ENERGIE-MANAGEMENT

Transcrição

ENERGIE-MANAGEMENT
Geschäftsbericht 2008
QUALITÄT
VERSORGUNGSSICHERHEIT
GEBÄUDEDIAGNOSE
BAUEN IM BESTAND
WINDKRAFT
PARTNERSCHAFT
INNOVATION VERTRAUEN
TATKR FT
KNOW-HOW
WASSERKRAFT
REVITALISIERUNG
ZUKUNFTSPROJEKTE
VERANTWORTUNG ÖKOLOGIE
REDUZIERUNG VON CO -EMISSIONEN EFFIZIENZ
ENERGIE-MANAGEMENT
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INFRASTRUKTUR
GREEN BUILDING
NACHHALTIGKEIT
GEOTHERMIE
Aus Visionen Werte schaffen.
Inhaltsverzeichnis
Informationen für die Aktionäre
Brief des Vorstandsvorsitzenden......8
Bericht des Aufsichtsrats ..............10
Vorstand .......................................14
Corporate Governance .................16
HOCHTIEF-Aktie ...........................22
Konzessionsgeschäft
bei HOCHTIEF ..............................27
In allen Texten beziehen wir uns
grundsätzlich mit der allgemeinen
Anrede sowie den Funktionen auf
Damen und Herren.
Lagebericht
Konzernstruktur und
Geschäftstätigkeit .........................34
Märkte und Rahmenbedingungen ..38
Auftragsentwicklung 2008 ........... 44
Strategie .......................................47
Nachhaltigkeit ...............................50
Forschung und Entwicklung .........52
Mitarbeiter.....................................57
Beschaffung................................. 60
Kapitalrenditekonzept
Return on Net Assets ....................62
Wertschöpfung ............................ 65
Ertrags-, Finanz- und
Vermögenslage .............................67
Erläuterungen zur Ertrags-,
Finanz- und Vermögenslage der
HOCHTIEF Aktiengesellschaft
(Holding)........................................75
Erläuternder Bericht
des Vorstands ............................. 80
Segmentbericht ............................ 83
Unternehmensbereiche:
HOCHTIEF Americas ................... 84
HOCHTIEF Asia Pacific ................ 88
HOCHTIEF Concessions...............92
HOCHTIEF Europe ........................97
HOCHTIEF Real Estate ...............101
HOCHTIEF Services....................107
Risikobericht ............................... 111
Prognose- und Chancenbericht.. 119
Nachtragsbericht ........................123
Konzernabschluss
Inhaltsverzeichnis
HOCHTIEF-Konzernabschluss ....126
Konzern-Gewinn- und
-Verlustrechnung.........................127
Konzernbilanz .............................128
Konzern-Kapitalflussrechnung ....129
Entwicklung des KonzernEigenkapitals...............................130
Konzern-Aufstellung der erfassten
Erträge und Aufwendungen ........131
Versicherung der gesetzlichen
Vertreter ......................................132
Bestätigungsvermerk des
Abschlussprüfers ........................133
Konzernanhang
Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze ..................................134
Erläuterung der Konzern-Gewinnund -Verlustrechnung ...................... 145
Erläuterung der Konzernbilanz ....150
Sonstige Angaben ...................... 170
Gewinnverwendungsvorschlag
des Vorstands .............................187
Wesentliche Beteiligungen des
HOCHTIEF-Konzerns zum
31.12.2008 ..................................188
Gremien ....................................190
Verzeichnisse
Stichwortverzeichnis ...................192
Glossar .......................................193
Fünfjahresübersicht ....................195
Impressum ..................................197
Finanzkalender............................197
Das Unternehmen im Überblick 2008
Unternehmenszentrale
Unternehmensbereich HOCHTIEF
Americas
Unternehmensbereich HOCHTIEF
Asia Pacific
Unternehmensbereich
HOCHTIEF Concessions
Der Unternehmensbereich Americas koordiniert die Ak-
Im Unternehmensbereich Asia Pacific bündeln wir un-
Die Gesellschaft HOCHTIEF Concessions ist mit den
tivitäten der im Modul Bau und Dienstleistungen tätigen
sere Aktivitäten im australisch-asiatischen Raum. Über
ihr zugeordneten Gesellschaften HOCHTIEF AirPort
HOCHTIEF-Gesellschaften in den USA, Kanada und
die Mehrheitsbeteiligung an der Unternehmensgruppe
und HOCHTIEF PPP Solutions für die Entwicklung und
Brasilien.
Leighton ist HOCHTIEF auch in Australien Marktführer.
Realisierung von Konzessions- und Betreiberprojekten
Das Leistungsspektrum umfasst die Bereiche Hoch-
in diesem Unternehmensbereich verantwortlich. Zu
Über die Tochtergesellschaft Turner ist HOCHTIEF in
und Infrastrukturbau, Rohstoffgewinnung und Konzes-
den Geschäftsfeldern des Unternehmensbereichs zäh-
den USA, dem größten Baumarkt der Welt, im Hochbau
sionen, Projektentwicklung und Dienstleistungen.
len Flughäfen, Mautstraßen, öffentlicher Hochbau und
Mit den operativen Einheiten – Leighton Contractors,
Partnership-(PPP-)Projekte.
erneuerbare Energien sowie weitere Public-Private-
führend. In den wachstumsstarken Marktsegmenten
Bildungs-, Gesundheits- und Büroimmobilien ist Turner
die Nummer 1. Ebenfalls führend ist das Unternehmen
Thiess, John Holland und Leighton Properties in Aus-
im immer bedeutsamer werdenden Segment des
tralien, Leighton Asia und Leighton International sowie
HOCHTIEF AirPort ist einer der international führenden
nachhaltigen Bauens, dem sogenannten Green Buil-
der Beteiligung an der Al Habtoor Leighton Group in der
unabhängigen Flughafenmanager. Zum Beteiligungsport-
ding, das sich zum Markttreiber auf dem US-Markt
Golfregion – deckt Leighton die komplette Wertschöp-
folio gehören Anteile an den Flughäfen Athen, Buda-
entwickelt hat.
fungskette des Bauens ab.
pest, Düsseldorf, Hamburg, Sydney und Tirana. Ins-
Mit der Tochtergesellschaft Flatiron ist HOCHTIEF mit
Leighton baut seine weltweit führende Position als Minen-
Berichtsjahr diese sechs Flughäfen. Als Fundament für
einem führenden US-Unternehmen im Infrastrukturbe-
betreiber und -manager im Bereich Contract-Mining kon-
weiteres profitables Wachstum wurde im Jahr 2005
reich präsent. Damit besitzen wir auch ein starkes
sequent aus. Auch in den Bereichen Infrastruktur und
gemeinsam mit renommier ten Finanzinvestoren die
Standbein für unsere Aktivitäten im Zukunftssegment
Projektentwicklung nimmt Leighton eine Spitzenposi-
Gesellschaft HOCHTIEF AirPort Capital gegründet.
Public-Private-Partnership für Infrastrukturprojekte in
tion ein. Auf der Basis der starken Marktstellung in Aus-
Das bestehende Portfolio von HOCHTIEF AirPort soll
den Vereinigten Staaten und Kanada.
tralien intensiviert Leighton seine Aktivitäten in ausge-
zielgerichtet ausgebaut werden. Dabei sind vor allem
wählten asiatischen Ländern sowie in der Golfregion.
langfristige Engagements von Interesse.
gesamt nutzten zirka 90 Millionen Passagiere im
Die Tochtergesellschaft HOCHTIEF do Brasil zählt seit
Jahrzehnten zu den führenden Bauunternehmen im
HOCHTIEF PPP Solutions plant, finanziert, baut und
brasilianischen Markt. Neben dem Hoch- und Infra-
betreibt in öffentlich-privaten Partnerschaften Infrastruk-
strukturbau erbringt das brasilianische Unternehmen
turprojekte im öffentlichen Hochbau und im Bereich
auch Facility-Management-Dienstleistungen.
Verkehr. Das Portfolio des Unternehmens umfasst insgesamt acht Mautstraßenprojekte mit einer Gesamtlänge von knapp 800 Kilometern sowie 89 Schulen mit
mehr als 60 000 Schülerinnen und Schülern, ein Rathaus und eine Kaserne. Darüber hinaus realisiert die
Gesellschaft die beiden ersten komplett privat finanzierten Geothermiekraftwerke Deutschlands.
*Weitere Informationen zu den HOCHTIEF-Gesellschaften und Unternehmensbereichen finden Sie auf den Seiten 83 bis 109 und im Internet unter www.hochtief.de.
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Geschäftsbericht 2008
(Management-Holding)*
Unternehmensbereich HOCHTIEF
Europe
Unternehmensbereich HOCHTIEF
Real Estate
Unternehmensbereich HOCHTIEF
Services
Der Unternehmensbereich Europe bündelt unter Füh-
Die Gesellschaften des Unternehmensbereichs Real
Zum Unternehmensbereich Services gehören die Ge-
rung von HOCHTIEF Construction die Erfahrung von
Estate entwickeln, realisieren, vermarkten und betreuen
schäftsfelder Facility-Management und Energy-Ma-
HOCHTIEF im Kerngeschäft Bauen. Dazu gehören der
Immobilien während ihres gesamten Lebenszyklus.
nagement.
schen Ländern, beispielsweise in Deutschland, Groß-
HOCHTIEF Projektentwicklung konzipiert, realisiert und
HOCHTIEF Facility Management ist einer der führenden
britannien, Österreich sowie Polen, Tschechien und
vermarktet ganzheitlich größere Immobilienprojekte wie
Anbieter integrierter Facility-Management-Lösungen in
Russland. Als Bauträger realisiert das Unternehmen hoch-
Hotel-, Büro- und Wohngebäude sowie Stadtquartiere,
Europa. Leistungen werden unter anderem in den Bran-
wertige Wohnimmobilien. Außerdem ist HOCHTIEF
Einzelhandels-, Logistik- und Spezialimmobilien in
chensegmenten Automotive, chemische/pharmazeuti-
Construction als Generalunternehmer für Großprojekte
Europa.
Hoch-, Tief- und Ingenieurbau in ausgewählten europäi-
auch außerhalb von Europa tätig. Ein großer Teil der
sche Industrie, Elektrotechnik/Halbleiterindustrie, Finanzdienstleister/Immobilieninvestoren, Airports/Aviation,
Bauleistung wird mit partnerschaftlichen Geschäftsmo-
Die Beteiligungsgesellschaft aurelis Real Estate gehört
Gesundheitswesen und Veranstaltungsstätten erbracht.
dellen, wie zum Beispiel PreFair, realisiert.
mit einem Anteil von 50 Prozent seit 2007 zu HOCHTIEF.
Das Unternehmen betrachtet Gebäude, Liegenschaften
Sie verfügt über zirka 24 Mio. Quadratmeter citynaher
sowie Prozesse und Anlagen ganzheitlich und bietet so
HOCHTIEF Construction bearbeitet Projekte vor, während
Flächen – vorwiegend in Metropolen und deren Regio-
Lösungen an, die über den Ansatz des klassischen Faci-
und nach dem Bau. Von der Gebäudediagnose bis zur
nen. Ein Teil der Grundstücke wird für Projektentwick-
lity-Managements hinausgehen.
Standortanalyse bietet das Unternehmen umfangrei-
lungen vermarktet. Der andere Teil des Portfolios sind
che Dienstleistungspakete an. Mit HOCHTIEF Consult
Bestandsimmobilien, die das Unternehmen an gewerb-
betreiben wir darüber hinaus eines der größten Ingeni-
liche Nutzer vermietet. Derzeit hat aurelis zirka 4 500
renden Contracting-Anbieter in Deutschland für den effi-
eurbüros in Deutschland, das zahlreiche Auftraggeber
abgeschlossene Mietverträge.
zienten Betrieb von Energieanlagen in der Industrie so-
betreut, um Großprojekte wie Kraftwerke zu realisieren.
HOCHTIEF Energy Management sorgt als einer der füh-
wie bei privaten und öffentlichen Liegenschaften. Die
HOCHTIEF Property Management, der führende Pro-
Gesellschaft betreibt, optimiert, finanziert und saniert
Die Tochtergesellschaft Streif Baulogistik ist Dienstleis-
perty-Management-Anbieter in Deutschland, ist für Im-
Systeme, um Wärme, Kälte, Raum- und Druckluft,
ter für Bau- und baunahe Infrastruktur sowie Logistik.
mobilieninvestoren tätig. Die Gesellschaft trägt als Ver-
Strom, Licht und Wasser zu erzeugen und zu verteilen.
Das Unternehmen übernimmt für HOCHTIEF-Gesell-
treter von Eigentümerinteressen nachhaltig dazu bei,
HOCHTIEF senkt damit für seine Kunden die Betriebs-
schaften sowie externe Kunden die Baustelleneinrich-
die Renditen von Immobilieninvestments zu optimieren.
kosten und ermöglicht, dass derzeit jährlich etwa
150 000 Tonnen CO 2 -Emissionen eingespart werden.
tung, koordiniert und optimiert die Baustellenabläufe.
Darüber hinaus haben wir im Bereich Asset-Managewertung großer Immobilienportfolios.
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Geschäftsbericht 2008
Unser Unternehmen im Überblick
ment langjährige Erfahrung in der Verwaltung und Ver-
Unsere Stärken
HOCHTIEF gehört zu den führenden internationalen Baudienstleistern. Wir erbringen integrierte Leistungen entlang des Lebenszyklus von Infrastruk turprojekten, Immobilien und Anlagen.
Durch sein globales Netzwerk ist HOCHTIEF auf allen wichtigen
Märk ten der Welt präsent. Wir wirtschaften nachhaltig und
übernehmen Verantwortung.
Die Angebotspalette von HOCHTIEF umfasst die vier Module
Entwicklung, Bau, Dienstleistungen sowie Konzessionen und
Betrieb. Die eng verzahnten Leistungen ermöglichen es uns,
maßgeschneiderte Lösungen und höchste Qualität anzubieten.
Die kompetenten Mitarbeiter unseres Unternehmens schaffen
Werte für Kunden, Aktionäre und HOCHTIEF gleichermaßen.
Dabei leisten wir konzernweit vielfältige Beiträge zum nachhaltigen Umgang mit Energie, schonen Ressourcen und Umwelt –
etwa durch innovatives grünes Bauen, durch Services wie das
Energie-Management sowie durch Bau und Betrieb von
Anlagen, mit denen Strom aus erneuerbaren Energieträgern
gewonnen wird.
Geschäftsbericht 2008
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„Es heißt, in der Ruhe liegt die Kraft.
Beim Pilates bin ich vollständig konzentriert – und dadurch am Ende immer
total entspannt. Die Dinge geraten
wieder ins Gleichgewicht, wenn ich
meine Energiereserven aufgetankt
habe. So kann ich mich wieder voll
einbringen für das, was mir wichtig ist.
Zu Hause und im Beruf.“
Informationen für die
Aktionäre
Informationen
für die Aktionäre ➩
Lagebericht
Konzernabschluss
Birgit Bruns, 41, Mutter von zwei Kindern, ist bei
HOCHTIEF Energy Management in Hamburg
tätig – der Einheit von HOCHTIEF, die für den
effizienten Einsatz von Energie sorgt. Modernes
Energie-Contracting ermöglicht es, beim Energieverbrauch erheblich zu sparen. Das kommt
durch die CO2-Reduzierung auch der Umwelt
zugute. Birgit Bruns kümmert sich als DiplomIngenieurin vor allem um das Qualitätsmanagement bei den jeweiligen Projekten.
D r. - I n g . H e r b e r t
L ü t ke s t r a t kö t t e r,
Vo r s i t z e n d e r d e s
Vo r s t a n d s
vices sowie Konzessionen und Betrieb – erfassen wir die
gesamte Wertschöpfungskette von Immobilien, Anlagen
und Infrastrukturprojekten. Dabei agieren wir grenzübergreifend im Konzernverbund. So können unsere Kunden
auf internationale Expertise, bewährte Best-Practice-Lösungen, die Vorteile von Synergien und höchste Qualität
bei allen Leistungen zählen. Zudem zahlt es sich aus, dass
wir uns in den vergangenen Jahren intensiv auf wachstumsstarke Märkte, Branchen und Regionen fokussiert
haben.
2008 war ein turbulentes Jahr. Die Finanzkrise mit ihren
globalen Auswirkungen hat die Welt vor neue Herausforderungen gestellt. Diese zu meistern, wird für alle gesellschaftlichen Kräfte eine wesentliche Aufgabe des Jahres
2009 darstellen. Trotz der Krise war 2008 zugleich ein erfolgreiches Jahr für den HOCHTIEF-Konzern. Wir konnten
unseren Ausblick im Laufe des Jahres zweimal nach oben
korrigieren und haben sämtliche gesteckten Konzernziele
des Geschäftsjahres mehr als erreicht. Der Konzerngewinn
stieg auf 175 Mio. Euro und liegt damit um gut 24 Prozent über
dem Vorjahreswert – Zahlen, auf die wir stolz sind.
Die HOCHTIEF-Aktie konnte sich trotz der guten Entwicklung des Unternehmens der Entwicklung an den Aktienmärkten nicht entziehen und verlor im Jahresverlauf stark.
Der Aktienkurs spiegelte in keiner Weise mehr das erfolgreiche operative Geschäft und den Wert des Konzerns
wider. Auch die Kurse von börsennotierten Projektgesellschaften, an denen unsere Tochtergesellschaft Leighton
beteiligt ist, wurden durch die Krise negativ beeinflusst. Obwohl diese Kurse ebenfalls nicht den realen Werten der
Konzessionsprojekte entsprechen, entschied das Board of
Directors von Leighton aus Vorsichtsgründen, zum 31. Dezember 2008 eine Wertberichtigung auf die jeweils dem aktuellen
Kurs entsprechende Börsenkapitalisierung vorzunehmen.
Trotz dieser Einflüsse blieb HOCHTIEF auf dem Erfolgskurs der Vorjahre. Gerade in Zeiten wie diesen zeigt sich,
dass wir unseren Konzern weitsichtig auf- und ausgebaut
haben. An der tragfähigen Lebenszyklusstrategie hielten
wir im Berichtsjahr unverändert fest. Unsere Leistungen
decken alle Lebensphasen von Projekten ab: Mit den Modulen unserer Angebotspalette – Entwicklung, Bau, Ser8
Geschäftsbericht 2008
In das Jahr 2009 blicken wir mit Zuversicht. Unser Auftragsbestand beträgt mehr als 30 Mrd. Euro. Er sichert bereits am
Jahresbeginn weitgehend das Geschäft für das laufende
Jahr. Zudem erwarten wir in mehreren Ländern, dass die
Maßnahmen zur Belebung der Konjunktur wirken werden.
Infrastrukturmaßnahmen stehen dabei überall im Vordergrund.
Das ist einer der Schwerpunkte des HOCHTIEF-Konzerns.
Es zahlt sich heute aus, dass wir in der Vergangenheit auf
konservative Finanzierung, auf geringe Nettoverschuldung
und eine gesunde Eigenkapitalquote Wert gelegt haben.
Dies zusammen mit unserem überzeugenden Geschäftsmodell und unserer transparenten Berichterstattung auch
während des Geschäftsjahres führte dazu, dass zum
Jahresende 18 von 24 Analysten empfahlen, die HOCHTIEFAktie zu kaufen, und vier, sie zu halten.
Als Reaktion auf die Finanzmarktkrise haben wir aus Vorsicht die Liquiditätsreserven erhöht. Wir rechnen für einige
Zeit mit höheren Eigenkapitalbeteiligungen in der Projektentwicklung und mit höheren Zinsen auf Fremdkapital.
Alle sechs Unternehmensbereiche trugen 2008 zum Erfolg
von HOCHTIEF bei: Bei HOCHTIEF Americas zeigten unsere
Tochtergesellschaften Turner und Flatiron in ihren Segmenten Hoch- beziehungsweise Infrastrukturbau erneut herausragende Leistungen. Zu den Großaufträgen gehörte etwa
der Great American Tower in Cincinnati, ein Büroturm im
Wert von 165 Mio. Euro, den Turner errichten wird. Flatiron
wurde unter anderem zum Federführer einer Arbeitsgemeinschaft für den Bau eines Abschnitts der Ringautobahn
um Edmonton in Kanada mit einem Wert von 624 Mio.
Euro ernannt. Zudem bewiesen die beiden Unternehmen
neue Stärke durch ihren gemeinsamen Auftritt: So werden
sie etwa den Sacramento International Airport gemeinsam
sanieren. Weitere Gemeinschaftsprojekte sind geplant.
Informationen für die
Aktionäre
Lagebericht
Konzernabschluss
Auch das Baugeschäft in Australien, Asien und dem Mittleren Osten, das von Leighton abgedeckt wird, entwickelte
sich 2008 stark: Großaufträge im Infrastrukturbereich
ebenso wie im Hochbau sorgten für volle Auftragsbücher
im Unternehmensbereich HOCHTIEF Asia Pacific. Dazu
gehörte unter anderem ein Joint Venture, an dem die Al
Habtoor Leighton Group zu 40 Prozent beteiligt ist: Am
Flughafen Dubai wird die Wartehalle „Concourse 3“ mit
einem Wert von 1,02 Mrd. Euro realisiert. Das operative
Geschäft von Leighton zeigt sich – ungeachtet der Wertberichtigung für Konzessionsprojekte – in bester Verfassung.
Ausdruck dafür war etwa die im August 2008 vorgenommene Kapitalerhöhung von 410 Mio. Euro bei unserer Tochtergesellschaft, an der wir uns in vollem Umfang beteiligt und
neue Aktien im Wert von fast 226 Mio. Euro erworben haben.
Die Gesellschaften des Unternehmensbereichs HOCHTIEF
Concessions trugen ebenfalls zum guten Konzernergebnis
bei: Bei HOCHTIEF AirPort entwickelten sich die Flughafenbeteiligungen positiv. Durch ein exzellentes Management
gelingt es uns, die Potenziale der Airports voll zur Geltung
zu bringen, etwa durch den Ausbau des Non-Aviation-Geschäfts. HOCHTIEF PPP Solutions verzeichnete ein sehr
erfolgreiches Jahr: Unter anderem wurde der Financial Close*
für das griechische Mautstraßenprojekt Elefsina-PatrasTsakona mit einem Wert von 2,2 Mrd. Euro und einer Konzessionslaufzeit von 30 Jahren erreicht. Der Blick auf unser
Konzessionsportfolio zeigt, dass sich unsere Infrastrukturprojekte im aktuell schwierigen Marktumfeld weitgehend
stabil behaupten. Der Nettobarwert des Portfolios liegt mit
1,47 Mrd. Euro leicht unter Vorjahr (–4,8 Prozent), was jedoch überwiegend auf Portfolioveränderungen zurückzuführen ist. Im Konzessionsgeschäft sehen wir auch weiterhin
große Chancen für unser Unternehmen – insbesondere
auch in den USA.
Bei HOCHTIEF Europe zeigte sich einmal mehr, dass unser
Konzern im europäischen Markt sehr gut aufgestellt ist. So
profitierten wir insbesondere vom Wachstum in Osteuropa
und Russland – Beispiele für aktuelle Bauaufträge sind etwa
eine Produktionsstätte für den Glashersteller Euroglass
Polska in Polen und eine Schokoladenfabrik für den FerreroKonzern in Russland. Auch in Deutschland agieren wir
beim Neugeschäft wieder mit Erfolg. Wir haben unsere
Hochbaueinheit restrukturiert und werden unsere Bauleistung in diesem Segment in Deutschland planmäßig noch
weiter reduzieren. Unser Interesse gilt den Geschäften,
bei denen wir uns auf der Basis einer fairen Risikoverteilung,
der von uns gebotenen hohen Qualität und unserer partnerschaftlichen Modelle vom Wettbewerb abheben können.
Unser festes Ziel: 2010 wollen wir im Unternehmensbereich HOCHTIEF Europe eine Vorsteuerrendite von drei
Prozent erreichen.
Im Unternehmensbereich HOCHTIEF Real Estate überzeugte HOCHTIEF Property Management mit seiner Qualität: Die Gesellschaft erhielt unter anderem den Auftrag, das
gesamte bundesweite Portfolio von aurelis Real Estate zu
betreuen. 2008 haben wir uns damit zum größten PropertyManager Deutschlands weiterentwickelt. HOCHTIEF Projektentwicklung verzeichnete eine Reihe von Baustarts für neue
Projekte, unter anderem im Wachstumssegment der Pflegeimmobilien. Aurelis Real Estate vermarktete im Berichtsjahr
erfolgreich große Flächen in mehreren deutschen Metropolen.
Unser Geschäft im Unternehmensbereich HOCHTIEF Services zeigte sich ebenfalls erfolgreich. HOCHTIEF Facility
Management überzeugte einmal mehr als erfolgreicher Outsourcing-Partner für öffentliche und industrielle Partner: So
übernehmen wir für weitere sechs Jahre den Betrieb von
zahlreichen Siemens-Standorten. Als Wachstumstreiber entwickelt sich in Zeiten steigender Energiepreise und erhöhten
Umweltbewusstseins auch das Geschäft von HOCHTIEF
Energy Management: Die Gesellschaft, die moderne Contracting-Modelle anbietet, verbuchte zahlreiche Neuaufträge.
Das Thema Energieeffizienz ist von hoher Bedeutung für
HOCHTIEF: Als internationaler Baudienstleister tragen wir mit
unseren Leistungen dazu bei, dass alternative Energien genutzt und Einsparpotenziale realisiert werden. Für das Engagement im Bereich der Nachhaltigkeit ist die HOCHTIEFAktie 2008 erneut in den Dow Jones Sustainability Indizes
gelistet worden – zum dritten Mal in Folge. Wir sind stolz
auf diese Auszeichnung und sehen hier auch weiterhin einen wesentlichen Verantwortungsbereich unseres Konzerns. Wir möchten Ihnen unser Engagement im Bereich
der Energieeffizienz mit diesem Geschäftsbericht ein wenig näher bringen: Sie finden auf den Bildseiten eine Reihe
von Beispielen aktueller Projekte in diesem Bereich.
*Siehe Glossar Seite 193.
Liebe Aktionärinnen und Aktionäre, wir freuen uns, dass Sie
uns im schwierigen Börsenjahr 2008 die Treue gehalten haben und auf die Strategie unseres Konzerns vertrauen. Wir
wollen Sie auch im Geschäftsjahr 2009 mit guten Leistungen
überzeugen. Dafür setzen sich nunmehr 64 527 Mitarbeiter
in aller Welt ein. Ihnen allen gilt unser aufrichtiger Dank.
Vor uns liegt ein Jahr der Herausforderungen. Es ist auch
ein Jahr der Chancen – unter anderem durch die aktuellen
Konjunkturprogramme, die in einer Reihe von Ländern
gestartet wurden. HOCHTIEF steht bereit, diese Chancen
zu nutzen. Begleiten Sie uns dabei!
Essen, 23. Februar 2009
Dr.-Ing. Herbert Lütkestratkötter
Geschäftsbericht 2008
9
Bericht des Aufsichtsrats
Sehr geehrte Aktionäre,
D r. r e r. p o l . h . c .
M a r t i n Ko h l h a u s s e n ,
Vo r s i t z e n d e r d e s A u fsichtsrats
kungen auf das operative Geschäft, die differenziert nach
Geschäftsbereichen und Märkten zu sehen sind und auch
die mittelfristige Finanzplanung beeinflussten, insbesondere
die Vorschau- und die Planungssicherheit sowie die Kapitalallokation, und hier die Geldbeschaffung und die Liquiditätsund Kapitalsicherung. Hierzu erörterte der Aufsichtsrat die
Wechselkursentwicklung, insbesondere des volatilen US-
im Geschäftsjahr 2008 hat der Aufsichtsrat die ihm nach
Gesetz und Satzung obliegenden Aufgaben wahrgenommen.
Er hat den Vorstand bei der Leitung des Unternehmens
regelmäßig beraten und die Geschäftsführung des Vorstands
überwacht. Dabei war er in alle Entscheidungen von grundlegender Bedeutung für das Unternehmen eingebunden.
Der Vorstand informierte den Aufsichtsrat in schriftlichen
und mündlichen Berichten regelmäßig, umfassend und
zeitnah über die wirtschaftliche Lage und die Entwicklung
der Gesellschaft und des Konzerns, bedeutende Geschäftsvorfälle sowie die aktuelle Ertragssituation, einschließlich
der Risikolage und des Risikomanagements.
Im abgelaufenen Geschäftsjahr kam der Aufsichtsrat zu
fünf Sitzungen – davon einer außerordentlichen – zusammen. Alle Mitglieder des Aufsichtsrats haben mindestens
an der Hälfte der Sitzungen teilgenommen. Der Aufsichtsrat hat die nach Gesetz und Satzung erforderlichen Beschlüsse gefasst. Die Entscheidungen wurden auf Grundlage der Berichterstattung des Vorstands getroffen. Über
Projekte und Ereignisse von besonderer Bedeutung oder
Dringlichkeit wurde der Aufsichtsrat auch außerhalb von
Sitzungen ausführlich informiert und – soweit erforderlich –
im Umlaufverfahren um Zustimmung gebeten. Der Aufsichtsratsvorsitzende stand auch außerhalb der Aufsichtsratssitzungen in regelmäßigem Kontakt mit dem Vorstand
und ließ sich über die aktuelle Entwicklung der Geschäftslage und die wesentlichen Geschäftsvorfälle informieren.
Herausragende Themen der Beratungen, insbesondere in
der zweiten Jahreshälfte, waren die Finanz- und Wirtschaftskrise und die Situation der Finanzmärkte mit ihren Auswir-
10
Geschäftsbericht 2008
Dollars und die Schwäche des australischen Dollars, mit
den notwendigen Maßnahmen, um die Einflüsse auf den
Konzern zu minimieren. Eng verbunden mit beiden Themen
waren die Bewertung des Konzerns durch den Finanzmarkt, insbesondere durch Analysten, die Investor-Relations-Strategie, die Kursentwicklung der HOCHTIEF-Aktie
sowie die Auswirkungen und Vorteile des Aktienrückkaufprogramms.
In engem Zusammenhang hiermit standen die Beratungen
des Aufsichtsrats über die Veränderung im Aktionärskreis,
die durch das Ausscheiden eines wesentlichen Aktionärs
geprägt waren, sowie die Marktgerüchte zur Beteiligung
der Großaktionäre und deren langfristigen Interessen mit
ihren Rückwirkungen auf den Konzern. In der Konsequenz
richtete der Aufsichtsrat deshalb besonderes Augenmerk
auf die strategischen Initiativen des Konzerns, die eine Optimierung der Finanzkraft, eine Expansion in stark wachsende
Märkte, die Differenzierung durch Technologieführerschaft,
die Erhöhung des Dienstleistungsgeschäfts sowie die weitere Vernetzung der Geschäftsbereiche entlang der Wertschöpfungskette (Lebenszyklusansatz) vorsehen. Weitere
wesentliche Themen waren die Margenentwicklung der
verschiedenen operativen Gesellschaften, auch im Wettbewerbsvergleich und unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Geschäftsmodelle, sowie die Vorteile und
Konsequenzen hieraus für die zunehmende Vernetzung
der Geschäftsbereiche. Hierüber hat sich der Aufsichtsrat
auch direkt durch das Management der operativen Einheiten in seinen Sitzungen informieren lassen, verbunden mit
Wettbewerbsanalysen auf den unterschiedlichen Märkten.
Regelmäßige Kernthemen waren wiederum die mittelfristige Unternehmensplanung mit ihrer wertorientierten Unternehmenssteuerung sowie die Wertentwicklung und langfristige Wertsteigerung des Portfolios im neu gegründeten
Unternehmensbereich Concessions (HOCHTIEF AirPort,
HOCHTIEF PPP Solutions).
Informationen für die
Aktionäre
Lagebericht
Konzernabschluss
Nicht zuletzt hat sich der Aufsichtsrat konzernübergreifend
mit dem Ausbau des Geschäfts im Mittleren Osten durch die
Unternehmensbereiche Asia Pacific und HOCHTIEF Europe
befasst und sich auf einer Sitzung am Flughafen Hamburg
projektbezogen über dessen Geschäftsentwicklung und die
geplanten Neubaumaßnahmen detailliert berichten lassen.
Einer der Schwerpunkte des Unternehmensbereichs Americas war die Integration von Flatiron in den Konzern und
die Zusammenarbeit mit Turner und HOCHTIEF PPP Solutions. Der Aufsichtsrat hat sich regelmäßig mit der Geschäftsentwicklung und den Fortschritten der Vernetzung
beschäftigt, die beispielhaft für das Cross-Selling-Potenzial im Konzern ist. Weitere thematische Schwerpunkte
waren die Auswirkungen der aus der Subprime-Krise entstandenen Finanzmarktkrise auf das US-amerikanische
Baugeschäft von Turner beziehungsweise dessen Märkte
und Marktsegmente mit ihrer nach wie vor robusten Verfassung und der trotzdem positiven Entwicklung sowie die
für das operative Geschäft unabdingbare Stellung von
Bonds zur Sicherung insbesondere der öffentlichen Auftraggeber. Besondere Beachtung schenkte der Aufsichtsrat der Situation von HOCHTIEF do Brasil und den durch
witterungsbedingte Auswirkungen entstandenen Verlusten
beim Bau von Kleinwasserkraftwerken.
Festgestellt werden kann für den Bereich insgesamt, dass
der Einfluss der sich aus den USA heraus entwickelnden
Wirtschaftskrise auf das Geschäft von Turner und Flatiron
bisher sehr gering ist und sich im Gegensatz dazu Chancen
und positive Wachstumsaussichten bieten, sowohl in den
Hochbaumarktsegmenten für Gesundheits- und Gewerbeimmobilien als auch im Tiefbaumarkt durch die geplanten
Infrastrukturprogramme der US-amerikanischen Regierung
und die damit verbundenen Pläne im Konzessionsbereich
bei Mautstraßen und PPP-Projekten.
Im Unternehmensbereich Asia Pacific waren die Fortführung der guten Entwicklung des Jahres 2007 von Leighton, wo im operativen Bereich das Rekordniveau des letzten Jahres gehalten werden konnte, mit seinen hohen
Investitionen im Infrastruktur- und Contract-Mining-Bereich sowie die allgemeine wirtschaftliche Entwicklung des
australischen und asiatischen Bau- und Rohstoffmarkts
zentrale Themen der Aussprache. Folge hiervon war auch
die Kapitalerhöhung von Leighton Holdings Limited, die
zur Finanzierung von Wachstumsinitiativen mit einer Expansion in ausgewählte asiatische und arabische Länder,
der Internationalisierung des Contract-Mining-Geschäfts sowie dem Einstieg in die Projektentwicklung für Wohnimmobilien in Australien dienen soll. Beschäftigt hat sich der Aufsichtsrat darüber hinaus mit dem aktuellen Engagement von
Leighton in der Golfregion, insbesondere mit der Akquisition
von Al Habtoor, und der Situation des Rohstoffsektors, der
bisher keine Auswirkung auf das Contract-Mining-Geschäft
von Leighton zeigt. Zum Jahresende standen die Situation
von einigen börsennotierten Projektentwicklungsgesellschaften, deren Bewertung und Bilanzierung im Konzern im
Zentrum der Beratung.
Der Aufsichtsrat begrüßte die Gründung des neuen Unternehmensbereichs Concessions, in dem die Geschäftsfelder Airport und PPP zusammengefasst werden.
Regelmäßig hat sich der Aufsichtsrat über die Entwicklung
der einzelnen Beteiligungsflughäfen informiert und dabei
besonderes Augenmerk auf mögliche Auswirkungen durch
sinkendes Passagieraufkommen als Reaktion auf die Wirtschaftskrise gerichtet. Unter besonderer Beobachtung
stand die Übernahme der operativen Verantwortung am
Flughafen Budapest und dessen wirtschaftliche Entwicklung. Im Wettbewerbsvergleich zählt HOCHTIEF AirPort zu
den führenden Airport-Managern weltweit und hat seine
Position als Wertbringer für den gesamten Konzern verstärkt.
Bei HOCHTIEF PPP Solutions lag der Schwerpunkt der Aussprache auf dem Eintritt dieser Gesellschaft in den USPPP-Markt und der hierfür vorteilhaften Zusammenarbeit
mit Flatiron. Bewährt hat sich bereits das aktive Portfoliomanagement als Kernelement der Geschäftsstrategie, das
auch den Grundstein dafür legte, dass HOCHTIEF PPP Solutions erstmals operativ ein positives Ergebnis erreicht hat.
Kernthemen der Beratungen im Unternehmensbereich Real
Estate, der sich nach der Neustrukturierung aus den Geschäftszweigen Projektentwicklung und Property-Management zusammensetzt, waren das Engagement und die
guten Resultate der Beteiligung aurelis sowie die erfolgreiche
Expansionsstrategie in neue Märkte (Schweiz, Russland),
neue Produktmarktsegmente (Pflege-, Gesundheitsimmo-
Geschäftsbericht 2008
11
bilien) und eine starke Selektion der Projekte als Reaktion auf
die Erschütterung der Märkte durch die Finanzkrise. Darüber hinaus befasste sich der Aufsichtsrat mit HOCHTIEF
Property Management, das nun zu den führenden Unternehmen in Deutschland gehört, wie auch mit der Vermietungs- und Investmentmarktentwicklung und den
Auswirkungen auf einzelne Projekte im Rahmen des gesamtwirtschaftlichen Umfelds.
Nach wie vor intensiv beschäftigte sich der Aufsichtsrat mit
dem Unternehmensbereich Europe und hier insbesondere
mit der Situation des Hochbaugeschäfts in Deutschland;
er hat die getroffenen Restrukturierungsmaßnahmen eng
begleitet und sich regelmäßig über die Fortschritte, auch
durch das Management von HOCHTIEF Construction selbst,
unterrichten lassen. Dabei standen Kapazitäts- und Personalanpassungen sowie die Definition der endgültigen Zielstrukturen bei einer engen Einbindung der Belegschaftsvertretung im Vordergrund. Wesentlich war der Abschluss
der verlustträchtigen Altprojekte, die durch Preissteigerungen und Probleme im Nachunternehmerbereich entstanden waren, und die enge Begleitung der Prozesse durch
Systeme für Risikomanagement und Controlling.
Unter Wettbewerbsgesichtspunkten und vergleichend hat
sich der Aufsichtsrat, wie auch in den Vorjahren, mit den europäischen Baumärkten beschäftigt und über den Ausbau
des Direktgeschäfts in der Golfregion unterrichten lassen.
Im Unternehmensbereich Services, der durch eine Neugründung aus HOCHTIEF Facility Management und HOCHTIEF
Energy Management entstand, hat sich der Aufsichtsrat
detailliert mit dem Leistungsspektrum des Unternehmensbereichs, den wesentlichen wirtschaftlichen Kennzahlen
und den strategischen Projekten befasst. HOCHTIEF Services ist dabei erster Ansprechpartner für Unternehmen
bei komplexen Outsourcing-Entscheidungen. Themen der
Beratungen waren darüber hinaus die Konsolidierung und
der Margendruck in einem sich oligopolistisch entwickelnden Markt mit der Notwendigkeit einer Differenzierung hin
zum technischen Gebäudemanagement sowie der Ausbau des internationalen Geschäfts.
Der Aufsichtsrat hat sich zudem die Entwicklung der „Claims
and Variation Orders“ im Konzern regelmäßig vortragen und
12
Geschäftsbericht 2008
sich über die Compliance-Struktur und die Revisionstätigkeit
unterrichten lassen. In den weiteren Themenbereich gehörten die ausreichenden Managementkapazitäten trotz des
starken Konzernwachstums und die damit im Zusammenhang stehende Arbeitsgruppe zum „International Recruiting“.
Der Aufsichtsrat hat die Weiterentwicklung der Corporate
Governance bei HOCHTIEF regelmäßig behandelt. Darüber
berichtet der Vorstand zugleich auch für den Aufsichtsrat
gemäß Ziffer 3.10 des Deutschen Corporate Governance
Kodex im nachfolgenden Kapitel. Anlässlich der Neufassung
des Kodex wurden die Geschäftsordnungen für den Aufsichtsrat und den Prüfungsausschuss ergänzt.
Der Aufsichtsrat hat fünf Ausschüsse gebildet. Ihre Mitglieder sind im Kapitel „Gremien“ namentlich aufgeführt. Der
Prüfungsausschuss tagte 2008 dreimal. Er befasste sich
intensiv mit den Quartalsergebnissen und Jahresabschlüssen. Auch die Prüfungsfeststellungen der internen Revision
und die Prüfungsplanung für 2009 nahmen breiten Raum
ein. Darüber hinaus beriet der Ausschuss über die Organisation der Compliance im HOCHTIEF-Konzern, die Geschäftsmodelle einzelner Unternehmensbereiche und Aspekte des
internen Kontrollsystems. Gegenstand der Beratungen
waren im Übrigen der Wahlvorschlag für den Abschlussprüfer an die Hauptversammlung, die Bestimmung von
Prüfungsschwerpunkten und die Honorarvereinbarung mit
dem Abschlussprüfer.
Der Personalausschuss trat dreimal zusammen. Er befasste sich im Wesentlichen mit dem Vergütungssystem
und der Höhe der Vorstandsbezüge. Außerdem bereitete
er die Personalentscheidungen des Aufsichtsrats vor und
fasste die für die Anstellungsverträge der Vorstandsmitglieder erforderlichen Beschlüsse.
Der Nominierungsausschuss hat im Berichtsjahr zweimal
getagt und dem Aufsichtsrat für dessen Wahlvorschläge
an die Hauptversammlung im Mai 2008 geeignete Kandidaten vorgeschlagen.
Der für einen Zeitraum von einem Jahr gebildete „Ad-hocAusschuss“ hat während seines Bestehens bis zum 26.
Februar 2008 nicht mehr getagt.
Informationen für die
Aktionäre
Lagebericht
Konzernabschluss
Der Vermittlungsausschuss gemäß § 27 Abs. 3 MitbestG
musste auch im abgelaufenen Geschäftsjahr nicht einberufen werden.
Die Ausschussvorsitzenden haben in den Plenumssitzungen
regelmäßig und umfassend über die Inhalte und Ergebnisse
der Ausschusssitzungen berichtet.
Der vom Vorstand nach den Regeln des HGB aufgestellte
Jahresabschluss der HOCHTIEF Aktiengesellschaft, der Konzernabschluss nach IFRS (International Financial Reporting
Standards) und der mit dem Lagebericht der HOCHTIEF
Aktiengesellschaft zusammengefasste Konzernlagebericht
für das Geschäftsjahr 2008 sind unter Einbeziehung der
Buchführung von dem durch die Hauptversammlung am
8. Mai 2008 gewählten und vom Aufsichtsrat mit der Prüfung des Jahres- und des Konzernabschlusses beauftragten
Abschlussprüfer, der Deloitte & Touche GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, geprüft und mit dem uneingeschränkten
Bestätigungsvermerk versehen worden.
Die vorgenannten Unterlagen, der Geschäftsbericht, der
Vorschlag für die Verwendung des Bilanzgewinns und die
Prüfungsberichte des Abschlussprüfers sind allen Aufsichtsratsmitgliedern rechtzeitig vor der Sitzung des Prüfungsausschusses am 12. März 2009 beziehungsweise vor der
Bilanzsitzung am 18. März 2009 übersandt worden. Die
Unterlagen wurden in den Sitzungen vom Vorstand zusätzlich auch mündlich erläutert. Die verantwortlichen Abschlussprüfer berichteten in diesen Sitzungen über die wesentlichen Ergebnisse der Prüfung und standen für ergänzende
Auskünfte zur Verfügung.
Der Prüfungsausschuss hat sich vor der Sitzung des Aufsichtsrats eingehend mit diesen Unterlagen befasst und
dem Aufsichtsrat eine Billigung des Jahres- und des Konzernabschlusses sowie des zusammengefassten Lageberichts empfohlen.
Der Aufsichtsrat hat den Jahresabschluss, den Konzernabschluss, den mit dem Lagebericht der Gesellschaft zusammengefassten Konzernlagebericht und den Vorschlag für
die Verwendung des Bilanzgewinns eingehend geprüft. Nach
dem abschließenden Ergebnis seiner Prüfung sind keine Einwendungen zu erheben. Der Aufsichtsrat hat nach eigener
Prüfung und unter Berücksichtigung des Berichts des Prüfungsausschusses dem Ergebnis der Prüfung des Jahresabschlusses und des Konzernabschlusses durch den
Abschlussprüfer zugestimmt. Der Aufsichtsrat hat den
Jahresabschluss und den Konzernabschluss gebilligt und
damit den Jahresabschluss festgestellt. Er schließt sich
dem Vorschlag des Vorstands für die Verwendung des
Bilanzgewinns an.
Zum 1. Januar 2008 ist Herr Raimund Neubauer als gewähltes Ersatzmitglied anstelle von Herrn Fritz Voelkner,
der altersbedingt aus dem Unternehmen ausgeschieden
ist, in den Aufsichtsrat eingetreten. Herr Dr. Dietmar Kuhnt
ist am 9. September 2008 aus dem Aufsichtsrat ausgeschieden. Besonders in den fast neun Jahren als Vorsitzender des Aufsichtsrats bis 2004 hat er HOCHTIEF maßgeblich mitgeprägt. Der Aufsichtsrat hat Herrn Dr. Kuhnt
und Herrn Voelkner für die langjährige vertrauensvolle Zusammenarbeit und ihren fachmännischen Rat gedankt.
Durch Beschluss des Amtsgerichts Essen ist Herr Tilman
Todenhöfer mit Wirkung zum 10. September 2008 zum
Mitglied des Aufsichtsrats bestellt worden.
Der Aufsichtsrat hat Herrn Dr. Frank Stieler mit Wirkung
zum 1. März 2009 auf die Dauer von fünf Jahren zum Mitglied des Vorstands bestellt.
Der Aufsichtsrat spricht dem Vorstand, den Unternehmensleitungen sowie allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für
die im abgelaufenen Geschäftsjahr geleistete Arbeit Dank
und Anerkennung aus.
Essen, 18. März 2009
Der Aufsichtsrat
Dr. rer. pol. h. c. Martin Kohlhaussen
– Vorsitzender –
Geschäftsbericht 2008
13
Der Vorstand der HOCHTIEF Aktiengesellschaft (von links):
Peter Noé, Martin Rohr, Albrecht Ehlers, Herbert Lütkestratkötter (Vorsitzender des Vorstands) und Burkhard Lohr
Informationen für die
Aktionäre
Lagebericht
Konzernabschluss
Vorstand
Dr.-Ing. Herbert Lütkestratkötter (58)
ist seit dem 1. April 2007 Vorstandsvorsitzender der
HOCHTIEF Aktiengesellschaft. Der promovierte Ingenieur
ist zuständig für die Unternehmensbereiche HOCHTIEF
Americas und HOCHTIEF Europe sowie die Zentralabteilungen Unternehmensentwicklung und Unternehmenskommunikation. Ferner verantwortet er den Bereich Corporate Governance. Zu HOCHTIEF kam Lütkestratkötter
2003 und wurde im Dezember 2006 stellvertretender
Vorstandsvorsitzender.
RA Albrecht Ehlers (51)
ist seit 2000 bei HOCHTIEF und seit November 2004 Mitglied des Vorstands der HOCHTIEF Aktiengesellschaft.
Der Jurist ist zuständiger Arbeitsdirektor und zugleich verantwortlich für den Unternehmensbereich HOCHTIEF Services. Ferner fallen in seinen Zuständigkeitsbereich die
Zentralabteilung Personal, Arbeitssicherheit, Gesundheitsund Umweltschutz, Corporate Social Responsibility, Versicherungen sowie das Service Center.
Dr. rer. pol. Peter Noé (51)
ist seit Februar 2002 Mitglied des Vorstands der HOCHTIEF
Aktiengesellschaft. Dort ist der promovierte DiplomKaufmann verantwortlich für die Unternehmensbereiche
HOCHTIEF Asia Pacific und HOCHTIEF Concessions. Noé
studierte Betriebswirtschaft an der Universität Köln.
Prof. Dr.-Ing. Martin Rohr (53)
ist seit Juni 2004 Mitglied des Vorstands der HOCHTIEF
Aktiengesellschaft. Dort ist der promovierte Bauingenieur
zuständig für den Unternehmensbereich HOCHTIEF Real
Estate sowie die Zentralabteilung Beschaffung. Nach den
ersten beruflichen Erfahrungen trat Rohr 1986 als Prokurist in die Otto Rohr GmbH & Co. KG, Helmstedt, ein.
1994 übernahm HOCHTIEF die Firmengruppe. Rohr verantwortete in den folgenden Jahren die Hauptniederlassung Bayern, den Unternehmensbereich Civil sowie das
Auslandsprojektgeschäft. Im Dezember 2000 wurde er
Vorstandsmitglied von HOCHTIEF. Im April 2001 wechselte er in den Vorstand der HOCHTIEF Construction AG.
Dr. rer. pol. Burkhard Lohr (45)
wurde zum 1. Januar 2006 in den Vorstand der HOCHTIEF
Aktiengesellschaft berufen. Der promovierte Wirtschaftswissenschaftler ist Chief Financial Officer (CFO) und zuständig für die Bereiche Finanzen/Investor Relations sowie
Controlling, Rechnungswesen und Steuern. Vor seinem Studium war Lohr bereits als Baukaufmann bei der HOCHTIEF
Aktiengesellschaft tätig. 1993 kehrte Lohr als Mitarbeiter
der Konzernrevision zu HOCHTIEF zurück. Ab 1995 übernahm er operative Führungsaufgaben in München und
Essen. Im Januar 2002 wechselte Lohr in den Vorstand
der HOCHTIEF Construction AG.
Geschäftsbericht 2008
15
Corporate Governance
HOCHTIEF entspricht sämtlichen Empfehlungen
des Deutschen Corporate Governance Kodex. Über
die Corporate Governance bei HOCHTIEF berichtet
der Vorstand – zugleich auch für den Aufsichtsrat –
gemäß den Regelungen dieses Kodex.
Gute Corporate Governance hat bei HOCHTIEF Tradition.
Sie fördert das Vertrauen von Anlegern, Kunden und Mitarbeitern in unser Unternehmen. Leitbild ist für uns der
2002 eingeführte Deutsche Corporate Governance Kodex.
Seit 2006 entsprechen wir ohne jede Einschränkung den
Empfehlungen des Kodex. Im März 2009 haben Vorstand
und Aufsichtsrat die Entsprechenserklärung nach § 161
AktG abgegeben, nach der HOCHTIEF wiederum sämtlichen Empfehlungen des Kodex entspricht.
HOCHTIEF hat sich immer schon an international und
national anerkannten Standards guter und verantwortungsvoller Unternehmensführung orientiert. Corporate Governance ist für uns ein Anspruch, der sämtliche Bereiche des
Unternehmens umfasst. Die stetige Weiterentwicklung der
Corporate-Governance-Praxis unseres Unternehmens ist
uns ein wichtiges Anliegen.
*Weitere Informationen finden
Sie im Internet unter
www.hochtief.de.
Auf unserer Website* sind ausführliche Informationen zum
Thema Corporate Governance verfügbar. Dort sind sowohl
die aktuelle Entsprechenserklärung als auch die Entsprechenserklärungen vergangener Jahre zugänglich. Sämtliche Presse- und Ad-hoc-Mitteilungen der Gesellschaft
werden ebenfalls auf unserer Website veröffentlicht.
Über wesentliche Termine unterrichten wir unsere Aktionäre
kontinuierlich mit einem Finanzkalender. Der Finanzkalender wird im Geschäftsbericht, in den Quartalsberichten und
auf unserer Website veröffentlicht. Neben zwei jährlichen
Analysten- und Investorenkonferenzen finden anlässlich der
Veröffentlichung der Quartalszahlen Telefonkonferenzen
für Analysten und Investoren statt. Sämtliche Präsentationen für diese Veranstaltungen lassen sich im Internet frei
einsehen. Dort werden auch die Aufnahmen dieser Konferenzen zum Abspielen angeboten.
**Siehe Glossar Seite 193.
Unsere jährliche Hauptversammlung wird mit dem Ziel
vorbereitet, sämtliche Aktionäre vor und während der
16
Geschäftsbericht 2008
Hauptversammlung zügig, umfassend und effektiv zu informieren. Bereits vor der Hauptversammlung werden die
Aktionäre durch den Geschäftsbericht und die Einladung
zur Hauptversammlung umfassend über das abgelaufene
Geschäftsjahr sowie die einzelnen Tagesordnungspunkte
der Hauptversammlung informiert. Sämtliche Dokumente
und Informationen zur Hauptversammlung sowie der Geschäftsbericht sind auch auf unserer Website verfügbar.
Aktionäre können ihr Stimmrecht in der Hauptversammlung entweder selbst ausüben oder durch einen Bevollmächtigten ihrer Wahl oder einen weisungsgebundenen
Stimmrechtsvertreter der Gesellschaft ausüben lassen.
Aktionäre, die an der Hauptversammlung nicht teilnehmen
können, haben die Möglichkeit, die vollständige Übertragung der Versammlung im Internet zu verfolgen.
Der Vorsitzende des Aufsichtsrats hat die Hauptversammlung im Mai 2008 über die Grundzüge des Vergütungssystems für den Vorstand und deren Veränderung informiert.
Dies ist auch für die kommende Hauptversammlung vorgesehen.
Transparenz ist ein Kernelement guter Corporate Governance. Sie ist zum Beispiel dann nötig, wenn Transaktionen des Vorstands möglicherweise zu Interessenkonflikten
führen können. Insoweit ist mitzuteilen, dass die Mitglieder
des Vorstands oder ihnen nahestehende Personen in
2008 keine wesentlichen Geschäfte mit HOCHTIEF oder
einem Konzernunternehmen getätigt haben. Ebenso wurden keine Verträge zwischen HOCHTIEF und Mitgliedern
des Aufsichtsrats geschlossen. Interessenkonflikte bei Mitgliedern von Vorstand und Aufsichtsrat traten nicht auf.
Die Zahl der direkt oder indirekt von den Mitgliedern des
Vorstands und Aufsichtsrats gehaltenen Aktien der Gesellschaft oder sich darauf beziehenden Finanzinstrumente war
zum 31. Dezember 2008 geringer als ein Prozent der von
HOCHTIEF ausgegebenen Aktien (Ziffer 6.6 des Kodex).
Ein Schwerpunkt der Corporate-Governance-Aktivitäten
lag im Berichtsjahr auf der Weiterentwicklung des Compliance**-Programms. Compliance im Sinne von Maßnahmen zur Einhaltung von Recht, Gesetz und unternehmensinternen Richtlinien ist bei HOCHTIEF eine wesentliche
Informationen für die
Aktionäre
Lagebericht
Konzernabschluss
Leitungsaufgabe. Neben dem bereits in 2002 eingeführten
Code of Conduct* beziehungsweise seinem Vorläufer gibt
es dazu inzwischen ein umfassendes Regelwerk. Dieses
wird regelmäßig überprüft und bei Bedarf angepasst. Jeder Mitarbeiter ist aufgefordert, in seinem Verantwortungsbereich aktiv an der Umsetzung des Compliance-Programms mitzuwirken. In verschiedenen Konzernrichtlinien
und Rundschreiben werden die gesetzlichen Bestimmungen näher erläutert und konkretisiert.
Der Schwerpunkt der Aktivitäten lag im Berichtsjahr im
Bereich Korruptionsbekämpfung. Der Vorstand hat seine
ablehnende Haltung zu Korruptionsverstößen erneut unmissverständlich zum Ausdruck gebracht. Verstöße gegen die Vorschriften zur Korruptionsbekämpfung werden
in keiner Weise geduldet und führen zu Sanktionen gegen
die betroffenen Mitarbeiter.
arbeitern des Konzerns zur Verfügung, um Hinweise auf
mögliche Gesetzes- oder Richtlinienverstöße zu melden.
Auf Wunsch werden die Informationen auch unter Geheimhaltung der Identität des Meldenden entgegengenommen.
*Siehe Glossar Seite 193.
Der Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats hat sich in seiner Sitzung am 11. November 2008 mit dem ComplianceProgramm befasst und dieses zustimmend zur Kenntnis
genommen.
Vergütungsbericht
Der Vergütungsbericht ist als Bestandteil des zusammengefassten Lageberichts anzusehen.
Bezüge des Vorstands für das Geschäftsjahr 2008
Auf Vorschlag des Personalausschusses beschließt das
Aufsichtsratsplenum das Vergütungssystem für den Vorstand einschließlich der wesentlichen Vertragselemente
und überprüft es regelmäßig. Die Höhe der Vorstandsvergütung im Einzelnen wird vom Personalausschuss festgelegt.
Durch Schulungen werden die Mitarbeiter über die maßgeblichen gesetzlichen Bestimmungen und internen Richtlinien informiert. Die Compliance-Beauftragten stehen als
Ansprechpartner für Einzelfragen zur Verfügung. Die Präsenzschulungen werden durch interaktive E-Learning-Programme ergänzt, zum Beispiel das Lernprogramm Antikorruption. Ein Schwerpunkt liegt hierbei auf besonders
risikoträchtigen Verhaltensweisen (wie zum Beispiel Korruption oder Submissionsabsprachen). Als weiteres ergänzendes Compliance-Element hat HOCHTIEF neben der
bereits bestehenden Ethik-Hotline eine Hinweis-Hotline eingeführt. Für diese Hotline haben wir eine externe Rechtsanwaltskanzlei beauftragt. Beide Hotlines stehen den Mit-
Die Vergütung der Vorstandsmitglieder besteht aus festen
und variablen, erfolgsorientierten Bezügen. Die festen Bezüge werden als leistungsunabhängige Grundvergütung
monatlich als Gehalt ausgezahlt; darüber hinaus erhalten
die Vorstandsmitglieder Nebenleistungen in Form von
Sachbezügen. Diese bestehen hauptsächlich aus dem
nach steuerlichen Richtlinien anzusetzenden Wert der pri-
Gesamtbarbezüge für das Geschäftsjahr 2008 (2007)
(In Tsd. EUR)
Feste Bezüge
Erfolgsorientierte Bezüge
Dr. Lütkestratkötter
Ehlers
Dr. Lohr
Dr. Noé
Dr. Rohr
Vorstand gesamt 2008
785 (672)
523 (480)
523 (453)
523 (480)
523 (453)
2.877 (2.538)**
807 (863)
538 (616)
538 (582)
538 (616)
538 (582)
2.959 (3.259)**
Sachbezüge
16 (12)
24 (24)
29 (29)
18 (18)
25 (24)
112 (107)**
Gesamt
1.608
1.085
1.090
1.079
1.086
5.948
(1.547)
(1.120)
(1.064)
(1.114)
(1.059)
(5.904)**
**Vorjahreswerte ohne Werte
für den im Geschäftsjahr 2007
ausgeschiedenen Vorstandsvorsitzenden Dr. Keitel
(gesamt: 485 Tsd. Euro)
Geschäftsbericht 2008
17
vaten Nutzung der Dienstwagen und der Unfallversicherung.
*Siehe Glossar Seite 194.
Variable Vergütungskomponenten mit langfristiger
Anreizwirkung und Risikocharakter
Zur Vergütung der Vorstandsmitglieder gehört außerdem
die Teilnahme an den Long-Term-Incentive-Plänen (LTIP)*
der Gesellschaft. Dabei handelt es sich um die Gewährung
von sogenannten Stock-Appreciation-Rights (Wertsteigerungsrechte) und Stock-Awards (virtuelle Aktienrechte).
Die erfolgsorientierten Bezüge sind abhängig vom Konzernergebnis vor Steuern und von der persönlichen Leistung der Vorstandsmitglieder.
Bei einer Zielerreichung von 100 Prozent setzen sich die
Gesamtbarbezüge zu jeweils etwa 50 Prozent aus den
festen und den erfolgsorientierten Bezügen zusammen.
Die erfolgsorientierten Bezüge bestehen aus der Unternehmenstantieme (Anteil 60 Prozent) und einer individuellen Tantieme (Anteil 40 Prozent) – bei einer angenommenen Zielerreichung von 100 Prozent.
Die Stock-Appreciation-Rights gewähren den Mitgliedern
des Vorstands bei Erreichung der Ausübungshürden nach
Ablauf der Wartezeit von jeweils zwei Jahren innerhalb des
jeweiligen dreijährigen Ausübungszeitraums einen Zahlungsanspruch gegen die Gesellschaft. Dessen Höhe hängt
von der Entwicklung des Börsenkurses innerhalb der Warteund Ausübungszeit ab. Ferner müssen relative sowie absolute Erfolgshürden, deren nachträgliche Änderung ausgeschlossen ist, erfüllt sein.
Ferner gehören zur Vergütung der Vorstandsmitglieder
Pensionszusagen und sonstige Zusagen für den Fall der
Beendigung der Tätigkeit sowie die Beteiligung an variablen Vergütungskomponenten des Konzerns mit langfristiger Anreizwirkung und Risikocharakter.
**Wert zum Gewährungszeitpunkt laut finanzmathematischem Gutachten
***Vorjahreswerte ohne Werte
für den im Geschäftsjahr 2007
ausgeschiedenen Vorstandsvorsitzenden Dr. Keitel (2.822
Tsd. Euro)
Bezüge des Vorstands für frühere Geschäftsjahre
Für die Wahrnehmung konzerninterner Mandate sind im
Geschäftsjahr Bezüge in Höhe von 35 Tsd. Euro an Dr.
Noé sowie weitere nachberechnete erfolgsorientierte Bezüge für das Geschäftsjahr 2007 in Höhe von 578 Tsd.
Euro (davon an Dr. Lütkestratkötter 269 Tsd. Euro, Ehlers
48 Tsd. Euro, Dr. Lohr 73 Tsd. Euro, Dr. Noé 115 Tsd. Euro
und Dr. Rohr 73 Tsd. Euro) gewährt worden.
Die Planbedingungen der Stock-Awards sehen vor, dass die
Berechtigten für jeden Stock-Award nach Ablauf der Wartezeit von jeweils drei Jahren innerhalb des jeweiligen zweijährigen Ausübungszeitraums einen Zahlungsanspruch in Höhe
des Börsenschlusskurses der HOCHTIEF-Aktie des letzten
Börsenhandelstags vor dem Ausübungstag haben.
Die Ansprüche sind für alle Long-Term-Incentive-Pläne auf
einen Maximalwert begrenzt, damit die Höhe auch im Fall
von außerordentlichen beziehungsweise nicht vorhersehbaren Entwicklungen angemessen bleibt. Im Geschäftsjahr 2008 wurden die Stock-Appreciation-Rights aus dem
Variable Vergütungskomponenten mit langfristiger Anreizwirkung und Risikocharakter
LTIP 2008
RSA 2008 erste Tranche
Stock-Appreciation-Rights
Dr. Lütkestratkötter
Ehlers
Dr. Lohr
Dr. Noé
Dr. Rohr
Vorstand gesamt 2008
18
Geschäftsbericht 2008
Stock-Awards
Anzahl
Wert in Tsd.
EUR**
Anzahl
Wert in Tsd.
EUR**
Anzahl
Wert in Tsd.
EUR**
11.250
7.500
7.500
7.500
7.500
41.250
186
124
124
124
124
682
7.350
4.900
4.900
4.900
4.900
26.950
494
329
329
329
329
1.810
33.276
22.184
22.184
22.184
22.184
122.012
2.041
1.361
1.361
1.361
1.361
7.485
Ertrag 2008 (Aufwand 2007)
aus Long-TermIncentive-Plänen
Wert in Tsd. EUR
–1.314
– 358
–358
–1.082
–1.025
– 4.137
(2.079)
(1.399)
(1.366)
(2.086)
(1.671)
(8.601)***
Informationen für die
Aktionäre
Lagebericht
Konzernabschluss
LTIP 2006 von allen Mitgliedern des Vorstands vollständig
ausgeübt. Die Auszahlung betrug 1.485 Tsd. Euro (davon
an Dr. Lütkestratkötter 297 Tsd. Euro, Ehlers 297 Tsd.
Euro, Dr. Lohr 297 Tsd. Euro, Dr. Noé 297 Tsd. Euro und
Dr. Rohr 297 Tsd. Euro).
Zu der Vergütung gehören weiterhin langfristige Stock-Appreciation-Rights nach dem Top-Executive-Retention-Plan
2004 (TERP 2004), der zuletzt anlässlich der Veräußerung
ihrer Beteiligung an der HOCHTIEF Aktiengesellschaft
durch die RWE Aktiengesellschaft aufgelegt worden ist.
Von diesem TERP 2004 wurden im Geschäftsjahr 2008
Stock-Appreciation-Rights im Wert von 4.448 Tsd. Euro
(davon von Ehlers 1.400 Tsd. Euro, Dr. Lohr 1.400 Tsd.
Euro und Dr. Noé 1.648 Tsd. Euro) ausgeübt.
Der Personalausschuss hat im Mai 2008 die Auflage eines
Retention-Stock-Award-Plans (RSA 2008) beschlossen
und bereits die erste Tranche gewährt. Die Auflage einer
jeweils wertmäßig identischen zweiten Tranche für 2009 und
einer dritten Tranche für 2010 wurde ebenfalls vom Personalausschuss beschlossen.
Im Rahmen der aufgelegten Pläne haben auch obere Führungskräfte Stock-Appreciation-Rights und Stock-Awards
erhalten.
Für die Tätigkeit im Board von Turner sind Dr. Lütkestratkötter in früheren Jahren Beteiligungen an dem für oberste
Führungskräfte und Boardmitglieder gültigen Turner-Phantom-Stock-Award-Plan eingeräumt worden. Diesem Plan
liegt die Gewährung von Stock-Appreciation-Rights und
Phantom-Stock-Units zugrunde, deren Werthaltigkeit sich
aus einem in Abhängigkeit vom Ergebnis der Gesellschaft
stehenden rechnerischen Aktienwert ergibt.
Dies führt zu einer Gesamtvergütung für das Geschäftsjahr
2008 von 8.440 Tsd. Euro (Vorjahr 9.606 Tsd. Euro).
Unter Einbeziehung der Gewährung der ersten Tranche
des neu aufgelegten Retention-Stock-Award-Plans (RSA
2008) erhöht sich der Betrag außerordentlich um 7.485
Tsd. Euro, sodass für das Geschäftsjahr 2008 eine Gesamtvergütung in Höhe von 15.925 Tsd. Euro auszuweisen ist. Der aus insgesamt drei Tranchen bestehende RSA
2008 läuft über einen Zeitraum von sieben Jahren, wobei
die einzelnen Tranchen allerdings bereits bei der Zuteilung
der jeweiligen Tranche mit dem Marktwert zum Zeitpunkt
der Gewährung auszuweisen sind. Dieser Wert wird dabei
auf der Grundlage der Bewertung nach Black/Scholes
zum Gewährungsstichtag ermittelt. Der vom Wert zum
Gewährungszeitpunkt zu unterscheidende Wert zum Zeitpunkt nach Ablauf der Wartezeit ist von der künftigen Entwicklung des Kurses der HOCHTIEF-Aktie abhängig. Die
in der Vergangenheit zugeteilten und noch laufenden
Pläne haben zum Testatzeitpunkt des Konzernabschlusses in Summe ungefähr die Hälfte des Werts zum Zeitpunkt der Gewährung verloren. Die Stock-AppreciationRights-Pläne sind aufgrund des hohen Ausgabepreises
zurzeit teilweise nicht werthaltig.
Pensionen
Alle Mitglieder des Vorstands haben einzelvertragliche Pensionszusagen erhalten, die eine Inanspruchnahme der Pension
frühestens ab Vollendung des 60. Lebensjahres vorsehen.
Die Höhe der Pension eines Vorstandsmitglieds bemisst sich
an den festen Bezügen. Dabei wird ein prozentualer Anteil
der festen Bezüge als Pension gewährt, der mit der Bestelldauer des Vorstandsmitglieds steigt. Als Höchstbetrag erhalten die Vorstandsmitglieder 65 Prozent der letzten festen Be-
Der Anhang zum Konzernabschluss enthält auf den Seiten
140 und 160 zusätzliche Einzelheiten zu den Plänen.
(In Tsd. EUR)
Der Vorstand erhielt für das Geschäftsjahr 2008 feste Bezüge
von insgesamt 2.877 Tsd. Euro, erfolgsorientierte Bezüge von
insgesamt 2.959 Tsd. Euro, Sachbezüge von insgesamt 112
Tsd. Euro. Außerdem wurden für das Geschäftsjahr 2008
langfristige Bezüge im Rahmen des LTIP 2008 mit einem
Ausgabezeitwert von insgesamt 2.492 Tsd. Euro zugeteilt.
Zuführung zur Pensionsrückstellung 2008 (2007)
Voraussichtliche Höhe
der Pension
Dienstzeitauf- Zinsaufwand
wand
(Stand
31.12.2008)
Dr. Lütkestratkötter
283 (173)
192
(79)
334
Ehlers
204 (213)
85
(68)
183
Dr. Lohr
158 (150)
49
(35)
183
Dr. Noé
182 (189)
123 (103)
235
211 (200)
154 (118)
1.038 (925)*
603 (403)*
Dr. Rohr
Vorstand gesamt
235
1.170
*Vorjahreswerte ohne Werte
für den im Geschäftsjahr 2007
ausgeschiedenen Vorstandsvorsitzenden Dr. Keitel (Zuführung gesamt: 737 Tsd. Euro)
Geschäftsbericht 2008
19
züge. Die Hinterbliebenenversorgung beträgt 60 Prozent des
Pensionsanspruchs eines Vorstandsmitglieds.
Bei Nichtverlängerung beziehungsweise vorzeitiger Auflösung des Dienstvertrags vor Vollendung des 50. Lebensjahres erhält der jeweilige Vorstand bis zur Inanspruchnahme
der regulären Pension ein Übergangsgeld in Höhe von 50
Prozent und im Falle des Ausscheidens nach Vollendung
des 50. Lebensjahres ein Übergangsgeld in Höhe von 75
Prozent des bis zum Austritt erworbenen Pensionsanspruchs, gegebenenfalls unter teilweiser Anrechnung anderweitiger Einkünfte.
Für ihre Tätigkeit im Board von Leighton haben Dr. Lütkestratkötter, Dr. Lohr und Dr. Noé Pensionszusagen erhalten.
Hierfür wurden im abgelaufenen Geschäftsjahr 2007/2008
von Leighton für Dr. Lütkestratkötter sieben Tsd. Euro, für
Dr. Lohr ein Tsd. Euro und für Dr. Noé zehn Tsd. Euro aufgewendet.
Der Barwert der Pensionszusagen an aktive und ehemalige Vorstandsmitglieder beträgt 43.564 Tsd. Euro (Vorjahr
45.798 Tsd. Euro). Dieser Wert ist vollständig durch Planvermögen in Form von Rückdeckungsversicherungen und
den HOCHTIEF-Pensionsfonds abgedeckt.
An frühere Mitglieder des Vorstands oder deren Hinterbliebene wurden Beträge in Höhe von 3.116 Tsd. Euro (Vorjahr
2.822 Tsd. Euro) gezahlt.
Zusagen an Vorstandsmitglieder für den Fall der
Beendigung der Tätigkeit
Falls Aktionäre die Kontrolle über die HOCHTIEF Aktiengesellschaft im Sinne der §§ 29, 30 Wertpapiererwerbs- und
Übernahmegesetz erwerben, haben alle im Geschäftsjahr
amtierenden Mitglieder des Vorstands – nach den mit
ihnen bereits vor 2008 getroffenen Vereinbarungen – das
Recht, ihr Vorstandsmandat mit einer Frist von sechs
Monaten niederzulegen und den Dienstvertrag zum gleichen Zeitpunkt zu kündigen. Dieses Recht steht den
jeweiligen Vorstandsmitgliedern auch in weiteren übernahmeähnlichen Fällen zu, die vertraglich im Einzelnen festgelegt sind (insbesondere bei Erwerb der Mehrheit der
Stimmrechte in der Hauptversammlung). Weiterhin besteht
20
Geschäftsbericht 2008
dieses Recht auch für den Fall, dass das jeweilige Vorstandsmitglied einem nachhaltigen und substanziellen
Druck durch Aktionäre ausgesetzt wird, die seinen Rücktritt oder die Vornahme bestimmter Handlungen fordern,
die das jeweilige Vorstandsmitglied nicht mit der eigenen
Verantwortung für die Führung seines Amts vereinbaren
kann. Im Fall der Kündigung oder der einvernehmlichen
Beendigung des Dienstvertrags beziehungsweise der
Beendigung durch Zeitablauf innerhalb von neun Monaten
nach einer Übernahme erhält das jeweilige Vorstandsmitglied als Entschädigung für die Beendigung des Dienstvertrags eine Abfindung von zweieinhalb Jahresbezügen,
bestehend aus den festen Jahresbezügen und den er folgsorientierten Jahresbezügen, in gemäß Dienstvertrag budgetierter Höhe. Hätte der Dienstvertrag ab Wirksamwerden der Beendigung noch länger als zweieinhalb Jahre
fortbestanden, so erhöht sich die Abfindung angemessen.
Frühestens nach Ablauf von zweieinhalb Jahren nach
Beendigung des jeweiligen Dienst vertrags erhält das ausgeschiedene Vorstandsmitglied ein vertragliches Übergangsgeld nach Maßgabe der Regelungen des mit ihm
geschlossenen Pensionsvertrags. Im Hinblick auf die
Rechte aus dem Pensionsvertrag wird das ausgeschiedene
Vorstandsmitglied so behandelt, als ob das Dienstverhältnis über den Beendigungszeitpunkt hinaus für weitere drei
Jahre bestehen würde. Im Hinblick auf eventuelle Rechte
aus Long-Term-Incentive-Plänen der Gesellschaft steht
dem ausscheidenden Vorstandsmitglied der Anspruch auf
Abfindung der Rechte aus den laufenden Plänen zu. Macht
das ausscheidende Vorstandsmitglied von dem Abfindungsrecht keinen Gebrauch, wird es im Rahmen der
Pläne so behandelt, als ob das Dienstverhältnis über den
Beendigungszeitpunkt hinaus für weitere drei Jahre bestehen würde.
Vergütung der Mitglieder des Aufsichtsrats
Die Vergütung der Aufsichtsratsmitglieder wird durch die
Hauptversammlung festgelegt und ist in § 18 der Satzung
geregelt. Die Vergütung der Aufsichtsratsmitglieder für das
Geschäftsjahr 2008 auf Basis der der Hauptversammlung
im Mai 2009 zur Beschlussfassung vorgeschlagenen
Dividende ergibt sich aus nachfolgender Tabelle.
Informationen für die
Aktionäre
Lagebericht
Konzernabschluss
Vergütung der Mitglieder des Aufsichtsrats
(In Tsd. EUR)
Feste Vergütung
Variable Vergütung
Sitzungsgeld
Insgesamt
Dr. Martin Kohlhaussen
36
195
8
Gerhard Peters
24
130
8
239
162
Ángel García Altozano
18
97
8
123
Alois Binder
18
97
8
123
Detlev Bremkamp
20
108
8
136
Günter Haardt
18
97
8
123
Lutz Kalkofen
12
65
8
85
Prof. Dr. Hans-Peter Keitel
14
76
8
98
112
Dr. Dietmar Kuhnt
16
90
6
Raimund Neubauer
12
65
8
85
Udo Paech
12
65
8
85
Gerrit Pennings
12
65
8
85
Prof. Dr. Heinrich von Pierer
12
65
8
85
Prof. Dr. Wilhelm Simson
18
97
8
123
4
21
2
27
Marcelino Fernández Verdes
12
65
8
85
Klaus Wiesehügel
18
97
6
121
276
1.495
126
1.897
Tilman Todenhöfer
Aufsichtsrat gesamt
Weitere Informationen zur
Corporate Governance bei
HOCHTIEF finden Sie im Internet unter www.hochtief.de.
Entsprechenserklärung gemäß § 161 AktG
Vorstand und Aufsichtsrat der HOCHTIEF Aktiengesellschaft geben nach pflichtgemäßer Prüfung folgende Entsprechenserklärung ab:
„Die HOCHTIEF Aktiengesellschaft entspricht sämtlichen
Empfehlungen der ‚Regierungskommission Deutscher
Corporate Governance Kodex‘ in der Fassung vom
6. Juni 2008, die vom Bundesministerium der Justiz im
amtlichen Teil des elektronischen Bundesanzeigers am
8. August 2008 bekannt gemacht worden sind.
In gleicher Weise entsprach die HOCHTIEF Aktiengesellschaft seit Abgabe der letzten Entsprechenserklärung
am 18. März 2008 bis zum 8. August 2008 sämtlichen
Empfehlungen des Kodex in der Fassung vom 14. Juni
2007 und seit dem 9. August 2008 sämtlichen Empfehlungen des Kodex in der Fassung vom 6. Juni 2008.“
Essen, 18. März 2009
HOCHTIEF Aktiengesellschaft
Für den Aufsichtsrat
Dr. Kohlhaussen
Für den Vorstand
Dr.-Ing. Lütkestratkötter, Dr. Lohr
Geschäftsbericht 2008
21
HOCHTIEF-Aktie
Ř+2&+7,()$NWLHLP6RJGHUZHOWZHLWU¾FNO¦XƂJHQ
Aktienmärkte
Ř-DKUHVVFKOXVVNXUVGHU+2&+7,()$NWLHEHL
35,74 Euro
Ř+2&+7,()HUQHXWLQ'RZ-RQHV6XVWDLQDELOLW\
Index aufgenommen
Ř'LYLGHQGHQYRUVFKODJYRQ(XURMH$NWLH
der Branche fungiert haben, belastete die Aussichten der
Branche. Vor diesem Hintergrund musste der DJ Euro
STOXX Construction & Materials Index, der die Kursentwicklung der wichtigsten Unternehmen der Baubranche
widerspiegelt, einen Abschlag von 48,1 Prozent hinnehmen.
Entwicklung der HOCHTIEF-Aktie
Kennzahlen zur HOCHTIEF-Aktie
Aktienmarkt von Finanzkrise geprägt
Das Börsenjahr 2008 war vor allem von den Auswirkungen
der Finanzkrise sowie von Rezessionsängsten geprägt. Im
ersten Halbjahr führten insbesondere Befürchtungen im
Hinblick auf eine Rezession in den USA sowie der stark
gestiegene Ölpreis zu Kursverlusten. Während des zweiten Halbjahrs 2008 weitete sich die Finanzkrise auf den
gesamten globalen Finanzsektor aus und fand ihren Höhepunkt in einzelnen Insolvenzen sowie in der (Teil-)Verstaatlichung von Finanzinstituten. Infolge der Turbulenzen
auf den internationalen Finanzmärkten stürzte der deutsche Prime All Shares am 21. November 2008 auf sein
Jahrestief von 1 501,95 Punkten, was einen Verlust von
50,2 Prozent im Vergleich zu seinem Stand vom Jahresende 2007 darstellt. Die Ankündigung von staatlichen Hilfsmaßnahmen für die Finanzindustrie und ausgewählte andere
Branchen sowie eine offensive Zinssenkungspolitik der
Zentralbanken konnten den Kursverfall vorübergehend
verlangsamen. Die Unsicherheit am Markt zeigte sich aber
deutlich in der hohen Volatilität der deutschen Kursnotierungen. Ein ähnliches Bild ergab sich auf den internationalen Ak tienmärkten: Der amerikanische S&P 500 verlor im
Laufe des Jahres 38,5 Prozent an Wert, der Euro STOXX
50 ging um 44,4 Prozent und der australische All Ordinaries um 43 Prozent zurück.
Unternehmen aus der Finanzbranche sowie Unternehmen,
die als konjunkturabhängig gelten, waren in besonderem
Maße von den Kursverlusten betroffen. Für Kunden der Baubranche zeichneten sich darüber hinaus sowohl eine sinkende Verfügbarkeit von Krediten als auch steigende Kosten der Finanzierung ab. Auch ein verlangsamtes Wachstum
in den Schwellenländern, die zuvor als Wachstumstreiber
22
Geschäftsbericht 2008
Anzahl Aktien
davon im Umlauf
Marktkapitalisierung
Höchstkurs
Tiefstkurs
Jahresschlusskurs
Aktienumsatz (durchschnittlich pro Tag,
Xetra)
Dividende je Aktie
Dividendensumme
Ergebnis je Aktie
Mio. Stück
Mio. Stück
Mio. EUR
2008
70,0*
63,0*
2.501,8*
2007
70,0*
70,0*
6.440,0*
EUR
EUR
EUR
88,65
20,26
35,74
96,50
51,18
92,00
Stück
EUR
Mio. EUR
EUR
653 300
1,40
98,0
2,52
556 600
1,30
91,0
2,07
*per Jahresende
Stammdaten der HOCHTIEF-Aktie
ISIN
Börsenkürzel
Tickerkürzel
Handelssegment
DE 0006070006
HOT
Reuters: HOTG:DE, Bloomberg: HOT GY
Prime-Standard
Im deutlichen Kontrast zu der sehr positiven operativen
Entwicklung des Unternehmens verlor die HOCHTIEF-Aktie im Kontext des makroökonomischen Umfelds und vor
dem Hintergrund der Verwerfungen auf den Aktienmärkten sowie Änderungen im HOCHTIEF-Aktionärskreis im
Jahresverlauf 56,26 Euro an Wert und schloss damit 61,2
Prozent niedriger. Mitte Oktober 2008 erreichte die Aktie
ihren Jahrestiefststand von 20,26 Euro. Zum Jahresschluss erholte sich der HOCHTIEF-Kurs jedoch wieder
und beendete das Jahr bei 35,74 Euro.
Informationen für die
Aktionäre
Lagebericht
Konzernabschluss
Indexierte Kursentwicklung der HOCHTIEF-Aktie 2008
Jan. Febr. Mrz.
Apr.
Mai
Juni
Juli
Aug. Sept. Okt.
Nov. Dez.
110 %
Absolute Kursentwicklung und Handelsvolumen der
HOCHTIEF-Aktie 2008 in Euro
Jan.
80
Mai
Juni
Juli
Aug.
Sept. Okt.
Nov.
Dez.
76,69
69,62
66,15
65
60
070 %
55
060 %
67,83
64,61
59,44
57,98
Höchst- und Tiefstkurse der
73,62
72,50
70
080 %
030 %
77,24
75
090 %
040 %
Apr.
85
100 %
050 %
Febr. Mrz.
90 88,65
HOCHTIEF-Aktie (bezogen
auf Tagesschlusskurse)
63,30
57,69
58,10
59,69
— Tagesschlusskurse der
HOCHTIEF-Aktie
50
— HOCHTIEF
— MDAX
— DAX 30
45
45,97
48,27
40
35,74
35
32,28
32,05
30
25
31,12
25,05
26,65
020 %
20
Als Wert des MDAX ist dieser Index ein Vergleichsmaßstab
für HOCHTIEF. Er beinhaltet die – nach den DAX-Werten –
50 größten Aktien aus eher klassischen Branchen und
musste einen Verlust in Höhe von 43,2 Prozent bis zum
Jahresende hinnehmen.
Das durchschnittliche Handelsvolumen betrug während der
Berichtsperiode 653 300 Stück pro Börsentag (Vorjahr
556 600). Dies entspricht einem Anstieg von 17,4 Prozent
(Vorjahr 41,4 Prozent). Damit beläuft sich der jährliche Aktienumsatz auf Basis der Gesamtzahl der ausstehenden
Aktien von 63 Mio. Stück auf 260 Prozent.
Damit war die HOCHTIEF-Aktie während des Berichtsjahres – trotz steigender operativer Ergebnisse und des im
Verlauf des Geschäftsjahres zweimal angehobenen Ausblicks für das laufende Jahr – stärker von Verkäufen betroffen als entsprechende Vergleichsindizes. Der Börsenwert von HOCHTIEF spiegelt damit nur unzureichend den
positiven Geschäftsverlauf von HOCHTIEF wider. In den
vergangenen Jahren haben wir konsequent unsere Strategie des Lebenszyklusmanagements weiterverfolgt. Wir
haben in ertragsstarke baunahe Dienstleistungen und
das Konzessionsgeschäft investiert. Wir decken damit den
gesamten Lebenszyklus von Infrastrukturprojekten, Immobilien und Anlagen ab. Vorteilhaft für HOCHTIEF ist die
ausgewogene Mischung der Geschäftsaktivitäten. Zudem
ist HOCHTIEF auch international in den wesentlichen
Märkten präsent und erfolgreich. Der Konzern profitiert
dadurch überdurchschnittlich von weltweiten Wachstumschancen, die sich unter anderem aus staatlichen Konjunkturprogrammen ergeben. Die Tatsache, dass HOCHTIEF
seine Ziele für das Geschäftsjahr 2008 im Jahresverlauf
zweimal erhöht und anschließend klar erreicht hat, bestätigt den Erfolg des HOCHTIEF-Geschäftsmodells.
20,26
Als Unternehmen des Prime-Standards ist HOCHTIEF Mitglied des MDAX. In diesem Index belegte unser Unternehmen mit einer Gewichtung von 3,79 Prozent den vierten
Platz (Vorjahr Platz 6).
Gewichtung der HOCHTIEF-Aktie (31.12.2008)
MDAX
Dow Jones Euro
STOXX
Dow Jones Euro
STOXX Construction & Material
Dow Jones STOXX
Sustainability
Dow Jones Euro
STOXX Sustainability
MSCI World
Gewichtung in %
3,79
Rang
4
Werte im
Index
50
0,09
180
318
2,39
9
21
0,09
125
162
0,16
0,01
67
1 244
83
1 693
Geschäftsbericht 2008
23
Im Jahr 2008 hat sich HOCHTIEF erneut für die renommierten Dow Jones Sustainability Indizes qualifiziert. Wir
sind als einziger deutscher Baudienstleister darin vertreten.
Damit wurden unsere Anstrengungen für ein nachhaltiges
Wirtschaften im Sinne von Ökonomie, Ökologie und sozialem Handeln gewürdigt. Die HOCHTIEF-Aktie spricht so
auch weiterhin Investoren an, die ihr Portfolio an strikten
Nachhaltigkeitskriterien ausrichten.
Dividende
Dividendensumme in Mio. Euro
Aktie in Euro
und Dividende je
1,30
100
0,75
0,90
1,40
1,10
75
Aktienrückkauf
Am 21. Oktober 2008 hat HOCHTIEF bekannt gegeben,
im Zeitraum vom 22. Oktober 2008 bis zum 31. März 2009
im Zuge eines Aktienrückkaufs bis zu knapp fünf Prozent
der eigenen Aktien über die Börse zu erwerben. Darüber
hinaus hat der HOCHTIEF Pension Trust e. V. entschieden,
ebenfalls bis zu fünf Prozent HOCHTIEF-Aktien zu erwerben. Das Aktienrückkaufprogramm basiert auf der Ermächtigung der Hauptversammlung vom 8. Mai 2008, bis zum
7. November 2009 Aktien in Höhe von bis zu zehn Prozent
des Grundkapitals der Gesellschaft zurückzukaufen. Das
Programm wurde am 15. Dezember 2008 erfolgreich abgeschlossen. Zum 31. Dezember 2008 lag der Anteil an eigenen Aktien bei 9,9996 Prozent. Eine detaillierte Berichterstattung zum Aktienrückkaufprogramm befindet sich im
Anhang auf Seite 160 des Finanzberichts.
50
53
63
77
91
98
2004
2005
2006
2007
2008
25
0
Mit der Dividende beteiligen wir unsere Aktionäre an der
Ergebnisentwicklung des Unternehmens. Der Vorstand und
der Aufsichtsrat der HOCHTIEF Aktiengesellschaft schlagen vor, für das Geschäftsjahr 2008 eine Dividende in
Höhe von 1,40 Euro je Aktie (Vorjahr 1,30 Euro) auszuschütten. Damit würde HOCHTIEF die Ausschüttung an
seine Aktionäre über die vergangenen fünf Jahre um
knapp 17 Prozent jährlich steigern. Darin kommt unsere
Zuversicht hinsichtlich der künftigen Geschäftsentwicklung zum Ausdruck.
Aktionärsstruktur
Die Anzahl der emittierten Aktien betrug Ende 2008
70 000 000 Stück. Davon befanden sich 25,08 Prozent
der Aktien im Besitz von ACS Actividades de Construcción y Servicios sowie 9,9996 Prozent im Eigenbesitz
von HOCHTIEF.
Der Großinvestor Oleg Deripaska, der über seine Holdinggesellschaft Rasperia Trading insgesamt 9,99 Prozent der
HOCHTIEF-Aktien hielt, hat seine Anteile im Laufe des
Jahres 2008 vollständig abgegeben.
Aktionärsstruktur (Stand Dezember 2008)
ACS* 25,0800 %**
Streubesitz 64,9204 %
Auf Basis des Jahresschlusskurses von 35,47 Euro führt
der Dividendenvorschlag damit zu einer Dividendenrendite
von 3,9 Prozent (Vorjahr 1,4 Prozent).
Eigene Aktien*** 9,9996 %
*ACS ACTIVIDADES DE CONSTRUCCIÓN Y SERVICIOS S.A., Madrid
**Am 25. Feb. 2008 informierte ACS, dass ACS per 31. Dez. 2007 weitere
4,9 % HOCHTIEF-Aktien mittels Aktienoptionen („Share Options“) hält.
***Stand per 31. Dez. 2008 (Aktienrückkaufprogramm): Von den 9,9996 %
(6 999 703 Aktien) entfällt ein Teilanteil von 4,9999 % (das entspricht
3 499 950 Aktien) auf den HOCHTIEF Pension Trust e. V.
24
Geschäftsbericht 2008
Informationen für die
Aktionäre
Lagebericht
Konzernabschluss
Der Streubesitz der HOCHTIEF-Aktie beträgt zum 31. Dezember 2008 demnach und nach der Streubesitzdefinition
der Deutschen Börse AG 64,9204 Prozent. Diese Definition
beinhaltet sämtliche Aktien mit Ausnahme der Aktien der
ACS Actividades de Construcción y Servicios sowie der
im Eigenbesitz befindlichen Aktien.
Geografisch betrachtet, entfielen gut 25 Prozent der Aktien
auf Investoren in Spanien und Portugal – dies ist vor allem
durch den spanischen Großaktionär bedingt. Anleger in
Deutschland hielten 25 Prozent des Kapitals, Anleger in
Nordamerika etwa 20 Prozent und in Großbritannien und
Irland 18 Prozent.
Regionalverteilung (Stand Dezember 2008)
Übriges Europa 0,9 %
Sonstige 0,5 %
Investor Relations
Ziel unserer Investor-Relations-Arbeit ist es, den Kapitalmarkt transparent, umfassend und zeitnah über alle marktrelevanten Geschehnisse zu informieren. Wir sind bestrebt,
das Vertrauen in die Qualität des Managements weiter auszubauen und eine faire Einschätzung der Unternehmenssituation zu ermöglichen.
Darum liegt uns ein intensiver Kontakt zu institutionellen
und privaten Anlegern besonders am Herzen. Im Laufe
des Jahres 2008 haben wir bei 26 Roadshows sowie elf
Investoren- und Analystenkonferenzen die Strategie unseres Unternehmens erläutert. Während zweier Telefonkonferenzen berichtete der Vorstand darüber hinaus zeitnah
über maßgebliche aktuelle Entwicklungen unseres Unternehmens.
Frankreich/Benelux 3,4 %
Skandinavien 6,9 %
Deutschland
25,2 %
UK/Irland 18,0 %
Nordamerika 19,6 %
Spanien/Portugal
25,5 %
$QDO\VWHQHPSIHKOXQJHQ
Ende 2008 wurde das Unternehmen von 24 Analysten beobachtet (Vorjahr 19). 18 von ihnen stuften zum Ende der
Berichtsperiode die HOCHTIEF-Aktie auf „Kaufen“ (Vorjahr
zehn) und vier auf „Halten“ (Vorjahr fünf). Zwei Analysten
setzten HOCHTIEF auf „Verkaufen“ (Vorjahr vier). Damit
sieht die große Mehrheit der Analysten die mittel- und
langfristige Entwicklung von HOCHTIEF positiv.
Ende 2008 sahen die uns betreuenden Analysten das
Kursziel im Schnitt bei 53,46 Euro, und damit um 49,6
Prozent über dem Schlusskurs zum 31. Dezember 2008.
Weiterhin sind der direkte Kontakt mit den verantwortlichen Führungskräften unseres Unternehmens sowie Besichtigungen von Projekten vor Ort wesentliche Bausteine unserer Kommunikation mit Anlegern und Investoren.
Daher setzte HOCHTIEF im Oktober 2008 die Reihe der
Capital Markets Days fort. Bei dieser Veranstaltung erhalten Kapitalmarktteilnehmer die Möglichkeit, ausgewählte
Geschäftsaktivitäten im Detail kennenzulernen. Bei dem
zweitägigen Capital Markets Day 2008 in Hamburg wurden
zum Beispiel der Unternehmensbereich HOCHTIEF Real
Estate mit den dazugehörigen Aktivitäten von aurelis Real
Estate sowie die Vernetzung des Unternehmensbereichs
innerhalb der HOCHTIEF-Gruppe vorgestellt.
Wir veröffentlichen sämtliche Geschäfts- und Zwischenberichte, die neuesten Einschätzungen der Analysten sowie alle Präsentationen, die wir einsetzen, einschließlich
der Präsentationen des Capital Markets Days, auf unserer
Webseite.
Wenn Sie Kontakt zu HOCHTIEF Investor Relations aufnehmen möchten oder sich über geplante Termine im
Finanzkalender informieren wollen, so finden Sie alle notwendigen Informationen unter www.hochtief.de/investorrelations.
Geschäftsbericht 2008
25
Lernantrieb entsteht, wenn
die Freiheit am größten ist.
Neugierde und Kreativität
sind wichtige Impulse in
der Schule des Lebens.
Und perfekte Orte dafür
sind oft die, an denen die
Gedanken in den Himmel
wachsen können.
Hochwertige Isolierungen und energieeffiziente elektrische Anlagen sorgen in der St. Matthews School in
Westschottland dafür, dass so wenig CO2-Emissionen wie möglich produziert und die Betriebskosten gering
gehalten werden. Die durchschnittliche Windgeschwindigkeit am Schulstandort – acht Kilometer in der
Stunde – wird genutzt, um das Gebäude natürlich zu belüften. St. Matthews ist eine von vier Schulen, die
HOCHTIEF PPP Solutions in North Ayrshire realisiert.
Informationen für die
Aktionäre
Lagebericht
Konzernabschluss
Konzessionsgeschäft bei HOCHTIEF
Ř3333RUWIROLRDXVJHEDXW
Ř:HLFKHQDXIZHLWHUHLQWHUQDWLRQDOH([SDQVLRQ
JHVWHOOW
Ř,QIUDVWUXNWXUSURMHNWHEHKDXSWHQVLFKZHLWJHKHQG
VWDELO
Ř*HVHOOVFKDIW+2&+7,()&RQFHVVLRQVJHJU¾QGHW
HOCHTIEF ist auf nachhaltiges, profitables Wachstum ausgerichtet. Wichtiger Bestandteil dieser Wachstumsstrategie ist unser intensives und konsequent erweitertes Engagement im Bereich Konzessionen und Betrieb. Dazu zählen
im Unternehmensbereich Concessions die Geschäftsfelder Airport und Public-Private-Partnership (PPP)*.
Um der gestiegenen Bedeutung des Konzessionsgeschäfts bei HOCHTIEF Rechnung zu tragen, haben wir im
ersten Quartal des Berichtsjahres den Unternehmensbereich HOCHTIEF Concessions mit der gleichnamigen
Führungsgesellschaft HOCHTIEF Concessions GmbH
gegründet. Zu dem Unternehmensbereich gehören die
HOCHTIEF AirPort GmbH und die HOCHTIEF PPP Solutions GmbH. Damit bündelt das Unternehmen die Segmente
Flughäfen, Mautstraßen und öffentlicher Hochbau sowie
erneuerbare Energien. Die Neuordnung ermöglicht es bei
Marktbearbeitung, Geschäftsplanung, speziellen Betreiberaufgaben und anderen technischen Aufgaben, enger
zusammenzuarbeiten und Synergien zu aktivieren – so
sind wir ein starker Partner für unsere Kunden.
Im Berichtsjahr hat HOCHTIEF sein Portfolio im Konzessionsgeschäft weiter ausgebaut. Dabei bauen wir auf
ŘXQVHUHLPPHUZLHGHUEHZLHVHQH.RPSHWHQ]XQG,QQRYDtionskraft, komplexe Projekte zu planen, zu finanzieren,
zu bauen und zu betreiben, um damit ihren gesamten
Lebenszyklus zu begleiten und zu optimieren,
ŘXQVHUH(UIDKUXQJHQPLW.RQ]HVVLRQVXQG%HWUHLEHUSURjekten weltweit,
ŘXQVHUHQJJHNQ¾SIWHVLQWHUQDWLRQDOHV1HW]ZHUNXQGGHP
grenzüberschreitenden Know-how-Transfer, durch den
wir Synergieeffekte erzielen sowie
6WUXNWXUGHV.RQ]HVVLRQVJHVFK¦IWV
LP+2&+7,().RQ]HUQ
Flughäfen
Mautstraßen/
Verkehrsinfrastruktur
Öffentlicher
Hochbau/soziale
Infrastruktur
HOCHTIEF
Concessions GmbH
HOCHTIEF
Concessions GmbH
HOCHTIEF
Concessions GmbH
HOCHTIEF
AirPort GmbH
HOCHTIEF PPP
Solutions GmbH
(Europa, Nord- und
Südamerika)
HOCHTIEF PPP
Solutions GmbH
(Europa,
Nordamerika)
Leighton Holdings
Limited (Australien,
Südostasien)
Leighton Holdings
Limited (Australien)
*Siehe Glossar Seite 194.
ŘXQVHUKRKHV5HQRPPHHDOVHLQHUGHUZHOWZHLW
führenden Baudienstleister.
Ende 2008 hielt HOCHTIEF Beteiligungen an sechs Flughäfen, acht Mautstraßen, 15 Projekten im öffentlichen
Hochbau sowie zwei Projekten im Bereich der erneuerbaren Energien. Die Konzerngesellschaft Leighton hält weitere Beteiligungen.** Unser Unternehmen nimmt damit bei
privat finanzierten Infrastrukturprojekten weltweit eine führende Rolle ein.
**Die Konzessionsprojekte von
Leighton werden in diesem
Kapitel nicht erläutert. Weitere
Informationen finden Sie auf
den Seiten 88 bis 91 und im
Internet unter www.hochtief.de.
Die folgenden Erklärungen betreffen ausschließlich die
Projektportfolios von HOCHTIEF AirPort und HOCHTIEF
PPP Solutions sowie deren Wertermittlung.
+2&+7,()$LU3RUW
Mit der Übernahme der weltweit ersten BOOT-Konzession**** für Flughäfen etablierte sich HOCHTIEF in Athen
bereits Mitte der 1990er-Jahre – unter anderem aufgrund
seiner Kompetenzen im Flughafenbau – in diesem wachstumsstarken Markt. Inzwischen sind wir auch an den Flughäfen Budapest, Düsseldorf, Hamburg, Sydney und Tirana
beteiligt. Dieses Portfolio aus attraktiven, zukunftsfähigen
Flughäfen macht uns zu einem der größten privaten und
unabhängigen Flughafeninvestoren und -manager der
Welt. HOCHTIEF AirPort geht ausschließlich langfristige
Beteiligungen ein, die darauf zielen, die betriebswirtschaft-
***Weitere Informationen
finden Sie auf den Seiten 92
bis 96.
****Siehe Glossar Seite 193.
*HVFK¦IWVEHULFKW
+ D P E X U J$ L U S R U W , P
' H ] H P E H UZ X U G HD O V
O H W ] W H U0 H L O H Q V W H L QG H V
$ X V E D X S U R M H N W V+ $ 0 G L H$ L U S R U W3 O D ] DL Q% H W U L H EJ H Q R P P H Q $ X W R E D K Q S U R M H N W$ L Q
7 K ¾ U L Q J H Q + 2 & + 7 , ( )
3 3 36 R O X W L R Q VV D Q L H U W E D X WX Q GE H W U H L E WJ H P H L Q V D PP L WH L Q H P
3 D U W Q H UH L Q H Q . L O R P H W H UO D Q J H Q$ X W R E D K Q D E V F K Q L W W liche Effizienz des Flughafens sowie den Komfort für die
Passagiere zu steigern. Das Passagieraufkommen unserer
Beteiligungsflughäfen lag im Geschäftsjahr 2008 bei zirka
90 Mio. Fluggästen.
Wir bauen unsere Flughafenkompetenz kontinuierlich aus
und schaffen damit an den von HOCHTIEF AirPort betriebenen Flughäfen deutlichen Mehrwert. Als Anteilseigner
wollen wir unsere Beteiligungsflughäfen zu ertragsstarken,
zukunftsfähigen Verkehrs- und Wirtschaftszentren entwickeln. Unsere langjährige Expertise beim Betrieb und Management von Flughäfen unterschiedlicher Größe sowie
unser Finanzierungs-Know-how und -potenzial sind hierfür
wichtige Voraussetzungen. Zusätzlich haben wir die Beteiligungsflughäfen von HOCHTIEF AirPort in ein enges Netzwerk eingebunden, das Synergien erschließt und den
direk ten Erfahrungsaustausch fördert.
**Weitere Informationen finden
Sie auf den Seiten 93 bis 96.
*Siehe Glossar Seite 194.
Dank eines starken ersten Halbjahres blieben die weltweiten Passagierzahlen 2008 nahezu unverändert. Bei
den HOCHTIEF-Flughafenbeteiligungen legten die Passagierzahlen sogar um 1,5 Prozent zu. Allerdings verlangsamt die sich abschwächende Konjunktur auch in
diesem Bereich das Wachstum. Dennoch bleiben Flughäfen bei vergleichsweise geringer Volatilität* stabile, renditestarke und langfristige Anlagen für institutionelle Investoren.
Im Hinblick auf den geplanten Ausbau des Flughafenportfolios hat HOCHTIEF AirPort 2005 die Gesellschaft
HOCHTIEF AirPort Capital (HTAC) gegründet. Damals
wurden zirka ein Drittel der Anteile an den Flughäfen
Athen, Düsseldorf, Hamburg und zirka die Hälfte der
*HVFK¦IWVEHULFKW
Anteile am Flughafen Sydney an die Investitionspartner Hastings Fund Management, Caisse de dépôt et placement
du Québec und KfW IPEX-Bank verkauft. HOCHTIEF AirPort ist daran interessiert, bei künftigen Privatisierungsprojekten mit diesen und gegebenenfalls weiteren Investitionspartnern zu kooperieren, um finanzstarke Konsortien
zu bilden.
Unser Unternehmen hilft den Investoren, die hohen Markteinstiegshürden zu überwinden, und erhält für seine Leistungen von den Partnern Transaktions- und Managemententgelte. Zusätzlich erzielen wir gemeinsam mit unseren
Investitionspartnern Einnahmen aus Dividenden, Zinsen auf
Gesellschafterdarlehen und Erlöse aus Anteilsverkäufen.
HOCHTIEF AirPort hat im Geschäftsjahr vereinbarungsgemäß 1,36 Prozent seiner 2007 von dem spanischen Bauunternehmen Ferrovial übernommenen Anteile an Sydney
Airport an HOCHTIEF AirPort Capital verkauft. HOCHTIEF
AirPort ist nun mit 6,8 Prozent und HOCHTIEF AirPort
Capital mit 6,5 Prozent am Airport Sydney beteiligt.
+2&+7,()3336ROXWLRQV
HOCHTIEF PPP Solutions konzentriert sich auf das Konzessionsgeschäft mit den Marktsegmenten Mautstraßen/
Verkehrsinfrastruktur und öffentlicher Hochbau/soziale Infrastruktur sowie auf erneuerbare Energien. Die Gesellschaft ist bislang in Europa und Südamerika aktiv sowie
seit 2008 auch in Nordamerika präsent. Gemeinsam mit
den amerikanischen HOCHTIEF-Tochtergesellschaften
Turner und Flatiron wollen wir dort an dem stark wachsenden Infrastrukturgeschäft partizipieren. Das ganzheitliche
Informationen für die
Aktionäre
Lagebericht
Konzernabschluss
Leistungsportfolio aus Planung, Finanzierung, Bau und
Betrieb versetzt HOCHTIEF PPP Solutions in die Lage,
die Projekte während ihres gesamten Lebenszyklus zu
begleiten und deren Cashflows zu optimieren. So lassen
sich niedrigere Investitions- und Betriebskosten realisieren
sowie Projekte schneller und kosteneffizienter umsetzen.
Wie bei den Flughafenbeteiligungen erzielen wir bei PPPProjekten Einnahmen aus Dividenden, Zinsen aus Gesellschafterdarlehen, Transaktions- und Management-Fees
sowie Erlöse aus möglichen Platzierungsgewinnen und Anteilsverkäufen.
Das Portfolio von HOCHTIEF PPP Solutions im Mautstraßenbereich umfasst acht Projekte mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von mehr als fünf Mrd. Euro. Das Unternehmen ist inzwischen für insgesamt knapp 800 Kilometer
Mautstraßen verantwortlich. Allein etwa 600 Kilometer davon entfallen auf die beiden griechischen PPP-Straßenprojekte Maliakos-Kleidi und Elefsina-Patras-Tsakona, bei
denen HOCHTIEF im Jahr 2008 den Financial Close – den
Abschluss der Finanzierungsverträge – erreichte. Damit
verbunden trat bei beiden Projekten der Konzessionsvertrag in Kraft, sodass Bau, Betrieb und Bemautung unmittelbar aufgenommen werden konnten. Die 365 Kilometer
lange Verbindung Elefsina-Patras-Tsakona gehört zu den
derzeit größten europäischen Infrastrukturprojekten.
Zum Ende des Geschäftsjahres 2008 wurden weitere indirekt gehaltene 3,75 Prozent der Gesellschaftsanteile am
Projekt Vespucio Norte Express (VNE) in Chile zu einem
Kaufpreis von 25,3 Mio. Euro an den Investor M.M. Warburg & CO veräußert. HOCHTIEF PPP Solutions hat damit
in zwei Schritten seinen Anteil an der Mautautobahn VNE
von ursprünglich 45,45 Prozent auf 29,2 Prozent reduziert.
Dieser Verkauf ist Teil des aktiven Managements unseres
Konzessionsportfolios und hat unseren Portfoliowert erneut bestätigt.
Zum Bilanzstichtag 2008 war HOCHTIEF PPP Solutions
im Hochbaubereich für insgesamt 15 Projekte mit 89
Schulen mit mehr als 60 000 Schülerinnen und Schülern in
Deutschland, Großbritannien und Irland verantwortlich.
Zum Portfolio des Unternehmens gehören darüber hinaus
das Rathaus der Stadt Gladbeck sowie die Fürst-WredeKaserne in München, das erste PPP-Hochbauprojekt des
Bundes im Sicherheitsbereich. Hier erreichte HOCHTIEF
PPP Solutions im März 2008 den Financial Close. Mit seinem Team in Großbritannien beteiligt sich HOCHTIEF PPP
Solutions an Ausschreibungen im Rahmen des britischen
Investitionsprogramms Building Schools for the Future und
bearbeitet von dort aus gleichermaßen den stark wachsenden PPP-Hochbaumarkt in Griechenland. Die Gesellschaft ist dort bereits in mehreren Bieterverfahren für
Bildungs-, Verwaltungs- und Sicherheitsinfrastruktur involviert.
Im Bereich der erneuerbaren Energien hat HOCHTIEF PPP
Solutions im Berichtsjahr die Bohrarbeiten für sein erstes
Geothermie-Kraftwerk im bayerischen Dürrnhaar abgeschlossen. In Kirchstockach wurde der erste Teil der Bohrarbeiten für das zweite Kraftwerk unter Beteiligung eines
Bohrteams von HOCHTIEF Construction erfolgreich abgeschlossen. Dies sind die ersten beiden Projekte einer Kraftwerksserie, die das Unternehmen gemeinsam mit Partnern
im süddeutschen Molassebecken realisiert.
3RUWIROLREHZHUWXQJ
Wir ermitteln den Wert der Assets unserer Gesellschaften
HOCHTIEF AirPort und HOCHTIEF PPP Solutions mittels
einer Discounted-Cashflow-(DCF-)Berechnung.
Bei der DCF-Berechnung betrachten wir die Cashflows*
zwischen den Projektgesellschaften und HOCHTIEF. Die
aus Kapitalein- und -auszahlungen wie Dividenden, Zinsen
und Gebühren bestehenden zukünftigen Cashflows werden dabei mit einem risikoadäquaten Zinssatz diskontiert.
*Siehe Glossar Seite 193.
7\SLVFKH:HUWHQWZLFNOXQJHLQHV.RQ]HVVLRQVSURMHNWV6FKHPD
$NNXPXOLHUWH
&DVKƃRZVQRPLQDO
Barwert
Cashflows
(nominal)
Endgültiger
Vertragsabschluss
Entwicklung
Zeit
Inbetriebnahme
Bau
Anlaufphase
Wachstum
Reife
*HVFK¦IWVEHULFKW
'LVNRQWLHUXQJVSULQ]LSEHL3333URMHNWHQ
Projektphase
Entwicklung
Bau
Anlaufphase
Risikozuschlag
Projektphase (in %)
3
2
Risikozuschlag
Projekttyp (in %)
2–4
+ risikofreier
Basiszins (6 %)
' LVNRQWLHUXQJVVDW]LQ
Wachstum
Reife
2–4
2–4
2–4
6
6
6
6
Ŏ
Ŏ
Ŏ
Ŏ
Bei den Ermittlungen berücksichtigen wir nur solche Projekte, die den Financial Close erreicht haben.
Für die Flughafenbeteiligungen verwendet HOCHTIEF einen Diskontierungszins von 13 Prozent. Dieser Wert erwies sich bei der erfolgreichen Platzierung der AirportInvestitionspartnerschaft 2005 als marktgerecht.
Für PPP-Projekte wird ein risikoabhängiger Diskontierungszins zugrunde gelegt, der sich an Sekundärmarkttransaktionen orientiert. Dabei erhöht sich der risikofreie
Basiszins um entsprechende marktgerechte Zuschläge je
nach Projekttyp und Projektphase. Für unser PPP-Portfolio zum 31. Dezember 2008 legen wir diesem einen gewichteten Diskontierungszins von 12,3 Prozent zugrunde.
Mit zunehmendem Projektfortschritt reduziert sich das Risiko und demzufolge der Zinszuschlag – damit steigt der
Wert der HOCHTIEF-Assets.
Die Projektauswahl orientiert sich an strengen Renditeanforderungen, die grundsätzlich über den Diskontierungssätzen liegen. Gewinne aus Anteilsverkäufen führen zu einer weiteren Erhöhung der internen Verzinsung.
*Siehe Glossar Seite 194.
**Weitere Informationen zum
Konzessionsgeschäft bei
HOCHTIEF finden Sie im Segmentbericht auf den Seiten 88
bis 91 und 93 bis 96.
Der Nettobarwert* des HOCHTIEF-Flughafenportfolios lag
zum Bilanzstichtag 2008 bei 1.245,6 Mio. Euro. Das entspricht einem Rückgang von 6,9 Prozent gegenüber dem
Vorjahr. Dies begründet sich zum einen mit dem Weiterverkauf von 1,36 Prozent der Anteile an Sydney Airport an
HOCHTIEF AirPort Capital. Zum anderen wurde der Rückgang aus Veränderungen im Zuge der weltweiten Finanzkrise und den damit einhergehenden reduzierten Wachstumserwartungen im Flugverkehr verursacht.
Der Nettobarwert der PPP-Projekte von HOCHTIEF lag
am 31. Dezember 2008 bei 224,4 Mio. Euro – ein Plus von
18,5 Mio. Euro gegenüber dem Vorjahr. Dies resultiert aus
dem Wertzuwachs des Beteiligungsportfolios, der weiter
fortgeschrittenen Projektentwicklung sowie operativen
Cash-Flow-Verbesserungen auf Projektebene. Im Rückgang des Portfoliowachstums spiegelt sich der erfolgte
Verkauf des 3,75-Prozent-Anteils an der Mautautobahn
Vespucio Norte Express in Chile wider, der durch den
Zuwachs aus den in 2008 gewonnenen griechischen Autobahnen Maliakos-Kleidi und Elefsina-Patras-Tsakona nahezu
kompensiert wurde.
Der Gesamtwert des Konzessionsportfolios von
HOCHTIEF Concessions beläuft sich auf 1.470 Mio. Euro.
Damit übersteigen die abgezinsten künftigen Cash-Zuflüsse das von HOCHTIEF eingebrachte Kapital von 820
Mio. Euro um 650 Mio. Euro.
Das Konzessionsgeschäft wird HOCHTIEF aufgrund seines international stark wachsenden Marktvolumens auch
künftig große Chancen bieten.**
3RUWIROLRZHUWGHU.RQ]HVVLRQVSURMHNWHYRQ+2&+7,()&RQFHVVLRQV
Status:
endgültiger Vertragsabschluss
(in Mio. EUR)
*HVFK¦IWVEHULFKW
Insgesamt einzubringendes
Kapital
Eingebrachtes
Kapital bis
31.12.2008
Nettobarwert erwarteter Cashflows zum
31.12.2008
Nettobarwert
zum 31.12.2007
Differenz aufgrund
PortfolioWertwachstum
zuwachs
HOCHTIEF AirPort
720,0
720,0
1.245,6
1.337,8
– 41,7
HOCHTIEF PPP Solutions
240,4
100,0
224,4
205,9
– 5,0
23,5
Insgesamt
960,4
820,0
1.470,0
1.543,7
– 46,7
– 27,0
– 50,5
Informationen für die
Aktionäre
Lagebericht
Konzernabschluss
3URMHNWOLVWHGHV.RQ]HVVLRQVJHVFK¦IWVYRQ
HOCHTIEF Concessions
0DXWVWUD¡HQ9HUNHKUVLQIUDVWUXNWXU
3URMHNW
Bonaventura/Projekt Y, Österreich
Elefsina-Patras-Tsakona, Griechenland
Herrentunnel Lübeck, Deutschland
Maliakos-Kleidi, Griechenland
*HVDPW
SURMHNW
,QYHVWLWLRQV
YROXPHQ
(in Mio. EUR)
+2&+7,()
$QWHLODQ
.RQ]HVVLRQV
JHVHOOVFKDIW
(in Prozent)
Von
HOCHTIEF
HLQ]XEULQ
JHQGHV
.DSLWDO
(in Mio. EUR)
Von
HOCHTIEF
einge
EUDFKWHV
.DSLWDO
(in Mio. EUR)
%HWULHEV
zeit
830,8
44,4
11,5
0,8
2010–2039
2.214,2
25,0
50,6
7,5
2008–2038
78,5
50,0
11,0
11,0
2005–2035
1.113,2
35,0
47,7
5,3
2008–2038
Puentes del Litoral, Argentinien1)
166,7
26,0
37,6
37,6
2003–2022
San Cristóbal Express, Chile1)
107,9
50,0
13,3
7,2
2008–2037
Vespucio Norte Express, Chile
521,0
29,2
57,9
57,9
2005–2032
Via Solutions Thüringen (A 4), Deutschland
258,5
50,0
19,4
0,5
2008–2036
1)
Nicht in der Tabelle zur
Portfoliobewertung auf
Seite 30 enthalten.
˜IIHQWOLFKHU+RFKEDXVR]LDOH,QIUDVWUXNWXU
3URMHNW
Bangor & Nendrum Schools, Nordirland
*HVDPWSUR
MHNW9HUWUDJV
YROXPHQ
(in Mio. EUR)
+2&+7,()$Q
WHLODQ3URMHNW
JHVHOOVFKDIW
(in Prozent)
Von
HOCHTIEF
HLQ]XEULQ
JHQGHV
.DSLWDO
(in Mio. EUR)
Von
HOCHTIEF
einge
EUDFKWHV
.DSLWDO
(in Mio. EUR)
%HWULHEV
zeit
216,6
20,4
1,2
1,2
2008–2038
69,6
100,0
0,0
0,0
2005–2034
Cork School of Music, Irland
228,3
25,5
1,9
1,9
2007–2032
East Ayrshire Schools, Schottland
399,0
25,5
3,2
0,0
2007–2038
Five Schools, Irland
281,3
50,0
5,8
5,8
2006–2027
Fürst-Wrede-Kaserne München, Deutschland
160,7
100,0
4,3
0,1
2008–2028
Gesamtschule Köln-Rodenkirchen, Deutschland
126,9
100,0
2,2
0,0
2009–2034
North Ayrshire Schools, Schottland
488,8
25,5
2,4
2,4
2007–2037
Berufsschulzentrum Leverkusen, Deutschland
Rathaus Gladbeck, Deutschland
44,0
100,0
0,0
0,0
2006–2031
Salford Schools, England
218,6
25,5
1,2
0,0
2008–2033
Schulen Frankfurt, Deutschland
248,7
100,0
8,9
0,1
2007–2029
Schulen Köln, Deutschland
125,9
100,0
4,1
4,1
2005–2029
Schulen Offenbach, Deutschland
410,2
94,9
0,1
0,1
2005–2019
Sports College Manchester, England
169,5
25,5
1,2
1,2
2007–2032
West Lothian Schools, Schottland
282,0
50,0
5,8
0,1
2009–2039
)OXJK¦IHQ
3URMHNW
+2&+7,()
%HWHLOLJXQJ
(in Prozent)
Von HOCHTIEF
HLQ]XEULQJHQGHV
.DSLWDO
(in Mio. EUR)
Von HOCHTIEF
HLQJHEUDFKWHV
.DSLWDO
(in Mio. EUR)
%HWULHEV]HLW
Athens International Airport, Griechenland
26,7
91,4
91,4
1996–2026
Budapest Airport, Ungarn
37,3
180,0
180,0
2007–2080
Düsseldorf International, Deutschland
20,0
54,1
54,1
unbefristet
Hamburg Airport, Deutschland
34,8
283,1
283,1
unbefristet
6,8
107,1
107,1
1998–2097
47,0
4,4
4,4
2005–2025
Sydney Airport, Australien
Tirana International Airport, Albanien
*HVFK¦IWVEHULFKW
„Die Zeit, die ich mit meiner
Familie verbringe, ist für mich
das Schönste im Leben.
Außerdem erfüllt es mich, dass
ich einen Beitrag dazu leisten
kann, nachhaltige Baumethoden
weiterzuentwickeln und bekannt
zu machen.“
Informationen für die
AktionäreLagebericht ➩
Lagebericht
Konzernabschluss
Charlie Whitney, 43, arbeitet
für Turner Construction in
New York. Als „Accredited
Professional“ ist er geschult,
um die Nachhaltigkeit von
Immobilien zu zertifizieren.
Whitney arbeitet als Trainer
für interne Nachhaltigkeitsseminare und vertritt das
Unternehmen in einer TaskForce, die Empfehlungen für
„grüne Immobilien“ entwirft.
Und er realisiert Projekte,
die dem LEED-Standard des
U.S. Green Building Council
entsprechen, also in Sachen
Energieverbrauch und Umweltschutz wegweisend sind.
Zusammengefasster Lagebericht
Konzernstruktur und Geschäftstätigkeit
Unternehmenszentrale (Management-Holding)
Steuerungsebene (Zentralabteilungen)
Dienstleistungsebene
HOCHTIEF Insurance Broking and Risk Management Solutions GmbH
HOCHTIEF ViCon GmbH
Unternehmensbereiche
HOCHTIEF
Americas
*Weitere Informationen finden
Sie auf den Seiten 92, 101 und
107.
HOCHTIEF
Asia Pacific
HOCHTIEF
Concessions
Konzernstruktur umfasst Steuerungs- und
Dienstleistungsebene
Die HOCHTIEF Aktiengesellschaft hat zum 1. Januar 2008
ihre Konzernstruktur verändert und verfügt seitdem über
sechs Unternehmensbereiche. Mit der Umstrukturierung
wurde der wachsenden Bedeutung des Dienstleistungsbereichs Rechnung getragen.* Weiterhin gibt es die
Management-Holding mit einer Steuerungs- sowie einer
Dienstleistungsebene.
Die strategische und organisatorische Entwicklung der
HOCHTIEF Aktiengesellschaft obliegt der Steuerungsebene und damit dem Vorstand sowie den Zentralabteilungen des Konzerns. Dies sind Beschaffung, Controlling,
Finanzen/Investor Relations, Personal, Rechnungswesen,
Recht, Revision, Steuern, Unternehmensentwicklung, Unternehmenskommunikation und Versicherungen sowie der
Bereich Corporate Governance/Compliance.
Die Dienstleistungsebene bietet eine Reihe von Services
für den gesamten Konzern. Die Dienstleistungseinheiten
sind das Personalmanagement Center Europa, die Service Center (Dienstleistungen für die operativen Bereiche
wie zum Beispiel Recht, Steuern und Rechnungswesen) sowie das Kompetenzzentrum AGUS für Arbeits-, Gesundheits- und Umweltschutz.
Direkt zur HOCHTIEF Aktiengesellschaft gehören auch die
Gesellschaften HOCHTIEF ViCon und HOCHTIEF Insurance
Broking and Risk Management Solutions. Mit innovativen
Lösungen und Angeboten unterstützen sie das Leistungsspektrum der operativen Einheiten.
34
Geschäftsbericht 2008
HOCHTIEF
Europe
HOCHTIEF
Real Estate
HOCHTIEF
Services
HOCHTIEF Insurance Broking and Risk
Management Solutions
Die Versicherungsleistungen von HOCHTIEF Insurance
Broking and Risk Management Solutions begleiten den
gesamten Lebenszyklus von Projekten: Vor, während und
nach dem Bauen versichert die Maklergesellschaft konzernweit Projektrisiken und sichert so etwa Bauleistungen
bei Infrastrukturprojekten, Immobilien und Anlagen ab.
Dabei versichern wir nicht nur die uns selbst entstehenden
Risiken, sondern bieten diese Versicherungsleistungen
auch Dritten an, insbesondere allen Projektbeteiligten. So
können sich Kunden, Eigentümer und Endnutzer auch
nach der Bauphase gegen Risiken, etwa Feuer und Betriebsunterbrechung, versichern.
Außerdem bietet HOCHTIEF Insurance über Tochtergesellschaften Rückversicherungsleistungen an – schwerpunktmäßig für den Unternehmensbereich Americas. So werden
unter anderem Versicherungen für Bauleistungen und Haftpflicht angeboten. Best-Practice-Lösungen gibt die Gesellschaft innerhalb des Konzerns weiter: 2008 wurden sogenannte „Subguard“-Versicherungen gegen Lieferantenausfall,
ein in den USA bei Turner erprobtes und bewährtes Modell,
auf den Unternehmensbereich HOCHTIEF Europe übertragen. Damit wurde das Risikomanagement-System weiter
verbessert und die HOCHTIEF-Position im Fall von Insolvenz von Nachunternehmern deutlich gestärkt.
Mit dem Versicherungsangebot reduzieren wir zum einen
unsere eigenen Versicherungskosten, da wir kalkulierbare
Risiken selbst tragen, zum anderen generiert die Gesellschaft HOCHTIEF Insurance auch Drittgeschäfte mit externen Partnern.
HOCHTIEF weltweit: Eine Auswahl der zahlreichen Beteiligungsgesellschaften unserer Unternehmensbereiche zeigt die globale Präsenz
HOCHTIEF Americas
HOCHTIEF Asia Pacific
HOCHTIEF Concessions
Turner (USA)
Leighton Holdings (Australien)
HOCHTIEF Concessions (Deutschland)
Flatiron (USA, Kanada)
Leighton Contractors (Australien, Neuseeland)
HOCHTIEF AirPort (Deutschland)
HOCHTIEF do Brasil (Brasilien)
Thiess (Australien, Indien, Indonesien)
HOCHTIEF AirPort Capital (Deutschland)
John Holland Group (Australien)
Leighton International (Brunei, Indien, Indonesien,
Katar, Malaysia, Singapur, Sri Lanka, Vereinigte
Arabische Emirate)
Leighton Properties (Australien)
Leighton Asia (China, Hongkong, Kambodscha,
Laos, Macau, Mongolei, Philippinen, Thailand,
Vietnam)
HOCHTIEF AirPort Retail (Albanien)
HOCHTIEF PPP Solutions (Chile, Deutschland,
Großbritannien, Irland, USA)
HOCHTIEF PPP Schools Capital
(Großbritannien)
Transport & Logistics Consultancy
(Großbritannien)
Al Habtoor Engineering (Katar, Vereinigte
Arabische Emirate)
DURST-BAU
Unsere globale Präsenz
LEIGHTON
➩
Geschäftsbericht 2008
35
Informationen für die
Aktionäre
Lagebericht
Konzernabschluss
von HOCHTIEF
HOCHTIEF Europe
HOCHTIEF Real Estate
HOCHTIEF Services
HOCHTIEF Construction (Bulgarien, Chile,
Deutschland, Großbritannien, Indien, Katar,
Luxemburg, Österreich, Polen, Rumänien,
Russland, Schweden, Südafrika, Tschechien,
Ukraine)
HOCHTIEF Projektent wick lung (Deutschland,
Österreich, Polen, Rumänien, Russland, Schweiz,
Tschechien, Ungarn)
HOCHTIEF Facility Management (Bahrain,
Deutschland, Griechenland, Großbritannien,
Irland, Polen, Schweiz, Ungarn)
HOCHTIEF Property Management
(Deutschland)
HOCHTIEF Energy Management (Deutschland)
HOCHTIEF Global Trade (Deutschland)
aurelis Real Estate (Deutschland)
HOCHTIEF Procurement Asia (Hongkong)
Streif Baulogistik (Bulgarien, Dänemark,
Deutschland, Österreich, Polen, Rumänien,
Russland, Ukraine)
Durst-Bau (Österreich)
LEIGHTON
LEIGHTON
LEIGHTON
LEIGHTON
LEIGHTON
LEIGHTON
LEIGHTON
Alle Adressen und Ansprechpartner unserer
Tochter- und Beteiligungsgesellschaften sowie deren Niederlassungen finden Sie im Internet
unter www.hochtief.de.
LEIGHTON
Geschäftsbericht 2008
36
ViCon (Virtual Design and Construction)*
HOCHTIEF ViCon bietet Dienstleistungen für alle Phasen des
Lebenszyklus von Projekten an: von der virtuellen Entwicklung über die Planung bis zum Betreiben. Dabei werden
alle Dimensionen eines Infrastrukturprojekts, einer Immobilie oder Anlage erfasst und in ein digitales Modell integriert. Hierzu gehören zum Beispiel Technik, Kosten, zeitliche
Abläufe, Raumnutzung, Energieverbrauch, das FacilityManagement und die Kollisionsprüfung geometrischer
Bedingungen.
Die Kunden sind somit in der Lage, sich ihre Projekte
komplett veranschaulichen zu lassen – für eine umfassende und risikoarme Planung und Entwicklung. Auch in
der Betriebsphase lässt sich ViCon hervorragend einsetzen,
um Abläufe optimal zu gestalten. Gerade bei komplexen
Großprojekten ist diese Art der integrierten Darstellung
aller Elemente und Faktoren ein klarer Wirtschaftlichkeitsvorteil.
Alle Unternehmenseinheiten profitieren von diesem innovativen Angebot. Bislang wurde ViCon konzernweit bei mehr als
340 HOCHTIEF-Projekten eingesetzt. Die Gesellschaft vermarktet ihre Leistungen auch extern, wie beispielsweise die
neuen Dienstleistungen ViCon Implementation und ViCon
Management. Das Modul Implementation beinhaltet alle Aufgaben für eine erfolgreiche Einführung von virtuellem Bauen
bei einem Unternehmen. Das Servicemodul Management
begleitet und betreut den Kunden während des gesamten
Projektverlaufs, um eine effektive Nutzung der ViCon-Leistungen sicherzustellen. Hierbei fungiert ViCon als „virtueller
Projektsteuerer“.
Geschäftstätigkeit des HOCHTIEF-Konzerns
HOCHTIEF strukturiert seine Geschäftstätigkeit entlang
des Lebenszyklus von Infrastrukturprojekten, Immobilien
und Anlagen. Wir decken mit unseren vier Modulen Entwicklung, Bau, Dienstleistungen sowie Konzessionen und
Betrieb die gesamte Wertschöpfungskette des Bauens
ab. Durch das globale Zusammenspiel unserer Unternehmenseinheiten sind wir in der Lage, den Lebenszyklus von
Infrastrukturprojekten, Immobilien und Anlagen in allen
Phasen zu begleiten und nachhaltig Werte zu schaffen.
Dabei betreiben wir ein aktives Portfoliomanagement.
*Weitere Informationen finden Sie
auf den Seiten 54
und 55.
Als internationaler Baudienstleister ist HOCHTIEF mit seinem globalen Netzwerk auf allen wichtigen Baumärkten
vertreten. Dazu gehören vor allem Europa, Amerika, Australien, der asiatisch-pazifische Raum sowie die Golfstaaten. Laut der aktuellen Statistik des Engineering NewsRecord ist HOCHTIEF weiterhin der Baudienstleister mit
dem höchsten Internationalisierungsgrad der Welt – diese
Aufstellung ermöglicht es uns, auch regionale Marktschwankungen auszugleichen.
Innovative Leistungen und die Nachfrage der Märkte bestimmen unsere Geschäftstätigkeit. Derzeit engagieren wir
uns darum besonders im Sinne der Nachhaltigkeit für Projekte im Bereich des Grünen Bauens, der Energieeffizienz
und der alternativen Stromerzeugung.
Unsere Leistungen erfordern stets spezifische Lösungen –
denn jedes Projekt ist einzigartig. Dies verpflichtet uns zu
überdurchschnittlicher Flexibilität, hoher Innovationskraft
und bester Qualität – als zuverlässiger Partner unserer
Kunden.
Weitere Informationen zur Geschäftstätigkeit unserer operativen Einheiten finden Sie auf den Seiten 3 und 4 sowie
auf den Seiten 83 bis 109.
Geschäftsbericht 2008
37
Märkte und Rahmenbedingungen
Ökonomische Rahmenbedingungen und
weltwirtschaftliche Entwicklung
Die weltweite Finanzkrise, die im Wesentlichen durch den
kollabierenden US-Wohnungsmarkt ausgelöst wurde, war
2008 das bestimmende Thema der weltwirtschaftlichen
Entwicklung. Das Vertrauen der Banken untereinander
wurde nachhaltig beschädigt. Dies führte unter anderem
zu einer mangelnden Verfügbarkeit von Kapital. Inzwischen hat eine Reihe von Staaten Rettungspakete in Form
von Bürgschaften und Krediten initiiert, die das internationale
Finanz- und Wirtschaftssystem beruhigen sollen. Zudem
wurden weltweit Konjunkturprogramme angekündigt und
beschlossen.
*Siehe Glossar Seite 193.
Für die Bauindustrie wie auch für andere Industrien ergeben sich in der Folge Änderungen für allgemeine Refinanzierungsanforderungen. Zudem stellen die Kapitalmarktbedingungen für die Projektentwicklungsaktivitäten und
das Konzessionsgeschäft eine besondere Herausforderung dar. Es bleibt abzuwarten, welche Veränderungen
sich 2009 bei der Finanzierung von Projektentwicklungen ergeben werden und wie sich der Investorenmarkt entwickelt. Im Konzessionsgeschäft ist das Thema Finanzierung
besonders bedeutsam, da lange Vertragslaufzeiten üblich
sind. Die künftigen Projektfinanzierungsbedingungen werden einen entscheidenden Einfluss haben, ob und wann
neue Projekte realisiert werden. Andererseits wird erwartet, dass insbesondere die Bauwirtschaft von angekündigten Konjunkturprogrammen profitiert. Diese sehen deutlich höhere Investitionen in Infrastruktur vor.
hängen, ob die beschlossenen Rettungsmaßnahmen
greifen und die Kreditkanäle wieder geöffnet werden.
Auch der asiatische Raum wurde von den Turbulenzen erfasst, die Auswirkungen sind dort jedoch nicht so deutlich.
Nachdem sich die Konjunktur vieler Industrienationen abgekühlt hat, werden Exportmöglichkeiten limitiert. Nach
einem Wachstum von neun Prozent in China im Jahr 2008
wird für 2009 ein Anstieg des realen Bruttoinlandsprodukts
(BIP) von 6,7 Prozent vorhergesagt. Für Japan erwarten die
Experten des IMF nach einem Minus von 0,3 Prozent in
2008 für 2009 einen erneuten Rückgang von 2,6 Prozent.
Nach guten Zahlen in 2007 (+3,1 Prozent) wuchs der Wirtschaftsraum der EU-27-Nationen* im Jahr 2008 nur noch um
1,3 Prozent – mit deutlich negativer Tendenz im zweiten
Halbjahr. Der IMF erwartet, dass sich dieser Negativtrend
2009 fortsetzen wird. Derzeit wird mit einem Minus von
1,8 Prozent gerechnet.
Unsicherheit besteht auch bezüglich der wirtschaftlichen
Entwicklung in Russland. 2008 wuchs die russische Wirtschaft abermals um 6,2 Prozent. Die knappere Kapitalverfügbarkeit sowie die Angst vor dem Platzen einer möglichen
Immobilienblase erschweren jedoch die Prognose für 2009.
Aufgrund rückläufiger Investitionstätigkeit innerhalb Russlands geht der IMF von einer Reduktion des BIP in Höhe
von 0,7 Prozent aus. Ein unerwarteter, starker Einbruch für
die Region.
Die für HOCHTIEF relevanten Märkte
Die Weltwirtschaft wuchs im vergangenen Jahr um 3,4
Prozent, was deutlich unter den ursprünglich für 2008 prognostizierten Werten lag. Eine Prognose für 2009 ist mit
hoher Unsicherheit verbunden, da trotz staatlicher Maßnahmen ein Ende der Finanzkrise nicht als sicher angenommen werden kann. Der International Monetary Fund
(IMF) geht von einem Weltwirtschaftswachstum von zirka
0,5 Prozent aus.
Das Wachstum in den einzelnen Regionen wird dabei
stark schwanken. Nach einem Plus von 1,1 Prozent im vergangenen Jahr erwarten Experten, dass die US-Ökonomie 2009 um 1,6 Prozent abnimmt. Vieles wird davon ab-
38
Geschäftsbericht 2008
Entwicklung
Projektentwicklung
Die Entwicklung auf den Immobilienmärkten im abgelaufenen Geschäftsjahr wurde von zwei vollkommen unterschiedlichen Halbjahren geprägt. Während sich die Märkte
im ersten Halbjahr noch gänzlich unbeeindruckt von der
internationalen Finanzkrise zeigten, verschärfte sich die
Krise ab September 2008. So wurden die Folgen insbesondere im vierten Quartal deutlich.
Informationen für die
Aktionäre
Lagebericht
Konzernabschluss
Das allgemeine reale Wirtschaftswachstum in den von HOCHTIEF bearbeiteten Regionen in Prozent
Australien
Asien
ohne
Japan
Brasilien
Chile
Deutschland
Großbritannien
Indien
Indonesien
Österreich
Polen
Russland
Tschechien
Ungarn
USA
Vereinigte
Arabische
Emirate
2008
2,5
5,4
5,8
4,5
1,3
0,7
7,3
6,0
2,0
5,2
6,2
4,0
1,9
1,1
7,0
2009E
2,2
2,7
1,8
3,8
– 2,5
– 2,8
5,1
5,5
0,8
3,7
– 0,7
3,3
2,3
–1,6
6,0
Der Vermietungsmarkt entwickelte sich 2008 insgesamt
zufriedenstellend. In Deutschland wurden die Rekordumsätze der Vorjahre nach Aussagen der Branchenexperten
von Jones Lang LaSalle in den Segmenten Büroflächen
(– 8,0 Prozent) und Lager flächen (– 7,0 Prozent) nur aufgrund eines schwachen vierten Quartals leicht unterschritten. Die Leerstandsquoten in den wichtigen Immobilienhochburgen wie Hamburg, Frankfurt oder München gingen auf
historische Tiefstwerte zurück. Erfreulich ist, dass die Mietpreise, insbesondere für hochwertige Immobilien, in
Deutschland weiter angestiegen sind. Auch in Osteuropa
entwickelten sich die Mietpreise analog zum deutschen
Markt zufriedenstellend. Nur geringe Einbußen konnten
beim Flächenumsatz beobachtet werden. 2009 wird sich
jedoch der bereits im letzten Quartal 2008 begonnene Abschwung sowohl in Deutschland als auch in Osteuropa
fortsetzen. Flächenumsatz sowie auch Leerstandsquoten
und Spitzenmieten werden sich negativ entwickeln.
Nach den überhitzten Vorjahren in Deutschland kehrte der
Investmentmarkt in der ersten Jahreshälfte wieder auf
ein normales immobilienwirtschaftliches Niveau zurück. Das
Transaktionsvolumen für gewerblich genutzte Immobilien
verminderte sich im Vorjahresvergleich um fast zwei Drittel.
Obwohl die Finanzkrise zu einem schwachen Jahresendgeschäft im vierten Quartal führte, war 2008 im Mehrjahresvergleich, gemessen am Transaktionsvolumen, immer
noch ein überdurchschnittlich gutes Jahr. Dies begründet
sich durch die guten Umsätze der ersten Jahreshälfte.
Auch in Osteuropa ging der Investmentmarkt laut des
Branchenexperten CB Richard Ellis stark zurück. Einer der
Gründe für das sowohl national als auch international geringe Transaktionsvolumen war vor allem die sehr restriktive Kreditvergabepolitik der Banken. Diese könnte sich
im Jahresverlauf 2009 wieder entspannen. In diesem Fall
würde nach Meinung von Jones Lang LaSalle das Trans-
aktionsvolumen in Deutschland und Osteuropa wieder
steigen. Wertbeständige Immobilien sind in wirtschaftlich
unsicheren Zeiten besonders für institutionelle Anleger interessant.
Quelle: Internationaler
Währungsfonds
(Stand: 28.01.2009)
Eine hohe Nachfrage könnte sich für das Kernprodukt der
HOCHTIEF Projektentwicklung – Immobilien in sehr guter
Lage – ergeben. Einige Marktteilnehmer erwarten, dass
viele institutionelle Anleger, die über große Eigenkapitalbestände verfügen, ihr Vermögen zugunsten von wertbeständigen Immobilien umschichten.
Bau
Die für unser Unternehmen maßgeblichen Baumärkte
entwickelten sich höchst unterschiedlich: Das Bauwesen in
Europa wurde 2008 durch die schwache Entwicklung des
Wohnungsbaus bestimmt. Das Bauvolumen in diesem Segment nahm in den 19 Euroconstruct-Ländern um insgesamt
6,9 Prozent ab. Aufgrund des hohen Anteils am Gesamtvolumen verringerte sich im Berichtszeitraum auch das
gesamte Bauvolumen (–2,5 Prozent). An dieser Situation
wird sich gemäß der Prognose der in der EuroconstructGruppe zusammengeschlossenen Forschungs- und Beratungsinstitute auch 2009 nichts ändern. Voraussichtlich
geht das Gesamtvolumen im Wohnungsbau erneut zurück
(– 7,1 Prozent).
Die wesentlichen Märkte von HOCHTIEF sind der Hochbau (ohne Wohnungsbau) sowie der Tiefbau. Diese haben
sich in Europa trotz des schwierigen allgemeinwirtschaftlichen Umfelds insgesamt gut entwickelt. In vielen europäischen Ländern konnten zum Teil deutliche Wachstumszahlen verzeichnet werden. Herausragende Treiber waren
auch im vergangenen Jahr wieder die osteuropäischen
Länder mit einem ungebremsten Marktwachstum. Auch
Geschäftsbericht 2008
39
Wachstum der regionalen Baumärkte von HOCHTIEF (in Prozent)
2008
Region
Australien
Brasilien
Deutschland
Großbritannien
*Stand: 30. September 2008
Quellen:
Euroconstruct,
BIS Shrapnel,
McGraw-Hill,
BFAI
Hochbau
(ohne Wohnungsbau)
Tiefbau
2,1
8,7
5,5
n. a.
n. a.
5,4
4,2
Tiefbau
Gesamtmarkt
–1,9
–0,8
0,3
10,0
n. a.
n. a.
10,0
3,1
– 0,3
0,5
– 0,5
2,6
9,3
–1,1
– 2,8
5,8
– 3,2
n. a.
n. a.
10,0
n. a.
n. a.
10,0
Indonesien
n. a.
n. a.
7,0
n. a.
n. a.
5,0
Österreich
0,0
5,5
2,0
–1,7
1,8
0,0
Osteuropa
4,7
5,9
6,2
2,5
13,3
4,8
Polen
10,3
14,3
12,4
5,2
21,4
Russland
n. a.
n. a.
17,0*
n. a.
n. a.
8,0
rückläufig
Tschechien
–1,1
4,9
2,2
2,0
5,5
3,6
Ungarn
– 5,0
–16,5
– 6,5
– 5,3
– 3,8
– 3,8
USA
4,3
1,4
–12,4
– 9,7
– 9,0
– 7,4
Westeuropa
1,1
1,5
– 2,9
– 4,0
– 0,6
– 4,8
Potenzial ergibt sich auch im Segment der Offshore-Windparks. Hier verfügt HOCHTIEF über gute Erfahrung und
kann mit seinen speziellen Hubinseln die notwendige Ausrüstung für die Gründung von Pfählen im Meer zur Verfügung stellen.
Die Bauwirtschaft in den USA hat im Berichtsjahr am stärksten unter der Finanzkrise gelitten. Die Branchenexperten von
McGraw-Hill Construction berichten für 2008 einen Rückgang der Bautätigkeit um insgesamt 12,4 Prozent. Für
2009 wird erwartet, dass die Nachfrage um 7,4 Prozent
schrumpft. Hierbei ist jedoch zu beachten, dass sich die
einzelnen Segmente sehr unterschiedlich entwickeln. Betroffen ist insbesondere der Wohnungsbau – ein Segment,
das für unsere US-Tochter Turner nur wenig Bedeutung
hat. Das für Turner relevante Segment Hochbau (ohne
Wohnungsbau) verzeichnete ein Plus von 4,3 Prozent. Für
2009 wird für dieses Segment aufgrund der allgemeinwirtschaftlichen Situation ein Minus von 9,7 Prozent erwartet. Im Segment Tiefbau, dem für unsere US-Tochtergesellschaft Flatiron relevanten Markt, besteht weiterhin ein
deutlicher Investitionsbedarf. Gemäß McGraw-Hill Construction verzeichnete der Markt 2008 ein Wachstum von 1,4
Prozent. Für 2009 wird ein temporärer Rückgang des Marktvolumens um neun Prozent vorhergesagt. Nach seinem
Geschäftsbericht 2008
Hochbau
(ohne Wohnungsbau)
Indien
für 2009 sind laut Euroconstruct-Gruppe die Prognosen
für viele Länder, in denen HOCHTIEF aktiv ist, erfreulich.
40
2009
Gesamtmarkt
Amtsantritt hat US-Präsident Barack Obama staatliche
Programme mit hohem Investitionsvolumen zugesagt. In
den kommenden zehn Jahren könnten allein für den Ausbau
von Transportwegen bis zu 60 Mrd. US-Dollar ausgegeben werden. Darüber hinaus sind Investitionen für Infrastruktur- und Bildungsprojekte angekündigt. Das konjunkturelle Gesamtpaket beträgt zirka 800 Mrd. US-Dollar.
Das sogenannte grüne Bauen nach hohen ökologischen
Ansprüchen hat auf dem US-Markt eine besondere Bedeutung. Seit Jahren nimmt Turner die führende Rolle beim
Bau von Green Buildings ein. Der Green-Building-Trend ist
ein Markttreiber und sorgt laut McGraw-Hill Construction
für zahlreiche Neuaufträge. Im November 2008 ergab die
Turner-Studie „Green Building Market Barometer“, dass
die Nachfrage weiter hoch sein wird: Das Interesse der
befragten Entscheider an nachhaltigen Gebäuden erweist
sich als ungebrochen.
Die positiven Prognosen für den australischen Baumarkt
aus dem Vorjahr wurden noch einmal deutlich übertroffen.
In allen für HOCHTIEF relevanten Segmenten wuchs der
Markt 2008 signifikant. Für 2009 soll das Segment Tiefbau
voraussichtlich auf hohem Niveau stagnieren (–0,8 Prozent).
Für den Hochbau (ohne Wohnungsbau) sieht die Prognose
des Forschungsinstituts BIS Shrapnel einen Rückgang in
Höhe von zwei Prozent vor.
Informationen für die
Aktionäre
Lagebericht
Konzernabschluss
In der Golfregion ergeben sich trotz der derzeitigen Abschwächung, verbunden mit vereinzelten Projektstornierungen, mittelfristig wieder gute Perspektiven. Die Marktforscher
von Middle East Business Intelligence prognostizieren für
die nächsten Jahre Bauvorhaben mit einem Volumen von
mehr als 1.500 Mrd. US-Dollar, was den Markt weiterhin attraktiv macht. HOCHTIEF ist über die Leighton-Beteiligungen sowie mit HOCHTIEF Construction in dieser Region tätig.
Die Märkte in Asien entwickeln sich laut Branchenexperten
des Construction Industry Development Council (CIDC)
weiterhin positiv. Bis 2012 wird der indische Baumarkt
hauptsächlich durch Tiefbauprojekte jährlich um zehn Prozent steigen. Allein im Straßenbau sind Projekte im Umfang
von 30 000 Kilometern vorgesehen. Auch im indonesischen
Markt erwarten Marktbeobachter infolge zahlreicher Infrastrukturprojekte positive Wachstumsraten. Hier ist HOCHTIEF
über seine Tochtergesellschaft Leighton und deren Beteiligungsgesellschaften stark aufgestellt.
Dienstleistungen
Facility-Management
Der Markt für Facility-Management (FM) in Deutschland
umfasst ein Volumen von gut 63 Mrd. Euro. Die jährliche
Wachstumsrate in Deutschland beträgt nach Einschätzung der renommierten Lünendonk-Studie 2008 etwa fünf
Prozent. Von diesem Gesamtmarkt entfallen heute knapp
13 Prozent auf integrierte FM-Dienstleistungen. Dies entspricht einem Volumen von knapp neun Mrd. Euro. Die
Wachstumsrate in diesem Segment, in dem sich HOCHTIEF
Facility Management erfolgreich bewegt, beträgt mehr als
zehn Prozent. Der Trend, vor allem komplexe Sekundärprozesse an spezialisierte Dienstleister auszulagern, setzt
sich unvermindert fort. Gerade in diesem wachstumsorientierten Bereich ist HOCHTIEF Facility Management gut aufgestellt. Der ausgewogene Branchen-Mix reicht von der
produzierenden Industrie über das Gesundheitswesen bis
hin zu langfristigen Public-Private-Partnership-Projekten.
Eine Wachstumsregion für FM-Lösungen stellen die Golfstaaten dar, die in den vergangenen Jahren eine rasante
Projektentwicklungstätigkeit verzeichnet haben. Für diesen
Markt wird ein jährliches Wachstum des Marktvolumens
für Facility-Management-Dienstleistungen in zweistelliger
Höhe prognostiziert. Durch seine Präsenz in Bahrain kann
HOCHTIEF Facility Management flexibel und schnell auf
die wachsenden Bedürfnisse in dieser Region reagieren.
Im Facility-Management-Markt gewinnt zudem das Thema
Nachhaltigkeit weiter an Bedeutung. Gefragt sind ganzheitliche, ökonomisch und ökologisch sinnvolle Konzepte
für das Optimieren von Prozessen und das Bewirtschaften
von Gebäuden. Hier bietet HOCHTIEF Facility Management mit der Kombination von modernem Facility- und
Energie-Management Mehrwert für die Kunden.
Energie-Contracting
Mit Energie-Contracting lassen sich Energiesparlösungen
effizient realisieren. Energie-Contracting hat sich angesichts der steigenden Energiekosten in Deutschland als ein
anerkanntes ökonomisches Instrument etabliert. Contracting bedeutet für Unternehmen, vertraglich festgelegte
Energie-Einsparungen zu nutzen, ohne dafür Investitionen
umsetzen zu müssen. Ein Contractor refinanziert sein Investment in eine effiziente Anlagentechnologie durch eingesparte Energiekosten, den Bezug von Nutzenergie oder
eine Kombination von beidem.
Laut einer Studie des Marktforschungsinstituts trend:research
liegt das Potenzial des deutschen Contracting-Markts bei
etwa 20 Mrd. Euro. Die Wachstumsraten bis 2015 betragen deutlich über zehn Prozent. Erschlossen sind davon
bislang lediglich sieben Prozent. Da sich derzeit viele Unternehmen auf ihre Standortkosten fokussieren, wird die
Bedeutung des Energie-Contractings weiter zunehmen.
Die wachstumsstärksten Segmente sind die Industrie, der
öffentliche Sektor sowie das Gesundheitswesen. In diesen
Bereichen ist HOCHTIEF Energy Management sehr gut
aufgestellt. Auch ökologische Aspekte gewinnen immer
stärker an Bedeutung: In den von HOCHTIEF Energy Management umgesetzten Projekten werden die CO2-Emissionen deutlich gesenkt. Zudem stößt die von HOCHTIEF
angebotene Kombination aus prozessoptimierendem
Facility-Management und kosteneffizienten ContractingModellen auf Interesse am Markt.
Geschäftsbericht 2008
41
Property-Management
Gerade in ökonomisch schwierigen Zeiten spielt die professionelle Betreuung bestehender Flächen eine wichtige
Rolle. Konnten Wertzuwächse bislang vor allem durch den
Abverkauf realisiert werden, sichert heute nur ein aktives
Immobilienmanagement eine nachhaltige Rendite. Aus
diesem Grund erwarten Branchenexperten, dass es in den
kommenden Jahren weiterhin einen klaren Trend zur professionellen Betreuung durch Spezialisten geben wird.
Dafür ist HOCHTIEF Property Management bestens positioniert.
In den USA, wo HOCHTIEF seit Anfang 2008 mit einer Tochtergesellschaft von HOCHTIEF PPP Solutions präsent ist,
gewinnt PPP an Bedeutung. Für den dortigen noch jungen
Markt werden hohe Zuwachsraten erwartet: HOCHTIEF
schätzt den Markt für PPP in den USA in den kommenden
zehn Jahren auf 300 Mrd. US-Dollar. Zudem wird die Regierung voraussichtlich verstärkt in die Infrastruktur investieren.
In Australien erbringen die Beteiligungsgesellschaften
von Leighton vielfältige Dienstleistungen, die von der Instandhaltung von Mautstrecken und -tunneln über Telekommunikationsdienstleistungen bis hin zum innovativen
Abfallmanagement reichen. Für diese ertragreichen Segmente werden weiterhin gute Zuwachsraten erwartet.
Auch in Kanada entwickelt sich der Markt für PPP weiter
positiv. Mit einem Volumen von mehr als 2,5 Mrd. Euro sind
diverse Mautstraßenprojekte in Vorbereitung. Hinzu kommen weitere Schul- und Krankenhausprojekte. Unsere Tochtergesellschaft Flatiron ist in dieser Region mit ihrem
Schwerpunkt im Tiefbau bereits erfolgreich tätig.
Public-Private-Partnership (PPP)
Das PPP-Modell – der privat finanzierte öffentliche Infrastruk turausbau und -betrieb – wird heute in zahlreichen
Ländern Europas eingesetzt. In Deutschland wurden auf
Bundes-, Länder- und Kommunenebene im vergangenen
Jahr insgesamt 94 neue Projekte verzeichnet, der größte
Teil davon im öffentlichen Hochbau. Das Investitionsvolumen betrug dabei etwa 3,3 Mrd. Euro. Weitere Projekte
sind in der Pipeline: Die Zahl der ausgeschriebenen und
konkret geplanten Projekte belief sich Ende 2008 auf 98.
Allein im Segment öffentlicher Hochbau gehen Schätzungen von einem Investitionsvolumen von mehr als 20 Mrd.
Euro bis 2011 aus. Die PPP-Task-Force des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung hat für die
laufenden Projekte einen Effizienzvorteil zwischen 5,9 und
28 Prozent errechnet.
Geschäftsbericht 2008
HOCHTIEF PPP Solutions ist derzeit in Deutschland, Großbritannien, Irland, Griechenland, Österreich und den USA tätig.
Anzeichen für weitere Outsourcingbestrebungen seitens
größerer Bestandshalter, zum Beispiel aus dem Versicherungswesen, konnten für die Jahre 2009 und folgende bereits identifiziert werden. Zusätzliche Wachstumspotenziale
werden durch die geplante Erhöhung der Immobilienquote
bei den verschiedenen Versicherungsunternehmen erwartet.
Konzessionen und Betrieb
42
Für 2009 wird in Großbritannien im Bereich PPP ein Vergabevolumen von gut fünf Mrd. Euro vorhergesagt. Zwar
könnte die Finanzkrise die Verfügbarkeit von langfristigen
Projektfinanzierungen erschweren, jedoch erkennen auch
weitere europäische Länder zunehmend die Vorteilhaftigkeit von PPP-Projekten. In Griechenland plant der Staat
milliardenschwere Ausschreibungen.
In Australien, einem reifen PPP-Markt, sind die Wachstumsaussichten ebenfalls gut. Unsere Tochtergesellschaft
Leighton ist hier bereits seit vielen Jahren als Entwickler
von PPP-Projekten aktiv und hat sich eine führende Position gesichert.
Flughäfen
Dank eines starken ersten Halbjahres blieben die weltweiten
Passagierzahlen 2008 nahezu unverändert (– 0,6 Prozent).
An den Flughäfen in Deutschland stieg das Passagieraufkommen im Berichtsjahr um 1,1 Prozent. Überproportional
gut entwickelten sich dabei die HOCHTIEF-Flughäfen: Hier
legten die Passagierzahlen um insgesamt 1,5 Prozent auf
90 Mio. Fluggäste zu.
Aufgrund der Auswirkungen der Finanzkrise geht das Airport Council International (ACI) davon aus, dass sich die
Passagierzahlen 2009 um bis zu vier Prozent verringern
werden. Langfristig jedoch gehen die Branchenexperten
Informationen für die
Aktionäre
Lagebericht
Konzernabschluss
des ACI für die Folgejahre von einem durchschnittlichen
jährlichen Wachstum von mehr als vier Prozent aus.
Der Markt für Flughafenprivatisierungen wird auch weiterhin dynamisch bleiben. Für HOCHTIEF bietet dieser Trend
langfristig nachhaltige Wachstumsmöglichkeiten, da wir
mit unserer internationalen Aufstellung und Expertise für
kommende Privatisierungen in Osteuropa, Asien, Südamerika und den USA sehr gut positioniert sind.
Beide Geschäftsfelder – PPP und Flughäfen – erfordern
strukturierte langfristige Finanzierungen. Diese setzen
funktionierende Finanzmärkte voraus. Es ist derzeit schwer
vorherzusagen, wann diese Bedingungen wieder erfüllt
sein werden.
Contract-Mining
Trotz der schwierigen gesamtwirtschaftlichen Entwicklung
war 2008 die Nachfrage nach Rohstoffen international
hoch. Hiervon profitierten auch die Contract-Mining-Anbieter, etwa durch Neuaufträge unter anderem in Aus tralien
und Asien. Viel wird in den kommenden Jahren von der
wirtschaftlichen Entwicklung Chinas abhängen. Gerade
die für uns wichtige Nachfrage nach den von Leighton geförderten Ressourcen Erz und Kohle wird von dort wesentlich mitbestimmt. Experten gehen derzeit jedoch von einem
anhaltenden, wenn auch vorübergehend verlangsamten
Wachstum aus.
Der jüngste Preisrückgang bei diversen Rohstoffen wirkt
sich auf die Anbieter von Contract-Mining-Leistungen nicht
unmittelbar aus, da das Preisrisiko aufseiten der Mineneigner liegt und zudem die Verträge langfristig laufen. Mittelfristig könnte sich eine schlechtere Erlössituation dämpfend
auswirken. Aktuell befindet sich der Markt noch auf erfreulich hohem Niveau. Als größter Contract-Miner der Welt ist
unsere australische Tochtergesellschaft Leighton seit vielen Jahren erfolgreich in diesem Segment tätig.
Geothermie
Der Geothermiemarkt in Deutschland entwickelt sich aufgrund positiver Rahmenbedingungen stetig weiter: Gemäß
dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) wird geothermisch erzeugter Strom langfristig garantiert vergütet.
Diese Einspeisevergütungen unterstützen das Ziel, bis 2020
insgesamt 30 Prozent des in Deutschland erzeugten Stroms
aus erneuerbaren Energien zu gewinnen. Laut Experten
des Bundesverbands Geothermie kann Geothermie mittelfristig die wichtigste Wärmequelle Deutschlands werden.
Auf der Basis einiger bereits umgesetzter und einer Vielzahl begonnener Projekte gibt es in Deutschland klare Genehmigungsverfahren sowie erste praktische Erfahrungen
für Geothermiekraftwerke. Dies macht Deutschland zu einem
attraktiven Markt und lässt weitere Projekte wahrscheinlich
werden: In den nächsten fünf Jahren werden gemäß einer
Marktstudie von GeoThermal Engineering voraussichtlich
300 000 Bohrmeter realisiert, was etwa 75 Bohrungen entspricht. HOCHTIEF ist mit der Gesellschaft Süddeutsche
Geothermieprojekte in diesem Segment aktiv und realisiert
derzeit die Bohrung für das zweite Geothermiekraftwerk
des Unternehmens.
Auch hier wird künftig die Verfügbarkeit von Finanzierungen entscheidenden Einfluss haben.
Rechtliche und wirtschaftliche Einflussfaktoren
in Deutschland
Vergaberechtsänderung
bei Public-Private-Partnerships
Der Bundestag hat im Dezember 2008 eine Novellierung des vergaberechtlichen Teils des Gesetzes gegen
Wettbewerbsbeschränkungen beschlossen: Es wird
um eine Regelung erweitert, die Public-Private-Partnerships künftig explizit dem Gebot der Fach- und Teillosvergabe unterwirft. Demnach müssen Unternehmen,
die als nicht öffentliche Auftraggeber öffentliche Aufgaben realisieren, alle Unteraufträge, die sie an Dritte vergeben, in Lose aufteilen.
Die Auswirkungen auf zukünftige Vergabeverfahren im
PPP-Bereich lassen sich noch nicht mit hinreichender
Sicherheit einschätzen.
Geschäftsbericht 2008
43
Auftragsentwicklung 2008
Auftragsbestand trotz Finanzkrise weiter
gewachsen
Ř$XIWUDJVHLQJDQJVWDPPW]XNQDSS3UR]HQW
aus internationalem Geschäft
Ř/HLVWXQJ¾EHUVWHLJW0UG(XUR
Ř$XIWUDJVEHVWDQGHUUHLFKWNQDSS0UG(XUR
Ř$XIWUDJVUHLFKZHLWHOLHJWUHFKQHULVFKEHLNQDSS
anderthalb Jahren
gang bei unserer amerikanischen Tochtergesellschaft Turner
wurde überkompensiert, denn gegenüber dem Vorjahr
wurde unsere neue US-Infrastrukturgesellschaft Flatiron
erstmals ganzjährig einbezogen.
Der Unternehmensbereich HOCHTIEF Europe hat das Geschäft in Deutschland im vergangenen Jahr weiter konsolidiert (– 0,26 Mrd. Euro beziehungsweise – 16,6 Prozent). In
Russland hat sich der Auftragseingang gegenüber dem
Vorjahr ebenfalls deutlich reduziert (– 0,39 Mrd. Euro beziehungsweise – 77,5 Prozent). Gegenläufig konnte der
Auftragseingang in Westeuropa (+ 0,70 Mrd. Euro) die
Rückgänge in Deutschland und Russland mehr als kompensieren. Hier ist insbesondere der Anstieg in Griechenland (+ 0,62 Mrd. Euro) durch die großen Mautstraßenprojekte Maliakos-Kleidi und Elefsina-Patras-Tsakona zu
nennen.
Die Auftragsentwicklung des HOCHTIEF-Konzerns zeichnet sich erneut durch Rekordwerte bei Auftragseingang,
Leistung und Bestand aus. Wir haben nun fünf Jahre lang
in Folge die Vorjahreswerte übertroffen. Dies zeigt eindrucksvoll die Fähigkeit von HOCHTIEF, kontinuierlich
neue Spitzenleistungen zu erbringen.
Auftragseingang: trotz erheblicher Währungseffekte
über Vorjahreswert
Der Auftragseingang des Konzerns übertrifft mit einem absoluten Wert in Höhe von 25,28 Mrd. Euro (währungsbereinigt 26,62 Mrd. Euro) den Vorjahreswert (23,51 Mrd. Euro)
deutlich. Der Zuwachs betrug im Durchschnitt 12,8 Prozent.
Der Unternehmensbereich HOCHTIEF Real Estate musste
sich Ende 2008 insbesondere mit den Herausforderungen
der Finanzkrise auseinandersetzen: Der Auftragseingang
im Geschäftsfeld Immobilienentwicklung nahm deutlich ab
(– 0,30 Mrd. Euro beziehungsweise – 36,1 Prozent). Der
Start neuer Immobilienentwicklungsprojekte wird im derzeitigen Marktumfeld vor dem Hintergrund der ausstehenden Immobilienverkäufe besonders sorgfältig geprüft.
Die expansiven Märkte im asiatisch-pazifischen Raum waren 2008 abermals wesentlicher Treiber für diesen neuen
Rekordwert. Der Unternehmensbereich HOCHTIEF Asia
Pacific steigerte durch neue Großprojekte den Auftragseingang gegenüber 2007 um weitere 5,07 Mrd. australische Dollar – ein Plus von 29,7 Prozent.
Beim Unternehmensbereich HOCHTIEF Services war der
Auftragseingang 2007 insbesondere durch einen außerordentlichen Großauftrag für Schulen in Großbritannien ge-
Der Unternehmensbereich HOCHTIEF Americas konnte
das außerordentliche Vorjahresniveau halten. Der Rück-
Die ausführliche Fünfjahresübersicht finden Sie auf den
Seiten 195 und 196.
Auftragseingang
Leistung
Auftragsbestand
in Mrd. EUR
in Mrd. EUR
in Mrd. EUR
ur
Im D
15,59
c hs
chn
it
%
2,8
t +1
23,51
25,28
20,56
Im D
15,60
13,11
u rc
hsc
14,85
t+
hnit
Im
%
13,4
21,64
18,77
c
Dur
hn
hsc
it t +
%
13,4
29,89
30,92
25,13
21,10
18,72
16,72
Die HOCHTIEF-Auftragsstatistik beruht auf der Definition des
Hauptverbands der Deutschen
Bauindustrie.
2004
44
Geschäftsbericht 2008
2005
2006
2007
2008
2004
2005
2006
2007
2008
2004
2005
2006
2007
2008
Informationen für die
Aktionäre
Lagebericht
Konzernabschluss
prägt. Da 2008 kein vergleichbares Projekt akquiriert werden konnte, verzeichnete der Bereich im internationalen
Geschäft einen entsprechenden Rückgang im Auftragseingang (– 0,30 Mrd. Euro beziehungsweise – 82,4 Prozent). Die Entwicklung in Deutschland (+ 0,16 Mrd. Euro
beziehungsweise + 29,9 Prozent) verlief deutlich positiver.
So konnte der außerordentliche Effekt im internationalen
Geschäft spürbar abgefedert werden.
Die überwiegende Anzahl der Beteiligungen des Unternehmensbereichs HOCHTIEF Concessions wird nicht vollkonsolidiert. Auch der volumenstarke Auftragseingang der
Al Habtoor Leighton Group bleibt aufgrund der At-EquityKonsolidierung unberücksichtigt. Somit werden in der vorliegenden Statistik zum Teil volumenstarke Auftragseingänge nicht ausgewiesen.
Insgesamt ist bei HOCHTIEF in Deutschland der Auftragseingang gegenüber dem Vorjahr wie geplant (besonders
im Hochbau) zurückgegangen (– 0,64 Mrd. Euro beziehungsweise – 20,1 Prozent). Gegenläufig stieg der internationale Bereich um 11,9 Prozent. Der international verbuchte Auftragseingang liegt nun bei insgesamt 89,9
Prozent.
Konzernleistung legt deutlich zu
Gegenüber dem Jahr 2007 (18,77 Mrd. Euro) wurde die
Leistung um 2,87 Mrd. Euro auf 21,64 Mrd. Euro gesteigert – ein Zuwachs von 15,3 Prozent. Bereinigt um Währungseffekte – im Wesentlichen gegenüber dem amerikanischen und australischen Dollar – betrug der Anstieg
sogar 21,1 Prozent.
Der Zuwachs resultierte vor allem aus den soliden Beiträgen aus Infrastruktur- und Contract-Mining-Projekten von
Leighton im asiatisch-pazifischen Raum sowie dem Hochbaugeschäft in den USA, wo Turner als führender Anbieter
wesentlich zu der deutlichen Steigerung beitrug.
Im europäischen Umfeld steigerten HOCHTIEF Europe
(+12,9 Prozent), HOCHTIEF Real Estate (+ 56,2 Prozent)
und HOCHTIEF Services (+ 21,8 Prozent) die Leistung weiter. Während der Zuwachs bei HOCHTIEF Europe fast
ausschließlich auf internationalen Märkten erzielt wurde,
konnten HOCHTIEF Real Estate und HOCHTIEF Services
2008 ihre Leistung sowohl in Deutschland als auch international weiter erhöhen.
In Deutschland nahm die Leistung im zweiten Jahr in
Folge zu. Der absolute Wert von 2,82 Mrd. Euro entsprach einem Plus von 17,2 Prozent (Vorjahr 2,41 Mrd.
Euro). HOCHTIEF Concessions und HOCHTIEF Services
trugen mit langfristig angelegten Dienstleistungs- beziehungsweise Konzessionsverträgen erheblich zu dieser
Steigerung bei. HOCHTIEF Construction konnte mit 1,58
Mrd. Euro das hohe Niveau des Vorjahres in Deutschland
weiter halten.
Der Anteil der internationalen Leistung von 87 Prozent an
der Konzernleistung veranschaulicht einmal mehr, wie international unser Konzern ausgerichtet ist.
Auftragseingang nach Regionen
Asien/Pazifik/Afrika 51,0 %
Amerika
30,8 %
Deutschland
10,1 %
Osteuropa
3,4 %
Übriges Europa
4,7 %
3UR]HQW 0UG(XUR
Leistung nach Regionen
Die Konzernleistung lag 2008 trotz der enormen Wachstumsrate in Höhe von 15,3 Prozent um 3,64 Mrd. Euro unter dem Auftragseingang des Berichtsjahres. Dementsprechend wächst der Auftragsbestand weiter.
Auftragsbestand: währungsbereinigt um mehr als
YLHU0UG(XURJHVWHLJHUW
Der Auftragsbestand erreichte knapp 31 Mrd. Euro. Mit
einem Plus in Höhe von 1,03 Mrd. Euro und einem absoluten Wert von 30,92 Mrd. Euro wurde der Vorjahreswert
(29,89 Mrd. Euro) um 3,4 Prozent übertroffen. Aufgrund
erheblicher Währungseffekte gegenüber dem australischen Dollar erscheint der vorliegende Auftragsbestand
jedoch stark verzerrt: Währungsbereinigt betrachtet, liegt
der Auftragsbestand mittlerweile bei 34,07 Mrd. Euro –
das entspricht einem Anstieg in Höhe von 4,18 Mrd. Euro
beziehungsweise 14 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Während der Auftragsbestand in Deutschland 2008 um
8,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr abnahm, konnten die
Auftragsbücher im internationalen Geschäft deutlich
besser gefüllt werden (+ 5,2 Prozent). Der Anstieg des Bestands resultierte im Wesentlichen aus der extrem guten
Geschäftsentwicklung von Leighton.
Asien/Pazifik/Afrika 40,6 %
Amerika
37,8 %
Deutschland
13,0 %
Osteuropa
4,7 %
Übriges Europa
3,9 %
3UR]HQW 0UG(XUR
Auftragsbestand nach Regionen
Asien/Pazifik/Afrika 52,9 %
Amerika
27,5 %
Deutschland
11,6 %
Osteuropa
3,1 %
Übriges Europa
4,9 %
3UR]HQW 0UG(XUR
Auf Basis der aktuellen Jahresleistung kommt der Konzern
auf eine rechnerische Auftragsreichweite von knapp anderthalb Jahren.
Geschäftsbericht 2008
45
Die Kraft, Dinge zu verändern,
liegt in der Natur.
Wer seinen Drachen durch
die Luft flattern lässt, spürt
die faszinierende Kraft der
Elemente. Die herbstlichen
Himmelsstürmer zeigen uns,
wie schon kleine Dinge viel
bewegen können.
Auf hoher See vor Borkum: HOCHTIEF Construction errichtete hier gemeinsam mit zwei Partnern
die Trafostation für den Windpark alpha ventus.
Bei den Arbeiten in bis zu 30 Metern Wassertiefe
wurde die innovative Hubplattform „Odin“ von
HOCHTIEF genutzt. alpha ventus ist ein Pionierprojekt: der erste deutsche Windpark, der auf
hoher See unter Offshorebedingungen realisiert
wurde.
Informationen für die
Aktionäre
Lagebericht
Konzernabschluss
6WUDWHJLH
Ř)RUFLHUWH8PVHW]XQJGHU8QWHUQHKPHQVVWUDWHJLH
VRUJWI¾U(UIROJ
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HOCHTIEF ist ein erfolgreiches Unternehmen – seit mehr
als 130 Jahren bieten wir unseren Kunden individuelle,
maßgeschneiderte Lösungen rund ums Bauen. Dabei haben wir uns zum internationalen Baudienstleister weiterentwickelt. Heute umfasst unsere Angebotspalette die
Module Entwicklung, Bau, Dienstleistungen sowie Konzessionen und Betrieb. Damit sind wir in der Lage, integrierte Leistungen entlang des Lebenszyklus von Infrastrukturprojekten, Immobilien und Anlagen zu erbringen.
Das Handeln im gesamten HOCHTIEF-Konzern basiert auf
unserer Vision: „HOCHTIEF baut die Welt von morgen. –
Gemeinsam mit unseren Partnern gestalten wir Lebensräume, schlagen Brücken, gehen neue Wege und steigern
nachhaltig die uns anvertrauten Werte.“ Unsere Vision wird
auch in Zukunft für die Entwicklung von HOCHTIEF richtungweisend sein.
8QVHUH$QJHERWVSDOHWWH
(QWZLFNOXQJ
Dazu gehört die Immobilienentwicklung von der Planung über die Finanzierung bis zur Vermarktung als
Gesamt- oder Einzelangebot.
%DX
Dieses Modul umfasst das klassische Baugeschäft und
das Construction-Management in den Bereichen
Hoch-, Tief- und Infrastrukturbau.
%NTWICKLUNG
+ONZESSIONEN
UND"ETRIEB
"AU
$IENST
LEISTUNGEN
In unserer Konzernstrategie geben folgende Initiativen die
Richtung vor:
([SDQVLRQLQVWDUNZDFKVHQGH5HJLRQHQ
Mit den strategischen Akquisitionen der vergangenen
Jahre haben wir unser Geschäft erheblich gestärkt – etwa
durch den Kauf des US-Tiefbauunternehmens Flatiron, die
Akquisition der Gesellschaft aurelis Real Estate sowie die Beteiligung am Flughafen Budapest im Jahr 2007. Diese Gesellschaften haben wir erfolgreich integriert.
Insgesamt setzen wir bei HOCHTIEF auf organisches
Wachstum in allen Bereichen des Konzerns. So weiten wir
unser Geschäft kontinuierlich aus. Wir expandieren ausschließlich in Märkte mit hohen Wachstumsraten. Dementsprechend befinden sich verschiedene Regionen in unserem Fokus: HOCHTIEF PPP Solutions positioniert sich
derzeit in Nordamerika, wo das Public-Private-PartnershipGeschäft wächst – unter anderem durch das Konjunkturprogramm der Obama-Regierung. Auch in den bestehenden
Märkten bauen wir dieses Geschäft weiter aus – also in
Deutschland, Griechenland, Großbritannien und Südamerika.
Alle Module der Angebotspalette sind eng miteinander verzahnt.
'LHQVWOHLVWXQJHQ
Darunter fällt der reine Service wie beispielsweise Bauplanung, Logistik, Asset-Management*, Facility-Management, Energy-Management, Property-Management und
das Versicherungsgeschäft. Unsere Dienstleistungen umfassen auch das Construction-Management-at-Fee**.
.RQ]HVVLRQHQXQG%HWULHE
Dazu gehören alle Angebote, die vorwiegend durch
das Management von Geschäftsprozessen gekennzeichnet sind. Das betrifft insbesondere den Bereich
Airport und unser Geschäftsfeld Public-Private-Partnership mit den Segmenten Mautstraßen und öffentlicher Hochbau sowie erneuerbare Energien. Mit seinem Schwerpunkt auf dem Betrieb zählt auch das
Contract-Mining*** zu diesem Modul.
*Siehe Glossar Seite 193.
**Siehe Glossar Seite 193.
***Siehe Glossar Seite 193.
*HVFK¦IWVEHULFKW
47
In Osteuropa bauen wir unsere Präsenz kontinuierlich weiter aus und sind durch Niederlassungen und Repräsentanzen unserer Tochtergesellschaften in dieser Region vertreten. In Russland haben wir 2008 den Auftritt von
HOCHTIEF mit einer Gesellschaft von HOCHTIEF Projektentwicklung in St. Petersburg ausgeweitet.
Aus unserer speziellen Beratungskompetenz generieren
wir neue Angebote – etwa im Bereich HOCHTIEF Construction, wo wir Consulting-Leistungen für das Construction-Management erbringen.
Auch in unserem erfolgreichen Contract-Mining-Geschäft
erschließen wir uns neue Regionen – im Berichtsjahr etwa
Indien und die Mongolei. In dieses ertragreiche und profitable Segment, in dem spezielles Bergbau- und Minengerät erforderlich ist, investieren wir kontinuierlich.
serer komplexen Projekte auch künftig erfolgreich zu begegnen, fördern wir die Entwicklung neuer Produkte und
Leistungen.
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*Weitere Informationen finden
Sie auf Seite 50.
Das Thema Energieeffizienz mit seinen vielfältigen Facetten
gewinnt im HOCHTIEF-Konzern, insbesondere im Zusammenhang mit dem Klimawandel, immer stärker an Bedeutung. In zahlreichen Unternehmenseinheiten bieten wir
spezifische Leistungen rund um nachhaltiges Bauen, energetische Gebäudesanierung und ressourcensparendes
Wirtschaften. Dieses Engagement werden wir auch künftig weiter ausbauen. Grundlage dafür ist der umfassende
Nachhaltigkeitsansatz, dem sich HOCHTIEF als Konzern
verpflichtet hat.* Unsere Tochtergesellschaften differenzieren ihre Leistungsangebote im Bereich der Nachhaltigkeit
immer stärker und heben sich dadurch im Wettbewerb
hervor – so ist zum Beispiel Turner führend im Segment
Green Building in den USA.
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Von unserer Expertise in anspruchsvollen technischen Bereichen profitieren wir auch in neuen Geschäftsfeldern,
zum Beispiel in den Märkten für Windenergie und Geothermie. Hier haben wir uns bereits frühzeitig positioniert
und werden unsere Aktivitäten weiter verstärken.
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Mit unserer Strategie, den Lebenszyklus von Infrastrukturprojekten, Immobilien und Anlagen komplett und ganzheitlich zu begleiten, sind wir am Markt erfolgreich. Die Vorteile
integrierter und nachhaltiger Leistungen werden verstanden
und geschätzt – von Kunden, Investoren und Aktionären
gleichermaßen.
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Wir wollen uns durch unsere technische Kompetenz und
unser Prozess-Know-how auch künftig am Markt unterscheiden – und bieten unseren Kunden maßgeschneiderte
Lösungen an. Damit setzen wir dem Preiswettbewerb die
Qualität und Innovationskraft unserer Arbeit entgegen und
schaffen Mehrwert für den Kunden.
Unsere Technologieführerschaft basiert auf den Innovationen im HOCHTIEF-Konzern. Um den Anforderungen un-
Informationen für die
Aktionäre
Lagebericht
Konzernabschluss
$XVEDXGHV'LHQVWOHLVWXQJVJHVFK¦IWV
In den kommenden Jahren wollen wir im gesamten Konzern den Anteil des Dienstleistungsgeschäfts weiter ausbauen. Die Dienstleistungen stehen für langfristig gesicherte, laufende Erträge und sind weniger anfällig für
zyklische Schwankungen als das klassische Baugeschäft.
Wir setzen insbesondere auf anspruchsvolle Leistungen
im Facility- und Energy-Management-Geschäft, bei denen
wir verantwortungsvolle Aufgaben für das Kerngeschäft
unserer Kunden übernehmen. Im Industriesektor werden
wir unser Leistungsportfolio erweitern.
Auch bei Leighton wächst das Service-Geschäft, etwa
durch Recycling-Dienstleistungen. .RQVHTXHQWH1XW]XQJYRQ.RQ]HUQV\QHUJLHQ
Mit den Cross-Selling-Effekten, die aus der Zusammenarbeit der eng vernetzten HOCHTIEF-Gesellschaften resultieren, erschließen wir uns neue Potenziale für unser Geschäft.
Insbesondere im PPP-Segment realisieren wir die Projektzusammenarbeit bei Planung, Finanzierung, Bau und Betrieb aus einer Hand. Die konzerninternen Kooperationen
wollen wir künftig weiter stärken und ausbauen – insbesondere in den USA, wo unsere Gesellschaften Turner,
Flatiron und HOCHTIEF PPP Solutions den Markt gemeinsam bearbeiten.
Auch im Geschäftsfeld für Flughäfen, einem strategisch
wichtigen HOCHTIEF-Bereich, bieten wir ein komplettes
Lebenszyklusmanagement an: vom Masterplan über
Finanzierung und Bau bis hin zu Betrieb und Bewirtschaftung.
Unser Lebenszyklusansatz ermöglicht es uns, Lösungen
für die Megatrends – wie etwa die demografische Entwicklung und den Klimawandel – zu erarbeiten. Dies erreichen wir, indem wir mit unseren Leistungen vielfältige Angebote für verschiedenste Lebensräume und -situationen
erbringen. Quartiersentwicklungen, für die HOCHTIEF
Komplettleistungen von der Planung und Finanzierung bis
hin zu Verwaltungs- und Nachbarschaftsdiensten anbieten
kann, sind ein Beispiel dafür.
Immer häufiger findet auch schon in der frühen Phase der
Planung und des Bauens eine begleitende Facility-Management-Beratung statt. Im Bereich der Technischen
Gebäudeausrüstung sowie für den späteren Betrieb lassen sich dadurch erhebliche Kosten einsparen.
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Es gilt, in der Personalarbeit dafür zu sorgen, dass dem
Unternehmen in allen Bereichen kompetente Mitarbeiter zur
Verfügung stehen – heute ebenso wie in der Zukunft. Darum haben die Mitarbeiterrekrutierung und -bindung sowie
die Personalentwicklung auf allen Ebenen höchste Priorität im HOCHTIEF-Konzern. Wir arbeiten kontinuierlich daran, unsere gute Unternehmenskultur und die Reputation
unseres Konzerns zu pflegen.
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Mit unserer Strategie haben wir uns eine robuste Position
erschlossen, um Herausforderungen zu meistern – auch in
der aktuellen Krise.
Zum einen basiert die Ausrichtung des Unternehmens nicht
auf einer bestimmten Leistung, sondern auf einer vielfältigen Angebotspalette. Indem wir die gesamte Wertschöpfungskette des Bauens abdecken und unsere Leistungen
dabei eng verzahnen, profitieren wir in allen Bereichen des
Geschäfts rund um Infrastrukturprojekte, Immobilien und
Anlagen.
Zum anderen trägt unser hoher Internationalisierungsgrad –
der höchste in der Branche – zu unserer breiten Aufstellung bei und ermöglicht es uns, konjunkturelle Schwankungen in einzelnen Regionen zu kompensieren.
Wir werden auch künftig unverändert an unserer erfolgreichen Strategie festhalten und sind entschlossen, die
Chancen, die sich für HOCHTIEF als Baudienstleister –
etwa durch die nationalen Konjunkturprogramme – aus
der Krise ergeben, gezielt zu nutzen.
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Ř&RPSOLDQFHLP.RQ]HUQVWULNWXPJHVHW]W
**Weitere Informationen finden
Sie auf den Seiten 52 bis 55.
*Weitere Informationen finden
Sie auf den Seiten 47 bis 49.
***Ein Beispiel dazu finden
Sie in der Bildunterschrift auf
Seite 53.
1DFKKDOWLJNHLWEHL+2&+7,()
Themen wie Klima- und Ressourcenschutz sowie Energieeinsparung und -effizienz werden unsere Zukunft mitbestimmen. Nachhaltiges Handeln prägt deshalb all unsere
Aktivitäten. Mit unserem Engagement gelingt es, die nachhaltige Entwicklung von HOCHTIEF zu fördern und gleichzeitig neue Umsatzpotenziale zu erschließen. Als zukunftsorientiertes Unternehmen übernehmen wir Verantwortung
für Gesellschaft und Umwelt. Unsere Werte, Vision* und
Leitlinien orientieren sich am nachhaltigen Handeln. Deshalb gehört Corporate Social Responsibility (CSR) zu den
Bestandteilen der HOCHTIEF-Unternehmensstrategie. Mit
unserem Beitritt zum Global Compact im November 2008
unterstreichen wir unsere Überzeugung. Dieses Netzwerk
der Vereinten Nationen ist die weltweit größte Initiative gesellschaftlich engagierter Unternehmen.
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Mit dem 2007 gegründeten CSR-Committee zielt HOCHTIEF
vor allem darauf, sein Engagement in ökonomischen, ökologischen und gesellschaftlichen Belangen zu stärken. Dieses
Gremium ermittelt und bewertet die nachhaltigen Themenfelder für den Konzern. Es koordiniert die verschiedenen
Projekte und konzernübergreifenden Aktivitäten. Durch die
Vernetzung mit dem Kompetenzteam Nachhaltigkeit, dem
Vertreter der operativen Einheiten angehören, gelang es im
Berichtsjahr, ein Fundament zu schaffen, um aus strategischen Ideen zukunftsfähige, profitable Projekte zu entwickeln.
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Nachhaltiges Handeln bezieht sich bei HOCHTIEF vor
allem auf sechs Themenfelder. Diese sind:
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Mit unseren Projekten gestalten wir Lebensräume und prägen
die Umwelt für lange Zeit. Damit geht eine große Verantwortung einher. Dieser stellen wir uns. Zum Beispiel wollen
wir mehr nachhaltige Produkte und Dienstleistungen anbieten. Zukunftsweisende Innovationen**, intensiver Knowhow-Aufbau und -Transfer zwischen den Unternehmensbereichen sowie unser Engagement für Grünes Bauen sind
die Voraussetzungen dafür.
➩8QVHU=LHOWir wollen internationaler Marktführer für
nachhaltige Projekte in den Bereichen Bauen und baunahe Dienstleistungen werden. Dafür wollen wir unser
Leistungsspektrum entlang des Lebenszyklus von Infrastrukturprojekten, Immobilien und Anlagen erweitern.
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Bei Immobilien fallen 40 Prozent des weltweiten Energieverbrauchs an. HOCHTIEF-Gesellschaften wie HOCHTIEF
Construction und HOCHTIEF Facility Management tragen
schon seit mehreren Jahren dazu bei, dass sich dieser viel
zu hohe Wert langfristig verringert. Green Building, also
nachhaltiges Bauen, hat bei uns Tradition. Mit innovativem
Energiemanagement und der Förderung regenerativer
Energien leisten wir ebenfalls einen Beitrag dazu, die
Emissionen von Treibhausgasen zu verringern und darüber hinaus die Kosten für den Betrieb unserer Projekte zu
reduzieren. Das 2008 eingeführte Ideenmanagement
führte außerdem dazu, dass wir von unseren Mitarbeitern
zahlreiche Vorschläge erhielten, wie Energie eingespart
werden kann.*** Viele dieser Ideen wurden inzwischen
umgesetzt.
➩8QVHU=LHOWir wollen gemeinsam mit unseren Kunden
CO2-Emissionen einsparen.
Der Kapitalmarkt würdigt die HOCHTIEF-Aktivitäten im
Bereich Nachhaltigkeit. Im November 2008 wurden wir
zum dritten Mal in Folge in die renommierten Dow Jones
Sustainability Indizes aufgenommen. Kein anderes deutsches Bauunternehmen wird dort geführt.
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HOCHTIEF beschäftigt weltweit knapp 65 000 Mitarbeiter.
Außerdem arbeitet unser Unternehmen jedes Jahr mit zirka
50 000 Nachunternehmern zusammen. Ihnen wollen wir
nicht nur ein Höchstmaß an Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz bieten, sondern auch alles tun, um für sie optimale
Arbeitsbedingungen zu schaffen. Zusätzlich gilt es, dem de-
Informationen für die
Aktionäre
Lagebericht
Konzernabschluss
mografischen Wandel sowie dem Fach- und Führungskräftemangel mit effizienten Maßnahmen zu begegnen.*
Mit dem bereichsübergreifenden Kompetenzzentrum für
Arbeits-, Gesundheits- und Umweltschutz (AGUS Center)
stellt HOCHTIEF sicher, dass diese wichtigen Bereiche
unternehmensweit einen hohen Stellenwert erhalten. Das
AGUS Center optimiert kontinuierlich das konzernweite,
integrierte Umwelt- sowie Sicherheitsmanagement und
gewährleistet die Umsetzung in den HOCHTIEF-Gesellschaften. So ist es uns beispielsweise gelungen, die Unfallquote
seit 2003 konzernweit um mehr als 50 Prozent zu reduzieren. Sie liegt damit im Jahr 2008 bei 7,2 Unfällen pro 1 000
Mitarbeitern.
HOCHTIEF unterzeichnete im Juni 2008 beim 18. Weltkongress für „Arbeitssicherheit und Gesundheit bei der
Arbeit“ in Seoul die dort verabschiedete Charta. Die Erklärung soll Regierungen, Organisationen und Wirtschaft
dazu motivieren, sich konsequent darum zu bemühen,
Arbeitsunfälle und Berufskrankheiten zu reduzieren.
➩8QVHU=LHOWir wollen unsere Stellung als attraktiver
Arbeitgeber weiter ausbauen und uns langfristig als begehrter Arbeitgeber der Branche etablieren.
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HOCHTIEF realisiert seine Projekte überall auf der Welt
und ist darum an vielen Orten ein lokaler Partner. Für uns
ist es selbstverständlich, vor allem Personal und Nachunternehmer aus der jeweiligen Region zu beschäftigen. Auch
fördern wir die Vereinbarkeit von Familie und Beruf und
unterstützen soziale sowie kulturelle Bereiche: Hier liegt
unser Fokus darauf, Projekte in den Bereichen Bildung/
Nachwuchsförderung und moderne Architektur/Bauhaus
zu fördern.
➩8QVHU=LHOWir wollen uns dort gesellschaftlich engagieren, wo unser Unternehmen aktiv ist.
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HOCHTIEF ist in Ländern mit unterschiedlichen Wertvorstellungen und politischen Systemen tätig. Gerade deshalb
spielen Compliance**, also das genaue Beachten aller internen und externen Regeln, und Ethikmanagement bei
HOCHTIEF eine große Rolle. Alle Mitarbeiter sind verpflichtet, sich an die hohen Managementstandards und die im
Code of Conduct formulierten Verhaltensregeln zu halten.
Für Nachunternehmer und Lieferanten gilt ein eigener Code
of Conduct mit verbindlichen Regeln. Als Mitglied von
Transparency International verurteilen wir jede Form von
Bestechung und Korruption. In allen compliance- und ethikrelevanten Fragen können sich unsere Mitarbeiter vertrauensvoll an die HOCHTIEF-Compliance-Organisation wenden. Zudem steht unseren Mitarbeitern und Partnern im
Bedarfsfall eine vertrauliche Hotline auch für anonyme Hinweise zur Verfügung. Durch intensive Schulungen vor Ort
sowie mittels elektronischer Lernprogramme sorgen wir
dafür, dass unsere ethischen Standards bei den Mitarbeitern auch bekannt und eingeübt sind. Die Einhaltung dieser Standards wird regelmäßig überprüft. All dies verdeutlicht, dass wir Compliance und Ethikmanagement einen
hohen Stellenwert einräumen.
➩8QVHU=LHOWir wollen Standards für Geschäftsethik
*Weitere Informationen
finden Sie auf den Seiten
57 bis 59.
setzen und wenden diese mit aller Kraft an.
5HVVRXUFHQVFKXW]
Bauprojekte erfordern einen hohen Materialeinsatz. Außerdem werden Flächen verbraucht und damit zum großen Teil versiegelt. Darüber hinaus entstehen durch die
Bautätigkeit beträchtliche Mengen an Abfall. Ressourcenschutz hat für uns deshalb eine besonders große Bedeutung. So strebt HOCHTIEF an, in städtischen Lagen
Baulücken zu schließen, Brachflächen zu nutzen oder alte
Gebäude zu revitalisieren. Abfalltrennung und -verwertung
sind für uns weltweit selbstverständlich. Das gilt auch für
die Renaturierung. So setzt sich beispielsweise unsere
australische Beteiligungsgesellschaft Thiess dafür ein, dass
Minen nach dem Abbau teilweise aufgeschüttet oder auch
aufgeforstet werden.
➩8QVHU=LHOWir wollen natürliche Ressourcen schonen
und erhalten sowie den Ressourceneinsatz optimieren.
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HOCHTIEF legt alle zwei Jahre einen detaillierten Nachhaltigkeitsbericht vor. Kein anderes Unternehmen der deutschen Bauindustrie informiert ähnlich umfassend. Der nächste
Nachhaltigkeitsbericht erscheint im November 2009. Über
aktuelle Aktivitäten und Ereignisse zum Thema Nachhaltigkeit berichten wir auf unserer Internetplattform www.
hochtief.de/nachhaltigkeit.
**Weitere Informationen finden
Sie auf den Seiten 16 und 17.
*HVFK¦IWVEHULFKW
51
)RUVFKXQJXQG(QWZLFNOXQJ
Weitere Informationen über
FuE-/Innovationsprojekte
finden Sie im Internet unter
www.hochtief.de/fue sowie in
unserem Nachhaltigkeitsbericht oder unter www.hochtief.
de/nachhaltigkeit.
*Weitere Informationen finden
Sie im Internet unter www.
hochtief.de/nachhaltigkeit.
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Die Projekte, für die HOCHTIEF Baudienstleistungen erbringt, sind stets Unikate und keine Serienprodukte. Als
einer der Branchenführer realisieren wir besonders große
und anspruchsvolle Projekte. Deshalb gehören zu fast
jedem unserer Projekte individuelle Forschungs- und Entwicklungs-(FuE-)Leistungen. Dabei liegt unser Augenmerk
stets auf den Projekten und nicht auf der Patentierung von
Leistungen.
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HOCHTIEF hat sich als Vorreiter in der nationalen und internationalen Baubranche etabliert. Konsequentes Innovationsmanagement in allen Bereichen ist eine wesentliche
Basis für diese führende Position. Mit den Entwicklungen
gelingt es nicht nur, zukunftsweisende Lösungen zu finden, neue Geschäftsfelder zu erschließen und sich vom
Wettbewerb zu differenzieren. Die Innovationen tragen auch
dazu bei, interne Abläufe zu optimieren und damit die Wettbewerbsfähigkeit von HOCHTIEF zu steigern.
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Das Innovationsmanagement von HOCHTIEF baut auf drei
Ebenen auf:
Die HUVWH(EHQH, das zentrale Innovationsmanagement,
beschäftigt sich mit übergreifenden Themen, die sich auf das
operative Geschäft auswirken. Die weltweite Vernetzung sowie der internationale Know-how-Transfer versetzen uns in
die Lage, gemeinsam zukunftsweisende Innovationsprojekte
aufzulegen. Die zentrale Unternehmensentwicklung koordiniert das ganzheitliche Innovationsmanagement, identifiziert nachhaltige Innovationsprojekte und begleitet deren
effiziente Umsetzung. Unser Innovationskomitee besteht aus
Mitgliedern aller Unternehmensbereiche sowie dem Vorstand. Dieses Gremium entscheidet, ob ein Projekt umgesetzt wird. Die Unternehmensentwicklung unterstützt die
Realisierung. Ein stetiges Controlling sichert die Effizienz.
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Im Berichtsjahr beliefen sich die Aufwendungen für solche
unternehmensübergreifenden FuE-Projekte des zentralen
Innovationsmanagements auf mehr als fünf Mio. Euro.
Dazu gehörten zum Beispiel Themen wie „inHaus 2“ und
die Bewertung von nachhaltigen Gebäuden. 2008 arbeiteten zirka 65 Mitarbeiter an 43 konzernweiten Projekten.
Zehn Vorhaben wurden neu begonnen, 15 abgeschlossen.
Die ]ZHLWH(EHQH unseres Innovationsmanagements konzentriert sich auf marktgetriebene Innovationen, die von den
Unternehmensbereichen und Gesellschaften finanziert
werden. Im Geschäftsjahr 2008 ging es hier zum Beispiel
um die Themen Geothermie und Offshore-Windenergie*.
Die GULWWH(EHQH bezieht sich auf projektbezogene Innovationen – dies sind FuE-Leistungen, die meist direkt auf
Baustellen oder in den Planungsabteilungen entstehen.
Für viele unserer komplexen Unikate erarbeiten wir individuelle Sondervorschläge – für die Technologie ebenso wie
für Material und Logistik. Die spezifischen Entwicklungsaufwendungen dafür sind Bestandteil des jeweiligen Projekts und werden nicht konzernweit erfasst. Beispiele hierfür sind die besonders aufwendige Planung und Realisierung
des Southern-Cross-Bahnhofs in Melbourne oder das innovative Brückenbauverfahren beim Straßenprojekt Washington-Bypass. Projektbezogene Innovationen machen
das Gros unserer FuE-Arbeiten aus.
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2008 haben wir das betriebliche Vorschlagswesen in
Deutschland durch ein neues Ideenmanagement ersetzt.
Dazu entstand im Intranet ein virtueller „Ideenraum“. Dort
kann jeder Mitarbeiter seine Verbesserungsvorschläge eingeben. Interessierte haben die Möglichkeit, die Ideen zu
kommentieren oder weiterzuentwickeln. Ideenpaten bewerten die Vorschläge und sorgen nach Möglichkeit für deren
Umsetzung. Der „Ideenraum“ hat sich innerhalb weniger
Monate als effizientes Instrument für erfolgreiches Innovations- und Wissensmanagement erwiesen. So reichten die
Mitarbeiter zwischen März und Dezember des Berichtsjahres 350 Ideen ein. 130 dieser Vorschläge hat HOCHTIEF
2008 umgesetzt beziehungsweise mit ihrer Umsetzung
begonnen.
Informationen für die
Aktionäre
Lagebericht
Konzernabschluss
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Nachhaltiges Bauen hat bei HOCHTIEF bereits seit vielen
Jahren Tradition. Für die Einführung eines verbindlichen
Standards engagieren wir uns bei der Deutschen Gesellschaft für nachhaltiges Bauen stark. Inzwischen haben wir
ein internes Innovationsprojekt gestartet, um uns auf die
künftigen Zertifizierungsanforderungen vorzubereiten. Die
HOCHTIEF-Beratungskompetenz für nachhaltiges Bauen
wird derzeit systematisch unternehmensübergreifend erweitert. Bei Turner haben sich bereits zirka 600 Mitarbeiter
qualifiziert, um Projekte gemäß der Zertifizierung Leadership in Energy and Environmental Design (LEED) des United
States Green Building Councils realisieren zu können.
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Bei der von HOCHTIEF realisierten Forschungsimmobilie
inHaus2 in Duisburg, die 2008 eröffnet wurde, nutzen wir
gemeinsam mit Partnern die Möglichkeit, innovative Ideen
für intelligente Gebäudesysteme zu testen. Im abgelaufenen Geschäftsjahr hat HOCHTIEF seine FuE-Tätigkeit bei
dem Projekt fortgesetzt, das über hochmoderne Elemente
verfügt, darunter zwölf 120 Meter tiefe Erdwärmesonden
und thermoaktive Bauteilsysteme. 2008 haben wir auch
das Facility-Management für das inHaus2* übernommen. In
einem Forschungsprojekt entwickelt und erprobt HOCHTIEF
Facility Management gemeinsam mit drei Instituten der
Fraunhofer-Gesellschaft Konzepte für innovative Gebäudeinformations- und Betriebsführungssysteme. Die Erkenntnisse sollen bei zukünftigen Facility-Management-Projekten
genutzt werden und uns Wettbewerbsvorteile erschließen.
Wir werden uns auch künftig an weiteren Forschungsprojekten des inHaus2 beteiligen.
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HOCHTIEF etablierte sich im Berichtsjahr weiter im stark
expansiven Segment für Offshore-Windenergie. Bei unseren Projekten geht es unter anderem darum, die notwendigen Betonelemente zu planen, zu bauen und zu gründen:
Für Offshore-Windkraftanlagen werden Schwerkraftfundamente benötigt, die direkt am Meeresboden positioniert
sind. HOCHTIEF realisierte diese Arbeit beispielsweise beim
schwedischen Offshore-Windpark Lillgrund für 49 etwa
1 450 Tonnen schwere Fundamente.
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Darüber hinaus übernehmen wir Untergrunduntersuchungen, installieren, warten und demontieren Messmasten
sowie Windkraftanlagen. Ein Projektbeispiel aus dem Berichtsjahr: Im September 2008 begannen die Bauarbeiten
für „alpha ventus“, den ersten deutschen Offshore-Windpark, der auf hoher See errichtet wird. Die FuE-Ergebnisse
des Pilotprojekts fließen in Konstruktion, Bau und Betrieb
künftiger Offshore-Anlagen ein. HOCHTIEF wird diesen
Bereich weiter ausbauen und prüft die Möglichkeiten und
wirtschaftliche Effizienz des Geschäftsmodells, Windkraftanlagen in eigener Regie zu betreiben.
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HOCHTIEF ist auch im Wachstumsmarkt für Erdwärme,
also Geothermie, präsent. Im September des Berichtsjahres begannen die Bauarbeiten für ein zweites Geothermiekraftwerk im bayerischen Kirchstockach. Bei der Realisierung profitieren wir von den Erfahrungen, die wir beim Bau
des ersten Geothermiekraftwerks in Dürrnhaar gemacht
haben.** Beim Neubau in Kirchstockach übernimmt
*Weitere Informationen finden
Sie im Internet unter
www.inhaus-zentrum.de.
**Weitere Informationen finden
Sie auch auf Seite 95.
*HVFK¦IWVEHULFKW
53
HOCHTIEF zum ersten Mal die Bohrarbeiten – mit eigenem
Gerät und eigener Mannschaft. Anfang 2010 wird die Gesellschaft dann erstmals Strom liefern können. Die Produktion des aus Geothermie gewonnenen Stroms ist weitgehend CO2-neutral.
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Unsere australische Tochtergesellschaft Leighton sorgte
mit dem wellenförmigen Dach beim Bahnhof Southern
Cross in Melbourne für Aufsehen. Die wasserdichte Konstruktion „atmet“ von innen und filtert Rauch, Dieselpartikel und Schadstoffe heraus. Das Projekt erforderte nicht
nur bei der Herstellung und Montage der unterschiedlich geformten Dachelemente zahlreiche Innovationen. Auch die
Aufgabe, den Bahnhof ohne den Einbau technischer Anlagen zu entlüften, stellte uns vor große Herausforderungen. Zusätzlich erschwert wurde das Projekt durch den Einsatz einer Vielzahl von Materialien und Baukonstruktionen,
die bislang in Australien noch nicht verwendet wurden.
Leighton meisterte die Herausforderungen souverän und
erhielt für das Projekt den „Australian Construction Achievement Award“.
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Unsere US-Tochtergesellschaft Turner ist im Bereich Green
Building in den USA klar die Nummer 1. Diese Expertise
bewies das Unternehmen auch beim Neubau einer Kultureinrichtung, des Experimental Media and Performing Arts
Center in der Stadt Troy im Bundesstaat New York. Einige
Elemente des Projekts zeigen dessen Innovationsgehalt:
Die 24 Säle können aufgrund einer besonderen Schallisolierung zur gleichen Zeit genutzt werden. Turner montierte
die erste spezielle Glasvorhangfassade der USA. Durch
die Fensterrahmen fließt warmes Wasser, um auch im Winter
Wärme zu garantieren. Das nahezu geräuschlose Heizungs-,
Klima- und Lüftungssystem nutzt eine spezielle Verdrängungslüftung, um warme Luft unter die Sitzflächen zu leiten. Dies erhöht den Komfort für die Zuschauer. Eine weitere Neuheit: Beim Feuerschutz in den Akustikdecken
setzten wir zum ersten Mal ein Material ein, das sonst für die
Schutzkleidung von Feuerwehrleuten verwendet wird. Auch
bei der Konstruktion des Gebäudes erarbeitete Turner eine
einzigartige Lösung und lieferte ein Verfahren, um das Center
in einem 45-Grad-Winkel an einen Berg „anzuhängen“.
54
*HVFK¦IWVEHULFKW
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Die US-amerikanische HOCHTIEF-Tochtergesellschaft Flatiron entwickelte ein Brückenbauverfahren, das Eingriffe in
die Natur minimiert: Das Unternehmen konstruierte einen
Ausleger, von dem Pfähle in den Boden getrieben, vorgefertigte Straßensegmente verlegt und Träger eingesetzt
werden. Ist ein Streckenabschnitt vollendet, fährt der Ausleger weiter. Der Einsatz schwerer Baufahrzeuge ist deshalb nicht notwendig. Die neuartige Maschine ermöglicht
so das Errichten einer gesamten Brücke in einem „Fließbandverfahren“. Beim Bau des Straßenprojekts Highway
17 Bypass bei Washington, der durch ein Naturschutzgebiet führt, setzte Flatiron diese Methode erstmals ein. Wir
gewannen den Auftrag in einem Bieterwettbewerb, bei
dem neben den Baukosten auch die Umweltverträglichkeit
der Baumaßnahmen als Auswahlkriterium zählte.
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HOCHTIEF AirPort nutzt für das Flughafenmanagement
die „Szenario-Planungsmethode“. Dabei handelt es sich um
eine Methode, die realistische Entwicklungsmöglichkeiten
für eine relativ ferne Zukunft und bei relativ großer Unsicherheit bestimmter Rahmenbedingungen aufzeigt. Unsere Tochtergesellschaft hat die Methode an ihre speziellen
Anforderungen angepasst und setzt sie jetzt beim Flughafen
Budapest zum ersten Mal ein. Erster Erfolg ist die neue Organisationsstruktur. Dazu identifizierte HOCHTIEF AirPort
gemeinsam mit dem lokalen Management des Flughafens
alle Ereignisse und Entwicklungen, die für die Zukunft des
Airports relevant sind. Daraus wurden unterschiedliche Szenarien abgeleitet und die Organisation wurde darauf abgestimmt. So entstand beispielsweise eine „Aviation-Unit“, die
das Angebot für die Airlines sowie dessen Umsetzung
zentral bearbeitet. Bei klassisch gemanagten Flughäfen
werden die beiden Bereiche getrennt und daher weniger
kundenorientiert geführt.
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Die „3-D-Kollisionsprüfung“ erlaubt es, schon in der Planungsphase festzustellen, ob Leitungen einzelner Gewerke in einer Immobilie aufeinandertreffen und sich
gegenseitig behindern. Dazu werden die einzelnen Fachplanungen in ein digitales Modell übertragen. So lassen
sich Kollisionspunkte rechtzeitig identifizieren und kostensparend vermeiden. HOCHTIEF nutzt die „3-D-Kollisions-
Informationen für die
Aktionäre
Lagebericht
Konzernabschluss
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7R F K W H U/ H L J K W R QU H D O L V L H U W H6 R X W K H U Q & U R V V % D K Q K R I prüfung“ vor allem bei Großprojekten, etwa dem Bau der
Elbphilharmonie in Hamburg.
als die sonst übliche Technik. Dementsprechend überstiegen die Einsparungen auch hier schon nach kurzer Zeit
die FuE-Aufwendungen.
Die neue Dienstleistung gehört zum Angebotsportfolio von
HOCHTIEF ViCon. Die Gesellschaft hat sich 2008 im Wachstumsmarkt für Virtual Design and Construction (ViCon)*
etabliert. Mit der virtuellen „3-D-Kollisionsprüfung“ ist es
uns erneut gelungen, eine FuE-Entwicklung erfolgreich in
die Praxis zu übertragen. So konnten wir unsere führende
Rolle im Bereich ViCon stärken und ausbauen. International sorgen ViCon-Einheiten bei den HOCHTIEF-Gesellschaften Turner und Thiess für den Einsatz der Technologie.
)X(WU¦JW]XMHGHP3URMHNWEHL
Die zuletzt beschriebenen Projekte sind nur Beispiele für die
Bedeutung von FuE, zu der HOCHTIEF Consult wesentlich
beiträgt. Diese „Ideenschmiede“ gehört zu den größten Ingenieurbüros in Deutschland. Jedes HOCHTIEF-Projekt
zeichnet sich durch technologische oder prozessorientierte
Neuerungen aus, die wir nicht einzeln ausweisen. Außerdem
unterliegen viele unserer Innovationen der Geheimhaltung.
(LJHQH7XQQHOEDXWHFKQRORJLHXPJHVHW]W
Beim Neubau des Neuen Schlüchterner Tunnels zwischen
Hanau und Fulda nutzte HOCHTIEF zwei Innovationen aus
dem FuE-Schwerpunkt InTun (Innovative Modules for Tunneling). Mit der „Fliegenden Schildanfahrt“ entfällt die bislang notwendige, aufwendige Stahlkonstruktion für die
Einfahrt der Tunnelbohrmaschine ins Erdreich. Bei der von
HOCHTIEF entwickelten, zeit- und kostensparenden Methode zieht sich die Maschine über Zuganker aus eigener
Kraft in den Untergrund. Wir haben die „Fliegende Schildanfahrt“ inzwischen bei mehreren Projekten eingesetzt. Die
investierten Entwicklungskosten wurden deshalb schon nach
kurzer Zeit durch Einsparungen in der Praxis refinanziert.
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Die enge Zusammenarbeit mit Hochschulen, Wissenschaftlern und Verbänden trägt wesentlich dazu bei, zukunftsweisende Ideen zu entwickeln und umzusetzen. HOCHTIEF
hat unter anderem ein Promotionsprogramm ins Leben
gerufen, bei dem Angestellte des Unternehmens für die
Dauer ihrer Promotion freigestellt werden. Sie bilden eine
Schnittstelle zwischen dem Konzern und einer Universität
und verstärken so unsere intensive Kooperation mit den
Hochschulen. So werden FuE-Themen in der Theorie und
der Praxis gleichermaßen vorangetrieben. Auch international betreibt der Konzern einen intensiven Austausch mit
renommierten Hochschulen.
Um die neue Tunnelröhre mit dem alten Tunnel zu verbinden und damit Rettungswege zu schaffen, haben wir bei
dem Projekt sieben „Querschläge“ umgesetzt. Auch hier
nutzte HOCHTIEF ein selbst entwickeltes Verfahren, das
wesentlich preisgünstiger und einfacher umzusetzen ist
Als Mitglied der European Construction Technology Platform (ECTP) leisten wir unseren Beitrag, um die Forschung
in der europäischen Bauwirtschaft auf hohem Niveau zu
halten. Darüber hinaus beteiligt sich HOCHTIEF an ENCORD,
dem FuE-Verbund innovativer europäischer Baukonzerne.
*Weitere Informationen sowie
anschauliches Bildmaterial
finden Sie im Internet unter
www.hochtief-vicon.de.
Eine Mehrperiodenübersicht
zum Bereich Forschung und
Entwicklung weisen wir nicht
aus, da die Kosten für die individuellen, in HOCHTIEF-Projekten erbrachten Forschungsleistungen nicht
gesondert erhoben werden.
Den Prognosebericht für
Forschung und Entwicklung
finden Sie auf Seite 121.
*HVFK¦IWVEHULFKW
55
Engagement ist eine
Initialzündung fürs Wohlbefinden.
Alternativen leben: Wer
statt des Autos das Fahrrad
nimmt, steigert nicht nur
seinen persönlichen Fitnessfaktor, sondern leistet
einen ganz individuellen
Umweltbeitrag. Ein Gedanke, der beflügelt.
Wassersparende Elemente und umweltfreundliche Materialien spielen eine große
Rolle beim Green Square – einem der größten Büroparks der Stadt Brisbane, den
Leighton errichtete. Einrichtungen für Fahrradfahrer und der direkte Zugang zu öffentlichen Verkehrsmitteln machen hier den
Gebrauch alternativer Verkehrsmittel attraktiv. Der Green Square wurde bereits für
seine herausragende Nachhaltigkeitsleistung ausgezeichnet.
Informationen für die
Aktionäre
Lagebericht
Konzernabschluss
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Hoch qualifizierte und überdurchschnittlich engagierte Mitarbeiter sind die Basis für den nachhaltigen weltweiten Erfolg des HOCHTIEF-Konzerns. Aufgabe der Personalarbeit
ist es im Zeitalter der Globalisierung deshalb, vorhandene
Talente rechtzeitig national und international zu identifizieren,
für das Unternehmen zu gewinnen und kontinuierlich weiterzuentwickeln. Zu den Schwerpunkten dieser Aktivitäten gehört ein umfassendes Kompetenzmanagement, das
von der Ausbildung bis zur Führungskräfteentwicklung
reicht. Ein aktives Wissensmanagement gewährleistet den
Wissenstransfer zwischen allen nationalen und internationalen HOCHTIEF-Einheiten. So gelingt es uns, HOCHTIEF
im Wettbewerb zu differenzieren und anhaltendes Wachstum zu generieren. Unsere Personalstrategie ist deshalb ein
integraler Bestandteil der Unternehmensstrategie.
(UIROJUHLFKDXIGHQ)DFKNU¦IWHPDQJHOUHDJLHUW
Die Gesellschaften im internationalen HOCHTIEF-Netzwerk
müssen sich – so wie die gesamte Bauwirtschaft – einem
akuten Fach- und Führungskräftemangel stellen. Dies gilt
unverändert auch in den Zeiten der Finanzkrise. 2008
suchten wir besonders Mitarbeiter für die Bereiche Technisches Gebäudemanagement, Elektrotechnik und Energiemanagement. Auch die Rekrutierung von Bauingenieuren
für internationale Einsätze gestaltete sich nach wie vor
schwierig. Im Berichtsjahr ist es uns mit einer Reihe von
Maßnahmen trotzdem gelungen, 70 Prozent der freien Arbeitsplätze im HOCHTIEF-Konzern zu besetzen.
Zu diesem Erfolg trug unter anderem die 2008 gestartete
„Global-Recruiting-Initiative“ bei. Unser internationales Netzwerk macht es möglich, offene Positionen grenzüberschreitend anzubieten und zielgerichtet zu besetzen. So sind die
HOCHTIEF-Unternehmen HOCHTIEF Construction, Thiess,
Flatiron und Turner Teil des Netzwerks und tragen mit ihren in den jeweiligen Regionen bekannten Markennamen
dazu bei, HOCHTIEF als weltweit attraktiven Arbeitgeber
zu etablieren.
Als hocheffizient erwies sich erneut unser Konzernprogramm
„Mitarbeiter werben Mitarbeiter“. 2008 wurden allein in
Deutschland 88 Positionen auf diesem Weg besetzt. Weltweit konnten bislang mehrere Hundert Arbeitsverträge unterschrieben werden. Turner profitierte von ähnlichen Maßnahmen und stellte im abgelaufenen Geschäftsjahr 196
neue Mitarbeiter ein.
Weitere Informationen zum
Thema Mitarbeiter sowie zu
den Bereichen Arbeits- und
Gesundheitsschutz bei
HOCHTIEF finden Sie im Internet unter www.hochtief.de in
den Rubriken Karriere und
Nachhaltigkeit.
3UDNWLNDQWHQELQGXQJVSURJUDPPJHVWDUWHW
Es ist unser Ziel, die besten zehn Prozent der Praktikanten
langfristig an das Unternehmen zu binden. So bieten wir
etwa die Möglichkeit, Abschlussarbeiten bei HOCHTIEF zu
schreiben. Das im Berichtsjahr aufgelegte Praktikantenbindungsprogramm gibt den überdurchschnittlichen Technik- und Wirtschaftswissenschaftsstudenten die Möglichkeit,
das breite Spektrum des Unternehmens kennenzulernen.
Die Erfahrungen sind gut, die Akzeptanz des Programms
bei den jungen Leuten hoch.
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HOCHTIEF hat seine Präsenz auf Hochschulmessen und
Absolventenkongressen 2008 weiter erhöht. Außerdem
organisieren wir seit dem Berichtsjahr an mehreren Standorten viermal im Jahr „Praxisseminare“ für besonders talentierte Ingenieurstudenten. Während dieser Treffen lernen nicht nur die Teilnehmer HOCHTIEF besser kennen,
auch wir können uns ein genaues Bild von der Qualifikation der Kandidaten machen. Die Maßnahme zeigte bereits Erfolge. Das im Berichtsjahr eingeführte Personalanzeigenkonzept und die neue HOCHTIEF-Jobbörse im
Internet sorgten ebenfalls für zusätzliches Interesse. Die
Zahl der Bewerbungen erhöhte sich spürbar.
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HOCHTIEF beginnt mit der Nachwuchsarbeit bereits in den
Schulen. So beteiligten wir uns im Berichtsjahr unter anderem erneut am „Girls’ Day“, bei dem Mädchen Einblicke in
technische Berufe bekommen. Um Kinder frühzeitig für
Technik zu begeistern, hat HOCHTIEF 2008 weitere Maßnahmen gestartet, die 2009 weiter intensiviert werden.
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Im Berichtsjahr hat HOCHTIEF die Mitarbeiterzahl gegenüber dem Vorjahr um zirka 23 Prozent erhöht. Zu diesem
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57
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Im Jahresdurchschnitt
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erneuten Anstieg trugen unter anderem Großaufträge im
Unternehmensbereich Asia Pacific sowie Akquisitionen im
Bereich Services bei.
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Im abgelaufenen Geschäftsjahr hat HOCHTIEF deutschlandweit insgesamt 521 Auszubildende in 31 unterschiedlichen Berufen beschäftigt. 187 von ihnen begannen 2008
ihre Ausbildung. Damit erhöhte sich die Zahl der Auszubildenden gegenüber dem Vorjahr. Wir bilden also weiterhin
über dem Bedarf aus, um jungen Menschen einen qualifizierten Berufseinstieg zu ermöglichen. 72 Prozent der
Auszubildenden wurden im Berichtsjahr übernommen.
Zwölf Auszubildende begannen nach dem Ende der Ausbildung ein Studium. Generell legen wir großen Wert darauf,
unseren Nachwuchs selbst fundiert auszubilden.
3HUVRQDOHQWZLFNOXQJDOV(UIROJVLQVWUXPHQW
Fachlich und persönlich hoch qualifizierte Mitarbeiter sind
die Basis für ein Unternehmen, das nachhaltig wachsen will.
Das wissen wir und handeln entsprechend. Die Personalentwicklung wird deshalb kontinuierlich optimiert. Davon
profitiert nicht nur das Unternehmen: Die geförderten Mitarbeiter erhalten die Chance, sich persönlich wie fachlich stetig
weiterzuentwickeln und attraktive Karrierewege einzuschlagen.
Um die Mitarbeiter weiterhin zu Höchstleistungen zu motivieren und unseren Kunden zukunftsweisende Lösungen
zu präsentieren, hat HOCHTIEF die Aufwendungen für
Aus- und Weiterbildung im Berichtsjahr weiter erhöht. Die
Bereitschaft der Mitarbeiter, die angebotenen Maßnahmen zu nutzen, ist 2008 erneut gestiegen: Die Zahl der
Teilnehmer erhöhte sich um zirka 14,5 Prozent.
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Unter dem Dach der HOCHTIEF-Akademie bündeln wir
sämtliche Maßnahmen sowie Instrumente der Personalund Führungskräfteentwicklung zu einem ganzheitlichen
*HVFK¦IWVEHULFKW
Angebot. In der konzerneigenen Akademie können sich gewerbliche und technische Mitarbeiter sowie Externe berufsbegleitend weiterbilden. So erhielten im Berichtsjahr beispielsweise elf Absolventen den staatlich anerkannten Titel
„Bachelor of Engineering – Baustellenmanagement“. 2008
haben wir unser Angebot um den Studiengang „Bachelor
of Facility Management“ erweitert. Zusätzliche Kooperationen
mit renommierten Hochschulen ergänzen das Weiterbildungsprogramm. Unsere australische Tochtergesellschaft Leighton
und ihre Tochtergesellschaft Thiess arbeiten zum Beispiel mit
der Universität von Queensland zusammen und bieten ihren
Mitarbeitern damit vergleichbare Weiterbildungschancen.
Unsere amerikanische Tochtergesellschaft verfolgt mit der
Turner University ähnliche Ziele. So hat Turner zum Beispiel eine E-Learning-Plattform mit berufsgruppenspezifischen Entwicklungs- und Trainingsprogrammen zu Themen
wie Qualitätsmanagement oder Finanzierung aufgebaut.
Es ist beabsichtigt, diese Plattform allen Konzernmitarbeitern weltweit zur Verfügung zu stellen.
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Die kontinuierliche konzernweite Qualifikation der Führungsmannschaft steht im Zentrum der Personalentwicklung bei HOCHTIEF. Dabei geht es vor allem darum, die
Rolle der Führungskräfte zu stärken und konsequent weiterzuentwickeln. 2008 haben wir den Wissens- und Erfahrungstransfer zwischen den Unternehmenseinheiten durch
konzernweite Initiativen im Bereich Führungskräfteentwicklung weiter forciert. So gelingt es, den Inhalt des LeadershipProgramms noch praxisorientierter zu gestalten und ständiges Lernen konzernweit zu fördern.
7DOHQWPDQDJHPHQWRSWLPLHUW
Mit umfangreichen Aktivitäten hat der Konzern auf den
Wunsch der Mitarbeiter reagiert, die Identifikation und Weiterentwicklung des Nachwuchses zu verbessern. Dazu haben wir alle Programme der Potenzialanalyse – wie zum Beispiel unsere HOCHTIEF-Foren – national wie international
weiterentwickelt. So wurden die Rahmenbedingungen für
eine frühzeitige individuelle Personalentwicklung verbessert.
3URJUDPPI¾U¦OWHUH0LWDUEHLWHUDXIJHOHJW
Wir fördern nicht nur den Nachwuchs. Das Programm
„50+“ zielt darauf, erfahrene ältere Mitarbeiter insbeson-
Informationen für die
Aktionäre
Lagebericht
Konzernabschluss
dere für internationale Einsätze zu gewinnen und von ihrer
Expertise zu profitieren. Die Praxis zeigt, dass die Bereitschaft, solche Aufgaben zu übernehmen, bei dieser Altersgruppe groß ist, da die Lebenssituation dieser Mitarbeiter
Auslandseinsätze eher ermöglicht. Unser umfassendes
Gesundheitsmanagement trägt zur Fitness der älteren Mitarbeiter bei.
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Wer motiviert ist, erbringt besonders gute Leistungen.
HOCHTIEF fördert die Zufriedenheit der Mitarbeiter deshalb nicht nur durch attraktive Karrierechancen. Im Berichtsjahr vorgenommene Vergütungsstudien zeigen, dass
der Konzern seine Mitarbeiter leistungsorientiert, fair und
gut entlohnt. Auch für tariflich Bezahlte gibt es bei HOCHTIEF
in Deutschland eine leistungsabhängige Vergütung. Unsere
Tochtergesellschaften Turner in den USA und Leighton in
Australien motivieren ebenfalls mit Bonus- und Anreizzahlungen, deren Höhe vom Unternehmenserfolg abhängt.
Zu einer positiven Unternehmenskultur gehört für uns eine
gute Work-Life-Balance. Mit dem Zertifikat „Beruf und
Familie“ hat sich HOCHTIEF verpflichtet, die Vereinbarkeit
von Familie und Beruf noch stärker zu fördern. An diese
Vorgabe halten wir uns im gesamten Konzern und setzen
vielfältige Aktionen um. So hat HOCHTIEF 2008 am Unternehmenssitz in Essen etwa 200 Mitarbeiterkinder erneut
zu „Osterferientagen“ eingeladen, bei denen die Kinder
über HOCHTIEF informiert wurden.
HOCHTIEF ist stolz auf die hohe Zufriedenheit der Mitarbeiter, die sich auch in der Dauer der Betriebszugehörigkeit widerspiegelt. Sie liegt beispielsweise in Deutschland
bei durchschnittlich 12,2 Jahren, bei Turner bei 7,6 Jahren
und bei HOCHTIEF in Tschechien bei 10,8 Jahren. Diese
guten Werte wollen wir noch weiter verbessern – etwa auf
der Basis der Ergebnisse von internen Befragungen, die uns
konkreten Handlungsbedarf aufzeigen. So wurde 2008 bei
HOCHTIEF Property Management eine spezielle Mitarbeiterbefragung realisiert, um den Erfolg der Integration übernommener Gesellschaften zu überprüfen.
1HXH0LWDUEHLWHUHUIROJUHLFKLQWHJULHUW
Bei der Integration von neuen Mitarbeitern in den HOCHTIEFKonzern haben wir eine gute Expertise. Mit der Gesellschaft
Flatiron wurden im Laufe des Jahres insgesamt etwa 2 500
Mitarbeiter in den Konzern integriert. Außerdem übernahmen
wir 40 Mitarbeiter des Pharmakonzerns Abbott in die Gesellschaft HOCHTIEF Facility Management. Zu unserem Erfolg trägt ein Integrationsteam bei, das HOCHTIEF bei
Übernahmen einsetzt. Seine Aufgabe ist es unter anderem,
auf der Basis von Best-Practice-Beispielen Lösungen für
künftige Organisationsstrukturen und die Zusammenarbeit
zu entwickeln.
OQWHQVLYHLQWHUQH.RPPXQLNDWLRQ
Die zeitnahe und offene Information der Mitarbeiter in allen
Bereichen des Konzerns ist für HOCHTIEF ein wesentlicher
Bestandteil der Unternehmenskultur. So berichten wir in unseren zahlreichen Mitarbeiterpublikationen, Newslettern, im
HOCHTIEF-Intranet, in Versammlungen und auf vielen anderen Wegen über alles, was für unsere Mitarbeiter wichtig ist.
Außerdem erhält jeder Mitarbeiter zum Einstieg umfangreiches Informationsmaterial über seinen neuen Arbeitgeber.
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Die HOCHTIEF-Mitarbeiter sind die Garanten für unser nachhaltiges Wachstum und den exzellenten Ruf von HOCHTIEF
rund um den Globus. Ihnen verdanken wir unser ausgezeichnetes Ergebnis im Geschäftsjahr 2008. Das überdurchschnittliche Engagement, die hohe Qualifikation und die Loyalität
jedes einzelnen Mitarbeiters machen uns stark.
Die partnerschaftlichen, lösungsorientierten Diskussionen
und die enge Kooperation mit den Belegschaftsvertretern sind ebenfalls wichtige Faktoren für den Erfolg von
HOCHTIEF. Auch ihnen danken wir für die gute Zusammenarbeit.
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XQG$XIVLFKWVUDW
Die Grundzüge der Vergütungssysteme sowie Angaben zu
den Konzernbezügen einzelner Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder sind für das Geschäftsjahr 2008 im Vergütungsbericht zusammengefasst.* Dieser Bericht ist als Bestandteil des zusammengefassten Lageberichts anzusehen.
*Weitere Informationen finden
Sie auf den Seiten 17 bis 21.
Den Prognosebericht für
die Mitarbeiter finden Sie auf
den Seiten 121 und 122.
*HVFK¦IWVEHULFKW
59
%HVFKDIIXQJ
Weitere Informationen zum
Thema Beschaffung finden
Sie im Internet unter
www.hochtief.de unter
der Rubrik Einkauf.
*Weitere Informationen finden
Sie auf Seite 61.
**Weitere Informationen finden
Sie auf Seite 34.
***Siehe Glossar Seite 194.
*HVFK¦IWVEHULFKW
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HOCHTIEF hat im Berichtsjahr 74,6 Prozent der Konzernumsatzerlöse für die Beschaffung von Material und Dienstleistungen aufgewendet. Das entspricht einem Einkaufsvolumen von
14,25 Mrd. Euro. Unsere Beschaffungsstrategie, die wir
konsequent verfolgen, ist wesentlich für den Erfolg von
HOCHTIEF. Wir erzielen so einen Wettbewerbsvorsprung,
der weit über reine Preisvorteile hinausgeht. Im Fokus
stehen bei uns optimale Beschaffungsprozesse, ein qualifiziertes Lieferantenmanagement und eine konsequente
Bedarfsbündelung durch die sogenannten Lead-Buyer.*
Damit sind wir in der Lage, auf Veränderungen und Ereignisse
am Beschaffungsmarkt schnell und übergreifend zu reagieren. Diesen Vorteil können wir etwa in der aktuellen Finanzkrise nutzen: So haben wir rechtzeitig die Präqualifikation
von Nachunternehmern optimiert und unsere interne LeadBuyer-Organisation ausgebaut. Zudem wurden die Gemeinkosten durch unser Projekt „KaufPilot“ nachhaltig gesenkt.
Nach dem Vorbild unserer amerikanischen Gesellschaft Turner haben wir in Europa eine Versicherung gegen die Folgen
von Nachunternehmerausfällen** eingeführt.
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/LHIHUDQWHQPDQDJHPHQWV
HOCHTIEF stellt hohe Ansprüche an seine Lieferanten und
Nachunternehmer. Die sorgfältige Auswahl unserer Partner
ist entscheidend für den Erfolg unserer Projekte und die Entwicklung einer zuverlässigen, vertrauenswürdigen Lieferantenbasis. Davon profitieren alle Beteiligten. Seit 2005 arbeiten
wir mit dem Projekt ProVis*** konsequent daran, das konzernweite Lieferantenmanagement kontinuierlich auszubauen und zu verbessern. Mit ProVis zielt HOCHTIEF
darauf, die Transparenz im Konzern zu erhöhen und die
Beziehung zu unseren Lieferanten zu verbessern. Der konzernweite Zugriff auf die Lieferantenbasis schafft Versorgungssicherheit und minimiert Beschaffungsrisiken. Die
wesentlichen Elemente des HOCHTIEF-Lieferantenmanagements 2008 sind:
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Unser 2007 gestartetes, internetbasiertes Lieferantenportal
ist eine wichtige Schnittstelle für Lieferanten und Nachunternehmer zu HOCHTIEF. Auf das Portal können alle zugreifen
und sich registrieren lassen, die sich für eine Zusammenarbeit bewerben wollen. Im Berichtsjahr haben sich über das
Portal mehr als tausend Nachunternehmer und Lieferanten
neu registriert. Für HOCHTIEF ist das Portal zentraler Bestandteil des Risikomanagements. Registrierte Nachunternehmer und Lieferanten werden regelmäßig aufgefordert,
Informationen wie zum Beispiel Finanzkennzahlen im Portal
zu hinterlegen. So entsteht die Basis für eine fundierte
Präqualifikation. Diese ist die verbindliche Voraussetzung für
einen Auftrag.
HOCHTIEF hat sich einem Code of Conduct verpflichtet. Wir
erwarten auch von unseren Nachunternehmern und Lieferanten, dass sie ihrem Handeln diese ethischen, ökologischen
und sozialen Standards zugrunde legen. Die verbindliche
Anerkennung des Code of Conduct für Lieferanten und
Nachunternehmer ist daher Voraussetzung für eine Präqualifikation.
%HUHLFKV¾EHUJUHLIHQGH/LHIHUDQWHQEHZHUWXQJ
Neben der Präqualifizierung ist die Lieferantenbewertung
ein weiteres zentrales Element unseres ganzheitlichen Lieferantenmanagementsystems. Seit 2008 legen wir dabei
standardisierte Kriterien zugrunde. Die Bewertungsergebnisse nutzen wir, um das Know-how und die Leistungsfähigkeit unserer Lieferanten optimal in unser Leistungsangebot zu integrieren. Als Bestandteil von ProVis erlaubt
die Lieferantenbewertung allen Einkäufern, schnell auf die
Daten von Partnerunternehmen zurückzugreifen, mit denen wir eine gute Zusammenarbeit pflegen.
%HUHLFKV¾EHUJUHLIHQGHV9HUWUDJVPDQDJHPHQW
Analog zur Lieferantenbewertung hält HOCHTIEF die von
den Lead-Buyern verhandelten Rahmenverträge seit dem
Berichtsjahr zentral vor. Damit ermöglichen wir den lokalen
Einkäufern überall im Konzern beste Konditionen und unseren Lieferanten einen einfacheren Zugang zu den zuständigen Ansprechpartnern in der Beschaffung. Im Berichtszeitraum wurden die Rahmenverträge verstärkt genutzt, sodass
die umsatzabhängige Rückvergütung erheblich anstieg.
Informationen für die
Aktionäre
Lagebericht
Konzernabschluss
/HDG%X\HU
Unsere Lead-Buyer verantworten ablaufkritische Warengruppen mit meist hohem Volumen – zum Beispiel Fassaden,
Technische Gebäudeausrüstung, Aufzüge oder Beton. Sie
koordinieren ihre Warengruppen und bündeln die Aufträge,
um bessere Konditionen zu erhalten. Außerdem verhandeln
sie Preise, schließen Rahmenverträge und beobachten die
aktuelle Markt- und Preisentwicklung. Durch ihre detaillierten
Marktkenntnisse und die langfristig angelegte Vorgehensweise leisten sie einen wesentlichen Beitrag zum Frühwarnsystem des HOCHTIEF-Risikomanagements. HOCHTIEF hat
die Lead-Buyer-Organisation 2008 erfolgreich ausgebaut
und konzernweit auf weitere Materialgruppen ausgedehnt.
So ist HOCHTIEF beispielsweise am Bau einer Forschungseinrichtung in Norddeutschland beteiligt. Eine besondere
Herausforderung dieses Projekts stellt die Integration von
hoch spezialisierten technischen Geräten dar, die für den
Einsatz unter höchsten Biosicherheitsbedingungen geeignet sind. Der einzige Hersteller dieser hochinnovativen
Technologie ist ein US-Unternehmen. Unsere Tochtergesellschaft Turner Logistics ist auf den Einkauf von Medizinund Forschungsgeräten spezialisiert und arbeitet mit diesem Hersteller bereits zusammen. Deshalb führte ein
Lead-Buyer von Turner Logistics die Verhandlungen. So
konnten neben Einsparungen von zirka 15 Prozent auch
deutlich verbesserte Vertragsbedingungen sowie ein individualisiertes Risikomanagementkonzept mit dem Hersteller vereinbart werden. Im weiteren Verlauf des Projekts
überwacht Turner die termingerechte Montage und wird
alle Abnahmeprüfungen des Herstellers vor Ort begleiten.
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Im Berichtsjahr bauten die Lead-Buyer von HOCHTIEF
Construction für die Schlüsselgewerke Technische Gebäudeausstattung, Fassade, Stahl und Beton den „Supplierpark“ aus. So können geeignete Nachunternehmer frühzeitig eingebunden werden. Die enge Zusammenarbeit mit
diesen strategischen Partnern verbessert das Risikomanagement und spart Kosten. Die Bilanz unserer Aktivitäten
ist überaus positiv: Das integrierte Lieferantenmanagement
sicherte HOCHTIEF effizient gegen Beschaffungsrisiken ab.
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Über die elektronische Einkaufsplattform „KaufPilot“ konnte
HOCHTIEF im Jahr 2008 bei der Beschaffung von 16 Wa-
rengruppen von optimierten Einkaufskonditionen profitieren. Dazu gehörten zum Beispiel Werkzeuge, Arbeitsschutzausrüstung, Büromaterial oder Energie. Neben Deutschland,
Polen und Tschechien gibt es auch in Großbritannien einen
elektronischen Marktplatz in der Landessprache und -währung. Im Berichtsjahr bestellten 1 800 Nutzer 130 000 Artikel. Die Einsparungen durch verbesserte Konditionen lagen
bei insgesamt zirka 3,1 Mio. Euro.
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Über die Handelsgesellschaften HOCHTIEF Global Trade
und HOCHTIEF Procurement Asia intensivieren wir die internationale Beschaffung von kostengünstigem, aber dennoch hochwertigem Material direkt bei den Herstellern. Mit
diesem Direkteinkauf erschließt sich HOCHTIEF weitere Potenziale – zum Beispiel entfallen Preisaufschläge von Großhändlern oder Nachunternehmern. Zusätzlich vermindern
wir das Risiko von Versorgungsengpässen, weil HOCHTIEF
rechtzeitig größere Mengen ordern kann. So hat HOCHTIEF
Procurement Asia 2008 beispielsweise in China Natursteine
für ein Hochbauprojekt in Hamburg beschafft. Die Einsparungen lagen bei 30 Prozent.
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Unsere US-Tochter hat sich auf innovative Dienstleistungen
im Beschaffungsmanagement spezialisiert und konzentriert
sich auf den Spezialeinkauf, zum Beispiel im medizinischen
Bereich. Die Wertschöpfungskette wird durch den Direkteinkauf bei den Herstellern optimiert, ähnlich wie bei HOCHTIEF
Global Trade und HOCHTIEF Procurement Asia. Im Berichtsjahr lag das Einkaufsvolumen bei mehr als 320 Mio. Euro.
Dieses hohe Volumen begründet sich vor allem damit,
dass die wirtschaftliche Situation in den USA unsere Kunden dazu zwingt, immer engere Zeitpläne und Budgets
einzuhalten. Dafür bietet Turner Logistics die notwendigen
Beschaffungslösungen. 2008 entwickelten sich die Bereiche
Gesundheit und Bildung besonders gut. So plante und beschaffte Turner Logistics zum Beispiel medizinische Produkte im Wert von 150 Mio. Euro – ein Plus von 43 Prozent
gegenüber 2007. Zwei Beispiele: Für die Universitätsklinik
von Kentucky beschaffte die Gesellschaft Krankenhausausrüstung im Wert von zirka 16 Mio. Euro. Die Yale-Universität beauftragte Turner Logistics, mechanische und elektrische Produkte für etwa zwölf Mio. Euro einzukaufen.
Den Prognosebericht für die
Beschaffung finden Sie auf
Seite 121.
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.DSLWDOUHQGLWHNRQ]HSW5HWXUQRQ1HW$VVHWV
Weitere Informationen zum
Kapitalrenditekonzept RONA
bei HOCHTIEF finden Sie unter www.hochtief.de.
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7UDQVSDUHQ]
Die Renditekennzahl RONA gibt in der Relation erzieltes
Ergebnis zu Nettovermögen an, wie erfolgreich sich das
Vermögen von HOCHTIEF verzinst hat. Das erzielte Ergebnis (Return) setzt sich aus dem in der Ergebnisrechnung
abgeleiteten betrieblichen Ergebnis/EBITA und den Zinserträgen auf das Finanzvermögen zusammen. Das Nettovermögen spiegelt den zu verzinsenden Kapitaleinsatz wider.
Das Ziel, den Wert unseres Unternehmens kontinuierlich
zu steigern, ist ein wesentliches Element unserer Strategie.
Um dieses Ziel zu erreichen, setzen wir auf ein wertorientiertes Managementsystem, das eine zielgerichtete Steuerung des Konzernportfolios erlaubt.
Zur internen Steuerung der Unternehmensbereiche wird
das Nettovermögen aktivisch ermittelt. Es berechnet sich
ausgehend von der Summe der Aktivseite vermindert um
das unverzinslich zur Verfügung stehende Kapital.
Unser Kapitalrenditekonzept Return on Net Assets (RONA)
macht die Wertsteigerung messbar und gewährleistet damit konzernweite Transparenz auf allen Berichtsebenen.
Es ist in allen Berichterstattungs- und Planungssystemen
verankert. Gleichzeitig bildet es die Grundlage für die Beurteilung zukünftiger Portfolio- und Investitionsentscheidungen. Neben den wertorientierten Kennzahlen sind ergebnis- und cashfloworientierte Kennzahlen wesentliche
Bestandteile unseres Controllingkonzepts, das konzernweite Transparenz schafft und die Grundlage für profitables Wachstum bildet.
*Eine Detailberechnung der
Kapitalkosten finden Sie im
Internet unter
www.hochtief.de.
Um das wertorientierte Handeln zu fördern, ist der Wertbeitrag wesentlicher Bestandteil der Managementvergütung. Indem die Wertbeitragsziele direkt in die Bausteine
der erfolgsorientierten Vergütung eingebunden sind, lässt
sich die Motivation der Führungskräfte eng mit den Interessen des Konzerns und unserer Aktionäre verknüpfen.
.DSLWDOUHQGLWHNRQ]HSW521$
Die zentralen Steuerungsgrößen des Kapitalrenditekonzepts sind der RONA und der Wertbeitrag.
Ein positiver Wertbeitrag und damit eine Steigerung des
Unternehmenswerts ergibt sich, wenn der RONA über
dem Kapitalkostensatz liegt. Der Wertbeitrag als absolute
Größe errechnet sich dabei aus der Differenz zwischen
dem RONA und dem Kapitalkostensatz multipliziert mit
dem durchschnittlichen Nettovermögen (Net Assets).
*HVFK¦IWVEHULFKW
Es kann aktivisch oder passivisch ermittelt werden.
Die aktivische Herleitung ist zur Beurteilung des operativen
Geschäfts vorteilhaft, da hierbei die bilanziellen Ansatzpunkte – wie zum Beispiel Forderungen, liquide Mittel und
Verbindlichkeiten – aufgezeigt werden, die durch das operative Management zu optimieren sind.
Zur Außendarstellung des HOCHTIEF-Konzerns wird das
Nettovermögen von der Passivseite der Bilanz hergeleitet.
Es lässt sich einfach und transparent aus den veröffentlichten Bilanzdaten durch Addition der verzinslichen Bilanzpositionen Eigenkapital, Pensionsrückstellungen und Finanzverbindlichkeiten ermitteln. Da die RONA-Berechnung
auf einer Vorsteuergröße basiert, werden bei der Herleitung des Vermögens die Steuereinflüsse durch eine Korrektur der latenten Steuern eliminiert.
.DSLWDONRVWHQ
Der Kapitalkostensatz wird als gewichteter Durchschnitt
nach dem WACC-Ansatz ermittelt. Im Berichtsjahr wurden
einzelne Berechnungsparameter überprüft. Positive Effekte
aus der Unternehmenssteuerreform, die zu einer Absenkung der Kapitalkosten geführt hätten, wurden durch einen angehobenen Eigenkapitalverzinsungsanspruch neutralisiert. Nach Anpassung einzelner Parameter beträgt der
Kapitalkostensatz zehn Prozent vor Steuern und hat sich
damit absolut gegenüber dem Vorjahr nicht verändert. Die
Einflussparameter der Kapitalkosten werden regelmäßig
überprüft und an das sich verändernde Marktumfeld angepasst.
Informationen für die
Aktionäre
Lagebericht
Konzernabschluss
:HUWEHLWUDJGHV+2&+7,().RQ]HUQV
Der HOCHTIEF-Konzern erreichte im Geschäftsjahr 2008
eine Kapitalrendite von 13,5 Prozent (Vorjahr 14,9 Prozent).
Die Kapitalkosten wurden erneut deutlich überschritten.
+2&+7,().RQ]HUQ521$
(In Mio. EUR)
2007
Betriebliches Ergebnis/EBITA*
+ Zinserträge**
(U]LHOWHV(UJHEQLV5HWXUQ
Eigenkapital (inklusive Anteile
anderer Gesellschafter)
+ Pensionsrückstellungen
+ Finanzverbindlichkeiten
676,1
43,2
539,5
72,2
2.861,4
76,7
2.926,8
3.000,8
29,0
1.966,8
– Aktivische latente Steuern
+ Passivische latente Steuern
204,7
93,8
169,4
82,1
Nettovermögen (31.12.)
'XUFKVFKQLWWOLFKHV1HWWR
YHUP¸JHQ1HW$VVHWV
.DSLWDOUHQGLWH521$
$EVROXWHU:HUWEHLWUDJ
5.754,0
4.909,3
Das HU]LHOWH(UJHEQLV in Höhe von 719,3 Mio. Euro konnte
gegenüber dem Vorjahr um fast 18 Prozent verbessert
werden. Das durchschnittlich gebundene Nettovermögen
stieg im Vorjahresvergleich von 4,1 Mrd. Euro auf 5,3 Mrd.
Euro an. Dies entspricht einem Anstieg von etwa 29 Prozent. Der Anstieg des Vermögens resultiert aus der starken Investitionstätigkeit des Konzerns in den vergangenen
beiden Jahren.
Der :HUWEHLWUDJ des HOCHTIEF-Konzerns in Höhe von
186,6 Mio. Euro bewegt sich auf dem soliden Niveau des
Vorjahres. Mit Ausnahme des Unternehmensbereichs
HOCHTIEF Europe wiesen alle Unternehmensbereiche
trotz der wirtschaftlich schwierigen Situation einen positiven Wertbeitrag aus. Dies ist das Ergebnis unserer nachhaltigen, konsequent auf Wertsteigerung ausgerichteten
Strategie.
:HUWEHLWU¦JHGHU8QWHUQHKPHQVEHUHLFKH
Um die Performance unserer Unternehmensbereiche besser
vergleichen und messen zu können, werden bereichsspezifische Kapitalkosten vorgegeben. Die Differenzierung der
Kapitalkostensätze in den Unternehmensbereichen ist aufgrund der individuell unterschiedlichen Geschäftsmodelle
und der regionalen Ausrichtung erforderlich.
Der Unternehmensbereich +2&+7,()$PHULFDV übertraf mit einem RONA von 19 Prozent (Vorjahr 21,8 Prozent)
seine Kapitalkostenvorgabe erneut deutlich. Der Return
lag durch die ausgesprochen erfreuliche Entwicklung unserer US-Töchter Turner und Flatiron mit insgesamt 90,2
Mio. Euro etwa 15 Prozent über dem Vorjahr. Dabei konnten
negative Wechselkurseffekte durch operative Ergebnissteigerungen mehr als ausgeglichen werden. Diese Entwicklung zeigt sich nicht in vollem Umfang im RONA, da
das Vermögen im Vorjahresvergleich deutlich angestiegen ist. Der Anstieg ergibt sich, da Flatiron erstmalig zu
100 Prozent im Durchschnittsvermögen enthalten ist.
*Zur Herleitung des betrieblichen Ergebnisses/EBITA siehe
Seite 67.
**Die Zinserträge sind korrigiert um bereits im EBITA
als Zinsgutschrift enthaltene
Zinsen auf erhaltene Anzahlungen.
+2&+7,()$VLD3DFLƂF übertrifft mit einem RONA von
22,7 Prozent (Vorjahr 32,2 Prozent) den Kapitalkostensatz
erneut deutlich. Das operative Ergebnis liegt mit 435,3
Mio. Euro nahezu auf dem hohen Ergebnis des Vorjahres.
Der Anstieg des durchschnittlichen Nettovermögens resultiert im Wesentlichen aus den Beteiligungserwerben für Al
Habtoor, Devine Limited und MacMahon, die erstmals in
vollem Umfang im Nettovermögen enthalten sind. Der Wertbeitrag in Höhe von 213 Mio. Euro liegt durch den reduzierten Return bei gleichzeitig gestiegenem Nettovermögen unter dem des Vorjahrs.
Der RONA des Unternehmensbereichs +2&+7,()&RQ
FHVVLRQV liegt mit 14 Prozent (Vorjahr 20,7 Prozent) über
den Kapitalkosten.
Unsere Flughafenbeteiligungen entwickelten sich im Geschäftsjahr mit einem Return von 145,2 Mio. Euro deutlich
über den Erwartungen. Im Vorjahresvergleich ist zu berücksichtigen, dass das Rekordergebnis von 186,9 Mio.
Euro in 2007 durch Einmaleffekte aus der Unternehmenssteuerreform, die Sonderdividende des Flughafens Sydney
und die Success-Fees für den Budapester Flughafen
*HVFK¦IWVEHULFKW
Unternehmensbereiche
*HOCHTIEF AirPort bereinigt
(weitere Informationen finden
Sie im Geschäftsbericht 2007
auf Seite 68 oder im Internet
unter www.hochtief.de).
HOCHTIEF Americas
HOCHTIEF Asia Pacific
HOCHTIEF Concessions
davon HOCHTIEF AirPort*
davon HOCHTIEF PPP Solutions
HOCHTIEF Europe
HOCHTIEF Real Estate
HOCHTIEF Services
Konzern
Erzieltes
Ergebnis
(Return)
2008
in Mio. EUR
90,2
435,3
174,5
145,2
29,4
2,2
90,6
28,4
Nettovermögen
(Net Assets)
2008
in Mio. EUR
474,0
1.920,7
1.250,9
1.024,6
226,9
544,3
891,7
177,8
RONA
Kapitalkosten
Absoluter
Wertbeitrag
Absoluter
Wertbeitrag
2008
in %
19,0
22,7
14,0
14,2
13,0
0,4
10,2
16,0
2008
in %
14,1
11,6
10,1
10,2
9,6
11,3
9,6
9,6
2008
in Mio. EUR
23,2
213,2
48,8
41,0
7,7
– 59,3
5,4
11,4
2007
in Mio. EUR
27,8
292,1
110,2
100,8
10,2
–172,5
17,6
9,6
719,3
5.331,6
13,5
10,0
186,6
201,3
beeinflusst war. +2&+7,()$LUSRUW konnte durch die
gute Ertragslage mit einem RONA von 14,2 Prozent (Vorjahr 22,1 Prozent) erneut deutlich die Kapitalkostenvorgabe
überschreiten. Das Nettovermögen ist vor allem durch die
Beteiligung am Flughafen Budapest und die Anteilsaufstockung am Airport Sydney gestiegen. Der Wertbeitrag von
41 Mio. Euro verdeutlicht die stabile Entwicklung unserer
Flughäfen.
+2&+7,()3336ROXWLRQV überschreitet mit einer Rendite von 13 Prozent (Vorjahr 14,9 Prozent) ebenfalls den
Mindestverzinsungsanspruch. Das erzielte Ergebnis konnte
im Vorjahresvergleich gesteigert werden. Auch das Nettovermögen erhöhte sich infolge einer größeren Anzahl von
Projekten gegenüber dem Vorjahr. Der Wertbeitrag liegt
mit etwa acht Mio. Euro leicht unter dem Vorjahreswert, da
das Nettovermögen proportional stärker angestiegen ist
als der Return.
+2&+7,()(XURSHerzielt einen RONA von 0,4 Prozent
(Vorjahr – 21,2 Prozent). Wenngleich der Wertbeitrag noch
negativ ist, konnte gegenüber dem Vorjahr eine deutliche
Verbesserung erreicht werden. Die positive Entwicklung
der Neuaufträge und die eingeleiteten Restrukturierungsmaßnahmen im deutschen Hochbau führten dazu, dass
sich die Ertragslage erheblich verbesserte. Auch unsere
Auslandsak tivitäten trugen zu einer verbesserten Ergebnisentwicklung bei. Wir gehen davon aus, mittelfristig wieder einen positiven Wertbeitrag ausweisen zu können.
+2&+7,()5HDO(VWDWH konnte durch gute Vermietungsleistungen bei den laufenden Immobilienentwicklungen
das erzielte Vorjahresergebnis deutlich übertreffen. Mit einer Rendite von 10,2 Prozent (Vorjahr 12,7 Prozent) wer-
*HVFK¦IWVEHULFKW
den die Kapitalkosten erneut überschritten. Das Vorjahresniveau wird aufgrund des stark gestiegenen Vermögens
leicht unterschritten. Der Anstieg des Nettovermögens resultiert aus einer höheren Anzahl von Projektstarts und
dem Erwerb von aurelis Real Estate.
Auch der Unternehmensbereich +2&+7,()6HUYLFHV
leistet erneut einen stabilen Beitrag zum Konzernerfolg.
Mit einem RONA von 16,0 Prozent (Vorjahr 16,6 Prozent)
wurde der Mindestanspruch erneut überschritten. Das
erzielte Ergebnis konnte im Vorjahresvergleich um 25
Prozent vor allem durch den Ausbau des internationalen
Geschäfts und die Ergebnisbeiträge aus dem Bereich
Energy-Management gesteigert werden. Der Wertbeitrag
liegt mit 11,4 Mio. Euro durch die gestiegene Vermögensbasis oberhalb des Vorjahres. Das Nettovermögen ist
angestiegen, da der Beteiligungserwerb im Energie-Management nun vollständig im durchschnittlichen Nettovermögen enthalten ist.
$XVEOLFN
Die erfreuliche Geschäftsentwicklung im Jahr 2008 unterstreicht unsere auf nachhaltige Wertsteigerung ausgerichtete Strategie. Außer HOCHTIEF Europe konnten alle
Unternehmensbereiche einen positiven Wertbeitrag ausweisen.
Wir gehen für das Geschäftsjahr 2009 derzeit davon aus,
einen stabilen Wertbeitrag für unsere Aktionäre, Mitarbeiter und Kunden zu erwirtschaften. Die zukünftige Entwicklung wird dabei maßgeblich vom gesamtwirtschaftlichen
Umfeld beeinflusst.
Informationen für die
Aktionäre
Lagebericht
Konzernabschluss
:HUWVFK¸SIXQJ
Ř6LJQLƂNDQWHV:DFKVWXPGHU1HWWRZHUWVFK¸SIXQJ
Ř6FKZHUSXQNWGHU9HUWHLOXQJHQWI¦OOWDXIGLH
0LWDUEHLWHU
Ř'XUFK)UHPGNDSLWDODXIQDKPHJHVWLHJHQHU$QWHLO
GHU.UHGLWJHEHU
Im Berichtsjahr konnte HOCHTIEF die Wertschöpfung erneut deutlich steigern. Die Nettowertschöpfung verbesserte sich in 2008 gegenüber dem Vorjahr um 571,7 Mio.
Euro auf insgesamt 3.977,2 Mio. Euro. Dies entspricht
einer Steigerung von etwa 17 Prozent.
Ausschlaggebend für diese Zunahme ist die positive Entwicklung des Wertschöpfungsbeitrags aus der Unternehmensleistung abzüglich der Vorleistungen: Während die
Umsatzerlöse gegenüber dem Vorjahr um 16,1 Prozent anstiegen, entwickelte sich der korrespondierende Materialaufwand mit einem Zuwachs von 15,6 Prozent nur unterproportional. Hieraus ergab sich ein Anstieg der Wertschöpfung
von 727,4 Mio. Euro. Erhöhte betriebliche Erträge haben
dazu beigetragen, dass sich die Wertschöpfung verbesserte. Dieser positive Effekt wurde jedoch durch die in entsprechender Größenordnung gestiegenen betrieblichen
Aufwendungen vollständig kompensiert.
Der Anstieg der Abschreibungen insbesondere in den Unternehmensbereichen HOCHTIEF Asia Pacific und
HOCHTIEF Americas führte zu einer weiteren Belastung
der Wertschöpfung. Dämpfend wirkte sich auch das gegenüber dem Vorjahr rückläufige Beteiligungsergebnis
aus. Dies resultiert vor allem aus den im Geschäftsjahr
2007 wirksamen positiven Einmaleffekten. Diese waren
aus der Sonderdividende des Flughafens Sydney sowie
der im Zuge der Unternehmenssteuerreform erforderlichen
Neubewertung der bei der Equity-Bewertung des Flughafens Hamburg angesetzten latenten Steuern entstanden.
Zudem wurden im Berichtsjahr 2008 im Unternehmensbereich HOCHTIEF Asia Pacific Wertberichtigungen auf börsennotierte Beteiligungsgesellschaften vorgenommen.
Der größte Anteil der Wertschöpfung kam mit 82 Prozent –
wie in den Vorjahren – den Mitarbeitern zugute. Der Anteil
der Kreditgeber erhöhte sich 2008 durch die Aufnahme
von Fremdkapital zur Finanzierung unseres deutlich gestiegenen Geschäftsvolumens und der getätigten hohen
Investitionen. Zudem haben wir die zur Verfügung stehen-
(QWVWHKXQJGHU:HUWVFK¸SIXQJ
Umsatzerlöse
Bestandsveränderung der
Erzeugnisse
Sonstige betriebliche Erträge
8QWHUQHKPHQVOHLVWXQJ
Materialaufwand
Sonstige betriebliche Aufwendungen
Andere Finanzaufwendungen
9RUOHLVWXQJHQ
Finanzerträge
Beteiligungsergebnis
%UXWWRZHUWVFK¸SIXQJ
Abschreibungen
1HWWRZHUWVFK¸SIXQJ
$XIWHLOXQJGHU:HUWVFK¸SIXQJ
An Mitarbeiter
An Kreditgeber
An andere Gesellschafter
An Aktionäre*
An die öffentliche Hand
An Unternehmen
1HWWRZHUWVFK¸SIXQJ
in Mio. EUR
19.103,0
in %
98,1
2007
in Mio. EUR
16.451,8
in %
98,6
0,0
375,9
–14.250,6
0,0
1,9
73,2
– 0,2
230,8
–12.326,8
–
1,4
73,9
–1.259,7
– 22,7
Ŏ
117,6
306,0
– 392,3
6,5
0,1
0,6
1,6
2,0
–1.113,4
– 9,2
Ŏ
130,7
354,3
– 312,5
6,7
0,0
0,8
2,1
1,9
in Mio. EUR
3.261,8
195,3
167,1
88,2
177,9
86,9
in %
82,0
4,9
4,2
2,2
4,5
2,2
den Kreditlinien zur vorsorglichen Anhebung unserer Liquiditätsreserven weiter in Anspruch genommen. Der Rückgang des Anteils konzernfremder Gesellschafter beruht
überwiegend auf den gegenüber dem Vorjahr gesunkenen
Ergebnisbeiträgen der Leighton-Gruppe und der Flughafenbeteiligungen. Der Gewinnverwendungsvorschlag des
Vorstands sieht für das Geschäftsjahr 2008 eine wiederum erhöhte Dividende von 1,40 Euro je Stückaktie vor.
Trotz dieser Dividendensteigerung von knapp acht Prozent
liegt die Gesamtausschüttung an die Aktionäre durch den
in 2008 abgeschlossenen Rückkauf von zirka zehn Prozent eigener Aktien in etwa wieder auf dem Niveau des
Vorjahres. Der Steueraufwand als Anteil der öffentlichen
Hand an der Wertschöpfung steigt aufgrund erhöhter latenter Steuern aus Bewertungsunterschieden. Die auf das
Unternehmen entfallende Wertschöpfung ergibt sich als
Differenz zwischen dem Konzerngewinn und der Ausschüttung an die Aktionäre.
2007
in Mio. EUR
2.798,7
105,5
200,3
90,9
160,3
49,8
in %
82,2
3,1
5,9
2,7
4,7
1,4
*Der Ausschüttungsbetrag
2008 basiert auf der vom Vorstand vorgeschlagenen Dividende von 1,40 Euro je Stückaktie und den zum 31.12.2008
im Umlauf befindlichen Aktien.
*HVFK¦IWVEHULFKW
Glücksgefühle haben
die Kraft, alle Distanzen
zu überwinden.
Die schönste Art des
Wiedersehens: Am
Flughafen hat sie viele
Formen, Sprachen und
Gesten. Dieser Moment
ist die Kraftquelle, die
neuen Antrieb schafft.
„Green Building Award“ der EU: Der Athens International Airport, eine Flughafenbeteiligung von HOCHTIEF AirPort, wurde im Mai 2008 für die vorbildlichen
Energiesparmaßnahmen auf der gesamten Flughafenanlage ausgezeichnet.
Der Airport ist zudem Partner des GreenLight-Programms der Europäischen
Union und hat sich verpflichtet, den Energieverbrauch für Beleuchtungsmaßnahmen zu senken. So konnte der jährliche Stromverbrauch um 3 300 Megawattstunden reduziert werden.
66
Geschäftsbericht 2008
Informationen für die
Aktionäre
Lagebericht
Konzernabschluss
Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage
Ř2SHUDWLYH6W¦UNHI¾KUWH]XGHXWOLFKHP
Konzernwachstum
Ř8PVDW]YROXPHQHUUHLFKWHPLW0UG(XUR
QHXHV5HNRUGQLYHDX
Ř.RQ]HUQJHZLQQXP3UR]HQWJHJHQ¾EHU
Vorjahr gestiegen
Ertragslage
HOCHTIEF hat im abgelaufenen Geschäftsjahr das Geschäftsvolumen deutlich ausgeweitet und dabei die
Umsatzerlöse um 2,65 Mrd. Euro auf 19,1 Mrd. Euro gesteigert. Im Vergleich zum Vorjahr, in dem ein Umsatzvolumen von 16,45 Mrd. Euro erwirtschaftet worden war, belief
sich der Zuwachs auf 16,1 Prozent. Nahezu alle Unternehmensbereiche haben trotz der in 2008 einsetzenden konjunkturellen Abkühlung hierzu beigetragen. Der Anstieg
wurde dabei sowohl auf den internationalen Märkten als
auch auf dem Heimatmarkt in Deutschland erreicht.
Im internationalen Geschäft agierten unsere Unternehmensbereiche HOCHTIEF Americas und HOCHTIEF Asia Pacific
weiterhin sehr erfolgreich. Das von HOCHTIEF Americas
erzielte Umsatzvolumen betrug 8,05 Mrd. Euro (Vorjahr
6,95 Mrd. Euro). Der wesentliche Teil des Anstiegs entfällt
dabei auf die zum Ende des Vorjahres akquirierte Tochtergesellschaft Flatiron. Nachdem das Unternehmen 2007
nur mit dem Umsatzanteil von einem Monat in den Konzernabschluss einbezogen worden war (58,3 Mio. Euro),
trug Flatiron im gesamten Geschäftsjahr 2008 mit 854,2
Mio. Euro zu den Konzernumsatzerlösen bei. Daneben
erreichte unsere US-amerikanische Tochtergesellschaft
Turner einen Umsatzanstieg in Höhe von 5,2 Prozent auf
7,1 Mrd. Euro (Vorjahr 6,75 Mrd. Euro). Dabei bremste der
im Jahresdurchschnitt um 6,3 Prozent schwächere USDollarkurs den in der Konzernwährung Euro ausgewiesenen Umsatzanstieg. Turner überschritt die Schwelle von
zehn Mrd. US-Dollar und erlöste mit 10,45 Mrd. US-Dollar
im Vergleich zum Vorjahr (9,31 Mrd. US-Dollar) um 12,2
Prozent höhere Umsätze. Auch im australisch-pazifischen
Bereich setzte sich der Aufwärtstrend weiter fort. Im Unternehmensbereich HOCHTIEF Asia Pacific legten die Umsätze um 14,9 Prozent auf 6,88 Mrd. Euro (Vorjahr 5,99
Mrd. Euro) zu. Hier machte sich der deutliche Kursverfall
beim australischen Dollar bemerkbar, der sich im Jahresdurchschnitt um 6,4 Prozent abgeschwächt hat und somit
zu einem negativen Umsatzeffekt von nahezu einer halben
Betriebswirtschaftliche Gewinn- und Verlustrechnung
(In Mio. EUR)
2008
2007
306,0
(+) 15,0
44,6
354,3
(+) 22,6
39,7
%HWULHEOLFKHV(UJHEQLV(%,7$
Finanzergebnis
Neutrales Ergebnis
–141,0
–15,0
–15,6
– 22,6
(UJHEQLVYRU6WHXHUQ
Ertragsteuern
–177,9
–160,3
(UJHEQLVQDFK6WHXHUQ
davon: Konzerngewinn
davon: Anteile anderer Gesellschafter
175,1
167,1
140,7
200,3
Ergebnis der betrieblichen
7¦WLJNHLW
+ Beteiligungsergebnis
– Neutrales Ergebnis
+ Zinsgutschrift
Mrd. Euro geführt hat. Auf dem osteuropäischen Markt,
der für HOCHTIEF zunehmende Bedeutung erlangt, wurde
das Geschäft weiter ausgebaut und ein Umsatzvolumen
von knapp einer Mrd. Euro erzielt.
Der Auslandsanteil am Konzernumsatz blieb mit 86,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr unverändert und unterstreicht
damit den hohen Internationalisierungsgrad des Konzerns
und die Bedeutung der ausländischen Märkte für HOCHTIEF.
Das Geschäft auf dem Heimatmarkt in Deutschland hat
sich im abgelaufenen Geschäftsjahr ebenfalls sehr positiv
entwickelt. Hier erzielte HOCHTIEF mit 2,58 Mrd. Euro einen Umsatzanstieg in Höhe von 16,2 Prozent gegenüber dem
Vorjahr (2,22 Mrd. Euro). Dabei haben wir unsere Aktivitäten weg vom schwierigen Markt im deutschen Hochbaugeschäft hin zum Projektentwicklungs-, Dienstleistungsund Betreibergeschäft rund um Infrastrukturprojekte,
Immobilien und Anlagen entwickelt.
'HXWOLFKHU(UJHEQLVDQVWLHJLP+2&+7,().RQ]HUQ
Die Ergebnisentwicklung des Konzerns zeigte trotz der
weltweiten Konjunkturabkühlung im Geschäftsjahr 2008
sehr gute Zahlen. Das EHWULHEOLFKH(UJHEQLV(%,7$
verbesserte sich gegenüber dem Vorjahr (539,5 Mio. Euro)
um 136,6 Mio. Euro auf 676,1 Mio. Euro. In diesem Anstieg
Geschäftsbericht 2008
67
68
Geschäftsbericht 2008
um 25,3 Prozent spiegelte sich der gelungene Fortschritt
bei der Restrukturierung des Unternehmensbereichs
HOCHTIEF Europe wider, der im Vorjahr aufgrund erheblicher Verluste aus dem deutschen Hochbaugeschäft das
Konzernergebnis deutlich belastet hatte. Daneben profitierte der Unternehmensbereich HOCHTIEF Americas von
signifikanten Gewinnzuwächsen bei Turner und von dem
erfreulichen Ergebnisbeitrag der Tochtergesellschaft Flatiron, die erstmals für ein volles Geschäftsjahr einbezogen
wurde. Weiterhin erfolgreich entwickelte sich auch das
Geschäft der Unternehmensbereiche HOCHTIEF Real Estate mit einem Anstieg im betrieblichen Ergebnis von 29,7
Prozent und HOCHTIEF Services mit einem Zuwachs von
21,8 Prozent. Der Unternehmensbereich HOCHTIEF Concessions verzeichnete im Vorjahr einen überproportional
hohen Ergebnisbeitrag aus dem Bereich Airport. Dieser
war insbesondere durch den positiven Effekt aus der Unternehmenssteuerreform sowie eine Sonderdividende des
Flughafens Sydney beeinflusst. In der Berichtsperiode verlief das operative Geschäft unseres Flughafengeschäfts
wiederum sehr positiv. Aufgrund der genannten Sondereffekte blieb das betriebliche Ergebnis von HOCHTIEF Concessions jedoch unter Vorjahr. Der Unternehmensbereich
HOCHTIEF Asia Pacific leistete auch im Berichtsjahr mit
427,5 Mio. Euro einen überdurchschnittlich hohen Beitrag
zum betrieblichen Ergebnis des HOCHTIEF-Konzerns.
Dieser blieb jedoch leicht hinter dem Vorjahreswert (441,3
Mio. Euro) zurück. Ausschlaggebend hierfür war, dass
Leighton aus Vorsichtsgründen eine Wertberichtigung auf
alle börsennotierten Infrastrukturengagements auf den
Börsenkurs zum 31. Dezember 2008 vorgenommen hat.
Gegenläufig wirkte sich ein Entkonsolidierungserfolg aus
der Einbringung der Leighton-Tochtergesellschaft Gulf
Leighton L.L.C. in das assoziierte Unternehmen Al Habtoor
Engineering Enterprises Co. L.L.C. aus. Aufgrund des sehr
erfolgreichen operativen Geschäfts von Leighton lag das
betriebliche Ergebnis von HOCHTIEF Asia Pacific trotz der
Belastung durch die Wertberichtigung aber nur um 3,1
Prozent unter Vorjahr.
derliche Neubewertung der bei der Equity-Bewertung des
Flughafens Hamburg angesetzten latenten Steuern deutlich
positiv ausgewirkt. Vor dem Hintergrund dieser im Vorjahr
wirksamen Sondereinflüsse und der im Unternehmensbereich
HOCHTIEF Asia Pacific vorgenommenen Wertberichtigungen
auf einzelne Projektgesellschaften haben die Beteiligungsgesellschaften von HOCHTIEF aus dem operativen Geschäft
heraus wiederum sehr gute Ergebnisbeiträge erwirtschaftet.
Der Unternehmensbereich HOCHTIEF Asia Pacific konnte die
Belastungen aus den Buchwertabschreibungen insbesondere durch deutlich höhere Ergebnisbeiträge aus Gemeinschaftsunternehmen weitgehend kompensieren. Mit 159,2
Mio. Euro blieb das Beteiligungsergebnis von HOCHTIEF Asia
Pacific daher nur um 11,8 Mio. Euro hinter dem Vorjahreswert (171 Mio. Euro) zurück. Das Geschäft unseres Flughafenportfolios entwickelte sich weiterhin gut und lieferte auch
im Geschäftsjahr 2008 mit 116,7 Mio. Euro (Vorjahr 162,8
Mio. Euro) einen stabilen und hohen Ergebnisbeitrag – 2008
war das zweitbeste Jahr in der Geschichte von HOCHTIEF
AirPort. Der Rückgang gegenüber dem Vorjahr ist allein auf
die Sondereffekte des Geschäftsjahres 2007 zurückzuführen.
Das Beteiligungsergebnis blieb mit 306 Mio. Euro erwartungsgemäß hinter dem hohen, durch positive Sondereinflüsse gekennzeichneten Vorjahreswert (354,3 Mio.
Euro) zurück. Im Geschäftsjahr 2007 hatten sich insbesondere die vereinnahmte Sonderdividende vom Airport Sydney
sowie die im Rahmen der Unternehmenssteuerreform erfor-
.RQ]HUQJHZLQQJHJHQ¾EHU9RUMDKUQRFKPDOV
GHXWOLFKYHUEHVVHUW
Der Erfolg des Geschäftsjahres 2008 zeigte sich in einem
gegenüber dem bereits guten Vorjahreswert nochmals
verbesserten (UJHEQLVYRU6WHXHUQ. Mit 520,1 Mio. Euro
erreichte HOCHTIEF einen Ergebniszuwachs in Höhe von
Die im neutralen Ergebnis ausgewiesenen Aufwendungen (– 15 Mio. Euro) entfielen wie im Vorjahr (– 22,6 Mio.
Euro) vollständig auf Restrukturierungsaufwendungen des
Unternehmensbereichs HOCHTIEF Europe.
Das Finanzergebnis blieb im Geschäftsjahr 2008 mit
– 141 Mio. Euro erheblich unter dem Vergleichswert des
Vorjahres (– 15,6 Mio. Euro). Ausschlaggebend hierfür waren insbesondere Mittelaufnahmen bei Banken zur Finanzierung des deutlich gestiegenen Geschäftsvolumens sowie der im Vorjahr getätigten hohen Investitionen. Zudem
haben wir frühzeitig auf Restriktionen bei der Beschaffung
von Finanzierungsmitteln am Kapitalmarkt reagiert, die
sich im Zusammenhang mit der Finanzkrise abzeichneten.
Zur Sicherung der notwendigen Konzernliquidität haben
wir daher die uns zur Verfügung stehenden Kreditlinien
weiter in Anspruch genommen.
Informationen für die
Aktionäre
Lagebericht
Konzernabschluss
.DSLWDOƃXVVUHFKQXQJ+2&+7,().RQ]HUQ
(Kurzfassung)*
(In Mio. EUR)
18,8 Mio. Euro – das ist ein Plus von 3,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr (501,3 Mio. Euro). Ausschlaggebend
hierfür war die aufgrund des umgesetzten Restrukturierungsprogramms erfolgreich realisierte, klare Ergebnisverbesserung bei HOCHTIEF Europe.
Infolge dieses Ergebnisanstiegs hat sich auch der 6WHXHUDXIwand erwartungsgemäß erhöht. Nach 160,3 Mio. Euro im
Vorjahr belief er sich in der Berichtsperiode auf 177,9 Mio.
Euro. Hiervon entfallen auf tatsächliche Ertragsteuern 147,3
Mio. Euro (Vorjahr 157,4 Mio. Euro) und auf latente Steuern
30,6 Mio. Euro (Vorjahr 2,9 Mio. Euro). Aufgrund des niedrigeren Ergebnisses vor Steuern im Unternehmensbereich
HOCHTIEF Asia Pacific haben sich die tatsächlichen Steuern
vermindert. Dem standen jedoch höhere Aufwendungen aus
latenten Steuern gegenüber, die aus der Entwicklung der Bewertungsunterschiede im Geschäftsjahr 2008 resultierten.
Die Steuerquote blieb mit 34,2 Prozent auf einem weiterhin niedrigen Niveau. Der moderate Anstieg gegenüber
dem Vorjahr (32 Prozent) war auf die im Geschäftsjahr
2007 enthaltenen Sondereffekte im Airport-Bereich zurückzuführen, die sich mindernd auf die Steuerquote ausgewirkt hatten.
Das (UJHEQLVQDFK6WHXHUQ lag mit 342,2 Mio. Euro leicht
über dem hohen Vorjahreswert von 341 Mio. Euro. Einen
deutlicheren Zuwachs verzeichnete dabei der darauf entfallende Konzerngewinn. Nach 140,7 Mio. Euro im Vorjahr stieg er signifikant um 24,4 Prozent beziehungsweise
34,4 Mio. Euro auf 175,1 Mio. Euro. Demgegenüber ging
der auf konzernfremde Gesellschafter entfallende Anteil am
Ergebnis nach Steuern deutlich zurück. Mit 167,1 Mio.
Euro lag der Fremdanteil am Ergebnis um 33,2 Mio. Euro –
das ist ein Rückgang um 16,6 Prozent – unter dem Vorjahreswert (200,3 Mio. Euro). Ausschlaggebend für diese Entwicklung waren die gegenüber dem Vorjahr veränderten
Ergebnisbeiträge der einzelnen Unternehmensbereiche.
Durch die Ergebnisverbesserungen bei Konzerngesellschaften, an denen fremde Gesellschafter nicht oder nur
in geringerem Umfang beteiligt sind, und gleichzeitigen Ergebnisrückgängen bei Konzerngesellschaften mit hohen
Fremdanteilsquoten hat sich der fremden Gesellschaftern
zustehende Ergebnisanteil verringert.
Mittelveränderung aus laufender
Geschäftstätigkeit
Mittelveränderung aus der Investitionstätigkeit
Mittelveränderung aus der Finanzierungstätigkeit
=DKOXQJVZLUNVDPH9HU¦QGHUXQJHQGHUƃ¾VVLJHQ0LWWHO
)O¾VVLJH0LWWHO]XP-DKUHVende
2008
2007
266,1
609,3
– 901,3
–1.554,6
1.046,1
1.035,2
*Die vollständige Konzern-Kapitalflussrechnung finden Sie
im Konzernabschluss auf
Seite 129 dieses Geschäftsberichts.
Den in unserer Zwischenberichterstattung zum 30. September 2008 gegenüber der ursprünglichen Prognose angehobenen Konzernausblick haben wir mit dem vorgelegten Zahlenwerk trotz der Finanzkrise in vollem Umfang
erreicht. Konzernumsatz, Ergebnis vor Steuern und Konzerngewinn lagen – wie angekündigt – über den in 2007
erreichten Werten.
Finanzlage
.RQ]HUQ.DSLWDOƃXVVUHFKQXQJ
HOCHTIEF erwirtschaftete in der 0LWWHOYHU¦QGHUXQJDXV
ODXIHQGHU*HVFK¦IWVW¦WLJNHLW auch im Geschäftsjahr 2008
mit 266,1 Mio. Euro wiederum einen deutlich positiven
Liquiditätszufluss. Dieser blieb jedoch hinter dem Vergleichswert des Vorjahres (609,3 Mio. Euro) zurück. Ausschlaggebend hierfür war die nochmals erhöhte Mittelbindung im
Nettoumlaufvermögen. Diese resultierte insbesondere aus
dem Anstieg des operativen Geschäfts und dem damit
einhergehenden Anstieg der Forderungen aus dem Lieferund Leistungsverkehr. Dabei verzeichnete neben dem Unternehmensbereich HOCHTIEF Real Estate insbesondere
der Unternehmensbereich HOCHTIEF Asia Pacific einen
deutlichen Anstieg der Forderungen.
HOCHTIEF hat im Geschäftsjahr 2008 in erheblichem
Umfang in Sach- und Finanzanlagen investiert und dabei
abermals die Milliardengrenze überschritten. Mit insgesamt 1,16 Mrd. Euro blieb das Gesamtvolumen an ,QYHVtitionen jedoch erwartungsgemäß unter dem Rekordwert
des Vorjahres (1,77 Mrd. Euro). Auf den Erwerb von immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen entfielen in
der Berichtsperiode 645,5 Mio. Euro (Vorjahr 703,2 Mio.
Euro). Der Schwerpunkt der Investitionstätigkeit lag dabei
erneut auf Sachinvestitionen bei Leighton. Die Realisierung
der umfangreichen Infrastrukturvorhaben und das anlagenintensive Contract-Mining-Geschäft erforderten Investitionen im Umfang von 538,7 Mio. Euro (Vorjahr 638,3 Mio.
Euro) im Unternehmensbereich HOCHTIEF Asia Pacific.
Nach den Rekordinvestitionen des Vorjahres hat HOCHTIEF
in der Berichtsperiode den Fokus auf punktuelle VerstärGeschäftsbericht 2008
kungen im Finanzanlagebereich gelegt und die Ausgaben
dabei auf ein normalisiertes Maß zurückgefahren. Mit
510,5 Mio. Euro blieben die Finanzinvestitionen daher
deutlich hinter dem Vorjahreswert (1,07 Mrd. Euro) zurück.
Den Schwerpunkt bildeten erneut Investitionen von Leighton in Infrastrukturprojektgesellschaften und in die im Vorjahr erworbene Beteiligung an dem in der Golfregion tätigen Unternehmen Al Habtoor. Der Unternehmensbereich
HOCHTIEF Asia Pacific wendete im Geschäftsjahr 2008
insgesamt 466,5 Mio. Euro für Finanzinvestitionen auf. In
dem höheren Vorjahreswert von 726,6 Mio. Euro war mit
507,9 Mio. Euro der Erwerb von 45 Prozent der Anteile an
Al Habtoor enthalten. HOCHTIEF Concessions investierte
im abgelaufenen Geschäftsjahr 27,6 Mio. Euro (Vorjahr 130,7
Mio. Euro) in sein Beteiligungsportfolio. Der deutlich höhere
Vorjahreswert stand im Zusammenhang mit der Anteilsaufstockung am Airport Sydney und dem Erwerb der Beteiligung am Flughafen Budapest. Im Unternehmensbereich HOCHTIEF Americas wurden in der Berichtsperiode
mit drei Mio. Euro ebenfalls deutlich geringere Finanzinvestitionen gegenüber dem Vorjahr (191 Mio. Euro) getätigt. HOCHTIEF hatte im Vorjahr die Aktivitäten auf dem
nordamerikanischen Markt auf eine breitere Basis gestellt
und 178,1 Mio. Euro in die Akquisition des Tiefbauunternehmens Flatiron investiert. Der Mittelzufluss aus Anlagenabgängen von Sach- und Finanzanlagen belief sich im Geschäftsjahr 2008 auf insgesamt 422,4 Mio. Euro (Vorjahr
328,9 Mio. Euro). Gegenläufig flossen aus der Veränderung der Wertpapiere und Finanzforderungen Finanzmittel
im Umfang von 148,1 Mio. Euro (Vorjahr 187,3 Mio. Euro)
ab. Hier wirkte sich in der Berichtsperiode insbesondere
der Zukauf von Wertpapieren unserer luxemburgischen
Rückversicherungsgesellschaften aus. Im Vorjahr hatten
die Gewährung von Ausleihungen zum Erwerb der Immobiliengesellschaft aurelis Real Estate und der Beteiligung
am Flughafen Budapest sowie gegenläufige Einnahmen
aus Wertpapierverkäufen der HOCHTIEF Aktiengesellschaft zu dem Mittelabfluss geführt. Unter Berücksichtigung der Veränderung flüssiger Mittel aus Erst- und Entkonsolidierungen in Höhe von – 19,7 Mio. Euro (Vorjahr 78
Mio. Euro) belief sich der Mittelabfluss aus der Investitionstätigkeit per Saldo auf 901,3 Mio. Euro (Vorjahr 1,55 Mrd.
Euro).
70
Geschäftsbericht 2008
Der Mittelzufluss aus der )LQDQ]LHUXQJVW¦WLJNHLW blieb
mit 1,05 Mrd. Euro gegenüber dem Vorjahr (1,04 Mrd.
Euro) nahezu unverändert. Dabei wurden – insbesondere
bei Leighton und bei der HOCHTIEF Aktiengesellschaft –
erhebliche Mittel in Form von Bankkrediten, Schuldscheindarlehen, weiteren Inanspruchnahmen der syndizierten
Barkreditlinie sowie durch die Begebung eines US-DollarPrivate-Placements in Höhe von insgesamt 2,24 Mrd. Euro
neu aufgenommen. Zusätzlich zu den darin enthaltenen
Mittelaufnahmen zur Finanzierung der Investitionen und
des operativen Geschäfts standen dabei auch Maßnahmen im Mittelpunkt, die mit den Auswirkungen der Finanzkrise zusammenhängen. HOCHTIEF hat in diesem Kontext
kurzfristige Tagesgeldaufnahmen im Umfang von 225,9
Mio. Euro getätigt, um eine ausreichende Liquidität zu sichern. Dem standen signifikante Tilgungen von finanziellen
Verpflichtungen in Höhe von 1,09 Mrd. Euro (Vorjahr 298,7
Mio. Euro) gegenüber. Der Großteil davon entfiel mit 814,6
Mio. Euro auf Leighton. Neben erheblichen Rückzahlungen
von Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten wurde
die im Jahr 2003 begebene hundertjährige Anleihe im Volumen von 200 Mio. australischen Dollar im Geschäftsjahr
getilgt. Zudem haben wir das durch die Finanzkrise ausgelöste niedrige Kursniveau an den Aktienmärkten genutzt, um eigene Aktien zu erwerben. Diese Transaktion
führte zu einem Abfluss von finanziellen Mitteln in Höhe
von 93,5 Mio. Euro. Im Vorjahr wurde aus dem Verkauf
von im Bestand befindlichen eigenen Aktien ein Liquiditätszufluss von 336 Mio. Euro erzielt. Die in der Finanzierungstätigkeit enthaltenen Einzahlungen anderer
Gesellschafter in das Eigenkapital beliefen sich in der Berichtsperiode auf 222,1 Mio. Euro und betrafen die bei
Leighton und bei Sydney Airport Intervest realisierten
Kapitalerhöhungen. Zu berücksichtigen sind in der Mittelveränderung aus der Finanzierungstätigkeit zudem die
Dividendenauszahlungen – im Wesentlichen an HOCHTIEFund andere Leighton-Aktionäre – in Höhe von 234,6 Mio.
Euro (Vorjahr 195,6 Mio. Euro).
HOCHTIEF wies zum 31. Dezember 2008 mit 1,79 Mrd.
Euro einen gegenüber dem Vorjahr (1,4 Mrd. Euro) um
385,2 Mio. Euro höheren Bestand an flüssigen Mitteln aus.
Darin haben sich Wechselkursänderungen mit – 25,7 Mio.
Euro (Vorjahr – 81,9 Mio. Euro) ausgewirkt.
Informationen für die
Aktionäre
Lagebericht
Konzernabschluss
Der Free Cashflow verbesserte sich im Geschäftsjahr 2008
gegenüber dem Vorjahr (– 945,3 Mio. Euro) auf – 635,2 Mio.
Euro. Er setzt sich zusammen aus der Mittelveränderung aus
der laufenden Geschäftstätigkeit (266,1 Mio. Euro) und der
Mittelveränderung aus der Investitionstätigkeit (– 901,3 Mio.
Euro).
Konzernfinanzierung weiterhin sichergestellt –
QHXHV6FKXOGVFKHLQGDUOHKHQHUIROJUHLFKSODW]LHUW
Die langfristige, breit diversifiziert aufgestellte Konzernfinanzierung ist weiterhin gesichert. Nach dem im Vorjahr
bereits erfolgreich refinanzierten großen syndizierten Avalkreditvertrag, der eines der zentralen Finanzierungsinstrumente des HOCHTIEF-Konzerns darstellt, konnten im Berichtsjahr zwei weitere Schuldscheindarlehen erfolgreich
platziert werden.
Trotz der sich weiterhin schwierig entwickelnden Finanzund Kapitalmärkte, auf denen eine Beruhigung nicht abzusehen ist, ist es uns gelungen, im Juli 2008 zwei neue
Schuldscheindarlehen über insgesamt 250 Mio. Euro abzuschließen. Hierbei sind insbesondere die Laufzeiten von
fünf und sieben Jahren hervorzuheben. Derlei lange Laufzeiten sind inzwischen nahezu nicht mehr erreichbar. Zur
langfristigen Versorgung mit Kreditmitteln stellen beide
Tranchen daher einen weiteren wesentlichen Teil der Konzernfinanzierung sicher. Weiterhin ist auch die Ausdehnung
der Laufzeitenbänder von großer Bedeutung, um Fälligkeitskonzentrationen zu vermeiden. Das Fälligkeitsprofil der
wichtigsten HOCHTIEF-Finanzierungen konnte somit erneut
verlängert werden, nämlich auf die Jahre 2013 und 2015.
Ein weiterer wichtiger Aspekt bei der Auswahl des Finanzierungsinstruments Schuldschein war die Diversifizierung der Konzernkreditgeber, die wir nochmals vergrößert
haben. Der Schuldschein konnte mit erfreulich großer
Nachfrage außerhalb des HOCHTIEF-Kernbankenkreises
vermarktet werden, was eine Aufstockung des Darlehensbetrags auf letztlich 250 Mio. Euro erlaubte. Hierdurch verringert sich erneut die Abhängigkeit vom klassischen Bankensektor, der sich nach wie vor mehr als zurückhaltend
bei der Kreditvergabe zeigt. Die Dokumentation basiert
dabei im Wesentlichen auf den syndizierten Verträgen. Neue
vertragliche Bedingungen (Financial Covenants) mussten
nicht eingegangen werden. Die erzielten und für die langen Laufzeiten von fünf und sieben Jahren sehr attraktiven
Darlehenskonditionen spiegeln erneut die einwandfreie und
nachhaltig gute Bonität des HOCHTIEF-Konzerns auf den
Kreditmärkten wider.
Darüber hinaus konnten wir im abgelaufenen Jahr die wesentlichen bilateralen Aval- und Barkreditlinien prolongieren. Sie dienen dazu, den Konzern kurzfristig mit Liquidität
zu versorgen, und haben eine überwiegend einjährige Laufzeit. Erfreulich ist bei diesen kurzfristigen Barkreditfazilitäten insbesondere, dass wir zum Ende des Berichtsjahres
Verhandlungen mit neuen Kreditgebern aufnehmen konnten. Wir sind zuversichtlich, trotz der anhaltend ungünstigen Situation an den weltweiten Kapitalmärkten auch hier
weitere neue Kredite für den HOCHTIEF-Konzern sichern
zu können.
Neben diese zentralen Konzernfinanzierungen treten im
Einzelfall projektbezogene Kredite, die ausschließlich abgeschlossen werden, um einzelne Projekte kurzfristig zu
finanzieren. Diese erlauben keinen regelmäßigen Rückgriff
auf den Konzern, sondern sind nur auf den jeweils finanzierten Projekten besichert. Die individuell vereinbarten
Projektfinanzierungen sichern uns größtmögliche Flexibilität, zum Beispiel in Bezug auf die Ablösung bei einem vorzeitigen Projektverkauf an den Endinvestor.
Die außereuropäischen Unternehmensbereiche haben darüber hinaus eigene Finanzierungen vor Ort. So haben
Turner und Flatiron nach wie vor eine Bondingfazilität von
4,76 Mrd. US-Dollar in den USA, die jederzeit auf fünf Mrd.
US-Dollar aufgestockt werden kann. Diese sichert eine
langfristige Herauslegung der lokalen Absicherungen von
Bauaufträgen. Dies ist insbesondere vor dem Hintergrund
der geplanten Infrastrukturprogramme der neuen US-Regierung ein wichtiger Finanzierungsbestandteil. Flatiron hat
zudem eine neue bilaterale, kurzfristige Barkreditlinie zur Sicherstellung der lokalen Finanzierung abschließen können.
Auch der Leighton-Konzern ist in Australien über eigene,
langfristige Kreditverträge und ergänzende Projektfinanzierungen langfristig ausreichend finanziert. Die Finanzierungsbasis wurde im Berichtsjahr bei Leighton zusätzlich noch
über die sehr erfolgreiche Kapitalerhöhung weiter gestärkt.
Geschäftsbericht 2008
Konzernbilanz in Mrd. Euro
Immaterielle Vermögenswerte,
Sachanlagen, Investment
Properties
1,65
Finanzanlagen
2,10
Übrige Vermögenswerte
und latente Steuern
0,65
1,57
2,86
3,00
(LJHQNDSLWDO
0,44
2,02
0,67
1,90
0,09
0,72
0,35
Rückstellungen
1,40
Verbindlichkeiten
0,76
Latente Steuern
Rückstellungen
5,10
Wertpapiere und
flüssige Mittel
2,60
2,17
6,09
2008
2007
2008
4,23
.XU]IULVWLJH6FKXOGHQ
0,08
Vorräte, Forderungen und
übrige Vermögenswerte
Kurzfristige
Vermögenswerte
3DVVLYD
Langfristige
6FKXOGHQ
Langfristige
Vermögenswerte
$NWLYD
Verbindlichkeiten
5,07
2007
Vermögenslage
2SHUDWLYHV:DFKVWXPVFKOXJVLFKLQGHXWOLFK
gestiegener Bilanzsumme nieder
HOCHTIEF ist im Geschäftsjahr 2008 operativ deutlich gewachsen und hat dabei die Stellung seiner Einheiten in
den jeweiligen Marktsegmenten weiter gestärkt. Dabei lag
das Hauptaugenmerk auf der Integration, dem Ausbau
des operativen Geschäfts und der Stärkung der Rentabilität von im Vorjahr neu erworbenen Geschäftsfeldern und
Beteiligungsgesellschaften.
Die Bilanzsumme hat sich daher in 2008 erneut kräftig erhöht und betrug zum Stichtag 31. Dezember 2008 insgesamt 12,1 Mrd. Euro. Gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreswert von 10,66 Mrd. Euro ist das ein deutlicher
Anstieg um 1,44 Mrd. Euro beziehungsweise 13,5 Prozent.
Die langfristigen Vermögenswerte lagen dabei mit 4,4
Mrd. Euro und einem Anstieg in Höhe von 140,5 Mio. Euro
um 3,3 Prozent über dem Vergleichswert des Vorjahres
(4,26 Mrd. Euro). Nachdem im Vorjahr die immateriellen
Vermögenswerte aufgrund der Aktivierung von Firmenwerten aus Beteiligungserwerben auf 505,1 Mio. Euro gestiegen waren, ging der Bestand zum Jahresende 2008
auf 482,7 Mio. Euro leicht zurück. Dieser Rückgang ist im
Wesentlichen auf die ergebniswirksame Verteilung der bei
Erwerb von Flatiron im Auftragsbestand enthaltenen Ergebnisreserven zurückzuführen. Die aus den Beteiligungserwerben resultierenden Geschäfts- oder Firmenwerte beliefen sich zum Bilanzstichtag auf 407,8 Mio. Euro (Vorjahr
406,5 Mio. Euro). Daneben werden in den immateriellen
Vermögenswerten vor allem Konzessionen und Nutzungsrechte ausgewiesen. Der Bestand an Sachanlagen hat
sich aufgrund der höheren Leistungserbringung und der
dazu erforderlichen Kapazitätsausstattung – insbesondere
72
Geschäftsbericht 2008
in den Unternehmensbereichen HOCHTIEF Europe und
HOCHTIEF Asia Pacific – um 92,8 Mio. Euro auf 1,12 Mrd.
Euro erhöht. Die im Wesentlichen im Unternehmensbereich HOCHTIEF Real Estate gehaltenen Investment Properties blieben mit 42,9 Mio. Euro gegenüber dem Jahresendstand 2007 (41,2 Mio. Euro) nahezu unverändert.
Nachdem das Finanzanlagevermögen durch den deutlichen Ausbau des Beteiligungsportfolios zum Ende des
Vorjahres auf den Wert von 2,02 Mrd. Euro gestiegen war,
ergab sich im Geschäftsjahr 2008 erneut ein leichter Anstieg um 80,9 Mio. Euro auf 2,1 Mrd. Euro. Dabei hat sich
der Bestand an Finanzanlagen, die at Equity bewertet
werden, insbesondere durch Zukäufe bei Leighton um
206,5 Mio. Euro auf 1,67 Mrd. Euro erhöht. Demgegenüber verminderten sich die übrigen Finanzanlagen um
125,6 Mio. Euro auf 430,1 Mio. Euro. Wesentlicher Grund
hierfür waren die Wertberichtigungen im Zuge der Marktbewertung börsennotierter Projektgesellschaften im
Unternehmensbereich HOCHTIEF Asia Pacific. Die Finanzforderungen blieben mit 352,7 Mio. Euro nahezu auf Vorjahresniveau (365,2 Mio. Euro). Darin sind hauptsächlich
die Ausleihungen im Umfang von 309 Mio. Euro enthalten,
die im Zusammenhang mit den Beteiligungserwerben am
Flughafen Budapest und an der Immobiliengesellschaft
Aurelis Asset GmbH gewährt wurden. Die aktivisch ausgewiesenen Guthaben in Pensionsfonds haben sich aufgrund
der Finanzkrise und des daher gesunkenen Pensionsvermögens von 89 Mio. Euro auf 46,1 Mio. Euro vermindert.
Damit sind auch zum Geschäftsjahresende 2008 wesentliche Teile der Pensionsverpflichtungen durch Planvermögen gedeckt. Insgesamt sind die sonstigen Forderungen
und sonstigen Vermögenswerte um 35,2 Mio. Euro auf
95,8 Mio. Euro zurückgegangen. Die aktivisch ausgewiesenen latenten Steuern erhöhten sich gegenüber dem
Vorjahr (169,4 Mio. Euro) um 35,3 Mio. Euro auf 204,7 Mio.
Euro. Der Anstieg steht im Zusammenhang mit der erfolgsneutralen Bewertung von Wertpapieren und Pensionsverpflichtungen und betrifft vorrangig den Unternehmensbereich HOCHTIEF Americas.
Der sehr starke Anstieg der NXU]IULVWLJHQ9HUP¸JHQVwerte um 1,3 Mrd. Euro (20,3 Prozent) auf 7,7 Mrd. Euro
spiegelt den im Vergleich zum Ende des vorigen Geschäftsjahres (6,4 Mrd. Euro) forcierten Ausbau des operativen Geschäfts in 2008 wider. Die daraus resultierenden Forderungen aus Lieferungen und Leistungen erhöhten sich um
Informationen für die
Aktionäre
Lagebericht
Konzernabschluss
952,1 Mio. Euro beziehungsweise 25,7 Prozent auf 4,64
Mrd. Euro (Vorjahr 3,69 Mrd. Euro). Dabei weisen alle Unternehmensbereiche einen höheren Forderungsbestand
aus. Die sonstigen Forderungen und Vermögenswerte verminderten sich um 140,7 Mio. Euro auf einen Jahresendbestand von 171 Mio. Euro (Vorjahr 311,7 Mio. Euro). Der
wesentliche Teil des Rückgangs steht im Zusammenhang
mit dem Zahlungseingang aus dem im Vorjahr erfolgten
Verkauf der Anteile am Infrastrukturprojekt Vespucio Norte
Express. Der Bestand der Wertpapiere hat sich im Verlauf
des Geschäftsjahres 2008 um 43 Mio. Euro auf 809,4 Mio.
Euro erhöht. Der überwiegende Teil davon entfällt auf festverzinsliche Wertpapiere und Anteile an Rentenfonds. Der
zum Jahresende ausgewiesene Bestand an flüssigen Mitteln hat sich mit 1,79 Mrd. Euro gegenüber dem Vorjahr
(1,4 Mrd. Euro) um 385,2 Mio. Euro kräftig erhöht. Aufgrund
der Finanzkrise, die sich im Verlauf des Geschäftsjahres
2008 verschärfte, und der daraus zu erwartenden Schwierigkeiten bei der Liquiditätsversorgung an den Kreditmärkten hat HOCHTIEF frühzeitig reagiert und noch zur Verfügung stehende Refinanzierungslinien ausgeübt.
Das zum 31. Dezember 2008 ausgewiesene (LJHQNDSLWDO
lag mit 2,86 Mrd. Euro um 139,4 Mio. Euro unter dem Vorjahreswert (drei Mrd. Euro). Das Ergebnis nach Steuern
wirkte sich mit 342,2 Mio. Euro erhöhend im Konzerneigenkapital aus. Dazu kommen übrige neutrale Veränderungen in Höhe von 124,8 Mio. Euro, die im Wesentlichen
aus dem Kauf eigener Aktien (– 93,5 Mio. Euro) sowie Kapitaleinzahlungen (222,1 Mio. Euro) fremder Gesellschafter
bei Leighton und bei der Holdinggesellschaft des Flughafens Sydney resultierten. Gegenläufig minderten erfolgsneutrale Veränderungen aus der Währungsumrechnung, aus
der Marktbewertung von Finanzinstrumenten sowie aus
der Veränderung der versicherungsmathematischen Gewinne und Verluste das Eigenkapital um 371,8 Mio. Euro.
Der weitaus größte Teil dieser Minderung entfiel dabei auf
die erfolgsneutrale Marktbewertung bei Finanzinstrumenten, deren Kurse aufgrund der Auswirkungen der Finanzkrise deutlich rückläufig waren. Dazu kommen Dividendenausschüttungen an die HOCHTIEF-Aktionäre und andere
Gesellschafter, die zu einem Rückgang des Eigenkapitals
um 234,6 Mio. Euro führten.
Konzerneigenkapitals haben dazu geführt, dass die Eigenkapitalquote auf 23,6 Prozent (Vorjahr 28,2 Prozent) zurückging.
DieODQJIULVWLJHQ6FKXOGHQerhöhten sich zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2008 um 595,2 Mio. Euro auf 2,43
Mrd. Euro (Vorjahr 1,83 Mrd. Euro). Die Rückstellungen für
Pensionen und ähnliche Verpflichtungen stiegen – insbesondere bei Turner – von 29 Mio. Euro auf 76,7 Mio. Euro.
HOCHTIEF hat wesentliche Teile der Pensionsverpflichtungen durch die in Vorjahren vorgenommene Ausgliederung
von Vermögen in Pensionsfonds gedeckt. Durch das im
Zusammenhang mit der Finanzkrise rückläufige Vermögen
der Pensionsfonds weist HOCHTIEF aber zum 31. Dezember 2008 entsprechend höhere Pensionsverpflichtungen in
der Bilanz aus. Daneben sind die anderen langfristigen
Rückstellungen um 41,8 Mio. Euro auf 358,2 Mio. Euro gestiegen. Sie betreffen, wie im Vorjahr, vorrangig den Personal- und Versicherungsbereich. Die langfristigen Finanzverbindlichkeiten haben sich um 354,4 Mio. Euro auf 1,68
Mrd. Euro erhöht. Darin sind außer den von Leighton begebenen Anleihen vorrangig Kreditaufnahmen bei Kreditinstituten sowie die Inanspruchnahmen von Schuldscheindarlehen und der syndizierten Barkreditlinie zur langfristigen
Liquiditätssicherung des Konzerns enthalten.
Die NXU]IULVWLJHQ6FKXOGHQ stiegen ebenfalls deutlich an
und beliefen sich zum Geschäftsjahresende 2008 auf 6,81
Mrd. Euro – das ist ein Anstieg um 986,6 Mio. Euro gegenüber dem Stand zum 31. Dezember 2007 (5,83 Mrd. Euro).
Maßgeblichen Anteil an diesem Zuwachs hatten die Finanzverbindlichkeiten, die sich von 642,7 Mio. Euro um 605,6
Mio. Euro auf 1,25 Mrd. Euro erhöhten. Hierin wirkten sich im
Wesentlichen kurzfristige Kreditaufnahmen des Unternehmensbereichs HOCHTIEF Real Estate zur Finanzierung des
Projektentwicklungsgeschäfts sowie Tagesgeldaufnahmen
der Unternehmenszentrale zur Sicherstellung der Konzernliquidität aus. Daneben stiegen die Verbindlichkeiten aus dem
Liefer- und Leistungsverkehr um 418,4 Mio. Euro auf 4,56
Mrd. Euro (Vorjahr 4,14 Mrd. Euro). Das gewachsene Geschäftsvolumen führte insbesondere in den Unternehmensbereichen HOCHTIEF Americas und HOCHTIEF Europe zum
Ausweis höherer Verbindlichkeiten am Geschäftsjahresende.
Die mit dem Konzernwachstum einhergehende Bilanzverlängerung und die gleichzeitige leichte Verminderung des
Geschäftsbericht 2008
73
Eine Zukunft für die Vergangenheit:
Altes zu bewahren ist selbstverständlich für
das Traditionsunternehmen HOCHTIEF.
Wer geerbte Möbelstücke pflegt
und erhält, holt die Geschichte in
das eigene Wohnzimmer. Es gehört viel Arbeit dazu, alte Dinge
detailgetreu zu erneuern. Der
Lohn sind Werte, die bleiben. Und
neue Erinnerungen für morgen.
Gewachsene Strukturen mit neuem Gesicht: In Essen restauriert HOCHTIEF Construction die alte Tuchmacherei aus dem Jahr 1724. Hier entsteht das „Uferpalais“
an der Ruhr mit 36 modernen Eigentumswohnungen, die auch energietechnisch auf
dem neuesten Stand sind. Bei dem Projekt spielt der Erhalt der historischen Strukturen eine große Rolle: Das Gebäude wird in enger Abstimmung mit der Denkmalschutzbehörde realisiert. Die gesamte Fassade bleibt original erhalten – so werden
Bestehendes und Neues optimal verknüpft.
Geschäftsbericht 2008
Informationen für die
Aktionäre
Lagebericht
Konzernabschluss
Erläuterungen zur Ertrags-, Finanz- und
Vermögenslage der
+2&+7,()$NWLHQJHVHOOVFKDIW+ROGLQJ
'LH+2&+7,()$NWLHQJHVHOOVFKDIWI¾KUWGLH8QWHU
QHKPHQVEHUHLFKHGHV+2&+7,().RQ]HUQVDOV
VWUDWHJLVFKH0DQDJHPHQW+ROGLQJ,QVRIHUQLVWGDV
(UJHEQLVGHU+2&+7,()$NWLHQJHVHOOVFKDIWYRUDOOHP
durch das Beteiligungsergebnis sowie durch Erlöse
XQG$XIZHQGXQJHQEHVWLPPWGLHLP=XVDPPHQKDQJ
PLWGHU$XV¾EXQJGHU+ROGLQJIXQNWLRQHQVWHKHQ
%LODQ]GHU+2&+7,()$NWLHQJHVHOOVFKDIW
(Kurzfassung)
Der Jahresabschluss der HOCHTIEF Aktiengesellschaft
ist nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuchs (HGB)
und des Aktiengesetzes (AktG) aufgestellt und vom Abschlussprüfer Deloitte & Touche GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen worden. Die Bekanntmachung des
Jahresabschlusses und des Lageberichts der HOCHTIEF
Aktiengesellschaft für das Geschäftsjahr 2008 erfolgt im
elektronischen Bundesanzeiger.
8PODXIYHUP¸JHQ
Vorräte, übrige Forderungen
und sonstige Vermögensgegenstände
Finanzmittel
*HZLQQXQG9HUOXVWUHFKQXQJGHU+2&+7,()
$NWLHQJHVHOOVFKDIW.XU]IDVVXQJ
(In Mio. EUR)
2008
2007
Umsatzerlöse
Veränderung des Bestands an
nicht abgerechneten Bauarbeiten
Sonstige betriebliche Erträge
Materialaufwand
Personalaufwand
Abschreibungen
Sonstige betriebliche Aufwendungen
Ergebnis Finanzanlagen
Zinsergebnis
Abschreibungen auf Finanzanlagen
und auf Wertpapiere des Umlaufvermögens
Ergebnis der gewöhnlichen
*HVFK¦IWVW¦WLJNHLW
Steuern vom Einkommen und vom
Ertrag
-DKUHV¾EHUVFKXVV
Gewinnvortrag
Veränderung der Gewinnrücklagen
Bilanzgewinn
195,0
150,4
0,7
95,4
–116,9
– 83,2
– 6,2
– 0,4
379,8
– 96,7
– 99,7
– 7,5
–112,8
182,8
–17,5
–136,4
44,6
8,4
– 35,1
– 205,2
37,3
– 4,3
32,6
– 32,5
–1,9
4,6
83,6
31.12.2007
42,7
1.853,9
45,9
1.515,0
$NWLYD
908,7
905,0
985,3
648,2
Eigenkapital
Rückstellungen
Verbindlichkeiten
3DVVLYD
1.489,4
388,7
1.832,2
1.482,4
438,5
1.273,5
(In Mio. EUR)
$QODJHYHUP¸JHQ
Immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen
Finanzanlagen
Ertragslage
Das Ergebnis des Einzelabschlusses der HOCHTIEF Aktiengesellschaft wird maßgeblich von den Beteiligungsergebnissen sowie durch Erlöse und Aufwendungen im Zusammenhang mit der Holdingfunktion bestimmt.
Finanz- und Vermögenslage
Die Finanz- und Vermögenslage der HOCHTIEF Aktiengesellschaft ist aufgrund ihrer Holdingfunktion durch die
Finanzanlagen und Forderungen gegen verbundene Unternehmen geprägt, die sich auf 68,5 Prozent (Vorjahr 71,9
Prozent) der Bilanzsumme belaufen.
Das gezeichnete Kapital der HOCHTIEF Aktiengesellschaft
in Höhe von 179,2 Mio. Euro ist unverändert eingeteilt in
70 000 000 nennwertlose Stückaktien. Aufgrund des Erwerbs eigener Aktien wurde entsprechend den gesetzlichen Vorschriften die Rücklage für eigene Anteile in Höhe
des Buchwerts der eigenen Anteile von 186,9 Mio. Euro
durch Umbuchung aus den anderen Gewinnrücklagen
gebildet. Das Eigenkapital erreichte einen Anteil von 40,1
Prozent (Vorjahr 46,4 Prozent) an der Bilanzsumme.
Geschäftsbericht 2008
Die Verbindlichkeiten enthalten mit 200 Mio. Euro im Jahr
2004 gewährte Schuldscheindarlehen mit einer Ursprungslaufzeit von fünf Jahren und einem fünfprozentigen Zinskupon. Am 4. Juli 2008 wurden zwei weitere Schuldscheindarlehen abgeschlossen. Davon hat eines einen Nominalwert
von 200 Mio. Euro mit einer Laufzeit von fünf Jahren, das
zweite beläuft sich auf nominal 50 Mio. Euro und hat eine
Laufzeit von sieben Jahren. Beide Darlehen werden mit
dem Sechsmonats-EURIBOR jeweils zuzüglich einer angemessenen Marge verzinst. Darüber hinaus ist hier mit 477
Mio. Euro die Inanspruchnahme einer syndizierten Barkreditlinie mit einem Gesamtvolumen von 600 Mio. Euro ausgewiesen.
$QJDEHQJHP¦¡i$EV1UXQG$EV
EH]LHKXQJVZHLVHi$EV1UXQG$EV+*%
Das gezeichnete Kapital der HOCHTIEF Aktiengesellschaft
in Höhe von 179.200 Tsd. Euro ist unverändert eingeteilt in
70 000 000 nennwertlose Stückaktien. Der auf die einzelne
Aktie entfallende anteilige Betrag des Grundkapitals beträgt 2,56 Euro.
Die HOCHTIEF Aktiengesellschaft weist für das Geschäftsjahr 2008 einen Jahresüberschuss in Höhe von 97,9 Mio.
Euro aus. Aus dem Bilanzgewinn des Vorjahres ist gemäß
Hauptversammlungsbeschluss vom 8. Mai 2008 eine Einstellung in die anderen Gewinnrücklagen in Höhe von 32,5
Mio. Euro vorgenommen worden. Unter Einbeziehung des
Gewinnvortrags (32,6 Mio. Euro) ergibt sich ein Bilanzgewinn in Höhe von 98 Mio. Euro.
Die CARIÁTIDE S. A., Avda. Pio XII n° 102, 28036 Madrid,
Spanien, hat unter Bezugnahme auf die Regelung in § 21
Abs. 1 WpHG mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an der
HOCHTIEF Aktiengesellschaft am 24. April 2007 25,08 Prozent betragen hat. Dieselbe Mitteilung hat die ACS, Actividades de Construcción y Servicios, S.A., Avda. Pio XII
n° 102, 28036 Madrid, Spanien, gemacht, und zwar verbunden mit dem Hinweis, dass diese Stimmrechte von der
CARIÁTIDE S.A. gehalten werden und ihr über ihre Beteiligung an der CARIÁTIDE S.A. nach § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1
WpHG zuzurechnen sind.
*HZLQQYHUZHQGXQJVYRUVFKODJGHV9RUVWDQGV
Vorstand und Aufsichtsrat schlagen vor, zu beschließen:
Der Bilanzgewinn der HOCHTIEF Aktiengesellschaft des
Geschäftsjahres 2008 in Höhe von 98.000.000,– Euro
wird zur Ausschüttung einer Dividende von 1,40 Euro je
dividendenberechtigter Stückaktie verwendet, und der
aus dem Bilanzgewinn auf nicht dividendenberechtigte
Aktien entfallende Betrag, das sind 9.799.584,20 Euro,
wird auf neue Rechnung vorgetragen.
Die Dividende ist am Tag nach der Hauptversammlung
zahlbar.
Bis zur Hauptversammlung kann sich die Zahl der dividendenberechtigten Stückaktien verändern. In diesem Fall
wird bei unveränderter Ausschüttung von 1,40 Euro je dividendenberechtigter Stückaktie der Hauptversammlung
ein entsprechend angepasster Gewinnverwendungsvorschlag unterbreitet.
76
Geschäftsbericht 2008
Die Kapitalrücklage enthält das Aufgeld aus der Ausgabe
von Aktien durch die HOCHTIEF Aktiengesellschaft.
Dem Vorstand sind keine Beschränkungen, die Stimmrechte oder die Übertragung von Aktien betreffen, bekannt.
Aktien mit Sonderrechten, die Kontrollbefugnisse verleihen,
existieren nicht. Es ist dem Vorstand nicht bekannt, dass
Arbeitnehmer am Kapital beteiligt sind und ihre Kontrollrechte nicht unmittelbar ausüben.
Gesetzliche Vorschriften über die Ernennung und Abberufung der Mitglieder des Vorstands und über die Änderung
der Satzung finden sich in den §§ 84, 85 AktG beziehungsweise §§ 179, 133 AktG. Nach § 7 Abs. 1 der Satzung besteht der Vorstand mindestens aus drei Personen. § 23
Abs. 1 der Satzung bestimmt, dass die Beschlüsse der
Hauptversammlung mit einfacher Mehrheit der abgegebenen Stimmen gefasst werden, sofern nicht das Gesetz
zwingend etwas anderes bestimmt. Soweit das Gesetz
außer der Stimmenmehrheit eine Mehrheit des bei der Beschlussfassung vertretenen Kapitals verlangt, genügt nach
§ 23 Abs. 3 der Satzung die einfache Mehrheit, sofern nicht
zwingend eine andere Mehrheit vorgeschrieben ist.
Informationen für die
Aktionäre
Lagebericht
Konzernabschluss
Der Vorstand ist gemäß § 4 Abs. 5 der Satzung ermächtigt,
das Grundkapital bis zum 17. Mai 2010 mit Zustimmung
des Aufsichtsrats durch Ausgabe neuer, auf den Inhaber
lautender Stückaktien gegen Bar- und/oder Sacheinlagen
einmal oder mehrmals um bis zu insgesamt 53.760 Tsd.
Euro zu erhöhen (genehmigtes Kapital I). Die weiteren Einzelheiten ergeben sich aus der vorgenannten Satzungsbestimmung.
Das Grundkapital der Gesellschaft ist gemäß § 4 Abs. 4
der Satzung um bis zu 38.400 Tsd. Euro, eingeteilt in bis
zu Stück 15 000 000 auf den Inhaber lautende Stückaktien
bedingt erhöht (bedingtes Kapital). Die Einzelheiten ergeben sich aus der vorgenannten Satzungsbestimmung.
Ermächtigung zum Aktienrückkauf:
Durch Beschluss der Hauptversammlung vom 8. Mai 2008
ist die Gesellschaft gemäß § 71 Abs. 1 Nr. 8 AktG ermächtigt
worden, eigene Aktien zu erwerben. Diese Ermächtigung
gilt bis zum 7. November 2009. Sie ist insgesamt auf einen
Anteil von zehn Prozent des im Zeitpunkt der Beschlussfassung der Hauptversammlung bestehenden Grundkapitals beschränkt, wobei eigene Aktien in einem Umfang von
höchstens fünf Prozent des im Zeitpunkt der Beschlussfassung der Hauptversammlung bestehenden Grundkapitals
durch den Einsatz von Call-Optionen erworben werden
dürfen. Die Ermächtigung kann unmittelbar durch die Gesellschaft oder durch von der Gesellschaft beauftragte
Dritte ausgeübt werden und erlaubt den Erwerb eigener
Aktien im ganzen Umfang oder in Teilbeträgen sowie den
einmaligen oder mehrmaligen Erwerb. Der Erwerb eigener
Aktien kann über die Börse oder mittels eines an sämtliche Aktionäre gerichteten öffentlichen Kaufangebots oder
durch die Ausgabe von Andienungsrechten an die Aktionäre oder durch den Einsatz von Call-Optionen erfolgen.
Die Bedingungen für den Erwerb werden im Beschluss
weiter spezifiziert.
Der Vorstand ist durch den Beschluss der Hauptversammlung vom 8. Mai 2008 ermächtigt, mit Zustimmung des
Aufsichtsrats bei einer Veräußerung erworbener eigener
Aktien durch ein Angebot an alle Aktionäre den Inhabern
der von der Gesellschaft oder einem ihrer nachgeordneten
Konzernunternehmen eventuell ausgegebenen Options-
und/oder Wandelanleihen ein Bezugsrecht auf die Aktien
zu gewähren. Der Vorstand ist weiter ermächtigt, erworbene eigene Aktien mit Zustimmung des Aufsichtsrats in
anderer Weise als über die Börse oder durch ein Angebot
an sämtliche Aktionäre zu veräußern, wenn die Aktien gegen Barzahlung zu einem Preis veräußert werden, der den
Börsenkurs von Aktien der Gesellschaft gleicher Ausstattung zum Zeitpunkt der Veräußerung nicht wesentlich unterschreitet.
Der Vorstand der HOCHTIEF Aktiengesellschaft ist ferner
unter den nachstehenden Voraussetzungen ermächtigt,
erworbene eigene Aktien mit Zustimmung des Aufsichtsrats Dritten in anderer Weise als über die Börse oder mittels Angebot an sämtliche Aktionäre anzubieten und zu
übertragen. Dies kann im Rahmen des Erwerbs von Unternehmen oder Beteiligungen daran oder von Unternehmensteilen oder im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen geschehen. Dies ist außerdem zulässig zur
Einführung von Aktien der Gesellschaft an ausländischen
Börsen, an denen sie bisher nicht zum Handel zugelassen
sind. Außerdem dürfen die Aktien Personen zum Erwerb
angeboten werden, die im Arbeitsverhältnis zu der Gesellschaft oder einem mit ihr verbundenen Unternehmen stehen oder standen. Außerdem dürfen die Aktien den Inhabern der von der Gesellschaft oder einem nachgeordneten
Konzernunternehmen der Gesellschaft gemäß der Ermächtigung durch die Hauptversammlung vom 18. Mai 2005
(TOP 10) begebenen Options- und/oder Wandelanleihen
bei Ausübung ihrer Options- und/oder Wandlungsrechte
und/oder -pflichten gewährt werden.
Das gesetzliche Bezugsrecht der Aktionäre auf diese eigenen Aktien wird gemäß §§ 71 Abs. 1 Nr. 8, 186 Abs. 3, 4
AktG insoweit ausgeschlossen, wie diese Aktien gemäß
der vorstehenden Ermächtigung verwendet werden.
Weiterhin wird der Vorstand ermächtigt, die erworbenen
eigenen Aktien mit Zustimmung des Aufsichtsrats einzuziehen, ohne dass die Einziehung und ihre Durchführung
eines weiteren Hauptversammlungsbeschlusses bedürfen.
Die Bedingungen der Bezugsrechtsgewährung, Veräußerung, Übertragung beziehungsweise Einziehung der eige-
Geschäftsbericht 2008
77
nen Aktien werden in dem Beschluss der Hauptversammlung weiter spezifiziert.
Die HOCHTIEF Aktiengesellschaft hat am 24. Oktober
2007 mit einem internationalen Bankenkonsortium einen
langfristigen Rahmenavalkreditvertrag mit einer Kreditsumme von zwei Mrd. Euro und den bereits früher geschlossenen Barkreditvertrag mit einer Kreditsumme von
600 Mio. Euro sowie eine weitere, bereits früher geschlossene Garantiefazilität mit einer Kreditsumme von 291,5 Mio.
Euro in jeweils neuer Fassung geschlossen. Die Kreditverträge enthalten inhaltlich identische Change-of-ControlBestimmungen. Danach können die jeweiligen Kreditgeber
(nachdem mit dem Kreditnehmer zuvor Verhandlungen zur
Fortführung der Kredite, die unter Berücksichtigung der
Kreditwürdigkeit der Person des Übernehmers, der Gefahr
eventueller Änderungen der Unternehmensstrategie und
eventueller Beschränkungen der Kreditgeber bei der Kreditvergabe zu führen sind, ergebnislos geblieben sind) ihre
Kreditengagements unter der nachfolgend genannten Voraussetzung beenden. Diese Voraussetzung tritt ein, wenn
eine Person oder eine Gruppe von Personen im Wege abgestimmten Verhaltens die Kontrolle im Sinne von § 29
Abs. 2 WpÜG über den Kreditnehmer erlangt. Die Erklärung zur Beendigung des Kreditengagements kann bis
zum Ablauf von 70 Tagen nach Kenntniserlangung der
HOCHTIEF Aktiengesellschaft vom Eintritt der vorgenannten Voraussetzung unter Berücksichtigung von einer Mindestbedenkzeit von zehn Tagen von den Kreditgebern abgegeben werden.
Die HOCHTIEF Aktiengesellschaft hat mit zwei Kreditinstituten am 24. Mai 2004 jeweils einen Schuldschein-Darlehensvertrag über jeweils 100 Mio. Euro geschlossen. Diese
Verträge beziehungsweise diese Darlehensforderungen
können von den Darlehensgläubigern außerordentlich gekündigt werden, wenn mindestens 50 Prozent des Grundkapitals der HOCHTIEF Aktiengesellschaft von einem oder
mehreren anderen Unternehmen übernommen werden
oder auf andere Weise die Kontrolle über die HOCHTIEF
Aktiengesellschaft auf ein oder mehrere andere Unternehmen übergeht.
78
Geschäftsbericht 2008
Die HOCHTIEF Aktiengesellschaft hat am 8. Juli 2008 mit
einem inländischen Kreditinstitut einen Rahmenkreditvertrag über 50 Mio. Euro geschlossen. Im Fall eines Kontrollwechsels kann dieser Kreditvertrag nach Ablauf einer Frist
von 60 Tagen gekündigt werden, falls über die Fortführung
des Kreditrahmens keine Einigung erzielt wurde. Kontrollwechsel im vorgenannten Sinne bedeutet, dass eine Person
allein oder mit anderen Personen gemeinsam handelnd Kontrolle über den Kreditnehmer erwirbt, vorausgesetzt, dass
diese Person oder diese Personen zum Zeitpunkt des Abschlusses des Vertrags nicht Gesellschafter des Kreditnehmers waren. Bei den Fortführungsverhandlungen sind als
Kriterien die Bonität des Erwerbers, das Risiko potenzieller
Änderungen der strategischen Ausrichtung des Kreditnehmers aufgrund des Kontrollwechsels sowie alle sonstigen
berechtigten Interessen des Kreditgebers zu berücksichtigen.
Die HOCHTIEF Aktiengesellschaft hat mit einem inländischen
Kreditinstitut am 4. Juli 2008 zwei Schuldschein-Darlehensverträge über 50 Mio. Euro und 200 Mio. Euro geschlossen.
Im Fall eines Kontrollwechsels ist die HOCHTIEF Aktiengesellschaft zur vorzeitigen Rückzahlung der Darlehen verpflichtet, falls sie als Darlehensnehmerin und der Darlehensgeber nicht binnen 60 Tagen ab Mitteilung des Kontrollwechsels
eine Einigung über die Fortführung des Darlehens erzielt
haben und der Darlehensgeber die vorzeitige Rückzahlung
binnen zehn Tagen nach Ablauf der 60-Tage-Frist verlangt.
Kontrollwechsel im vorgenannten Sinne bedeutet den Erwerb der Kontrolle an der HOCHTIEF Aktiengesellschaft
im Sinne von § 29 Abs. 2 WpÜG durch eine Person oder
eine Personengruppe in abgestimmtem Verhalten im Sinne
von § 30 Abs. 2 WpÜG.
Die HOCHTIEF Aktiengesellschaft hat am 23. Oktober 2007
mit vier US-Surety-Gesellschaften zur Absicherung der von
diesen bereitgestellten Bonding-Linie in Höhe von fünf
Mrd. US-Dollar eine „General Counter Indemnity“ abgeschlossen. Die „General Counter Indemnity“ enthält eine
Change-of-Control-Bestimmung, die den Surety-Gesellschaften unter der nachfolgend genannten Voraussetzung
das Recht einräumt, von der HOCHTIEF Aktiengesellschaft
eine bar zu entrichtende Sicherheitsleistung von bis zu
500 Mio. US-Dollar zu fordern. Diese Voraussetzung tritt
ein, wenn eine Person oder eine Gruppe von Personen im
Informationen für die
Aktionäre
Lagebericht
Konzernabschluss
Wege abgestimmten Verhaltens insgesamt 30 Prozent
oder mehr der Aktien der HOCHTIEF Aktiengesellschaft
erwirbt oder anderweitig die Kontrolle im Sinne von § 29
Abs. 2 WpÜG über die HOCHTIEF Aktiengesellschaft erlangt. Die Sicherheitsleistung hat in diesem Fall innerhalb von
30 Bankarbeitstagen nach Geltendmachung der Forderung
zu erfolgen.
Die HOCHTIEF Aktiengesellschaft ist über Tochtergesellschaften mittelbar an der HOCHTIEF AirPort Capital
GmbH & Co. KGaA als Komplementärin – firmierend unter
HOCHTIEF AirPort Capital Verwaltungs GmbH & Co. KG –
beteiligt. Zu dieser Beteiligung existiert ein Shareholders’
Agreement. Danach sind die Aktionäre der vorgenannten
KGaA unter spezifischen Bedingungen berechtigt, sämtliche Anteile an der vorgenannten Komplementärin zu übernehmen. Dieser Fall tritt – in Abhängigkeit von der Person
des Erwerbers – zum einen ein, falls ein Unternehmen die
Mehrheit der Aktien oder Stimmrechte an der HOCHTIEF
Aktiengesellschaft oder auf sonstige Weise die Kontrolle
über die HOCHTIEF Aktiengesellschaft erwirbt oder als Treuhänder über die entsprechenden Stimmrechte oder Kontrollmechanismen verfügt. Zum anderen tritt dieser Fall ein,
falls mehr als die Hälfte der Aktien oder Stimmrechte an
der HOCHTIEF Aktiengesellschaft von einem Dritten erworben werden oder dieser auf sonstige Weise die Kontrolle
über die HOCHTIEF Aktiengesellschaft erwirbt und binnen
neun Monaten nach Bekanntwerden dieses Erwerbs mehr
als die Hälfte des „Key Personnel“ beziehungsweise mindestens drei Personen, die zum „Key Personnel“ gehören,
die HOCHTIEF AirPort GmbH verlässt beziehungsweise
verlassen.
Die HOCHTIEF PPP Solutions GmbH hat Anteile an zwei
chilenischen Mautstraßen-Projektgesellschaften veräußert.
Der Kaufvertrag sieht vor, dass die Verkäuferin unter bestimmten Umständen verpflichtet ist, dem Käufer einen
Garantiebarwert zur Verfügung zu stellen, der den Kaufpreis übersteigt. Die HOCHTIEF Aktiengesellschaft hat für
die Verpflichtungen der Verkäuferin garantiert. Daher ist
unter anderem ein Kontrollwechsel bei der HOCHTIEF Aktiengesellschaft ein solcher Umstand, der die Garantiebarwertverpflichtung auslöst. Der Vertrag spricht von einem
Kontrollwechsel, wenn eine Person oder eine Gruppe von
Personen im Wege abgestimmten Verhaltens die Kontrolle
im Sinne von § 29 Abs. 2 WpÜG über die HOCHTIEF Aktiengesellschaft erlangt.
Gemäß der von der HOCHTIEF Aktiengesellschaft abgeschlossenen Haftpflichtversicherung ist vorgesehen, dass
der Versicherer im Fall der Übernahme der Gesellschaft
das Recht zur Anpassung der Prämien und Bedingungen
hat. In der von der HOCHTIEF Aktiengesellschaft abgeschlossenen D&O-Versicherung ist eine Einschränkung
des Versicherungsschutzes vorgesehen, falls eine andere
Gesellschaft oder ein sonstiger Dritter einen beherrschenden Einfluss auf die HOCHTIEF Aktiengesellschaft erlangt.
In einem solchen Fall besteht Versicherungsschutz nur für
diejenigen Ansprüche, die auf Pflichtverletzungen beruhen,
die bis zum Zeitpunkt der Erlangung des beherrschenden
Einflusses Dritten gegenüber begangen wurden.
Über die Pflichtangaben gemäß § 289 Abs. 4 Nr. 8/§ 315
Abs. 4 Nr. 8 HGB hinaus bestehen bei anderen Konzerngesellschaften weitere Vereinbarungen, die unter der Bedingung eines Kontrollwechsels stehen und nachfolgend
auszugsweise und nicht abschließend dargestellt sind: Ein
Kontrollwechsel bei der HOCHTIEF AirPort GmbH führt zu
verschiedenen Rechtsfolgen. Insbesondere können hierdurch verschiedene Kauf- und Verkaufsverpflichtungen im
Hinblick auf die von der HOCHTIEF AirPort GmbH gehaltenen Beteiligungen ausgelöst werden. Im Geschäftsbereich
PPP werden dem Auftraggeber in den Projektverträgen
häufig weitgehende Gestaltungsrechte eingeräumt, die
eine Änderung der Beteiligungsverhältnisse an der jeweiligen Projektgesellschaft erschweren sollen.
Falls Aktionäre die Kontrolle über die HOCHTIEF Aktiengesellschaft im Sinne der §§ 29, 30 WpÜG erwerben,
haben alle im Geschäftsjahr amtierenden Mitglieder des
Vorstands – nach den mit ihnen bereits vor 2008 getroffenen Vereinbarungen – das Recht, ihr Vorstandsmandat mit
einer Frist von sechs Monaten niederzulegen und den
Dienstvertrag zum gleichen Zeitpunkt zu kündigen. Dieses
Recht steht den jeweiligen Vorstandsmitgliedern auch in
weiteren übernahmeähnlichen Fällen zu, die vertraglich im
Einzelnen festgelegt sind (insbesondere bei Erwerb der
Mehrheit der Stimmrechte in der Hauptversammlung).
Geschäftsbericht 2008
Weiterhin besteht dieses Recht auch für den Fall, dass das
jeweilige Vorstandsmitglied einem nachhaltigen und substanziellen Druck durch Aktionäre ausgesetzt wird, die seinen Rücktritt oder die Vornahme bestimmter Handlungen
fordern, die das jeweilige Vorstandsmitglied nicht mit der
eigenen Verantwortung für die Führung seines Amts vereinbaren kann. Im Fall der Kündigung oder der einvernehmlichen Beendigung des Dienstvertrags beziehungsweise
der Beendigung durch Zeitablauf innerhalb von neun
Monaten nach einer Übernahme erhält das jeweilige Vorstandsmitglied als Entschädigung für die Beendigung des
Dienstvertrags eine Abfindung von zweieinhalb Jahresbezügen, bestehend aus den festen Jahresbezügen und den
erfolgsorientierten Jahresbezügen in gemäß Dienstvertrag
budgetierter Höhe. Hätte der Dienstvertrag ab Wirksamwerden der Beendigung noch länger als zweieinhalb Jahre
fortbestanden, so erhöht sich die Abfindung angemessen.
Frühestens nach Ablauf von zweieinhalb Jahren nach Beendigung des jeweiligen Dienstvertrags erhält das ausgeschiedene Vorstandsmitglied ein vertragliches Übergangsgeld
nach Maßgabe der Regelungen des mit ihm geschlossenen Pensionsvertrags. Im Hinblick auf die Rechte aus dem
Pensionsvertrag wird das ausgeschiedene Vorstandsmitglied so behandelt, als ob das Dienstverhältnis über den
Beendigungszeitpunkt hinaus für weitere drei Jahre bestehen würde. Im Hinblick auf eventuelle Rechte aus LongTerm-Incentive-Plänen der Gesellschaft steht dem ausscheidenden Vorstandsmitglied der Anspruch auf Abfindung der
Rechte aus den laufenden Plänen zu. Macht das ausscheidende Vorstandsmitglied von dem Abfindungsrecht keinen
Gebrauch, wird es im Rahmen der Pläne so behandelt, als
ob das Dienstverhältnis über den Beendigungszeitpunkt
hinaus für weitere drei Jahre bestehen würde.
Im Hinblick auf die Darstellung der Grundzüge des Vergütungssystems für den Vorstand im Sinne von § 289 Abs. 2
Nr. 5 HGB beziehungsweise § 315 Abs. 2 Nr. 4 HGB wird
auf die Ausführungen im Corporate-Governance-Bericht
(Vergütungsbericht) verwiesen.
80
Geschäftsbericht 2008
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Der Vorstand gibt zu den Angaben gemäß §§ 289 Abs. 4,
315 Abs. 4 HGB in dem mit dem Lagebericht der HOCHTIEF
Aktiengesellschaft zusammengefassten Konzernlagebericht folgende Erläuterungen:
Für die HOCHTIEF Aktiengesellschaft haben wir bei unseren Angaben die Verhältnisse zugrunde gelegt, wie sie im
Geschäftsjahr 2008 bestanden haben. Es handelt sich um
Informationen zum gezeichneten Kapital, zu direkten und
indirekten Beteiligungen am Kapital, die zehn Prozent der
Stimmrechte überschreiten, zu den gesetzlichen Vorschriften und Bestimmungen der Satzung der Gesellschaft über
die Ernennung und Abberufung der Vorstandsmitglieder und
über die Änderung der Satzung, zu den Befugnissen des
Vorstands, insbesondere hinsichtlich der Möglichkeit, Aktien
auszugeben oder zurückzukaufen, zu wesentlichen Vereinbarungen der Gesellschaft, die unter der Bedingung eines
Kontrollwechsels infolge eines Übernahmeangebots stehen
sowie zu Vereinbarungen mit Vorstandsmitgliedern über
Entschädigungen für den Fall eines Kontrollwechsels.
Die Zusammensetzung des gezeichneten Kapitals und die
mit den ausgegebenen, auf den Inhaber lautenden Stückaktien der Gesellschaft verbundenen Rechte ergeben sich
auch aus der Satzung der Gesellschaft. Beschränkungen
des Stimmrechts der Aktien können sich aus den Vorschriften des Aktiengesetzes ergeben. So unterliegen Aktionäre
unter bestimmten Voraussetzungen einem Stimmverbot
(§ 136 AktG). Außerdem steht der Gesellschaft kein Stimmrecht aus eigenen Aktien zu (§ 71 b AktG). Vertragliche Beschränkungen in Bezug auf das Stimmrecht oder die Übertragung der Aktien sind uns nicht bekannt. Dass ACS,
Actividades de Construcción y Servicios, S.A., Madrid,
Spanien, mittelbar 25,08 Prozent der Stimmrechte an der
HOCHTIEF Aktiengesellschaft hält, ist aufgrund ihrer veröffentlichten Mitteilung vom 25. April 2007 bekannt. Die
Angaben zur Bestellung und Abberufung der Mitglieder des
Vorstands geben die Vorschriften des Aktiengesetzes und
der Satzung inhaltlich zutreffend wieder. Das Gleiche gilt
für die Angaben zur Änderung der Satzung.
Informationen für die
Aktionäre
Lagebericht
Konzernabschluss
Die Befugnisse des Vorstands, Aktien auszugeben oder
zurückzukaufen, beruhen sämtlich auf entsprechenden Ermächtigungsbeschlüssen der Hauptversammlung. Diese
Befugnisse sind zutreffend unter Hinweis auf die von der
Hauptversammlung beschlossenen Ermächtigungen dargestellt.
Die wesentlichen Vereinbarungen der Gesellschaft, die unter der Bedingung eines Kontrollwechsels infolge eines
Übernahmeangebots stehen, und die hieraus folgenden
Wirkungen sind zutreffend dargestellt. Falls die Darlehensgeber im Rahmen dieser Vereinbarungen unter den genannten Bedingungen ihr Kündigungsrecht ausüben würden, müsste der entsprechende Finanzierungsbedarf der
HOCHTIEF Aktiengesellschaft beziehungsweise des
HOCHTIEF-Konzerns auf andere Weise sichergestellt
werden. Hierzu verweisen wir auf den Risikobericht auf
Seite 115.
Informatorisch wird darauf hingewiesen, dass über die
Pflichtangaben gemäß den vorgenannten Bestimmungen
des HGB hinaus auch bei anderen Konzerngesellschaften
weitere Vereinbarungen bestehen, die unter der Bedingung
eines Kontrollwechsels stehen und nachfolgend auszugsweise und nicht abschließend erwähnt sind:
wir auf diese in dem mit dem Lagebericht der HOCHTIEF
Aktiengesellschaft zusammengefassten Konzernlagebericht
nicht näher eingegangen. Weder gibt es Stimmrechtsbeschränkungen, Stimmrechtskontrollen durch am Kapital
der Gesellschaft beteiligte Arbeitnehmer, Entschädigungsvereinbarungen der Gesellschaft mit Arbeitnehmern für
den Fall eines Übernahmeangebots noch Aktien mit Sonderrechten, die Kontrollbefugnisse verleihen.
Essen, 16. Februar 2009
Dr. Lütkestratkötter
Ehlers
Dr. Lohr
Dr. Noé
Dr. Rohr
Ein Kontrollwechsel bei der HOCHTIEF AirPort GmbH führt
zu verschiedenen Rechtsfolgen. Insbesondere können hierdurch verschiedene Kauf- und Verkaufsverpflichtungen im
Hinblick auf die von der HOCHTIEF AirPort GmbH gehaltenen Beteiligungen ausgelöst werden. Im Geschäftsbereich
PPP werden dem Auftraggeber in den Projektverträgen
häufig weitgehende Gestaltungsrechte eingeräumt, die eine
Änderung der Beteiligungsverhältnisse an der jeweiligen
Projektgesellschaft erschweren sollen.
Soweit mit den Mitgliedern des Vorstands für den Fall eines
Kontrollwechsels eine Entschädigung vereinbart ist, dient
die Vereinbarung dazu, die Unabhängigkeit der Mitglieder
des Vorstands zu erhalten.
Die übrigen nach den §§ 289 Abs. 4, 315 Abs. 4 HGB
geforderten Angaben betreffen Verhältnisse, die bei der
HOCHTIEF Aktiengesellschaft nicht vorliegen. Daher sind
Geschäftsbericht 2008
Wenn Klangwelten und
Spielorte sich perfekt
ergänzen, entsteht pure
Lebensfreude.
„Rhythm is it!“ Ob Klassik
oder Rock, Jazz, Folk oder
Pop: Musik hat Power und
inspiriert Künstler ebenso
wie Zuhörer.
Klangvolle Architektur: Ein innovatives Kulturzentrum mit 13 Bühnen und
Spielstätten, darunter eine Konzerthalle und mehrere Studios, hat unsere
amerikanische Tochtergesellschaft Turner in Troy, New York, realisiert –
das Experimental Media and Performing Arts Center. Alle Räume sind
durch modernste Technik akustisch voneinander getrennt. Das nachhaltig
gestaltete Projekt soll eine LEED-Zertifizierung des US Green Building
Council erhalten.
Informationen für die
Aktionäre
Lagebericht
Konzernabschluss
Segmentbericht
Unternehmensbereiche von HOCHTIEF agieren
gemeinsam: Vernetzung sorgt für Mehrwert
Mit unserem Leistungsspektrum decken wir den kompletten Lebenszyklus von Infrastrukturprojekten, Immobilien
und Anlagen ab. Dafür vernetzen wir unsere Angebote und
bündeln unsere Leistungen: Die HOCHTIEF-Gesellschaften arbeiten eng zusammen, um ihren Kunden optimale
und maßgeschneiderte Lösungen zu bieten.
Die Erfahrungen, die wir bei unseren Projekten weltweit
sammeln, sind ein wesentliches Element des Wissenstransfers bei HOCHTIEF. Unsere Kunden können sich darauf
verlassen, dass wir alle Leistungen stets auf der Basis der
neuesten Erkenntnisse unserer Gesellschaften erbringen.
Alle Unternehmensbereiche und Gesellschaften des Konzerns sind als Profit-Center Teil des HOCHTIEF-Netzwerks.
Sie arbeiten zusammen, wann immer es möglich und vom
Kunden gewünscht ist. So steigern wir Umsatz und Ertrag –
und unsere Kunden, Aktionäre und Mitarbeiter profitieren
davon.
Beispiele für konzerninterne Kooperationen
HOCHTIEF PPP Solutions bietet seine Leistungen gemeinsam
mit den Konzernschwestern HOCHTIEF Construction und
HOCHTIEF Facility Management an. So ist HOCHTIEF Construction als Baupartner an einer Reihe von Public-PrivatePartnership-(PPP-)Projekten beteiligt, etwa an der Realisierung von Mautstraßenprojekten in Griechenland, Österreich
und Deutschland. Auch bei den Schulprojekten, die
HOCHTIEF in Deutschland für die öffentliche Hand übernommen hat, ist HOCHTIEF Construction für Neubauten
und Sanierung verantwortlich. Die Bewirtschaftung der
Schulen wiederum übernimmt HOCHTIEF Facility Management – in Deutschland ebenso wie in Irland und Großbritannien. Nicht zuletzt arbeiten die drei Gesellschaften
auch beim ersten deutschen PPP-Hochbauprojekt im Verteidigungsbereich, der Fürst-Wrede-Kaserne in München,
zusammen. Gemeinsam realisieren die Unternehmensbereiche HOCHTIEF Concessions und HOCHTIEF Europe
Projekte mit einem Auftragsvolumen von zirka 1,4 Mrd.
Euro. Der Unternehmensbereich Services bearbeitet darüber hinaus weitere Kooperationsprojekte mit einem Auftragsvolumen von zirka 500 Mio. Euro.
Die Gesellschaften des Unternehmensbereichs HOCHTIEF
Real Estate – HOCHTIEF Projektentwicklung, aurelis Real
Estate und HOCHTIEF Property Management – arbeiten
ebenfalls eng zusammen. So erhielt HOCHTIEF Property
Management von aurelis 2008 den Auftrag, das PropertyManagement für die Liegenschaften der Gesellschaft zu
übernehmen. Auch mit den Schwestergesellschaften aus
dem Dienstleistungsbereich – HOCHTIEF Facility Management und HOCHTIEF Energy Management – sind die Einheiten eng vernetzt. So erbringt HOCHTIEF Facility Management zum Beispiel entsprechende Leistungen für
Immobilien, die von HOCHTIEF Projektentwicklung entwickelt wurden – etwa für das WestendDuo in Frankfurt und
das Bürohochhaus Rondo in Warschau.
Das zum Unternehmensbereich HOCHTIEF Europe gehörende Kompetenzzentrum HOCHTIEF Consult verfügt
über spezielles technisches Wissen und ist innerhalb des
Konzerns bei großen Projekten involviert. 2008 beriet
HOCHTIEF Consult unter anderem unsere Einheiten bei
Hochbauprojekten in den Vereinigten Arabischen Emiraten
und unterstützte HOCHTIEF AirPort bei Angebotsbearbeitungen für internationale Flughäfen.
Auch international ist die interne Zusammenarbeit etabliert: Turner modernisiert gemeinsam mit dem 2007 von
HOCHTIEF übernommenen Tiefbauunternehmen Flatiron
den Sacramento International Airport. Die US-Gesellschaften von HOCHTIEF wollen auch künftig gemeinsam am
Markt agieren, wenn bei Projekten sowohl Hoch- als auch
Tiefbauleistungen gefragt sind. Auch die Kooperation mit
HOCHTIEF PPP Solutions ist im Berichtsjahr angelaufen:
So beteiligt sich die US-Einheit von HOCHTIEF PPP Solutions bereits gemeinsam mit Flatiron an Ausschreibungen
für Projekte im Mautstraßenbereich. Mit Turner ist die Zusammenarbeit für PPP-Projekte im Hochbaubereich ebenfalls angelaufen.
Auch im Bereich des nachhaltigen Bauens ist unser Angebot
umfassend: Wir bieten unseren Kunden mit HOCHTIEF
Projektentwicklung, HOCHTIEF Construction, HOCHTIEF
Facility Management und HOCHTIEF Energy Management
sowie den Leistungen von HOCHTIEF Consult das gesamte
Expertenwissen, um „grüne“ Immobilien zu realisieren
oder Maßnahmen zur Energieeffizienz umzusetzen.
Geschäftsbericht 2008
83
Unternehmensbereich HOCHTIEF Americas
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Ř*U¾QHV%DXHQZHLWHUKLQVWDUN
Ř7XUQHUZHLWHUKLQ860DUNWI¾KUHU
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Im Berichtsjahr erzielten die Gesellschaften des Unternehmensbereichs neue Erfolge in Nordamerika. Turner belegte
wieder die Spitzenposition im Hochbaumarkt in den USA,
dem größten Baumarkt der Welt. Die Gesellschaft Flatiron,
die das Geschäftsfeld Tiefbau bearbeitet, wurde 2008 vollständig in den HOCHTIEF-Konzern integriert. Zudem wurde
der Markteintritt von HOCHTIEF PPP Solutions auf dem
nordamerikanischen Markt durch unsere bestehenden USGesellschaften unterstützt.
*Weitere Informationen
finden Sie unter
www.turnerconstruction.com.
Turner*
In den wachstumsstarken Marktsegmenten Bildungs- und
Gesundheitsimmobilien behauptete Turner auch 2008
seine Stellung als Marktführer. Das Fachmagazin Engineering News-Record wies Turner im Berichtsjahr erneut als
größten Anbieter im allgemeinen Hochbau aus. Das Fachmagazin Building Design and Construction (B D + C) ernannte
die HOCHTIEF-Tochter sogar zu einem der besten Arbeitgeber der Branche und zum Top-Bauunternehmen
des Jahres. Turner rangiert nun seit mehr als 20 Jahren
auf Platz 1 bei dem B D + C Annual Giants Survey.
Im Jahr 2008 feierte Turner den 15 000. Großauftrag seiner mehr als hundertjährigen Unternehmensgeschichte.
Projektbeispiele
**Siehe Glossar Seite 194.
84
Geschäftsbericht 2008
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Im Marktsegment Bildung ist Turner als Nummer 1 ein etablierter Partner von Schulen und Universitäten – eine Position, die 2008 weiter ausgebaut wurde. Das Unternehmen
plant und baut zum Beispiel eine Reihe von Gebäuden für
den Bereich Wirtschaftswissenschaften der Stanford-Universität in Kalifornien. Das sogenannte Knight Management
Center wird unter anderem mit moderner Solartechnologie
ausgestattet, die den Energiebedarf um mindestens 40
Prozent senken wird. Das nachhaltig realisierte „Green Building“ soll mit dem höchsten Zertifikat für Leadership in
Energy and Environmental Design (LEED) des U.S. Green
Building Council** in Platin ausgezeichnet werden.
Vom Schulbezirk Los Angeles erhielt Turner im Berichtsjahr
Aufträge mit einem Volumen von insgesamt 150 Mio. Euro:
Für drei Schulen wird unsere US-Tochter mehrere Unterrichts-, Verwaltungs- und Mehrzweckgebäude sowie Sporteinrichtungen realisieren.
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Im Marktsegment Gesundheit gewann Turner im Jahr 2008
als Marktführer neue Krankenhausaufträge über insgesamt
zirka 1,3 Mrd. Euro. Aktuell plant und baut unsere Tochtergesellschaft unter anderem das Middle Tennessee Medical
Center Replacement Hospital in Murfreesboro, Tennessee, mit einem Auftragsvolumen von zirka 135 Mio. Euro. Der
Gebäudekomplex wird Platz für 286 Betten, zehn Operationssäle, zahlreiche diagnostische Stationen, eine Notfallambulanz sowie mehrere Intensivstationen bieten. Auch
das Nationwide Children’s Hospital in Columbus, Ohio, gehörte im Berichtsjahr zu den Auftraggebern: Turner übernimmt den Umbau der Kinderklinik. Die Einrichtung mit
einer Kapazität von 460 Betten soll im Frühjahr 2012 fertiggestellt sein. Die Kundenbeziehung zu dem Krankenhaus
besteht bereits seit 15 Jahren.
Zusätzlich hat Turner den Auftrag für das Construction-Management am Gesundheitszentrum der Yale-Universität in
New Haven, Connecticut, erhalten. Das Auftragsvolumen
liegt bei 62 Mio. Euro. Die Arbeiten an dem 13 000 Quadratmeter großen Gebäude dauern bis 2010. Die Immobilie wird
nachhaltig gebaut und soll eine LEED-Auszeichnung in Silber erhalten. Die Universität nutzte auch die Beschaffungsdienstleistungen von Turner Logistics. So kauften unsere
Beschaffungsspezialisten mechanische und technische
Produkte für das Gesundheitszentrum ein. Turner setzt mit
diesem Projekt die mehr als 30-jährige Zusammenarbeit mit
der Yale-Universität fort.
Marktsegment öffentlicher Bau
Im öffentlichen Sektor ist Turner ebenfalls aktiv: So ist das
Unternehmen etwa Construction-Manager für das Bereitschaftszentrum der Army National Guard in Arlington, Virginia. Der Gebäudekomplex für die US-Armee mit einem Auftragswert von etwa 150 Mio. Euro umfasst mehr als 23 000
Quadratmeter; er wird in zwei Phasen entstehen. Das
Informationen für die
Aktionäre
Lagebericht
Konzernabschluss
Projekt soll mit einer LEED-Zertifizierung in Silber ausgezeichnet werden.
Marktsegment Sportstätten
Im Marktsegment Sportstätten führte Turner die Arbeiten
für das neue Yankee-Stadion in der Bronx in New York fort.
Das Stadion bietet 52 325 Sitzplätze. Außerdem stellte das
Unternehmen die Citizens Business Bank Arena in Ontario,
Kalifornien, im Oktober des Berichtsjahres nach nur 18-monatiger Bauzeit fertig. Das Auftragsvolumen der 11 000
Zuschauer umfassenden Arena betrug etwa 94 Mio. Euro.
Auf dem fast 21 000 Quadratmeter großen Areal befinden
sich auch Trainingsmöglichkeiten, Umkleideräume sowie
36 VIP-Logen, ein Gastronomiebereich und Fanshops.
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Turner hat den Trend zum Green Building in den USA frühzeitig erkannt und trägt entscheidend dazu bei, nachhaltige
Baumethoden zu verbreiten.
Mehr als 300 nach ökologischen Gesichtspunkten gestaltete Bauwerke von Turner mit einem Gesamtvolumen von
etwa neun Mrd. Euro sind bereits fertiggestellt oder befinden sich derzeit in der Realisierung; 80 dieser Projekte erhielten eine LEED-Auszeichnung. Etwa 600 Turner-Mitarbeiter sind „LEED Accredited Professionals“ – so viele
Fachleute beschäftigt kein anderes Bauunternehmen in den
USA. Unter den „Top 100 Green Contractors for 2008“
wurde Turner vom Engineering News-Record als Nummer 1
gelistet.
Für eine LEED-Auszeichnung ist derzeit unter anderem ein
Gebäudekomplex der Westinghouse Electric Company in
Pittsburgh, Pennsylvania, vorgesehen: Turner baut die Unternehmenszentrale der Kernenergiesparte von Westinghouse. Das Projekt, das 2010 abgeschlossen sein soll, hat
ein Auftragsvolumen von insgesamt 142 Mio. Euro. Der Auftrag beinhaltet den Bau von drei Bürogebäuden mit einer
Fläche von mehr als 78 000 Quadratmetern.
Zertifiziert werden soll auch der Great American Tower am
Queen City Square in Cincinnati, Ohio. Im Berichtsjahr erhielt Turner von der Eagle Realty Group den Auftrag für
den Bau des mehr als 74 000 Quadratmeter umfassenden
Projekts. Das 41-stöckige Gebäude mit einem Auftragsvolumen von 165 Mio. Euro soll 2011 fertiggestellt sein und
wird der höchste Turm in Cincinnati werden. Der Tower
wird über Büros, Einkaufsflächen und eine Parkgarage verfügen. Grüne Faktoren sind unter anderem große Fensterflächen, die für ein Maximum an Tageslicht sorgen, speziell
isolierte Glasscheiben sowie Systeme, die automatisch
Frischluft in das Gebäude leiten.
Weiterhin erhielt Turner den Auftrag für den Bau eines Prestigeobjekts im Wert von etwa 81 Mio. Euro am Bostoner
Hafen, das ebenfalls eine LEED-Zertifizierung erhalten soll:
Das 18-stöckige Bürogebäude One Marina Park Drive bietet nach Abschluss der Bauarbeiten im Jahr 2009 mehr als
46 000 Quadratmeter Bürofläche. Das Gebäude stellt die
erste Bauphase des Fan Pier Master Plans dar, der exklusiven Bebauung des Hafengebiets – die gesamte Entwicklung soll LEED-zertifiziert werden.
Innovationen von Turner
Turners technisches Know-how zeigt sich insbesondere,
wenn innovative Projekte umzusetzen sind. Ein Beispiel
dafür ist das im Oktober 2008 eröffnete Experimental Media and Performing Arts Center (EMPAC), das Turner in
Troy, New York, in vierjähriger Arbeit errichtet hatte. Das
zirka 20 500 Quadratmeter große Kunst- und Kulturzentrum besticht durch seine innovative Gestaltung, etwa in
Bezug auf die Akustik, die Architektur sowie die Beleuchtung
und Belüftung – viele der verwendeten Systeme sind neuartig. Das Bauwerk umfasst hochmoderne Präsentationsebenen sowie Produktionseinrichtungen: eine Konzerthalle
mit 1 200 Plätzen, ein Theater mit 400 Sitzen, acht Studios
und eine Radiostation.
Flatiron*
Mit seiner 2007 akquirierten Tochtergesellschaft Flatiron
bedient HOCHTIEF erfolgreich den nordamerikanischen
Tiefbaumarkt. Flatiron ist einer der Top-Ten-Anbieter in
den USA für die Segmente Brücken, Straßen und Personennahverkehr und in diesen Bereichen auch in Kanada
erfolgreich. Die Gesellschaft eröffnet uns eine hervorragende Positionierung für die Wachstumsmärkte in Nordamerika.
*Weitere Informationen
finden Sie unter
www.flatironcorp.com.
Geschäftsbericht 2008
85
Projektbeispiele
Marktsegment Brücken
Drei Monate früher als vertraglich vereinbart und damit
nach nur elf Monaten Bauzeit stellte Flatiron im September
2008 die St. Anthony Falls Bridge fertig. 2007 war die alte
Brücke über den Mississippi im Berufsverkehr eingestürzt,
die täglich von mehr als 140 000 Pkw und Lkw genutzt
wurde. Die neue, zehnspurige Strecke, die unter großem
Interesse von Medien und Öffentlichkeit eröffnet wurde,
führt auf einer Länge von 370 Metern über den Mississippi.
Für das in einem von Flatiron geführten Joint Venture errichtete Bauwerk wurde unter anderem Hochleistungsbeton für höchste Stabilität verwendet. Ein modernes Überwachungssystem sorgt für zusätzliche Sicherheit. Das
Volumen des Auftrags betrug insgesamt 158 Mio. Euro. Das
Bauwerk wurde bereits mehrfach ausgezeichnet.
In Kanada hat Flatiron den Auftrag erhalten, für 79 Mio.
Euro eine Stahlträgerbrücke über den Athabasca River im
kanadischen Bundesstaat Alberta zu bauen. Die Brücke in
Fort McMurray wird bis zum Frühjahr 2011 realisiert. Damit
erhöht sich die Kapazität der stark befahrenen Strecke
von vier auf neun Spuren.
*Weitere Informationen finden
Sie auf den Seiten 54 und 55.
**Weitere Informationen finden
Sie auf den Seiten 93 bis 95.
In Washington, North Carolina, realisiert Flatiron in einem
Joint Venture derzeit ein fast elf Kilometer langes Teilstück
des Highway 17 Bypass*, einer Umgehungsstraße um
Washington. Das Projekt hat einen Auftragswert von 128
Mio. Euro. Die Arbeiten beinhalten auch den Bau von Brücken, für die Flatiron eine neue Form der Deckelbauweise
anwendet: Bei der naturschonenden Baumethode, für die
bereits ein Patentantrag gestellt wurde, werden die Brückenfelder nacheinander realisiert.
Marktsegment Straßen
In Kalifornien erneuert unsere Tochtergesellschaft mehr
als 16 Kilometer der Interstate 15 bei San Diego. Unter anderem werden Fahrspuren und Auffahrtsrampen für mit
mehreren Personen besetzte Pkw (High Occupancy Vehicle
Lanes) ergänzt. Der Auftragswert beträgt insgesamt 115
Mio. Euro. Drei Streckenabschnitte öffnete Flatiron schon
2008 für den Verkehr und sicherte sich bei diesem Projekt
einen weiteren – den siebten – Sanierungsauftrag im Wert
von 36 Mio. Euro.
86
Geschäftsbericht 2008
0DUNWVHJPHQW3XEOLF3ULYDWH3DUWQHUVKLS
Flatiron ist als Partner in Public-Private-Partnership-Projekten in Kanada aktiv. So plant und baut Flatiron mit dem
PPP-Team NorthwestConnect derzeit ein neues Teilstück
des Anthony Henday Drive. Der Auftrag für Planung und
Bau des nordwestlichen Abschnitts der Ringautobahn um
Edmonton, Kanada, an dem Flatiron mit 66 Prozent beteiligt ist, hat ein Volumen von fast 624 Mio. Euro und ist der
größte Auftrag in der Geschichte von Flatiron. Die Autobahn wird zwei- und dreispurig um die Provinzhauptstadt
von Alberta herumführen. Die Strecke umfasst 29 Brücken
und acht Autobahnkreuze. Dies ist das zweite PPP-Projekt
für die Regierung von Alberta, an dem Flatiron beteiligt ist.
.RRSHUDWLRQGHU86*HVHOOVFKDIWHQ
Erhebliches Potenzial liegt in der Kooperation unserer USTochtergesellschaften, die auch zusammen am Markt auftreten. Das erste gemeinsame Projekt akquirierten Turner
und Flatiron im Sommer 2008: Sie planen und bauen den
neuen Terminal am Flughafen von Sacramento mit einem
Auftragsvolumen von 182 Mio. Euro. Das Gebäude wird
etwa 30 000 Quadratmeter umfassen; 19 Flugsteige für
den internationalen Flugverkehr sind geplant. Das Projekt
soll 2012 abgeschlossen und mit einem LEED-Zertifikat
ausgezeichnet werden.
.QRZKRZLP333%HUHLFKDXVJHEDXW
In den USA verbindet HOCHTIEF seine Expertise im
Hoch- und Tiefbau mit seiner Kompetenz im PPP-Bereich.
2008 haben wir die Gesellschaft HOCHTIEF PPP Solutions North America gegründet, die sich auf den öffentlichen Hochbau und die Verkehrsinfrastruktur konzentriert.**
HOCHTIEF ist ein kompetenter, international erfahrener
PPP-Anbieter, der nun auch in Nordamerika mit seiner
Tochtergesellschaft optimal für den sich entwickelnden
Markt aufgestellt ist.
Informationen für die
Aktionäre
Lagebericht
Konzernabschluss
=XGHQ.HQQ]DKOHQGHV8QWHUQHKPHQVEHUHLFKV
Unternehmensbereich HOCHTIEF Americas
HOCHTIEF Americas
(In Mio. EUR)
Auftragseingang
Leistung
Auftragsbestand
Bereichsumsatz
Außenumsatz
Betriebliches Ergebnis/EBITA
Ergebnis vor Steuern/EBT
Investitionen
RONA (in Prozent)
Nettovermögen (31.12.)
Mitarbeiter (im Jahresdurchschnitt)
2008
2007
7.743,3
8.117,6
8.397,9
8.045,1
8.045,1
102,8
76,9
37,0
19,0
465,3
10 752
7.715,7
7.270,4
8.379,9
6.953,3
6.953,2
77,0
76,0
215,3
21,8
482,7
9 778
+2&+7,()GR%UDVLO
Die HOCHTIEF-Tochtergesellschaft HOCHTIEF do Brasil
hat das 2007 begonnene Großprojekt im Bereich Industriebau im Berichtsjahr erfolgreich abgeschlossen. Westlich von Rio de Janeiro war das Unternehmen an den Arbeiten für ein Stahlwerk von ThyssenKrupp beteiligt. Die
HOCHTIEF-Tochter übernahm dabei die Betonarbeiten
für die beiden Hochöfen.
Die 2007 gestarteten Tätigkeiten im Bereich Facility-Management wurden im Berichtsjahr weiter fortgesetzt.
HOCHTIEF FM do Brasil erbringt derzeit umfassende Facility-Management-Services für verschiedene Einkaufszentren.
Der Bereich Infrastrukturbau von HOCHTIEF do Brasil
musste Ergebniseinbußen durch Verzögerungen beim Bau
von Kleinwasserkraftwerken im ersten Halbjahr 2008 verbuchen. Diese Projekte sind inzwischen weitgehend abgeschlossen.
Der Auftragseingang im Unternehmensbereich HOCHTIEF
Americas lag trotz der allgemeinen wirtschaftlichen
Schwäche auf dem Niveau des Vorjahres. Die Leistung
des Vorjahres konnte klar übertroffen werden. In beiden
Auftragsgrößen waren im Vergleich zu 2007 ein negativer
Währungseffekt sowie ein positiver Effekt durch die erstmalig ganzjährige Berücksichtigung von Flatiron enthalten.
Der $XIWUDJVEHVWDQG stabilisierte sich insgesamt auf
dem Rekordniveau des Vorjahres.
Die positive Geschäftsentwicklung des Jahres 2008 spiegelte sich insbesondere im betrieblichen Ergebnis (+ 33,5
Prozent) wider. Hier wurde im Vergleich zum Vorjahr ein
höheres operatives Ergebnis erzielt, das den positiven Einmaleffekt aus der Rückübertragung von Garantien auf
Aecon im Jahr 2007 kompensierte. Durch den vor allem im
Zusammenhang mit der Flatiron-Akquisition gestiegenen
Zinsaufwand wurde ein Ergebnis vor Steuern auf Höhe
des Vorjahres erwirtschaftet (+1,2 Prozent).
*Weitere Informationen
finden Sie unter
www.hochtief.com.br.
Das Investitionsvolumen, das 2007 durch die Akquisition des Unternehmens Flatiron deutlich gestiegen war,
sank 2008 wieder auf das Niveau der Vorjahre.
Die Entwicklung der durchschnittlichen Zahl der Mitarbei
ter ist auf zwei gegenläufige Effekte zurückzuführen: Ein
wesentlicher Zuwachs resultierte aus der Einbeziehung der
Flatiron-Mitarbeiter über das volle Kalenderjahr. In Brasilien
hingegen wurden temporäre Kapazitäten wieder abgebaut. Diese waren aufgebaut worden, um Großbaustellen
zu beenden.
Ausblick
Das Ergebnis des Geschäftsjahres 2009 wird durch die allgemeine, durch die Finanzkrise verursachte wirtschaftliche
Schwäche bestimmt. Außerdem wird das Ergebnis durch
Unsicherheit hinsichtlich der künftigen Wechselkursentwicklung beeinflusst. Wir sind mit Blick auf den hohen Auftragsbestand dennoch zuversichtlich, im Unternehmensbereich HOCHTIEF Americas auch im Geschäftsjahr 2009
wieder ein Ergebnis vor Steuern auf der Höhe des Vorjahres zu erreichen. Dabei gehen wir davon aus, dass es auch
weiterhin nicht zu Auftragsstornierungen oder anderen,
durch die Finanzkrise bedingten Ausfällen kommt.
Geschäftsbericht 2008
87
Unternehmensbereich HOCHTIEF Asia Pacific
*Weitere Informationen finden
Sie im Internet unter
www.leighton.com.au.
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Ř:HUWEHULFKWLJXQJI¾UE¸UVHQQRWLHUWH%HWHLOLJXQJHQ
Ř$XIWUDJVEHVWDQGHUK¸KW
Ř(UVWH6HFKVVWHUQHEHZHUWXQJI¾U*UHHQ%XLOGLQJ
Über seine Mehrheitsbeteiligung an der Unternehmensgruppe Leighton ist HOCHTIEF im australischen und asiatischen Markt ebenso wie in den Golfstaaten vertreten. Der
Unternehmensbereich HOCHTIEF Asia Pacific überzeugte
2008 erneut mit hoher Leistung und einem Auftragseingang
in Höhe von 12,65 Mrd. Euro. Insbesondere die Aktivitäten
im arabischen Raum trugen zur guten Entwicklung bei.
Dort ist die Al Habtoor Leighton Group tätig, an der Leighton mit 45 Prozent beteiligt ist.
Die Finanzkrise hat in der Golfregion zum Aufschub von
geplanten Großprojekten geführt. So wird der von der Al
Habtoor Leighton Group gewonnene Trump Tower in Dubai bis auf Weiteres nicht realisiert. Aufgrund des nach wie
vor hohen Auftragsbestands bei Al Habtoor Leighton sowie
des Gewinns neuer Projekte – wie etwa die Erweiterung
des Flughafens Dubai – sind bislang aber keine Beschäftigungsauswirkungen erkennbar. Allerdings hat sich das Zahlungsverhalten vor allem in Dubai verschlechtert.
Aufgrund der schwächeren Nachfrage nach Rohstoffen –
insbesondere aus China – kam es zu ersten Produktionskürzungen, auch zu Minenschließungen in Australien. Diese
wirken sich allerdings nur marginal auf die Beschäftigung
von Leighton aus, da entweder die Minenschließungen andere Mineralien oder Minen mit höheren Produktionskosten als die von Leighton betreffen.
HOCHTIEF hat an Kapitalerhöhung teilgenommen
Leighton Holdings hat im August 2008 eine Kapitalerhöhung von 410 Mio. Euro vorgenommen, an der sich
HOCHTIEF entsprechend seinem Aktienanteil, das heißt
mit fast 226 Mio. Euro, beteiligt hat. Damit bleiben wir mit
etwa 55 Prozent Hauptaktionär von Leighton. Die Kapitalerhöhung dient vor allem dazu, das wachsende ContractMining-Geschäft von Leighton in Australien und Indonesien zu finanzieren – ein Geschäftsfeld mit lang laufenden
Verträgen.
88
Geschäftsbericht 2008
:HUWEHULFKWLJXQJHQI¾UE¸UVHQQRWLHUWH(QJDJHPHQWV
Im vierten Quartal nahm Leighton für seine börsennotierten Beteiligungen Wertberichtigungen vor. Dies betraf drei
Konzessionsgesellschaften für Mautstraßen sowie zwei
andere Beteiligungen. Die Wertberichtigungen erfolgten
vor dem Hintergrund der durch die Finanzkrise deutlich
gesunkenen Kurse, vor allem für börsennotierte Gesellschaften für Konzessionsprojekte. Dies sind Projekte, welche die australische Regierung in den vergangenen Jahren
begonnen hat, um die Verkehrsinfrastruktur mit privaten
Partnern zu verbessern. An solchen Vorhaben ist auch
Leighton beteiligt. Die Geschäftsaussichten dieser Vorhaben, die zum Teil noch im Bau befindlich sind, haben sich
allerdings nicht verändert, sodass die Börsenkurse zum
Jahresende nicht den wahren Wert der Infrastrukturprojekte reflektierten. Wir betrachten diese Beteiligungen
nach wie vor in ihrer ursprünglichen Höhe als werthaltig.
Dennoch entschied sich Leighton aus Vorsichtsgründen
zu diesem Schritt. Abhängig von der Entwicklung der Aktienmärkte können weitere Wertberichtigungen nicht ausgeschlossen werden.
(UIROJUHLFKHVHUVWHV-DKUI¾UQHXDNTXLULHUWH
Unternehmen
Die in den Jahren 2007 und 2008 erworbenen oder neu gegründeten Unternehmen wurden 2008 erfolgreich in die
Leighton-Gruppe integriert. Dazu gehörten im Contract-Mining das Unternehmen Marshalls, im Telekommunikationsbereich das Unternehmen Silk.
Der Erwerb von 40 Prozent an dem führenden australischen Projektentwickler Devine Limited im Jahr 2007
sicherte Leighton eine strategische Positionierung im
Wohnungsbaumarkt und eine stärkere Präsenz auf dem
Projektentwicklungsmarkt. Devine entwickelt gemeinsam
mit Leighton Properties eine Mischimmobilie im Wert von
zirka 200 Mio. Euro in Brisbane. In einem zweiten JointVenture-Projekt soll in Townsville eine Wohnanlage mit insgesamt 1 800 Wohneinheiten mit einem Gesamtwert von
500 Mio. Euro entwickelt werden.
Informationen für die
Aktionäre
Lagebericht
Konzernabschluss
Die Beteiligung am Mining-Dienstleister Macmahon entwickelt sich gut: Mehrere Projekte, die in Joint Ventures realisiert werden sollen, stehen vor der Beauftragung. Zudem
sind die Aussichten für weitere gemeinsame Projekte in
Australien und Asien positiv.
Projektbeispiele
Dienstleistungen
Mit seinen Dienstleistungen trägt Leighton erheblich zum
Umweltschutz bei. Thiess und John Holland erbringen
Leistungen in den Bereichen Wasser, Abfallmanagement,
Recycling, Abwasserentsorgung und Energie. Erst im Februar 2009 erhielten Thiess Service und die Al Habtoor
Leighton Group den Auftrag, 15 Jahre lang RecyclingLeistungen in Abu Dhabi zu erbringen. Zu den Aufgaben
gehört es, ein Abfallentsorgungszentrum zu planen und zu
bauen.
Infrastruktur
Der Infrastruktursektor spielte auch 2008 eine bedeutende
Rolle für die Aktivitäten der Leighton-Gruppe. Ein ProjektHighlight des Berichtsjahres war hier der Auftrag für den
Airport Link in Brisbane: Die beiden Leighton-Gesellschaften John Holland und Thiess bilden ein Konsortium bei
Planung, Entwicklung, Bau und Betrieb. Der Gesamtwert
des sieben Kilometer langen mehrspurigen Tunnels mit einer Bauzeit von vier Jahren beläuft sich auf 2,9 Mrd. Euro.
Damit entsteht das bislang größte Public-Private-Partnership-(PPP-)Projekt Australiens.
In Queensland erweitert Leighton Contractors in einem
Konsortium den Ipswich Motorway. Unser Anteil beträgt
mehr als 120 Mio. Euro. Außerdem baut die Gesellschaft
in einer Arbeitsgemeinschaft die Schnellstraße Ballina Bypass im australischen Bundesstaat New South Wales. Der
Anteil der Gesellschaft am Projekt liegt bei 303 Mio. Euro.
Der Ballina Bypass ist 12,4 Kilometer lang und Teil eines
Regierungsprogramms zum Ausbau des Pacific Highways. Wir planen und bauen die vierspurige Straße; unter
anderem werden 19 Brücken errichtet. Zudem erhielt
Leighton Contractors in einer Arbeitsgemeinschaft den Auftrag, Straßen in Auckland in Neuseeland instand zu halten. Der Vertragswert beträgt 121 Mio. Euro.
Außer dem Airport Link gewann John Holland den
141-Mio.-Euro-Auftrag für den Ausbau der Westgate
Bridge sowie einen 90-Mio.-Euro-Auftrag für Kanalisationsarbeiten in Melbourne.
Auch auf dem asiatischen Markt erhielt unsere Tochtergesellschaft Leighton neue Aufträge: Im Flughafenbereich realisiert Leighton Asia in einem Joint Venture für etwa 51
Mio. Euro einen 16 000 Quadratmeter großen Flugzeughangar am Chek Lap Kok International Airport Hong Kong.
Zudem wird Leighton Asia den Freizeitpark Ocean Park erweitern. Der Auftragswert beträgt 83 Mio. Euro.
Im Frühjahr 2008 hat Leighton den Auftrag erhalten, eine
200 Kilometer lange Offshore-Pipeline in Indien innerhalb
von drei Jahren zu planen und zu montieren. Die Pipeline
wird 80 Kilometer vor der Küste Mumbais verlegt und hat
ein Auftragsvolumen von mehr als 465 Mio. Euro.
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In Indonesien betreibt Thiess seit Juni 2008 die Kohlenmine Samboja. Die Laufzeit des Vertrags beträgt zunächst
fünf Jahre. Die Leighton-Tochter ist an der Mine für den Abbau der Kohle, die Abräumarbeiten und andere Leistungen rund um den Minenbetrieb zuständig. Einen weiteren
Neuauftrag in Indonesien erhielt Thiess vom Unternehmen
Bayan Resources: Für die Laufzeit von fünf Jahren wird
die Gesellschaft mehrere Kohlenminen planen und betreiben. Der Auftrag hat einen Gesamtwert von 481 Mio. Euro.
Eine Vertragsverlängerung erhielt Thiess von der australischen Minengesellschaft Wesfarmers Curragh: Das Unternehmen wird die Curragh-North-Kohlenmine in Australien
für 148 Mio. Euro erweitern und drei weitere Jahre betreiben.
In Australien entwickelt Leighton Contractors die Eisenerzmine Mesa A für die Produktion. Der Auftragswert beträgt
202 Mio. Euro. HWE Mining wird die erforderlichen Anlagen sowie die Mineninfrastruktur errichten. Im Vorfeld wird
HWE auch die vorbereitenden Arbeiten übernehmen, damit der Abbau noch 2009 beginnen kann.
Geschäftsbericht 2008
89
Auch die Leighton-Tochter John Holland gewann Aufträge
für Projekte im Rohstoffbereich: Das Unternehmen wird
eine Schiffverladeanlage für Kohle mit einer Kapazität von
7 200 Tonnen pro Stunde bauen. Das Volumen beträgt
168 Mio. Euro. Zudem wird John Holland zwei Aluminiumoxidraffinerien erweitern. Der Auftragswert beläuft sich auf
151 Mio. Euro.
*Weitere Informationen finden
Sie auf Seite 56.
Hochbau
Der Green Square North Tower* ist Teil eines der größten
Büroparks in Brisbane und wurde in diesem Jahr fertiggestellt. Der zirka 24 000 Quadratmeter umfassende Turm
ist bislang das einzige Gebäude in Queensland, das mit
einer Sechssternebewertung vom Green Building Council
of Australia ausgezeichnet wurde. Der von Leighton realisierte Südturm des Bürokomplexes hatte bereits 2007 eine
Fünfsternebewertung erhalten. Bei dem Projekt wurde etwa
eine neuartige Kraft-Wärme-Kopplung genutzt, sodass
Gas direkt vor Ort zur Umwandlung in Energie genutzt werden kann. Diese Anlage führte dazu, dass die täglichen
Treibhausgasemissionen des North Towers im Vergleich
zu normalen Bürogebäuden um 71 Prozent verringert wurden. Bei der Green-Square-Entwicklung arbeiteten die
Gesellschaften Leighton Properties und Leighton Contractors bei der Immobilienentwicklung und dem Bau eng zusammen. Bis 2009 werden auf dem Gelände noch eine
Kinderbetreuungseinrichtung, ein Gemeindehaus und ein
Wohngebäude errichtet.
Ein weiteres Green Building entsteht im Herzen von Brisbane. Leighton Contractors wurde für das Projekt 111
Eagle Street mit der Planung und dem Bau des 44 Etagen umfassenden Hochhauses beauftragt. Das Auftragsvolumen beläuft sich auf 196 Mio. Euro. Das Gebäude
soll mit sechs Sternen vom Green Building Council of
Australia zertifiziert werden und strebt damit das sogenannte „Premium Grade“ an.
Leighton Properties erhielt von der Regierung von New
South Wales den Auftrag, gemeinsam mit einem Partner
den ersten Abschnitt des neuen Green Square Town
Centres in Sydney zu entwickeln. Das Volumen beträgt
870 Mio. Euro, die Arbeiten sollen 2010 beginnen. Bis
90
Geschäftsbericht 2008
2031 sollen in dem 280 Hektar großen Bezirk 28 000
Menschen wohnen und 22 000 Menschen arbeiten.
Auch die Leighton-Tochter Thiess realisiert ein Green
Building, den Büroturm Ark im Wert von 60 Mio. Euro.
Das 21-geschossige Gebäude im Norden von Sydney
zeichnet sich durch seine bis zu 2 000 Quadratmeter großen Etagen aus. Das nachhaltige Konzept des Gebäudes,
das bis zum Frühjahr 2010 fertiggestellt sein soll, wird voraussichtlich mit mindestens fünf Sternen im Green-StarRating bewertet.
Außerdem erhielt Thiess den Auftrag, ein Krankenhaus
auf Public-Private-Partnership-Basis zu realisieren. Die
Gesellschaft wird in einem Konsortium das Royal North
Shore Hospital and Community Health Services Project
planen, bauen und für 28 Jahre betreiben. Das auf Thiess
entfallende Auftragsvolumen beträgt 553 Mio. Euro.
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Die Al Habtoor Leighton Group errichtet in einem Joint
Venture am Flughafen Dubai den Concourse 3, einen
neuen Terminal mit integrierten Hotels und einem DutyFree-Bereich. Der Anteil der Al Habtoor Leighton Group
beträgt knapp 408 Mio. Euro.
In Abu Dhabi errichtet Leighton in einem Joint Venture
mehrere Tourismusprojekte im Wert von 404 Mio. Euro.
Zu den Projekten zählen drei Hotels, ein Golfplatz, ein
Bürogebäude sowie ein Komplex mit Unterkünften für
20 000 Arbeiter.
Ebenfalls in Dubai entsteht mit einem Auftragswert von
zirka 211 Mio. Euro der Campus der Sorbonne-Universität. Auf einem Grundstück mit 90 000 Quadratmetern vor
der Küste Abu Dhabis plant und baut die Gesellschaft Al
Habtoor Leighton Group die Gebäude für den Lehrbetrieb sowie Wohn- und Sportanlagen.
Auch am zweiten Hochschulprojekt des Emirats sind wir
beteiligt: Der Campus der Zayed-Universität wird von Al
Habtoor Leighton geplant und gebaut. Der Anteil des Unternehmens am Auftragsvolumen beträgt 319 Mio. Euro.
Alle Fakultäten und studentischen Einrichtungen auf dem
Informationen für die
Aktionäre
Lagebericht
Konzernabschluss
200 000 Quadratmeter umfassenden Campus werden
doppelt gebaut, da Männer und Frauen hier getrennt voneinander studieren.
Unternehmensbereich HOCHTIEF Asia Pacific
(In Mio. EUR)
Auftragseingang
Leistung
Auftragsbestand
Bereichsumsatz
Außenumsatz
Betriebliches Ergebnis/EBITA
Ergebnis vor Steuern/EBT
Investitionen
RONA (in Prozent)
Nettovermögen (31.12.)
Mitarbeiter (im Jahresdurchschnitt)
2008
2007
12.651,0
8.638,9
16.194,2
6.884,8
6.884,5
427,5
327,2
1.005,2
22,7
2.081,5
37 076
10.415,7
7.409,2
14.928,9
5.989,8
5.989,4
441,3
404,5
1.364,9
32,2
1.759,8
27 940
=XGHQ.HQQ]DKOHQGHV8QWHUQHKPHQVEHUHLFKV
HOCHTIEF Asia Pacific
Der Auftragseingang lag im Unternehmensbereich
HOCHTIEF Asia Pacific mit 12,65 Mrd. Euro um 21,5 Prozent über dem hohen Vorjahreswert und erreichte damit
wieder ein neues Rekordniveau.
Die Investitionen verringerten sich um 26,4 Prozent auf
eine Mrd. Euro. Grund für die hohen Investitionen im Jahr
2007 war im Wesentlichen der Erwerb Leightons von 45
Prozent an der Gesellschaft Al Habtoor Engineering in Dubai gewesen.
Die durchschnittliche Anzahl der Mitarbeiter stieg im Berichtsjahr entsprechend der erhöhten Leistung deutlich an
und erreichte 37 076.
Ausblick
Der Unternehmensbereich HOCHTIEF Asia Pacific erwartet trotz der Finanzkrise und der nachlassenden Marktdynamik der asiatischen Länder und der Golfstaaten eine
positive Entwicklung für 2009.
Leighton hat mit Kostenreduzierungen, restriktiven Sachanlageinvestionen sowie dem Verzicht auf Finanzinvestitionen
entsprechende Gegenmaßnahmen eingeleitet. Darüber
hinaus ist Leighton in seinen Kernmärkten stark aufgestellt
und verfügt über einen Rekordauftragsbestand. Aufgrund
des anhaltenden Wachstums in Asien, der weiterhin guten
Nachfrage nach Rohstoffen sowie des unverändert hohen
Bedarfs an Infrastrukturleistungen im australischen Heimatmarkt erwarten wir für 2009 einen Anstieg des operativen
Ergebnisses vor Steuern.
Auch die Leistung sowie der Außenumsatz stiegen entsprechend um 16,6 Prozent auf 8,64 Mrd. Euro beziehungsweise um 14,9 Prozent auf 6,88 Mrd. Euro.
Der $XIWUDJVEHVWDQG erreichte mit 16,19 Mrd. Euro ebenfalls einen neuen Rekordwert – ein Plus von 8,5 Prozent
gegenüber dem bereits hohen Vorjahreswert.
Trotz der exzellenten operativen Entwicklung lagen sowohl
das betriebliche Ergebnis (– 3,1 Prozent) als auch das
Ergebnis vor Steuern (–19,1 Prozent) unter den Vorjahreswerten. Der Ergebnisrückgang ist vor allem auf die bei
Leighton infolge der Finanzkrise notwendig gewordenen
Wertberichtigungen auf börsennotierte Konzessionsgesellschaften und Beteiligungen sowie auf den im Jahresverlauf
2008 deutlich schwächeren australischen Dollar zurückzuführen.
Geschäftsbericht 2008
91
Unternehmensbereich HOCHTIEF Concessions
Ř1HXHU8QWHUQHKPHQVEHUHLFKJHVFKDIIHQ
Ř(UQHXWKRKHU(UJHEQLVEHLWUDJ]XP
Unternehmenserfolg
Ř3333RUWIROLRZHLWHUDXVJHEDXW
Ř+2&+7,()&RQFHVVLRQVJHK¸UW]XZHOWZHLW
I¾KUHQGHQ,QIUDVWUXNWXUDQELHWHUQ
*Weitere Informationen finden
Sie außerhalb des Lageberichts auf den Seiten 27
bis 31.
Im ersten Quartal des Berichtsjahres wurde die HOCHTIEF
Concessions GmbH im gleichnamigen Unternehmensbereich Concessions als neue Führungsgesellschaft
gegründet. Dieser umfasst die Gesellschaften HOCHTIEF
AirPort und HOCHTIEF PPP Solutions. Wir reagieren damit
auf die zunehmende Bedeutung des Geschäftsfelds Konzessionen und Betrieb*. Zugleich werden die Transparenz
und Effizienz in diesem Segment erhöht und die Synergien
zwischen den Geschäftsfeldern gestärkt.
Aktuelle Projekte bei HOCHTIEF AirPort
Im August 2008 hat sich die Gesellschaft für die Privatisierung des Flughafens Pulkovo Airport in St. Petersburg
qualifiziert. Außerdem übernahm sie mehrere Beratungsprojekte. So erstellte HOCHTIEF AirPort beispielsweise
Masterpläne für die Flughäfen Roschino in Tjumen/Sibirien
und Riga International Airport in Lettland. Für Ausbau und
Weiterentwicklung des Flughafens Henri Coandă im rumänischen Bukarest entstand eine Machbarkeitsstudie. Zudem haben wir als erfahrener Flughafenmanager den Warschauer Frederic-Chopin-Airport in Polen 2008 erfolgreich
dabei unterstützt, den neuen Terminal 2 pünktlich in Betrieb zu nehmen.
Die Flughafenbeteiligungen
Athens International Airport
Anteil HOCHTIEF AirPort 26,7 % / Anteil HOCHTIEF AirPort Capital 13,3 %
HOCHTIEF Concessions gehört bereits heute zu den weltweit führenden Infrastrukturanbietern und ist auf den wichtigen Märkten der Welt präsent. Das Unternehmen ist Investor und Manager zugleich: HOCHTIEF Concessions bietet
aus einer Hand Projektentwicklung, Finanzierung und
Kapitalbeschaffung, Construction- und Projektmanagement sowie Betrieb und Asset-Management für Flughäfen,
Mautstraßen, PPP-Projekte im öffentlichen Hochbau und
dem Bereich der erneuerbaren Energien. Das umfassende
Know-how und die langjährigen Erfahrungen in diesen Bereichen machen uns erfolgreich. Dies gilt besonders in den
Geschäftsfeldern, in denen die Wettbewerbshürden aufgrund ihrer Komplexität sehr hoch sind.
**Weitere Informationen finden
Sie auf den Seiten 27 bis 31
sowie im Internet unter
www.hochtief-airport.de.
Positives Geschäftsjahr für HOCHTIEF AirPort**
Die Gesamtzahl der Passagiere an unseren sechs Beteiligungsflughäfen betrug im Berichtsjahr 90 Mio. – ein Plus
von 1,5 Prozent gegenüber 2007 (88,7 Mio. Passagiere).
Die abschwächende Konjunktur verlangsamte jedoch das
Wachstum.
Wieder war HOCHTIEF AirPort dabei erfolgreich, die Flughäfen dem prognostizierten Verkehrswachstum anzupassen sowie neue Geschäftsfelder und Einnahmequellen zu
erschließen – etwa im Non-Aviation-Segment. Hierzu zählen Bereiche wie zum Beispiel Gastronomie- und Einkaufszonen sowie das Parkgeschäft.
92
Geschäftsbericht 2008
Der Flughafen verzeichnete im Berichtsjahr ein Passagiervolumen von 16,5 Mio. und damit einen leichten Rückgang
von 0,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Im Juni 2008 begrüßte die Flughafenleitung den hundertmillionsten Fluggast seit Eröffnung des Airports im Jahr 2001. Die Bauarbeiten für das 50 000 Quadratmeter große Kongress- und
Messezentrum am Flughafen liefen plangemäß weiter und
sollen 2009 beendet werden. Im Mai 2008 erhielt Athens
International Airport von der EU den „Green Building
Award“ für vorbildliche Energiesparmaßnahmen auf der
gesamten Flughafenanlage. Im Vorfeld der Olympischen
Sommerspiele 2008 konnte der Airport Peking vom Knowhow der griechischen Flughafenmanager in der ehemaligen Olympiastadt Athen profitieren. Im Anschluss daran
wurde in einem Partnerschaftsvertrag auch für die Zukunft
ein intensiver Erfahrungsaustausch vereinbart.
%XGDSHVW$LUSRUW
Anteil HOCHTIEF AirPort 37,25 %
2008 verringerte sich die Passagierzahl gegenüber 2007
um 1,8 Prozent auf 8,4 Mio. Das 2007 begonnene Modernisierungsprogramm „BUD Future“ mit Investitionen von
insgesamt 261 Mio. Euro wurde fortgesetzt. HOCHTIEF
AirPort bereitet den zweitgrößten Flughafen der neuen
EU-Länder auf künftige Anforderungen vor und schafft die
Voraussetzungen für den Ausbau des Non-Aviation-Geschäfts. Das Investitionsprogramm umfasst unter anderem
Informationen für die
Aktionäre
Lagebericht
Konzernabschluss
den „BUD Skycourt“, ein Gebäude, das die Terminals 2A
und 2B verbindet und Platz für Geschäfte und Gastronomie bietet. Außerdem entsteht ein neuer Logistikhangar für
die ungarische Post. Mit der „Airport City“ ist ein neuer
Businesspark geplant.
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Anteil HOCHTIEF AirPort 20 % / Anteil HOCHTIEF AirPort Capital 10 %
Der Flughafen steigerte sein Passagieraufkommen auf
18,1 Mio. Fluggäste (+ 1,8 Prozent). Das Wachstum ist höher als das anderer deutscher Flughäfen – Düsseldorf International etabliert sich damit als drittes Drehkreuz in
Deutschland. Mit einem Investitionsprogramm in Höhe von
insgesamt 300 Mio. Euro stellt die Flughafengesellschaft
die Weichen für weiteres Wachstum und noch mehr Service: 200 Mio. Euro werden für eine verbesserte Infrastruktur aufgewendet und weitere 100 Mio. Euro investiert, um
das Non-Aviation-Geschäft zu steigern. Dabei berücksichtigt der Airport auch ökologische Faktoren: So wurde im
Dezember 2008 eine fast 1 300 Quadratmeter große Photovoltaikanlage in Betrieb genommen. In den nächsten 20
Jahren sollen bis zu 2,7 Mio. Kilowattstunden in das öffentliche Stromnetz eingespeist werden. Außerdem werden so mehr als 2 000 Tonnen CO 2 eingespart.
Hamburg Airport
Anteil HOCHTIEF AirPort 34,8 % / Anteil HOCHTIEF AirPort Capital 14,2 %
Mit der Zahl von 12,8 Mio. Fluggästen erreichte der Flughafen im abgelaufenen Geschäftsjahr ein Passagierwachstum von 0,5 Prozent. Die Gastronomie- und Einzelhandelsflächen wurden durch die im Dezember 2008 eröffnete
„Airport Plaza“ mehr als verdoppelt. Die Mieterlöse im
Non-Aviation-Bereich sollen so deutlich steigen. Die „Airport Plaza“, die von einem Konsortium um HOCHTIEF
Construction realisiert wurde, verfügt unter anderem über
energiesparende, umweltschonende Klimatechnik. Seit
Ende 2008 ist der Flughafen mit der S-Bahn zu erreichen
und damit für Passagiere noch interessanter. Zusätzliche
Attraktivität wird das neue „Radisson Hotel Hamburg Airport“ bringen, dessen Bau im Februar 2008 begann.
6\GQH\$LUSRUW
Anteil HOCHTIEF AirPort 6,77 % / Anteil HOCHTIEF AirPort Capital 6,50 %
Mit einem um 3,2 Prozent auf 32,9 Mio. gesteigerten Passagieraufkommen entwickelte sich Sydney Airport weiterhin gut. Anlässlich des 23. Weltjugendtags erzielte der
Flughafen am 13. Juli 2008 einen neuen Rekord: Mehr als
20 000 Passagiere reisten an diesem Tag über den internationalen Terminal des Flughafens nach Sydney. Um in
Zukunft noch besser auf weiteres Wachstum vorbereitet
zu sein, investiert der Flughafen 300 Mio. Euro in den Ausund Umbau des Terminals 1 für internationale Flüge. 2008
eröffnete dort ein neues Parkhaus mit insgesamt 2 800
Stellplätzen. Damit erhöhte sich die Parkplatzkapazität auf
4 300 Stellplätze.
Tirana International Airport
Anteil HOCHTIEF AirPort 47 %
Das starke Passagierwachstum am Flughafen der albanischen Hauptstadt hielt im Berichtsjahr an: 1,3 Mio. Fluggäste nutzten den Flughafen – 14,6 Prozent mehr als 2007.
Damit entwickelte sich der Airport besonders gut, weiteres Wachstum ist absehbar. Darum wurde im Juli 2008
damit begonnen, den Passagierterminal zu erweitern. Der
neue Gebäudeteil, der 2009 in Betrieb gehen soll, erhöht
die Kapazität des Terminals auf insgesamt 1,5 Mio. Passagiere pro Jahr. Zudem wird das Non-Aviation-Geschäft
ausgebaut. Das Investitionsvolumen liegt bei 28 Mio. Euro.
Bei allen Bau- und Erweiterungsmaßnahmen legt die Flughafengesellschaft großen Wert darauf, Umweltbelastungen, die durch den Ausbau entstehen, auf ein Minimum zu
reduzieren.
HOCHTIEF PPP Solutions*
Zum Ende des Geschäftsjahres 2008 war HOCHTIEF PPP
Solutions weltweit an 25 Projekten mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von mehr als sieben Mrd. Euro beteiligt.
Wir gehören in Europa zu den führenden PPP-Anbietern
im öffentlichen Hochbau. Dabei arbeitet die Gesellschaft
intensiv mit HOCHTIEF Construction und HOCHTIEF Facility Management, aber auch mit externen Partnern zusammen.
*Weitere Informationen finden
Sie auf den Seiten 27 bis 31
sowie im Internet unter www.
hochtief-pppsolutions.de.
Seit März 2008 werden die wachsenden PPP-Märkte in den
USA und Kanada von der neuen Gesellschaft HOCHTIEF
Geschäftsbericht 2008
93
PPP Solutions North America bearbeitet. Diese hat ihren
Hauptsitz in New York und Büros in Vancouver und Toronto.
Mit insgesamt zwölf Mitarbeitern agiert die Gesellschaft im
Konzernverbund mit Flatiron und Turner in den Bereichen
Verkehrsinfrastruktur sowie öffentlicher Hochbau.
Projektbeispiele
Mautstraßen
Im März 2008 erreichte HOCHTIEF PPP Solutions gemeinsam mit Partnern den Financial Close, also den Abschluss
der Finanzierungsverträge, beim griechischen Mautstraßenprojekt Maliakos-Kleidi. Die Konzessionsgesellschaft
mit etwa 300 Mitarbeitern, an der HOCHTIEF PPP Solutions mit 35 Prozent beteiligt ist, übernimmt für 30 Jahre
den Betrieb der Autobahn und erhebt Maut. Das Investitionsvolumen liegt bei zirka 1,11 Mrd. Euro. Dafür entsteht
ein 25 Kilometer langer Streckenabschnitt mit drei Tunnelbauwerken, 26 Brücken und zehn Raststätten. Weitere
205 Kilometer vorhandener Straße baut das Konsortium
aus und setzt sie instand. HOCHTIEF Construction ist als
Konsortialführer mit zirka 40 Prozent an den Baumaßnahmen beteiligt.
Mit dem Financial Close für die Autobahn Elefsina-PatrasTsakona fiel im August 2008 der Startschuss für ein weiteres großes PPP-Mautstraßenprojekt in Griechenland.
Der Konzessionsvertrag hat eine Laufzeit von 30 Jahren.
HOCHTIEF PPP Solutions ist an dem Betreiberkonsortium
mit 25 Prozent beteiligt. Die Autobahn mit einer Länge von
365 Kilometern ist der wichtigste Verkehrskorridor von
Athen zum Peloponnes. 82 Kilometer der Strecke existieren bereits, 163 Kilometer werden neu errichtet und 120
Kilometer ausgebaut. Das Projekt mit einem Investitionsvolumen von etwa 2,21 Mrd. Euro soll 2014 beendet sein.
An der Bauarbeitsgemeinschaft hält HOCHTIEF Construction einen Anteil von 23 Prozent.
Sein zweites PPP-Mautstraßenprojekt in Santiago de Chile
hat HOCHTIEF PPP Solutions 2008 für den Verkehr freigegeben: Gemeinsam mit einem Partner wird bis zum Jahr
2038 der vier Kilometer lange Tunnel San Cristóbal betrieben, der das Geschäftsviertel der chilenischen Hauptstadt
mit den nördlichen Stadtteilen verbindet. Die privaten Investitionen – insgesamt zirka 108 Mio. Euro – werden wäh-
94
Geschäftsbericht 2008
rend der 30-jährigen Betriebsphase durch Mautgebühren
rückfinanziert.
Seit Mai 2008 betreibt eine Tochtergesellschaft von
HOCHTIEF PPP Solutions gemeinsam mit einem Partner
für 30 Jahre ein etwa 45 Kilometer langes Teilstück der
Autobahn A4 zwischen Gotha und der hessisch-thüringischen Landesgrenze. An der Konzessionsgesellschaft sind
beide Partner mit jeweils 50 Prozent beteiligt. Die Investitionen in Höhe von etwa 259 Mio. Euro werden durch die
Lkw-Maut refinanziert. Außerdem beteiligt sich der Staat
mit einer Anschubfinanzierung. Eine 22,5 Kilometer lange
Neubaustrecke wird einen bestehenden Teilabschnitt der
A4 ersetzen. HOCHTIEF Construction ist an der Bauarbeitsgemeinschaft mit 33 Prozent beteiligt.
Das österreichische Mautstraßenprojekt Nordautobahn
A5, an dem HOCHTIEF PPP Solutions seit 2006 beteiligt
ist, wurde im Berichtsjahr mit dem „European Transport
(Roads) Deal of the Year“ ausgezeichnet.
Öffentlicher Hochbau
Im März 2008 startete mit dem Neubau und der Sanierung der Fürst-Wrede-Kaserne in München das erste PPPHochbauvorhaben des Bundes. Über eine eigens gegründete Projektgesellschaft investiert HOCHTIEF PPP Solutions
zirka 57 Mio. Euro in das Projekt, das über die gesamte Laufzeit von 20 Jahren ein Vertragsvolumen von etwa 161 Mio.
Euro hat. HOCHTIEF Facility Management übernahm unmittelbar nach der Auftragsvergabe den Betrieb der Liegenschaft mit einer Gebäudefläche von knapp 70 000 Quadratmetern. HOCHTIEF Construction saniert die Kaserne.
Im Juni 2008 wurde gemeinsam mit der Stadt Köln der
Grundstein für die neue Gesamtschule im Stadtteil Rodenkirchen gelegt. HOCHTIEF PPP Solutions wird die Schule
planen, finanzieren, bauen und anschließend 25 Jahre lang
betreiben. Das Vertragsvolumen liegt bei zirka 127 Mio. Euro.
HOCHTIEF Construction baut die neue Schule, HOCHTIEF
Facility Management wird bis 2034 für den Betrieb zuständig sein.
Im Kreis Offenbach gingen die Arbeiten am derzeit größten
PPP-Projekt im öffentlichen Hochbau in Deutschland weiter.
Informationen für die
Aktionäre
Lagebericht
Konzernabschluss
Hier hat HOCHTIEF den Auftrag, insgesamt 50 Schulen zu
finanzieren, zu sanieren und bis Ende 2019 zu betreiben.
Das Projekt der Gesellschaft HOCHTIEF PPP Schulpartner hat ein Vertragsvolumen von insgesamt zirka 410 Mio.
Euro. Es umfasst 284 Gebäude mit einer Fläche von mehr
als 290 000 Quadratmetern. Im August 2008 legte
HOCHTIEF PPP Schulpartner im Jahresenergiebericht für
die im Kreis Offenbach betreuten Schulen sehr gute Ergebnisse vor: So konnte aufgrund der bisherigen Modernisierungsarbeiten der Energieverbrauch deutlich reduziert
werden, obwohl zusätzliche Nettogeschossfläche geschaffen wurde und viele Schulen inzwischen Ganztagsbetreuung anbieten.
Das Rathaus der Stadt Gladbeck, das von HOCHTIEF
PPP Solutions auf PPP-Basis geplant, finanziert und gebaut wurde, ist mit dem Prix Européen d’Architecture der
Philippe- Rotthier-Stiftung ausgezeichnet worden. Die
Immobilie gewann den Preis in der Kategorie „Beste öffentlich geförderte Sanierungsmaßnahme“.
HOCHTIEF PPP Solutions (UK) hat seit April 2008 vier
Schulen in der schottischen Region East Ayrshire sowie im
englischen Salford übergeben. Dazu gehört zum Beispiel
die Grange Academy in Kilmarnock mit Vor- und Grundschule, weiterführenden Schulen sowie einem Sonderschulbereich. Das Projekt mit einer Bruttogeschossfläche
von etwa 18 000 Quadratmetern bietet Platz für bis zu
2 200 Schüler. Unsere britische Tochtergesellschaft wird
die Academy bis 2037 betreiben.
HOCHTIEF PPP Solutions (UK) wurde 2008 außerdem
zum bevorzugten Bieter für das Bürgerzentrum der Stadt
Wigan benannt. Das Projekt hat ein Vertragsvolumen von
244 Mio. Euro und eine Vertragslaufzeit von 25 Jahren.
Der Financial Close wird im ersten Halbjahr 2009 erwartet.
Erneuerbare Energien*
Seit 2007 ist HOCHTIEF PPP Solutions im Bereich Geothermie aktiv und reagiert damit auf die zunehmende
Nachfrage nach Kraftwerken in diesem Segment. Im
September 2008 begann die Gesellschaft Süddeutsche
Geothermie-Projekte, an der wir mit 40 Prozent beteiligt
sind, mit den Bohrarbeiten für ihr zweites Geothermie-
Unternehmensbereich HOCHTIEF Concessions
(In Mio. EUR)
Auftragseingang
davon HOCHTIEF AirPort
davon HOCHTIEF PPP Solutions
Leistung
davon HOCHTIEF AirPort
davon HOCHTIEF PPP Solutions
Auftragsbestand
davon HOCHTIEF AirPort
davon HOCHTIEF PPP Solutions
Bereichsumsatz
davon HOCHTIEF AirPort
davon HOCHTIEF PPP Solutions
Außenumsatz
2008
2007
197,9
415,3
13,7
184,2
28,0
387,3
167,5
196,0
13,7
153,8
28,0
168,0
723,1
692,7
0,0
723,1
0,0
692,7
166,1
198,6
13,7
152,4
28,0
170,6
162,9
197,9
davon HOCHTIEF AirPort
davon HOCHTIEF PPP Solutions
12,4
150,5
27,4
170,5
Betriebliches Ergebnis/EBITA
145,7
185,3
davon HOCHTIEF AirPort
davon HOCHTIEF PPP Solutions
123,1
22,6
168,3
17,0
109,6
155,3
96,5
13,1
142,4
12,9
27,7
131,3
17,4
10,3
123,8
7,5
14,0
20,7
14,2
13,0
22,1
14,9
1.258,9
1.242,9
1.035,5
224,4
1.013,5
229,4
219
186
80
139
66
120
Ergebnis vor Steuern/EBT
davon HOCHTIEF AirPort
davon HOCHTIEF PPP Solutions
Investitionen
davon HOCHTIEF AirPort
davon HOCHTIEF PPP Solutions
RONA (in Prozent)
davon HOCHTIEF AirPort
davon HOCHTIEF PPP Solutions
Nettovermögen (31.12.)
davon HOCHTIEF AirPort
davon HOCHTIEF PPP Solutions
Mitarbeiter (im Jahresdurchschnitt)
davon HOCHTIEF AirPort
davon HOCHTIEF PPP Solutions
Kraftwerk: Das Unternehmen plant, finanziert und baut
im bayerischen Kirchstockach eine Fünfmegawattanlage
mit Wärmeauskopplung. Das Investitionsvolumen für das
Vorhaben beläuft sich auf zirka 35 Mio. Euro. Die Bau- und
Bohrarbeiten werden von HOCHTIEF Construction ausgeführt. Anfang 2010 soll erstmals Strom in das Netz eingespeist werden.
=XGHQ.HQQ]DKOHQGHV8QWHUQHKPHQVEHUHLFKV
HOCHTIEF Concessions
Der Rückgang des Auftragseingangs im Unternehmensbereich HOCHTIEF Concessions um 217,4 Mio. Euro gegenüber dem Vorjahreswert resultierte daraus, dass 2007
*Geothermie, also die Verwendung von Erdwärme zur Erzeugung erneuerbarer, emissionsarmer Energie, setzt sich
immer mehr durch.
Weitere Informationen finden
Sie unter
www.hochtief.de/nachhaltigkeit
und www.sgg-bayern.de.
Geschäftsbericht 2008
95
mehr Projekte im Bereich öffentlicher Hochbau gewonnen
wurden. 2008 lag der Schwerpunkt beim Auftragseingang
bei den beiden Mautstraßenprojekten in Griechenland,
Elefsina-Patras-Tsakona und Maliakos-Kleidi. Diese werden jedoch aus konsolidierungstechnischen Gründen nicht
im Auftragseingang des Unternehmensbereichs Concessions ausgewiesen.
Das betriebliche Ergebnis ist im Geschäftsjahr 2008 gegenüber dem Vorjahreswert um 39,6 Mio. Euro auf 145,7
Mio. Euro gesunken.
Die Ergebnisse des Berichtsjahres sind allerdings mit den
Vorjahreswerten nur bedingt vergleichbar, da HOCHTIEF
AirPort im Jahr 2007 Einmaleffekte von 37,8 Mio. Euro –
diese stammen aus Änderungen durch die Unternehmenssteuerreform – sowie eine Sonderdividende aus der Refinanzierung des Flughafens Sydney in Höhe von 47,1 Mio.
Euro realisieren konnte. 2008 verzeichnete HOCHTIEF
AirPort Sondereffekte in Höhe von 33,7 Mio. Euro aus der
Zahlung einer letzten Kaufpreisrate (Contingent Purchase
Price) von HOCHTIEF AirPort Capital sowie einer Sonderdividende aus Sydney. Bereinigt um die Einmaleffekte, lag
das betriebliche Ergebnis von HOCHTIEF AirPort im Berichtsjahr bei 89,4 Mio. Euro und damit um sieben Prozent höher
als im Vorjahr. Das betriebliche Ergebnis von HOCHTIEF
PPP Solutions übertraf mit 22,6 Mio. Euro den Vorjahreswert um 5,6 Mio. Euro. Dazu trugen die Erfolgsprämien aus
den Projektgewinnen der Mautstraßenprojekte MaliakosKleidi und Elefsina-Patras-Tsakona sowie die Verbesserung
des Projektergebnisses bei den Schulen in Offenbach bei.
Das Ergebnis vor Steuern betrug 109,6 Mio. Euro. Bei
HOCHTIEF AirPort stieg das um die Sondereffekte bereinigte, nachhaltig operative Ergebnis vor Steuern gegenüber dem Vorjahreswert um 2,4 Mio. Euro. HOCHTIEF
PPP Solutions erreichte einen Wert leicht über dem Vorjahr.
Das Investitionsvolumen lag im Geschäftsjahr 2008 mit
27,7 Mio. Euro deutlich unter dem Vorjahreswert von 131,3
Mio. Euro, der bei HOCHTIEF AirPort den Erwerb der Beteiligung am Flughafen Budapest sowie die Aufstockung
der Anteile am Flughafen Sydney enthalten hatte.
96
Geschäftsbericht 2008
Ausblick
Der Unternehmensbereich erwartet ein Jahr ohne besonderes Wachstum. HOCHTIEF Concessions analysiert und
optimiert kontinuierlich die Kostenstrukturen der Beteiligungsflughäfen und PPP-Projekte.
Die Luftfahrtbranche steht aufgrund der Finanzkrise unter
Druck. Da die Fluglinien versuchen, den Kostendruck zumindest teilweise auch an die Flughäfen weiterzugeben, ist
es für HOCHTIEF AirPort essenziell, die Wettbewerbsfähigkeit seiner Beteiligungsflughäfen nachhaltig zu stärken
und zusätzliche Wachstumspotenziale zu erschließen.
HOCHTIEF PPP Solutions wird sich auf seine bestehenden
Kompetenzen fokussieren und diese regional weiter ausbauen, zum Beispiel in den USA, wo der Markt gutes Wachstum verspricht.
Maßgeblich für den geplanten weiteren Ausbau der Geschäfte ist die Verfügbarkeit strukturierter langfristiger Finanzierungen. Die Voraussetzung dafür ist ein wieder
funktionierender Finanzmarkt. Hier ist die Entwicklung
schwer vorhersehbar.
Insgesamt erwartet der Unternehmensbereich HOCHTIEF
Concessions ein Ergebnis vor Steuern, das im Jahr 2009
aufgrund der einmaligen Sondereffekte 2008 deutlich unter dem Vorjahreswert liegen wird.
Informationen für die
Aktionäre
Lagebericht
Konzernabschluss
Unternehmensbereich HOCHTIEF Europe
Ř5HVWUXNWXULHUXQJNRQVHTXHQWIRUWJHVHW]W
Ř'HXWVFKODQGJHVFK¦IWNODUYHUEHVVHUW
Ř,QWHUQDWLRQDOHV*HVFK¦IWZHLWHUJHVW¦UNW
Ř:DFKVWXPVSRWHQ]LDOHHUVFKORVVHQ
Der Unternehmensbereich HOCHTIEF Europe bündelt unter Führung von HOCHTIEF Construction das gesamte
Leistungsportfolio unseres Konzerns im Bereich Bauen
und baunahe Dienstleistungen in Europa. Er konzentriert sich
vor allem auf den Hoch-, Tief- und Ingenieurbau in ausgewählten west- und osteuropäischen Ländern. Außerdem
realisiert HOCHTIEF Construction im Segment Bauträgergeschäft hochwertige Wohnimmobilien. Außerhalb Europas
ist das Unternehmen als Generalunternehmer für Großprojekte tätig. Darüber hinaus bieten wir eine Vielzahl von innovativen Geschäftsmodellen und Dienstleistungen entlang
der gesamten Wertschöpfungskette des Bauens.
:HLWHUH5HVWUXNWXULHUXQJVPD¡QDKPHQHLQJHOHLWHW
Im Berichtsjahr hat der Unternehmensbereich die 2007
begonnenen Restrukturierungsaktivitäten im deutschen
Hochbaubereich fortgesetzt und zusätzliche Maßnahmen
gestartet, um die Profitabilität zu erhöhen. So wurden zum
Beispiel die Renditeziele für Neuprojekte angehoben. Zudem wurde die Preisgestaltung strategisch angepasst. Ziel
ist es, dass der konkrete Mehrwert, den HOCHTIEF Europe seinen Kunden durch innovative Technologien und
Serviceleistungen erschließt, honoriert wird. Deshalb werden jetzt Leistungspakete mit unterschiedlichen Komfortstandards zu verschiedenen Preisen angeboten.
Die Strategie, sich im Schlüsselfertigbau auf das partnerschaftliche Geschäftsmodell PreFair zu konzentrieren, das
Risikomanagement zu optimieren und die Renditeanforderungen zu steigern, hat die Ergebnisqualität im Hochbaugeschäft in Deutschland klar erhöht. Mit dem bei der
HOCHTIEF-Tochter Turner bereits bewährten Versicherungsmodell „Subguard“ * schützen wir uns zudem vor
Nachunternehmerausfällen.
Internationales Geschäft gestärkt
Das internationale Geschäft war von überdurchschnittlichen
Zuwachsraten geprägt – zum Beispiel durch Projekte in
Griechenland, Osteuropa und Südafrika. Insbesondere der
Tief- und Infrastrukturbau entwickelte sich im zurückliegenden Geschäftsjahr außerordentlich positiv.
Weitere Informationen finden
Sie im Internet unter
www.hochtief-construction.de.
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Durch die immer engere Kooperation mit anderen Konzerngesellschaften erschließt sich HOCHTIEF Construction
zusätzliche attraktive Umsatz- und Ergebnispotenziale. So
arbeitet die Gesellschaft beispielsweise partnerschaftlich
mit HOCHTIEF PPP Solutions im Bereich Public-PrivatePartnership (PPP) zusammen. Dafür stehen zahlreiche 2008
akquirierte Aufträge, wie zum Beispiel der Bau der Autobahnen Maliakos-Kleidi und Elefsina-Patras-Tsakona in
Griechenland. Auch bei PPP-Aufträgen im öffentlichen Hochbau ist die Zusammenarbeit von HOCHTIEF Construction,
HOCHTIEF PPP Solutions und HOCHTIEF Facility Management als bewährtem Team fest etabliert.
Bauträgergeschäft weiterentwickelt
Mit der Marke „FormArt“ hat sich HOCHTIEF Construction
als einer der führenden Wohnungsentwickler in Deutschland etabliert. Dieser Bereich konzentriert sich auf hochwertige Wohnimmobilien an exklusiven Standorten. Im Berichtsjahr wurden zahlreiche Projekte abgeschlossen und
es wurde mit dem Bau neuer Wohnanlagen begonnen.
1DFKKDOWLJH:DFKVWXPVSRWHQ]LDOH
Als innovatives, auf Profitabilität ausgerichtetes Unternehmen identifiziert HOCHTIEF Construction frühzeitig neue,
wachstumsstarke Geschäftsfelder und etabliert sich in
diesen Bereichen. Erneuerbare Energien und nachhaltiges
Bauen gehören zu diesen Segmenten. So haben wir unser
Geschäft unter anderem im Markt für Offshore-Windkraftwerke weiter ausgebaut. Gemeinsam mit der Gesellschaft
HOCHTIEF PPP Solutions gehören wir zu den ersten Adressen im Bereich Geothermie. Beim nachhaltigen Bauen
ist HOCHTIEF bereits Marktführer.
*Weitere Informationen finden
Sie auf Seite 34.
Geschäftsbericht 2008
97
Projektbeispiele
Großprojekte
In der neuen Hamburger Hafencity gingen 2008 die Bauarbeiten an der Elbphilharmonie weiter. Das Projekt mit einem Auftragsvolumen von 394 Mio. Euro soll im Herbst
2011 fertiggestellt sein. Dann erhält die Hansestadt unter
anderem drei Konzertsäle und ein Luxushotel. Zusätzlich
erstellt HOCHTIEF als Bauträger mehr als 40 hochwertige
Eigentumswohnungen. HOCHTIEF Facility Management
wird das komplette Gebäudemanagement übernehmen.
Mit dem neuen Universitätsklinikum Eppendorf wurde Ende
2008 in Hamburg das modernste Klinikum Europas eingeweiht. HOCHTIEF Construction war als Generalunternehmer für den Bau des Krankenhauskomplexes mit einer
Nutzfläche von 86 000 Quadratmetern und einem Auftragsvolumen von 140 Mio. Euro verantwortlich.
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Bremen erhält mit dem „Weser Tower“ das höchste Bürogebäude der Stadt. Am Bau der 82 Meter hohen Immobilie mit
einem Auftragsvolumen von zirka 24,7 Mio. Euro ist neben
HOCHTIEF Construction auch HOCHTIEF Consult beteiligt.
Im Juli 2008 bekam unsere polnische Tochtergesellschaft
HOCHTIEF Polska den Auftrag, auch das zweite Gebäude
des Adgar-Plaza-Komplexes in Warschau zu errichten.
Das Auftragsvolumen beträgt 27 Mio. Euro. Die Bauarbeiten an dem ersten Bürohaus wurden im Oktober des Berichtsjahres beendet. Nach dem Abschluss aller Arbeiten
wird der Komplex zu den modernsten Büroimmobilien Polens gehören.
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Beim Bau eines neuen Werks für den Kunststoffhersteller
Ticona ist HOCHTIEF Construction zum ersten Mal ausschließlich als Construction-Manager tätig. Die Tochtergesellschaft Streif Baulogistik übernimmt bei dem Auftrag unter anderem die Elektro-Baustelleneinrichtung, wie zum
Beispiel Schaltkästen sowie Kabel für die Stromversorgung, und stellt zehn Krane. 2011 soll das neue Werk in
Frankfurt den Betrieb aufnehmen.
Für den Süßwarenproduzenten Ferrero, einen Stammkunden von HOCHTIEF Construction, baut HOCHTIEF Russia
98
Geschäftsbericht 2008
in der russischen Stadt Vladimir bis Ende 2009 eine neue
Produktions- sowie eine klimatisierte Lagerhalle. Die Gesellschaft wird bei dem Projekt mit einem Auftragsvolumen
von zirka 100 Mio. Euro von HOCHTIEF Construction und
HOCHTIEF Polska unterstützt.
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Für ein Betreiberkonsortium unter Federführung von
HOCHTIEF PPP Solutions baut HOCHTIEF Construction
als Mitglied einer Arbeitsgemeinschaft ein 25 Kilometer
langes Teilstück der Maliakos-Kleidi-Autobahn in Griechenland. Zu dem Projekt gehören Tunnelbauwerke, Brücken
und Raststätten. Die Bauarbeiten sollen 2012 abgeschlossen sein. Auch beim zweiten Mautstraßenprojekt von
HOCHTIEF PPP Solutions in Griechenland, der Verbindung
Elefsina-Patras-Tsakona, ist HOCHTIEF Construction an
der Bauarbeitsgemeinschaft beteiligt. Dort werden unter
anderem 163 Kilometer neu errichtet und 120 Kilometer
ausgebaut, zudem entstehen 360 Brückenbauwerke. Beide
PPP-Aufträge ergeben zusammen ein Auftragsvolumen für
HOCHTIEF Construction von zirka 636 Mio. Euro.
Beim ersten PPP-Hochbauprojekt des Bundes, der FürstWrede-Kaserne in München, übernimmt HOCHTIEF Construction ebenfalls die Bau- und Sanierungsarbeiten für
HOCHTIEF PPP Solutions.
Bauträgerprojekte
Im Bauträgergeschäft realisiert HOCHTIEF Construction
unter seiner Marke „FormArt“ unter anderem in Heidelberg
37 hochwertige Eigentumswohnungen, 23 davon im ehemaligen Schlosshotel der Stadt. Die Wohnanlage mit einem Investitionsvolumen von 26,4 Mio. Euro soll im Frühjahr 2010 bezugsfertig sein.
Infrastrukturprojekte
Südlich der chilenischen Hauptstadt Santiago de Chile
entsteht bis 2010 ein 160-Megawatt-Wasserkraftwerk.
HOCHTIEF Construction plant und baut als Federführer einer Arbeitsgemeinschaft das schlüsselfertige Kraftwerkhaus
für zwei Turbinen, zwei Flussfassungen sowie mehrere
Tunnel mit einer Gesamtlänge von 19 Kilometern.
Nahe der südafrikanischen Stadt Port Elizabeth erweitern
wir bis 2010 den Tiefseehafen Ngqura um zwei Liege-
Informationen für die
Aktionäre
Lagebericht
Konzernabschluss
wesentlichen Anteil daran hatten unsere Gesellschaften
zum Beispiel in Russland, Polen und Chile.
Unternehmensbereich HOCHTIEF Europe
(In Mio. EUR)
Auftragseingang
Leistung
Auftragsbestand
Bereichsumsatz
Außenumsatz
Betriebliches Ergebnis/EBITA
Ergebnis vor Steuern/EBT
Investitionen
RONA (in Prozent)
Nettovermögen (31.12.)
Mitarbeiter (im Jahresdurchschnitt)
2008
2007
3.283,3
3.239,2
3.559,0
2.569,4
2.414,9
– 29,6
– 34,2
53,5
0,4
513,5
9 380
3.176,1
2.868,5
3.545,6
2.321,3
2.169,5
–131,7
–149,4
29,5
– 21,2
575,0
8 807
plätze für ein Containerterminal. Das Volumen beträgt
zirka 77 Mio. Euro. Den Hafen hatte HOCHTIEF Construction bereits 2006 gemeinsam mit einem Partner realisiert.
=XGHQ.HQQ]DKOHQGHV8QWHUQHKPHQVEHUHLFKV
HOCHTIEF Europe
Bei der Auftragsentwicklung konnten die bereits hohen
Vorjahreswerte im Unternehmensbereich Europe noch einmal gesteigert werden.
Der Auftragseingang lag um 107,2 Mio. Euro (+ 3,4 Prozent) über dem Vorjahr. Dabei konnte der – aufgrund des
Restrukturierungsprogramms im deutschen Hochbaubereich – geplante Rückgang im Inland durch die Auftragshereinnahme von großen Infrastrukturprojekten im Ausland
sowie in den osteuropäischen Tochtergesellschaften mehr
als ausgeglichen werden.
Auch die Leistung verzeichnete einen Anstieg um 370,7
Mio. Euro (+ 12,9 Prozent) überwiegend aus unseren Auslandsaktivitäten.
Der $XIWUDJVEHVWDQG lag mit 3,56 Mrd. Euro auf dem
Vorjahresniveau und sorgt für eine zufriedenstellende Auslastung für das Jahr 2009.
Die im Jahr 2007 begonnenen Restrukturierungsmaßnahmen im inländischen Hochbau wurden auch im Berichtsjahr
fortgesetzt und führten unter Berücksichtigung der absehbaren Aufwendungen noch zu Verlusten bei dem betrieb
lichen Ergebnis und dem Ergebnis vor Steuern. Dabei
konnten die Vorjahresverluste jedoch deutlich reduziert
werden.
Der Anstieg der Investitionen betrifft überwiegend technische Anlagen und Maschinen sowie andere Anlagen und
Betriebs- und Geschäftsausstattung, um große Infrastrukturprojekte im Ausland zu realisieren.
Das 1HWWRYHUP¸JHQ reduzierte sich im Vergleich zum
Vorjahr im Wesentlichen aus dem überproportionalen Anstieg der Verbindlichkeiten.
Die Zunahme der Anzahl der Mitarbeiter ist überwiegend
auf die Auslandsaktivitäten des Unternehmensbereichs
HOCHTIEF Europe zurückzuführen.
Ausblick
Durch seine Präsenz in den Wachstumsregionen der Welt
ist der Unternehmensbereich gut aufgestellt, um regionale
Schwankungen weitgehend auszugleichen. Unsere Auslastung bewegt sich auf einem zufriedenstellenden Niveau,
sodass wir verhalten optimistisch auf die Entwicklung in
den nächsten Monaten blicken. Die im Hochbau in Deutschland ergriffenen Maßnahmen erweisen sich – insbesondere
durch die Preisqualität, die bei Neuaufträgen erzielt wird –
als zielführend.
Wir halten weiterhin an unserer Prognose fest und erwarten für 2009 im Unternehmensbereich Europe eine Umsatzrendite auf das Ergebnis vor Steuern von zirka einem
Prozent. Für 2010 streben wir eine Rendite von drei Prozent an.
Entsprechend der Leistungsentwicklung erhöhten sich
auch die Außenumsatzerlöse gegenüber dem Vorjahr
um insgesamt 245,4 Mio. Euro (+ 11,3 Prozent). Einen
Geschäftsbericht 2008
99
Antrieb ist Ansichtssache:
Konstruktive Pausen bringen Dynamik ins Denken.
Sich zurücklehnen und in
Ruhe eine Sache betrachten:
Eine neue Perspektive kann
zu einem ganz neuen Standpunkt führen. Oder zu konstruktiven Ideen, die Dinge
in Bewegung bringen.
Beste Lage am Strandkai
in Hamburg: Hier errichtet
HOCHTIEF Projektentwicklung das Unilever-Haus.
Zu den grünen Elementen der
Büroimmobilie gehören eine
vollständig energieeffiziente
Beleuchtung und die Nutzung
der Erdwärme. Das Unilever-Haus
wird voraussichtlich das „Umweltzeichen für Nachhaltigkeit am
Bau“ in Gold erhalten, das die
Hafencity Hamburg verleiht.
Informationen für die
Aktionäre
Lagebericht
Konzernabschluss
Unternehmensbereich HOCHTIEF Real Estate
Ř+RFKZHUWLJH,PPRELOLHQQDFKJHIUDJW
ŘDXUHOLVYHU¦X¡HUWHUIROJUHLFK*UXQGVW¾FNH
Ř+2&+7,()LVWJU¸¡WHU3URSHUW\0DQDJHU
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Ř(UJHEQLVYRU6WHXHUQUHGX]LHUWVLFKJHJHQ¾EHU
GHP9RUMDKUHVZHUW
Bau mehrerer Pflegeprojekte in Deutschland. Mit dem Kooperationspartner BeneVit, einem Betreiber von Pflegeeinrichtungen mit innovativen Wohn- und Betreuungskonzepten, hat unsere Immobilienentwicklungstochter eine
langfristige Kooperation gestartet.
Weitere Informationen finden
Sie im Internet unter www.
hochtief-projektentwicklung.de.
Auch international hat sich HOCHTIEF Projektentwicklung
Der zum 1. Januar 2008 neu gebildete Unternehmensbereich HOCHTIEF Real Estate bündelt die Aktivitäten rund
um Immobilien und Immobilienportfolios. Er umfasst die
Gesellschaften HOCHTIEF Projektentwicklung, aurelis Real
Estate und HOCHTIEF Property Management. Das Leistungsspektrum ist auf den Lebenszyklus von Immobilien
gerichtet: Das Angebot der Gesellschaften beinhaltet die
komplette Entwicklung, Realisierung und Vermarktung von
Immobilien ebenso wie die Betreuung. So entstehen innerhalb des Unternehmensbereichs nachhaltige Synergien.
HOCHTIEF Projektentwicklung
2008 konnte HOCHTIEF Projektentwicklung seine führende
Stellung im Markt für hochwertige Immobilien, die weiterhin nachgefragt werden, unterstreichen: In Deutschland
sowie Mittel- und Osteuropa wurde mit dem Bau von 13
neuen Projekten mit zirka 226 000 Quadratmetern Bruttogrundfläche begonnen. Zum 31. Dezember 2008 befanden sich 30 Projekte mit einem Investitionsvolumen von
1,28 Mrd. Euro und einer Gesamtmietfläche von 507 300
Quadratmetern in der Realisierungsphase. Von diesen Flächen waren zum Stichtag 87 Prozent vermietet und 49
Prozent schon vor der Fertigstellung an Endinvestoren verkauft.
Immer wichtiger wird auch in diesem Bereich das Thema
Nachhaltigkeit: Mieter und Investoren interessieren sich
vor allem für Immobilien, die aufgrund ihrer Energieeffizienz langfristig rentable Perspektiven haben. Dazu gehört
beispielsweise das „smarthouse“ in München. Im Januar
2009 wurde bereits die Planung unserer Büroimmobilie von
der Deutschen Gesellschaft für nachhaltiges Bauen mit dem
zum ersten Mal vergebenen „Deutschen Gütesiegel Nachhaltiges Bauen“ in Gold ausgezeichnet.
Im Berichtsjahr stand unter anderem der Ausbau des Segments Pflegeimmobilien im Vordergrund: 2008 begann der
verstärkt und gründete zu Beginn des Jahres 2008 mit
HOCHTIEF Development Russland mit Sitz in St. Petersburg seine siebte Auslandsgesellschaft.
Projektbeispiele
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Derzeit entsteht in Hamburg das Projekt Lindley Carrée.
Der Bürokomplex in Hamburgs City-Süd mit 24 500 Quadratmetern Bruttogrundfläche ist zu etwa 38 Prozent an
die neue leben Lebensversicherungen AG vermietet. Das
Bürogebäude wird unter ökologischen Gesichtspunkten
entwickelt und erfüllt damit die Voraussetzungen für das
international anerkannte Zertifikat für nachhaltiges Bauen
„Leadership in Energy and Environmental Design“ (LEED).
In Düsseldorf realisiert HOCHTIEF Projektentwicklung das
Bürogebäude Four Elements. Gut 70 Prozent der 14 700
Quadratmeter Bruttogrundfläche sind vermietet, unter anderem an eine Rechtsanwaltssozietät. Endinvestor sind die
Rheinischen Versorgungskassen.
In München startete 2008 der Bau für das Altezza, eine
Büroimmobilie mit insgesamt etwa 22 000 Quadratmetern
Bruttogrundfläche. Die Immobilie war bereits 2007 von
der ING Real Estate für einen Büroimmobilienfonds erworben worden. Sie ist zu mehr als 50 Prozent an BT Germany vermietet. Darüber hinaus wurde zum Jahresende
ein Mietvertrag mit der Deutschen Apotheker- und Ärztebank abgeschlossen. Damit ist das Projekt bereits verkauft
und zu 77 Prozent vermietet, bevor es fertiggestellt ist.
In Essen wurde 2008 mit dem Bau des Rüttenscheider Tors
begonnen, eines Bürogebäudes mit einer Bruttogrundfläche von fast 9 800 Quadratmetern. Schon vor dem Baustart waren 62 Prozent der Büroflächen an renommierte Anwaltskanzleien vermietet.
Geschäftsbericht 2008
101
Auch international waren wir in diesem Segment erfolgreich:
Die 2007 gegründete Gesellschaft HOCHTIEF Development
Schweiz realisiert mit dem Portikon in Zürich ihr erstes Projekt: Das siebengeschossige Büro- und Geschäftshaus
mit 19 500 Quadratmetern Bruttogrundfläche ist bereits
zu 38 Prozent an Baxter Healthcare SA vermietet.
In Warschau unterzeichnete HOCHTIEF Development Poland den bis heute größten Einzelmietvertrag Polens:
Pekao S.A., ein Unternehmen der UniCredit Group und die
größte private Bank des Landes, verlegt seine Unternehmenszentrale in den Bürokomplex Lipowy Office Park mit
39 000 Quadratmetern Bürofläche. Das Projekt wurde im
November als beste Büroentwicklung des Jahres 2008 mit
einem Award des Construction & Investment Journals ausgezeichnet, dem führenden Real-Estate-Magazin in Zentral- und Osteuropa.
3URGXNWPDUNWVHJPHQW5HWDLOLPPRELOLHQ
In der Innenstadt von Offenbach entsteht das KOMM, ein
Einkaufszentrum mit 15 700 Quadratmetern Handelsfläche
für Geschäfte, Gastronomie und Dienstleistung. 11 000
Quadratmeter und damit 70 Prozent sind bereits vermietet.
Das Einkaufszentrum wird im Herbst 2009 eröffnet.
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HOCHTIEF Projektentwicklung verkaufte im Geschäftsjahr
2008 das Projekt Neue Stadtmitte in Kelkheim an eine dänische Investorengruppe. Die Quartierentwicklung mit
Marktplatz, Einzelhandel und Gastronomie, Stadtbibliothek, Einrichtungen für betreutes Wohnen sowie einem
Seniorenpflegeheim bietet insgesamt 16 800 Quadratmeter
Mietfläche und ist nahezu voll vermietet.
*Weitere Informationen finden
Sie im Internet unter www.
aurelis-real-estate.com.
Auf dem Gelände des sogenannten Quartiers 21 in Hamburg-Barmbek laufen die Erschließungsarbeiten. Hier
entsteht auf 14 Hektar Fläche ein zeitgemäßes Mehrgenerationenviertel. Die Projektgesellschaft Quartier 21 – ein
Konsortium aus HOCHTIEF Projektentwicklung und einem
Partner – hat das erste Gebäude mit 2 800 Quadratmetern
Mietfläche an das Women’s Medical Center vermietet.
3URGXNWPDUNWVHJPHQW3ƃHJHLPPRELOLHQ
Im Jahr 2008 fertiggestellt und übergeben wurde ein Pflegeheim mit dem Konzept „Wohnen in der Pflege“ mit etwa 90
Plätzen in Dortmund. Ein weiteres Haus mit 80 Plätzen entwickeln wir aktuell in Hagen. Gemeinsam mit dem Betreiber
BeneVit werden außerdem derzeit drei Pflegeimmobilien mit
insgesamt 215 Plätzen nach dem Hausgemeinschaftsmodell realisiert: In Schöllkrippen, Erlensee und Kippenheim
erfolgte 2008 jeweils der erste Spatenstich.
3URGXNWPDUNWVHJPHQW:RKQLPPRELOLHQ
Am Strandkai in der Hafencity in Hamburg errichtet die
Projektgesellschaft Marco Polo Tower, ein Konsortium aus
HOCHTIEF Projektentwicklung und einem Partner, einen
Wohnturm im Hochpreissegment. Bis zu 58 Eigentumswohnungen können von den zukünftigen Eigentümern mit renommierten Innenarchitekten nach Wunsch ausgebaut
werden.
3URGXNWPDUNWVHJPHQW/RJLVWLNLPPRELOLHQ
Im Niedersachsenpark entsteht das neue Ersatzteillogistikzentrum Nordeuropa von PSA Peugeot Citroën. Das Grundstück ist insgesamt 83 000 Quadratmeter groß. Die Mietfläche für Hallenkomplex und Verwaltungsgebäude beträgt
45 000 Quadratmeter. Die Logistikimmobilie wird im Frühjahr 2009 an den Nutzer übergeben.
3URGXNWPDUNWVHJPHQW+RWHOLPPRELOLHQ
Im Berichtsjahr verkaufte HOCHTIEF Projektentwicklung das
Adina Apartment Hotel in Berlin-Mitte noch vor Baustart an
die australische Gesellschaft Toga Hospitality. Das Boardinghouse, das 139 möblierte Apartments vermietet, bietet
auch Tagungsräume, einen Spa-Bereich sowie ein eigenes
Restaurant.
DXUHOLV5HDO(VWDWH
Die Gesellschaft aurelis Real Estate, an der HOCHTIEF
Projektentwicklung seit Dezember 2007 mit einem 50-prozentigen Anteil beteiligt ist, verzeichnete ein erfolgreiches
Jahr 2008.
3URƂWDEOH*UXQGVW¾FNVYHU¦X¡HUXQJHQ
Im Berichtsjahr verkaufte aurelis Grundstücke mit einem Erlös
von insgesamt zirka 302 Mio. Euro. Zu den Verkaufserfolgen
102
Geschäftsbericht 2008
Informationen für die
Aktionäre
Lagebericht
Konzernabschluss
zählt etwa die Veräußerung der Bahnstadt in Heidelberg
mit rund 600 000 Quadratmetern an die Entwicklungsgesellschaft Heidelberg. Die Entwicklungsfläche umfasst den
ehemaligen Güter- und Rangierbahnhof südwestlich des
Heidelberger Hauptbahnhofs. Zirka 140 000 Quadratmeter
wurden außerdem von der Stadt Heidelberg erworben.
Im Wuppertaler Stadtteil Vohwinkel hat aurelis eine etwa
100 000 Quadratmeter große Fläche des ehemaligen Rangierbahnhofsgeländes an die Stadt Wuppertal verkauft.
Auf dem Areal soll der Mittelstandspark VohRang errichtet
werden.
Eine Fläche von zirka 85 000 Quadratmetern veräußerte
unsere Tochtergesellschaft in Duisburg am ehemaligen
Rangierbahnhof Hohenbudberg an die Hafen Duisburg
Rheinhausen GmbH. Dort soll ein Logistikstandort entwickelt werden.
In München-Freimann wurden etwa 108 000 Quadratmeter
an einen Großkonzern verkauft. Im Stadtteil Pasing hat aurelis für gewerbliche Zwecke außerdem zirka 50 000 Quadratmeter in der Paul-Gerhardt-Allee verkauft. Als Teil des
Stadtquartiers Am Hirschgarten im Münchner Stadtteil
Neuhausen-Nymphenburg veräußerten wir zudem Wohnbaufelder von insgesamt etwa 18 000 Quadratmetern an
verschiedene Bauträger.
Aurelis entwickelt die Flächen zusammen mit den Kommunen und begleitet den Prozess, bis Planungsrecht besteht
und die Fläche baureif ist. Das Unternehmen setzt aktuelle
städtebauliche Anforderungen um und unterstützt den
Trend zum Wohnen in der Stadt mit zeitgemäßen Quartieren, unter anderem dem Frankfurter Europaviertel, dem
Stadtquartier Am Hirschgarten in München und Le Quartier Central in Düsseldorf. Dabei werden bereits Aspekte
einer nachhaltigen Stadtentwicklung berücksichtigt: So
hilft die Revitalisierung von Arealen zum Beispiel, den Flächenverbrauch zu senken und bestehende Infrastruktur zu
integrieren.
(UIROJUHLFKHV0DQDJHPHQWGHU0LHWƃ¦FKHQ
Insgesamt erzielte aurelis 2008 Mieteinnahmen in Höhe von
zirka 99 Mio. Euro. Etwa 50 Prozent davon resultieren aus
zirka acht Mio. Quadratmetern Freiflächen, die zweite
Hälfte aus etwa 1,4 Mio. Quadratmetern Gebäudeflächen.
Damit lagen wir deutlich über Plan.
Von der gesamten Grundstücksfläche von aurelis sind
etwa 45 Prozent dem Mietportfolio zugeordnet. Insgesamt
verfügt die Gesellschaft über etwa 4 500 Mietverträge.
Etwa 60 Prozent der Objekte sind an mittelständische Unternehmen, 30 Prozent an die Deutsche Bahn AG sowie
zehn Prozent an verschiedene Konzerne und öffentliche
Institutionen vermietet – so entsteht eine breite Risikostreuung.
Zum erfolgreichen Mietmanagement im Jahr 2008 gehörte
etwa die Vermarktung einer zirka 8 500 Quadratmeter großen Lagerhalle an ein Speditionsunternehmen im Güterverkehrszentrum Bremen. Der Mietvertrag läuft über zehn
Jahre. In Wuppertal wurde eine 7 500 Quadratmeter große
Freifläche vermietet, die als Recyclinghof genutzt wird. Die
Laufzeit des Vertrags beträgt ebenfalls zehn Jahre.
Im Bereich des Refurbishments – also der Aufarbeitung und
Modernisierung – ist aurelis zurzeit in Freiburg aktiv: Dort werden etwa zehn Mio. Euro in die Revitalisierung des ehemaligen
Zollamtsgebäudes am Güterbahnhof Nord investiert. Der
erste Bauabschnitt mit 5 900 Quadratmetern wird im ersten
Quartal 2009 fertiggestellt und ist bereits zu 78 Prozent
über eine Laufzeit von zehn beziehungsweise 15 Jahren
vermietet. Die Vermarktung des zweiten Bauabschnitts mit
weiteren 2 400 Quadratmetern startet im Frühjahr 2009.
HOCHTIEF Property Management*
Das zum Start der Gesellschaft HOCHTIEF Property Management im Jahr 2007 aufgesetzte Projekt zur Integration
des Bereichs Immobilienverwaltung der Allianz Immobilien
GmbH wurde im Berichtsjahr erfolgreich abgeschlossen.
Besonders wichtig war dabei, alle Mitarbeiter bei HOCHTIEF
Property Management umfassend zu integrieren. Alle
regionalen Einheiten der Gesellschaft folgen nun einer einheitlichen Organisationsstruktur. Ihr Kernelement sind die
Teams, die in den Regionen für die Kundenportfolios verantwortlich sind. Zudem wurden regionale Servicefunktionen eingerichtet – etwa für das Vermietungsmanagement
sowie die Projekt- und die Bausteuerung.
*Weitere Informationen finden
Sie im Internet unter www.
hochtief-propertymanagement.de.
Geschäftsbericht 2008
103
2008 erweiterte HOCHTIEF Property Management sein
Leistungsportfolio um den Bereich Asset-ManagementServices. Hier unterstützen wir unsere Kunden dabei, Wertsteigerungspotenziale von Immobilienportfolios und einzelnen Assets zu identifizieren. Dafür erstellen wir zum
Beispiel Objektanalysen oder -strategien.
Synergiepotenzial genutzt
Für HOCHTIEF Property Management ergeben sich im Verbund des Unternehmensbereichs hohe Synergiepotenziale.
So wird eine Reihe von Immobilien betreut, die HOCHTIEF
Projektentwicklung realisierte – etwa das Prisma und das
WestendDuo in Frankfurt sowie Teile des OpernCarrées in
Berlin.
Auch zu aurelis Real Estate ergeben sich Schnittstellen:
HOCHTIEF Property Management gewann in einer Ausschreibung den Auftrag für das bundesweite Management
von etwa 24 Mio. Quadratmetern Grundstücksflächen und
knapp zwei Mio. Quadratmetern Gebäudeflächen der Gesellschaft. Ab Januar 2009 läuft der Vertrag für drei Jahre.
Das Leistungsspektrum umfasst das kaufmännische Objektmanagement für etwa 4 500 Mietverträge mit einem
Volumen von zirka 100 Mio. Euro jährlich. Hinzu kommen
die Steuerung der Facility-Management-Dienstleister, das
Flächenmanagement und das Baumanagement der mehr
als 2 000 baulichen Anlagen. Damit ist HOCHTIEF – bezogen auf die Fläche – zum größten unabhängigen PropertyManager Deutschlands avanciert.
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2008 übernahmen wir den Property-Management-Bereich
von RREEF in Deutschland mit insgesamt 75 zu verwaltenden Immobilien, die über eine Fläche von etwa 500 000 Quadratmetern verfügen. Auch 32 Mitarbeiter wurden bei
HOCHTIEF integriert.
Bei einem weiteren Auftrag übernahm HOCHTIEF ebenfalls
Personal: 43 Mitarbeiter von Deka Immobilien gehören nun
zu HOCHTIEF. Gemeinsam mit ihnen werden wir zunächst
für fünf Jahre etwa 75 Prozent der Immobilien von Deka Immobilien in Deutschland bewirtschaften. Dabei übernehmen wir das kaufmännische sowie die Steuerung des
technischen Property-Managements für die Objekte der
104
Geschäftsbericht 2008
Fonds, die von Deka Immobilien Investment und Westinvest
aufgelegt wurden.
Im Berichtsjahr gelang ein erster Schritt, um das Spezialsegment Einkaufszentren zu erschließen: Der bestehende
Property-Management-Auftrag für Shaftesbury Asset Management wurde erweitert: HOCHTIEF verantwortet seit
2009 auch das Center-Management für zwei ShoppingCenter des Shaftesbury-Portfolios.
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+2&+7,()5HDO(VWDWH
Im Unternehmensbereich HOCHTIEF Real Estate lag der
Auftragseingang um 36 Prozent unter dem Vorjahreswert. Bei HOCHTIEF Projektentwicklung führte die selektive Projektauswahl 2008 zu einem niedrigeren Auftragseingang. Auch bei HOCHTIEF Property Management
wurde der hohe Wert des Vorjahres planmäßig nicht erreicht. Im Jahr 2007 war ein großer Teil im Auftragseingang
auf die Übernahme der Property-Management-Sparte der
Allianz entfallen.
Die Leistung konnte um 56 Prozent gesteigert werden
und lag mit mehr als 800 Mio. Euro auf einem sehr hohen
Niveau. Die Leistung stieg bei HOCHTIEF Projektentwicklung durch viele Projekte an, die derzeit realisiert werden.
Bei HOCHTIEF Property Management sorgte die Bearbeitung der in 2007 und 2008 erhaltenen Managementverträge für Wachstum. Der Auftragsbestand sank im Berichtsjahr aufgrund der hohen Leistung auf 705,3 Mio.
Euro. Der Außenumsatz erhöhte sich – vergleichbar zur
Leistung – um 310,7 Mio. Euro auf 791,1 Mio. Euro.
Das betriebliche Ergebnis lag mit 81,7 Mio. Euro um 30
Prozent über dem Vorjahreswert. Dafür sorgte im Wesentlichen die erfolgreiche Ergebnisentwicklung der ausländischen Projekte von HOCHTIEF Projektentwicklung. Demgegenüber reduzierte sich das Ergebnis vor Steuern
gegenüber dem Vorjahreswert leicht, da sich das Finanzergebnis um 22,4 Mio. Euro verminderte. Gründe dafür waren
das gestiegene Finanzierungsvolumen der in Realisierung
befindlichen Projektentwicklungen sowie die erstmalig
ganzjährig berücksichtigte Finanzierung der Ende 2007
erworbenen Anteile an aurelis.
Informationen für die
Aktionäre
Lagebericht
Konzernabschluss
standorte und qualitativ hochwertige, nachhaltige Immobilien konzentrieren.
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(In Mio. EUR)
Auftragseingang
Leistung
Auftragsbestand
Bereichsumsatz
Außenumsatz
Betriebliches Ergebnis/EBITA
Ergebnis vor Steuern/EBT
Investitionen
RONA (in Prozent)
Nettovermögen (31.12.)
Mitarbeiter (im Jahresdurchschnitt)
2008
2007
618,2
813,9
705,3
811,6
791,1
81,7
54,2
11,1
10,2
1.047,7
874
965,0
521,0
1.042,0
493,5
480,4
63,0
58,6
12,6
12,7
735,8
455
Die Investitionen haben sich gegenüber dem Vorjahr nur
geringfügig verändert und setzen sich 2008 zum größten
Teil aus Investitionen in Finanzanlagen für verbundene
Unternehmen zusammen.
Die Wertkennzahl 521$ konnte 2008 durch den Anstieg
des Nettovermögens den hohen Vorjahreswert von 12,7
Prozent nicht erreichen. Dies resultierte aus der erstmalig
ganzjährigen Berücksichtigung der Beteiligung an aurelis und
dem Anstieg des Projektvolumens bei HOCHTIEF Projektentwicklung.
Die Mitarbeiterzahl lag im Jahresdurchschnitt um 419
Mitarbeiter über dem Vorjahr, da auftragsbezogen Mitarbeiter bei HOCHTIEF Property Management übernommen
wurden.
$XVEOLFN+2&+7,()5HDO(VWDWH
Der Unternehmensbereich HOCHTIEF Real Estate erwartet, auch 2009 seine Geschäftstätigkeit erfolgreich fortzusetzen.
Aurelis Real Estate wird außer den laufenden Projekten –
darunter das Frankfurter Europaviertel, das Stadtquartier
Am Hirschgarten in München und Le Quartier Central in
Düsseldorf – die Aktivitäten an den Standorten Duisburg
und Nürnberg vorantreiben. Zudem liegt ein Schwerpunkt
im Ausbau der Refurbishment-Aktivitäten, das heißt in der
Renovierung und Modernisierung von vermieteten Flächen
und Gebäuden.
HOCHTIEF Property Management setzt weiter auf Expansion in Deutschland und auch Osteuropa, vor allem durch
neue Outsourcing-Projekte. Die Gesellschaft prüft derzeit
die Möglichkeiten, ihre Kompetenzen auf die Segmente
Einkaufszentren und Hotelimmobilien auszuweiten. Zudem
sollen Dienstleistungen wie das Vermietungsmanagement
und die Asset-Management-Services ausgebaut werden.
Es ist geplant, bei entsprechender Nachfrage wie in den
Vorjahren entwickelte Immobilien an Investoren zu veräußern. Dabei steht der Unternehmensbereich im Jahr 2009
nicht unter hohem Verkaufsdruck. Dies resultiert aus den
von HOCHTIEF Projektentwicklung erzielten hohen Vermietungsständen von 87 Prozent und der hohen Vorverkaufsquote von 49 Prozent bei noch nicht fertiggestellten
Projekten.
Die Auswirkungen der Finanzkrise auf die Immobiliennachfrage sind derzeit schwer vorhersehbar.
Der Unternehmensbereich plant daher aus dem laufenden
Geschäft für 2009 ein gutes Ergebnis vor Steuern, das
aber unter dem Vorjahreswert liegen wird.
Bei HOCHTIEF Projektentwicklung stehen folgende Aktivitäten im Vordergrund: das weitere selektive Geschäftswachstum in Nord- und Osteuropa, eine auf ertragsstarke
Projekte ausgerichtete Projektselektion sowie die Vermarktung von derzeit noch im Bau befindlichen Projekten.
Dem aktuell schwierigen Marktumfeld begegnen wir, indem wir uns gezielt auf überdurchschnittlich gute Projekt-
Geschäftsbericht 2008
105
Bei gutem Klima kann man stets
einen kühlen Kopf bewahren.
Wärme ist thermische Energie:
Sie entspannt den Körper und
belebt den Geist. Wer so frisch
gestärkt ist, kann neue Aufgaben schwungvoll beginnen.
106
Geschäftsbericht 2008
Jederzeit ein gutes Klima
in der Zentrale der DEVKVersicherung in Köln. Hier
wartet HOCHTIEF Facility
Management die Klimatechnik für das Zentralgebäude.
Informationen für die
Aktionäre
Lagebericht
Konzernabschluss
Unternehmensbereich HOCHTIEF Services
Ř(UIUHXOLFKH(UJHEQLVHQWZLFNOXQJLP$XVODQGV
geschäft
Ř9HUWUDJPLW6LHPHQV5HDO(VWDWHYRU]HLWLJ
verlängert
Ř(QHUJLHNRVWHQXQG&2 2 9HUEUDXFKEHL]DKOUHLFKHQ
.XQGHQUHGX]LHUW
Ř+2&+7,()LVWUHQRPPLHUWHU2XWVRXUFLQJ3DUWQHU
In dem zum 1. Januar 2008 gegründeten Unternehmensbereich HOCHTIEF Services sind die Gesellschaften HOCHTIEF
Facility Management mit dazugehörigen zehn Auslandsgesellschaften und HOCHTIEF Energy Management gebündelt. In dem Unternehmensbereich werden damit Dienstleistungen erbracht, die direkt mit dem Betrieb und der
Instandhaltung von Immobilien und Anlagen zusammenhängen. Diese Leistungen werden für alle Phasen des Lebenszyklus von Projekten angeboten.
HOCHTIEF Facility Management*
HOCHTIEF Facility Management baut sein Geschäft im
Bereich produktionsnaher, industrieller Dienstleistungen weiter aus. Siemens bestätigte sein Vertrauen in
HOCHTIEF Facility Management mit einem Folgeauftrag.
Die HOCHTIEF-Tochter übernimmt für weitere sechs Jahre
den Betrieb verschiedener deutscher Siemens-Standorte.
Der Vertrag mit Siemens Real Estate hat ein Volumen von
insgesamt 192 Mio. Euro. HOCHTIEF Facility Management
hatte im Jahr 2004 Teile des Gebäudemanagements von
Siemens in Form eines Outsourcings übernommen. Seitdem ist die Gesellschaft als Facility-Manager für den Technologie-Konzern tätig. Das Essener Unternehmen sorgt in
den Siemens-Geschäftsbereichen Industry, Energy und
Healthcare für optimale Produktionsbedingungen und einen
reibungslosen Betrieb modernster Produktionsanlagen.
Projektbeispiele
Branchensegment Automotive
Von der Daimler AG erhielt die HOCHTIEF-Tochter im Berichtsjahr den Auftrag, das technische Facility-Management in den Produktionshallen des Mercedes-Benz-Werks
in Bremen zu erbringen. In dem Werk mit einer Größe von
knapp 1,4 Mio. Quadratmetern sind etwa 13 300 Mitarbeiter tätig. HOCHTIEF Facility Management übernimmt den
Betrieb der anspruchsvollen Gebäudetechnik. Es ist be-
reits der dritte Auftrag des Autobauers: Wir betreiben
schon Teile der Mercedes-Benz-Produktionsstätten in
Mettingen und Untertürkheim.
Branchensegment chemische/pharmazeutische
,QGXVWULH
Am Baseler Forschungsstandort Biopark Rosental hat
HOCHTIEF Facility Management das technische und infrastrukturelle Facility-Management übernommen. Das Auftragsvolumen liegt bei zirka 6,2 Mio. Euro. Beim Biopark
handelt es sich überwiegend um einen Forschungs- und
Entwicklungsstandort für Unternehmen aus der chemischen, pharmazeutischen und biotechnischen Industrie.
HOCHTIEF erbringt infrastrukturelle Leistungen und hält
die Gebäudetechnik des Parks instand, damit optimale
Forschungsbedingungen herrschen. So betreibt das Unternehmen dort unter anderem technische Anlagen, die
die Voraussetzungen für Forschungsarbeit in Reinräumen
und Klimazellen schaffen. Auch die Produktion von entmineralisiertem Wasser für Labore sowie der Betrieb eines
Rechenzentrums gehören zu den Aufgaben. Mit diesem
Auftrag untermauert die 2007 gegründete Tochtergesellschaft von HOCHTIEF Facility Management in der Schweiz
ihre Marktpräsenz.
*Weitere Informationen finden
Sie im Internet unter www.
hochtief-facilitymanagement.de.
In Ludwigshafen realisierten wir 2008 ein erfolgreiches Outsourcing-Projekt für den internationalen Pharmahersteller
Abbott. HOCHTIEF Facility Management sorgt am dortigen Standort für optimale Produktionsbedingungen von
Medizinprodukten. Dazu gehört auch die Medienversorgung etwa mit Gas, Dampf oder Wasser. Außerdem sind
wir für die Reinraumtechnik des Werks verantwortlich und
sichern Abbott damit ideale Umgebungen für Forschung,
Entwicklung und Produktion.
Branchensegment Airports/Aviation
Auch im Segment Airports/Aviation war HOCHTIEF Facility
Management weiter erfolgreich. Hier bringt die Gesellschaft
unter anderem ihre langjährigen Erfahrungen aus dem Facility-Management am Flughafen Athen ein. Das Unternehmen hält für vier Jahre am Stuttgarter Flughafen die Gebäudetechnik der vier Terminals instand. Es betreut hier
unter anderem die Klima-, Sprinkler- und Steuerungstechnik. Dabei gelten spezielle Anforderungen, da sich die tech-
Geschäftsbericht 2008
107
nischen Anlagen in der Hochsicherheitszone des Ankunftsund Abflugbereichs befinden.
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Im Konzernverbund konnte HOCHTIEF Facility Management
unter anderem den PPP-Auftrag zu Sanierung, Umbau,
Ausbau und Betrieb der Fürst-Wrede-Kaserne in München
gewinnen. Das Auftragsvolumen für den Facility-Management-Anteil beträgt jährlich 1,5 Mio. Euro über eine Laufzeit
von 20 Jahren.
International gut aufgestellt, intern optimal vernetzt
Mit seinen Aktivitäten in der Schweiz, in Griechenland,
Großbritannien, Irland, Polen und Ungarn sowie am Golf ist
HOCHTIEF Facility Management international dort vertreten,
wo sich am Markt gute Geschäftsmöglichkeiten ergeben.
Die enge Zusammenarbeit mit weiteren HOCHTIEF-Einheiten
in Deutschland und im Ausland – insbesondere HOCHTIEF
Construction, HOCHTIEF PPP Solutions, HOCHTIEF Property Management und HOCHTIEF Projektentwicklung –
sorgt dafür, dass weiteres Potenzial für Wachstum vorhanden ist.
*Weitere Informationen finden
Sie im Internet unter www.
hochtief-energymanagement.de.
HOCHTIEF Energy Management*
Nach der Akquisition von Vattenfall Europe Contracting im
Jahr 2007 haben wir im Geschäftsjahr diesen Bereich mit
unserem bestehenden Energie-Management-Geschäft zur
HOCHTIEF-Energy-Management-Gruppe zusammengefasst.
Das neu entstandene Unternehmen ist einer der führenden
deutschen Anbieter im Bereich Energie-Contracting.
getischen Betrieb von Heizungs- und Lüftungsanlagen. Außer den finanziellen Einsparungen ermöglicht HOCHTIEF
auch eine bessere Umweltbilanz: Die CO 2 -Emissionen der
Schulen werden um etwa 1 400 Tonnen im Jahr reduziert.
Im Sommer 2008 übernahm HOCHTIEF Energy Management das Energieeinspar-Contracting für sieben städtische
Liegenschaften in Bergisch Gladbach. Damit werden die
Energiekosten der Stadt um 35 Prozent jährlich gesenkt.
Der Vertrag läuft über fünf Jahre. Das Contracting schließt
unter anderem das Rathaus, Schulgebäude mit Sporthallen sowie eine Bibliothek ein. Neben einer deutlichen
Haushaltsentlastung senkt HOCHTIEF auch die CO2-Emissionen der öffentlichen Gebäude um 800 Tonnen pro Jahr.
Dazu werden wir unter anderem Kesselzentralen sanieren,
Beleuchtungsanlagen optimieren und eine moderne Gebäudeleittechnik in die Objekte einbauen. Zudem überwachen, steuern und dokumentieren wir den energieeffizienten Betrieb von Heizungs- und Lüftungsanlagen.
0DUNWVHJPHQW(QHUJLHOLHIHU&RQWUDFWLQJ
Ebenfalls im Sommer 2008 wurden wir beauftragt, den
Regionalflughafen Allgäu Airport Memmingen mit Wärme
zu versorgen. HOCHTIEF Energy Management schloss im
Juni mit der Gesellschaft Allgäu Airport einen Vertrag über
Energieliefer-Contracting. Dieser läuft über 15 Jahre.
HOCHTIEF Energy Management ist für die Wärmelieferung
für die Immobilien des Flughafens sowie Gebäude anderer
Unternehmen auf dem 144 Hektar großen Areal verantwortlich. Zudem warten wir die Energieanlagen und halten
sie instand.
Projektbeispiele
0DUNWVHJPHQW(QHUJLHHLQVSDU&RQWUDFWLQJ
Ein wichtiger Neuauftrag für HOCHTIEF Energy Management war im Jahr 2008 ein Vertrag mit der Gesellschaft für
Bremer Immobilien: Das Unternehmen übernimmt für zehn
Jahre das Energieeinspar-Contracting für sieben Schulen
in der Hansestadt und senkt die Energiekosten um insgesamt 319 000 Euro im Jahr. HOCHTIEF Energy Management garantiert für die gesamte Laufzeit eine Kostenersparnis von 35 Prozent jährlich. Dafür sanieren wir unter
anderem Kesselzentralen, bauen moderne Gebäudeleitsysteme ein und optimieren die vorhandenen Systeme.
Außerdem steuern und überwachen wir zentral den ener-
108
Geschäftsbericht 2008
Eine Vertragsverlängerung verbuchte HOCHTIEF Energy
Management in Hamburg-Harburg: Dort ist das Unternehmen bereits seit mehr als zehn Jahren für den Kunden
ContiTech tätig. Es liefert Dampf, Druckluft und Betriebswasser für die Produktion von Continental und von weiteren Kunden. Außerdem betreuen wir das Stromverteilernetz auf dem Gelände. Die Preisvorteile, die wir dabei
durch Synergieeffekte generieren, geben wir an unsere
Kunden weiter. Der neue Vertrag sieht mehrere neue Maßnahmen zur Modernisierung und Energieeinsparung vor.
Auf der Basis der in den vergangenen Jahren veränderten
Informationen für die
Aktionäre
Lagebericht
Konzernabschluss
Verbrauchsprofile können auf diese Weise nochmals mehr
als 2 000 Tonnen CO2 im Jahr eingespart werden.
Unternehmensbereich HOCHTIEF Services
=XGHQ.HQQ]DKOHQGHV8QWHUQHKPHQVEHUHLFKV
HOCHTIEF Services
Der Unternehmensbereich HOCHTIEF Services setzte seinen erfolgreichen Kurs fort und übertraf die Vorjahreswerte
bei Leistung sowie Ergebnis.
Auftragseingang
Leistung
Auftragsbestand
Bereichsumsatz
Außenumsatz
Betriebliches Ergebnis/EBITA
Ergebnis vor Steuern/EBT
Investitionen
RONA (in Prozent)
Nettovermögen (31.12.)
Mitarbeiter (im Jahresdurchschnitt)
Der Auftragseingang lag mit 753,5 Mio. Euro unter dem
vergleichbaren Vorjahreswert (–15,6 Prozent). Der Vorjahreswert hatte einen lang laufenden Auftrag der öffentlichen
Hand für Schulprojekte in Großbritannien mit einem Volumen von zirka 320 Mio. Euro enthalten.
Die betriebliche Leistung lag mit 709,4 Mio. Euro (21,8
Prozent) deutlich über dem Vorjahreswert. Dies resultierte
aus den wachsenden Zusatzleistungen im Bestandsgeschäft
sowie den im vergangenen Jahr akquirierten Neuaufträgen,
unter anderem Sportstättenprojekte in Griechenland. Hinzu
kamen die Effekte aus dem Zukauf im Bereich EnergieManagement.
Das betriebliche Ergebnis übertraf mit 26,8 Mio. Euro
den Vorjahreswert um 21,8 Prozent. Ebenso lag das Er
gebnis vor Steuern mit 22,9 Mio. Euro deutlich über dem
des Vorjahres. Positiv entwickelten sich insbesondere das
Energie-Management und das Auslandsgeschäft. Im Ergebnis wurden Belastungen verarbeitet, die sich unter anderem durch Akquisitionsaktivitäten ergeben hatten.
Die Zahl der Mitarbeiter stieg insbesondere aufgrund des
Wachstums im Ausland sowie der Zukäufe im Jahresdurchschnitt auf 5 651.
(In Mio. EUR)
2008
2007
753,5
709,4
1.560,0
709,5
683,1
26,8
22,9
11,1
16,0
176,7
5 651
892,6
582,3
1.602,2
582,1
555,9
22,0
20,4
16,5
16,6
179,0
4 773
Ausblick
Auch für das Geschäft des Unternehmensbereichs
HOCHTIEF Services ist schwer vorhersehbar, wie stark
sich die Finanzkrise auf die Gesamtwirtschaft und unsere
Branchensegmente auswirken wird. Darum konzentrieren
wir uns vorerst auf ausgewählte Projekte, um unsere hohen Renditeanforderungen beibehalten zu können. Der
Unternehmensbereich setzt auf organisches Wachstum
und verfolgt Outsourcing-Projekte sowie strategische Initiativen mit geringem Kapitaleinsatz aktiv weiter. Denn im
Facility-Management-Markt können sich weitere Chancen
durch die verstärkte Outsourcing-Bereitschaft der Kunden
ergeben.
In der Annahme, dass das Bestellverhalten unserer Kunden
durch die aktuelle wirtschaftliche Lage nicht stärker beeinträchtigt wird als derzeit absehbar, erwartet der Unternehmensbereich ein Ergebnis vor Steuern leicht oberhalb des
Vorjahreswerts.
Geschäftsbericht 2008
109
Wer auf der Strecke
Energie spart, kommt
sicher ins Ziel.
Laufen ist Kopfarbeit: Wer
lange Strecken zurücklegen
will, muss seine Kräfte gut
einteilen. Dabei hilft es, die
eigenen Möglichkeiten realistisch einzuschätzen und
den Laufstil der Strecke anzupassen. Am Ende ist das
Ziel erreicht – dank effizient
eingesetzter Energie.
Weniger ist mehr: Mit der Unterstützung von HOCHTIEF
Energy Management reduziert Saint-Gobain Glass, ein
Hersteller von Flachglas, systematisch seinen Energieverbrauch. Dafür wurden die entsprechenden Anlagen
komplett modernisiert. An den Standorten in Herzogenrath und Stolberg kann nun die Abwärme, die bei der
Glasschmelze entsteht, unter anderem genutzt werden,
um die Büroräume zu heizen.
110
Geschäftsbericht 2008
Informationen für die
Aktionäre
Lagebericht
Konzernabschluss
Risikobericht
Ř$NWLYH5LVLNRVWHXHUXQJGXUFKNRQ]HUQZHLW
HLQKHLWOLFKHV5LVLNRIU¾KHUNHQQXQJVV\VWHP
Ř6ROLGH)LQDQ]VWUXNWXUHQ
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Ř.HLQHGHQ%HVWDQGGHV.RQ]HUQVJHI¦KUGHQGHQ
5LVLNHQHUNHQQEDU
5LVLNRPDQDJHPHQWEHL+2&+7,()
Risikomanagement steht bei HOCHTIEF für sämtliche organisatorischen Prozesse, durch die Risiken frühzeitig
identifiziert sowie geeignete Maßnahmen zur Gegensteuerung entwickelt und umgesetzt werden. Als Risiken gelten
alle Entwicklungen, die sich negativ auf das Erreichen der
qualitativen und quantitativen Unternehmensziele, insbesondere auf das Ergebnis, auswirken können.
Um Gefahren früh genug zu erkennen, zu bewerten und
adäquat mit ihnen umzugehen, setzt HOCHTIEF integrierte
Planungs-, Steuerungs- und Kontrollsysteme ein und optimiert sie kontinuierlich.
Risikomanagement ist bei HOCHTIEF ein wesentlicher Erfolgsfaktor und gehört deshalb zu den integralen Bestandteilen des Managementsystems. Um das Risikobewusstsein der Mitarbeiter konsequent zu verbessern, haben wir
auf allen Organisationsebenen eine Risikokultur geschaffen. Sie wird durch organisatorische Prozesse, informationstechnologische Systeme und offene Kommunikation gefördert und stetig weiterentwickelt.
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Eine konzernweit gültige Richtlinie regelt einheitlich, wie
mit Risiken umgegangen wird. Die Unternehmensbereiche
ergänzen diese Konzernrichtlinie durch eigene, speziell ihren
Bereich betreffende Organisationsanweisungen.
Die Risiken werden dreimal im Jahr zusammen mit den
Prognosen vor Ort erhoben und die Informationen von unten nach oben bis auf die Konzernebene verdichtet. Diese
Vorgehensweise bezieht alle Verantwortlichen auf allen Ebenen der Unternehmenshierarchie mit ein. Damit ist vom
Projektleiter über die Leiter der Unternehmensbereiche bis
zum Holding-Vorstand ein durchgängiges Risikobewusstsein vorhanden.
Wir ordnen allen Risiken die potenzielle Schadenshöhe,
Eintrittswahrscheinlichkeit, die Risikokategorien, den möglichen Eintrittszeitpunkt und Maßnahmen zu. Neben dieser eher quantitativ ausgerichteten Risikoerfassung legt
HOCHTIEF besonderen Wert auf eine offene Diskussion
über die Risiken im Management. Aus diesem Grund bildet ein eigens eingerichteter Risikosteuerungskreis mit
Vertretern der Unternehmensbereiche und Zentralabteilungen ein wesentliches Element unseres Risikofrüherkennungssystems. Dieses Gremium betrachtet die gemeldeten Risiken aus den unterschiedlichen Blickwinkeln der
Unternehmensbereiche und der Holding. Dadurch ist es
möglich, relevante Risiken gesamtheitlich zu beurteilen.
Darüber hinaus werden verbindliche Gegensteuerungsmaßnahmen koordiniert und verabschiedet.
HOCHTIEF fasst die Ergebnisse des Risikosteuerungskreises in einer Risikosituation zusammen. Sie enthält alle wesentlichen Risiken in tabellarischer Form. Diese Risikosituation wird kommentiert und als integraler Bestandteil der
Berichterstattung im Vorstand abschließend beraten.
Neben dem Risikosteuerungskreis ist der Investitionsausschuss ein wichtiger Bestandteil unseres Risikofrüherkennungssystems. Investitionen und Beteiligungen müssen
grundsätzlich vom Investitionsausschuss genehmigt werden. Der Ausschuss stellt sicher, dass alle Investitionsvorhaben nach einheitlichen und anerkannten Grundsätzen
beurteilt werden. Neben strengen Anforderungen an die
Wirtschaftlichkeit werden operative Risiken sowie Finanzierungs- und Länderrisiken als wesentliche Entscheidungskriterien zugrunde gelegt.
Die Chancen werden konzernweit zeitgleich mit den Risiken erhoben und in der Planungs- und Prognoseberichterstattung an den Vorstand berichtet. Dabei werden die
Einzelchancen der Höhe nach quantifiziert und zusätzlich
mit ihren Eintrittswahrscheinlichkeiten gewichtet. Eine
Saldierung von Chancen und Risiken findet nicht statt.
*HVDPWULVLNR
Um das Gesamtrisiko des Konzerns zu beurteilen, werden
die Erwartungswerte der Einzelrisiken addiert und in Relation zu dem prognostizierten beziehungsweise geplanten
Geschäftsbericht 2008
111
Asia Pacific. Zudem ist HOCHTIEF Real Estate bei der
Abwicklung und dem Verkauf von Immobilienentwicklungen betroffen.
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8QWHUQHKPHQVEHUHLFKH=HQWUDODEWHLOXQJHQ
erfassen und erläutern ihre jeweiligen Risiken
5LVLNRVWHXHUXQJVNUHLV
bewertet die Risiken in der vorläufigen
Risikosituation
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berät und verabschiedet den
Risikobericht
0D¡QDKPHQ
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systematisiert die Risiken und stellt die
vorläufige Risikosituation zusammen
Neben Akquisitionen von Beteiligungen, Investitionen in
Immobilien, Projektentwicklungen und dem Aufbau neuer
Geschäftsfelder werden auch alle routinemäßigen Projekte
Ergebnis gesetzt. So kann dann beispielsweise für das
laufende Jahr angegeben werden, welchen Anteil das Gesamtrisiko des Konzerns am prognostizierten Ergebnis
hat. Zudem aggregieren wir auf Konzernebene die Erwartungswerte der Risiken auch nach Unternehmensbereichen und Risikokategorien. Durch den Vergleich der aktuellen Risikomeldung mit den vorherigen Meldungen werden
Veränderungen in der Risikostruktur transparent. Das
quantifizierbare, durchschnittliche Gesamtrisiko des Unternehmens lag für das Jahr 2008 bei etwa zehn Prozent
des Ergebnisses vor Steuern. Vor diesem Hintergrund ist
eine bestandsgefährdende Beeinträchtigung der zukünftigen Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage des HOCHTIEFKonzerns nicht zu erwarten.
Die Projekt- und Vertragsrisiken haben mit knapp 50 Prozent den höchsten Anteil am Gesamtrisiko. Danach folgen
Markt-, Finanz- und Beteiligungsrisiken mit insgesamt etwa
45 Prozent des quantifizierbaren Gesamtrisikos. Personalund interne Risiken haben einen Anteil unter fünf Prozent.
Im Folgenden werden die Risiken entsprechend der Risikokategorie beschrieben.
*Siehe Glossar Seite 194.
112
Geschäftsbericht 2008
3URMHNWXQG9HUWUDJVULVLNHQ
Projekt- und Vertragsrisiken erwachsen im Wesentlichen aus
dem klassischen Baugeschäft der Unternehmensbereiche
HOCHTIEF Europe, HOCHTIEF Americas und HOCHTIEF
ab einer bestimmten Größenordnung oder Risikostufe in
einem strukturierten Prozess geprüft. Damit lassen sich
schon frühzeitig mögliche Vertrags- und Projektrisiken
erkennen und reduzieren. Dabei kommt es insbesondere
auf praxisrelevante und wirksame Mechanismen an. So
benötigen zum Beispiel die Projektentwicklungen von
HOCHTIEF vor Baubeginn und in Einzelfällen auch vor
Grunderwerb eine dem Projekt angemessen hohe Vorvermietungs- beziehungsweise Vorverkaufsquote.
Unsere australische Tochtergesellschaft Leighton legt umfangreiche projektspezifische Vorgaben zugrunde, um Angebote zu bearbeiten und zu genehmigen. Ein spezielles
Komitee analysiert alle Projekte und deren Risikostruktur.
Das Gremium entscheidet, ob ein kalkulatorischer Risikozuschlag berechnet oder das Projekt abgelehnt wird. Unsere
US-Tochtergesellschaften Turner und Flatiron legen in ihren Entscheidungsgremien unter Berücksichtigung
marktspezifischer Besonderheiten ähnliche Kriterien zugrunde.
Im Unternehmensbereich HOCHTIEF Europe werden ebenfalls alle Akquisitions- und Angebotsprojekte einer Risikoklassifizierung zugeführt. Zudem beurteilt ein zentrales, mit
erfahrenen Fachleuten besetztes Angebotskomitee alle
Angebote und gibt sie nach Prüfung frei. Die Abteilung Risikomanagement stellt im Unternehmensbereich HOCHTIEF
Europe sicher, dass Risiken nach einheitlichen Standards
erfasst, gesteuert und berichtet werden. Das Risikomanagement ist 2008 erheblich verbessert worden, indem zusätzliche Kriterien zur Risikoeinstufung von Projekten eingeführt wurden. Risikoauditoren begleiten Risikoprojekte von
der Angebotsbearbeitung über den Vertragsabschluss bis
zur Übergabe an den Kunden. Unter dem Dach der Abteilung Risikomanagement unterstützen Contract-Administration,
Risikomanager, das KVP-Team* und die Zentralabteilung
Recht die Projektteams in allen Vertragsangelegenheiten.
Zudem prüft die konzerninterne Revision laufend nationale
Informationen für die
Aktionäre
Lagebericht
Konzernabschluss
AbnahmeAudit
AusführungsAudit
Investitionsausschuss
c
We r t s h ö p f X Q J
AngebotsKomitee
(QWZLFNOXQJ
Evaluation
länderspezifischer Risiken
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VLRQHQXQG
%HWULHE
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AngebotsAudit
'LHQVW
OHLVWXQJHQ
Sorgfältige
Auswahl der
Partner
Ris
i ko P D Q D J e P
LiquiditätsManagement
eQt
Vertragsprüfung
Bonitätsprüfung
Projektbezogenes Risikomanagement
und internationale Projekte auf technische, kaufmännische
sowie rechtliche Risiken.
Im deutschen Hochbau war das Ergebnis im Jahr 2008
insbesondere aus der Restabwicklung alter Verlustprojekte sowie durch die Aufwendungen für die beschlossenen Restrukturierungsmaßnahmen belastet. Neuaufträge
weisen verbesserte Margen und eine deutlich fairere Risikoverteilung auf. Es werden ausschließlich Projekte genehmigt, bei denen verbindliche Nachunternehmerangebote für Schlüsselgewerke und Material vorliegen. Das Risiko
von Preissteigerungen wird durch entsprechende Preisgleitklauseln reduziert. Trotz dieser Vorgehensweise lassen
sich auch künftig Kalkulationsrisiken insbesondere bei
Großprojekten mit mehrjähriger Laufzeit nicht völlig ausschließen.
Mit partnerschaftlichen Vertragsmodellen wollen wir das
Risiko im klassischen Baugeschäft zusätzlich reduzieren.
So optimieren wir frühzeitig und gemeinsam mit dem Kunden alle Prozessabläufe. Damit minimiert HOCHTIEF die Risiken und die notwendigen Vorsorgemaßnahmen zur Risikobewältigung.
Obwohl HOCHTIEF mit einigen Geschäftspartnern hohe
Umsätze generiert, sind wir von keinem einzelnen Kunden
oder Lieferanten direkt abhängig. Durch die Bonitätsprüfung der Kunden und durch die Absicherung von Zahlungsansprüchen durch Bürgschaften wird das Ausfallrisiko
reduziert.
Das zentrale Beschaffungsmanagement* von HOCHTIEF
stellt sicher, dass leistungsfähige Partner ausgewählt werden. Durch ständige Marktbeobachtung und enge Kontakte zu Lieferanten und Institutionen können wir Veränderungen im Beschaffungsmarkt zeitnah erkennen und
entsprechend darauf reagieren.
Den Gewährleistungsrisiken aus dem Baugeschäft begegnen wir, indem wir Nachunternehmerbürgschaften einfordern sowie gegebenenfalls Wartungsverträge abschließen
und regelmäßige Nachkontrollen etablieren. Im Jahr 2008
wurde zudem das neue Versicherungsprodukt „Subguard“
eingeführt, um Haftungsrisiken und Schadensfälle durch
das Insolvenzrisiko im Nachunternehmerbereich abzusichern.
Falls Risiken in gewissem Umfang selbst übernommen
werden, also bei sogenannten Eigentragungsmodellen**,
wird eine mögliche Inanspruchnahme von HOCHTIEF
durch mehrstufige Haftungsgrenzen limitiert.
*Weitere Informationen dazu
finden Sie auf den Seiten 60
und 61.
**Siehe Glossar Seite 193.
Das Ergebnis eines Projekts, zum Beispiel im Tunnelbau,
kann auch in der Ausführungsphase durch schwierige geologische Verhältnisse negativ beeinflusst werden. In der
Regel ist vertraglich festgelegt, dass solche Risiken beim
Auftraggeber liegen. Der wirtschaftliche Erfolg der Aufträge
hängt dann davon ab, inwieweit sich Nachtragsforderungen
gegenüber dem Auftraggeber durchsetzen lassen. Risiken
ergeben sich, falls Nachträge nicht realisierbar sind.
Darüber hinaus besteht in der Ausführungsphase von Projekten das Risiko, dass ambitionierte Fertigstellungstermine
nicht eingehalten werden können. Dies kann, falls der Zeitverzug HOCHTIEF anzulasten ist, zu Vertragsstrafen wegen Terminüberschreitung führen.
Unser Unternehmen verfolgt das Ziel, gerichtliche Auseinandersetzungen so weit wie möglich zu vermeiden.
HOCHTIEF ist dennoch zwangsläufig in verschiedene nationale und internationale Gerichts- und Schiedsverfahren
Geschäftsbericht 2008
113
involviert. Der Ausgang von Rechtsstreitigkeiten lässt sich
nur schwer prognostizieren. Wir gehen aber nach sorgfältiger Prüfung der Prozessrisiken davon aus, dass für alle
Verfahren in hinreichendem Umfang bilanzielle Vorsorge
getroffen wurde. Damit ist aus den laufenden Verfahren
mit hoher Wahrscheinlichkeit keine Beeinträchtigung der
Ertragslage zu erwarten.
Ein wesentliches Gerichtsverfahren ist die seit Ende 2003
rechtshängige Klage im Zusammenhang mit dem Bau des
Sony Centers in Berlin. Hier versucht ein eingesetzter Nachunternehmer, Nachtragsforderungen durchzusetzen. Wir
haben beantragt, die Klage vollständig abzuweisen und
zusätzlich eine Widerklage eingereicht. Durch erhebliche
Verzögerungen im Prozessverlauf ist noch nicht absehbar,
wann das Verfahren beendet sein wird.
Weitere Rechtsstreitigkeiten betreffen zwei Projekte unserer amerikanischen Tochtergesellschaft Turner: ein Sportstadion bei Washington und ein Schulgebäude in Cincinnati.
Hier geht es darum, Forderungen gegenüber dem Auftraggeber beziehungsweise den Versicherern auf dem Rechtsweg durchzusetzen.
*Detaillierte Angaben zu unseren Absatzmärkten finden Sie
auf den Seiten 38 bis 43.
0DUNWULVLNHQ
Ein gesamtwirtschaftliches Risiko ergibt sich aus der weltweiten Finanzkrise und den daraus resultierenden Turbulenzen auf den internationalen Märkten. Die Folgen für die
Realwirtschaft sind bereits weltweit deutlich spürbar. Für
2009 ist zu erwarten, dass zahlreiche Güter- und Dienstleistungsindustrien durch die Folgen der Krise klar negativ
beeinflusst werden. Sollten die beschlossenen und künftigen wirtschafts- und finanzpolitischen Programme der
Regierungen nicht dazu beitragen, dass das Vertrauen in
die Märkte zurückkehrt, erhöht sich das Risiko einer anhaltenden Rezession.
Durch die allgemein schwierige Lage der US-Wirtschaft ist
die Ergebnissituation unserer Tochtergesellschaften bislang
nicht beeinträchtigt. Zahlreiche Neuaufträge sorgen bei unseren US-Töchtern für einen stabilen Auftragsbestand.
Turner ist traditionell kaum im aufgrund der Hypothekenkrise stark rückläufigen Wohnungsbau engagiert. Ein drastischer Rückgang bei Hochbauprojekten ist derzeit nicht
zu erwarten. Zudem realisiert Turner einen hohen Prozent-
114
Geschäftsbericht 2008
satz seiner Projekte für staatliche und halbstaatliche Kunden – beispielsweise in den Segmenten Bildung und Gesundheit. Flatiron konzentriert sich auf den wachsenden
Infrastrukturbereich.
Der Unternehmensbereich HOCHTIEF Asia Pacific profitiert
mit der Tochtergesellschaft Leighton insbesondere über
seine diversifizierten Aktivitäten im australischen Markt sowie in verschiedenen asiatischen Märkten. Die zukünftige
Entwicklung in Australien wird wesentlich von der Rohstoffnachfrage beeinflusst. Im Contract-Mining können wir
geringere Neuaufträge und eine eingeschränkte Investitionstätigkeit der Minenbetreiber nicht gänzlich ausschließen.
In der Golfregion ist ein Abschwächen des überhitzten
Baubooms deutlich spürbar. Das Zahlungsverhalten insbesondere in Dubai hat sich verschlechtert. Durch den
hohen Auftragsbestand und weiteren Bedarf an Infrastrukturinvestitionen in Australien und auch in der Golfregion
erwarten wir dennoch eine positive Entwicklung des Unternehmensbereichs.
Der internationale Flugverkehr hat sich 2008 positiv entwickelt. Die Flughafenbeteiligungen in Athen, Budapest,
Düsseldorf, Hamburg, Sydney und Tirana wiesen durchschnittlich 1,5 Prozent mehr Passagiere aus. HOCHTIEF
AirPort geht in der Planung von stabilen Passagierzahlen
bei den Flughäfen aus. Langfristig erwarten wir ein nachhaltiges Wachstum in diesem Segment.
HOCHTIEF Real Estate hat durch seine regional breite
Aufstellung Schwächen in einzelnen Märkten bisher gut
ausgleichen können. Die Vermietungsquoten unserer Projekte liegen aktuell auf hohem Niveau. Durch die angespannte gesamtwirtschaftliche Lage kann die Mietflächennachfrage in den von HOCHTIEF Real Estate bearbeiteten
Märkten allerdings negativ beeinflusst werden. Im Geschäftsfeld Projektentwicklung werden wir Marktchancen
durch noch konsequentere Selektion bei neuen Projekten
und die Fokussierung auf zukunftsträchtige Segmente
nutzen. Die Finanzkrise hat sich negativ auf den Immobilien-Investmentmarkt ausgewirkt. In 2008 hat sich das
Transaktionsvolumen auf den europäischen Immobilienmärkten bei gleichzeitig steigenden Renditeanforderungen
deutlich reduziert. Durch die Abhängigkeit des Investmentmarkts von der Funktionsfähigkeit der Kreditmärkte
Informationen für die
Aktionäre
Lagebericht
Konzernabschluss
bestehen auch im Jahr 2009 Risiken, da mit längeren Vermarktungszeiträumen und sinkenden Verkaufsfaktoren zu
rechnen ist.
Der deutsche Baumarkt hat sich 2008 stabilisiert. Im Wirtschaftsbau und im öffentlichen Bau waren deutliche Zuwächse beim Auftragseingang und beim Umsatz zu verzeichnen, der Wohnungsbau dagegen blieb rückläufig.
Der Auftragseingang im deutschen Hochbaugeschäft von
HOCHTIEF Construction lag durch die konsequente Auftragsselektion unterhalb des Vorjahres. HOCHTIEF Construction setzt zudem seine Strategie fort, insbesondere in
Mittel- und Osteuropa und durch selektiv ausgewählte internationale Projekte zu expandieren. Zudem sollen zukunftsträchtige Marktsegmente in Verbindung mit renditeträchtigen Geschäftsmodellen ausgebaut werden. Dazu
gehört zum Beispiel, Schulen auf der Grundlage von PPPVerträgen im Verbund mit anderen Konzerneinheiten zu
sanieren oder zu erneuern.
Wir können nicht ausschließen, dass weitere Verwerfungen auf den Absatz- und Beschaffungsmärkten unser Geschäft negativ beeinflussen.
)LQDQ]ULVLNHQ
Angesichts der aktuellen Situation an den Finanzmärkten,
dem Zusammenbruch einzelner Investment- und Universalbanken sowie der in den Bankenbilanzen verborgenen
Risiken gehen Banken zurzeit kaum noch Kreditverpflichtungen ein. Insbesondere bei längerfristigen Projektfinanzierungen ist eine Kreditklemme spürbar. Die aktuelle Situation an den Finanzmärkten hat bisher nicht zu einem
deutlichen Anstieg von Finanzrisiken im HOCHTIEF-Konzern geführt. Wir verfügen über solide Finanzstrukturen
und nutzen konservative Finanzierungsmodelle. Ausfallrisiken von Banken oder weitere Konzentrationen im Bankensektor, die eine Verringerung von Kreditlinien zur Folge haben könnten, wurden in die Risikomeldung aufgenommen.
Die langfristigen HOCHTIEF-Finanzierungen bestehen aus
fest zugesagten endfälligen Darlehen. Enge finanzielle Verflechtungen zu den in letzter Zeit in Schwierigkeiten geratenen Banken und Versicherungen bestehen nicht.
Alle Finanzaktivitäten erfolgen im HOCHTIEF-Konzern auf
Basis der konzernweit gültigen Finanzrahmenrichtlinie.
Ergänzend zur generellen Rahmenrichtlinie gelten funktionale, operative Einzelrichtlinien zu verschiedenen Themenbereichen wie beispielsweise zum Währungs- und Sicherheitenmanagement. Diese regeln die jeweiligen Grundsätze
zum Umgang mit den einzelnen Finanzrisiken. Die Kategorie Finanzrisiken umfasst einerseits Liquiditäts- und andererseits Finanzmarktrisiken.
Sollte die zurückhaltende Kreditvergabe dauerhaft anhalten, ist auch für unser Unternehmen eine angespannte
Liquiditätslage nicht auszuschließen.
/LTXLGLW¦WVULVLNHQ
Ein Liquiditätsrisiko ergibt sich, falls die Zahlungs- und Finanzierungsfähigkeit beeinträchtigt ist. Um diese Risiken
rechtzeitig und auch langfristig optimal zu steuern, erfolgt
bei HOCHTIEF eine monatliche rollierende Liquiditätsplanung, die jeweils einen Zeitraum von 18 Monaten umfasst.
Der Finanzmittelbestand der HOCHTIEF Aktiengesellschaft
enthält angemessene Wachstums- und Liquiditätsreserven. Außerdem verfügen wir über ausreichend kurzfristige
Barkreditlinien, die zur täglichen Inanspruchnahme im
Rahmen des Cash-Pools bereitstehen. Die Linien sind breit
gestreut. Im Juli 2008 wurde unsere langfristige Kreditfinanzierung durch Auflage von Schuldscheindarlehen über
250 Mio. Euro mit einer Laufzeit von fünf beziehungsweise
sieben Jahren ausgebaut. Darüber hinaus verfügen wir über
eine Barkreditfazilität von 600 Mio. Euro mit einer Laufzeit bis
November 2012. Zusätzlich bestehen ausreichend große
Avalkredite für die Absicherung von Bankbürgschaften und
sonstigen Sicherheiten. Der wichtigste Kredit ist die langfristig und international syndizierte Avalkreditlinie in Höhe
von zwei Mrd. Euro.
*Detaillierte Angaben zum Finanzrisikomanagement finden
Sie auf den Seiten 170 bis 181.
Insgesamt ist sichergestellt, dass sämtliche inländischen
und ausländischen Konzernunternehmen über ausreichend
Bar- und Avalkreditkapazitäten verfügen, um das operative
Geschäft und neue Projekte erfolgreich finanzieren zu können.
Vorsorglich haben wir unsere Liquiditätsreserven erhöht
und prüfen jedes Investment besonders unter diesem
Aspekt sehr sorgfältig. Unsere Planungen beruhen auf der
Annahme, dass sich die Kredit- und Kapitalmärkte ab dem
Jahr 2010 wieder normalisieren.
Geschäftsbericht 2008
115
)LQDQ]PDUNWULVLNHQ
Finanzmarktrisiken können aus Wechselkurs-, Zins- oder
sonstigen Wertänderungen von Vermögenswerten an den
Finanzmärkten entstehen.
Die Beteiligungsgesellschaften von HOCHTIEF sind überwiegend in jeweils einer Währungsregion tätig, sodass für
sie kein wesentliches Währungsrisiko entsteht. Transaktionsrisiken aus Ausschüttungen von internationalen Tochtergesellschaften an die HOCHTIEF Aktiengesellschaft
werden durch entsprechende Devisentermingeschäfte zum
frühesten Zeitpunkt abgesichert. Im HOCHTIEF-Konzernabschluss ergeben sich zudem Translationsrisiken aus der
Umrechnung der in Fremdwährung bilanzierenden Gesellschaften. Eine Absicherung der Translationsrisiken wurde
im Berichtsjahr nicht vorgenommen.
Risiken aus Zinsänderungen begegnen wir durch Abschluss
möglichst langfristiger Zinsbindungen. Der gezielte Einsatz
von Zinsderivaten sichert im Einzelfall notwendige variable
Finanzierungen gegen Zinsänderungsrisiken laufzeitkongruent ab. Projektfinanzierungen werden je nach Laufzeit
und Volumen fallweise gesichert. Eine anhaltende Verminderung von Liquidität an den Finanzmärkten könnte zu
einem Anstieg von Kreditrisikomargen (Credit Spreads)
führen. Bei auslaufenden Projekt- und Beteiligungsfinanzierungen könnten sich unsere Refinanzierungskosten
erhöhen und die Eigenkapitalanforderungen steigen. Hieraus können sich Belastungen ergeben, die unsere Ergebnis- und Liquiditätssituation maßgeblich beeinflussen.
*Siehe Glossar Seite 194.
Jegliche derivative Finanzinstrumente, wie zum Beispiel
Zinsswaps oder Währungsoptionen, dürfen nicht zu spekulativen Zwecken eingesetzt werden. Sie dienen ausschließlich zur Absicherung möglicher Risiken aus einem
vorliegenden Grundgeschäft. Um unterjährige Schwankungen hinsichtlich der Bilanzierung von derivativen Instrumenten auszuschließen, achtet HOCHTIEF beim Abschluss solcher Sicherungsgeschäfte streng auf die
Hedge-Accounting-Fähigkeit*.
Sonstige Preisrisiken entstehen bei HOCHTIEF aus Anlagen in Aktien und Fonds. Diese Anlagen werden über eine
laufende Beobachtung gesteuert. Bei dauerhafter und anhaltend negativer Wertentwicklung der Investments können Wertberichtigungen zu Ergebnisbelastungen führen.
116
Geschäftsbericht 2008
Der HOCHTIEF-Konzern verfügt mit Ausnahme der Tochtergesellschaft Leighton aktuell über kein externes Rating, da
bislang keine finanzwirtschaftlichen Vorteile erkennbar sind.
Die jährlich durchzuführenden Impairmenttests zum Nachweis der Werthaltigkeit der Geschäfts- und Firmenwerte
haben auch 2008 keinen Abschreibungsbedarf ergeben.
%HWHLOLJXQJVULVLNHQ
Zur Kategorie Beteiligungsrisiken zählen Risiken aus Gesellschaften, auf die HOCHTIEF keinen beherrschenden
Einfluss hat. Bei Minderheitsgesellschaften gibt es keine
gesetzliche Handhabe für einen direkten Zugriff auf deren
Risikomanagementsystem. Dennoch werden relevante
Informationen, die durch das Beteiligungscontrolling vorhanden sind, erfasst und gemeldet. Darüber hinaus wirkt
HOCHTIEF darauf hin, dass ein funktionierendes Risikomanagementsystem installiert wird.
Die Beteiligungsrisiken betreffen vor allem unsere Flughafenbeteiligungen, Anteile an Konzessionsgesellschaften und
sonstige Unternehmensbeteiligungen, an denen HOCHTIEFGesellschaften direkt oder indirekt mit weniger als 50 Prozent am Kapital beteiligt sind.
Bei den Flughäfen können Forderungsausfälle gegenüber
Fluglinien nicht ausgeschlossen werden.
Aus den Konzessionsprojekten, die in der Regel eine sehr
lange Laufzeit haben, ergeben sich spezifische Risiken,
unter anderem aus der Abschätzung der zukünftigen Geschäftsentwicklung sowie der Kalkulation der Betriebs- und
Instandhaltungsaufwendungen. Bei Konzessionsprojekten
im Infrastrukturbereich garantiert HOCHTIEF entweder eine
bestimmte Verfügbarkeit oder übernimmt das Risiko aus
dem zukünftigen Verkehrsaufkommen selbst. Sollte bei Übernahme dieses Risikos das Verkehrsaufkommen geringer
als kalkuliert sein, kann sich dies auf den Wert der Konzession negativ auswirken.
Auch sonstige Beteiligungen können sich bei unvorhergesehenen Ereignissen durch einen Wertberichtigungsbedarf negativ auf unsere Ertragslage auswirken.
Im Geschäftsjahr 2008 wurden australische Beteiligungsgesellschaften von Leighton insbesondere aufgrund gefal-
Informationen für die
Aktionäre
Lagebericht
Konzernabschluss
lener Börsenkurse wertberichtigt. Dabei handelte es sich im
Wesentlichen um drei Mautstraßen und die Projektentwicklungsgesellschaft Devine sowie den Contract-Miner
Macmahon.
tragsorientiert. Bestehende Zusagen aus geschlossenen
leistungsbezogenen Pensionsplänen bei Turner laufen langfristig aus und werden weitgehend durch Investmentanlagen abgesichert.
Wir können für die Zukunft nicht ausschließen, dass in Einzelfällen Wertberichtigungen auf unsere Beteiligungen notwendig sein werden.
Bei einer nachhaltigen negativen Entwicklung der Kapitalmärkte kann jedoch nicht ausgeschlossen werden, dass
3HUVRQDOULVLNHQXQGLQWHUQH5LVLNHQ
Durch den Fach- und Führungskräftemangel hat sich der
Wettbewerb um qualifiziertes Personal erheblich verschärft.
HOCHTIEF wirkt schon lange so weit wie möglich dieser
Entwicklung entgegen und misst der Qualifikation und Motivation seiner Mitarbeiter eine zentrale Bedeutung bei. Wir
haben uns als attraktiver Arbeitgeber positioniert: Wir investieren viel, um qualifizierte Mitarbeiter* für den Konzern zu
gewinnen, sie zu integrieren und dauerhaft an HOCHTIEF
zu binden.
Die Nachfolgeplanung spielt bei HOCHTIEF ebenfalls eine
wichtige Rolle. Mithilfe integrierter Personalentwicklungsinstrumente werden Führungspositionen überwiegend aus
den eigenen Reihen besetzt. Durch variable Vergütungskomponenten mit langfristiger Anreizwirkung binden wir
Führungskräfte dauerhaft an das Unternehmen.
Der Sicherheit der Mitarbeiter und des Arbeitsumfelds wird
eine große Bedeutung beigemessen. Arbeits-, Gesundheitsund Umweltschutz werden zentral durch das AGUS Center
gesteuert. Durch ein zielgerichtetes Sicherheitsmanagement sollen Unfall- und Gesundheitsrisiken für Mitarbeiter
und Dritte auf ein Minimum reduziert werden.
Wesentliche Risiken in der betrieblichen Altersversorgung
von HOCHTIEF werden derzeit nicht gesehen. Die Deckung
der Pensionsverpflichtungen wird durch versicherungsmathematische Gutachten festgestellt. In Deutschland erfolgte
bereits in den vergangenen Jahren eine Umstellung von
rein leistungsbezogenen Pensionszusagen auf für das Unternehmen kalkulierbare beitragsbezogene Leistungszusagen. Die Pensionsverpflichtungen in Deutschland sind vollständig durch den HOCHTIEF Pension Trust e. V. und
Rückdeckungsversicherungen gedeckt sowie durch werthaltige Vermögensgegenstände unterlegt.** Neue Pensionszusagen bei Leighton und Turner sind ausschließlich bei-
zur Abdeckung der Pensionsverpflichtungen nachträgliche
Beiträge geleistet werden müssen.
Zusammen mit kompetenten Dienstleistern begegnet
HOCHTIEF potenziellen informationstechnologischen Risiken. Eine ständig auch durch externe Experten optimierte
Richtlinie zur IT-Sicherheit gewährleistet, dass die Maßnahmen zur Risikovermeidung effizient umgesetzt werden.
Der Einsatz moderner Hard- und Softwaretechnologie gewährleistet zudem, dass die Daten verfügbar und vor unerlaubtem Zugriff geschützt sind.
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Trotz der schwierigen Situation an den Weltmärkten sehen
wir für das Jahr 2009 auch zahlreiche Wachstumschancen. Staatliche Konjunktur- und Förderprogramme, die gezielt Infrastrukturentwicklungen, Energie- und Klimaschutz
vorantreiben sollen, lassen Projekte in Marktsegmenten erwarten, in denen wir gut positioniert sind. Dies gilt insbesondere für Deutschland, Amerika und den asiatisch-pazifischen Raum.***
*Weitere Informationen finden
Sie auf den Seiten 57 bis 59.
***Detaillierte Angaben finden
Sie im Chancenbericht auf
den Seiten 122 und 123.
3U¾IXQJGHV5LVLNRPDQDJHPHQWV
Die Wirtschaftsprüfer haben beim Jahresabschluss das
Risikofrüherkennungssystem sowie seine Integration in die
Planungs- und Berichtsprozesse geprüft. Es hat sich gezeigt, dass der Vorstand die nach § 91 Abs. 2 AktG geforderten Maßnahmen zur Einrichtung eines Risikofrüherkennungssystems in geeigneter Form getroffen hat. Darüber
hinaus ist das Risikofrüherkennungssystem grundsätzlich
in der Lage, Entwicklungen, die den Fortbestand der Gesellschaft gefährden, frühzeitig zu erkennen.
Ergänzend prüft und beurteilt die interne Revision die Wirksamkeit und Wirtschaftlichkeit der installierten Systeme
und Prozesse. Die festgestellten Verbesserungspotenziale
werden im Risikosteuerungskreis vorgestellt und fließen in
die Weiterentwicklung des Risikomanagementsystems ein.
**Weitere Informationen finden
Sie auf den Seiten 140 und
163.
Geschäftsbericht 2008
117
Wo die Natur ihre Triebkraft entfaltet,
entstehen kleine und große Wunder.
Licht, Wasser, gute Erde und
der richtige Standort –
wenn wir die Erde mit Energie
versorgen, gibt sie ihre Kraft
auch gern wieder zurück.
Strom aus der Erde: Im bayerischen Dürrnhaar realisiert HOCHTIEF
gemeinsam mit Partnern das erste rein privat finanzierte GeothermieKraftwerk Deutschlands. Das Unternehmen plant, fi nanziert, baut und
betreibt die Fünfmegawattanlage mit einem Investitionsvolumen von
zirka 35 Mio. Euro. Das in der Erdkruste angezapfte heiße Wasser dient
der Energiegewinnung und kann auch zur Kraft-Wärme-Kopplung
genutzt werden. Nach dem Erfolg der ersten Bohrungen in einer Tiefe von
bis zu 3 700 Metern soll das Kraftwerk bis Mitte 2009 fertiggestellt sein.
118
Geschäftsbericht 2008
Informationen für die
Aktionäre
Lagebericht
Konzernabschluss
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3RVLWLRQLHUXQJ
Die Auswirkungen der Finanzkrise auf die Realwirtschaft
sind zurzeit nicht seriös vorhersehbar. Die Unsicherheiten
hinsichtlich der weiteren Entwicklung und der Dimension
der globalen Krise sind in den vergangenen Monaten erheblich gestiegen. Führende Wirtschaftsinstitute erwarten für das Jahr 2009, dass sich die Konjunktur weltweit
deutlich – wenn auch regional unterschiedlich stark – abschwächen wird. Hiervon werden auch die bisherigen
Wachstumsmärkte betroffen sein.
HOCHTIEF ist mit der Strategie, den kompletten Lebenszyklus von Infrastrukturprojekten, Immobilien und Anlagen zu
begleiten und in den internationalen Märkten präsent zu
sein, sehr gut aufgestellt: Wir können vorhandene Chancen
nutzen und konjunkturelle Schwächephasen besser ausgleichen. Mit einer Angebotspalette von integrierten Leistungen sowie der weltweiten Präsenz verfügt HOCHTIEF
über ein hohes Maß an Risikodiversifizierung – so sind wir
unabhängiger von Schwankungen einzelner Branchen
und Märkte. Indem wir unser gesamtes Leistungsangebot
eng verzahnt haben, schaffen wir darüber hinaus Synergien
und bieten damit Mehrwert für unsere Kunden. Die strategische Positionierung von HOCHTIEF sehen wir als soliden Wettbewerbsvorteil und als Schlüssel für unsere
langfristigen Wachstumsziele – auch über konjunkturelle
Schwächephasen hinweg.
Unsere Planungen basieren auf den Annahmen, dass sich
die internationalen Finanz- und Kapitalmärkte ab dem Jahr
2010 zunehmend wieder normalisieren und dass es zu keinem anhaltenden rezessiven Konjunktureinbruch der
Weltwirtschaft kommt. Zudem setzen wir voraus, dass
sich die Lage in den politischen Spannungsgebieten nicht
weiter nachhaltig verschärft. Für das Geschäftsjahr 2009
erwarten wir ein durchschnittliches Kursniveau von etwa
1,30 US-Dollar beziehungsweise von zirka 2,00 australischen Dollar gegenüber dem Euro.
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Im Berichtsjahr 2008 hat HOCHTIEF mit einem Auftragseingang von 25,28 Mrd. Euro, einem Auftragsbestand von
30,92 Mrd. Euro und Umsatzerlösen von 19,10 Mrd. Euro
erneut hervorragende Werte erreicht. Vor dem Hintergrund
der aktuellen Situation auf den Kredit- und Gütermärkten
erwarten wir für diese Kennzahlen zum jetzigen Zeitpunkt,
dass sie sich im laufenden Geschäftsjahr auf eine Größenordnung unterhalb des Niveaus von 2008 normalisieren
werden.
(UJHEQLVDXI¦KQOLFKKRKHP1LYHDXZLHLP9RUMDKU
Im Geschäftsjahr 2008 konnte HOCHTIEF erneut seine
Ertragskraft steigern. Sowohl das Ergebnis vor Steuern
(520,1 Mio. Euro) als auch der Konzerngewinn (175,1 Mio.
Euro) lagen 2008 über den Vorjahreswerten. Insbesondere
beim Konzerngewinn wurde mit einem Plus von mehr als
24 Prozent eine beeindruckende Ergebnisentwicklung erzielt. Trotz der schwierigen ökonomischen Rahmenbedingungen streben wir für das laufende Geschäftsjahr beim
Vorsteuerergebnis und Konzerngewinn an, jeweils ein ähnlich hohes Ergebnisniveau wie im Vorjahr zu erreichen.
Diese Ergebnisziele halten wir insbesondere vor dem Hintergrund unseres hohen Auftragsbestands und der vorhandenen Chancen zum jetzigen Zeitpunkt für erreichbar.
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Die sich fortsetzende Dynamik der Finanzkrise erlaubt uns
zum jetzigen Zeitpunkt nur eine sehr eingeschränkte Konzernprognose für 2009 mit einem noch hohen Unsicherheitsgrad. In unserer Quartalsberichterstattung werden wir
die erwartete Entwicklung von HOCHTIEF für das laufende
Geschäftsjahr weiter konkretisieren.
Geschäftsbericht 2008
119
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HOCHTIEF verfolgt seit Jahren eine der Ergebnis- und
Liquiditätssituation des Konzerns angepasste Dividendenpolitik. Diese Kontinuität haben wir mit stetigen Dividendenerhöhungen und überdurchschnittlichen Ausschüttungsquoten in den vergangenen Jahren unter Beweis
gestellt. Für das Geschäftsjahr 2008 sieht der Gewinnverwendungsvorschlag des Vorstands eine wiederum erhöhte
Dividende von 1,40 Euro vor. Dies entspricht einer Dividendensteigerung gegenüber dem Vorjahr von knapp acht
Prozent sowie einer Ausschüttungsquote vom Konzerngewinn von mehr als 55 Prozent. HOCHTIEF hätte damit
seine Ausschüttungen fünf Jahre in Folge durchschnittlich um knapp 17 Prozent pro Jahr gesteigert.
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Die uns anvertrauten Werte nachhaltig zu steigern, ist wesentlicher Bestandteil der HOCHTIEF-Vision. Der Konzern
und die Unternehmensbereiche werden konsequent wertorientiert gesteuert. Unser kapitalmarktorientiertes Renditekonzept RONA (Return on Net Assets) macht die Steigerung des Unternehmenswerts messbar und transparent. Es
ist in alle Planungs- und Steuerungssysteme von HOCHTIEF
integriert und bildet die Grundlage für zukunftsorientierte
Portfolio- und Investitionsentscheidungen. Auf der Basis
unserer Ergebniserwartungen rechnen wir für das Geschäftsjahr 2009 zum jetzigen Zeitpunkt erneut mit einer
Kapitalrendite (RONA) über dem Kapitalkostensatz von
zehn Prozent. Wir gehen davon aus, wiederum einen substanziellen Wertbeitrag zu erwirtschaften und damit den
Unternehmenswert weiter zu steigern.
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Unsere Investitionen folgen dem Ziel, die Spitzenposition
von HOCHTIEF im internationalen Wettbewerb zu sichern
und kontinuierlich weiterzuentwickeln. Beim systematischen
Ausbau unseres vernetzten Leistungsangebots orientieren
wir uns an unserer Strategie des Lebenszyklusmanagements.
Für das laufende Geschäftsjahr 2009 plant HOCHTIEF ein
Investitionsvolumen von etwa 780 Mio. Euro. Mit einem Anteil von mehr als 85 Prozent liegt der Schwerpunkt der In-
120
Geschäftsbericht 2008
vestitionen bei unserer australischen Tochtergesellschaft
Leighton. Der überwiegende Teil dieser Mittel soll in das
anlagenintensive, profitable Geschäftsfeld Contract-Mining fließen. Darüber hinaus können Akquisitionen zum
weiteren Ausbau insbesondere unseres Konzessions- und
Dienstleistungsgeschäfts getätigt werden. Angesichts der
ungewissen weiteren ökonomischen Entwicklung werden
wir – wie die gesamte Industrie – jedes Engagement im
Hinblick auf Rentabilität und Finanzierung noch kritischer
prüfen.
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Die kurz- und mittelfristige Liquiditätsversorgung des
HOCHTIEF-Konzerns ist aufgrund der ausgewiesenen
Kassen- und Bankguthaben, der unverändert hohen und
jederzeit liquidierbaren Wertpapieranlagen sowie der
nach wie vor nicht vollständig ausgenutzten Barkreditlinien
in ausreichender Höhe sichergestellt. Die bilateralen Kreditlinien der HOCHTIEF Aktiengesellschaft beliefen sich zum
Stichtag 31. Dezember 2008 auf insgesamt zirka 300 Mio.
Euro. Sie sind nach wie vor ohne Besicherung abgeschlossen. Planmäßige Fälligkeiten im Berichtsjahr 2008
konnten trotz der Entwicklungen an den internationalen
Finanz- und Kreditmärkten durch Verhandlungen mit den
entsprechenden Instituten prolongiert werden.
Wie bereits in den Vorjahren sind unsere angelegten Mittel
ohne Veränderung im Umfang von etwa 240 Mio. Euro in
kapitalgarantierte Produkte investiert. Diese Anlagen werden planmäßig Ende des dritten Quartals 2009 fällig. Wir
planen derzeit, sie wiederum als Reserve mittelfristig zu
investieren. Durch die garantierte jährliche Mindestverzinsung sowie die Kapitalgarantie der bonitätsmäßig einwandfreien Emittenten waren Abwertungen bis heute nicht erforderlich. Des Weiteren wird HOCHTIEF an einer möglichen,
über der Mindestverzinsung liegenden Wertentwicklung
der Investments beteiligt.
Die Basis der langfristigen Konzernfinanzierung liegt in den
2004 und 2005 abgeschlossenen international syndizierten Kreditverträgen. Nachdem wir uns beim Barkredit im
Informationen für die
Aktionäre
Lagebericht
Konzernabschluss
Vorjahr entschlossen haben, die zweite reguläre Verlängerungsoption für ein weiteres Laufzeitjahr wahrzunehmen, hat dieser Kredit eine verbleibende Restlaufzeit bis
November 2012. Der syndizierte Avalkredit konnte ebenfalls im Vorjahr vollständig refinanziert und auf zwei Mrd.
Euro aufgestockt werden. Dabei wurde gleichzeitig die
Kreditlaufzeit von ehemals drei Jahren auf weitere fünf
Jahre angehoben. Im Hinblick auf die Refinanzierung sind
die Kreditkonditionen wie auch die Vertragsbedingungen
im Interesse von HOCHTIEF deutlich verbessert worden.
Sie spiegeln damit die nach wie vor einwandfreie Bonität
des Konzerns auf den internationalen Kreditmärkten wider.
Beide Kredite geben dem Konzern auch für die langfristigen Wachstumsplanungen ausreichenden Spielraum und
Sicherheit.
Um die zunächst zwischenfinanzierten Expansionen und
Investments des Konzerns langfristig umzuschulden, wurden Anfang Juli 2008 zwei neue Schuldscheindarlehen
erfolgreich platziert. Zusammen haben die über fünf beziehungsweise sieben Jahre laufenden Finanzierungen ein
Volumen von 250 Mio. Euro. Auch bei diesen Darlehen konnten wiederum langfristige, günstige Finanzierungskonditionen erreicht werden. Die Kreditdokumentation ist eng
an die der syndizierten Kredite angelehnt. Durch die
Schuldscheinplatzierung wurde der Kreis der Kreditgeber
des HOCHTIEF-Konzerns erneut über den traditionellen
Kernbankenkreis hinaus erweitert, sodass die Kreditengagements dieser Institute nicht erhöht werden mussten. Zudem wurden im Berichtsjahr für einzelne Großprojekte separate Kreditverträge – zum Beispiel zur Herauslegung
notwendiger Bankgarantien – mit Kreditinstituten in den jeweiligen Ländern abgeschlossen.
Im Mai 2009 läuft das im Jahr 2004 abgeschlossene erste
Schuldscheindarlehen über 200 Mio. Euro planmäßig aus.
Wir erwarten nach der jetzigen Planung, dass wir dieses
Darlehen mit gleichen Instrumenten refinanzieren können.
Die hierzu erforderlichen Verhandlungen mit den möglichen Platzierungsbanken sind bereits angelaufen. Für die
weiteren Finanzierungsvorhaben gehen wir von der An-
nahme aus, dass sich die internationalen Finanz- und Kapitalmärkte im Verlauf des Jahres 2009 langsam entspannen werden – nicht zuletzt durch die konzertierten
Unterstützungsmaßnahmen der Zentralbanken und
Regierungen. Wir rechnen damit, dass sich die Märkte
ab dem Jahr 2010 wieder zunehmend normalisieren werden.
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HOCHTIEF wird sein Innovationsmanagement auch 2009
konsequent fortsetzen. Ein wesentlicher Schwerpunkt
wird das Thema Nachhaltigkeit sein. Zudem wollen wir die
Forschungs- und Entwicklungsergebnisse entwickeln und
zu neuen Geschäftsideen ausbauen. Indem wir das Ideenmanagement gezielt forcieren, sollen die Innovationspotenziale von HOCHTIEF weiter erschlossen werden. Wir stellen
auch 2009 für Aktivitäten des zentralen, übergreifenden Innovationsmanagements ein Budget in der Größenordnung
der Vorjahre zur Verfügung.
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Das Beschaffungsvolumen wird voraussichtlich 2009 mit
einem Anteil an den Konzernumsatzerlösen von zirka 75
Prozent wieder in der Größenordnung des Vorjahres liegen. Durch verschiedene Maßnahmen wollen wir die
Effizienz des Einkaufs weiter steigern. Wir werden die Beschaffungsprozesse weiterhin konsequent standardisieren
und Bündelungspotenziale nutzen. Darüber hinaus entwickeln wir unser ganzheitliches Lieferantenmanagement
weiter und bauen unsere interne Lead-Buyer-Organisation
konsequent aus. Insgesamt erwarten wir, die Beschaffungskosten weiter deutlich reduzieren zu können.
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YRQ0LWDUEHLWHUQ
Um dem akuten Mangel und dem zukünftigen Bedarf an
qualifizierten Fach- und Führungskräften zu begegnen,
wird trotz der Finanzkrise auch 2009 der Schwerpunkt
der Personalarbeit in der Positionierung von HOCHTIEF als
weltweit attraktivem Arbeitgeber liegen. Hierbei werden
sowohl die regionale Bedeutung der HOCHTIEF-Gesellschaften und ihrer Marken als auch unser internationaler
Geschäftsbericht 2008
121
Konzernverbund eine wesentliche Rolle spielen. Die langfristigen Projekte von HOCHTIEF erfordern Investitionen in
die zukünftigen Experten und Führungskräfte. Wir werden
an den erfolgreichen Maßnahmen zur Rekrutierung von
Hochschulabsolventen, zur Aus- und Weiterbildung der
Mitarbeiter sowie zur gezielten Förderung von Führungskräften festhalten und diese weiter forcieren.
Indem wir unsere „Global-Recruiting-Initiative“ ins Leben
gerufen haben, tragen wir der internationalen Stellung
von HOCHTIEF Rechnung: Bei besonderen Projekten
wird künftig beispielsweise eine spezielle Intranetplattform dafür sorgen, dass offene internationale Positionen
noch zielgerichteter besetzt werden können.
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Die bewährte Strategie des Lebenszyklusmanagements
und der Internationalisierung eröffnet HOCHTIEF Chancen,
die derzeitige konjunkturelle Schwächephase gut zu meistern und langfristig weiter profitabel zu wachsen. HOCHTIEF
bietet seinen Kunden bei allen angebotenen Leistungen
entlang der Wertschöpfungskette von Infrastrukturprojekten, Immobilien und Anlagen sowohl internationale
Expertise als auch Mehrwert durch Synergien und höchste
Qualität. Diese Positionierung ermöglicht es uns, auch in
zunehmend schwierigerem konjunkturellem Umfeld im Wettbewerb zu den Besten zu gehören. Zudem zahlt es sich
aus, dass wir uns in den vergangenen Jahren intensiv auf
wachstumsstarke Segmente fokussiert haben. Unser Auftragsbestand 2008 hat mit einem Volumen von fast 31 Mrd.
Euro erneut einen hervorragenden Wert erreicht. Dies entspricht einer rechnerischen Auftragsreichweite von knapp
anderthalb Jahren.
122
Geschäftsbericht 2008
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6FKZHUSXQNW,QIUDVWUXNWXU
Um einen nachhaltigen Absturz der Wirtschaft zu verhindern, werden zurzeit in vielen Industrieländern, aber auch
in den Schwellenländern staatliche Konjunkturprogramme
in Milliardenhöhe auf den Weg gebracht. So plant zum Beispiel die US-Regierung ein Gesamtpaket mit einem Volumen
von etwa 800 Mrd. Dollar, China hat ein Programm von
zirka 600 Mrd. Dollar angekündigt und die Mitgliedsländer der Europäischen Union wollen insgesamt etwa 200
Mrd. Euro investieren, um die Konjunktur zu stützen. In
Deutschland will die Bundesregierung mit einem zweiten
Konjunkturprogramm in Höhe von zirka 50 Mrd. Euro weitere Mittel bereitstellen, um die Wirtschaftskrise zu bewältigen. Ein wesentlicher Baustein dieser Programme sind
Infrastrukturprojekte – wie zum Beispiel Neubau und Sanierung in den Bereichen Bildung, Gesundheit, Verkehr,
Energie sowie Telekommunikation. Als international erfahrener und erfolgreicher Manager komplexer Projekte sieht
HOCHTIEF gute Chancen, von diesen staatlichen Konjunkturprogrammen profitieren zu können. In den USA besitzt HOCHTIEF beispielsweise mit den Tochtergesellschaften
Turner und Flatiron sowohl im Hoch- als auch im Tiefbau eine
hervorragende Ausgangsposition, um Wachstumschancen
zu nutzen.
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Im Zusammenhang mit dem effizienten Einsatz der öffentlichen Mittel sehen wir gute Chancen, dass das PublicPrivate-Partnership-(PPP-)Modell zunehmend in den Vordergrund rückt und damit die Privatwirtschaft stärker
daran beteiligt wird, öffentliche Infrastrukturprojekte zu realisieren. HOCHTIEF PPP Solutions ist als kompetentes,
international erfahrenes Unternehmen optimal für die sich
weiter entwickelnden PPP-Märkte aufgestellt. Im nordamerikanischen Markt bieten sich für HOCHTIEF PPP Solutions North America ideale Möglichkeiten, unser internationales PPP-Know-how einzusetzen. Zudem nutzt die
Gesellschaft hier die Expertise von Flatiron und Turner.
Informationen für die
Aktionäre
Lagebericht
Konzernabschluss
*U¾QHV%DXHQ
Auch in dem wachsenden Markt für grünes Bauen sehen
wir erhebliche Chancen für den Ausbau des HOCHTIEFGeschäfts: Vor dem Hintergrund der Energiepreisentwicklung wird zunehmend erkannt, dass sich Investitionen in
ressourcen- und umweltschonende Gebäude rechnen.
Die Voraussetzung dafür ist eine frühzeitige, ganzheitliche
Planung über den gesamten Lebenszyklus eines Objekts,
die sich an ökologischen Maßstäben orientiert. HOCHTIEF
hat den Trend zum nachhaltigen Bauen frühzeitig erkannt
und entscheidend mitgestaltet. Wir treiben die Entwicklung
nachhaltiger Bauweisen und Bewirtschaftungsmodelle weiter voran und bearbeiten dieses Marktsegment in allen Modulen unserer Angebotspalette. Mit dieser Kompetenz ist
HOCHTIEF hervorragend positioniert, um die Chancen in
dem vor allem auch in den USA wachsenden Markt zu
nutzen.
(QHUJLHHIƂ]LHQ]XQGHUQHXHUEDUH(QHUJLHQ
HOCHTIEF ist international gut aufgestellt, um dazu beitragen zu können, die Klimaschutzziele umzusetzen. Entsprechende Leistungen erbringen wir zum Beispiel für Entwicklung, Bau, Revitalisierung und Bewirtschaftung von
Projekten. So steigert HOCHTIEF Energy Management mit
innovativen Angeboten zum Energie-Contracting etwa die
Energieeffizienz von Gebäuden. Mit unserem Engagement
in den Bereichen Geothermie und Offshore-Windkraft sind
wir zudem im Wachstumsmarkt für erneuerbare Energien
tätig. HOCHTIEF wird von den Maßnahmen, die getroffen
werden, um die internationalen Klimaschutzziele zu erreichen, in Deutschland ebenso wie international profitieren.
=XNXQIWVEH]RJHQH$XVVDJHQ
Der vorliegende Geschäftsbericht enthält Aussagen, die
sich auf die zukünftige Entwicklung des HOCHTIEF-Konzerns und seiner Gesellschaften sowie wirtschaftliche und
politische Entwicklungen beziehen. Diese Äußerungen
stellen Einschätzungen dar, die wir nach gründlicher Prüfung auf Basis aller uns zum Zeitpunkt der Drucklegung
zur Verfügung stehenden Informationen getroffen haben.
Sollten die zugrunde gelegten Annahmen nicht eintreffen
oder weitere Risiken eintreten, können die tatsächlichen
Ergebnisse von den zurzeit erwarteten Ergebnissen wesentlich abweichen. HOCHTIEF kann deshalb für diese
Angaben keine Gewähr übernehmen.
1DFKWUDJVEHULFKW
Nach Abschluss des Geschäftsjahres bis zum Redaktionsschluss dieses Geschäftsberichts sind keine Vorgänge von besonderer Bedeutung eingetreten, die zu
berichten wären.
HOCHTIEF ist mit seinen Tochtergesellschaften in Märkten
tätig, die von Chancen geprägt sind. Auf allen Ebenen des
Konzerns werden wir diese kontinuierlich identifizieren und
zielgerichtet nutzen.
Geschäftsbericht 2008
123
„Die Kräfte von Wind und Wasser sind
faszinierende Größen für mich. Nicht
nur im Job: Beim Kitesurfen nutze ich
die Energie aus Wind und Wellen, um
mich über das Meer zu bewegen.
Dabei lerne ich viel über den Umgang
mit den Naturgewalten – und über mich.“
Konzernabschluss ➩
Knud Grimm, 44, ist Ingenieur und Projektleiter in der
Niederlassung Civil Engineering and Marine Works
von HOCHTIEF Construction, unserem Kompetenzzentrum für Hafen- und
Wasserbau. Mit seinen
HOCHTIEF-Kollegen realisiert er Projekte im Bereich
Offshore Windenergie. In
Nord- und Ostsee sowie in
den Küstengewässern rund
um England werden zunehmend Offshore Windparks
errichtet, in denen Strom
aus Windkraft gewonnen wird.
HOCHTIEF-Konzernabschluss
zum 31.12.2008
Konzern-Gewinn- und -Verlustrechnung .............. 127
Konzernanhang......................................................... 134
Konzernbilanz ........................................................... 128
Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze ................. 134
Konzern-Kapitalflussrechnung .............................. 129
Erläuterung der Konzern-Gewinnund -Verlustrechnung .....................................................145
Entwicklung des Konzern-Eigenkapitals .............. 130
Erläuterung der Konzernbilanz ..................................... 150
126
Geschäftsbericht 2008
Konzern-Aufstellung der erfassten Erträge und
Aufwendungen .............................................................131
Sonstige Angaben ........................................................170
Versicherung der gesetzlichen Vertreter.................132
Gewinnverwendungsvorschlag des Vorstands .............187
Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers ........ 133
Wesentliche Beteiligungen des
HOCHTIEF-Konzerns zum 31.12.2008 ......................... 188
Informationen für die
Aktionäre
Lagebericht
Konzernabschluss
Konzern-Gewinn- und -Verlustrechnung
(In Tsd. EUR)
Umsatzerlöse
Bestandsveränderung der Erzeugnisse
Sonstige betriebliche Erträge
Materialaufwand
Personalaufwand
Abschreibungen
Sonstige betriebliche Aufwendungen
Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit
Gewinn- und Verlustanteile an assoziierten und Gemeinschaftsunternehmen,
die nach der Equity-Methode bewertet werden
Übriges Beteiligungsergebnis
Finanzerträge
Finanzaufwendungen
Ergebnis vor Steuern
Ertragsteuern
Ergebnis nach Steuern
Anhang
(1)
2008
19.102.985
– 22
375.889
– 14.250.593
– 3.265.768
– 392.306
– 1.259.676
310.509
2007
16.451.752
– 176
230.795
– 12.326.831
– 2.806.801
– 312.490
– 1.113.357
122.892
(7)
(7)
(8)
(8)
317.001
– 11.014
117.704
– 214.085
520.115
265.883
88.420
130.608
– 106.482
501.321
(9)
– 177.902
342.213
– 160.301
341.020
(2)
(3)
(4)
(5)
(6)
davon: Konzerngewinn
davon: Anteile anderer Gesellschafter
(10)
175.075
167.138
140.696
200.324
Unverwässertes und verwässertes Ergebnis je Aktie (in EUR)
(32)
2,52
2,07
Geschäftsbericht 2008
127
Konzernbilanz
(In Tsd. EUR)
Aktiva
Langfristige Vermögenswerte
Immaterielle Vermögenswerte
Sachanlagen
Investment Properties
At Equity bewertete Finanzanlagen
Übrige Finanzanlagen
Finanzforderungen
Sonstige Forderungen und sonstige Vermögenswerte
Latente Steuern
Kurzfristige Vermögenswerte
Vorräte
Finanzforderungen
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
Sonstige Forderungen und sonstige Vermögenswerte
Ertragsteueransprüche
Wertpapiere
Flüssige Mittel
*In den Gewinnrücklagen sind
eigene Aktien mit Anschaffungskosten von 92.113 Tsd.
Euro (Vorjahr – Tsd. Euro) verrechnet worden.
Passiva
Eigenkapital
Anteile des Konzerns
Gezeichnetes Kapital
Kapitalrücklage
Gewinnrücklagen*
Erfolgsneutrale Eigenkapitalveränderungen
Bilanzgewinn
Anhang
31.12.2008
31.12.2007
(11)
(12)
(13)
(14)
(15)
(16)
(17)
(18)
482.660
1.120.393
42.896
1.668.942
430.058
352.668
95.806
204.737
4.398.160
505.145
1.027.641
41.199
1.462.459
555.655
365.175
130.958
169.419
4.257.651
(19)
(16)
(20)
(17)
(21)
(22)
(23)
131.144
93.313
4.643.296
170.961
65.320
809.396
1.787.713
7.701.143
12.099.303
120.088
81.294
3.691.166
311.683
26.144
766.384
1.402.527
6.399.286
10.656.937
179.200
400.806
1.666.150
– 377.905
98.000
1.966.251
895.151
2.861.402
179.200
400.806
1.661.300
– 67.141
123.555
2.297.720
703.100
3.000.820
(24)
Anteile anderer Gesellschafter
**Von den langfristigen Finanzverbindlichkeiten und den
langfristigen sonstigen Verbindlichkeiten (Restlaufzeit
über ein Jahr) in Höhe von
1.897.484 Tsd. Euro (Vorjahr
1.403.462 Tsd. Euro) sind insgesamt 1.673.768 Tsd. Euro
(Vorjahr 1.322.380 Tsd. Euro)
verzinslich.
128
Geschäftsbericht 2008
Langfristige Schulden
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen
Andere Rückstellungen
Finanzverbindlichkeiten**
Sonstige Verbindlichkeiten**
Latente Steuern
(26)
(27)
(28)
(29)
(18)
76.701
358.199
1.678.464
219.020
93.805
2.426.189
29.010
316.382
1.324.028
79.434
82.103
1.830.957
Kurzfristige Schulden
Andere Rückstellungen
Finanzverbindlichkeiten
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
Sonstige Verbindlichkeiten
Ertragsteuerverbindlichkeiten
(27)
(28)
(30)
(29)
(31)
715.178
1.248.352
4.561.771
267.108
19.303
6.811.712
12.099.303
755.158
642.719
4.143.392
273.902
9.989
5.825.160
10.656.937
Informationen für die
Aktionäre
Lagebericht
Konzernabschluss
Konzern-Kapitalflussrechnung
(In Tsd. EUR)
Anhang (36)
Ergebnis nach Steuern
Abschreibungen/Zuschreibungen
Veränderung der Rückstellungen
Veränderung der latenten Steuern
Ergebnis aus dem Abgang von Anlagegegenständen und von kurzfristigen Wertpapieren
Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen und Erträge (i. W. Equity-Bewertung) sowie
Ergebnis aus Entkonsolidierungen
Veränderung des Nettoumlaufvermögens
Veränderung der sonstigen Bilanzposten
Mittelveränderung aus laufender Geschäftstätigkeit
Immaterielle Vermögenswerte, Sachanlagen und Investment Properties
Investitionen
Einnahmen aus Anlagenabgängen
Akquisitionen und Beteiligungen
Investitionen
Einnahmen aus Anlagenabgängen/Desinvestments
Veränderung flüssiger Mittel aus Erst- und Entkonsolidierungen
Veränderung der Wertpapiere und Finanzforderungen
Mittelveränderung aus der Investitionstätigkeit
Auszahlungen aus dem Rückkauf eigener Aktien
Einzahlungen aus dem Verkauf eigener Aktien
Einzahlungen anderer Gesellschafter in das Eigenkapital
Dividenden an HOCHTIEF-Aktionäre und andere Gesellschafter
Aufnahme von Finanzschulden
Tilgung von Finanzschulden
Mittelveränderung aus der Finanzierungstätigkeit
Zahlungswirksame Veränderungen der flüssigen Mittel
Einfluss von Wechselkursänderungen auf die flüssigen Mittel
Übertragung auf HOCHTIEF-Pensionsfonds
Veränderung der flüssigen Mittel insgesamt
Flüssige Mittel zum Jahresanfang
Flüssige Mittel zum Jahresende
2008
342.213
522.698
63.396
30.590
– 43.230
2007
341.020
313.020
69.172
2.891
– 96.365
– 191.325
– 483.902
25.689
266.129
– 65.076
– 46.693
91.331
609.300
– 645.492
128.682
– 703.174
264.217
– 510.504
293.691
– 19.660
– 148.057
– 901.340
– 1.071.029
64.673
77.999
– 187.283
– 1.554.597
– 93.512
1.111
222.121
– 234.615
2.240.343
– 1.089.334
1.046.114
–
336.002
–
– 195.603
1.193.490
– 298.722
1.035.167
410.903
– 25.717
–
385.186
89.870
– 81.855
– 2.500
5.515
1.402.527
1.787.713
1.397.012
1.402.527
Geschäftsbericht 2008
129
Entwicklung des Konzern-Eigenkapitals
Anhang (24)
(In Tsd. EUR)
Stand 1.1.2007
Dividendenzahlungen
Ergebnis nach
Steuern
Einstellungen
in die Gewinnrücklagen
Veränderung
aus Währungsumrechnung
und Marktbewertung von
Finanzinstrumenten
Veränderung
der versicherungsmathematischen
Gewinne und
Verluste
Übrige neutrale
Veränderungen
Stand
31.12.2007/
1.1.2008
Dividendenzahlungen
Ergebnis nach
Steuern
Einstellungen
in die Gewinnrücklagen
Veränderung
aus Währungsumrechnung
und Marktbewertung von
Finanzinstrumenten
Veränderung
der versicherungsmathematischen
Gewinne und
Verluste
Übrige neutrale
Veränderungen
Stand
31.12.2008
Gezeichnetes Kapital
HOCHTIEF
Aktiengesellschaft
Kapitalrücklage
HOCHTIEF
Aktiengesellschaft
Gewinnrücklagen*
Erfolgsneutrale Eigenkapitalveränderungen
Unterschied
aus der
Währungsumrechnung
Marktbewertung von
Finanzinstrumenten
Versicherungsmathematische
Gewinne
und Verluste
Bilanzgewinn
Anteile des
Konzerns
Summe
179.200
400.806
1.310.593
– 77.050
15.238
– 98.112
77.000
1.807.675
538.028
2.345.703
–
–
–
–
–
–
– 72.445
– 72.445
– 123.158
– 195.603
–
–
–
–
–
–
140.696
140.696
200.324
341.020
–
–
21.696
–
–
–
– 21.696
–
–
–
–
–
–
– 54.851
103.584
–
–
48.733
73.365
122.098
–
–
–
–
–
44.050
–
44.050
– 24
44.026
–
–
329.011
–
–
–
–
329.011
14.565
343.576
179.200
400.806
1.661.300
– 131.901
118.822
– 54.062
123.555
2.297.720
703.100
3.000.820
–
–
–
–
–
–
– 90.931
– 90.931
– 143.684
– 234.615
–
–
–
–
–
–
175.075
175.075
167.138
342.213
–
–
109.699
–
–
–
– 109.699
–
–
–
–
–
–
– 35.400
– 221.047
–
–
– 256.447
– 61.082
– 317.529
–
–
–
–
–
– 54.317
–
– 54.317
11
– 54.306
–
–
– 104.849
–
–
–
–
– 104.849
229.668
124.819
179.200
400.806
1.666.150
– 167.301
– 102.225
– 108.379
98.000
1.966.251
895.151
2.861.402
*In den Gewinnrücklagen sind zum 31. Dezember 2008 eigene Aktien mit Anschaffungskosten von 92.113 Tsd. Euro (Vorjahr – Tsd. Euro) verrechnet worden.
130
Anteile
anderer Gesellschafter
Geschäftsbericht 2008
Informationen für die
Aktionäre
Lagebericht
Konzernabschluss
Konzern-Aufstellung der erfassten Erträge
und Aufwendungen
(In Tsd. EUR)
Ergebnis nach Steuern
Unterschied aus der Währungsumrechnung
Marktbewertung von Finanzinstrumenten
originär
derivativ
Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste*
Direkt im Eigenkapital erfasste Erträge und Aufwendungen
Summe der im Geschäftsjahr erfassten Erträge und Aufwendungen
davon: Anteile des Konzerns
davon: Anteile anderer Gesellschafter
2008
342.213
– 57.591
2007
341.020
– 69.510
–103.770
–156.168
– 54.306
– 371.835
– 29.622
–135.689
152.834
38.774
44.026
166.124
507.144
233.479
106.067
273.665
*Inklusive erfolgsneutral erfasster Vermögenswertbegrenzung gemäß IAS 19.58
Geschäftsbericht 2008
131
Versicherung der gesetzlichen Vertreter
Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen der Konzernabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes
Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns
vermittelt und im Konzernlagebericht der Geschäftsverlauf
einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage des
Konzerns so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns beschrieben sind.
Essen, 16. Februar 2009
HOCHTIEF Aktiengesellschaft
Der Vorstand
Dr. Lütkestratkötter
Ehlers
Dr. Lohr
Dr. Noé
Dr. Rohr
132
Geschäftsbericht 2008
Informationen für die
Aktionäre
Lagebericht
Konzernabschluss
Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers
Wir haben den von der HOCHTIEF Aktiengesellschaft, Essen,
Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.
aufgestellten Konzernabschluss – bestehend aus KonzernGewinn- und -Verlustrechnung, Konzernbilanz, Konzern-Kapi-
Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung ge-
talflussrechnung, Entwicklung des Konzern-Eigenkapitals,
wonnenen Erkenntnisse entspricht der Konzernabschluss der
Konzern-Aufstellung der erfassten Erträge und Aufwendungen
HOCHTIEF Aktiengesellschaft, Essen, den IFRS, wie sie in der
und Konzernanhang – und den Konzernlagebericht für das
EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a Abs. 1
Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2008 geprüft.
HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften und
Die Aufstellung von Konzernabschluss und Konzernlagebericht
vermittelt unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger
nach den International Financial Reporting Standards (IFRS),
Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechen-
wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach
des Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns.
§ 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vor-
Der Konzernlagebericht steht in Einklang mit dem Konzernab-
schriften liegt in der Verantwortung des Vorstands der Gesell-
schluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage
schaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns
des Konzerns und stellt die Chancen und Risiken der zukünf-
durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Konzern-
tigen Entwicklung zutreffend dar.
abschluss und über den Konzernlagebericht abzugeben.
Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung gemäß § 317 HGB
unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer festge-
Düsseldorf, 16. Februar 2009
stellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen
und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die
sich auf die Darstellung des durch den Konzernabschluss un-
Deloitte & Touche GmbH
ter Beachtung der anzuwendenden Rechnungslegungsvor-
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
schriften und durch den Konzernlagebericht vermittelten Bildes
der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über
die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld des Konzerns sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die
Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben in Konzernabschluss und Konzernlagebericht überwiegend auf der Basis
von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung
der Jahresabschlüsse der in den Konzernabschluss einbezo-
(Dr. Göttgens)
(Dr. Reichmann)
genen Unternehmen, der Abgrenzung des Konsolidierungs-
Wirtschaftsprüfer
Wirtschaftsprüfer
kreises, der angewandten Bilanzierungs- und Konsolidierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen des Vorstands
sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.
Geschäftsbericht 2008
133
Konzernanhang
Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze
Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen werden nach
der Equity-Methode bilanziert.
Allgemeine Grundlagen
Der Konzernabschluss wird nach den IFRS, wie sie in der EU
Soweit Anteile an Tochterunternehmen, assoziierten Unter-
anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a Abs. 1
nehmen oder Gemeinschaftsunternehmen aus Konzernsicht
HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften aufge-
von untergeordneter Bedeutung sind, werden sie nicht konso-
stellt.
lidiert und gemäß IAS 39 bewertet.
Neben der Gewinn- und Verlustrechnung, der Bilanz und der
Die gemeinsame Aufstellung des Anteilsbesitzes des Kon-
Kapitalflussrechnung werden die Entwicklung des Eigenkapi-
zerns und der HOCHTIEF Aktiengesellschaft gemäß §§ 285
tals sowie die Aufstellung der erfassten Erträge und Aufwen-
Nr. 11 und 313 Abs. 2 Nr. 1 bis 4 HGB wird im elektronischen
dungen dargestellt. Die Anhangangaben beinhalten zudem
Bundesanzeiger veröffentlicht. Auf den Seiten 188 und 189
eine Segmentberichterstattung.
sind hieraus wesentliche in den Konzernabschluss einbezogene Tochterunternehmen sowie at Equity bewertete Finanz-
Um die Klarheit der Darstellung zu verbessern, sind verschie-
anlagen und sonstige Beteiligungen aufgeführt.
dene Posten der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung
zusammengefasst. Diese Posten sind im Anhang gesondert
Einige in den Konzernabschluss einbezogene Tochterunter-
ausgewiesen und erläutert. Die Gewinn- und Verlustrechnung
nehmen verzichten gemäß § 264 Abs. 3 HGB auf die Veröf-
ist nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt.
fentlichung ihres Jahresabschlusses im elektronischen Bundesanzeiger. Eine Liste der diese Befreiungsregelung in
Der Konzernabschluss wird in Euro aufgestellt.
Anspruch nehmenden Gesellschaften findet sich auf der
Seite 187.
Der vorliegende Abschluss umfasst das Geschäftsjahr 2008
auf der Basis der Berichtsperiode vom 1. Januar bis 31. De-
Zum 31. Dezember 2008 wurden neben der HOCHTIEF Ak-
zember des Jahres. Die entsprechenden Vergleichswerte des
tiengesellschaft insgesamt 58 inländische und 340 auslän-
Vorjahres werden angegeben.
dische Tochterunternehmen im Rahmen der Vollkonsolidierung in den Konzernabschluss einbezogen. Die Anzahl der
Der Vorstand der HOCHTIEF Aktiengesellschaft hat diesen
konsolidierten Unternehmen hat sich gegenüber dem Vorjahr
Abschluss am 16. Februar 2009 zur Veröffentlichung freigege-
um insgesamt 31 erhöht. Im Inland wurden im Berichtsjahr
ben. Die Billigung wird in der Aufsichtsratssitzung am 18. März
13 Gesellschaften, im Ausland 41 Gesellschaften erstmals
2009 erfolgen.
konsolidiert. Diese entfallen im Wesentlichen auf die Unternehmensbereiche Asia Pacific (19), Americas (10) und Real Estate
Konsolidierungskreis
(9). Die im Unternehmensbereich Asia Pacific zugegangenen
In den Konzernabschluss einbezogen sind neben der HOCHTIEF
Gesellschaften stammen überwiegend aus dem Infrastruktur-
Aktiengesellschaft alle wesentlichen in- und ausländischen
bereich. Die Zugänge im Unternehmensbereich Americas re-
Tochterunternehmen, die die HOCHTIEF Aktiengesellschaft
sultieren im Wesentlichen aus Joint Ventures bei Turner und
unmittelbar oder mittelbar beherrscht. Beherrschung liegt vor,
im Unternehmensbereich Real Estate überwiegend aus Pro-
wenn der HOCHTIEF Aktiengesellschaft die Stimmrechts-
jektgesellschaften.
mehrheit bei einem Unternehmen zusteht. Dies geht regelmäßig einher mit einer Anteilsmehrheit. Ein Tochterunternehmen
Unverändert zum Vorjahr wurden fünf Spezialfonds in den
wird konsolidiert, bei dem die HOCHTIEF Aktiengesellschaft
Konzernabschluss einbezogen.
zwar nicht über die Mehrheit der Anteile, jedoch aufgrund ei-
134
Geschäftsbericht 2008
ner Poolingvereinbarung über die Mehrheit der Stimmrechte
Fünf inländische sowie 18 ausländische Gesellschaften sind
verfügt. Des Weiteren wird ein Unternehmen aufgrund fak-
aus dem Konsolidierungskreis ausgeschieden. Die Abgänge
tischer Beherrschung vollkonsolidiert. Wesentliche assoziierte
enthalten fünf Verschmelzungen im Inland. Die Abgänge bei
Informationen für die
Aktionäre
Lagebericht
Konzernabschluss
den ausländischen Gesellschaften ergeben sich mit sieben
nehmenszusammenschlüsse werden nach der Erwerbsmethode
aus der Einbringung der Leighton-Tochtergesellschaft Gulf
bilanziert. Dementsprechend erfolgt die Kapitalkonsolidierung
Leighton L.L.C. in das assoziierte Unternehmen Al Habtoor
im Erwerbszeitpunkt durch Verrechnung der Kaufpreise zuzüg-
Engineering Enterprises Co. L.L.C. und mit acht aus Projekt-
lich direkt zurechenbarer Akquisitionskosten mit dem neu be-
gesellschaften im Unternehmensbereich Asia Pacific. Erst-
werteten Nettovermögen des jeweiligen Tochterunternehmens.
beziehungsweise Entkonsolidierungen erfolgen grundsätzlich
Die ansatzfähigen Vermögenswerte, Schulden und Eventual-
zum Zeitpunkt des Anteilserwerbs beziehungsweise der An-
schulden des jeweiligen Tochterunternehmens werden dabei
teilsveräußerung.
mit ihren vollen beizulegenden Zeitwerten angesetzt, unabhängig von der Höhe eines eventuellen Minderheitenanteils.
52 Tochterunternehmen von insgesamt untergeordneter Be-
Immaterielle Vermögenswerte sind gesondert vom Geschäfts-
deutung für die Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage des
oder Firmenwert zu bilanzieren, wenn sie vom Unternehmen
Konzerns wurden nicht konsolidiert. Ihr Umsatz machte zu-
trennbar sind oder sich aus einem vertraglichen oder anderen
sammen weniger als ein Prozent des Konzernumsatzes aus.
Recht ergeben. Verbleibende aktive Unterschiedsbeträge
werden als Geschäfts- oder Firmenwerte aktiviert. Aktivierte
Nach der Equity-Methode wurden 15 inländische und 101
Geschäfts- oder Firmenwerte werden nicht planmäßig über
ausländische Unternehmen einbezogen. Per Saldo hat sich
die voraussichtliche Nutzungsdauer abgeschrieben, sondern
die Anzahl um drei erhöht. Zugängen von 25 Unternehmen
einmal jährlich sowie zusätzlich bei Vorliegen von Indikatoren,
stehen 22 Abgänge gegenüber. Sowohl bei den Zu- als auch
die auf eine mögliche Wertminderung hindeuten, einem Wert-
bei den Abgängen handelt es sich im Wesentlichen um Pro-
haltigkeitstest („Impairment-Test“) gemäß IAS 36 unterzogen.
jektgesellschaf ten aus dem Unternehmensbereich Asia Pacific.
Negative Unterschiedsbeträge aus der Erstkonsolidierung
Wegen ihrer untergeordneten Bedeutung wurde bei 23 Unter-
werden im Zeitpunkt ihrer Entstehung ertragswirksam erfasst.
nehmen auf die Einbeziehung in den Konzernabschluss auf
Im Rahmen der Entkonsolidierung werden die Restbuchwerte
Basis der Equity-Methode verzichtet.
der aktivierten Geschäfts- oder Firmenwerte bei der Berechnung des Abgangserfolgs berücksichtigt.
Für Asset-Deals, erstmals vollkonsolidierte Gesellschaften und
Anteilsaufstockungen sind im Berichtsjahr insgesamt 47.476
Im Berichtsjahr haben sich die Geschäfts- oder Firmenwerte
Tsd. Euro durch flüssige Mittel gezahlt worden.
aus der Kapitalkonsolidierung von 406.474 Tsd. Euro um
1.373 Tsd. Euro auf 407.847 Tsd. Euro erhöht.
Akquisitionen wirkten sich wie folgt auf die Ertrags- und VerAufwendungen und Erträge sowie Forderungen und Verbind-
mögenslage im Konzern aus:
lichkeiten zwischen den konsolidierten Unternehmen werden
(In Tsd. EUR)
Langfristige Vermögenswerte
Kurzfristige Vermögenswerte ohne
flüssige Mittel
Flüssige Mittel
Vermögenswerte
Rückstellungen
Verbindlichkeiten
Schulden
Umsatzerlöse
Ergebnis vor Steuern
2008
23.703
2007
321.819
32.448
758
56.909
165
27.950
28.115
54.690
2.231
78.178
78.532
478.529
28.572
186.054
214.626
144.938
4.286
eliminiert. Zwischenergebnisse werden herausgerechnet, soweit sie nicht von untergeordneter Bedeutung sind. In Einzelabschlüssen vorgenommene Wertminderungen auf Anteile an
einbezogenen Unternehmen werden zurückgenommen.
Die gleichen Konsolidierungsgrundsätze gelten auch für die at
Equity bewerteten Finanzanlagen. Letztere umfassen sowohl
die assoziierten Unternehmen als auch die Gemeinschaftsunternehmen des Konzerns. Ein verbleibender Unterschiedsbetrag ist als Geschäfts- oder Firmenwert im Beteiligungsansatz
enthalten. Auch Geschäfts- oder Firmenwerte aus der Anwendung der Equity-Methode werden nicht planmäßig über die
Akquisitionen des Vorjahres betrafen im Wesentlichen den
voraussichtliche Nutzungsdauer abgeschrieben. Wertminde-
100-prozentigen Erwerb der Flatiron Construction Corp.
rungen des Equity-Buchwerts werden in den Gewinn- und
Verlustanteilen an assoziierten und Gemeinschaftsunterneh-
Konsolidierungsgrundsätze
men, die nach der Equity-Methode bewertet werden, ausge-
Die in die Konsolidierung einbezogenen Abschlüsse der in-
wiesen. Die Abschlüsse aller nach der Equity-Methode be-
und ausländischen Unternehmen werden nach konzernein-
werteten Unternehmen werden nach konzerneinheitlichen
heitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden aufge-
Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden aufgestellt.
stellt. Tochterunternehmen mit abweichendem Stichtag stellen
grundsätzlich einen Zwischenabschluss zum Konzernabschlussstichtag auf. Dies betrifft im Wesentlichen die LeightonGruppe mit einem Abschlussstichtag zum 30. Juni. Alle Unter-
Geschäftsbericht 2008
135
Währungsumrechnung
Für die Währungsumrechnung der wesentlichen ausländischen Konzerngesellschaften wurden folgende Wechselkurse zugrunde gelegt:
(In EUR)
1 US-Dollar (USD)
1 australischer Dollar (AUD)
1 britisches Pfund (GBP)
100 polnische Zloty (PLN)
100 tschechische Kronen (CZK)
100 chilenische Pesos (CLP)
Jahresdurchschnitt
2008
2007
0,68
0,72
0,57
0,61
1,25
1,46
28,35
26,49
3,99
3,61
0,13
0,14
Bilanzstichtag
2008
0,72
0,49
1,05
24,08
3,72
0,11
2007
0,68
0,60
1,36
27,83
3,76
0,14
In den Einzelabschlüssen der Gesellschaften werden Ge-
Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden
schäftsvorfälle in fremder Währung mit dem Tagesmittelkurs
Immaterielle Vermögenswerte werden mit den fortgeführten
zum Zeitpunkt der Ersteinbuchung bewertet. Bis zum Bilanz-
Anschaffungs- beziehungsweise Herstellungskosten bilanziert.
stichtag eingetretene Kursgewinne und -verluste aus der Be-
Sämtliche immateriellen Vermögenswerte mit Ausnahme der
wertung monetärer Aktiva und Passiva in fremder Währung zu
bei Erstkonsolidierungen aktivierten Firmennamen sowie der
Tagesmittelkursen am Bilanzstichtag werden ergebniswirksam
Geschäfts- oder Firmenwerte weisen eine bestimmbare Nut-
in den sonstigen betrieblichen Erträgen beziehungsweise Auf-
zungsdauer auf. Sie enthalten Konzessionen und sonstige
wendungen berücksichtigt. Sofern es sich um Währungsum-
Nutzungsrechte, deren Nutzungsdauer bis zu 30 Jahre be-
rechnungsdifferenzen handelt, die sich aus einer Nettoinves-
trägt. Darüber hinaus betreffen sie Ergebnisreserven aus im
tition in eine ausländische Gesellschaft ergeben, werden sie
Zusammenhang mit Unternehmenskäufen erworbenen Auf-
bis zur Veräußerung der Gesellschaft in den „erfolgsneutralen
tragsbeständen, die entsprechend der Abrechnung der Auf-
Eigenkapitalveränderungen“ erfasst. Hierzu zählen beispiels-
träge erfolgswirksam verteilt werden. Ebenfalls zählen dazu Soft-
weise in Fremdwährung notierte Forderungen gegenüber voll-
ware für kaufmännische und technische Anwendungen, die
konsolidierten Konzerngesellschaften, deren Rückzahlung in
linear über drei bis fünf Jahre abgeschrieben wird, sowie
absehbarer Zeit weder geplant noch wahrscheinlich ist und die
Rechte aus verschiedenen Finanzierungsvereinbarungen mit
damit Eigenkapitalcharakter aufweisen.
Kreditinstituten, die über die jeweiligen Vertragslaufzeiten zwischen 43 und 84 Monaten abgeschrieben werden. Die Nut-
Als Umrechnungsverfahren für die Abschlüsse ausländischer
zungsdauern und die Abschreibungsmethoden werden jedes
Gesellschaften wird die funktionale Währungsumrechnung an-
Jahr überprüft.
gewendet. Im Konzernabschluss erfolgt die Umrechnung der
Bilanzposten aller ausländischen Gesellschaften von der je-
Firmennamen sowie Geschäfts- oder Firmenwerte werden
weiligen Landeswährung in Euro entsprechend den amtlichen
nicht planmäßig über die voraussichtliche Nutzungsdauer ab-
Vorschriften zu Tagesmittelkursen am Bilanzstichtag, da die in
geschrieben, sondern einmal jährlich sowie zusätzlich bei Vor-
den Konzernabschluss einbezogenen Auslandsgesellschaften
liegen von Indikatoren, die auf eine mögliche Wertminderung
ihr Geschäft selbstständig in ihrer Landeswährung betreiben.
hindeuten, einem Werthaltigkeitstest („Impairment-Test“) nach
Bei der Umrechnung der Eigenkapitalfortschreibung von aus-
IAS 36 unterzogen. Die Firmennamen „Turner“ und „Flatiron“
ländischen Unternehmen, die nach der Equity-Methode be-
wurden als Vermögenswerte mit unbestimmbarer Nutzungs-
wertet werden, wird entsprechend vorgegangen. Differenzen
dauer eingestuft, da sie weder einen Produktlebenszyklus ha-
gegenüber der Vorjahresumrechnung werden in den „erfolgs-
ben noch einer technischen, technologischen oder kommerzi-
neutralen Eigenkapitalveränderungen“ erfasst und erst bei
ellen Abnutzung noch anderen Restriktionen unterliegen.
Veräußerung erfolgswirksam verrechnet. Geschäfts- oder Firmenwerte werden als Vermögenswerte der wirtschaftlich
Im Geschäftsjahr sind im HOCHTIEF-Konzern keine aktivie-
selbstständigen ausländischen Teileinheit mit dem Stichtags-
rungspflichtigen Entwicklungskosten angefallen.
kurs umgerechnet. Die Umrechnung von Aufwands- und Ertragsposten erfolgt mit Jahresdurchschnittskursen.
136
Geschäftsbericht 2008
Informationen für die
Aktionäre
Lagebericht
Konzernabschluss
Sachanlagen werden mit den fortgeführten Anschaffungs-
zahlungsmittelgenerierenden Einheiten zusammenzufassen.
beziehungsweise Herstellungskosten bilanziert. Als Anschaf-
Für Zwecke des Goodwill-Impairment-Tests entsprechen die
fungs- beziehungsweise Herstellungskosten werden nur dieje-
zahlungsmittelgenerierenden Einheiten den HOCHTIEF-Unter-
nigen Kosten aktiviert, die der Sachanlage direkt zugerechnet
nehmensbereichen der Segmentberichterstattung. Ist ein Ver-
werden können. Fremdkapitalkosten werden ab dem Ge-
mögenswert Teil einer selbstständigen zahlungsmittelgenerie-
schäftsjahr 2008 aufgrund der vorzeitigen Anwendung des
renden Einheit, wird die Wertminderung auf der Basis des
geänderten IAS 23 als Teil der Anschaffungs- beziehungswei-
erzielbaren Betrags der zahlungsmittelgenerierenden Einheit
se Herstellungskosten aktiviert. Sachanlagen werden grund-
ermittelt. Wurde einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit ein
sätzlich linear abgeschrieben, sofern nicht in Ausnahmefällen
Geschäfts- oder Firmenwert zugeordnet und übersteigt der
ein anderer Abschreibungsverlauf den wirtschaftlichen Nut-
Buchwert der zahlungsmittelgenerierenden Einheit deren er-
zungsverlauf besser abbildet.
zielbaren Betrag, das heißt den voraussichtlich erzielbaren Marktbeziehungsweise Nutzungswert, wird zunächst der zugeord-
Die planmäßigen Abschreibungen für unsere unternehmensty-
nete Geschäfts- oder Firmenwert in Höhe des Differenzbetrags
pischen Anlagen werden nach folgenden konzerneinheitlichen
aus erzielbarem Betrag und Buchwert wertgemindert. Über-
Nutzungsdauern bemessen:
steigt der Abwertungsbedarf den zugeordneten Geschäftsoder Firmenwert, werden die Buchwerte der übrigen Vermö-
Gebäude / Investment Properties
Technische Anlagen und Maschinen,
Transportgeräte
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung
Jahre
genswerte der zahlungsmittelgenerierenden Einheit anteilig
20 bis 50
reduziert. Wenn der Grund für eine früher vorgenommene
3 bis 10
Wertminderung entfallen ist, wird mit Ausnahme von Geschäftsoder Firmenwerten eine Zuschreibung vorgenommen.
3 bis
8
At Equity bewertete Finanzanlagen werden zu Anschaffungskosten, die sich in das erworbene anteilige Eigenkapital
Die Nutzungsdauern und die Abschreibungsmethoden wer-
des assoziierten Unternehmens beziehungsweise Gemein-
den jedes Jahr überprüft.
schaftsunternehmens sowie gegebenenfalls Geschäfts- oder
Firmenwerte aufteilen, bilanziert. Der Buchwert wird jährlich
Im Wege des Finanzierungsleasings gemietete Sachanlagen
um die anteiligen Nachsteuerergebnisse, ausgeschütteten Di-
werden in Höhe des beizulegenden Zeitwerts beziehungswei-
videnden und sonstigen Eigenkapitalveränderungen erhöht
se des Barwerts der Mindestleasingzahlungen, sofern dieser
beziehungsweise vermindert. Der gesamte Equity-Buchwert
Wert niedriger ist, aktiviert und linear über die voraussichtliche
wird bei Vorliegen von Indikatoren, die auf eine mögliche Wert-
wirtschaftliche Nutzungsdauer oder gegebenenfalls über kür-
minderung hindeuten, einem Werthaltigkeitstest („Impairment-
zere Vertragslaufzeiten abgeschrieben.
Test“) nach IAS 36 unterzogen. Unterschreitet der erzielbare
Betrag den Buchwert einer at Equity bewerteten Finanzanla-
Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien (Investment
ge, erfolgt eine Wertminderung in Höhe des Differenzbetrags.
Properties) werden zu fortgeführten Anschaffungs- beziehungsweise Herstellungskosten bilanziert. In die erstmalige
Gemeinschaftsunternehmen sind eine Untergruppe von Joint
Bewertung werden Transaktionskosten einbezogen. Der bei-
Ventures. Joint Ventures sind vertragliche Vereinbarungen, in
zulegende Zeitwert dieser Immobilien wird gesondert angege-
denen zwei oder mehr Parteien eine wirtschaftliche Tätigkeit
ben. Er wird nach international anerkannten Bewertungsme-
durchführen, die einer gemeinschaftlichen Führung unterliegt.
thoden wie durch die Ableitung aus dem aktuellen Marktpreis
Neben den at Equity bilanzierten Gemeinschaftsunternehmen
vergleichbarer Immobilien oder der Discounted-Cashflow-Me-
fallen unter Joint Ventures auch die gemeinsam geführten Tä-
thode ermittelt. Wie das Sachanlagevermögen werden auch
tigkeiten und Arbeitsgemeinschaften. Letztere werden im Ein-
die Investment Properties grundsätzlich linear abgeschrieben.
klang mit IAS 31 wie folgt bilanziert: HOCHTIEF als Partner einer gemeinsam geführten Tätigkeit oder Arbeitsgemeinschaft
Wertminderungen auf immaterielle Vermögenswerte (einschließ-
bilanziert die in seiner Verfügungsmacht stehenden Vermö-
lich der Geschäfts- oder Firmenwerte) sowie auf Sachanlagen
genswerte und die selbst eingegangenen Schulden sowie die
und Investment Properties werden erfasst, wenn der erzielbare
getätigten eigenen Aufwendungen und weist die anteiligen Er-
Betrag eines Vermögenswerts dessen Buchwert unterschrei-
träge aus diesen Aktivitäten in den Umsatzerlösen aus. Bei den
tet. Im Rahmen der Werthaltigkeitsprüfung kann es erforder-
gemeinsam geführten Tätigkeiten und Arbeitsgemeinschaften
lich sein, Vermögenswerte und gegebenenfalls Schulden zu
selbst verbleibende Vermögenswerte und Schulden (zum Bei-
Geschäftsbericht 2008
137
spiel aufgrund von Leistungen, die an Nachunternehmer vergeben wurden) führen zu anteiligen Ergebnissen, die in Analogie zur Equity-Methode bilanziert und unter den Forderungen
beziehungsweise Verbindlichkeiten gegen Arbeitsgemeinschaften ausgewiesen werden.
den ist, noch eine wirksame Verfügungsmacht über die verkauften Produkte verbleibt;
ŘGLH+¸KHGHU8PVDW]HUO¸VHVRZLHGLHLP=XVDPPHQKDQJPLW
dem Verkauf angefallenen oder noch anfallenden Kosten verlässlich bestimmt werden können und
ŘHVKLQUHLFKHQGZDKUVFKHLQOLFKLVWGDVVGHUZLUWVFKDIWOLFKH
Die unter den übrigen Finanzanlagen ausgewiesenen An-
Nutzen aus dem Geschäft dem HOCHTIEF-Konzern zufließen
teile an nicht konsolidierten Tochterunternehmen, übrigen Be-
wird.
teiligungen sowie die langfristigen Wertpapiere gehören ausnahmslos der Kategorie „zur Veräußerung verfügbar“ an. Die
Erträge aus Dienstleistungsverträgen werden ihrem Fertigstel-
Bewertung erfolgt zum beizulegenden Zeitwert, sofern dieser
lungsgrad entsprechend erfasst. Erträge aus kundenspezi-
Wert verlässlich ermittelbar ist. Zur Ermittlung des beizule-
fischen Fertigungsaufträgen werden in Übereinstimmung mit
genden Zeitwerts wird bei öffentlich notierten finanziellen Ver-
den unten genannten Regelungen vereinnahmt.
mögenswerten der jeweilige Marktpreis herangezogen. Liegt
kein aktiver Markt vor, wird der beizulegende Zeitwert mithilfe
Ausleihungen werden mit ihren fortgeführten Anschaffungs-
der Verwendung der jüngsten Marktgeschäfte oder mithilfe ei-
kosten bewertet. Marktüblich verzinsliche Ausleihungen sind
ner Bewertungsmethode, wie beispielsweise der Discounted-
zum Nominalwert bilanziert, zinslose beziehungsweise niedrig
Cashflow-Methode, ermittelt. In Fällen, in denen keine verläss-
verzinsliche Ausleihungen werden mit ihrem abgezinsten Be-
liche Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts möglich ist, werden
trag bilanziert. Basis einer Abzinsung ist stets ein risikoadä-
die finanziellen Vermögenswerte zu (fortgeführten) Anschaf-
quater Diskontierungssatz. Die Bilanzierungs- und Bewer-
fungskosten angesetzt. Der erstmalige Ansatz erfolgt am Er-
tungsmethoden für die unter den sonstigen Vermögenswerten
füllungstag. Unrealisierte Gewinne und Verluste werden unter
ausgewiesenen Derivate mit positivem beizulegendem Zeit-
Berücksichtigung latenter Steuern in den „erfolgsneutralen Ei-
wert werden gesondert erläutert.
genkapitalveränderungen“ erfasst und erst bei Veräußerung
erfolgswirksam. Liegen objektive substanzielle Hinweise für
Kundenspezifische Fertigungsaufträge (Construction-Con-
eine Wertminderung eines Vermögenswerts vor, wird eine er-
tracts) werden nach dem Fertigungsfortschritt (Percentage-
folgswirksame Abschreibung vorgenommen. Das ist der Fall,
of-Completion-Methode) bilanziert. Die erbrachte Leistung ein-
wenn der beizulegende Zeitwert länger anhaltend und we-
schließlich des anteiligen Ergebnisses wird entsprechend dem
sentlich unter den ursprünglichen Anschaffungskosten liegt.
Fertigstellungsgrad in den Umsatzerlösen ausgewiesen. Der
anzusetzende Fertigstellungsgrad wird entsprechend den an-
Forderungen und sonstige Vermögenswerte werden mit
gefallenen Aufwendungen (Cost-to-Cost-Methode) ermittelt.
den fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Die Ermitt-
Der Ausweis der Aufträge erfolgt unter den Forderungen be-
lung der fortgeführten Anschaffungskosten erfolgt mittels der
ziehungsweise Verbindlichkeiten aus Percentage of Completion
Effektivzinsmethode (zum Beispiel bei Agien, Disagien). Liegen
(PoC). Soweit die kumulierte Leistung (Auftragskosten und
objektive substanzielle Hinweise für eine Wertminderung eines
Auftragsergebnis) die Anzahlungen im Einzelfall übersteigt, er-
Vermögenswerts vor, wird ein Wertminderungsaufwand er-
folgt der Ausweis der Fertigungsaufträge aktivisch unter den
fasst. Objektive Hinweise für das Vorliegen einer Wertminde-
Forderungen aus PoC. Verbleibt nach Abzug der Anzahlungen
rung sind beispielsweise eine Verschlechterung der Bonität
ein negativer Saldo, wird dieser als Verpflichtung aus Fertigungs-
eines Schuldners und damit verbundene Zahlungsstockungen
aufträgen passivisch unter den Verbindlichkeiten aus PoC
oder eine drohende Zahlungsunfähigkeit. Erforderliche Wert-
ausgewiesen. Zu erwartende Auftragsverluste werden auf Ba-
berichtigungen orientieren sich am tatsächlichen Ausfallrisiko.
sis der erkennbaren Risiken berücksichtigt. Die Fertigungsauf-
Die Forderungen umfassen die Finanzforderungen, die Forde-
träge, die in Arbeitsgemeinschaften abgewickelt werden, wer-
rungen aus Lieferungen und Leistungen sowie die sonstigen
den entsprechend der PoC-Methode bewertet. Die Forderungen
Forderungen. Umsatzerlöse werden nach Abzug von Umsatz-
an Arbeitsgemeinschaften enthalten auch das anteilige Auf-
steuer und anderen Steuern sowie gekürzt um erwartete Erlös-
tragsergebnis. Zu erwartende Verluste werden sofort in vollem
minderungen wie Skonti, Boni und Rabatte ausgewiesen. Um-
Umfang im Auftragsergebnis berücksichtigt. Als Auftragser-
satzerlöse aus dem Verkauf von Gütern werden erfasst, wenn
löse werden sowohl bei den eigenen als auch bei den in Ar-
ŘGLHZHVHQWOLFKHQ&KDQFHQXQG5LVLNHQDXVGHP(LJHQWXPDQ
beitsgemeinschaften abgewickelten Fertigungsaufträgen die
den Gütern auf den Käufer übertragen wurden;
ŘGHP+2&+7,().RQ]HUQZHGHUHLQZHLWHUEHVWHKHQGHV9HUfügungsrecht, wie es gewöhnlich mit dem Eigentum verbun-
vertraglichen Erlöse sowie die Auftragsänderungen und Nachträge in Übereinstimmung mit IAS 11 angesetzt. Forderungen
aus Fertigungsaufträgen werden innerhalb eines Geschäftszyklus des HOCHTIEF-Konzerns realisiert. Daher erfolgt ihr Aus-
138
Geschäftsbericht 2008
Informationen für die
Aktionäre
Lagebericht
Konzernabschluss
weis gemäß IAS 1.59 unter den kurzfristigen Vermögenswerten,
Die unter den kurzfristigen Vermögenswerten ausgewiesenen
auch wenn sich die Realisierung der gesamten Forderung über
Wertpapiere gehören ausnahmslos der Kategorie „zur Ver-
einen längeren Zeitraum als ein Jahr erstreckt.
äußerung verfügbar“ an und werden mit dem beizulegenden
Zeitwert bewertet. Im Wesentlichen sind hier die Wertpapiere
Die wesentlichen Anwendungsbereiche für die Percentage-
in den Spezialfonds und festverzinsliche Titel mit einer Rest-
of-Completion-Methode stellen das klassische Baugeschäft,
laufzeit bei Erwerb von mehr als drei Monaten, für die keine
das Construction-Management und das Contract-Mining dar.
dauerhafte Halteabsicht besteht, erfasst. Die Erstbewertung
erfolgt am Erfüllungstag unter Einbeziehung der direkt mit
Latente Steuern aus temporären Unterschieden zwischen
dem Erwerb des Wertpapiers verbundenen Transaktionskos-
IFRS- und Steuerbilanz der Einzelgesellschaften sowie aus
ten. Unrealisierte Gewinne oder Verluste werden in den „er-
Konsolidierungsvorgängen werden jeweils gesondert ange-
folgsneutralen Eigenkapitalveränderungen“ ausgewiesen und
setzt. Die aktiven latenten Steuern umfassen auch Steuermin-
erst bei Veräußerung erfolgswirksam. Liegen objektive substan-
derungsansprüche, die sich aus der erwarteten Nutzung be-
zielle Hinweise für eine Wertminderung vor, wird eine erfolgs-
stehender Verlustvorträge in Folgejahren ergeben und deren
wirksame Abschreibung vorgenommen. Das ist der Fall, wenn
Realisierung mit ausreichender Sicherheit gewährleistet ist.
der beizulegende Zeitwert länger anhaltend und wesentlich
Aktive und passive latente Steuern werden je Gesellschaft
unter den ursprünglichen Anschaffungskosten liegt.
beziehungsweise Organkreis miteinander saldiert. Die latenten
Steuern werden auf der Basis der Steuersätze ermittelt, die in
Flüssige Mittel bestehen als Kassenbestände, Guthaben bei
den einzelnen Ländern zum Realisationszeitpunkt gelten
Kreditinstituten und kurzfristig veräußerbare Wertpapiere mit
beziehungsweise erwartet werden. Im Inland wird unter Be-
einer Restlaufzeit bei Erwerb von bis zu drei Monaten.
rücksichtigung des Körperschaftsteuersatzes, des Solidaritätszuschlags sowie des konzerndurchschnittlichen Gewer-
Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte
beertragsteuersatzes wie im Vorjahr ein Steuersatz von 31,5
und diesen zugehörige Schulden werden nach IFRS 5
Prozent zugrunde gelegt. Im Übrigen werden die zum Bilanz-
bewertet. Als „zur Veräußerung gehalten“ gelten Vermögens-
stichtag gültigen beziehungsweise verabschiedeten steuer-
werte, die in ihrem gegenwärtigen Zustand sofort veräußerbar
lichen Vorschriften zur Bewertung der latenten Steuern heran-
sind und deren Veräußerung höchstwahrscheinlich ist. Dabei
gezogen.
kann es sich um einzelne langfristige Vermögenswerte, um zur
Veräußerung stehende Gruppen von Vermögenswerten (Ver-
Die Vorräte werden zu Anschaffungs- beziehungsweise Her-
äußerungsgruppen) oder aufzugebende Geschäftsbereiche
stellungskosten angesetzt. Die Herstellungskosten umfassen
handeln. Schulden, die zusammen mit Vermögenswerten in
produktionsbezogene Vollkosten. Im Einzelnen enthalten die
einer Transaktion abgegeben werden, sind Bestandteil einer
Herstellungskosten neben den direkt zurechenbaren Kosten
Veräußerungsgruppe beziehungsweise eines aufgegebenen
angemessene Teile der notwendigen Material- und Fertigungs-
Geschäftsbereichs und werden als „zur Veräußerung gehal-
gemeinkosten einschließlich fertigungsbedingter Abschrei-
tene Schulden“ ebenfalls gesondert ausgewiesen. Zur Veräu-
bungen. Fremdkapitalkosten werden ab dem Geschäftsjahr
ßerung gehaltene langfristige Vermögenswerte werden nicht
2008 aufgrund der vorzeitigen Anwendung des geänderten IAS
mehr planmäßig abgeschrieben und sind zum niedrigeren
23 als Teil der Anschaffungs- beziehungsweise Herstellungs-
Wert aus ihrem Buchwert und ihrem beizulegenden Zeitwert
kosten aktiviert. Zur Ermittlung der Anschaffungskosten von
abzüglich Veräußerungskosten anzusetzen. Gewinne oder
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen werden überwiegend das
Verluste aus der Bewertung von aufgegebenen Geschäftsbe-
First-in-first-out-Verfahren sowie die Methode des gleitenden
reichen mit dem beizulegenden Zeitwert abzüglich Veräuße-
Durchschnitts angewendet. Niedrigere Werte am Abschluss-
rungskosten werden ebenso wie die Ergebnisse aus der Ge-
stichtag aufgrund gesunkener Nettoveräußerungswerte wer-
schäftstätigkeit beziehungsweise aus der Veräußerung dieser
den angesetzt. Soweit bei früher abgewerteten Vorräten der
Geschäftsbereiche als Ergebnis aus nicht fortgeführten Aktivi-
Nettoveräußerungswert gestiegen ist, wird die daraus resultie-
täten ausgewiesen. Dagegen werden Gewinne oder Verluste
rende, zwingend vorzunehmende Wertaufholung als Minde-
aus der Bewertung einzelner zur Veräußerung gehaltener Ver-
rung des Materialaufwands erfasst.
mögenswerte und von Veräußerungsgruppen bis zu deren
endgültiger Veräußerung im Ergebnis aus fortgeführten Aktivitäten ausgewiesen.
Geschäftsbericht 2008
139
Aktienbasierte Vergütungen werden im Einklang mit den
soweit keine Vermögenswertbegrenzung nach IAS 19.58 vor-
Übergangsvorschriften nach IFRS 2 bewertet, sofern die Zu-
liegt.
sage nach dem 7. November 2002 erfolgte. Die ab diesem
Zeitpunkt aufgelegten aktienbasierten Vergütungsprogramme
Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste werden,
werden konzernweit als aktienbasierte Vergütungen mit Baraus-
dem Wahlrecht des IAS 19 entsprechend, im Jahr ihres Entste-
gleich bilanziert. Die Rückstellungen für Verpflichtungen aus
hens erfolgsneutral mit dem Eigenkapital verrechnet. Der Dienst-
den Long-Term-Incentive-Plänen, den Top-Executive-Reten-
zeitaufwand wird im Personalaufwand ausgewiesen, der Zins-
tion-Plänen und dem Retention-Stock-Award-Plan wurden in
anteil der Verpflichtungszuführung wird – vermindert um die
Höhe des zu erwartenden Aufwands gebildet, wobei dieser
erwarteten Erträge des Planvermögens – im Finanzergebnis
ratierlich über die festgelegte Wartezeit verteilt wird bezie-
erfasst.
hungsweise wurde. Der beizulegende Zeitwert der Optionen
wird mithilfe anerkannter finanzwirtschaftlicher Modelle bestimmt.
Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand wird sofort erfolgs-
Dabei erfolgt die Bewertung der Pläne auf der Grundlage des
wirksam erfasst, es sei denn, die Änderungen des Pensions-
von Black / Scholes ent wickelten Optionsbewertungsmodells.
plans hängen vom Verbleib des Mitarbeiters im Unternehmen
Zur Lösung des bei den genannten Plänen vorliegenden spe-
für einen festgelegten Zeitraum ab (Zeitraum bis zum Eintritt
zifischen Bewertungsproblems wurde unter anderem das Ver-
der Unverfallbarkeit). In diesem Fall wird der nachzuverrech-
fahren der Monte-Carlo-Simulation verwendet. Die Berech-
nende Dienstzeitaufwand linear über den Zeitraum bis zum
nungen wurden von einem externen Gutachter vorgenommen.
Eintritt der Unverfallbarkeit erfolgswirksam erfasst.
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflich-
Steuerrückstellungen enthalten Verpflichtungen aus lau-
tungen werden für Verpflichtungen aus Anwartschaften und
fenden Ertragsteuern. Ertragsteuerrückstellungen werden mit
laufenden Leistungen an aktive und ehemalige Mitarbeiter und
entsprechenden Steuererstattungsansprüchen saldiert, wenn
deren Hinterbliebene gebildet. Die Verpflichtungen beziehen
sie in demselben Steuerhoheitsgebiet bestehen und hinsicht-
sich insbesondere auf Ruhegelder, teils als Grund-, teils als
lich Art und Fristigkeit gleichartig sind.
Zusatzversorgung. Die individuellen Zusagen basieren auf
länderspezifisch unterschiedlichen Leistungen; sie bemessen
Alle sonstigen Rückstellungen berücksichtigen sämtliche
sich in der Regel nach der Dauer der Betriebszugehörigkeit
am Bilanzstichtag erkennbaren Verpflichtungen, die auf ver-
und der Vergütung der Mitarbeiter. Aufgrund ihres Versorgungs-
gangenen Geschäftsvorfällen oder vergangenen Ereignissen
charakters werden die Verpflichtungen der Turner-Gruppe für
beruhen und deren Höhe und /oder Fälligkeit unsicher ist. Die
die Krankheitskosten der Mitarbeiter nach deren Eintritt in den
Rückstellungen werden jeweils mit ihrem voraussichtlichen Er-
Ruhestand ebenfalls unter den Pensionsrückstellungen aus-
füllungsbetrag angesetzt und nicht mit Erstattungsansprüchen
gewiesen.
saldiert. Dabei wird bei einzelnen Verpflichtungen mit Eintrittswahrscheinlichkeiten von über 50 Prozent von dem Erfüllungs-
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen
betrag mit der höchsten Eintrittswahrscheinlichkeit ausgegan-
werden nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren (Projected-
gen. Rückstellungen werden nur gebildet, wenn ihnen eine
Unit-Credit-Methode) berechnet. Bei diesem Verfahren wer-
rechtliche oder faktische Verpflichtung gegenüber Dritten zu-
den nicht nur die am Stichtag bekannten Renten und erwor-
grunde liegt. Langfristige Rückstellungen (Laufzeit über ein
benen Anwartschaften, sondern auch künftig zu erwartende
Jahr) werden mit ihrem auf den Bilanzstichtag abgezinsten Er-
Steigerungen von Gehältern und Renten berücksichtigt. Bei
füllungsbetrag bilanziert und unter den langfristigen Schulden
der Turner-Gruppe werden zusätzlich die künftig zu erwar-
ausgewiesen.
tenden Steigerungen der Gesundheitskosten einbezogen. Die
Berechnung basiert auf versicherungsmathematischen Gut-
Verbindlichkeiten werden zu fortgeführten Anschaffungs-
achten unter Berücksichtigung biometrischer Rechnungsgrund-
kosten angesetzt. Die Ermittlung der fortgeführten Anschaffungs-
lagen. Planvermögen im Sinne von IAS 19 wird offen von den
kosten erfolgt mittels der Effektivzinsmethode (zum Beispiel
Pensionsverpflichtungen abgesetzt. Zum Planvermögen zäh-
bei Agien, Disagien). Verbindlichkeiten aus Finanzierungslea-
len an Pensionsfonds zur Erfüllung der Pensionsverpflich-
singverträgen werden in Höhe des zu Beginn des Leasingver-
tungen übertragene Vermögenswerte, im Rahmen der Entgelt-
hältnisses beizulegenden Zeitwerts des Leasinggegenstands
umwandlung der Mitarbeiter (Deferred Compensation) erworbene
oder des Barwerts der Mindestleasingraten, sofern dieser
Fondsanteile sowie qualifizierte Versicherungspolicen in Form
Wert niedriger ist, passiviert.
von verpfändeten Rückdeckungsversicherungen. Übersteigt
der beizulegende Zeitwert des Planvermögens den Barwert
der Versorgungsansprüche, so wird der Differenzbetrag unter
den langfristigen sonstigen Vermögenswerten ausgewiesen,
140
Geschäftsbericht 2008
Informationen für die
Aktionäre
Lagebericht
Konzernabschluss
Die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden für die unter
in denselben Positionen ausgewiesen wie die des abgesicher-
den sonstigen Verbindlichkeiten ausgewiesenen Derivate mit
ten Grundgeschäfts. Fair-Value-Hedges werden derzeit im
negativem beizulegendem Zeitwert werden nachfolgend er-
HOCHTIEF-Konzern nicht angewendet.
läutert.
Eventualschulden sind mögliche oder bestehende VerpflichDerivative Finanzinstrumente werden unabhängig vom
tungen, die auf vergangenen Ereignissen beruhen und bei de-
Verwendungszweck zum beizulegenden Zeitwert am Erfül-
nen ein Ressourcenabfluss nicht wahrscheinlich ist. Sie wer-
lungstag bewertet und unter den sonstigen Forderungen und
den gesondert erläutert und in der Bilanz nicht erfasst, es sei
sonstigen Vermögenswerten beziehungsweise den sonstigen
denn, sie ergeben sich aus der Übernahme im Rahmen eines
Verbindlichkeiten ausgewiesen. Alle derivativen Finanzinstru-
Unternehmenserwerbs. Die angegebenen Verpflichtungsvolu-
mente werden auf Basis aktueller Marktkonditionen zum Bi-
mina bei den Eventualschulden entsprechen dem am Bilanz-
lanzstichtag bewertet. Die Erfassung der Änderungen des
stichtag bestehenden Haftungsumfang.
beizulegenden Zeitwerts hängt vom Verwendungszweck ab.
Grundsätzlich werden Derivate nur zu Sicherungszwecken
Ermessensausübungen des Managements bei der An-
eingesetzt. Variabel verzinsliche Darlehen werden beispiels-
wendung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden
weise im Rahmen von Sicherungsgeschäften abgesichert, um
sind im Wesentlichen bei folgenden Sachverhalten erforder-
aus Zinssatzschwankungen resultierenden variierenden Zah-
lich:
lungen entgegenzuwirken. In diesen Fällen erfolgt regelmäßig
Ř:HUWSDSLHUHN¸QQHQZDKOZHLVHLQYHUVFKLHGHQH.DWHJRULHQ
eine Bilanzierung als Cashflow-Hedge. Hierbei sind unrealisierte
Gewinne und Verluste grundsätzlich zunächst erfolgsneutral
eingeordnet werden;
ŘEHLGHU%HZHUWXQJGHU5¾FNVWHOOXQJHQI¾U3HQVLRQHQXQG
im Eigenkapital zu erfassen. Bei einem Cashflow-Hedge er-
ähnliche Verpflichtungen können versicherungsmathema-
folgt eine Absicherung gegen das Risiko schwankender Zah-
tische Gewinne und Verluste auf unterschiedliche Art und
lungsströme aus einem Grundgeschäft. Wenn geplante Transaktionen gesichert werden, die in einer Folgeperiode zum
Weise berücksichtigt werden;
Ř9HUP¸JHQVZHUWHGLHYHU¦X¡HUWZHUGHQVROOHQP¾VVHQGD-
Ansatz eines finanziellen Vermögenswerts oder einer finanzi-
raufhin überprüft werden, ob sie in ihrem gegenwärtigen Zu-
ellen Schuld führen, sind die bis zu diesem Zeitpunkt erfolgs-
stand veräußert werden können und die Veräußerung sehr
neutral im Eigenkapital erfassten Beträge in der Periode er-
wahrscheinlich ist. Wenn das der Fall ist, sind die Vermö-
folgswirksam aufzulösen, in der auch der Vermögenswert
genswerte und gegebenenfalls mit diesen in einer Transak-
oder die Verbindlichkeit das Periodenergebnis beeinflusst. Führt
tion abzugebende Schulden als zur Veräußerung gehaltene
die gesicherte geplante Transaktion zum Ansatz eines nicht
Vermögenswerte beziehungsweise Schulden auszuweisen
finanziellen Vermögenswerts oder einer nicht finanziellen Ver-
und entsprechend zu bewerten.
bindlichkeit, werden die erfolgsneutral im Eigenkapital erfassten Beträge mit dem erstmaligen Wertansatz des Ver-
Welche Entscheidung im HOCHTIEF-Konzern im Hinblick auf
mögenswerts beziehungsweise der Verbindlichkeit verrechnet.
die jeweiligen Sachverhalte getroffen wurde, kann der Erläute-
In den genannten Fällen wird nur der effektive Teil der Wertän-
rung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden entnom-
derungen erfolgsneutral im Eigenkapital erfasst. Der ineffektive
men werden.
Teil ist sofort erfolgswirksam in die Gewinn- und Verlustrechnung zu übernehmen. Der zunächst erfolgsneutral erfasste Teil
Schätzungen und Annahmen des Managements, die
der Wertänderungen wird in die Gewinn- und Verlustrechnung
sich auf Höhe und Ausweis der bilanzierten Vermögenswerte
umgebucht, sobald das Grundgeschäft erfolgswirksam erfasst
und Schulden, der Erträge und Aufwendungen sowie die An-
wird.
gabe der Eventualschulden beziehen, sind bei der Aufstellung
des Konzernabschlusses nach IFRS notwendig. Die Annah-
In Einzelfällen werden derivative Finanzinstrumente nicht als
men und Schätzungen beziehen sich im Wesentlichen auf:
Sicherungsinstrument designiert. In diesen Fällen werden die
ŘGLH%HXUWHLOXQJYRQ3URMHNWHQELV]XP3URMHNWDEVFKOXVVLQV-
Änderungen des beizulegenden Zeitwerts erfolgswirksam er-
besondere im Hinblick auf die Bilanzierung von Nachträgen
fasst. Darüber hinaus werden bei Vorliegen eines Fair-ValueHedge – das heißt einer Absicherung gegen das Risiko der
Änderung des beizulegenden Zeitwerts des Grundgeschäfts –
und den Zeitpunkt sowie die Höhe der Gewinnrealisierung,
ŘGLH)HVWOHJXQJGHUZLUWVFKDIWOLFKHQ1XW]XQJVGDXHUQYRQ
Sachanlagen und Investment Properties,
Änderungen des beizulegenden Zeitwerts von Sicherungsge-
ŘGLH%LODQ]LHUXQJXQG%HZHUWXQJYRQ5¾FNVWHOOXQJHQ
schäften wie Änderungen des beizulegenden Zeitwerts der
ŘGLH3U¾IXQJGHU:HUWKDOWLJNHLWYRQ*HVFK¦IWVRGHU)LUPHQ-
dazugehörigen Grundgeschäfte in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Gewinne und Verluste aus der Bewertung
werten und anderen Vermögenswerten,
ŘGLH%HXUWHLOXQJGHU:HUWKDOWLJNHLWDNWLYHUODWHQWHU6WHXHUQ
der Sicherungsgeschäfte zum beizulegenden Zeitwert werden
Geschäftsbericht 2008
141
Die Annahmen und Schätzungen basieren auf den jeweils ak-
onen mit Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente“ oder als
tuellen Verhältnissen und Einschätzungen. Bei den zukunfts-
„aktienbasierte Vergütungstransaktionen mit Barausgleich“ zu
bezogenen Annahmen und Schätzungen zum Bilanzstichtag
bilanzieren sind, wenn Eigenkapitalinstrumente des Mutterun-
werden in Bezug auf die erwartete künftige Geschäftsent-
ternehmens gewährt werden: Wenn ein Mutterunternehmen
wicklung die zum Zeitpunkt der Konzernabschlusserstellung
Optionen auf eigene Aktien direkt an die Mitarbeiter eines
vorliegenden Umstände sowie die als realistisch unterstellte
Tochterunternehmens ausgibt, hat die Bilanzierung sowohl im
zukünftige Entwicklung des globalen und des branchenbezo-
Konzernabschluss als auch im Einzelabschluss des Tochter-
genen Umfelds berücksichtigt. Durch von den Annahmen
unternehmens als „aktienbasierte Vergütungstransaktion mit
abweichende und außerhalb des Einflussbereichs des Manage-
Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente“ zu erfolgen. Gibt ein
ments liegende Entwicklungen dieser Rahmenbedingungen
Tochterunternehmen Optionen auf Aktien des Mutterunter-
können die sich tatsächlich ergebenden Beträge von den ge-
nehmens an seine Mitarbeiter aus, hat das Tochterunterneh-
schätzten Werten abweichen. Im Fall einer derartigen Entwick-
men diese Transaktion als „aktienbasierte Vergütungstransak-
lung werden die Annahmen und, falls erforderlich, die Buch-
tion mit Barausgleich“ zu behandeln. Im Konzernabschluss ist
werte der betroffenen Vermögenswerte und Schulden an den
dagegen eine „aktienbasierte Vergütungstransaktion mit Aus-
neuen Kenntnisstand angepasst.
gleich durch Eigenkapitalinstrumente“ zu bilanzieren. IFRIC 11
ist erstmalig verpflichtend für Geschäftsjahre anzuwenden, die
Zum Zeitpunkt der Aufstellung des Konzernabschlusses be-
am oder nach dem 1. März 2007 beginnen. Die derzeit im
stehen keine Anzeichen, die auf die Notwendigkeit einer we-
HOCHTIEF-Konzern bestehenden Long-Term-Incentive- und
sentlichen Änderung der zugrunde gelegten Annahmen und
Top-Executive-Retention-Pläne sowie der Retention-Stock-
Schätzungen hindeuten, sodass aus gegenwärtiger Sicht nicht
Award-Plan sind von den Regelungen nicht betroffen, da bei
von einer wesentlichen Anpassung der Buchwerte der an-
Ausübung keine Aktien geliefert werden, sondern eine Bar-
gesetzten Vermögenswerte und Schulden im folgenden Ge-
zahlung erfolgt.
schäftsjahr auszugehen ist.
Im Juli 2007 wurde IFRIC 14 „IAS 19 – die Begrenzung
Neue Rechnungslegungsvorschriften
eines leistungsorientierten Vermögenswerts, Mindest-
Die Änderung der Bilanzierungs- und Bewertungsme-
dotierungsverpflichtungen und ihre Wechselwirkung“
thoden wurde aufgrund der Verabschiedung von Änderungen
veröffentlicht. Die Interpretation regelt, dass im Fall einer Über-
bestehender IFRS sowie neuer IFRS durch den IASB erforder-
dotierung eines leistungsorientierten Pensionsplans ein Aktiv-
lich. Die Regelungen sind ab dem 1. Januar 2008 verpflich-
posten maximal in der Höhe angesetzt werden darf, in der
tend anzuwenden. Dabei werden die folgenden IFRS, wie sie
das Unternehmen aus der Überdotierung einen Nutzen, zum
in der EU anzuwenden sind, im HOCHTIEF-Konzern im Be-
Beispiel in Form von Beitragserstattungen oder -senkungen,
richtsjahr erstmalig angewendet:
erzielen kann. IFRIC 14 legt fest, dass die Realisierbarkeit
IFRIC 11 „IFRS 2 – Geschäfte mit eigenen Aktien und Aktien
eines künftigen wirtschaftlichen Nutzens keiner zeitlichen Re-
von Konzernunternehmen“
striktion unterliegt. Es reicht aus, wenn das Unternehmen den
IFRIC 14 „IAS 19 – die Begrenzung eines leistungsorientierten
Nutzen zu irgendeinem Zeitpunkt während der Laufzeit des
Vermögenswerts, Mindestdotierungsverpflichtungen
Plans oder am Ende der Laufzeit, nach abschließender Ab-
und ihre Wechselwirkung“
wicklung des Plans, realisieren kann. Ist die Erstattung des
Planvermögensüberschusses allerdings an das Eintreten oder
Die Neuregelungen bei den IFRS stellen sich für den HOCHTIEF-
Nichteintreten einer oder mehrerer künftiger Bedingungen
Konzern wie folgt dar:
geknüpft, die nicht unter der Kontrolle des Unternehmens
stehen, darf kein Vermögenswert aktiviert werden. Sollte ein
142
Geschäftsbericht 2008
Der IASB hat im November 2006 IFRIC 11 „IFRS 2 – Geschäfte
Unternehmen verpflichtet sein, zukünftig jährlich einen Min-
mit eigenen Aktien und Aktien von Konzernunterneh-
destbeitrag in einen Pensionsplan einzuzahlen, kann dies eine
men“ veröffentlicht. Die Interpretation verlangt, dass bei einer
Begrenzung der Beitragsminderungen zur Folge haben. Die
aktienbasierten Vergütungsvereinbarung, bei der das Unter-
Mindestbeiträge sind somit bei der Berechnung des Planüber-
nehmen Güter oder Dienstleistungen erhält und im Gegenzug
schusses in Abzug zu bringen. Ist das Unternehmen verpflich-
Eigenkapitalinstrumente des Unternehmens gewährt, als „ak-
tet, eine bereits bestehende Unterdeckung eines Plans durch
tienbasierte Vergütungstransaktionen mit Ausgleich durch Ei-
zusätzliche Beiträge auszugleichen und steht dieser Betrag
genkapitalinstrumente“ zu bilanzieren sind. Das gilt unabhängig
dem Unternehmen anschließend nicht mehr in vollem Umfang
davon, wie die Eigenkapitalinstrumente durch das Unterneh-
als Beitragsminderung oder -erstattung zur Verfügung, ist in
men beschafft werden. Des Weiteren enthält die Interpretation
Höhe des nicht mehr zur Verfügung stehenden Betrags eine
Richtlinien, ob aktienbasierte Vergütungsvereinbarungen einer
Verbindlichkeit anzusetzen. Die Interpretation ist für Geschäfts-
Konzerngesellschaft als „aktienbasierte Vergütungstransakti-
jahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2008
Informationen für die
Aktionäre
Lagebericht
Konzernabschluss
beginnen. Die Vorschrift hat für HOCHTIEF derzeit keine mate-
Änderung von IFRS 3 „Unternehmenszusammenschlüsse“
riellen Konsequenzen.
und IAS 27 „Konzern- und separate Einzelabschlüsse
nach IFRS“: Die Änderung betrifft Bilanzierungs- und Bewer-
Zudem wurden vom IASB und vom IFRIC neue Rechnungs-
tungsvorschriften in Bezug auf Unternehmenszusammenschlüsse
legungsvorschriften in Form von weiteren, für den
sowie Anteilsveräußerungen und Anteilsaufstockungen bei
HOCHTIEF-Konzernabschluss relevanten Standards und In-
vollkonsolidierten Tochterunternehmen. Wesentliche Ände-
terpretationen verabschiedet, die jedoch im Geschäftsjahr
rungen bestehen in der Behandlung von Transaktionskosten,
2008 noch nicht verpflichtend anzuwenden sind. Sofern
die im direkten Zusammenhang mit einem Unternehmenser-
HOCHTIEF von einer gegebenenfalls möglichen vorzeitigen
werb stehen (beispielsweise Anwalts- und Beratungshono-
Anwendung der Neuregelungen Gebrauch macht, wird dies
rare). Diese dürfen künftig nicht mehr als Bestandteil des Kauf-
bei der betroffenen Neuvorschrift angegeben:
preises aktiviert werden, sondern sind sofort als Aufwand zu
erfassen. Des Weiteren hat der Käufer künftig bei jedem Un-
Änderung von IAS 1 „Darstellung des Abschlusses“: Die
ternehmenszusammenschluss, bei dem weniger als 100 Pro-
Änderung von IAS 1 regelt, dass künftig sämtliche nicht eigen-
zent der Anteile erworben werden, das Wahlrecht, die Minder-
tümerbezogenen Eigenkapitalveränderungen entweder in einer
heitenanteile inklusive des auf sie entfallenden Geschäfts- oder
Gesamterfolgsrechnung oder in zwei getrennten Abschluss-
Firmenwerts („full goodwill method“) oder wie bisher lediglich
bestandteilen darzustellen sind. Des Weiteren sind im Eigen-
mit dem beizulegenden Zeitwert der auf die Minderheiten ent-
kapitalspiegel künftig zum einen alle ergebniswirksamen Ver-
fallenden identifizierbaren Vermögenswerte und Schulden an-
änderungen von zuvor erfolgsneutral im Eigenkapital erfassten
zusetzen. Ebenfalls von den Neuregelungen betroffen sind die
Ergebnisbestandteilen separat darzustellen. Zudem ist unter
Fälle des sukzessiven Unternehmenserwerbs. Hier ist künftig
bestimmten Voraussetzungen zusätzlich eine Eröffnungsbilanz
im Zeitpunkt der Erlangung der Kontrolle über das erworbene
des Vorjahres aufzustellen. Die Änderungen von IAS 1 sind
Unternehmen eine erfolgswirksame Neubewertung der bisher
erstmals für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar
gehaltenen Anteile vorzunehmen. Im Anschluss daran wird der
2009 beginnen, anzuwenden. Die Vorschrift ist von HOCHTIEF
Geschäfts- oder Firmenwert als Differenz zwischen dem neu
künftig zu beachten, wir gehen jedoch derzeit von geringen
bewerteten Beteiligungsbuchwert zuzüglich der Kaufpreiszah-
materiellen Konsequenzen für den HOCHTIEF-Konzernab-
lungen für die neuen Anteile einerseits und dem erworbenen
schluss aus.
Nettovermögen des Tochterunternehmens andererseits ermittelt. Schließlich sind bedingte Kaufpreisbestandteile – wie Earn-
Änderung von IAS 23 „Fremdkapitalkosten“: Aufgrund
out-Klauseln – nach der Neuregelung künftig unabhängig von
der Änderung von IAS 23 „Fremdkapitalkosten“ sind künftig
ihrer Eintrittswahrscheinlichkeit mit ihrem beizulegenden Zeit-
Fremdkapitalkosten als Bestandteil der Anschaffungs- bezie-
wert zum Erwerbszeitpunkt in die Bestimmung des Kaufpreises
hungsweise Herstellungskosten von sogenannten qualifizierten
einzubeziehen und in gleicher Höhe als Verbindlichkeit anzu-
Vermögenswerten zu aktivieren. Durch die Neuregelung wird
setzen. Spätere Anpassungen des beizulegenden Zeitwerts
das bisher bestehende Wahlrecht, Fremdkapitalkosten für
von als Verbindlichkeit angesetzten bedingten Kaufpreisbe-
qualifizierte Vermögenswerte in der Periode, in der sie anfal-
standteilen führen nicht mehr zu einer (erfolgsneutralen) An-
len, als Aufwand zu erfassen, abgeschafft. Die Pflicht zur Akti-
passung des Geschäfts- oder Firmenwerts, sondern sind im
vierung von Fremdkapitalkosten besteht für alle qualifizierten
Zeitpunkt der Änderung erfolgswirksam zu erfassen. Die we-
Vermögenswerte, mit deren Anschaffung oder Herstellung am
sentliche Änderung von IAS 27 betrifft die Schließung der bis-
oder nach dem 1. Januar 2009 begonnen wird. Die Anwen-
herigen Regelungslücke bezüglich der Behandlung von Käufen
dung der Neuregelung hat somit prospektiv zu erfolgen. Eine
oder Verkäufen von Anteilen an einem Tochterunternehmen,
vorzeitige freiwillige Anwendung der Neuregelung ist gestattet.
die zu keinem Verlust der Beherrschung führen. Derartige
Bis zum 31. Dezember 2007 hat HOCHTIEF das noch beste-
Transaktionen sind künftig zwingend erfolgsneutral im Eigen-
hende Wahlrecht in Anspruch genommen, Fremdkapitalkos-
kapital zu erfassen. Bei Anteilsverkäufen, die zu einem Verlust
ten für qualifizierte Vermögenswerte in der Periode, in der sie
der Beherrschung führen, wird ein Veräußerungsgewinn oder
anfallen, als Aufwand zu erfassen. Ab dem 1. Januar 2008 wen-
-verlust erfasst. Ein verbleibendes Investment (zum Beispiel at
det HOCHTIEF die Neuregelung freiwillig vorzeitig an. Dies
Equity bewertete Finanzanlage) ist zum Zeitpunkt des Verlusts
führt zu höheren aktivierungspflichtigen Anschaffungs- bezie-
der Beherrschung zum beizulegenden Zeitwert zu bewerten
hungsweise Herstellungskosten für qualifizierte Vermögens-
und eine sich hierbei ergebende Differenz zum bisherigen
werte, mit deren Anschaffung oder Herstellung ab diesem Ter-
Buchwert ist sofort ergebniswirksam zu erfassen. Der geän-
min begonnen wird.
derte IFRS 3 ist prospektiv anzuwenden für Unternehmenszusammenschlüsse mit Erwerbszeitpunkt in Geschäftsjahren,
die am oder nach dem 1. Juli 2009 beginnen. Die Änderungen
des IAS 27 sind verpflichtend für Geschäftsjahre anzuwenden,
Geschäftsbericht 2008
143
die am oder nach dem 1. Juli 2009 beginnen. Dabei sind die
die Berichterstattung über die finanzielle Leistung der operativen
hier aufgeführten Änderungen prospektiv anzuwenden. Die
Segmente eines Unternehmens künftig auf der Grundlage des
Änderungen beider Standards sind noch nicht von der Europä-
„Management-Approach“ zu erfolgen hat. Das heißt, dass die
ischen Union übernommen worden. Die Neuregelungen be-
berichteten Segmente auf der zu internen Steuerungszwecken
einflussen die bisherige Bilanzierungspraxis bei HOCHTIEF.
verwendeten Segmentierung zu beruhen haben. Diese nach
Insbesondere dürfen Abstockungen von Mehrheitsbeteiligungen
außen berichteten Informationen entsprechen im Wesentlichen
ohne Kontrollverlust nicht mehr erfolgswirksam vorgenommen
den vom Management zur Beurteilung der Segmentleistung
werden. Des Weiteren ist ein sukzessiver Unternehmenser-
und zur Ressourcenallokation auf die operativen Segmente
werb zum Zeitpunkt der Erlangung der Beherrschungsmög-
intern genutzten Informationen. IFRS 8 ist erstmalig verpflich-
lichkeit ergebniswirksam, wenn der Buchwert der bisher ge-
tend für Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem
haltenen Anteile von deren beizulegendem Zeitwert zum
1. Januar 2009 beginnen. Im HOCHTIEF-Konzern basiert die
Zeitpunkt des Kontrollerwerbs abweicht. Zudem sind im Zu-
Abgrenzung der Segmente schon heute auf der internen Be-
sammenhang mit einem Unternehmenserwerb anfallende
richterstattung, sodass sich voraussichtlich keine wesentlichen
Transaktionskosten sofort aufwandswirksam zu erfassen.
Änderungen aus IFRS 8 für den HOCHTIEF-Konzern ergeben
werden.
Änderungen von IAS 39 „Finanzinstrumente: Ansatz
und Bewertung“: Der IASB hat im Jahr 2008 zwei Ände-
IFRIC 12 „Dienstleistungskonzessionsvereinbarungen“:
rungen von IAS 39 verabschiedet. Die erste Änderung stellt
IFRIC 12 schließt die bisher in den IFRS bestehende Rege-
klar, dass es zulässig ist, lediglich einen Teil der Änderungen
lungslücke zur Bilanzierung von Rechten und Pflichten aus
der Cashflows oder des beizulegenden Zeitwerts eines Finanz-
Dienstleistungskonzessionen, die ein Unternehmen von einer
instruments als Grundgeschäft zu designieren. Wird eine er-
Gebietskörperschaft zur Erbringung einer öffentlichen Leis-
worbene Option als Sicherungsgeschäft designiert, stellt nur
tung erwirbt. Die Interpretation legt ausschließlich die Bilanzie-
ihr innerer Wert – nicht jedoch ihr Zeitwert – ein effektives Si-
rung beim lizenznehmenden Unternehmen fest. Die bilanzielle
cherungsinstrument dar, da das zugehörige Grundgeschäft
Darstellung richtet sich danach, ob das Unternehmen ein un-
keine Zeitwertkomponente enthält. Schließlich bestimmt die
bedingtes vertragliches Recht auf den Erhalt einer Zahlung hat
Änderung, dass Inflation kein gesondert identifizierbares und
oder ob es lediglich ein Recht erworben hat, von den Nutzern
verlässlich bewertbares Risiko darstellt und daher nicht als
ein Nutzungsentgelt zu erheben. Im ersten Fall wird ein finan-
sicherbares Risiko designiert werden kann, es sei denn, sie
zieller Vermögenswert begründet, sodass die bilanzielle Abbil-
stellt einen vertraglich festgelegten Cashflow dar. Die Ände-
dung nach dem sogenannten „Financial Asset Model“ zu er-
rungen sind retrospektiv erstmalig verpflichtend für Geschäfts-
folgen hat. Im zweiten Fall erwirbt das Unternehmen einen
jahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Juli 2009 begin-
immateriellen Vermögenswert, der ihm das Betreiben einer öf-
nen. Eine frühere Anwendung ist erlaubt. Die Übernahme in
fentlich angebotenen Einrichtung gestattet. In diesem Fall hat
europäisches Recht steht noch aus. Für HOCHTIEF ergeben
die Bilanzierung nach dem „Intangible Asset Model“ zu erfol-
sich aus der Neuregelung keine materiellen Konsequenzen.
gen. Sofern die Gebietskörperschaft dem Unternehmen eine
bestimmte Mindestentlohnung garantiert, darüber hinausge-
Die zweite Änderung räumt Unternehmen die Möglichkeit ein,
hende Beträge aber nur bei ausreichender Auslastung durch
nicht derivative Finanzinstrumente aus der Kategorie „erfolgs-
die Nutzer erlangt werden können, ist in Höhe der garantierten
wirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet“ zu reklassifi-
Zahlung ein finanzieller Vermögenswert, für die darüber hi-
zieren, sofern sie nicht bei Zugang durch Ausübung der Fair-
nausgehenden Zahlungen durch die Nutzer ein immaterieller
Value-Option dieser Kategorie zugeordnet wurden. Desgleichen
Vermögenswert anzusetzen. IFRIC 12 ist grundsätzlich erst-
ist eine Reklassifizierung von Finanzinstrumenten aus der Ka-
malig für Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem
tegorie „erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertet“
1. Januar 2008 beginnen. Im HOCHTIEF-Konzern wird IFRIC
in die Kategorie „Kredite und Forderungen“ zulässig, wenn
12 im Geschäftsjahr 2008 noch nicht angewandt, da die
das Finanzinstrument ursprünglich die Definition dieser Kate-
Übernahme der Interpretation durch die Europäische Union
gorie erfüllt hätte. Diese Änderungen dürfen ab dem 1. Juli
noch nicht erfolgt ist. Die Anwendung dieser Interpretation
2008 berücksichtigt werden. HOCHTIEF ist von diesen Ände-
wird für HOCHTIEF im Wesentlichen Auswirkungen auf die Bi-
rungen derzeit nicht betroffen.
lanzierung von Dienstleistungskonzessionen haben, für die
das „Intangible Asset Model“ anzuwenden ist (zum Beispiel
144
Geschäftsbericht 2008
IFRS 8 „Betriebssegmente“: IFRS 8 ersetzt den derzeit gel-
bei Mautstraßen und Flughäfen). Bei diesen Projekten können
tenden IAS 14 (Segmentberichterstattung) und legt fest, dass
sich bei Anwendung der neuen Vorschriften Ergebnisverschie-
Informationen für die
Aktionäre
Lagebericht
Konzernabschluss
bungen zwischen den einzelnen Perioden der Betreiberphase
Erläuterung der Konzern-Gewinn- und -Verlustrech-
ergeben. Dienstleistungskonzessionen, die unter das „Finan-
nung
cial Asset Model“ fallen (zum Beispiel bei Schulen), werden bei
HOCHTIEF derzeit bereits weitgehend den Regelungen des
1. Umsatzerlöse
IFRIC 12 entsprechend bilanziert und bewertet.
Die Umsatzerlöse in Höhe von 19.102.985 Tsd. Euro (Vorjahr
16.451.752 Tsd. Euro) beinhalten zum einen realisierte Auf-
IFRIC 15 „Immobilienfertigungsaufträge“: Die im Juli 2008
tragswerte aus der Anwendung der Percentage-of-Comple-
veröffentlichte Interpretation IFRIC 15 soll eine einheitliche Bi-
tion-Methode beim klassischen Baugeschäft, Construction-
lanzierung von Immobilienverkäufen, bei denen es vor Ab-
Management und Contract-Mining, zum anderen Lieferungen
schluss der Bauarbeiten zum Vertragsabschluss kommt, her-
und Leistungen an Arbeitsgemeinschaften sowie anteilig über-
beiführen. Derartige Geschäfte sind entweder nach IAS 11
nommene Ergebnisse aus Arbeitsgemeinschaften und sons-
„Fertigungsaufträge“, das heißt mit einer dem jeweiligen Fer-
tige Leistungen. Des Weiteren werden in dieser Position Erlöse
tigstellungsgrad entsprechenden Umsatzrealisierung, oder
aus der Erbringung von Dienstleistungen wie Bauplanung,
nach IAS 18 „Erlöse“ mit einer regelmäßig späteren Umsatzre-
Logistik, Asset-Management, Facility-Management, Property-
alisierung – zum Beispiel bei Abnahme – zu bilanzieren. IFRIC
Management, Energy-Management, Versicherungs- und Kon-
15 regelt, dass eine Umsatzrealisierung nach IAS 11 nur dann
zessionsgeschäft ausgewiesen.
vorzunehmen ist, wenn es sich um einen direkt mit dem Auftraggeber verhandelten Vertrag über die spezifische Fertigung
Die Umsatzerlöse aus der Percentage-of-Completion-Methode
einzelner Gegenstände oder einer Anzahl von Gegenständen
betragen insgesamt 17.655.306 Tsd. Euro (Vorjahr 15.308.504
handelt. Voraussetzung hierfür ist, dass dem Erwerber die
Tsd. Euro).
Möglichkeit eingeräumt wird, vor Baubeginn die strukturellen
Hauptelemente des Bauplans zu bestimmen und /oder Ände-
Da die Umsatzerlöse nur ein unvollständiges Bild der im Ge-
rungen der strukturellen Hauptelemente vorzunehmen, nach-
schäftsjahr erbrachten Leistung wiedergeben, wird ergänzend
dem die Errichtung begonnen hat. Dabei kommt es nicht
die gesamte Leistung des Konzerns dargestellt, die auch die
darauf an, ob der Auftraggeber tatsächlich von dieser Mög-
anteilige Leistung der Arbeitsgemeinschaften enthält.
lichkeit Gebrauch macht. Hat der Auftraggeber nur einen beschränkten Einfluss auf das Design der Wohneinheiten oder
Die einzelnen Unternehmensbereiche haben zur Gesamtleis-
Häuser, wie die Möglichkeit, lediglich unwesentliche Ände-
tung des Konzerns wie folgt beigetragen:
rungen an dem Basisdesign vorzunehmen, liegt ein Verkauf
fertiggestellter Objekte vor, der nach den Regelungen des IAS
18 zu bilanzieren ist. Die Interpretation ist erstmals verpflichtend für Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem
1. Januar 2009 beginnen. Die Übernahme durch die Europäische Union ist noch nicht erfolgt. Die Interpretation ist von
HOCHTIEF künftig zu beachten und es ist für jedes Projekt
eine Einzelfallbetrachtung hinsichtlich der Einordnung des Vertragstyps in die Systematik zur Umsatzrealisierung vorzunehmen. Die Anwendung der Neuregelung führt lediglich zu Ergebnisverschiebungen zwischen den einzelnen Perioden.
(In Tsd. EUR)
HOCHTIEF Americas
HOCHTIEF Asia Pacific
HOCHTIEF Concessions
HOCHTIEF Europe
HOCHTIEF Real Estate
HOCHTIEF Services
Unternehmenszentrale/
Konsolidierung
2008
8.117.634
8.638.870
167.452
3.239.155
813.978
709.486
2007
7.270.355
7.409.192
196.032
2.868.536
521.020
582.336
– 43.259
21.643.316
– 74.581
18.772.890
Geschäftsbericht 2008
145
Nachfolgend werden die größten Arbeitsgemeinschaften im
HOCHTIEF-Konzern dargestellt:
Name
Y-Arge PPP Ostregion
Gotthard-Basistunnel
Maliakos-Kleidi
Elefsina-Patras-Tsakona
Tunnel Wienerwald
Auftragsvolumen
(in Tsd. EUR)
846.622
1.455.821
517.046
923.739
398.095
Geschäftstätigkeit
Bau
Bau
Bau
Bau
Bau
4. Personalaufwand
2. Sonstige betriebliche Erträge
(In Tsd. EUR)
Erträge aus Abgängen von immateriellen Vermögenswerten,
Sachanlagen und Investment
Properties einschließlich Erträgen aus Entkonsolidierungen
Erträge aus der Auflösung von
Rückstellungen
Kursgewinne aus Fremdwährungen
Übrige
Anteiliges
Auftragsvolumen
(in Tsd. EUR)
423.311
363.955
319.534
315.919
55.733
Beteiligungsquote
(in Prozent)
50,0
25,0
61,8
34,2
14,0
2008
2007
178.900
108.406
51.669
44.775
50.413
94.907
375.889
10.284
67.330
230.795
(In Tsd. EUR)
Löhne und Gehälter
Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung
und für Unterstützung
2008
2.850.454
2007
2.442.642
415.314
3.265.768
364.159
2.806.801
Die Aufwendungen für Altersversorgung betragen 180.081
Tsd. Euro (Vorjahr 160.855 Tsd. Euro). Sie betreffen im Wesentlichen die im Geschäftsjahr erdienten Versorgungsansprüche aus leistungsorientierten Pensionsplänen und die Zahlungen an beitragsorientierte Versorgungssysteme. Die
Die Erträge aus Abgängen von immateriellen Vermögens-
Zahlungen an staatliche Rentenversicherungsträger sind in
werten, Sachanlagen und Investment Properties einschließlich
den sozialen Abgaben enthalten.
Erträgen aus Entkonsolidierungen entfallen im Wesentlichen
auf den Entkonsolidierungserfolg aus der Einbringung der
Mitarbeiter (Jahresdurchschnitt)
Leighton-Tochtergesellschaft Gulf Leighton L.L.C. in das assoziierte Unternehmen Al Habtoor Engineering Enterprises Co.
L.L.C.
Gewerbliche Arbeitnehmer
Angestellte
2008
33 608
30 919
64 527
2007
26 248
26 201
52 449
Die übrigen sonstigen betrieblichen Erträge enthalten unter
anderem Erträge aus Versicherungsentschädigungen und Erträge aus Vermietung und Verpachtung.
5. Abschreibungen
3. Materialaufwand
(In Tsd. EUR)
Immaterielle Vermögenswerte
Sachanlagen
Investment Properties
(In Tsd. EUR)
Aufwendungen für Roh-, Hilfsund Betriebsstoffe und für
bezogene Waren
Aufwendungen für bezogene
Leistungen
2008
2007
2.662.432
1.725.495
11.588.161
14.250.593
10.601.336
12.326.831
2008
25.321
365.900
1.085
392.306
2007
11.595
298.784
2.111
312.490
Im Geschäftsjahr wurden Wertminderungen auf immaterielle
Vermögenswerte in Höhe von 2.193 Tsd. Euro (Vorjahr 1.662
Tsd. Euro) und auf Sachanlagen in Höhe von 676 Tsd. Euro
(Vorjahr 70 Tsd. Euro) vorgenommen. Investment Properties
wurden nicht wertgemindert (Vorjahr Wertminderung in Höhe
von 1.938 Tsd. Euro).
146
Geschäftsbericht 2008
Informationen für die
Aktionäre
Lagebericht
Konzernabschluss
6. Sonstige betriebliche Aufwendungen
Der Anstieg der Mieten, Pachten und Leasingaufwendungen
(In Tsd. EUR)
Mieten, Pachten und Leasing
Versicherungen
Technische und kaufmännische Beratung
Reisekosten
Aufwendungen aus Derivaten
Gerichts-, Anwalts- und
Notarkosten
Externe Organisation und
Programmierung
Büromaterial
Struktur- und Anpassungsmaßnahmen
Kursverluste aus Fremdwährungen
Kosten des Post- und Zahlungsverkehrs
Werbemaßnahmen
Prozesskosten
Verluste aus Wertminderungen
und Abgängen von kurzfristigen Vermögenswerten (außer
Vorräten)
Übrige
2008
330.029
186.927
2007
292.420
187.590
154.398
95.808
78.295
179.761
74.406
1.690
42.217
40.360
40.370
27.451
33.806
26.105
21.710
25.190
19.611
9.726
16.821
16.152
10.092
18.612
13.915
10.862
ist im Wesentlichen auf Sale-and-Lease-back-Vereinbarungen
bei Leighton Holdings zurückzuführen.
Der Versicherungsaufwand betrifft überwiegend die Absicherung von projektbezogenen Risiken in der Turner-Gruppe.
Hierbei wird durch Zusammenführen von Versicherungsleistungen von Turner und anderen Projektbeteiligten, wie Lieferanten und Kunden, die Minimierung der aus der Projektabwicklung resultierenden Risiken für Turner sowie für die
Kunden erreicht. Den Versicherungsaufwendungen stehen
entsprechende im Umsatz ausgewiesene Erlöse gegenüber.
Der Anstieg bei den Aufwendungen aus Derivaten ist im Wesentlichen auf die teilweise erfolgswirksame Marktbewertung
von Derivaten im Zusammenhang mit bei der Leighton-Gruppe
bestehenden Einzahlungsverpflichtungen in Infrastruktur-Projektgesellschaften zurückzuführen.
Die übrigen sonstigen betrieblichen Aufwendungen enthalten
im Wesentlichen Kosten der Auftragsabwicklung, Sachkosten
9.644
210.151
1.259.676
7.075
191.839
1.113.357
der Verwaltung, Jahresabschlusskosten, Verluste aus dem
Abgang von Sachanlagen und weitere, nicht an anderer Stelle
auszuweisende Aufwendungen. Sonstige Steuern sind hier
mit 10.020 Tsd. Euro (Vorjahr 10.049 Tsd. Euro) enthalten.
Im Berichtsjahr wurden einschließlich Personal- und Materialaufwendungen insgesamt 5.212 Tsd. Euro (Vorjahr 4.987 Tsd.
Euro) für unternehmensübergreifende Forschungs- und Entwicklungsprojekte des zentralen Innovationsmanagements
aufgewendet.
7. Beteiligungsergebnis
Im Beteiligungsergebnis werden sämtliche Erträge und Aufwendungen gezeigt, die im Zusammenhang mit at Equity bewerteten Finanzanlagen und mit Beteiligungen entstanden
sind.
Es setzt sich im Einzelnen wie folgt zusammen:
(In Tsd. EUR)
Gewinn- und Verlustanteile an assoziierten und Gemeinschaftsunternehmen, die nach
der Equity-Methode bewertet werden
davon Wertminderungen
Ergebnis aus nicht konsolidierten Tochterunternehmen
davon Wertminderungen
Ergebnis aus übrigen Beteiligungen
davon Wertminderungen
Erträge aus dem Abgang von Beteiligungen
Aufwendungen aus dem Abgang von Beteiligungen
Erträge aus Ausleihungen an Beteiligungen
Übriges Beteiligungsergebnis
2008
2007
317.001
(– 35.652)
265.883
(–)
– 2.469
(– 2.421)
– 34.570
(– 92.421)
25.866
–13.236
13.395
– 11.014
305.987
–145
(–1.764)
75.328
(–122)
8.677
–
4.560
88.420
354.303
Geschäftsbericht 2008
147
Die Gewinn- und Verlustanteile an assoziierten und Gemein-
Southern Cross Airports Corporation Holdings Ltd. aus der
schaftsunternehmen, die nach der Equity-Methode bewertet
Flughafenbeteiligung Sydney. Die Wertminderungen bei den
werden, entfallen mit 48.832 Tsd. Euro (Vorjahr 105.522 Tsd.
übrigen Beteiligungen betreffen mit 92.393 Tsd. Euro zwei Be-
Euro) auf assoziierte Unternehmen und mit 268.169 Tsd. Euro
teiligungen von Leighton Holdings.
(Vorjahr 160.361 Tsd. Euro) auf Gemeinschaftsunternehmen.
Die wesentlichen Ergebnisanteile betreffen mit 219.537 Tsd.
Die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten Beteili-
Euro (Vorjahr 161.931 Tsd. Euro) den Unternehmensbereich
gungen, die im Geschäftsjahr abgegangen sind, hatten einen
Asia Pacific und mit 72.886 Tsd. Euro (Vorjahr 88.843 Tsd.
Buchwert von 32.513 Tsd. Euro (Vorjahr 985 Tsd. Euro) und
Euro) den Unternehmensbereich Concessions. Die Wertmin-
betrafen im Wesentlichen Abgänge von Beteiligungen von
derungen bei den Gewinn- und Verlustanteilen an assoziierten
Leighton Holdings. Aus diesen Abgängen resultierte ein Ver-
und Gemeinschaftsunternehmen in Höhe von 35.652 Tsd.
äußerungsgewinn in Höhe von 7.545 Tsd. Euro (Vorjahr 4.121
Euro betreffen zwei börsennotierte assoziierte Unternehmen
Tsd. Euro). Zum Abschlussstichtag bestehen keine weiteren
von Leighton Holdings.
Verkaufsabsichten von zu fortgeführten Anschaffungskosten
bewerteten Beteiligungen.
Das Ergebnis aus übrigen Beteiligungen enthält mit 37.354
Tsd. Euro (Vorjahr 66.925 Tsd. Euro) die Ausschüttungen der
8. Finanzergebnis
(In Tsd. EUR)
Zinsen und ähnliche Erträge
Andere Finanzerträge
Finanzerträge
Zinsen und ähnliche Aufwendungen
Zinsanteile an Zuführungen zu Pensionsverpflichtungen
Andere Finanzaufwendungen
Finanzaufwendungen
2008
87.860
29.844
117.704
–195.326
3.970
– 22.729
– 214.085
– 96.381
2007
111.946
18.662
130.608
–105.452
8.100
– 9.130
–106.482
24.126
Zinsen und ähnliche Erträge beziehungsweise Aufwendungen
Finanzerträge und Finanzaufwendungen, die nicht den Zinsen
enthalten alle Zinserträge aus Liquiditätsanlagen, verzinslichen
und ähnlichen Erträgen beziehungsweise Aufwendungen oder
Wertpapieren und sonstigen Ausleihungen sowie sämtliche
den Zinsanteilen an Zuführungen zu Pensionsverpflichtungen
Zinsaufwendungen. Zu den Zinsen und ähnlichen Erträgen
zugeordnet werden können, werden unter den anderen Finanz-
zählen darüber hinaus alle Gewinnanteile und Dividenden aus
erträgen oder den anderen Finanzaufwendungen ausgewie-
lang- und kurzfristigen Wertpapieren. Per Saldo ergibt sich
sen. Darunter fallen vor allem Erträge und Aufwendungen aus
hieraus ein Zinsergebnis in Höhe von –107.466 Tsd. Euro (Vor-
der Veräußerung von Wertpapieren, Erträge und Aufwen-
jahr 6.494 Tsd. Euro).
dungen aus Finanzderivaten sowie Wertminderungen auf
Wertpapiere.
Im Geschäftsjahr 2008 wurden für nicht erfolgswirksam zum
beizulegenden Zeitwert bewertete Finanzinstrumente Zins-
9. Ertragsteuern
erträge in Höhe von 80.328 Tsd. Euro (Vorjahr 108.784 Tsd.
Euro) erzielt. Zinsaufwendungen fielen für nicht erfolgswirksam
zum beizulegenden Zeitwert bewertete Finanzinstrumente in
Höhe von 195.326 Tsd. Euro (Vorjahr 105.452 Tsd. Euro) an.
(In Tsd. EUR)
Tatsächliche Ertragsteuern
Latente Steuern
2008
147.312
30.590
177.902
2007
157.410
2.891
160.301
Die Zinsanteile an Zuführungen zu Pensionsverpflichtungen
enthalten die jährlichen Aufzinsungsbeträge im Zusammenhang
In den tatsächlichen Ertragsteuern sind periodenfremde Auf-
mit der Barwertfortschreibung der langfristigen Pensionsver-
wendungen in Höhe von 202 Tsd. Euro (Vorjahr 458 Tsd. Euro)
pflichtungen in Höhe von 42.756 Tsd. Euro (Vorjahr 40.254 Tsd.
enthalten, die vor allem aus der Nachzahlung von Ertragsteu-
Euro), saldiert mit den erwarteten Erträgen aus Planvermögen
ern resultieren.
in Höhe von 46.726 Tsd. Euro (Vorjahr 48.354 Tsd. Euro).
148
Geschäftsbericht 2008
Informationen für die
Aktionäre
Lagebericht
Konzernabschluss
Der Ertragsteueraufwand entwickelt sich aus dem theoretischen
Steueraufwand. Dabei wird ein Steuersatz in Höhe von 31,5 Prozent (Vorjahr 39,28 Prozent) auf das Ergebnis vor Steuern angewendet:
(In Tsd. EUR)
Ergebnis vor Steuern
2008
520.115
2007
501.321
Theoretischer Steueraufwand 31,5 % (Vorjahr 39,28 %)
Aufwand aus der Anpassung der bilanzierten latenten Steuern an den ab 2008 gültigen
Steuersatz von 31,5 %
Unterschiede zu ausländischen Steuersätzen
Steuereffekte auf:
Steuerfreie Erträge
Steuerlich nicht abzugsfähige Aufwendungen
Equity-Bewertung von assoziierten und Gemeinschaftsunternehmen einschließlich
Abschreibungen auf assoziierte und Gemeinschaftsunternehmen
Nicht angesetzte aktive latente Steuern auf Verlustvorträge
Sonstiges
Effektiver Steueraufwand
Effektiver Steuersatz (in %)
163.836
196.919
–
– 6.850
12.035
– 44.720
– 42.971
17.345
– 52.181
23.525
– 9.224
47.430
8.336
177.902
34,2
– 22.189
73.505
– 26.593
160.301
32,0
Der im Vorjahr ausgewiesene Aufwand aus der Anpassung
10. Anteile anderer Gesellschafter
der bilanzierten latenten Steuern an den ab 2008 gültigen
Die Anteile anderer Gesellschafter in Höhe von 167.138 Tsd.
Steuersatz resultierte aus dem Unternehmenssteuerreform-
Euro (Vorjahr 200.324 Tsd. Euro) betreffen mit 170.437 Tsd.
gesetz.
Euro (Vorjahr 201.715 Tsd. Euro) Gewinnanteile – im Wesentlichen mit 120.827 Tsd. Euro (Vorjahr 146.654 Tsd. Euro) den
Die steuerfreien Erträge betreffen überwiegend steuerfreie
Fremdanteil der Leighton-Gruppe sowie mit 33.502 Tsd. Euro
Ausschüttungen und Erträge aus dem Abgang von Beteili-
(Vorjahr 50.945 Tsd. Euro) den Fremdanteil der Flughafenge-
gungen.
sellschaften – und mit 3.299 Tsd. Euro (Vorjahr 1.391 Tsd.
Euro) Verlustanteile.
Auf im Berichtsjahr entstandene steuerliche Verluste in
Deutschland sind aus Vorsichtsgründen wie im Vorjahr keine
latenten Steuern aktiviert worden.
Geschäftsbericht 2008
149
Erläuterung der Konzernbilanz
11. Immaterielle Vermögenswerte
Die Aufgliederung der in der Konzernbilanz zusammengefassten Anlageposition „Immaterielle Vermögenswerte“ und ihre Entwicklung – im Geschäftsjahr 2008 sowie im Vorjahr – stellt sich wie folgt dar:
(In Tsd. EUR)
Anschaffungs- und Herstellungskosten
Stand 1.1.2008
Zu-/Abgänge durch Änderung des Konsolidierungskreises
Zugänge
Abgänge
Umbuchungen
Währungsanpassungen
Stand 31.12.2008
150
Geschäftsbericht 2008
Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche
Rechte und Werte
sowie Lizenzen an
solchen Rechten
und Werten
Geschäfts- oder
Firmenwerte aus
der Kapitalkonsolidierung
Summe
151.023
– 9.103
12.593
– 514
33
746
154.778
406.474
13.489
–
–
–
–12.116
407.847
557.497
4.386
12.593
– 514
33
–11.370
562.625
Kumulierte Abschreibungen
Stand 1.1.2008
Zu-/Abgänge durch Änderung des Konsolidierungskreises
Zugänge
Abgänge
Umbuchungen
Währungsanpassungen
Zuschreibungen
Stand 31.12.2008
52.352
438
25.321
– 484
–
2.338
–
79.965
–
–
–
–
–
–
–
–
52.352
438
25.321
– 484
–
2.338
–
79.965
Buchwerte Stand 31.12.2008
74.813
407.847
482.660
Anschaffungs- und Herstellungskosten
Stand 1.1.2007
Zu-/Abgänge durch Änderung des Konsolidierungskreises
Zugänge
Abgänge
Umbuchungen
Währungsanpassungen
Stand 31.12.2007
149.058
20.766
6.013
–17.242
1.928
– 9.500
151.023
299.823
126.551
–
–
–
–19.900
406.474
448.881
147.317
6.013
–17.242
1.928
– 29.400
557.497
Kumulierte Abschreibungen
Stand 1.1.2007
Zu-/Abgänge durch Änderung des Konsolidierungskreises
Zugänge
Abgänge
Umbuchungen
Währungsanpassungen
Zuschreibungen
Stand 31.12.2007
51.923
– 883
11.595
– 7.780
796
– 3.299
–
52.352
–
–
–
–
–
–
–
–
51.923
– 883
11.595
– 7.780
796
– 3.299
–
52.352
Buchwerte Stand 31.12.2007
98.671
406.474
505.145
Informationen für die
Aktionäre
Lagebericht
Konzernabschluss
Immaterielle Vermögenswerte wurden im Berichtsjahr in Höhe
Im Rahmen der Werthaltigkeitstests wird der erzielbare Betrag
von 2.193 Tsd. Euro (Vorjahr 1.662 Tsd. Euro) wertgemindert.
eines Segments mit dem Buchwert des Segments verglichen.
Der erzielbare Betrag der zahlungsmittelgenerierenden Einheit
Die immateriellen Vermögenswerte enthalten mit 23.560 Tsd.
wird hierbei durch den höheren Wert aus beizulegendem Zeit-
Euro (Vorjahr 22.273 Tsd. Euro) den Wert des bei der Erstkonsoli-
wert abzüglich Veräußerungskosten und dem Nutzungswert be-
dierung der Turner-Gruppe im Segment Americas aktivierten Fir-
stimmt. Der beizulegende Zeitwert spiegelt die bestmögliche
mennamens „Turner“. Darüber hinaus ist ebenfalls im Segment
Schätzung des Betrags wider, für den ein unabhängiger Dritter
Americas der Firmenname „Flatiron“ in Höhe von 2.659 Tsd. Euro
die zahlungsmittelgenerierende Einheit am Bilanzstichtag erwer-
(Vorjahr 2.513 Tsd. Euro) aktiviert. Die Veränderungen im Ver-
ben würde; Veräußerungskosten werden abgezogen. Der Nut-
gleich zum Vorjahr sind in beiden Fällen ausschließlich auf die
zungswert ist der Barwert der zukünftigen Cashflows, die voraus-
Währungsanpassung zurückzuführen. Die Firmennamen werden
sichtlich aus einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit erzielt
nicht planmäßig über die voraussichtliche Nutzungsdauer abge-
werden können. Der beizulegende Zeitwert und der Nutzungs-
schrieben, sondern einmal jährlich sowie zusätzlich bei Vorliegen
wert werden auf der Grundlage eines Unternehmensbewertungs-
bestimmter, auf eine mögliche Wertminderung hindeutender Indi-
modells (Discounted-Cashflow-Methode) ermittelt, wobei der
katoren einem Werthaltigkeitstest in Analogie zum unten be-
beizulegende Zeitwert aus externer Sicht bestimmt wird und der
schriebenen Impairment-Test für Geschäfts- oder Firmenwerte
Nutzungswert aus unternehmensinterner Sicht. Der Bestimmung
gemäß IAS 36 unterzogen. Im Zuge der Erstkonsolidierung der
des beizulegenden Zeitwerts und des Nutzungswerts liegen
Flatiron Construction Corp. wurden im Vorjahr Ergebnisreserven
Cashflow-Planungen zugrunde, die grundsätzlich auf der vom
des übernommenen Auftragsbestands erfasst, die entsprechend
Vorstand genehmigten und im Zeitpunkt der Durchführung des
der Abrechnung der Aufträge ergebniswirksam verteilt werden.
Impairment-Tests gültigen Planung für eine Periode von drei Jah-
Diese Ergebnisreserven belaufen sich zum Geschäftsjahresende
ren basieren. In diese Planung fließen Erfahrungen ebenso ein
auf 9.569 Tsd. Euro (Vorjahr 29.558 Tsd. Euro). Mit 12.594 Tsd.
wie Erwartungen hinsichtlich der zukünftigen Marktentwick-
Euro (Vorjahr 22.199 Tsd. Euro) betreffen die immateriellen Ver-
lung. Für den Zeitraum danach wurden überwiegend gleich-
mögenswerte eine Konzession für ein Autobahnprojekt in San-
bleibende Cashflows angesetzt. Die im Rahmen der Unterneh-
tiago de Chile. Die Konzession ist an die Verpflichtung zum
mensbewertung verwendeten Diskontierungssätze für die
Bau einer Autobahn mit Mautsystem geknüpft und wird seit
zahlungsmittelgenerierenden Einheiten liegen unverändert
der Inbetriebnahme im Jahr 2006 über eine Nutzungsdauer
zum Vorjahr nach Steuern zwischen 6,2 Prozent und 8,2 Pro-
von 27 Jahren leistungsbezogen, das heißt entsprechend dem
zent sowie vor Steuern zwischen 9,6 Prozent und 14,1 Prozent.
Verkehrsaufkommen, abgeschrieben. Nach Ende der Nutzungsdauer im Jahr 2033 ist die Autobahn an den chilenischen
Im Segment HOCHTIEF Asia Pacific wird ausschließlich der
Staat zurückzugeben. Der Rückgang im Vergleich zum Vorjahr
beizulegende Zeitwert ermittelt, der aus dem Börsenwert von
ist im Wesentlichen auf die Veräußerung von weiteren Anteilen
Leighton abgeleitet wird.
an einer Konsortialgesellschaft zurückzuführen.
Ein Vergleich der erzielbaren Beträge der Segmente mit deren
Die im Rahmen der Erstkonsolidierung entstandenen Geschäfts-
Buchwerten ergab keinen Abwertungsbedarf für Geschäfts-
oder Firmenwerte von vollkonsolidierten Gesellschaften sind
oder Firmenwerte.
zahlungsmittelgenerierenden Einheiten auf Segmentebene zugeordnet worden, um die Werthaltigkeitstests durchzuführen.
Die Zuordnung erfolgte entsprechend der Segmentberichterstattung zu den einzelnen Unternehmensbereichen.
Im Geschäftsjahr 2008 veränderten sich die Geschäfts- oder Firmenwerte der einzelnen Segmente wie folgt:
(In Tsd. EUR)
HOCHTIEF Americas
HOCHTIEF Asia Pacific
HOCHTIEF Concessions
HOCHTIEF Europe
HOCHTIEF Real Estate
HOCHTIEF Services
Stand
1.1.2008
Währungsanpassungen
Wertminderungen
Stand
31.12.2008
11.825
– 23.941
–
–
–
–
Änderung
Konsolidierungskreis
1.766
11.723
–
–
–
–
202.890
141.110
5.897
4.346
3.988
48.243
–
–
–
–
–
–
216.481
128.892
5.897
4.346
3.988
48.243
406.474
– 12.116
13.489
–
407.847
Geschäftsbericht 2008
151
12. Sachanlagen
(In Tsd. EUR)
Anschaffungs- und Herstellungskosten
Stand 1.1.2008
Zu-/Abgänge durch Änderung des
Konsolidierungskreises
Zugänge
Abgänge
Umbuchungen
Währungsanpassungen
Stand 31.12.2008
Kumulierte Abschreibungen
Stand 1.1.2008
Zu-/Abgänge durch Änderung des
Konsolidierungskreises
Zugänge
Abgänge
Umbuchungen
Währungsanpassungen
Zuschreibungen
Stand 31.12.2008
Buchwerte Stand 31.12.2008
Anschaffungs- und Herstellungskosten
Stand 1.1.2007
Zu-/Abgänge durch Änderung des
Konsolidierungskreises
Zugänge
Abgänge
Umbuchungen
Währungsanpassungen
Stand 31.12.2007
152
Geschäftsbericht 2008
Grundstücke,
grundstücksgleiche Rechte
und Bauten
einschließlich
der Bauten auf
fremden Grundstücken
Technische
Anlagen und
Maschinen,
Transportgeräte
Andere
Anlagen,
Betriebs- und
Geschäftsausstattung
Geleistete
Anzahlungen
und Anlagen
im Bau
Summe
211.233
1.702.397
240.660
1.987
2.156.277
–1.834
18.434
–17.826
21.759
– 22.853
208.913
33.925
551.797
– 267.443
–13.200
– 236.065
1.771.411
9.137
59.414
– 29.340
14.162
2.738
296.771
–
3.254
–174
–1.113
144
4.098
41.228
632.899
– 314.783
21.608
– 256.036
2.281.193
78.886
884.844
164.906
–
1.128.636
– 441
11.992
– 8.057
288
– 6.260
– 76
76.332
2.684
325.240
–185.475
–11.517
–117.020
–
898.756
2.796
28.668
– 25.360
11.229
3.473
–
185.712
–
–
–
–
–
–
–
5.039
365.900
– 218.892
–
–119.807
– 76
1.160.800
132.581
872.655
111.059
4.098
1.120.393
185.462
1.386.029
245.315
1.589
1.818.395
9.950
37.361
–19.584
211
– 2.167
211.233
107.841
614.939
– 366.240
1.765
– 41.937
1.702.397
4.227
43.643
– 38.027
– 2.736
–11.762
240.660
1.653
1.218
–1.285
–1.168
– 20
1.987
123.671
697.161
– 425.136
–1.928
– 55.886
2.156.277
Kumulierte Abschreibungen
Stand 1.1.2007
Zu-/Abgänge durch Änderung des
Konsolidierungskreises
Zugänge
Abgänge
Umbuchungen
Währungsanpassungen
Zuschreibungen
Stand 31.12.2007
80.524
808.978
177.083
16
1.066.601
1.528
9.701
–12.409
–
– 458
–
78.886
32.639
259.994
–199.460
1.250
–18.557
–
884.844
2.992
29.089
– 34.104
– 2.046
– 8.108
–
164.906
–
–
–16
–
–
–
–
37.159
298.784
– 245.989
– 796
– 27.123
–
1.128.636
Buchwerte Stand 31.12.2007
132.347
817.553
75.754
1.987
1.027.641
Informationen für die
Aktionäre
Lagebericht
Konzernabschluss
Sachanlagen wurden im Berichtsjahr in Höhe von 676 Tsd.
sentlichen Fahrzeuge bei Turner sowie technische Anlagen
Euro (Vorjahr 70 Tsd. Euro) wertgemindert.
und Maschinen bei Flatiron.
Das Sachanlagevermögen enthält mit 29.625 Tsd. Euro (Vor-
Die Sachanlagen unterliegen Verfügungsbeschränkungen in
jahr 30.322 Tsd. Euro) Vermögenswerte, die im Rahmen von
Höhe von 1.667 Tsd. Euro (Vorjahr 1.632 Tsd. Euro).
Finanzierungsleasing genutzt werden; sie betreffen im We-
13. Investment Properties
(In Tsd. EUR)
Anschaffungs- und Herstellungskosten
Stand 1.1.2008
Zu-/Abgänge durch Änderung des Konsolidierungskreises
Zugänge
Abgänge
Umbuchungen
Währungsanpassungen
Stand 31.12.2008
100.442
5.671
–
– 6.692
9
– 33
99.397
Kumulierte Abschreibungen
Stand 1.1.2008
Zu-/Abgänge durch Änderung des Konsolidierungskreises
Zugänge
Abgänge
Umbuchungen
Währungsanpassungen
Zuschreibungen
Stand 31.12.2008
59.243
700
1.085
– 4.512
–
–15
–
56.501
Buchwert Stand 31.12.2008
42.896
Anschaffungs- und Herstellungskosten
Stand 1.1.2007
107.906
Zu-/Abgänge durch Änderung des Konsolidierungskreises
Zugänge
Abgänge
Umbuchungen
Währungsanpassungen
Stand 31.12.2007
–
–
– 7.608
–
144
100.442
Kumulierte Abschreibungen
Stand 1.1.2007
Zu-/Abgänge durch Änderung des Konsolidierungskreises
Zugänge
Abgänge
Umbuchungen
Währungsanpassungen
Zuschreibungen
Stand 31.12.2007
61.435
–
2.111
– 4.336
–
33
–
59.243
Buchwert Stand 31.12.2007
41.199
Geschäftsbericht 2008
153
Investment Properties wurden im Berichtsjahr nicht wertge-
Gemeinschaftsunternehmen
mindert (Vorjahr Wertminderung in Höhe von 1.938 Tsd. Euro).
Im Folgenden werden die wesentlichen anteiligen Posten der
Bilanzen und der Gewinn- und Verlustrechnungen der Ge-
Zum 31. Dezember 2008 beträgt der beizulegende Zeitwert
meinschaftsunternehmen, die nach der Equity-Methode be-
der Investment Properties 63.281 Tsd. Euro (Vorjahr 60.354
wertet werden, dargestellt.
Tsd. Euro). Er wird nach international anerkannten Bewertungsmethoden ermittelt, wie durch die Ableitung aus dem
aktuellen Marktpreis vergleichbarer Immobilien oder die Discounted-Cashflow-Methode. Vom beizulegenden Zeitwert
entfallen 30.655 Tsd. Euro (Vorjahr 27.492 Tsd. Euro) auf eine
Bewertung durch konzernexterne unabhängige Gutachter.
(In Tsd. EUR)
Langfristige Vermögenswerte
Kurzfristige Vermögenswerte
Langfristige Schulden
Kurzfristige Schulden
Nettovermögen
31.12.2008
1.855.002
785.047
–1.846.447
– 486.656
306.946
31.12.2007
1.770.452
671.522
–1.509.998
– 629.001
302.975
(In Tsd. EUR)
Erträge
Aufwendungen
Jahresergebnis
2008
3.035.678
– 2.767.509
268.169
2007
1.821.062
–1.660.701
160.361
Die Mieterlöse aus als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien
beliefen sich im Berichtsjahr auf 2.203 Tsd. Euro (Vorjahr
3.246 Tsd. Euro). Von den direkten betrieblichen Aufwendungen in Höhe von 3.977 Tsd. Euro (Vorjahr 4.941 Tsd. Euro)
entfielen 931 Tsd. Euro (Vorjahr 2.110 Tsd. Euro) auf vermietete
und 3.046 Tsd. Euro (Vorjahr 2.831 Tsd. Euro) auf nicht verIn dem Ergebnis aus at Equity bewerteten Gemeinschaftsun-
mietete Investment Properties.
ternehmen sind wie im Vorjahr keine Wertminderungen enthalInvestment Properties unterliegen in Höhe von 3.349 Tsd.
ten.
Euro (Vorjahr 3.557 Tsd. Euro) Verfügungsbeschränkungen in
Form von Grundpfandrechten.
14. At Equity bewertete Finanzanlagen
(In Tsd. EUR)
At Equity bewertete Gemeinschaftsunternehmen
At Equity bewertete assoziierte
Unternehmen
31.12.2008
31.12.2007
306.946
302.975
1.361.996
1.668.942
1.159.484
1.462.459
Die wesentlichen Gemeinschaftsunternehmen des HOCHTIEF-Konzerns:
Name
HOCHTIEF Concessions
Flughafen Düsseldorf GmbH
Tirana International Airport SHPK
Süddeutsche Geothermie-Projekte
GmbH & Co. KG
Bonaventura Straßenerrichtungs-GmbH
Herrentunnel Lübeck GmbH & Co. KG
154
Geschäftsbericht 2008
Beteiligungsquote in
Prozent
Sitz der Gesellschaft
Geschäftstätigkeit
Düsseldorf
Tirana /Albanien
Airport
Airport
50
47
Haar bei München
Wien /Österreich
Lübeck
Development
Development
Development
40
44
50
HOCHTIEF Real Estate
Aurelis Asset GmbH
Eschborn
Development
50
HOCHTIEF Asia Pacific
Bac Devco Pty. Ltd.
Bayview Noosa Partnership
Hassal Street Trust
Leighton-Kumagai JV
Section 63 Trust
Manukau Motorway
Sydney / Australien
Sydney / Australien
Sydney / Australien
North Point / Hongkong
St. Leonards / Australien
Neuseeland
Development
Development
Development
Construction
Development
Construction
33
50
50
55
50
50
Informationen für die
Aktionäre
Lagebericht
Konzernabschluss
Assoziierte Unternehmen
In dem Ergebnis aus at Equity bewerteten assoziierten Unter-
Die folgenden Übersichten zeigen die wesentlichen anteiligen
nehmen sind Wertminderungen in Höhe von 35.652 Tsd. Euro
Posten der Bilanzen und der Gewinn- und Verlustrechnungen
(Vorjahr – Tsd. Euro) enthalten.
der at Equity bewerteten assoziierten Unternehmen:
Zum 31. Dezember 2008 beträgt der beizulegende Zeitwert
(In Tsd. EUR)
Vermögenswerte
Schulden
Nettovermögen
31.12.2008
4.375.994
– 3.013.998
1.361.996
31.12.2007
4.038.970
– 2.879.486
1.159.484
von at Equity bewerteten assoziierten Unternehmen, für die öffentlich notierte Marktpreise existieren, 83.745 Tsd. Euro
(Vorjahr 261.935 Tsd. Euro).
Zur Besicherung eines langfristigen Darlehens wurden die Anteile an einem assoziierten Unternehmen in Höhe von 699.522
(In Tsd. EUR)
Umsatzerlöse
Jahresergebnis
2008
1.504.848
2007
696.697
48.832
105.522
Tsd. Euro (Vorjahr 496.005 Tsd. Euro) verpfändet.
Die wesentlichen assoziierten Unternehmen des HOCHTIEF-Konzerns:
Name
HOCHTIEF Concessions
Athens International Airport S.A.
Budapest Airport Zrt.
Flughafen Hamburg GmbH
Inversiones de Infrastructura S.A.
Sociedad Concesionaria Autopista Vespucio
Norte Express S.A.
Sociedad Concesionaria Túnel San Cristobal
S.A.
Beteiligungsquote in
Prozent
Sitz der Gesellschaft
Geschäftstätigkeit
Athen / Griechenland
Budapest / Ungarn
Hamburg
Santiago de Chile / Chile
Airport
Airport
Airport
Development
27
50
49
45
Santiago de Chile / Chile
Development
18
Santiago de Chile / Chile
Development
50
Al Habtoor Engineering Enterprises Co. L.L.C.
Devine Limited
Sedgman Limited
Dubai / Vereinigte Arabische
Emirate
Springwood / Australien
Milton / Australien
Construction
Development
Construction
45
45
38
Macmahon Holdings Limited
Perth / Australien
Construction / Mining
17
HOCHTIEF Asia Pacific
Geschäftsbericht 2008
155
15. Übrige Finanzanlagen
Die nicht konsolidierten Tochterunternehmen wurden im Ge(In Tsd. EUR)
Nicht konsolidierte Tochterunternehmen
Übrige Beteiligungen
Langfristige Wertpapiere
31.12.2008
31.12.2007
7.012
422.687
359
430.058
12.826
542.482
347
555.655
schäftsjahr in Höhe von 2.421 Tsd. Euro (Vorjahr 1.764 Tsd.
Euro), die übrigen Beteiligungen in Höhe von 92.421 Tsd. Euro
(Vorjahr 122 Tsd. Euro) wertgemindert.
Die übrigen Beteiligungen betreffen mit 351.220 Tsd. Euro
(Vorjahr 350.124 Tsd. Euro) Anteile am Flughafen Sydney.
Die langfristigen Wertpapiere unterliegen keinen Verfügungsbeschränkungen. Sie gehören zur Kategorie „zur Veräußerung
verfügbar“ und werden mit dem beizulegenden Zeitwert bewertet.
16. Finanzforderungen
31.12.2008
langfristig
kurzfristig
(In Tsd. EUR)
Ausleihungen an nicht konsolidierte Tochterunternehmen
und an Beteiligungen
Finanzforderungen gegenüber nicht konsolidierten Tochterunternehmen
Finanzforderungen gegenüber Beteiligungen
Zinsabgrenzungen
Übrige Finanzforderungen
31.12.2007
langfristig
kurzfristig
309.596
19.401
309.674
16.448
208
32.840
–
10.024
352.668
15.303
49.146
6.768
2.695
93.313
320
39.806
–
15.375
365.175
23.356
29.906
6.878
4.706
81.294
Die Ausleihungen an nicht konsolidierte Tochterunternehmen
Gegenüber Unternehmen, die nach der Equity-Methode be-
und an Beteiligungen enthalten mit 141.063 Tsd. Euro (Vorjahr
wertet werden, bestehen Forderungen in Höhe von 403.840
130.274 Tsd. Euro) Ausleihungen im Zusammenhang mit dem
Tsd. Euro (Vorjahr 389.097 Tsd. Euro).
Erwerb der Anteile am Flughafen Budapest im Jahr 2007 und
in Höhe von 167.889 Tsd. Euro (Vorjahr 178.000 Tsd. Euro)
In den übrigen Finanzforderungen sind Forderungen aus Fi-
Ausleihungen in Verbindung mit der ebenfalls im Vorjahr er-
nanzierungsleasing in Höhe von 6.055 Tsd. Euro (Vorjahr
folgten Akquisition der aurelis Real Estate.
9.965 Tsd. Euro) enthalten. Diese setzen sich wie folgt zusammen:
Forderungen aus Finanzierungsleasing
31.12.2008
(In Tsd. EUR)
Fällig bis 1 Jahr
Fällig 1 bis 5 Jahre
Fällig über 5 Jahre
156
Geschäftsbericht 2008
vertraglich
vereinbarte
Leasingzahlungen
1.423
4.230
2.255
Abzinsungsbetrag
54
794
1.005
31.12.2007
Barwert
1.369
3.436
1.250
vertraglich
vereinbarte
Leasingzahlungen
1.432
7.160
5.905
Abzinsungsbetrag
88
1.751
2.693
Barwert
1.344
5.409
3.212
Informationen für die
Aktionäre
Lagebericht
Konzernabschluss
17. Sonstige Forderungen und sonstige Vermögenswerte
31.12.2008
langfristig
kurzfristig
5.762
49.312
46.138
–
–
42.386
–
25.265
7.623
8.373
–
9.854
–
2.976
36.283
32.795
95.806
170.961
(In Tsd. EUR)
Rechnungsabgrenzungsposten
Guthaben der Pensionsfonds
Ansprüche aus Immobilienverkäufen
Ansprüche aus Beteiligungsveräußerungen
Forderungen aus Derivaten
Forderungen aus Steuern (ohne Ertragsteuern)
Versicherungserstattungen
Übrige sonstige Vermögenswerte
31.12.2007
langfristig
kurzfristig
–
36.809
88.981
–
–
49.625
–
81.890
157
59.311
–
18.947
–
13.100
41.820
52.001
130.958
311.683
Die Rechnungsabgrenzungsposten ergeben sich durch Versicherungsprämien, Vorauszahlungen für Mieten und Steuern
sowie durch Vorauszahlungen für Wartungs- und Serviceleistungen. Des Weiteren sind hier Provisionen enthalten, die die
HOCHTIEF-Versicherungsgesellschaften für Vertragsabschlüsse an die Erstversicherer gezahlt haben. Sie werden über die
jeweilige Vertragslaufzeit aufgelöst.
18. Latente Steuern
Die aktiven und passiven latenten Steuern verteilen sich wie
folgt:
31.12.2008
Aktive latente
Passive latente
Steuern
Steuern
66.174
65.233
19.810
123.784
(In Tsd. EUR)
Langfristige Vermögenswerte
Kurzfristige Vermögenswerte
Langfristige Schulden
Pensionsrückstellungen
Sonstige Rückstellungen
Übrige langfristige Schulden
Kurzfristige Schulden
Sonstige Rückstellungen
Übrige kurzfristige Schulden
Verlustvorträge
Bruttobetrag
Saldierung
Bilanzausweis
31.12.2007
Aktive latente
Passive latente
Steuern
Steuern
75.314
67.920
18.083
129.356
114.089
29.750
23.748
6.868
80.821
–
74.703
34.624
1.236
–
61.469
–
79.390
47.533
380.494
14.756
395.250
190.513
204.737
559
7.053
284.318
–
284.318
190.513
93.805
94.509
49.826
348.295
13.532
361.827
192.408
169.419
5.369
10.397
274.511
–
274.511
192.408
82.103
Aktive und passive latente Steuern sind je Gesellschaft bezie-
Die Realisierung dieser Verlustvorträge ist mit ausreichender
hungsweise Organkreis miteinander saldiert worden. Im Brutto-
Sicherheit gewährleistet. Auf im Berichtsjahr entstandene
betrag der aktiven latenten Steuern von 395.250 Tsd. Euro
steuerliche Verluste in Deutschland sind aus Vorsichtsgründen
(Vorjahr 361.827 Tsd. Euro) sind folgende aktivierte Steuermin-
wie im Vorjahr keine latenten Steuern aktiviert worden. Die Be-
derungsansprüche enthalten, die sich aus der erwarteten Nut-
träge der körperschaftsteuerlichen und gewerbesteuerlichen
zung bestehender Verlustvorträge in Folgejahren ergeben:
Verlustvorträge, für die keine latenten Steueransprüche angesetzt wurden, belaufen sich auf 857.704 Tsd. Euro (Vorjahr
695.961 Tsd. Euro) und 908.194 Tsd. Euro (Vorjahr 768.901
(In Tsd. EUR)
Körperschaftsteuer (oder
vergleichbare ausländische
Ertragsteuer)
Gewerbesteuer
31.12.2008
31.12.2007
9.770
4.986
14.756
8.546
4.986
13.532
Tsd. Euro).
Geschäftsbericht 2008
157
Latente Steuern werden für alle abzugsfähigen temporären
Bei dem Saldo aus Forderungen aus PoC und erhaltenen An-
Differenzen aktiviert, wenn voraussichtlich künftig steuerpflich-
zahlungen in Höhe von 2.132.389 Tsd. Euro (Vorjahr 1.480.871
tiges Einkommen zu deren Realisierung verfügbar sein wird.
Tsd. Euro) werden diejenigen kundenspezifischen Fertigungs-
Die passiven latenten Steuern in Höhe von brutto 284.318 Tsd.
kosten einschließlich Gewinnanteilen die erhaltenen Anzah-
Euro (Vorjahr 274.511 Tsd. Euro) sind ausschließlich auf zu ver-
lungen übersteigen. Die Summe der aktivisch und passivisch
steuernde temporäre Differenzen zurückzuführen, die sich im
unter den Forderungen beziehungsweise Verbindlichkeiten
Wesentlichen aus der Anpassung an konzerneinheitliche
aus PoC ausgewiesenen Herstellungskosten einschließlich
IFRS-Bewertungsgrundsätze ergeben.
Gewinnanteilen für Fertigungsaufträge beläuft sich auf 4.106.921
aufträge ausgewiesen, bei denen die angefallenen Herstellungs-
Tsd. Euro (Vorjahr 3.241.742 Tsd. Euro). Gemäß IAS 23 wurden
Im Berichtsjahr sind –26.388 Tsd. Euro (Vorjahr 4.555 Tsd.
Fremdkapitalkosten in Höhe von 10.323 Tsd. Euro (Vorjahr – Tsd.
Euro) latente Steuern aus der Umrechnung ausländischer Ab-
Euro) aktiviert. Dieser Wert ist in den Forderungen aus PoC ent-
schlüsse und 54.292 Tsd. Euro (Vorjahr – 9.001 Tsd. Euro) aus
halten. Bei der Ermittlung der Fremdkapitalkosten wurden Zins-
der erfolgsneutralen Bewertung von originären und derivativen
sätze zwischen 4,49 und 9,5 Prozent zugrunde gelegt. Im Ge-
Finanzinstrumenten erfolgsneutral im Eigenkapital erfasst wor-
schäftsjahr wurden insgesamt 2.639.068 Tsd. Euro (Vorjahr
den. Aus versicherungsmathematischen Gewinnen und Ver-
2.318.540 Tsd. Euro) erhaltene Anzahlungen bei den Forde-
lusten sowie aus Vermögenswertbegrenzungen wurden 30.865
rungen beziehungsweise Verbindlichkeiten aus PoC verrechnet.
Tsd. Euro (Vorjahr – 19.487 Tsd. Euro) erfolgsneutral mit dem
Eigenkapital verrechnet. Zum Bilanzstichtag betrug der er-
Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen enthalten
folgsneutral im Eigenkapital erfasste Bestand der latenten
vertragliche Einbehalte in Höhe von 502.763 Tsd. Euro (Vorjahr
Steuern aus der erfolgsneutralen Bewertung von Finanzinstru-
423.873 Tsd. Euro).
menten 35.440 Tsd. Euro (Vorjahr – 18.852 Tsd. Euro) und aus
versicherungsmathematischen Gewinnen und Verlusten sowie
Unter den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen aus-
aus Vermögenswertbegrenzungen 73.876 Tsd. Euro (Vorjahr
gewiesene Immobilien aus Projektentwicklungen unterliegen in
43.011 Tsd. Euro).
Höhe von 672.130 Tsd. Euro (Vorjahr 196.135 Tsd. Euro) Verfügungsbeschränkungen.
19. Vorräte
Gegenüber Unternehmen, die nach der Equity-Methode be(In Tsd. EUR)
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe, Ersatzteile
Unfertige Leistungen
Fertige Erzeugnisse
Geleistete Anzahlungen
31.12.2008
31.12.2007
99.568
3.960
3.130
24.486
131.144
84.032
5.219
4.924
25.913
120.088
wertet werden, bestehen Forderungen in Höhe von 4.273 Tsd.
Euro (Vorjahr 1.028 Tsd. Euro).
21. Ertragsteueransprüche
Bei den Ertragsteueransprüchen in Höhe von 65.320 Tsd.
Euro (Vorjahr 26.144 Tsd. Euro) handelt es sich um Forderungen gegenüber in- und ausländischen Finanzbehörden.
Die Vorräte unterliegen keinen Verfügungsbeschränkungen.
22. Wertpapiere
Bei den kurzfristigen Wertpapieren in Höhe von 809.396 Tsd.
20. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
Euro (Vorjahr 766.384 Tsd. Euro) handelt es sich im Wesentlichen um in Spezialfonds gehaltene Wertpapiere sowie fest-
(In Tsd. EUR)
Forderungen aus Lieferungen
und Leistungen
Percentage of Completion
(PoC)
erhaltene Anzahlungen
an Arbeitsgemeinschaften
Übrige
gegenüber nicht konsolidierten Tochterunternehmen
gegenüber Beteiligungen
31.12.2008
31.12.2007
verzinsliche Titel mit einer Restlaufzeit bei Erwerb von mehr
als drei Monaten, für die keine dauerhafte Halteabsicht besteht.
3.417.050
–1.284.661
2.132.389
155.092
2.335.628
4.623.109
2.510.041
–1.029.170
1.480.871
163.155
2.011.956
3.655.982
13.050
7.137
4.643.296
31.666
3.518
3.691.166
Die kurzfristigen Wertpapiere gehören ausschließlich zur Kategorie „zur Veräußerung verfügbar“. Die Bewertung erfolgt zu
beizulegenden Zeitwerten, wodurch sich der Bilanzansatz um
91.577 Tsd. Euro vermindert hat (Vorjahr Erhöhung um 5.852
Tsd. Euro).
Die kurzfristigen Wertpapiere sind in Höhe von 33.876 Tsd.
Euro (Vorjahr 36.198 Tsd. Euro) als Sicherheiten für die vertragsgemäße Durchführung von Bauarbeiten, für erhaltene
Anzahlungen sowie für die Ansprüche von Mitarbeitern aus
Altersteilzeit verpfändet.
158
Geschäftsbericht 2008
Informationen für die
Aktionäre
Lagebericht
Konzernabschluss
23. Flüssige Mittel
Ermächtigung zum Aktienrückkauf:
Flüssige Mittel in Höhe von 1.787.713 Tsd. Euro (Vorjahr
1.402.527 Tsd. Euro) bestehen als Kassenbestände, als Gut-
Durch Beschluss der Hauptversammlung vom 8. Mai 2008 ist
haben bei Kreditinstituten sowie als kurzfristig veräußerbare
die Gesellschaft gemäß § 71 Abs. 1 Nr. 8 AktG ermächtigt
Wertpapiere mit einer Restlaufzeit bei Erwerb von bis zu drei
worden, eigene Aktien zu erwerben. Diese Ermächtigung gilt
Monaten. Die flüssigen Mittel unterliegen Verfügungsbe-
bis zum 7. November 2009. Sie ist insgesamt auf einen Anteil von
schränkungen in Höhe von 1.364 Tsd. Euro (Vorjahr 2.119 Tsd.
zehn Prozent des im Zeitpunkt der Beschlussfassung der
Euro).
Hauptversammlung bestehenden Grundkapitals beschränkt,
wobei eigene Aktien in einem Umfang von höchstens fünf Pro-
24. Eigenkapital
zent des im Zeitpunkt der Beschlussfassung der Hauptver-
Die Entwicklung des Konzern-Eigenkapitals ist auf Seite 130
sammlung bestehenden Grundkapitals durch den Einsatz von
dargestellt.
Call-Optionen erworben werden dürfen. Die Ermächtigung
kann unmittelbar durch die Gesellschaft oder durch von der
Das gezeichnete Kapital der HOCHTIEF Aktiengesellschaft in
Gesellschaft beauftragte Dritte ausgeübt werden und erlaubt
Höhe von 179.200 Tsd. Euro ist unverändert eingeteilt in
den Erwerb eigener Aktien im ganzen Umfang oder in Teilbe-
70 000 000 nennwertlose Stückaktien. Der auf die einzelne Ak-
trägen sowie den einmaligen oder mehrmaligen Erwerb. Der
tie entfallende anteilige Betrag des Grundkapitals beträgt 2,56
Erwerb eigener Aktien kann über die Börse oder mittels eines
Euro.
an sämtliche Aktionäre gerichteten öffentlichen Kaufangebots
oder durch die Ausgabe von Andienungsrechten an die Aktio-
Die Kapitalrücklage enthält das Aufgeld aus der Ausgabe von
näre oder durch den Einsatz von Call-Optionen erfolgen. Die
Aktien durch die HOCHTIEF Aktiengesellschaft.
Bedingungen für den Erwerb werden im Beschluss weiter
spezifiziert.
Dem Vorstand sind keine Beschränkungen, die Stimmrechte
oder die Übertragung von Aktien betreffen, bekannt.
Der Vorstand ist durch den Beschluss der Hauptversammlung
vom 8. Mai 2008 ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichts-
Aktien mit Sonderrechten, die Kontrollbefugnisse verleihen,
rats bei einer Veräußerung erworbener eigener Aktien durch
existieren nicht. Es ist dem Vorstand nicht bekannt, dass Ar-
ein Angebot an alle Aktionäre den Inhabern der von der Ge-
beitnehmer am Kapital beteiligt sind und ihre Kontrollrechte
sellschaft oder einem ihrer nachgeordneten Konzernunterneh-
nicht unmittelbar ausüben.
men eventuell ausgegebenen Options- und/oder Wandelanleihen ein Bezugsrecht auf die Aktien zu gewähren. Der Vorstand
Gesetzliche Vorschriften über die Ernennung und Abberufung
ist weiter ermächtigt, erworbene eigene Aktien mit Zustim-
der Mitglieder des Vorstands und über die Änderung der Sat-
mung des Aufsichtsrats in anderer Weise als über die Börse
zung finden sich in den §§ 84, 85 AktG beziehungsweise §§ 179,
oder durch ein Angebot an sämtliche Aktionäre zu veräußern,
133 AktG. Nach § 7 Abs. 1 der Satzung besteht der Vorstand
wenn die Aktien gegen Barzahlung zu einem Preis veräußert
mindestens aus drei Personen. § 23 Abs. 1 der Satzung be-
werden, der den Börsenkurs von Aktien der Gesellschaft glei-
stimmt, dass die Beschlüsse der Hauptversammlung mit ein-
cher Ausstattung zum Zeitpunkt der Veräußerung nicht we-
facher Mehrheit der abgegebenen Stimmen gefasst werden,
sentlich unterschreitet.
sofern nicht das Gesetz zwingend etwas anderes bestimmt.
Soweit das Gesetz außer der Stimmenmehrheit eine Mehrheit
Der Vorstand der HOCHTIEF Aktiengesellschaft ist ferner un-
des bei der Beschlussfassung vertretenen Kapitals verlangt,
ter den nachstehenden Voraussetzungen ermächtigt, erwor-
genügt nach § 23 Abs. 3 der Satzung die einfache Mehrheit,
bene eigene Aktien mit Zustimmung des Aufsichtsrats Dritten
sofern nicht zwingend eine andere Mehrheit vorgeschrieben ist.
in anderer Weise als über die Börse oder mittels Angebot an
sämtliche Aktionäre anzubieten und zu übertragen. Dies kann
Der Vorstand ist gemäß § 4 Abs. 5 der Satzung ermächtigt,
im Rahmen des Erwerbs von Unternehmen oder Beteiligungen
das Grundkapital bis zum 17. Mai 2010 mit Zustimmung des
daran oder von Unternehmensteilen oder im Rahmen von Un-
Aufsichtsrats durch Ausgabe neuer, auf den Inhaber lautender
ternehmenszusammenschlüssen geschehen. Dies ist außer-
Stückaktien gegen Bar- und /oder Sacheinlagen einmal oder
dem zulässig zur Einführung von Aktien der Gesellschaft an
mehrmals um bis zu insgesamt 53.760 Tsd. Euro zu erhöhen
ausländischen Börsen, an denen sie bisher nicht zum Handel
(genehmigtes Kapital I). Die weiteren Einzelheiten ergeben sich
zugelassen sind. Außerdem dürfen die Aktien Personen zum
aus der vorgenannten Satzungsbestimmung.
Erwerb angeboten werden, die im Arbeitsverhältnis zu der Gesellschaft oder einem mit ihr verbundenen Unternehmen ste-
Das Grundkapital der Gesellschaft ist gemäß § 4 Abs. 4 der
hen oder standen. Außerdem dürfen die Aktien den Inhabern
Satzung um bis zu 38.400 Tsd. Euro, eingeteilt in bis zu Stück
der von der Gesellschaft oder einem nachgeordneten Kon-
15 000 000 auf den Inhaber lautende Stückaktien, bedingt er-
zernunternehmen der Gesellschaft gemäß der Ermächtigung
höht (bedingtes Kapital). Die Einzelheiten ergeben sich aus der
durch die Hauptversammlung vom 18. Mai 2005 (TOP 10) be-
vorgenannten Satzungsbestimmung.
gebenen Options- und /oder Wandelanleihen bei Ausübung ih-
Geschäftsbericht 2008
159
rer Options- und/oder Wandlungsrechte und/oder -pflichten
Die „erfolgsneutralen Eigenkapitalveränderungen“ stellen ei-
gewährt werden.
nen Bestandteil der Gewinnrücklagen dar. Erfasst werden
dort die erfolgsneutralen Änderungen des beizulegenden Zeit-
Das gesetzliche Bezugsrecht der Aktionäre auf diese eigenen
werts aus zur Veräußerung verfügbaren Finanzinstrumenten
Aktien wird gemäß §§ 71 Abs. 1 Nr. 8, 186 Abs. 3 und 4 AktG
und aus Cashflow-Hedges sowie Währungsdifferenzen aus
insoweit ausgeschlossen, wie diese Aktien gemäß der vor-
der Umrechnung von ausländischen Abschlüssen. Des Wei-
stehenden Ermächtigung verwendet werden.
teren beinhalten die „erfolgsneutralen Eigenkapitalveränderungen“ alle versicherungsmathematischen Gewinne und
Weiterhin wird der Vorstand ermächtigt, die erworbenen eige-
Verluste aus leistungsorientierten Pensionsplänen und Ver-
nen Aktien mit Zustimmung des Aufsichtsrats einzuziehen,
mögenswertbegrenzungen gemäß IAS 19.58.
ohne dass die Einziehung und ihre Durchführung eines weiteren Hauptversammlungsbeschlusses bedürfen.
Die Veränderungen bei der Entwicklung der „erfolgsneutralen
Eigenkapitalveränderungen“ betreffen mit – 88.734 Tsd. Euro
Die Bedingungen der Bezugsrechtsgewährung, Veräußerung,
(Vorjahr 70.540 Tsd. Euro) erfolgsneutral erfasste Wertände-
Übertragung beziehungsweise Einziehung der eigenen Aktien
rungen originärer und mit – 132.313 Tsd. Euro (Vorjahr 33.044
werden in dem Beschluss der Hauptversammlung weiter spe-
Tsd. Euro) erfolgsneutral erfasste Wertänderungen derivativer
zifiziert.
Finanzinstrumente. Weiterhin sind hier mit – 35.400 Tsd. Euro
(Vorjahr –54.851 Tsd. Euro) Unterschiede aus der Währungs-
Zum 31. Dezember 2008 ergibt sich für die HOCHTIEF Akti-
umrechnung sowie mit – 54.317 Tsd. Euro (Vorjahr 44.050 Tsd.
engesellschaft ein Bestand an eigenen Aktien im Sinne von
Euro) versicherungsmathematische Gewinne und Verluste so-
§ 160 Abs. 1 Nr. 2 AktG von insgesamt 3 499 753 Stück. Die-
wie Vermögenswertbegrenzungen gemäß IAS 19.58 enthalten.
se Aktien wurden im Laufe des Geschäftsjahres erworben.
Der auf diese eigenen Aktien entfallende Betrag des Grund-
Zum Bilanzstichtag betragen die erfolgsneutral erfassten Wert-
kapitals beträgt 8.959.368 Euro (4,9996 Prozent des Grund-
änderungen originärer Finanzinstrumente – 2.251 Tsd. Euro
kapitals).
(Vorjahr 86.483 Tsd. Euro) beziehungsweise derivativer Finanzinstrumente – 99.974 Tsd. Euro (Vorjahr 32.339 Tsd. Euro).
Im Einzelnen:
53 000 eigene Aktien wurden im Januar 2008 zu einem Preis
Der Bilanzgewinn der HOCHTIEF Aktiengesellschaft und der
von insgesamt 3.488.163 Euro (Durchschnittskurs 65,81
Bilanzgewinn des Konzerns sind identisch.
Euro je Aktie) erworben, um sie Personen, die im Arbeitsverhältnis zur Gesellschaft oder einem mit ihr verbundenen
Die im Geschäftsjahr ausgeschüttete Dividende betrug 90.931
Unternehmen stehen, zum Erwerb anzubieten. Der auf diese
Tsd. Euro (Vorjahr 72.445 Tsd. Euro).
Aktien entfallende Betrag des Grundkapitals beträgt 135.680
Euro (0,08 Prozent des Grundkapitals).
Die Anteile anderer Gesellschafter in Höhe von 895.151 Tsd.
Euro (Vorjahr 703.100 Tsd. Euro) ergeben sich aus Dritten zu-
3 468 000 eigene Aktien wurden im Rahmen des am 21. Ok to-
stehenden Anteilen am Eigenkapital von einbezogenen Kon-
ber 2008 beschlossenen Aktienrückkaufprogramms in der
zerngesellschaften; sie betreffen im Wesentlichen die Leighton-
Zeit vom 23. Oktober bis zum 5. Dezember 2008 zu einem
Gruppe und die Flughafengesellschaften.
Preis von insgesamt 90.023.514 Euro (Durchschnittskurs
160
Geschäftsbericht 2008
25,96 Euro je Aktie) für die in dem Ermächtigungsbeschluss
25. Aktienbasierte Vergütungen
der Hauptversammlung vom 8. Mai 2008 vorgesehenen Zwe-
Während des Berichtsjahres bestanden folgende konzernweite
cke erworben. Der auf diese Aktien entfallende Betrag des
aktienbasierte Vergütungssysteme für Führungskräfte der
Grundkapitals beträgt 8.878.080 Euro (4,95 Prozent des
HOCHTIEF Aktiengesellschaft und nachgeordneter verbun-
Grundkapitals).
dener Unternehmen:
21 247 eigene Aktien wurden im Juli 2008 an Personen, die
Long-Term-Incentive-Plan 2003
im Arbeitsverhältnis zu der Gesellschaft oder einem mit ihr
Im Geschäftsjahr 2003 wurde für obere Führungskräfte der
verbundenen Unternehmen stehen, veräußert. Davon wur-
HOCHTIEF Aktiengesellschaft und nachgeordneter verbun-
den 11 754 eigene Aktien zu einem Preis von 50,94 Euro je
dener Unternehmen sowie für die Mitglieder des Vorstands
Aktie und 9 493 eigene Aktien zu 53,94 Euro je Aktie veräu-
auf Basis eines Beschlusses des Aufsichtsrats ein Long-Term-
ßert. Der auf diese Aktien entfallende Betrag des Grundkapi-
Incentive-Plan 2003 (LTIP 2003) durch die Ausgabe von
tals beträgt 54.392 Euro (0,03 Prozent des Grundkapitals).
Stock-Appreciation-Rights (SAR) aufgelegt.
Informationen für die
Aktionäre
Lagebericht
Konzernabschluss
Da der LTIP 2003 mit einer Wartezeit von zwei Jahren und
Top-Executive-Retention-Plan 2004
einem anschließenden Ausübungszeitraum von drei Jahren
Im Zusammenhang mit der Veräußerung ihrer Beteiligung an
aufgelegt wurde, endete der Plan im Berichtsjahr 2008.
der HOCHTIEF Aktiengesellschaft durch die RWE Aktiengesellschaft wurde im Geschäftsjahr 2004 für ausgewählte Füh-
Die SAR konnten nur ausgeübt werden, wenn der zehntägige
rungskräfte und für die Mitglieder des Vorstands auf Basis
Durchschnitt der Börsenschlusskurse der HOCHTIEF-Aktie
eines Beschlusses des Aufsichtsrats ein Top-Executive-Re-
bis zum Ausübungstag im Vergleich zum Ausgabepreis an
tention-Plan 2004 (TERP 2004) eingeführt. Damit sollen die
mindestens zehn aufeinanderfolgenden Börsenhandelstagen
Führungskräfte über die bereits bestehenden Maßnahmen
eine bessere Kursperformance aufwies als der CDAX-Con-
hinaus an das Unternehmen gebunden und ihr Know-how
struction-Preisindex, gemessen als zehntägiger Durchschnitt
dadurch gesichert werden. Dieser Plan basiert ebenfalls auf
der Schlusskurse im Vergleich zum Basispreis dieses Index
Stock-Appreciation-Rights (SAR).
(relative Erfolgshürde), und zusätzlich der Börsenschlusskurs
der HOCHTIEF-Aktie am letzten Börsenhandelstag vor dem
Da die ausgegebenen SAR in drei Tranchen zugewachsen
Ausübungstag den Ausgabepreis um mindestens zehn Prozent
sind, lag die Wartezeit zwischen zwei und vier Jahren. Der
überstieg (absolute Erfolgshürde). Die relative Erfolgshürde
Ausübungszeitraum liegt – abhängig von der jeweiligen Tran-
brauchte nicht erfüllt zu werden, wenn nach Ablauf der War-
che – zwischen drei und fünf Jahren.
tezeit der HOCHTIEF-Durchschnittsbörsenkurs an zehn aufeinanderfolgenden Börsenhandelstagen den Ausgabepreis
Die SAR können nur ausgeübt werden, wenn der zehntägige
um mindestens 20 Prozent überstiegen hat.
Durchschnitt (arithmetisches Mittel) der Börsenschlusskurse
der HOCHTIEF-Aktie der zehn dem Ausübungstag vorange-
Die SAR konnten bei Erreichen der genannten Erfolgsziele nach
henden Börsenhandelstage im Vergleich zum Ausgabepreis
Ablauf der Wartezeit bis auf kurze Sperrfristen vor Bekannt-
eine bessere Kursperformance (Steigerung) aufweist als der
gabe von Unternehmensdaten täglich ausgeübt werden. Die
MDAX, gemessen als zehntägiger Durchschnitt der Schlusskurse
Anzahl der ausübbaren SAR richtete sich danach, welche Stei-
derselben zehn dem Ausübungstag vorangehenden Börsen-
gerung der HOCHTIEF-Durchschnittsbörsenkurs gegenüber
handelstage im Vergleich zum Basispreis dieses Index (relative
dem Ausgabepreis an zehn aufeinanderfolgenden Börsenhan-
Erfolgshürde), und zusätzlich der Börsenschlusskurs der
delstagen erreicht hatte. Die SAR konnten bei einer Steige-
HOCHTIEF-Aktie am letzten Börsenhandelstag vor dem Aus-
rung von 20 Prozent insgesamt, bei einer Steigerung von 15
übungstag den Ausgabepreis um mindestens 25 Prozent über-
Prozent zu 60 Prozent und bei einer Steigerung von zehn Pro-
steigt (absolute Erfolgshürde). Die relative Erfolgshürde braucht
zent zu 25 Prozent ausgeübt werden. Nach Ausübung der
nicht erfüllt zu werden, wenn nach Ablauf der Wartezeit der
SAR wurde von der gewährenden Gesellschaft der Unter-
HOCHTIEF-Durchschnittsbörsenkurs der zehn dem Ausübungs-
schiedsbetrag zwischen dem aktuellen Börsenkurs und dem
tag vorangehenden Börsenhandelstage den Ausgabepreis um
Ausgabepreis ausgezahlt. Der Unterschiedsbetrag war auf
mindestens 30 Prozent überstiegen hat.
100 Prozent des Ausgabepreises begrenzt.
Die SAR können bei Erreichen der genannten Erfolgsziele nach
Long-Term-Incentive-Plan 2004
Ablauf der Wartezeit bis auf kurze Sperrfristen vor Bekannt-
Im Geschäftsjahr 2004 wurde für obere Führungskräfte der
gabe von Unternehmensdaten täglich ausgeübt werden. Die
HOCHTIEF Aktiengesellschaft und nachgeordneter verbundener
Anzahl der ausübbaren SAR richtet sich danach, welche Stei-
Unternehmen sowie für die Mitglieder des Vorstands auf Basis
gerung der HOCHTIEF-Durchschnittsbörsenkurs gegenüber
eines Beschlusses des Aufsichtsrats ein Long-Term-Incentive-
dem Ausgabepreis innerhalb des Ausübungszeitraums der je-
Plan 2004 (LTIP 2004) aufgelegt. Die Planbedingungen unter-
weiligen Tranche an zehn aufeinanderfolgenden Börsenhan-
scheiden sich nur in Bezug auf die nachfolgend beschriebene
delstagen erreicht hat. Die SAR können bei einer Steigerung
relative Erfolgshürde von den Planbedingungen des LTIP 2003.
von 35 Prozent insgesamt, bei einer Steigerung von 30 Prozent zu 60 Prozent und bei einer Steigerung von 25 Prozent zu
Die SAR können nur ausgeübt werden, wenn der zehntägige
25 Prozent ausgeübt werden. Nach Ausübung der SAR zahlt
Durchschnitt der Börsenschlusskurse der HOCHTIEF-Aktie
die gewährende Gesellschaft den Unterschiedsbetrag zwi-
bis zum Ausübungstag im Vergleich zum Ausgabepreis an
schen dem aktuellen Börsenkurs und dem Ausgabepreis aus.
mindestens zehn aufeinanderfolgenden Börsenhandelstagen
Während des Ausübungszeitraums ist die Höhe des Unter-
eine bessere Kursperformance aufweist als der MDAX, ge-
schiedsbetrags in Abhängigkeit von dem Ausübungstermin
messen als zehntägiger Durchschnitt der Schlusskurse im
unterschiedlich und so zeitabhängig auf einen Bruchteil des
Vergleich zum Basispreis dieses Index.
maximal möglichen Unterschiedsbetrags beschränkt (Kappungsgrenzen). Am Ende der Laufzeit ist der Unterschiedsbetrag auf 100 Prozent des Ausgabepreises begrenzt.
Geschäftsbericht 2008
161
Long-Term-Incentive-Plan 2005
auf Basis eines Beschlusses des Aufsichtsrats ein Long-Term-
Im Geschäftsjahr 2005 wurde für obere Führungskräfte der
Incentive-Plan 2007 (LTIP 2007) aufgelegt. Die Planbedin-
HOCHTIEF Aktiengesellschaft und nachgeordneter verbun-
gungen unterscheiden sich bis auf unwesentliche Detailrege-
dener Unternehmen sowie für die Mitglieder des Vorstands
lungen nicht von den Planbedingungen des LTIP 2006.
auf Basis eines Beschlusses des Aufsichtsrats ein Long-TermIncentive-Plan 2005 (LTIP 2005) aufgelegt. Die Planbedin-
Long-Term-Incentive-Plan 2008
gungen unterscheiden sich im Wesentlichen nur in Bezug auf
Der für 2008 zur Ausgabe vorgesehene Long-Term-Incentive-
die nachfolgend beschriebene absolute Erfolgshürde von den
Plan wurde bereits im November 2007 für obere Führungs-
Planbedingungen des LTIP 2004.
kräfte der HOCHTIEF Aktiengesellschaft und nachgeordneter
Die SAR können nur ausgeübt werden, wenn die Kapitalrendite
stands auf Basis eines Beschlusses des Aufsichtsrats als
RONA (Return on Net Assets) gemäß dem zuletzt gebilligten
Long-Term-Incentive-Plan 2008 (LTIP 2008) aufgelegt. Die
Konzernabschluss mindestens zehn Prozent beträgt. Bei Er-
Planbedingungen unterscheiden sich nicht von den Planbe-
reichen der Erfolgsziele können die SAR unter Berücksichti-
dingungen des LTIP 2007. Die Laufzeit des Plans wurde im
gung der Sperrfristen vollständig ausgeübt werden.
Vergleich zu den früheren Plänen so verlängert, dass die Aus-
verbundener Unternehmen sowie für die Mitglieder des Vor-
übungssystematik trotz der vorgezogenen Ausgabe nicht verLong-Term-Incentive-Plan 2006
ändert wird.
Im Geschäftsjahr 2006 wurde für obere Führungskräfte der
HOCHTIEF Aktiengesellschaft und nachgeordneter verbun-
Retention-Stock-Awards 2008
dener Unternehmen sowie für die Mitglieder des Vorstands
Der Personalausschuss hat im Mai 2008 die Auflage eines aus
auf Basis eines Beschlusses des Aufsichtsrats ein Long-Term-
drei Tranchen bestehenden und insgesamt über einen Zeit-
Incentive-Plan 2006 (LTIP 2006) aufgelegt. Dieser sieht neben
raum von sieben Jahren laufenden Retention-Stock-Award-
der Gewährung von Stock-Appreciation-Rights (SAR) die Aus-
Plans (RSA 2008) für die Mitglieder des Vorstands auf der
gabe sogenannter Stock-Awards vor.
Basis des LTIP 2008 (Stock-Awards) beschlossen und die
erste Tranche gewährt. Die Planbedingungen der ersten
Die Planbedingungen für die Gewährung der SAR unterschei-
Tranche unterscheiden sich vom LTIP 2008 nur in Bezug auf
den sich im Wesentlichen nur in zwei Punkten von den Plan-
die Kappungsgrenze, die bei der ersten Tranche des RSA
bedingungen des vorausgegangenen LTIP 2005:
2008 bei 160 Euro pro Stock-Award liegt.
1. Die relative Erfolgshürde braucht nicht erfüllt zu werden,
wenn nach Ablauf der Wartezeit der HOCHTIEF-Durch-
Top-Executive-Retention-Plan 2008
schnittsbörsenkurs an zehn aufeinanderfolgenden Börsen-
Der Vorstand hat darüber hinaus im Juni 2008 für ausgewähl-
handelstagen den Ausgabepreis um mindestens zehn Pro-
te Führungskräfte die Auflage eines Top-Executive-Retention-
zent überstiegen hat.
Plans (TERP 2008) beschlossen.
2. Der Gewinn ist auf 50 Prozent des Ausgabepreises begrenzt.
Auch dieser Plan basiert auf Stock-Awards und besteht aus
drei Tranchen. Im Berichtsjahr wurde nur die erste Tranche
Bei Erreichen der Erfolgsziele können die SAR nach Ablauf
gewährt.
der Wartezeit unter Berücksichtigung der Sperrfristen vollständig ausgeübt werden.
Die Laufzeit des Plans beträgt insgesamt zehn Jahre. Die
Wartezeit liegt nach Zuteilung der jeweiligen Tranche bei drei
Die Planbedingungen für die Ausgabe der Stock-Awards
Jahren. Der Ausübungszeitraum liegt – abhängig von der je-
sehen vor, dass die Berechtigten nach Ablauf der Wartezeit
weiligen Tranche – zwischen fünf und sieben Jahren.
von drei Jahren innerhalb eines Ausübungszeitraums von zwei
Jahren bei Ausübung für jeden Stock-Award nach Wahl der
Die Planbedingungen sehen vor, dass die Berechtigten für je-
HOCHTIEF Aktiengesellschaft eine HOCHTIEF-Aktie oder
den Stock-Award nach Ablauf der jeweiligen Wartezeit und
einen Barausgleich in Höhe des Börsenschlusskurses der
nach Wahl der HOCHTIEF Aktiengesellschaft eine HOCHTIEF-
HOCHTIEF-Aktie des letzten Börsenhandelstags vor dem
Aktie oder einen Barausgleich in Höhe des Börsenschluss-
Ausübungstag erhalten. Der Gewinn pro Stock-Award ist auf
kurses der HOCHTIEF-Aktie des letzten Börsenhandelstags
150 Prozent des Börsenschlusskurses vom Vortag des Aus-
vor dem Übertragungstag erhalten. Der Gewinn ist in den ein-
gabetags begrenzt.
zelnen Jahren des Ausübungszeitraums auf eine Kappungsgrenze beschränkt. Diese Kappungsgrenze steigt jährlich an
Long-Term-Incentive-Plan 2007
und ist am Ende der Laufzeit auf einen Maximalgewinn be-
Im Geschäftsjahr 2007 wurde für obere Führungskräfte der
grenzt. Der Maximalgewinn wurde für die erste Tranche auf
HOCHTIEF Aktiengesellschaft und nachgeordneter verbun-
160 Euro pro Stock-Award festgelegt.
dener Unternehmen sowie für die Mitglieder des Vorstands
162
Geschäftsbericht 2008
Informationen für die
Aktionäre
Lagebericht
Konzernabschluss
Sonstiges
Die Ausübungsbedingungen aller aufgelegten Pläne sehen
vor, dass bei Ausübung der SAR oder Stock-Awards – und bei
Vorliegen aller anderen hierzu erforderlichen Voraussetzungen –
die HOCHTIEF Aktiengesellschaft grundsätzlich ein Wahlrecht
hat, anstelle der Auszahlung des Gewinns auch HOCHTIEFAktien zu liefern. Soweit die Bezugsberechtigten nicht bei der
HOCHTIEF Aktiengesellschaft beschäftigt sind, werden die
mit der Ausübung entstehenden Aufwendungen durch das jeweilige verbundene Unternehmen getragen.
Für die Pläne sind bislang die folgenden Stückzahlen an SAR
beziehungsweise Stock-Awards ausgegeben worden, verfallen oder ausgeübt worden:
LTIP 2003
LTIP 2004
TERP 2004
LTIP 2005
LTIP 2006 – SAR
LTIP 2006 – Stock-Awards
LTIP 2007 – SAR
LTIP 2007 – Stock-Awards
LTIP 2008 – SAR
LTIP 2008 – Stock-Awards
RSA 2008 erste Tranche
TERP 2008 erste Tranche
Ursprünglich
ausgegeben
1 010 900
1 055 900
1 853 901
885 150
445 774
165 243
430 450
110 650
41 250
26 950
122 012
130 900
Stand
31.12.2007
6 600
10 000
1 711 739
2 700
434 307
158 451
423 100
109 100
41 250
26 950
–
–
2008 neu
gewährt
–
–
–
–
–
–
–
–
263 325
75 035
122 012
130 900
2008
verfallen
6 600
–
–
–
2 233
2 992
15 100
4 450
8 180
2 425
–
4 800
2008
ausgeübt
–
–
568 193
–
432 074
–
–
–
–
–
–
–
Stand
31.12.2008
–
10 000
1 143 546
2 700
–
155 459
408 000
104 650
296 395
99 560
122 012
126 100
Für die vorstehend genannten aktienbasierten Vergütungsplä-
Leistungsorientierte Versorgungspläne entfallen im Wesent-
ne waren zum Bilanzstichtag Rückstellungen in Höhe von
lichen auf die HOCHTIEF Aktiengesellschaft und ihre inlän-
25.256 Tsd. Euro (Vorjahr 54.513 Tsd. Euro) passiviert. Der
dischen Tochtergesellschaften sowie auf die Turner-Gruppe
Gesamtertrag für die genannten Pläne betrug im Berichtsjahr
(Zusagen bis zum 31. Dezember 2003). Seit dem 1. Januar
12.209 Tsd. Euro (Vorjahr Gesamtaufwand in Höhe von
2000 setzt sich die betriebliche Altersversorgung im inländischen
31.209 Tsd. Euro). Der innere Wert der zum Ende der Be-
HOCHTIEF-Konzern aus einer firmenfinanzierten Basisversor-
richtsperiode ausübbaren SAR belief sich auf 3.999 Tsd. Euro
gung in Form eines beitragsorientierten Bausteinsystems und
(Vorjahr 7.487 Tsd. Euro).
einer unternehmenserfolgsabhängigen Aufbauversorgung zusammen. Nach IAS 19 werden diese Zusagen als Leistungs-
26. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche
zusagen eingestuft. Der Rentenbaustein für die Basisversor-
Verpflichtungen
gung hängt ab vom Einkommen und vom Lebensalter des
Die betriebliche Altersversorgung erfolgt im Konzern sowohl
Beschäftigten („Verrentungsfaktor“) sowie von einem allgemei-
beitrags- als auch leistungsorientiert. Bei den beitragsorien-
nen Versorgungsbeitrag, der durch HOCHTIEF alle drei Jahre
tierten Altersversorgungssystemen („defined contribution
geprüft wird. Der Rentenbaustein für die Aufbauversorgung ist
plans“) zahlt das Unternehmen aufgrund gesetzlicher oder
abhängig von der Entwicklung des Ergebnisses nach Steuern
vertraglicher Bestimmungen beziehungsweise auf freiwilliger
gemäß IFRS. Hieraus können bis 20 Prozent der Basisversor-
Basis Beiträge an staatliche oder private Rentenversiche-
gung zusätzlich erzielt werden. Die bis zum 31. Dezember
rungsträger. Über die Entrichtung von Beitragszahlungen
1999 geltende Versorgungsregelung sah tarifabhängige Leis-
hinaus besteht für das Unternehmen keine weitere Leistungs-
tungsgruppenbeträge vor. Diese wurden in Form von „Initial-
verpflichtung. Bei leistungsorientierten Versorgungsplänen
bausteinen“ in das neue Versorgungssystem integriert. Die
(„defined benefit plans“) besteht die Verpflichtung des Unter-
Leistung umfasst eine Altersrente, eine Invalidenrente sowie
nehmens darin, zugesagte Leistungen an aktive und frühere
eine Hinterbliebenenrente.
Mitarbeiter zu erbringen, wobei zwischen rückstellungs- und extern finanzierten Versorgungssystemen unterschieden wird.
Turner ist zum 1. Januar 2004 von leistungs- zu beitragsorientierten Versorgungsplänen übergegangen. Dabei werden in
Abhängigkeit von der Betriebszugehörigkeit und vom Gehalts-
Geschäftsbericht 2008
163
niveau zwischen drei und sechs Prozent des Gehalts an einen
zierung von Pensionszahlungen bei der HOCHTIEF Aktienge-
externen Versorgungsträger gezahlt. Zusätzlich haben die Tur-
sellschaft. In den Geschäftsjahren 2005 bis 2007 wurde
ner-Mitarbeiter die Möglichkeit, im Rahmen eines „401 (k)
dieses Modell auf alle wesentlichen inländischen Konzernge-
Plans“ bis zu fünf Prozent ihres Gehalts in einen Investment-
sellschaften erweitert. Die übertragenen Vermögenswerte
fonds einzuzahlen. Turner stockt die Gehaltsumwandlung je
werden treuhänderisch durch den HOCHTIEF Pension Trust
nach Betriebszugehörigkeit um bis zu 100 Prozent auf. Teil-
e. V. verwaltet und dienen ausschließlich der Finanzierung der
nahmeberechtigt sind Mitarbeiter ab einer Betriebszugehörig-
Pensionsverpflichtungen. Übertragene Barmittel werden am
keit von drei Jahren. Für die Bemessung der Beiträge wird im
Kapitalmarkt nach Maßgabe der im Treuhandvertrag verein-
Geschäftsjahr 2009 maximal ein Gehalt in Höhe von 245 Tsd.
barten Anlagegrundsätze investiert. Die zum 31. Dezember
US-Dollar berücksichtigt. Die Einzahlungen sind steuerlich be-
2003 eingestellten leistungsorientierten Pensionspläne der
günstigt; das Risiko der Investmententwicklung liegt beim
Turner-Gruppe werden ebenfalls durch einen externen Fonds
Mitarbeiter. Auch Leighton und Flatiron haben beitragsorien-
abgedeckt.
tierte Pensionspläne und zahlen zwischen vier und zehn Prozent des Bruttogehalts an einen externen Fonds.
Die Höhe der Rückstellung wird nach versicherungsmathematischen Methoden berechnet, für die Schätzungen unumgäng-
*Gewichteter Durchschnitt
Mit der Gründung eines Contractual-Trust-Arrangement (CTA)
lich sind. Im Einzelnen liegen der Berechnung folgende versi-
zum 31. Dezember 2004 erfolgte eine Neuordnung der Finan-
cherungsmathematische Prämissen zugrunde:
2008
Inland
6,25
2,75
2,25
–
4,58
(In Prozent)
Abzinsungsfaktor*
Gehaltssteigerungsrate
Rentensteigerungsrate
Steigerungsrate der Gesundheitskosten
Erwartete Rendite des Planvermögens*
2007
Ausland
6,34
–
–
5,0
8,0
Inland
5,5
2,75
1,5
–
4,8
Ausland
6,28
–
–
5,0
8,0
Im Ausland (Turner-Gruppe) entfällt seit 2004 aufgrund der
ten für die einzelnen Anlageklassen. Die Prognosen orientieren
Veränderung der Versorgungsordnung die Berücksichtigung
sich an langfristigen historischen Durchschnittswerten. Für die
von Gehalts- und Rentensteigerungen. Die zugrunde gelegten
wesentlichen inländischen Pensionspläne wurde die erwartete
biometrischen Sterbewahrscheinlichkeiten basieren auf publi-
Rendite des Planvermögens zudem aus „Asset-Liability“-Stu-
zierten landesspezifischen Statistiken und Erfahrungswerten.
dien abgeleitet.
Im Inland wurden sie gemäß den „Richttafeln 2005 G“ von Dr.
K. Heubeck ermittelt. Turner verwendet die „RP-2000 Mortali-
Die Veränderung des Anwartschaftsbarwerts der Pensions-
ty Table“ für Angestellte. Die Annahmen zu der erwarteten
verpflichtungen sowie des Marktwerts des Planvermögens
Rendite des Planvermögens basieren im In- und Ausland auf
stellt sich wie folgt dar:
der angestrebten Portfoliostruktur und den zukünftigen RendiEntwicklung des Anwartschaftsbarwerts der Pensionsverpflichtungen
(In Tsd. EUR)
Anwartschaftsbarwert am 1.1.
Laufender Dienstzeitaufwand
Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand
Zinsaufwand
Versicherungsmathematische Gewinne (–)/
Verluste (+)
Rentenzahlungen aus Firmenvermögen
Rentenzahlungen aus Fondsvermögen
Mitarbeiterbeiträge
Effekte von Übertragungen
Änderungen Konsolidierungskreis
Währungsanpassungen
Anwartschaftsbarwert am 31.12.
164
Geschäftsbericht 2008
Inland
563.292
8.281
–
29.629
2008
Ausland
216.635
1.039
–
13.127
Gesamt
779.927
9.320
–
42.756
Inland
615.082
11.024
–
26.864
2007
Ausland
252.915
1.086
–
13.390
Gesamt
867.997
12.110
–
40.254
–11.244
– 17
– 32.458
3.935
1.445
–
–
562.863
– 8.579
–1.985
–10.788
–
–
–
12.069
221.518
–19.823
– 2.002
– 43.246
3.935
1.445
–
12.069
784.381
– 70.558
– 338
– 30.563
7.181
1.784
2.816
–
563.292
– 11.107
– 1.810
– 11.883
–
–
–
– 25.956
216.635
– 81.665
– 2.148
– 42.446
7.181
1.784
2.816
– 25.956
779.927
Informationen für die
Aktionäre
Lagebericht
Konzernabschluss
Entwicklung des Marktwerts des Planvermögens
(In Tsd. EUR)
Planvermögen am 1.1.
Erstmalige Dotierungen von Pensionsfonds
Erwartete Erträge aus dem Planvermögen
Abweichungen zwischen erwarteten und
tatsächlichen Erträgen
Firmenbeiträge
Mitarbeiterbeiträge
Rentenzahlungen
Währungsanpassungen
Planvermögen am 31.12.
Inland
651.346
–
29.910
2008
Ausland
217.481
–
16.816
Gesamt
868.827
–
46.726
Inland
635.022
2.500
30.618
2007
Ausland
240.400
–
17.736
Gesamt
875.422
2.500
48.354
– 57.635
6.983
3.935
– 32.458
–
602.081
– 80.035
–
–
–10.788
8.263
151.737
–137.670
6.983
3.935
– 43.246
8.263
753.818
– 3.573
10.161
7.181
– 30.563
–
651.346
– 3.282
–
–
–11.883
– 25.490
217.481
– 6.855
10.161
7.181
– 42.446
– 25.490
868.827
Aus der Anlage des Planvermögens zur Deckung der zukünftigen Pensionsverpflichtungen ergaben sich tatsächliche Verluste in Höhe von 90.944 Tsd. Euro (Vorjahr Gewinne 41.499
Tsd. Euro). Die voraussichtlichen Arbeitgeberbeiträge zum
Fondsvermögen im Geschäftsjahr 2009 können aufgrund der
derzeitigen Unsicherheiten an den Kapitalmärkten nicht prognostiziert werden.
Die Deckung des Anwartschaftsbarwerts durch Planvermögen ist in folgender Übersicht dargestellt:
Vermögensdeckung der Pensionspläne
(In Tsd. EUR)
Ohne Planvermögensdeckung
Teilweise Planvermögensdeckung
Unvollständige Planvermögensdeckung
Vollständige Planvermögensdeckung
Gesamtsumme
31.12.2008
Anwartschaftsbarwert
Planvermögen
31.505
–
461.418
416.222
492.923
416.222
291.458
337.596
784.381
753.818
31.12.2007
Anwartschaftsbarwert
Planvermögen
28.741
–
23.633
23.364
52.374
23.364
727.553
845.463
779.927
868.827
Die Pensionsrückstellungen ergeben sich wie folgt:
Überleitung der Pensionsverpflichtungen auf die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen
(In Tsd. EUR)
Anwartschaftsbarwert
Abzüglich Planvermögen
Finanzierungsstatus
Vermögenswertbegrenzung
gemäß IAS 19.58
Vermögenswerte aus überdeckten Plänen
Rückstellungen für
Pensionen und ähnliche
Verpflichtungen
31.12.2008
784.381
753.818
30.563
31.12.2007
779.927
868.827
– 88.900
–
28.929
46.138
88.981
76.701
29.010
Geschäftsbericht 2008
165
Der Zeitwert des Planvermögens verteilt sich wie folgt auf die
einzelnen Vermögenswertkategorien:
Zusammensetzung des Planvermögens
31.12.2008
Marktwert
125.088
185.301
205.862
49.794
187.773
753.818
(In Tsd. EUR)
HOCHTIEF-Aktien
Sonstige Aktien
Festverzinsliche Wertpapiere
Versicherungen
Barvermögen
Gesamt
in %
16,59
24,58
27,31
6,61
24,91
100,00
31.12.2007
Marktwert
–
375.909
421.056
44.016
27.846
868.827
in %
–
43,27
48,46
5,07
3,20
100,00
Der deutlich gestiegene Anteil des Barvermögens resultiert
Folgende Pensionszahlungen an Arbeitnehmer werden zum
aus der weltweit anhaltenden Finanzmarktkrise. Vermögens-
31. Dezember 2008 für die Folgejahre erwartet:
werte, die nicht durch derivative Instrumente gesichert werden konnten und deren Wertentwicklung bestimmte im Vorfeld festgelegte Grenzen überschritten hat, wurden veräußert
und der Erlös zunächst der Kassenposition zugeführt.
Die erfahrungsbedingten Anpassungen, also die Abwei-
(In Tsd. EUR)
Fällig im Geschäftsjahr 2009
Fällig im Geschäftsjahr 2010
Fällig im Geschäftsjahr 2011
Fällig im Geschäftsjahr 2012
Fällig im Geschäftsjahr 2013
Fällig in den Geschäftsjahren 2014 bis 2018
48.308
49.481
50.447
51.168
51.976
275.097
chungen zwischen den versicherungsmathematischen Annahmen und den tatsächlichen Entwicklungen, waren wie
folgt:
Abweichungen zwischen den versicherungsmathematischen Annahmen und den tatsächlichen Entwicklungen
(In Tsd. EUR)
Anwartschaftsbarwert am 31.12.
Enthaltene Auswirkungen der Abweichungen im laufenden Geschäftsjahr
Auswirkungen in Prozent des Anwartschaftsbarwerts
Planvermögen am 31.12.
Enthaltene Auswirkungen der Abweichungen im laufenden Geschäftsjahr
Auswirkungen in Prozent des Planvermögens
Finanzierungsstatus am 31.12.
2008
784.381
1.030
0,13
753.818
–137.670
–18,26
30.563
2007
779.927
– 3.904
– 0,50
868.827
– 6.855
– 0,79
– 88.900
2006
867.997
– 23.799
– 2,74
875.422
1.216
0,14
– 7.425
2005
954.954
11.992
1,26
790.095
–18.212
– 2,31
164.859
Der Pensionsaufwand aus den leistungsorientierten Pensionsplänen setzt sich wie folgt zusammen:
2008
(In Tsd. EUR)
Laufender Dienstzeitaufwand
Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand
Personalaufwand gesamt
Zinsaufwand für die bereits erworbenen Versorgungsansprüche
Erwartete Erträge aus Planvermögen
Zinsaufwand gesamt (Finanzergebnis)
Pensionsaufwand gesamt
166
Geschäftsbericht 2008
2007
Inland
8.281
–
8.281
Ausland
1.039
–
1.039
Gesamt
9.320
–
9.320
Inland
11.024
–
11.024
Ausland
1.086
–
1.086
Gesamt
12.110
–
12.110
29.629
– 29.910
– 281
8.000
13.127
–16.816
– 3.689
– 2.650
42.756
– 46.726
– 3.970
5.350
26.864
– 30.618
– 3.754
7.270
13.390
–17.736
– 4.346
– 3.260
40.254
– 48.354
– 8.100
4.010
Informationen für die
Aktionäre
Lagebericht
Konzernabschluss
Im Berichtsjahr sind Leistungen an beitragsorientierte Versor-
Die Auswirkungen einer einprozentigen Änderung der ange-
gungssysteme von 170.761 Tsd. Euro (Vorjahr 148.745 Tsd.
nommenen Kostentrends im Bereich der medizinischen Ver-
Euro) erfolgt. Sie entfallen im Wesentlichen mit 142.385 Tsd.
sorgung wären wie folgt:
Euro (Vorjahr 125.507 Tsd. Euro) auf die Leighton-Gruppe und
werden im Personalaufwand ausgewiesen.
(In Tsd. EUR)
Auswirkungen auf die
Summe des laufenden
Dienstzeitaufwands und
Zinsaufwands
Auswirkungen auf den
Anwartschaftsbarwert
Aufgrund ihres Versorgungscharakters werden die Verpflich-
In der Aufstellung der erfassten Erträge und Aufwendungen
tungen der Turner-Gruppe für die Krankheitskosten der Mitar-
sind im Geschäftsjahr 2008 vor Berücksichtigung latenter
beiter nach deren Eintritt in den Ruhestand unter den Pensi-
Steuern 117.847 Tsd. Euro versicherungsmathematische Ver-
onsrückstellungen ausgewiesen. Der Anwartschaftsbarwert
luste (Vorjahr Gewinne 74.810 Tsd. Euro) und gegenläufig
zum 31. Dezember 2008 beträgt 28.536 Tsd. Euro (Vorjahr
32.676 Tsd. Euro Gewinne aus der Auflösung einer Vermö-
26.013 Tsd. Euro). Von den laufenden Dienstzeitaufwendungen
genswertbegrenzung gemäß IAS 19.58 (Vorjahr 11.297 Tsd.
entfallen 972 Tsd. Euro (Vorjahr 1.055 Tsd. Euro) und von den
Euro Verluste aus Abwertung) neu erfasst worden. Kumulativ
Zinsaufwendungen 1.714 Tsd. Euro (Vorjahr 1.699 Tsd. Euro)
sind dort vor Berücksichtigung latenter Steuern 182.268 Tsd.
auf die Krankheitskosten.
Euro (Vorjahr 64.421 Tsd. Euro) versicherungsmathematische
mit 23.767 Tsd. Euro (Vorjahr 22.518 Tsd. Euro) auf die TurnerGruppe. Darüber hinaus wurden im Berichtsjahr an staatliche
Rentenversicherungsträger Arbeitgeberbeiträge in Höhe von
83.655 Tsd. Euro (Vorjahr 80.871 Tsd. Euro) geleistet. Die Aufwendungen für die beitragsorientierten Versorgungssysteme
Erhöhung
Minderung
22
–19
392
– 348
Verluste enthalten. Im Vorjahr wurden zudem Abwertungen
aus Vermögenswertbegrenzungen gemäß IAS 19.58 in Höhe
von 32.676 Tsd. Euro berücksichtigt.
27. Andere Rückstellungen
(In Tsd. EUR)
Steuerrückstellungen
Personalrückstellungen
Rückstellungen zur Deckung von
Versicherungsfällen
Gewährleistungsverpflichtungen
Prozessrisiken
Umstrukturierungskosten
Drohende Verluste aus schwebenden
Geschäften
Übrige sonstige Rückstellungen
Sonstige Rückstellungen
langfristig
–
31.12.2008
kurzfristig
31.820
Summe
31.820
langfristig
–
31.12.2007
kurzfristig
60.354
Summe
60.354
198.113
244.055
442.168
183.125
268.055
451.180
152.149
–
800
–
–
64.902
32.974
25.766
152.149
64.902
33.774
25.766
124.271
–
378
–
–
46.533
29.934
24.076
124.271
46.533
30.312
24.076
–
7.137
358.199
358.199
5.185
310.476
683.358
715.178
5.185
317.613
1.041.557
1.073.377
–
8.608
316.382
316.382
5.930
320.276
694.804
755.158
5.930
328.884
1.011.186
1.071.540
Der Betrag der Rückstellungen zur Deckung von Versicherungsfällen wird jährlich von einem Gutachter ermittelt.
In den übrigen sonstigen Rückstellungen sind unter anderem
Kosten der Auftragsabwicklung und nachträgliche Kosten abgerechneter Aufträge, Jahresabschlusskosten, Schadensersatzleistungen sowie andere ungewisse Verbindlichkeiten
berücksichtigt.
Geschäftsbericht 2008
167
Rückstellungsspiegel
(In Tsd. EUR)
Steuerrückstellungen
Personalrückstellungen
Rückstellungen zur Deckung von Versicherungsfällen
Andere sonstige Rückstellungen
Sonstige Rückstellungen
Inanspruchnahmen
Stand
31.12.2008
– 10
Änderung
Konsolidierungskreis, Währungsanpassungen,
Umbuchungen,
Übertragungen
– 9.845
– 28.830
31.820
319.962
– 20.258
– 38.188
– 270.528
442.168
124.271
21.712
–
8.318
– 2.152
152.149
435.735
193.501
– 31.411
–1.236
–149.349
447.240
1.011.186
1.071.540
535.175
545.326
– 51.669
– 51.679
– 31.106
– 40.951
– 422.029
– 450.859
1.041.557
1.073.377
Stand
1.1.2008
Zuführungen
Auflösungen
60.354
10.151
451.180
28. Finanzverbindlichkeiten
(In Tsd. EUR)
Anleihen
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
Finanzverbindlichkeiten gegenüber nicht
konsolidierten Tochterunternehmen
Finanzverbindlichkeiten gegenüber Beteiligungen
Übrige Finanzverbindlichkeiten
31.12.2008
langfristig
kurzfristig
278.788
–
1.363.832
1.064.555
31.12.2007
langfristig
194.808
1.103.688
–
–
35.844
1.678.464
–
–
25.532
1.324.028
437
159.888
23.472
1.248.352
kurzfristig
–
491.175
413
107.234
43.897
642.719
Die Anleihen betreffen mit 78.632 Tsd. Euro (Vorjahr 75.454
Euro und hat eine Laufzeit von sieben Jahren. Beide Darlehen
Tsd. Euro) eine von Leighton Holdings in 2006 aufgenommene
werden mit dem Sechsmonats-EURIBOR jeweils zuzüglich ei-
USD-Anleihe in Indonesien. Sie hat ein Volumen von 110.000
ner angemessenen Marge verzinst. Am 22. November 2005 hat
Tsd. US-Dollar und ist bei einer Laufzeit von fünf Jahren mit
HOCHTIEF mit einem internationalen Bankenkonsortium eine
7,875 Prozent festverzinslich. In 2008 hat Leighton Holdings
syndizierte Barkreditlinie über 600 Mio. Euro abgeschlossen. Die
ein USD-Private-Placement mit einem Volumen von 280.000
Inanspruchnahme beläuft sich auf 477.000 Tsd. Euro (Vorjahr
Tsd. US-Dollar begeben. Dieses ist in drei Tranchen in den
358.000 Tsd. Euro). Die Verzinsung beruht auf dem jeweiligen
Jahren 2013, 2015 und 2018 zurückzuzahlen. Der Zinssatz ist
von der Laufzeit der Ziehung abhängigen EURIBOR zuzüglich
je Tranche festgelegt und liegt zwischen 6,91 Prozent und 7,66
einer angemessenen Marge. Die Barkreditlinie läuft bis zum 22.
Prozent. Der Buchwert des USD-Private-Placement beträgt
November 2012. Mit 509.082 Tsd. Euro (Vorjahr 614.369 Tsd.
zum 31. Dezember 2008 200.156 Tsd. Euro. Im Vorjahr enthielt
Euro) enthalten die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
diese Position des Weiteren mit 119.354 Tsd. Euro eine eben-
Verbindlichkeiten von Leighton Holdings im Wesentlichen zur
falls von Leighton Holdings im Jahr 2003 begebene 100-jäh-
Finanzierung von Akquisitionen, insbesondere der Al Habtoor
rige AUD-Anleihe mit einem Volumen von 200.000 Tsd. aus-
Engineering Enterprises Co. L.L.C. und von Projektgesell-
tralischen Dollar und einem Kupon von 8,01 Prozent, die im
schaften.
Geschäftsjahr getilgt wurde.
Gegenüber Unternehmen, die nach der Equity-Methode beDie Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten enthalten mit
wertet werden, bestehen Verbindlichkeiten in Höhe von 1.120
200.000 Tsd. Euro im Jahr 2004 gewährte Schuldscheindarle-
Tsd. Euro (Vorjahr 1.001 Tsd. Euro).
hen mit einer Ursprungslaufzeit von fünf Jahren und einem fünf-
168
Geschäftsbericht 2008
prozentigen Zinskupon. HOCHTIEF hat am 4. Juli 2008 zwei
Die übrigen Finanzverbindlichkeiten enthalten als Hauptposten
weitere Schuldscheindarlehen abgeschlossen. Davon hat eines
Leasingverbindlichkeiten in Höhe von 32.108 Tsd. Euro (Vor-
einen Nominalwert von 200.000 Tsd. Euro mit einer Laufzeit von
jahr 34.392 Tsd. Euro). Daneben sind hier kurzfristige Darlehen
fünf Jahren, das zweite beläuft sich auf nominal 50.000 Tsd.
und andere Finanzverbindlichkeiten ausgewiesen.
Informationen für die
Aktionäre
Lagebericht
Konzernabschluss
Die Mindestleasingzahlungen für Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasingverträgen teilen sich wie folgt auf:
Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing
(In Tsd. EUR)
Fällig bis 1 Jahr
Fällig 1 bis 5 Jahre
Fällig über 5 Jahre
Nominalwert
18.880
14.287
864
31.12.2008
Abzinsungsbetrag
727
1.087
109
Barwert
18.153
13.200
755
Nominalwert
21.253
15.596
–
31.12.2007
Abzinsungsbetrag
1.090
1.367
–
Barwert
20.163
14.229
–
29. Sonstige Verbindlichkeiten
(In Tsd. EUR)
Verbindlichkeiten aus Derivaten
Verbindlichkeiten gegenüber Mitarbeitern
Rechnungsabgrenzungsposten
Verbindlichkeiten aus Steuern
(ohne Ertragsteuern)
Verbindlichkeiten im Rahmen der sozialen
Sicherheit
Übrige sonstige Verbindlichkeiten
31.12.2008
langfristig
kurzfristig
170.444
17.366
–
107.323
47.373
30.469
31.12.2007
langfristig
37.452
–
40.292
kurzfristig
1.939
110.754
43.292
–
58.242
–
55.558
–
1.203
219.020
6.236
47.472
267.108
–
1.690
79.434
6.145
56.214
273.902
Die langfristigen Verbindlichkeiten aus Derivaten betreffen mit
30. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
82.636 Tsd. Euro (Vorjahr 12.055 Tsd. Euro) bei der LeightonGruppe bestehende künftige Einzahlungsverpflichtungen in
Infrastruktur-Projektgesellschaften und mit 37.297 Tsd. Euro
(Vorjahr 3.797 Tsd. Euro) Zinsswaps der HOCHTIEF Aktiengesellschaft.
(In Tsd. EUR)
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
Percentage of Completion
(PoC)
erhaltene Anzahlungen
31.12.2008
31.12.2007
– 689.871
1.354.407
664.536
– 731.701
1.289.370
557.669
132.530
3.755.826
4.552.892
6.748
111.010
3.467.224
4.135.903
4.450
323
1.808
4.561.771
1.611
1.428
4.143.392
Nach der im Vorjahr getätigten Veräußerung von 12,5 Prozent
der indirekt gehaltenen Anteile an dem Projekt Vespucio Norte
Express (VNE) in Chile hat die HOCHTIEF PPP Solutions
GmbH zum Ende des Geschäftsjahres 2008 weitere 3,75 Pro-
gegenüber Arbeitsgemeinschaften
Übrige
zent dieser Beteiligung an einen Investor veräußert. Im Rahmen dieser beiden Transaktionen erhielten die Investoren Eigenkapitalgarantien mit einer Laufzeit bis zum 31. Dezember
2012. Der beizulegende Zeitwert dieser Eigenkapitalgarantien
betrug zum Bilanzstichtag 25.600 Tsd. Euro (Vorjahr 21.600
Erhaltene Anzahlungen
gegenüber nicht konsolidierten Tochterunternehmen
gegenüber Beteiligungen
Tsd. Euro). Der Ausweis erfolgt ebenfalls in den langfristigen
Verbindlichkeiten aus Derivaten.
Die Rechnungsabgrenzungsposten betreffen im Wesentlichen
Die Verbindlichkeiten aus PoC in Höhe von 664.536 Tsd. Euro
im Voraus erhaltene Versicherungsprämien, die die folgenden
(Vorjahr 557.669 Tsd. Euro) enthalten Fertigungsaufträge mit
Geschäftsjahre betreffen und über die Laufzeit des jeweiligen
passivischem Saldo gegenüber Kunden, bei denen erhaltene
Versicherungsvertrags aufgelöst werden, sowie Mieten.
Anzahlungen die Herstellungskosten einschließlich Gewinnanteilen übersteigen.
Die übrigen sonstigen Verbindlichkeiten enthalten Verpflichtungen außerhalb des Lieferungs- und Leistungsverkehrs.
Gegenüber Unternehmen, die nach der Equity-Methode bewertet werden, bestehen Verbindlichkeiten in Höhe von 1.786
Tsd. Euro (Vorjahr 1.186 Tsd. Euro).
Geschäftsbericht 2008
169
31. Ertragsteuerverbindlichkeiten
Risikomanagement
Bei den Ertragsteuerverbindlichkeiten in Höhe von 19.303 Tsd.
Alle Finanzaktivitäten erfolgen im HOCHTIEF-Konzern auf Ba-
Euro (Vorjahr 9.989 Tsd. Euro) handelt es sich um Verbindlich-
sis einer konzernweit gültigen Finanzrahmenrichtlinie. Ergän-
keiten gegenüber in- und ausländischen Finanzbehörden.
zend zur generellen Rahmenrichtlinie gelten funktionale, operative Einzelrichtlinien zu verschiedenen Themenbereichen wie
beispielsweise zum Währungs- und Sicherheitenmanagement.
Sonstige Angaben
Diese regeln die jeweiligen Grundsätze zum Umgang mit den
32. Unverwässertes und verwässertes Ergebnis je Aktie
einzelnen Finanzrisiken.
Das unverwässerte Ergebnis je Aktie ergibt sich, indem der
auf die Aktien entfallende Konzerngewinn durch die durch-
Management von Liquiditätsrisiken
schnittliche Zahl der im Umlauf befindlichen Aktien dividiert
HOCHTIEF arbeitet mit weitgehend zentralen Liquiditätsstruk-
wird. Eine Verwässerung dieser Kennzahl kann durch soge-
turen zur konzernweiten Bündelung von Liquidität (insbeson-
nannte potenzielle Aktien auftreten (vor allem Aktienoptionen
dere dem sogenannten Cash-Pooling), unter anderem zur Ver-
und Wandelanleihen). Die aktienbasierten Vergütungspro-
meidung von Liquiditätsengpässen auf Einzelgesellschaftsebene.
gramme von HOCHTIEF wirken nicht gewinnverwässernd.
Die zentrale Liquidität wird regelmäßig ermittelt sowie durch
Damit entsprechen sich das verwässerte und das unverwäs-
einen Bottom-up-Prozess geplant. Liquiditätsplanungen wer-
serte Ergebnis je Aktie.
den durch Stress-Szenarien ergänzt. Auf Basis der Liquiditätsplanung steuert HOCHTIEF sein Wertpapiervermögen so-
Konzerngewinn (in Tsd. Euro)
Zahl der im Umlauf befindlichen Aktien (gewichteter
Durchschnitt) in Tausend
Stück
Ergebnis je Aktie (in Euro)
Dividende je Aktie (in Euro)
Vorgeschlagene Dividende je
Aktie (in Euro)
2008
175.075
2007
140.696
wie das Kreditportfolio aktiv.
In den nachfolgenden Tabellen werden die maximal zu leistenden Auszahlungen dargestellt. Die Betrachtung bildet den für
69 353
2,52
67 868
2,07
1,30
HOCHTIEF ungünstigsten Fall ab, das heißt den jeweils frühestmöglichen vertraglichen Zahlungstermin (sogenannter
„Worst Case“). Dabei werden Gläubigerkündigungsrechte berücksichtigt. Fremdwährungspositionen werden jeweils mit
1,40
dem am Bilanzstichtag geltenden Stichtagskassakurs umgerechnet. Zinszahlungen aus variabel verzinsten Positionen
33. Berichterstattung zu Finanzinstrumenten
werden einheitlich mit dem letzten Zinsfixing vor dem Bilanz-
Zu den Finanzinstrumenten zählen finanzielle Vermögenswerte
stichtag berechnet. Neben originären Finanzinstrumenten
und Verbindlichkeiten sowie vertragliche Ansprüche und Ver-
werden auch derivative Finanzinstrumente (beispielsweise
pflichtungen in Bezug auf Tausch beziehungsweise Übertra-
Devisentermingeschäfte und Zinsswaps) berücksichtigt.
gung finanzieller Vermögenswerte. Unterschieden werden ori-
Ferner werden eingeräumte, noch nicht vollständig gezogene
ginäre und derivative Finanzinstrumente.
Kreditlinien einbezogen.
Die originären Finanzinstrumente umfassen auf der Aktivseite
im Wesentlichen die flüssigen Mittel, die kurzfristigen Wertpapiere, die Forderungen und die übrigen Finanzanlagen. Die
Wertpapiere sind mit dem beizulegenden Zeitwert angesetzt.
Die beizulegenden Zeitwerte der zur Veräußerung verfügbaren
finanziellen Vermögenswerte ergeben sich aus den Börsenkursen oder werden auf der Grundlage anerkannter Bewertungsmethoden ermittelt.
Auf der Passivseite enthalten die originären Finanzinstrumente im Wesentlichen die zu Anschaffungskosten bewerteten Verbindlichkeiten.
Der Bestand an originären Finanzinstrumenten wird in der Bilanz
ausgewiesen, die Höhe der finanziellen Vermögenswerte gibt
das maximale Ausfallrisiko an. Soweit bei den finanziellen Vermögenswerten Ausfallrisiken erkennbar sind, werden diese
Risiken durch Wertberichtigungen abgedeckt.
170
Geschäftsbericht 2008
Informationen für die
Aktionäre
Lagebericht
Konzernabschluss
Den in den nachstehenden Tabellen dargestellten maximal zu
leistenden Auszahlungen („Worst Case“-Betrachtung) stehen
in den gleichen Perioden jeweils – hier nicht aufgeführte – vertraglich fixierte Einzahlungen (zum Beispiel aus Forderungen
aus Lieferungen und Leistungen) gegenüber, die die angegebenen Zahlungsmittelabflüsse in wesentlichem Umfang abdecken werden.
Maximal zu leistende Auszahlungen zum 31.12.2008
(In Tsd. EUR)
Originäre finanzielle Verbindlichkeiten
Derivative finanzielle Verbindlichkeiten
Kreditzusagen
2009
5.909.200
17.366
8.902
5.935.468
2010
353.928
53.614
4.093
411.635
2011–2012
1.155.175
51.722
22.438
1.229.335
nach 2012
516.096
65.108
–
581.204
Summe
7.934.399
187.810
35.433
8.157.642
2009
449.508
12.814
–
462.322
2010–2011
540.224
1.519
29.081
570.824
nach 2011
525.616
23.119
–
548.735
Summe
6.436.466
39.391
44.710
6.520.567
Maximal zu leistende Auszahlungen zum 31.12.2007
(In Tsd. EUR)
Originäre finanzielle Verbindlichkeiten
Derivative finanzielle Verbindlichkeiten
Kreditzusagen
2008
4.921.118
1.939
15.629
4.938.686
Darüber hinaus ist die Liquiditätsversorgung des Konzerns
Auch im für HOCHTIEF wesentlichen Avalbereich verfügt
auch wegen der vorhandenen Kassenbestände und verfüg-
HOCHTIEF über ausreichende Kreditlinien. Die Avalkreditlinien
baren Guthaben bei Kreditinstituten, der veräußerbaren kurz-
haben ein Gesamtvolumen von 9,13 Mrd. Euro (Vorjahr 8,58 Mrd.
fristigen Wertpapiere sowie der freien, ungenutzten Barkredit-
Euro) und sind per 31. Dezember 2008 zu 72 Prozent ausge-
linien ausreichend sichergestellt. Folgende Tabelle zeigt die
nutzt.
wesentlichen Liquiditätsinstrumente auf:
Management von Währungsrisiken
(In Tsd. EUR)
Kassenbestände und
verfügbare Guthaben bei
Kreditinstituten
Veräußerbare Wertpapiere
Freie Barkreditlinien
31.12.2008
31.12.2007
Währungsrisiken (im Sinne von Transaktionsrisiken) entstehen
bei HOCHTIEF aus Forderungen, Verbindlichkeiten, flüssigen
1.064.150
1.497.719
1.335.660
3.897.529
817.676
1.312.918
1.191.619
3.322.213
Mitteln und Wertpapieren sowie schwebenden Geschäften in
einer anderen als der funktionalen Währung der jeweiligen
Konzerngesellschaft. Zur Absicherung gegen wechselkursbedingte Schwankungen dieser Zahlungen beziehungsweise Positionen werden Währungsderivate, maßgeblich Devisentermingeschäfte, eingesetzt. Grundsätzlich sichert HOCHTIEF alle
Die Barkreditlinien setzen sich unter anderem aus einem syn-
Währungsrisiken ab.
dizierten Barkredit mit einem Volumen von 600 Mio. Euro
(Laufzeit bis 22. November 2012, Ausnutzung per 31. Dezem-
Die Abwicklung der Sicherungen der Konzerngesellschaften
ber 2008: 80 Prozent) sowie kurzfristigen Geldmarktlinien mit
erfolgt regelmäßig über die HOCHTIEF Aktiengesellschaft.
einem Volumen von 260 Mio. Euro (Ausnutzung per 31. De-
Durch verbindliche Richtlinien sind Nutzung, getrennte Kon-
zember 2008: 87 Prozent) zusammen. Ein Teil der freien Bar-
trolle und Verantwortlichkeiten bei allen Konzernunternehmen
kreditlinien ist jeweils projektgebunden. Hinsichtlich diverser
klar geregelt. Grundsätzlich werden Währungsderivate nur zur
Kreditlinien bestehen Gläubigerkündigungsrechte (im Rahmen
Absicherung von Risiken eingesetzt (sogenanntes Hedging).
von Financial Covenants); diese Covenants werden im Rah-
Vertragspartner der extern abgeschlossenen Derivate sind
men der Unternehmensplanung laufend überwacht und der-
grundsätzlich Kreditinstitute erster Bonität.
zeit als unkritisch eingestuft. Aufgrund der jeweils breiten und
internationalen Syndizierung wird das Refinanzierungsrisiko
als sehr gering eingestuft. Aus weiteren Vorsichtsüberlegungen
heraus besteht auf Basis der Hauptversammlungsbeschlüsse
des Jahres 2005 ein angemessener Rahmen, um die Eigenmittel zu erhöhen.
Geschäftsbericht 2008
171
In der nachfolgenden Tabelle sind die beizulegenden Zeit-
Die Restlaufzeit der Währungsderivate im Cashflow-Hedge-
werte der Währungsderivate dargestellt.
Accounting beträgt zum 31. Dezember 2008 maximal 22 Monate. Die maximale Restlaufzeit von Währungsderivaten ohne
(In Tsd. EUR)
Aktiva
Devisentermingeschäfte/
Devisenswaps
mit Sicherungshintergrund
(Cashflow-Hedge-Accounting)
mit Sicherungshintergrund
(aber ohne HedgeAccounting)
Passiva
Devisentermingeschäfte/
Devisenswaps
mit Sicherungshintergrund
(Cashflow-Hedge-Accounting)
mit Sicherungshintergrund
(aber ohne HedgeAccounting)
31.12.2008
31.12.2007
Anwendung von Hedge-Accounting beträgt zum 31. Dezember 2008 weniger als zwei Monate.
Wird Hedge-Accounting angewendet, werden die unrealisierten Gewinne und Verluste des Sicherungsgeschäfts zunächst
5.514
8.661
in den „erfolgsneutralen Eigenkapitalveränderungen“ erfasst.
Die Gewinne und Verluste werden erst dann realisiert, wenn
auch das abgesicherte Grundgeschäft erfolgswirksam wird.
2.685
8.199
–
8.661
Derivate werden auf Basis aktueller Marktkonditionen zum Bilanzstichtag bewertet. Bei der Interpretation der positiven und
negativen beizulegenden Zeitwerte von derivativen Finanzinstrumenten ist zu beachten, dass ihnen gegenläufige Grundgeschäfte gegenüberstehen. Im Geschäftsjahr 2008 wurden
Marktwertänderungen aus den oben genannten Derivaten mit
Sicherungshintergrund (Cashflow-Hedge-Accounting) in Höhe
17.042
1.939
von –13.091 Tsd. Euro (Vorjahr 6.838 Tsd. Euro) erfolgsneutral
im Eigenkapital und – 5.159 Tsd. Euro (Vorjahr – Tsd. Euro)
2.448
19.490
–
1.939
aufgrund von Ineffektivitäten erfolgswirksam in der Gewinnund Verlustrechnung erfasst. Sofern kein Hedge-Accounting
angewendet werden kann, werden sämtliche unrealisierten
Gewinne und Verluste des Sicherungsgeschäfts unmittelbar in
der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst; im Geschäftsjahr
waren dies saldiert 237 Tsd. Euro (Vorjahr – Tsd. Euro).
Folgende Sensitivitätsanalysen zeigen auf, welche Effekte sich
das Eigenkapital beziehungsweise auf das Jahresergebnis er-
aus einer Schwankung von zehn Prozent der wesentlichen
geben hätten. Die Analyse basiert auf dem jeweiligen Volu-
Fremdwährungen – australischer Dollar und US-Dollar – auf
men zum Bilanzstichtag.
(In Tsd. EUR)
Änderung des Eigenkapitals aufgrund von Marktwertschwankungen eingesetzter Währungsderivate
mit Sicherungshintergrund (Cashflow-HedgeAccounting)
– USD
– AUD
Änderung des Jahresergebnisses aufgrund nicht
gesicherter Währungspositionen bei originären
Finanzinstrumenten sowie durch Marktwertschwankungen bei derivativen Finanzinstrumenten (ohne
Hedge-Accounting)
– USD
– AUD
172
Geschäftsbericht 2008
31.12.2008
Fremdwährung
steigt um
fällt um
10 Prozent
10 Prozent
31.12.2007
Fremdwährung
steigt um
fällt um
10 Prozent
10 Prozent
1.970
– 5.842
– 1.970
5.842
6.511
10.742
– 6.511
–10.742
– 2.100
2.399
2.371
– 2.404
657
2.753
– 657
– 2.753
Informationen für die
Aktionäre
Lagebericht
Konzernabschluss
Management von Zinsrisiken
In der nachfolgenden Tabelle sind die beizulegenden Zeit-
Zinsrisiken entstehen bei HOCHTIEF durch Finanzpositionen
werte der Zinsderivate dargestellt.
der Aktivseite im Wesentlichen durch verzinsliche Wertpapiere
des Umlaufvermögens. Zinsrisiken auf der Passivseite der
Bilanz betreffen im Wesentlichen Finanzverbindlichkeiten.
Risiken werden hierbei durch zwei Ansätze minimiert: zum einen durch sogenanntes Natural Hedging, also das Eliminieren
von gegenläufigen Zinsrisiken aus originären Finanzinstrumenten
auf der Aktiv- und der Passivseite; zum anderen durch den
Einsatz von Zinsderivaten. Dies sind in der Regel Zinsswaps,
durch die Cashflow-Risiken, die durch Änderungen von Zinssätzen bei variabel verzinslichen Finanzpositionen bestehen, in
Marktwertrisiken, die bei festverzinslichen Finanzpositionen
(In Tsd. EUR)
Aktiva
Zinsswaps
mit Sicherungshintergrund
(Cashflow-HedgeAccounting)
Zinsfutures
ohne Sicherungshintergrund (Einsatz zur
Asset-Management-Strukturierung)
durch einen Marktvergleich auftreten, getauscht werden.
Analog zum Vorgehen bei Währungsderivaten erfolgt die Abwicklung der Sicherungen der Konzerngesellschaften regelmäßig
über die HOCHTIEF Aktiengesellschaft. Ebenfalls bestehen
analoge Regelungen und Richtlinien sowie die grundsätzliche
Bindung an Grundgeschäfte (also kein spekulativer Einsatz).
Vertragspartner der extern abgeschlossenen Derivate sind
grundsätzlich Kreditinstitute erster Bonität.
Passiva
Zinsswaps
mit Sicherungshintergrund
(Cashflow-HedgeAccounting)
Zinsfutures
ohne Sicherungshintergrund (Einsatz zur
Asset-Management-Strukturierung)
31.12.2008
31.12.2007
–
82
175
175
–
82
55.789
3.797
250
56.039
–
3.797
Die Restlaufzeit der Zinsswaps im Cashflow-Hedge-Accoun-
rung eingesetzt wurden, wurden saldiert in Höhe von –75 Tsd.
ting beträgt zum 31. Dezember 2008 maximal 180 Monate.
Euro (Vorjahr – Tsd. Euro) erfolgswirksam in der Gewinn- und
Die maximale Restlaufzeit der Zinsfutures beträgt zum 31. De-
Verlustrechnung erfasst.
zember 2008 drei Monate.
Folgende Sensitivitätsanalysen zeigen auf, welche Effekte sich
Im Geschäftsjahr 2008 wurden Marktwertänderungen aus
aus einer Schwankung um einen Prozentpunkt des jeweiligen
Zinsderivaten mit Sicherungshintergrund (Cashflow-Hedge-
Marktzinsniveaus auf das Eigenkapital beziehungsweise auf
Accounting) in Höhe von – 52.074 Tsd. Euro (Vorjahr 5.168 Tsd.
das Jahresergebnis ergeben hätten. Die Analyse basiert auf
Euro) erfolgsneutral im Eigenkapital erfasst. Marktwertände-
dem jeweiligen Volumen zum Bilanzstichtag.
rungen bei Zinsfutures, die zur Asset-Management-Strukturie-
(In Tsd. EUR)
Änderung des Eigenkapitals aufgrund von Marktwertschwankungen eingesetzter Zinsderivate
mit Sicherungshintergrund (Cashflow-HedgeAccounting) und Marktwertschwankungen festverzinslicher Wertpapiere, die erfolgsneutral zum
beizulegenden Zeitwert bewertet werden
Änderung des Jahresergebnisses aufgrund nicht
gesicherter, zinsvariabler Positionen bei originären
Finanzinstrumenten sowie durch Marktwertschwankungen bei derivativen Finanzinstrumenten (ohne
Hedge-Accounting)
31.12.2008
Marktzinsniveau
steigt um einen
fällt um einen
Prozentpunkt
Prozentpunkt
31.12.2007
Marktzinsniveau
steigt um einen
fällt um einen
Prozentpunkt
Prozentpunkt
24.965
– 25.445
19.569
–19.569
– 9.464
9.464
– 3.492
3.492
Geschäftsbericht 2008
173
Management von sonstigen Preisrisiken
In der nachfolgenden Tabelle sind die beizulegenden Zeit-
Sonstige Preisrisiken entstehen bei HOCHTIEF durch Anlagen
werte der Termingeschäfte sowie von zwei geschriebenen
in kurzfristige beziehungsweise langfristige nicht zinstragende
Optionen dargestellt:
Wertpapiere, maßgeblich Aktien und Fonds, die der Kategorie
„zur Veräußerung verfügbar“ zugeordnet und daher erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden. Daneben resultieren Preisrisiken aus Beteiligungen, die ebenfalls
der Kategorie „zur Veräußerung verfügbar“ zugeordnet werden, soweit die Bewertung zum beizulegenden Zeitwert erfolgt. In der nachfolgenden Tabelle werden diese Positionen
dargestellt. Beteiligungen, die zu fortgeführten Anschaffungs-
(In Tsd. EUR)
Aktiva
Terminkäufe mit Sicherungshintergrund (Cashflow-HedgeAccounting)
Termingeschäfte mit Sicherungshintergrund (aber ohne
Hedge-Accounting)
kosten bewertet werden, da der beizulegende Zeitwert nicht
31.12.2008
31.12.2007
–
50.725
7.622
7.622
–
50.725
82.636
12.055
4.045
–
25.600
112.281
21.600
33.655
verlässlich ermittelbar ist, sind dagegen nicht enthalten.
(In Tsd. EUR)
Preisrisikopositionen der
langfristigen Vermögenswerte
Preisrisikopositionen der
kurzfristigen Vermögenswerte
31.12.2008
31.12.2007
406.785
422.965
197.462
254.118
HOCHTIEF steuert die Preisrisiken aktiv. Eine laufende Beob-
Passiva
Terminkäufe mit Sicherungshintergrund (Cashflow-HedgeAccounting)
Termingeschäfte mit Sicherungshintergrund (aber ohne
Hedge-Accounting)
Geschriebene Optionen ohne
Sicherungshintergrund
achtung und Analyse der Märkte ermöglichen somit eine zeitnahe Steuerung der Anlagen. So können negative Entwicklungen
an den Kapitalmärkten frühzeitig erkannt und entsprechende
Im Geschäftsjahr 2008 wurden Marktwertänderungen aus
Maßnahmen ergriffen werden. Derivate werden nur in Ausnah-
den oben genannten Derivaten mit Sicherungshintergrund
mefällen zur Steuerung sonstiger Preisrisiken eingesetzt.
(Cashflow-Hedge-Accounting) in Höhe von – 44.791 Tsd. Euro
(Vorjahr 13.598 Tsd. Euro) erfolgsneutral im Eigenkapital und
Im Rahmen des Beteiligungsmanagements wurden Termin-
– 76.515 Tsd. Euro (Vorjahr – Tsd. Euro) erfolgswirksam in der
käufe mit einer maximalen Restlaufzeit zum 31. Dezember
Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Letztere sind auf die
2008 von 66 Monaten zu Sicherungszwecken abgeschlossen,
gesunkenen Marktwerte von Infrastruktur-Projektgesellschaften,
die nach den Regelungen für Cashflow-Hedge-Accounting
in die bei der Leighton-Gruppe künftige Einzahlungsverpflich-
abgebildet werden. Des Weiteren wurden aktien- / indexbezo-
tungen bestehen, zurückzuführen. Marktwertänderungen bei
gene Derivate abgeschlossen, die der Absicherung unserer
Termingeschäften ohne Anwendung von Hedge-Accounting
aktienbasierten Vergütungspläne sowie der in einem Spezial-
und bei den geschriebenen Optionen wurden saldiert in Höhe
fonds gehaltenen Wertpapiere dienen und zum 31. Dezember
von – 423 Tsd. Euro (Vorjahr – 21.600 Tsd. Euro) in der Gewinn-
2008 eine maximale Restlaufzeit von 54 Monaten haben. Diese
und Verlustrechnung erfasst.
werden nicht im Rahmen des Hedge-Accountings, sondern
als sogenanntes Natural Hedging bilanziert. Die Ergebnisse
aus der Marktwertbewertung dieser Derivate werden im Personalaufwand beziehungsweise in den anderen Finanzaufwendungen ausgewiesen.
174
Geschäftsbericht 2008
Informationen für die
Aktionäre
Lagebericht
Konzernabschluss
Folgende Sensitivitätsanalysen zeigen auf, welche Effekte sich
aus Schwankungen der Marktwerte von originären und derivativen Finanzinstrumenten von zehn Prozent auf das Eigenkapital beziehungsweise auf das Jahresergebnis ergeben hätten.
Die Analyse basiert auf dem jeweiligen Volumen zum Bilanzstichtag.
(In Tsd. EUR)
Änderung des Eigenkapitals aufgrund von
Marktwertschwankungen eingesetzter Derivate mit Sicherungshintergrund (CashflowHedge-Accounting)
Änderung des Jahresergebnisses aufgrund
von Marktwertschwankungen von Derivaten
ohne Hedge-Accounting
Änderung des Eigenkapitals aufgrund von
Kurswertänderungen von nicht wertgeminderten Wertpapieren
Änderung des Eigenkapitals aufgrund von
Wertänderungen bei nicht wertgeminderten,
zum beizulegenden Zeitwert bewerteten
Beteiligungen
Änderung des Eigenkapitals aufgrund von
Kurswertsteigerungen bei wertgeminderten
Wertpapieren
Änderung des Eigenkapitals aufgrund von
Wertsteigerungen bei wertgeminderten,
zum beizulegenden Zeitwert bewerteten
Beteiligungen
Änderung des Jahresergebnisses aufgrund
von Kurswertminderungen bei wertgeminderten Wertpapieren
Änderung des Jahresergebnisses aufgrund
von Wertminderungen bei wertgeminderten,
zum beizulegenden Zeitwert bewerteten
Beteiligungen
31.12.2008
Marktwert
steigt um 10
fällt um 10
Prozent
Prozent
31.12.2007
Marktwert
steigt um 10
fällt um 10
Prozent
Prozent
8.153
– 8.153
10.742
–10.742
358
– 358
2.160
– 2.160
19.745
–19.745
25.447
– 25.447
37.190
– 37.190
42.262
– 42.262
37
–
–
–
3.453
–
–
–
–
– 37
–
–
–
– 3.453
–
–
Management von Ausfallrisiken
Sicherheiten gegenüberzustellen, sodass das tatsächliche
Ausfallrisiken ergeben sich im HOCHTIEF-Konzern aus dem
Ausfallrisiko geringer ist. Kreditzusagen können maximal in
operativen Geschäft sowie aus bestimmten Finanzierungsak-
Höhe ihres zugesagten Betrags ausfallen. Zum 31. Dezember
tivitäten.
2008 betrug das maximale Ausfallrisiko aus Kreditzusagen
35.433 Tsd. Euro (Vorjahr 44.710 Tsd. Euro).
Das Risikomanagement erfolgt bei HOCHTIEF im operativen
Geschäft durch die laufende bereichsbezogene Überwachung
HOCHTIEF erhält Sicherheiten zur Besicherung von Vertrags-
der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen. Bei Fest-
erfüllung und Gewährleistung durch Nachunternehmer oder
stellung eines konkreten Ausfallrisikos wird diesem Risiko durch
zur Besicherung von Vergütungsansprüchen. Unter anderem
die Bildung von Einzelwertberichtigungen im notwendigen Um-
werden hierbei Gewährleistungs-, Vertragserfüllungs-, Voraus-
fang Rechnung getragen.
zahlungs- und Zahlungsbürgschaften hereingenommen.
HOCHTIEF regelt die Hereinnahme von Sicherheiten in einer
Kreditzusagen werden nur an Unternehmen, die nach der
Richtlinie. Diese umfasst unter anderem die vertragliche Ge-
Equity-Methode bewertet werden, gegeben.
staltung, Durchführung und Verwaltung aller Vereinbarungen.
Details werden abhängig zum Beispiel von Land und Recht-
Das maximale Ausfallrisiko der finanziellen Vermögenswerte
sprechung unterschiedlich geregelt. Bezüglich der Ausfallri-
entspricht den in der Bilanz angesetzten Buchwerten. Diesem
siken prüft HOCHTIEF bei allen hereingenommenen Avalen
sind jedoch die vom HOCHTIEF-Konzern hereingenommenen
die Bonität des Sicherheitengebers. HOCHTIEF bedient sich
Geschäftsbericht 2008
175
bei der Bonitätsbeurteilung soweit wie möglich externer Spezialisten (beispielsweise Ratingagenturen). Die Angabe von
beizulegenden Zeitwerten der erhaltenen Sicherheiten ist
nicht erfolgt, da eine verlässliche Ermittlung regelmäßig nicht
möglich ist.
Im Folgenden werden die überfälligen, nicht wertgeminderten
finanziellen Vermögenswerte dargestellt:
(In Tsd. EUR)
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
Finanzforderungen
Sonstige Forderungen
und sonstige finanzielle
Vermögenswerte
bis 30
Tage
31.12.2008
31 Tage
61 Tage
bis 60
bis 90
Tage
Tage
mehr als
90 Tage
bis 30
Tage
31.12.2007
31 Tage
61 Tage
bis 60
bis 90
Tage
Tage
mehr als
90 Tage
124.587
13
27.149
77
24.446
102
67.997
557
174.729
137
41.774
–
14.354
–
53.358
–
186
124.786
–
27.226
–
24.548
65
68.619
931
175.797
186
41.960
1
14.355
104
53.462
Die Überfälligkeiten der finanziellen Vermögenswerte sind
branchenspezifisch geprägt. Die Zahlungseingänge erfolgen in
Abhängigkeit vom Prozess der Auftragsabnahme und Rechnungsprüfung, der regelmäßig – insbesondere bei Großprojekten – einen längeren Zeitraum in Anspruch nimmt. Die
überfälligen, nicht wertgeminderten finanziellen Vermögenswerte bestehen im Wesentlichen gegenüber öffentlichen Auftraggebern und Industrieunternehmen mit erstklassiger Bonität.
Die einzelwertberichtigten finanziellen Vermögenswerte werden nachfolgend dargestellt:
(In Tsd. EUR)
Forderungen aus Lieferungen
und Leistungen
Kurzfristige
Finanzforderungen
Kurzfristige sonstige Forderungen und sonstige finanzielle
Vermögenswerte
Bruttobuchwert
31.12.2008
Einzelwertberichtigung
Nettobuchwert
Bruttobuchwert
31.12.2007
Einzelwertberichtigung
Nettobuchwert
141.674
95.759
45.915
209.395
100.971
108.424
5.447
5.447
–
5.316
5.316
–
32.038
179.159
30.338
131.544
1.700
47.615
32.349
247.060
28.646
134.933
3.703
112.127
In den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind
branchentypisch im Wesentlichen wertberichtigte Nachtragsforderungen enthalten.
176
Geschäftsbericht 2008
Informationen für die
Aktionäre
Lagebericht
Konzernabschluss
Nachstehende Tabelle enthält die Entwicklung der Wertberichtigungen auf finanzielle Vermögenswerte:
Wertberichtigungsspiegel
(In Tsd. EUR)
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
Kurzfristige Finanzforderungen
Kurzfristige sonstige Finanzforderungen und
sonstige finanzielle Vermögenswerte
1.1.2007
94.871
5.272
Veränderungen*
6.100
44
31.12.2007/
1.1.2008
100.971
5.316
Veränderungen*
– 5.212
131
31.12.2008
95.759
5.447
26.938
127.081
1.708
7.852
28.646
134.933
1.692
– 3.389
30.338
131.544
Finanzforderungen in Höhe von 318 Tsd. Euro (Vorjahr 680
und überprüft die Kapitalstruktur des Konzerns regelmäßig.
Tsd. Euro) wären ohne Neuverhandlung der vertraglichen Be-
Im Rahmen dieser Beurteilung werden risikoadäquate Kapital-
dingungen überfällig beziehungsweise wertgemindert gewe-
kosten berücksichtigt.
*Die Veränderungen ergeben
sich aus Zuführungen, Auflösungen, Inanspruchnahmen,
Währungsanpassungen und
Änderungen des Konsolidierungskreises.
sen. Im Vorjahr wären des Weiteren Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 12.024 Tsd. Euro ohne
Die Gesamtstrategie des Kapitalrisikomanagements hat sich
Neuverhandlung der vertraglichen Bedingungen überfällig be-
im laufenden Geschäftsjahr im Vergleich zum Vorjahr nicht
ziehungsweise wertgemindert gewesen.
verändert.
Hinsichtlich der weder überfälligen noch wertgeminderten fi-
Ergänzende Angaben zu Finanzinstrumenten
nanziellen Vermögenswerte liegen derzeit keine Hinweise auf
Nachfolgend werden die Buchwerte und beizulegenden Zeit-
weiteren bonitätsbedingten Wertberichtigungsbedarf vor.
werte nach Klassen von Finanzinstrumenten und die Buchwerte nach IAS 39-Bewertungskategorien zum 31. Dezember
Kapitalrisikomanagement
2008 und zum 31. Dezember 2007 dargestellt:
Der HOCHTIEF-Konzern steuert sein Kapital mit dem Ziel, zu
gewährleisten, dass sämtliche Konzernunternehmen weiterhin
ihr Geschäft unter der Prämisse der Unternehmensfortführung
betreiben können. Durch die bedarfsweise Optimierung des
Verhältnisses von Eigen- zu Fremdkapital werden die Kapitalkosten so gering wie möglich gehalten. Diese Maßnahmen
dienen einer Maximierung der Erträge der Anteilseigner.
Die Kapitalstruktur setzt sich aus den in der Bilanz ausgewiesenen lang- und kurzfristigen Schulden abzüglich der flüssigen Mittel als Nettofremdkapital und dem bilanziellen Eigenkapital zusammen. Der Risikosteuerungskreis beurteilt
Geschäftsbericht 2008
177
2008
Buchwert je Bewertungskategorie
Finanzielle
Vermögenswerte
zur Verzu
Kredite und
äußerung
HandelsForderunverfügbar
zwecken
gen
gehalten
(In Tsd. EUR)
Aktiva
At Equity bewertete
Finanzanlagen
Übrige Finanzanlagen
zum Fair Value bewertet
zu fortgeführten Anschaffungskosten
Finanzforderungen
langfristig
kurzfristig
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
Sonstige Forderungen
und sonstige finanzielle
Vermögenswerte
langfristig
zum Fair Value bewertet
zu fortgeführten Anschaffungskosten
nicht im Anwendungsbereich des IFRS 7
kurzfristig
zum Fair Value bewertet
zu fortgeführten Anschaffungskosten
nicht im Anwendungsbereich des IFRS 7
Wertpapiere
Flüssige Mittel
Passiva
Finanzverbindlichkeiten
langfristig
kurzfristig
Verbindlichkeiten aus
Lieferungen und Leistungen
Sonstige Verbindlichkeiten
langfristig
zum Fair Value bewertet
zu fortgeführten Anschaffungskosten
nicht im Anwendungsbereich des IFRS 7
kurzfristig
zum Fair Value bewertet
zu fortgeführten Anschaffungskosten
nicht im Anwendungsbereich des IFRS 7
178
Geschäftsbericht 2008
Keiner Bewertungskategorie zugehörig
Finanzielle
Verbindlichkeiten
zu
zu fortHandelsgeführten
zwecken
Anschafgehalten
fungskosten
in einem
bilanziellen
Sicherungszusammenhang stehend
und Finanzierungsleasing
nicht im
Anwendungsbereich des
IFRS 7
Summe
Buchwerte
31.12.2008
Summe
beizulegende
Zeitwerte
31.12.2008
–
–
–
–
–
–
1.668.942
1.668.942
1.668.942
406.785
–
–
–
–
–
–
406.785
406.785
23.273
430.058
–
–
–
–
–
–
–
–
–
–
–
–
23.273
430.058
23.273
430.058
–
–
–
–
347.982
91.944
–
–
–
–
4.686
1.369
–
–
352.668
93.313
352.668
93.313
–
–
4.643.296
–
–
–
–
4.643.296
4.643.296
–
7.622
–
–
–
1
–
7.623
7.623
–
–
5.403
–
–
–
–
5.403
5.403
–
–
–
7.622
–
5.403
–
–
–
–
–
1
82.780
82.780
82.780
95.806
82.780
95.806
–
2.860
–
–
–
5.513
–
8.373
8.373
–
–
97.061
–
–
–
–
97.061
97.061
–
–
809.396
–
–
2.860
–
–
–
97.061
–
1.787.713
–
–
–
–
–
–
–
–
–
5.513
–
–
65.527
65.527
–
–
65.527
170.961
809.396
1.787.713
65.527
170.961
809.396
1.787.713
–
–
–
–
–
–
–
–
1.664.509
1.230.199
13.955
18.153
–
–
1.678.464
1.248.352
1.656.713
1.248.352
–
–
–
–
4.555.023
–
6.748
4.561.771
4.561.771
–
–
–
28.009
–
142.435
–
170.444
170.444
–
–
–
–
458
–
–
458
458
–
–
–
–
–
–
–
28.009
–
458
–
142.435
48.118
48.118
48.118
219.020
48.118
219.020
–
–
–
4.334
–
13.032
–
17.366
17.366
–
–
–
–
45.698
–
–
45.698
45.698
–
–
–
–
–
–
–
4.334
–
45.698
–
13.032
204.044
204.044
204.044
267.108
204.044
267.108
Informationen für die
Aktionäre
Lagebericht
2007
Buchwert je Bewertungskategorie
Finanzielle
Vermögenswerte
zur Verzu
Kredite und
äußerung
HandelsForderunverfügbar
zwecken
gen
gehalten
(In Tsd. EUR)
Aktiva
At Equity bewertete
Finanzanlagen
Übrige Finanzanlagen
zum Fair Value bewertet
zu fortgeführten Anschaffungskosten
Finanzforderungen
langfristig
kurzfristig
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
Sonstige Forderungen
und sonstige finanzielle
Vermögenswerte
langfristig
zum Fair Value bewertet
zu fortgeführten Anschaffungskosten
nicht im Anwendungsbereich des IFRS 7
kurzfristig
zum Fair Value bewertet
zu fortgeführten Anschaffungskosten
nicht im Anwendungsbereich des IFRS 7
Wertpapiere
Flüssige Mittel
Passiva
Finanzverbindlichkeiten
langfristig
kurzfristig
Verbindlichkeiten aus
Lieferungen und Leistungen
Sonstige Verbindlichkeiten
langfristig
zum Fair Value bewertet
zu fortgeführten Anschaffungskosten
nicht im Anwendungsbereich des IFRS 7
kurzfristig
zum Fair Value bewertet
zu fortgeführten Anschaffungskosten
nicht im Anwendungsbereich des IFRS 7
Keiner Bewertungskategorie zugehörig
Finanzielle
Verbindlichkeiten
zu
zu fortHandelsgeführten
zwecken
Anschafgehalten
fungskosten
Konzernabschluss
in einem
bilanziellen
Sicherungszusammenhang stehend
und Finanzierungsleasing
nicht im
Anwendungsbereich des
IFRS 7
Summe
Buchwerte
31.12.2007
Summe
beizulegende
Zeitwerte
31.12.2007
–
–
–
–
–
–
1.462.459
1.462.459
1.462.459
422.965
–
–
–
–
–
–
422.965
422.965
132.690
555.655
–
–
–
–
–
–
–
–
–
–
–
–
132.690
555.655
132.690
555.655
–
–
–
–
356.554
79.950
–
–
–
–
8.621
1.344
–
–
365.175
81.294
365.175
81.294
–
–
3.691.166
–
–
–
–
3.691.166
3.691.166
–
–
–
–
–
157
–
157
157
–
–
6.899
–
–
–
–
6.899
6.899
–
–
–
–
–
6.899
–
–
–
–
–
157
123.902
123.902
123.902
130.958
123.902
130.958
–
–
–
–
–
59.311
–
59.311
59.311
–
–
172.979
–
–
–
–
172.979
172.979
–
–
766.384
–
–
–
–
–
–
172.979
–
1.402.527
–
–
–
–
–
–
–
–
–
59.311
–
–
79.393
79.393
–
–
79.393
311.683
766.384
1.402.527
79.393
311.683
766.384
1.402.527
–
–
–
–
–
–
–
–
1.309.799
622.556
14.229
20.163
–
–
1.324.028
642.719
1.325.853
642.719
–
–
–
–
4.138.942
–
4.450
4.143.392
4.143.392
–
–
–
21.600
–
15.852
–
37.452
37.452
–
–
–
–
900
–
–
900
900
–
–
–
–
–
–
–
21.600
–
900
–
15.852
41.082
41.082
41.082
79.434
41.082
79.434
–
–
–
–
–
1.939
–
1.939
1.939
–
–
–
–
55.378
–
–
55.378
55.378
–
–
–
–
–
–
–
–
–
55.378
–
1.939
216.585
216.585
216.585
273.902
216.585
273.902
Geschäftsbericht 2008
179
Bei den kurzfristigen Finanzinstrumenten entsprechen auf-
zulegenden Zeitwerts zu Anschaffungskosten bewertet wer-
grund der kurzen Restlaufzeiten beziehungsweise der Bilan-
den. Die langfristigen Finanzforderungen wurden weder im
zierung zum Marktwert die Buchwerte den Marktwerten zum
Geschäftsjahr noch im Vorjahr wertgemindert. Die kurzfris-
Abschlussstichtag. Die langfristigen Wertpapiere werden in
tigen Finanzforderungen wurden in Höhe von 221 Tsd. Euro
der Kategorie „zur Veräußerung verfügbar“ erfolgsneutral zum
(Vorjahr 184 Tsd. Euro) wertberichtigt. Forderungen aus Lie-
beizulegenden Zeitwert bewertet, sodass sich auch hier
ferungen und Leistungen wurden mit 8.065 Tsd. Euro (Vorjahr
Buchwert und beizulegender Zeitwert entsprechen.
4.839 Tsd. Euro), kurzfristige sonstige Forderungen und finanzielle Vermögenswerte mit 2.954 Tsd. Euro (Vorjahr 2.052
Soweit der beizulegende Zeitwert für Anteile an nicht konsoli-
Tsd. Euro) wertgemindert.
dierten Tochterunternehmen und übrigen Beteiligungen verlässlich ermittelbar ist, wird dieser angesetzt. Wenn ein verlässlicher Zeitwert nicht vorliegt, erfolgt die Bewertung innerhalb
der Kategorie „zur Veräußerung verfügbar“ zu Anschaffungskosten.
Finanzielle Vermögenswerte mit einem Buchwert von 35.240
34. Eventualschulden und sonstige finanzielle
Verpflichtungen
(In Tsd. EUR)
Verbindlichkeiten aus Bürgschaften und Patronatserklärungen
31.12.2008
31.12.2007
27.641
17.871
Tsd. Euro (Vorjahr 38.317 Tsd. Euro) werden zum 31. Dezember 2008 als Sicherheiten für bilanzierte finanzielle Verbind-
Die Haftungsverhältnisse waren überwiegend zur Sicherung
lichkeiten und nicht bilanzierte Eventualschulden gegeben.
aufgenommener Bankkredite, für Vertragserfüllungen, Gewährleistungsverpflichtungen und Vorauszahlungen gegeben.
Die folgende Tabelle zeigt das Nettoergebnis aus Finanz-
Wir bürgten am Bilanzstichtag im Wesentlichen für Beteili-
instrumenten nach IAS 39-Bewertungskategorien:
gungsgesellschaften und Arbeitsgemeinschaften. Im Übrigen
haften wir gesamtschuldnerisch für alle Arbeitsgemeinschaften,
an denen wir beteiligt sind.
Nettoergebnis aus Finanzinstrumenten
(In Tsd. EUR)
Zur Veräußerung verfügbar
Zu Handelszwecken gehalten
Kredite und Forderungen
Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten
2008
– 7.516
18.800
100.844
2007
123.745
–
93.299
–195.194
– 83.066
–105.454
111.590
Im Oktober 2007 hat die HOCHTIEF Aktiengesellschaft den
syndizierten Avalkredit auf 2,0 Mrd. Euro erhöht. Der Kreditrahmen stellt die Bereitstellung von Bürgschaften für die gewöhnliche Geschäftstätigkeit vornehmlich der Unternehmensbereiche HOCHTIEF Europe, HOCHTIEF Concessions und
HOCHTIEF Real Estate sicher. Der syndizierte Avalkredit hat
eine Laufzeit von fünf Jahren und ist zum 31. Dezember 2008
mit 1,17 Mrd. Euro (Vorjahr 1,19 Mrd. Euro) in Anspruch ge-
In die Ermittlung des Nettoergebnisses aus Finanzinstrumen-
nommen.
ten werden Zinserträge und -aufwendungen, Wertberichtigungen /-aufholungen, Erträge und Aufwendungen aus der
Die HOCHTIEF Aktiengesellschaft hat zugunsten amerikani-
Währungsumrechnung, Dividendenerträge, Abgangsgewinne
scher Versicherungsgesellschaften eine unbegrenzte Garantie
beziehungsweise -verluste und sonstige erfolgswirksam er-
für Verpflichtungen der Turner- und der Flatiron-Gruppe im
fasste Änderungen des beizulegenden Zeitwerts von Finanz-
Rahmen des sogenannten Bondings ausgelegt. Dieses in den
instrumenten einbezogen.
USA gesetzlich vorgesehene Sicherungsmittel garantiert die
Erfüllung von Projekten der öffentlichen Hand. Weiterhin
Im Geschäftsjahr 2008 wurden Wertberichtigungen auf finan-
kommt es bei ausgewählten sonstigen Kunden zum Einsatz.
zielle Vermögenswerte in Höhe von 47.504 Tsd. Euro (Vorjahr
Das gesamte Bondingvolumen beläuft sich auf 4.758 Mio.
8.961 Tsd. Euro) vorgenommen. Die Wertminderungen betref-
US-Dollar (Vorjahr 4.812 Mio. US-Dollar). Die Ausnutzung des
fen mit 36.264 Tsd. Euro (Vorjahr 1.886 Tsd. Euro) die Buch-
Bondingvolumens beträgt im Berichtsjahr 3.579 Mio. US-Dollar
werte von nicht konsolidierten Tochterunternehmen und übrigen
(Vorjahr 3.559 Mio. US-Dollar). Eine Inanspruchnahme aus
Beteiligungen, die aufgrund der Nichtverfügbarkeit eines bei-
180
Geschäftsbericht 2008
Informationen für die
Aktionäre
Lagebericht
Konzernabschluss
dieser HOCHTIEF-Garantie ist in der Vergangenheit nicht er-
Rechtsstreitigkeiten
folgt und wird zurzeit für die Zukunft auch nicht erwartet.
Gesellschaften des HOCHTIEF-Konzerns sind im Rahmen ihres
Geschäftsbetriebs in Gerichtsprozesse involviert. HOCHTIEF
Daneben bestehen für den HOCHTIEF-Konzern weitere Aval-
erwartet durch diese Prozesse jedoch keine wesentlichen ne-
kreditlinien mit einem Gesamtbetrag von 3,71 Mrd. Euro (Vor-
gativen Auswirkungen auf die wirtschaftliche und finanzielle
jahr 3,31 Mrd. Euro) bei Versicherungsgesellschaften und
Situation des Konzerns.
Banken.
35. Segmentberichterstattung
Das Bestellobligo aus erteilten Investitionsaufträgen beträgt
Im HOCHTIEF-Konzern ergibt sich die Segmentabgrenzung
im Konzern 364.426 Tsd. Euro (Vorjahr 296.712 Tsd. Euro) und
aus den jeweiligen geschäftlichen Aktivitäten der Unterneh-
betrifft im Wesentlichen die Bergbauaktivitäten der Leighton-
mensbereiche. Die Segmentierung der Unternehmensbe-
Gruppe.
reiche und Regionen basiert dabei auf der internen Berichterstattung.
Einzahlungsverpflichtungen auf Finanzanlagen bestehen in
Höhe von 138.107 Tsd. Euro (Vorjahr 203.197 Tsd. Euro) im
Mit Wirkung zum 1. Januar 2008 bestehen folgende Unter-
Wesentlichen für PPP-Projektgesellschaften im Unterneh-
nehmensbereiche / Segmente:
mensbereich HOCHTIEF Asia Pacific.
HOCHTIEF Americas
HOCHTIEF Asia Pacific
Die Mindestleasingzahlungen für Operate-Leasing-Verträge
HOCHTIEF Concessions
werden wie folgt fällig:
HOCHTIEF Europe
HOCHTIEF Real Estate
HOCHTIEF Services
Operate Leasing
(In Tsd. EUR)
Fällig bis 1 Jahr
Fällig 1 bis 5 Jahre
Fällig über 5 Jahre
31.12.2008
Nominalwert
252.203
618.100
61.488
31.12.2007
Nominalwert
221.448
563.411
67.246
Unternehmenszentrale / Konsolidierung
Unter Unternehmenszentrale / Konsolidierung werden die Unternehmenszentrale, andere, nicht den gesondert dargestellten Unternehmensbereichen zuordenbare Tätigkeiten, insbesondere das Management unserer finanziellen Ressourcen
und Versicherungsaktivitäten, sowie Konsolidierungseffekte
Die Verpflichtungen aus dem Operate Leasing betreffen über-
dargestellt. Die Versicherungsaktivitäten werden in der Unter-
wiegend technische Anlagen und Maschinen der Leighton-
nehmenszentrale verantwortlich von der HOCHTIEF Insurance
Gruppe. Die Erhöhung ergibt sich aus der Ausweitung der Ak-
Broking and Risk Management Solutions GmbH – mit zwei Toch-
tivitäten im Bergbaubereich.
tergesellschaften in Luxemburg – gesteuert. Die HOCHTIEFVersicherungsgesellschaften bieten verschiedene Rückversi-
Die Leasingzahlungen aus Operate-Leasing-Verträgen betru-
cherungsleistungen für Bauleistungs-, Lieferantenausfall-,
gen 249.990 Tsd. Euro (Vorjahr 226.130 Tsd. Euro).
Bürgschafts- und Haftpflicht- sowie Arbeitnehmer-Unfallversicherungen an.
Die Verpflichtungen aus langfristigen Mietverträgen betragen
340.743 Tsd. Euro (Vorjahr 335.875 Tsd. Euro). Die unkünd-
Ausführliche Informationen zu den einzelnen operativen Seg-
bare Mietdauer liegt zwischen zwei und 13 Jahren. Den Miet-
menten enthält der Lagebericht.
zahlungsverpflichtungen stehen erwartete Mieterträge in Höhe
von 143.391 Tsd. Euro (Vorjahr 122.303 Tsd. Euro) gegenüber.
Zudem bestehen weitere finanzielle Verpflichtungen aus langfristigen Liefer- und Leistungsverträgen in Höhe von 17.395
Tsd. Euro (Vorjahr 24.655 Tsd. Euro).
Geschäftsbericht 2008
181
Unternehmensbereiche
(In Tsd. EUR)
HOCHTIEF Americas
HOCHTIEF Asia Pacific
HOCHTIEF Concessions
HOCHTIEF Europe
HOCHTIEF Real Estate
HOCHTIEF Services
Unternehmenszentrale / Konsolidierung
Unternehmensbereiche
(In Tsd. EUR)
HOCHTIEF Americas
HOCHTIEF Asia Pacific
HOCHTIEF Concessions
HOCHTIEF Europe
HOCHTIEF Real Estate
HOCHTIEF Services
Unternehmenszentrale / Konsolidierung
Unternehmensbereiche
(In Tsd. EUR)
HOCHTIEF Americas
HOCHTIEF Asia Pacific
HOCHTIEF Concessions
HOCHTIEF Europe
HOCHTIEF Real Estate
HOCHTIEF Services
Unternehmenszentrale / Konsolidierung
Regionen
(In Tsd. EUR)
Deutschland
Übriges Europa
Amerika
Asien
Australien
Afrika
182
Geschäftsbericht 2008
Außenumsätze
2008
8.045.101
6.884.539
162.851
2.414.887
791.148
683.097
121.362
19.102.985
2007
6.953.223
5.989.419
197.947
2.169.523
480.425
555.924
105.291
16.451.752
Ergebnis vor Steuern/
EBT
2008
76.893
327.212
109.629
– 34.247
54.174
22.906
– 36.452
520.115
2007
76.011
404.485
155.348
–149.403
58.593
20.415
– 64.128
501.321
Buchwerte der at Equity bewerteten Finanzanlagen
2008
27.094
936.161
653.273
3.344
47.445
1.625
–
1.668.942
2007
34.591
703.131
697.406
1.133
25.263
935
–
1.462.459
Außenumsätze nach
Sitz der Kunden
2008
2007
2.584.253
2.220.002
1.304.202
1.174.205
8.197.490
7.059.090
2.083.482
1.170.591
4.932.683
4.827.364
875
500
19.102.985
16.451.752
Innenumsätze
2008
–
266
3.292
154.487
20.433
26.389
50.807
255.674
2007
55
334
614
151.750
13.084
26.204
45.054
237.095
Konzerngewinn
2008
42.371
133.282
69.382
– 60.108
46.111
13.505
– 69.468
175.075
2007
45.795
167.840
89.118
–158.759
56.854
18.273
– 78.425
140.696
Investitionen in immaterielle
Vermögenswerte, Sachanlagen
und Investment Properties
2008
2007
34.049
24.290
538.713
638.332
181
505
47.826
26.258
3.299
3.192
11.112
6.430
10.312
4.167
645.492
703.174
Bruttovermögen
(Bilanzsumme)
2008
2007
4.147.895
3.754.878
1.185.741
935.012
2.700.357
2.445.975
1.425.886
1.055.495
2.639.424
2.465.577
–
–
12.099.303
10.656.937
Informationen für die
Aktionäre
Lagebericht
Konzernabschluss
Bereichsumsätze
(Außen- und Innenumsätze)
2008
2007
8.045.101
6.953.278
6.884.805
5.989.753
166.143
198.561
2.569.374
2.321.273
811.581
493.509
709.486
582.128
172.169
150.345
19.358.659
16.688.847
Ergebnis der betrieblichen
Tätigkeit (Segmentergebnis)
2008
2007
63.710
57.957
264.150
261.268
26.465
20.187
– 53.092
–165.640
61.543
45.541
26.044
21.440
– 78.311
–117.861
310.509
122.892
Gewinn- und Verlustanteile an assoziierten und
Gemeinschaftsunternehmen,
die nach der Equity-Methode
bewertet werden
2008
2007
8.048
–1.877
219.537
161.931
72.886
88.843
881
–1.062
14.958
17.486
691
562
–
–
317.001
265.883
Planmäßige
Abschreibungen
Investitionen in
Finanzanlagen
2008
2.961
466.524
27.558
5.673
7.788
–
–
510.504
2007
191.017
726.613
130.746
3.205
9.396
10.051
1
1.071.029
2008
41.617
312.818
345
20.124
4.531
7.527
2.475
389.437
2007
18.134
257.698
757
17.603
3.327
6.009
5.292
308.820
Investitionen gesamt
2008
37.010
1.005.237
27.739
53.499
11.087
11.112
10.312
1.155.996
2007
215.307
1.364.945
131.251
29.463
12.588
16.481
4.168
1.774.203
EBITDA
2008
144.428
740.285
146.054
– 8.825
86.261
34.281
– 74.124
1.068.360
Betriebliches Ergebnis / EBITA
2007
95.183
699.029
186.035
–114.069
68.261
28.011
–110.480
851.970
Wertminderungen
2008
–
–
–
676
–
–
2.193
2.869
2007
–
–
–
70
1.938
–
1.662
3.670
Bruttovermögen
(Bilanzsumme)
2008
2.618.403
3.908.115
1.445.245
2.001.738
1.304.410
306.201
515.191
12.099.303
2007
2.354.004
3.521.243
1.471.819
1.880.959
1.156.955
304.756
– 32.799
10.656.937
2008
102.811
427.467
145.709
– 29.625
81.730
26.754
– 78.791
676.055
2007
77.049
441.331
185.277
–131.742
62.996
22.002
–117.433
539.480
Zahlungsunwirksame
Aufwendungen
2008
102.765
179.893
11.908
151.273
56.517
41.323
53.724
597.403
2007
66.333
170.675
13.690
164.367
46.245
37.322
72.150
570.782
Bruttoschulden
2008
2.499.969
2.691.515
980.316
1.645.356
1.215.909
205.521
– 685
9.237.901
2007
2.205.823
2.610.256
974.021
1.465.205
1.103.017
218.157
– 920.362
7.656.117
Investitionen
2008
42.139
32.376
55.086
71.151
955.244
–
1.155.996
2007
52.484
68.465
213.994
509.095
930.165
–
1.774.203
Geschäftsbericht 2008
183
Erläuterungen zu den Segmentdaten
fenden Geschäftstätigkeit und werden daher in das neutrale
Die Innenumsätze geben die Höhe der Umsätze zwischen
Ergebnis umgegliedert. Im Berichtsjahr wurde das Ergebnis
den Unternehmensbereichen / Segmenten an. Innenumsätze
der betrieblichen Tätigkeit im Konzern um das negative neu-
werden unter Bedingungen wie unter fremden Dritten abge-
trale Ergebnis in Höhe von 14.987 Tsd. Euro (Vorjahr 22.591
rechnet. Die Summe aus Außenumsätzen und Innenumsätzen
Tsd. Euro) bereinigt. Das neutrale Ergebnis enthält ausschließ-
ergibt die Bereichsumsätze.
lich Restrukturierungsaufwendungen im Unternehmensbereich Europe.
Die Gewinn- und Verlustanteile an assoziierten und Gemeinschaftsunternehmen, die nach der Equity-Methode bewertet
Das Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit wird durch die Zins-
werden, umfassen Erträge und Aufwendungen aus diesen
gutschrift auf den durchschnittlichen Finanzierungssaldo aus
Beteiligungen einschließlich Wertminderungen auf at Equity
den Geschäftsjahren 2008 und 2007 korrigiert. Diese Zinsgut-
bewertete Finanzanlagen.
schrift ist betriebswirtschaftlich nicht der Finanzierungstätigkeit zuzurechnen, sondern betrieblich bedingt, da die Erlöse
Die Abschreibungen betreffen immaterielle Vermögenswerte
um diesen Zinsanteil geschmälert sind. Der durchschnittliche
mit bestimmbarer Nutzungsdauer, Sachanlagen sowie Invest-
Finanzierungssaldo errechnet sich aus den zu verzinsenden
ment Properties.
Finanzierungsmitteln abzüglich zu finanzierender Vorräte und
Herstellungskosten für Fertigungsaufträge (Forderungen und
Die Investitionen umfassen die Zugänge bei den immateriellen
Verbindlichkeiten aus PoC). Die Finanzierungsmittel umfassen
Vermögenswerten, Sachanlagen, Investment Properties, at
die erhaltenen Anzahlungen aus langfristigen Fertigungsauf-
Equity bewerteten Finanzanlagen (ohne Fortschreibung des
trägen sowie den Saldo aus Verbindlichkeiten und Forderungen
Equity-Buchwerts), Tochterunternehmen sowie den übrigen
gegenüber Dritten sowie Arbeitsgemeinschaften.
Beteiligungen.
36. Angaben zur Konzern-Kapitalflussrechnung
Das Bruttovermögen entspricht der konsolidierten Bilanzsum-
Die Kapitalflussrechnung ist nach den Mittelveränderungen aus
me der Unternehmensbereiche. Die Bruttoschulden ergeben
laufender Geschäfts-, Investitions- und Finanzierungstätigkeit
sich aus dem Bruttovermögen abzüglich des konsolidierten
gegliedert. Auswirkungen von Wechselkursänderungen und
Eigenkapitals.
von Übertragungen auf den HOCHTIEF-Pensionsfonds sind
dabei eliminiert; ihr Einfluss auf die flüssigen Mittel wird geson-
Das Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit lässt sich wie folgt
dert gezeigt. Mittelveränderungen aus dem Erwerb und der
zum betrieblichen Ergebnis / EBITA überleiten:
Veräußerung konsolidierter Gesellschaften werden innerhalb
der Investitionstätigkeit gesondert ausgewiesen. Die Verände-
(In Tsd. EUR)
*Aufgrund der Änderung der
Konzernstruktur zum 1. Januar
2008 wurde die Zinsgutschrift
angepasst. Anders als im Vorjahr veröffentlicht, wird eine
Zinsgutschrift nur noch für die
im Modul Bau tätigen Unternehmensbereiche HOCHTIEF
Americas, HOCHTIEF Asia
Pacific und HOCHTIEF Europe
berücksichtigt.
Ergebnis der betrieblichen
Tätigkeit
+ Beteiligungsergebnis
– Neutrales Ergebnis
+ Zinsgutschrift*
Betriebliches Ergebnis /
EBITA
2008
2007
rungen der flüssigen Mittel aus der Änderung des Konsolidierungskreises in Höhe von –19.660 Tsd. Euro (Vorjahr 77.999
310.509
305.987
(+) 14.987
44.572
122.892
354.303
(+) 22.591
39.694
Tsd. Euro) entfallen mit 758 Tsd. Euro (Vorjahr 78.532 Tsd. Euro)
676.055
539.480
Die in der Kapitalflussrechnung mit 1.787.713 Tsd. Euro (Vor-
auf erworbene flüssige Mittel aus Akquisitionen und mit 20.418
Tsd. Euro (Vorjahr 533 Tsd. Euro) auf mitveräußerte Bestände
an flüssigen Mitteln.
jahr 1.402.527 Tsd. Euro) ausgewiesenen flüssigen Mittel zum
Die Überleitung zum betrieblichen Ergebnis / EBITA umfasst
Jahresende stimmen mit dem entsprechenden Gesamtbetrag
folgende Sachverhalte:
der flüssigen Mittel in der Bilanz überein. Hiervon bestehen
1.743 Tsd. Euro (Vorjahr 2.165 Tsd. Euro) als Kassenbestände,
Das Beteiligungsergebnis enthält alle Erträge und Aufwendungen,
1.063.771 Tsd. Euro (Vorjahr 817.630 Tsd. Euro) als Guthaben
die aus betrieblich veranlassten Beteiligungen entstanden
bei Kreditinstituten sowie 722.199 Tsd. Euro (Vorjahr 582.732
sind, und stellt daher einen integralen Bestandteil der opera-
Tsd. Euro) als kurzfristig veräußerbare Wertpapiere mit einer
tiven Tätigkeit des Konzerns dar.
Restlaufzeit bei Erwerb von bis zu drei Monaten. Die flüssigen
Mittel unterliegen Verfügungsbeschränkungen in Höhe von
Erträge und Aufwendungen, die aus betriebswirtschaftlicher
Sicht ungewöhnlich beziehungsweise durch Sondervorgänge
entstanden sind, beeinträchtigen die Beurteilung der lau-
184
Geschäftsbericht 2008
1.364 Tsd. Euro (Vorjahr 2.119 Tsd. Euro).
Informationen für die
Aktionäre
Lagebericht
Konzernabschluss
In der Mittelveränderung aus laufender Geschäftstätigkeit
Die Verwendungsmöglichkeiten des Finanzvermögens unter-
werden alle zahlungsunwirksamen Aufwendungen und Erträ-
liegen Einschränkungen. Dem Nettofinanzvermögen stehen
ge sowie das Ergebnis aus Anlagenabgängen und Entkon-
Vorauszahlungen von Auftraggebern, Einzahlungsverpflich-
solidierungen bereinigt.
tungen auf Finanzanlagen und das Bestellobligo aus erteilten
Investitionsaufträgen gegenüber. Die Vorauszahlungen von
Die Mittelzuflüsse aus der laufenden Geschäftstätigkeit und
Auftraggebern in Höhe von 664.536 Tsd. Euro (Vorjahr 557.669
der Finanzierungstätigkeit lagen über den Liquiditätsabflüssen
Tsd. Euro) dienen zur Finanzierung der Auftragskosten. Ein-
aus der Investitionstätigkeit.
zahlungsverpflichtungen auf Finanzanlagen bestehen in Höhe
von 138.107 Tsd. Euro (Vorjahr 203.197 Tsd. Euro) im Wesent-
In der Mittelveränderung aus laufender Geschäftstätigkeit sind
lichen für PPP-Projektgesellschaften im Unternehmensbereich
unter anderem enthalten:
HOCHTIEF Asia Pacific. Das Bestellobligo aus erteilten Inves-
Ř=LQVHLQQDKPHQYRQ7VG(XUR9RUMDKU7VG
titionsaufträgen in Höhe von 364.426 Tsd. Euro (Vorjahr 296.712
Tsd. Euro) betrifft im Wesentlichen die Bergbauaktivitäten der
Euro),
Ř=LQVDXVJDEHQYRQ7VG(XUR9RUMDKU7VG
Leighton-Gruppe.
Euro) und
ŘJH]DKOWH(UWUDJVWHXHUQYRQ7VG(XUR9RUMDKU
Die Finanzforderungen enthalten neben Finanzforderungen
gegenüber nicht konsolidierten Tochterunternehmen und Be-
165.416 Tsd. Euro).
teiligungen Zinsabgrenzungen und übrige Finanzforderungen.
Nach Abzug des nicht zahlungswirksamen Teils aus der EquityBewertung beträgt das zugeflossene Beteiligungsergebnis
Die sonstigen Finanzverbindlichkeiten umfassen Finanzver-
(Dividenden) 353.904 Tsd. Euro (Vorjahr 299.245 Tsd. Euro).
bindlichkeiten gegenüber nicht konsolidierten Tochterunternehmen und Beteiligungen sowie übrige Finanzverbindlich-
Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurden 90.931 Tsd. Euro
keiten.
(Vorjahr 72.445 Tsd. Euro) an HOCHTIEF-Aktionäre ausgeschüttet. Dividenden an fremde Gesellschafter sind in Höhe
Aus Erst- und Entkonsolidierungen ergibt sich eine Verminde-
von 143.684 Tsd. Euro (Vorjahr 123.158 Tsd. Euro) gezahlt
rung des Nettofinanzvermögens in Höhe von 51.923 Tsd. Euro
worden.
(Vorjahr Erhöhung in Höhe von 20.902 Tsd. Euro).
Der Tilgung von Finanzschulden von 1.089.334 Tsd. Euro
37. Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und
(Vorjahr 298.722 Tsd. Euro) stehen Neuaufnahmen in Höhe
Personen
von 2.240.343 Tsd. Euro (Vorjahr 1.193.490 Tsd. Euro) gegenüber.
Zu den wesentlichen nahestehenden Unternehmen zählt als
Anteilseigner die Actividades de Construcción y Servicios,
Insgesamt besteht folgendes Finanzvermögen im Konzern:
S.A. Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurden keine Geschäfte
zwischen der HOCHTIEF Aktiengesellschaft beziehungsweise
(In Tsd. EUR)
Flüssige Mittel
Kurzfristige Wertpapiere
Langfristige Wertpapiere
Finanzforderungen (ohne
Ausleihungen an Beteiligungen)
Finanzvermögen
Anleihen, Verbindlichkeiten
gegenüber Kreditinstituten
Sonstige Finanzverbindlichkeiten
Finanzverbindlichkeiten
Nettofinanzschulden (-) /
Nettofinanzvermögen (+)
31.12.2008
1.787.713
809.396
359
31.12.2007
1.402.527
766.384
347
Konzernunternehmen und der Actividades de Construcción y
Servicios, S.A. abgeschlossen.
Nahestehende Unternehmen von besonderer Bedeutung sind
die wesentlichen at Equity bewerteten Unternehmen Athens
116.984
2.714.452
120.348
2.289.606
2.707.175
1.789.671
219.641
2.926.816
177.076
1.966.747
– 212.364
322.859
International Airport S.A., Flughafen Düsseldorf GmbH, Flughafen Hamburg GmbH, Budapest Airport Zrt., Sociedad Concesionaria Túnel San Cristobal S.A., Sociedad Concesionaria
Autopista Vespucio Norte Express S.A., Aurelis Asset GmbH
sowie Al Habtoor Engineering Enterprises Co. L.L.C.
Geschäftsbericht 2008
185
Mit den wesentlichen nahestehenden Unternehmen wurden
samt drei Tranchen bestehende RSA 2008 läuft über einen
Geschäfte getätigt, die zu folgenden Abschlussposten
Zeitraum von sieben Jahren, wobei die einzelnen Tranchen al-
führten:
lerdings bereits bei der Zuteilung der jeweiligen Tranche mit
dem Marktwert zum Zeitpunkt der Gewährung auszuweisen
(In Tsd. EUR)
Ausleihungen
Forderungen
Verbindlichkeiten
Umsatzerlöse
Bezogene Lieferungen und
Leistungen
Sonstige betriebliche Erträge
Zinserträge
2008
308.952
60.710
14
11.268
2007
308.274
65.745
37
31.146
299
169
18.273
295
113
6.800
sind. Dieser Wert wird dabei auf der Grundlage der Bewertung nach Black / Scholes zum Gewährungsstichtag ermittelt.
Der vom Wert zum Gewährungszeitpunkt zu unterscheidende
Wert zum Zeitpunkt nach Ablauf der Wartezeit ist von der
künftigen Entwicklung des Kurses der HOCHTIEF-Aktie abhängig. Die in der Vergangenheit zugeteilten und noch laufenden Pläne haben zum Testatzeitpunkt des Konzernabschlusses in Summe ungefähr die Hälfte des Wertes zum Zeitpunkt
der Gewährung verloren. Die Stock-Appreciation-Rights-Pläne sind aufgrund des hohen Ausgabepreises zurzeit teilweise
Die Ausleihungen betreffen die Finanzierung der Akquisitionen
nicht werthaltig.
der aurelis Real Estate und des Flughafens Budapest.
Der Barwert der Pensionszusagen an ehemalige VorstandsAlle Geschäfte sind zu marktüblichen Konditionen abge-
mitglieder beträgt 31.976 Tsd. Euro (Vorjahr 31.810 Tsd. Euro).
schlossen worden.
Dieser Wert ist vollständig durch Planvermögen in Form von
Rückdeckungsversicherungen und den HOCHTIEF-Pensions-
Auch im abgelaufenen Geschäftsjahr wurden keine wesent-
fonds abgedeckt.
lichen Geschäfte zwischen der HOCHTIEF Aktiengesellschaft
beziehungsweise Konzernunternehmen und Mitgliedern des
An frühere Mitglieder des Vorstands oder deren Hinterbliebe-
Vorstands beziehungsweise Aufsichtsrats oder ihnen naheste-
ne wurden Beträge in Höhe von 3.116 Tsd. Euro (Vorjahr 2.822
henden Personen oder Gesellschaften abgeschlossen. Inte-
Tsd. Euro) gezahlt.
ressenkonflikte traten weder bei Mitgliedern des Vorstands
noch des Aufsichtsrats auf.
Die Gesamtbezüge der Mitglieder des Aufsichtsrats betrugen
1.897 Tsd. Euro (Vorjahr 1.793 Tsd. Euro).
38. Gesamtbezüge des Vorstands und des
Aufsichtsrats
39. Honorare des Abschlussprüfers
Der Vergütungsbericht auf den Seiten 17 bis 21 dieses Geschäfts-
Insgesamt sind für den Abschlussprüfer Deloitte & Touche fol-
berichts fasst die Grundsätze zusammen, die auf die Festle-
gende Honorare für erbrachte Dienstleistungen als Aufwand
gung der Vergütung des Vorstands der HOCHTIEF Aktienge-
erfasst worden:
sellschaft Anwendung finden, und erläutert Höhe sowie Struktur
der Vorstandsbezüge. Außerdem werden Grundsätze und
Höhe der Vergütung des Aufsichtsrats beschrieben. Der Vergütungsbericht richtet sich nach den Empfehlungen des
Deutschen Corporate Governance Kodex. Im Übrigen stellt
der Vergütungsbericht einen Bestandteil des zusammengefassten Lageberichts dar.
Der Vorstand erhielt für das Geschäftsjahr 2008 feste Bezüge
von insgesamt 2.877 Tsd. Euro, erfolgsorientierte Bezüge von
insgesamt 2.959 Tsd. Euro, Sachbezüge von insgesamt 112
Tsd. Euro. Außerdem wurden für das Geschäftsjahr 2008
langfristige Bezüge im Rahmen des LTIP 2008 mit einem Ausgabezeitwert von insgesamt 2.492 Tsd. Euro zugeteilt. Dies
führt zu einer Gesamtvergütung für das Geschäftsjahr 2008
von 8.440 Tsd. Euro (Vorjahr 9.606 Tsd. Euro).
(In Tsd. EUR)
Abschlussprüfungen
davon inländischer Verbund
Sonstige Bestätigungs- oder
Bewertungsleistungen
davon inländischer Verbund
Steuerberatungsleistungen
davon inländischer Verbund
Sonstige Leistungen, die für
die HOCHTIEF Aktiengesellschaft oder Tochterunternehmen erbracht worden sind
davon inländischer Verbund
2008
4.137
2007
3.477
(1.423)
(1.362)
212
552
(45)
639
(355)
967
(184)
(240)
39
106
(–)
5.027
(81)
5.102
Unter Einbeziehung der Gewährung der ersten Tranche des
186
Geschäftsbericht 2008
neu aufgelegten Retention-Stock-Award-Plans (RSA 2008) er-
Der inländische Verbund setzt sich aus der Deloitte & Touche
höht sich der Betrag außerordentlich um 7.485 Tsd. Euro, so
GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft als bestelltem Kon-
dass für das Geschäftsjahr 2008 eine Gesamtvergütung in
zernabschlussprüfer sowie der mit ihr im Sinne von § 271 Abs.
Höhe von 15.925 Tsd. Euro auszuweisen ist. Der aus insge-
2 HGB verbundenen Unternehmen zusammen. In den Hono-
Informationen für die
Aktionäre
Lagebericht
Konzernabschluss
raren für Abschlussprüfungen sind neben den Honoraren für
Gewinnverwendungsvorschlag des Vorstands
die Prüfung des Konzernabschlusses und des zusammenge-
Vorstand und Aufsichtsrat schlagen vor, zu beschließen:
fassten Lageberichts der HOCHTIEF Aktiengesellschaft durch
den Konzernabschlussprüfer Deloitte & Touche im Wesent-
Der Bilanzgewinn der HOCHTIEF Aktiengesellschaft des
lichen die Honorare für die Prüfung der Jahresabschlüsse der
Geschäftsjahres 2008 in Höhe von 98.000.000,– Euro wird
HOCHTIEF Aktiengesellschaft sowie ihrer Tochterunterneh-
zur Ausschüttung einer Dividende von 1,40 Euro je dividen-
men im In- und Ausland enthalten. Hauptbestandteil der sons-
denberechtigter Stückaktie verwendet, und der aus dem
tigen Bestätigungs- oder Bewertungsleistungen sind Aufwen-
Bilanzgewinn auf nicht dividendenberechtigte Aktien entfal-
dungen für Honorare, die für Due-Diligence-Prüfungen angefallen
lende Betrag, das sind 9.799.584,20 Euro, wird auf neue
sind. Steuerberatungsleistungen umfassen sämtliche Dienst-
Rechnung vorgetragen.
leistungen, die im Wesentlichen für Steuerangelegenheiten bei
ausländischen Tochterunternehmen der HOCHTIEF Aktien-
Die Dividende ist am Tag nach der Hauptversammlung zahl-
gesellschaft erbracht worden sind.
bar.
40. Erklärung gemäß § 161 AktG
Bis zur Hauptversammlung kann sich die Zahl der dividenden-
Für die HOCHTIEF Aktiengesellschaft ist die gemäß § 161
berechtigten Stückaktien verändern. In diesem Fall wird bei
AktG vorgeschriebene Erklärung zum Corporate Governance
unveränderter Ausschüttung von 1,40 Euro je dividendenbe-
Kodex abgegeben und den Aktionären zugänglich gemacht
rechtigter Stückaktie der Hauptversammlung ein entsprechend
worden.
angepasster Gewinnverwendungsvorschlag unterbreitet.
41. Ereignisse nach dem Bilanzstichtag
Die Ereignisse nach dem Bilanzstichtag werden vorstehend im
Nachtragsbericht auf Seite 123 dargestellt.
42. Verzicht auf die Offenlegung nach § 264 Abs. 3
(und § 264b) HGB
Die folgenden inländischen vollkonsolidierten Tochtergesellschaften machen für das Geschäftsjahr 2008 teilweise von
der Befreiungsvorschrift des § 264 Abs. 3 HGB Gebrauch:
A.L.E.X.-Bau GmbH, Essen,
car.e Facility Management GmbH, Wolfsburg,
Deutsche Bau- und Siedlungs-Gesellschaft mbH, Essen,
Eurafrica Baugesellschaft mbH, Essen,
HOCHTIEF Americas GmbH, Essen,
HOCHTIEF Asia Pacific GmbH, Essen,
HOCHTIEF Aurestis Beteiligungsgesellschaft mbH, Essen
HOCHTIEF Construction Management Middle East GmbH,
Essen,
HOCHTIEF Energy Management GmbH, Essen,
HOCHTIEF Facility Management GmbH, Essen,
HOCHTIEF Global One GmbH, Essen,
HOCHTIEF Insurance Broking and Risk Management
Solutions GmbH, Essen,
HOCHTIEF PPP Solutions GmbH, Essen,
HOCHTIEF Projektentwicklung GmbH, Essen,
HOCHTIEF Property Management GmbH, Essen,
HOCHTIEF ViCon GmbH, Essen,
HTP Grundbesitz Blue Heaven GmbH, Essen,
I.B.G. Immobilien- und Beteiligungsgesellschaft ThüringenSachsen mbH, Dresden,
Starkenberger Baustoffwerke GmbH, Naundorf,
STREIF Baulogistik GmbH, Essen,
Turner HOCHTIEF Construction Management GmbH, Essen.
Geschäftsbericht 2008
187
Wesentliche Beteiligungen des
HOCHTIEF-Konzerns zum 31.12.2008
Anteil
am Kapital
in %
Eigenkapital
in Tsd.
Landeswährung
in
Tsd. EUR
Ergebnis
des Jahres
in Tsd. EUR
I. Verbundene Unternehmen, die in den
Konzernabschluss einbezogen sind
Unternehmensbereich HOCHTIEF Americas
HOCHTIEF Americas GmbH, Essen
100
551.536
–1)
The Turner Corporation, Dallas / USA
1002)
USD
424.247
304.843
34.3243)
Flatiron Construction Corp., Delaware / USA
1002)
USD
91.957
66.076
23.3663)
2)
BRL
30.773
9.487
AUD
2.383.472
HOCHTIEF do Brasil S. A., São Paulo / Brasilien
91,5
– 23.776
Unternehmensbereich HOCHTIEF Asia Pacific
HOCHTIEF Asia Pacific GmbH, Essen
Leighton Holdings Limited, Sydney / Australien
100
552)
1.126.040
–1)
1.175.624
267.8833)
Unternehmensbereich HOCHTIEF Concessions
HOCHTIEF AirPort
HOCHTIEF AirPort GmbH, Essen
100
135.000
–1)
Airport Partners GmbH, Düsseldorf
402)
138.807
HAP Hamburg Airport Partners GmbH & Co. KG,
Hamburg
712)
395.190
21.214
Sydney Airport Intervest GmbH, Essen
512)
210.425
30.594
1002)
1.205
4.347
100
15.127
HOCHTIEF AirPort Capital Verwaltungs GmbH & Co.
KG, Essen
15.993
HOCHTIEF PPP Solutions
HOCHTIEF PPP Solutions GmbH, Essen
HOCHTIEF PPP Solutions Chile Limitada,
Santiago de Chile / Chile
HOCHTIEF PPP SOLUTIONS (UK) Limited,
Swindon / Großbritannien
–1)
1002)
CLP
36.908.289
40.968
553
1002)
GBP
1.592
1.672
– 4.771
Unternehmensbereich HOCHTIEF Europe
–1)
HOCHTIEF Construction AG, Essen
100
203.665
STREIF Baulogistik GmbH, Essen
1002)
31.659
DURST-BAU GmbH, Wien / Österreich
HOCHTIEF (UK) CONSTRUCTION Ltd.,
Swindon / Großbritannien
HOCHTIEF CZ a.s., Prag / Tschechien
1002)
–1.526
535
HOCHTIEF Polska Sp. z o.o., Warschau / Polen
OOO HOCHTIEF, Moskau / Russland
HOCHTIEF Construction Qatar W.L.L., Doha / Katar
Unternehmensbereich HOCHTIEF Real Estate
Deutsche Bau- und Siedlungs-Gesellschaft mbH,
Essen
HOCHTIEF Projektentwicklung GmbH, Essen
HOCHTIEF Aurestis Beteiligungsgesellschaft mbH,
Essen
1002)
1002)
–1)
GBP
CZK
7.403
1.071.049
7.772
39.854
131
4.384
99,832)
PLN
120.167
28.931
14.749
1002)
RUB
83.043
2.011
1.220
492)
QAR
44.646
8.700
8.272
100
100
17.490
7.670
–1)
–1)
1002)
6.570
–1)
6.071
–1)
16.532
–1)
Unternehmensbereich HOCHTIEF Services
188
Geschäftsbericht 2008
HOCHTIEF Facility Management GmbH, Essen
100
HOCHTIEF Energy Management GmbH, Essen
1002)
Informationen für die
Aktionäre
Lagebericht
Konzernabschluss
Anteil
am Kapital
in %
Eigenkapital
in Tsd.
Landeswährung
in
Tsd. EUR
Ergebnis
des Jahres
in Tsd. EUR
Unternehmensbereich Unternehmenszentrale
HOCHTIEF Insurance Broking and Risk Management
Solutions GmbH, Essen
100
Contractors’ Casualty & Surety Reinsurance
Company S.A., Steinfort / Luxemburg
1002)
USD
11.564
8.309
–
Builders’ Credit Reinsurance Company S.A.,
Steinfort / Luxemburg
1002)
USD
6.000
4.311
–
779
–1)
II. At Equity bewertete Finanzanlagen
Unternehmensbereich HOCHTIEF Concessions
HOCHTIEF AirPort
Budapest Airport Zrt., Budapest / Ungarn
49,672)
446.9134)
2.2344)
Flughafen Düsseldorf GmbH, Düsseldorf
502)
139.8744)
32.5114)
Flughafen Hamburg GmbH, Hamburg
492)
63.7604)
–1)
26,672)
404.6344)
93.9774)
472)
22.0334)
5.7054)
502)*
– 3.3674)
– 4.2174)
Athens International Airport S.A.,
Athen / Griechenland
Tirana International Airport SHPK, Tirana / Albanien
HOCHTIEF PPP Solutions
HERRENTUNNEL LÜBECK GmbH & Co. KG, Lübeck
Sociedad Concesionaria Autopista Vespucio Norte
Express S.A., Santiago de Chile / Chile
Sociedad Concesionaria Túnel San Cristobal S. A.,
Santiago de Chile / Chile
17,952)
CLP
59.210.4274)
65.7244)
4.1424)
502)
CLP
6.517.2314)
7.2344)
–4)
319.5925)
37.7315)
Unternehmensbereich HOCHTIEF Real Estate
Aurelis Asset GmbH, Eschborn
502)
III. Sonstige Unternehmen
Unternehmensbereich HOCHTIEF Concessions
HOCHTIEF AirPort
Southern Cross Airports Corporation Holdings
Limited, Sydney / Australien
1)
2)
3)
4)
5)
13,272)
AUD
1.231.8964)
607.6204)
136.1484)
Ergebnisabführungsvertrag
Mittelbare Beteiligung
Konsolidiertes Ergebnis der Gruppe
Zahlen aus Geschäftsjahr 2007
Vorläufige Zahlen für das Geschäftsjahr 2008
Geschäftsbericht 2008
189
Gremien
* Aufsichtsratsmitglied der
Arbeitnehmer
a) Mitgliedschaft in anderen
gesetzlich zu bildenden
Aufsichtsräten (Stand:
31. Dezember 2008)
b) Mitgliedschaft in vergleichbaren in- und ausländischen
Kontrollgremien von Wirtschaftsunternehmen
(Stand: 31. Dezember 2008)
Aufsichtsrat
Dr. rer. pol. h. c. Martin Kohlhaussen
Bad Homburg, Vorsitzender,
ehem. Vorsitzender des Aufsichtsrats der Commerzbank AG,
Frankfurt am Main
a)
Abertis Infraestructuras, S.A.
Abertis Telecom, S.A.
ACS Servicios y Concesiones, S.L.
ACS Servicios, Comunicaciones y Energía, S.L.
Clece, S.A.
Dragados, S.A.
Dragados Industrial, S.A.
Dragados Servicios Portuarios y Logísticos, S.A.
Energías Ambientales de Somozas, S.A. (Chairman)
Energías Ambientales de Novo, S.A. (Chairman)
Energías Ambientales de Vimianzo, S.A. (Chairman)
Energías Ambientales EASA, S.A. (Chairman)
Iridium Concesiones de Infraestructuras, S.A.
Publimedia Sistemas Publicitarios, S.L.
Saba Aparcamientos, S.A.
Societat Eólica de L’Enderrocada, S.A. (Chairman)
Urbaser, S.A.
Unión Fenosa, S.A.
Xfera Móviles, S.A. (Chairman)
Alois Binder *
Wyhl, stellvertretender Betriebsratsvorsitzender der
HOCHTIEF Construction AG, Bereich Südwest
Detlev Bremkamp
München, ehem. Mitglied des Vorstands der Allianz AG,
München
a)
b)
Asea Brown Boveri AG
A.C.I.F. (Allianz Compagnia Italiana Finanziamenti S.p.A.)
Allianz Lebensversicherungs AG
Mondial Assistance S.A.S.
Günter Haardt *
Leubsdorf, Geschäftsführer der Vermögensverwaltung der
ver.di GmbH, Berlin
a)
b)
a)
Udo Paech *
Berlin, Betriebsrat der HOCHTIEF Construction AG, Bereich
Nordost
Gerrit Pennings *
Kirchheim, Betriebsratsvorsitzender der HOCHTIEF Facility
Management GmbH, Region Süd
Professor Dr. jur. Dr.-Ing. E. h. Heinrich v. Pierer
Erlangen, Geschäftsführer der Pierer Consulting GmbH, Erlangen
a)
b)
Builders’ Credit Reinsurance Company S.A.
Contractors’ Casualty & Surety Reinsurance Company S.A.
a)
b)
Geschäftsbericht 2008
E.ON AG
Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH
Merck KGaA (Vorsitz)
E. Merck OHG
Freudenberg & Co. Kommanditgesellschaft
Jungbunzlauer Holding AG
Tilman Todenhöfer
Stuttgart, Geschäftsführender Gesellschafter der Robert
Bosch Industrietreuhand KG, Stuttgart
– seit 10.09.2008 –
a)
Deutsche Bank AG
Robert Bosch GmbH
Robert Bosch Internationale Beteiligungen AG (Präsident)
Marcelino Fernández Verdes
Madrid, Presidente de las Áreas de Construcción y Concesiones y de Servicios Grupo ACS, San Sebastián de los Reyes
– Madrid
b)
190
Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft AG
Koc Holding A.S. Istanbul
Professor Dr. rer. nat. Dipl.-Chem. Wilhelm Simson
München, ehem. Vorsitzender des Vorstands der E.ON AG,
Düsseldorf
b)
b)
BDO Deutsche Warentreuhand AG
Dresdner Bank AG
GEA Group AG
Hapag-Lloyd AG
TUI AG
Raimund Neubauer *
Essen, Betriebsratsvorsitzender der HOCHTIEF Construction
AG, Bereich West
HOCHTIEF Construction AG
Lutz Kalkofen *
Essen, Leitender Angestellter HOCHTIEF Aktiengesellschaft,
Essen
Commerzbank AG
National-Bank AG
EQT Infrastructure Limited
RAG-Stiftung
Dr. jur. Dietmar Kuhnt
Essen, ehem. Vorsitzender des Vorstands der RWE AG, Essen
– bis 09.09.2008 –
HOCHTIEF Construction AG
Ángel García Altozano
Madrid, Director General Corporativo, ACTIVIDADES DE
CONSTRUCCIÓN Y SERVICIOS, S.A., Madrid
b)
a)
ThyssenKrupp AG
Gerhard Peters *
Butzbach, stellv. Vorsitzender,
Betriebsratsvorsitzender der HOCHTIEF Construction AG,
Bereich Südwest
a)
Professor Dr.-Ing. Dr.-Ing. E. h. Hans-Peter Keitel
Essen, Präsident des Bundesverbandes der Deutschen
Industrie e. V.
ACS Servicios y Concesiones, S.L. (Executive Chairman)
Dragados, S.A. (Executive Chairman)
Klaus Wiesehügel *
Königswinter, Bundesvorsitzender der IG Bauen-AgrarUmwelt, Frankfurt am Main
Vorstand
a)
a)
Zusatzversorgungskasse des Baugewerbes VVaG (Vorsitz)
Dr.-Ing. Herbert Lütkestratkötter
Essen, Vorsitzender
Ausschüsse des Aufsichtsrats
Ad-hoc-Ausschuss (bis 26.02.2008)
Dr. rer. pol. h. c. Martin Kohlhaussen (Vorsitz)
Gerhard Peters
Detlev Bremkamp
Klaus Wiesehügel
b)
Nominierungsausschuss
Dr. rer. pol. h. c. Martin Kohlhaussen (Vorsitz)
Professor Dr.-Ing. Hans-Peter Keitel (seit 10.09.2008)
Dr. jur. Dietmar Kuhnt (bis 09.09.2008)
Professor Dr. rer. nat. Wilhelm Simson
b)
Personalausschuss
Dr. rer. pol. h. c. Martin Kohlhaussen (Vorsitz)
Gerhard Peters (stellv.)
Alois Binder
Professor Dr.-Ing. Hans-Peter Keitel
(seit 10.09.2008)
Dr. jur. Dietmar Kuhnt (bis 09.09.2008)
Professor Dr. rer. nat. Wilhelm Simson
Prüfungsausschuss
Detlev Bremkamp (Vorsitz seit 10.09.2008)
Gerhard Peters (stellv.)
Ángel García Altozano
Alois Binder
Günter Haardt
Dr. rer. pol. h. c. Martin Kohlhaussen (seit 10.09.2008)
Dr. jur. Dietmar Kuhnt (bis 09.09.2008)
HOCHTIEF Construction AG (Vorsitz)
HOCHTIEF Facility Management GmbH
ThyssenKrupp Elevator AG
TÜV Rheinland Holding AG
The Turner Corporation
Leighton Holdings Limited
RA Albrecht Ehlers
Herdecke, Arbeitsdirektor
a)
Glunz AG
HOCHTIEF Facility Management GmbH (Vorsitz)
Schindler Deutschland Holding GmbH
Builders’ Credit Reinsurance Company S.A.
Contractors’ Casualty & Surety Reinsurance Company S.A.
Dr. rer. pol. Burkhard Lohr
Haltern am See
a)
b)
HOCHTIEF Construction AG
Leighton Holdings Limited
Dr. rer. pol. Peter Noé
Essen
a)
b)
Flughafen Düsseldorf GmbH (stellv. Vorsitz)
Athens International Airport S.A.
Budapest Airport Zrt. (Chairman)
HOCHTIEF AUSTRALIA HOLDINGS Ltd.
Leighton Holdings Limited (Deputy Chairman)
Professor Dr.-Ing. Martin Rohr
Düsseldorf
a)
b)
Flughafen Hamburg GmbH (Vorsitz)
HOCHTIEF Construction AG
Flatiron Holding, Inc.
Generalbevollmächtigter
RA Hartmut Paulsen, Düsseldorf
Vermittlungsausschuss (§ 27 Abs. 3 MitbestG)
Dr. rer. pol. h. c. Martin Kohlhaussen (Vorsitz)
Gerhard Peters
Professor Dr.-Ing. Hans-Peter Keitel
(seit 10.09.2008)
Dr. jur. Dietmar Kuhnt (bis 09.09.2008)
Klaus Wiesehügel
Geschäftsbericht 2008
191
Stichwortverzeichnis
Aktionärsstruktur ........................................................... 24
Aktie............................................................................... 22
Angebotspalette............................................................. 47
Anhang .........................................................................126
Anlagevermögen ............................................................ 72
Asset-Management...................................................... 104
Aufsichtsrat .............................................................10, 190
Auftragsentwicklung ...................................................... 44
Beschaffung ...........................................................60, 121
Bestätigungsvermerk ................................................... 133
Beteiligungsergebnis...............................................68, 147
Beteiligungsgesellschaften..................................... 35, 188
Contract-Mining ....................................................... 43, 89
Corporate Governance .................................................. 16
Dienstleistungen ................................................. 34, 41, 47
Dividende ....................................................22, 24, 76, 120
Eigenkapital ........................................................... 73, 130
Entsprechenserklärung .................................................. 21
Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage ......................... 67 ff.
Facility-Management .............................................. 41, 107
Finanzergebnis ............................................................... 67
Finanzinstrumente ........................................................ 140
Finanzkalender..............................................................197
Flatiron ..................................................................... 54, 85
Flughäfen .........................................................27, 42, 92 ff.
Forschung und Entwicklung .......................................... 52
Fünfjahresübersicht ..................................................... 195
Geschäftstätigkeit .......................................................... 37
Gesundheitsimmobilien.................................................. 84
Gewinn- und Verlustrechnung .......................... 67, 75, 127
Gewinnverwendungsvorschlag ...............................76, 187
Glossar ........................................................................ 193
Gremien ....................................................................... 190
Grünes Bauen/Green Building ..........................50, 85, 123
HOCHTIEF Americas ..................................................84 ff.
HOCHTIEF Asia Pacific ...............................................88 ff.
HOCHTIEF Concessions....................................27 ff., 92 ff.
HOCHTIEF Europe ...................................................... 97 ff.
HOCHTIEF Real Estate....................................... ...........101 ff.
HOCHTIEF Services.......................................................107 ff.
Impressum....................................................................197
Investor-Relations .......................................................... 25
Investitionen ................................................................... 69
192
Geschäftsbericht 2008
Jahresabschluss ....................................................... 126 ff.
Kapitalflussrechnung ..................................................... 69
Kapitalrendite (RONA) .................................................... 62
Konzernbilanz .........................................................72, 128
Konzessionsgeschäft .........................................27 ff., 92 ff.
Lagebericht ................................................................... 34
Leighton ......................................................................... 88
Long-Term-Incentive-Plan ................................... 18, 160 ff.
Märkte ........................................................................38 ff.
Mautstraßenprojekte ................................................ 42, 94
Mitarbeiter ................................................................... 57 ff.
Nachhaltigkeit ................................................................ 50
Nachtragsbericht ..........................................................123
Prognosebericht ....................................................... 119 ff.
Projektentwicklung ................................................... 101 ff.
Projektliste des Konzessionsgeschäfts .......................... 31
ProVis....................................................................................... 60
Public-PrivatePartnership (PPP) ................................. 27 ff., 86, 93 ff., 122
Risikomanagement ................................................... 111 ff.
Rückstellungen ....................................... 72, 128, 135, 140
Schulprojekte ..............................................................93 ff.
Segmentbericht ......................................................83, 181
Strategie ........................................................................ 47
Streubesitz ..................................................................... 24
Turner ............................................................................ 84
Umsatzerlöse ..........................................................65, 119
Vergütungsbericht ..........................................................17
Verkehrsinfrastruktur ................................................ 86, 94
Versicherungsdienstleistungen ...................................... 34
ViCon (Virtual Design and Construction) ...................37, 55
Vorstand .................................................................15, 191
Währungsumrechnung ................................................ 136
Wertbeitrag .................................................................... 63
Wertschöpfung .............................................................. 65
Zusammengefasster Lagebericht .................................. 34
Glossar
Asset/Asset-Management
Assets sind Vermögensgegenstände des Anlagevermögens. Das Asset-Management umfasst sämtliche Aktivitäten im Bereich Haus-, Immobilien- und Objektverwaltung.
Dazu gehören zum Beispiel Mietbuchhaltung inklusive
Verwaltung, Nebenkostenabrechnung und Mieterbetreuung, Instandhaltung technischer Anlagen, Energiemanagement, Koordination von Erneuerungs- und Modernisierungsmaßnahmen bis hin zu kurz- und mittelfristigen
Planungen aller relevanten, objektbezogenen Cashflows.
BOOT-Konzessionen
Bei BOOT-Konzessionen (Build-Own-Operate-Transfer) ist
das Unternehmen für das Bauen, Besitzen, Betreiben und
die Rückübertragung eines Projekts nach einer bereits im
Vertrag festgelegten Periode zuständig.
Cashflow
Kennzahl zur Beurteilung der Finanzlage eines Unternehmens. Wird als Nettozufluss der flüssigen Mittel aus der
Umsatztätigkeit und weiteren operativen Tätigkeiten interpretiert.
Code of Conduct
Verhaltenskodex, der die verbindlichen Verhaltensregeln
für die HOCHTIEF-Mitarbeiter und die ethischen Grundsätze von HOCHTIEF zusammenfasst.
Compliance
Compliance bezeichnet die Einhaltung der geltenden
Gesetze sowie der HOCHTIEF-internen Richtlinien und
Normen.
Construction-Management-at-Fee
Bei dieser Form der Projektabwicklung berät der Construction-Manager den Bauherrn und erbringt für ihn in der
Planungs- und Bauphase gegen eine Gebühr Leistungen
wie etwa Verwaltung, Bauplanung und Überwachung des
Baufortschritts. Finanziell ist der Construction-Manager
nicht oder nur unwesentlich an dem jeweiligen Projekt beteiligt.
Contract-Mining
Beim Contract-Mining lagert der Besitzer einer Mine bestimmte Aufgaben in der Mine an einen Dienstleister aus.
Die australische HOCHTIEF-Beteiligungsgesellschaft
Leighton übernimmt im Auftrag der Eigentümer die Förderung von Rohstoffen wie Erz und Kohle auf Basis langfristiger Verträge.
Contractual-Trust-Arrangement (CTA)
Im Grundsatz beschreibt das CTA einen betriebsinternen
Pensionsfonds, dessen Vermögen unter einem eigenen
„Rechtsmantel“ aus dem Unternehmen ausgelagert wird.
Einem CTA werden der Höhe und dem Zeitpunkt nach
freiwillig Vermögenswerte zugewendet, die gemäß Vertrag
ausschließlich und unwiderruflich nur für den Zweck der
Deckung und Finanzierung der Pensionsverpflichtungen
des Unternehmens verwendet werden dürfen. Es handelt
sich also um die Rückdeckung einer Direktzusage über
eine Treuhandfondslösung.
Eigentragungsmodell
Unternehmerische Risiken bis zu einer definierten maximalen Schadenshöhe, abhängig von Finanzkraft sowie
Risikophilosophie, trägt das Unternehmen selbst. Die gängigsten Methoden sind die Vorschaltung eines substanziellen Selbstbehalts bei Versicherungen, zum Beispiel pro
Schadensfall und Jahr, oder die Vorhaltung von konzerneigenen (Rück-)Versicherungsgesellschaften, sogenannten
Captives.
EU-27-Nationen
Die Bezeichnung EU-27-Nationen umfasst alle Mitgliedsstaaten der Europäischen Union.
Financial Close
Der Zeitpunkt, zu dem das ganze Finanzierungsvertragswerk in Kraft getreten ist.
Weitere Fachbegriffe und
Erläuterungen finden Sie im
Internet unter
www.hochtief.de.
Geschäftsbericht 2008
193
Hedge-Accounting-Fähigkeit
Hedge-Accounting bezeichnet die bilanzielle Abbildung
zweier oder mehrerer Verträge, die in einem Sicherungszusammenhang stehen. Aufgrund ihrer Gestaltung sind
die Verträge dazu geeignet, die Risiken gegenseitig teilweise oder vollständig zu kompensieren. Meist wird einer
der beiden Verträge als Grundgeschäft – Vertrag, der das
Risiko begründet – und der andere Vertrag als Sicherungsgeschäft – Vertrag, der das Risiko absichert – bezeichnet. Die Hedge-Accounting-Fähigkeit ist für beide
Verträge gemeinsam zu beurteilen. Nach den Vorschriften
der International Financing Reporting Standards ist
Hedge-Accounting nur möglich, wenn zulässige Grundund Sicherungsgeschäfte vorliegen, bereits bei Abschluss
des Sicherungsgeschäfts der Sicherungszusammenhang
dokumentiert worden ist sowie eine hohe Wirksamkeit des
Sicherungszusammenhangs besteht, die verlässlich gemessen sowie im Vor- und Nachhinein nachgewiesen
werden kann.
KVP-Team
Ein Team, das Prozesse kontinuierlich verbessert.
Long-Term-Incentive-Plan (LTIP)
Ein Long-Term-Incentive-Plan (LTIP) ist ein Anreizsystem
beziehungsweise Vergütungsinstrument, das ausgewählten Führungskräften angeboten wird. Sie sollen am langfristigen Erfolg des Unternehmens beteiligt und dadurch
an das Unternehmen gebunden werden.
Nettobarwert
Kapitalwert einer Investition auf Basis eines Abzinsungsfaktors für eine Reihe von Zahlungen. Er repräsentiert den
Wert zukünftiger Ein- und Auszahlungen zum heutigen
Zeitpunkt, wobei die Werte während der Laufzeit nicht
konstant sein müssen.
Percentage-of-Completion-Methode (PoC)
Gemäß dieser Methode werden bei langfristigen
Fertigungsaufträgen die entsprechend dem Fertigungsgrad angefallenen Auftragskosten den Auftragserlösen
(Umsätzen) zugeordnet. Daraus ergibt sich eine Erfassung
von Erträgen, Aufwendungen und dem Ergebnis entsprechend dem Leistungsfortschritt. Die PoC-Methode ersetzt
das nach HGB anzuwendende Realisationsprinzip, nach
dem die Gewinne aus Fertigungsaufträgen erst im Geschäftsjahr der Abnahme ausgewiesen werden dürfen.
194
Geschäftsbericht 2008
Procurement Visibility (ProVis)
Das System dient dazu, sämtliche Beschaffungsvorgänge
im Unternehmen transparent zu machen, um beispielsweise
anstehende Auftragsvergaben bei zuverlässigen Nachunternehmen zu bündeln. Es wird von einem Software-Tool
unterstützt, das Einkaufsdaten unternehmensübergreifend
erfasst und auswertet. So erhalten die Unternehmenseinheiten Zugriff auf konzernweite Beschaffungsinformationen.
Public-Private-Partnership (PPP)
Zusammenarbeit zwischen öffentlicher Hand und privaten,
in der Regel kapitalkräftigen Akteuren. Kennzeichnend für
diese Kooperation ist, dass öffentliche und private Partner
sowohl gemeinsame projektbezogene als auch unterschiedliche, ihren jeweiligen Funktionen entsprechende
Ziele und Interessen verfolgen.
U.S. Green Building Council
Das U.S. Green Building Council ist unter dem Dach des
World Green Building Council aktiv. Diese Organisation
engagiert sich weltweit für nachhaltige Bauweisen und
ressourcenschonende Immobilien. Das Green Building
Council vergibt ebenfalls die sogenannte LEED-Zertifizierung, mit der genaue Standards für nachhaltige Gebäude
definiert werden. Fünf Grundkategorien spielen für die Verleihung der Auszeichnung eine Rolle: Standortkonzept,
Wasser- und Energieverbrauch, Baustoffe und umweltfreundlicher Innenausbau.
Volatilität
Schwankungsmaß von Aktien- und Devisenkursen sowie
Zinssätzen. Die Berechnung erfolgt oftmals durch die auf
ein Jahr bezogenen Standardabweichungen der relativen
Kursdifferenzen. Vielfach bezeichnet der Begriff Volatilität
auch die Kurs- und Zinsschwankungen ganzer Märkte.
Fünfjahresübersicht
2004
2005*
2006
2007
2008
Mio. EUR
Deutschland
International
Mio. EUR
Deutschland
International
Mio. EUR
Deutschland
International
15.587
2.754
12.833
13.107
2.389
10.718
18.715
3.210
15.505
15.599
2.545
13.054
14.854
2.383
12.471
21.096
3.325
17.771
20.565
1.744
18.821
16.719
2.222
14.497
25.134
2.799
22.335
23.509
3.192
20.317
18.773
2.410
16.363
29.894
3.904
25.990
25.284
2.549
22.735
21.643
2.824
18.819
30.922
3.583
27.339
Mitarbeiter im Jahresdurchschnitt Gesamt
Anzahl
davon:
Deutschland
International
36 409
9 423
26 986
41 469
9 761
31 708
46 847
9 639
37 208
52 449
10 152
42 297
64 527
11 004
53 523
Außenumsatz
Veränderung zum Vorjahr
Materialaufwand
Materialintensität
Personalaufwand
Personalintensität
Abschreibungen
Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit
Beteiligungsergebnis
Finanzergebnis
Ergebnis vor Steuern
davon: Americas
Asia Pacific
Concessions
Europe
Real Estate
Services
Umsatzrendite vor Steuern
Ergebnis nach Steuern
Eigenkapitalrendite
Konzerngewinn
EBITDA
Betriebliches Ergebnis/EBITA
davon: Americas
Asia Pacific
Concessions
Europe
Real Estate
Services
Mio. EUR
in %
Mio. EUR
in %
Mio. EUR
in %
Mio. EUR
Mio. EUR
Mio. EUR
Mio. EUR
Mio. EUR
Mio. EUR
Mio. EUR
Mio. EUR
Mio. EUR
Mio. EUR
Mio. EUR
in %
Mio. EUR
in %
Mio. EUR
Mio. EUR
Mio. EUR
Mio. EUR
Mio. EUR
Mio. EUR
Mio. EUR
Mio. EUR
Mio. EUR
11.944
13,4
9.151
76,6
1.835
15,4
263
156
34
–3
187
42
109
– **
29
– **
– **
1,6
81
4,3
41
490
227
55
119
– **
26
– **
– **
13.653
14,3
10.422
76,3
2.162
15,8
287
280
63
–6
337
48
203
– **
42
– **
– **
2,5
156
7,1
68
652
366
55
220
– **
27
– **
– **
15.466
13,3
11.682
75,5
2.584
16,7
325
179
130
29
338
59
262
– **
2
– **
– **
2,2
201
8,6
89
652
327
60
277
– **
–3
– **
– **
16.452
6,4
12.327
74,9
2.807
17,1
312
123
354
24
501
76
404
155
–149
59
20
3,0
341
11,4
141
852
539
77
441
185
–132
63
22
19.103
16,1
14.251
74,6
3.266
17,1
392
311
306
– 97
520
77
327
110
– 34
54
23
2,7
342
12,0
175
1.068
676
103
427
146
– 30
82
27
Ergebnis je Aktie
Dividende je Aktie
Ausschüttungsbetrag
EUR
EUR
Mio. EUR
0,65
0,75
53
1,07
0,90
63
1,37
1,10
77
2,07
1,30
91
2,52
1,40
98
in %
8,7
13,1
12,1
14,9
13,5
Mio. EUR
179
336
486
– 945
– 635
Auftragseingang
davon:
Leistung
davon:
Unsere Fünfjahresübersicht
Auftragsbestand am Jahresende
davon:
➩
RONA1)
Free Cashflow2)
*
Aufgrund der erstmaligen Anwendung des IAS 19 angepasst.
**
1)
Unternehmensbereich besteht erst seit der Änderung der Konzernstruktur zum 1.1.2008.
Einführung Kapitalrenditekonzept RONA ab 2005. Zum Vergleich wurden die Vorjahreszahlen 2004 an das neue Renditesystem angepasst.
2)
Free Cashflow: Mittelveränderung aus laufender Geschäftstätigkeit und Mittelveränderung aus der Investitionstätigkeit
Geschäftsbericht 2008
195
2004
2005*
2006
2007
2008
Mio. EUR
297
666
234
959
383
2.539
34,9
49
2.935
1.762
4.746
65,1
7.285
330
682
207
913
248
2.380
29,5
35
3.622
2.024
5.681
70,5
8.061
397
752
46
951
267
2.413
28,9
73
3.542
2.328
5.943
71,1
8.356
505
1.028
41
2.018
666
4.258
40,0
120
4.110
2.169
6.399
60,0
10.657
483
1.120
43
2.099
653
4.398
36,4
131
4.973
2.597
7.701
63,6
12.099
Passiva
Anteile des Konzerns
Mio. EUR
Anteile anderer Gesellschafter
Mio. EUR
Eigenkapital
Mio. EUR
in % der Bilanzsumme
in % der langfristigen Vermögenswerte
Langfristige Rückstellungen
Mio. EUR
Langfristige Finanzverbindlichkeiten
Mio. EUR
Sonstige langfristige Verbindlichkeiten
Mio. EUR
Langfristige Schulden
Mio. EUR
in % der Bilanzsumme
Kurzfristige Rückstellungen
Mio. EUR
Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten
Mio. EUR
Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten
Mio. EUR
Kurzfristige Schulden
Mio. EUR
in % der Bilanzsumme
Bilanzsumme
Mio. EUR
1.549
356
1.905
26,1
75,0
512
702
71
1.285
17,6
578
472
3.045
4.095
56,3
7.285
1.665
537
2.202
27,3
92,5
365
831
96
1.292
16,0
644
257
3.666
4.567
56,7
8.061
1.808
538
2.346
28,0
97,2
230
772
82
1.084
13,0
789
272
3.865
4.926
59,0
8.356
2.298
703
3.001
28,2
70,5
345
1.324
162
1.831
17,2
755
643
4.427
5.825
54,6
10.657
1.966
895
2.861
23,6
65,1
435
1.678
313
2.426
20,1
715
1.248
4.849
6.812
56,3
12.099
in %
9,1
8,5
9,0
9,6
9,3
Mio. EUR
Mio. EUR
Mio. EUR
Mio. EUR
Mio. EUR
in %
in %
678
12
427
1
238
20,1
59,7
574
11
486
–
77
20,7
57,8
1.044
11
727
–
306
31,0
44,0
1.774
6
697
–
1.071
25,0
44,4
1.156
13
633
–
510
21,9
60,7
4,7
1,6
4,5
1,8
4,6
1,9
4,7
1,7
4,6
1,7
676
1.033
1.387
323
– 212
Aktiva
Immaterielle Vermögenswerte
Sachanlagen
Investment Properties
Finanzanlagen
Andere langfristige Vermögenswerte
Langfristige Vermögenswerte
in % der Bilanzsumme
Vorräte
Forderungen und sonstige Vermögenswerte
Wertpapiere und flüssige Mittel
Kurzfristige Vermögenswerte
in % der Bilanzsumme
Bilanzsumme
Sachanlagenintensität3)
Investitionen einschließlich Akquisitionen
gesamt
davon immaterielle Vermögenswerte
davon Sachanlagen
davon Investment Properties
davon Finanzanlagen
Investitionsquote4)
Finanzierungsquote5)
Mio. EUR
Mio. EUR
Mio. EUR
Mio. EUR
Mio. EUR
Mio. EUR
Mio. EUR
Mio. EUR
Mio. EUR
Mio. EUR
Umschlagshäufigkeit der Forderungen6)
Umschlagshäufigkeit des Gesamtkapitals7)
Nettofinanzvermögen (+) / -schulden (–)
3)
4)
Mio. EUR
Sachanlagenintensität: Verhältnis Sachanlagen zur Bilanzsumme
Investitionsquote: Verhältnis Investitionen in immaterielle Vermögenswerte, Sachanlagen und Investment Properties zu kumulierten
Anschaffungskosten
5)
Finanzierungsquote: Verhältnis Abschreibungen zu Investitionen in immaterielle Vermögenswerte, Sachanlagen und Investment Properties
6)
Umschlagshäufigkeit der Forderungen: Verhältnis Außenumsatz zu durchschnittlichem Forderungsbestand aus Lieferungen und Leistungen
7)
Umschlagshäufigkeit des Gesamtkapitals: Verhältnis Außenumsatz zu durchschnittlichem Gesamtkapital (Bilanzsumme)
Geschäftsbericht 2008
196
Impressum
Finanzkalender
Herausgeber:
HOCHTIEF Aktiengesellschaft
Opernplatz 2, 45128 Essen
Tel.: 0201 824-0, Fax: 0201 824-2777
[email protected], www.hochtief.de
7. Mai 2009
Hauptversammlung
10.30 Uhr, Congress Center Essen, Eingang West,
Norbertstraße, Essen
Investor-Relations-Kontakt:
HOCHTIEF Investor Relations
Opernplatz 2, 45128 Essen
Tel.: 0201 824-2127, Fax: 0201 824-2750
[email protected]
Konzept, Text, Gestaltung und Redaktion:
HOCHTIEF Unternehmenskommunikation
Protext, Köln
Tafel, Thillmann & Kollegen, Düsseldorf/Köln
Fotografie:
Christoph Schroll, HOCHTIEF
Chun Y Lai Photography, New York
Bildnachweise:
Computervisualisierung: HOCHTIEF ViCon
HOCHTIEF Bildarchiv, Essen
Leighton Holdings, Sydney
Turner Construction, New York
©iStockphoto.com/StephanHoerold, Berlin
gettyimages/Martin Barraud/Lauri Rotko/Alix Minde/
Digital Vision, München
mauritius images/Banana Stock/Radius Images, Mittenwald
corbis/Simon Jarratt/DiMaggio/Kalish/Trinette Reed,
Düsseldorf
14. Mai 2009
Quartalsbericht Januar bis März 2009
Telefonkonferenz mit Analysten und Investoren
14. August 2009
Halbjahresbericht Januar bis Juni 2009
Konferenz mit Analysten und Investoren
12. November 2009
Herbstpressekonferenz
Zwischenbericht Januar bis September 2009
Telefonkonferenz mit Analysten und Investoren
25. März 2010
Bilanzpressekonferenz
Konferenz mit Analysten und Investoren
11. Mai 2010
Hauptversammlung
10.30 Uhr, Congress Center Essen, Eingang West,
Norbertstraße, Essen
17. Mai 2010
Quartalsbericht Januar bis März 2010
Telefonkonferenz mit Analysten und Investoren
Bildbearbeitung, Satz und Druckvorstufe:
Creafix GmbH, Solingen
Druck:
Bacht Grafische Betriebe und Verlag GmbH, Essen
Der Geschäftsbericht ist auf umweltfreundlichem Aleo-Bilderdruckpapier gedruckt. Es besteht zu 50 Prozent aus zertifizierten Frischfasern, die aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern stammen und nach den Regeln des Forest Stewardship
Council (FSC) zertifiziert sind, sowie zu 50 Prozent aus Recyclingfasern (wovon 25 Prozent aus Haushaltssammelware
stammen).
Dieser Geschäftsbericht liegt auch in englischer
Sprache vor.
Der Redaktionsschluss für diesen Geschäftsbericht war der
23. Februar 2009. Der Bericht wurde am 25. März 2009 veröffentlicht.
Aleo wird in Fabriken produziert, die alle nach ISO 9001 und
ISO 14001 sowie EMAS zertifiziert sind.
Geschäftsbericht 2008
197
HOCHTIEF Aktiengesellschaft
Opernplatz 2, 45128 Essen

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