerkraut täglich, Bananen. Was soll man meiden? Tierische Fette und Eiweiße, gebratenes Fleisch bes. Schweinefleisch, Wurstwaren, weißer Zucker, Bohnenkaffee. Asthma Was hilft? • Tag und Nacht Kohlumschläge auf die Brust. • Qi Gong-Übungen sind zu empfehlen. Was soll man essen? Gekochte Zwiebeln, Algen, Möhren, Gurke, Kohl, Weizengrassaft, Alfalfa-Sprossen, Fisch. Was soll man meiden? Kaffee. Atemwege, Lunge Was hilft? Zur Vorbeugung und Heilung der Atemwege: • Regelmäßig frischen Kohlsaft trinken. • Sehr zu empfehlen ist auch die Ölspülung. • Knoblauch sollte möglichst täglich gegessen werden. Schon im Altertum wurden Knoblauch und scharfe Gewürze bei Krankheiten der Atemwege verordnet. Der amerikanische Spezialist für Krankheiten der Atemwege, Dr. Ziment von derUniversity of California, hält z. B. den roten Pfeffer für ein wesentlich wirksameres Heilmittel gegen Beschwerden der Luftwege als die meisten anerkannten Medikamente. • Mit der Einnahme von Apfelessigwasser kann der Verschleimung entgegengewirkt werden. Bei starken Hustenanfällen empfiehlt es sich, einen EL voll reinen Essigs langsam zu schlucken. • Regelmäßiges Üben von Qi Gong befreit und stärkt die Atemwege. Was soll man essen? Knoblauch, Honig, frischer Ingwer, Meerrettich, Frühlingszwiebeln, Salat, Gurke, Sellerie, Chilipfeffer, Weizengrassaft, Alfalfa-Sprossen. Was soll man meiden? Milch und Milchprodukte, weißes Mehl. Augen Was hilft? • Bei akuten Beschwerden, z. B. Entzündung: Über Nacht Kohlkompressen auf die Augen legen. Der Kohl stärkt auch die Sehkraft. • Regelmäßig frischen Kohlsaft zur Stärkung trinken. 58 • Jeden Morgen 50ml Knoblauchelixier zu sich nehmen (Rezept siehe unter „Altersschwäche“. • Spülungen mit Salzwasser. • Von großer Wirkung sind auch spezielle Qi Gong- Übungen für Augen. • Das Auflegen von den Edelsteinen Achat und Beryll wirken stärkend auf die Sehkraft. Was soll man essen? Möhren, Weizenkeime, Hirse, Gomasio, Butter, Käse, Paprika, Spinat, Aprikosen, Blaubeeren, Kohl, Broccoli. Was soll man meiden? Weißen Zucker, Bohnenkaffee. Salzwasserspülung In einen tiefen Teller oder eine flache Schüssel lauwarmes Wasser gießen und darin 1 TL Meersalz auflösen. Mit geöffneten Augen das Gesicht 1 Minute lang ins Wasser halten, dabei die Augen bewegen. Kurze Atempausen machen. Ausfluss Was hilft? • Durch äußere und innere (Tampons) Kohlumschläge erzielt man einen schnellen Heilerfolg. • Es empfiehlt sich, den Heilprozess durch regelmäßiges Trinken von frischgepresstem Kohlsaft zu unterstützen. Was soll man essen? Frische Vollwertkost, Obst und Obstsäfte Was soll man meiden? Tierisches Eiweiß und Fette, Süßigkeiten Bauchschmerzen Was hilft? • Mehrere große Kohlblätter auf den Bauch legen und mit einem Tuch und einer Leibbinde befestigen. Der Kohl wirkt entkrampfend und schmerzstillend. Was soll man essen? Brühe von getrockneten Bohnen, Ingwer. Brühe von Azuki-Bohnen 1 Tasse Azuki-Bohnen im Sieb abspülen. Mit 5 Tassen Wasser auf kleinster Flamme 1 tunde köcheln lassen, d.h. bis sie ganz weich sind. Die Brühe abgießen und eine halbe Stunde vor jeder Mahlzeit eine halbe Tasse lauwarm trinken. Beingeschwüre, “offene Beine” Was hilft? • Kohlumschläge sowohl auf das Bein als auch auf den Oberbauch anbringen. • Zur inneren Reinigung und Stärkung nimmt man 2 - 3 mal täglich frischen Kohlsaft zu sich. Was soll man essen? Leichte, vegetarische Kost. 59 Was soll man meiden? Tierisches Eiweiß und Fette. Binderhautentzündung Was hilft? • Über Nacht Kohlauflagen auf die Augen, mit einer Augenbinde oder einem Dreiecktuch verbinden. • Waschungen mit Kamillentee, mehrmals täglich. Was soll man essen? Gomasio Blähungen Was hilft? • Zur Beruhigung und Regulierung Kohlumschläge auf den Bauch legen. • Vor und während der Mahlzeiten Apfelessigwasser schluckweise trinken. Keine anderen Getränke. • Anis, Fenchel, Kümmel und Kamille zu gleichen Teilen mit kochendem Wasser überbrühen. 10 Min. stehen lassen. In kleinen Schlucken trinken. • Langsam essen und gründlich kauen. • Für viel Bewegung an der frischen Luft mit tiefem Durchatmen sorgen. • Kümmel kauen. Was soll man essen? Möhren, Fenchel, Äpfel, Petersilie, Zitronen, Blaubeeren, Knäckebrot, Hirse, Dinkel, Molke, Hefe, Gomasio, frischer Ingwer. Was soll man meiden? Frisches Brot, Mehlspeisen, Birnen Blasenkrankheiten Was hilft? • Über Nacht Kohlumschläge auf den Unterleib. • Am Tage die Blasengegend 5 Minuten mit Kohlöl einreiben. • Auch tägliche Ölspülungen sind zu empfehlen. • Zur Stärkung der Blase täglich Qi Gong üben. Was soll man essen? Gomasio, Knoblauch, Artischocken, Kohl, gekochte Zwiebeln, Holunder, Molke, Hefe, Hirse, Äpfel, Gerste, Weintrauben. Blutarmut Was hilft? • Jeden Tag 1 - 3 x frischen Kohlsaft trinken. • 3 x täglich 1 EL frischen Brennesselsaft einnehmen. Diese Kur 1 Monat durchführen. • Täglich Ölspülungen vornehmen. Was soll man essen? Obst und Salate, im Frühjahr täglich Löwenzahnsalat, Tomaten, Brennnesseln, getrocknete Feigen, Gomasio, Hülsenfrüchte, Sonnenblumenkerne, Vollkornbrot, Blaubeeren, Algen, Orangen, 60 Weintrauben, Alfalfa-Sprossen, Zitronen, Petersilie, 1 x tägl. rohes Sauerkraut, Haferflocken, Sojaprodukte, Honig, Tamari. Blutdruck erhöhter Was hilft? • Kohlumschläge auf den Oberbauch. • 1 - 2 Zehen Knoblauch am Tag. • 2 - 3 x täglich 15 - 20 Tropfen Weißdorntinktur in etwas Wasser einnehmen, oder 3 Tassen Weißdornblütentee am Tag trinken. • Jeden Tag den Mund mit Öl spülen. • Regelmäßig Qi Gong- Übungen machen. • Mehrmals täglich Apfelessigwasser trinken. • Auf der Haut einen Sodalith- oder Lapislazulit-Stein tragen. Da hoher Blutdruck vor allem ein Zeichen von Kalziummangel sein soll, ist es ratsam, vor allem kalziumreiche Lebensmittel zu sich zu nehmen. Was soll man essen? Gerstengrassaft (enthält doppelt so viel Kalzium wie Milch), viel Obst, Gemüse und Salate, Olivenöl, Joghurt, Makrelen, rohe Äpfel, Gomasio, Weizensprossen, Haferflocken, Vollwertreis, Artischocken, gekochte Zwiebeln, Roggenbrot, Zitronen, Weintrauben, Arame-Algen, Sojaprodukte, Champignons, Hefe, Hülsenfrüchte, Alfalfa-Sprossen, frischer Ingwer. Was soll man meiden? Reiz- und Genussmittel, weißen Zucker. Weitgehend tierisches Fett, Eiweiß und Salz. Blutdruck, zu niedriger Was hilft? • Für viel Bewegung muss gesorgt werden. • Tägliche Qi Gong- Übungen sind zu empfehlen. • Jeden Tag den Mund mit Öl spülen. Was soll man essen? Chilipfeffer, Haferflocken, Orangen, Algen, gewürzreiche Vollwertkost, Salz, Trockenobst, Molke, Brennnesseln, Löwenzahn, Blaubeeren, Rosmarin, Salbei. Blutergüsse, Verstauchungen, Prellungen, Quetschungen, Muskelzerrung Was hilft? • Kohlumschläge anbringen • Morgens und abends mit Kohlöl einreiben, ev. nur reines Olivenöl anwenden. • Ein Kataplasma aus Zwiebelbrei auflegen. • Einreiben mit Rosmarinöl. • Einreiben mit Ringelblumensalbe. • Umschläge mit Heilerde anlegen. 61 Blutreinigung Was hilft? • 3 x täglich frischgepressten Kohlsaft einnehmen. Mit lauwarmem Wasser verdünnt auf nüchternen Magen trinken. Weitere Alternativen: • Eine Woche lang abends nur rohes Sauerkraut essen. • Zweimal täglich Heilerdewasser trinken. • Den Tag mit 1 - 2 Glas warmem, mineralarmem Wasser beginnen. • Bis 12 Uhr mittags nur frischgepresste Obstsäfte (in kleinen Schlucken) und/oder frisches reifes Obst essen. Bis mittags keine anderen Getränke (außer Wasser und Gemüsesäfte) zu sich nehmen. • Auch zu Ölspülungen kann geraten werden. Was soll man essen? Spargel, Löwenzahn, Wegwarte, Brennnesseln, Algen, Zitronen, Zwiebeln, Joghurt, Orangen, Holunder (Blätter), Petersilie, Sauerampfer, Gänseblümchen. Was soll man meiden? Wurstwaren, weißen Zucker, Genuss- und Reizmittel. Blutstillung Was hilft? • Um eine frische Wunde möglichst schnell ein Kohlblatt binden. Der Kohl stillt das Blut sofort und schützt außerdem vor Verunreinigung und Tetanus. Brandwunden, leichte Was hilft? • Viel kaltes Wasser über die Verbrennung laufen lassen, bis die Schmerzen nachlassen, dann Kohlauflagen. • Stehen keine Kohlblätter zur Verfügung, macht man eine kalte Heilerdeauflage von 3 cm Dicke. Die Wunde muss vorher mit einer Gaze bedeckt werden. Wenn die Kühlung nachlässt, wird die Auflage erneuert. Die Heilerde darf nicht abgedeckt werden. • Anstelle von Kohlwickeln kann die Wunde mit frischem Kohlsaft bepinselt werden. Öfters wiederholen bis zur völligen Ausheilung. • Brandwunden können auch mit reinem Apfelessig behandelt werden. • Hildegard von Bingen überliefert uns folgendes Rezept (auch bei Sonnenbrand und gerötetem Ausschlag durch Allergien anzuwenden): Leinsamen-Absud 3 EL Leinsamen in ½ Liter Wasser 10 Minuten kochen. Ein keimfreies (gebügeltes) echtes Leintuch wird in den Absud getaucht und dann auf die verbrannte Stelle gelegt. Umschlag häufig wechseln, damit das Tuch nicht anklebt. Bronchialasthma Was hilft? • Kohlumschläge auf Brust und Lebergegend anlegen. Die ganze Nacht drauflassen. Bei Anfällen kann man zusätzlich zur Ableitung Kohlwickel um die Waden machen. 62 • 10 Minuten mit sanft kreisenden Bewegungen Kohlöl einreiben. Diese Behandlungsweise kann morgens nach Entfernung der Kohlblätter und dem Abwaschen der Haut ausgeführt werden. • Schluckweise mehrere Gläser Apfelessigwasser über den Tag verteilt trinken. • Zur Unterstützung eine Brennnessel-Kur durchführen. • Täglich den Mund mit Öl spülen. Was soll man essen? Knoblauch, Algen, Möhren, Zwiebeln, Gerste, viel Obst und Gemüse, frische Kräuter. Was soll man meiden? Tierisches Eiweiß (Milchprodukte), blähende Speisen, wenig Salz und Gewürze. Bronchitis, akute Was hilft? • Vor dem Schlafengehen eine zweistündige Kohlauflage auf die Brust machen. • Sehr wirksam ist auch ein Kartoffelbreisack. Die Kartoffel wirkt beruhigend, schlaffördernd und schleimabsondernd. • 25 g frische, gehackte Kohlblätter mit 400 g Wasser 15 Minuten kochen. 3 - 4 Tassen am Tag mit Honig trinken. • Besonders ist auch die Ölspülung zu empfehlen. • 2 Zehen Knoblauch pressen oder im Mörser zerstoßen. Mit 3 EL Honig vermischen. 3 x täglich 1 EL einnehmen. • 1 Glas Wasser mit 4 TL Apfelessig und 1 TL Honig vermischt schluckweise trinken. Vor dem Trinken gurgeln. Alle halbe Stunde wiederholen. • Regelmäßige Qi Gong- Übungen stärken die Bronchien. Was soll man essen? Vegetarische Ernährung, Knoblauch, Holunder, Kohl, Paprika, Spinat, Orangen, Aprikosen, Algen, frischer Ingwer, gekochte Zwiebeln, Möhren, Äpfel, Gomasio, Rettichsaft. Was soll man meiden? Milch (wirkt schleimend). Kartoffelbreisack 5 große Kartoffeln in der Schale weich kochen. Die heißen Kartoffeln in einen Beutel oder auf ein Tuch legen, dessen Ränder über den Kartoffeln zusammengeschlagen werden. Mit der Hand werden die Kartoffeln zerdrückt und der Sack so heiß wie möglich auf die Brust gelegt. Mit einem Handtuch abdecken und solange drauflassen, bis die Kartoffeln sich abkühlen. Brust, Erkrankungen an der weiblichen Brust Was hilft? • Kohlumschläge bis zur völligen Heilung. • Tagsüber mit Kohlöl einreiben. • Frischgepressten Kohlsaft trinken. 63 Blutverdünnung Was soll man essen? Pilze, frischer Ingwer. Cholesterin, erhöhtes Was hilft? • Jeden Tag frischen Kohlsaft trinken. • Für viel Bewegung sorgen. • Grünen Tee trinken. Was soll man essen? Knoblauch täglich, Fisch, gekochte Zwiebeln, Kohl, grünes Gemüse, Hülsenfrüchte, Sprossen, Artischocken, Hafer, Algen, Auberginen, Äpfel, Grapefruit, Möhren, Sojaprodukte, Bananen, Olivenöl, Gerste, Austernseitlinge, Molke, Blaubeeren, Zitronen, Sonnenblumenöl, Pilze, frischer Ingwer. Was soll man meiden? Weitgehend tierische Produkte, Salz, weißen Zucker, Gewürze. Darminfektion Was hilft? • Tag und Nacht Kohlwickel anlegen bis zur völligen Heilung. • Pfefferminztee trinken. • Apfelessigwasser trinken. Bei Durchfall: • Einen Apfelrohkosttag einlegen. Dazu Pfefferminztee reichen. Keine andere Nahrung zu sich nehmen. Bei Darmentzündung ohne Durchfall: • 50 g geriebene Äpfel in 800 g Wasser 10 Minuten kochen. 3 Tassen am Tag zwischen den Mahlzeiten. Bei chronischer Darmentzündung: • Außer den Kohlumschlägen morgens auf nüchternen Magen 1 EL Olivenöl zu sich nehmen. Was soll man essen? Geriebene Äpfel (bei Durchfall), gekochte Äpfel (ohne Durchfall). Was soll man meiden? Reiz- und Genussmittel, frisches Brot, Milch und Milchprodukte, Fleisch und Wurst, Hülsenfrüchte, Pilze und Kohl. Apfelrohkost 1 – 2 Äpfel mit Schale auf einer Glasreibe reiben. Essen, wenn sie etwas bräunlich werden. 3 x täglich Darmträgheit, Verstopfung Was hilft? Durch fortdauernde Darmträgheit tritt eine Selbstvergiftung des Körpers ein. Kotreste setzen sich an den Darmwänden fest, ohne verdaut zu werden. Sie werden zersetzt, wodurch sich Gifte bilden, die eine schädliche Wirkung auf den ganzen Organismus ausüben. Blutarmut zu hoher Blutdruck 64 Durchblutungsstörungen Herzbeschwerden Arterienverkalkung Asthma Katarrhe Kopfschmerzen Schlaflosigkeit Ermüdungszustände Erregungszustände Nervenschmerzen Hautprobleme Haarausfall Schwitzen sind nur einige der Folgen, die eine Darmträgheit nach sich ziehen kann. • 2 - 3 x täglich frischen Kohlsaft trinken. • Morgens auf nüchternen Magen 1 - 2 Glas lauwarmes Wasser. Oder: • Vor dem Frühstück 1 Glas Heilerdewasser trinken. Oder: • Morgens nüchtern 1 EL Olivenöl einnehmen. • 2 - 3 Gläser Apfelessigwasser am Tag langsam trinken, verhindert Selbstvergiftung durch faulende Nahrung • Bauchmassagen: morgens vor dem Aufstehen den Leib kräftig mit rotierenden Bewegungen reiben. Danach knetende Massage. • Regelmäßig Qi Gong üben. • Für viel Bewegung sorgen. • Während der Mahlzeiten trinken. • Langsam essen und gründlich kauen. Was soll man essen? Rohkost, Hülsenfrüchte, Gemüse, bes. Fenchel, Obst, Möhren, Vollkornprodukte, Haferflocken, Algen, Roggen, Artischocken, rohes Sauerkraut, Gomasio, Hefe, Gerste, Weintrauben, Molke, Hirse, Weizengras-Saft, Alfalfa-Sprossen, Orangen, Tomatensaft, Spargel. Was soll man meiden? Weißes Mehl, weißen Zucker, Alkohol, Kaffee, Wurstwaren. Weitgehend auch Milch und Milchprodukte, Fleisch. Depressionen Was hilft? • 3 x täglich frischen Kohlsaft trinken und Kohlwickel auf den Leib legen. • Morgens den Mund mit Öl spülen. • Regelmäßig Qi Gong üben. • 2 - 3 Tassen Johanniskrauttee trinken. Was soll man essen? Viel Fenchel, Dinkel und Maronen (Hildegard von Bingen). Orangen, Artischocken, Möhren, Zwiebeln, Weintrauben, Vollkornprodukte, Nüsse, Samen, Weizensprossen, Hefe, Hülsenfrüchte, Kohl. Was soll man meiden? Kaffee. Johanniskrauttee Ein TL Kraut mit einer Tasse kochendem Wasser aufgießen. 5 Minuten ziehen lassen und filtern. Langsam schluckweise trinken. 65 Diabetes Was hilft? • Kohlumschläge auf den Oberleib legen. Die ganze Nacht drauflassen. • Täglich frischen Kohlsaft trinken. • Regelmäßig grünen Tee trinken. Was soll man essen? Knoblauch, Gemüse, Kohl, Sprossen, Äpfel, Sojaprodukte, Zwiebeln, Artischocken, Haferflocken, Shitake-Pilze, saures Obst, Rohkost, Molke, Hefe, Weizen- oder Gerstengrassaft, Alfalfa-Sprossen. In geringen Mengen: Hülsenfrüchte, Möhren, rote Rüben, Kohlrabi, süße Früchte, Fett. Was soll man meiden? Weißmehlprodukte, Zucker, Trockenobst, Durchblutungsstörungen Was hilft? • Täglich 1 - 3 x frischgepressten Kohlsaft trinken. • 1 - 2 Zehen Knoblauch am Tag, mehrere Wochen, auch Monate hindurch. • Regelmäßig Qi Gong üben. • Morgens den Mund mit Öl spülen. Was soll man essen? Leichte Frischkost, Gemüse- und Obstsäfte, Sprossen. Was soll man meiden? Tierisches Eiweiß und Fette. Durchfall Was hilft? • Kohlwickel auf den Bauch. Oder: • Feuchtwarme Auflagen: ein Frotteehandtuch wird gefaltet in sehr warmes Wasser getaucht und auf den Leib gelegt. Mit einem anderen Tuch und der Bettdecke zudecken. • 1 Tag fasten und nur Pfefferminztee zu sich nehmen. • 1 Tag Apfelrohkost (sie unter Darminfektion) • 1 Tag lang 6 Gläser Apfelessigwasser über den Tag verteilt trinken. Auf 1 Glas 1 TL Essig. Oder: • 5 - 6 Gläser Heilerdewasser in kleinen Schlucken über den Tag verteilt trinken. • Auch Ölspülungen sind zu empfehlen. • Regelmäßig grünen Tee trinken. • Fencheltee trinken Für Kinder und alte Menschen: • 20 g Gerste in 1 l Wasser kochen, mit Honig gesüßt trinken. Was soll man essen? Trockenen Zwieback, altes Hefegebäck, Dinkelprodukte, Huhn, Knäckebrot, Apfelkompott, gekochte Himbeeren, Weizenkeime, Hefe, Holunder. 66 Was soll man meiden? Milch und Milchprodukte, Vollkornbrot, frisches Hefegebäck, Salat, rohes Obst, Mineralwasser, grobes Gemüse, rotes Fleisch, Wurst, Zucker. Durchfall beim Säugling Was hilft? • Kohlauflagen auf den Bauch. • Mit Reisschleim füttern: 10 g Reis mit 100 g Wasser schleimig kochen. Wenn der Stuhl wieder normal ist, nach und nach wieder Milch zugeben. Ev. etwas geriebene Äpfel zufüttern. Darauf achten, dass das Kind genügend Flüssigkeit zu sich nimmt (Tee). Eileiterentzündung Was hilft? • Tag und Nacht Kohlumschläge machen. • Anstelle von Umschlägen kann man tagsüber den Unterleib mit Kohlöl massieren. 10 Minuten lang sanftes Einreiben. • Frischen Kohlsaft trinken. Eisenmangel Was hilft? • Durch eine gesunde, naturbelassene Nahrung mit hohem Frischkostanteil kann der Bedarf an Eisen ausreichend gedeckt werden. • Regelmäßig Kombucha trinken. Was soll man essen? Kohl, Kohlrabi, Spinat, grüner Salat, Endivien, Brunnenkresse, Löwenzahn, Brennnesseln, Feigen, Sprossen, Hagebutten, Haferflocken, Tomaten, Nüsse, Gomasio, Hirse, Knäckebrot, Quark, Soja, Vollwertreis, Algen, Mandarinen, Schnittlauch, Petersilie, Roggen. Herstellung von Gomasio 100g Sesamsamen werden ohne Fett in einer Panne unter städigem Rühren goldbraun geröstet. Man gibt 10 – 20 g Meersalz dazu und lässt es noch kurz mitrösten. Abkühlen lassen und in ein Glas füllen. Ekzem Was hilft? • Mit Kohlauflagen oder Einpinseln mit Kohlöl behandeln. • Täglich frischen Kohlsaft trinken. • Jeden Morgen den Mund mit Öl spülen. • Regelmäßig Kombucha trinken. Was soll man essen? Rohkost, Möhren- und Zitronensaft, Orangen, Sauermilch, Joghurt, pflanzliches Eiweiß, pflanzliche Fette, Artischocken, Gurken, Kohl, Hefe, Weintrauben, Weizengrassaft, Alfalfa-Sprossen, Senfsprossen, Hirse. Was soll man meiden? Fett und tierisches Eiweiß. 67 Entschlackung, Entgiftung Was hilft? • Täglich mehrmals frischen Kohlsaft trinken. • Im Frühjahr eine 4- wöchige Kur mit Brennnesselsaft- und Tee durchführen. • Mehrmals täglich Heilerdewasser trinken. • Regelmäßig Kombucha trinken. Was soll man essen? Roh- und Frischkost, Obst- und Gemüsesäfte. Was soll man meiden? Tierisches Eiweiß und Fette, Reiz- und Genussmittel. Epilepsie Was hilft? • Kohlblätter auf Waden und Nacken legen. • 3 x täglich frischen Kohlsaft trinken. • Regelmäßig Lindenblütentee verabreichen. Wirkt beruhigend und kräftigend. Was soll man essen? Obst, Frischkost, Vollwertkost, Sprossen, Hülsenfrüchte. Was soll man meiden? Salz, Gewürze, Alkohol. Weitgehend Fleisch und Kohlehydrate, Erbrechen Was hilft? • 1 Glas Apfelessigwasser langsam trinken. Bei Schwangerschaft auch als Vorbeugung. Was soll man essen? Vollkornprodukte, Weizenkeime, Eier, Hefe, Hülsenfrüchte, Nüsse, Samen, frischer Ingwer. Was soll man meiden? Schokolade. Erkältungskrankheiten Was hilft? • Regelmäßiges Knoblauchessen schützt oft Jahre lang vor Erkältungen. • Als Vorbeugung einen Dachsfellgürtel um den Hals binden. • Sofort bei den ersten Symptomen einer herannahenden Erkältung 1 2 TL Apfelessig in 1 Glas Wasser schluckweise trinken. Mehrere Gläser über den Tag verteilt einnehmen. Auch nachts bei Durst 1 - 2 Schlucke trinken. • Beim ersten Auftreten von Halsschmerzen einen Jaspisstein um den Hals binden. • Bei schon ausgebrochener Krankheit 4 TL Apfelessig auf 1 Glas Wasser, alle halbe Stunde 1 - 2 Schluck davon nehmen. • Bei starken Halsschmerzen Meersalz hinzufügen und des öfteren gurgeln. • Die Genesung unterstützen mit Kohlumschlägen auf den Bauch. • Zur Vorbeugung und Stärkung des Immunsystems täglich frischen Kohlsaft trinken. 68 • Auch morgendliche Ölspülungen sind sehr zu empfehlen. • Zur Schweißtreibung 4 - 5 Tassen Lindenblütentee mit Honig möglichst heiß mit Honig schluckweise trinken. Was soll man essen? Erkältungskrankheiten sind eine Reinigungsaktion des Körpers. Durch falsche Ernährung, vor allem durch zu viele Getreideprodukte und Milch, bzw. Milchprodukte, verschleimt der Körper, und die nicht verdauten Rückstände setzen sich an den Zellwänden fest. Es ist ratsam, viele Äpfel und gekochte Zwiebeln zu essen, die entschleimend wirken. Außerdem: Holunder, Kohl, Möhren, Obst- und Gemüsesäfte. Was soll man meiden? Tierischen Produkte, Getreidenahrung (nur in kleinen Mengen zu empfehlen). Schokolade, weißen Zucker, Konserven. Erschöpfung Was hilft? • 3 x täglich frischen Kohlsaft trinken. • Während der Nacht Kohlwickel auf den Oberbauch anlegen. • Morgens 5 Minuten lang mit Kohlöl den Oberleib sanft massieren. Danach ein paar Minuten die untere Kreuzgegend. • Jeden Tag Qi Gong üben. • Bei akuten Krisen "Rescue" einnehmen. (Essenz aus Blüten von Wildpflanzen, nach Dr. Edward Bach Bachblüten genannt.) Siehe Rezept weiter unten. • Täglich Granatapfelsaft oder Konzentrat trinken. • Regelmäßig den Mund mit Öl spülen. • Täglich grünen Tee trinken. • Auch Kombucha wirkt stärkend auf den ganzen Organismus. • Zur Steigerung der Vitalität empfiehlt es sich, eine Brennnessel-Kur von 4 Wochen zu machen. • Einen Jaspisstein hautnah tragen oder ihn nachts in der linken Hand halten. Verschafft dem Körper neue Energie. Was soll man essen? Dinkel, grüne Gemüse, Honig, Kohl, Feigen, Fenchel, Gomasio, Sojaprodukte, Hirse, Naturreis, Gerste, Obst, Rohkost, Algen, Bananen. Rescue-Tropfen (in der Apotheke erhältlich) 4 Tropfen auf 1 Glas Wasser schluckweise trinken, dann alle 15-30-60 Minuten einen Schluck nehmen. Es können auf diese Weise bis zu 4 Gläser am Tag verabreicht werden. Fieber, hohes Was hilft? • Wadenwickel mit Kohlblättern anlegen, alle halbe bis 1 Stunde wechseln. Fortfahren, bis das Fieber gesunken ist. • Wadenwickel mit kaltem Apfelessig machen: ein Leinentuch oder ähnliches in kaltes Wasser tauchen, dann auswringen und mit Apfelessig besprenkeln. Die Beine gut einwickeln, mit einem trockenen Tuch bedecken und mit einem Schal oder Wolltuch abschließen; alle 20 Minuten erneuern. Der Essig wirkt ableitend und entgiftend. • Waschungen mit Apfelessig: Ein Handtuch in kaltes Wasser legen, dann auswringen und mit Apfelessig besprenkeln. Entweder den ganzen 69 Körper oder auch nur einzelne Körperteile (z. B. Arme und Beine) kräftig abreiben. Dazu nach und nach alle Teile des Handtuches benutzen, da viele Schlacken und Gifte abgewaschen werden. Alle halbe Stunde wiederholen. Das Handtuch nach jeder Behandlung gut ausspülen. Was soll man essen? Obst, Obstsäfte, Holunder, Vollkornprodukte, Samen, Nüsse, Hülsenfrüchte, Hefe, Weizensprossen, Zwiebeln, Orangen, Zitronen, Möhren, Gurken, Äpfel, Gerste, Johannisbeeren, Weintrauben, frischer Ingwer. Was soll man meiden? Tierische Fette und Eiweiß. Frühjahrsmüdigkeit Was hilft? • Eine vier Wochen lange Kur mit Brennnesselsaft oder Tee durchführen. Stärkt den gesamten Organismus und erhöht die Lebensenergie. • Täglich Granatapfelsaft trinken. • Als Alternative können auch jeden Tag mehrere Gläser Kombucha getrunken werden. • Regelmäßig Qi Gong- Übungen durchführen. Was soll man essen? Löwenzahn (täglich), Algen, Dinkel, Hirse. Furunkel Was hilft? • Nächtliche Kohlumschläge anlegen. • Tagsüber mit Kohlöl einreiben. • Die Behandlung mit dem Einnehmen von frischem Kohlsaft unterstützen. • Auch Auflagen mit Heilerde können empfohlen werden. Was soll man essen? Reine Pflanzenkost, Obst- und Gemüsesäfte, Sauerkrautsaft. Was soll man meiden? Tierische Produkte. Fußpilz Was hilft? • Den Fuß mit Kohlblättern umwickeln, die man die ganze Nacht drauflässt. Zum besseren Halt einen Strumpf anziehen. • Tagsüber mit Kohlöl einreiben. Gallenblasenleiden Was hilft? • Kohlumschläge Tag und Nacht anlegen, bis zur vollständigen Heilung. • Pfefferminztee trinken. Was soll man essen? Rohes Sauerkraut (jeden Abend 150 g), Möhren- und Radieschensaft, Sojaprodukte, Zwiebeln, Artischocken, Zitronen, Weintrauben. 70 Gastritis Was hilft? • Nachts Kohlauflagen machen. • Eine Kur mit Brennnesselsaft oder Tee durchführen. • Apfelessigwasser trinken. • Über den Tag verteilt 4 - 6 Tassen Kamillentee vor und zwischen den Mahlzeiten trinken. • Langsam essen und gründlich kauen. Was soll man essen? Zwieback, Schleimsuppen, Dinkelprodukte, Brennnesselgemüse. Was soll man meiden? Rohkost, grobe Gemüse, Hülsenfrüchte, Pilze, saures Obst, fette Speisen, gebratenes Fleisch, fetten Käse, Wurstwaren, Senf, Schokolade, starke Gewürze, weißen Zucker und Süßigkeiten. Gebärmutterentzündung Was hilft? • Kohlauflagen auf den Unterleib, Tag und Nacht. • Tampon aus Kohlblättern in die Scheide einführen. Beschleunigt den Heilvorgang. • Zur allgemeinen Stärkung auch die Öltherapie anwenden. Was soll man essen? Regelmäßig Hafer zu sich nehmen. Geistige Überanstrengung Was hilft? • 3 x täglich frischen Kohlsaft trinken. • Täglich Gerstengrassaft trinken • Regelmäßig grünen Tee trinken. • Auch ein Rosmarintee wirkt belebend (Rezept siehe weiter unten). • Täglich Granatapfelsaft trinken. • Eine Kur mit Kombucha durchführen. • Jeden Tag Qi Gong üben. • Atemübungen an frischer Luft machen. Was soll man essen? Täglich mehrere Äpfel essen (reich an Phosphor). Jeden Tag 2 - 3 Möhren, als Salat oder als Saft zu sich nehmen. Viel Dinkel verwenden, als Brot, Nudeln, Zwieback und Suppeneinlagen. Dinkel gibt Energie und kräftigt die Nerven. Empfohlen werden außerdem: Hirse, Hafer, Vollkornprodukte. Honig, Sprossen (bes. von Weizen und Soja), Gerste, Gomasio, Algen, gekochte Zwiebeln, Tofu, Miso, grüne Gemüse, Makrelen, Heringe, Lachs, Leinsamen, Rote Bete, Rettich, Radieschen, Kürbiskerne, Orangen, Sonnenblumenkerne, Mandeln und Nüsse. Was soll man meiden bzw. einschränken? Tierische Fette und Proteine, ebenso rohe Zwiebeln, Lauch, Knoblauch, Chilipfeffer, Hülsenfrüchte, Kartoffeln. Rosmarin-Tee 1 TL Rosmarin mit 1 Tasse kochendem Wasser übergießen. 10 Minuten stehen lassen, durchseien. 2 Tassen täglich nach den Mahlzeiten schluckweise trinken. 71 Gelenke (Entzündung, Schmerzen, Steifheit) Was hilft? • Kohlumschläge machen. • 10 Minuten die Gelenke sanft mit Kohlöl oder reinem Olivenöl massieren. • 1 - 3 x täglich frischen Kohlsaft trinken. • Vor dem Schlafengehen 1 Glas Wasser mit 2 TL Apfelessig und 1 TL Honig trinken. Verhindert nächtliche Kalkablagerungen. In Amerika seit Jahren ein erprobtes Mittel. • 2 x täglich Heilerdewasser einnehmen. • Regelmäßig grünen Tee trinken. • Jeden Tag Qi Gong-Übungen machen. • Bernstein tragen (Hautkontakt) Was soll man essen? Frisch- und Rohkost, Gomasio, Fisch. Gerstenkorn Was hilft? • Kohlkompressen auflegen, über Nacht drauflassen. • Kataplasma mit warmem Kartoffelbrei auflegen. (Rezept siehe unter „Bronchitis). • Das Auge mit Kamillentee waschen, dann eine Kamillenkompresse auflegen. Kompresse mit Kamillentee 1 Tasse kochendes Wasser af 1 TL Kamillenblüten gießen, 5 Minuten stehen lassen, dann abseien. Eine Kompresse in den Tee tauchen und möglichst heiß aufs Auge legen. Geschwüre, Wunden, Verletzungen Was hilft? • Schnelle saubere Heilung wird durch Kohlauflagen erzielt. Der Kohl öffnet jedes Geschwür auf schmerzlose Weise. • 3 x täglich frischen Kohl- oder Sauerkrautsaft trinken. Was soll man essen? Zur Unterstützung der Entgiftung zu Frischkost und selbstgepressten Obst- und Gemüsesäften übergehen. Gicht Was hilft? • Bei akuten Anfällen Tag und Nacht Kohlwickel anbringen. • Zur Entschlackung und Entsäuerung des Körpers 3 x täglich frischgepressten Kohlsaft trinken. Zu Beginn der Kur zwei Tage lang nur frischgepresste Obst- und Gemüsesäfte zu sich nehmen. • Zur Entgiftung des Organismus kann auch morgens und abends Heilerdewasser getrunken werden. 1 TL Heilerde auf 1 Glas Wasser, morgens auf nüchternen Magen, abends vor dem Schlafengehen. • Bei Anfällen ist auch die Auflage von einem heißen Kartoffelbreisack zu empfehlen (Rezept siehe unter „Bronchitis“). • Regelmäßig grünen Tee trinken. • Täglich Qi Gong üben. 72 • Es wird das Tragen von Bernstein-, Achat- oder Türkissteinen auf der Haut empfohlen. Was soll man essen? Quitten, Frucht- und Gemüsesäfte, Obst, Salat, Kohl, Gurken, Rüben, Weizensprossen, Kürbiskerne, Kartoffeln, Sellerie, Möhren, Zwiebeln, rohe Tomaten, Champignons, Knoblauch, Paprika, Aprikosen, Ananas, Artischocken, Zitronen, Johannisbeeren, Weintrauben, Holunder, Gomasio, Nüsse, Milch, Joghurt, Käse, Molke. Was soll man meiden? Leber, Nieren, Schinken, Wurst, Sardellen, Ölsardinen, Makrelen, geräucherten Fisch, Schalentiere, Geflügel, Spargel, Spinat, Blumenkohl, Hülsenfrüchte. Grippe Was hilft? • Bei über 39° Fieber sind kalte Wadenwickel zu empfehlen, die alle 30 Minuten bis zur Senkung des Fiebers erneuert werden müssen. (Rezept siehe weiter unten). • Auch Kohlwickel um die Waden wirken fiebersenkend und entgiftend. Sobald das Kohlblatt austrocknet, muss es erneuert werden. • Der Kranke sollte viel trinken. Zu empfehlen sind: 1. Bis zu sechs Gläser Apfelessigwasser innerhalb von 24 Stunden. 2. Heißen Zitronensaft mit oder ohne Honig. 3. Holunderblütentee bei Fieber und Schüttelfrost, um das Schwitzen zu fördern, wodurch die krankmachenden Stoffe durch die Haut abgesondert werden. (Rezept siehe unten). • Grüner Tee. • Eine weitere fiebersenkende, erfrischende und entschlackende Maßnahme sind Waschungen mit Apfelessigwasser, die alle halbe Stunde vorgenommen werden sollten. Was soll man essen? Zwiebeln, Knoblauch, Algen, Orangen, Haferflocken, Kohl, Äpfel, Weintrauben, Gerste, Hühnerbrühe. Wadenwickel 2 Leintücher in kaltes Wasser tauchen, gut auswringen und um die Waden legen. Mit einem größeren Tuch abdecken und einen Strumpf drüberziehen oder mit einem Wollschal umwickeln. Holunderblüten-Tee 2 EL getrocknete Blüten mit 1 Tasse kochendem Wasser übergießen, 10 Minuten stehen lassen. Noch heiß schluckweise trinken. Gürtelrose Was hilft? • Nachts, wenn möglich auch am Tage Kohlumschläge anlegen. • Am Tage ev. die betroffenen Stellen mit Kohlöl einreiben. • 2 - 3 x täglich frischen Kohlsaft zu sich nehmen. • Auch das regelmäßige Einnehmen von Apfelessigwasser ist zu empfehlen. • Jeden Tag den Mund mit Öl spülen. 73 Haare, Haarausfall Was hilft? • Bei Haarausfall: den Organismus entgiften durch regelmäßiges Trinken von frischem Kohlsaft. Kohlwickel nachts auf die Leber legen. • Eine Brennnesselkur mit Saft und Tee durchführen. Brennnesseln stärken die Haare, geben ihnen Glanz, fördern die Durchblutung der Kopfhaut und den Haarwuchs. • Qi Gong- Massagen auf der Kopfhaut machen. • Die Kopfhaut am Abend vor der Kopfwäsche mit Kohlöl massieren. Was soll man essen? Obst, Roh- und Gemüsekost, Möhren, Kohl, Artischocken, Hirse, Sprossen, Bockshornklee-Keimlinge, Haferflocken, Hefe, Blaubeeren, Algen, Hülsenfrüchte. Was soll man meiden? Tierisches Fett und Eiweiß, weißen Zucker. Halsschmerzen Was hilft? • Bei beginnenden Halsschmerzen gleich eine Jaspisscheibe auf den Hals legen und festbinden. • Einen Dachsfellgürtel vorbeugend um den Hals wickeln. • Über Nacht Kohlwickel um den Hals machen. • Apfelessigwasser trinken. Alle halbe Stunde einen Schluck nehmen. Bei starken Schmerzen 1 - 2 EL reinen Apfelessig einnehmen. • Mit lauwarmem Salzwasser gurgeln. • Kalte Halswickel mit Apfelessig (nur bei Bettruhe, damit keine Unterkühlung eintritt) anlegen. • Bei Mandelentzündung einen Ingwerwickel anlegen (Rezept siehe Kästchen weiter unten). • Zur Entfernung der Krankheitskeime den Mund mit Salbeitee spülen. 1 TL mitTasse kochendem Wasser übergießen. 5 Minuten ziehen lassen. Was soll man essen? Warme Apfelsuppe oder Brei, besonders für Kinder und alte Menschen geeignet. Lindert und heilt. Ingwer-Halswickel 1 gut gehäuften EL Ingwerpulver mit 1/2 Liter heißem Wasser übergießen und gut verrühren. Ein Leintuch in den Sud legen und anschließend mit Hilfe eines zweiten Tuches gut auswringen. Das erste Tuch auf den Hals legen und mit einem eng anliegendem Außentuch befestigen. Je nach Verträglichkeit 30 - 40 Minuten drauflassen, dann die Haut waschen und mit etwas Öl einreiben. Eine halbe Stunde ausruhen, dann sich möglichst bewegen und aktiv werden. Ingwerwickel nur morgens anlegen. Ev. nach drei Tagen wiederholen. Hämorrhoiden Was hilft? • Kohlauflagen: Das vorbereitete Kohlblatt (ev. zusammengefaltet) auflegen und durch einen festanliegenden Slip festhalten. Die ganze Nacht drauflassen. • Am Tage mit Kohlöl einreiben. • Zur Entgiftung frischen Kohlsaft trinken. 74 • Durch regelmäßiges Qi Gong- Üben Stress abbauen. • 1 - 3 x am Tage 1 EL Olivenöl einnehmen. • Jeden Morgen den Mund mit Öl spülen. Was soll man essen? Knoblauch, Artischocken, Rohkost, Gemüse, Hülsenfrüchte, Sprossen, Hirse, Leinsamen, rohes Sauerkraut, rohe Tomaten, Hafer, Blaubeeren, Hefe, Zitronen, Gerste, Molke, Weintrauben, Weizengrassaft, Alfalfa-Sprossen. Was soll man meiden? Reizstoffe, tierische Fette, Schokolade, gebratenes Fleisch und Fisch. Harnbeschwerden, Erkrankungen der Harnwege Was hilft? • Kohlumschläge auf die Blase legen, zur Unterstützung auch auf die Nieren. • Frischen Kohlsaft 2 - 3 x täglich. • Bei Harndrang nach den Kohlauflagen und einer lauwarmen Abwaschung den Unterleib einige Minuten mit Kohl- oder Olivenöl massieren. Dauer der Behandlung: 1 - 2 Monate. • Jeden Tag den Mund mit Öl spülen. • Zur Stärkung Qi Gong üben. Was soll man essen? Holunder Haut Was hilft? • Um eine reine, blühende Gesichtshaut zu erhalten, pinseln Sie ihr Gesicht abends mit frischem Kohl- und Möhrensaft (Verhältnis 1: 1) ein. Wenn der Saft gut eingetrocknet ist, massieren Sie die Haut mit Olivenöl. Kohl und Möhren erfrischen, glätten und verjüngen die Haut. Man kann auch die Säfte einzeln verwenden. • Zur Unterstützung der äußerlichen Gesichtspflege trinken Sie täglich frischgepressten Kohl- und Möhrensaft. • Auch eine Brennnesselkur hilft die Haut reinigen, glätten und straffen. Was soll man essen? Hirse, Obst- und Gemüsesafte, Salate, Gemüse (besonders Möhren und grünes Blattgemüse), Vollwertkost, Feigen, Dinkel, Sojaprodukte, Weizensprossen, Hafer, Senfsprossen, Alfalfa-Sprossen, Hagebuttentee. Was soll man meiden? Tierisches Eiweiß und Fette, Süßigkeiten, Genussmittel, Konserven. Hepatitis Was hilft? • Tag und Nacht Kohlumschläge auf der Lebergegend anbringen. • Täglich den Mund mit Öl spülen. Herpes Was hilft? • Die betroffenen Stellen mehrmals täglich mit frischgepresstem Kohlsaft betupfen. 75 • Anstelle von Kohlsaft kann auch Apfelessig verwendet werden. • 2 - 3 x täglich frischen Kohlsaft trinken. Was soll man essen? Orangen, Gomasio, Zitronen, Molke, Algen, Hefe, Weintrauben. Herzbeschwerden, (Herz- und Gefäßkrankheiten) Was hilft? • Kohlumschläge auf der Herzgegend anlegen. • Mit Kohlöl sanft 10 Minuten massieren. • Zur Entschlackung täglich frischen Kohlsaft trinken. • Zur Stärkung empfiehlt sich, regelmäßig die Öltherapie anzuwenden. • Regelmäßig grünen Tee trinken. • Bei plötzlich auftretenden Schmerzen einen Jaspisstein auf das Herz legen. • Bei Schmerzen 1 - 2 Galganttabletten auf der Zunge zergehen lassen. • Täglich Qi Gong und/oder Mudras praktizieren. Was soll man essen? Rohen Knoblauch, Sojaprodukte, Olivenöl, Gomasio, Äpfel, Hülsenfrüchte, Hefe, Algen, Grapefruit, Hagebuttentee. Herzbeschwerden nervöser Art Was hilft? • Kohlwickel auf Waden und / oder auf den Oberbauch. • Sehr wirksam ist ein Rosmarin - Knoblauch-Tee. 2 x tägl. 1 Tasse (Rezept siehe Kasten). • Regelmäßig den Mund mit Öl spülen. • Viel Bewegung im Freien (Spaziergänge) und tiefes Durchatmen in frischer Luft werden empfohlen. • Auch regelmäßiges Qi Gong und Anwenden von Mudras fördert die Heilung. Rosmarin-Knoblauchtee 1 TL Rosmarinblätter (wenn möglich frische) und 2 Zehen Knoblauch, alles feingehackt, mit 1 Tasse kochendem Wasser übergießen. 10 Minuten ziehen lassen. Morgens und mittags nach den Mahlzeiten noch heiß schluckweise trinken. Nicht abends. Heuschnupfen Was hilft? • Zur Entgiftung, Stärkung der Abwehrkräfte und Regulierung des Stoffwechsels 3 x am Tag frischen Kohlsaft trinken. • Nachts auf die Hauptorgane (Oberbauch, Nieren) Kohlauflagen anbringen. • Auch das Einnehmen von 2 - 3 Gläsern Apfelessigwasser mit Honig kann empfohlen werden. 1 TL Essig und 1 TL Honig auf 1 Glas Wasser. Was soll man essen? Honig. Hexenschuss Was hilft? • Kohlkompressen auflegen. 76 • Einen heißen Kartoffelbreisack anlegen. (Siehe unter „Bronchitis“) • Einen heißen Stein in ein Leinentuch einschlagen, mit einem Wolltuch umwickeln und an die schmerzende Stelle legen. Bettruhe ist erforderlich. • Mehrmals täglich mit Kohlöl massieren. Die Hand dabei spiralenförmig bewegen ohne Druck auszuüben. • Zur Unterstützung frischen Kohlsaft einnehmen. • Morgens auf nüchternen Magen und abends vor dem Schlafengehen 1 TL Heilerdewasser trinken. Höhrsturz Was hilft? • Einige Tropfen von leicht erwärmten, frischgepresstem Kohlsaft in das Ohr träufeln oder einen in Kohlsaft getränktem Wattebausch in das Ohr einführen. Nach 12 Stunden das Ohr gut waschen. Danach einige Tropfen reines Olivenöl ins Ohr geben. Nach weiteren 12 Stunden die Behandlung wiederholen. Zusätzlich äußerliche Kohlauflage aufs Ohr. • 1 halbes Glas frischgepressten Kohlsaft trinken. • Viel reines, stilles Wasser trinken. • 1 x täglich 50 ml Knoblauchelixier zu sich nehmen. • Für Bewegung in frischer Luft sorgen. Was soll man essen? Viel frische Sprossen und Keimlinge, Weizengrassaft, Mandeln (10 Stck. täglich), frische grüne Salate, Rohkost, gekochtes Kohlgemüse (alle Kohlsorten). Hühneraugen Was hilft? • Eine Behandlung mit Kohlauflagen führt zu einer schnellen Heilung. • Wenn gerade kein Kohl zur Verfügung steht, versuchen Sie folgendes Rezept: Knoblauch-Kompresse Frischen Knoblauch zu Brei zerdrücken (pressen), tropfenweise Olivenöl dazugeben, sodass eine streichfähige Paste entsteht, die als Kompresse auf das Hühnerauge gelegt wird. Hysterie Was hilft? • Um die Waden und auf den Oberleib werden Kohlwickel gemacht. Immunschwäche Was hilft? • Eine ausgewogene, naturbelassene Nahrung ist der beste Schutz unseres Immunsystems. Jedes Zuviel vermeiden! • Zur Stärkung 2 - 3 x täglich frischen Kohlsaft trinken. • Gerstengrassaft • Mehrere Wochen, ev. monatelang 1 - 2 Zehen Knoblauch am Tag essen, oder • Jeden Morgen vor dem Frühstück 50ml Knoblauch-Elixier trinken (Rezept siehe unter „Altersschwäche). 77 • Auch regelmäßiges Einnehmen von Apfelessigwasser stärkt die Abwehrkräfte. • Wirksam ist auch die Öltherapie. • Im Frühling empfiehlt es sich, eine Brennnesselkur durchzuführen. • Auch der grüne Tee stärkt unser Abwehrsystem. • Täglich Qi Gong üben. • Jeden Tag und bei jedem Wetter sich an der frischen Luft aufhalten. • Für genügend Schlaf sorgen. Was soll man essen? Babys, die mit Muttermilch ernährt werden, bekommen den besten immunologischen Schutz. Algen, Joghurt, Fisch, Frisch- und Rohkost, Papaya, Nüsse, Gomasio, Pilze, Paprika, Zimt, Petersilie, Chili. Was soll man meiden? Weißen Zucker. Fertige Babynahrung. Sie ist ungeeignet, da sie keine Antikörper enthält, um das Immunsystem des Neugeborenen aufzubauen. Insektenstich Was hilft? • Ein Kohlblatt auflegen. • Eine kleine Zwiebel halbieren und mit der Schnittfläche die Einstichstelle massieren. • Gehackte oder zerriebene Petersilie auflegen. Wirkt schmerzlindernd. Ischias Was hilft? • Über Nacht Kohlpackungen auf Kreuz und Gesäß anbringen. • Morgens nach Abnahme der Kohlblätter und Säuberung der Haut mit lauwarmem Wasser, kann man die schmerzende Stelle mit Kohlöl sanft massieren. • Anstelle von Kohlblättern kann auch ein heißer Kartoffelbreisack (Rezept siehe unter „Bronchitis“) aufgelegt werden. • Mit der Einnahme von frischem Kohlsaft (1 - 3 Gläser am Tag) kann der Heilvorgang unterstützt und beschleunigt werden. • Auch das Auflegen von kalter Heilerde ist zu empfehlen. Bei Erwärmung muss die Auflage erneuert werden. Was soll man essen? Knoblauch, Rohkost, leichte Frischkost. Jähzorn Was hilft? • Kohlwickel auf den Oberleib. • Regelmäßig Qi Gong üben. • Eine Chalcedon-Scheibe auf die Adern am Handgelenk legen. Festbinden. Jucken Was hilft? • Kohlöl einreiben. • Betroffene Stellen mit Apfelessig waschen. 78 Was soll man essen? Naturbelassene Nahrung, Obst, Salat, Gemüse, Sprossen, Gurken, Artischocken, Molke. Was soll man meiden? Konserven, Alkohol, Nikotin, Kaffee, tierisches Eiweiß, fettes Fleisch, Wurstwaren, Pilze. Kalkmangel Was hilft? • 1 - 2 Äpfel am Tag helfen, den Kalk im Körper zu binden. • Aus dem selben Grund kann man statt dessen 2 - 3 Gläser Apfelessigwasser am Tage trinken. • Sonnenlicht und Bewegung, besonders in frischer Luft, fördern das Binden von Kalzium in den Knochen. Was soll man essen? Regelmäßig Honig verwenden. Die größten Kalkspender sind: Rohe Sesamsamen, Nüsse, Algen, grüne Gemüse, Löwenzahn, getrocknete Früchte, Vollkornmehl, Hülsenfrüchte, Milch (möglichst nur roh und unbehandelt). Außerdem Sojaprodukte, Hefe, Sonnenblumenkerne, Pilze, Fisch, Molke, Orangen, Möhren, Zitronen, Mandeln, Weintrauben. Was soll man meiden? Säurebildende Nahrung wie das tierische Eiweiß bewirkt so hat man in Fachkreisen festgestellt einen Kalziumabbau im Körper. Ebensolche Kalkräuber sind alle Reizstoffe wie Kaffee, Tabak usw. Auch das Salz fördert das Ausscheiden von Kalzium, also sparsam damit umgehen! Kehlkopfentzündung Was hilft? • Kohlblätter um den Hals wickeln und die ganze Nacht drauflassen. Was soll man essen? Drei Tage lang 8 - 10 gekochte Zwiebeln pro Tag essen. Außerdem Knoblauch, Kohl, rohes Sauerkraut, Zitronen, Gerste. Keuchhusten Was hilft? • Zur Ableitung Kohlwadenwickel machen. • Kleine Mahlzeiten verabreichen. Immer erst eine viertel Stunde nach einem Anfall. • Für häufigen Aufenthalt in frischer Luft sorgen. • Reichlich Zitronensaft zu trinken geben. • 3 - 6 Gläser Apfelessigwasser (ev. mit Zusatz von Honig) über den Tag verteilt trinken. Was soll man essen? Regelmäßig Knoblauch verwenden. Was soll man meiden? Trockene, krümelige Nahrung. 79 Konzentrationsschwäche Was hilft? • Regelmäßig frischen Kohlsaft trinken. • Täglich Granatapfelsaft trinken. • Jeden Morgen den Mund mit Öl spülen. • Brennnesselsaft oder Tee trinken. • Auch grüner Tee steigert die Konzentrationsfähigkeit. • Täglich Qi Gong üben. Was soll man essen? Zu reiner Naturkost übergehen. 5 gekochte Kastanien vor und 5 nach den Hauptmahlzeiten genossen, verbessern die Kopfdurchblutung, wodurch die Konzentration gestärkt wird (Hildegard von Bingen). Außerdem: täglich frische Sprossen (besonders Weizensprossen) Haferflocken(über Nacht einweichen), Rohkost, Vollkornkost, Orangen, Blaubeeren, Hefe, Trockenfrüchte, Mandeln, Nüsse, Algen, Äpfel, Rosmarin (auch als Tee), Kürbiskerne, Radieschen, Sonnenblumenkerne, Gomasio, Möhren, Rote Bete, Sellerie. Was soll man meiden? Tierische Fette und Proteine, Alkohol, rohe Zwiebeln, Lauch. Verbrauch von Knoblauch, Chilipfeffer, Hülsenfrüchte, Kartoffeln und Sojaprodukten einschränken. Kopfschmerzen Was hilft? • Kohlblätter auf die Stirn und als Wadenwickel anlegen. Bettruhe einhalten. • Kohlwickel auf den Nacken machen. • Den Mund mit Öl spülen. • Qi Gong üben. • Apfelessigwasser einnehmen. • Grünen Tee trinken. Was soll man essen? Gomasio, Artischocken, Molke, Zitronen, Äpfel Was soll man meiden? Schokolade (besonders abends), Alkohol und Nikotin. Krampfadern Was hilft? • Kohlwadenwickel anlegen. • Auch Wadenwickel mit Apfelessig (siehe unter „Fieber“) können helfen. • Tagsüber die Beine mit Kohlöl einreiben. • 3 x täglich frischgepressten Kohlsaft trinken. • Jeden Morgen und Abend 1 Glas Heilerdewasser einnehmen. Die ersten 3 Wochen auch 1 Stunde vor dem Mittagessen. (Rezept unter „Heilerde“) • Regelmäßig Apfelessigwasser trinken. (Rezept unter „Apfelessig“) • Zu empfehlen ist auch die Ölspülung (Rezept unter „Die Sonnenblumenöl-Therapie“). • Für eine gute Verdauung sorgen. 80 Was soll man essen? Reichlich Obst und Gemüse, Rohkost, Sprossen, rohes Sauerkraut. Hülsenfrüchte, Sojaprodukte. Was soll man meiden? Fett und Eiweiß tierischer Herkunft. Alle Arten von Reiz- und Genussmitteln. Kochsalz einschränken. Krämpfe in den Beinen, nächtliche Was soll man essen? Zur Vorbeugung: Pflanzliche Öle, Vollkornkost, Obst, Obstsäfte, Nüsse, Kohl, Hülsenfrüchte, Hefe, Sprossen, besonders von Weizen, Samen, Orangen, Datteln, Gurken, Zitronen. Krebs Was hilft? • Mehrmals täglich frischen Kohlsaft trinken, dazu möglichst dunkelgrüne Blätter verwenden. • Täglich Qi Gong praktizieren. Was soll man essen? Dass bestimmte Nahrungsmittel, aber besonders der Kohl, Stoffe enthalten, die den Organismus vor Krebs schützen und auch unterstützend helfen können, ihn zu besiegen, haben inzwischen viele namhafte Wissenschaftler auf der ganzen Welt durch Laborversuche und Untersuchungen an Kranken beweisen können. Unter anderem haben Forschungen ergeben, dass dunkelgrünes Gemüse der wichtigste Schutzfaktor darstellt und dass Krebszellen nicht auf roher Nahrung gedeihen. Die Lebensmittel, die vor allem empfohlen werden, sind: Alle Kohlsorten, Keimlinge und Sprossen, Weizen- und Gerstengrassaft, Möhren, Sellerie, Knoblauch, Mandeln, Algen, Soja und andere Hülsenfrüchte, Feigen, Nüsse, Jogurt. Was soll man meiden? Tierische Fette und Eiweiß, weißen Zucker, Konserven, Fertigprodukte. Außerdem alle Reiz- und Genussmittel. Kreislaufstörungen Was hilft? • Täglich frischgepressten Kohlsaft trinken. • Täglich vor und nach den Hauptmahlzeiten 5 gekochte Maronen essen. Fördert die Durchblutung und stärkt den Körper. • Jeden Tag 1 - 2 Zehen Knoblauch essen, bei Bedarf wochen - auch monatelang. • Auch das regelmäßige Ölspülen bewirkt bessere Durchblutung, stärkt, beruhigt und entspannt. • Es ist ratsam, täglich Qi Gong zu üben. Was soll man essen? Knoblauch, Esskastanien (siehe oben), Zitronen, Petersilie. Kreuzschmerzen Was hilft? • Über Nacht Kohlwickel anlegen. 81 • Morgens nach dem Waschen 5 - 10 Minuten mit Kohlöl oder reinem Olivenöl massieren. • Nachts eine Jaspisscheibe (Heilstein) auf der Wirbelsäule anbringen. • Jeden Morgen den Mund mit Öl spülen. • Qi Gong Übungen durchführen. • Übungen nach der Packi Methode ausführen* Leberprobleme, Reinigung, Zirrhose Was hilft? • Nächtliche Kohlwickel, bei Bedarf auch am Tage. • Tägliche Ölspülungen vornehmen. • 1 - 3 x am Tage frischen Kohlsaft zu sich nehmen. Was soll man essen? Viele Äpfel essen. Weizengras oder Weizengrassaft, grüne Gemüsesäfte, Zitronensaft, Möhrensaft, Rote Bete-Saft, Apfelsaft, Alfalfa-Sprossen, Holunder, Tomatensaft, Mandeln. Was soll man meiden? Fette, Butter, Rahm, Eier, Schokolade, Senf, Pfeffer, Nüsse, Weißbrot, Milch, Saucen, Zucker, fettes Fleisch und Fisch, Reiz- und Genussmittel. Lungenentzündung Was hilft? • Kohlwickel Tag und Nacht auf die Brust. • Kohlwickel um die Waden zum Ableiten. Bei Bedarf häufig wechseln. • Frischen Kohlsaft trinken. • Knoblauch verwenden, z. B. als Knoblauchmilch: 2 Zehen Knoblauch feinhacken und in einer Tasse Milch 2 Minuten köcheln lassen. Magenerkrankungen, Magengeschwür: Was hilft? • Kohlblattauflagen, Tag und Nacht. • 3 x täglich frischgepressten Kohlsaft trinken. • Bei Sodbrennen frischgepressten Kartoffelsaft in kleinen Schlucken einnehmen. • Regelmäßig die Öltherapie anwenden. • Täglich Qi Gong üben. Was soll man essen? Heilfasten ist zu empfehlen. Danach Hafer- Reis- oder Dinkelbrei, Knäckebrot (sehr gut kauen und einspeicheln) Ananas, Weizengrassaft. Obst- und Gemüsesäfte, löffelweise in kleinen Mengen langsam trinken. Später: altbackenes Vollkornbrot, Butter, Honig, Bircher-Müsli, Jogurt, rohes Sauerkraut, Rohkost fein zerkleinert (gut kauen), AlfalfaSprossen, Kartoffelbrei, Gemüse, Artischocken, Gurken, Möhren, Zitronen, Molke, Johannisbeeren, Weintrauben, Was soll man meiden? Fleisch, tierische Fette, eisgekühlte Getränke, Alkohol, Zwiebeln, Süßigkeiten, Weißmehl, gek. Kohlgemüse, Hülsenfrüchte, Birnen, in Fett gebratene Speisen, Knoblauch, Paprika, Senf, Kaffee, Softdrinks. Dr.Walter Packi ,Facharzt für Allgemeinmedizin und Schmerztherapie. Siehe auch http://www.holistische-medizin.info/packi_uebung.html 82 Kartoffelsaft Frische Kartoffeln werden mit der Schale gerieben und durch ein Tuch gepresst. 3 x täglich 1 kleine Tasse voll in kleinen Schlucken vor den Mahlzeiten trinken. Magenschleimhautentzündung: Was hilft? • Tag und Nacht Kohlwickel anlegen. • Zur inneren Unterstützung Heilerdewasser löffelweise über den Tag verteilt zu sich nehmen, nicht mehr als 3 Gläser täglich. (Rezept unter „Heilerde“) Was soll man essen? Siehe unter Magengeschwür. Magenbeschwerden allgemein: Was hilft? • 1 TL Pfefferminze und 1 TL Kamille mit 1 Tasse kochendem Wasser überbrühen, 10 Minuten zugedeckt ziehen lassen. Man kann beliebig viel von diesem Tee trinken. • Tägliche Ölspülungen wirken beruhigend und ausgleichend (siehe unter „Sonnenblumenöl-Therapie“). Menstruationsbeschwerden Was hilft? • Kohlwickel im Nacken. Morgens nach dem Waschen 2 - 3 Minuten mit Kohlöl oder Olivenöl massieren • Regelmäßig Qi Gong- Übungen machen. • Es wird empfohlen, eine Pyritsonne oder einen Malachit-Stein 20 Minuten auf den Unterbauch zu legen oder mit einem Pflaster zu befestigen. Migräne Was hilft? • Kohlwickel über Nacht auf den Nacken legen. Nach Entfernung der Blätter und Abwaschung ca. 10 Minuten lang mit Oliven- oder Kohlöl einreiben. Auch Nacken und Schulterbereich mit Öl massieren. • Sich viel in frischer Luft bewegen und tief durchatmen. • Regelmäßig Qi Gong üben. • Zur Vorbeugung und Heilung die Öltherapie anwenden. • Morgens auf nüchternen Magen Heilerde trinken (siehe unter „Heilerde“). • Teefasten • Säftefasten Was soll man essen? Zu leichter, naturbelassener Frischkost übergehen mit hohem Obst-, Rohkost- und Gemüseanteil. Vollkornprodukte bevorzugen, besonders aus Dinkelmehl. Weizenkeime, Hefe, Soja, Hülsenfrüchte, Soja, Nüsse, Trockenfrüchte, Fisch. 83 Was soll man meiden? Weitgehend alle tierischen Fette und Eiweißprodukte. Weißen Zucker und Süßigkeiten, Softdrinks, Kaffee, Nikotin, Alkohol, Salz, Konserven und Fertiggerichte. Mineralmangel Was hilft? • Mehrmals täglich frischen Kohlsaft trinken. • 3 x täglich Apfelessigwasser zu sich nehmen (Rezept siehe unter „Apfelessig“). • Heilerdewasser trinken (siehe unter „Heilerde“). Was soll man essen? Algen, Rohkost, Gemüse, Spargel, Zitronen. Mittelohrentzündung Was hilft? • Kohlauflagen auf Ohr, Kopf und Hals. Bei Bedarf häufig wechseln. • Etwas Watte in Kohlöl tauchen und ins Ohr stecken. • Frischen Kohl- und Möhrensaft mehrmals täglich einnehmen. Was soll man essen? Gekochte Zwiebeln, Möhren, alle Kohlsorten, Holunder als Saft oder Mus, Knoblauch, Äpfel, Zitronen, Orangen, Dinkelprodukte, Gerste. Morgenmüdigkeit Was hilft? • Täglich frischgepressten Kohlsaft trinken. • Gerstengrassaft ist zu empfehlen. • Holundersaft trinken. • Eine Ölspülung gleich nach dem Erwachen hilft jede Müdigkeit und Zerschlagenheit sofort zu beseitigen. • Regelmäßig Qi Gong üben. • Apfelessigwasser vor dem Frühstück und bis zu 6 Gläser über den Tag verteilt trinken. Was soll man essen? Besonders abends leichte Frischkost mit viel Gemüse. Was soll man meiden? Schwer verdauliche Nahrung am Abend. Die letzte Mahlzeit nicht später als 19 h zu sich nehmen. Müdigkeit, chronische Was hilft? • Mehrmals täglich frischgepressten Kohlsaft trinken. • Kohlblätter auf den Oberbauch und/oder um die Waden wickeln. Mehrere Stunden wirken lassen. • Morgens auf nüchternen Magen den Mund mit Öl spülen (siehe unter „Sonnenblumenöl-Therapie“). Eventuell auch vor den Hauptmahlzeiten wiederholen. • Regelmäßig Qi Gong-Übungen machen. • Im Laufe des Tages mehrere Gläser Apfelessigwasser zu sich nehmen. 84 Was soll man essen? Weizengrassaft, Frischkost, Vollwertkost, Alfalfa-Sprossen, grüner Tee, grünes Blattgemüse, Algen. Was soll man meiden? Kartoffeln, Konserven, weißer Zucker, denaturierte Lebensmittel. Mundgeruch Was hilft? • 3 x täglich frischen Kohlsaft einnehmen. • Als Soforthilfe empfiehlt es sich, mehrmals täglich 1 Glas Apfelessigwasser zu trinken ( 2 TL Essig auf 1 Glas Wasser). Auch sollte man den Mund gründlich mit Apfelessigwasser ausspülen. • Ein wirksames Mittel ist auch das Trinken von Heilerdewasser. (siehe unter „Heilerde“). • Regelmäßige Ölspülungen vornehmen. • 1 Tasse Pfefferminz- oder Fencheltee vor oder nach dem Essen trinken. Was soll man essen? Zu einer gesunden Vollwertkost mit einem großen Anteil von Rohkost und Gemüse übergehen. Viele Äpfel essen. Was soll man meiden? Tierische Fette und tierisches Eiweiß einschränken. Muskelkrämpfe Was hilft? • Frischgepressten Kohlsaft zu sich nehmen. • Regelmäßig Apfelessigwasser trinken. • Täglich Qi Gong üben. Muskelschmerzen Was hilft? • Frischen Kohlsaft trinken. • Die schmerzenden Stellen mit Kohlöl massieren. • Täglich 2 - 3 Gläser Apfelessigwasser schluckweise trinken. 1 - 2 TL Essig auf 1 Glas Wasser. • Regelmäßig Qi Gong üben. Was soll man essen? Vollwertkost, Nüsse, Samen, Pflanzenöl, Leinsamen, Kürbiskerne, Weizensprossen, Alfalfa-Sprossen. Nebenhöhlenentzündung, Verschleimung Was hilft? • Kohlwickel auf Stirn und Schläfen anlegen. Bei Bedarf oft wechseln. Was soll man essen? Scharf gewürzte Kost zu sich nehmen. Es werden vor allem Chilipfeffer ( Tabasco ), Meerrettich und Knoblauch empfohlen. Außerdem Gomasio (Rezept unter „Das Altern“), gekochte Zwiebeln, Holunder, Möhren, Kohl, Äpfel. Was soll man meiden? Weißmehlprodukte 85 Nervenentzündung Was hilft? • Betroffene Stellen mit Kohlauflagen behandeln. • Wahlweise kann auch Kohlöl einmassiert werden. • Den Mund mit Öl spülen. Was soll man essen? Roh- und Saftkosttage einschieben oder über eine längere Zeit hinweg jeden Morgen bis mittags nur rohes Obst und Gemüsesäfte zu sich nehmen. Vollkornprodukte, Hefe, Sprossen. Was soll man meiden? Salz, tierisches Eiweiß Nervenschmerzen Was hilft? • Kohlblätter auflegen • Die betroffenen Stellen mit Kohlöl einreiben. Was soll man essen? Vollkornkost, Weizensprossen, Dinkelprodukte, Pflanzenöl, Nüsse, Samen, Leinsamen, Kürbiskerne. Nervosität Was hilft? • Als Soforthilfe Kohlwickel um die Waden und auf den Oberleib anbringen. • Täglich frischen Kohlsaft trinken. • Jeden Morgen die Öltherapie anwenden. • Abends vor dem Schlafengehen 10 - 30 Tropfen Baldriantinktur auf etwas Zucker einnehmen. • Regelmäßig Qi Gong üben. Was soll man essen? Mehl- und Getreidenahrung möglichst durch Dinkelprodukte (Brot, Nudeln, Gebäck) ersetzen, um die Nervenzellen zu stärken. Regelmäßig Äpfel, Möhren, Hafer, Algen, Zwiebeln, Gerste und Gomasio essen. Außerdem Pilze, Rohkost, Obst- und Gemüsesäfte, Nüsse, Samen, Weizensprossen, Kürbiskerne, Honig, Hefe, Bananen, Basilikum. Was soll man meiden? Kaffee, Tee, Nikotin Nesselfieber Was hilft? • Die betroffenen Stellen mit frischem Kohlsaft abtupfen oder sie mit Kohlöl einreiben. • Wirksam sind regelmäßige Ölspülungen Nierenleiden Was hilft? • Kohlauflagen auf Nieren und Oberleib, bei Bedarf Tag und Nacht. • Zur Stärkung der Nieren täglich Qi Gong üben. • Die Behandlung mit Kohlblättern teilweise, z. B. tagsüber, durch Massagen mit Kohlöl ersetzen: 5 Minuten lang mit beiden Händen, am 86 Steißbein beginnend, der Wirbelsäule entlang sanft massieren. In der Höhe der Nieren seitlich nach außen streichen. Beim Zurückführen der Hände auf den unteren Teil der Wirbelsäule, den Körper nicht berühren, dann wieder am Steißbein beginnend nach oben streichen. Weitere 5 Minuten lang nur in der Nierengegend sanftes rotierendes Massieren. • 2 - 3 x täglich frischen Kohlsaft trinken. • Bei Nierensteinen (Nierengries) empfiehlt sich, Queckentee zu trinken (Rezept siehe weiter unten). • Regelmäßig die Öltherapie anwenden. Was soll man essen? Zu vegetarischer Frischkost übergehen. Tierisches Eiweiß durch Sprossen, Azukibohnen und Algen ersetzen. Viel rohe, eventuell geriebene Äpfel (nur Glasreibe benutzen) verzehren! Honig als Honigwasser trinken. Außerdem Löwenzahn, Knoblauch, Molke, Haferflocken, Artischocken, Kohl, Spargel, gekochte Zwiebeln, Zitronen, Gerste, Johannisbeeren, Rote Bete, Weintrauben, Hirse, grüne Gemüsesäfte, Wassermelone, Weizengrassaft, Petersilie, Holunder, rohe Tomaten. Bei Nierensteinen im akuten Stadium einen Apfelreistag einschalten (Rezept siehe weiter unten). Nichts anderes darf gegessen werden. Der Apfelreis hat eine entwässernde und entschlackende Wirkung. Was soll man meiden? Salz, tierisches Eiweiß und tierische Fette, scharfe Gewürze. Bei Oxalatsteinen: Tomaten, Rhabarber, Rettich, Pilze, Feigen, Kakao. Queckentee 20 g kleingeschnittene Queckenwurzeln in 450g Wasser 20 Minuten kochen. 3 – 4 Tassen am Tag trinken. Apfelreistag Man kocht 300g Vollreis, 1 kg Äpfel mit 100g Zucker zusammen und verteilt dieses Gericht auf mehrere Mahlzeiten am Tage. Ödeme Was hilft? • Kohlumschläge anlegen. • Einreiben mit Kohlöl. • 2 - 3 x täglich frischgepressten Kohlsaft trinken. Was soll man essen? Saft- und Rohkosttage einschalten. Eventuell zu vegetarischer Kost übergehen. Holunder. Was soll man meiden? Tierisches Eiweiß, Salz und Gewürze. Ohrenschmalzpfropf Was hilft? • Abends 2 - 4 Tropfen Mandelöl ins Ohr träufeln, danach einen Wattebausch einführen. Morgens mit lauwarmem Wasser waschen. Was soll man meiden? Zur Vorbeugung weitgehend Eiweiß und Fette tierischer Herkunft. 87 Prostataleiden Was hilft? • Kohlauflagen machen. • Täglich 2 Tassen Weidenröschentee trinken bis zur völligen Ausheilung (Rezept siehe weiter unten). • Granatapfelsaft trinken. Was soll man essen? Vegetarische Vollwertkost, Dinkelprodukte, Rohkost, gekochte Zwiebeln. Was soll man meiden? Tierische Eiweiße, Alkohol, Nikotin, kalte Getränke. Weidenröschen-Tee 1 gehäufter TL Kraut mit ¼ Liter kochendem Wasser übergießen. Kurz ziehen lassen. Nur 2 Tassen täglich, eine morgens nüchtern und eine abends ½ Std. vor dem Abendessen trinken. Rheuma Was hilft? • Schmerzende Körperteile mit Kohlauflagen behandeln. • 10 Minuten lang schmerzhafte Stellen mit Kohlöl sanft massieren, dabei sich völlig entspannen. Mehrmals am Tage wiederholen. • Mehrmals täglich frischen Kohlsaft trinken. • Täglich Gerstengrassaft trinken. • Morgens vor dem Frühstück die Öltherapie anwenden. • Einen Jaspis-Stein auf die schmerzende Stelle legen, wenn er sich erwärmt hat, ihn an der Luft abkühlen lassen und erneut auflegen. Was soll man essen? Leichte, ballastreiche, vorwiegend pflanzliche Nahrung. Quitten, Löwenzahn, Holunder, Mandeln, Walnüsse, Sonnenblumenkerne, viel Knoblauch, Paprika, Kiwi, Weizenkeimlinge, Zitronen, rohe Tomaten, Petersilie. Was soll man meiden? Bohnenkaffee! Alkohol, Schalentiere, Wurst, geräucherten Fisch, scharfe Gewürze, Konserven. Auch Fleisch und tierischen Fette(Käse, Milch etc.), Eiern, und Salz nur sparsam verwenden. Laut Hildegard v. Bingen auch Erdbeeren vermeiden. Scharlach Was hilft? • Kohlumschläge anlegen, vor allem auf die Hauptorgane. Im übrigen mit Kohlöl einreiben. Regelmäßige Kohlbehandlung hinterlässt keine Narben und verhütet Komplikationen. • Bei hohem Fieber kalte Wadenwickel anlegen (siehe unter „Wasseranwendungen“), ev. auch kalte Ganzwaschungen mit Apfelessigwasser (siehe unter „Apfelessig“). • Häufig den Mund mit kühlem Kamillentee ausspülen. Was soll man essen? Leichte Kost wie Apfelwasserreis (Rezept unter „Nierenleiden“), Birchermüsli mit Honig (Rezept unter „Ernährung“), Fruchtsäfte, gekochtes Obst. 88 Schilddrüse, Funktionsstörungen Was hilft? • Kohlwickel rund um den Hals und auf den Leib. • Jeden Tag frischen Kohlsaft trinken. • Häufig, möglichst täglich, rohes Sauerkraut essen. • Ein Bergkristallwasser herstellen und über den Tag verteilt trinken (siehe Kasten). • Regelmäßig die Öltherapie anwenden. • Nicht sich zuviel der Sonne aussetzen, nur Luftbäder nehmen, Stress vermeiden. • Autogenes Training und Qi Gong werden empfohlen. Was soll man essen? Leichte, vegetabile Kost. Nüsse, Mandeln, Lebertran, Honig, Vollkorn, Orangen. Was soll man meiden? Reizstoffe, tierisches Eiweiß und Fette. Vorsicht mit Kochsalz. Bergkristall-Wasser Einen ungeschliffenen Bergkristall unter kaltem Wasser ca. 2 min. spülen und dann über Nacht in einen Glas- oder Porzellankrug mit kaltem Wasser legen. Kein Plastik! Über Nacht stehen lassen, dann in einen anderen Krug umfüllen. Den Stein wieder gut spülen und ein neues Wasser ansetzen. Alle zwei Wochen den Stein gut waschen und eine Stunde zum Aufladen in die Morgensonne legen. Schlafstörungen Was hilft? • Bei chronischer Schlaflosigkeit sich nicht stundenlang im Bett wälzen, sondern Dinge tun, zu denen man gerade Lust hat. Man kann fernsehen, lesen, Kreuzworträtsel raten oder seinem Hobby nachgehen. Man kann auch seine Wäsche wegbügeln, die sich vielleicht angehäuft hat, oder man ordnet seine Papiere. Wenn man seine Zeit nützt, stellt sich der Schlaf allmählich von selber wieder ein. Wichtig ist auch, die Tatsache, nicht schlafen zu können, zu akzeptieren. Diese positive Einstellung bewirkt, dass man trotz wenigen Stunden Schlaf am Morgen völlig ausgeruht aufsteht. • Zum Einschlafen einen Jaspisstein in die linke Hand nehmen und ihn während der Nacht in der Hand behalten. Fördert den Schlaf und lädt den Organismus mit neuer Energie auf. • Kohlwickel um die Waden und auf den Oberbauch helfen, in einen gesunden Schlaf zu fallen. • Vor dem Schlafengehen 15 - 20 Tropfen Weißdorntinktur in etwas Wasser einnehmen. • 1 Glas Apfelessigwasser mit Honig trinken. • Vor dem Schlafengehen 1 TL Honig einnehmen. • Ölspülungen durchführen. • Vor dem Zubettgehen Qi Gong üben. Was soll man essen? Vegetarische, leichte Kost. Papaya, Gerstengrassaft, Gomasio, Honig, einen Apfel vor dem Einschlafen, Vollkorn, Dinkel, Roggen. Was soll man meiden? Am Abend Rohkost und zu viel trinken. 89 Schluckauf Was hilft • 1 TL reinen Apfelessig ganz langsam trinken. Schnupfen Was hilft? Der Schnupfen ist ein Reinigungsprozess des Körpers, der sich durch Schleimabsonderung von Giftstoffen befreit. • Kohlhalswickel anlegen. • Einen Halswickel mit Apfelessigwasser anbringen (siehe unter „Apfelessig“). Mit einem Wollstrumpf abschließen. • Mit Schwedenbitter inhalieren. Mit der Nase einatmen und mit dem Mund wieder ausatmen. Bei Bedarf immer wiederholen. • Ein Gemisch aus Olivenöl, feingehacktem Knoblauch und kleingeschnittenen roten Pfeffer(Chili)schoten unter Zusatz von etwas Zitronensaft herstellen und mit Brot essen. Hat eine vorbeugende und heilende Wirkung. • Bei Nebenhöhleninfektionen inhalieren mit Kamillendämpfen. Was soll man essen? Siehe Erkältungskrankheiten. Kamillendämpfe 1 EL Kamille mit 1 Liter kochendem Wasser aufbrühen. Die Dämpfe unter einem Handtuch einatmen. 2 x täglich wiederholen. Schuppen Was hilft? • Die Kopfhaut abends mit Kohlöl gut einreiben. • Morgens das Haar waschen. Vor der letzten Spülung mit frischem Brennnesselsaft die Kopfhaut massieren oder die Haare mit Brennnesseltee spülen. Diese Behandlung mehrere Tage hintereinander wiederholen. • Einen Brei aus Heilerde und frischem Kohlsaft anrühren und auf die Kopfhaut streichen. Bis zum Antrocknen wirken lassen. Dann die Haare waschen. Was soll man essen? Kohl, Artischocken, Hefe, Molke. Was soll man meiden? Zu viel tierische Fette und Eiweiße. Alkohol. Schuppenflechte Was hilft? • Um den Körper von Stoffwechselgiften zu befreien, trinken Sie 3 x täglich frischgepressten Kohlsaft. • Zur Entschlackung kann auch 2 x täglich Heilerdewasser getrunken werden: 1 TL Heilerde auf 1 Glas Wasser morgens auf nüchternen Magen und abends vor dem Schlafengehen. Es empfiehlt sich, 3 Wochen lang auch mittags 1 Stunde vor dem Mittagessen 1 Glas zu trinken. • Morgens und abends Kohlauflagen machen. • Die betroffenen Stellen mit Kohlöl einreiben. 90 Was soll man essen? Roh- und Vollwertkost, Eigelb (in Maßen), Quark, Buttermilch, Molke, Gurken, Kürbiskerne, Pilze, Fisch, Reis, Fischöl. Was soll man meiden? Tierische Fette und Eiweiß, Salz, Gewürze. Schüttelfrost Was hilft? • Heißen Lindenblütentee verabreichen. • Eine Wärmeflasche ins Bett legen. Schwäche nach schwerer Krankheit Was hilft? • Kohlauflagen auf dem Bauch anlegen. • Kohlölmassagen auf Bauch und unterer Wirbelsäule. • Eine Brennnesselkur durchführen. Diese Heilpflanze regt die Körperfunktionen an, sind Energiespender. Als Frischsaft, Tee und Gemüse verwenden. • 2 x täglich nach den Mahlzeiten einen Rosmarintee trinken (Rezept siehe unten). • Weizenkeimlinge beschleunigen die Rekonvaleszenz. • Täglich Granatapfelsaft trinken. • Jeden Tag Heilerdewasser trinken (siehe unter „Heilerde“). • Sehr energiespendend ist das Spülen mit Sonnenblumenöl (siehe unter „Die Sonnenblumenöl-Therapie“) • Täglich mehrmals Kombucha trinken. Was soll man essen? Viel Hirse, Dinkel, Buchweizen und Gerste, Bananen, Algen und Honig. Was soll man meiden? Kaffee, weißes Mehl und weißen Zucker. Schwangerschaft Was soll man essen? Weizensprossen, Alfalfa- und Sojasprossen, Haferflocken, Hefe, Hirse, Sojaprodukte wie Miso, Tamari und Tofu, Obst- und Gemüsekost, Blaubeeren, Mandeln, Äpfel, Weintrauben. Schwindel Was hilft? • Apfelessigwasser trinken. • Qi Gong-Übungen machen. Sehnenscheidenentzündung Was hilft? • Kohlwickel anlegen, Tag und Nacht. • Eventuell am Tage sanftes Einreiben von Kohlöl anstelle von Blattauflagen. • Das Auflegen eines Jaspissteines oder einer Pyritsonne hilft gegen Schmerzen. 91 • Wenn die Entzündung nicht eitert, kann auch 3 x täglich eine kalte Auflage mit Heilerde gemacht werden (siehe unter „Heilerde“). Sodbrennen Was hilft? • 3 x täglich 1 kleine Tasse frischgepressten Kartoffelsaft trinken: Geschälte Kartoffeln roh reiben und mit Hilfe eines sauberen Tuches auspressen. • Jeden Tag den Mund mit Öl spülen. • Regelmäßig grünen Tee trinken. Steifer Nacken Was hilft? • Über Nacht Kohlwickel anlegen. • Am Tage den Nacken mit Kohlöl massieren. Das Öl 5 Minuten lang sanft einreiben. • Anstatt Kohlöl kann auch nur Olivenöl verwendet werden. Stirnhöhlenentzündung Was hilft? • Kohlblätter auf die Stirn legen, Tag und Nacht. Bei Bedarf mehrmals am Tage wechseln. • Täglich die Öltherapie anwenden. Was soll man essen? Leichte Kost mit hohem Obst- und Gemüseanteil. Was soll man meiden? Milch und Milchprodukte, da sie verschleimend wirken. Stoffwechselstörungen Was hilft? • Es empfiehlt sich, täglich frischen Kohlsaft eventuell vermischt mit anderen Gemüsesorten, zu trinken. • Man kann auch mehrere Gläser Apfelessigwasser am Tage zu sich nehmen. • Auch eine Kur mit Kombucha ist zu empfehlen. • Täglich grünen Tee trinken. Was soll man essen? Da wir für den Stoffwechsel vor allem reichlich Enzyme benötigen, muss besonders der alternde Mensch auf eine enzymreiche Kost achten, da er die körpereigenen Enzyme im Laufe des Lebens weitgehend aufgebraucht hat. Da die Enzyme durch Erhitzen zerstört werden, muss man in der Ernährung für einen hohen Obst- und Rohkostanteil sorgen. Man wähle nur frische, möglichst biologische Produkte. Reich an Enzymen sind auch Sprossen und Keimlinge, besonders Alfalfa-Sprossen, Holunder. 92 Strahlen, Vorbeugung und Abwehr Was hilft? • Als erste Selbsthilfe empfiehlt der Autor des Buches “Hildegard Medizin Praxis”, Reinhard Schiller, bei Verbrennungen durch Strahlungen folgende Maßnahme: 10 Minuten duschen, dann den ganzen Körper mit einer Leinwasserabkochung waschen (3 EL Samen auf 1/2 l Wasser 10 Minuten kochen). Mit einem in dem Leinwasser getränktem Leintuch den Körper einwickeln. 2 - 3 x täglich. Was soll man essen? Wissenschaftliche, experimentelle Studien an Tieren haben gezeigt, dass der Verzehr von grünem Gemüse wie Grünkohl, Broccoli und Luzernen (Alfalfa) die Strahlenvergiftungen verhindern oder zumindest verzögern können. Grüne Gemüsesäfte und grüner Tee sind zu empfehlen. Stress Was hilft ? • Kohlauflagen auf dem Oberbauch anbringen. • Frühmorgens die Ölspülungen anwenden. • Eine Pyritsonne (Heilstein) auf den Oberbauch legen. • Frischen Kohlsaft trinken. • Regelmäßig Qi Gong üben. • Den Bauch mit Kohlöl einreiben und sanft massieren. • Regelmäßiges Einnehmen von Apfelessigwasser wirkt ausgleichend auf den Stoffwechsel, stärkend und beruhigend auf den gesamten Organismus. • Auch eine Kur mit Kombucha ist zu empfehlen. Was soll man essen? Algen, Honig, Gomasio, Sprossen, Sojaprodukte, Hefe, Hülsenfrüchte, Vollkorn, Dinkel, Nüsse, Trockenfrüchte. Tabakvergiftung Was hilft? • Kohlwickel auf die Leber legen. • 3 x täglich frischen Kohlsaft einnehmen. • Eine halbe Stunde vor dem ersten Frühstück 1 EL frischen Kressesaft einnehmen bis zur völligen Heilung. Übelkeit Was hilft? • Pfefferminztee trinken: • 2 TL Pfefferminzblätter mit 1 Tasse kochendem Wasser überbrühen, 15 Minuten ziehen lassen. Schluckweise warm trinken. Täglich 2 - 4 Tassen. • Regelmäßig Kombucha trinken. Übergewicht Was hilft? • Vor den Mahlzeiten frischen Kohlsaft trinken. 93 • 3 - 6 Gläser Apfelessigwasser über den Tag verteilt zu sich nehmen, auch während der Mahlzeiten. • Kohlumschläge auf dem Oberleib wirken appetithemmend und regulierend auf die Körperfunktionen. • Zur Entschlackung ist es sehr empfehlenswert, morgens bis mittags nur frisches Obst und Gemüsesäfte zu verzehren. Kein Kaffee oder Tee! • Eine Kombucha-Kur durchführen. • Für viel Bewegung sorgen. • Regelmäßig Qi Gong üben. • Einen Diamant in den Mund nehmen, wirkt als Appetitzügler. Am besten an einer Kette festmachen, damit er nicht verschluckt wird. Was soll man essen? Langsames Essen und gründliches Kauen haben weniger Bedürfnis nach Nahrung zur Folge. Mehl und Getreide durch Dinkel und Roggen ersetzen. Obst und Rohkost immer eine halbe Stunde vor den Mahlzeiten essen oder als Zwischenmahlzeit. Rohe Äpfel, Knoblauch, Artischocken, Auberginen, Holunder, Molke, Algen, Vollwertreis, Sprossen, Weizengrassaft, Alfalfa-Sprossen. 1 Tag pro Woche kann man einen Apfelreistag einlegen (Rezept siehe unter „Nierenleiden“). Der Apfelreis hat eine entwässernde und entschlackende Wirkung. Was soll man meiden? Jede Art von denaturierter, manipulierter Nahrung. Tierische Fette, weißen Zucker, Alkohol. Zum Abendessen keine Getreidenahrung zu sich nehmen. Nach 19 Uhr nichts mehr essen außer etwas Obst. Umlauf (Panaritium) Was hilft? • Kohlumschläge nehmen die Schmerzen und führen eine schnelle Heilung herbei. Urinabgang, unfreiwilliger (Inkontinenz) Was hilft? • Kohlblätter auf die Blase legen, über Nacht wirken lassen. • 100 g frischen Brennnesselsaft über den Tag verteilt löffelweise einnehmen. • Gute Erfolge erzielt man mit Qi Gong oder den Übungen “Die fünf Tibeter”. Unterleibsbeschwerden Was hilft? • Kohlauflagen auf den Unterleib. • Bei starken Beschwerden auch Tampons aus Kohlblättern einführen (siehe unter „Wie man den Kohl anwendet). Beschleunigt den Heilprozess. Was soll man essen? • Leichte, vorwiegend vegetabile Vollwertkost. 3 TL Gomasio am Tag (nicht mehr). 94 Venenentzündung (Phlebitis) Was hilft? • Kohlwickel Tag und Nacht anlegen. • Anstelle der Wickel kann man auch Kohlsaftkompressen auflegen. • Frischen Kohlsaft trinken. • Regelmäßig Apfelessigwasser trinken. • Jeden Morgen auf nüchternen Magen und abends vor dem Schlafengehen 1 Glas Heilerdewasser trinken (1 TL Erde auf 1 Glas Wasser oder Kräutertee). Zusätzlich 3 Wochen lang mittags 1 Stunde vor dem Essen 1 Glas Heilerdewasser zu sich nehmen zwecks Mineralisierung und Bindung von Stoffwechselgiften. • Die Öltherapie anwenden. Was soll man essen? Knoblauch, Gomasio, Brennnesseln. Verbrennungen, leichte: Was hilft? • Viel kaltes Wasser über die Verbrennung laufen lassen bis die Schmerzen nachlassen, dann Kohlauflagen machen. Verbrennungen, schwere Was hilft? • Als erste Hilfe, auch bei Rötungen durch Allergien eine LeinsamenKompresse anlegen. Leinsamen-Kompresse 3 EL Leinsamen 10 Minuten lang in 1/2 l Wasser kochen. Ein echtes Stück Leinen, keimfrei gebügelt, in das warme Wasser tauchen und auf die verbrannte Stelle legen, häufig erneuern. Verschleimung Was hilft? • Salbeitee trinken. Was soll man essen? Alle Getreideprodukte durch Dinkel ersetzen. Was soll man meiden? Erdbeeren, weißes Mehl. Verstauchung, Verrenkung Was hilft? • Kohlumschläge machen. • Man kann auch Heilerde auflegen: Mit Apfelessig oder frischem Kohlsaft zu einem festen Brei angerührte Heilerde (kein Metall verwenden!) fingerdick auftragen, mit einem kleinen Leinentuch abdecken und mit einem größeren Tuch den Körperteil nicht zu fest einwickeln. In Ruhestellung wirken lassen. Bei Erwärmung wenn nötig mehrmals erneuern. • Auch ein Kataplasma von 25 g Petersilie, die in 75 g Essig gekocht wurde (10 Minuten lang), wird empfohlen. • Einen Umschlag mit Schwedenbitter anlegen. 95 Warzen Was hilft? • Mit Schöllkrautsaft oder -tinktur beträufeln. • Mit Rizinusöl betupfen. • Den milchigen Saft von Löwenzahn unverdünnt auftragen. Was soll man essen? Regelmäßig Gomasio zu sich nehmen. Wechseljahre Was hilft? Die nachstehenden Ratschläge sind wirksam zur Stärkung und Entgiftung des Körpers, zur Regulierung der Hormontätigkeiten und zur Harmonisierung des Seelenlebens. • 3 x täglich frischen Kohlsaft trinken. • Kohlwickel über Nacht auf den Oberleib anlegen, reguliert und beruhigt. • Täglich die Öltherapie anwenden. • Regelmäßig Qi Gong üben. • Von Zeit zu Zeit eine vierwöchige Kur mit Kombucha machen. Was soll man essen? Mageres Fleisch (1 x wöchentlich), viel Dinkel, Fenchelgemüse, Vollkornprodukte, Sprossen (Kresse, Alfalfa, Weizen), Orangen, Sojaprodukte, Hülsenfrüchte, Algen, viel Obst und Gemüse, Molke, Salbei, pflanzliche Öle, Trockenobst, Gomasio. Was soll man meiden? Weitgehend auf tierische Fette und Eiweiß verzichten, Wurstwaren ganz weglassen, fetten Käse, weißes Mehl, Süßigkeiten (nur ausnahmsweise), Alkohol (1 Glas Wein am Tage schadet nichts), scharfe Gewürze, Nikotin. Wunden, Verletzungen Was hilft? • Kohlauflagen aus zarten, jungen oder gut gewalzten Blättern (siehe unter „Wie man den Kohl anwendet“). Der Kohl reinigt die Wunde und macht sie schmerzlos gesund. Schorfbildung bleibt aus. Geschwollene Stellen kommen zum Reifen und öffnen sich. • Auf eiternde Wunden kann man auch die Blätter von Huflattich (Tussilago) mit der Blattunterseite auflegen. • Auch zerquetschtes Kraut von Spitzwegerich (Plantago lanceolata) kann auf schlecht heilende Wunden gelegt werden. Wundliegen Was hilft? • Kohlauflagen machen. Der Kohl säubert die Wunde, kühlt und nimmt die Schmerzen. • In leichteren Fällen die betroffenen Stellen mit Kohlöl einreiben. • Ringelblumensalbe verwenden. 96 Würmer Was hilft? • Knoblauch, roh oder in Wasser oder Milch gekocht, verabreichen. • Jeden Morgen 50ml Knoblauch-Elixier trinken (Rezept siehe unter „Altersschwäche“. • 30 g frischen Kohlsaft morgens auf nüchternen Magen trinken. Was soll man essen? 2 - 3 Tage lang vor den Mahlzeiten geriebene Möhren essen. Viel Zwiebeln. Kohlsalat, rohes Sauerkraut, Molke. Zähne, Stärkung der Was soll man essen? Viel Alfalfa- Sprossen zu sich nehmen. Zahnfleischbluten Was hilft? • Die Zähne mit frischem Kohlsaft spülen, mehrmals täglich. • Schnell wirkend ist auch die Öltherapie. • Mit Apfelessigwasser spülen. Was soll man essen? Alfalpha-Sprossen, Weizengrassaft. Zahnfleischentzündung Was hilft? • Frischen Kohlsaft in den Mund nehmen und gut die Zähne spülen. Mehrmals am Tage wiederholen. • Dunkelgrüne Kohlblätter kauen. Mit dem Brei das Zahnfleisch einreiben. • Ölspülungen vornehmen. Was soll man essen? Zitronen, Orangen, Blaubeeren, Molke, Möhren, Kohl, Hefe. Was soll man meiden? Rotes Fleisch, Schokolade, tierische Fette, Alkohol, weißen Zucker. Zahnfleisch, lockeres Was hilft? • Kohlblätter kauen. • Mit Kohlsaft spülen. • Den Mund mit Öl spülen. • Die Blätter von Brunnenkresse kauen. Was soll man essen? Rohkost, Obst (Zitronen, Orangen, Hagebutten), Gemüse, Vollkornprodukte, Honig. Was soll man meiden? Reiz- und Genussmittel. 97 Zahnschmerzen Was hilft? • Durch eine Intensivbehandlung mit Kohlumschlägen und Tampons werden Schmerzen schnell gelindert, die Schwellung geht zurück und die entzündungserzeugenden Stoffe werden ausgeschwemmt. So ist es möglich, die Zeit bis zu einer zahnärztlichen Behandlung ohne jegliche Medikamente und ohne Schmerzen zu überbrücken (siehe unter „Wie man den Kohl anwendet“). • Zahnschmerzen bei Kindern: geschälte Wurzeln von Malven kauen lassen. • Watte in Kamillentee tauchen und die Zähne abtupfen. • Zähne mit frischem Kohlsaft abtupfen. Zahnstein Was hilft? • Regelmäßig den Mund mit Öl spülen. • Nach dem Zähneputzen den Mund mit lauwarmem Apfelessigwasser spülen. Was soll man essen? • Vollkornprodukte (jedoch in Maßen), Soja, Miso, Hirse, Wein (in kleinen Mengen), Algen. Was soll man meiden? • Fleisch, Wurstwaren, Milch und Milchprodukte, Zucker, Süßigkeiten, weißes Mehl, Hülsenfrüchte, alkoholische Getränke (Wein siehe oben). 98 LITERATURVERZEICHNIS CARPER J., Nahrung ist die beste Medizin, ECON Verlag, Düsseldorf CAVELIUS / FROHN A. und B., Natürlich heilen mit Kombucha, Südwest Verlag CHIEREGHIN P., Farmacia verde, CALDERIN DALLA VIA G., L´aceto di mele, red. / studio redazionale, Como DIAMOND H. e M., Fit fürs Leben, Goldmann Verlag, Ritterhude b. Bremen DROZ C., Von den wunderbaren Heilwirkungen des Kohlblattes, Schweiz FROHN B., Kursbuch Apfelessig, Midena GIENGER M., Lexikon der Heilsteine, Neue Erde Verlag HAMMELMANN I., Natürlich entgiften mit der Öl-Zieh-Kur, FALKEN Taschenbuch JARVIS D. C., 5 X 20 Jahre leben, Hallwag Verlag, Bern und Stuttgart KUNZ - BIRCHER R., Bircher-Benner-Kochbuch, Bircher-Benner-Verlag, Bad Homburg LELLEY J., Die Heilkraft der Pilze, Verlag ECON LIU Q., Qi Gong, Irisiana MICHAELIS R., Die Holunderkur, Alfred Michaelis Verlag, Leipzig NÖCKER R.-M., Heilerde, Wilhelm Heyne Verlag, München NÖCKER R.-M., Körner und Keime, Wilhelm Heyne Verlag, München OERTEL-BAUER, Lexikon der Naturheilkunde, Lingen Verlag Köln PIGOZZI P., Il cibo che cura, La casa verde POLLAK Dr. Med., Der Naturheilarzt, Orbis Verlag SCHEFFER M., Metodo originale della floriterapia di Bach, Tecniche nuove, Milano SCHILLER R., Hildegard Medizin Praxis, Pattloch Verlag, Augsburg SCHOEFER L. U., Qigong, FALKEN Verlag SELBY S., Das Gesundheitsbuch für die Augen, Scherz Verlag, Bern München Wien SPANNAGEL R., Heilkraut Brennessel, Weltbild Verlag 99 WEISE D. O., Harmonische Ernährung, Tabula Smaragdina Verlag, München WIGMORE A., Lebendige Nahrung ist die beste Medizin, Knaur Verlag, München ZITTLAU J., Grüner Tee, Verlag Südwest 100 Mein Besuch bei JÜRGEN FLIEGE in den Bavariastudios München Wie es zu meinem Auftritt bei einer Fliege-Sendung kam. Ende Juni 2005 bekam ich ein Telefonat von einem Redakteur/Aufnahmeleiter von J.F., der mich fragte, ob ich Lust hätte, meine Kohltherapie in einer Sendung vorzustellen. Er wusste etwas darüber schon seit 5 Jahren, als mein Verlag ihnen mein Buch zugeschickt hatte. Kurz erklärte er mir das Konzept für die geplante Sendung und ich müsste, falls sie mich definitiv wählen würden, mindestens drei Angehörige meiner Familie mitbringen. Das war bereits die erste Hürde, die es zu überwinden galt, denn in Deutschland leben außer mir nur noch vier weitere Familienmitglieder mit Anhang, während die übrige, sehr große Verwandtschaft in Dänemark, Mexiko und den USA schon seit Generationen zuhause ist. Die zweite Hürde war, meine Verwandten zu überzeugen, bei dieser Sache mitzumachen. Ralph, mein jüngster Sohn, hatte höchstens ein bis zweimal eine Sendung gesehen und meinte „Was soll ich denn da?!!!“ Meinen zweiten Sohn wagte ich gar nicht erst zu fragen, nur eine meiner beiden Cousinen, die noch nie eine Sendung gesehen hatte, sagte sofort mit Freuden zu, einfach um dabei zu sein. Dann konnte ich nur noch meine Schwiegertochter Claudia fragen, die schrie „Um Himmelswillen, da kriegst Du mich nicht hin!“ Also hieß es, Überzeugungsarbeit zu leisten, was ein paar Tage in Anspruch nahm. Als ich den Redakteur über das Ergebnis informierte, meinte er, wir seien zwar eine atypische Familienkonstellation, aber er würde versuchen, uns in der Sendung unterzubringen. Ich solle ihm aber das Buch noch mal zusenden, denn das andere sei verschwunden. Ja, und dann hörte ich erst mal lange nichts mehr und dachte schon, erleichtert aufatmend: „Das war´s dann.“ Bis ich dann eine Woche vor der Aufzeichnung die endgültige Bestätigung bekam. Wir (vor allem ich) bekamen genaue Anweisungen, wie wir uns vorzubereiten hätten, inklusive welche Farben unsere Kleidung haben durfte und welche nicht. Dieser Punkt war eine mittlere Katastrophe für mich, denn genau die Sachen, die ich für geeignet gehalten hatte, waren für diesen Zweck untauglich und ich hatte große Mühe, etwas Passendes zu finden. Schließlich glaubte ich, dieses Problem gelöst zu haben und konnte mich den anderen widmen. Da galt es vor allem, mich an Daten zu erinnern, damit ich auch alles, was ich ev. gefragt würde, chronologisch beantworten konnte. Kein leichtes Unterfangen, denn ich „kenne“ den Kohl seit 45 Jahren und habe kein gutes Gedächtnis. Das Nächste und Zeitaufwendigste war aber die Vorbereitung für den praktischen Teil, nämlich für eine Demonstration der äußerlichen Anwendungen sowie der Saftgewinnung. Ich übte also nicht nur die nötigen Handgriffe, sondern berechnete auch den nötigen Zeitaufwand. Und merkte sehr schnell, dass meine Sendezeit nie ausreichen würde, um alles anschaulich zu vermitteln. Zumal ich mit einem Mixer arbeiten musste, da die ARD nicht über einen Entsafter verfügt. So ein Ding musste ich mir erst mal leihen und dann üben, wie ich auf die Schnelle damit einen Saft herstellen konnte. Daran, dass ich gleichzeitig auch möglichst vernünftige Antworten zu geben hatte, wagte ich gar nicht zu denken. Nachdem ich diesen praktischen Teil hinter mir hatte, machte ich dem Aufnahmeleiter eine Liste über die Requisiten, die ich dafür brauchte und machte genaue Angaben, wie ich alles vorfinden müsste, damit alles einigermaßen klappte. Der Redakteur versicherte mir, dass er für alles sorgen würde. Nur Verbandsmaterial müsste ich selber besorgen. Im Falle dass wir es benötigten. Am Abend vor der Reise packte ich meinen Koffer und meinte nun, startbereit zu sein. Aber weit gefehlt, denn nachts gab es ein heftiges Gewitter mit einem kräftigen Temperatursturz, der auch für München angesagt war, also ging die Suche nach geeigneter Kleidung am Morgen des Reisetages noch mal von vorne los. Als ich schließlich im Zug saß, war ich total übermüdet und auch kaum fähig, mich auf irgendwelche Aussagen zu konzentrieren. Kurz nach zwei kam ich in München mit einem Mordsdurst an, denn ich hatte den Fehler gemacht, Vitamin-Säfte anstatt Wasser mitzunehmen. Zeit, um welches zu kaufen, hatte ich nicht, denn zusammen mit meiner Cousine, die mich bereits erwartete hielten wir nach dem Fliegeschild Ausschau, mit dem uns ein Fahrer begrüßen sollte. Aber es vergingen die Minuten und niemand war in Sicht. Gottseidank hatte meine Cousine ihr Handy dabei und rief im Studio an. Nach kurzer Zeit kam ein älterer Mann auf uns zu, an dem wir schon x-mal vorbeigelaufen waren. Er hatte das Schild zwar in der Hand gehalten, aber wedelte damit nur neben seinen Beinen lässig hin und her und keine von uns beiden hatten erkennen können, um was es sich handelte. Als ich ihn fragte, warum er es denn nicht hochgehalten hätte, wie uns gesagt worden war, meinte er nur, so was täte er nicht. Durch dieses Missgeschick kamen wir eine halbe Stunde zu spät in Geiselgasteig an. Während der Fahrt plauderte meine Cousine, um mich abzulenken, munter daher und erzählte mir alles mögliche über unsere internationale Verwandtschaft. Bis auf einen quälenden Durst ging es mir noch wunderbar. Endlich war es soweit: wir hielten vor dem Fliege-Studio, wo uns schon zwei junge Männer aufs freundlichste begrüßten. Und von dem Moment an war es aus mit meiner Ruhe und ein wahrer Horrortrip begann. Die Aufzeichnung Als wir eintraten in die Studioräume, die sich um das eigentliche Set gruppieren ähnlich wie eine größere Wohnung mit Zimmern von verschiedener Größe, hatte ich das Gefühl, in einem Ameisenhaufen gelandet zu sein. Es wimmelte nur so von Menschen, sowohl gleich im Vorraum wie in allen anderen Räumlichkeiten, und auf den Fluren war kaum ein Durchkommen. Das war der erste Schock, denn Menschenansammlungen auf kleinem Raum lösen seit meiner Kindheit eine Art Phobie in mir aus. Mir wurde schwindelig, ich konnte ohne Stock mich kaum fortbewegen und lechzte nur nach Wasser. Da kam mir gottseidank ein Lichtstrahl entgegen, nämlich mein Sohn, der so wie alle anderen schon besorgt war, weil wir uns so verspätet hatten. Leider war es mir nicht vergönnt, ihn zu umarmen, denn er war bereits geschminkt. Außerdem zog mich schon jemand an der Jacke, ich solle mitkommen, aber ich erklärte, dass ich ohne zu trinken nicht einen Schritt mehr weiter tun würde. Sonst würde ich nämlich gleich umfallen. Mein Sohn fand stilles Wasser für mich, denn ich vertrage kein anderes und, da er sah, dass es mir wirklich nicht gut ging, bot er mir Rescue-Tropfen (Bachblüten) an, die er immer bei sich trägt. Ich streckte gleich meine Zunge aus, denn auch ich kenne ihre große Wirkung in kritischen Augenblicken. Tatsächlich überwand ich zumindest mein körperliches Unwohlsein, aber meine Psyche war leider inzwischen auf Nix-geht-mehr eingestellt und niemand und nichts konnte sie zu was anderem überreden. Alle, angefangen von dem wirklich tollen Team, über meine Familie bis hin zu Herrn Fliege selber, versuchten mit Engelszungen mich davon zu überzeugen, dass ich das alles bestens machen würde. J.Fliege meinte sogar „ mit links“. Ihr könnt Euch nicht vorstellen, wie lieb sie alle auf mich einredeten, mich massierten, auf die Schulter klopften und mich reichlich mit Wasser versorgten. Aber meine Seele oder was weiß ich wer hatte auf stur gestellt und anstatt, dass ich in meiner gewohnten Mitte stand, wie man so schön sagt, stand ich neben mir. Um wieder zu mir selber zu kommen, hätte man die Sendung abblasen müssen. Stattdessen wurde ich von einem Assistenten zum anderen gezerrt, um 1.) Schild anmachen, 2.) irgendwelche Papiere unterschreiben, die man möglichst vorher auch lesen sollte, 3.) mich schminken lassen, 4.) Kleidung wechseln, 5.) Familiengespräch mit dem Aufnahmeleiter, der noch die letzten Anweisungen gab (hätte er sich sparen können, denn es blieb eh bei mir nichts haften) und 6.) auf dem Set die Requisiten begutachten, die von der Requisiteurin zusammengetragen worden waren. Schock Nr. 2: Der Tisch war viel zu klein, um eine halbwegs vernünftige Demonstration bieten zu können. Langsam geriet ich in Panik, denn wir waren ja in einem erheblichen Zeitdruck und mir war nicht klar, wie ich da irgendetwas würde zeigen können. Ich war nur noch am rummotzen, was sonst nicht so meine Art ist. Dann kam auch noch der Aufnahmeleiter und meinte, ob ich mich nicht freuen würde, dabei zu sein. Meine klare Antwort war NEIN. Ob ich nett war oder nicht, was mir für gewöhnlich immer sehr wichtig ist, interessierte mich nicht mehr die Bohne. Aber ich war auch nicht irgendwie böse, sondern nur verzweifelt und nicht mehr Herr meiner selbst. Mein Sohn meinte später, ich hätte mich aufgeführt wie ein Kind. Stimmt, denn genauso fühlte ich mich. Ich hatte in meiner Kindheit noch nie ein Gedicht, ein Klavierstück oder ein Lied vortragen können ohne hoffnungslos stecken zu bleiben. Und was Hänschen nicht lernt.................. Nun ging´s wieder hinter die Kulissen, denn jetzt kam Schritt Nr.7.), das Verkabeln meiner Wenigkeit. Alle anderen hatten all diese Prozeduren schon lange hinter sich. Kaum war das geschehen, wurde ich ein paar Meter sanft nach vorne geschuppst, denn die Aufzeichnung hatte begonnen. Meine geduldige Cousine war immer an meiner Seite, um mich im Fall des Falles aufzufangen. Denn der Stock durfte nicht mit. Meine Kinder kamen hinterher mit zwei Stühlen, damit wir beiden Alten uns setzen konnten. Zwischendurch ließ sich immer mal der Aufnahmeleiter blicken, um mir zum zigsten Male zu erläutern, was und wie ich reden sollte. Nicht etwa, weil er mir etwas vorschreiben wollte, sondern weil er merkte, dass das Lampenfieber meine Hirntätigkeit völlig blockiert hatte. Und dann hörte ich auch schon Herrn Fliege rufen: „Frau Jakobe Jakstein und ihre Familie, willkommen!“ oder so ähnlich. Nun war es also so weit, dass ich die wenigen Meter zu unserem Tisch mit möglichst sicherem Schritt hinter mich bringen musste und die Geschichte fing an, wirklich ernst zu werden. Auf zwei Seiten des Studios sah ich die Zuschauer, die Herr Fliege vorher mit einem Warm-up auf die Sendung vorbereitet hatte. Da zum Schluss eine Umfrage stattfinden sollte, hatten alle Besucher vier Schilder in vier verschiedenen Farben erhalten, nur stellte es sich später heraus, dass die grünen Schilder, die für den Kohl galten, nicht überall ausgeteilt worden waren. Wieder eine Panne mehr, was meinen Auftritt anbelangte! Aber es sollte ja noch viel schlimmer kommen. Beim ersten Rundgang, bei dem ich die äußerliche Anwendung von Kohlblättern zeigen sollte, war das Verbandzeug, das ich zurechtgelegt hatte, wieder verschwunden. Ich konnte mich nicht umdrehen und suchen, denn die Kameras liefen bereits. Wir haben dann die Sache irgendwie ausgeführt. Aber dieses Missgeschick half mir weiß Gott nicht, meine innere Ruhe wiederzufinden. Die war endgültig zuhause in B. geblieben. Kaum wandte sich J.Fliege dem nächsten Tisch zu, mussten wir umräumen für die Saftherstellung. Ich merkte, dass das Sieb fehlte, das ich von zu Hause mitgebracht hatte. Das lag noch im Koffer und der stand im hintersten Ende der Studioräume. Ohne Sieb kein Saft. Aber meine Schwiegertochter reagierte blitzschnell und schaffte es, rechtzeitig mit dem Sieb wiederzukommen. Nun bestand die Requisiteurin darauf, den Wirsing mit einem Riesenweißkohl auszutauschen, der bestimmt so seine 4-5 kg wog. Ich wagte nicht ihr zu widersprechen, denn ich sah ihr an, dass sie soooo stolz auf dieses Prachtexemplar war. Bald würde Herr Fliege wieder bei mir sein, aber irgendein Zeitgefühl hatte ich nicht. Ich dachte nur darüber nach, wann ich denn den Saft zubereiten sollte. Und ich entschloss mich, einfach das Nötigste vorzubereiten. Der Saft sollte aus halb Karotten und halb Kohl gewonnen werden, weil er dann angenehmer zu trinken ist. Möhren hatte man zwar auf meinen Tisch gelegt, aber weder Wasser noch ein geeignetes Messer, um sie zu säubern. Mein Sohn neben mir flüsterte mir immer beruhigend zu „Macht nichts, Mammí, kommt nicht so drauf an“. Also wischte ich eine Möhre ab und zerschneiden. wollte dann den Kohl Ich wünsche Euch nie, in die Verlegenheit zu kommen, mit völlig stumpfen Küchenmessern einen fast steinharten Riesenkohlkopf in einem Fernsehstudio zerschneiden zu müssen mit der Angst im Nacken, gleich kommt ER und es wird von dir erwartet, frei und intelligent irgendwelche Fragen zu beantworten. Für mich gab es nur das Eine oder Andere. Und so war es auch. Da ich ein praxisbezogener Mensch bin, schaffte ich es also, das Gemüse zu zerkleinern und, als die Kamera wieder vor uns stand, die nächsten Handgriffe richtig auszuführen. Gleichzeitig fing aber Herr Fliege an, mich auszufragen, und da hatte ich einen totalen Blackout. Ich konzentrierte mich auf meinen Saft und hatte keine Ahnung, was er eigentlich von mir wollte. Was ich für einen Blödsinn stammelte, weiß ich nicht mehr, ich hoffe sie konnten es nachher rausschneiden. Meine Familie, so fand ich, machte ihre Sache prima. Es wäre besser gewesen, die drei hätten Fragen beantwortet und ich hätte mich nur um meinen Kohl gekümmert. Irgendwann hatte die Tortur dann ein Ende, aber ich blieb mit einem Totalfrust auf der Strecke liegen. Herr Fliege, der ja gesehen hat, in welcher Verfassung ich war und total überfordert, beteuerte auch nachher noch, wie froh er war, mich in der Sendung zu haben etc. Ebenso der Aufnahmeleiter, aber ich hatte das Gefühl, dass ihre Worte nur ein Pflaster für mein angeknackstes Ego sein sollten. Als die Aufzeichnung zu Ende war, wurde ich noch von einigen Zuschauern aufgehalten, die einige Tipps von mir wollten. So konnte ich mich leider nicht mehr von meinen Kindern verabschieden, die bereits zum Flugplatz gebracht worden waren. Auch auf meine Cousine und mich wartete ein Fahrer, um uns in mein Hotel zu bringen, wo mich meine Cousine zum Abendessen einlud. Trotz einer angenehmen und interessanten Unterhaltung konnte ich nicht abschalten. Zwar schlief ich nach einem Entspannungsbad sofort ein, aber um halb 12 war ich wieder hellwach und alles Erlebte kreiste in meinem Kopf herum. Erst, als ich mir verschiedene interessante TV-Sendungen einverleibt hatte, kam ich langsam wieder zu meiner gewohnten Gelassenheit zurück. Nur dieses Gefühl, eine peinliche Nummer geboten zu haben, ist mir auch bis heute noch geblieben. Und mich dann eines Tages auf dem Bildschirm sehen zu müssen, wird eine große Überwindung kosten. Hoffentlich überlebe ich den Schock mit mehr Gleichmut. Inzwischen habe ich mich gesehen und kann nur sagen: Nie wieder!!!