ENERGIE-MANAGEMENT
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ENERGIE-MANAGEMENT
Geschäftsbericht 2008 QUALITÄT VERSORGUNGSSICHERHEIT GEBÄUDEDIAGNOSE BAUEN IM BESTAND WINDKRAFT PARTNERSCHAFT INNOVATION VERTRAUEN TATKR FT KNOW-HOW WASSERKRAFT REVITALISIERUNG ZUKUNFTSPROJEKTE VERANTWORTUNG ÖKOLOGIE REDUZIERUNG VON CO -EMISSIONEN EFFIZIENZ ENERGIE-MANAGEMENT 2 INFRASTRUKTUR GREEN BUILDING NACHHALTIGKEIT GEOTHERMIE Aus Visionen Werte schaffen. Inhaltsverzeichnis Informationen für die Aktionäre Brief des Vorstandsvorsitzenden......8 Bericht des Aufsichtsrats ..............10 Vorstand .......................................14 Corporate Governance .................16 HOCHTIEF-Aktie ...........................22 Konzessionsgeschäft bei HOCHTIEF ..............................27 In allen Texten beziehen wir uns grundsätzlich mit der allgemeinen Anrede sowie den Funktionen auf Damen und Herren. Lagebericht Konzernstruktur und Geschäftstätigkeit .........................34 Märkte und Rahmenbedingungen ..38 Auftragsentwicklung 2008 ........... 44 Strategie .......................................47 Nachhaltigkeit ...............................50 Forschung und Entwicklung .........52 Mitarbeiter.....................................57 Beschaffung................................. 60 Kapitalrenditekonzept Return on Net Assets ....................62 Wertschöpfung ............................ 65 Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage .............................67 Erläuterungen zur Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage der HOCHTIEF Aktiengesellschaft (Holding)........................................75 Erläuternder Bericht des Vorstands ............................. 80 Segmentbericht ............................ 83 Unternehmensbereiche: HOCHTIEF Americas ................... 84 HOCHTIEF Asia Pacific ................ 88 HOCHTIEF Concessions...............92 HOCHTIEF Europe ........................97 HOCHTIEF Real Estate ...............101 HOCHTIEF Services....................107 Risikobericht ............................... 111 Prognose- und Chancenbericht.. 119 Nachtragsbericht ........................123 Konzernabschluss Inhaltsverzeichnis HOCHTIEF-Konzernabschluss ....126 Konzern-Gewinn- und -Verlustrechnung.........................127 Konzernbilanz .............................128 Konzern-Kapitalflussrechnung ....129 Entwicklung des KonzernEigenkapitals...............................130 Konzern-Aufstellung der erfassten Erträge und Aufwendungen ........131 Versicherung der gesetzlichen Vertreter ......................................132 Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers ........................133 Konzernanhang Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze ..................................134 Erläuterung der Konzern-Gewinnund -Verlustrechnung ...................... 145 Erläuterung der Konzernbilanz ....150 Sonstige Angaben ...................... 170 Gewinnverwendungsvorschlag des Vorstands .............................187 Wesentliche Beteiligungen des HOCHTIEF-Konzerns zum 31.12.2008 ..................................188 Gremien ....................................190 Verzeichnisse Stichwortverzeichnis ...................192 Glossar .......................................193 Fünfjahresübersicht ....................195 Impressum ..................................197 Finanzkalender............................197 Das Unternehmen im Überblick 2008 Unternehmenszentrale Unternehmensbereich HOCHTIEF Americas Unternehmensbereich HOCHTIEF Asia Pacific Unternehmensbereich HOCHTIEF Concessions Der Unternehmensbereich Americas koordiniert die Ak- Im Unternehmensbereich Asia Pacific bündeln wir un- Die Gesellschaft HOCHTIEF Concessions ist mit den tivitäten der im Modul Bau und Dienstleistungen tätigen sere Aktivitäten im australisch-asiatischen Raum. Über ihr zugeordneten Gesellschaften HOCHTIEF AirPort HOCHTIEF-Gesellschaften in den USA, Kanada und die Mehrheitsbeteiligung an der Unternehmensgruppe und HOCHTIEF PPP Solutions für die Entwicklung und Brasilien. Leighton ist HOCHTIEF auch in Australien Marktführer. Realisierung von Konzessions- und Betreiberprojekten Das Leistungsspektrum umfasst die Bereiche Hoch- in diesem Unternehmensbereich verantwortlich. Zu Über die Tochtergesellschaft Turner ist HOCHTIEF in und Infrastrukturbau, Rohstoffgewinnung und Konzes- den Geschäftsfeldern des Unternehmensbereichs zäh- den USA, dem größten Baumarkt der Welt, im Hochbau sionen, Projektentwicklung und Dienstleistungen. len Flughäfen, Mautstraßen, öffentlicher Hochbau und Mit den operativen Einheiten – Leighton Contractors, Partnership-(PPP-)Projekte. erneuerbare Energien sowie weitere Public-Private- führend. In den wachstumsstarken Marktsegmenten Bildungs-, Gesundheits- und Büroimmobilien ist Turner die Nummer 1. Ebenfalls führend ist das Unternehmen Thiess, John Holland und Leighton Properties in Aus- im immer bedeutsamer werdenden Segment des tralien, Leighton Asia und Leighton International sowie HOCHTIEF AirPort ist einer der international führenden nachhaltigen Bauens, dem sogenannten Green Buil- der Beteiligung an der Al Habtoor Leighton Group in der unabhängigen Flughafenmanager. Zum Beteiligungsport- ding, das sich zum Markttreiber auf dem US-Markt Golfregion – deckt Leighton die komplette Wertschöp- folio gehören Anteile an den Flughäfen Athen, Buda- entwickelt hat. fungskette des Bauens ab. pest, Düsseldorf, Hamburg, Sydney und Tirana. Ins- Mit der Tochtergesellschaft Flatiron ist HOCHTIEF mit Leighton baut seine weltweit führende Position als Minen- Berichtsjahr diese sechs Flughäfen. Als Fundament für einem führenden US-Unternehmen im Infrastrukturbe- betreiber und -manager im Bereich Contract-Mining kon- weiteres profitables Wachstum wurde im Jahr 2005 reich präsent. Damit besitzen wir auch ein starkes sequent aus. Auch in den Bereichen Infrastruktur und gemeinsam mit renommier ten Finanzinvestoren die Standbein für unsere Aktivitäten im Zukunftssegment Projektentwicklung nimmt Leighton eine Spitzenposi- Gesellschaft HOCHTIEF AirPort Capital gegründet. Public-Private-Partnership für Infrastrukturprojekte in tion ein. Auf der Basis der starken Marktstellung in Aus- Das bestehende Portfolio von HOCHTIEF AirPort soll den Vereinigten Staaten und Kanada. tralien intensiviert Leighton seine Aktivitäten in ausge- zielgerichtet ausgebaut werden. Dabei sind vor allem wählten asiatischen Ländern sowie in der Golfregion. langfristige Engagements von Interesse. gesamt nutzten zirka 90 Millionen Passagiere im Die Tochtergesellschaft HOCHTIEF do Brasil zählt seit Jahrzehnten zu den führenden Bauunternehmen im HOCHTIEF PPP Solutions plant, finanziert, baut und brasilianischen Markt. Neben dem Hoch- und Infra- betreibt in öffentlich-privaten Partnerschaften Infrastruk- strukturbau erbringt das brasilianische Unternehmen turprojekte im öffentlichen Hochbau und im Bereich auch Facility-Management-Dienstleistungen. Verkehr. Das Portfolio des Unternehmens umfasst insgesamt acht Mautstraßenprojekte mit einer Gesamtlänge von knapp 800 Kilometern sowie 89 Schulen mit mehr als 60 000 Schülerinnen und Schülern, ein Rathaus und eine Kaserne. Darüber hinaus realisiert die Gesellschaft die beiden ersten komplett privat finanzierten Geothermiekraftwerke Deutschlands. *Weitere Informationen zu den HOCHTIEF-Gesellschaften und Unternehmensbereichen finden Sie auf den Seiten 83 bis 109 und im Internet unter www.hochtief.de. 3 Geschäftsbericht 2008 (Management-Holding)* Unternehmensbereich HOCHTIEF Europe Unternehmensbereich HOCHTIEF Real Estate Unternehmensbereich HOCHTIEF Services Der Unternehmensbereich Europe bündelt unter Füh- Die Gesellschaften des Unternehmensbereichs Real Zum Unternehmensbereich Services gehören die Ge- rung von HOCHTIEF Construction die Erfahrung von Estate entwickeln, realisieren, vermarkten und betreuen schäftsfelder Facility-Management und Energy-Ma- HOCHTIEF im Kerngeschäft Bauen. Dazu gehören der Immobilien während ihres gesamten Lebenszyklus. nagement. schen Ländern, beispielsweise in Deutschland, Groß- HOCHTIEF Projektentwicklung konzipiert, realisiert und HOCHTIEF Facility Management ist einer der führenden britannien, Österreich sowie Polen, Tschechien und vermarktet ganzheitlich größere Immobilienprojekte wie Anbieter integrierter Facility-Management-Lösungen in Russland. Als Bauträger realisiert das Unternehmen hoch- Hotel-, Büro- und Wohngebäude sowie Stadtquartiere, Europa. Leistungen werden unter anderem in den Bran- wertige Wohnimmobilien. Außerdem ist HOCHTIEF Einzelhandels-, Logistik- und Spezialimmobilien in chensegmenten Automotive, chemische/pharmazeuti- Construction als Generalunternehmer für Großprojekte Europa. Hoch-, Tief- und Ingenieurbau in ausgewählten europäi- auch außerhalb von Europa tätig. Ein großer Teil der sche Industrie, Elektrotechnik/Halbleiterindustrie, Finanzdienstleister/Immobilieninvestoren, Airports/Aviation, Bauleistung wird mit partnerschaftlichen Geschäftsmo- Die Beteiligungsgesellschaft aurelis Real Estate gehört Gesundheitswesen und Veranstaltungsstätten erbracht. dellen, wie zum Beispiel PreFair, realisiert. mit einem Anteil von 50 Prozent seit 2007 zu HOCHTIEF. Das Unternehmen betrachtet Gebäude, Liegenschaften Sie verfügt über zirka 24 Mio. Quadratmeter citynaher sowie Prozesse und Anlagen ganzheitlich und bietet so HOCHTIEF Construction bearbeitet Projekte vor, während Flächen – vorwiegend in Metropolen und deren Regio- Lösungen an, die über den Ansatz des klassischen Faci- und nach dem Bau. Von der Gebäudediagnose bis zur nen. Ein Teil der Grundstücke wird für Projektentwick- lity-Managements hinausgehen. Standortanalyse bietet das Unternehmen umfangrei- lungen vermarktet. Der andere Teil des Portfolios sind che Dienstleistungspakete an. Mit HOCHTIEF Consult Bestandsimmobilien, die das Unternehmen an gewerb- betreiben wir darüber hinaus eines der größten Ingeni- liche Nutzer vermietet. Derzeit hat aurelis zirka 4 500 renden Contracting-Anbieter in Deutschland für den effi- eurbüros in Deutschland, das zahlreiche Auftraggeber abgeschlossene Mietverträge. zienten Betrieb von Energieanlagen in der Industrie so- betreut, um Großprojekte wie Kraftwerke zu realisieren. HOCHTIEF Energy Management sorgt als einer der füh- wie bei privaten und öffentlichen Liegenschaften. Die HOCHTIEF Property Management, der führende Pro- Gesellschaft betreibt, optimiert, finanziert und saniert Die Tochtergesellschaft Streif Baulogistik ist Dienstleis- perty-Management-Anbieter in Deutschland, ist für Im- Systeme, um Wärme, Kälte, Raum- und Druckluft, ter für Bau- und baunahe Infrastruktur sowie Logistik. mobilieninvestoren tätig. Die Gesellschaft trägt als Ver- Strom, Licht und Wasser zu erzeugen und zu verteilen. Das Unternehmen übernimmt für HOCHTIEF-Gesell- treter von Eigentümerinteressen nachhaltig dazu bei, HOCHTIEF senkt damit für seine Kunden die Betriebs- schaften sowie externe Kunden die Baustelleneinrich- die Renditen von Immobilieninvestments zu optimieren. kosten und ermöglicht, dass derzeit jährlich etwa 150 000 Tonnen CO 2 -Emissionen eingespart werden. tung, koordiniert und optimiert die Baustellenabläufe. Darüber hinaus haben wir im Bereich Asset-Managewertung großer Immobilienportfolios. 4 Geschäftsbericht 2008 Unser Unternehmen im Überblick ment langjährige Erfahrung in der Verwaltung und Ver- Unsere Stärken HOCHTIEF gehört zu den führenden internationalen Baudienstleistern. Wir erbringen integrierte Leistungen entlang des Lebenszyklus von Infrastruk turprojekten, Immobilien und Anlagen. Durch sein globales Netzwerk ist HOCHTIEF auf allen wichtigen Märk ten der Welt präsent. Wir wirtschaften nachhaltig und übernehmen Verantwortung. Die Angebotspalette von HOCHTIEF umfasst die vier Module Entwicklung, Bau, Dienstleistungen sowie Konzessionen und Betrieb. Die eng verzahnten Leistungen ermöglichen es uns, maßgeschneiderte Lösungen und höchste Qualität anzubieten. Die kompetenten Mitarbeiter unseres Unternehmens schaffen Werte für Kunden, Aktionäre und HOCHTIEF gleichermaßen. Dabei leisten wir konzernweit vielfältige Beiträge zum nachhaltigen Umgang mit Energie, schonen Ressourcen und Umwelt – etwa durch innovatives grünes Bauen, durch Services wie das Energie-Management sowie durch Bau und Betrieb von Anlagen, mit denen Strom aus erneuerbaren Energieträgern gewonnen wird. Geschäftsbericht 2008 5 „Es heißt, in der Ruhe liegt die Kraft. Beim Pilates bin ich vollständig konzentriert – und dadurch am Ende immer total entspannt. Die Dinge geraten wieder ins Gleichgewicht, wenn ich meine Energiereserven aufgetankt habe. So kann ich mich wieder voll einbringen für das, was mir wichtig ist. Zu Hause und im Beruf.“ Informationen für die Aktionäre Informationen für die Aktionäre ➩ Lagebericht Konzernabschluss Birgit Bruns, 41, Mutter von zwei Kindern, ist bei HOCHTIEF Energy Management in Hamburg tätig – der Einheit von HOCHTIEF, die für den effizienten Einsatz von Energie sorgt. Modernes Energie-Contracting ermöglicht es, beim Energieverbrauch erheblich zu sparen. Das kommt durch die CO2-Reduzierung auch der Umwelt zugute. Birgit Bruns kümmert sich als DiplomIngenieurin vor allem um das Qualitätsmanagement bei den jeweiligen Projekten. D r. - I n g . H e r b e r t L ü t ke s t r a t kö t t e r, Vo r s i t z e n d e r d e s Vo r s t a n d s vices sowie Konzessionen und Betrieb – erfassen wir die gesamte Wertschöpfungskette von Immobilien, Anlagen und Infrastrukturprojekten. Dabei agieren wir grenzübergreifend im Konzernverbund. So können unsere Kunden auf internationale Expertise, bewährte Best-Practice-Lösungen, die Vorteile von Synergien und höchste Qualität bei allen Leistungen zählen. Zudem zahlt es sich aus, dass wir uns in den vergangenen Jahren intensiv auf wachstumsstarke Märkte, Branchen und Regionen fokussiert haben. 2008 war ein turbulentes Jahr. Die Finanzkrise mit ihren globalen Auswirkungen hat die Welt vor neue Herausforderungen gestellt. Diese zu meistern, wird für alle gesellschaftlichen Kräfte eine wesentliche Aufgabe des Jahres 2009 darstellen. Trotz der Krise war 2008 zugleich ein erfolgreiches Jahr für den HOCHTIEF-Konzern. Wir konnten unseren Ausblick im Laufe des Jahres zweimal nach oben korrigieren und haben sämtliche gesteckten Konzernziele des Geschäftsjahres mehr als erreicht. Der Konzerngewinn stieg auf 175 Mio. Euro und liegt damit um gut 24 Prozent über dem Vorjahreswert – Zahlen, auf die wir stolz sind. Die HOCHTIEF-Aktie konnte sich trotz der guten Entwicklung des Unternehmens der Entwicklung an den Aktienmärkten nicht entziehen und verlor im Jahresverlauf stark. Der Aktienkurs spiegelte in keiner Weise mehr das erfolgreiche operative Geschäft und den Wert des Konzerns wider. Auch die Kurse von börsennotierten Projektgesellschaften, an denen unsere Tochtergesellschaft Leighton beteiligt ist, wurden durch die Krise negativ beeinflusst. Obwohl diese Kurse ebenfalls nicht den realen Werten der Konzessionsprojekte entsprechen, entschied das Board of Directors von Leighton aus Vorsichtsgründen, zum 31. Dezember 2008 eine Wertberichtigung auf die jeweils dem aktuellen Kurs entsprechende Börsenkapitalisierung vorzunehmen. Trotz dieser Einflüsse blieb HOCHTIEF auf dem Erfolgskurs der Vorjahre. Gerade in Zeiten wie diesen zeigt sich, dass wir unseren Konzern weitsichtig auf- und ausgebaut haben. An der tragfähigen Lebenszyklusstrategie hielten wir im Berichtsjahr unverändert fest. Unsere Leistungen decken alle Lebensphasen von Projekten ab: Mit den Modulen unserer Angebotspalette – Entwicklung, Bau, Ser8 Geschäftsbericht 2008 In das Jahr 2009 blicken wir mit Zuversicht. Unser Auftragsbestand beträgt mehr als 30 Mrd. Euro. Er sichert bereits am Jahresbeginn weitgehend das Geschäft für das laufende Jahr. Zudem erwarten wir in mehreren Ländern, dass die Maßnahmen zur Belebung der Konjunktur wirken werden. Infrastrukturmaßnahmen stehen dabei überall im Vordergrund. Das ist einer der Schwerpunkte des HOCHTIEF-Konzerns. Es zahlt sich heute aus, dass wir in der Vergangenheit auf konservative Finanzierung, auf geringe Nettoverschuldung und eine gesunde Eigenkapitalquote Wert gelegt haben. Dies zusammen mit unserem überzeugenden Geschäftsmodell und unserer transparenten Berichterstattung auch während des Geschäftsjahres führte dazu, dass zum Jahresende 18 von 24 Analysten empfahlen, die HOCHTIEFAktie zu kaufen, und vier, sie zu halten. Als Reaktion auf die Finanzmarktkrise haben wir aus Vorsicht die Liquiditätsreserven erhöht. Wir rechnen für einige Zeit mit höheren Eigenkapitalbeteiligungen in der Projektentwicklung und mit höheren Zinsen auf Fremdkapital. Alle sechs Unternehmensbereiche trugen 2008 zum Erfolg von HOCHTIEF bei: Bei HOCHTIEF Americas zeigten unsere Tochtergesellschaften Turner und Flatiron in ihren Segmenten Hoch- beziehungsweise Infrastrukturbau erneut herausragende Leistungen. Zu den Großaufträgen gehörte etwa der Great American Tower in Cincinnati, ein Büroturm im Wert von 165 Mio. Euro, den Turner errichten wird. Flatiron wurde unter anderem zum Federführer einer Arbeitsgemeinschaft für den Bau eines Abschnitts der Ringautobahn um Edmonton in Kanada mit einem Wert von 624 Mio. Euro ernannt. Zudem bewiesen die beiden Unternehmen neue Stärke durch ihren gemeinsamen Auftritt: So werden sie etwa den Sacramento International Airport gemeinsam sanieren. Weitere Gemeinschaftsprojekte sind geplant. Informationen für die Aktionäre Lagebericht Konzernabschluss Auch das Baugeschäft in Australien, Asien und dem Mittleren Osten, das von Leighton abgedeckt wird, entwickelte sich 2008 stark: Großaufträge im Infrastrukturbereich ebenso wie im Hochbau sorgten für volle Auftragsbücher im Unternehmensbereich HOCHTIEF Asia Pacific. Dazu gehörte unter anderem ein Joint Venture, an dem die Al Habtoor Leighton Group zu 40 Prozent beteiligt ist: Am Flughafen Dubai wird die Wartehalle „Concourse 3“ mit einem Wert von 1,02 Mrd. Euro realisiert. Das operative Geschäft von Leighton zeigt sich – ungeachtet der Wertberichtigung für Konzessionsprojekte – in bester Verfassung. Ausdruck dafür war etwa die im August 2008 vorgenommene Kapitalerhöhung von 410 Mio. Euro bei unserer Tochtergesellschaft, an der wir uns in vollem Umfang beteiligt und neue Aktien im Wert von fast 226 Mio. Euro erworben haben. Die Gesellschaften des Unternehmensbereichs HOCHTIEF Concessions trugen ebenfalls zum guten Konzernergebnis bei: Bei HOCHTIEF AirPort entwickelten sich die Flughafenbeteiligungen positiv. Durch ein exzellentes Management gelingt es uns, die Potenziale der Airports voll zur Geltung zu bringen, etwa durch den Ausbau des Non-Aviation-Geschäfts. HOCHTIEF PPP Solutions verzeichnete ein sehr erfolgreiches Jahr: Unter anderem wurde der Financial Close* für das griechische Mautstraßenprojekt Elefsina-PatrasTsakona mit einem Wert von 2,2 Mrd. Euro und einer Konzessionslaufzeit von 30 Jahren erreicht. Der Blick auf unser Konzessionsportfolio zeigt, dass sich unsere Infrastrukturprojekte im aktuell schwierigen Marktumfeld weitgehend stabil behaupten. Der Nettobarwert des Portfolios liegt mit 1,47 Mrd. Euro leicht unter Vorjahr (–4,8 Prozent), was jedoch überwiegend auf Portfolioveränderungen zurückzuführen ist. Im Konzessionsgeschäft sehen wir auch weiterhin große Chancen für unser Unternehmen – insbesondere auch in den USA. Bei HOCHTIEF Europe zeigte sich einmal mehr, dass unser Konzern im europäischen Markt sehr gut aufgestellt ist. So profitierten wir insbesondere vom Wachstum in Osteuropa und Russland – Beispiele für aktuelle Bauaufträge sind etwa eine Produktionsstätte für den Glashersteller Euroglass Polska in Polen und eine Schokoladenfabrik für den FerreroKonzern in Russland. Auch in Deutschland agieren wir beim Neugeschäft wieder mit Erfolg. Wir haben unsere Hochbaueinheit restrukturiert und werden unsere Bauleistung in diesem Segment in Deutschland planmäßig noch weiter reduzieren. Unser Interesse gilt den Geschäften, bei denen wir uns auf der Basis einer fairen Risikoverteilung, der von uns gebotenen hohen Qualität und unserer partnerschaftlichen Modelle vom Wettbewerb abheben können. Unser festes Ziel: 2010 wollen wir im Unternehmensbereich HOCHTIEF Europe eine Vorsteuerrendite von drei Prozent erreichen. Im Unternehmensbereich HOCHTIEF Real Estate überzeugte HOCHTIEF Property Management mit seiner Qualität: Die Gesellschaft erhielt unter anderem den Auftrag, das gesamte bundesweite Portfolio von aurelis Real Estate zu betreuen. 2008 haben wir uns damit zum größten PropertyManager Deutschlands weiterentwickelt. HOCHTIEF Projektentwicklung verzeichnete eine Reihe von Baustarts für neue Projekte, unter anderem im Wachstumssegment der Pflegeimmobilien. Aurelis Real Estate vermarktete im Berichtsjahr erfolgreich große Flächen in mehreren deutschen Metropolen. Unser Geschäft im Unternehmensbereich HOCHTIEF Services zeigte sich ebenfalls erfolgreich. HOCHTIEF Facility Management überzeugte einmal mehr als erfolgreicher Outsourcing-Partner für öffentliche und industrielle Partner: So übernehmen wir für weitere sechs Jahre den Betrieb von zahlreichen Siemens-Standorten. Als Wachstumstreiber entwickelt sich in Zeiten steigender Energiepreise und erhöhten Umweltbewusstseins auch das Geschäft von HOCHTIEF Energy Management: Die Gesellschaft, die moderne Contracting-Modelle anbietet, verbuchte zahlreiche Neuaufträge. Das Thema Energieeffizienz ist von hoher Bedeutung für HOCHTIEF: Als internationaler Baudienstleister tragen wir mit unseren Leistungen dazu bei, dass alternative Energien genutzt und Einsparpotenziale realisiert werden. Für das Engagement im Bereich der Nachhaltigkeit ist die HOCHTIEFAktie 2008 erneut in den Dow Jones Sustainability Indizes gelistet worden – zum dritten Mal in Folge. Wir sind stolz auf diese Auszeichnung und sehen hier auch weiterhin einen wesentlichen Verantwortungsbereich unseres Konzerns. Wir möchten Ihnen unser Engagement im Bereich der Energieeffizienz mit diesem Geschäftsbericht ein wenig näher bringen: Sie finden auf den Bildseiten eine Reihe von Beispielen aktueller Projekte in diesem Bereich. *Siehe Glossar Seite 193. Liebe Aktionärinnen und Aktionäre, wir freuen uns, dass Sie uns im schwierigen Börsenjahr 2008 die Treue gehalten haben und auf die Strategie unseres Konzerns vertrauen. Wir wollen Sie auch im Geschäftsjahr 2009 mit guten Leistungen überzeugen. Dafür setzen sich nunmehr 64 527 Mitarbeiter in aller Welt ein. Ihnen allen gilt unser aufrichtiger Dank. Vor uns liegt ein Jahr der Herausforderungen. Es ist auch ein Jahr der Chancen – unter anderem durch die aktuellen Konjunkturprogramme, die in einer Reihe von Ländern gestartet wurden. HOCHTIEF steht bereit, diese Chancen zu nutzen. Begleiten Sie uns dabei! Essen, 23. Februar 2009 Dr.-Ing. Herbert Lütkestratkötter Geschäftsbericht 2008 9 Bericht des Aufsichtsrats Sehr geehrte Aktionäre, D r. r e r. p o l . h . c . M a r t i n Ko h l h a u s s e n , Vo r s i t z e n d e r d e s A u fsichtsrats kungen auf das operative Geschäft, die differenziert nach Geschäftsbereichen und Märkten zu sehen sind und auch die mittelfristige Finanzplanung beeinflussten, insbesondere die Vorschau- und die Planungssicherheit sowie die Kapitalallokation, und hier die Geldbeschaffung und die Liquiditätsund Kapitalsicherung. Hierzu erörterte der Aufsichtsrat die Wechselkursentwicklung, insbesondere des volatilen US- im Geschäftsjahr 2008 hat der Aufsichtsrat die ihm nach Gesetz und Satzung obliegenden Aufgaben wahrgenommen. Er hat den Vorstand bei der Leitung des Unternehmens regelmäßig beraten und die Geschäftsführung des Vorstands überwacht. Dabei war er in alle Entscheidungen von grundlegender Bedeutung für das Unternehmen eingebunden. Der Vorstand informierte den Aufsichtsrat in schriftlichen und mündlichen Berichten regelmäßig, umfassend und zeitnah über die wirtschaftliche Lage und die Entwicklung der Gesellschaft und des Konzerns, bedeutende Geschäftsvorfälle sowie die aktuelle Ertragssituation, einschließlich der Risikolage und des Risikomanagements. Im abgelaufenen Geschäftsjahr kam der Aufsichtsrat zu fünf Sitzungen – davon einer außerordentlichen – zusammen. Alle Mitglieder des Aufsichtsrats haben mindestens an der Hälfte der Sitzungen teilgenommen. Der Aufsichtsrat hat die nach Gesetz und Satzung erforderlichen Beschlüsse gefasst. Die Entscheidungen wurden auf Grundlage der Berichterstattung des Vorstands getroffen. Über Projekte und Ereignisse von besonderer Bedeutung oder Dringlichkeit wurde der Aufsichtsrat auch außerhalb von Sitzungen ausführlich informiert und – soweit erforderlich – im Umlaufverfahren um Zustimmung gebeten. Der Aufsichtsratsvorsitzende stand auch außerhalb der Aufsichtsratssitzungen in regelmäßigem Kontakt mit dem Vorstand und ließ sich über die aktuelle Entwicklung der Geschäftslage und die wesentlichen Geschäftsvorfälle informieren. Herausragende Themen der Beratungen, insbesondere in der zweiten Jahreshälfte, waren die Finanz- und Wirtschaftskrise und die Situation der Finanzmärkte mit ihren Auswir- 10 Geschäftsbericht 2008 Dollars und die Schwäche des australischen Dollars, mit den notwendigen Maßnahmen, um die Einflüsse auf den Konzern zu minimieren. Eng verbunden mit beiden Themen waren die Bewertung des Konzerns durch den Finanzmarkt, insbesondere durch Analysten, die Investor-Relations-Strategie, die Kursentwicklung der HOCHTIEF-Aktie sowie die Auswirkungen und Vorteile des Aktienrückkaufprogramms. In engem Zusammenhang hiermit standen die Beratungen des Aufsichtsrats über die Veränderung im Aktionärskreis, die durch das Ausscheiden eines wesentlichen Aktionärs geprägt waren, sowie die Marktgerüchte zur Beteiligung der Großaktionäre und deren langfristigen Interessen mit ihren Rückwirkungen auf den Konzern. In der Konsequenz richtete der Aufsichtsrat deshalb besonderes Augenmerk auf die strategischen Initiativen des Konzerns, die eine Optimierung der Finanzkraft, eine Expansion in stark wachsende Märkte, die Differenzierung durch Technologieführerschaft, die Erhöhung des Dienstleistungsgeschäfts sowie die weitere Vernetzung der Geschäftsbereiche entlang der Wertschöpfungskette (Lebenszyklusansatz) vorsehen. Weitere wesentliche Themen waren die Margenentwicklung der verschiedenen operativen Gesellschaften, auch im Wettbewerbsvergleich und unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Geschäftsmodelle, sowie die Vorteile und Konsequenzen hieraus für die zunehmende Vernetzung der Geschäftsbereiche. Hierüber hat sich der Aufsichtsrat auch direkt durch das Management der operativen Einheiten in seinen Sitzungen informieren lassen, verbunden mit Wettbewerbsanalysen auf den unterschiedlichen Märkten. Regelmäßige Kernthemen waren wiederum die mittelfristige Unternehmensplanung mit ihrer wertorientierten Unternehmenssteuerung sowie die Wertentwicklung und langfristige Wertsteigerung des Portfolios im neu gegründeten Unternehmensbereich Concessions (HOCHTIEF AirPort, HOCHTIEF PPP Solutions). Informationen für die Aktionäre Lagebericht Konzernabschluss Nicht zuletzt hat sich der Aufsichtsrat konzernübergreifend mit dem Ausbau des Geschäfts im Mittleren Osten durch die Unternehmensbereiche Asia Pacific und HOCHTIEF Europe befasst und sich auf einer Sitzung am Flughafen Hamburg projektbezogen über dessen Geschäftsentwicklung und die geplanten Neubaumaßnahmen detailliert berichten lassen. Einer der Schwerpunkte des Unternehmensbereichs Americas war die Integration von Flatiron in den Konzern und die Zusammenarbeit mit Turner und HOCHTIEF PPP Solutions. Der Aufsichtsrat hat sich regelmäßig mit der Geschäftsentwicklung und den Fortschritten der Vernetzung beschäftigt, die beispielhaft für das Cross-Selling-Potenzial im Konzern ist. Weitere thematische Schwerpunkte waren die Auswirkungen der aus der Subprime-Krise entstandenen Finanzmarktkrise auf das US-amerikanische Baugeschäft von Turner beziehungsweise dessen Märkte und Marktsegmente mit ihrer nach wie vor robusten Verfassung und der trotzdem positiven Entwicklung sowie die für das operative Geschäft unabdingbare Stellung von Bonds zur Sicherung insbesondere der öffentlichen Auftraggeber. Besondere Beachtung schenkte der Aufsichtsrat der Situation von HOCHTIEF do Brasil und den durch witterungsbedingte Auswirkungen entstandenen Verlusten beim Bau von Kleinwasserkraftwerken. Festgestellt werden kann für den Bereich insgesamt, dass der Einfluss der sich aus den USA heraus entwickelnden Wirtschaftskrise auf das Geschäft von Turner und Flatiron bisher sehr gering ist und sich im Gegensatz dazu Chancen und positive Wachstumsaussichten bieten, sowohl in den Hochbaumarktsegmenten für Gesundheits- und Gewerbeimmobilien als auch im Tiefbaumarkt durch die geplanten Infrastrukturprogramme der US-amerikanischen Regierung und die damit verbundenen Pläne im Konzessionsbereich bei Mautstraßen und PPP-Projekten. Im Unternehmensbereich Asia Pacific waren die Fortführung der guten Entwicklung des Jahres 2007 von Leighton, wo im operativen Bereich das Rekordniveau des letzten Jahres gehalten werden konnte, mit seinen hohen Investitionen im Infrastruktur- und Contract-Mining-Bereich sowie die allgemeine wirtschaftliche Entwicklung des australischen und asiatischen Bau- und Rohstoffmarkts zentrale Themen der Aussprache. Folge hiervon war auch die Kapitalerhöhung von Leighton Holdings Limited, die zur Finanzierung von Wachstumsinitiativen mit einer Expansion in ausgewählte asiatische und arabische Länder, der Internationalisierung des Contract-Mining-Geschäfts sowie dem Einstieg in die Projektentwicklung für Wohnimmobilien in Australien dienen soll. Beschäftigt hat sich der Aufsichtsrat darüber hinaus mit dem aktuellen Engagement von Leighton in der Golfregion, insbesondere mit der Akquisition von Al Habtoor, und der Situation des Rohstoffsektors, der bisher keine Auswirkung auf das Contract-Mining-Geschäft von Leighton zeigt. Zum Jahresende standen die Situation von einigen börsennotierten Projektentwicklungsgesellschaften, deren Bewertung und Bilanzierung im Konzern im Zentrum der Beratung. Der Aufsichtsrat begrüßte die Gründung des neuen Unternehmensbereichs Concessions, in dem die Geschäftsfelder Airport und PPP zusammengefasst werden. Regelmäßig hat sich der Aufsichtsrat über die Entwicklung der einzelnen Beteiligungsflughäfen informiert und dabei besonderes Augenmerk auf mögliche Auswirkungen durch sinkendes Passagieraufkommen als Reaktion auf die Wirtschaftskrise gerichtet. Unter besonderer Beobachtung stand die Übernahme der operativen Verantwortung am Flughafen Budapest und dessen wirtschaftliche Entwicklung. Im Wettbewerbsvergleich zählt HOCHTIEF AirPort zu den führenden Airport-Managern weltweit und hat seine Position als Wertbringer für den gesamten Konzern verstärkt. Bei HOCHTIEF PPP Solutions lag der Schwerpunkt der Aussprache auf dem Eintritt dieser Gesellschaft in den USPPP-Markt und der hierfür vorteilhaften Zusammenarbeit mit Flatiron. Bewährt hat sich bereits das aktive Portfoliomanagement als Kernelement der Geschäftsstrategie, das auch den Grundstein dafür legte, dass HOCHTIEF PPP Solutions erstmals operativ ein positives Ergebnis erreicht hat. Kernthemen der Beratungen im Unternehmensbereich Real Estate, der sich nach der Neustrukturierung aus den Geschäftszweigen Projektentwicklung und Property-Management zusammensetzt, waren das Engagement und die guten Resultate der Beteiligung aurelis sowie die erfolgreiche Expansionsstrategie in neue Märkte (Schweiz, Russland), neue Produktmarktsegmente (Pflege-, Gesundheitsimmo- Geschäftsbericht 2008 11 bilien) und eine starke Selektion der Projekte als Reaktion auf die Erschütterung der Märkte durch die Finanzkrise. Darüber hinaus befasste sich der Aufsichtsrat mit HOCHTIEF Property Management, das nun zu den führenden Unternehmen in Deutschland gehört, wie auch mit der Vermietungs- und Investmentmarktentwicklung und den Auswirkungen auf einzelne Projekte im Rahmen des gesamtwirtschaftlichen Umfelds. Nach wie vor intensiv beschäftigte sich der Aufsichtsrat mit dem Unternehmensbereich Europe und hier insbesondere mit der Situation des Hochbaugeschäfts in Deutschland; er hat die getroffenen Restrukturierungsmaßnahmen eng begleitet und sich regelmäßig über die Fortschritte, auch durch das Management von HOCHTIEF Construction selbst, unterrichten lassen. Dabei standen Kapazitäts- und Personalanpassungen sowie die Definition der endgültigen Zielstrukturen bei einer engen Einbindung der Belegschaftsvertretung im Vordergrund. Wesentlich war der Abschluss der verlustträchtigen Altprojekte, die durch Preissteigerungen und Probleme im Nachunternehmerbereich entstanden waren, und die enge Begleitung der Prozesse durch Systeme für Risikomanagement und Controlling. Unter Wettbewerbsgesichtspunkten und vergleichend hat sich der Aufsichtsrat, wie auch in den Vorjahren, mit den europäischen Baumärkten beschäftigt und über den Ausbau des Direktgeschäfts in der Golfregion unterrichten lassen. Im Unternehmensbereich Services, der durch eine Neugründung aus HOCHTIEF Facility Management und HOCHTIEF Energy Management entstand, hat sich der Aufsichtsrat detailliert mit dem Leistungsspektrum des Unternehmensbereichs, den wesentlichen wirtschaftlichen Kennzahlen und den strategischen Projekten befasst. HOCHTIEF Services ist dabei erster Ansprechpartner für Unternehmen bei komplexen Outsourcing-Entscheidungen. Themen der Beratungen waren darüber hinaus die Konsolidierung und der Margendruck in einem sich oligopolistisch entwickelnden Markt mit der Notwendigkeit einer Differenzierung hin zum technischen Gebäudemanagement sowie der Ausbau des internationalen Geschäfts. Der Aufsichtsrat hat sich zudem die Entwicklung der „Claims and Variation Orders“ im Konzern regelmäßig vortragen und 12 Geschäftsbericht 2008 sich über die Compliance-Struktur und die Revisionstätigkeit unterrichten lassen. In den weiteren Themenbereich gehörten die ausreichenden Managementkapazitäten trotz des starken Konzernwachstums und die damit im Zusammenhang stehende Arbeitsgruppe zum „International Recruiting“. Der Aufsichtsrat hat die Weiterentwicklung der Corporate Governance bei HOCHTIEF regelmäßig behandelt. Darüber berichtet der Vorstand zugleich auch für den Aufsichtsrat gemäß Ziffer 3.10 des Deutschen Corporate Governance Kodex im nachfolgenden Kapitel. Anlässlich der Neufassung des Kodex wurden die Geschäftsordnungen für den Aufsichtsrat und den Prüfungsausschuss ergänzt. Der Aufsichtsrat hat fünf Ausschüsse gebildet. Ihre Mitglieder sind im Kapitel „Gremien“ namentlich aufgeführt. Der Prüfungsausschuss tagte 2008 dreimal. Er befasste sich intensiv mit den Quartalsergebnissen und Jahresabschlüssen. Auch die Prüfungsfeststellungen der internen Revision und die Prüfungsplanung für 2009 nahmen breiten Raum ein. Darüber hinaus beriet der Ausschuss über die Organisation der Compliance im HOCHTIEF-Konzern, die Geschäftsmodelle einzelner Unternehmensbereiche und Aspekte des internen Kontrollsystems. Gegenstand der Beratungen waren im Übrigen der Wahlvorschlag für den Abschlussprüfer an die Hauptversammlung, die Bestimmung von Prüfungsschwerpunkten und die Honorarvereinbarung mit dem Abschlussprüfer. Der Personalausschuss trat dreimal zusammen. Er befasste sich im Wesentlichen mit dem Vergütungssystem und der Höhe der Vorstandsbezüge. Außerdem bereitete er die Personalentscheidungen des Aufsichtsrats vor und fasste die für die Anstellungsverträge der Vorstandsmitglieder erforderlichen Beschlüsse. Der Nominierungsausschuss hat im Berichtsjahr zweimal getagt und dem Aufsichtsrat für dessen Wahlvorschläge an die Hauptversammlung im Mai 2008 geeignete Kandidaten vorgeschlagen. Der für einen Zeitraum von einem Jahr gebildete „Ad-hocAusschuss“ hat während seines Bestehens bis zum 26. Februar 2008 nicht mehr getagt. Informationen für die Aktionäre Lagebericht Konzernabschluss Der Vermittlungsausschuss gemäß § 27 Abs. 3 MitbestG musste auch im abgelaufenen Geschäftsjahr nicht einberufen werden. Die Ausschussvorsitzenden haben in den Plenumssitzungen regelmäßig und umfassend über die Inhalte und Ergebnisse der Ausschusssitzungen berichtet. Der vom Vorstand nach den Regeln des HGB aufgestellte Jahresabschluss der HOCHTIEF Aktiengesellschaft, der Konzernabschluss nach IFRS (International Financial Reporting Standards) und der mit dem Lagebericht der HOCHTIEF Aktiengesellschaft zusammengefasste Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr 2008 sind unter Einbeziehung der Buchführung von dem durch die Hauptversammlung am 8. Mai 2008 gewählten und vom Aufsichtsrat mit der Prüfung des Jahres- und des Konzernabschlusses beauftragten Abschlussprüfer, der Deloitte & Touche GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, geprüft und mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen worden. Die vorgenannten Unterlagen, der Geschäftsbericht, der Vorschlag für die Verwendung des Bilanzgewinns und die Prüfungsberichte des Abschlussprüfers sind allen Aufsichtsratsmitgliedern rechtzeitig vor der Sitzung des Prüfungsausschusses am 12. März 2009 beziehungsweise vor der Bilanzsitzung am 18. März 2009 übersandt worden. Die Unterlagen wurden in den Sitzungen vom Vorstand zusätzlich auch mündlich erläutert. Die verantwortlichen Abschlussprüfer berichteten in diesen Sitzungen über die wesentlichen Ergebnisse der Prüfung und standen für ergänzende Auskünfte zur Verfügung. Der Prüfungsausschuss hat sich vor der Sitzung des Aufsichtsrats eingehend mit diesen Unterlagen befasst und dem Aufsichtsrat eine Billigung des Jahres- und des Konzernabschlusses sowie des zusammengefassten Lageberichts empfohlen. Der Aufsichtsrat hat den Jahresabschluss, den Konzernabschluss, den mit dem Lagebericht der Gesellschaft zusammengefassten Konzernlagebericht und den Vorschlag für die Verwendung des Bilanzgewinns eingehend geprüft. Nach dem abschließenden Ergebnis seiner Prüfung sind keine Einwendungen zu erheben. Der Aufsichtsrat hat nach eigener Prüfung und unter Berücksichtigung des Berichts des Prüfungsausschusses dem Ergebnis der Prüfung des Jahresabschlusses und des Konzernabschlusses durch den Abschlussprüfer zugestimmt. Der Aufsichtsrat hat den Jahresabschluss und den Konzernabschluss gebilligt und damit den Jahresabschluss festgestellt. Er schließt sich dem Vorschlag des Vorstands für die Verwendung des Bilanzgewinns an. Zum 1. Januar 2008 ist Herr Raimund Neubauer als gewähltes Ersatzmitglied anstelle von Herrn Fritz Voelkner, der altersbedingt aus dem Unternehmen ausgeschieden ist, in den Aufsichtsrat eingetreten. Herr Dr. Dietmar Kuhnt ist am 9. September 2008 aus dem Aufsichtsrat ausgeschieden. Besonders in den fast neun Jahren als Vorsitzender des Aufsichtsrats bis 2004 hat er HOCHTIEF maßgeblich mitgeprägt. Der Aufsichtsrat hat Herrn Dr. Kuhnt und Herrn Voelkner für die langjährige vertrauensvolle Zusammenarbeit und ihren fachmännischen Rat gedankt. Durch Beschluss des Amtsgerichts Essen ist Herr Tilman Todenhöfer mit Wirkung zum 10. September 2008 zum Mitglied des Aufsichtsrats bestellt worden. Der Aufsichtsrat hat Herrn Dr. Frank Stieler mit Wirkung zum 1. März 2009 auf die Dauer von fünf Jahren zum Mitglied des Vorstands bestellt. Der Aufsichtsrat spricht dem Vorstand, den Unternehmensleitungen sowie allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für die im abgelaufenen Geschäftsjahr geleistete Arbeit Dank und Anerkennung aus. Essen, 18. März 2009 Der Aufsichtsrat Dr. rer. pol. h. c. Martin Kohlhaussen – Vorsitzender – Geschäftsbericht 2008 13 Der Vorstand der HOCHTIEF Aktiengesellschaft (von links): Peter Noé, Martin Rohr, Albrecht Ehlers, Herbert Lütkestratkötter (Vorsitzender des Vorstands) und Burkhard Lohr Informationen für die Aktionäre Lagebericht Konzernabschluss Vorstand Dr.-Ing. Herbert Lütkestratkötter (58) ist seit dem 1. April 2007 Vorstandsvorsitzender der HOCHTIEF Aktiengesellschaft. Der promovierte Ingenieur ist zuständig für die Unternehmensbereiche HOCHTIEF Americas und HOCHTIEF Europe sowie die Zentralabteilungen Unternehmensentwicklung und Unternehmenskommunikation. Ferner verantwortet er den Bereich Corporate Governance. Zu HOCHTIEF kam Lütkestratkötter 2003 und wurde im Dezember 2006 stellvertretender Vorstandsvorsitzender. RA Albrecht Ehlers (51) ist seit 2000 bei HOCHTIEF und seit November 2004 Mitglied des Vorstands der HOCHTIEF Aktiengesellschaft. Der Jurist ist zuständiger Arbeitsdirektor und zugleich verantwortlich für den Unternehmensbereich HOCHTIEF Services. Ferner fallen in seinen Zuständigkeitsbereich die Zentralabteilung Personal, Arbeitssicherheit, Gesundheitsund Umweltschutz, Corporate Social Responsibility, Versicherungen sowie das Service Center. Dr. rer. pol. Peter Noé (51) ist seit Februar 2002 Mitglied des Vorstands der HOCHTIEF Aktiengesellschaft. Dort ist der promovierte DiplomKaufmann verantwortlich für die Unternehmensbereiche HOCHTIEF Asia Pacific und HOCHTIEF Concessions. Noé studierte Betriebswirtschaft an der Universität Köln. Prof. Dr.-Ing. Martin Rohr (53) ist seit Juni 2004 Mitglied des Vorstands der HOCHTIEF Aktiengesellschaft. Dort ist der promovierte Bauingenieur zuständig für den Unternehmensbereich HOCHTIEF Real Estate sowie die Zentralabteilung Beschaffung. Nach den ersten beruflichen Erfahrungen trat Rohr 1986 als Prokurist in die Otto Rohr GmbH & Co. KG, Helmstedt, ein. 1994 übernahm HOCHTIEF die Firmengruppe. Rohr verantwortete in den folgenden Jahren die Hauptniederlassung Bayern, den Unternehmensbereich Civil sowie das Auslandsprojektgeschäft. Im Dezember 2000 wurde er Vorstandsmitglied von HOCHTIEF. Im April 2001 wechselte er in den Vorstand der HOCHTIEF Construction AG. Dr. rer. pol. Burkhard Lohr (45) wurde zum 1. Januar 2006 in den Vorstand der HOCHTIEF Aktiengesellschaft berufen. Der promovierte Wirtschaftswissenschaftler ist Chief Financial Officer (CFO) und zuständig für die Bereiche Finanzen/Investor Relations sowie Controlling, Rechnungswesen und Steuern. Vor seinem Studium war Lohr bereits als Baukaufmann bei der HOCHTIEF Aktiengesellschaft tätig. 1993 kehrte Lohr als Mitarbeiter der Konzernrevision zu HOCHTIEF zurück. Ab 1995 übernahm er operative Führungsaufgaben in München und Essen. Im Januar 2002 wechselte Lohr in den Vorstand der HOCHTIEF Construction AG. Geschäftsbericht 2008 15 Corporate Governance HOCHTIEF entspricht sämtlichen Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex. Über die Corporate Governance bei HOCHTIEF berichtet der Vorstand – zugleich auch für den Aufsichtsrat – gemäß den Regelungen dieses Kodex. Gute Corporate Governance hat bei HOCHTIEF Tradition. Sie fördert das Vertrauen von Anlegern, Kunden und Mitarbeitern in unser Unternehmen. Leitbild ist für uns der 2002 eingeführte Deutsche Corporate Governance Kodex. Seit 2006 entsprechen wir ohne jede Einschränkung den Empfehlungen des Kodex. Im März 2009 haben Vorstand und Aufsichtsrat die Entsprechenserklärung nach § 161 AktG abgegeben, nach der HOCHTIEF wiederum sämtlichen Empfehlungen des Kodex entspricht. HOCHTIEF hat sich immer schon an international und national anerkannten Standards guter und verantwortungsvoller Unternehmensführung orientiert. Corporate Governance ist für uns ein Anspruch, der sämtliche Bereiche des Unternehmens umfasst. Die stetige Weiterentwicklung der Corporate-Governance-Praxis unseres Unternehmens ist uns ein wichtiges Anliegen. *Weitere Informationen finden Sie im Internet unter www.hochtief.de. Auf unserer Website* sind ausführliche Informationen zum Thema Corporate Governance verfügbar. Dort sind sowohl die aktuelle Entsprechenserklärung als auch die Entsprechenserklärungen vergangener Jahre zugänglich. Sämtliche Presse- und Ad-hoc-Mitteilungen der Gesellschaft werden ebenfalls auf unserer Website veröffentlicht. Über wesentliche Termine unterrichten wir unsere Aktionäre kontinuierlich mit einem Finanzkalender. Der Finanzkalender wird im Geschäftsbericht, in den Quartalsberichten und auf unserer Website veröffentlicht. Neben zwei jährlichen Analysten- und Investorenkonferenzen finden anlässlich der Veröffentlichung der Quartalszahlen Telefonkonferenzen für Analysten und Investoren statt. Sämtliche Präsentationen für diese Veranstaltungen lassen sich im Internet frei einsehen. Dort werden auch die Aufnahmen dieser Konferenzen zum Abspielen angeboten. **Siehe Glossar Seite 193. Unsere jährliche Hauptversammlung wird mit dem Ziel vorbereitet, sämtliche Aktionäre vor und während der 16 Geschäftsbericht 2008 Hauptversammlung zügig, umfassend und effektiv zu informieren. Bereits vor der Hauptversammlung werden die Aktionäre durch den Geschäftsbericht und die Einladung zur Hauptversammlung umfassend über das abgelaufene Geschäftsjahr sowie die einzelnen Tagesordnungspunkte der Hauptversammlung informiert. Sämtliche Dokumente und Informationen zur Hauptversammlung sowie der Geschäftsbericht sind auch auf unserer Website verfügbar. Aktionäre können ihr Stimmrecht in der Hauptversammlung entweder selbst ausüben oder durch einen Bevollmächtigten ihrer Wahl oder einen weisungsgebundenen Stimmrechtsvertreter der Gesellschaft ausüben lassen. Aktionäre, die an der Hauptversammlung nicht teilnehmen können, haben die Möglichkeit, die vollständige Übertragung der Versammlung im Internet zu verfolgen. Der Vorsitzende des Aufsichtsrats hat die Hauptversammlung im Mai 2008 über die Grundzüge des Vergütungssystems für den Vorstand und deren Veränderung informiert. Dies ist auch für die kommende Hauptversammlung vorgesehen. Transparenz ist ein Kernelement guter Corporate Governance. Sie ist zum Beispiel dann nötig, wenn Transaktionen des Vorstands möglicherweise zu Interessenkonflikten führen können. Insoweit ist mitzuteilen, dass die Mitglieder des Vorstands oder ihnen nahestehende Personen in 2008 keine wesentlichen Geschäfte mit HOCHTIEF oder einem Konzernunternehmen getätigt haben. Ebenso wurden keine Verträge zwischen HOCHTIEF und Mitgliedern des Aufsichtsrats geschlossen. Interessenkonflikte bei Mitgliedern von Vorstand und Aufsichtsrat traten nicht auf. Die Zahl der direkt oder indirekt von den Mitgliedern des Vorstands und Aufsichtsrats gehaltenen Aktien der Gesellschaft oder sich darauf beziehenden Finanzinstrumente war zum 31. Dezember 2008 geringer als ein Prozent der von HOCHTIEF ausgegebenen Aktien (Ziffer 6.6 des Kodex). Ein Schwerpunkt der Corporate-Governance-Aktivitäten lag im Berichtsjahr auf der Weiterentwicklung des Compliance**-Programms. Compliance im Sinne von Maßnahmen zur Einhaltung von Recht, Gesetz und unternehmensinternen Richtlinien ist bei HOCHTIEF eine wesentliche Informationen für die Aktionäre Lagebericht Konzernabschluss Leitungsaufgabe. Neben dem bereits in 2002 eingeführten Code of Conduct* beziehungsweise seinem Vorläufer gibt es dazu inzwischen ein umfassendes Regelwerk. Dieses wird regelmäßig überprüft und bei Bedarf angepasst. Jeder Mitarbeiter ist aufgefordert, in seinem Verantwortungsbereich aktiv an der Umsetzung des Compliance-Programms mitzuwirken. In verschiedenen Konzernrichtlinien und Rundschreiben werden die gesetzlichen Bestimmungen näher erläutert und konkretisiert. Der Schwerpunkt der Aktivitäten lag im Berichtsjahr im Bereich Korruptionsbekämpfung. Der Vorstand hat seine ablehnende Haltung zu Korruptionsverstößen erneut unmissverständlich zum Ausdruck gebracht. Verstöße gegen die Vorschriften zur Korruptionsbekämpfung werden in keiner Weise geduldet und führen zu Sanktionen gegen die betroffenen Mitarbeiter. arbeitern des Konzerns zur Verfügung, um Hinweise auf mögliche Gesetzes- oder Richtlinienverstöße zu melden. Auf Wunsch werden die Informationen auch unter Geheimhaltung der Identität des Meldenden entgegengenommen. *Siehe Glossar Seite 193. Der Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats hat sich in seiner Sitzung am 11. November 2008 mit dem ComplianceProgramm befasst und dieses zustimmend zur Kenntnis genommen. Vergütungsbericht Der Vergütungsbericht ist als Bestandteil des zusammengefassten Lageberichts anzusehen. Bezüge des Vorstands für das Geschäftsjahr 2008 Auf Vorschlag des Personalausschusses beschließt das Aufsichtsratsplenum das Vergütungssystem für den Vorstand einschließlich der wesentlichen Vertragselemente und überprüft es regelmäßig. Die Höhe der Vorstandsvergütung im Einzelnen wird vom Personalausschuss festgelegt. Durch Schulungen werden die Mitarbeiter über die maßgeblichen gesetzlichen Bestimmungen und internen Richtlinien informiert. Die Compliance-Beauftragten stehen als Ansprechpartner für Einzelfragen zur Verfügung. Die Präsenzschulungen werden durch interaktive E-Learning-Programme ergänzt, zum Beispiel das Lernprogramm Antikorruption. Ein Schwerpunkt liegt hierbei auf besonders risikoträchtigen Verhaltensweisen (wie zum Beispiel Korruption oder Submissionsabsprachen). Als weiteres ergänzendes Compliance-Element hat HOCHTIEF neben der bereits bestehenden Ethik-Hotline eine Hinweis-Hotline eingeführt. Für diese Hotline haben wir eine externe Rechtsanwaltskanzlei beauftragt. Beide Hotlines stehen den Mit- Die Vergütung der Vorstandsmitglieder besteht aus festen und variablen, erfolgsorientierten Bezügen. Die festen Bezüge werden als leistungsunabhängige Grundvergütung monatlich als Gehalt ausgezahlt; darüber hinaus erhalten die Vorstandsmitglieder Nebenleistungen in Form von Sachbezügen. Diese bestehen hauptsächlich aus dem nach steuerlichen Richtlinien anzusetzenden Wert der pri- Gesamtbarbezüge für das Geschäftsjahr 2008 (2007) (In Tsd. EUR) Feste Bezüge Erfolgsorientierte Bezüge Dr. Lütkestratkötter Ehlers Dr. Lohr Dr. Noé Dr. Rohr Vorstand gesamt 2008 785 (672) 523 (480) 523 (453) 523 (480) 523 (453) 2.877 (2.538)** 807 (863) 538 (616) 538 (582) 538 (616) 538 (582) 2.959 (3.259)** Sachbezüge 16 (12) 24 (24) 29 (29) 18 (18) 25 (24) 112 (107)** Gesamt 1.608 1.085 1.090 1.079 1.086 5.948 (1.547) (1.120) (1.064) (1.114) (1.059) (5.904)** **Vorjahreswerte ohne Werte für den im Geschäftsjahr 2007 ausgeschiedenen Vorstandsvorsitzenden Dr. Keitel (gesamt: 485 Tsd. Euro) Geschäftsbericht 2008 17 vaten Nutzung der Dienstwagen und der Unfallversicherung. *Siehe Glossar Seite 194. Variable Vergütungskomponenten mit langfristiger Anreizwirkung und Risikocharakter Zur Vergütung der Vorstandsmitglieder gehört außerdem die Teilnahme an den Long-Term-Incentive-Plänen (LTIP)* der Gesellschaft. Dabei handelt es sich um die Gewährung von sogenannten Stock-Appreciation-Rights (Wertsteigerungsrechte) und Stock-Awards (virtuelle Aktienrechte). Die erfolgsorientierten Bezüge sind abhängig vom Konzernergebnis vor Steuern und von der persönlichen Leistung der Vorstandsmitglieder. Bei einer Zielerreichung von 100 Prozent setzen sich die Gesamtbarbezüge zu jeweils etwa 50 Prozent aus den festen und den erfolgsorientierten Bezügen zusammen. Die erfolgsorientierten Bezüge bestehen aus der Unternehmenstantieme (Anteil 60 Prozent) und einer individuellen Tantieme (Anteil 40 Prozent) – bei einer angenommenen Zielerreichung von 100 Prozent. Die Stock-Appreciation-Rights gewähren den Mitgliedern des Vorstands bei Erreichung der Ausübungshürden nach Ablauf der Wartezeit von jeweils zwei Jahren innerhalb des jeweiligen dreijährigen Ausübungszeitraums einen Zahlungsanspruch gegen die Gesellschaft. Dessen Höhe hängt von der Entwicklung des Börsenkurses innerhalb der Warteund Ausübungszeit ab. Ferner müssen relative sowie absolute Erfolgshürden, deren nachträgliche Änderung ausgeschlossen ist, erfüllt sein. Ferner gehören zur Vergütung der Vorstandsmitglieder Pensionszusagen und sonstige Zusagen für den Fall der Beendigung der Tätigkeit sowie die Beteiligung an variablen Vergütungskomponenten des Konzerns mit langfristiger Anreizwirkung und Risikocharakter. **Wert zum Gewährungszeitpunkt laut finanzmathematischem Gutachten ***Vorjahreswerte ohne Werte für den im Geschäftsjahr 2007 ausgeschiedenen Vorstandsvorsitzenden Dr. Keitel (2.822 Tsd. Euro) Bezüge des Vorstands für frühere Geschäftsjahre Für die Wahrnehmung konzerninterner Mandate sind im Geschäftsjahr Bezüge in Höhe von 35 Tsd. Euro an Dr. Noé sowie weitere nachberechnete erfolgsorientierte Bezüge für das Geschäftsjahr 2007 in Höhe von 578 Tsd. Euro (davon an Dr. Lütkestratkötter 269 Tsd. Euro, Ehlers 48 Tsd. Euro, Dr. Lohr 73 Tsd. Euro, Dr. Noé 115 Tsd. Euro und Dr. Rohr 73 Tsd. Euro) gewährt worden. Die Planbedingungen der Stock-Awards sehen vor, dass die Berechtigten für jeden Stock-Award nach Ablauf der Wartezeit von jeweils drei Jahren innerhalb des jeweiligen zweijährigen Ausübungszeitraums einen Zahlungsanspruch in Höhe des Börsenschlusskurses der HOCHTIEF-Aktie des letzten Börsenhandelstags vor dem Ausübungstag haben. Die Ansprüche sind für alle Long-Term-Incentive-Pläne auf einen Maximalwert begrenzt, damit die Höhe auch im Fall von außerordentlichen beziehungsweise nicht vorhersehbaren Entwicklungen angemessen bleibt. Im Geschäftsjahr 2008 wurden die Stock-Appreciation-Rights aus dem Variable Vergütungskomponenten mit langfristiger Anreizwirkung und Risikocharakter LTIP 2008 RSA 2008 erste Tranche Stock-Appreciation-Rights Dr. Lütkestratkötter Ehlers Dr. Lohr Dr. Noé Dr. Rohr Vorstand gesamt 2008 18 Geschäftsbericht 2008 Stock-Awards Anzahl Wert in Tsd. EUR** Anzahl Wert in Tsd. EUR** Anzahl Wert in Tsd. EUR** 11.250 7.500 7.500 7.500 7.500 41.250 186 124 124 124 124 682 7.350 4.900 4.900 4.900 4.900 26.950 494 329 329 329 329 1.810 33.276 22.184 22.184 22.184 22.184 122.012 2.041 1.361 1.361 1.361 1.361 7.485 Ertrag 2008 (Aufwand 2007) aus Long-TermIncentive-Plänen Wert in Tsd. EUR –1.314 – 358 –358 –1.082 –1.025 – 4.137 (2.079) (1.399) (1.366) (2.086) (1.671) (8.601)*** Informationen für die Aktionäre Lagebericht Konzernabschluss LTIP 2006 von allen Mitgliedern des Vorstands vollständig ausgeübt. Die Auszahlung betrug 1.485 Tsd. Euro (davon an Dr. Lütkestratkötter 297 Tsd. Euro, Ehlers 297 Tsd. Euro, Dr. Lohr 297 Tsd. Euro, Dr. Noé 297 Tsd. Euro und Dr. Rohr 297 Tsd. Euro). Zu der Vergütung gehören weiterhin langfristige Stock-Appreciation-Rights nach dem Top-Executive-Retention-Plan 2004 (TERP 2004), der zuletzt anlässlich der Veräußerung ihrer Beteiligung an der HOCHTIEF Aktiengesellschaft durch die RWE Aktiengesellschaft aufgelegt worden ist. Von diesem TERP 2004 wurden im Geschäftsjahr 2008 Stock-Appreciation-Rights im Wert von 4.448 Tsd. Euro (davon von Ehlers 1.400 Tsd. Euro, Dr. Lohr 1.400 Tsd. Euro und Dr. Noé 1.648 Tsd. Euro) ausgeübt. Der Personalausschuss hat im Mai 2008 die Auflage eines Retention-Stock-Award-Plans (RSA 2008) beschlossen und bereits die erste Tranche gewährt. Die Auflage einer jeweils wertmäßig identischen zweiten Tranche für 2009 und einer dritten Tranche für 2010 wurde ebenfalls vom Personalausschuss beschlossen. Im Rahmen der aufgelegten Pläne haben auch obere Führungskräfte Stock-Appreciation-Rights und Stock-Awards erhalten. Für die Tätigkeit im Board von Turner sind Dr. Lütkestratkötter in früheren Jahren Beteiligungen an dem für oberste Führungskräfte und Boardmitglieder gültigen Turner-Phantom-Stock-Award-Plan eingeräumt worden. Diesem Plan liegt die Gewährung von Stock-Appreciation-Rights und Phantom-Stock-Units zugrunde, deren Werthaltigkeit sich aus einem in Abhängigkeit vom Ergebnis der Gesellschaft stehenden rechnerischen Aktienwert ergibt. Dies führt zu einer Gesamtvergütung für das Geschäftsjahr 2008 von 8.440 Tsd. Euro (Vorjahr 9.606 Tsd. Euro). Unter Einbeziehung der Gewährung der ersten Tranche des neu aufgelegten Retention-Stock-Award-Plans (RSA 2008) erhöht sich der Betrag außerordentlich um 7.485 Tsd. Euro, sodass für das Geschäftsjahr 2008 eine Gesamtvergütung in Höhe von 15.925 Tsd. Euro auszuweisen ist. Der aus insgesamt drei Tranchen bestehende RSA 2008 läuft über einen Zeitraum von sieben Jahren, wobei die einzelnen Tranchen allerdings bereits bei der Zuteilung der jeweiligen Tranche mit dem Marktwert zum Zeitpunkt der Gewährung auszuweisen sind. Dieser Wert wird dabei auf der Grundlage der Bewertung nach Black/Scholes zum Gewährungsstichtag ermittelt. Der vom Wert zum Gewährungszeitpunkt zu unterscheidende Wert zum Zeitpunkt nach Ablauf der Wartezeit ist von der künftigen Entwicklung des Kurses der HOCHTIEF-Aktie abhängig. Die in der Vergangenheit zugeteilten und noch laufenden Pläne haben zum Testatzeitpunkt des Konzernabschlusses in Summe ungefähr die Hälfte des Werts zum Zeitpunkt der Gewährung verloren. Die Stock-AppreciationRights-Pläne sind aufgrund des hohen Ausgabepreises zurzeit teilweise nicht werthaltig. Pensionen Alle Mitglieder des Vorstands haben einzelvertragliche Pensionszusagen erhalten, die eine Inanspruchnahme der Pension frühestens ab Vollendung des 60. Lebensjahres vorsehen. Die Höhe der Pension eines Vorstandsmitglieds bemisst sich an den festen Bezügen. Dabei wird ein prozentualer Anteil der festen Bezüge als Pension gewährt, der mit der Bestelldauer des Vorstandsmitglieds steigt. Als Höchstbetrag erhalten die Vorstandsmitglieder 65 Prozent der letzten festen Be- Der Anhang zum Konzernabschluss enthält auf den Seiten 140 und 160 zusätzliche Einzelheiten zu den Plänen. (In Tsd. EUR) Der Vorstand erhielt für das Geschäftsjahr 2008 feste Bezüge von insgesamt 2.877 Tsd. Euro, erfolgsorientierte Bezüge von insgesamt 2.959 Tsd. Euro, Sachbezüge von insgesamt 112 Tsd. Euro. Außerdem wurden für das Geschäftsjahr 2008 langfristige Bezüge im Rahmen des LTIP 2008 mit einem Ausgabezeitwert von insgesamt 2.492 Tsd. Euro zugeteilt. Zuführung zur Pensionsrückstellung 2008 (2007) Voraussichtliche Höhe der Pension Dienstzeitauf- Zinsaufwand wand (Stand 31.12.2008) Dr. Lütkestratkötter 283 (173) 192 (79) 334 Ehlers 204 (213) 85 (68) 183 Dr. Lohr 158 (150) 49 (35) 183 Dr. Noé 182 (189) 123 (103) 235 211 (200) 154 (118) 1.038 (925)* 603 (403)* Dr. Rohr Vorstand gesamt 235 1.170 *Vorjahreswerte ohne Werte für den im Geschäftsjahr 2007 ausgeschiedenen Vorstandsvorsitzenden Dr. Keitel (Zuführung gesamt: 737 Tsd. Euro) Geschäftsbericht 2008 19 züge. Die Hinterbliebenenversorgung beträgt 60 Prozent des Pensionsanspruchs eines Vorstandsmitglieds. Bei Nichtverlängerung beziehungsweise vorzeitiger Auflösung des Dienstvertrags vor Vollendung des 50. Lebensjahres erhält der jeweilige Vorstand bis zur Inanspruchnahme der regulären Pension ein Übergangsgeld in Höhe von 50 Prozent und im Falle des Ausscheidens nach Vollendung des 50. Lebensjahres ein Übergangsgeld in Höhe von 75 Prozent des bis zum Austritt erworbenen Pensionsanspruchs, gegebenenfalls unter teilweiser Anrechnung anderweitiger Einkünfte. Für ihre Tätigkeit im Board von Leighton haben Dr. Lütkestratkötter, Dr. Lohr und Dr. Noé Pensionszusagen erhalten. Hierfür wurden im abgelaufenen Geschäftsjahr 2007/2008 von Leighton für Dr. Lütkestratkötter sieben Tsd. Euro, für Dr. Lohr ein Tsd. Euro und für Dr. Noé zehn Tsd. Euro aufgewendet. Der Barwert der Pensionszusagen an aktive und ehemalige Vorstandsmitglieder beträgt 43.564 Tsd. Euro (Vorjahr 45.798 Tsd. Euro). Dieser Wert ist vollständig durch Planvermögen in Form von Rückdeckungsversicherungen und den HOCHTIEF-Pensionsfonds abgedeckt. An frühere Mitglieder des Vorstands oder deren Hinterbliebene wurden Beträge in Höhe von 3.116 Tsd. Euro (Vorjahr 2.822 Tsd. Euro) gezahlt. Zusagen an Vorstandsmitglieder für den Fall der Beendigung der Tätigkeit Falls Aktionäre die Kontrolle über die HOCHTIEF Aktiengesellschaft im Sinne der §§ 29, 30 Wertpapiererwerbs- und Übernahmegesetz erwerben, haben alle im Geschäftsjahr amtierenden Mitglieder des Vorstands – nach den mit ihnen bereits vor 2008 getroffenen Vereinbarungen – das Recht, ihr Vorstandsmandat mit einer Frist von sechs Monaten niederzulegen und den Dienstvertrag zum gleichen Zeitpunkt zu kündigen. Dieses Recht steht den jeweiligen Vorstandsmitgliedern auch in weiteren übernahmeähnlichen Fällen zu, die vertraglich im Einzelnen festgelegt sind (insbesondere bei Erwerb der Mehrheit der Stimmrechte in der Hauptversammlung). Weiterhin besteht 20 Geschäftsbericht 2008 dieses Recht auch für den Fall, dass das jeweilige Vorstandsmitglied einem nachhaltigen und substanziellen Druck durch Aktionäre ausgesetzt wird, die seinen Rücktritt oder die Vornahme bestimmter Handlungen fordern, die das jeweilige Vorstandsmitglied nicht mit der eigenen Verantwortung für die Führung seines Amts vereinbaren kann. Im Fall der Kündigung oder der einvernehmlichen Beendigung des Dienstvertrags beziehungsweise der Beendigung durch Zeitablauf innerhalb von neun Monaten nach einer Übernahme erhält das jeweilige Vorstandsmitglied als Entschädigung für die Beendigung des Dienstvertrags eine Abfindung von zweieinhalb Jahresbezügen, bestehend aus den festen Jahresbezügen und den er folgsorientierten Jahresbezügen, in gemäß Dienstvertrag budgetierter Höhe. Hätte der Dienstvertrag ab Wirksamwerden der Beendigung noch länger als zweieinhalb Jahre fortbestanden, so erhöht sich die Abfindung angemessen. Frühestens nach Ablauf von zweieinhalb Jahren nach Beendigung des jeweiligen Dienst vertrags erhält das ausgeschiedene Vorstandsmitglied ein vertragliches Übergangsgeld nach Maßgabe der Regelungen des mit ihm geschlossenen Pensionsvertrags. Im Hinblick auf die Rechte aus dem Pensionsvertrag wird das ausgeschiedene Vorstandsmitglied so behandelt, als ob das Dienstverhältnis über den Beendigungszeitpunkt hinaus für weitere drei Jahre bestehen würde. Im Hinblick auf eventuelle Rechte aus Long-Term-Incentive-Plänen der Gesellschaft steht dem ausscheidenden Vorstandsmitglied der Anspruch auf Abfindung der Rechte aus den laufenden Plänen zu. Macht das ausscheidende Vorstandsmitglied von dem Abfindungsrecht keinen Gebrauch, wird es im Rahmen der Pläne so behandelt, als ob das Dienstverhältnis über den Beendigungszeitpunkt hinaus für weitere drei Jahre bestehen würde. Vergütung der Mitglieder des Aufsichtsrats Die Vergütung der Aufsichtsratsmitglieder wird durch die Hauptversammlung festgelegt und ist in § 18 der Satzung geregelt. Die Vergütung der Aufsichtsratsmitglieder für das Geschäftsjahr 2008 auf Basis der der Hauptversammlung im Mai 2009 zur Beschlussfassung vorgeschlagenen Dividende ergibt sich aus nachfolgender Tabelle. Informationen für die Aktionäre Lagebericht Konzernabschluss Vergütung der Mitglieder des Aufsichtsrats (In Tsd. EUR) Feste Vergütung Variable Vergütung Sitzungsgeld Insgesamt Dr. Martin Kohlhaussen 36 195 8 Gerhard Peters 24 130 8 239 162 Ángel García Altozano 18 97 8 123 Alois Binder 18 97 8 123 Detlev Bremkamp 20 108 8 136 Günter Haardt 18 97 8 123 Lutz Kalkofen 12 65 8 85 Prof. Dr. Hans-Peter Keitel 14 76 8 98 112 Dr. Dietmar Kuhnt 16 90 6 Raimund Neubauer 12 65 8 85 Udo Paech 12 65 8 85 Gerrit Pennings 12 65 8 85 Prof. Dr. Heinrich von Pierer 12 65 8 85 Prof. Dr. Wilhelm Simson 18 97 8 123 4 21 2 27 Marcelino Fernández Verdes 12 65 8 85 Klaus Wiesehügel 18 97 6 121 276 1.495 126 1.897 Tilman Todenhöfer Aufsichtsrat gesamt Weitere Informationen zur Corporate Governance bei HOCHTIEF finden Sie im Internet unter www.hochtief.de. Entsprechenserklärung gemäß § 161 AktG Vorstand und Aufsichtsrat der HOCHTIEF Aktiengesellschaft geben nach pflichtgemäßer Prüfung folgende Entsprechenserklärung ab: „Die HOCHTIEF Aktiengesellschaft entspricht sämtlichen Empfehlungen der ‚Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex‘ in der Fassung vom 6. Juni 2008, die vom Bundesministerium der Justiz im amtlichen Teil des elektronischen Bundesanzeigers am 8. August 2008 bekannt gemacht worden sind. In gleicher Weise entsprach die HOCHTIEF Aktiengesellschaft seit Abgabe der letzten Entsprechenserklärung am 18. März 2008 bis zum 8. August 2008 sämtlichen Empfehlungen des Kodex in der Fassung vom 14. Juni 2007 und seit dem 9. August 2008 sämtlichen Empfehlungen des Kodex in der Fassung vom 6. Juni 2008.“ Essen, 18. März 2009 HOCHTIEF Aktiengesellschaft Für den Aufsichtsrat Dr. Kohlhaussen Für den Vorstand Dr.-Ing. Lütkestratkötter, Dr. Lohr Geschäftsbericht 2008 21 HOCHTIEF-Aktie Ř+2&+7,()$NWLHLP6RJGHUZHOWZHLWU¾FNO¦XƂJHQ Aktienmärkte Ř-DKUHVVFKOXVVNXUVGHU+2&+7,()$NWLHEHL 35,74 Euro Ř+2&+7,()HUQHXWLQ'RZ-RQHV6XVWDLQDELOLW\ Index aufgenommen Ř'LYLGHQGHQYRUVFKODJYRQ(XURMH$NWLH der Branche fungiert haben, belastete die Aussichten der Branche. Vor diesem Hintergrund musste der DJ Euro STOXX Construction & Materials Index, der die Kursentwicklung der wichtigsten Unternehmen der Baubranche widerspiegelt, einen Abschlag von 48,1 Prozent hinnehmen. Entwicklung der HOCHTIEF-Aktie Kennzahlen zur HOCHTIEF-Aktie Aktienmarkt von Finanzkrise geprägt Das Börsenjahr 2008 war vor allem von den Auswirkungen der Finanzkrise sowie von Rezessionsängsten geprägt. Im ersten Halbjahr führten insbesondere Befürchtungen im Hinblick auf eine Rezession in den USA sowie der stark gestiegene Ölpreis zu Kursverlusten. Während des zweiten Halbjahrs 2008 weitete sich die Finanzkrise auf den gesamten globalen Finanzsektor aus und fand ihren Höhepunkt in einzelnen Insolvenzen sowie in der (Teil-)Verstaatlichung von Finanzinstituten. Infolge der Turbulenzen auf den internationalen Finanzmärkten stürzte der deutsche Prime All Shares am 21. November 2008 auf sein Jahrestief von 1 501,95 Punkten, was einen Verlust von 50,2 Prozent im Vergleich zu seinem Stand vom Jahresende 2007 darstellt. Die Ankündigung von staatlichen Hilfsmaßnahmen für die Finanzindustrie und ausgewählte andere Branchen sowie eine offensive Zinssenkungspolitik der Zentralbanken konnten den Kursverfall vorübergehend verlangsamen. Die Unsicherheit am Markt zeigte sich aber deutlich in der hohen Volatilität der deutschen Kursnotierungen. Ein ähnliches Bild ergab sich auf den internationalen Ak tienmärkten: Der amerikanische S&P 500 verlor im Laufe des Jahres 38,5 Prozent an Wert, der Euro STOXX 50 ging um 44,4 Prozent und der australische All Ordinaries um 43 Prozent zurück. Unternehmen aus der Finanzbranche sowie Unternehmen, die als konjunkturabhängig gelten, waren in besonderem Maße von den Kursverlusten betroffen. Für Kunden der Baubranche zeichneten sich darüber hinaus sowohl eine sinkende Verfügbarkeit von Krediten als auch steigende Kosten der Finanzierung ab. Auch ein verlangsamtes Wachstum in den Schwellenländern, die zuvor als Wachstumstreiber 22 Geschäftsbericht 2008 Anzahl Aktien davon im Umlauf Marktkapitalisierung Höchstkurs Tiefstkurs Jahresschlusskurs Aktienumsatz (durchschnittlich pro Tag, Xetra) Dividende je Aktie Dividendensumme Ergebnis je Aktie Mio. Stück Mio. Stück Mio. EUR 2008 70,0* 63,0* 2.501,8* 2007 70,0* 70,0* 6.440,0* EUR EUR EUR 88,65 20,26 35,74 96,50 51,18 92,00 Stück EUR Mio. EUR EUR 653 300 1,40 98,0 2,52 556 600 1,30 91,0 2,07 *per Jahresende Stammdaten der HOCHTIEF-Aktie ISIN Börsenkürzel Tickerkürzel Handelssegment DE 0006070006 HOT Reuters: HOTG:DE, Bloomberg: HOT GY Prime-Standard Im deutlichen Kontrast zu der sehr positiven operativen Entwicklung des Unternehmens verlor die HOCHTIEF-Aktie im Kontext des makroökonomischen Umfelds und vor dem Hintergrund der Verwerfungen auf den Aktienmärkten sowie Änderungen im HOCHTIEF-Aktionärskreis im Jahresverlauf 56,26 Euro an Wert und schloss damit 61,2 Prozent niedriger. Mitte Oktober 2008 erreichte die Aktie ihren Jahrestiefststand von 20,26 Euro. Zum Jahresschluss erholte sich der HOCHTIEF-Kurs jedoch wieder und beendete das Jahr bei 35,74 Euro. Informationen für die Aktionäre Lagebericht Konzernabschluss Indexierte Kursentwicklung der HOCHTIEF-Aktie 2008 Jan. Febr. Mrz. Apr. Mai Juni Juli Aug. Sept. Okt. Nov. Dez. 110 % Absolute Kursentwicklung und Handelsvolumen der HOCHTIEF-Aktie 2008 in Euro Jan. 80 Mai Juni Juli Aug. Sept. Okt. Nov. Dez. 76,69 69,62 66,15 65 60 070 % 55 060 % 67,83 64,61 59,44 57,98 Höchst- und Tiefstkurse der 73,62 72,50 70 080 % 030 % 77,24 75 090 % 040 % Apr. 85 100 % 050 % Febr. Mrz. 90 88,65 HOCHTIEF-Aktie (bezogen auf Tagesschlusskurse) 63,30 57,69 58,10 59,69 — Tagesschlusskurse der HOCHTIEF-Aktie 50 — HOCHTIEF — MDAX — DAX 30 45 45,97 48,27 40 35,74 35 32,28 32,05 30 25 31,12 25,05 26,65 020 % 20 Als Wert des MDAX ist dieser Index ein Vergleichsmaßstab für HOCHTIEF. Er beinhaltet die – nach den DAX-Werten – 50 größten Aktien aus eher klassischen Branchen und musste einen Verlust in Höhe von 43,2 Prozent bis zum Jahresende hinnehmen. Das durchschnittliche Handelsvolumen betrug während der Berichtsperiode 653 300 Stück pro Börsentag (Vorjahr 556 600). Dies entspricht einem Anstieg von 17,4 Prozent (Vorjahr 41,4 Prozent). Damit beläuft sich der jährliche Aktienumsatz auf Basis der Gesamtzahl der ausstehenden Aktien von 63 Mio. Stück auf 260 Prozent. Damit war die HOCHTIEF-Aktie während des Berichtsjahres – trotz steigender operativer Ergebnisse und des im Verlauf des Geschäftsjahres zweimal angehobenen Ausblicks für das laufende Jahr – stärker von Verkäufen betroffen als entsprechende Vergleichsindizes. Der Börsenwert von HOCHTIEF spiegelt damit nur unzureichend den positiven Geschäftsverlauf von HOCHTIEF wider. In den vergangenen Jahren haben wir konsequent unsere Strategie des Lebenszyklusmanagements weiterverfolgt. Wir haben in ertragsstarke baunahe Dienstleistungen und das Konzessionsgeschäft investiert. Wir decken damit den gesamten Lebenszyklus von Infrastrukturprojekten, Immobilien und Anlagen ab. Vorteilhaft für HOCHTIEF ist die ausgewogene Mischung der Geschäftsaktivitäten. Zudem ist HOCHTIEF auch international in den wesentlichen Märkten präsent und erfolgreich. Der Konzern profitiert dadurch überdurchschnittlich von weltweiten Wachstumschancen, die sich unter anderem aus staatlichen Konjunkturprogrammen ergeben. Die Tatsache, dass HOCHTIEF seine Ziele für das Geschäftsjahr 2008 im Jahresverlauf zweimal erhöht und anschließend klar erreicht hat, bestätigt den Erfolg des HOCHTIEF-Geschäftsmodells. 20,26 Als Unternehmen des Prime-Standards ist HOCHTIEF Mitglied des MDAX. In diesem Index belegte unser Unternehmen mit einer Gewichtung von 3,79 Prozent den vierten Platz (Vorjahr Platz 6). Gewichtung der HOCHTIEF-Aktie (31.12.2008) MDAX Dow Jones Euro STOXX Dow Jones Euro STOXX Construction & Material Dow Jones STOXX Sustainability Dow Jones Euro STOXX Sustainability MSCI World Gewichtung in % 3,79 Rang 4 Werte im Index 50 0,09 180 318 2,39 9 21 0,09 125 162 0,16 0,01 67 1 244 83 1 693 Geschäftsbericht 2008 23 Im Jahr 2008 hat sich HOCHTIEF erneut für die renommierten Dow Jones Sustainability Indizes qualifiziert. Wir sind als einziger deutscher Baudienstleister darin vertreten. Damit wurden unsere Anstrengungen für ein nachhaltiges Wirtschaften im Sinne von Ökonomie, Ökologie und sozialem Handeln gewürdigt. Die HOCHTIEF-Aktie spricht so auch weiterhin Investoren an, die ihr Portfolio an strikten Nachhaltigkeitskriterien ausrichten. Dividende Dividendensumme in Mio. Euro Aktie in Euro und Dividende je 1,30 100 0,75 0,90 1,40 1,10 75 Aktienrückkauf Am 21. Oktober 2008 hat HOCHTIEF bekannt gegeben, im Zeitraum vom 22. Oktober 2008 bis zum 31. März 2009 im Zuge eines Aktienrückkaufs bis zu knapp fünf Prozent der eigenen Aktien über die Börse zu erwerben. Darüber hinaus hat der HOCHTIEF Pension Trust e. V. entschieden, ebenfalls bis zu fünf Prozent HOCHTIEF-Aktien zu erwerben. Das Aktienrückkaufprogramm basiert auf der Ermächtigung der Hauptversammlung vom 8. Mai 2008, bis zum 7. November 2009 Aktien in Höhe von bis zu zehn Prozent des Grundkapitals der Gesellschaft zurückzukaufen. Das Programm wurde am 15. Dezember 2008 erfolgreich abgeschlossen. Zum 31. Dezember 2008 lag der Anteil an eigenen Aktien bei 9,9996 Prozent. Eine detaillierte Berichterstattung zum Aktienrückkaufprogramm befindet sich im Anhang auf Seite 160 des Finanzberichts. 50 53 63 77 91 98 2004 2005 2006 2007 2008 25 0 Mit der Dividende beteiligen wir unsere Aktionäre an der Ergebnisentwicklung des Unternehmens. Der Vorstand und der Aufsichtsrat der HOCHTIEF Aktiengesellschaft schlagen vor, für das Geschäftsjahr 2008 eine Dividende in Höhe von 1,40 Euro je Aktie (Vorjahr 1,30 Euro) auszuschütten. Damit würde HOCHTIEF die Ausschüttung an seine Aktionäre über die vergangenen fünf Jahre um knapp 17 Prozent jährlich steigern. Darin kommt unsere Zuversicht hinsichtlich der künftigen Geschäftsentwicklung zum Ausdruck. Aktionärsstruktur Die Anzahl der emittierten Aktien betrug Ende 2008 70 000 000 Stück. Davon befanden sich 25,08 Prozent der Aktien im Besitz von ACS Actividades de Construcción y Servicios sowie 9,9996 Prozent im Eigenbesitz von HOCHTIEF. Der Großinvestor Oleg Deripaska, der über seine Holdinggesellschaft Rasperia Trading insgesamt 9,99 Prozent der HOCHTIEF-Aktien hielt, hat seine Anteile im Laufe des Jahres 2008 vollständig abgegeben. Aktionärsstruktur (Stand Dezember 2008) ACS* 25,0800 %** Streubesitz 64,9204 % Auf Basis des Jahresschlusskurses von 35,47 Euro führt der Dividendenvorschlag damit zu einer Dividendenrendite von 3,9 Prozent (Vorjahr 1,4 Prozent). Eigene Aktien*** 9,9996 % *ACS ACTIVIDADES DE CONSTRUCCIÓN Y SERVICIOS S.A., Madrid **Am 25. Feb. 2008 informierte ACS, dass ACS per 31. Dez. 2007 weitere 4,9 % HOCHTIEF-Aktien mittels Aktienoptionen („Share Options“) hält. ***Stand per 31. Dez. 2008 (Aktienrückkaufprogramm): Von den 9,9996 % (6 999 703 Aktien) entfällt ein Teilanteil von 4,9999 % (das entspricht 3 499 950 Aktien) auf den HOCHTIEF Pension Trust e. V. 24 Geschäftsbericht 2008 Informationen für die Aktionäre Lagebericht Konzernabschluss Der Streubesitz der HOCHTIEF-Aktie beträgt zum 31. Dezember 2008 demnach und nach der Streubesitzdefinition der Deutschen Börse AG 64,9204 Prozent. Diese Definition beinhaltet sämtliche Aktien mit Ausnahme der Aktien der ACS Actividades de Construcción y Servicios sowie der im Eigenbesitz befindlichen Aktien. Geografisch betrachtet, entfielen gut 25 Prozent der Aktien auf Investoren in Spanien und Portugal – dies ist vor allem durch den spanischen Großaktionär bedingt. Anleger in Deutschland hielten 25 Prozent des Kapitals, Anleger in Nordamerika etwa 20 Prozent und in Großbritannien und Irland 18 Prozent. Regionalverteilung (Stand Dezember 2008) Übriges Europa 0,9 % Sonstige 0,5 % Investor Relations Ziel unserer Investor-Relations-Arbeit ist es, den Kapitalmarkt transparent, umfassend und zeitnah über alle marktrelevanten Geschehnisse zu informieren. Wir sind bestrebt, das Vertrauen in die Qualität des Managements weiter auszubauen und eine faire Einschätzung der Unternehmenssituation zu ermöglichen. Darum liegt uns ein intensiver Kontakt zu institutionellen und privaten Anlegern besonders am Herzen. Im Laufe des Jahres 2008 haben wir bei 26 Roadshows sowie elf Investoren- und Analystenkonferenzen die Strategie unseres Unternehmens erläutert. Während zweier Telefonkonferenzen berichtete der Vorstand darüber hinaus zeitnah über maßgebliche aktuelle Entwicklungen unseres Unternehmens. Frankreich/Benelux 3,4 % Skandinavien 6,9 % Deutschland 25,2 % UK/Irland 18,0 % Nordamerika 19,6 % Spanien/Portugal 25,5 % $QDO\VWHQHPSIHKOXQJHQ Ende 2008 wurde das Unternehmen von 24 Analysten beobachtet (Vorjahr 19). 18 von ihnen stuften zum Ende der Berichtsperiode die HOCHTIEF-Aktie auf „Kaufen“ (Vorjahr zehn) und vier auf „Halten“ (Vorjahr fünf). Zwei Analysten setzten HOCHTIEF auf „Verkaufen“ (Vorjahr vier). Damit sieht die große Mehrheit der Analysten die mittel- und langfristige Entwicklung von HOCHTIEF positiv. Ende 2008 sahen die uns betreuenden Analysten das Kursziel im Schnitt bei 53,46 Euro, und damit um 49,6 Prozent über dem Schlusskurs zum 31. Dezember 2008. Weiterhin sind der direkte Kontakt mit den verantwortlichen Führungskräften unseres Unternehmens sowie Besichtigungen von Projekten vor Ort wesentliche Bausteine unserer Kommunikation mit Anlegern und Investoren. Daher setzte HOCHTIEF im Oktober 2008 die Reihe der Capital Markets Days fort. Bei dieser Veranstaltung erhalten Kapitalmarktteilnehmer die Möglichkeit, ausgewählte Geschäftsaktivitäten im Detail kennenzulernen. Bei dem zweitägigen Capital Markets Day 2008 in Hamburg wurden zum Beispiel der Unternehmensbereich HOCHTIEF Real Estate mit den dazugehörigen Aktivitäten von aurelis Real Estate sowie die Vernetzung des Unternehmensbereichs innerhalb der HOCHTIEF-Gruppe vorgestellt. Wir veröffentlichen sämtliche Geschäfts- und Zwischenberichte, die neuesten Einschätzungen der Analysten sowie alle Präsentationen, die wir einsetzen, einschließlich der Präsentationen des Capital Markets Days, auf unserer Webseite. Wenn Sie Kontakt zu HOCHTIEF Investor Relations aufnehmen möchten oder sich über geplante Termine im Finanzkalender informieren wollen, so finden Sie alle notwendigen Informationen unter www.hochtief.de/investorrelations. Geschäftsbericht 2008 25 Lernantrieb entsteht, wenn die Freiheit am größten ist. Neugierde und Kreativität sind wichtige Impulse in der Schule des Lebens. Und perfekte Orte dafür sind oft die, an denen die Gedanken in den Himmel wachsen können. Hochwertige Isolierungen und energieeffiziente elektrische Anlagen sorgen in der St. Matthews School in Westschottland dafür, dass so wenig CO2-Emissionen wie möglich produziert und die Betriebskosten gering gehalten werden. Die durchschnittliche Windgeschwindigkeit am Schulstandort – acht Kilometer in der Stunde – wird genutzt, um das Gebäude natürlich zu belüften. St. Matthews ist eine von vier Schulen, die HOCHTIEF PPP Solutions in North Ayrshire realisiert. Informationen für die Aktionäre Lagebericht Konzernabschluss Konzessionsgeschäft bei HOCHTIEF Ř3333RUWIROLRDXVJHEDXW Ř:HLFKHQDXIZHLWHUHLQWHUQDWLRQDOH([SDQVLRQ JHVWHOOW Ř,QIUDVWUXNWXUSURMHNWHEHKDXSWHQVLFKZHLWJHKHQG VWDELO Ř*HVHOOVFKDIW+2&+7,()&RQFHVVLRQVJHJU¾QGHW HOCHTIEF ist auf nachhaltiges, profitables Wachstum ausgerichtet. Wichtiger Bestandteil dieser Wachstumsstrategie ist unser intensives und konsequent erweitertes Engagement im Bereich Konzessionen und Betrieb. Dazu zählen im Unternehmensbereich Concessions die Geschäftsfelder Airport und Public-Private-Partnership (PPP)*. Um der gestiegenen Bedeutung des Konzessionsgeschäfts bei HOCHTIEF Rechnung zu tragen, haben wir im ersten Quartal des Berichtsjahres den Unternehmensbereich HOCHTIEF Concessions mit der gleichnamigen Führungsgesellschaft HOCHTIEF Concessions GmbH gegründet. Zu dem Unternehmensbereich gehören die HOCHTIEF AirPort GmbH und die HOCHTIEF PPP Solutions GmbH. Damit bündelt das Unternehmen die Segmente Flughäfen, Mautstraßen und öffentlicher Hochbau sowie erneuerbare Energien. Die Neuordnung ermöglicht es bei Marktbearbeitung, Geschäftsplanung, speziellen Betreiberaufgaben und anderen technischen Aufgaben, enger zusammenzuarbeiten und Synergien zu aktivieren – so sind wir ein starker Partner für unsere Kunden. Im Berichtsjahr hat HOCHTIEF sein Portfolio im Konzessionsgeschäft weiter ausgebaut. Dabei bauen wir auf ŘXQVHUHLPPHUZLHGHUEHZLHVHQH.RPSHWHQ]XQG,QQRYDtionskraft, komplexe Projekte zu planen, zu finanzieren, zu bauen und zu betreiben, um damit ihren gesamten Lebenszyklus zu begleiten und zu optimieren, ŘXQVHUH(UIDKUXQJHQPLW.RQ]HVVLRQVXQG%HWUHLEHUSURjekten weltweit, ŘXQVHUHQJJHNQ¾SIWHVLQWHUQDWLRQDOHV1HW]ZHUNXQGGHP grenzüberschreitenden Know-how-Transfer, durch den wir Synergieeffekte erzielen sowie 6WUXNWXUGHV.RQ]HVVLRQVJHVFK¦IWV LP+2&+7,().RQ]HUQ Flughäfen Mautstraßen/ Verkehrsinfrastruktur Öffentlicher Hochbau/soziale Infrastruktur HOCHTIEF Concessions GmbH HOCHTIEF Concessions GmbH HOCHTIEF Concessions GmbH HOCHTIEF AirPort GmbH HOCHTIEF PPP Solutions GmbH (Europa, Nord- und Südamerika) HOCHTIEF PPP Solutions GmbH (Europa, Nordamerika) Leighton Holdings Limited (Australien, Südostasien) Leighton Holdings Limited (Australien) *Siehe Glossar Seite 194. ŘXQVHUKRKHV5HQRPPHHDOVHLQHUGHUZHOWZHLW führenden Baudienstleister. Ende 2008 hielt HOCHTIEF Beteiligungen an sechs Flughäfen, acht Mautstraßen, 15 Projekten im öffentlichen Hochbau sowie zwei Projekten im Bereich der erneuerbaren Energien. Die Konzerngesellschaft Leighton hält weitere Beteiligungen.** Unser Unternehmen nimmt damit bei privat finanzierten Infrastrukturprojekten weltweit eine führende Rolle ein. **Die Konzessionsprojekte von Leighton werden in diesem Kapitel nicht erläutert. Weitere Informationen finden Sie auf den Seiten 88 bis 91 und im Internet unter www.hochtief.de. Die folgenden Erklärungen betreffen ausschließlich die Projektportfolios von HOCHTIEF AirPort und HOCHTIEF PPP Solutions sowie deren Wertermittlung. +2&+7,()$LU3RUW Mit der Übernahme der weltweit ersten BOOT-Konzession**** für Flughäfen etablierte sich HOCHTIEF in Athen bereits Mitte der 1990er-Jahre – unter anderem aufgrund seiner Kompetenzen im Flughafenbau – in diesem wachstumsstarken Markt. Inzwischen sind wir auch an den Flughäfen Budapest, Düsseldorf, Hamburg, Sydney und Tirana beteiligt. Dieses Portfolio aus attraktiven, zukunftsfähigen Flughäfen macht uns zu einem der größten privaten und unabhängigen Flughafeninvestoren und -manager der Welt. HOCHTIEF AirPort geht ausschließlich langfristige Beteiligungen ein, die darauf zielen, die betriebswirtschaft- ***Weitere Informationen finden Sie auf den Seiten 92 bis 96. ****Siehe Glossar Seite 193. *HVFK¦IWVEHULFKW + D P E X U J$ L U S R U W , P ' H ] H P E H UZ X U G HD O V O H W ] W H U0 H L O H Q V W H L QG H V $ X V E D X S U R M H N W V+ $ 0 G L H$ L U S R U W3 O D ] DL Q% H W U L H EJ H Q R P P H Q $ X W R E D K Q S U R M H N W$ L Q 7 K ¾ U L Q J H Q + 2 & + 7 , ( ) 3 3 36 R O X W L R Q VV D Q L H U W E D X WX Q GE H W U H L E WJ H P H L Q V D PP L WH L Q H P 3 D U W Q H UH L Q H Q . L O R P H W H UO D Q J H Q$ X W R E D K Q D E V F K Q L W W liche Effizienz des Flughafens sowie den Komfort für die Passagiere zu steigern. Das Passagieraufkommen unserer Beteiligungsflughäfen lag im Geschäftsjahr 2008 bei zirka 90 Mio. Fluggästen. Wir bauen unsere Flughafenkompetenz kontinuierlich aus und schaffen damit an den von HOCHTIEF AirPort betriebenen Flughäfen deutlichen Mehrwert. Als Anteilseigner wollen wir unsere Beteiligungsflughäfen zu ertragsstarken, zukunftsfähigen Verkehrs- und Wirtschaftszentren entwickeln. Unsere langjährige Expertise beim Betrieb und Management von Flughäfen unterschiedlicher Größe sowie unser Finanzierungs-Know-how und -potenzial sind hierfür wichtige Voraussetzungen. Zusätzlich haben wir die Beteiligungsflughäfen von HOCHTIEF AirPort in ein enges Netzwerk eingebunden, das Synergien erschließt und den direk ten Erfahrungsaustausch fördert. **Weitere Informationen finden Sie auf den Seiten 93 bis 96. *Siehe Glossar Seite 194. Dank eines starken ersten Halbjahres blieben die weltweiten Passagierzahlen 2008 nahezu unverändert. Bei den HOCHTIEF-Flughafenbeteiligungen legten die Passagierzahlen sogar um 1,5 Prozent zu. Allerdings verlangsamt die sich abschwächende Konjunktur auch in diesem Bereich das Wachstum. Dennoch bleiben Flughäfen bei vergleichsweise geringer Volatilität* stabile, renditestarke und langfristige Anlagen für institutionelle Investoren. Im Hinblick auf den geplanten Ausbau des Flughafenportfolios hat HOCHTIEF AirPort 2005 die Gesellschaft HOCHTIEF AirPort Capital (HTAC) gegründet. Damals wurden zirka ein Drittel der Anteile an den Flughäfen Athen, Düsseldorf, Hamburg und zirka die Hälfte der *HVFK¦IWVEHULFKW Anteile am Flughafen Sydney an die Investitionspartner Hastings Fund Management, Caisse de dépôt et placement du Québec und KfW IPEX-Bank verkauft. HOCHTIEF AirPort ist daran interessiert, bei künftigen Privatisierungsprojekten mit diesen und gegebenenfalls weiteren Investitionspartnern zu kooperieren, um finanzstarke Konsortien zu bilden. Unser Unternehmen hilft den Investoren, die hohen Markteinstiegshürden zu überwinden, und erhält für seine Leistungen von den Partnern Transaktions- und Managemententgelte. Zusätzlich erzielen wir gemeinsam mit unseren Investitionspartnern Einnahmen aus Dividenden, Zinsen auf Gesellschafterdarlehen und Erlöse aus Anteilsverkäufen. HOCHTIEF AirPort hat im Geschäftsjahr vereinbarungsgemäß 1,36 Prozent seiner 2007 von dem spanischen Bauunternehmen Ferrovial übernommenen Anteile an Sydney Airport an HOCHTIEF AirPort Capital verkauft. HOCHTIEF AirPort ist nun mit 6,8 Prozent und HOCHTIEF AirPort Capital mit 6,5 Prozent am Airport Sydney beteiligt. +2&+7,()3336ROXWLRQV HOCHTIEF PPP Solutions konzentriert sich auf das Konzessionsgeschäft mit den Marktsegmenten Mautstraßen/ Verkehrsinfrastruktur und öffentlicher Hochbau/soziale Infrastruktur sowie auf erneuerbare Energien. Die Gesellschaft ist bislang in Europa und Südamerika aktiv sowie seit 2008 auch in Nordamerika präsent. Gemeinsam mit den amerikanischen HOCHTIEF-Tochtergesellschaften Turner und Flatiron wollen wir dort an dem stark wachsenden Infrastrukturgeschäft partizipieren. Das ganzheitliche Informationen für die Aktionäre Lagebericht Konzernabschluss Leistungsportfolio aus Planung, Finanzierung, Bau und Betrieb versetzt HOCHTIEF PPP Solutions in die Lage, die Projekte während ihres gesamten Lebenszyklus zu begleiten und deren Cashflows zu optimieren. So lassen sich niedrigere Investitions- und Betriebskosten realisieren sowie Projekte schneller und kosteneffizienter umsetzen. Wie bei den Flughafenbeteiligungen erzielen wir bei PPPProjekten Einnahmen aus Dividenden, Zinsen aus Gesellschafterdarlehen, Transaktions- und Management-Fees sowie Erlöse aus möglichen Platzierungsgewinnen und Anteilsverkäufen. Das Portfolio von HOCHTIEF PPP Solutions im Mautstraßenbereich umfasst acht Projekte mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von mehr als fünf Mrd. Euro. Das Unternehmen ist inzwischen für insgesamt knapp 800 Kilometer Mautstraßen verantwortlich. Allein etwa 600 Kilometer davon entfallen auf die beiden griechischen PPP-Straßenprojekte Maliakos-Kleidi und Elefsina-Patras-Tsakona, bei denen HOCHTIEF im Jahr 2008 den Financial Close – den Abschluss der Finanzierungsverträge – erreichte. Damit verbunden trat bei beiden Projekten der Konzessionsvertrag in Kraft, sodass Bau, Betrieb und Bemautung unmittelbar aufgenommen werden konnten. Die 365 Kilometer lange Verbindung Elefsina-Patras-Tsakona gehört zu den derzeit größten europäischen Infrastrukturprojekten. Zum Ende des Geschäftsjahres 2008 wurden weitere indirekt gehaltene 3,75 Prozent der Gesellschaftsanteile am Projekt Vespucio Norte Express (VNE) in Chile zu einem Kaufpreis von 25,3 Mio. Euro an den Investor M.M. Warburg & CO veräußert. HOCHTIEF PPP Solutions hat damit in zwei Schritten seinen Anteil an der Mautautobahn VNE von ursprünglich 45,45 Prozent auf 29,2 Prozent reduziert. Dieser Verkauf ist Teil des aktiven Managements unseres Konzessionsportfolios und hat unseren Portfoliowert erneut bestätigt. Zum Bilanzstichtag 2008 war HOCHTIEF PPP Solutions im Hochbaubereich für insgesamt 15 Projekte mit 89 Schulen mit mehr als 60 000 Schülerinnen und Schülern in Deutschland, Großbritannien und Irland verantwortlich. Zum Portfolio des Unternehmens gehören darüber hinaus das Rathaus der Stadt Gladbeck sowie die Fürst-WredeKaserne in München, das erste PPP-Hochbauprojekt des Bundes im Sicherheitsbereich. Hier erreichte HOCHTIEF PPP Solutions im März 2008 den Financial Close. Mit seinem Team in Großbritannien beteiligt sich HOCHTIEF PPP Solutions an Ausschreibungen im Rahmen des britischen Investitionsprogramms Building Schools for the Future und bearbeitet von dort aus gleichermaßen den stark wachsenden PPP-Hochbaumarkt in Griechenland. Die Gesellschaft ist dort bereits in mehreren Bieterverfahren für Bildungs-, Verwaltungs- und Sicherheitsinfrastruktur involviert. Im Bereich der erneuerbaren Energien hat HOCHTIEF PPP Solutions im Berichtsjahr die Bohrarbeiten für sein erstes Geothermie-Kraftwerk im bayerischen Dürrnhaar abgeschlossen. In Kirchstockach wurde der erste Teil der Bohrarbeiten für das zweite Kraftwerk unter Beteiligung eines Bohrteams von HOCHTIEF Construction erfolgreich abgeschlossen. Dies sind die ersten beiden Projekte einer Kraftwerksserie, die das Unternehmen gemeinsam mit Partnern im süddeutschen Molassebecken realisiert. 3RUWIROLREHZHUWXQJ Wir ermitteln den Wert der Assets unserer Gesellschaften HOCHTIEF AirPort und HOCHTIEF PPP Solutions mittels einer Discounted-Cashflow-(DCF-)Berechnung. Bei der DCF-Berechnung betrachten wir die Cashflows* zwischen den Projektgesellschaften und HOCHTIEF. Die aus Kapitalein- und -auszahlungen wie Dividenden, Zinsen und Gebühren bestehenden zukünftigen Cashflows werden dabei mit einem risikoadäquaten Zinssatz diskontiert. *Siehe Glossar Seite 193. 7\SLVFKH:HUWHQWZLFNOXQJHLQHV.RQ]HVVLRQVSURMHNWV6FKHPD $NNXPXOLHUWH &DVKƃRZVQRPLQDO Barwert Cashflows (nominal) Endgültiger Vertragsabschluss Entwicklung Zeit Inbetriebnahme Bau Anlaufphase Wachstum Reife *HVFK¦IWVEHULFKW 'LVNRQWLHUXQJVSULQ]LSEHL3333URMHNWHQ Projektphase Entwicklung Bau Anlaufphase Risikozuschlag Projektphase (in %) 3 2 Risikozuschlag Projekttyp (in %) 2–4 + risikofreier Basiszins (6 %) ' LVNRQWLHUXQJVVDW]LQ Wachstum Reife 2–4 2–4 2–4 6 6 6 6 Ŏ Ŏ Ŏ Ŏ Bei den Ermittlungen berücksichtigen wir nur solche Projekte, die den Financial Close erreicht haben. Für die Flughafenbeteiligungen verwendet HOCHTIEF einen Diskontierungszins von 13 Prozent. Dieser Wert erwies sich bei der erfolgreichen Platzierung der AirportInvestitionspartnerschaft 2005 als marktgerecht. Für PPP-Projekte wird ein risikoabhängiger Diskontierungszins zugrunde gelegt, der sich an Sekundärmarkttransaktionen orientiert. Dabei erhöht sich der risikofreie Basiszins um entsprechende marktgerechte Zuschläge je nach Projekttyp und Projektphase. Für unser PPP-Portfolio zum 31. Dezember 2008 legen wir diesem einen gewichteten Diskontierungszins von 12,3 Prozent zugrunde. Mit zunehmendem Projektfortschritt reduziert sich das Risiko und demzufolge der Zinszuschlag – damit steigt der Wert der HOCHTIEF-Assets. Die Projektauswahl orientiert sich an strengen Renditeanforderungen, die grundsätzlich über den Diskontierungssätzen liegen. Gewinne aus Anteilsverkäufen führen zu einer weiteren Erhöhung der internen Verzinsung. *Siehe Glossar Seite 194. **Weitere Informationen zum Konzessionsgeschäft bei HOCHTIEF finden Sie im Segmentbericht auf den Seiten 88 bis 91 und 93 bis 96. Der Nettobarwert* des HOCHTIEF-Flughafenportfolios lag zum Bilanzstichtag 2008 bei 1.245,6 Mio. Euro. Das entspricht einem Rückgang von 6,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Dies begründet sich zum einen mit dem Weiterverkauf von 1,36 Prozent der Anteile an Sydney Airport an HOCHTIEF AirPort Capital. Zum anderen wurde der Rückgang aus Veränderungen im Zuge der weltweiten Finanzkrise und den damit einhergehenden reduzierten Wachstumserwartungen im Flugverkehr verursacht. Der Nettobarwert der PPP-Projekte von HOCHTIEF lag am 31. Dezember 2008 bei 224,4 Mio. Euro – ein Plus von 18,5 Mio. Euro gegenüber dem Vorjahr. Dies resultiert aus dem Wertzuwachs des Beteiligungsportfolios, der weiter fortgeschrittenen Projektentwicklung sowie operativen Cash-Flow-Verbesserungen auf Projektebene. Im Rückgang des Portfoliowachstums spiegelt sich der erfolgte Verkauf des 3,75-Prozent-Anteils an der Mautautobahn Vespucio Norte Express in Chile wider, der durch den Zuwachs aus den in 2008 gewonnenen griechischen Autobahnen Maliakos-Kleidi und Elefsina-Patras-Tsakona nahezu kompensiert wurde. Der Gesamtwert des Konzessionsportfolios von HOCHTIEF Concessions beläuft sich auf 1.470 Mio. Euro. Damit übersteigen die abgezinsten künftigen Cash-Zuflüsse das von HOCHTIEF eingebrachte Kapital von 820 Mio. Euro um 650 Mio. Euro. Das Konzessionsgeschäft wird HOCHTIEF aufgrund seines international stark wachsenden Marktvolumens auch künftig große Chancen bieten.** 3RUWIROLRZHUWGHU.RQ]HVVLRQVSURMHNWHYRQ+2&+7,()&RQFHVVLRQV Status: endgültiger Vertragsabschluss (in Mio. EUR) *HVFK¦IWVEHULFKW Insgesamt einzubringendes Kapital Eingebrachtes Kapital bis 31.12.2008 Nettobarwert erwarteter Cashflows zum 31.12.2008 Nettobarwert zum 31.12.2007 Differenz aufgrund PortfolioWertwachstum zuwachs HOCHTIEF AirPort 720,0 720,0 1.245,6 1.337,8 – 41,7 HOCHTIEF PPP Solutions 240,4 100,0 224,4 205,9 – 5,0 23,5 Insgesamt 960,4 820,0 1.470,0 1.543,7 – 46,7 – 27,0 – 50,5 Informationen für die Aktionäre Lagebericht Konzernabschluss 3URMHNWOLVWHGHV.RQ]HVVLRQVJHVFK¦IWVYRQ HOCHTIEF Concessions 0DXWVWUD¡HQ9HUNHKUVLQIUDVWUXNWXU 3URMHNW Bonaventura/Projekt Y, Österreich Elefsina-Patras-Tsakona, Griechenland Herrentunnel Lübeck, Deutschland Maliakos-Kleidi, Griechenland *HVDPW SURMHNW ,QYHVWLWLRQV YROXPHQ (in Mio. EUR) +2&+7,() $QWHLODQ .RQ]HVVLRQV JHVHOOVFKDIW (in Prozent) Von HOCHTIEF HLQ]XEULQ JHQGHV .DSLWDO (in Mio. EUR) Von HOCHTIEF einge EUDFKWHV .DSLWDO (in Mio. EUR) %HWULHEV zeit 830,8 44,4 11,5 0,8 2010–2039 2.214,2 25,0 50,6 7,5 2008–2038 78,5 50,0 11,0 11,0 2005–2035 1.113,2 35,0 47,7 5,3 2008–2038 Puentes del Litoral, Argentinien1) 166,7 26,0 37,6 37,6 2003–2022 San Cristóbal Express, Chile1) 107,9 50,0 13,3 7,2 2008–2037 Vespucio Norte Express, Chile 521,0 29,2 57,9 57,9 2005–2032 Via Solutions Thüringen (A 4), Deutschland 258,5 50,0 19,4 0,5 2008–2036 1) Nicht in der Tabelle zur Portfoliobewertung auf Seite 30 enthalten. IIHQWOLFKHU+RFKEDXVR]LDOH,QIUDVWUXNWXU 3URMHNW Bangor & Nendrum Schools, Nordirland *HVDPWSUR MHNW9HUWUDJV YROXPHQ (in Mio. EUR) +2&+7,()$Q WHLODQ3URMHNW JHVHOOVFKDIW (in Prozent) Von HOCHTIEF HLQ]XEULQ JHQGHV .DSLWDO (in Mio. EUR) Von HOCHTIEF einge EUDFKWHV .DSLWDO (in Mio. EUR) %HWULHEV zeit 216,6 20,4 1,2 1,2 2008–2038 69,6 100,0 0,0 0,0 2005–2034 Cork School of Music, Irland 228,3 25,5 1,9 1,9 2007–2032 East Ayrshire Schools, Schottland 399,0 25,5 3,2 0,0 2007–2038 Five Schools, Irland 281,3 50,0 5,8 5,8 2006–2027 Fürst-Wrede-Kaserne München, Deutschland 160,7 100,0 4,3 0,1 2008–2028 Gesamtschule Köln-Rodenkirchen, Deutschland 126,9 100,0 2,2 0,0 2009–2034 North Ayrshire Schools, Schottland 488,8 25,5 2,4 2,4 2007–2037 Berufsschulzentrum Leverkusen, Deutschland Rathaus Gladbeck, Deutschland 44,0 100,0 0,0 0,0 2006–2031 Salford Schools, England 218,6 25,5 1,2 0,0 2008–2033 Schulen Frankfurt, Deutschland 248,7 100,0 8,9 0,1 2007–2029 Schulen Köln, Deutschland 125,9 100,0 4,1 4,1 2005–2029 Schulen Offenbach, Deutschland 410,2 94,9 0,1 0,1 2005–2019 Sports College Manchester, England 169,5 25,5 1,2 1,2 2007–2032 West Lothian Schools, Schottland 282,0 50,0 5,8 0,1 2009–2039 )OXJK¦IHQ 3URMHNW +2&+7,() %HWHLOLJXQJ (in Prozent) Von HOCHTIEF HLQ]XEULQJHQGHV .DSLWDO (in Mio. EUR) Von HOCHTIEF HLQJHEUDFKWHV .DSLWDO (in Mio. EUR) %HWULHEV]HLW Athens International Airport, Griechenland 26,7 91,4 91,4 1996–2026 Budapest Airport, Ungarn 37,3 180,0 180,0 2007–2080 Düsseldorf International, Deutschland 20,0 54,1 54,1 unbefristet Hamburg Airport, Deutschland 34,8 283,1 283,1 unbefristet 6,8 107,1 107,1 1998–2097 47,0 4,4 4,4 2005–2025 Sydney Airport, Australien Tirana International Airport, Albanien *HVFK¦IWVEHULFKW „Die Zeit, die ich mit meiner Familie verbringe, ist für mich das Schönste im Leben. Außerdem erfüllt es mich, dass ich einen Beitrag dazu leisten kann, nachhaltige Baumethoden weiterzuentwickeln und bekannt zu machen.“ Informationen für die AktionäreLagebericht ➩ Lagebericht Konzernabschluss Charlie Whitney, 43, arbeitet für Turner Construction in New York. Als „Accredited Professional“ ist er geschult, um die Nachhaltigkeit von Immobilien zu zertifizieren. Whitney arbeitet als Trainer für interne Nachhaltigkeitsseminare und vertritt das Unternehmen in einer TaskForce, die Empfehlungen für „grüne Immobilien“ entwirft. Und er realisiert Projekte, die dem LEED-Standard des U.S. Green Building Council entsprechen, also in Sachen Energieverbrauch und Umweltschutz wegweisend sind. Zusammengefasster Lagebericht Konzernstruktur und Geschäftstätigkeit Unternehmenszentrale (Management-Holding) Steuerungsebene (Zentralabteilungen) Dienstleistungsebene HOCHTIEF Insurance Broking and Risk Management Solutions GmbH HOCHTIEF ViCon GmbH Unternehmensbereiche HOCHTIEF Americas *Weitere Informationen finden Sie auf den Seiten 92, 101 und 107. HOCHTIEF Asia Pacific HOCHTIEF Concessions Konzernstruktur umfasst Steuerungs- und Dienstleistungsebene Die HOCHTIEF Aktiengesellschaft hat zum 1. Januar 2008 ihre Konzernstruktur verändert und verfügt seitdem über sechs Unternehmensbereiche. Mit der Umstrukturierung wurde der wachsenden Bedeutung des Dienstleistungsbereichs Rechnung getragen.* Weiterhin gibt es die Management-Holding mit einer Steuerungs- sowie einer Dienstleistungsebene. Die strategische und organisatorische Entwicklung der HOCHTIEF Aktiengesellschaft obliegt der Steuerungsebene und damit dem Vorstand sowie den Zentralabteilungen des Konzerns. Dies sind Beschaffung, Controlling, Finanzen/Investor Relations, Personal, Rechnungswesen, Recht, Revision, Steuern, Unternehmensentwicklung, Unternehmenskommunikation und Versicherungen sowie der Bereich Corporate Governance/Compliance. Die Dienstleistungsebene bietet eine Reihe von Services für den gesamten Konzern. Die Dienstleistungseinheiten sind das Personalmanagement Center Europa, die Service Center (Dienstleistungen für die operativen Bereiche wie zum Beispiel Recht, Steuern und Rechnungswesen) sowie das Kompetenzzentrum AGUS für Arbeits-, Gesundheits- und Umweltschutz. Direkt zur HOCHTIEF Aktiengesellschaft gehören auch die Gesellschaften HOCHTIEF ViCon und HOCHTIEF Insurance Broking and Risk Management Solutions. Mit innovativen Lösungen und Angeboten unterstützen sie das Leistungsspektrum der operativen Einheiten. 34 Geschäftsbericht 2008 HOCHTIEF Europe HOCHTIEF Real Estate HOCHTIEF Services HOCHTIEF Insurance Broking and Risk Management Solutions Die Versicherungsleistungen von HOCHTIEF Insurance Broking and Risk Management Solutions begleiten den gesamten Lebenszyklus von Projekten: Vor, während und nach dem Bauen versichert die Maklergesellschaft konzernweit Projektrisiken und sichert so etwa Bauleistungen bei Infrastrukturprojekten, Immobilien und Anlagen ab. Dabei versichern wir nicht nur die uns selbst entstehenden Risiken, sondern bieten diese Versicherungsleistungen auch Dritten an, insbesondere allen Projektbeteiligten. So können sich Kunden, Eigentümer und Endnutzer auch nach der Bauphase gegen Risiken, etwa Feuer und Betriebsunterbrechung, versichern. Außerdem bietet HOCHTIEF Insurance über Tochtergesellschaften Rückversicherungsleistungen an – schwerpunktmäßig für den Unternehmensbereich Americas. So werden unter anderem Versicherungen für Bauleistungen und Haftpflicht angeboten. Best-Practice-Lösungen gibt die Gesellschaft innerhalb des Konzerns weiter: 2008 wurden sogenannte „Subguard“-Versicherungen gegen Lieferantenausfall, ein in den USA bei Turner erprobtes und bewährtes Modell, auf den Unternehmensbereich HOCHTIEF Europe übertragen. Damit wurde das Risikomanagement-System weiter verbessert und die HOCHTIEF-Position im Fall von Insolvenz von Nachunternehmern deutlich gestärkt. Mit dem Versicherungsangebot reduzieren wir zum einen unsere eigenen Versicherungskosten, da wir kalkulierbare Risiken selbst tragen, zum anderen generiert die Gesellschaft HOCHTIEF Insurance auch Drittgeschäfte mit externen Partnern. HOCHTIEF weltweit: Eine Auswahl der zahlreichen Beteiligungsgesellschaften unserer Unternehmensbereiche zeigt die globale Präsenz HOCHTIEF Americas HOCHTIEF Asia Pacific HOCHTIEF Concessions Turner (USA) Leighton Holdings (Australien) HOCHTIEF Concessions (Deutschland) Flatiron (USA, Kanada) Leighton Contractors (Australien, Neuseeland) HOCHTIEF AirPort (Deutschland) HOCHTIEF do Brasil (Brasilien) Thiess (Australien, Indien, Indonesien) HOCHTIEF AirPort Capital (Deutschland) John Holland Group (Australien) Leighton International (Brunei, Indien, Indonesien, Katar, Malaysia, Singapur, Sri Lanka, Vereinigte Arabische Emirate) Leighton Properties (Australien) Leighton Asia (China, Hongkong, Kambodscha, Laos, Macau, Mongolei, Philippinen, Thailand, Vietnam) HOCHTIEF AirPort Retail (Albanien) HOCHTIEF PPP Solutions (Chile, Deutschland, Großbritannien, Irland, USA) HOCHTIEF PPP Schools Capital (Großbritannien) Transport & Logistics Consultancy (Großbritannien) Al Habtoor Engineering (Katar, Vereinigte Arabische Emirate) DURST-BAU Unsere globale Präsenz LEIGHTON ➩ Geschäftsbericht 2008 35 Informationen für die Aktionäre Lagebericht Konzernabschluss von HOCHTIEF HOCHTIEF Europe HOCHTIEF Real Estate HOCHTIEF Services HOCHTIEF Construction (Bulgarien, Chile, Deutschland, Großbritannien, Indien, Katar, Luxemburg, Österreich, Polen, Rumänien, Russland, Schweden, Südafrika, Tschechien, Ukraine) HOCHTIEF Projektent wick lung (Deutschland, Österreich, Polen, Rumänien, Russland, Schweiz, Tschechien, Ungarn) HOCHTIEF Facility Management (Bahrain, Deutschland, Griechenland, Großbritannien, Irland, Polen, Schweiz, Ungarn) HOCHTIEF Property Management (Deutschland) HOCHTIEF Energy Management (Deutschland) HOCHTIEF Global Trade (Deutschland) aurelis Real Estate (Deutschland) HOCHTIEF Procurement Asia (Hongkong) Streif Baulogistik (Bulgarien, Dänemark, Deutschland, Österreich, Polen, Rumänien, Russland, Ukraine) Durst-Bau (Österreich) LEIGHTON LEIGHTON LEIGHTON LEIGHTON LEIGHTON LEIGHTON LEIGHTON Alle Adressen und Ansprechpartner unserer Tochter- und Beteiligungsgesellschaften sowie deren Niederlassungen finden Sie im Internet unter www.hochtief.de. LEIGHTON Geschäftsbericht 2008 36 ViCon (Virtual Design and Construction)* HOCHTIEF ViCon bietet Dienstleistungen für alle Phasen des Lebenszyklus von Projekten an: von der virtuellen Entwicklung über die Planung bis zum Betreiben. Dabei werden alle Dimensionen eines Infrastrukturprojekts, einer Immobilie oder Anlage erfasst und in ein digitales Modell integriert. Hierzu gehören zum Beispiel Technik, Kosten, zeitliche Abläufe, Raumnutzung, Energieverbrauch, das FacilityManagement und die Kollisionsprüfung geometrischer Bedingungen. Die Kunden sind somit in der Lage, sich ihre Projekte komplett veranschaulichen zu lassen – für eine umfassende und risikoarme Planung und Entwicklung. Auch in der Betriebsphase lässt sich ViCon hervorragend einsetzen, um Abläufe optimal zu gestalten. Gerade bei komplexen Großprojekten ist diese Art der integrierten Darstellung aller Elemente und Faktoren ein klarer Wirtschaftlichkeitsvorteil. Alle Unternehmenseinheiten profitieren von diesem innovativen Angebot. Bislang wurde ViCon konzernweit bei mehr als 340 HOCHTIEF-Projekten eingesetzt. Die Gesellschaft vermarktet ihre Leistungen auch extern, wie beispielsweise die neuen Dienstleistungen ViCon Implementation und ViCon Management. Das Modul Implementation beinhaltet alle Aufgaben für eine erfolgreiche Einführung von virtuellem Bauen bei einem Unternehmen. Das Servicemodul Management begleitet und betreut den Kunden während des gesamten Projektverlaufs, um eine effektive Nutzung der ViCon-Leistungen sicherzustellen. Hierbei fungiert ViCon als „virtueller Projektsteuerer“. Geschäftstätigkeit des HOCHTIEF-Konzerns HOCHTIEF strukturiert seine Geschäftstätigkeit entlang des Lebenszyklus von Infrastrukturprojekten, Immobilien und Anlagen. Wir decken mit unseren vier Modulen Entwicklung, Bau, Dienstleistungen sowie Konzessionen und Betrieb die gesamte Wertschöpfungskette des Bauens ab. Durch das globale Zusammenspiel unserer Unternehmenseinheiten sind wir in der Lage, den Lebenszyklus von Infrastrukturprojekten, Immobilien und Anlagen in allen Phasen zu begleiten und nachhaltig Werte zu schaffen. Dabei betreiben wir ein aktives Portfoliomanagement. *Weitere Informationen finden Sie auf den Seiten 54 und 55. Als internationaler Baudienstleister ist HOCHTIEF mit seinem globalen Netzwerk auf allen wichtigen Baumärkten vertreten. Dazu gehören vor allem Europa, Amerika, Australien, der asiatisch-pazifische Raum sowie die Golfstaaten. Laut der aktuellen Statistik des Engineering NewsRecord ist HOCHTIEF weiterhin der Baudienstleister mit dem höchsten Internationalisierungsgrad der Welt – diese Aufstellung ermöglicht es uns, auch regionale Marktschwankungen auszugleichen. Innovative Leistungen und die Nachfrage der Märkte bestimmen unsere Geschäftstätigkeit. Derzeit engagieren wir uns darum besonders im Sinne der Nachhaltigkeit für Projekte im Bereich des Grünen Bauens, der Energieeffizienz und der alternativen Stromerzeugung. Unsere Leistungen erfordern stets spezifische Lösungen – denn jedes Projekt ist einzigartig. Dies verpflichtet uns zu überdurchschnittlicher Flexibilität, hoher Innovationskraft und bester Qualität – als zuverlässiger Partner unserer Kunden. Weitere Informationen zur Geschäftstätigkeit unserer operativen Einheiten finden Sie auf den Seiten 3 und 4 sowie auf den Seiten 83 bis 109. Geschäftsbericht 2008 37 Märkte und Rahmenbedingungen Ökonomische Rahmenbedingungen und weltwirtschaftliche Entwicklung Die weltweite Finanzkrise, die im Wesentlichen durch den kollabierenden US-Wohnungsmarkt ausgelöst wurde, war 2008 das bestimmende Thema der weltwirtschaftlichen Entwicklung. Das Vertrauen der Banken untereinander wurde nachhaltig beschädigt. Dies führte unter anderem zu einer mangelnden Verfügbarkeit von Kapital. Inzwischen hat eine Reihe von Staaten Rettungspakete in Form von Bürgschaften und Krediten initiiert, die das internationale Finanz- und Wirtschaftssystem beruhigen sollen. Zudem wurden weltweit Konjunkturprogramme angekündigt und beschlossen. *Siehe Glossar Seite 193. Für die Bauindustrie wie auch für andere Industrien ergeben sich in der Folge Änderungen für allgemeine Refinanzierungsanforderungen. Zudem stellen die Kapitalmarktbedingungen für die Projektentwicklungsaktivitäten und das Konzessionsgeschäft eine besondere Herausforderung dar. Es bleibt abzuwarten, welche Veränderungen sich 2009 bei der Finanzierung von Projektentwicklungen ergeben werden und wie sich der Investorenmarkt entwickelt. Im Konzessionsgeschäft ist das Thema Finanzierung besonders bedeutsam, da lange Vertragslaufzeiten üblich sind. Die künftigen Projektfinanzierungsbedingungen werden einen entscheidenden Einfluss haben, ob und wann neue Projekte realisiert werden. Andererseits wird erwartet, dass insbesondere die Bauwirtschaft von angekündigten Konjunkturprogrammen profitiert. Diese sehen deutlich höhere Investitionen in Infrastruktur vor. hängen, ob die beschlossenen Rettungsmaßnahmen greifen und die Kreditkanäle wieder geöffnet werden. Auch der asiatische Raum wurde von den Turbulenzen erfasst, die Auswirkungen sind dort jedoch nicht so deutlich. Nachdem sich die Konjunktur vieler Industrienationen abgekühlt hat, werden Exportmöglichkeiten limitiert. Nach einem Wachstum von neun Prozent in China im Jahr 2008 wird für 2009 ein Anstieg des realen Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 6,7 Prozent vorhergesagt. Für Japan erwarten die Experten des IMF nach einem Minus von 0,3 Prozent in 2008 für 2009 einen erneuten Rückgang von 2,6 Prozent. Nach guten Zahlen in 2007 (+3,1 Prozent) wuchs der Wirtschaftsraum der EU-27-Nationen* im Jahr 2008 nur noch um 1,3 Prozent – mit deutlich negativer Tendenz im zweiten Halbjahr. Der IMF erwartet, dass sich dieser Negativtrend 2009 fortsetzen wird. Derzeit wird mit einem Minus von 1,8 Prozent gerechnet. Unsicherheit besteht auch bezüglich der wirtschaftlichen Entwicklung in Russland. 2008 wuchs die russische Wirtschaft abermals um 6,2 Prozent. Die knappere Kapitalverfügbarkeit sowie die Angst vor dem Platzen einer möglichen Immobilienblase erschweren jedoch die Prognose für 2009. Aufgrund rückläufiger Investitionstätigkeit innerhalb Russlands geht der IMF von einer Reduktion des BIP in Höhe von 0,7 Prozent aus. Ein unerwarteter, starker Einbruch für die Region. Die für HOCHTIEF relevanten Märkte Die Weltwirtschaft wuchs im vergangenen Jahr um 3,4 Prozent, was deutlich unter den ursprünglich für 2008 prognostizierten Werten lag. Eine Prognose für 2009 ist mit hoher Unsicherheit verbunden, da trotz staatlicher Maßnahmen ein Ende der Finanzkrise nicht als sicher angenommen werden kann. Der International Monetary Fund (IMF) geht von einem Weltwirtschaftswachstum von zirka 0,5 Prozent aus. Das Wachstum in den einzelnen Regionen wird dabei stark schwanken. Nach einem Plus von 1,1 Prozent im vergangenen Jahr erwarten Experten, dass die US-Ökonomie 2009 um 1,6 Prozent abnimmt. Vieles wird davon ab- 38 Geschäftsbericht 2008 Entwicklung Projektentwicklung Die Entwicklung auf den Immobilienmärkten im abgelaufenen Geschäftsjahr wurde von zwei vollkommen unterschiedlichen Halbjahren geprägt. Während sich die Märkte im ersten Halbjahr noch gänzlich unbeeindruckt von der internationalen Finanzkrise zeigten, verschärfte sich die Krise ab September 2008. So wurden die Folgen insbesondere im vierten Quartal deutlich. Informationen für die Aktionäre Lagebericht Konzernabschluss Das allgemeine reale Wirtschaftswachstum in den von HOCHTIEF bearbeiteten Regionen in Prozent Australien Asien ohne Japan Brasilien Chile Deutschland Großbritannien Indien Indonesien Österreich Polen Russland Tschechien Ungarn USA Vereinigte Arabische Emirate 2008 2,5 5,4 5,8 4,5 1,3 0,7 7,3 6,0 2,0 5,2 6,2 4,0 1,9 1,1 7,0 2009E 2,2 2,7 1,8 3,8 – 2,5 – 2,8 5,1 5,5 0,8 3,7 – 0,7 3,3 2,3 –1,6 6,0 Der Vermietungsmarkt entwickelte sich 2008 insgesamt zufriedenstellend. In Deutschland wurden die Rekordumsätze der Vorjahre nach Aussagen der Branchenexperten von Jones Lang LaSalle in den Segmenten Büroflächen (– 8,0 Prozent) und Lager flächen (– 7,0 Prozent) nur aufgrund eines schwachen vierten Quartals leicht unterschritten. Die Leerstandsquoten in den wichtigen Immobilienhochburgen wie Hamburg, Frankfurt oder München gingen auf historische Tiefstwerte zurück. Erfreulich ist, dass die Mietpreise, insbesondere für hochwertige Immobilien, in Deutschland weiter angestiegen sind. Auch in Osteuropa entwickelten sich die Mietpreise analog zum deutschen Markt zufriedenstellend. Nur geringe Einbußen konnten beim Flächenumsatz beobachtet werden. 2009 wird sich jedoch der bereits im letzten Quartal 2008 begonnene Abschwung sowohl in Deutschland als auch in Osteuropa fortsetzen. Flächenumsatz sowie auch Leerstandsquoten und Spitzenmieten werden sich negativ entwickeln. Nach den überhitzten Vorjahren in Deutschland kehrte der Investmentmarkt in der ersten Jahreshälfte wieder auf ein normales immobilienwirtschaftliches Niveau zurück. Das Transaktionsvolumen für gewerblich genutzte Immobilien verminderte sich im Vorjahresvergleich um fast zwei Drittel. Obwohl die Finanzkrise zu einem schwachen Jahresendgeschäft im vierten Quartal führte, war 2008 im Mehrjahresvergleich, gemessen am Transaktionsvolumen, immer noch ein überdurchschnittlich gutes Jahr. Dies begründet sich durch die guten Umsätze der ersten Jahreshälfte. Auch in Osteuropa ging der Investmentmarkt laut des Branchenexperten CB Richard Ellis stark zurück. Einer der Gründe für das sowohl national als auch international geringe Transaktionsvolumen war vor allem die sehr restriktive Kreditvergabepolitik der Banken. Diese könnte sich im Jahresverlauf 2009 wieder entspannen. In diesem Fall würde nach Meinung von Jones Lang LaSalle das Trans- aktionsvolumen in Deutschland und Osteuropa wieder steigen. Wertbeständige Immobilien sind in wirtschaftlich unsicheren Zeiten besonders für institutionelle Anleger interessant. Quelle: Internationaler Währungsfonds (Stand: 28.01.2009) Eine hohe Nachfrage könnte sich für das Kernprodukt der HOCHTIEF Projektentwicklung – Immobilien in sehr guter Lage – ergeben. Einige Marktteilnehmer erwarten, dass viele institutionelle Anleger, die über große Eigenkapitalbestände verfügen, ihr Vermögen zugunsten von wertbeständigen Immobilien umschichten. Bau Die für unser Unternehmen maßgeblichen Baumärkte entwickelten sich höchst unterschiedlich: Das Bauwesen in Europa wurde 2008 durch die schwache Entwicklung des Wohnungsbaus bestimmt. Das Bauvolumen in diesem Segment nahm in den 19 Euroconstruct-Ländern um insgesamt 6,9 Prozent ab. Aufgrund des hohen Anteils am Gesamtvolumen verringerte sich im Berichtszeitraum auch das gesamte Bauvolumen (–2,5 Prozent). An dieser Situation wird sich gemäß der Prognose der in der EuroconstructGruppe zusammengeschlossenen Forschungs- und Beratungsinstitute auch 2009 nichts ändern. Voraussichtlich geht das Gesamtvolumen im Wohnungsbau erneut zurück (– 7,1 Prozent). Die wesentlichen Märkte von HOCHTIEF sind der Hochbau (ohne Wohnungsbau) sowie der Tiefbau. Diese haben sich in Europa trotz des schwierigen allgemeinwirtschaftlichen Umfelds insgesamt gut entwickelt. In vielen europäischen Ländern konnten zum Teil deutliche Wachstumszahlen verzeichnet werden. Herausragende Treiber waren auch im vergangenen Jahr wieder die osteuropäischen Länder mit einem ungebremsten Marktwachstum. Auch Geschäftsbericht 2008 39 Wachstum der regionalen Baumärkte von HOCHTIEF (in Prozent) 2008 Region Australien Brasilien Deutschland Großbritannien *Stand: 30. September 2008 Quellen: Euroconstruct, BIS Shrapnel, McGraw-Hill, BFAI Hochbau (ohne Wohnungsbau) Tiefbau 2,1 8,7 5,5 n. a. n. a. 5,4 4,2 Tiefbau Gesamtmarkt –1,9 –0,8 0,3 10,0 n. a. n. a. 10,0 3,1 – 0,3 0,5 – 0,5 2,6 9,3 –1,1 – 2,8 5,8 – 3,2 n. a. n. a. 10,0 n. a. n. a. 10,0 Indonesien n. a. n. a. 7,0 n. a. n. a. 5,0 Österreich 0,0 5,5 2,0 –1,7 1,8 0,0 Osteuropa 4,7 5,9 6,2 2,5 13,3 4,8 Polen 10,3 14,3 12,4 5,2 21,4 Russland n. a. n. a. 17,0* n. a. n. a. 8,0 rückläufig Tschechien –1,1 4,9 2,2 2,0 5,5 3,6 Ungarn – 5,0 –16,5 – 6,5 – 5,3 – 3,8 – 3,8 USA 4,3 1,4 –12,4 – 9,7 – 9,0 – 7,4 Westeuropa 1,1 1,5 – 2,9 – 4,0 – 0,6 – 4,8 Potenzial ergibt sich auch im Segment der Offshore-Windparks. Hier verfügt HOCHTIEF über gute Erfahrung und kann mit seinen speziellen Hubinseln die notwendige Ausrüstung für die Gründung von Pfählen im Meer zur Verfügung stellen. Die Bauwirtschaft in den USA hat im Berichtsjahr am stärksten unter der Finanzkrise gelitten. Die Branchenexperten von McGraw-Hill Construction berichten für 2008 einen Rückgang der Bautätigkeit um insgesamt 12,4 Prozent. Für 2009 wird erwartet, dass die Nachfrage um 7,4 Prozent schrumpft. Hierbei ist jedoch zu beachten, dass sich die einzelnen Segmente sehr unterschiedlich entwickeln. Betroffen ist insbesondere der Wohnungsbau – ein Segment, das für unsere US-Tochter Turner nur wenig Bedeutung hat. Das für Turner relevante Segment Hochbau (ohne Wohnungsbau) verzeichnete ein Plus von 4,3 Prozent. Für 2009 wird für dieses Segment aufgrund der allgemeinwirtschaftlichen Situation ein Minus von 9,7 Prozent erwartet. Im Segment Tiefbau, dem für unsere US-Tochtergesellschaft Flatiron relevanten Markt, besteht weiterhin ein deutlicher Investitionsbedarf. Gemäß McGraw-Hill Construction verzeichnete der Markt 2008 ein Wachstum von 1,4 Prozent. Für 2009 wird ein temporärer Rückgang des Marktvolumens um neun Prozent vorhergesagt. Nach seinem Geschäftsbericht 2008 Hochbau (ohne Wohnungsbau) Indien für 2009 sind laut Euroconstruct-Gruppe die Prognosen für viele Länder, in denen HOCHTIEF aktiv ist, erfreulich. 40 2009 Gesamtmarkt Amtsantritt hat US-Präsident Barack Obama staatliche Programme mit hohem Investitionsvolumen zugesagt. In den kommenden zehn Jahren könnten allein für den Ausbau von Transportwegen bis zu 60 Mrd. US-Dollar ausgegeben werden. Darüber hinaus sind Investitionen für Infrastruktur- und Bildungsprojekte angekündigt. Das konjunkturelle Gesamtpaket beträgt zirka 800 Mrd. US-Dollar. Das sogenannte grüne Bauen nach hohen ökologischen Ansprüchen hat auf dem US-Markt eine besondere Bedeutung. Seit Jahren nimmt Turner die führende Rolle beim Bau von Green Buildings ein. Der Green-Building-Trend ist ein Markttreiber und sorgt laut McGraw-Hill Construction für zahlreiche Neuaufträge. Im November 2008 ergab die Turner-Studie „Green Building Market Barometer“, dass die Nachfrage weiter hoch sein wird: Das Interesse der befragten Entscheider an nachhaltigen Gebäuden erweist sich als ungebrochen. Die positiven Prognosen für den australischen Baumarkt aus dem Vorjahr wurden noch einmal deutlich übertroffen. In allen für HOCHTIEF relevanten Segmenten wuchs der Markt 2008 signifikant. Für 2009 soll das Segment Tiefbau voraussichtlich auf hohem Niveau stagnieren (–0,8 Prozent). Für den Hochbau (ohne Wohnungsbau) sieht die Prognose des Forschungsinstituts BIS Shrapnel einen Rückgang in Höhe von zwei Prozent vor. Informationen für die Aktionäre Lagebericht Konzernabschluss In der Golfregion ergeben sich trotz der derzeitigen Abschwächung, verbunden mit vereinzelten Projektstornierungen, mittelfristig wieder gute Perspektiven. Die Marktforscher von Middle East Business Intelligence prognostizieren für die nächsten Jahre Bauvorhaben mit einem Volumen von mehr als 1.500 Mrd. US-Dollar, was den Markt weiterhin attraktiv macht. HOCHTIEF ist über die Leighton-Beteiligungen sowie mit HOCHTIEF Construction in dieser Region tätig. Die Märkte in Asien entwickeln sich laut Branchenexperten des Construction Industry Development Council (CIDC) weiterhin positiv. Bis 2012 wird der indische Baumarkt hauptsächlich durch Tiefbauprojekte jährlich um zehn Prozent steigen. Allein im Straßenbau sind Projekte im Umfang von 30 000 Kilometern vorgesehen. Auch im indonesischen Markt erwarten Marktbeobachter infolge zahlreicher Infrastrukturprojekte positive Wachstumsraten. Hier ist HOCHTIEF über seine Tochtergesellschaft Leighton und deren Beteiligungsgesellschaften stark aufgestellt. Dienstleistungen Facility-Management Der Markt für Facility-Management (FM) in Deutschland umfasst ein Volumen von gut 63 Mrd. Euro. Die jährliche Wachstumsrate in Deutschland beträgt nach Einschätzung der renommierten Lünendonk-Studie 2008 etwa fünf Prozent. Von diesem Gesamtmarkt entfallen heute knapp 13 Prozent auf integrierte FM-Dienstleistungen. Dies entspricht einem Volumen von knapp neun Mrd. Euro. Die Wachstumsrate in diesem Segment, in dem sich HOCHTIEF Facility Management erfolgreich bewegt, beträgt mehr als zehn Prozent. Der Trend, vor allem komplexe Sekundärprozesse an spezialisierte Dienstleister auszulagern, setzt sich unvermindert fort. Gerade in diesem wachstumsorientierten Bereich ist HOCHTIEF Facility Management gut aufgestellt. Der ausgewogene Branchen-Mix reicht von der produzierenden Industrie über das Gesundheitswesen bis hin zu langfristigen Public-Private-Partnership-Projekten. Eine Wachstumsregion für FM-Lösungen stellen die Golfstaaten dar, die in den vergangenen Jahren eine rasante Projektentwicklungstätigkeit verzeichnet haben. Für diesen Markt wird ein jährliches Wachstum des Marktvolumens für Facility-Management-Dienstleistungen in zweistelliger Höhe prognostiziert. Durch seine Präsenz in Bahrain kann HOCHTIEF Facility Management flexibel und schnell auf die wachsenden Bedürfnisse in dieser Region reagieren. Im Facility-Management-Markt gewinnt zudem das Thema Nachhaltigkeit weiter an Bedeutung. Gefragt sind ganzheitliche, ökonomisch und ökologisch sinnvolle Konzepte für das Optimieren von Prozessen und das Bewirtschaften von Gebäuden. Hier bietet HOCHTIEF Facility Management mit der Kombination von modernem Facility- und Energie-Management Mehrwert für die Kunden. Energie-Contracting Mit Energie-Contracting lassen sich Energiesparlösungen effizient realisieren. Energie-Contracting hat sich angesichts der steigenden Energiekosten in Deutschland als ein anerkanntes ökonomisches Instrument etabliert. Contracting bedeutet für Unternehmen, vertraglich festgelegte Energie-Einsparungen zu nutzen, ohne dafür Investitionen umsetzen zu müssen. Ein Contractor refinanziert sein Investment in eine effiziente Anlagentechnologie durch eingesparte Energiekosten, den Bezug von Nutzenergie oder eine Kombination von beidem. Laut einer Studie des Marktforschungsinstituts trend:research liegt das Potenzial des deutschen Contracting-Markts bei etwa 20 Mrd. Euro. Die Wachstumsraten bis 2015 betragen deutlich über zehn Prozent. Erschlossen sind davon bislang lediglich sieben Prozent. Da sich derzeit viele Unternehmen auf ihre Standortkosten fokussieren, wird die Bedeutung des Energie-Contractings weiter zunehmen. Die wachstumsstärksten Segmente sind die Industrie, der öffentliche Sektor sowie das Gesundheitswesen. In diesen Bereichen ist HOCHTIEF Energy Management sehr gut aufgestellt. Auch ökologische Aspekte gewinnen immer stärker an Bedeutung: In den von HOCHTIEF Energy Management umgesetzten Projekten werden die CO2-Emissionen deutlich gesenkt. Zudem stößt die von HOCHTIEF angebotene Kombination aus prozessoptimierendem Facility-Management und kosteneffizienten ContractingModellen auf Interesse am Markt. Geschäftsbericht 2008 41 Property-Management Gerade in ökonomisch schwierigen Zeiten spielt die professionelle Betreuung bestehender Flächen eine wichtige Rolle. Konnten Wertzuwächse bislang vor allem durch den Abverkauf realisiert werden, sichert heute nur ein aktives Immobilienmanagement eine nachhaltige Rendite. Aus diesem Grund erwarten Branchenexperten, dass es in den kommenden Jahren weiterhin einen klaren Trend zur professionellen Betreuung durch Spezialisten geben wird. Dafür ist HOCHTIEF Property Management bestens positioniert. In den USA, wo HOCHTIEF seit Anfang 2008 mit einer Tochtergesellschaft von HOCHTIEF PPP Solutions präsent ist, gewinnt PPP an Bedeutung. Für den dortigen noch jungen Markt werden hohe Zuwachsraten erwartet: HOCHTIEF schätzt den Markt für PPP in den USA in den kommenden zehn Jahren auf 300 Mrd. US-Dollar. Zudem wird die Regierung voraussichtlich verstärkt in die Infrastruktur investieren. In Australien erbringen die Beteiligungsgesellschaften von Leighton vielfältige Dienstleistungen, die von der Instandhaltung von Mautstrecken und -tunneln über Telekommunikationsdienstleistungen bis hin zum innovativen Abfallmanagement reichen. Für diese ertragreichen Segmente werden weiterhin gute Zuwachsraten erwartet. Auch in Kanada entwickelt sich der Markt für PPP weiter positiv. Mit einem Volumen von mehr als 2,5 Mrd. Euro sind diverse Mautstraßenprojekte in Vorbereitung. Hinzu kommen weitere Schul- und Krankenhausprojekte. Unsere Tochtergesellschaft Flatiron ist in dieser Region mit ihrem Schwerpunkt im Tiefbau bereits erfolgreich tätig. Public-Private-Partnership (PPP) Das PPP-Modell – der privat finanzierte öffentliche Infrastruk turausbau und -betrieb – wird heute in zahlreichen Ländern Europas eingesetzt. In Deutschland wurden auf Bundes-, Länder- und Kommunenebene im vergangenen Jahr insgesamt 94 neue Projekte verzeichnet, der größte Teil davon im öffentlichen Hochbau. Das Investitionsvolumen betrug dabei etwa 3,3 Mrd. Euro. Weitere Projekte sind in der Pipeline: Die Zahl der ausgeschriebenen und konkret geplanten Projekte belief sich Ende 2008 auf 98. Allein im Segment öffentlicher Hochbau gehen Schätzungen von einem Investitionsvolumen von mehr als 20 Mrd. Euro bis 2011 aus. Die PPP-Task-Force des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung hat für die laufenden Projekte einen Effizienzvorteil zwischen 5,9 und 28 Prozent errechnet. Geschäftsbericht 2008 HOCHTIEF PPP Solutions ist derzeit in Deutschland, Großbritannien, Irland, Griechenland, Österreich und den USA tätig. Anzeichen für weitere Outsourcingbestrebungen seitens größerer Bestandshalter, zum Beispiel aus dem Versicherungswesen, konnten für die Jahre 2009 und folgende bereits identifiziert werden. Zusätzliche Wachstumspotenziale werden durch die geplante Erhöhung der Immobilienquote bei den verschiedenen Versicherungsunternehmen erwartet. Konzessionen und Betrieb 42 Für 2009 wird in Großbritannien im Bereich PPP ein Vergabevolumen von gut fünf Mrd. Euro vorhergesagt. Zwar könnte die Finanzkrise die Verfügbarkeit von langfristigen Projektfinanzierungen erschweren, jedoch erkennen auch weitere europäische Länder zunehmend die Vorteilhaftigkeit von PPP-Projekten. In Griechenland plant der Staat milliardenschwere Ausschreibungen. In Australien, einem reifen PPP-Markt, sind die Wachstumsaussichten ebenfalls gut. Unsere Tochtergesellschaft Leighton ist hier bereits seit vielen Jahren als Entwickler von PPP-Projekten aktiv und hat sich eine führende Position gesichert. Flughäfen Dank eines starken ersten Halbjahres blieben die weltweiten Passagierzahlen 2008 nahezu unverändert (– 0,6 Prozent). An den Flughäfen in Deutschland stieg das Passagieraufkommen im Berichtsjahr um 1,1 Prozent. Überproportional gut entwickelten sich dabei die HOCHTIEF-Flughäfen: Hier legten die Passagierzahlen um insgesamt 1,5 Prozent auf 90 Mio. Fluggäste zu. Aufgrund der Auswirkungen der Finanzkrise geht das Airport Council International (ACI) davon aus, dass sich die Passagierzahlen 2009 um bis zu vier Prozent verringern werden. Langfristig jedoch gehen die Branchenexperten Informationen für die Aktionäre Lagebericht Konzernabschluss des ACI für die Folgejahre von einem durchschnittlichen jährlichen Wachstum von mehr als vier Prozent aus. Der Markt für Flughafenprivatisierungen wird auch weiterhin dynamisch bleiben. Für HOCHTIEF bietet dieser Trend langfristig nachhaltige Wachstumsmöglichkeiten, da wir mit unserer internationalen Aufstellung und Expertise für kommende Privatisierungen in Osteuropa, Asien, Südamerika und den USA sehr gut positioniert sind. Beide Geschäftsfelder – PPP und Flughäfen – erfordern strukturierte langfristige Finanzierungen. Diese setzen funktionierende Finanzmärkte voraus. Es ist derzeit schwer vorherzusagen, wann diese Bedingungen wieder erfüllt sein werden. Contract-Mining Trotz der schwierigen gesamtwirtschaftlichen Entwicklung war 2008 die Nachfrage nach Rohstoffen international hoch. Hiervon profitierten auch die Contract-Mining-Anbieter, etwa durch Neuaufträge unter anderem in Aus tralien und Asien. Viel wird in den kommenden Jahren von der wirtschaftlichen Entwicklung Chinas abhängen. Gerade die für uns wichtige Nachfrage nach den von Leighton geförderten Ressourcen Erz und Kohle wird von dort wesentlich mitbestimmt. Experten gehen derzeit jedoch von einem anhaltenden, wenn auch vorübergehend verlangsamten Wachstum aus. Der jüngste Preisrückgang bei diversen Rohstoffen wirkt sich auf die Anbieter von Contract-Mining-Leistungen nicht unmittelbar aus, da das Preisrisiko aufseiten der Mineneigner liegt und zudem die Verträge langfristig laufen. Mittelfristig könnte sich eine schlechtere Erlössituation dämpfend auswirken. Aktuell befindet sich der Markt noch auf erfreulich hohem Niveau. Als größter Contract-Miner der Welt ist unsere australische Tochtergesellschaft Leighton seit vielen Jahren erfolgreich in diesem Segment tätig. Geothermie Der Geothermiemarkt in Deutschland entwickelt sich aufgrund positiver Rahmenbedingungen stetig weiter: Gemäß dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) wird geothermisch erzeugter Strom langfristig garantiert vergütet. Diese Einspeisevergütungen unterstützen das Ziel, bis 2020 insgesamt 30 Prozent des in Deutschland erzeugten Stroms aus erneuerbaren Energien zu gewinnen. Laut Experten des Bundesverbands Geothermie kann Geothermie mittelfristig die wichtigste Wärmequelle Deutschlands werden. Auf der Basis einiger bereits umgesetzter und einer Vielzahl begonnener Projekte gibt es in Deutschland klare Genehmigungsverfahren sowie erste praktische Erfahrungen für Geothermiekraftwerke. Dies macht Deutschland zu einem attraktiven Markt und lässt weitere Projekte wahrscheinlich werden: In den nächsten fünf Jahren werden gemäß einer Marktstudie von GeoThermal Engineering voraussichtlich 300 000 Bohrmeter realisiert, was etwa 75 Bohrungen entspricht. HOCHTIEF ist mit der Gesellschaft Süddeutsche Geothermieprojekte in diesem Segment aktiv und realisiert derzeit die Bohrung für das zweite Geothermiekraftwerk des Unternehmens. Auch hier wird künftig die Verfügbarkeit von Finanzierungen entscheidenden Einfluss haben. Rechtliche und wirtschaftliche Einflussfaktoren in Deutschland Vergaberechtsänderung bei Public-Private-Partnerships Der Bundestag hat im Dezember 2008 eine Novellierung des vergaberechtlichen Teils des Gesetzes gegen Wettbewerbsbeschränkungen beschlossen: Es wird um eine Regelung erweitert, die Public-Private-Partnerships künftig explizit dem Gebot der Fach- und Teillosvergabe unterwirft. Demnach müssen Unternehmen, die als nicht öffentliche Auftraggeber öffentliche Aufgaben realisieren, alle Unteraufträge, die sie an Dritte vergeben, in Lose aufteilen. Die Auswirkungen auf zukünftige Vergabeverfahren im PPP-Bereich lassen sich noch nicht mit hinreichender Sicherheit einschätzen. Geschäftsbericht 2008 43 Auftragsentwicklung 2008 Auftragsbestand trotz Finanzkrise weiter gewachsen Ř$XIWUDJVHLQJDQJVWDPPW]XNQDSS3UR]HQW aus internationalem Geschäft Ř/HLVWXQJ¾EHUVWHLJW0UG(XUR Ř$XIWUDJVEHVWDQGHUUHLFKWNQDSS0UG(XUR Ř$XIWUDJVUHLFKZHLWHOLHJWUHFKQHULVFKEHLNQDSS anderthalb Jahren gang bei unserer amerikanischen Tochtergesellschaft Turner wurde überkompensiert, denn gegenüber dem Vorjahr wurde unsere neue US-Infrastrukturgesellschaft Flatiron erstmals ganzjährig einbezogen. Der Unternehmensbereich HOCHTIEF Europe hat das Geschäft in Deutschland im vergangenen Jahr weiter konsolidiert (– 0,26 Mrd. Euro beziehungsweise – 16,6 Prozent). In Russland hat sich der Auftragseingang gegenüber dem Vorjahr ebenfalls deutlich reduziert (– 0,39 Mrd. Euro beziehungsweise – 77,5 Prozent). Gegenläufig konnte der Auftragseingang in Westeuropa (+ 0,70 Mrd. Euro) die Rückgänge in Deutschland und Russland mehr als kompensieren. Hier ist insbesondere der Anstieg in Griechenland (+ 0,62 Mrd. Euro) durch die großen Mautstraßenprojekte Maliakos-Kleidi und Elefsina-Patras-Tsakona zu nennen. Die Auftragsentwicklung des HOCHTIEF-Konzerns zeichnet sich erneut durch Rekordwerte bei Auftragseingang, Leistung und Bestand aus. Wir haben nun fünf Jahre lang in Folge die Vorjahreswerte übertroffen. Dies zeigt eindrucksvoll die Fähigkeit von HOCHTIEF, kontinuierlich neue Spitzenleistungen zu erbringen. Auftragseingang: trotz erheblicher Währungseffekte über Vorjahreswert Der Auftragseingang des Konzerns übertrifft mit einem absoluten Wert in Höhe von 25,28 Mrd. Euro (währungsbereinigt 26,62 Mrd. Euro) den Vorjahreswert (23,51 Mrd. Euro) deutlich. Der Zuwachs betrug im Durchschnitt 12,8 Prozent. Der Unternehmensbereich HOCHTIEF Real Estate musste sich Ende 2008 insbesondere mit den Herausforderungen der Finanzkrise auseinandersetzen: Der Auftragseingang im Geschäftsfeld Immobilienentwicklung nahm deutlich ab (– 0,30 Mrd. Euro beziehungsweise – 36,1 Prozent). Der Start neuer Immobilienentwicklungsprojekte wird im derzeitigen Marktumfeld vor dem Hintergrund der ausstehenden Immobilienverkäufe besonders sorgfältig geprüft. Die expansiven Märkte im asiatisch-pazifischen Raum waren 2008 abermals wesentlicher Treiber für diesen neuen Rekordwert. Der Unternehmensbereich HOCHTIEF Asia Pacific steigerte durch neue Großprojekte den Auftragseingang gegenüber 2007 um weitere 5,07 Mrd. australische Dollar – ein Plus von 29,7 Prozent. Beim Unternehmensbereich HOCHTIEF Services war der Auftragseingang 2007 insbesondere durch einen außerordentlichen Großauftrag für Schulen in Großbritannien ge- Der Unternehmensbereich HOCHTIEF Americas konnte das außerordentliche Vorjahresniveau halten. Der Rück- Die ausführliche Fünfjahresübersicht finden Sie auf den Seiten 195 und 196. Auftragseingang Leistung Auftragsbestand in Mrd. EUR in Mrd. EUR in Mrd. EUR ur Im D 15,59 c hs chn it % 2,8 t +1 23,51 25,28 20,56 Im D 15,60 13,11 u rc hsc 14,85 t+ hnit Im % 13,4 21,64 18,77 c Dur hn hsc it t + % 13,4 29,89 30,92 25,13 21,10 18,72 16,72 Die HOCHTIEF-Auftragsstatistik beruht auf der Definition des Hauptverbands der Deutschen Bauindustrie. 2004 44 Geschäftsbericht 2008 2005 2006 2007 2008 2004 2005 2006 2007 2008 2004 2005 2006 2007 2008 Informationen für die Aktionäre Lagebericht Konzernabschluss prägt. Da 2008 kein vergleichbares Projekt akquiriert werden konnte, verzeichnete der Bereich im internationalen Geschäft einen entsprechenden Rückgang im Auftragseingang (– 0,30 Mrd. Euro beziehungsweise – 82,4 Prozent). Die Entwicklung in Deutschland (+ 0,16 Mrd. Euro beziehungsweise + 29,9 Prozent) verlief deutlich positiver. So konnte der außerordentliche Effekt im internationalen Geschäft spürbar abgefedert werden. Die überwiegende Anzahl der Beteiligungen des Unternehmensbereichs HOCHTIEF Concessions wird nicht vollkonsolidiert. Auch der volumenstarke Auftragseingang der Al Habtoor Leighton Group bleibt aufgrund der At-EquityKonsolidierung unberücksichtigt. Somit werden in der vorliegenden Statistik zum Teil volumenstarke Auftragseingänge nicht ausgewiesen. Insgesamt ist bei HOCHTIEF in Deutschland der Auftragseingang gegenüber dem Vorjahr wie geplant (besonders im Hochbau) zurückgegangen (– 0,64 Mrd. Euro beziehungsweise – 20,1 Prozent). Gegenläufig stieg der internationale Bereich um 11,9 Prozent. Der international verbuchte Auftragseingang liegt nun bei insgesamt 89,9 Prozent. Konzernleistung legt deutlich zu Gegenüber dem Jahr 2007 (18,77 Mrd. Euro) wurde die Leistung um 2,87 Mrd. Euro auf 21,64 Mrd. Euro gesteigert – ein Zuwachs von 15,3 Prozent. Bereinigt um Währungseffekte – im Wesentlichen gegenüber dem amerikanischen und australischen Dollar – betrug der Anstieg sogar 21,1 Prozent. Der Zuwachs resultierte vor allem aus den soliden Beiträgen aus Infrastruktur- und Contract-Mining-Projekten von Leighton im asiatisch-pazifischen Raum sowie dem Hochbaugeschäft in den USA, wo Turner als führender Anbieter wesentlich zu der deutlichen Steigerung beitrug. Im europäischen Umfeld steigerten HOCHTIEF Europe (+12,9 Prozent), HOCHTIEF Real Estate (+ 56,2 Prozent) und HOCHTIEF Services (+ 21,8 Prozent) die Leistung weiter. Während der Zuwachs bei HOCHTIEF Europe fast ausschließlich auf internationalen Märkten erzielt wurde, konnten HOCHTIEF Real Estate und HOCHTIEF Services 2008 ihre Leistung sowohl in Deutschland als auch international weiter erhöhen. In Deutschland nahm die Leistung im zweiten Jahr in Folge zu. Der absolute Wert von 2,82 Mrd. Euro entsprach einem Plus von 17,2 Prozent (Vorjahr 2,41 Mrd. Euro). HOCHTIEF Concessions und HOCHTIEF Services trugen mit langfristig angelegten Dienstleistungs- beziehungsweise Konzessionsverträgen erheblich zu dieser Steigerung bei. HOCHTIEF Construction konnte mit 1,58 Mrd. Euro das hohe Niveau des Vorjahres in Deutschland weiter halten. Der Anteil der internationalen Leistung von 87 Prozent an der Konzernleistung veranschaulicht einmal mehr, wie international unser Konzern ausgerichtet ist. Auftragseingang nach Regionen Asien/Pazifik/Afrika 51,0 % Amerika 30,8 % Deutschland 10,1 % Osteuropa 3,4 % Übriges Europa 4,7 % 3UR]HQW 0UG(XUR Leistung nach Regionen Die Konzernleistung lag 2008 trotz der enormen Wachstumsrate in Höhe von 15,3 Prozent um 3,64 Mrd. Euro unter dem Auftragseingang des Berichtsjahres. Dementsprechend wächst der Auftragsbestand weiter. Auftragsbestand: währungsbereinigt um mehr als YLHU0UG(XURJHVWHLJHUW Der Auftragsbestand erreichte knapp 31 Mrd. Euro. Mit einem Plus in Höhe von 1,03 Mrd. Euro und einem absoluten Wert von 30,92 Mrd. Euro wurde der Vorjahreswert (29,89 Mrd. Euro) um 3,4 Prozent übertroffen. Aufgrund erheblicher Währungseffekte gegenüber dem australischen Dollar erscheint der vorliegende Auftragsbestand jedoch stark verzerrt: Währungsbereinigt betrachtet, liegt der Auftragsbestand mittlerweile bei 34,07 Mrd. Euro – das entspricht einem Anstieg in Höhe von 4,18 Mrd. Euro beziehungsweise 14 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Während der Auftragsbestand in Deutschland 2008 um 8,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr abnahm, konnten die Auftragsbücher im internationalen Geschäft deutlich besser gefüllt werden (+ 5,2 Prozent). Der Anstieg des Bestands resultierte im Wesentlichen aus der extrem guten Geschäftsentwicklung von Leighton. Asien/Pazifik/Afrika 40,6 % Amerika 37,8 % Deutschland 13,0 % Osteuropa 4,7 % Übriges Europa 3,9 % 3UR]HQW 0UG(XUR Auftragsbestand nach Regionen Asien/Pazifik/Afrika 52,9 % Amerika 27,5 % Deutschland 11,6 % Osteuropa 3,1 % Übriges Europa 4,9 % 3UR]HQW 0UG(XUR Auf Basis der aktuellen Jahresleistung kommt der Konzern auf eine rechnerische Auftragsreichweite von knapp anderthalb Jahren. Geschäftsbericht 2008 45 Die Kraft, Dinge zu verändern, liegt in der Natur. Wer seinen Drachen durch die Luft flattern lässt, spürt die faszinierende Kraft der Elemente. Die herbstlichen Himmelsstürmer zeigen uns, wie schon kleine Dinge viel bewegen können. Auf hoher See vor Borkum: HOCHTIEF Construction errichtete hier gemeinsam mit zwei Partnern die Trafostation für den Windpark alpha ventus. Bei den Arbeiten in bis zu 30 Metern Wassertiefe wurde die innovative Hubplattform „Odin“ von HOCHTIEF genutzt. alpha ventus ist ein Pionierprojekt: der erste deutsche Windpark, der auf hoher See unter Offshorebedingungen realisiert wurde. Informationen für die Aktionäre Lagebericht Konzernabschluss 6WUDWHJLH Ř)RUFLHUWH8PVHW]XQJGHU8QWHUQHKPHQVVWUDWHJLH VRUJWI¾U(UIROJ Ř$QJHERWVSDOHWWHZLUGV\VWHPDWLVFKHUZHLWHUW Ř,QQRYDWLRQHQVLFKHUQ=XNXQIWVI¦KLJNHLW Ř3HUVRQDODUEHLWYRQKRKHU%HGHXWXQJ HOCHTIEF ist ein erfolgreiches Unternehmen – seit mehr als 130 Jahren bieten wir unseren Kunden individuelle, maßgeschneiderte Lösungen rund ums Bauen. Dabei haben wir uns zum internationalen Baudienstleister weiterentwickelt. Heute umfasst unsere Angebotspalette die Module Entwicklung, Bau, Dienstleistungen sowie Konzessionen und Betrieb. Damit sind wir in der Lage, integrierte Leistungen entlang des Lebenszyklus von Infrastrukturprojekten, Immobilien und Anlagen zu erbringen. Das Handeln im gesamten HOCHTIEF-Konzern basiert auf unserer Vision: „HOCHTIEF baut die Welt von morgen. – Gemeinsam mit unseren Partnern gestalten wir Lebensräume, schlagen Brücken, gehen neue Wege und steigern nachhaltig die uns anvertrauten Werte.“ Unsere Vision wird auch in Zukunft für die Entwicklung von HOCHTIEF richtungweisend sein. 8QVHUH$QJHERWVSDOHWWH (QWZLFNOXQJ Dazu gehört die Immobilienentwicklung von der Planung über die Finanzierung bis zur Vermarktung als Gesamt- oder Einzelangebot. %DX Dieses Modul umfasst das klassische Baugeschäft und das Construction-Management in den Bereichen Hoch-, Tief- und Infrastrukturbau. %NTWICKLUNG +ONZESSIONEN UND"ETRIEB "AU $IENST LEISTUNGEN In unserer Konzernstrategie geben folgende Initiativen die Richtung vor: ([SDQVLRQLQVWDUNZDFKVHQGH5HJLRQHQ Mit den strategischen Akquisitionen der vergangenen Jahre haben wir unser Geschäft erheblich gestärkt – etwa durch den Kauf des US-Tiefbauunternehmens Flatiron, die Akquisition der Gesellschaft aurelis Real Estate sowie die Beteiligung am Flughafen Budapest im Jahr 2007. Diese Gesellschaften haben wir erfolgreich integriert. Insgesamt setzen wir bei HOCHTIEF auf organisches Wachstum in allen Bereichen des Konzerns. So weiten wir unser Geschäft kontinuierlich aus. Wir expandieren ausschließlich in Märkte mit hohen Wachstumsraten. Dementsprechend befinden sich verschiedene Regionen in unserem Fokus: HOCHTIEF PPP Solutions positioniert sich derzeit in Nordamerika, wo das Public-Private-PartnershipGeschäft wächst – unter anderem durch das Konjunkturprogramm der Obama-Regierung. Auch in den bestehenden Märkten bauen wir dieses Geschäft weiter aus – also in Deutschland, Griechenland, Großbritannien und Südamerika. Alle Module der Angebotspalette sind eng miteinander verzahnt. 'LHQVWOHLVWXQJHQ Darunter fällt der reine Service wie beispielsweise Bauplanung, Logistik, Asset-Management*, Facility-Management, Energy-Management, Property-Management und das Versicherungsgeschäft. Unsere Dienstleistungen umfassen auch das Construction-Management-at-Fee**. .RQ]HVVLRQHQXQG%HWULHE Dazu gehören alle Angebote, die vorwiegend durch das Management von Geschäftsprozessen gekennzeichnet sind. Das betrifft insbesondere den Bereich Airport und unser Geschäftsfeld Public-Private-Partnership mit den Segmenten Mautstraßen und öffentlicher Hochbau sowie erneuerbare Energien. Mit seinem Schwerpunkt auf dem Betrieb zählt auch das Contract-Mining*** zu diesem Modul. *Siehe Glossar Seite 193. **Siehe Glossar Seite 193. ***Siehe Glossar Seite 193. *HVFK¦IWVEHULFKW 47 In Osteuropa bauen wir unsere Präsenz kontinuierlich weiter aus und sind durch Niederlassungen und Repräsentanzen unserer Tochtergesellschaften in dieser Region vertreten. In Russland haben wir 2008 den Auftritt von HOCHTIEF mit einer Gesellschaft von HOCHTIEF Projektentwicklung in St. Petersburg ausgeweitet. Aus unserer speziellen Beratungskompetenz generieren wir neue Angebote – etwa im Bereich HOCHTIEF Construction, wo wir Consulting-Leistungen für das Construction-Management erbringen. Auch in unserem erfolgreichen Contract-Mining-Geschäft erschließen wir uns neue Regionen – im Berichtsjahr etwa Indien und die Mongolei. In dieses ertragreiche und profitable Segment, in dem spezielles Bergbau- und Minengerät erforderlich ist, investieren wir kontinuierlich. serer komplexen Projekte auch künftig erfolgreich zu begegnen, fördern wir die Entwicklung neuer Produkte und Leistungen. ng nu ng icklu Pl a ng ru sic Ve r LW Ent w tik Logis Ve Ve rma r k rk au tu ng f ng g f fu run ha he Bau plan ung Ba m uan ag em en t sc sic ng r Ve sic he N D F K K D O W L J NH L W $ O O H VD X VH L Q H U+ D Q G +2&+7,( )D O V/ H E H Q V ] \ N O X V P D Q D J H U 8 Q V H U H/ H L V W X Q J H QV L Q GYR QQ D F K K D O W L J H P+ D Q G H O QJ H S U ¦ J W *HVFK¦IWVEHULFKW DOW LJNHLW eb Finanzieru Bau Ve r /HEHQV]\NOXV PDQDJHPHQW I¾U,QIUDVWUXN WXUSURMHNWH ,PPRELOLHQXQG $QODJHQ DF K K tr i g un r k t ng a r m tu Ve rmie Ve Be Be s N Propert y- nt e Managem Ve r En M a e rg i e na ge me nt Asse t Man agem e nt t NDFKKDOW LJNH g KKDOW LJNHLW ic he un NDF ng h e r u r deG e bäu e s diagno *Weitere Informationen finden Sie auf Seite 50. Das Thema Energieeffizienz mit seinen vielfältigen Facetten gewinnt im HOCHTIEF-Konzern, insbesondere im Zusammenhang mit dem Klimawandel, immer stärker an Bedeutung. In zahlreichen Unternehmenseinheiten bieten wir spezifische Leistungen rund um nachhaltiges Bauen, energetische Gebäudesanierung und ressourcensparendes Wirtschaften. Dieses Engagement werden wir auch künftig weiter ausbauen. Grundlage dafür ist der umfassende Nachhaltigkeitsansatz, dem sich HOCHTIEF als Konzern verpflichtet hat.* Unsere Tochtergesellschaften differenzieren ihre Leistungsangebote im Bereich der Nachhaltigkeit immer stärker und heben sich dadurch im Wettbewerb hervor – so ist zum Beispiel Turner führend im Segment Green Building in den USA. en it y m cil ge Fa ana M Von unserer Expertise in anspruchsvollen technischen Bereichen profitieren wir auch in neuen Geschäftsfeldern, zum Beispiel in den Märkten für Windenergie und Geothermie. Hier haben wir uns bereits frühzeitig positioniert und werden unsere Aktivitäten weiter verstärken. /¸VXQJVDQJHERWHI¾UGHQ/HEHQV]\NOXVYRQ%DXWHQ Mit unserer Strategie, den Lebenszyklus von Infrastrukturprojekten, Immobilien und Anlagen komplett und ganzheitlich zu begleiten, sind wir am Markt erfolgreich. Die Vorteile integrierter und nachhaltiger Leistungen werden verstanden und geschätzt – von Kunden, Investoren und Aktionären gleichermaßen. (UZHLWHUXQJGHU$QJHERWVSDOHWWH Wir wollen uns durch unsere technische Kompetenz und unser Prozess-Know-how auch künftig am Markt unterscheiden – und bieten unseren Kunden maßgeschneiderte Lösungen an. Damit setzen wir dem Preiswettbewerb die Qualität und Innovationskraft unserer Arbeit entgegen und schaffen Mehrwert für den Kunden. Unsere Technologieführerschaft basiert auf den Innovationen im HOCHTIEF-Konzern. Um den Anforderungen un- Informationen für die Aktionäre Lagebericht Konzernabschluss $XVEDXGHV'LHQVWOHLVWXQJVJHVFK¦IWV In den kommenden Jahren wollen wir im gesamten Konzern den Anteil des Dienstleistungsgeschäfts weiter ausbauen. Die Dienstleistungen stehen für langfristig gesicherte, laufende Erträge und sind weniger anfällig für zyklische Schwankungen als das klassische Baugeschäft. Wir setzen insbesondere auf anspruchsvolle Leistungen im Facility- und Energy-Management-Geschäft, bei denen wir verantwortungsvolle Aufgaben für das Kerngeschäft unserer Kunden übernehmen. Im Industriesektor werden wir unser Leistungsportfolio erweitern. Auch bei Leighton wächst das Service-Geschäft, etwa durch Recycling-Dienstleistungen. .RQVHTXHQWH1XW]XQJYRQ.RQ]HUQV\QHUJLHQ Mit den Cross-Selling-Effekten, die aus der Zusammenarbeit der eng vernetzten HOCHTIEF-Gesellschaften resultieren, erschließen wir uns neue Potenziale für unser Geschäft. Insbesondere im PPP-Segment realisieren wir die Projektzusammenarbeit bei Planung, Finanzierung, Bau und Betrieb aus einer Hand. Die konzerninternen Kooperationen wollen wir künftig weiter stärken und ausbauen – insbesondere in den USA, wo unsere Gesellschaften Turner, Flatiron und HOCHTIEF PPP Solutions den Markt gemeinsam bearbeiten. Auch im Geschäftsfeld für Flughäfen, einem strategisch wichtigen HOCHTIEF-Bereich, bieten wir ein komplettes Lebenszyklusmanagement an: vom Masterplan über Finanzierung und Bau bis hin zu Betrieb und Bewirtschaftung. Unser Lebenszyklusansatz ermöglicht es uns, Lösungen für die Megatrends – wie etwa die demografische Entwicklung und den Klimawandel – zu erarbeiten. Dies erreichen wir, indem wir mit unseren Leistungen vielfältige Angebote für verschiedenste Lebensräume und -situationen erbringen. Quartiersentwicklungen, für die HOCHTIEF Komplettleistungen von der Planung und Finanzierung bis hin zu Verwaltungs- und Nachbarschaftsdiensten anbieten kann, sind ein Beispiel dafür. Immer häufiger findet auch schon in der frühen Phase der Planung und des Bauens eine begleitende Facility-Management-Beratung statt. Im Bereich der Technischen Gebäudeausrüstung sowie für den späteren Betrieb lassen sich dadurch erhebliche Kosten einsparen. 3RVLWLRQLHUXQJDOVDWWUDNWLYHU$UEHLWJHEHU Es gilt, in der Personalarbeit dafür zu sorgen, dass dem Unternehmen in allen Bereichen kompetente Mitarbeiter zur Verfügung stehen – heute ebenso wie in der Zukunft. Darum haben die Mitarbeiterrekrutierung und -bindung sowie die Personalentwicklung auf allen Ebenen höchste Priorität im HOCHTIEF-Konzern. Wir arbeiten kontinuierlich daran, unsere gute Unternehmenskultur und die Reputation unseres Konzerns zu pflegen. +HUDXVIRUGHUXQJHQLQGHU.ULVHPHLVWHUQ Mit unserer Strategie haben wir uns eine robuste Position erschlossen, um Herausforderungen zu meistern – auch in der aktuellen Krise. Zum einen basiert die Ausrichtung des Unternehmens nicht auf einer bestimmten Leistung, sondern auf einer vielfältigen Angebotspalette. Indem wir die gesamte Wertschöpfungskette des Bauens abdecken und unsere Leistungen dabei eng verzahnen, profitieren wir in allen Bereichen des Geschäfts rund um Infrastrukturprojekte, Immobilien und Anlagen. Zum anderen trägt unser hoher Internationalisierungsgrad – der höchste in der Branche – zu unserer breiten Aufstellung bei und ermöglicht es uns, konjunkturelle Schwankungen in einzelnen Regionen zu kompensieren. Wir werden auch künftig unverändert an unserer erfolgreichen Strategie festhalten und sind entschlossen, die Chancen, die sich für HOCHTIEF als Baudienstleister – etwa durch die nationalen Konjunkturprogramme – aus der Krise ergeben, gezielt zu nutzen. *HVFK¦IWVEHULFKW 49 1DFKKDOWLJNHLW Ř&RUSRUDWH6RFLDO5HVSRQVLELOLW\&65DOV %HVWDQGWHLOGHU8QWHUQHKPHQVVWUDWHJLHHWDEOLHUW Ř6HFKV7KHPHQIHOGHUGHU1DFKKDOWLJNHLWPLWNODUHQ =LHOHQGHƂQLHUW Ř+2&+7,()HUQHXWLQ'RZ-RQHV6XVWDLQDELOLW\ ,QGL]HVJHOLVWHW Ř&RPSOLDQFHLP.RQ]HUQVWULNWXPJHVHW]W **Weitere Informationen finden Sie auf den Seiten 52 bis 55. *Weitere Informationen finden Sie auf den Seiten 47 bis 49. ***Ein Beispiel dazu finden Sie in der Bildunterschrift auf Seite 53. 1DFKKDOWLJNHLWEHL+2&+7,() Themen wie Klima- und Ressourcenschutz sowie Energieeinsparung und -effizienz werden unsere Zukunft mitbestimmen. Nachhaltiges Handeln prägt deshalb all unsere Aktivitäten. Mit unserem Engagement gelingt es, die nachhaltige Entwicklung von HOCHTIEF zu fördern und gleichzeitig neue Umsatzpotenziale zu erschließen. Als zukunftsorientiertes Unternehmen übernehmen wir Verantwortung für Gesellschaft und Umwelt. Unsere Werte, Vision* und Leitlinien orientieren sich am nachhaltigen Handeln. Deshalb gehört Corporate Social Responsibility (CSR) zu den Bestandteilen der HOCHTIEF-Unternehmensstrategie. Mit unserem Beitritt zum Global Compact im November 2008 unterstreichen wir unsere Überzeugung. Dieses Netzwerk der Vereinten Nationen ist die weltweit größte Initiative gesellschaftlich engagierter Unternehmen. &65&RPPLWWHHVHW]W$UEHLWHUIROJUHLFKIRUW Mit dem 2007 gegründeten CSR-Committee zielt HOCHTIEF vor allem darauf, sein Engagement in ökonomischen, ökologischen und gesellschaftlichen Belangen zu stärken. Dieses Gremium ermittelt und bewertet die nachhaltigen Themenfelder für den Konzern. Es koordiniert die verschiedenen Projekte und konzernübergreifenden Aktivitäten. Durch die Vernetzung mit dem Kompetenzteam Nachhaltigkeit, dem Vertreter der operativen Einheiten angehören, gelang es im Berichtsjahr, ein Fundament zu schaffen, um aus strategischen Ideen zukunftsfähige, profitable Projekte zu entwickeln. %UHLWHV6SHNWUXPGHVQDFKKDOWLJHQ+DQGHOQV Nachhaltiges Handeln bezieht sich bei HOCHTIEF vor allem auf sechs Themenfelder. Diese sind: 1DFKKDOWLJH3URGXNWHXQG'LHQVWOHLVWXQJHQ Mit unseren Projekten gestalten wir Lebensräume und prägen die Umwelt für lange Zeit. Damit geht eine große Verantwortung einher. Dieser stellen wir uns. Zum Beispiel wollen wir mehr nachhaltige Produkte und Dienstleistungen anbieten. Zukunftsweisende Innovationen**, intensiver Knowhow-Aufbau und -Transfer zwischen den Unternehmensbereichen sowie unser Engagement für Grünes Bauen sind die Voraussetzungen dafür. ➩8QVHU=LHOWir wollen internationaler Marktführer für nachhaltige Projekte in den Bereichen Bauen und baunahe Dienstleistungen werden. Dafür wollen wir unser Leistungsspektrum entlang des Lebenszyklus von Infrastrukturprojekten, Immobilien und Anlagen erweitern. $NWLYHU.OLPDVFKXW] Bei Immobilien fallen 40 Prozent des weltweiten Energieverbrauchs an. HOCHTIEF-Gesellschaften wie HOCHTIEF Construction und HOCHTIEF Facility Management tragen schon seit mehreren Jahren dazu bei, dass sich dieser viel zu hohe Wert langfristig verringert. Green Building, also nachhaltiges Bauen, hat bei uns Tradition. Mit innovativem Energiemanagement und der Förderung regenerativer Energien leisten wir ebenfalls einen Beitrag dazu, die Emissionen von Treibhausgasen zu verringern und darüber hinaus die Kosten für den Betrieb unserer Projekte zu reduzieren. Das 2008 eingeführte Ideenmanagement führte außerdem dazu, dass wir von unseren Mitarbeitern zahlreiche Vorschläge erhielten, wie Energie eingespart werden kann.*** Viele dieser Ideen wurden inzwischen umgesetzt. ➩8QVHU=LHOWir wollen gemeinsam mit unseren Kunden CO2-Emissionen einsparen. Der Kapitalmarkt würdigt die HOCHTIEF-Aktivitäten im Bereich Nachhaltigkeit. Im November 2008 wurden wir zum dritten Mal in Folge in die renommierten Dow Jones Sustainability Indizes aufgenommen. Kein anderes deutsches Bauunternehmen wird dort geführt. *HVFK¦IWVEHULFKW $WWUDNWLYH$UEHLWVZHOW HOCHTIEF beschäftigt weltweit knapp 65 000 Mitarbeiter. Außerdem arbeitet unser Unternehmen jedes Jahr mit zirka 50 000 Nachunternehmern zusammen. Ihnen wollen wir nicht nur ein Höchstmaß an Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz bieten, sondern auch alles tun, um für sie optimale Arbeitsbedingungen zu schaffen. Zusätzlich gilt es, dem de- Informationen für die Aktionäre Lagebericht Konzernabschluss mografischen Wandel sowie dem Fach- und Führungskräftemangel mit effizienten Maßnahmen zu begegnen.* Mit dem bereichsübergreifenden Kompetenzzentrum für Arbeits-, Gesundheits- und Umweltschutz (AGUS Center) stellt HOCHTIEF sicher, dass diese wichtigen Bereiche unternehmensweit einen hohen Stellenwert erhalten. Das AGUS Center optimiert kontinuierlich das konzernweite, integrierte Umwelt- sowie Sicherheitsmanagement und gewährleistet die Umsetzung in den HOCHTIEF-Gesellschaften. So ist es uns beispielsweise gelungen, die Unfallquote seit 2003 konzernweit um mehr als 50 Prozent zu reduzieren. Sie liegt damit im Jahr 2008 bei 7,2 Unfällen pro 1 000 Mitarbeitern. HOCHTIEF unterzeichnete im Juni 2008 beim 18. Weltkongress für „Arbeitssicherheit und Gesundheit bei der Arbeit“ in Seoul die dort verabschiedete Charta. Die Erklärung soll Regierungen, Organisationen und Wirtschaft dazu motivieren, sich konsequent darum zu bemühen, Arbeitsunfälle und Berufskrankheiten zu reduzieren. ➩8QVHU=LHOWir wollen unsere Stellung als attraktiver Arbeitgeber weiter ausbauen und uns langfristig als begehrter Arbeitgeber der Branche etablieren. *HVHOOVFKDIWOLFKHV(QJDJHPHQW HOCHTIEF realisiert seine Projekte überall auf der Welt und ist darum an vielen Orten ein lokaler Partner. Für uns ist es selbstverständlich, vor allem Personal und Nachunternehmer aus der jeweiligen Region zu beschäftigen. Auch fördern wir die Vereinbarkeit von Familie und Beruf und unterstützen soziale sowie kulturelle Bereiche: Hier liegt unser Fokus darauf, Projekte in den Bereichen Bildung/ Nachwuchsförderung und moderne Architektur/Bauhaus zu fördern. ➩8QVHU=LHOWir wollen uns dort gesellschaftlich engagieren, wo unser Unternehmen aktiv ist. &RPSOLDQFHXQG(WKLNPDQDJHPHQW HOCHTIEF ist in Ländern mit unterschiedlichen Wertvorstellungen und politischen Systemen tätig. Gerade deshalb spielen Compliance**, also das genaue Beachten aller internen und externen Regeln, und Ethikmanagement bei HOCHTIEF eine große Rolle. Alle Mitarbeiter sind verpflichtet, sich an die hohen Managementstandards und die im Code of Conduct formulierten Verhaltensregeln zu halten. Für Nachunternehmer und Lieferanten gilt ein eigener Code of Conduct mit verbindlichen Regeln. Als Mitglied von Transparency International verurteilen wir jede Form von Bestechung und Korruption. In allen compliance- und ethikrelevanten Fragen können sich unsere Mitarbeiter vertrauensvoll an die HOCHTIEF-Compliance-Organisation wenden. Zudem steht unseren Mitarbeitern und Partnern im Bedarfsfall eine vertrauliche Hotline auch für anonyme Hinweise zur Verfügung. Durch intensive Schulungen vor Ort sowie mittels elektronischer Lernprogramme sorgen wir dafür, dass unsere ethischen Standards bei den Mitarbeitern auch bekannt und eingeübt sind. Die Einhaltung dieser Standards wird regelmäßig überprüft. All dies verdeutlicht, dass wir Compliance und Ethikmanagement einen hohen Stellenwert einräumen. ➩8QVHU=LHOWir wollen Standards für Geschäftsethik *Weitere Informationen finden Sie auf den Seiten 57 bis 59. setzen und wenden diese mit aller Kraft an. 5HVVRXUFHQVFKXW] Bauprojekte erfordern einen hohen Materialeinsatz. Außerdem werden Flächen verbraucht und damit zum großen Teil versiegelt. Darüber hinaus entstehen durch die Bautätigkeit beträchtliche Mengen an Abfall. Ressourcenschutz hat für uns deshalb eine besonders große Bedeutung. So strebt HOCHTIEF an, in städtischen Lagen Baulücken zu schließen, Brachflächen zu nutzen oder alte Gebäude zu revitalisieren. Abfalltrennung und -verwertung sind für uns weltweit selbstverständlich. Das gilt auch für die Renaturierung. So setzt sich beispielsweise unsere australische Beteiligungsgesellschaft Thiess dafür ein, dass Minen nach dem Abbau teilweise aufgeschüttet oder auch aufgeforstet werden. ➩8QVHU=LHOWir wollen natürliche Ressourcen schonen und erhalten sowie den Ressourceneinsatz optimieren. ,QWHQVLYH.RPPXQLNDWLRQ HOCHTIEF legt alle zwei Jahre einen detaillierten Nachhaltigkeitsbericht vor. Kein anderes Unternehmen der deutschen Bauindustrie informiert ähnlich umfassend. Der nächste Nachhaltigkeitsbericht erscheint im November 2009. Über aktuelle Aktivitäten und Ereignisse zum Thema Nachhaltigkeit berichten wir auf unserer Internetplattform www. hochtief.de/nachhaltigkeit. **Weitere Informationen finden Sie auf den Seiten 16 und 17. *HVFK¦IWVEHULFKW 51 )RUVFKXQJXQG(QWZLFNOXQJ Weitere Informationen über FuE-/Innovationsprojekte finden Sie im Internet unter www.hochtief.de/fue sowie in unserem Nachhaltigkeitsbericht oder unter www.hochtief. de/nachhaltigkeit. *Weitere Informationen finden Sie im Internet unter www. hochtief.de/nachhaltigkeit. Ř,QGLYLGXHOOH)RUVFKXQJVXQG(QWZLFNOXQJV OHLVWXQJHQI¾UHLQ]LJDUWLJH3URMHNWHHUEUDFKW Ř*HPHLQVDP,QQRYDWLRQVSURMHNWHDXIJHOHJW Ř1HXHV,GHHQPDQDJHPHQWHUIROJUHLFKHLQJHI¾KUW Ř9LHOH)X(3URMHNWHLQGLH3UD[LVXPJHVHW]W 8QLNDWHHUIRUGHUQKRKHV,QQRYDWLRQVSRWHQ]LDO Die Projekte, für die HOCHTIEF Baudienstleistungen erbringt, sind stets Unikate und keine Serienprodukte. Als einer der Branchenführer realisieren wir besonders große und anspruchsvolle Projekte. Deshalb gehören zu fast jedem unserer Projekte individuelle Forschungs- und Entwicklungs-(FuE-)Leistungen. Dabei liegt unser Augenmerk stets auf den Projekten und nicht auf der Patentierung von Leistungen. ,QQRYDWLRQHQDOV:DFKVWXPVPRWRU HOCHTIEF hat sich als Vorreiter in der nationalen und internationalen Baubranche etabliert. Konsequentes Innovationsmanagement in allen Bereichen ist eine wesentliche Basis für diese führende Position. Mit den Entwicklungen gelingt es nicht nur, zukunftsweisende Lösungen zu finden, neue Geschäftsfelder zu erschließen und sich vom Wettbewerb zu differenzieren. Die Innovationen tragen auch dazu bei, interne Abläufe zu optimieren und damit die Wettbewerbsfähigkeit von HOCHTIEF zu steigern. ,QQRYDWLRQHQDXIGUHL(EHQHQ Das Innovationsmanagement von HOCHTIEF baut auf drei Ebenen auf: Die HUVWH(EHQH, das zentrale Innovationsmanagement, beschäftigt sich mit übergreifenden Themen, die sich auf das operative Geschäft auswirken. Die weltweite Vernetzung sowie der internationale Know-how-Transfer versetzen uns in die Lage, gemeinsam zukunftsweisende Innovationsprojekte aufzulegen. Die zentrale Unternehmensentwicklung koordiniert das ganzheitliche Innovationsmanagement, identifiziert nachhaltige Innovationsprojekte und begleitet deren effiziente Umsetzung. Unser Innovationskomitee besteht aus Mitgliedern aller Unternehmensbereiche sowie dem Vorstand. Dieses Gremium entscheidet, ob ein Projekt umgesetzt wird. Die Unternehmensentwicklung unterstützt die Realisierung. Ein stetiges Controlling sichert die Effizienz. *HVFK¦IWVEHULFKW Im Berichtsjahr beliefen sich die Aufwendungen für solche unternehmensübergreifenden FuE-Projekte des zentralen Innovationsmanagements auf mehr als fünf Mio. Euro. Dazu gehörten zum Beispiel Themen wie „inHaus 2“ und die Bewertung von nachhaltigen Gebäuden. 2008 arbeiteten zirka 65 Mitarbeiter an 43 konzernweiten Projekten. Zehn Vorhaben wurden neu begonnen, 15 abgeschlossen. Die ]ZHLWH(EHQH unseres Innovationsmanagements konzentriert sich auf marktgetriebene Innovationen, die von den Unternehmensbereichen und Gesellschaften finanziert werden. Im Geschäftsjahr 2008 ging es hier zum Beispiel um die Themen Geothermie und Offshore-Windenergie*. Die GULWWH(EHQH bezieht sich auf projektbezogene Innovationen – dies sind FuE-Leistungen, die meist direkt auf Baustellen oder in den Planungsabteilungen entstehen. Für viele unserer komplexen Unikate erarbeiten wir individuelle Sondervorschläge – für die Technologie ebenso wie für Material und Logistik. Die spezifischen Entwicklungsaufwendungen dafür sind Bestandteil des jeweiligen Projekts und werden nicht konzernweit erfasst. Beispiele hierfür sind die besonders aufwendige Planung und Realisierung des Southern-Cross-Bahnhofs in Melbourne oder das innovative Brückenbauverfahren beim Straßenprojekt Washington-Bypass. Projektbezogene Innovationen machen das Gros unserer FuE-Arbeiten aus. (EHQH]HQWUDOH,QQRYDWLRQHQ 0RGHUQHV,GHHQPDQDJHPHQWHWDEOLHUW 2008 haben wir das betriebliche Vorschlagswesen in Deutschland durch ein neues Ideenmanagement ersetzt. Dazu entstand im Intranet ein virtueller „Ideenraum“. Dort kann jeder Mitarbeiter seine Verbesserungsvorschläge eingeben. Interessierte haben die Möglichkeit, die Ideen zu kommentieren oder weiterzuentwickeln. Ideenpaten bewerten die Vorschläge und sorgen nach Möglichkeit für deren Umsetzung. Der „Ideenraum“ hat sich innerhalb weniger Monate als effizientes Instrument für erfolgreiches Innovations- und Wissensmanagement erwiesen. So reichten die Mitarbeiter zwischen März und Dezember des Berichtsjahres 350 Ideen ein. 130 dieser Vorschläge hat HOCHTIEF 2008 umgesetzt beziehungsweise mit ihrer Umsetzung begonnen. Informationen für die Aktionäre Lagebericht Konzernabschluss %DVLVI¾UQDFKKDOWLJHV%DXHQYHUEUHLWHUW Nachhaltiges Bauen hat bei HOCHTIEF bereits seit vielen Jahren Tradition. Für die Einführung eines verbindlichen Standards engagieren wir uns bei der Deutschen Gesellschaft für nachhaltiges Bauen stark. Inzwischen haben wir ein internes Innovationsprojekt gestartet, um uns auf die künftigen Zertifizierungsanforderungen vorzubereiten. Die HOCHTIEF-Beratungskompetenz für nachhaltiges Bauen wird derzeit systematisch unternehmensübergreifend erweitert. Bei Turner haben sich bereits zirka 600 Mitarbeiter qualifiziert, um Projekte gemäß der Zertifizierung Leadership in Energy and Environmental Design (LEED) des United States Green Building Councils realisieren zu können. LQ+DXV3URMHNWIRUWJHVHW]W Bei der von HOCHTIEF realisierten Forschungsimmobilie inHaus2 in Duisburg, die 2008 eröffnet wurde, nutzen wir gemeinsam mit Partnern die Möglichkeit, innovative Ideen für intelligente Gebäudesysteme zu testen. Im abgelaufenen Geschäftsjahr hat HOCHTIEF seine FuE-Tätigkeit bei dem Projekt fortgesetzt, das über hochmoderne Elemente verfügt, darunter zwölf 120 Meter tiefe Erdwärmesonden und thermoaktive Bauteilsysteme. 2008 haben wir auch das Facility-Management für das inHaus2* übernommen. In einem Forschungsprojekt entwickelt und erprobt HOCHTIEF Facility Management gemeinsam mit drei Instituten der Fraunhofer-Gesellschaft Konzepte für innovative Gebäudeinformations- und Betriebsführungssysteme. Die Erkenntnisse sollen bei zukünftigen Facility-Management-Projekten genutzt werden und uns Wettbewerbsvorteile erschließen. Wir werden uns auch künftig an weiteren Forschungsprojekten des inHaus2 beteiligen. (EHQHPDUNWJHWULHEHQH,QQRYDWLRQHQ ([SHUWLVHLP%HUHLFK2IIVKRUH:LQGHQHUJLH HOCHTIEF etablierte sich im Berichtsjahr weiter im stark expansiven Segment für Offshore-Windenergie. Bei unseren Projekten geht es unter anderem darum, die notwendigen Betonelemente zu planen, zu bauen und zu gründen: Für Offshore-Windkraftanlagen werden Schwerkraftfundamente benötigt, die direkt am Meeresboden positioniert sind. HOCHTIEF realisierte diese Arbeit beispielsweise beim schwedischen Offshore-Windpark Lillgrund für 49 etwa 1 450 Tonnen schwere Fundamente. ) R U V F K X Q J V S U R M H N W ŕ L Q + D X V œ $ QG L H V H U * H Z H U E H L P P R E L O L HL Q ' X L V E X U JW H V W H W + 2 & + 7 , ( )X Q W H UD Q G H U H P.R Q ] H S W HI ¾ U L Q Q R Y D W L Y H* H E ¦ X G H L Q IRUPDWLRQVXQG%H WULHEVI ¾ K U X Q J V V \ V W H P H % L O GO L Q N V 9R U V F K O D JH L Q H V0 L W D U E H L W H U VD X VX Q V H U H P Q H X H Qŕ , G H H Q U D X P œ ( L Q H=HLW D E ODXIVWHXHUXQJ HUP¸JOLFKWG D V VG L H 5¾ K U ZH UNH] X U% H D U E H L W X Q JG H U% H Q W R Q L W V X V S H Q V L R QŎH L Q H U6 W ¾ W ] I O ¾ V V L J NH L W G L HI ¾ UG H Q 6 F K L O G Y R U W U L H EE H L P 7X Q Q H O E D XY H U Z H Q G H W Z L U GŎZ H V H Q W O L F KN ¾ U ] H U O D X I H Q ( Q H U J L H NR V W H Q H L Q V S D U X Q J ] L U N D ( X U RS U R- D K U Darüber hinaus übernehmen wir Untergrunduntersuchungen, installieren, warten und demontieren Messmasten sowie Windkraftanlagen. Ein Projektbeispiel aus dem Berichtsjahr: Im September 2008 begannen die Bauarbeiten für „alpha ventus“, den ersten deutschen Offshore-Windpark, der auf hoher See errichtet wird. Die FuE-Ergebnisse des Pilotprojekts fließen in Konstruktion, Bau und Betrieb künftiger Offshore-Anlagen ein. HOCHTIEF wird diesen Bereich weiter ausbauen und prüft die Möglichkeiten und wirtschaftliche Effizienz des Geschäftsmodells, Windkraftanlagen in eigener Regie zu betreiben. $NWLYLW¦WHQLP%HUHLFK*HRWKHUPLHIRUWJHVHW]W HOCHTIEF ist auch im Wachstumsmarkt für Erdwärme, also Geothermie, präsent. Im September des Berichtsjahres begannen die Bauarbeiten für ein zweites Geothermiekraftwerk im bayerischen Kirchstockach. Bei der Realisierung profitieren wir von den Erfahrungen, die wir beim Bau des ersten Geothermiekraftwerks in Dürrnhaar gemacht haben.** Beim Neubau in Kirchstockach übernimmt *Weitere Informationen finden Sie im Internet unter www.inhaus-zentrum.de. **Weitere Informationen finden Sie auch auf Seite 95. *HVFK¦IWVEHULFKW 53 HOCHTIEF zum ersten Mal die Bohrarbeiten – mit eigenem Gerät und eigener Mannschaft. Anfang 2010 wird die Gesellschaft dann erstmals Strom liefern können. Die Produktion des aus Geothermie gewonnenen Stroms ist weitgehend CO2-neutral. (EHQHSURMHNWEH]RJHQH,QQRYDWLRQHQ (LQ]LJDUWLJH.RQVWUXNWLRQHLQHV%DKQKRIVGDFKV Unsere australische Tochtergesellschaft Leighton sorgte mit dem wellenförmigen Dach beim Bahnhof Southern Cross in Melbourne für Aufsehen. Die wasserdichte Konstruktion „atmet“ von innen und filtert Rauch, Dieselpartikel und Schadstoffe heraus. Das Projekt erforderte nicht nur bei der Herstellung und Montage der unterschiedlich geformten Dachelemente zahlreiche Innovationen. Auch die Aufgabe, den Bahnhof ohne den Einbau technischer Anlagen zu entlüften, stellte uns vor große Herausforderungen. Zusätzlich erschwert wurde das Projekt durch den Einsatz einer Vielzahl von Materialien und Baukonstruktionen, die bislang in Australien noch nicht verwendet wurden. Leighton meisterte die Herausforderungen souverän und erhielt für das Projekt den „Australian Construction Achievement Award“. 1HXDUWLJH0DWHULDOLHQXQG3URGXNWHJHQXW]W Unsere US-Tochtergesellschaft Turner ist im Bereich Green Building in den USA klar die Nummer 1. Diese Expertise bewies das Unternehmen auch beim Neubau einer Kultureinrichtung, des Experimental Media and Performing Arts Center in der Stadt Troy im Bundesstaat New York. Einige Elemente des Projekts zeigen dessen Innovationsgehalt: Die 24 Säle können aufgrund einer besonderen Schallisolierung zur gleichen Zeit genutzt werden. Turner montierte die erste spezielle Glasvorhangfassade der USA. Durch die Fensterrahmen fließt warmes Wasser, um auch im Winter Wärme zu garantieren. Das nahezu geräuschlose Heizungs-, Klima- und Lüftungssystem nutzt eine spezielle Verdrängungslüftung, um warme Luft unter die Sitzflächen zu leiten. Dies erhöht den Komfort für die Zuschauer. Eine weitere Neuheit: Beim Feuerschutz in den Akustikdecken setzten wir zum ersten Mal ein Material ein, das sonst für die Schutzkleidung von Feuerwehrleuten verwendet wird. Auch bei der Konstruktion des Gebäudes erarbeitete Turner eine einzigartige Lösung und lieferte ein Verfahren, um das Center in einem 45-Grad-Winkel an einen Berg „anzuhängen“. 54 *HVFK¦IWVEHULFKW %U¾FNHQEDXXPZHOWVFKRQHQGUHDOLVLHUW Die US-amerikanische HOCHTIEF-Tochtergesellschaft Flatiron entwickelte ein Brückenbauverfahren, das Eingriffe in die Natur minimiert: Das Unternehmen konstruierte einen Ausleger, von dem Pfähle in den Boden getrieben, vorgefertigte Straßensegmente verlegt und Träger eingesetzt werden. Ist ein Streckenabschnitt vollendet, fährt der Ausleger weiter. Der Einsatz schwerer Baufahrzeuge ist deshalb nicht notwendig. Die neuartige Maschine ermöglicht so das Errichten einer gesamten Brücke in einem „Fließbandverfahren“. Beim Bau des Straßenprojekts Highway 17 Bypass bei Washington, der durch ein Naturschutzgebiet führt, setzte Flatiron diese Methode erstmals ein. Wir gewannen den Auftrag in einem Bieterwettbewerb, bei dem neben den Baukosten auch die Umweltverträglichkeit der Baumaßnahmen als Auswahlkriterium zählte. ,QQRYDWLYHV3ODQXQJVYHUIDKUHQHLQJHI¾KUW HOCHTIEF AirPort nutzt für das Flughafenmanagement die „Szenario-Planungsmethode“. Dabei handelt es sich um eine Methode, die realistische Entwicklungsmöglichkeiten für eine relativ ferne Zukunft und bei relativ großer Unsicherheit bestimmter Rahmenbedingungen aufzeigt. Unsere Tochtergesellschaft hat die Methode an ihre speziellen Anforderungen angepasst und setzt sie jetzt beim Flughafen Budapest zum ersten Mal ein. Erster Erfolg ist die neue Organisationsstruktur. Dazu identifizierte HOCHTIEF AirPort gemeinsam mit dem lokalen Management des Flughafens alle Ereignisse und Entwicklungen, die für die Zukunft des Airports relevant sind. Daraus wurden unterschiedliche Szenarien abgeleitet und die Organisation wurde darauf abgestimmt. So entstand beispielsweise eine „Aviation-Unit“, die das Angebot für die Airlines sowie dessen Umsetzung zentral bearbeitet. Bei klassisch gemanagten Flughäfen werden die beiden Bereiche getrennt und daher weniger kundenorientiert geführt. )¾KUHQGH5ROOHEHLPYLUWXHOOHQ3ODQHQJHVW¦UNW Die „3-D-Kollisionsprüfung“ erlaubt es, schon in der Planungsphase festzustellen, ob Leitungen einzelner Gewerke in einer Immobilie aufeinandertreffen und sich gegenseitig behindern. Dazu werden die einzelnen Fachplanungen in ein digitales Modell übertragen. So lassen sich Kollisionspunkte rechtzeitig identifizieren und kostensparend vermeiden. HOCHTIEF nutzt die „3-D-Kollisions- Informationen für die Aktionäre Lagebericht Konzernabschluss 1 D F K K D O W L J H( Q W Z L F N O X Q JG H U+ 2 & + 7 , ( ) 7R F K W H U J H V H O O V F K D I W ) O D W L U R Q % U ¾ F NH Q E D X R K Q HG L H8 P Z H O W] XE H V F K ¦ G L J H Q Z L HE H L P + L J K Z D \% \ S D V V % L O G O L Q N V ŕ $ W P H Q G H V' D F K œD O V 6 H K H Q V Z ¾ U G L J NH L WL Q 0 H O E R X U Q H G H UY R QX Q V H U H UD X V W U D O L V F K H Q 7R F K W H U/ H L J K W R QU H D O L V L H U W H6 R X W K H U Q & U R V V % D K Q K R I prüfung“ vor allem bei Großprojekten, etwa dem Bau der Elbphilharmonie in Hamburg. als die sonst übliche Technik. Dementsprechend überstiegen die Einsparungen auch hier schon nach kurzer Zeit die FuE-Aufwendungen. Die neue Dienstleistung gehört zum Angebotsportfolio von HOCHTIEF ViCon. Die Gesellschaft hat sich 2008 im Wachstumsmarkt für Virtual Design and Construction (ViCon)* etabliert. Mit der virtuellen „3-D-Kollisionsprüfung“ ist es uns erneut gelungen, eine FuE-Entwicklung erfolgreich in die Praxis zu übertragen. So konnten wir unsere führende Rolle im Bereich ViCon stärken und ausbauen. International sorgen ViCon-Einheiten bei den HOCHTIEF-Gesellschaften Turner und Thiess für den Einsatz der Technologie. )X(WU¦JW]XMHGHP3URMHNWEHL Die zuletzt beschriebenen Projekte sind nur Beispiele für die Bedeutung von FuE, zu der HOCHTIEF Consult wesentlich beiträgt. Diese „Ideenschmiede“ gehört zu den größten Ingenieurbüros in Deutschland. Jedes HOCHTIEF-Projekt zeichnet sich durch technologische oder prozessorientierte Neuerungen aus, die wir nicht einzeln ausweisen. Außerdem unterliegen viele unserer Innovationen der Geheimhaltung. (LJHQH7XQQHOEDXWHFKQRORJLHXPJHVHW]W Beim Neubau des Neuen Schlüchterner Tunnels zwischen Hanau und Fulda nutzte HOCHTIEF zwei Innovationen aus dem FuE-Schwerpunkt InTun (Innovative Modules for Tunneling). Mit der „Fliegenden Schildanfahrt“ entfällt die bislang notwendige, aufwendige Stahlkonstruktion für die Einfahrt der Tunnelbohrmaschine ins Erdreich. Bei der von HOCHTIEF entwickelten, zeit- und kostensparenden Methode zieht sich die Maschine über Zuganker aus eigener Kraft in den Untergrund. Wir haben die „Fliegende Schildanfahrt“ inzwischen bei mehreren Projekten eingesetzt. Die investierten Entwicklungskosten wurden deshalb schon nach kurzer Zeit durch Einsparungen in der Praxis refinanziert. .RRSHUDWLRQVQHW]ZHUNVW¦UNW)X( Die enge Zusammenarbeit mit Hochschulen, Wissenschaftlern und Verbänden trägt wesentlich dazu bei, zukunftsweisende Ideen zu entwickeln und umzusetzen. HOCHTIEF hat unter anderem ein Promotionsprogramm ins Leben gerufen, bei dem Angestellte des Unternehmens für die Dauer ihrer Promotion freigestellt werden. Sie bilden eine Schnittstelle zwischen dem Konzern und einer Universität und verstärken so unsere intensive Kooperation mit den Hochschulen. So werden FuE-Themen in der Theorie und der Praxis gleichermaßen vorangetrieben. Auch international betreibt der Konzern einen intensiven Austausch mit renommierten Hochschulen. Um die neue Tunnelröhre mit dem alten Tunnel zu verbinden und damit Rettungswege zu schaffen, haben wir bei dem Projekt sieben „Querschläge“ umgesetzt. Auch hier nutzte HOCHTIEF ein selbst entwickeltes Verfahren, das wesentlich preisgünstiger und einfacher umzusetzen ist Als Mitglied der European Construction Technology Platform (ECTP) leisten wir unseren Beitrag, um die Forschung in der europäischen Bauwirtschaft auf hohem Niveau zu halten. Darüber hinaus beteiligt sich HOCHTIEF an ENCORD, dem FuE-Verbund innovativer europäischer Baukonzerne. *Weitere Informationen sowie anschauliches Bildmaterial finden Sie im Internet unter www.hochtief-vicon.de. Eine Mehrperiodenübersicht zum Bereich Forschung und Entwicklung weisen wir nicht aus, da die Kosten für die individuellen, in HOCHTIEF-Projekten erbrachten Forschungsleistungen nicht gesondert erhoben werden. Den Prognosebericht für Forschung und Entwicklung finden Sie auf Seite 121. *HVFK¦IWVEHULFKW 55 Engagement ist eine Initialzündung fürs Wohlbefinden. Alternativen leben: Wer statt des Autos das Fahrrad nimmt, steigert nicht nur seinen persönlichen Fitnessfaktor, sondern leistet einen ganz individuellen Umweltbeitrag. Ein Gedanke, der beflügelt. Wassersparende Elemente und umweltfreundliche Materialien spielen eine große Rolle beim Green Square – einem der größten Büroparks der Stadt Brisbane, den Leighton errichtete. Einrichtungen für Fahrradfahrer und der direkte Zugang zu öffentlichen Verkehrsmitteln machen hier den Gebrauch alternativer Verkehrsmittel attraktiv. Der Green Square wurde bereits für seine herausragende Nachhaltigkeitsleistung ausgezeichnet. Informationen für die Aktionäre Lagebericht Konzernabschluss 0LWDUEHLWHU Ř(IƂ]LHQWH0D¡QDKPHQ]XU)DFKNU¦IWHUHNUXWLHUXQJ Ř0LWDUEHLWHUXQG$XV]XELOGHQGHQ]DKOHQJHVWLHJHQ Ř,QVWUXPHQWHGHU3HUVRQDOHQWZLFNOXQJRSWLPLHUW Ř9LHOI¦OWLJH9HUIDKUHQ]XU0RWLYDWLRQ 3HUVRQDOVWUDWHJLHGLH%HVWHQƂQGHQXQGELQGHQ Hoch qualifizierte und überdurchschnittlich engagierte Mitarbeiter sind die Basis für den nachhaltigen weltweiten Erfolg des HOCHTIEF-Konzerns. Aufgabe der Personalarbeit ist es im Zeitalter der Globalisierung deshalb, vorhandene Talente rechtzeitig national und international zu identifizieren, für das Unternehmen zu gewinnen und kontinuierlich weiterzuentwickeln. Zu den Schwerpunkten dieser Aktivitäten gehört ein umfassendes Kompetenzmanagement, das von der Ausbildung bis zur Führungskräfteentwicklung reicht. Ein aktives Wissensmanagement gewährleistet den Wissenstransfer zwischen allen nationalen und internationalen HOCHTIEF-Einheiten. So gelingt es uns, HOCHTIEF im Wettbewerb zu differenzieren und anhaltendes Wachstum zu generieren. Unsere Personalstrategie ist deshalb ein integraler Bestandteil der Unternehmensstrategie. (UIROJUHLFKDXIGHQ)DFKNU¦IWHPDQJHOUHDJLHUW Die Gesellschaften im internationalen HOCHTIEF-Netzwerk müssen sich – so wie die gesamte Bauwirtschaft – einem akuten Fach- und Führungskräftemangel stellen. Dies gilt unverändert auch in den Zeiten der Finanzkrise. 2008 suchten wir besonders Mitarbeiter für die Bereiche Technisches Gebäudemanagement, Elektrotechnik und Energiemanagement. Auch die Rekrutierung von Bauingenieuren für internationale Einsätze gestaltete sich nach wie vor schwierig. Im Berichtsjahr ist es uns mit einer Reihe von Maßnahmen trotzdem gelungen, 70 Prozent der freien Arbeitsplätze im HOCHTIEF-Konzern zu besetzen. Zu diesem Erfolg trug unter anderem die 2008 gestartete „Global-Recruiting-Initiative“ bei. Unser internationales Netzwerk macht es möglich, offene Positionen grenzüberschreitend anzubieten und zielgerichtet zu besetzen. So sind die HOCHTIEF-Unternehmen HOCHTIEF Construction, Thiess, Flatiron und Turner Teil des Netzwerks und tragen mit ihren in den jeweiligen Regionen bekannten Markennamen dazu bei, HOCHTIEF als weltweit attraktiven Arbeitgeber zu etablieren. Als hocheffizient erwies sich erneut unser Konzernprogramm „Mitarbeiter werben Mitarbeiter“. 2008 wurden allein in Deutschland 88 Positionen auf diesem Weg besetzt. Weltweit konnten bislang mehrere Hundert Arbeitsverträge unterschrieben werden. Turner profitierte von ähnlichen Maßnahmen und stellte im abgelaufenen Geschäftsjahr 196 neue Mitarbeiter ein. Weitere Informationen zum Thema Mitarbeiter sowie zu den Bereichen Arbeits- und Gesundheitsschutz bei HOCHTIEF finden Sie im Internet unter www.hochtief.de in den Rubriken Karriere und Nachhaltigkeit. 3UDNWLNDQWHQELQGXQJVSURJUDPPJHVWDUWHW Es ist unser Ziel, die besten zehn Prozent der Praktikanten langfristig an das Unternehmen zu binden. So bieten wir etwa die Möglichkeit, Abschlussarbeiten bei HOCHTIEF zu schreiben. Das im Berichtsjahr aufgelegte Praktikantenbindungsprogramm gibt den überdurchschnittlichen Technik- und Wirtschaftswissenschaftsstudenten die Möglichkeit, das breite Spektrum des Unternehmens kennenzulernen. Die Erfahrungen sind gut, die Akzeptanz des Programms bei den jungen Leuten hoch. $NWLYDXISRWHQ]LHOOHQ1DFKZXFKV]XJHJDQJHQ HOCHTIEF hat seine Präsenz auf Hochschulmessen und Absolventenkongressen 2008 weiter erhöht. Außerdem organisieren wir seit dem Berichtsjahr an mehreren Standorten viermal im Jahr „Praxisseminare“ für besonders talentierte Ingenieurstudenten. Während dieser Treffen lernen nicht nur die Teilnehmer HOCHTIEF besser kennen, auch wir können uns ein genaues Bild von der Qualifikation der Kandidaten machen. Die Maßnahme zeigte bereits Erfolge. Das im Berichtsjahr eingeführte Personalanzeigenkonzept und die neue HOCHTIEF-Jobbörse im Internet sorgten ebenfalls für zusätzliches Interesse. Die Zahl der Bewerbungen erhöhte sich spürbar. 6FK¾OHUI¾U7HFKQLNEHJHLVWHUW HOCHTIEF beginnt mit der Nachwuchsarbeit bereits in den Schulen. So beteiligten wir uns im Berichtsjahr unter anderem erneut am „Girls’ Day“, bei dem Mädchen Einblicke in technische Berufe bekommen. Um Kinder frühzeitig für Technik zu begeistern, hat HOCHTIEF 2008 weitere Maßnahmen gestartet, die 2009 weiter intensiviert werden. 0LWDUEHLWHU]DKOZHLWHUJHVWLHJHQ Im Berichtsjahr hat HOCHTIEF die Mitarbeiterzahl gegenüber dem Vorjahr um zirka 23 Prozent erhöht. Zu diesem *HVFK¦IWVEHULFKW 57 $Q]DKOGHU0LWDUEHLWHUEHL+2&+7,() Im Jahresdurchschnitt !JHVDPW !0LWDUEHLWHULQWHUQDWLRQDO !0 LWDUEHLWHULQ'HXWVFK ODQG erneuten Anstieg trugen unter anderem Großaufträge im Unternehmensbereich Asia Pacific sowie Akquisitionen im Bereich Services bei. =DKOGHU$XV]XELOGHQGHQDXIKRKHP1LYHDX Im abgelaufenen Geschäftsjahr hat HOCHTIEF deutschlandweit insgesamt 521 Auszubildende in 31 unterschiedlichen Berufen beschäftigt. 187 von ihnen begannen 2008 ihre Ausbildung. Damit erhöhte sich die Zahl der Auszubildenden gegenüber dem Vorjahr. Wir bilden also weiterhin über dem Bedarf aus, um jungen Menschen einen qualifizierten Berufseinstieg zu ermöglichen. 72 Prozent der Auszubildenden wurden im Berichtsjahr übernommen. Zwölf Auszubildende begannen nach dem Ende der Ausbildung ein Studium. Generell legen wir großen Wert darauf, unseren Nachwuchs selbst fundiert auszubilden. 3HUVRQDOHQWZLFNOXQJDOV(UIROJVLQVWUXPHQW Fachlich und persönlich hoch qualifizierte Mitarbeiter sind die Basis für ein Unternehmen, das nachhaltig wachsen will. Das wissen wir und handeln entsprechend. Die Personalentwicklung wird deshalb kontinuierlich optimiert. Davon profitiert nicht nur das Unternehmen: Die geförderten Mitarbeiter erhalten die Chance, sich persönlich wie fachlich stetig weiterzuentwickeln und attraktive Karrierewege einzuschlagen. Um die Mitarbeiter weiterhin zu Höchstleistungen zu motivieren und unseren Kunden zukunftsweisende Lösungen zu präsentieren, hat HOCHTIEF die Aufwendungen für Aus- und Weiterbildung im Berichtsjahr weiter erhöht. Die Bereitschaft der Mitarbeiter, die angebotenen Maßnahmen zu nutzen, ist 2008 erneut gestiegen: Die Zahl der Teilnehmer erhöhte sich um zirka 14,5 Prozent. 3URJUDPPGHU+2&+7,()$NDGHPLHDXVJHEDXW Unter dem Dach der HOCHTIEF-Akademie bündeln wir sämtliche Maßnahmen sowie Instrumente der Personalund Führungskräfteentwicklung zu einem ganzheitlichen *HVFK¦IWVEHULFKW Angebot. In der konzerneigenen Akademie können sich gewerbliche und technische Mitarbeiter sowie Externe berufsbegleitend weiterbilden. So erhielten im Berichtsjahr beispielsweise elf Absolventen den staatlich anerkannten Titel „Bachelor of Engineering – Baustellenmanagement“. 2008 haben wir unser Angebot um den Studiengang „Bachelor of Facility Management“ erweitert. Zusätzliche Kooperationen mit renommierten Hochschulen ergänzen das Weiterbildungsprogramm. Unsere australische Tochtergesellschaft Leighton und ihre Tochtergesellschaft Thiess arbeiten zum Beispiel mit der Universität von Queensland zusammen und bieten ihren Mitarbeitern damit vergleichbare Weiterbildungschancen. Unsere amerikanische Tochtergesellschaft verfolgt mit der Turner University ähnliche Ziele. So hat Turner zum Beispiel eine E-Learning-Plattform mit berufsgruppenspezifischen Entwicklungs- und Trainingsprogrammen zu Themen wie Qualitätsmanagement oder Finanzierung aufgebaut. Es ist beabsichtigt, diese Plattform allen Konzernmitarbeitern weltweit zur Verfügung zu stellen. /HDGHUVKLS3URJUDPPLQWHQVLYLHUW Die kontinuierliche konzernweite Qualifikation der Führungsmannschaft steht im Zentrum der Personalentwicklung bei HOCHTIEF. Dabei geht es vor allem darum, die Rolle der Führungskräfte zu stärken und konsequent weiterzuentwickeln. 2008 haben wir den Wissens- und Erfahrungstransfer zwischen den Unternehmenseinheiten durch konzernweite Initiativen im Bereich Führungskräfteentwicklung weiter forciert. So gelingt es, den Inhalt des LeadershipProgramms noch praxisorientierter zu gestalten und ständiges Lernen konzernweit zu fördern. 7DOHQWPDQDJHPHQWRSWLPLHUW Mit umfangreichen Aktivitäten hat der Konzern auf den Wunsch der Mitarbeiter reagiert, die Identifikation und Weiterentwicklung des Nachwuchses zu verbessern. Dazu haben wir alle Programme der Potenzialanalyse – wie zum Beispiel unsere HOCHTIEF-Foren – national wie international weiterentwickelt. So wurden die Rahmenbedingungen für eine frühzeitige individuelle Personalentwicklung verbessert. 3URJUDPPI¾U¦OWHUH0LWDUEHLWHUDXIJHOHJW Wir fördern nicht nur den Nachwuchs. Das Programm „50+“ zielt darauf, erfahrene ältere Mitarbeiter insbeson- Informationen für die Aktionäre Lagebericht Konzernabschluss dere für internationale Einsätze zu gewinnen und von ihrer Expertise zu profitieren. Die Praxis zeigt, dass die Bereitschaft, solche Aufgaben zu übernehmen, bei dieser Altersgruppe groß ist, da die Lebenssituation dieser Mitarbeiter Auslandseinsätze eher ermöglicht. Unser umfassendes Gesundheitsmanagement trägt zur Fitness der älteren Mitarbeiter bei. :LUNVDPH,QVWUXPHQWH]XU0LWDUEHLWHUPRWLYDWLRQ Wer motiviert ist, erbringt besonders gute Leistungen. HOCHTIEF fördert die Zufriedenheit der Mitarbeiter deshalb nicht nur durch attraktive Karrierechancen. Im Berichtsjahr vorgenommene Vergütungsstudien zeigen, dass der Konzern seine Mitarbeiter leistungsorientiert, fair und gut entlohnt. Auch für tariflich Bezahlte gibt es bei HOCHTIEF in Deutschland eine leistungsabhängige Vergütung. Unsere Tochtergesellschaften Turner in den USA und Leighton in Australien motivieren ebenfalls mit Bonus- und Anreizzahlungen, deren Höhe vom Unternehmenserfolg abhängt. Zu einer positiven Unternehmenskultur gehört für uns eine gute Work-Life-Balance. Mit dem Zertifikat „Beruf und Familie“ hat sich HOCHTIEF verpflichtet, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf noch stärker zu fördern. An diese Vorgabe halten wir uns im gesamten Konzern und setzen vielfältige Aktionen um. So hat HOCHTIEF 2008 am Unternehmenssitz in Essen etwa 200 Mitarbeiterkinder erneut zu „Osterferientagen“ eingeladen, bei denen die Kinder über HOCHTIEF informiert wurden. HOCHTIEF ist stolz auf die hohe Zufriedenheit der Mitarbeiter, die sich auch in der Dauer der Betriebszugehörigkeit widerspiegelt. Sie liegt beispielsweise in Deutschland bei durchschnittlich 12,2 Jahren, bei Turner bei 7,6 Jahren und bei HOCHTIEF in Tschechien bei 10,8 Jahren. Diese guten Werte wollen wir noch weiter verbessern – etwa auf der Basis der Ergebnisse von internen Befragungen, die uns konkreten Handlungsbedarf aufzeigen. So wurde 2008 bei HOCHTIEF Property Management eine spezielle Mitarbeiterbefragung realisiert, um den Erfolg der Integration übernommener Gesellschaften zu überprüfen. 1HXH0LWDUEHLWHUHUIROJUHLFKLQWHJULHUW Bei der Integration von neuen Mitarbeitern in den HOCHTIEFKonzern haben wir eine gute Expertise. Mit der Gesellschaft Flatiron wurden im Laufe des Jahres insgesamt etwa 2 500 Mitarbeiter in den Konzern integriert. Außerdem übernahmen wir 40 Mitarbeiter des Pharmakonzerns Abbott in die Gesellschaft HOCHTIEF Facility Management. Zu unserem Erfolg trägt ein Integrationsteam bei, das HOCHTIEF bei Übernahmen einsetzt. Seine Aufgabe ist es unter anderem, auf der Basis von Best-Practice-Beispielen Lösungen für künftige Organisationsstrukturen und die Zusammenarbeit zu entwickeln. OQWHQVLYHLQWHUQH.RPPXQLNDWLRQ Die zeitnahe und offene Information der Mitarbeiter in allen Bereichen des Konzerns ist für HOCHTIEF ein wesentlicher Bestandteil der Unternehmenskultur. So berichten wir in unseren zahlreichen Mitarbeiterpublikationen, Newslettern, im HOCHTIEF-Intranet, in Versammlungen und auf vielen anderen Wegen über alles, was für unsere Mitarbeiter wichtig ist. Außerdem erhält jeder Mitarbeiter zum Einstieg umfangreiches Informationsmaterial über seinen neuen Arbeitgeber. 'DQNDQ0LWDUEHLWHUXQG%HOHJVFKDIWVYHUWUHWHU Die HOCHTIEF-Mitarbeiter sind die Garanten für unser nachhaltiges Wachstum und den exzellenten Ruf von HOCHTIEF rund um den Globus. Ihnen verdanken wir unser ausgezeichnetes Ergebnis im Geschäftsjahr 2008. Das überdurchschnittliche Engagement, die hohe Qualifikation und die Loyalität jedes einzelnen Mitarbeiters machen uns stark. Die partnerschaftlichen, lösungsorientierten Diskussionen und die enge Kooperation mit den Belegschaftsvertretern sind ebenfalls wichtige Faktoren für den Erfolg von HOCHTIEF. Auch ihnen danken wir für die gute Zusammenarbeit. *UXQG]¾JHGHV9HUJ¾WXQJVV\VWHPVI¾U9RUVWDQG XQG$XIVLFKWVUDW Die Grundzüge der Vergütungssysteme sowie Angaben zu den Konzernbezügen einzelner Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder sind für das Geschäftsjahr 2008 im Vergütungsbericht zusammengefasst.* Dieser Bericht ist als Bestandteil des zusammengefassten Lageberichts anzusehen. *Weitere Informationen finden Sie auf den Seiten 17 bis 21. Den Prognosebericht für die Mitarbeiter finden Sie auf den Seiten 121 und 122. *HVFK¦IWVEHULFKW 59 %HVFKDIIXQJ Weitere Informationen zum Thema Beschaffung finden Sie im Internet unter www.hochtief.de unter der Rubrik Einkauf. *Weitere Informationen finden Sie auf Seite 61. **Weitere Informationen finden Sie auf Seite 34. ***Siehe Glossar Seite 194. *HVFK¦IWVEHULFKW Ř(LQNDXIVYROXPHQHUUHLFKW0UG(XUR Ř$QWHLOGHU%HVFKDIIXQJDQGHQ .RQ]HUQXPVDW]HUO¸VHQOLHJWEHL]LUND3UR]HQW Ř/LHIHUDQWHQPDQDJHPHQWZHLWHURSWLPLHUW Ř*HPHLQVDPH(LQNDXIVSODWWIRUPDXVJHEDXW %HVFKDIIXQJDOVZHVHQWOLFKHU(UIROJVIDNWRU HOCHTIEF hat im Berichtsjahr 74,6 Prozent der Konzernumsatzerlöse für die Beschaffung von Material und Dienstleistungen aufgewendet. Das entspricht einem Einkaufsvolumen von 14,25 Mrd. Euro. Unsere Beschaffungsstrategie, die wir konsequent verfolgen, ist wesentlich für den Erfolg von HOCHTIEF. Wir erzielen so einen Wettbewerbsvorsprung, der weit über reine Preisvorteile hinausgeht. Im Fokus stehen bei uns optimale Beschaffungsprozesse, ein qualifiziertes Lieferantenmanagement und eine konsequente Bedarfsbündelung durch die sogenannten Lead-Buyer.* Damit sind wir in der Lage, auf Veränderungen und Ereignisse am Beschaffungsmarkt schnell und übergreifend zu reagieren. Diesen Vorteil können wir etwa in der aktuellen Finanzkrise nutzen: So haben wir rechtzeitig die Präqualifikation von Nachunternehmern optimiert und unsere interne LeadBuyer-Organisation ausgebaut. Zudem wurden die Gemeinkosten durch unser Projekt „KaufPilot“ nachhaltig gesenkt. Nach dem Vorbild unserer amerikanischen Gesellschaft Turner haben wir in Europa eine Versicherung gegen die Folgen von Nachunternehmerausfällen** eingeführt. $XVEDXGHVEHUHLFKV¾EHUJUHLIHQGHQ /LHIHUDQWHQPDQDJHPHQWV HOCHTIEF stellt hohe Ansprüche an seine Lieferanten und Nachunternehmer. Die sorgfältige Auswahl unserer Partner ist entscheidend für den Erfolg unserer Projekte und die Entwicklung einer zuverlässigen, vertrauenswürdigen Lieferantenbasis. Davon profitieren alle Beteiligten. Seit 2005 arbeiten wir mit dem Projekt ProVis*** konsequent daran, das konzernweite Lieferantenmanagement kontinuierlich auszubauen und zu verbessern. Mit ProVis zielt HOCHTIEF darauf, die Transparenz im Konzern zu erhöhen und die Beziehung zu unseren Lieferanten zu verbessern. Der konzernweite Zugriff auf die Lieferantenbasis schafft Versorgungssicherheit und minimiert Beschaffungsrisiken. Die wesentlichen Elemente des HOCHTIEF-Lieferantenmanagements 2008 sind: 3U¦TXDOLƂNDWLRQ¾EHUHLQ/LHIHUDQWHQSRUWDO Unser 2007 gestartetes, internetbasiertes Lieferantenportal ist eine wichtige Schnittstelle für Lieferanten und Nachunternehmer zu HOCHTIEF. Auf das Portal können alle zugreifen und sich registrieren lassen, die sich für eine Zusammenarbeit bewerben wollen. Im Berichtsjahr haben sich über das Portal mehr als tausend Nachunternehmer und Lieferanten neu registriert. Für HOCHTIEF ist das Portal zentraler Bestandteil des Risikomanagements. Registrierte Nachunternehmer und Lieferanten werden regelmäßig aufgefordert, Informationen wie zum Beispiel Finanzkennzahlen im Portal zu hinterlegen. So entsteht die Basis für eine fundierte Präqualifikation. Diese ist die verbindliche Voraussetzung für einen Auftrag. HOCHTIEF hat sich einem Code of Conduct verpflichtet. Wir erwarten auch von unseren Nachunternehmern und Lieferanten, dass sie ihrem Handeln diese ethischen, ökologischen und sozialen Standards zugrunde legen. Die verbindliche Anerkennung des Code of Conduct für Lieferanten und Nachunternehmer ist daher Voraussetzung für eine Präqualifikation. %HUHLFKV¾EHUJUHLIHQGH/LHIHUDQWHQEHZHUWXQJ Neben der Präqualifizierung ist die Lieferantenbewertung ein weiteres zentrales Element unseres ganzheitlichen Lieferantenmanagementsystems. Seit 2008 legen wir dabei standardisierte Kriterien zugrunde. Die Bewertungsergebnisse nutzen wir, um das Know-how und die Leistungsfähigkeit unserer Lieferanten optimal in unser Leistungsangebot zu integrieren. Als Bestandteil von ProVis erlaubt die Lieferantenbewertung allen Einkäufern, schnell auf die Daten von Partnerunternehmen zurückzugreifen, mit denen wir eine gute Zusammenarbeit pflegen. %HUHLFKV¾EHUJUHLIHQGHV9HUWUDJVPDQDJHPHQW Analog zur Lieferantenbewertung hält HOCHTIEF die von den Lead-Buyern verhandelten Rahmenverträge seit dem Berichtsjahr zentral vor. Damit ermöglichen wir den lokalen Einkäufern überall im Konzern beste Konditionen und unseren Lieferanten einen einfacheren Zugang zu den zuständigen Ansprechpartnern in der Beschaffung. Im Berichtszeitraum wurden die Rahmenverträge verstärkt genutzt, sodass die umsatzabhängige Rückvergütung erheblich anstieg. Informationen für die Aktionäre Lagebericht Konzernabschluss /HDG%X\HU Unsere Lead-Buyer verantworten ablaufkritische Warengruppen mit meist hohem Volumen – zum Beispiel Fassaden, Technische Gebäudeausrüstung, Aufzüge oder Beton. Sie koordinieren ihre Warengruppen und bündeln die Aufträge, um bessere Konditionen zu erhalten. Außerdem verhandeln sie Preise, schließen Rahmenverträge und beobachten die aktuelle Markt- und Preisentwicklung. Durch ihre detaillierten Marktkenntnisse und die langfristig angelegte Vorgehensweise leisten sie einen wesentlichen Beitrag zum Frühwarnsystem des HOCHTIEF-Risikomanagements. HOCHTIEF hat die Lead-Buyer-Organisation 2008 erfolgreich ausgebaut und konzernweit auf weitere Materialgruppen ausgedehnt. So ist HOCHTIEF beispielsweise am Bau einer Forschungseinrichtung in Norddeutschland beteiligt. Eine besondere Herausforderung dieses Projekts stellt die Integration von hoch spezialisierten technischen Geräten dar, die für den Einsatz unter höchsten Biosicherheitsbedingungen geeignet sind. Der einzige Hersteller dieser hochinnovativen Technologie ist ein US-Unternehmen. Unsere Tochtergesellschaft Turner Logistics ist auf den Einkauf von Medizinund Forschungsgeräten spezialisiert und arbeitet mit diesem Hersteller bereits zusammen. Deshalb führte ein Lead-Buyer von Turner Logistics die Verhandlungen. So konnten neben Einsparungen von zirka 15 Prozent auch deutlich verbesserte Vertragsbedingungen sowie ein individualisiertes Risikomanagementkonzept mit dem Hersteller vereinbart werden. Im weiteren Verlauf des Projekts überwacht Turner die termingerechte Montage und wird alle Abnahmeprüfungen des Herstellers vor Ort begleiten. ŕ6XSSOLHUSDUNœ Im Berichtsjahr bauten die Lead-Buyer von HOCHTIEF Construction für die Schlüsselgewerke Technische Gebäudeausstattung, Fassade, Stahl und Beton den „Supplierpark“ aus. So können geeignete Nachunternehmer frühzeitig eingebunden werden. Die enge Zusammenarbeit mit diesen strategischen Partnern verbessert das Risikomanagement und spart Kosten. Die Bilanz unserer Aktivitäten ist überaus positiv: Das integrierte Lieferantenmanagement sicherte HOCHTIEF effizient gegen Beschaffungsrisiken ab. ŕ.DXI3LORWœVSDUW0LR(XURHLQ Über die elektronische Einkaufsplattform „KaufPilot“ konnte HOCHTIEF im Jahr 2008 bei der Beschaffung von 16 Wa- rengruppen von optimierten Einkaufskonditionen profitieren. Dazu gehörten zum Beispiel Werkzeuge, Arbeitsschutzausrüstung, Büromaterial oder Energie. Neben Deutschland, Polen und Tschechien gibt es auch in Großbritannien einen elektronischen Marktplatz in der Landessprache und -währung. Im Berichtsjahr bestellten 1 800 Nutzer 130 000 Artikel. Die Einsparungen durch verbesserte Konditionen lagen bei insgesamt zirka 3,1 Mio. Euro. 'LUHNWHLQNDXIHUVFKOLH¡WZHLWHUH3RWHQ]LDOH Über die Handelsgesellschaften HOCHTIEF Global Trade und HOCHTIEF Procurement Asia intensivieren wir die internationale Beschaffung von kostengünstigem, aber dennoch hochwertigem Material direkt bei den Herstellern. Mit diesem Direkteinkauf erschließt sich HOCHTIEF weitere Potenziale – zum Beispiel entfallen Preisaufschläge von Großhändlern oder Nachunternehmern. Zusätzlich vermindern wir das Risiko von Versorgungsengpässen, weil HOCHTIEF rechtzeitig größere Mengen ordern kann. So hat HOCHTIEF Procurement Asia 2008 beispielsweise in China Natursteine für ein Hochbauprojekt in Hamburg beschafft. Die Einsparungen lagen bei 30 Prozent. 7XUQHU/RJLVWLFVVHW]W:DFKVWXPIRUW Unsere US-Tochter hat sich auf innovative Dienstleistungen im Beschaffungsmanagement spezialisiert und konzentriert sich auf den Spezialeinkauf, zum Beispiel im medizinischen Bereich. Die Wertschöpfungskette wird durch den Direkteinkauf bei den Herstellern optimiert, ähnlich wie bei HOCHTIEF Global Trade und HOCHTIEF Procurement Asia. Im Berichtsjahr lag das Einkaufsvolumen bei mehr als 320 Mio. Euro. Dieses hohe Volumen begründet sich vor allem damit, dass die wirtschaftliche Situation in den USA unsere Kunden dazu zwingt, immer engere Zeitpläne und Budgets einzuhalten. Dafür bietet Turner Logistics die notwendigen Beschaffungslösungen. 2008 entwickelten sich die Bereiche Gesundheit und Bildung besonders gut. So plante und beschaffte Turner Logistics zum Beispiel medizinische Produkte im Wert von 150 Mio. Euro – ein Plus von 43 Prozent gegenüber 2007. Zwei Beispiele: Für die Universitätsklinik von Kentucky beschaffte die Gesellschaft Krankenhausausrüstung im Wert von zirka 16 Mio. Euro. Die Yale-Universität beauftragte Turner Logistics, mechanische und elektrische Produkte für etwa zwölf Mio. Euro einzukaufen. Den Prognosebericht für die Beschaffung finden Sie auf Seite 121. *HVFK¦IWVEHULFKW .DSLWDOUHQGLWHNRQ]HSW5HWXUQRQ1HW$VVHWV Weitere Informationen zum Kapitalrenditekonzept RONA bei HOCHTIEF finden Sie unter www.hochtief.de. Ř8QWHUQHKPHQVZHUWYRQ+2&+7,()QDFKKDOWLJ JHVWHLJHUW Ř.RQ]HUQZHLWH7UDQVSDUHQ]DXIDOOHQ +LHUDUFKLHHEHQHQ Ř6WUDWHJLVFKHU:DFKVWXPVNXUVHUIROJUHLFK XPJHVHW]W &RQWUROOLQJNRQ]HSWVFKDIIWNRQ]HUQZHLWH 7UDQVSDUHQ] Die Renditekennzahl RONA gibt in der Relation erzieltes Ergebnis zu Nettovermögen an, wie erfolgreich sich das Vermögen von HOCHTIEF verzinst hat. Das erzielte Ergebnis (Return) setzt sich aus dem in der Ergebnisrechnung abgeleiteten betrieblichen Ergebnis/EBITA und den Zinserträgen auf das Finanzvermögen zusammen. Das Nettovermögen spiegelt den zu verzinsenden Kapitaleinsatz wider. Das Ziel, den Wert unseres Unternehmens kontinuierlich zu steigern, ist ein wesentliches Element unserer Strategie. Um dieses Ziel zu erreichen, setzen wir auf ein wertorientiertes Managementsystem, das eine zielgerichtete Steuerung des Konzernportfolios erlaubt. Zur internen Steuerung der Unternehmensbereiche wird das Nettovermögen aktivisch ermittelt. Es berechnet sich ausgehend von der Summe der Aktivseite vermindert um das unverzinslich zur Verfügung stehende Kapital. Unser Kapitalrenditekonzept Return on Net Assets (RONA) macht die Wertsteigerung messbar und gewährleistet damit konzernweite Transparenz auf allen Berichtsebenen. Es ist in allen Berichterstattungs- und Planungssystemen verankert. Gleichzeitig bildet es die Grundlage für die Beurteilung zukünftiger Portfolio- und Investitionsentscheidungen. Neben den wertorientierten Kennzahlen sind ergebnis- und cashfloworientierte Kennzahlen wesentliche Bestandteile unseres Controllingkonzepts, das konzernweite Transparenz schafft und die Grundlage für profitables Wachstum bildet. *Eine Detailberechnung der Kapitalkosten finden Sie im Internet unter www.hochtief.de. Um das wertorientierte Handeln zu fördern, ist der Wertbeitrag wesentlicher Bestandteil der Managementvergütung. Indem die Wertbeitragsziele direkt in die Bausteine der erfolgsorientierten Vergütung eingebunden sind, lässt sich die Motivation der Führungskräfte eng mit den Interessen des Konzerns und unserer Aktionäre verknüpfen. .DSLWDOUHQGLWHNRQ]HSW521$ Die zentralen Steuerungsgrößen des Kapitalrenditekonzepts sind der RONA und der Wertbeitrag. Ein positiver Wertbeitrag und damit eine Steigerung des Unternehmenswerts ergibt sich, wenn der RONA über dem Kapitalkostensatz liegt. Der Wertbeitrag als absolute Größe errechnet sich dabei aus der Differenz zwischen dem RONA und dem Kapitalkostensatz multipliziert mit dem durchschnittlichen Nettovermögen (Net Assets). *HVFK¦IWVEHULFKW Es kann aktivisch oder passivisch ermittelt werden. Die aktivische Herleitung ist zur Beurteilung des operativen Geschäfts vorteilhaft, da hierbei die bilanziellen Ansatzpunkte – wie zum Beispiel Forderungen, liquide Mittel und Verbindlichkeiten – aufgezeigt werden, die durch das operative Management zu optimieren sind. Zur Außendarstellung des HOCHTIEF-Konzerns wird das Nettovermögen von der Passivseite der Bilanz hergeleitet. Es lässt sich einfach und transparent aus den veröffentlichten Bilanzdaten durch Addition der verzinslichen Bilanzpositionen Eigenkapital, Pensionsrückstellungen und Finanzverbindlichkeiten ermitteln. Da die RONA-Berechnung auf einer Vorsteuergröße basiert, werden bei der Herleitung des Vermögens die Steuereinflüsse durch eine Korrektur der latenten Steuern eliminiert. .DSLWDONRVWHQ Der Kapitalkostensatz wird als gewichteter Durchschnitt nach dem WACC-Ansatz ermittelt. Im Berichtsjahr wurden einzelne Berechnungsparameter überprüft. Positive Effekte aus der Unternehmenssteuerreform, die zu einer Absenkung der Kapitalkosten geführt hätten, wurden durch einen angehobenen Eigenkapitalverzinsungsanspruch neutralisiert. Nach Anpassung einzelner Parameter beträgt der Kapitalkostensatz zehn Prozent vor Steuern und hat sich damit absolut gegenüber dem Vorjahr nicht verändert. Die Einflussparameter der Kapitalkosten werden regelmäßig überprüft und an das sich verändernde Marktumfeld angepasst. Informationen für die Aktionäre Lagebericht Konzernabschluss :HUWEHLWUDJGHV+2&+7,().RQ]HUQV Der HOCHTIEF-Konzern erreichte im Geschäftsjahr 2008 eine Kapitalrendite von 13,5 Prozent (Vorjahr 14,9 Prozent). Die Kapitalkosten wurden erneut deutlich überschritten. +2&+7,().RQ]HUQ521$ (In Mio. EUR) 2007 Betriebliches Ergebnis/EBITA* + Zinserträge** (U]LHOWHV(UJHEQLV5HWXUQ Eigenkapital (inklusive Anteile anderer Gesellschafter) + Pensionsrückstellungen + Finanzverbindlichkeiten 676,1 43,2 539,5 72,2 2.861,4 76,7 2.926,8 3.000,8 29,0 1.966,8 – Aktivische latente Steuern + Passivische latente Steuern 204,7 93,8 169,4 82,1 Nettovermögen (31.12.) 'XUFKVFKQLWWOLFKHV1HWWR YHUP¸JHQ1HW$VVHWV .DSLWDOUHQGLWH521$ $EVROXWHU:HUWEHLWUDJ 5.754,0 4.909,3 Das HU]LHOWH(UJHEQLV in Höhe von 719,3 Mio. Euro konnte gegenüber dem Vorjahr um fast 18 Prozent verbessert werden. Das durchschnittlich gebundene Nettovermögen stieg im Vorjahresvergleich von 4,1 Mrd. Euro auf 5,3 Mrd. Euro an. Dies entspricht einem Anstieg von etwa 29 Prozent. Der Anstieg des Vermögens resultiert aus der starken Investitionstätigkeit des Konzerns in den vergangenen beiden Jahren. Der :HUWEHLWUDJ des HOCHTIEF-Konzerns in Höhe von 186,6 Mio. Euro bewegt sich auf dem soliden Niveau des Vorjahres. Mit Ausnahme des Unternehmensbereichs HOCHTIEF Europe wiesen alle Unternehmensbereiche trotz der wirtschaftlich schwierigen Situation einen positiven Wertbeitrag aus. Dies ist das Ergebnis unserer nachhaltigen, konsequent auf Wertsteigerung ausgerichteten Strategie. :HUWEHLWU¦JHGHU8QWHUQHKPHQVEHUHLFKH Um die Performance unserer Unternehmensbereiche besser vergleichen und messen zu können, werden bereichsspezifische Kapitalkosten vorgegeben. Die Differenzierung der Kapitalkostensätze in den Unternehmensbereichen ist aufgrund der individuell unterschiedlichen Geschäftsmodelle und der regionalen Ausrichtung erforderlich. Der Unternehmensbereich +2&+7,()$PHULFDV übertraf mit einem RONA von 19 Prozent (Vorjahr 21,8 Prozent) seine Kapitalkostenvorgabe erneut deutlich. Der Return lag durch die ausgesprochen erfreuliche Entwicklung unserer US-Töchter Turner und Flatiron mit insgesamt 90,2 Mio. Euro etwa 15 Prozent über dem Vorjahr. Dabei konnten negative Wechselkurseffekte durch operative Ergebnissteigerungen mehr als ausgeglichen werden. Diese Entwicklung zeigt sich nicht in vollem Umfang im RONA, da das Vermögen im Vorjahresvergleich deutlich angestiegen ist. Der Anstieg ergibt sich, da Flatiron erstmalig zu 100 Prozent im Durchschnittsvermögen enthalten ist. *Zur Herleitung des betrieblichen Ergebnisses/EBITA siehe Seite 67. **Die Zinserträge sind korrigiert um bereits im EBITA als Zinsgutschrift enthaltene Zinsen auf erhaltene Anzahlungen. +2&+7,()$VLD3DFLƂF übertrifft mit einem RONA von 22,7 Prozent (Vorjahr 32,2 Prozent) den Kapitalkostensatz erneut deutlich. Das operative Ergebnis liegt mit 435,3 Mio. Euro nahezu auf dem hohen Ergebnis des Vorjahres. Der Anstieg des durchschnittlichen Nettovermögens resultiert im Wesentlichen aus den Beteiligungserwerben für Al Habtoor, Devine Limited und MacMahon, die erstmals in vollem Umfang im Nettovermögen enthalten sind. Der Wertbeitrag in Höhe von 213 Mio. Euro liegt durch den reduzierten Return bei gleichzeitig gestiegenem Nettovermögen unter dem des Vorjahrs. Der RONA des Unternehmensbereichs +2&+7,()&RQ FHVVLRQV liegt mit 14 Prozent (Vorjahr 20,7 Prozent) über den Kapitalkosten. Unsere Flughafenbeteiligungen entwickelten sich im Geschäftsjahr mit einem Return von 145,2 Mio. Euro deutlich über den Erwartungen. Im Vorjahresvergleich ist zu berücksichtigen, dass das Rekordergebnis von 186,9 Mio. Euro in 2007 durch Einmaleffekte aus der Unternehmenssteuerreform, die Sonderdividende des Flughafens Sydney und die Success-Fees für den Budapester Flughafen *HVFK¦IWVEHULFKW Unternehmensbereiche *HOCHTIEF AirPort bereinigt (weitere Informationen finden Sie im Geschäftsbericht 2007 auf Seite 68 oder im Internet unter www.hochtief.de). HOCHTIEF Americas HOCHTIEF Asia Pacific HOCHTIEF Concessions davon HOCHTIEF AirPort* davon HOCHTIEF PPP Solutions HOCHTIEF Europe HOCHTIEF Real Estate HOCHTIEF Services Konzern Erzieltes Ergebnis (Return) 2008 in Mio. EUR 90,2 435,3 174,5 145,2 29,4 2,2 90,6 28,4 Nettovermögen (Net Assets) 2008 in Mio. EUR 474,0 1.920,7 1.250,9 1.024,6 226,9 544,3 891,7 177,8 RONA Kapitalkosten Absoluter Wertbeitrag Absoluter Wertbeitrag 2008 in % 19,0 22,7 14,0 14,2 13,0 0,4 10,2 16,0 2008 in % 14,1 11,6 10,1 10,2 9,6 11,3 9,6 9,6 2008 in Mio. EUR 23,2 213,2 48,8 41,0 7,7 – 59,3 5,4 11,4 2007 in Mio. EUR 27,8 292,1 110,2 100,8 10,2 –172,5 17,6 9,6 719,3 5.331,6 13,5 10,0 186,6 201,3 beeinflusst war. +2&+7,()$LUSRUW konnte durch die gute Ertragslage mit einem RONA von 14,2 Prozent (Vorjahr 22,1 Prozent) erneut deutlich die Kapitalkostenvorgabe überschreiten. Das Nettovermögen ist vor allem durch die Beteiligung am Flughafen Budapest und die Anteilsaufstockung am Airport Sydney gestiegen. Der Wertbeitrag von 41 Mio. Euro verdeutlicht die stabile Entwicklung unserer Flughäfen. +2&+7,()3336ROXWLRQV überschreitet mit einer Rendite von 13 Prozent (Vorjahr 14,9 Prozent) ebenfalls den Mindestverzinsungsanspruch. Das erzielte Ergebnis konnte im Vorjahresvergleich gesteigert werden. Auch das Nettovermögen erhöhte sich infolge einer größeren Anzahl von Projekten gegenüber dem Vorjahr. Der Wertbeitrag liegt mit etwa acht Mio. Euro leicht unter dem Vorjahreswert, da das Nettovermögen proportional stärker angestiegen ist als der Return. +2&+7,()(XURSHerzielt einen RONA von 0,4 Prozent (Vorjahr – 21,2 Prozent). Wenngleich der Wertbeitrag noch negativ ist, konnte gegenüber dem Vorjahr eine deutliche Verbesserung erreicht werden. Die positive Entwicklung der Neuaufträge und die eingeleiteten Restrukturierungsmaßnahmen im deutschen Hochbau führten dazu, dass sich die Ertragslage erheblich verbesserte. Auch unsere Auslandsak tivitäten trugen zu einer verbesserten Ergebnisentwicklung bei. Wir gehen davon aus, mittelfristig wieder einen positiven Wertbeitrag ausweisen zu können. +2&+7,()5HDO(VWDWH konnte durch gute Vermietungsleistungen bei den laufenden Immobilienentwicklungen das erzielte Vorjahresergebnis deutlich übertreffen. Mit einer Rendite von 10,2 Prozent (Vorjahr 12,7 Prozent) wer- *HVFK¦IWVEHULFKW den die Kapitalkosten erneut überschritten. Das Vorjahresniveau wird aufgrund des stark gestiegenen Vermögens leicht unterschritten. Der Anstieg des Nettovermögens resultiert aus einer höheren Anzahl von Projektstarts und dem Erwerb von aurelis Real Estate. Auch der Unternehmensbereich +2&+7,()6HUYLFHV leistet erneut einen stabilen Beitrag zum Konzernerfolg. Mit einem RONA von 16,0 Prozent (Vorjahr 16,6 Prozent) wurde der Mindestanspruch erneut überschritten. Das erzielte Ergebnis konnte im Vorjahresvergleich um 25 Prozent vor allem durch den Ausbau des internationalen Geschäfts und die Ergebnisbeiträge aus dem Bereich Energy-Management gesteigert werden. Der Wertbeitrag liegt mit 11,4 Mio. Euro durch die gestiegene Vermögensbasis oberhalb des Vorjahres. Das Nettovermögen ist angestiegen, da der Beteiligungserwerb im Energie-Management nun vollständig im durchschnittlichen Nettovermögen enthalten ist. $XVEOLFN Die erfreuliche Geschäftsentwicklung im Jahr 2008 unterstreicht unsere auf nachhaltige Wertsteigerung ausgerichtete Strategie. Außer HOCHTIEF Europe konnten alle Unternehmensbereiche einen positiven Wertbeitrag ausweisen. Wir gehen für das Geschäftsjahr 2009 derzeit davon aus, einen stabilen Wertbeitrag für unsere Aktionäre, Mitarbeiter und Kunden zu erwirtschaften. Die zukünftige Entwicklung wird dabei maßgeblich vom gesamtwirtschaftlichen Umfeld beeinflusst. Informationen für die Aktionäre Lagebericht Konzernabschluss :HUWVFK¸SIXQJ Ř6LJQLƂNDQWHV:DFKVWXPGHU1HWWRZHUWVFK¸SIXQJ Ř6FKZHUSXQNWGHU9HUWHLOXQJHQWI¦OOWDXIGLH 0LWDUEHLWHU Ř'XUFK)UHPGNDSLWDODXIQDKPHJHVWLHJHQHU$QWHLO GHU.UHGLWJHEHU Im Berichtsjahr konnte HOCHTIEF die Wertschöpfung erneut deutlich steigern. Die Nettowertschöpfung verbesserte sich in 2008 gegenüber dem Vorjahr um 571,7 Mio. Euro auf insgesamt 3.977,2 Mio. Euro. Dies entspricht einer Steigerung von etwa 17 Prozent. Ausschlaggebend für diese Zunahme ist die positive Entwicklung des Wertschöpfungsbeitrags aus der Unternehmensleistung abzüglich der Vorleistungen: Während die Umsatzerlöse gegenüber dem Vorjahr um 16,1 Prozent anstiegen, entwickelte sich der korrespondierende Materialaufwand mit einem Zuwachs von 15,6 Prozent nur unterproportional. Hieraus ergab sich ein Anstieg der Wertschöpfung von 727,4 Mio. Euro. Erhöhte betriebliche Erträge haben dazu beigetragen, dass sich die Wertschöpfung verbesserte. Dieser positive Effekt wurde jedoch durch die in entsprechender Größenordnung gestiegenen betrieblichen Aufwendungen vollständig kompensiert. Der Anstieg der Abschreibungen insbesondere in den Unternehmensbereichen HOCHTIEF Asia Pacific und HOCHTIEF Americas führte zu einer weiteren Belastung der Wertschöpfung. Dämpfend wirkte sich auch das gegenüber dem Vorjahr rückläufige Beteiligungsergebnis aus. Dies resultiert vor allem aus den im Geschäftsjahr 2007 wirksamen positiven Einmaleffekten. Diese waren aus der Sonderdividende des Flughafens Sydney sowie der im Zuge der Unternehmenssteuerreform erforderlichen Neubewertung der bei der Equity-Bewertung des Flughafens Hamburg angesetzten latenten Steuern entstanden. Zudem wurden im Berichtsjahr 2008 im Unternehmensbereich HOCHTIEF Asia Pacific Wertberichtigungen auf börsennotierte Beteiligungsgesellschaften vorgenommen. Der größte Anteil der Wertschöpfung kam mit 82 Prozent – wie in den Vorjahren – den Mitarbeitern zugute. Der Anteil der Kreditgeber erhöhte sich 2008 durch die Aufnahme von Fremdkapital zur Finanzierung unseres deutlich gestiegenen Geschäftsvolumens und der getätigten hohen Investitionen. Zudem haben wir die zur Verfügung stehen- (QWVWHKXQJGHU:HUWVFK¸SIXQJ Umsatzerlöse Bestandsveränderung der Erzeugnisse Sonstige betriebliche Erträge 8QWHUQHKPHQVOHLVWXQJ Materialaufwand Sonstige betriebliche Aufwendungen Andere Finanzaufwendungen 9RUOHLVWXQJHQ Finanzerträge Beteiligungsergebnis %UXWWRZHUWVFK¸SIXQJ Abschreibungen 1HWWRZHUWVFK¸SIXQJ $XIWHLOXQJGHU:HUWVFK¸SIXQJ An Mitarbeiter An Kreditgeber An andere Gesellschafter An Aktionäre* An die öffentliche Hand An Unternehmen 1HWWRZHUWVFK¸SIXQJ in Mio. EUR 19.103,0 in % 98,1 2007 in Mio. EUR 16.451,8 in % 98,6 0,0 375,9 –14.250,6 0,0 1,9 73,2 – 0,2 230,8 –12.326,8 – 1,4 73,9 –1.259,7 – 22,7 Ŏ 117,6 306,0 – 392,3 6,5 0,1 0,6 1,6 2,0 –1.113,4 – 9,2 Ŏ 130,7 354,3 – 312,5 6,7 0,0 0,8 2,1 1,9 in Mio. EUR 3.261,8 195,3 167,1 88,2 177,9 86,9 in % 82,0 4,9 4,2 2,2 4,5 2,2 den Kreditlinien zur vorsorglichen Anhebung unserer Liquiditätsreserven weiter in Anspruch genommen. Der Rückgang des Anteils konzernfremder Gesellschafter beruht überwiegend auf den gegenüber dem Vorjahr gesunkenen Ergebnisbeiträgen der Leighton-Gruppe und der Flughafenbeteiligungen. Der Gewinnverwendungsvorschlag des Vorstands sieht für das Geschäftsjahr 2008 eine wiederum erhöhte Dividende von 1,40 Euro je Stückaktie vor. Trotz dieser Dividendensteigerung von knapp acht Prozent liegt die Gesamtausschüttung an die Aktionäre durch den in 2008 abgeschlossenen Rückkauf von zirka zehn Prozent eigener Aktien in etwa wieder auf dem Niveau des Vorjahres. Der Steueraufwand als Anteil der öffentlichen Hand an der Wertschöpfung steigt aufgrund erhöhter latenter Steuern aus Bewertungsunterschieden. Die auf das Unternehmen entfallende Wertschöpfung ergibt sich als Differenz zwischen dem Konzerngewinn und der Ausschüttung an die Aktionäre. 2007 in Mio. EUR 2.798,7 105,5 200,3 90,9 160,3 49,8 in % 82,2 3,1 5,9 2,7 4,7 1,4 *Der Ausschüttungsbetrag 2008 basiert auf der vom Vorstand vorgeschlagenen Dividende von 1,40 Euro je Stückaktie und den zum 31.12.2008 im Umlauf befindlichen Aktien. *HVFK¦IWVEHULFKW Glücksgefühle haben die Kraft, alle Distanzen zu überwinden. Die schönste Art des Wiedersehens: Am Flughafen hat sie viele Formen, Sprachen und Gesten. Dieser Moment ist die Kraftquelle, die neuen Antrieb schafft. „Green Building Award“ der EU: Der Athens International Airport, eine Flughafenbeteiligung von HOCHTIEF AirPort, wurde im Mai 2008 für die vorbildlichen Energiesparmaßnahmen auf der gesamten Flughafenanlage ausgezeichnet. Der Airport ist zudem Partner des GreenLight-Programms der Europäischen Union und hat sich verpflichtet, den Energieverbrauch für Beleuchtungsmaßnahmen zu senken. So konnte der jährliche Stromverbrauch um 3 300 Megawattstunden reduziert werden. 66 Geschäftsbericht 2008 Informationen für die Aktionäre Lagebericht Konzernabschluss Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage Ř2SHUDWLYH6W¦UNHI¾KUWH]XGHXWOLFKHP Konzernwachstum Ř8PVDW]YROXPHQHUUHLFKWHPLW0UG(XUR QHXHV5HNRUGQLYHDX Ř.RQ]HUQJHZLQQXP3UR]HQWJHJHQ¾EHU Vorjahr gestiegen Ertragslage HOCHTIEF hat im abgelaufenen Geschäftsjahr das Geschäftsvolumen deutlich ausgeweitet und dabei die Umsatzerlöse um 2,65 Mrd. Euro auf 19,1 Mrd. Euro gesteigert. Im Vergleich zum Vorjahr, in dem ein Umsatzvolumen von 16,45 Mrd. Euro erwirtschaftet worden war, belief sich der Zuwachs auf 16,1 Prozent. Nahezu alle Unternehmensbereiche haben trotz der in 2008 einsetzenden konjunkturellen Abkühlung hierzu beigetragen. Der Anstieg wurde dabei sowohl auf den internationalen Märkten als auch auf dem Heimatmarkt in Deutschland erreicht. Im internationalen Geschäft agierten unsere Unternehmensbereiche HOCHTIEF Americas und HOCHTIEF Asia Pacific weiterhin sehr erfolgreich. Das von HOCHTIEF Americas erzielte Umsatzvolumen betrug 8,05 Mrd. Euro (Vorjahr 6,95 Mrd. Euro). Der wesentliche Teil des Anstiegs entfällt dabei auf die zum Ende des Vorjahres akquirierte Tochtergesellschaft Flatiron. Nachdem das Unternehmen 2007 nur mit dem Umsatzanteil von einem Monat in den Konzernabschluss einbezogen worden war (58,3 Mio. Euro), trug Flatiron im gesamten Geschäftsjahr 2008 mit 854,2 Mio. Euro zu den Konzernumsatzerlösen bei. Daneben erreichte unsere US-amerikanische Tochtergesellschaft Turner einen Umsatzanstieg in Höhe von 5,2 Prozent auf 7,1 Mrd. Euro (Vorjahr 6,75 Mrd. Euro). Dabei bremste der im Jahresdurchschnitt um 6,3 Prozent schwächere USDollarkurs den in der Konzernwährung Euro ausgewiesenen Umsatzanstieg. Turner überschritt die Schwelle von zehn Mrd. US-Dollar und erlöste mit 10,45 Mrd. US-Dollar im Vergleich zum Vorjahr (9,31 Mrd. US-Dollar) um 12,2 Prozent höhere Umsätze. Auch im australisch-pazifischen Bereich setzte sich der Aufwärtstrend weiter fort. Im Unternehmensbereich HOCHTIEF Asia Pacific legten die Umsätze um 14,9 Prozent auf 6,88 Mrd. Euro (Vorjahr 5,99 Mrd. Euro) zu. Hier machte sich der deutliche Kursverfall beim australischen Dollar bemerkbar, der sich im Jahresdurchschnitt um 6,4 Prozent abgeschwächt hat und somit zu einem negativen Umsatzeffekt von nahezu einer halben Betriebswirtschaftliche Gewinn- und Verlustrechnung (In Mio. EUR) 2008 2007 306,0 (+) 15,0 44,6 354,3 (+) 22,6 39,7 %HWULHEOLFKHV(UJHEQLV(%,7$ Finanzergebnis Neutrales Ergebnis –141,0 –15,0 –15,6 – 22,6 (UJHEQLVYRU6WHXHUQ Ertragsteuern –177,9 –160,3 (UJHEQLVQDFK6WHXHUQ davon: Konzerngewinn davon: Anteile anderer Gesellschafter 175,1 167,1 140,7 200,3 Ergebnis der betrieblichen 7¦WLJNHLW + Beteiligungsergebnis – Neutrales Ergebnis + Zinsgutschrift Mrd. Euro geführt hat. Auf dem osteuropäischen Markt, der für HOCHTIEF zunehmende Bedeutung erlangt, wurde das Geschäft weiter ausgebaut und ein Umsatzvolumen von knapp einer Mrd. Euro erzielt. Der Auslandsanteil am Konzernumsatz blieb mit 86,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr unverändert und unterstreicht damit den hohen Internationalisierungsgrad des Konzerns und die Bedeutung der ausländischen Märkte für HOCHTIEF. Das Geschäft auf dem Heimatmarkt in Deutschland hat sich im abgelaufenen Geschäftsjahr ebenfalls sehr positiv entwickelt. Hier erzielte HOCHTIEF mit 2,58 Mrd. Euro einen Umsatzanstieg in Höhe von 16,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr (2,22 Mrd. Euro). Dabei haben wir unsere Aktivitäten weg vom schwierigen Markt im deutschen Hochbaugeschäft hin zum Projektentwicklungs-, Dienstleistungsund Betreibergeschäft rund um Infrastrukturprojekte, Immobilien und Anlagen entwickelt. 'HXWOLFKHU(UJHEQLVDQVWLHJLP+2&+7,().RQ]HUQ Die Ergebnisentwicklung des Konzerns zeigte trotz der weltweiten Konjunkturabkühlung im Geschäftsjahr 2008 sehr gute Zahlen. Das EHWULHEOLFKH(UJHEQLV(%,7$ verbesserte sich gegenüber dem Vorjahr (539,5 Mio. Euro) um 136,6 Mio. Euro auf 676,1 Mio. Euro. In diesem Anstieg Geschäftsbericht 2008 67 68 Geschäftsbericht 2008 um 25,3 Prozent spiegelte sich der gelungene Fortschritt bei der Restrukturierung des Unternehmensbereichs HOCHTIEF Europe wider, der im Vorjahr aufgrund erheblicher Verluste aus dem deutschen Hochbaugeschäft das Konzernergebnis deutlich belastet hatte. Daneben profitierte der Unternehmensbereich HOCHTIEF Americas von signifikanten Gewinnzuwächsen bei Turner und von dem erfreulichen Ergebnisbeitrag der Tochtergesellschaft Flatiron, die erstmals für ein volles Geschäftsjahr einbezogen wurde. Weiterhin erfolgreich entwickelte sich auch das Geschäft der Unternehmensbereiche HOCHTIEF Real Estate mit einem Anstieg im betrieblichen Ergebnis von 29,7 Prozent und HOCHTIEF Services mit einem Zuwachs von 21,8 Prozent. Der Unternehmensbereich HOCHTIEF Concessions verzeichnete im Vorjahr einen überproportional hohen Ergebnisbeitrag aus dem Bereich Airport. Dieser war insbesondere durch den positiven Effekt aus der Unternehmenssteuerreform sowie eine Sonderdividende des Flughafens Sydney beeinflusst. In der Berichtsperiode verlief das operative Geschäft unseres Flughafengeschäfts wiederum sehr positiv. Aufgrund der genannten Sondereffekte blieb das betriebliche Ergebnis von HOCHTIEF Concessions jedoch unter Vorjahr. Der Unternehmensbereich HOCHTIEF Asia Pacific leistete auch im Berichtsjahr mit 427,5 Mio. Euro einen überdurchschnittlich hohen Beitrag zum betrieblichen Ergebnis des HOCHTIEF-Konzerns. Dieser blieb jedoch leicht hinter dem Vorjahreswert (441,3 Mio. Euro) zurück. Ausschlaggebend hierfür war, dass Leighton aus Vorsichtsgründen eine Wertberichtigung auf alle börsennotierten Infrastrukturengagements auf den Börsenkurs zum 31. Dezember 2008 vorgenommen hat. Gegenläufig wirkte sich ein Entkonsolidierungserfolg aus der Einbringung der Leighton-Tochtergesellschaft Gulf Leighton L.L.C. in das assoziierte Unternehmen Al Habtoor Engineering Enterprises Co. L.L.C. aus. Aufgrund des sehr erfolgreichen operativen Geschäfts von Leighton lag das betriebliche Ergebnis von HOCHTIEF Asia Pacific trotz der Belastung durch die Wertberichtigung aber nur um 3,1 Prozent unter Vorjahr. derliche Neubewertung der bei der Equity-Bewertung des Flughafens Hamburg angesetzten latenten Steuern deutlich positiv ausgewirkt. Vor dem Hintergrund dieser im Vorjahr wirksamen Sondereinflüsse und der im Unternehmensbereich HOCHTIEF Asia Pacific vorgenommenen Wertberichtigungen auf einzelne Projektgesellschaften haben die Beteiligungsgesellschaften von HOCHTIEF aus dem operativen Geschäft heraus wiederum sehr gute Ergebnisbeiträge erwirtschaftet. Der Unternehmensbereich HOCHTIEF Asia Pacific konnte die Belastungen aus den Buchwertabschreibungen insbesondere durch deutlich höhere Ergebnisbeiträge aus Gemeinschaftsunternehmen weitgehend kompensieren. Mit 159,2 Mio. Euro blieb das Beteiligungsergebnis von HOCHTIEF Asia Pacific daher nur um 11,8 Mio. Euro hinter dem Vorjahreswert (171 Mio. Euro) zurück. Das Geschäft unseres Flughafenportfolios entwickelte sich weiterhin gut und lieferte auch im Geschäftsjahr 2008 mit 116,7 Mio. Euro (Vorjahr 162,8 Mio. Euro) einen stabilen und hohen Ergebnisbeitrag – 2008 war das zweitbeste Jahr in der Geschichte von HOCHTIEF AirPort. Der Rückgang gegenüber dem Vorjahr ist allein auf die Sondereffekte des Geschäftsjahres 2007 zurückzuführen. Das Beteiligungsergebnis blieb mit 306 Mio. Euro erwartungsgemäß hinter dem hohen, durch positive Sondereinflüsse gekennzeichneten Vorjahreswert (354,3 Mio. Euro) zurück. Im Geschäftsjahr 2007 hatten sich insbesondere die vereinnahmte Sonderdividende vom Airport Sydney sowie die im Rahmen der Unternehmenssteuerreform erfor- .RQ]HUQJHZLQQJHJHQ¾EHU9RUMDKUQRFKPDOV GHXWOLFKYHUEHVVHUW Der Erfolg des Geschäftsjahres 2008 zeigte sich in einem gegenüber dem bereits guten Vorjahreswert nochmals verbesserten (UJHEQLVYRU6WHXHUQ. Mit 520,1 Mio. Euro erreichte HOCHTIEF einen Ergebniszuwachs in Höhe von Die im neutralen Ergebnis ausgewiesenen Aufwendungen (– 15 Mio. Euro) entfielen wie im Vorjahr (– 22,6 Mio. Euro) vollständig auf Restrukturierungsaufwendungen des Unternehmensbereichs HOCHTIEF Europe. Das Finanzergebnis blieb im Geschäftsjahr 2008 mit – 141 Mio. Euro erheblich unter dem Vergleichswert des Vorjahres (– 15,6 Mio. Euro). Ausschlaggebend hierfür waren insbesondere Mittelaufnahmen bei Banken zur Finanzierung des deutlich gestiegenen Geschäftsvolumens sowie der im Vorjahr getätigten hohen Investitionen. Zudem haben wir frühzeitig auf Restriktionen bei der Beschaffung von Finanzierungsmitteln am Kapitalmarkt reagiert, die sich im Zusammenhang mit der Finanzkrise abzeichneten. Zur Sicherung der notwendigen Konzernliquidität haben wir daher die uns zur Verfügung stehenden Kreditlinien weiter in Anspruch genommen. Informationen für die Aktionäre Lagebericht Konzernabschluss .DSLWDOƃXVVUHFKQXQJ+2&+7,().RQ]HUQ (Kurzfassung)* (In Mio. EUR) 18,8 Mio. Euro – das ist ein Plus von 3,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr (501,3 Mio. Euro). Ausschlaggebend hierfür war die aufgrund des umgesetzten Restrukturierungsprogramms erfolgreich realisierte, klare Ergebnisverbesserung bei HOCHTIEF Europe. Infolge dieses Ergebnisanstiegs hat sich auch der 6WHXHUDXIwand erwartungsgemäß erhöht. Nach 160,3 Mio. Euro im Vorjahr belief er sich in der Berichtsperiode auf 177,9 Mio. Euro. Hiervon entfallen auf tatsächliche Ertragsteuern 147,3 Mio. Euro (Vorjahr 157,4 Mio. Euro) und auf latente Steuern 30,6 Mio. Euro (Vorjahr 2,9 Mio. Euro). Aufgrund des niedrigeren Ergebnisses vor Steuern im Unternehmensbereich HOCHTIEF Asia Pacific haben sich die tatsächlichen Steuern vermindert. Dem standen jedoch höhere Aufwendungen aus latenten Steuern gegenüber, die aus der Entwicklung der Bewertungsunterschiede im Geschäftsjahr 2008 resultierten. Die Steuerquote blieb mit 34,2 Prozent auf einem weiterhin niedrigen Niveau. Der moderate Anstieg gegenüber dem Vorjahr (32 Prozent) war auf die im Geschäftsjahr 2007 enthaltenen Sondereffekte im Airport-Bereich zurückzuführen, die sich mindernd auf die Steuerquote ausgewirkt hatten. Das (UJHEQLVQDFK6WHXHUQ lag mit 342,2 Mio. Euro leicht über dem hohen Vorjahreswert von 341 Mio. Euro. Einen deutlicheren Zuwachs verzeichnete dabei der darauf entfallende Konzerngewinn. Nach 140,7 Mio. Euro im Vorjahr stieg er signifikant um 24,4 Prozent beziehungsweise 34,4 Mio. Euro auf 175,1 Mio. Euro. Demgegenüber ging der auf konzernfremde Gesellschafter entfallende Anteil am Ergebnis nach Steuern deutlich zurück. Mit 167,1 Mio. Euro lag der Fremdanteil am Ergebnis um 33,2 Mio. Euro – das ist ein Rückgang um 16,6 Prozent – unter dem Vorjahreswert (200,3 Mio. Euro). Ausschlaggebend für diese Entwicklung waren die gegenüber dem Vorjahr veränderten Ergebnisbeiträge der einzelnen Unternehmensbereiche. Durch die Ergebnisverbesserungen bei Konzerngesellschaften, an denen fremde Gesellschafter nicht oder nur in geringerem Umfang beteiligt sind, und gleichzeitigen Ergebnisrückgängen bei Konzerngesellschaften mit hohen Fremdanteilsquoten hat sich der fremden Gesellschaftern zustehende Ergebnisanteil verringert. Mittelveränderung aus laufender Geschäftstätigkeit Mittelveränderung aus der Investitionstätigkeit Mittelveränderung aus der Finanzierungstätigkeit =DKOXQJVZLUNVDPH9HU¦QGHUXQJHQGHUƃ¾VVLJHQ0LWWHO )O¾VVLJH0LWWHO]XP-DKUHVende 2008 2007 266,1 609,3 – 901,3 –1.554,6 1.046,1 1.035,2 *Die vollständige Konzern-Kapitalflussrechnung finden Sie im Konzernabschluss auf Seite 129 dieses Geschäftsberichts. Den in unserer Zwischenberichterstattung zum 30. September 2008 gegenüber der ursprünglichen Prognose angehobenen Konzernausblick haben wir mit dem vorgelegten Zahlenwerk trotz der Finanzkrise in vollem Umfang erreicht. Konzernumsatz, Ergebnis vor Steuern und Konzerngewinn lagen – wie angekündigt – über den in 2007 erreichten Werten. Finanzlage .RQ]HUQ.DSLWDOƃXVVUHFKQXQJ HOCHTIEF erwirtschaftete in der 0LWWHOYHU¦QGHUXQJDXV ODXIHQGHU*HVFK¦IWVW¦WLJNHLW auch im Geschäftsjahr 2008 mit 266,1 Mio. Euro wiederum einen deutlich positiven Liquiditätszufluss. Dieser blieb jedoch hinter dem Vergleichswert des Vorjahres (609,3 Mio. Euro) zurück. Ausschlaggebend hierfür war die nochmals erhöhte Mittelbindung im Nettoumlaufvermögen. Diese resultierte insbesondere aus dem Anstieg des operativen Geschäfts und dem damit einhergehenden Anstieg der Forderungen aus dem Lieferund Leistungsverkehr. Dabei verzeichnete neben dem Unternehmensbereich HOCHTIEF Real Estate insbesondere der Unternehmensbereich HOCHTIEF Asia Pacific einen deutlichen Anstieg der Forderungen. HOCHTIEF hat im Geschäftsjahr 2008 in erheblichem Umfang in Sach- und Finanzanlagen investiert und dabei abermals die Milliardengrenze überschritten. Mit insgesamt 1,16 Mrd. Euro blieb das Gesamtvolumen an ,QYHVtitionen jedoch erwartungsgemäß unter dem Rekordwert des Vorjahres (1,77 Mrd. Euro). Auf den Erwerb von immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen entfielen in der Berichtsperiode 645,5 Mio. Euro (Vorjahr 703,2 Mio. Euro). Der Schwerpunkt der Investitionstätigkeit lag dabei erneut auf Sachinvestitionen bei Leighton. Die Realisierung der umfangreichen Infrastrukturvorhaben und das anlagenintensive Contract-Mining-Geschäft erforderten Investitionen im Umfang von 538,7 Mio. Euro (Vorjahr 638,3 Mio. Euro) im Unternehmensbereich HOCHTIEF Asia Pacific. Nach den Rekordinvestitionen des Vorjahres hat HOCHTIEF in der Berichtsperiode den Fokus auf punktuelle VerstärGeschäftsbericht 2008 kungen im Finanzanlagebereich gelegt und die Ausgaben dabei auf ein normalisiertes Maß zurückgefahren. Mit 510,5 Mio. Euro blieben die Finanzinvestitionen daher deutlich hinter dem Vorjahreswert (1,07 Mrd. Euro) zurück. Den Schwerpunkt bildeten erneut Investitionen von Leighton in Infrastrukturprojektgesellschaften und in die im Vorjahr erworbene Beteiligung an dem in der Golfregion tätigen Unternehmen Al Habtoor. Der Unternehmensbereich HOCHTIEF Asia Pacific wendete im Geschäftsjahr 2008 insgesamt 466,5 Mio. Euro für Finanzinvestitionen auf. In dem höheren Vorjahreswert von 726,6 Mio. Euro war mit 507,9 Mio. Euro der Erwerb von 45 Prozent der Anteile an Al Habtoor enthalten. HOCHTIEF Concessions investierte im abgelaufenen Geschäftsjahr 27,6 Mio. Euro (Vorjahr 130,7 Mio. Euro) in sein Beteiligungsportfolio. Der deutlich höhere Vorjahreswert stand im Zusammenhang mit der Anteilsaufstockung am Airport Sydney und dem Erwerb der Beteiligung am Flughafen Budapest. Im Unternehmensbereich HOCHTIEF Americas wurden in der Berichtsperiode mit drei Mio. Euro ebenfalls deutlich geringere Finanzinvestitionen gegenüber dem Vorjahr (191 Mio. Euro) getätigt. HOCHTIEF hatte im Vorjahr die Aktivitäten auf dem nordamerikanischen Markt auf eine breitere Basis gestellt und 178,1 Mio. Euro in die Akquisition des Tiefbauunternehmens Flatiron investiert. Der Mittelzufluss aus Anlagenabgängen von Sach- und Finanzanlagen belief sich im Geschäftsjahr 2008 auf insgesamt 422,4 Mio. Euro (Vorjahr 328,9 Mio. Euro). Gegenläufig flossen aus der Veränderung der Wertpapiere und Finanzforderungen Finanzmittel im Umfang von 148,1 Mio. Euro (Vorjahr 187,3 Mio. Euro) ab. Hier wirkte sich in der Berichtsperiode insbesondere der Zukauf von Wertpapieren unserer luxemburgischen Rückversicherungsgesellschaften aus. Im Vorjahr hatten die Gewährung von Ausleihungen zum Erwerb der Immobiliengesellschaft aurelis Real Estate und der Beteiligung am Flughafen Budapest sowie gegenläufige Einnahmen aus Wertpapierverkäufen der HOCHTIEF Aktiengesellschaft zu dem Mittelabfluss geführt. Unter Berücksichtigung der Veränderung flüssiger Mittel aus Erst- und Entkonsolidierungen in Höhe von – 19,7 Mio. Euro (Vorjahr 78 Mio. Euro) belief sich der Mittelabfluss aus der Investitionstätigkeit per Saldo auf 901,3 Mio. Euro (Vorjahr 1,55 Mrd. Euro). 70 Geschäftsbericht 2008 Der Mittelzufluss aus der )LQDQ]LHUXQJVW¦WLJNHLW blieb mit 1,05 Mrd. Euro gegenüber dem Vorjahr (1,04 Mrd. Euro) nahezu unverändert. Dabei wurden – insbesondere bei Leighton und bei der HOCHTIEF Aktiengesellschaft – erhebliche Mittel in Form von Bankkrediten, Schuldscheindarlehen, weiteren Inanspruchnahmen der syndizierten Barkreditlinie sowie durch die Begebung eines US-DollarPrivate-Placements in Höhe von insgesamt 2,24 Mrd. Euro neu aufgenommen. Zusätzlich zu den darin enthaltenen Mittelaufnahmen zur Finanzierung der Investitionen und des operativen Geschäfts standen dabei auch Maßnahmen im Mittelpunkt, die mit den Auswirkungen der Finanzkrise zusammenhängen. HOCHTIEF hat in diesem Kontext kurzfristige Tagesgeldaufnahmen im Umfang von 225,9 Mio. Euro getätigt, um eine ausreichende Liquidität zu sichern. Dem standen signifikante Tilgungen von finanziellen Verpflichtungen in Höhe von 1,09 Mrd. Euro (Vorjahr 298,7 Mio. Euro) gegenüber. Der Großteil davon entfiel mit 814,6 Mio. Euro auf Leighton. Neben erheblichen Rückzahlungen von Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten wurde die im Jahr 2003 begebene hundertjährige Anleihe im Volumen von 200 Mio. australischen Dollar im Geschäftsjahr getilgt. Zudem haben wir das durch die Finanzkrise ausgelöste niedrige Kursniveau an den Aktienmärkten genutzt, um eigene Aktien zu erwerben. Diese Transaktion führte zu einem Abfluss von finanziellen Mitteln in Höhe von 93,5 Mio. Euro. Im Vorjahr wurde aus dem Verkauf von im Bestand befindlichen eigenen Aktien ein Liquiditätszufluss von 336 Mio. Euro erzielt. Die in der Finanzierungstätigkeit enthaltenen Einzahlungen anderer Gesellschafter in das Eigenkapital beliefen sich in der Berichtsperiode auf 222,1 Mio. Euro und betrafen die bei Leighton und bei Sydney Airport Intervest realisierten Kapitalerhöhungen. Zu berücksichtigen sind in der Mittelveränderung aus der Finanzierungstätigkeit zudem die Dividendenauszahlungen – im Wesentlichen an HOCHTIEFund andere Leighton-Aktionäre – in Höhe von 234,6 Mio. Euro (Vorjahr 195,6 Mio. Euro). HOCHTIEF wies zum 31. Dezember 2008 mit 1,79 Mrd. Euro einen gegenüber dem Vorjahr (1,4 Mrd. Euro) um 385,2 Mio. Euro höheren Bestand an flüssigen Mitteln aus. Darin haben sich Wechselkursänderungen mit – 25,7 Mio. Euro (Vorjahr – 81,9 Mio. Euro) ausgewirkt. Informationen für die Aktionäre Lagebericht Konzernabschluss Der Free Cashflow verbesserte sich im Geschäftsjahr 2008 gegenüber dem Vorjahr (– 945,3 Mio. Euro) auf – 635,2 Mio. Euro. Er setzt sich zusammen aus der Mittelveränderung aus der laufenden Geschäftstätigkeit (266,1 Mio. Euro) und der Mittelveränderung aus der Investitionstätigkeit (– 901,3 Mio. Euro). Konzernfinanzierung weiterhin sichergestellt – QHXHV6FKXOGVFKHLQGDUOHKHQHUIROJUHLFKSODW]LHUW Die langfristige, breit diversifiziert aufgestellte Konzernfinanzierung ist weiterhin gesichert. Nach dem im Vorjahr bereits erfolgreich refinanzierten großen syndizierten Avalkreditvertrag, der eines der zentralen Finanzierungsinstrumente des HOCHTIEF-Konzerns darstellt, konnten im Berichtsjahr zwei weitere Schuldscheindarlehen erfolgreich platziert werden. Trotz der sich weiterhin schwierig entwickelnden Finanzund Kapitalmärkte, auf denen eine Beruhigung nicht abzusehen ist, ist es uns gelungen, im Juli 2008 zwei neue Schuldscheindarlehen über insgesamt 250 Mio. Euro abzuschließen. Hierbei sind insbesondere die Laufzeiten von fünf und sieben Jahren hervorzuheben. Derlei lange Laufzeiten sind inzwischen nahezu nicht mehr erreichbar. Zur langfristigen Versorgung mit Kreditmitteln stellen beide Tranchen daher einen weiteren wesentlichen Teil der Konzernfinanzierung sicher. Weiterhin ist auch die Ausdehnung der Laufzeitenbänder von großer Bedeutung, um Fälligkeitskonzentrationen zu vermeiden. Das Fälligkeitsprofil der wichtigsten HOCHTIEF-Finanzierungen konnte somit erneut verlängert werden, nämlich auf die Jahre 2013 und 2015. Ein weiterer wichtiger Aspekt bei der Auswahl des Finanzierungsinstruments Schuldschein war die Diversifizierung der Konzernkreditgeber, die wir nochmals vergrößert haben. Der Schuldschein konnte mit erfreulich großer Nachfrage außerhalb des HOCHTIEF-Kernbankenkreises vermarktet werden, was eine Aufstockung des Darlehensbetrags auf letztlich 250 Mio. Euro erlaubte. Hierdurch verringert sich erneut die Abhängigkeit vom klassischen Bankensektor, der sich nach wie vor mehr als zurückhaltend bei der Kreditvergabe zeigt. Die Dokumentation basiert dabei im Wesentlichen auf den syndizierten Verträgen. Neue vertragliche Bedingungen (Financial Covenants) mussten nicht eingegangen werden. Die erzielten und für die langen Laufzeiten von fünf und sieben Jahren sehr attraktiven Darlehenskonditionen spiegeln erneut die einwandfreie und nachhaltig gute Bonität des HOCHTIEF-Konzerns auf den Kreditmärkten wider. Darüber hinaus konnten wir im abgelaufenen Jahr die wesentlichen bilateralen Aval- und Barkreditlinien prolongieren. Sie dienen dazu, den Konzern kurzfristig mit Liquidität zu versorgen, und haben eine überwiegend einjährige Laufzeit. Erfreulich ist bei diesen kurzfristigen Barkreditfazilitäten insbesondere, dass wir zum Ende des Berichtsjahres Verhandlungen mit neuen Kreditgebern aufnehmen konnten. Wir sind zuversichtlich, trotz der anhaltend ungünstigen Situation an den weltweiten Kapitalmärkten auch hier weitere neue Kredite für den HOCHTIEF-Konzern sichern zu können. Neben diese zentralen Konzernfinanzierungen treten im Einzelfall projektbezogene Kredite, die ausschließlich abgeschlossen werden, um einzelne Projekte kurzfristig zu finanzieren. Diese erlauben keinen regelmäßigen Rückgriff auf den Konzern, sondern sind nur auf den jeweils finanzierten Projekten besichert. Die individuell vereinbarten Projektfinanzierungen sichern uns größtmögliche Flexibilität, zum Beispiel in Bezug auf die Ablösung bei einem vorzeitigen Projektverkauf an den Endinvestor. Die außereuropäischen Unternehmensbereiche haben darüber hinaus eigene Finanzierungen vor Ort. So haben Turner und Flatiron nach wie vor eine Bondingfazilität von 4,76 Mrd. US-Dollar in den USA, die jederzeit auf fünf Mrd. US-Dollar aufgestockt werden kann. Diese sichert eine langfristige Herauslegung der lokalen Absicherungen von Bauaufträgen. Dies ist insbesondere vor dem Hintergrund der geplanten Infrastrukturprogramme der neuen US-Regierung ein wichtiger Finanzierungsbestandteil. Flatiron hat zudem eine neue bilaterale, kurzfristige Barkreditlinie zur Sicherstellung der lokalen Finanzierung abschließen können. Auch der Leighton-Konzern ist in Australien über eigene, langfristige Kreditverträge und ergänzende Projektfinanzierungen langfristig ausreichend finanziert. Die Finanzierungsbasis wurde im Berichtsjahr bei Leighton zusätzlich noch über die sehr erfolgreiche Kapitalerhöhung weiter gestärkt. Geschäftsbericht 2008 Konzernbilanz in Mrd. Euro Immaterielle Vermögenswerte, Sachanlagen, Investment Properties 1,65 Finanzanlagen 2,10 Übrige Vermögenswerte und latente Steuern 0,65 1,57 2,86 3,00 (LJHQNDSLWDO 0,44 2,02 0,67 1,90 0,09 0,72 0,35 Rückstellungen 1,40 Verbindlichkeiten 0,76 Latente Steuern Rückstellungen 5,10 Wertpapiere und flüssige Mittel 2,60 2,17 6,09 2008 2007 2008 4,23 .XU]IULVWLJH6FKXOGHQ 0,08 Vorräte, Forderungen und übrige Vermögenswerte Kurzfristige Vermögenswerte 3DVVLYD Langfristige 6FKXOGHQ Langfristige Vermögenswerte $NWLYD Verbindlichkeiten 5,07 2007 Vermögenslage 2SHUDWLYHV:DFKVWXPVFKOXJVLFKLQGHXWOLFK gestiegener Bilanzsumme nieder HOCHTIEF ist im Geschäftsjahr 2008 operativ deutlich gewachsen und hat dabei die Stellung seiner Einheiten in den jeweiligen Marktsegmenten weiter gestärkt. Dabei lag das Hauptaugenmerk auf der Integration, dem Ausbau des operativen Geschäfts und der Stärkung der Rentabilität von im Vorjahr neu erworbenen Geschäftsfeldern und Beteiligungsgesellschaften. Die Bilanzsumme hat sich daher in 2008 erneut kräftig erhöht und betrug zum Stichtag 31. Dezember 2008 insgesamt 12,1 Mrd. Euro. Gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreswert von 10,66 Mrd. Euro ist das ein deutlicher Anstieg um 1,44 Mrd. Euro beziehungsweise 13,5 Prozent. Die langfristigen Vermögenswerte lagen dabei mit 4,4 Mrd. Euro und einem Anstieg in Höhe von 140,5 Mio. Euro um 3,3 Prozent über dem Vergleichswert des Vorjahres (4,26 Mrd. Euro). Nachdem im Vorjahr die immateriellen Vermögenswerte aufgrund der Aktivierung von Firmenwerten aus Beteiligungserwerben auf 505,1 Mio. Euro gestiegen waren, ging der Bestand zum Jahresende 2008 auf 482,7 Mio. Euro leicht zurück. Dieser Rückgang ist im Wesentlichen auf die ergebniswirksame Verteilung der bei Erwerb von Flatiron im Auftragsbestand enthaltenen Ergebnisreserven zurückzuführen. Die aus den Beteiligungserwerben resultierenden Geschäfts- oder Firmenwerte beliefen sich zum Bilanzstichtag auf 407,8 Mio. Euro (Vorjahr 406,5 Mio. Euro). Daneben werden in den immateriellen Vermögenswerten vor allem Konzessionen und Nutzungsrechte ausgewiesen. Der Bestand an Sachanlagen hat sich aufgrund der höheren Leistungserbringung und der dazu erforderlichen Kapazitätsausstattung – insbesondere 72 Geschäftsbericht 2008 in den Unternehmensbereichen HOCHTIEF Europe und HOCHTIEF Asia Pacific – um 92,8 Mio. Euro auf 1,12 Mrd. Euro erhöht. Die im Wesentlichen im Unternehmensbereich HOCHTIEF Real Estate gehaltenen Investment Properties blieben mit 42,9 Mio. Euro gegenüber dem Jahresendstand 2007 (41,2 Mio. Euro) nahezu unverändert. Nachdem das Finanzanlagevermögen durch den deutlichen Ausbau des Beteiligungsportfolios zum Ende des Vorjahres auf den Wert von 2,02 Mrd. Euro gestiegen war, ergab sich im Geschäftsjahr 2008 erneut ein leichter Anstieg um 80,9 Mio. Euro auf 2,1 Mrd. Euro. Dabei hat sich der Bestand an Finanzanlagen, die at Equity bewertet werden, insbesondere durch Zukäufe bei Leighton um 206,5 Mio. Euro auf 1,67 Mrd. Euro erhöht. Demgegenüber verminderten sich die übrigen Finanzanlagen um 125,6 Mio. Euro auf 430,1 Mio. Euro. Wesentlicher Grund hierfür waren die Wertberichtigungen im Zuge der Marktbewertung börsennotierter Projektgesellschaften im Unternehmensbereich HOCHTIEF Asia Pacific. Die Finanzforderungen blieben mit 352,7 Mio. Euro nahezu auf Vorjahresniveau (365,2 Mio. Euro). Darin sind hauptsächlich die Ausleihungen im Umfang von 309 Mio. Euro enthalten, die im Zusammenhang mit den Beteiligungserwerben am Flughafen Budapest und an der Immobiliengesellschaft Aurelis Asset GmbH gewährt wurden. Die aktivisch ausgewiesenen Guthaben in Pensionsfonds haben sich aufgrund der Finanzkrise und des daher gesunkenen Pensionsvermögens von 89 Mio. Euro auf 46,1 Mio. Euro vermindert. Damit sind auch zum Geschäftsjahresende 2008 wesentliche Teile der Pensionsverpflichtungen durch Planvermögen gedeckt. Insgesamt sind die sonstigen Forderungen und sonstigen Vermögenswerte um 35,2 Mio. Euro auf 95,8 Mio. Euro zurückgegangen. Die aktivisch ausgewiesenen latenten Steuern erhöhten sich gegenüber dem Vorjahr (169,4 Mio. Euro) um 35,3 Mio. Euro auf 204,7 Mio. Euro. Der Anstieg steht im Zusammenhang mit der erfolgsneutralen Bewertung von Wertpapieren und Pensionsverpflichtungen und betrifft vorrangig den Unternehmensbereich HOCHTIEF Americas. Der sehr starke Anstieg der NXU]IULVWLJHQ9HUP¸JHQVwerte um 1,3 Mrd. Euro (20,3 Prozent) auf 7,7 Mrd. Euro spiegelt den im Vergleich zum Ende des vorigen Geschäftsjahres (6,4 Mrd. Euro) forcierten Ausbau des operativen Geschäfts in 2008 wider. Die daraus resultierenden Forderungen aus Lieferungen und Leistungen erhöhten sich um Informationen für die Aktionäre Lagebericht Konzernabschluss 952,1 Mio. Euro beziehungsweise 25,7 Prozent auf 4,64 Mrd. Euro (Vorjahr 3,69 Mrd. Euro). Dabei weisen alle Unternehmensbereiche einen höheren Forderungsbestand aus. Die sonstigen Forderungen und Vermögenswerte verminderten sich um 140,7 Mio. Euro auf einen Jahresendbestand von 171 Mio. Euro (Vorjahr 311,7 Mio. Euro). Der wesentliche Teil des Rückgangs steht im Zusammenhang mit dem Zahlungseingang aus dem im Vorjahr erfolgten Verkauf der Anteile am Infrastrukturprojekt Vespucio Norte Express. Der Bestand der Wertpapiere hat sich im Verlauf des Geschäftsjahres 2008 um 43 Mio. Euro auf 809,4 Mio. Euro erhöht. Der überwiegende Teil davon entfällt auf festverzinsliche Wertpapiere und Anteile an Rentenfonds. Der zum Jahresende ausgewiesene Bestand an flüssigen Mitteln hat sich mit 1,79 Mrd. Euro gegenüber dem Vorjahr (1,4 Mrd. Euro) um 385,2 Mio. Euro kräftig erhöht. Aufgrund der Finanzkrise, die sich im Verlauf des Geschäftsjahres 2008 verschärfte, und der daraus zu erwartenden Schwierigkeiten bei der Liquiditätsversorgung an den Kreditmärkten hat HOCHTIEF frühzeitig reagiert und noch zur Verfügung stehende Refinanzierungslinien ausgeübt. Das zum 31. Dezember 2008 ausgewiesene (LJHQNDSLWDO lag mit 2,86 Mrd. Euro um 139,4 Mio. Euro unter dem Vorjahreswert (drei Mrd. Euro). Das Ergebnis nach Steuern wirkte sich mit 342,2 Mio. Euro erhöhend im Konzerneigenkapital aus. Dazu kommen übrige neutrale Veränderungen in Höhe von 124,8 Mio. Euro, die im Wesentlichen aus dem Kauf eigener Aktien (– 93,5 Mio. Euro) sowie Kapitaleinzahlungen (222,1 Mio. Euro) fremder Gesellschafter bei Leighton und bei der Holdinggesellschaft des Flughafens Sydney resultierten. Gegenläufig minderten erfolgsneutrale Veränderungen aus der Währungsumrechnung, aus der Marktbewertung von Finanzinstrumenten sowie aus der Veränderung der versicherungsmathematischen Gewinne und Verluste das Eigenkapital um 371,8 Mio. Euro. Der weitaus größte Teil dieser Minderung entfiel dabei auf die erfolgsneutrale Marktbewertung bei Finanzinstrumenten, deren Kurse aufgrund der Auswirkungen der Finanzkrise deutlich rückläufig waren. Dazu kommen Dividendenausschüttungen an die HOCHTIEF-Aktionäre und andere Gesellschafter, die zu einem Rückgang des Eigenkapitals um 234,6 Mio. Euro führten. Konzerneigenkapitals haben dazu geführt, dass die Eigenkapitalquote auf 23,6 Prozent (Vorjahr 28,2 Prozent) zurückging. DieODQJIULVWLJHQ6FKXOGHQerhöhten sich zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2008 um 595,2 Mio. Euro auf 2,43 Mrd. Euro (Vorjahr 1,83 Mrd. Euro). Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen stiegen – insbesondere bei Turner – von 29 Mio. Euro auf 76,7 Mio. Euro. HOCHTIEF hat wesentliche Teile der Pensionsverpflichtungen durch die in Vorjahren vorgenommene Ausgliederung von Vermögen in Pensionsfonds gedeckt. Durch das im Zusammenhang mit der Finanzkrise rückläufige Vermögen der Pensionsfonds weist HOCHTIEF aber zum 31. Dezember 2008 entsprechend höhere Pensionsverpflichtungen in der Bilanz aus. Daneben sind die anderen langfristigen Rückstellungen um 41,8 Mio. Euro auf 358,2 Mio. Euro gestiegen. Sie betreffen, wie im Vorjahr, vorrangig den Personal- und Versicherungsbereich. Die langfristigen Finanzverbindlichkeiten haben sich um 354,4 Mio. Euro auf 1,68 Mrd. Euro erhöht. Darin sind außer den von Leighton begebenen Anleihen vorrangig Kreditaufnahmen bei Kreditinstituten sowie die Inanspruchnahmen von Schuldscheindarlehen und der syndizierten Barkreditlinie zur langfristigen Liquiditätssicherung des Konzerns enthalten. Die NXU]IULVWLJHQ6FKXOGHQ stiegen ebenfalls deutlich an und beliefen sich zum Geschäftsjahresende 2008 auf 6,81 Mrd. Euro – das ist ein Anstieg um 986,6 Mio. Euro gegenüber dem Stand zum 31. Dezember 2007 (5,83 Mrd. Euro). Maßgeblichen Anteil an diesem Zuwachs hatten die Finanzverbindlichkeiten, die sich von 642,7 Mio. Euro um 605,6 Mio. Euro auf 1,25 Mrd. Euro erhöhten. Hierin wirkten sich im Wesentlichen kurzfristige Kreditaufnahmen des Unternehmensbereichs HOCHTIEF Real Estate zur Finanzierung des Projektentwicklungsgeschäfts sowie Tagesgeldaufnahmen der Unternehmenszentrale zur Sicherstellung der Konzernliquidität aus. Daneben stiegen die Verbindlichkeiten aus dem Liefer- und Leistungsverkehr um 418,4 Mio. Euro auf 4,56 Mrd. Euro (Vorjahr 4,14 Mrd. Euro). Das gewachsene Geschäftsvolumen führte insbesondere in den Unternehmensbereichen HOCHTIEF Americas und HOCHTIEF Europe zum Ausweis höherer Verbindlichkeiten am Geschäftsjahresende. Die mit dem Konzernwachstum einhergehende Bilanzverlängerung und die gleichzeitige leichte Verminderung des Geschäftsbericht 2008 73 Eine Zukunft für die Vergangenheit: Altes zu bewahren ist selbstverständlich für das Traditionsunternehmen HOCHTIEF. Wer geerbte Möbelstücke pflegt und erhält, holt die Geschichte in das eigene Wohnzimmer. Es gehört viel Arbeit dazu, alte Dinge detailgetreu zu erneuern. Der Lohn sind Werte, die bleiben. Und neue Erinnerungen für morgen. Gewachsene Strukturen mit neuem Gesicht: In Essen restauriert HOCHTIEF Construction die alte Tuchmacherei aus dem Jahr 1724. Hier entsteht das „Uferpalais“ an der Ruhr mit 36 modernen Eigentumswohnungen, die auch energietechnisch auf dem neuesten Stand sind. Bei dem Projekt spielt der Erhalt der historischen Strukturen eine große Rolle: Das Gebäude wird in enger Abstimmung mit der Denkmalschutzbehörde realisiert. Die gesamte Fassade bleibt original erhalten – so werden Bestehendes und Neues optimal verknüpft. Geschäftsbericht 2008 Informationen für die Aktionäre Lagebericht Konzernabschluss Erläuterungen zur Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage der +2&+7,()$NWLHQJHVHOOVFKDIW+ROGLQJ 'LH+2&+7,()$NWLHQJHVHOOVFKDIWI¾KUWGLH8QWHU QHKPHQVEHUHLFKHGHV+2&+7,().RQ]HUQVDOV VWUDWHJLVFKH0DQDJHPHQW+ROGLQJ,QVRIHUQLVWGDV (UJHEQLVGHU+2&+7,()$NWLHQJHVHOOVFKDIWYRUDOOHP durch das Beteiligungsergebnis sowie durch Erlöse XQG$XIZHQGXQJHQEHVWLPPWGLHLP=XVDPPHQKDQJ PLWGHU$XV¾EXQJGHU+ROGLQJIXQNWLRQHQVWHKHQ %LODQ]GHU+2&+7,()$NWLHQJHVHOOVFKDIW (Kurzfassung) Der Jahresabschluss der HOCHTIEF Aktiengesellschaft ist nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuchs (HGB) und des Aktiengesetzes (AktG) aufgestellt und vom Abschlussprüfer Deloitte & Touche GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen worden. Die Bekanntmachung des Jahresabschlusses und des Lageberichts der HOCHTIEF Aktiengesellschaft für das Geschäftsjahr 2008 erfolgt im elektronischen Bundesanzeiger. 8PODXIYHUP¸JHQ Vorräte, übrige Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände Finanzmittel *HZLQQXQG9HUOXVWUHFKQXQJGHU+2&+7,() $NWLHQJHVHOOVFKDIW.XU]IDVVXQJ (In Mio. EUR) 2008 2007 Umsatzerlöse Veränderung des Bestands an nicht abgerechneten Bauarbeiten Sonstige betriebliche Erträge Materialaufwand Personalaufwand Abschreibungen Sonstige betriebliche Aufwendungen Ergebnis Finanzanlagen Zinsergebnis Abschreibungen auf Finanzanlagen und auf Wertpapiere des Umlaufvermögens Ergebnis der gewöhnlichen *HVFK¦IWVW¦WLJNHLW Steuern vom Einkommen und vom Ertrag -DKUHV¾EHUVFKXVV Gewinnvortrag Veränderung der Gewinnrücklagen Bilanzgewinn 195,0 150,4 0,7 95,4 –116,9 – 83,2 – 6,2 – 0,4 379,8 – 96,7 – 99,7 – 7,5 –112,8 182,8 –17,5 –136,4 44,6 8,4 – 35,1 – 205,2 37,3 – 4,3 32,6 – 32,5 –1,9 4,6 83,6 31.12.2007 42,7 1.853,9 45,9 1.515,0 $NWLYD 908,7 905,0 985,3 648,2 Eigenkapital Rückstellungen Verbindlichkeiten 3DVVLYD 1.489,4 388,7 1.832,2 1.482,4 438,5 1.273,5 (In Mio. EUR) $QODJHYHUP¸JHQ Immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen Finanzanlagen Ertragslage Das Ergebnis des Einzelabschlusses der HOCHTIEF Aktiengesellschaft wird maßgeblich von den Beteiligungsergebnissen sowie durch Erlöse und Aufwendungen im Zusammenhang mit der Holdingfunktion bestimmt. Finanz- und Vermögenslage Die Finanz- und Vermögenslage der HOCHTIEF Aktiengesellschaft ist aufgrund ihrer Holdingfunktion durch die Finanzanlagen und Forderungen gegen verbundene Unternehmen geprägt, die sich auf 68,5 Prozent (Vorjahr 71,9 Prozent) der Bilanzsumme belaufen. Das gezeichnete Kapital der HOCHTIEF Aktiengesellschaft in Höhe von 179,2 Mio. Euro ist unverändert eingeteilt in 70 000 000 nennwertlose Stückaktien. Aufgrund des Erwerbs eigener Aktien wurde entsprechend den gesetzlichen Vorschriften die Rücklage für eigene Anteile in Höhe des Buchwerts der eigenen Anteile von 186,9 Mio. Euro durch Umbuchung aus den anderen Gewinnrücklagen gebildet. Das Eigenkapital erreichte einen Anteil von 40,1 Prozent (Vorjahr 46,4 Prozent) an der Bilanzsumme. Geschäftsbericht 2008 Die Verbindlichkeiten enthalten mit 200 Mio. Euro im Jahr 2004 gewährte Schuldscheindarlehen mit einer Ursprungslaufzeit von fünf Jahren und einem fünfprozentigen Zinskupon. Am 4. Juli 2008 wurden zwei weitere Schuldscheindarlehen abgeschlossen. Davon hat eines einen Nominalwert von 200 Mio. Euro mit einer Laufzeit von fünf Jahren, das zweite beläuft sich auf nominal 50 Mio. Euro und hat eine Laufzeit von sieben Jahren. Beide Darlehen werden mit dem Sechsmonats-EURIBOR jeweils zuzüglich einer angemessenen Marge verzinst. Darüber hinaus ist hier mit 477 Mio. Euro die Inanspruchnahme einer syndizierten Barkreditlinie mit einem Gesamtvolumen von 600 Mio. Euro ausgewiesen. $QJDEHQJHP¦¡i$EV1UXQG$EV EH]LHKXQJVZHLVHi$EV1UXQG$EV+*% Das gezeichnete Kapital der HOCHTIEF Aktiengesellschaft in Höhe von 179.200 Tsd. Euro ist unverändert eingeteilt in 70 000 000 nennwertlose Stückaktien. Der auf die einzelne Aktie entfallende anteilige Betrag des Grundkapitals beträgt 2,56 Euro. Die HOCHTIEF Aktiengesellschaft weist für das Geschäftsjahr 2008 einen Jahresüberschuss in Höhe von 97,9 Mio. Euro aus. Aus dem Bilanzgewinn des Vorjahres ist gemäß Hauptversammlungsbeschluss vom 8. Mai 2008 eine Einstellung in die anderen Gewinnrücklagen in Höhe von 32,5 Mio. Euro vorgenommen worden. Unter Einbeziehung des Gewinnvortrags (32,6 Mio. Euro) ergibt sich ein Bilanzgewinn in Höhe von 98 Mio. Euro. Die CARIÁTIDE S. A., Avda. Pio XII n° 102, 28036 Madrid, Spanien, hat unter Bezugnahme auf die Regelung in § 21 Abs. 1 WpHG mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an der HOCHTIEF Aktiengesellschaft am 24. April 2007 25,08 Prozent betragen hat. Dieselbe Mitteilung hat die ACS, Actividades de Construcción y Servicios, S.A., Avda. Pio XII n° 102, 28036 Madrid, Spanien, gemacht, und zwar verbunden mit dem Hinweis, dass diese Stimmrechte von der CARIÁTIDE S.A. gehalten werden und ihr über ihre Beteiligung an der CARIÁTIDE S.A. nach § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 WpHG zuzurechnen sind. *HZLQQYHUZHQGXQJVYRUVFKODJGHV9RUVWDQGV Vorstand und Aufsichtsrat schlagen vor, zu beschließen: Der Bilanzgewinn der HOCHTIEF Aktiengesellschaft des Geschäftsjahres 2008 in Höhe von 98.000.000,– Euro wird zur Ausschüttung einer Dividende von 1,40 Euro je dividendenberechtigter Stückaktie verwendet, und der aus dem Bilanzgewinn auf nicht dividendenberechtigte Aktien entfallende Betrag, das sind 9.799.584,20 Euro, wird auf neue Rechnung vorgetragen. Die Dividende ist am Tag nach der Hauptversammlung zahlbar. Bis zur Hauptversammlung kann sich die Zahl der dividendenberechtigten Stückaktien verändern. In diesem Fall wird bei unveränderter Ausschüttung von 1,40 Euro je dividendenberechtigter Stückaktie der Hauptversammlung ein entsprechend angepasster Gewinnverwendungsvorschlag unterbreitet. 76 Geschäftsbericht 2008 Die Kapitalrücklage enthält das Aufgeld aus der Ausgabe von Aktien durch die HOCHTIEF Aktiengesellschaft. Dem Vorstand sind keine Beschränkungen, die Stimmrechte oder die Übertragung von Aktien betreffen, bekannt. Aktien mit Sonderrechten, die Kontrollbefugnisse verleihen, existieren nicht. Es ist dem Vorstand nicht bekannt, dass Arbeitnehmer am Kapital beteiligt sind und ihre Kontrollrechte nicht unmittelbar ausüben. Gesetzliche Vorschriften über die Ernennung und Abberufung der Mitglieder des Vorstands und über die Änderung der Satzung finden sich in den §§ 84, 85 AktG beziehungsweise §§ 179, 133 AktG. Nach § 7 Abs. 1 der Satzung besteht der Vorstand mindestens aus drei Personen. § 23 Abs. 1 der Satzung bestimmt, dass die Beschlüsse der Hauptversammlung mit einfacher Mehrheit der abgegebenen Stimmen gefasst werden, sofern nicht das Gesetz zwingend etwas anderes bestimmt. Soweit das Gesetz außer der Stimmenmehrheit eine Mehrheit des bei der Beschlussfassung vertretenen Kapitals verlangt, genügt nach § 23 Abs. 3 der Satzung die einfache Mehrheit, sofern nicht zwingend eine andere Mehrheit vorgeschrieben ist. Informationen für die Aktionäre Lagebericht Konzernabschluss Der Vorstand ist gemäß § 4 Abs. 5 der Satzung ermächtigt, das Grundkapital bis zum 17. Mai 2010 mit Zustimmung des Aufsichtsrats durch Ausgabe neuer, auf den Inhaber lautender Stückaktien gegen Bar- und/oder Sacheinlagen einmal oder mehrmals um bis zu insgesamt 53.760 Tsd. Euro zu erhöhen (genehmigtes Kapital I). Die weiteren Einzelheiten ergeben sich aus der vorgenannten Satzungsbestimmung. Das Grundkapital der Gesellschaft ist gemäß § 4 Abs. 4 der Satzung um bis zu 38.400 Tsd. Euro, eingeteilt in bis zu Stück 15 000 000 auf den Inhaber lautende Stückaktien bedingt erhöht (bedingtes Kapital). Die Einzelheiten ergeben sich aus der vorgenannten Satzungsbestimmung. Ermächtigung zum Aktienrückkauf: Durch Beschluss der Hauptversammlung vom 8. Mai 2008 ist die Gesellschaft gemäß § 71 Abs. 1 Nr. 8 AktG ermächtigt worden, eigene Aktien zu erwerben. Diese Ermächtigung gilt bis zum 7. November 2009. Sie ist insgesamt auf einen Anteil von zehn Prozent des im Zeitpunkt der Beschlussfassung der Hauptversammlung bestehenden Grundkapitals beschränkt, wobei eigene Aktien in einem Umfang von höchstens fünf Prozent des im Zeitpunkt der Beschlussfassung der Hauptversammlung bestehenden Grundkapitals durch den Einsatz von Call-Optionen erworben werden dürfen. Die Ermächtigung kann unmittelbar durch die Gesellschaft oder durch von der Gesellschaft beauftragte Dritte ausgeübt werden und erlaubt den Erwerb eigener Aktien im ganzen Umfang oder in Teilbeträgen sowie den einmaligen oder mehrmaligen Erwerb. Der Erwerb eigener Aktien kann über die Börse oder mittels eines an sämtliche Aktionäre gerichteten öffentlichen Kaufangebots oder durch die Ausgabe von Andienungsrechten an die Aktionäre oder durch den Einsatz von Call-Optionen erfolgen. Die Bedingungen für den Erwerb werden im Beschluss weiter spezifiziert. Der Vorstand ist durch den Beschluss der Hauptversammlung vom 8. Mai 2008 ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats bei einer Veräußerung erworbener eigener Aktien durch ein Angebot an alle Aktionäre den Inhabern der von der Gesellschaft oder einem ihrer nachgeordneten Konzernunternehmen eventuell ausgegebenen Options- und/oder Wandelanleihen ein Bezugsrecht auf die Aktien zu gewähren. Der Vorstand ist weiter ermächtigt, erworbene eigene Aktien mit Zustimmung des Aufsichtsrats in anderer Weise als über die Börse oder durch ein Angebot an sämtliche Aktionäre zu veräußern, wenn die Aktien gegen Barzahlung zu einem Preis veräußert werden, der den Börsenkurs von Aktien der Gesellschaft gleicher Ausstattung zum Zeitpunkt der Veräußerung nicht wesentlich unterschreitet. Der Vorstand der HOCHTIEF Aktiengesellschaft ist ferner unter den nachstehenden Voraussetzungen ermächtigt, erworbene eigene Aktien mit Zustimmung des Aufsichtsrats Dritten in anderer Weise als über die Börse oder mittels Angebot an sämtliche Aktionäre anzubieten und zu übertragen. Dies kann im Rahmen des Erwerbs von Unternehmen oder Beteiligungen daran oder von Unternehmensteilen oder im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen geschehen. Dies ist außerdem zulässig zur Einführung von Aktien der Gesellschaft an ausländischen Börsen, an denen sie bisher nicht zum Handel zugelassen sind. Außerdem dürfen die Aktien Personen zum Erwerb angeboten werden, die im Arbeitsverhältnis zu der Gesellschaft oder einem mit ihr verbundenen Unternehmen stehen oder standen. Außerdem dürfen die Aktien den Inhabern der von der Gesellschaft oder einem nachgeordneten Konzernunternehmen der Gesellschaft gemäß der Ermächtigung durch die Hauptversammlung vom 18. Mai 2005 (TOP 10) begebenen Options- und/oder Wandelanleihen bei Ausübung ihrer Options- und/oder Wandlungsrechte und/oder -pflichten gewährt werden. Das gesetzliche Bezugsrecht der Aktionäre auf diese eigenen Aktien wird gemäß §§ 71 Abs. 1 Nr. 8, 186 Abs. 3, 4 AktG insoweit ausgeschlossen, wie diese Aktien gemäß der vorstehenden Ermächtigung verwendet werden. Weiterhin wird der Vorstand ermächtigt, die erworbenen eigenen Aktien mit Zustimmung des Aufsichtsrats einzuziehen, ohne dass die Einziehung und ihre Durchführung eines weiteren Hauptversammlungsbeschlusses bedürfen. Die Bedingungen der Bezugsrechtsgewährung, Veräußerung, Übertragung beziehungsweise Einziehung der eige- Geschäftsbericht 2008 77 nen Aktien werden in dem Beschluss der Hauptversammlung weiter spezifiziert. Die HOCHTIEF Aktiengesellschaft hat am 24. Oktober 2007 mit einem internationalen Bankenkonsortium einen langfristigen Rahmenavalkreditvertrag mit einer Kreditsumme von zwei Mrd. Euro und den bereits früher geschlossenen Barkreditvertrag mit einer Kreditsumme von 600 Mio. Euro sowie eine weitere, bereits früher geschlossene Garantiefazilität mit einer Kreditsumme von 291,5 Mio. Euro in jeweils neuer Fassung geschlossen. Die Kreditverträge enthalten inhaltlich identische Change-of-ControlBestimmungen. Danach können die jeweiligen Kreditgeber (nachdem mit dem Kreditnehmer zuvor Verhandlungen zur Fortführung der Kredite, die unter Berücksichtigung der Kreditwürdigkeit der Person des Übernehmers, der Gefahr eventueller Änderungen der Unternehmensstrategie und eventueller Beschränkungen der Kreditgeber bei der Kreditvergabe zu führen sind, ergebnislos geblieben sind) ihre Kreditengagements unter der nachfolgend genannten Voraussetzung beenden. Diese Voraussetzung tritt ein, wenn eine Person oder eine Gruppe von Personen im Wege abgestimmten Verhaltens die Kontrolle im Sinne von § 29 Abs. 2 WpÜG über den Kreditnehmer erlangt. Die Erklärung zur Beendigung des Kreditengagements kann bis zum Ablauf von 70 Tagen nach Kenntniserlangung der HOCHTIEF Aktiengesellschaft vom Eintritt der vorgenannten Voraussetzung unter Berücksichtigung von einer Mindestbedenkzeit von zehn Tagen von den Kreditgebern abgegeben werden. Die HOCHTIEF Aktiengesellschaft hat mit zwei Kreditinstituten am 24. Mai 2004 jeweils einen Schuldschein-Darlehensvertrag über jeweils 100 Mio. Euro geschlossen. Diese Verträge beziehungsweise diese Darlehensforderungen können von den Darlehensgläubigern außerordentlich gekündigt werden, wenn mindestens 50 Prozent des Grundkapitals der HOCHTIEF Aktiengesellschaft von einem oder mehreren anderen Unternehmen übernommen werden oder auf andere Weise die Kontrolle über die HOCHTIEF Aktiengesellschaft auf ein oder mehrere andere Unternehmen übergeht. 78 Geschäftsbericht 2008 Die HOCHTIEF Aktiengesellschaft hat am 8. Juli 2008 mit einem inländischen Kreditinstitut einen Rahmenkreditvertrag über 50 Mio. Euro geschlossen. Im Fall eines Kontrollwechsels kann dieser Kreditvertrag nach Ablauf einer Frist von 60 Tagen gekündigt werden, falls über die Fortführung des Kreditrahmens keine Einigung erzielt wurde. Kontrollwechsel im vorgenannten Sinne bedeutet, dass eine Person allein oder mit anderen Personen gemeinsam handelnd Kontrolle über den Kreditnehmer erwirbt, vorausgesetzt, dass diese Person oder diese Personen zum Zeitpunkt des Abschlusses des Vertrags nicht Gesellschafter des Kreditnehmers waren. Bei den Fortführungsverhandlungen sind als Kriterien die Bonität des Erwerbers, das Risiko potenzieller Änderungen der strategischen Ausrichtung des Kreditnehmers aufgrund des Kontrollwechsels sowie alle sonstigen berechtigten Interessen des Kreditgebers zu berücksichtigen. Die HOCHTIEF Aktiengesellschaft hat mit einem inländischen Kreditinstitut am 4. Juli 2008 zwei Schuldschein-Darlehensverträge über 50 Mio. Euro und 200 Mio. Euro geschlossen. Im Fall eines Kontrollwechsels ist die HOCHTIEF Aktiengesellschaft zur vorzeitigen Rückzahlung der Darlehen verpflichtet, falls sie als Darlehensnehmerin und der Darlehensgeber nicht binnen 60 Tagen ab Mitteilung des Kontrollwechsels eine Einigung über die Fortführung des Darlehens erzielt haben und der Darlehensgeber die vorzeitige Rückzahlung binnen zehn Tagen nach Ablauf der 60-Tage-Frist verlangt. Kontrollwechsel im vorgenannten Sinne bedeutet den Erwerb der Kontrolle an der HOCHTIEF Aktiengesellschaft im Sinne von § 29 Abs. 2 WpÜG durch eine Person oder eine Personengruppe in abgestimmtem Verhalten im Sinne von § 30 Abs. 2 WpÜG. Die HOCHTIEF Aktiengesellschaft hat am 23. Oktober 2007 mit vier US-Surety-Gesellschaften zur Absicherung der von diesen bereitgestellten Bonding-Linie in Höhe von fünf Mrd. US-Dollar eine „General Counter Indemnity“ abgeschlossen. Die „General Counter Indemnity“ enthält eine Change-of-Control-Bestimmung, die den Surety-Gesellschaften unter der nachfolgend genannten Voraussetzung das Recht einräumt, von der HOCHTIEF Aktiengesellschaft eine bar zu entrichtende Sicherheitsleistung von bis zu 500 Mio. US-Dollar zu fordern. Diese Voraussetzung tritt ein, wenn eine Person oder eine Gruppe von Personen im Informationen für die Aktionäre Lagebericht Konzernabschluss Wege abgestimmten Verhaltens insgesamt 30 Prozent oder mehr der Aktien der HOCHTIEF Aktiengesellschaft erwirbt oder anderweitig die Kontrolle im Sinne von § 29 Abs. 2 WpÜG über die HOCHTIEF Aktiengesellschaft erlangt. Die Sicherheitsleistung hat in diesem Fall innerhalb von 30 Bankarbeitstagen nach Geltendmachung der Forderung zu erfolgen. Die HOCHTIEF Aktiengesellschaft ist über Tochtergesellschaften mittelbar an der HOCHTIEF AirPort Capital GmbH & Co. KGaA als Komplementärin – firmierend unter HOCHTIEF AirPort Capital Verwaltungs GmbH & Co. KG – beteiligt. Zu dieser Beteiligung existiert ein Shareholders’ Agreement. Danach sind die Aktionäre der vorgenannten KGaA unter spezifischen Bedingungen berechtigt, sämtliche Anteile an der vorgenannten Komplementärin zu übernehmen. Dieser Fall tritt – in Abhängigkeit von der Person des Erwerbers – zum einen ein, falls ein Unternehmen die Mehrheit der Aktien oder Stimmrechte an der HOCHTIEF Aktiengesellschaft oder auf sonstige Weise die Kontrolle über die HOCHTIEF Aktiengesellschaft erwirbt oder als Treuhänder über die entsprechenden Stimmrechte oder Kontrollmechanismen verfügt. Zum anderen tritt dieser Fall ein, falls mehr als die Hälfte der Aktien oder Stimmrechte an der HOCHTIEF Aktiengesellschaft von einem Dritten erworben werden oder dieser auf sonstige Weise die Kontrolle über die HOCHTIEF Aktiengesellschaft erwirbt und binnen neun Monaten nach Bekanntwerden dieses Erwerbs mehr als die Hälfte des „Key Personnel“ beziehungsweise mindestens drei Personen, die zum „Key Personnel“ gehören, die HOCHTIEF AirPort GmbH verlässt beziehungsweise verlassen. Die HOCHTIEF PPP Solutions GmbH hat Anteile an zwei chilenischen Mautstraßen-Projektgesellschaften veräußert. Der Kaufvertrag sieht vor, dass die Verkäuferin unter bestimmten Umständen verpflichtet ist, dem Käufer einen Garantiebarwert zur Verfügung zu stellen, der den Kaufpreis übersteigt. Die HOCHTIEF Aktiengesellschaft hat für die Verpflichtungen der Verkäuferin garantiert. Daher ist unter anderem ein Kontrollwechsel bei der HOCHTIEF Aktiengesellschaft ein solcher Umstand, der die Garantiebarwertverpflichtung auslöst. Der Vertrag spricht von einem Kontrollwechsel, wenn eine Person oder eine Gruppe von Personen im Wege abgestimmten Verhaltens die Kontrolle im Sinne von § 29 Abs. 2 WpÜG über die HOCHTIEF Aktiengesellschaft erlangt. Gemäß der von der HOCHTIEF Aktiengesellschaft abgeschlossenen Haftpflichtversicherung ist vorgesehen, dass der Versicherer im Fall der Übernahme der Gesellschaft das Recht zur Anpassung der Prämien und Bedingungen hat. In der von der HOCHTIEF Aktiengesellschaft abgeschlossenen D&O-Versicherung ist eine Einschränkung des Versicherungsschutzes vorgesehen, falls eine andere Gesellschaft oder ein sonstiger Dritter einen beherrschenden Einfluss auf die HOCHTIEF Aktiengesellschaft erlangt. In einem solchen Fall besteht Versicherungsschutz nur für diejenigen Ansprüche, die auf Pflichtverletzungen beruhen, die bis zum Zeitpunkt der Erlangung des beherrschenden Einflusses Dritten gegenüber begangen wurden. Über die Pflichtangaben gemäß § 289 Abs. 4 Nr. 8/§ 315 Abs. 4 Nr. 8 HGB hinaus bestehen bei anderen Konzerngesellschaften weitere Vereinbarungen, die unter der Bedingung eines Kontrollwechsels stehen und nachfolgend auszugsweise und nicht abschließend dargestellt sind: Ein Kontrollwechsel bei der HOCHTIEF AirPort GmbH führt zu verschiedenen Rechtsfolgen. Insbesondere können hierdurch verschiedene Kauf- und Verkaufsverpflichtungen im Hinblick auf die von der HOCHTIEF AirPort GmbH gehaltenen Beteiligungen ausgelöst werden. Im Geschäftsbereich PPP werden dem Auftraggeber in den Projektverträgen häufig weitgehende Gestaltungsrechte eingeräumt, die eine Änderung der Beteiligungsverhältnisse an der jeweiligen Projektgesellschaft erschweren sollen. Falls Aktionäre die Kontrolle über die HOCHTIEF Aktiengesellschaft im Sinne der §§ 29, 30 WpÜG erwerben, haben alle im Geschäftsjahr amtierenden Mitglieder des Vorstands – nach den mit ihnen bereits vor 2008 getroffenen Vereinbarungen – das Recht, ihr Vorstandsmandat mit einer Frist von sechs Monaten niederzulegen und den Dienstvertrag zum gleichen Zeitpunkt zu kündigen. Dieses Recht steht den jeweiligen Vorstandsmitgliedern auch in weiteren übernahmeähnlichen Fällen zu, die vertraglich im Einzelnen festgelegt sind (insbesondere bei Erwerb der Mehrheit der Stimmrechte in der Hauptversammlung). Geschäftsbericht 2008 Weiterhin besteht dieses Recht auch für den Fall, dass das jeweilige Vorstandsmitglied einem nachhaltigen und substanziellen Druck durch Aktionäre ausgesetzt wird, die seinen Rücktritt oder die Vornahme bestimmter Handlungen fordern, die das jeweilige Vorstandsmitglied nicht mit der eigenen Verantwortung für die Führung seines Amts vereinbaren kann. Im Fall der Kündigung oder der einvernehmlichen Beendigung des Dienstvertrags beziehungsweise der Beendigung durch Zeitablauf innerhalb von neun Monaten nach einer Übernahme erhält das jeweilige Vorstandsmitglied als Entschädigung für die Beendigung des Dienstvertrags eine Abfindung von zweieinhalb Jahresbezügen, bestehend aus den festen Jahresbezügen und den erfolgsorientierten Jahresbezügen in gemäß Dienstvertrag budgetierter Höhe. Hätte der Dienstvertrag ab Wirksamwerden der Beendigung noch länger als zweieinhalb Jahre fortbestanden, so erhöht sich die Abfindung angemessen. Frühestens nach Ablauf von zweieinhalb Jahren nach Beendigung des jeweiligen Dienstvertrags erhält das ausgeschiedene Vorstandsmitglied ein vertragliches Übergangsgeld nach Maßgabe der Regelungen des mit ihm geschlossenen Pensionsvertrags. Im Hinblick auf die Rechte aus dem Pensionsvertrag wird das ausgeschiedene Vorstandsmitglied so behandelt, als ob das Dienstverhältnis über den Beendigungszeitpunkt hinaus für weitere drei Jahre bestehen würde. Im Hinblick auf eventuelle Rechte aus LongTerm-Incentive-Plänen der Gesellschaft steht dem ausscheidenden Vorstandsmitglied der Anspruch auf Abfindung der Rechte aus den laufenden Plänen zu. Macht das ausscheidende Vorstandsmitglied von dem Abfindungsrecht keinen Gebrauch, wird es im Rahmen der Pläne so behandelt, als ob das Dienstverhältnis über den Beendigungszeitpunkt hinaus für weitere drei Jahre bestehen würde. Im Hinblick auf die Darstellung der Grundzüge des Vergütungssystems für den Vorstand im Sinne von § 289 Abs. 2 Nr. 5 HGB beziehungsweise § 315 Abs. 2 Nr. 4 HGB wird auf die Ausführungen im Corporate-Governance-Bericht (Vergütungsbericht) verwiesen. 80 Geschäftsbericht 2008 (UO¦XWHUQGHU%HULFKWGHV9RUVWDQGVGHU+2&+7,() $NWLHQJHVHOOVFKDIWJHP¦¡i$EV$NW*]XGHQ $QJDEHQQDFKGHQii$EV$EV+*% Der Vorstand gibt zu den Angaben gemäß §§ 289 Abs. 4, 315 Abs. 4 HGB in dem mit dem Lagebericht der HOCHTIEF Aktiengesellschaft zusammengefassten Konzernlagebericht folgende Erläuterungen: Für die HOCHTIEF Aktiengesellschaft haben wir bei unseren Angaben die Verhältnisse zugrunde gelegt, wie sie im Geschäftsjahr 2008 bestanden haben. Es handelt sich um Informationen zum gezeichneten Kapital, zu direkten und indirekten Beteiligungen am Kapital, die zehn Prozent der Stimmrechte überschreiten, zu den gesetzlichen Vorschriften und Bestimmungen der Satzung der Gesellschaft über die Ernennung und Abberufung der Vorstandsmitglieder und über die Änderung der Satzung, zu den Befugnissen des Vorstands, insbesondere hinsichtlich der Möglichkeit, Aktien auszugeben oder zurückzukaufen, zu wesentlichen Vereinbarungen der Gesellschaft, die unter der Bedingung eines Kontrollwechsels infolge eines Übernahmeangebots stehen sowie zu Vereinbarungen mit Vorstandsmitgliedern über Entschädigungen für den Fall eines Kontrollwechsels. Die Zusammensetzung des gezeichneten Kapitals und die mit den ausgegebenen, auf den Inhaber lautenden Stückaktien der Gesellschaft verbundenen Rechte ergeben sich auch aus der Satzung der Gesellschaft. Beschränkungen des Stimmrechts der Aktien können sich aus den Vorschriften des Aktiengesetzes ergeben. So unterliegen Aktionäre unter bestimmten Voraussetzungen einem Stimmverbot (§ 136 AktG). Außerdem steht der Gesellschaft kein Stimmrecht aus eigenen Aktien zu (§ 71 b AktG). Vertragliche Beschränkungen in Bezug auf das Stimmrecht oder die Übertragung der Aktien sind uns nicht bekannt. Dass ACS, Actividades de Construcción y Servicios, S.A., Madrid, Spanien, mittelbar 25,08 Prozent der Stimmrechte an der HOCHTIEF Aktiengesellschaft hält, ist aufgrund ihrer veröffentlichten Mitteilung vom 25. April 2007 bekannt. Die Angaben zur Bestellung und Abberufung der Mitglieder des Vorstands geben die Vorschriften des Aktiengesetzes und der Satzung inhaltlich zutreffend wieder. Das Gleiche gilt für die Angaben zur Änderung der Satzung. Informationen für die Aktionäre Lagebericht Konzernabschluss Die Befugnisse des Vorstands, Aktien auszugeben oder zurückzukaufen, beruhen sämtlich auf entsprechenden Ermächtigungsbeschlüssen der Hauptversammlung. Diese Befugnisse sind zutreffend unter Hinweis auf die von der Hauptversammlung beschlossenen Ermächtigungen dargestellt. Die wesentlichen Vereinbarungen der Gesellschaft, die unter der Bedingung eines Kontrollwechsels infolge eines Übernahmeangebots stehen, und die hieraus folgenden Wirkungen sind zutreffend dargestellt. Falls die Darlehensgeber im Rahmen dieser Vereinbarungen unter den genannten Bedingungen ihr Kündigungsrecht ausüben würden, müsste der entsprechende Finanzierungsbedarf der HOCHTIEF Aktiengesellschaft beziehungsweise des HOCHTIEF-Konzerns auf andere Weise sichergestellt werden. Hierzu verweisen wir auf den Risikobericht auf Seite 115. Informatorisch wird darauf hingewiesen, dass über die Pflichtangaben gemäß den vorgenannten Bestimmungen des HGB hinaus auch bei anderen Konzerngesellschaften weitere Vereinbarungen bestehen, die unter der Bedingung eines Kontrollwechsels stehen und nachfolgend auszugsweise und nicht abschließend erwähnt sind: wir auf diese in dem mit dem Lagebericht der HOCHTIEF Aktiengesellschaft zusammengefassten Konzernlagebericht nicht näher eingegangen. Weder gibt es Stimmrechtsbeschränkungen, Stimmrechtskontrollen durch am Kapital der Gesellschaft beteiligte Arbeitnehmer, Entschädigungsvereinbarungen der Gesellschaft mit Arbeitnehmern für den Fall eines Übernahmeangebots noch Aktien mit Sonderrechten, die Kontrollbefugnisse verleihen. Essen, 16. Februar 2009 Dr. Lütkestratkötter Ehlers Dr. Lohr Dr. Noé Dr. Rohr Ein Kontrollwechsel bei der HOCHTIEF AirPort GmbH führt zu verschiedenen Rechtsfolgen. Insbesondere können hierdurch verschiedene Kauf- und Verkaufsverpflichtungen im Hinblick auf die von der HOCHTIEF AirPort GmbH gehaltenen Beteiligungen ausgelöst werden. Im Geschäftsbereich PPP werden dem Auftraggeber in den Projektverträgen häufig weitgehende Gestaltungsrechte eingeräumt, die eine Änderung der Beteiligungsverhältnisse an der jeweiligen Projektgesellschaft erschweren sollen. Soweit mit den Mitgliedern des Vorstands für den Fall eines Kontrollwechsels eine Entschädigung vereinbart ist, dient die Vereinbarung dazu, die Unabhängigkeit der Mitglieder des Vorstands zu erhalten. Die übrigen nach den §§ 289 Abs. 4, 315 Abs. 4 HGB geforderten Angaben betreffen Verhältnisse, die bei der HOCHTIEF Aktiengesellschaft nicht vorliegen. Daher sind Geschäftsbericht 2008 Wenn Klangwelten und Spielorte sich perfekt ergänzen, entsteht pure Lebensfreude. „Rhythm is it!“ Ob Klassik oder Rock, Jazz, Folk oder Pop: Musik hat Power und inspiriert Künstler ebenso wie Zuhörer. Klangvolle Architektur: Ein innovatives Kulturzentrum mit 13 Bühnen und Spielstätten, darunter eine Konzerthalle und mehrere Studios, hat unsere amerikanische Tochtergesellschaft Turner in Troy, New York, realisiert – das Experimental Media and Performing Arts Center. Alle Räume sind durch modernste Technik akustisch voneinander getrennt. Das nachhaltig gestaltete Projekt soll eine LEED-Zertifizierung des US Green Building Council erhalten. Informationen für die Aktionäre Lagebericht Konzernabschluss Segmentbericht Unternehmensbereiche von HOCHTIEF agieren gemeinsam: Vernetzung sorgt für Mehrwert Mit unserem Leistungsspektrum decken wir den kompletten Lebenszyklus von Infrastrukturprojekten, Immobilien und Anlagen ab. Dafür vernetzen wir unsere Angebote und bündeln unsere Leistungen: Die HOCHTIEF-Gesellschaften arbeiten eng zusammen, um ihren Kunden optimale und maßgeschneiderte Lösungen zu bieten. Die Erfahrungen, die wir bei unseren Projekten weltweit sammeln, sind ein wesentliches Element des Wissenstransfers bei HOCHTIEF. Unsere Kunden können sich darauf verlassen, dass wir alle Leistungen stets auf der Basis der neuesten Erkenntnisse unserer Gesellschaften erbringen. Alle Unternehmensbereiche und Gesellschaften des Konzerns sind als Profit-Center Teil des HOCHTIEF-Netzwerks. Sie arbeiten zusammen, wann immer es möglich und vom Kunden gewünscht ist. So steigern wir Umsatz und Ertrag – und unsere Kunden, Aktionäre und Mitarbeiter profitieren davon. Beispiele für konzerninterne Kooperationen HOCHTIEF PPP Solutions bietet seine Leistungen gemeinsam mit den Konzernschwestern HOCHTIEF Construction und HOCHTIEF Facility Management an. So ist HOCHTIEF Construction als Baupartner an einer Reihe von Public-PrivatePartnership-(PPP-)Projekten beteiligt, etwa an der Realisierung von Mautstraßenprojekten in Griechenland, Österreich und Deutschland. Auch bei den Schulprojekten, die HOCHTIEF in Deutschland für die öffentliche Hand übernommen hat, ist HOCHTIEF Construction für Neubauten und Sanierung verantwortlich. Die Bewirtschaftung der Schulen wiederum übernimmt HOCHTIEF Facility Management – in Deutschland ebenso wie in Irland und Großbritannien. Nicht zuletzt arbeiten die drei Gesellschaften auch beim ersten deutschen PPP-Hochbauprojekt im Verteidigungsbereich, der Fürst-Wrede-Kaserne in München, zusammen. Gemeinsam realisieren die Unternehmensbereiche HOCHTIEF Concessions und HOCHTIEF Europe Projekte mit einem Auftragsvolumen von zirka 1,4 Mrd. Euro. Der Unternehmensbereich Services bearbeitet darüber hinaus weitere Kooperationsprojekte mit einem Auftragsvolumen von zirka 500 Mio. Euro. Die Gesellschaften des Unternehmensbereichs HOCHTIEF Real Estate – HOCHTIEF Projektentwicklung, aurelis Real Estate und HOCHTIEF Property Management – arbeiten ebenfalls eng zusammen. So erhielt HOCHTIEF Property Management von aurelis 2008 den Auftrag, das PropertyManagement für die Liegenschaften der Gesellschaft zu übernehmen. Auch mit den Schwestergesellschaften aus dem Dienstleistungsbereich – HOCHTIEF Facility Management und HOCHTIEF Energy Management – sind die Einheiten eng vernetzt. So erbringt HOCHTIEF Facility Management zum Beispiel entsprechende Leistungen für Immobilien, die von HOCHTIEF Projektentwicklung entwickelt wurden – etwa für das WestendDuo in Frankfurt und das Bürohochhaus Rondo in Warschau. Das zum Unternehmensbereich HOCHTIEF Europe gehörende Kompetenzzentrum HOCHTIEF Consult verfügt über spezielles technisches Wissen und ist innerhalb des Konzerns bei großen Projekten involviert. 2008 beriet HOCHTIEF Consult unter anderem unsere Einheiten bei Hochbauprojekten in den Vereinigten Arabischen Emiraten und unterstützte HOCHTIEF AirPort bei Angebotsbearbeitungen für internationale Flughäfen. Auch international ist die interne Zusammenarbeit etabliert: Turner modernisiert gemeinsam mit dem 2007 von HOCHTIEF übernommenen Tiefbauunternehmen Flatiron den Sacramento International Airport. Die US-Gesellschaften von HOCHTIEF wollen auch künftig gemeinsam am Markt agieren, wenn bei Projekten sowohl Hoch- als auch Tiefbauleistungen gefragt sind. Auch die Kooperation mit HOCHTIEF PPP Solutions ist im Berichtsjahr angelaufen: So beteiligt sich die US-Einheit von HOCHTIEF PPP Solutions bereits gemeinsam mit Flatiron an Ausschreibungen für Projekte im Mautstraßenbereich. Mit Turner ist die Zusammenarbeit für PPP-Projekte im Hochbaubereich ebenfalls angelaufen. Auch im Bereich des nachhaltigen Bauens ist unser Angebot umfassend: Wir bieten unseren Kunden mit HOCHTIEF Projektentwicklung, HOCHTIEF Construction, HOCHTIEF Facility Management und HOCHTIEF Energy Management sowie den Leistungen von HOCHTIEF Consult das gesamte Expertenwissen, um „grüne“ Immobilien zu realisieren oder Maßnahmen zur Energieeffizienz umzusetzen. Geschäftsbericht 2008 83 Unternehmensbereich HOCHTIEF Americas Ř1RUGDPHULND*HVFK¦IWVHKUHUIROJUHLFK Ř*U¾QHV%DXHQZHLWHUKLQVWDUN Ř7XUQHUZHLWHUKLQ860DUNWI¾KUHU Ř1HXHV8QWHUQHKPHQ)ODWLURQYROOLQWHJULHUW Im Berichtsjahr erzielten die Gesellschaften des Unternehmensbereichs neue Erfolge in Nordamerika. Turner belegte wieder die Spitzenposition im Hochbaumarkt in den USA, dem größten Baumarkt der Welt. Die Gesellschaft Flatiron, die das Geschäftsfeld Tiefbau bearbeitet, wurde 2008 vollständig in den HOCHTIEF-Konzern integriert. Zudem wurde der Markteintritt von HOCHTIEF PPP Solutions auf dem nordamerikanischen Markt durch unsere bestehenden USGesellschaften unterstützt. *Weitere Informationen finden Sie unter www.turnerconstruction.com. Turner* In den wachstumsstarken Marktsegmenten Bildungs- und Gesundheitsimmobilien behauptete Turner auch 2008 seine Stellung als Marktführer. Das Fachmagazin Engineering News-Record wies Turner im Berichtsjahr erneut als größten Anbieter im allgemeinen Hochbau aus. Das Fachmagazin Building Design and Construction (B D + C) ernannte die HOCHTIEF-Tochter sogar zu einem der besten Arbeitgeber der Branche und zum Top-Bauunternehmen des Jahres. Turner rangiert nun seit mehr als 20 Jahren auf Platz 1 bei dem B D + C Annual Giants Survey. Im Jahr 2008 feierte Turner den 15 000. Großauftrag seiner mehr als hundertjährigen Unternehmensgeschichte. Projektbeispiele **Siehe Glossar Seite 194. 84 Geschäftsbericht 2008 0DUNWVHJPHQW%LOGXQJ Im Marktsegment Bildung ist Turner als Nummer 1 ein etablierter Partner von Schulen und Universitäten – eine Position, die 2008 weiter ausgebaut wurde. Das Unternehmen plant und baut zum Beispiel eine Reihe von Gebäuden für den Bereich Wirtschaftswissenschaften der Stanford-Universität in Kalifornien. Das sogenannte Knight Management Center wird unter anderem mit moderner Solartechnologie ausgestattet, die den Energiebedarf um mindestens 40 Prozent senken wird. Das nachhaltig realisierte „Green Building“ soll mit dem höchsten Zertifikat für Leadership in Energy and Environmental Design (LEED) des U.S. Green Building Council** in Platin ausgezeichnet werden. Vom Schulbezirk Los Angeles erhielt Turner im Berichtsjahr Aufträge mit einem Volumen von insgesamt 150 Mio. Euro: Für drei Schulen wird unsere US-Tochter mehrere Unterrichts-, Verwaltungs- und Mehrzweckgebäude sowie Sporteinrichtungen realisieren. 0DUNWVHJPHQW*HVXQGKHLW Im Marktsegment Gesundheit gewann Turner im Jahr 2008 als Marktführer neue Krankenhausaufträge über insgesamt zirka 1,3 Mrd. Euro. Aktuell plant und baut unsere Tochtergesellschaft unter anderem das Middle Tennessee Medical Center Replacement Hospital in Murfreesboro, Tennessee, mit einem Auftragsvolumen von zirka 135 Mio. Euro. Der Gebäudekomplex wird Platz für 286 Betten, zehn Operationssäle, zahlreiche diagnostische Stationen, eine Notfallambulanz sowie mehrere Intensivstationen bieten. Auch das Nationwide Children’s Hospital in Columbus, Ohio, gehörte im Berichtsjahr zu den Auftraggebern: Turner übernimmt den Umbau der Kinderklinik. Die Einrichtung mit einer Kapazität von 460 Betten soll im Frühjahr 2012 fertiggestellt sein. Die Kundenbeziehung zu dem Krankenhaus besteht bereits seit 15 Jahren. Zusätzlich hat Turner den Auftrag für das Construction-Management am Gesundheitszentrum der Yale-Universität in New Haven, Connecticut, erhalten. Das Auftragsvolumen liegt bei 62 Mio. Euro. Die Arbeiten an dem 13 000 Quadratmeter großen Gebäude dauern bis 2010. Die Immobilie wird nachhaltig gebaut und soll eine LEED-Auszeichnung in Silber erhalten. Die Universität nutzte auch die Beschaffungsdienstleistungen von Turner Logistics. So kauften unsere Beschaffungsspezialisten mechanische und technische Produkte für das Gesundheitszentrum ein. Turner setzt mit diesem Projekt die mehr als 30-jährige Zusammenarbeit mit der Yale-Universität fort. Marktsegment öffentlicher Bau Im öffentlichen Sektor ist Turner ebenfalls aktiv: So ist das Unternehmen etwa Construction-Manager für das Bereitschaftszentrum der Army National Guard in Arlington, Virginia. Der Gebäudekomplex für die US-Armee mit einem Auftragswert von etwa 150 Mio. Euro umfasst mehr als 23 000 Quadratmeter; er wird in zwei Phasen entstehen. Das Informationen für die Aktionäre Lagebericht Konzernabschluss Projekt soll mit einer LEED-Zertifizierung in Silber ausgezeichnet werden. Marktsegment Sportstätten Im Marktsegment Sportstätten führte Turner die Arbeiten für das neue Yankee-Stadion in der Bronx in New York fort. Das Stadion bietet 52 325 Sitzplätze. Außerdem stellte das Unternehmen die Citizens Business Bank Arena in Ontario, Kalifornien, im Oktober des Berichtsjahres nach nur 18-monatiger Bauzeit fertig. Das Auftragsvolumen der 11 000 Zuschauer umfassenden Arena betrug etwa 94 Mio. Euro. Auf dem fast 21 000 Quadratmeter großen Areal befinden sich auch Trainingsmöglichkeiten, Umkleideräume sowie 36 VIP-Logen, ein Gastronomiebereich und Fanshops. 0DUNWVHJPHQW*UHHQ%XLOGLQJ Turner hat den Trend zum Green Building in den USA frühzeitig erkannt und trägt entscheidend dazu bei, nachhaltige Baumethoden zu verbreiten. Mehr als 300 nach ökologischen Gesichtspunkten gestaltete Bauwerke von Turner mit einem Gesamtvolumen von etwa neun Mrd. Euro sind bereits fertiggestellt oder befinden sich derzeit in der Realisierung; 80 dieser Projekte erhielten eine LEED-Auszeichnung. Etwa 600 Turner-Mitarbeiter sind „LEED Accredited Professionals“ – so viele Fachleute beschäftigt kein anderes Bauunternehmen in den USA. Unter den „Top 100 Green Contractors for 2008“ wurde Turner vom Engineering News-Record als Nummer 1 gelistet. Für eine LEED-Auszeichnung ist derzeit unter anderem ein Gebäudekomplex der Westinghouse Electric Company in Pittsburgh, Pennsylvania, vorgesehen: Turner baut die Unternehmenszentrale der Kernenergiesparte von Westinghouse. Das Projekt, das 2010 abgeschlossen sein soll, hat ein Auftragsvolumen von insgesamt 142 Mio. Euro. Der Auftrag beinhaltet den Bau von drei Bürogebäuden mit einer Fläche von mehr als 78 000 Quadratmetern. Zertifiziert werden soll auch der Great American Tower am Queen City Square in Cincinnati, Ohio. Im Berichtsjahr erhielt Turner von der Eagle Realty Group den Auftrag für den Bau des mehr als 74 000 Quadratmeter umfassenden Projekts. Das 41-stöckige Gebäude mit einem Auftragsvolumen von 165 Mio. Euro soll 2011 fertiggestellt sein und wird der höchste Turm in Cincinnati werden. Der Tower wird über Büros, Einkaufsflächen und eine Parkgarage verfügen. Grüne Faktoren sind unter anderem große Fensterflächen, die für ein Maximum an Tageslicht sorgen, speziell isolierte Glasscheiben sowie Systeme, die automatisch Frischluft in das Gebäude leiten. Weiterhin erhielt Turner den Auftrag für den Bau eines Prestigeobjekts im Wert von etwa 81 Mio. Euro am Bostoner Hafen, das ebenfalls eine LEED-Zertifizierung erhalten soll: Das 18-stöckige Bürogebäude One Marina Park Drive bietet nach Abschluss der Bauarbeiten im Jahr 2009 mehr als 46 000 Quadratmeter Bürofläche. Das Gebäude stellt die erste Bauphase des Fan Pier Master Plans dar, der exklusiven Bebauung des Hafengebiets – die gesamte Entwicklung soll LEED-zertifiziert werden. Innovationen von Turner Turners technisches Know-how zeigt sich insbesondere, wenn innovative Projekte umzusetzen sind. Ein Beispiel dafür ist das im Oktober 2008 eröffnete Experimental Media and Performing Arts Center (EMPAC), das Turner in Troy, New York, in vierjähriger Arbeit errichtet hatte. Das zirka 20 500 Quadratmeter große Kunst- und Kulturzentrum besticht durch seine innovative Gestaltung, etwa in Bezug auf die Akustik, die Architektur sowie die Beleuchtung und Belüftung – viele der verwendeten Systeme sind neuartig. Das Bauwerk umfasst hochmoderne Präsentationsebenen sowie Produktionseinrichtungen: eine Konzerthalle mit 1 200 Plätzen, ein Theater mit 400 Sitzen, acht Studios und eine Radiostation. Flatiron* Mit seiner 2007 akquirierten Tochtergesellschaft Flatiron bedient HOCHTIEF erfolgreich den nordamerikanischen Tiefbaumarkt. Flatiron ist einer der Top-Ten-Anbieter in den USA für die Segmente Brücken, Straßen und Personennahverkehr und in diesen Bereichen auch in Kanada erfolgreich. Die Gesellschaft eröffnet uns eine hervorragende Positionierung für die Wachstumsmärkte in Nordamerika. *Weitere Informationen finden Sie unter www.flatironcorp.com. Geschäftsbericht 2008 85 Projektbeispiele Marktsegment Brücken Drei Monate früher als vertraglich vereinbart und damit nach nur elf Monaten Bauzeit stellte Flatiron im September 2008 die St. Anthony Falls Bridge fertig. 2007 war die alte Brücke über den Mississippi im Berufsverkehr eingestürzt, die täglich von mehr als 140 000 Pkw und Lkw genutzt wurde. Die neue, zehnspurige Strecke, die unter großem Interesse von Medien und Öffentlichkeit eröffnet wurde, führt auf einer Länge von 370 Metern über den Mississippi. Für das in einem von Flatiron geführten Joint Venture errichtete Bauwerk wurde unter anderem Hochleistungsbeton für höchste Stabilität verwendet. Ein modernes Überwachungssystem sorgt für zusätzliche Sicherheit. Das Volumen des Auftrags betrug insgesamt 158 Mio. Euro. Das Bauwerk wurde bereits mehrfach ausgezeichnet. In Kanada hat Flatiron den Auftrag erhalten, für 79 Mio. Euro eine Stahlträgerbrücke über den Athabasca River im kanadischen Bundesstaat Alberta zu bauen. Die Brücke in Fort McMurray wird bis zum Frühjahr 2011 realisiert. Damit erhöht sich die Kapazität der stark befahrenen Strecke von vier auf neun Spuren. *Weitere Informationen finden Sie auf den Seiten 54 und 55. **Weitere Informationen finden Sie auf den Seiten 93 bis 95. In Washington, North Carolina, realisiert Flatiron in einem Joint Venture derzeit ein fast elf Kilometer langes Teilstück des Highway 17 Bypass*, einer Umgehungsstraße um Washington. Das Projekt hat einen Auftragswert von 128 Mio. Euro. Die Arbeiten beinhalten auch den Bau von Brücken, für die Flatiron eine neue Form der Deckelbauweise anwendet: Bei der naturschonenden Baumethode, für die bereits ein Patentantrag gestellt wurde, werden die Brückenfelder nacheinander realisiert. Marktsegment Straßen In Kalifornien erneuert unsere Tochtergesellschaft mehr als 16 Kilometer der Interstate 15 bei San Diego. Unter anderem werden Fahrspuren und Auffahrtsrampen für mit mehreren Personen besetzte Pkw (High Occupancy Vehicle Lanes) ergänzt. Der Auftragswert beträgt insgesamt 115 Mio. Euro. Drei Streckenabschnitte öffnete Flatiron schon 2008 für den Verkehr und sicherte sich bei diesem Projekt einen weiteren – den siebten – Sanierungsauftrag im Wert von 36 Mio. Euro. 86 Geschäftsbericht 2008 0DUNWVHJPHQW3XEOLF3ULYDWH3DUWQHUVKLS Flatiron ist als Partner in Public-Private-Partnership-Projekten in Kanada aktiv. So plant und baut Flatiron mit dem PPP-Team NorthwestConnect derzeit ein neues Teilstück des Anthony Henday Drive. Der Auftrag für Planung und Bau des nordwestlichen Abschnitts der Ringautobahn um Edmonton, Kanada, an dem Flatiron mit 66 Prozent beteiligt ist, hat ein Volumen von fast 624 Mio. Euro und ist der größte Auftrag in der Geschichte von Flatiron. Die Autobahn wird zwei- und dreispurig um die Provinzhauptstadt von Alberta herumführen. Die Strecke umfasst 29 Brücken und acht Autobahnkreuze. Dies ist das zweite PPP-Projekt für die Regierung von Alberta, an dem Flatiron beteiligt ist. .RRSHUDWLRQGHU86*HVHOOVFKDIWHQ Erhebliches Potenzial liegt in der Kooperation unserer USTochtergesellschaften, die auch zusammen am Markt auftreten. Das erste gemeinsame Projekt akquirierten Turner und Flatiron im Sommer 2008: Sie planen und bauen den neuen Terminal am Flughafen von Sacramento mit einem Auftragsvolumen von 182 Mio. Euro. Das Gebäude wird etwa 30 000 Quadratmeter umfassen; 19 Flugsteige für den internationalen Flugverkehr sind geplant. Das Projekt soll 2012 abgeschlossen und mit einem LEED-Zertifikat ausgezeichnet werden. .QRZKRZLP333%HUHLFKDXVJHEDXW In den USA verbindet HOCHTIEF seine Expertise im Hoch- und Tiefbau mit seiner Kompetenz im PPP-Bereich. 2008 haben wir die Gesellschaft HOCHTIEF PPP Solutions North America gegründet, die sich auf den öffentlichen Hochbau und die Verkehrsinfrastruktur konzentriert.** HOCHTIEF ist ein kompetenter, international erfahrener PPP-Anbieter, der nun auch in Nordamerika mit seiner Tochtergesellschaft optimal für den sich entwickelnden Markt aufgestellt ist. Informationen für die Aktionäre Lagebericht Konzernabschluss =XGHQ.HQQ]DKOHQGHV8QWHUQHKPHQVEHUHLFKV Unternehmensbereich HOCHTIEF Americas HOCHTIEF Americas (In Mio. EUR) Auftragseingang Leistung Auftragsbestand Bereichsumsatz Außenumsatz Betriebliches Ergebnis/EBITA Ergebnis vor Steuern/EBT Investitionen RONA (in Prozent) Nettovermögen (31.12.) Mitarbeiter (im Jahresdurchschnitt) 2008 2007 7.743,3 8.117,6 8.397,9 8.045,1 8.045,1 102,8 76,9 37,0 19,0 465,3 10 752 7.715,7 7.270,4 8.379,9 6.953,3 6.953,2 77,0 76,0 215,3 21,8 482,7 9 778 +2&+7,()GR%UDVLO Die HOCHTIEF-Tochtergesellschaft HOCHTIEF do Brasil hat das 2007 begonnene Großprojekt im Bereich Industriebau im Berichtsjahr erfolgreich abgeschlossen. Westlich von Rio de Janeiro war das Unternehmen an den Arbeiten für ein Stahlwerk von ThyssenKrupp beteiligt. Die HOCHTIEF-Tochter übernahm dabei die Betonarbeiten für die beiden Hochöfen. Die 2007 gestarteten Tätigkeiten im Bereich Facility-Management wurden im Berichtsjahr weiter fortgesetzt. HOCHTIEF FM do Brasil erbringt derzeit umfassende Facility-Management-Services für verschiedene Einkaufszentren. Der Bereich Infrastrukturbau von HOCHTIEF do Brasil musste Ergebniseinbußen durch Verzögerungen beim Bau von Kleinwasserkraftwerken im ersten Halbjahr 2008 verbuchen. Diese Projekte sind inzwischen weitgehend abgeschlossen. Der Auftragseingang im Unternehmensbereich HOCHTIEF Americas lag trotz der allgemeinen wirtschaftlichen Schwäche auf dem Niveau des Vorjahres. Die Leistung des Vorjahres konnte klar übertroffen werden. In beiden Auftragsgrößen waren im Vergleich zu 2007 ein negativer Währungseffekt sowie ein positiver Effekt durch die erstmalig ganzjährige Berücksichtigung von Flatiron enthalten. Der $XIWUDJVEHVWDQG stabilisierte sich insgesamt auf dem Rekordniveau des Vorjahres. Die positive Geschäftsentwicklung des Jahres 2008 spiegelte sich insbesondere im betrieblichen Ergebnis (+ 33,5 Prozent) wider. Hier wurde im Vergleich zum Vorjahr ein höheres operatives Ergebnis erzielt, das den positiven Einmaleffekt aus der Rückübertragung von Garantien auf Aecon im Jahr 2007 kompensierte. Durch den vor allem im Zusammenhang mit der Flatiron-Akquisition gestiegenen Zinsaufwand wurde ein Ergebnis vor Steuern auf Höhe des Vorjahres erwirtschaftet (+1,2 Prozent). *Weitere Informationen finden Sie unter www.hochtief.com.br. Das Investitionsvolumen, das 2007 durch die Akquisition des Unternehmens Flatiron deutlich gestiegen war, sank 2008 wieder auf das Niveau der Vorjahre. Die Entwicklung der durchschnittlichen Zahl der Mitarbei ter ist auf zwei gegenläufige Effekte zurückzuführen: Ein wesentlicher Zuwachs resultierte aus der Einbeziehung der Flatiron-Mitarbeiter über das volle Kalenderjahr. In Brasilien hingegen wurden temporäre Kapazitäten wieder abgebaut. Diese waren aufgebaut worden, um Großbaustellen zu beenden. Ausblick Das Ergebnis des Geschäftsjahres 2009 wird durch die allgemeine, durch die Finanzkrise verursachte wirtschaftliche Schwäche bestimmt. Außerdem wird das Ergebnis durch Unsicherheit hinsichtlich der künftigen Wechselkursentwicklung beeinflusst. Wir sind mit Blick auf den hohen Auftragsbestand dennoch zuversichtlich, im Unternehmensbereich HOCHTIEF Americas auch im Geschäftsjahr 2009 wieder ein Ergebnis vor Steuern auf der Höhe des Vorjahres zu erreichen. Dabei gehen wir davon aus, dass es auch weiterhin nicht zu Auftragsstornierungen oder anderen, durch die Finanzkrise bedingten Ausfällen kommt. Geschäftsbericht 2008 87 Unternehmensbereich HOCHTIEF Asia Pacific *Weitere Informationen finden Sie im Internet unter www.leighton.com.au. ŘZLHGHUHLQHUIROJUHLFKHV-DKUI¾U/HLJKWRQ Ř:HUWEHULFKWLJXQJI¾UE¸UVHQQRWLHUWH%HWHLOLJXQJHQ Ř$XIWUDJVEHVWDQGHUK¸KW Ř(UVWH6HFKVVWHUQHEHZHUWXQJI¾U*UHHQ%XLOGLQJ Über seine Mehrheitsbeteiligung an der Unternehmensgruppe Leighton ist HOCHTIEF im australischen und asiatischen Markt ebenso wie in den Golfstaaten vertreten. Der Unternehmensbereich HOCHTIEF Asia Pacific überzeugte 2008 erneut mit hoher Leistung und einem Auftragseingang in Höhe von 12,65 Mrd. Euro. Insbesondere die Aktivitäten im arabischen Raum trugen zur guten Entwicklung bei. Dort ist die Al Habtoor Leighton Group tätig, an der Leighton mit 45 Prozent beteiligt ist. Die Finanzkrise hat in der Golfregion zum Aufschub von geplanten Großprojekten geführt. So wird der von der Al Habtoor Leighton Group gewonnene Trump Tower in Dubai bis auf Weiteres nicht realisiert. Aufgrund des nach wie vor hohen Auftragsbestands bei Al Habtoor Leighton sowie des Gewinns neuer Projekte – wie etwa die Erweiterung des Flughafens Dubai – sind bislang aber keine Beschäftigungsauswirkungen erkennbar. Allerdings hat sich das Zahlungsverhalten vor allem in Dubai verschlechtert. Aufgrund der schwächeren Nachfrage nach Rohstoffen – insbesondere aus China – kam es zu ersten Produktionskürzungen, auch zu Minenschließungen in Australien. Diese wirken sich allerdings nur marginal auf die Beschäftigung von Leighton aus, da entweder die Minenschließungen andere Mineralien oder Minen mit höheren Produktionskosten als die von Leighton betreffen. HOCHTIEF hat an Kapitalerhöhung teilgenommen Leighton Holdings hat im August 2008 eine Kapitalerhöhung von 410 Mio. Euro vorgenommen, an der sich HOCHTIEF entsprechend seinem Aktienanteil, das heißt mit fast 226 Mio. Euro, beteiligt hat. Damit bleiben wir mit etwa 55 Prozent Hauptaktionär von Leighton. Die Kapitalerhöhung dient vor allem dazu, das wachsende ContractMining-Geschäft von Leighton in Australien und Indonesien zu finanzieren – ein Geschäftsfeld mit lang laufenden Verträgen. 88 Geschäftsbericht 2008 :HUWEHULFKWLJXQJHQI¾UE¸UVHQQRWLHUWH(QJDJHPHQWV Im vierten Quartal nahm Leighton für seine börsennotierten Beteiligungen Wertberichtigungen vor. Dies betraf drei Konzessionsgesellschaften für Mautstraßen sowie zwei andere Beteiligungen. Die Wertberichtigungen erfolgten vor dem Hintergrund der durch die Finanzkrise deutlich gesunkenen Kurse, vor allem für börsennotierte Gesellschaften für Konzessionsprojekte. Dies sind Projekte, welche die australische Regierung in den vergangenen Jahren begonnen hat, um die Verkehrsinfrastruktur mit privaten Partnern zu verbessern. An solchen Vorhaben ist auch Leighton beteiligt. Die Geschäftsaussichten dieser Vorhaben, die zum Teil noch im Bau befindlich sind, haben sich allerdings nicht verändert, sodass die Börsenkurse zum Jahresende nicht den wahren Wert der Infrastrukturprojekte reflektierten. Wir betrachten diese Beteiligungen nach wie vor in ihrer ursprünglichen Höhe als werthaltig. Dennoch entschied sich Leighton aus Vorsichtsgründen zu diesem Schritt. Abhängig von der Entwicklung der Aktienmärkte können weitere Wertberichtigungen nicht ausgeschlossen werden. (UIROJUHLFKHVHUVWHV-DKUI¾UQHXDNTXLULHUWH Unternehmen Die in den Jahren 2007 und 2008 erworbenen oder neu gegründeten Unternehmen wurden 2008 erfolgreich in die Leighton-Gruppe integriert. Dazu gehörten im Contract-Mining das Unternehmen Marshalls, im Telekommunikationsbereich das Unternehmen Silk. Der Erwerb von 40 Prozent an dem führenden australischen Projektentwickler Devine Limited im Jahr 2007 sicherte Leighton eine strategische Positionierung im Wohnungsbaumarkt und eine stärkere Präsenz auf dem Projektentwicklungsmarkt. Devine entwickelt gemeinsam mit Leighton Properties eine Mischimmobilie im Wert von zirka 200 Mio. Euro in Brisbane. In einem zweiten JointVenture-Projekt soll in Townsville eine Wohnanlage mit insgesamt 1 800 Wohneinheiten mit einem Gesamtwert von 500 Mio. Euro entwickelt werden. Informationen für die Aktionäre Lagebericht Konzernabschluss Die Beteiligung am Mining-Dienstleister Macmahon entwickelt sich gut: Mehrere Projekte, die in Joint Ventures realisiert werden sollen, stehen vor der Beauftragung. Zudem sind die Aussichten für weitere gemeinsame Projekte in Australien und Asien positiv. Projektbeispiele Dienstleistungen Mit seinen Dienstleistungen trägt Leighton erheblich zum Umweltschutz bei. Thiess und John Holland erbringen Leistungen in den Bereichen Wasser, Abfallmanagement, Recycling, Abwasserentsorgung und Energie. Erst im Februar 2009 erhielten Thiess Service und die Al Habtoor Leighton Group den Auftrag, 15 Jahre lang RecyclingLeistungen in Abu Dhabi zu erbringen. Zu den Aufgaben gehört es, ein Abfallentsorgungszentrum zu planen und zu bauen. Infrastruktur Der Infrastruktursektor spielte auch 2008 eine bedeutende Rolle für die Aktivitäten der Leighton-Gruppe. Ein ProjektHighlight des Berichtsjahres war hier der Auftrag für den Airport Link in Brisbane: Die beiden Leighton-Gesellschaften John Holland und Thiess bilden ein Konsortium bei Planung, Entwicklung, Bau und Betrieb. Der Gesamtwert des sieben Kilometer langen mehrspurigen Tunnels mit einer Bauzeit von vier Jahren beläuft sich auf 2,9 Mrd. Euro. Damit entsteht das bislang größte Public-Private-Partnership-(PPP-)Projekt Australiens. In Queensland erweitert Leighton Contractors in einem Konsortium den Ipswich Motorway. Unser Anteil beträgt mehr als 120 Mio. Euro. Außerdem baut die Gesellschaft in einer Arbeitsgemeinschaft die Schnellstraße Ballina Bypass im australischen Bundesstaat New South Wales. Der Anteil der Gesellschaft am Projekt liegt bei 303 Mio. Euro. Der Ballina Bypass ist 12,4 Kilometer lang und Teil eines Regierungsprogramms zum Ausbau des Pacific Highways. Wir planen und bauen die vierspurige Straße; unter anderem werden 19 Brücken errichtet. Zudem erhielt Leighton Contractors in einer Arbeitsgemeinschaft den Auftrag, Straßen in Auckland in Neuseeland instand zu halten. Der Vertragswert beträgt 121 Mio. Euro. Außer dem Airport Link gewann John Holland den 141-Mio.-Euro-Auftrag für den Ausbau der Westgate Bridge sowie einen 90-Mio.-Euro-Auftrag für Kanalisationsarbeiten in Melbourne. Auch auf dem asiatischen Markt erhielt unsere Tochtergesellschaft Leighton neue Aufträge: Im Flughafenbereich realisiert Leighton Asia in einem Joint Venture für etwa 51 Mio. Euro einen 16 000 Quadratmeter großen Flugzeughangar am Chek Lap Kok International Airport Hong Kong. Zudem wird Leighton Asia den Freizeitpark Ocean Park erweitern. Der Auftragswert beträgt 83 Mio. Euro. Im Frühjahr 2008 hat Leighton den Auftrag erhalten, eine 200 Kilometer lange Offshore-Pipeline in Indien innerhalb von drei Jahren zu planen und zu montieren. Die Pipeline wird 80 Kilometer vor der Küste Mumbais verlegt und hat ein Auftragsvolumen von mehr als 465 Mio. Euro. &RQWUDFW0LQLQJ In Indonesien betreibt Thiess seit Juni 2008 die Kohlenmine Samboja. Die Laufzeit des Vertrags beträgt zunächst fünf Jahre. Die Leighton-Tochter ist an der Mine für den Abbau der Kohle, die Abräumarbeiten und andere Leistungen rund um den Minenbetrieb zuständig. Einen weiteren Neuauftrag in Indonesien erhielt Thiess vom Unternehmen Bayan Resources: Für die Laufzeit von fünf Jahren wird die Gesellschaft mehrere Kohlenminen planen und betreiben. Der Auftrag hat einen Gesamtwert von 481 Mio. Euro. Eine Vertragsverlängerung erhielt Thiess von der australischen Minengesellschaft Wesfarmers Curragh: Das Unternehmen wird die Curragh-North-Kohlenmine in Australien für 148 Mio. Euro erweitern und drei weitere Jahre betreiben. In Australien entwickelt Leighton Contractors die Eisenerzmine Mesa A für die Produktion. Der Auftragswert beträgt 202 Mio. Euro. HWE Mining wird die erforderlichen Anlagen sowie die Mineninfrastruktur errichten. Im Vorfeld wird HWE auch die vorbereitenden Arbeiten übernehmen, damit der Abbau noch 2009 beginnen kann. Geschäftsbericht 2008 89 Auch die Leighton-Tochter John Holland gewann Aufträge für Projekte im Rohstoffbereich: Das Unternehmen wird eine Schiffverladeanlage für Kohle mit einer Kapazität von 7 200 Tonnen pro Stunde bauen. Das Volumen beträgt 168 Mio. Euro. Zudem wird John Holland zwei Aluminiumoxidraffinerien erweitern. Der Auftragswert beläuft sich auf 151 Mio. Euro. *Weitere Informationen finden Sie auf Seite 56. Hochbau Der Green Square North Tower* ist Teil eines der größten Büroparks in Brisbane und wurde in diesem Jahr fertiggestellt. Der zirka 24 000 Quadratmeter umfassende Turm ist bislang das einzige Gebäude in Queensland, das mit einer Sechssternebewertung vom Green Building Council of Australia ausgezeichnet wurde. Der von Leighton realisierte Südturm des Bürokomplexes hatte bereits 2007 eine Fünfsternebewertung erhalten. Bei dem Projekt wurde etwa eine neuartige Kraft-Wärme-Kopplung genutzt, sodass Gas direkt vor Ort zur Umwandlung in Energie genutzt werden kann. Diese Anlage führte dazu, dass die täglichen Treibhausgasemissionen des North Towers im Vergleich zu normalen Bürogebäuden um 71 Prozent verringert wurden. Bei der Green-Square-Entwicklung arbeiteten die Gesellschaften Leighton Properties und Leighton Contractors bei der Immobilienentwicklung und dem Bau eng zusammen. Bis 2009 werden auf dem Gelände noch eine Kinderbetreuungseinrichtung, ein Gemeindehaus und ein Wohngebäude errichtet. Ein weiteres Green Building entsteht im Herzen von Brisbane. Leighton Contractors wurde für das Projekt 111 Eagle Street mit der Planung und dem Bau des 44 Etagen umfassenden Hochhauses beauftragt. Das Auftragsvolumen beläuft sich auf 196 Mio. Euro. Das Gebäude soll mit sechs Sternen vom Green Building Council of Australia zertifiziert werden und strebt damit das sogenannte „Premium Grade“ an. Leighton Properties erhielt von der Regierung von New South Wales den Auftrag, gemeinsam mit einem Partner den ersten Abschnitt des neuen Green Square Town Centres in Sydney zu entwickeln. Das Volumen beträgt 870 Mio. Euro, die Arbeiten sollen 2010 beginnen. Bis 90 Geschäftsbericht 2008 2031 sollen in dem 280 Hektar großen Bezirk 28 000 Menschen wohnen und 22 000 Menschen arbeiten. Auch die Leighton-Tochter Thiess realisiert ein Green Building, den Büroturm Ark im Wert von 60 Mio. Euro. Das 21-geschossige Gebäude im Norden von Sydney zeichnet sich durch seine bis zu 2 000 Quadratmeter großen Etagen aus. Das nachhaltige Konzept des Gebäudes, das bis zum Frühjahr 2010 fertiggestellt sein soll, wird voraussichtlich mit mindestens fünf Sternen im Green-StarRating bewertet. Außerdem erhielt Thiess den Auftrag, ein Krankenhaus auf Public-Private-Partnership-Basis zu realisieren. Die Gesellschaft wird in einem Konsortium das Royal North Shore Hospital and Community Health Services Project planen, bauen und für 28 Jahre betreiben. Das auf Thiess entfallende Auftragsvolumen beträgt 553 Mio. Euro. 1HXH*UR¡SURMHNWHLQGHU*ROIUHJLRQ Die Al Habtoor Leighton Group errichtet in einem Joint Venture am Flughafen Dubai den Concourse 3, einen neuen Terminal mit integrierten Hotels und einem DutyFree-Bereich. Der Anteil der Al Habtoor Leighton Group beträgt knapp 408 Mio. Euro. In Abu Dhabi errichtet Leighton in einem Joint Venture mehrere Tourismusprojekte im Wert von 404 Mio. Euro. Zu den Projekten zählen drei Hotels, ein Golfplatz, ein Bürogebäude sowie ein Komplex mit Unterkünften für 20 000 Arbeiter. Ebenfalls in Dubai entsteht mit einem Auftragswert von zirka 211 Mio. Euro der Campus der Sorbonne-Universität. Auf einem Grundstück mit 90 000 Quadratmetern vor der Küste Abu Dhabis plant und baut die Gesellschaft Al Habtoor Leighton Group die Gebäude für den Lehrbetrieb sowie Wohn- und Sportanlagen. Auch am zweiten Hochschulprojekt des Emirats sind wir beteiligt: Der Campus der Zayed-Universität wird von Al Habtoor Leighton geplant und gebaut. Der Anteil des Unternehmens am Auftragsvolumen beträgt 319 Mio. Euro. Alle Fakultäten und studentischen Einrichtungen auf dem Informationen für die Aktionäre Lagebericht Konzernabschluss 200 000 Quadratmeter umfassenden Campus werden doppelt gebaut, da Männer und Frauen hier getrennt voneinander studieren. Unternehmensbereich HOCHTIEF Asia Pacific (In Mio. EUR) Auftragseingang Leistung Auftragsbestand Bereichsumsatz Außenumsatz Betriebliches Ergebnis/EBITA Ergebnis vor Steuern/EBT Investitionen RONA (in Prozent) Nettovermögen (31.12.) Mitarbeiter (im Jahresdurchschnitt) 2008 2007 12.651,0 8.638,9 16.194,2 6.884,8 6.884,5 427,5 327,2 1.005,2 22,7 2.081,5 37 076 10.415,7 7.409,2 14.928,9 5.989,8 5.989,4 441,3 404,5 1.364,9 32,2 1.759,8 27 940 =XGHQ.HQQ]DKOHQGHV8QWHUQHKPHQVEHUHLFKV HOCHTIEF Asia Pacific Der Auftragseingang lag im Unternehmensbereich HOCHTIEF Asia Pacific mit 12,65 Mrd. Euro um 21,5 Prozent über dem hohen Vorjahreswert und erreichte damit wieder ein neues Rekordniveau. Die Investitionen verringerten sich um 26,4 Prozent auf eine Mrd. Euro. Grund für die hohen Investitionen im Jahr 2007 war im Wesentlichen der Erwerb Leightons von 45 Prozent an der Gesellschaft Al Habtoor Engineering in Dubai gewesen. Die durchschnittliche Anzahl der Mitarbeiter stieg im Berichtsjahr entsprechend der erhöhten Leistung deutlich an und erreichte 37 076. Ausblick Der Unternehmensbereich HOCHTIEF Asia Pacific erwartet trotz der Finanzkrise und der nachlassenden Marktdynamik der asiatischen Länder und der Golfstaaten eine positive Entwicklung für 2009. Leighton hat mit Kostenreduzierungen, restriktiven Sachanlageinvestionen sowie dem Verzicht auf Finanzinvestitionen entsprechende Gegenmaßnahmen eingeleitet. Darüber hinaus ist Leighton in seinen Kernmärkten stark aufgestellt und verfügt über einen Rekordauftragsbestand. Aufgrund des anhaltenden Wachstums in Asien, der weiterhin guten Nachfrage nach Rohstoffen sowie des unverändert hohen Bedarfs an Infrastrukturleistungen im australischen Heimatmarkt erwarten wir für 2009 einen Anstieg des operativen Ergebnisses vor Steuern. Auch die Leistung sowie der Außenumsatz stiegen entsprechend um 16,6 Prozent auf 8,64 Mrd. Euro beziehungsweise um 14,9 Prozent auf 6,88 Mrd. Euro. Der $XIWUDJVEHVWDQG erreichte mit 16,19 Mrd. Euro ebenfalls einen neuen Rekordwert – ein Plus von 8,5 Prozent gegenüber dem bereits hohen Vorjahreswert. Trotz der exzellenten operativen Entwicklung lagen sowohl das betriebliche Ergebnis (– 3,1 Prozent) als auch das Ergebnis vor Steuern (–19,1 Prozent) unter den Vorjahreswerten. Der Ergebnisrückgang ist vor allem auf die bei Leighton infolge der Finanzkrise notwendig gewordenen Wertberichtigungen auf börsennotierte Konzessionsgesellschaften und Beteiligungen sowie auf den im Jahresverlauf 2008 deutlich schwächeren australischen Dollar zurückzuführen. Geschäftsbericht 2008 91 Unternehmensbereich HOCHTIEF Concessions Ř1HXHU8QWHUQHKPHQVEHUHLFKJHVFKDIIHQ Ř(UQHXWKRKHU(UJHEQLVEHLWUDJ]XP Unternehmenserfolg Ř3333RUWIROLRZHLWHUDXVJHEDXW Ř+2&+7,()&RQFHVVLRQVJHK¸UW]XZHOWZHLW I¾KUHQGHQ,QIUDVWUXNWXUDQELHWHUQ *Weitere Informationen finden Sie außerhalb des Lageberichts auf den Seiten 27 bis 31. Im ersten Quartal des Berichtsjahres wurde die HOCHTIEF Concessions GmbH im gleichnamigen Unternehmensbereich Concessions als neue Führungsgesellschaft gegründet. Dieser umfasst die Gesellschaften HOCHTIEF AirPort und HOCHTIEF PPP Solutions. Wir reagieren damit auf die zunehmende Bedeutung des Geschäftsfelds Konzessionen und Betrieb*. Zugleich werden die Transparenz und Effizienz in diesem Segment erhöht und die Synergien zwischen den Geschäftsfeldern gestärkt. Aktuelle Projekte bei HOCHTIEF AirPort Im August 2008 hat sich die Gesellschaft für die Privatisierung des Flughafens Pulkovo Airport in St. Petersburg qualifiziert. Außerdem übernahm sie mehrere Beratungsprojekte. So erstellte HOCHTIEF AirPort beispielsweise Masterpläne für die Flughäfen Roschino in Tjumen/Sibirien und Riga International Airport in Lettland. Für Ausbau und Weiterentwicklung des Flughafens Henri Coandă im rumänischen Bukarest entstand eine Machbarkeitsstudie. Zudem haben wir als erfahrener Flughafenmanager den Warschauer Frederic-Chopin-Airport in Polen 2008 erfolgreich dabei unterstützt, den neuen Terminal 2 pünktlich in Betrieb zu nehmen. Die Flughafenbeteiligungen Athens International Airport Anteil HOCHTIEF AirPort 26,7 % / Anteil HOCHTIEF AirPort Capital 13,3 % HOCHTIEF Concessions gehört bereits heute zu den weltweit führenden Infrastrukturanbietern und ist auf den wichtigen Märkten der Welt präsent. Das Unternehmen ist Investor und Manager zugleich: HOCHTIEF Concessions bietet aus einer Hand Projektentwicklung, Finanzierung und Kapitalbeschaffung, Construction- und Projektmanagement sowie Betrieb und Asset-Management für Flughäfen, Mautstraßen, PPP-Projekte im öffentlichen Hochbau und dem Bereich der erneuerbaren Energien. Das umfassende Know-how und die langjährigen Erfahrungen in diesen Bereichen machen uns erfolgreich. Dies gilt besonders in den Geschäftsfeldern, in denen die Wettbewerbshürden aufgrund ihrer Komplexität sehr hoch sind. **Weitere Informationen finden Sie auf den Seiten 27 bis 31 sowie im Internet unter www.hochtief-airport.de. Positives Geschäftsjahr für HOCHTIEF AirPort** Die Gesamtzahl der Passagiere an unseren sechs Beteiligungsflughäfen betrug im Berichtsjahr 90 Mio. – ein Plus von 1,5 Prozent gegenüber 2007 (88,7 Mio. Passagiere). Die abschwächende Konjunktur verlangsamte jedoch das Wachstum. Wieder war HOCHTIEF AirPort dabei erfolgreich, die Flughäfen dem prognostizierten Verkehrswachstum anzupassen sowie neue Geschäftsfelder und Einnahmequellen zu erschließen – etwa im Non-Aviation-Segment. Hierzu zählen Bereiche wie zum Beispiel Gastronomie- und Einkaufszonen sowie das Parkgeschäft. 92 Geschäftsbericht 2008 Der Flughafen verzeichnete im Berichtsjahr ein Passagiervolumen von 16,5 Mio. und damit einen leichten Rückgang von 0,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Im Juni 2008 begrüßte die Flughafenleitung den hundertmillionsten Fluggast seit Eröffnung des Airports im Jahr 2001. Die Bauarbeiten für das 50 000 Quadratmeter große Kongress- und Messezentrum am Flughafen liefen plangemäß weiter und sollen 2009 beendet werden. Im Mai 2008 erhielt Athens International Airport von der EU den „Green Building Award“ für vorbildliche Energiesparmaßnahmen auf der gesamten Flughafenanlage. Im Vorfeld der Olympischen Sommerspiele 2008 konnte der Airport Peking vom Knowhow der griechischen Flughafenmanager in der ehemaligen Olympiastadt Athen profitieren. Im Anschluss daran wurde in einem Partnerschaftsvertrag auch für die Zukunft ein intensiver Erfahrungsaustausch vereinbart. %XGDSHVW$LUSRUW Anteil HOCHTIEF AirPort 37,25 % 2008 verringerte sich die Passagierzahl gegenüber 2007 um 1,8 Prozent auf 8,4 Mio. Das 2007 begonnene Modernisierungsprogramm „BUD Future“ mit Investitionen von insgesamt 261 Mio. Euro wurde fortgesetzt. HOCHTIEF AirPort bereitet den zweitgrößten Flughafen der neuen EU-Länder auf künftige Anforderungen vor und schafft die Voraussetzungen für den Ausbau des Non-Aviation-Geschäfts. Das Investitionsprogramm umfasst unter anderem Informationen für die Aktionäre Lagebericht Konzernabschluss den „BUD Skycourt“, ein Gebäude, das die Terminals 2A und 2B verbindet und Platz für Geschäfte und Gastronomie bietet. Außerdem entsteht ein neuer Logistikhangar für die ungarische Post. Mit der „Airport City“ ist ein neuer Businesspark geplant. '¾VVHOGRUI,QWHUQDWLRQDO Anteil HOCHTIEF AirPort 20 % / Anteil HOCHTIEF AirPort Capital 10 % Der Flughafen steigerte sein Passagieraufkommen auf 18,1 Mio. Fluggäste (+ 1,8 Prozent). Das Wachstum ist höher als das anderer deutscher Flughäfen – Düsseldorf International etabliert sich damit als drittes Drehkreuz in Deutschland. Mit einem Investitionsprogramm in Höhe von insgesamt 300 Mio. Euro stellt die Flughafengesellschaft die Weichen für weiteres Wachstum und noch mehr Service: 200 Mio. Euro werden für eine verbesserte Infrastruktur aufgewendet und weitere 100 Mio. Euro investiert, um das Non-Aviation-Geschäft zu steigern. Dabei berücksichtigt der Airport auch ökologische Faktoren: So wurde im Dezember 2008 eine fast 1 300 Quadratmeter große Photovoltaikanlage in Betrieb genommen. In den nächsten 20 Jahren sollen bis zu 2,7 Mio. Kilowattstunden in das öffentliche Stromnetz eingespeist werden. Außerdem werden so mehr als 2 000 Tonnen CO 2 eingespart. Hamburg Airport Anteil HOCHTIEF AirPort 34,8 % / Anteil HOCHTIEF AirPort Capital 14,2 % Mit der Zahl von 12,8 Mio. Fluggästen erreichte der Flughafen im abgelaufenen Geschäftsjahr ein Passagierwachstum von 0,5 Prozent. Die Gastronomie- und Einzelhandelsflächen wurden durch die im Dezember 2008 eröffnete „Airport Plaza“ mehr als verdoppelt. Die Mieterlöse im Non-Aviation-Bereich sollen so deutlich steigen. Die „Airport Plaza“, die von einem Konsortium um HOCHTIEF Construction realisiert wurde, verfügt unter anderem über energiesparende, umweltschonende Klimatechnik. Seit Ende 2008 ist der Flughafen mit der S-Bahn zu erreichen und damit für Passagiere noch interessanter. Zusätzliche Attraktivität wird das neue „Radisson Hotel Hamburg Airport“ bringen, dessen Bau im Februar 2008 begann. 6\GQH\$LUSRUW Anteil HOCHTIEF AirPort 6,77 % / Anteil HOCHTIEF AirPort Capital 6,50 % Mit einem um 3,2 Prozent auf 32,9 Mio. gesteigerten Passagieraufkommen entwickelte sich Sydney Airport weiterhin gut. Anlässlich des 23. Weltjugendtags erzielte der Flughafen am 13. Juli 2008 einen neuen Rekord: Mehr als 20 000 Passagiere reisten an diesem Tag über den internationalen Terminal des Flughafens nach Sydney. Um in Zukunft noch besser auf weiteres Wachstum vorbereitet zu sein, investiert der Flughafen 300 Mio. Euro in den Ausund Umbau des Terminals 1 für internationale Flüge. 2008 eröffnete dort ein neues Parkhaus mit insgesamt 2 800 Stellplätzen. Damit erhöhte sich die Parkplatzkapazität auf 4 300 Stellplätze. Tirana International Airport Anteil HOCHTIEF AirPort 47 % Das starke Passagierwachstum am Flughafen der albanischen Hauptstadt hielt im Berichtsjahr an: 1,3 Mio. Fluggäste nutzten den Flughafen – 14,6 Prozent mehr als 2007. Damit entwickelte sich der Airport besonders gut, weiteres Wachstum ist absehbar. Darum wurde im Juli 2008 damit begonnen, den Passagierterminal zu erweitern. Der neue Gebäudeteil, der 2009 in Betrieb gehen soll, erhöht die Kapazität des Terminals auf insgesamt 1,5 Mio. Passagiere pro Jahr. Zudem wird das Non-Aviation-Geschäft ausgebaut. Das Investitionsvolumen liegt bei 28 Mio. Euro. Bei allen Bau- und Erweiterungsmaßnahmen legt die Flughafengesellschaft großen Wert darauf, Umweltbelastungen, die durch den Ausbau entstehen, auf ein Minimum zu reduzieren. HOCHTIEF PPP Solutions* Zum Ende des Geschäftsjahres 2008 war HOCHTIEF PPP Solutions weltweit an 25 Projekten mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von mehr als sieben Mrd. Euro beteiligt. Wir gehören in Europa zu den führenden PPP-Anbietern im öffentlichen Hochbau. Dabei arbeitet die Gesellschaft intensiv mit HOCHTIEF Construction und HOCHTIEF Facility Management, aber auch mit externen Partnern zusammen. *Weitere Informationen finden Sie auf den Seiten 27 bis 31 sowie im Internet unter www. hochtief-pppsolutions.de. Seit März 2008 werden die wachsenden PPP-Märkte in den USA und Kanada von der neuen Gesellschaft HOCHTIEF Geschäftsbericht 2008 93 PPP Solutions North America bearbeitet. Diese hat ihren Hauptsitz in New York und Büros in Vancouver und Toronto. Mit insgesamt zwölf Mitarbeitern agiert die Gesellschaft im Konzernverbund mit Flatiron und Turner in den Bereichen Verkehrsinfrastruktur sowie öffentlicher Hochbau. Projektbeispiele Mautstraßen Im März 2008 erreichte HOCHTIEF PPP Solutions gemeinsam mit Partnern den Financial Close, also den Abschluss der Finanzierungsverträge, beim griechischen Mautstraßenprojekt Maliakos-Kleidi. Die Konzessionsgesellschaft mit etwa 300 Mitarbeitern, an der HOCHTIEF PPP Solutions mit 35 Prozent beteiligt ist, übernimmt für 30 Jahre den Betrieb der Autobahn und erhebt Maut. Das Investitionsvolumen liegt bei zirka 1,11 Mrd. Euro. Dafür entsteht ein 25 Kilometer langer Streckenabschnitt mit drei Tunnelbauwerken, 26 Brücken und zehn Raststätten. Weitere 205 Kilometer vorhandener Straße baut das Konsortium aus und setzt sie instand. HOCHTIEF Construction ist als Konsortialführer mit zirka 40 Prozent an den Baumaßnahmen beteiligt. Mit dem Financial Close für die Autobahn Elefsina-PatrasTsakona fiel im August 2008 der Startschuss für ein weiteres großes PPP-Mautstraßenprojekt in Griechenland. Der Konzessionsvertrag hat eine Laufzeit von 30 Jahren. HOCHTIEF PPP Solutions ist an dem Betreiberkonsortium mit 25 Prozent beteiligt. Die Autobahn mit einer Länge von 365 Kilometern ist der wichtigste Verkehrskorridor von Athen zum Peloponnes. 82 Kilometer der Strecke existieren bereits, 163 Kilometer werden neu errichtet und 120 Kilometer ausgebaut. Das Projekt mit einem Investitionsvolumen von etwa 2,21 Mrd. Euro soll 2014 beendet sein. An der Bauarbeitsgemeinschaft hält HOCHTIEF Construction einen Anteil von 23 Prozent. Sein zweites PPP-Mautstraßenprojekt in Santiago de Chile hat HOCHTIEF PPP Solutions 2008 für den Verkehr freigegeben: Gemeinsam mit einem Partner wird bis zum Jahr 2038 der vier Kilometer lange Tunnel San Cristóbal betrieben, der das Geschäftsviertel der chilenischen Hauptstadt mit den nördlichen Stadtteilen verbindet. Die privaten Investitionen – insgesamt zirka 108 Mio. Euro – werden wäh- 94 Geschäftsbericht 2008 rend der 30-jährigen Betriebsphase durch Mautgebühren rückfinanziert. Seit Mai 2008 betreibt eine Tochtergesellschaft von HOCHTIEF PPP Solutions gemeinsam mit einem Partner für 30 Jahre ein etwa 45 Kilometer langes Teilstück der Autobahn A4 zwischen Gotha und der hessisch-thüringischen Landesgrenze. An der Konzessionsgesellschaft sind beide Partner mit jeweils 50 Prozent beteiligt. Die Investitionen in Höhe von etwa 259 Mio. Euro werden durch die Lkw-Maut refinanziert. Außerdem beteiligt sich der Staat mit einer Anschubfinanzierung. Eine 22,5 Kilometer lange Neubaustrecke wird einen bestehenden Teilabschnitt der A4 ersetzen. HOCHTIEF Construction ist an der Bauarbeitsgemeinschaft mit 33 Prozent beteiligt. Das österreichische Mautstraßenprojekt Nordautobahn A5, an dem HOCHTIEF PPP Solutions seit 2006 beteiligt ist, wurde im Berichtsjahr mit dem „European Transport (Roads) Deal of the Year“ ausgezeichnet. Öffentlicher Hochbau Im März 2008 startete mit dem Neubau und der Sanierung der Fürst-Wrede-Kaserne in München das erste PPPHochbauvorhaben des Bundes. Über eine eigens gegründete Projektgesellschaft investiert HOCHTIEF PPP Solutions zirka 57 Mio. Euro in das Projekt, das über die gesamte Laufzeit von 20 Jahren ein Vertragsvolumen von etwa 161 Mio. Euro hat. HOCHTIEF Facility Management übernahm unmittelbar nach der Auftragsvergabe den Betrieb der Liegenschaft mit einer Gebäudefläche von knapp 70 000 Quadratmetern. HOCHTIEF Construction saniert die Kaserne. Im Juni 2008 wurde gemeinsam mit der Stadt Köln der Grundstein für die neue Gesamtschule im Stadtteil Rodenkirchen gelegt. HOCHTIEF PPP Solutions wird die Schule planen, finanzieren, bauen und anschließend 25 Jahre lang betreiben. Das Vertragsvolumen liegt bei zirka 127 Mio. Euro. HOCHTIEF Construction baut die neue Schule, HOCHTIEF Facility Management wird bis 2034 für den Betrieb zuständig sein. Im Kreis Offenbach gingen die Arbeiten am derzeit größten PPP-Projekt im öffentlichen Hochbau in Deutschland weiter. Informationen für die Aktionäre Lagebericht Konzernabschluss Hier hat HOCHTIEF den Auftrag, insgesamt 50 Schulen zu finanzieren, zu sanieren und bis Ende 2019 zu betreiben. Das Projekt der Gesellschaft HOCHTIEF PPP Schulpartner hat ein Vertragsvolumen von insgesamt zirka 410 Mio. Euro. Es umfasst 284 Gebäude mit einer Fläche von mehr als 290 000 Quadratmetern. Im August 2008 legte HOCHTIEF PPP Schulpartner im Jahresenergiebericht für die im Kreis Offenbach betreuten Schulen sehr gute Ergebnisse vor: So konnte aufgrund der bisherigen Modernisierungsarbeiten der Energieverbrauch deutlich reduziert werden, obwohl zusätzliche Nettogeschossfläche geschaffen wurde und viele Schulen inzwischen Ganztagsbetreuung anbieten. Das Rathaus der Stadt Gladbeck, das von HOCHTIEF PPP Solutions auf PPP-Basis geplant, finanziert und gebaut wurde, ist mit dem Prix Européen d’Architecture der Philippe- Rotthier-Stiftung ausgezeichnet worden. Die Immobilie gewann den Preis in der Kategorie „Beste öffentlich geförderte Sanierungsmaßnahme“. HOCHTIEF PPP Solutions (UK) hat seit April 2008 vier Schulen in der schottischen Region East Ayrshire sowie im englischen Salford übergeben. Dazu gehört zum Beispiel die Grange Academy in Kilmarnock mit Vor- und Grundschule, weiterführenden Schulen sowie einem Sonderschulbereich. Das Projekt mit einer Bruttogeschossfläche von etwa 18 000 Quadratmetern bietet Platz für bis zu 2 200 Schüler. Unsere britische Tochtergesellschaft wird die Academy bis 2037 betreiben. HOCHTIEF PPP Solutions (UK) wurde 2008 außerdem zum bevorzugten Bieter für das Bürgerzentrum der Stadt Wigan benannt. Das Projekt hat ein Vertragsvolumen von 244 Mio. Euro und eine Vertragslaufzeit von 25 Jahren. Der Financial Close wird im ersten Halbjahr 2009 erwartet. Erneuerbare Energien* Seit 2007 ist HOCHTIEF PPP Solutions im Bereich Geothermie aktiv und reagiert damit auf die zunehmende Nachfrage nach Kraftwerken in diesem Segment. Im September 2008 begann die Gesellschaft Süddeutsche Geothermie-Projekte, an der wir mit 40 Prozent beteiligt sind, mit den Bohrarbeiten für ihr zweites Geothermie- Unternehmensbereich HOCHTIEF Concessions (In Mio. EUR) Auftragseingang davon HOCHTIEF AirPort davon HOCHTIEF PPP Solutions Leistung davon HOCHTIEF AirPort davon HOCHTIEF PPP Solutions Auftragsbestand davon HOCHTIEF AirPort davon HOCHTIEF PPP Solutions Bereichsumsatz davon HOCHTIEF AirPort davon HOCHTIEF PPP Solutions Außenumsatz 2008 2007 197,9 415,3 13,7 184,2 28,0 387,3 167,5 196,0 13,7 153,8 28,0 168,0 723,1 692,7 0,0 723,1 0,0 692,7 166,1 198,6 13,7 152,4 28,0 170,6 162,9 197,9 davon HOCHTIEF AirPort davon HOCHTIEF PPP Solutions 12,4 150,5 27,4 170,5 Betriebliches Ergebnis/EBITA 145,7 185,3 davon HOCHTIEF AirPort davon HOCHTIEF PPP Solutions 123,1 22,6 168,3 17,0 109,6 155,3 96,5 13,1 142,4 12,9 27,7 131,3 17,4 10,3 123,8 7,5 14,0 20,7 14,2 13,0 22,1 14,9 1.258,9 1.242,9 1.035,5 224,4 1.013,5 229,4 219 186 80 139 66 120 Ergebnis vor Steuern/EBT davon HOCHTIEF AirPort davon HOCHTIEF PPP Solutions Investitionen davon HOCHTIEF AirPort davon HOCHTIEF PPP Solutions RONA (in Prozent) davon HOCHTIEF AirPort davon HOCHTIEF PPP Solutions Nettovermögen (31.12.) davon HOCHTIEF AirPort davon HOCHTIEF PPP Solutions Mitarbeiter (im Jahresdurchschnitt) davon HOCHTIEF AirPort davon HOCHTIEF PPP Solutions Kraftwerk: Das Unternehmen plant, finanziert und baut im bayerischen Kirchstockach eine Fünfmegawattanlage mit Wärmeauskopplung. Das Investitionsvolumen für das Vorhaben beläuft sich auf zirka 35 Mio. Euro. Die Bau- und Bohrarbeiten werden von HOCHTIEF Construction ausgeführt. Anfang 2010 soll erstmals Strom in das Netz eingespeist werden. =XGHQ.HQQ]DKOHQGHV8QWHUQHKPHQVEHUHLFKV HOCHTIEF Concessions Der Rückgang des Auftragseingangs im Unternehmensbereich HOCHTIEF Concessions um 217,4 Mio. Euro gegenüber dem Vorjahreswert resultierte daraus, dass 2007 *Geothermie, also die Verwendung von Erdwärme zur Erzeugung erneuerbarer, emissionsarmer Energie, setzt sich immer mehr durch. Weitere Informationen finden Sie unter www.hochtief.de/nachhaltigkeit und www.sgg-bayern.de. Geschäftsbericht 2008 95 mehr Projekte im Bereich öffentlicher Hochbau gewonnen wurden. 2008 lag der Schwerpunkt beim Auftragseingang bei den beiden Mautstraßenprojekten in Griechenland, Elefsina-Patras-Tsakona und Maliakos-Kleidi. Diese werden jedoch aus konsolidierungstechnischen Gründen nicht im Auftragseingang des Unternehmensbereichs Concessions ausgewiesen. Das betriebliche Ergebnis ist im Geschäftsjahr 2008 gegenüber dem Vorjahreswert um 39,6 Mio. Euro auf 145,7 Mio. Euro gesunken. Die Ergebnisse des Berichtsjahres sind allerdings mit den Vorjahreswerten nur bedingt vergleichbar, da HOCHTIEF AirPort im Jahr 2007 Einmaleffekte von 37,8 Mio. Euro – diese stammen aus Änderungen durch die Unternehmenssteuerreform – sowie eine Sonderdividende aus der Refinanzierung des Flughafens Sydney in Höhe von 47,1 Mio. Euro realisieren konnte. 2008 verzeichnete HOCHTIEF AirPort Sondereffekte in Höhe von 33,7 Mio. Euro aus der Zahlung einer letzten Kaufpreisrate (Contingent Purchase Price) von HOCHTIEF AirPort Capital sowie einer Sonderdividende aus Sydney. Bereinigt um die Einmaleffekte, lag das betriebliche Ergebnis von HOCHTIEF AirPort im Berichtsjahr bei 89,4 Mio. Euro und damit um sieben Prozent höher als im Vorjahr. Das betriebliche Ergebnis von HOCHTIEF PPP Solutions übertraf mit 22,6 Mio. Euro den Vorjahreswert um 5,6 Mio. Euro. Dazu trugen die Erfolgsprämien aus den Projektgewinnen der Mautstraßenprojekte MaliakosKleidi und Elefsina-Patras-Tsakona sowie die Verbesserung des Projektergebnisses bei den Schulen in Offenbach bei. Das Ergebnis vor Steuern betrug 109,6 Mio. Euro. Bei HOCHTIEF AirPort stieg das um die Sondereffekte bereinigte, nachhaltig operative Ergebnis vor Steuern gegenüber dem Vorjahreswert um 2,4 Mio. Euro. HOCHTIEF PPP Solutions erreichte einen Wert leicht über dem Vorjahr. Das Investitionsvolumen lag im Geschäftsjahr 2008 mit 27,7 Mio. Euro deutlich unter dem Vorjahreswert von 131,3 Mio. Euro, der bei HOCHTIEF AirPort den Erwerb der Beteiligung am Flughafen Budapest sowie die Aufstockung der Anteile am Flughafen Sydney enthalten hatte. 96 Geschäftsbericht 2008 Ausblick Der Unternehmensbereich erwartet ein Jahr ohne besonderes Wachstum. HOCHTIEF Concessions analysiert und optimiert kontinuierlich die Kostenstrukturen der Beteiligungsflughäfen und PPP-Projekte. Die Luftfahrtbranche steht aufgrund der Finanzkrise unter Druck. Da die Fluglinien versuchen, den Kostendruck zumindest teilweise auch an die Flughäfen weiterzugeben, ist es für HOCHTIEF AirPort essenziell, die Wettbewerbsfähigkeit seiner Beteiligungsflughäfen nachhaltig zu stärken und zusätzliche Wachstumspotenziale zu erschließen. HOCHTIEF PPP Solutions wird sich auf seine bestehenden Kompetenzen fokussieren und diese regional weiter ausbauen, zum Beispiel in den USA, wo der Markt gutes Wachstum verspricht. Maßgeblich für den geplanten weiteren Ausbau der Geschäfte ist die Verfügbarkeit strukturierter langfristiger Finanzierungen. Die Voraussetzung dafür ist ein wieder funktionierender Finanzmarkt. Hier ist die Entwicklung schwer vorhersehbar. Insgesamt erwartet der Unternehmensbereich HOCHTIEF Concessions ein Ergebnis vor Steuern, das im Jahr 2009 aufgrund der einmaligen Sondereffekte 2008 deutlich unter dem Vorjahreswert liegen wird. Informationen für die Aktionäre Lagebericht Konzernabschluss Unternehmensbereich HOCHTIEF Europe Ř5HVWUXNWXULHUXQJNRQVHTXHQWIRUWJHVHW]W Ř'HXWVFKODQGJHVFK¦IWNODUYHUEHVVHUW Ř,QWHUQDWLRQDOHV*HVFK¦IWZHLWHUJHVW¦UNW Ř:DFKVWXPVSRWHQ]LDOHHUVFKORVVHQ Der Unternehmensbereich HOCHTIEF Europe bündelt unter Führung von HOCHTIEF Construction das gesamte Leistungsportfolio unseres Konzerns im Bereich Bauen und baunahe Dienstleistungen in Europa. Er konzentriert sich vor allem auf den Hoch-, Tief- und Ingenieurbau in ausgewählten west- und osteuropäischen Ländern. Außerdem realisiert HOCHTIEF Construction im Segment Bauträgergeschäft hochwertige Wohnimmobilien. Außerhalb Europas ist das Unternehmen als Generalunternehmer für Großprojekte tätig. Darüber hinaus bieten wir eine Vielzahl von innovativen Geschäftsmodellen und Dienstleistungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette des Bauens. :HLWHUH5HVWUXNWXULHUXQJVPD¡QDKPHQHLQJHOHLWHW Im Berichtsjahr hat der Unternehmensbereich die 2007 begonnenen Restrukturierungsaktivitäten im deutschen Hochbaubereich fortgesetzt und zusätzliche Maßnahmen gestartet, um die Profitabilität zu erhöhen. So wurden zum Beispiel die Renditeziele für Neuprojekte angehoben. Zudem wurde die Preisgestaltung strategisch angepasst. Ziel ist es, dass der konkrete Mehrwert, den HOCHTIEF Europe seinen Kunden durch innovative Technologien und Serviceleistungen erschließt, honoriert wird. Deshalb werden jetzt Leistungspakete mit unterschiedlichen Komfortstandards zu verschiedenen Preisen angeboten. Die Strategie, sich im Schlüsselfertigbau auf das partnerschaftliche Geschäftsmodell PreFair zu konzentrieren, das Risikomanagement zu optimieren und die Renditeanforderungen zu steigern, hat die Ergebnisqualität im Hochbaugeschäft in Deutschland klar erhöht. Mit dem bei der HOCHTIEF-Tochter Turner bereits bewährten Versicherungsmodell „Subguard“ * schützen wir uns zudem vor Nachunternehmerausfällen. Internationales Geschäft gestärkt Das internationale Geschäft war von überdurchschnittlichen Zuwachsraten geprägt – zum Beispiel durch Projekte in Griechenland, Osteuropa und Südafrika. Insbesondere der Tief- und Infrastrukturbau entwickelte sich im zurückliegenden Geschäftsjahr außerordentlich positiv. Weitere Informationen finden Sie im Internet unter www.hochtief-construction.de. .RQ]HUQ¾EHUJUHLIHQGH=XVDPPHQDUEHLWYHUWLHIW Durch die immer engere Kooperation mit anderen Konzerngesellschaften erschließt sich HOCHTIEF Construction zusätzliche attraktive Umsatz- und Ergebnispotenziale. So arbeitet die Gesellschaft beispielsweise partnerschaftlich mit HOCHTIEF PPP Solutions im Bereich Public-PrivatePartnership (PPP) zusammen. Dafür stehen zahlreiche 2008 akquirierte Aufträge, wie zum Beispiel der Bau der Autobahnen Maliakos-Kleidi und Elefsina-Patras-Tsakona in Griechenland. Auch bei PPP-Aufträgen im öffentlichen Hochbau ist die Zusammenarbeit von HOCHTIEF Construction, HOCHTIEF PPP Solutions und HOCHTIEF Facility Management als bewährtem Team fest etabliert. Bauträgergeschäft weiterentwickelt Mit der Marke „FormArt“ hat sich HOCHTIEF Construction als einer der führenden Wohnungsentwickler in Deutschland etabliert. Dieser Bereich konzentriert sich auf hochwertige Wohnimmobilien an exklusiven Standorten. Im Berichtsjahr wurden zahlreiche Projekte abgeschlossen und es wurde mit dem Bau neuer Wohnanlagen begonnen. 1DFKKDOWLJH:DFKVWXPVSRWHQ]LDOH Als innovatives, auf Profitabilität ausgerichtetes Unternehmen identifiziert HOCHTIEF Construction frühzeitig neue, wachstumsstarke Geschäftsfelder und etabliert sich in diesen Bereichen. Erneuerbare Energien und nachhaltiges Bauen gehören zu diesen Segmenten. So haben wir unser Geschäft unter anderem im Markt für Offshore-Windkraftwerke weiter ausgebaut. Gemeinsam mit der Gesellschaft HOCHTIEF PPP Solutions gehören wir zu den ersten Adressen im Bereich Geothermie. Beim nachhaltigen Bauen ist HOCHTIEF bereits Marktführer. *Weitere Informationen finden Sie auf Seite 34. Geschäftsbericht 2008 97 Projektbeispiele Großprojekte In der neuen Hamburger Hafencity gingen 2008 die Bauarbeiten an der Elbphilharmonie weiter. Das Projekt mit einem Auftragsvolumen von 394 Mio. Euro soll im Herbst 2011 fertiggestellt sein. Dann erhält die Hansestadt unter anderem drei Konzertsäle und ein Luxushotel. Zusätzlich erstellt HOCHTIEF als Bauträger mehr als 40 hochwertige Eigentumswohnungen. HOCHTIEF Facility Management wird das komplette Gebäudemanagement übernehmen. Mit dem neuen Universitätsklinikum Eppendorf wurde Ende 2008 in Hamburg das modernste Klinikum Europas eingeweiht. HOCHTIEF Construction war als Generalunternehmer für den Bau des Krankenhauskomplexes mit einer Nutzfläche von 86 000 Quadratmetern und einem Auftragsvolumen von 140 Mio. Euro verantwortlich. %¾URXQG*HVFK¦IWVK¦XVHU Bremen erhält mit dem „Weser Tower“ das höchste Bürogebäude der Stadt. Am Bau der 82 Meter hohen Immobilie mit einem Auftragsvolumen von zirka 24,7 Mio. Euro ist neben HOCHTIEF Construction auch HOCHTIEF Consult beteiligt. Im Juli 2008 bekam unsere polnische Tochtergesellschaft HOCHTIEF Polska den Auftrag, auch das zweite Gebäude des Adgar-Plaza-Komplexes in Warschau zu errichten. Das Auftragsvolumen beträgt 27 Mio. Euro. Die Bauarbeiten an dem ersten Bürohaus wurden im Oktober des Berichtsjahres beendet. Nach dem Abschluss aller Arbeiten wird der Komplex zu den modernsten Büroimmobilien Polens gehören. ,QGXVWULHEDX Beim Bau eines neuen Werks für den Kunststoffhersteller Ticona ist HOCHTIEF Construction zum ersten Mal ausschließlich als Construction-Manager tätig. Die Tochtergesellschaft Streif Baulogistik übernimmt bei dem Auftrag unter anderem die Elektro-Baustelleneinrichtung, wie zum Beispiel Schaltkästen sowie Kabel für die Stromversorgung, und stellt zehn Krane. 2011 soll das neue Werk in Frankfurt den Betrieb aufnehmen. Für den Süßwarenproduzenten Ferrero, einen Stammkunden von HOCHTIEF Construction, baut HOCHTIEF Russia 98 Geschäftsbericht 2008 in der russischen Stadt Vladimir bis Ende 2009 eine neue Produktions- sowie eine klimatisierte Lagerhalle. Die Gesellschaft wird bei dem Projekt mit einem Auftragsvolumen von zirka 100 Mio. Euro von HOCHTIEF Construction und HOCHTIEF Polska unterstützt. 3XEOLF3ULYDWH3DUWQHUVKLS3URMHNWH Für ein Betreiberkonsortium unter Federführung von HOCHTIEF PPP Solutions baut HOCHTIEF Construction als Mitglied einer Arbeitsgemeinschaft ein 25 Kilometer langes Teilstück der Maliakos-Kleidi-Autobahn in Griechenland. Zu dem Projekt gehören Tunnelbauwerke, Brücken und Raststätten. Die Bauarbeiten sollen 2012 abgeschlossen sein. Auch beim zweiten Mautstraßenprojekt von HOCHTIEF PPP Solutions in Griechenland, der Verbindung Elefsina-Patras-Tsakona, ist HOCHTIEF Construction an der Bauarbeitsgemeinschaft beteiligt. Dort werden unter anderem 163 Kilometer neu errichtet und 120 Kilometer ausgebaut, zudem entstehen 360 Brückenbauwerke. Beide PPP-Aufträge ergeben zusammen ein Auftragsvolumen für HOCHTIEF Construction von zirka 636 Mio. Euro. Beim ersten PPP-Hochbauprojekt des Bundes, der FürstWrede-Kaserne in München, übernimmt HOCHTIEF Construction ebenfalls die Bau- und Sanierungsarbeiten für HOCHTIEF PPP Solutions. Bauträgerprojekte Im Bauträgergeschäft realisiert HOCHTIEF Construction unter seiner Marke „FormArt“ unter anderem in Heidelberg 37 hochwertige Eigentumswohnungen, 23 davon im ehemaligen Schlosshotel der Stadt. Die Wohnanlage mit einem Investitionsvolumen von 26,4 Mio. Euro soll im Frühjahr 2010 bezugsfertig sein. Infrastrukturprojekte Südlich der chilenischen Hauptstadt Santiago de Chile entsteht bis 2010 ein 160-Megawatt-Wasserkraftwerk. HOCHTIEF Construction plant und baut als Federführer einer Arbeitsgemeinschaft das schlüsselfertige Kraftwerkhaus für zwei Turbinen, zwei Flussfassungen sowie mehrere Tunnel mit einer Gesamtlänge von 19 Kilometern. Nahe der südafrikanischen Stadt Port Elizabeth erweitern wir bis 2010 den Tiefseehafen Ngqura um zwei Liege- Informationen für die Aktionäre Lagebericht Konzernabschluss wesentlichen Anteil daran hatten unsere Gesellschaften zum Beispiel in Russland, Polen und Chile. Unternehmensbereich HOCHTIEF Europe (In Mio. EUR) Auftragseingang Leistung Auftragsbestand Bereichsumsatz Außenumsatz Betriebliches Ergebnis/EBITA Ergebnis vor Steuern/EBT Investitionen RONA (in Prozent) Nettovermögen (31.12.) Mitarbeiter (im Jahresdurchschnitt) 2008 2007 3.283,3 3.239,2 3.559,0 2.569,4 2.414,9 – 29,6 – 34,2 53,5 0,4 513,5 9 380 3.176,1 2.868,5 3.545,6 2.321,3 2.169,5 –131,7 –149,4 29,5 – 21,2 575,0 8 807 plätze für ein Containerterminal. Das Volumen beträgt zirka 77 Mio. Euro. Den Hafen hatte HOCHTIEF Construction bereits 2006 gemeinsam mit einem Partner realisiert. =XGHQ.HQQ]DKOHQGHV8QWHUQHKPHQVEHUHLFKV HOCHTIEF Europe Bei der Auftragsentwicklung konnten die bereits hohen Vorjahreswerte im Unternehmensbereich Europe noch einmal gesteigert werden. Der Auftragseingang lag um 107,2 Mio. Euro (+ 3,4 Prozent) über dem Vorjahr. Dabei konnte der – aufgrund des Restrukturierungsprogramms im deutschen Hochbaubereich – geplante Rückgang im Inland durch die Auftragshereinnahme von großen Infrastrukturprojekten im Ausland sowie in den osteuropäischen Tochtergesellschaften mehr als ausgeglichen werden. Auch die Leistung verzeichnete einen Anstieg um 370,7 Mio. Euro (+ 12,9 Prozent) überwiegend aus unseren Auslandsaktivitäten. Der $XIWUDJVEHVWDQG lag mit 3,56 Mrd. Euro auf dem Vorjahresniveau und sorgt für eine zufriedenstellende Auslastung für das Jahr 2009. Die im Jahr 2007 begonnenen Restrukturierungsmaßnahmen im inländischen Hochbau wurden auch im Berichtsjahr fortgesetzt und führten unter Berücksichtigung der absehbaren Aufwendungen noch zu Verlusten bei dem betrieb lichen Ergebnis und dem Ergebnis vor Steuern. Dabei konnten die Vorjahresverluste jedoch deutlich reduziert werden. Der Anstieg der Investitionen betrifft überwiegend technische Anlagen und Maschinen sowie andere Anlagen und Betriebs- und Geschäftsausstattung, um große Infrastrukturprojekte im Ausland zu realisieren. Das 1HWWRYHUP¸JHQ reduzierte sich im Vergleich zum Vorjahr im Wesentlichen aus dem überproportionalen Anstieg der Verbindlichkeiten. Die Zunahme der Anzahl der Mitarbeiter ist überwiegend auf die Auslandsaktivitäten des Unternehmensbereichs HOCHTIEF Europe zurückzuführen. Ausblick Durch seine Präsenz in den Wachstumsregionen der Welt ist der Unternehmensbereich gut aufgestellt, um regionale Schwankungen weitgehend auszugleichen. Unsere Auslastung bewegt sich auf einem zufriedenstellenden Niveau, sodass wir verhalten optimistisch auf die Entwicklung in den nächsten Monaten blicken. Die im Hochbau in Deutschland ergriffenen Maßnahmen erweisen sich – insbesondere durch die Preisqualität, die bei Neuaufträgen erzielt wird – als zielführend. Wir halten weiterhin an unserer Prognose fest und erwarten für 2009 im Unternehmensbereich Europe eine Umsatzrendite auf das Ergebnis vor Steuern von zirka einem Prozent. Für 2010 streben wir eine Rendite von drei Prozent an. Entsprechend der Leistungsentwicklung erhöhten sich auch die Außenumsatzerlöse gegenüber dem Vorjahr um insgesamt 245,4 Mio. Euro (+ 11,3 Prozent). Einen Geschäftsbericht 2008 99 Antrieb ist Ansichtssache: Konstruktive Pausen bringen Dynamik ins Denken. Sich zurücklehnen und in Ruhe eine Sache betrachten: Eine neue Perspektive kann zu einem ganz neuen Standpunkt führen. Oder zu konstruktiven Ideen, die Dinge in Bewegung bringen. Beste Lage am Strandkai in Hamburg: Hier errichtet HOCHTIEF Projektentwicklung das Unilever-Haus. Zu den grünen Elementen der Büroimmobilie gehören eine vollständig energieeffiziente Beleuchtung und die Nutzung der Erdwärme. Das Unilever-Haus wird voraussichtlich das „Umweltzeichen für Nachhaltigkeit am Bau“ in Gold erhalten, das die Hafencity Hamburg verleiht. Informationen für die Aktionäre Lagebericht Konzernabschluss Unternehmensbereich HOCHTIEF Real Estate Ř+RFKZHUWLJH,PPRELOLHQQDFKJHIUDJW ŘDXUHOLVYHU¦X¡HUWHUIROJUHLFK*UXQGVW¾FNH Ř+2&+7,()LVWJU¸¡WHU3URSHUW\0DQDJHU 'HXWVFKODQGV Ř(UJHEQLVYRU6WHXHUQUHGX]LHUWVLFKJHJHQ¾EHU GHP9RUMDKUHVZHUW Bau mehrerer Pflegeprojekte in Deutschland. Mit dem Kooperationspartner BeneVit, einem Betreiber von Pflegeeinrichtungen mit innovativen Wohn- und Betreuungskonzepten, hat unsere Immobilienentwicklungstochter eine langfristige Kooperation gestartet. Weitere Informationen finden Sie im Internet unter www. hochtief-projektentwicklung.de. Auch international hat sich HOCHTIEF Projektentwicklung Der zum 1. Januar 2008 neu gebildete Unternehmensbereich HOCHTIEF Real Estate bündelt die Aktivitäten rund um Immobilien und Immobilienportfolios. Er umfasst die Gesellschaften HOCHTIEF Projektentwicklung, aurelis Real Estate und HOCHTIEF Property Management. Das Leistungsspektrum ist auf den Lebenszyklus von Immobilien gerichtet: Das Angebot der Gesellschaften beinhaltet die komplette Entwicklung, Realisierung und Vermarktung von Immobilien ebenso wie die Betreuung. So entstehen innerhalb des Unternehmensbereichs nachhaltige Synergien. HOCHTIEF Projektentwicklung 2008 konnte HOCHTIEF Projektentwicklung seine führende Stellung im Markt für hochwertige Immobilien, die weiterhin nachgefragt werden, unterstreichen: In Deutschland sowie Mittel- und Osteuropa wurde mit dem Bau von 13 neuen Projekten mit zirka 226 000 Quadratmetern Bruttogrundfläche begonnen. Zum 31. Dezember 2008 befanden sich 30 Projekte mit einem Investitionsvolumen von 1,28 Mrd. Euro und einer Gesamtmietfläche von 507 300 Quadratmetern in der Realisierungsphase. Von diesen Flächen waren zum Stichtag 87 Prozent vermietet und 49 Prozent schon vor der Fertigstellung an Endinvestoren verkauft. Immer wichtiger wird auch in diesem Bereich das Thema Nachhaltigkeit: Mieter und Investoren interessieren sich vor allem für Immobilien, die aufgrund ihrer Energieeffizienz langfristig rentable Perspektiven haben. Dazu gehört beispielsweise das „smarthouse“ in München. Im Januar 2009 wurde bereits die Planung unserer Büroimmobilie von der Deutschen Gesellschaft für nachhaltiges Bauen mit dem zum ersten Mal vergebenen „Deutschen Gütesiegel Nachhaltiges Bauen“ in Gold ausgezeichnet. Im Berichtsjahr stand unter anderem der Ausbau des Segments Pflegeimmobilien im Vordergrund: 2008 begann der verstärkt und gründete zu Beginn des Jahres 2008 mit HOCHTIEF Development Russland mit Sitz in St. Petersburg seine siebte Auslandsgesellschaft. Projektbeispiele 3URGXNWPDUNWVHJPHQW%¾URLPPRELOLHQ Derzeit entsteht in Hamburg das Projekt Lindley Carrée. Der Bürokomplex in Hamburgs City-Süd mit 24 500 Quadratmetern Bruttogrundfläche ist zu etwa 38 Prozent an die neue leben Lebensversicherungen AG vermietet. Das Bürogebäude wird unter ökologischen Gesichtspunkten entwickelt und erfüllt damit die Voraussetzungen für das international anerkannte Zertifikat für nachhaltiges Bauen „Leadership in Energy and Environmental Design“ (LEED). In Düsseldorf realisiert HOCHTIEF Projektentwicklung das Bürogebäude Four Elements. Gut 70 Prozent der 14 700 Quadratmeter Bruttogrundfläche sind vermietet, unter anderem an eine Rechtsanwaltssozietät. Endinvestor sind die Rheinischen Versorgungskassen. In München startete 2008 der Bau für das Altezza, eine Büroimmobilie mit insgesamt etwa 22 000 Quadratmetern Bruttogrundfläche. Die Immobilie war bereits 2007 von der ING Real Estate für einen Büroimmobilienfonds erworben worden. Sie ist zu mehr als 50 Prozent an BT Germany vermietet. Darüber hinaus wurde zum Jahresende ein Mietvertrag mit der Deutschen Apotheker- und Ärztebank abgeschlossen. Damit ist das Projekt bereits verkauft und zu 77 Prozent vermietet, bevor es fertiggestellt ist. In Essen wurde 2008 mit dem Bau des Rüttenscheider Tors begonnen, eines Bürogebäudes mit einer Bruttogrundfläche von fast 9 800 Quadratmetern. Schon vor dem Baustart waren 62 Prozent der Büroflächen an renommierte Anwaltskanzleien vermietet. Geschäftsbericht 2008 101 Auch international waren wir in diesem Segment erfolgreich: Die 2007 gegründete Gesellschaft HOCHTIEF Development Schweiz realisiert mit dem Portikon in Zürich ihr erstes Projekt: Das siebengeschossige Büro- und Geschäftshaus mit 19 500 Quadratmetern Bruttogrundfläche ist bereits zu 38 Prozent an Baxter Healthcare SA vermietet. In Warschau unterzeichnete HOCHTIEF Development Poland den bis heute größten Einzelmietvertrag Polens: Pekao S.A., ein Unternehmen der UniCredit Group und die größte private Bank des Landes, verlegt seine Unternehmenszentrale in den Bürokomplex Lipowy Office Park mit 39 000 Quadratmetern Bürofläche. Das Projekt wurde im November als beste Büroentwicklung des Jahres 2008 mit einem Award des Construction & Investment Journals ausgezeichnet, dem führenden Real-Estate-Magazin in Zentral- und Osteuropa. 3URGXNWPDUNWVHJPHQW5HWDLOLPPRELOLHQ In der Innenstadt von Offenbach entsteht das KOMM, ein Einkaufszentrum mit 15 700 Quadratmetern Handelsfläche für Geschäfte, Gastronomie und Dienstleistung. 11 000 Quadratmeter und damit 70 Prozent sind bereits vermietet. Das Einkaufszentrum wird im Herbst 2009 eröffnet. 3URGXNWPDUNWVHJPHQW4XDUWLHUHQWZLFNOXQJ HOCHTIEF Projektentwicklung verkaufte im Geschäftsjahr 2008 das Projekt Neue Stadtmitte in Kelkheim an eine dänische Investorengruppe. Die Quartierentwicklung mit Marktplatz, Einzelhandel und Gastronomie, Stadtbibliothek, Einrichtungen für betreutes Wohnen sowie einem Seniorenpflegeheim bietet insgesamt 16 800 Quadratmeter Mietfläche und ist nahezu voll vermietet. *Weitere Informationen finden Sie im Internet unter www. aurelis-real-estate.com. Auf dem Gelände des sogenannten Quartiers 21 in Hamburg-Barmbek laufen die Erschließungsarbeiten. Hier entsteht auf 14 Hektar Fläche ein zeitgemäßes Mehrgenerationenviertel. Die Projektgesellschaft Quartier 21 – ein Konsortium aus HOCHTIEF Projektentwicklung und einem Partner – hat das erste Gebäude mit 2 800 Quadratmetern Mietfläche an das Women’s Medical Center vermietet. 3URGXNWPDUNWVHJPHQW3ƃHJHLPPRELOLHQ Im Jahr 2008 fertiggestellt und übergeben wurde ein Pflegeheim mit dem Konzept „Wohnen in der Pflege“ mit etwa 90 Plätzen in Dortmund. Ein weiteres Haus mit 80 Plätzen entwickeln wir aktuell in Hagen. Gemeinsam mit dem Betreiber BeneVit werden außerdem derzeit drei Pflegeimmobilien mit insgesamt 215 Plätzen nach dem Hausgemeinschaftsmodell realisiert: In Schöllkrippen, Erlensee und Kippenheim erfolgte 2008 jeweils der erste Spatenstich. 3URGXNWPDUNWVHJPHQW:RKQLPPRELOLHQ Am Strandkai in der Hafencity in Hamburg errichtet die Projektgesellschaft Marco Polo Tower, ein Konsortium aus HOCHTIEF Projektentwicklung und einem Partner, einen Wohnturm im Hochpreissegment. Bis zu 58 Eigentumswohnungen können von den zukünftigen Eigentümern mit renommierten Innenarchitekten nach Wunsch ausgebaut werden. 3URGXNWPDUNWVHJPHQW/RJLVWLNLPPRELOLHQ Im Niedersachsenpark entsteht das neue Ersatzteillogistikzentrum Nordeuropa von PSA Peugeot Citroën. Das Grundstück ist insgesamt 83 000 Quadratmeter groß. Die Mietfläche für Hallenkomplex und Verwaltungsgebäude beträgt 45 000 Quadratmeter. Die Logistikimmobilie wird im Frühjahr 2009 an den Nutzer übergeben. 3URGXNWPDUNWVHJPHQW+RWHOLPPRELOLHQ Im Berichtsjahr verkaufte HOCHTIEF Projektentwicklung das Adina Apartment Hotel in Berlin-Mitte noch vor Baustart an die australische Gesellschaft Toga Hospitality. Das Boardinghouse, das 139 möblierte Apartments vermietet, bietet auch Tagungsräume, einen Spa-Bereich sowie ein eigenes Restaurant. DXUHOLV5HDO(VWDWH Die Gesellschaft aurelis Real Estate, an der HOCHTIEF Projektentwicklung seit Dezember 2007 mit einem 50-prozentigen Anteil beteiligt ist, verzeichnete ein erfolgreiches Jahr 2008. 3URƂWDEOH*UXQGVW¾FNVYHU¦X¡HUXQJHQ Im Berichtsjahr verkaufte aurelis Grundstücke mit einem Erlös von insgesamt zirka 302 Mio. Euro. Zu den Verkaufserfolgen 102 Geschäftsbericht 2008 Informationen für die Aktionäre Lagebericht Konzernabschluss zählt etwa die Veräußerung der Bahnstadt in Heidelberg mit rund 600 000 Quadratmetern an die Entwicklungsgesellschaft Heidelberg. Die Entwicklungsfläche umfasst den ehemaligen Güter- und Rangierbahnhof südwestlich des Heidelberger Hauptbahnhofs. Zirka 140 000 Quadratmeter wurden außerdem von der Stadt Heidelberg erworben. Im Wuppertaler Stadtteil Vohwinkel hat aurelis eine etwa 100 000 Quadratmeter große Fläche des ehemaligen Rangierbahnhofsgeländes an die Stadt Wuppertal verkauft. Auf dem Areal soll der Mittelstandspark VohRang errichtet werden. Eine Fläche von zirka 85 000 Quadratmetern veräußerte unsere Tochtergesellschaft in Duisburg am ehemaligen Rangierbahnhof Hohenbudberg an die Hafen Duisburg Rheinhausen GmbH. Dort soll ein Logistikstandort entwickelt werden. In München-Freimann wurden etwa 108 000 Quadratmeter an einen Großkonzern verkauft. Im Stadtteil Pasing hat aurelis für gewerbliche Zwecke außerdem zirka 50 000 Quadratmeter in der Paul-Gerhardt-Allee verkauft. Als Teil des Stadtquartiers Am Hirschgarten im Münchner Stadtteil Neuhausen-Nymphenburg veräußerten wir zudem Wohnbaufelder von insgesamt etwa 18 000 Quadratmetern an verschiedene Bauträger. Aurelis entwickelt die Flächen zusammen mit den Kommunen und begleitet den Prozess, bis Planungsrecht besteht und die Fläche baureif ist. Das Unternehmen setzt aktuelle städtebauliche Anforderungen um und unterstützt den Trend zum Wohnen in der Stadt mit zeitgemäßen Quartieren, unter anderem dem Frankfurter Europaviertel, dem Stadtquartier Am Hirschgarten in München und Le Quartier Central in Düsseldorf. Dabei werden bereits Aspekte einer nachhaltigen Stadtentwicklung berücksichtigt: So hilft die Revitalisierung von Arealen zum Beispiel, den Flächenverbrauch zu senken und bestehende Infrastruktur zu integrieren. (UIROJUHLFKHV0DQDJHPHQWGHU0LHWƃ¦FKHQ Insgesamt erzielte aurelis 2008 Mieteinnahmen in Höhe von zirka 99 Mio. Euro. Etwa 50 Prozent davon resultieren aus zirka acht Mio. Quadratmetern Freiflächen, die zweite Hälfte aus etwa 1,4 Mio. Quadratmetern Gebäudeflächen. Damit lagen wir deutlich über Plan. Von der gesamten Grundstücksfläche von aurelis sind etwa 45 Prozent dem Mietportfolio zugeordnet. Insgesamt verfügt die Gesellschaft über etwa 4 500 Mietverträge. Etwa 60 Prozent der Objekte sind an mittelständische Unternehmen, 30 Prozent an die Deutsche Bahn AG sowie zehn Prozent an verschiedene Konzerne und öffentliche Institutionen vermietet – so entsteht eine breite Risikostreuung. Zum erfolgreichen Mietmanagement im Jahr 2008 gehörte etwa die Vermarktung einer zirka 8 500 Quadratmeter großen Lagerhalle an ein Speditionsunternehmen im Güterverkehrszentrum Bremen. Der Mietvertrag läuft über zehn Jahre. In Wuppertal wurde eine 7 500 Quadratmeter große Freifläche vermietet, die als Recyclinghof genutzt wird. Die Laufzeit des Vertrags beträgt ebenfalls zehn Jahre. Im Bereich des Refurbishments – also der Aufarbeitung und Modernisierung – ist aurelis zurzeit in Freiburg aktiv: Dort werden etwa zehn Mio. Euro in die Revitalisierung des ehemaligen Zollamtsgebäudes am Güterbahnhof Nord investiert. Der erste Bauabschnitt mit 5 900 Quadratmetern wird im ersten Quartal 2009 fertiggestellt und ist bereits zu 78 Prozent über eine Laufzeit von zehn beziehungsweise 15 Jahren vermietet. Die Vermarktung des zweiten Bauabschnitts mit weiteren 2 400 Quadratmetern startet im Frühjahr 2009. HOCHTIEF Property Management* Das zum Start der Gesellschaft HOCHTIEF Property Management im Jahr 2007 aufgesetzte Projekt zur Integration des Bereichs Immobilienverwaltung der Allianz Immobilien GmbH wurde im Berichtsjahr erfolgreich abgeschlossen. Besonders wichtig war dabei, alle Mitarbeiter bei HOCHTIEF Property Management umfassend zu integrieren. Alle regionalen Einheiten der Gesellschaft folgen nun einer einheitlichen Organisationsstruktur. Ihr Kernelement sind die Teams, die in den Regionen für die Kundenportfolios verantwortlich sind. Zudem wurden regionale Servicefunktionen eingerichtet – etwa für das Vermietungsmanagement sowie die Projekt- und die Bausteuerung. *Weitere Informationen finden Sie im Internet unter www. hochtief-propertymanagement.de. Geschäftsbericht 2008 103 2008 erweiterte HOCHTIEF Property Management sein Leistungsportfolio um den Bereich Asset-ManagementServices. Hier unterstützen wir unsere Kunden dabei, Wertsteigerungspotenziale von Immobilienportfolios und einzelnen Assets zu identifizieren. Dafür erstellen wir zum Beispiel Objektanalysen oder -strategien. Synergiepotenzial genutzt Für HOCHTIEF Property Management ergeben sich im Verbund des Unternehmensbereichs hohe Synergiepotenziale. So wird eine Reihe von Immobilien betreut, die HOCHTIEF Projektentwicklung realisierte – etwa das Prisma und das WestendDuo in Frankfurt sowie Teile des OpernCarrées in Berlin. Auch zu aurelis Real Estate ergeben sich Schnittstellen: HOCHTIEF Property Management gewann in einer Ausschreibung den Auftrag für das bundesweite Management von etwa 24 Mio. Quadratmetern Grundstücksflächen und knapp zwei Mio. Quadratmetern Gebäudeflächen der Gesellschaft. Ab Januar 2009 läuft der Vertrag für drei Jahre. Das Leistungsspektrum umfasst das kaufmännische Objektmanagement für etwa 4 500 Mietverträge mit einem Volumen von zirka 100 Mio. Euro jährlich. Hinzu kommen die Steuerung der Facility-Management-Dienstleister, das Flächenmanagement und das Baumanagement der mehr als 2 000 baulichen Anlagen. Damit ist HOCHTIEF – bezogen auf die Fläche – zum größten unabhängigen PropertyManager Deutschlands avanciert. 1HXH3URMHNWHDNTXLULHUW 2008 übernahmen wir den Property-Management-Bereich von RREEF in Deutschland mit insgesamt 75 zu verwaltenden Immobilien, die über eine Fläche von etwa 500 000 Quadratmetern verfügen. Auch 32 Mitarbeiter wurden bei HOCHTIEF integriert. Bei einem weiteren Auftrag übernahm HOCHTIEF ebenfalls Personal: 43 Mitarbeiter von Deka Immobilien gehören nun zu HOCHTIEF. Gemeinsam mit ihnen werden wir zunächst für fünf Jahre etwa 75 Prozent der Immobilien von Deka Immobilien in Deutschland bewirtschaften. Dabei übernehmen wir das kaufmännische sowie die Steuerung des technischen Property-Managements für die Objekte der 104 Geschäftsbericht 2008 Fonds, die von Deka Immobilien Investment und Westinvest aufgelegt wurden. Im Berichtsjahr gelang ein erster Schritt, um das Spezialsegment Einkaufszentren zu erschließen: Der bestehende Property-Management-Auftrag für Shaftesbury Asset Management wurde erweitert: HOCHTIEF verantwortet seit 2009 auch das Center-Management für zwei ShoppingCenter des Shaftesbury-Portfolios. =XGHQ.HQQ]DKOHQGHV8QWHUQHKPHQVEHUHLFKV +2&+7,()5HDO(VWDWH Im Unternehmensbereich HOCHTIEF Real Estate lag der Auftragseingang um 36 Prozent unter dem Vorjahreswert. Bei HOCHTIEF Projektentwicklung führte die selektive Projektauswahl 2008 zu einem niedrigeren Auftragseingang. Auch bei HOCHTIEF Property Management wurde der hohe Wert des Vorjahres planmäßig nicht erreicht. Im Jahr 2007 war ein großer Teil im Auftragseingang auf die Übernahme der Property-Management-Sparte der Allianz entfallen. Die Leistung konnte um 56 Prozent gesteigert werden und lag mit mehr als 800 Mio. Euro auf einem sehr hohen Niveau. Die Leistung stieg bei HOCHTIEF Projektentwicklung durch viele Projekte an, die derzeit realisiert werden. Bei HOCHTIEF Property Management sorgte die Bearbeitung der in 2007 und 2008 erhaltenen Managementverträge für Wachstum. Der Auftragsbestand sank im Berichtsjahr aufgrund der hohen Leistung auf 705,3 Mio. Euro. Der Außenumsatz erhöhte sich – vergleichbar zur Leistung – um 310,7 Mio. Euro auf 791,1 Mio. Euro. Das betriebliche Ergebnis lag mit 81,7 Mio. Euro um 30 Prozent über dem Vorjahreswert. Dafür sorgte im Wesentlichen die erfolgreiche Ergebnisentwicklung der ausländischen Projekte von HOCHTIEF Projektentwicklung. Demgegenüber reduzierte sich das Ergebnis vor Steuern gegenüber dem Vorjahreswert leicht, da sich das Finanzergebnis um 22,4 Mio. Euro verminderte. Gründe dafür waren das gestiegene Finanzierungsvolumen der in Realisierung befindlichen Projektentwicklungen sowie die erstmalig ganzjährig berücksichtigte Finanzierung der Ende 2007 erworbenen Anteile an aurelis. Informationen für die Aktionäre Lagebericht Konzernabschluss standorte und qualitativ hochwertige, nachhaltige Immobilien konzentrieren. 8QWHUQHKPHQVEHUHLFK+2&+7,()5HDO(VWDWH (In Mio. EUR) Auftragseingang Leistung Auftragsbestand Bereichsumsatz Außenumsatz Betriebliches Ergebnis/EBITA Ergebnis vor Steuern/EBT Investitionen RONA (in Prozent) Nettovermögen (31.12.) Mitarbeiter (im Jahresdurchschnitt) 2008 2007 618,2 813,9 705,3 811,6 791,1 81,7 54,2 11,1 10,2 1.047,7 874 965,0 521,0 1.042,0 493,5 480,4 63,0 58,6 12,6 12,7 735,8 455 Die Investitionen haben sich gegenüber dem Vorjahr nur geringfügig verändert und setzen sich 2008 zum größten Teil aus Investitionen in Finanzanlagen für verbundene Unternehmen zusammen. Die Wertkennzahl 521$ konnte 2008 durch den Anstieg des Nettovermögens den hohen Vorjahreswert von 12,7 Prozent nicht erreichen. Dies resultierte aus der erstmalig ganzjährigen Berücksichtigung der Beteiligung an aurelis und dem Anstieg des Projektvolumens bei HOCHTIEF Projektentwicklung. Die Mitarbeiterzahl lag im Jahresdurchschnitt um 419 Mitarbeiter über dem Vorjahr, da auftragsbezogen Mitarbeiter bei HOCHTIEF Property Management übernommen wurden. $XVEOLFN+2&+7,()5HDO(VWDWH Der Unternehmensbereich HOCHTIEF Real Estate erwartet, auch 2009 seine Geschäftstätigkeit erfolgreich fortzusetzen. Aurelis Real Estate wird außer den laufenden Projekten – darunter das Frankfurter Europaviertel, das Stadtquartier Am Hirschgarten in München und Le Quartier Central in Düsseldorf – die Aktivitäten an den Standorten Duisburg und Nürnberg vorantreiben. Zudem liegt ein Schwerpunkt im Ausbau der Refurbishment-Aktivitäten, das heißt in der Renovierung und Modernisierung von vermieteten Flächen und Gebäuden. HOCHTIEF Property Management setzt weiter auf Expansion in Deutschland und auch Osteuropa, vor allem durch neue Outsourcing-Projekte. Die Gesellschaft prüft derzeit die Möglichkeiten, ihre Kompetenzen auf die Segmente Einkaufszentren und Hotelimmobilien auszuweiten. Zudem sollen Dienstleistungen wie das Vermietungsmanagement und die Asset-Management-Services ausgebaut werden. Es ist geplant, bei entsprechender Nachfrage wie in den Vorjahren entwickelte Immobilien an Investoren zu veräußern. Dabei steht der Unternehmensbereich im Jahr 2009 nicht unter hohem Verkaufsdruck. Dies resultiert aus den von HOCHTIEF Projektentwicklung erzielten hohen Vermietungsständen von 87 Prozent und der hohen Vorverkaufsquote von 49 Prozent bei noch nicht fertiggestellten Projekten. Die Auswirkungen der Finanzkrise auf die Immobiliennachfrage sind derzeit schwer vorhersehbar. Der Unternehmensbereich plant daher aus dem laufenden Geschäft für 2009 ein gutes Ergebnis vor Steuern, das aber unter dem Vorjahreswert liegen wird. Bei HOCHTIEF Projektentwicklung stehen folgende Aktivitäten im Vordergrund: das weitere selektive Geschäftswachstum in Nord- und Osteuropa, eine auf ertragsstarke Projekte ausgerichtete Projektselektion sowie die Vermarktung von derzeit noch im Bau befindlichen Projekten. Dem aktuell schwierigen Marktumfeld begegnen wir, indem wir uns gezielt auf überdurchschnittlich gute Projekt- Geschäftsbericht 2008 105 Bei gutem Klima kann man stets einen kühlen Kopf bewahren. Wärme ist thermische Energie: Sie entspannt den Körper und belebt den Geist. Wer so frisch gestärkt ist, kann neue Aufgaben schwungvoll beginnen. 106 Geschäftsbericht 2008 Jederzeit ein gutes Klima in der Zentrale der DEVKVersicherung in Köln. Hier wartet HOCHTIEF Facility Management die Klimatechnik für das Zentralgebäude. Informationen für die Aktionäre Lagebericht Konzernabschluss Unternehmensbereich HOCHTIEF Services Ř(UIUHXOLFKH(UJHEQLVHQWZLFNOXQJLP$XVODQGV geschäft Ř9HUWUDJPLW6LHPHQV5HDO(VWDWHYRU]HLWLJ verlängert Ř(QHUJLHNRVWHQXQG&2 2 9HUEUDXFKEHL]DKOUHLFKHQ .XQGHQUHGX]LHUW Ř+2&+7,()LVWUHQRPPLHUWHU2XWVRXUFLQJ3DUWQHU In dem zum 1. Januar 2008 gegründeten Unternehmensbereich HOCHTIEF Services sind die Gesellschaften HOCHTIEF Facility Management mit dazugehörigen zehn Auslandsgesellschaften und HOCHTIEF Energy Management gebündelt. In dem Unternehmensbereich werden damit Dienstleistungen erbracht, die direkt mit dem Betrieb und der Instandhaltung von Immobilien und Anlagen zusammenhängen. Diese Leistungen werden für alle Phasen des Lebenszyklus von Projekten angeboten. HOCHTIEF Facility Management* HOCHTIEF Facility Management baut sein Geschäft im Bereich produktionsnaher, industrieller Dienstleistungen weiter aus. Siemens bestätigte sein Vertrauen in HOCHTIEF Facility Management mit einem Folgeauftrag. Die HOCHTIEF-Tochter übernimmt für weitere sechs Jahre den Betrieb verschiedener deutscher Siemens-Standorte. Der Vertrag mit Siemens Real Estate hat ein Volumen von insgesamt 192 Mio. Euro. HOCHTIEF Facility Management hatte im Jahr 2004 Teile des Gebäudemanagements von Siemens in Form eines Outsourcings übernommen. Seitdem ist die Gesellschaft als Facility-Manager für den Technologie-Konzern tätig. Das Essener Unternehmen sorgt in den Siemens-Geschäftsbereichen Industry, Energy und Healthcare für optimale Produktionsbedingungen und einen reibungslosen Betrieb modernster Produktionsanlagen. Projektbeispiele Branchensegment Automotive Von der Daimler AG erhielt die HOCHTIEF-Tochter im Berichtsjahr den Auftrag, das technische Facility-Management in den Produktionshallen des Mercedes-Benz-Werks in Bremen zu erbringen. In dem Werk mit einer Größe von knapp 1,4 Mio. Quadratmetern sind etwa 13 300 Mitarbeiter tätig. HOCHTIEF Facility Management übernimmt den Betrieb der anspruchsvollen Gebäudetechnik. Es ist be- reits der dritte Auftrag des Autobauers: Wir betreiben schon Teile der Mercedes-Benz-Produktionsstätten in Mettingen und Untertürkheim. Branchensegment chemische/pharmazeutische ,QGXVWULH Am Baseler Forschungsstandort Biopark Rosental hat HOCHTIEF Facility Management das technische und infrastrukturelle Facility-Management übernommen. Das Auftragsvolumen liegt bei zirka 6,2 Mio. Euro. Beim Biopark handelt es sich überwiegend um einen Forschungs- und Entwicklungsstandort für Unternehmen aus der chemischen, pharmazeutischen und biotechnischen Industrie. HOCHTIEF erbringt infrastrukturelle Leistungen und hält die Gebäudetechnik des Parks instand, damit optimale Forschungsbedingungen herrschen. So betreibt das Unternehmen dort unter anderem technische Anlagen, die die Voraussetzungen für Forschungsarbeit in Reinräumen und Klimazellen schaffen. Auch die Produktion von entmineralisiertem Wasser für Labore sowie der Betrieb eines Rechenzentrums gehören zu den Aufgaben. Mit diesem Auftrag untermauert die 2007 gegründete Tochtergesellschaft von HOCHTIEF Facility Management in der Schweiz ihre Marktpräsenz. *Weitere Informationen finden Sie im Internet unter www. hochtief-facilitymanagement.de. In Ludwigshafen realisierten wir 2008 ein erfolgreiches Outsourcing-Projekt für den internationalen Pharmahersteller Abbott. HOCHTIEF Facility Management sorgt am dortigen Standort für optimale Produktionsbedingungen von Medizinprodukten. Dazu gehört auch die Medienversorgung etwa mit Gas, Dampf oder Wasser. Außerdem sind wir für die Reinraumtechnik des Werks verantwortlich und sichern Abbott damit ideale Umgebungen für Forschung, Entwicklung und Produktion. Branchensegment Airports/Aviation Auch im Segment Airports/Aviation war HOCHTIEF Facility Management weiter erfolgreich. Hier bringt die Gesellschaft unter anderem ihre langjährigen Erfahrungen aus dem Facility-Management am Flughafen Athen ein. Das Unternehmen hält für vier Jahre am Stuttgarter Flughafen die Gebäudetechnik der vier Terminals instand. Es betreut hier unter anderem die Klima-, Sprinkler- und Steuerungstechnik. Dabei gelten spezielle Anforderungen, da sich die tech- Geschäftsbericht 2008 107 nischen Anlagen in der Hochsicherheitszone des Ankunftsund Abflugbereichs befinden. %UDQFKHQVHJPHQW3XEOLF3ULYDWH3DUWQHUVKLS333 Im Konzernverbund konnte HOCHTIEF Facility Management unter anderem den PPP-Auftrag zu Sanierung, Umbau, Ausbau und Betrieb der Fürst-Wrede-Kaserne in München gewinnen. Das Auftragsvolumen für den Facility-Management-Anteil beträgt jährlich 1,5 Mio. Euro über eine Laufzeit von 20 Jahren. International gut aufgestellt, intern optimal vernetzt Mit seinen Aktivitäten in der Schweiz, in Griechenland, Großbritannien, Irland, Polen und Ungarn sowie am Golf ist HOCHTIEF Facility Management international dort vertreten, wo sich am Markt gute Geschäftsmöglichkeiten ergeben. Die enge Zusammenarbeit mit weiteren HOCHTIEF-Einheiten in Deutschland und im Ausland – insbesondere HOCHTIEF Construction, HOCHTIEF PPP Solutions, HOCHTIEF Property Management und HOCHTIEF Projektentwicklung – sorgt dafür, dass weiteres Potenzial für Wachstum vorhanden ist. *Weitere Informationen finden Sie im Internet unter www. hochtief-energymanagement.de. HOCHTIEF Energy Management* Nach der Akquisition von Vattenfall Europe Contracting im Jahr 2007 haben wir im Geschäftsjahr diesen Bereich mit unserem bestehenden Energie-Management-Geschäft zur HOCHTIEF-Energy-Management-Gruppe zusammengefasst. Das neu entstandene Unternehmen ist einer der führenden deutschen Anbieter im Bereich Energie-Contracting. getischen Betrieb von Heizungs- und Lüftungsanlagen. Außer den finanziellen Einsparungen ermöglicht HOCHTIEF auch eine bessere Umweltbilanz: Die CO 2 -Emissionen der Schulen werden um etwa 1 400 Tonnen im Jahr reduziert. Im Sommer 2008 übernahm HOCHTIEF Energy Management das Energieeinspar-Contracting für sieben städtische Liegenschaften in Bergisch Gladbach. Damit werden die Energiekosten der Stadt um 35 Prozent jährlich gesenkt. Der Vertrag läuft über fünf Jahre. Das Contracting schließt unter anderem das Rathaus, Schulgebäude mit Sporthallen sowie eine Bibliothek ein. Neben einer deutlichen Haushaltsentlastung senkt HOCHTIEF auch die CO2-Emissionen der öffentlichen Gebäude um 800 Tonnen pro Jahr. Dazu werden wir unter anderem Kesselzentralen sanieren, Beleuchtungsanlagen optimieren und eine moderne Gebäudeleittechnik in die Objekte einbauen. Zudem überwachen, steuern und dokumentieren wir den energieeffizienten Betrieb von Heizungs- und Lüftungsanlagen. 0DUNWVHJPHQW(QHUJLHOLHIHU&RQWUDFWLQJ Ebenfalls im Sommer 2008 wurden wir beauftragt, den Regionalflughafen Allgäu Airport Memmingen mit Wärme zu versorgen. HOCHTIEF Energy Management schloss im Juni mit der Gesellschaft Allgäu Airport einen Vertrag über Energieliefer-Contracting. Dieser läuft über 15 Jahre. HOCHTIEF Energy Management ist für die Wärmelieferung für die Immobilien des Flughafens sowie Gebäude anderer Unternehmen auf dem 144 Hektar großen Areal verantwortlich. Zudem warten wir die Energieanlagen und halten sie instand. Projektbeispiele 0DUNWVHJPHQW(QHUJLHHLQVSDU&RQWUDFWLQJ Ein wichtiger Neuauftrag für HOCHTIEF Energy Management war im Jahr 2008 ein Vertrag mit der Gesellschaft für Bremer Immobilien: Das Unternehmen übernimmt für zehn Jahre das Energieeinspar-Contracting für sieben Schulen in der Hansestadt und senkt die Energiekosten um insgesamt 319 000 Euro im Jahr. HOCHTIEF Energy Management garantiert für die gesamte Laufzeit eine Kostenersparnis von 35 Prozent jährlich. Dafür sanieren wir unter anderem Kesselzentralen, bauen moderne Gebäudeleitsysteme ein und optimieren die vorhandenen Systeme. Außerdem steuern und überwachen wir zentral den ener- 108 Geschäftsbericht 2008 Eine Vertragsverlängerung verbuchte HOCHTIEF Energy Management in Hamburg-Harburg: Dort ist das Unternehmen bereits seit mehr als zehn Jahren für den Kunden ContiTech tätig. Es liefert Dampf, Druckluft und Betriebswasser für die Produktion von Continental und von weiteren Kunden. Außerdem betreuen wir das Stromverteilernetz auf dem Gelände. Die Preisvorteile, die wir dabei durch Synergieeffekte generieren, geben wir an unsere Kunden weiter. Der neue Vertrag sieht mehrere neue Maßnahmen zur Modernisierung und Energieeinsparung vor. Auf der Basis der in den vergangenen Jahren veränderten Informationen für die Aktionäre Lagebericht Konzernabschluss Verbrauchsprofile können auf diese Weise nochmals mehr als 2 000 Tonnen CO2 im Jahr eingespart werden. Unternehmensbereich HOCHTIEF Services =XGHQ.HQQ]DKOHQGHV8QWHUQHKPHQVEHUHLFKV HOCHTIEF Services Der Unternehmensbereich HOCHTIEF Services setzte seinen erfolgreichen Kurs fort und übertraf die Vorjahreswerte bei Leistung sowie Ergebnis. Auftragseingang Leistung Auftragsbestand Bereichsumsatz Außenumsatz Betriebliches Ergebnis/EBITA Ergebnis vor Steuern/EBT Investitionen RONA (in Prozent) Nettovermögen (31.12.) Mitarbeiter (im Jahresdurchschnitt) Der Auftragseingang lag mit 753,5 Mio. Euro unter dem vergleichbaren Vorjahreswert (–15,6 Prozent). Der Vorjahreswert hatte einen lang laufenden Auftrag der öffentlichen Hand für Schulprojekte in Großbritannien mit einem Volumen von zirka 320 Mio. Euro enthalten. Die betriebliche Leistung lag mit 709,4 Mio. Euro (21,8 Prozent) deutlich über dem Vorjahreswert. Dies resultierte aus den wachsenden Zusatzleistungen im Bestandsgeschäft sowie den im vergangenen Jahr akquirierten Neuaufträgen, unter anderem Sportstättenprojekte in Griechenland. Hinzu kamen die Effekte aus dem Zukauf im Bereich EnergieManagement. Das betriebliche Ergebnis übertraf mit 26,8 Mio. Euro den Vorjahreswert um 21,8 Prozent. Ebenso lag das Er gebnis vor Steuern mit 22,9 Mio. Euro deutlich über dem des Vorjahres. Positiv entwickelten sich insbesondere das Energie-Management und das Auslandsgeschäft. Im Ergebnis wurden Belastungen verarbeitet, die sich unter anderem durch Akquisitionsaktivitäten ergeben hatten. Die Zahl der Mitarbeiter stieg insbesondere aufgrund des Wachstums im Ausland sowie der Zukäufe im Jahresdurchschnitt auf 5 651. (In Mio. EUR) 2008 2007 753,5 709,4 1.560,0 709,5 683,1 26,8 22,9 11,1 16,0 176,7 5 651 892,6 582,3 1.602,2 582,1 555,9 22,0 20,4 16,5 16,6 179,0 4 773 Ausblick Auch für das Geschäft des Unternehmensbereichs HOCHTIEF Services ist schwer vorhersehbar, wie stark sich die Finanzkrise auf die Gesamtwirtschaft und unsere Branchensegmente auswirken wird. Darum konzentrieren wir uns vorerst auf ausgewählte Projekte, um unsere hohen Renditeanforderungen beibehalten zu können. Der Unternehmensbereich setzt auf organisches Wachstum und verfolgt Outsourcing-Projekte sowie strategische Initiativen mit geringem Kapitaleinsatz aktiv weiter. Denn im Facility-Management-Markt können sich weitere Chancen durch die verstärkte Outsourcing-Bereitschaft der Kunden ergeben. In der Annahme, dass das Bestellverhalten unserer Kunden durch die aktuelle wirtschaftliche Lage nicht stärker beeinträchtigt wird als derzeit absehbar, erwartet der Unternehmensbereich ein Ergebnis vor Steuern leicht oberhalb des Vorjahreswerts. Geschäftsbericht 2008 109 Wer auf der Strecke Energie spart, kommt sicher ins Ziel. Laufen ist Kopfarbeit: Wer lange Strecken zurücklegen will, muss seine Kräfte gut einteilen. Dabei hilft es, die eigenen Möglichkeiten realistisch einzuschätzen und den Laufstil der Strecke anzupassen. Am Ende ist das Ziel erreicht – dank effizient eingesetzter Energie. Weniger ist mehr: Mit der Unterstützung von HOCHTIEF Energy Management reduziert Saint-Gobain Glass, ein Hersteller von Flachglas, systematisch seinen Energieverbrauch. Dafür wurden die entsprechenden Anlagen komplett modernisiert. An den Standorten in Herzogenrath und Stolberg kann nun die Abwärme, die bei der Glasschmelze entsteht, unter anderem genutzt werden, um die Büroräume zu heizen. 110 Geschäftsbericht 2008 Informationen für die Aktionäre Lagebericht Konzernabschluss Risikobericht Ř$NWLYH5LVLNRVWHXHUXQJGXUFKNRQ]HUQZHLW HLQKHLWOLFKHV5LVLNRIU¾KHUNHQQXQJVV\VWHP Ř6ROLGH)LQDQ]VWUXNWXUHQ Ř.RQVHUYDWLYH)LQDQ]LHUXQJVPRGHOOHJHQXW]W Ř.HLQHGHQ%HVWDQGGHV.RQ]HUQVJHI¦KUGHQGHQ 5LVLNHQHUNHQQEDU 5LVLNRPDQDJHPHQWEHL+2&+7,() Risikomanagement steht bei HOCHTIEF für sämtliche organisatorischen Prozesse, durch die Risiken frühzeitig identifiziert sowie geeignete Maßnahmen zur Gegensteuerung entwickelt und umgesetzt werden. Als Risiken gelten alle Entwicklungen, die sich negativ auf das Erreichen der qualitativen und quantitativen Unternehmensziele, insbesondere auf das Ergebnis, auswirken können. Um Gefahren früh genug zu erkennen, zu bewerten und adäquat mit ihnen umzugehen, setzt HOCHTIEF integrierte Planungs-, Steuerungs- und Kontrollsysteme ein und optimiert sie kontinuierlich. Risikomanagement ist bei HOCHTIEF ein wesentlicher Erfolgsfaktor und gehört deshalb zu den integralen Bestandteilen des Managementsystems. Um das Risikobewusstsein der Mitarbeiter konsequent zu verbessern, haben wir auf allen Organisationsebenen eine Risikokultur geschaffen. Sie wird durch organisatorische Prozesse, informationstechnologische Systeme und offene Kommunikation gefördert und stetig weiterentwickelt. .RQ]HUQZHLWHV5LVLNRIU¾KHUNHQQXQJVV\VWHP Eine konzernweit gültige Richtlinie regelt einheitlich, wie mit Risiken umgegangen wird. Die Unternehmensbereiche ergänzen diese Konzernrichtlinie durch eigene, speziell ihren Bereich betreffende Organisationsanweisungen. Die Risiken werden dreimal im Jahr zusammen mit den Prognosen vor Ort erhoben und die Informationen von unten nach oben bis auf die Konzernebene verdichtet. Diese Vorgehensweise bezieht alle Verantwortlichen auf allen Ebenen der Unternehmenshierarchie mit ein. Damit ist vom Projektleiter über die Leiter der Unternehmensbereiche bis zum Holding-Vorstand ein durchgängiges Risikobewusstsein vorhanden. Wir ordnen allen Risiken die potenzielle Schadenshöhe, Eintrittswahrscheinlichkeit, die Risikokategorien, den möglichen Eintrittszeitpunkt und Maßnahmen zu. Neben dieser eher quantitativ ausgerichteten Risikoerfassung legt HOCHTIEF besonderen Wert auf eine offene Diskussion über die Risiken im Management. Aus diesem Grund bildet ein eigens eingerichteter Risikosteuerungskreis mit Vertretern der Unternehmensbereiche und Zentralabteilungen ein wesentliches Element unseres Risikofrüherkennungssystems. Dieses Gremium betrachtet die gemeldeten Risiken aus den unterschiedlichen Blickwinkeln der Unternehmensbereiche und der Holding. Dadurch ist es möglich, relevante Risiken gesamtheitlich zu beurteilen. Darüber hinaus werden verbindliche Gegensteuerungsmaßnahmen koordiniert und verabschiedet. HOCHTIEF fasst die Ergebnisse des Risikosteuerungskreises in einer Risikosituation zusammen. Sie enthält alle wesentlichen Risiken in tabellarischer Form. Diese Risikosituation wird kommentiert und als integraler Bestandteil der Berichterstattung im Vorstand abschließend beraten. Neben dem Risikosteuerungskreis ist der Investitionsausschuss ein wichtiger Bestandteil unseres Risikofrüherkennungssystems. Investitionen und Beteiligungen müssen grundsätzlich vom Investitionsausschuss genehmigt werden. Der Ausschuss stellt sicher, dass alle Investitionsvorhaben nach einheitlichen und anerkannten Grundsätzen beurteilt werden. Neben strengen Anforderungen an die Wirtschaftlichkeit werden operative Risiken sowie Finanzierungs- und Länderrisiken als wesentliche Entscheidungskriterien zugrunde gelegt. Die Chancen werden konzernweit zeitgleich mit den Risiken erhoben und in der Planungs- und Prognoseberichterstattung an den Vorstand berichtet. Dabei werden die Einzelchancen der Höhe nach quantifiziert und zusätzlich mit ihren Eintrittswahrscheinlichkeiten gewichtet. Eine Saldierung von Chancen und Risiken findet nicht statt. *HVDPWULVLNR Um das Gesamtrisiko des Konzerns zu beurteilen, werden die Erwartungswerte der Einzelrisiken addiert und in Relation zu dem prognostizierten beziehungsweise geplanten Geschäftsbericht 2008 111 Asia Pacific. Zudem ist HOCHTIEF Real Estate bei der Abwicklung und dem Verkauf von Immobilienentwicklungen betroffen. )RUPDOHU$EODXIGHV5LVLNRPDQDJHPHQWV 8QWHUQHKPHQVEHUHLFKH=HQWUDODEWHLOXQJHQ erfassen und erläutern ihre jeweiligen Risiken 5LVLNRVWHXHUXQJVNUHLV bewertet die Risiken in der vorläufigen Risikosituation +ROGLQJ9RUVWDQG berät und verabschiedet den Risikobericht 0D¡QDKPHQ =HQWUDODEWHLOXQJ&RQWUROOLQJ systematisiert die Risiken und stellt die vorläufige Risikosituation zusammen Neben Akquisitionen von Beteiligungen, Investitionen in Immobilien, Projektentwicklungen und dem Aufbau neuer Geschäftsfelder werden auch alle routinemäßigen Projekte Ergebnis gesetzt. So kann dann beispielsweise für das laufende Jahr angegeben werden, welchen Anteil das Gesamtrisiko des Konzerns am prognostizierten Ergebnis hat. Zudem aggregieren wir auf Konzernebene die Erwartungswerte der Risiken auch nach Unternehmensbereichen und Risikokategorien. Durch den Vergleich der aktuellen Risikomeldung mit den vorherigen Meldungen werden Veränderungen in der Risikostruktur transparent. Das quantifizierbare, durchschnittliche Gesamtrisiko des Unternehmens lag für das Jahr 2008 bei etwa zehn Prozent des Ergebnisses vor Steuern. Vor diesem Hintergrund ist eine bestandsgefährdende Beeinträchtigung der zukünftigen Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage des HOCHTIEFKonzerns nicht zu erwarten. Die Projekt- und Vertragsrisiken haben mit knapp 50 Prozent den höchsten Anteil am Gesamtrisiko. Danach folgen Markt-, Finanz- und Beteiligungsrisiken mit insgesamt etwa 45 Prozent des quantifizierbaren Gesamtrisikos. Personalund interne Risiken haben einen Anteil unter fünf Prozent. Im Folgenden werden die Risiken entsprechend der Risikokategorie beschrieben. *Siehe Glossar Seite 194. 112 Geschäftsbericht 2008 3URMHNWXQG9HUWUDJVULVLNHQ Projekt- und Vertragsrisiken erwachsen im Wesentlichen aus dem klassischen Baugeschäft der Unternehmensbereiche HOCHTIEF Europe, HOCHTIEF Americas und HOCHTIEF ab einer bestimmten Größenordnung oder Risikostufe in einem strukturierten Prozess geprüft. Damit lassen sich schon frühzeitig mögliche Vertrags- und Projektrisiken erkennen und reduzieren. Dabei kommt es insbesondere auf praxisrelevante und wirksame Mechanismen an. So benötigen zum Beispiel die Projektentwicklungen von HOCHTIEF vor Baubeginn und in Einzelfällen auch vor Grunderwerb eine dem Projekt angemessen hohe Vorvermietungs- beziehungsweise Vorverkaufsquote. Unsere australische Tochtergesellschaft Leighton legt umfangreiche projektspezifische Vorgaben zugrunde, um Angebote zu bearbeiten und zu genehmigen. Ein spezielles Komitee analysiert alle Projekte und deren Risikostruktur. Das Gremium entscheidet, ob ein kalkulatorischer Risikozuschlag berechnet oder das Projekt abgelehnt wird. Unsere US-Tochtergesellschaften Turner und Flatiron legen in ihren Entscheidungsgremien unter Berücksichtigung marktspezifischer Besonderheiten ähnliche Kriterien zugrunde. Im Unternehmensbereich HOCHTIEF Europe werden ebenfalls alle Akquisitions- und Angebotsprojekte einer Risikoklassifizierung zugeführt. Zudem beurteilt ein zentrales, mit erfahrenen Fachleuten besetztes Angebotskomitee alle Angebote und gibt sie nach Prüfung frei. Die Abteilung Risikomanagement stellt im Unternehmensbereich HOCHTIEF Europe sicher, dass Risiken nach einheitlichen Standards erfasst, gesteuert und berichtet werden. Das Risikomanagement ist 2008 erheblich verbessert worden, indem zusätzliche Kriterien zur Risikoeinstufung von Projekten eingeführt wurden. Risikoauditoren begleiten Risikoprojekte von der Angebotsbearbeitung über den Vertragsabschluss bis zur Übergabe an den Kunden. Unter dem Dach der Abteilung Risikomanagement unterstützen Contract-Administration, Risikomanager, das KVP-Team* und die Zentralabteilung Recht die Projektteams in allen Vertragsangelegenheiten. Zudem prüft die konzerninterne Revision laufend nationale Informationen für die Aktionäre Lagebericht Konzernabschluss AbnahmeAudit AusführungsAudit Investitionsausschuss c We r t s h ö p f X Q J AngebotsKomitee (QWZLFNOXQJ Evaluation länderspezifischer Risiken .RQ]HV VLRQHQXQG %HWULHE %DX AngebotsAudit 'LHQVW OHLVWXQJHQ Sorgfältige Auswahl der Partner Ris i ko P D Q D J e P LiquiditätsManagement eQt Vertragsprüfung Bonitätsprüfung Projektbezogenes Risikomanagement und internationale Projekte auf technische, kaufmännische sowie rechtliche Risiken. Im deutschen Hochbau war das Ergebnis im Jahr 2008 insbesondere aus der Restabwicklung alter Verlustprojekte sowie durch die Aufwendungen für die beschlossenen Restrukturierungsmaßnahmen belastet. Neuaufträge weisen verbesserte Margen und eine deutlich fairere Risikoverteilung auf. Es werden ausschließlich Projekte genehmigt, bei denen verbindliche Nachunternehmerangebote für Schlüsselgewerke und Material vorliegen. Das Risiko von Preissteigerungen wird durch entsprechende Preisgleitklauseln reduziert. Trotz dieser Vorgehensweise lassen sich auch künftig Kalkulationsrisiken insbesondere bei Großprojekten mit mehrjähriger Laufzeit nicht völlig ausschließen. Mit partnerschaftlichen Vertragsmodellen wollen wir das Risiko im klassischen Baugeschäft zusätzlich reduzieren. So optimieren wir frühzeitig und gemeinsam mit dem Kunden alle Prozessabläufe. Damit minimiert HOCHTIEF die Risiken und die notwendigen Vorsorgemaßnahmen zur Risikobewältigung. Obwohl HOCHTIEF mit einigen Geschäftspartnern hohe Umsätze generiert, sind wir von keinem einzelnen Kunden oder Lieferanten direkt abhängig. Durch die Bonitätsprüfung der Kunden und durch die Absicherung von Zahlungsansprüchen durch Bürgschaften wird das Ausfallrisiko reduziert. Das zentrale Beschaffungsmanagement* von HOCHTIEF stellt sicher, dass leistungsfähige Partner ausgewählt werden. Durch ständige Marktbeobachtung und enge Kontakte zu Lieferanten und Institutionen können wir Veränderungen im Beschaffungsmarkt zeitnah erkennen und entsprechend darauf reagieren. Den Gewährleistungsrisiken aus dem Baugeschäft begegnen wir, indem wir Nachunternehmerbürgschaften einfordern sowie gegebenenfalls Wartungsverträge abschließen und regelmäßige Nachkontrollen etablieren. Im Jahr 2008 wurde zudem das neue Versicherungsprodukt „Subguard“ eingeführt, um Haftungsrisiken und Schadensfälle durch das Insolvenzrisiko im Nachunternehmerbereich abzusichern. Falls Risiken in gewissem Umfang selbst übernommen werden, also bei sogenannten Eigentragungsmodellen**, wird eine mögliche Inanspruchnahme von HOCHTIEF durch mehrstufige Haftungsgrenzen limitiert. *Weitere Informationen dazu finden Sie auf den Seiten 60 und 61. **Siehe Glossar Seite 193. Das Ergebnis eines Projekts, zum Beispiel im Tunnelbau, kann auch in der Ausführungsphase durch schwierige geologische Verhältnisse negativ beeinflusst werden. In der Regel ist vertraglich festgelegt, dass solche Risiken beim Auftraggeber liegen. Der wirtschaftliche Erfolg der Aufträge hängt dann davon ab, inwieweit sich Nachtragsforderungen gegenüber dem Auftraggeber durchsetzen lassen. Risiken ergeben sich, falls Nachträge nicht realisierbar sind. Darüber hinaus besteht in der Ausführungsphase von Projekten das Risiko, dass ambitionierte Fertigstellungstermine nicht eingehalten werden können. Dies kann, falls der Zeitverzug HOCHTIEF anzulasten ist, zu Vertragsstrafen wegen Terminüberschreitung führen. Unser Unternehmen verfolgt das Ziel, gerichtliche Auseinandersetzungen so weit wie möglich zu vermeiden. HOCHTIEF ist dennoch zwangsläufig in verschiedene nationale und internationale Gerichts- und Schiedsverfahren Geschäftsbericht 2008 113 involviert. Der Ausgang von Rechtsstreitigkeiten lässt sich nur schwer prognostizieren. Wir gehen aber nach sorgfältiger Prüfung der Prozessrisiken davon aus, dass für alle Verfahren in hinreichendem Umfang bilanzielle Vorsorge getroffen wurde. Damit ist aus den laufenden Verfahren mit hoher Wahrscheinlichkeit keine Beeinträchtigung der Ertragslage zu erwarten. Ein wesentliches Gerichtsverfahren ist die seit Ende 2003 rechtshängige Klage im Zusammenhang mit dem Bau des Sony Centers in Berlin. Hier versucht ein eingesetzter Nachunternehmer, Nachtragsforderungen durchzusetzen. Wir haben beantragt, die Klage vollständig abzuweisen und zusätzlich eine Widerklage eingereicht. Durch erhebliche Verzögerungen im Prozessverlauf ist noch nicht absehbar, wann das Verfahren beendet sein wird. Weitere Rechtsstreitigkeiten betreffen zwei Projekte unserer amerikanischen Tochtergesellschaft Turner: ein Sportstadion bei Washington und ein Schulgebäude in Cincinnati. Hier geht es darum, Forderungen gegenüber dem Auftraggeber beziehungsweise den Versicherern auf dem Rechtsweg durchzusetzen. *Detaillierte Angaben zu unseren Absatzmärkten finden Sie auf den Seiten 38 bis 43. 0DUNWULVLNHQ Ein gesamtwirtschaftliches Risiko ergibt sich aus der weltweiten Finanzkrise und den daraus resultierenden Turbulenzen auf den internationalen Märkten. Die Folgen für die Realwirtschaft sind bereits weltweit deutlich spürbar. Für 2009 ist zu erwarten, dass zahlreiche Güter- und Dienstleistungsindustrien durch die Folgen der Krise klar negativ beeinflusst werden. Sollten die beschlossenen und künftigen wirtschafts- und finanzpolitischen Programme der Regierungen nicht dazu beitragen, dass das Vertrauen in die Märkte zurückkehrt, erhöht sich das Risiko einer anhaltenden Rezession. Durch die allgemein schwierige Lage der US-Wirtschaft ist die Ergebnissituation unserer Tochtergesellschaften bislang nicht beeinträchtigt. Zahlreiche Neuaufträge sorgen bei unseren US-Töchtern für einen stabilen Auftragsbestand. Turner ist traditionell kaum im aufgrund der Hypothekenkrise stark rückläufigen Wohnungsbau engagiert. Ein drastischer Rückgang bei Hochbauprojekten ist derzeit nicht zu erwarten. Zudem realisiert Turner einen hohen Prozent- 114 Geschäftsbericht 2008 satz seiner Projekte für staatliche und halbstaatliche Kunden – beispielsweise in den Segmenten Bildung und Gesundheit. Flatiron konzentriert sich auf den wachsenden Infrastrukturbereich. Der Unternehmensbereich HOCHTIEF Asia Pacific profitiert mit der Tochtergesellschaft Leighton insbesondere über seine diversifizierten Aktivitäten im australischen Markt sowie in verschiedenen asiatischen Märkten. Die zukünftige Entwicklung in Australien wird wesentlich von der Rohstoffnachfrage beeinflusst. Im Contract-Mining können wir geringere Neuaufträge und eine eingeschränkte Investitionstätigkeit der Minenbetreiber nicht gänzlich ausschließen. In der Golfregion ist ein Abschwächen des überhitzten Baubooms deutlich spürbar. Das Zahlungsverhalten insbesondere in Dubai hat sich verschlechtert. Durch den hohen Auftragsbestand und weiteren Bedarf an Infrastrukturinvestitionen in Australien und auch in der Golfregion erwarten wir dennoch eine positive Entwicklung des Unternehmensbereichs. Der internationale Flugverkehr hat sich 2008 positiv entwickelt. Die Flughafenbeteiligungen in Athen, Budapest, Düsseldorf, Hamburg, Sydney und Tirana wiesen durchschnittlich 1,5 Prozent mehr Passagiere aus. HOCHTIEF AirPort geht in der Planung von stabilen Passagierzahlen bei den Flughäfen aus. Langfristig erwarten wir ein nachhaltiges Wachstum in diesem Segment. HOCHTIEF Real Estate hat durch seine regional breite Aufstellung Schwächen in einzelnen Märkten bisher gut ausgleichen können. Die Vermietungsquoten unserer Projekte liegen aktuell auf hohem Niveau. Durch die angespannte gesamtwirtschaftliche Lage kann die Mietflächennachfrage in den von HOCHTIEF Real Estate bearbeiteten Märkten allerdings negativ beeinflusst werden. Im Geschäftsfeld Projektentwicklung werden wir Marktchancen durch noch konsequentere Selektion bei neuen Projekten und die Fokussierung auf zukunftsträchtige Segmente nutzen. Die Finanzkrise hat sich negativ auf den Immobilien-Investmentmarkt ausgewirkt. In 2008 hat sich das Transaktionsvolumen auf den europäischen Immobilienmärkten bei gleichzeitig steigenden Renditeanforderungen deutlich reduziert. Durch die Abhängigkeit des Investmentmarkts von der Funktionsfähigkeit der Kreditmärkte Informationen für die Aktionäre Lagebericht Konzernabschluss bestehen auch im Jahr 2009 Risiken, da mit längeren Vermarktungszeiträumen und sinkenden Verkaufsfaktoren zu rechnen ist. Der deutsche Baumarkt hat sich 2008 stabilisiert. Im Wirtschaftsbau und im öffentlichen Bau waren deutliche Zuwächse beim Auftragseingang und beim Umsatz zu verzeichnen, der Wohnungsbau dagegen blieb rückläufig. Der Auftragseingang im deutschen Hochbaugeschäft von HOCHTIEF Construction lag durch die konsequente Auftragsselektion unterhalb des Vorjahres. HOCHTIEF Construction setzt zudem seine Strategie fort, insbesondere in Mittel- und Osteuropa und durch selektiv ausgewählte internationale Projekte zu expandieren. Zudem sollen zukunftsträchtige Marktsegmente in Verbindung mit renditeträchtigen Geschäftsmodellen ausgebaut werden. Dazu gehört zum Beispiel, Schulen auf der Grundlage von PPPVerträgen im Verbund mit anderen Konzerneinheiten zu sanieren oder zu erneuern. Wir können nicht ausschließen, dass weitere Verwerfungen auf den Absatz- und Beschaffungsmärkten unser Geschäft negativ beeinflussen. )LQDQ]ULVLNHQ Angesichts der aktuellen Situation an den Finanzmärkten, dem Zusammenbruch einzelner Investment- und Universalbanken sowie der in den Bankenbilanzen verborgenen Risiken gehen Banken zurzeit kaum noch Kreditverpflichtungen ein. Insbesondere bei längerfristigen Projektfinanzierungen ist eine Kreditklemme spürbar. Die aktuelle Situation an den Finanzmärkten hat bisher nicht zu einem deutlichen Anstieg von Finanzrisiken im HOCHTIEF-Konzern geführt. Wir verfügen über solide Finanzstrukturen und nutzen konservative Finanzierungsmodelle. Ausfallrisiken von Banken oder weitere Konzentrationen im Bankensektor, die eine Verringerung von Kreditlinien zur Folge haben könnten, wurden in die Risikomeldung aufgenommen. Die langfristigen HOCHTIEF-Finanzierungen bestehen aus fest zugesagten endfälligen Darlehen. Enge finanzielle Verflechtungen zu den in letzter Zeit in Schwierigkeiten geratenen Banken und Versicherungen bestehen nicht. Alle Finanzaktivitäten erfolgen im HOCHTIEF-Konzern auf Basis der konzernweit gültigen Finanzrahmenrichtlinie. Ergänzend zur generellen Rahmenrichtlinie gelten funktionale, operative Einzelrichtlinien zu verschiedenen Themenbereichen wie beispielsweise zum Währungs- und Sicherheitenmanagement. Diese regeln die jeweiligen Grundsätze zum Umgang mit den einzelnen Finanzrisiken. Die Kategorie Finanzrisiken umfasst einerseits Liquiditäts- und andererseits Finanzmarktrisiken. Sollte die zurückhaltende Kreditvergabe dauerhaft anhalten, ist auch für unser Unternehmen eine angespannte Liquiditätslage nicht auszuschließen. /LTXLGLW¦WVULVLNHQ Ein Liquiditätsrisiko ergibt sich, falls die Zahlungs- und Finanzierungsfähigkeit beeinträchtigt ist. Um diese Risiken rechtzeitig und auch langfristig optimal zu steuern, erfolgt bei HOCHTIEF eine monatliche rollierende Liquiditätsplanung, die jeweils einen Zeitraum von 18 Monaten umfasst. Der Finanzmittelbestand der HOCHTIEF Aktiengesellschaft enthält angemessene Wachstums- und Liquiditätsreserven. Außerdem verfügen wir über ausreichend kurzfristige Barkreditlinien, die zur täglichen Inanspruchnahme im Rahmen des Cash-Pools bereitstehen. Die Linien sind breit gestreut. Im Juli 2008 wurde unsere langfristige Kreditfinanzierung durch Auflage von Schuldscheindarlehen über 250 Mio. Euro mit einer Laufzeit von fünf beziehungsweise sieben Jahren ausgebaut. Darüber hinaus verfügen wir über eine Barkreditfazilität von 600 Mio. Euro mit einer Laufzeit bis November 2012. Zusätzlich bestehen ausreichend große Avalkredite für die Absicherung von Bankbürgschaften und sonstigen Sicherheiten. Der wichtigste Kredit ist die langfristig und international syndizierte Avalkreditlinie in Höhe von zwei Mrd. Euro. *Detaillierte Angaben zum Finanzrisikomanagement finden Sie auf den Seiten 170 bis 181. Insgesamt ist sichergestellt, dass sämtliche inländischen und ausländischen Konzernunternehmen über ausreichend Bar- und Avalkreditkapazitäten verfügen, um das operative Geschäft und neue Projekte erfolgreich finanzieren zu können. Vorsorglich haben wir unsere Liquiditätsreserven erhöht und prüfen jedes Investment besonders unter diesem Aspekt sehr sorgfältig. Unsere Planungen beruhen auf der Annahme, dass sich die Kredit- und Kapitalmärkte ab dem Jahr 2010 wieder normalisieren. Geschäftsbericht 2008 115 )LQDQ]PDUNWULVLNHQ Finanzmarktrisiken können aus Wechselkurs-, Zins- oder sonstigen Wertänderungen von Vermögenswerten an den Finanzmärkten entstehen. Die Beteiligungsgesellschaften von HOCHTIEF sind überwiegend in jeweils einer Währungsregion tätig, sodass für sie kein wesentliches Währungsrisiko entsteht. Transaktionsrisiken aus Ausschüttungen von internationalen Tochtergesellschaften an die HOCHTIEF Aktiengesellschaft werden durch entsprechende Devisentermingeschäfte zum frühesten Zeitpunkt abgesichert. Im HOCHTIEF-Konzernabschluss ergeben sich zudem Translationsrisiken aus der Umrechnung der in Fremdwährung bilanzierenden Gesellschaften. Eine Absicherung der Translationsrisiken wurde im Berichtsjahr nicht vorgenommen. Risiken aus Zinsänderungen begegnen wir durch Abschluss möglichst langfristiger Zinsbindungen. Der gezielte Einsatz von Zinsderivaten sichert im Einzelfall notwendige variable Finanzierungen gegen Zinsänderungsrisiken laufzeitkongruent ab. Projektfinanzierungen werden je nach Laufzeit und Volumen fallweise gesichert. Eine anhaltende Verminderung von Liquidität an den Finanzmärkten könnte zu einem Anstieg von Kreditrisikomargen (Credit Spreads) führen. Bei auslaufenden Projekt- und Beteiligungsfinanzierungen könnten sich unsere Refinanzierungskosten erhöhen und die Eigenkapitalanforderungen steigen. Hieraus können sich Belastungen ergeben, die unsere Ergebnis- und Liquiditätssituation maßgeblich beeinflussen. *Siehe Glossar Seite 194. Jegliche derivative Finanzinstrumente, wie zum Beispiel Zinsswaps oder Währungsoptionen, dürfen nicht zu spekulativen Zwecken eingesetzt werden. Sie dienen ausschließlich zur Absicherung möglicher Risiken aus einem vorliegenden Grundgeschäft. Um unterjährige Schwankungen hinsichtlich der Bilanzierung von derivativen Instrumenten auszuschließen, achtet HOCHTIEF beim Abschluss solcher Sicherungsgeschäfte streng auf die Hedge-Accounting-Fähigkeit*. Sonstige Preisrisiken entstehen bei HOCHTIEF aus Anlagen in Aktien und Fonds. Diese Anlagen werden über eine laufende Beobachtung gesteuert. Bei dauerhafter und anhaltend negativer Wertentwicklung der Investments können Wertberichtigungen zu Ergebnisbelastungen führen. 116 Geschäftsbericht 2008 Der HOCHTIEF-Konzern verfügt mit Ausnahme der Tochtergesellschaft Leighton aktuell über kein externes Rating, da bislang keine finanzwirtschaftlichen Vorteile erkennbar sind. Die jährlich durchzuführenden Impairmenttests zum Nachweis der Werthaltigkeit der Geschäfts- und Firmenwerte haben auch 2008 keinen Abschreibungsbedarf ergeben. %HWHLOLJXQJVULVLNHQ Zur Kategorie Beteiligungsrisiken zählen Risiken aus Gesellschaften, auf die HOCHTIEF keinen beherrschenden Einfluss hat. Bei Minderheitsgesellschaften gibt es keine gesetzliche Handhabe für einen direkten Zugriff auf deren Risikomanagementsystem. Dennoch werden relevante Informationen, die durch das Beteiligungscontrolling vorhanden sind, erfasst und gemeldet. Darüber hinaus wirkt HOCHTIEF darauf hin, dass ein funktionierendes Risikomanagementsystem installiert wird. Die Beteiligungsrisiken betreffen vor allem unsere Flughafenbeteiligungen, Anteile an Konzessionsgesellschaften und sonstige Unternehmensbeteiligungen, an denen HOCHTIEFGesellschaften direkt oder indirekt mit weniger als 50 Prozent am Kapital beteiligt sind. Bei den Flughäfen können Forderungsausfälle gegenüber Fluglinien nicht ausgeschlossen werden. Aus den Konzessionsprojekten, die in der Regel eine sehr lange Laufzeit haben, ergeben sich spezifische Risiken, unter anderem aus der Abschätzung der zukünftigen Geschäftsentwicklung sowie der Kalkulation der Betriebs- und Instandhaltungsaufwendungen. Bei Konzessionsprojekten im Infrastrukturbereich garantiert HOCHTIEF entweder eine bestimmte Verfügbarkeit oder übernimmt das Risiko aus dem zukünftigen Verkehrsaufkommen selbst. Sollte bei Übernahme dieses Risikos das Verkehrsaufkommen geringer als kalkuliert sein, kann sich dies auf den Wert der Konzession negativ auswirken. Auch sonstige Beteiligungen können sich bei unvorhergesehenen Ereignissen durch einen Wertberichtigungsbedarf negativ auf unsere Ertragslage auswirken. Im Geschäftsjahr 2008 wurden australische Beteiligungsgesellschaften von Leighton insbesondere aufgrund gefal- Informationen für die Aktionäre Lagebericht Konzernabschluss lener Börsenkurse wertberichtigt. Dabei handelte es sich im Wesentlichen um drei Mautstraßen und die Projektentwicklungsgesellschaft Devine sowie den Contract-Miner Macmahon. tragsorientiert. Bestehende Zusagen aus geschlossenen leistungsbezogenen Pensionsplänen bei Turner laufen langfristig aus und werden weitgehend durch Investmentanlagen abgesichert. Wir können für die Zukunft nicht ausschließen, dass in Einzelfällen Wertberichtigungen auf unsere Beteiligungen notwendig sein werden. Bei einer nachhaltigen negativen Entwicklung der Kapitalmärkte kann jedoch nicht ausgeschlossen werden, dass 3HUVRQDOULVLNHQXQGLQWHUQH5LVLNHQ Durch den Fach- und Führungskräftemangel hat sich der Wettbewerb um qualifiziertes Personal erheblich verschärft. HOCHTIEF wirkt schon lange so weit wie möglich dieser Entwicklung entgegen und misst der Qualifikation und Motivation seiner Mitarbeiter eine zentrale Bedeutung bei. Wir haben uns als attraktiver Arbeitgeber positioniert: Wir investieren viel, um qualifizierte Mitarbeiter* für den Konzern zu gewinnen, sie zu integrieren und dauerhaft an HOCHTIEF zu binden. Die Nachfolgeplanung spielt bei HOCHTIEF ebenfalls eine wichtige Rolle. Mithilfe integrierter Personalentwicklungsinstrumente werden Führungspositionen überwiegend aus den eigenen Reihen besetzt. Durch variable Vergütungskomponenten mit langfristiger Anreizwirkung binden wir Führungskräfte dauerhaft an das Unternehmen. Der Sicherheit der Mitarbeiter und des Arbeitsumfelds wird eine große Bedeutung beigemessen. Arbeits-, Gesundheitsund Umweltschutz werden zentral durch das AGUS Center gesteuert. Durch ein zielgerichtetes Sicherheitsmanagement sollen Unfall- und Gesundheitsrisiken für Mitarbeiter und Dritte auf ein Minimum reduziert werden. Wesentliche Risiken in der betrieblichen Altersversorgung von HOCHTIEF werden derzeit nicht gesehen. Die Deckung der Pensionsverpflichtungen wird durch versicherungsmathematische Gutachten festgestellt. In Deutschland erfolgte bereits in den vergangenen Jahren eine Umstellung von rein leistungsbezogenen Pensionszusagen auf für das Unternehmen kalkulierbare beitragsbezogene Leistungszusagen. Die Pensionsverpflichtungen in Deutschland sind vollständig durch den HOCHTIEF Pension Trust e. V. und Rückdeckungsversicherungen gedeckt sowie durch werthaltige Vermögensgegenstände unterlegt.** Neue Pensionszusagen bei Leighton und Turner sind ausschließlich bei- zur Abdeckung der Pensionsverpflichtungen nachträgliche Beiträge geleistet werden müssen. Zusammen mit kompetenten Dienstleistern begegnet HOCHTIEF potenziellen informationstechnologischen Risiken. Eine ständig auch durch externe Experten optimierte Richtlinie zur IT-Sicherheit gewährleistet, dass die Maßnahmen zur Risikovermeidung effizient umgesetzt werden. Der Einsatz moderner Hard- und Softwaretechnologie gewährleistet zudem, dass die Daten verfügbar und vor unerlaubtem Zugriff geschützt sind. &KDQFHQ Trotz der schwierigen Situation an den Weltmärkten sehen wir für das Jahr 2009 auch zahlreiche Wachstumschancen. Staatliche Konjunktur- und Förderprogramme, die gezielt Infrastrukturentwicklungen, Energie- und Klimaschutz vorantreiben sollen, lassen Projekte in Marktsegmenten erwarten, in denen wir gut positioniert sind. Dies gilt insbesondere für Deutschland, Amerika und den asiatisch-pazifischen Raum.*** *Weitere Informationen finden Sie auf den Seiten 57 bis 59. ***Detaillierte Angaben finden Sie im Chancenbericht auf den Seiten 122 und 123. 3U¾IXQJGHV5LVLNRPDQDJHPHQWV Die Wirtschaftsprüfer haben beim Jahresabschluss das Risikofrüherkennungssystem sowie seine Integration in die Planungs- und Berichtsprozesse geprüft. Es hat sich gezeigt, dass der Vorstand die nach § 91 Abs. 2 AktG geforderten Maßnahmen zur Einrichtung eines Risikofrüherkennungssystems in geeigneter Form getroffen hat. Darüber hinaus ist das Risikofrüherkennungssystem grundsätzlich in der Lage, Entwicklungen, die den Fortbestand der Gesellschaft gefährden, frühzeitig zu erkennen. Ergänzend prüft und beurteilt die interne Revision die Wirksamkeit und Wirtschaftlichkeit der installierten Systeme und Prozesse. Die festgestellten Verbesserungspotenziale werden im Risikosteuerungskreis vorgestellt und fließen in die Weiterentwicklung des Risikomanagementsystems ein. **Weitere Informationen finden Sie auf den Seiten 140 und 163. Geschäftsbericht 2008 117 Wo die Natur ihre Triebkraft entfaltet, entstehen kleine und große Wunder. Licht, Wasser, gute Erde und der richtige Standort – wenn wir die Erde mit Energie versorgen, gibt sie ihre Kraft auch gern wieder zurück. Strom aus der Erde: Im bayerischen Dürrnhaar realisiert HOCHTIEF gemeinsam mit Partnern das erste rein privat finanzierte GeothermieKraftwerk Deutschlands. Das Unternehmen plant, fi nanziert, baut und betreibt die Fünfmegawattanlage mit einem Investitionsvolumen von zirka 35 Mio. Euro. Das in der Erdkruste angezapfte heiße Wasser dient der Energiegewinnung und kann auch zur Kraft-Wärme-Kopplung genutzt werden. Nach dem Erfolg der ersten Bohrungen in einer Tiefe von bis zu 3 700 Metern soll das Kraftwerk bis Mitte 2009 fertiggestellt sein. 118 Geschäftsbericht 2008 Informationen für die Aktionäre Lagebericht Konzernabschluss 3URJQRVHXQG&KDQFHQEHULFKW Ř$XVZLUNXQJHQGHU)LQDQ]NULVHQXUXQ]XUHLFKHQG DEVFK¦W]EDU Ř6WUDWHJLVFKH$XVULFKWXQJLVW6FKO¾VVHOI¾U ODQJIULVWLJH:DFKVWXPV]LHOH Ř(UIROJVSRWHQ]LDOGXUFK]DKOUHLFKH&KDQFHQ Ř.RQWLQXLHUOLFKHHUJHEQLVRULHQWLHUWH 'LYLGHQGHQSROLWLN 3URJQRVHEHULFKW :HWWEHZHUEVYRUWHLOGXUFKJXWHVWUDWHJLVFKH 3RVLWLRQLHUXQJ Die Auswirkungen der Finanzkrise auf die Realwirtschaft sind zurzeit nicht seriös vorhersehbar. Die Unsicherheiten hinsichtlich der weiteren Entwicklung und der Dimension der globalen Krise sind in den vergangenen Monaten erheblich gestiegen. Führende Wirtschaftsinstitute erwarten für das Jahr 2009, dass sich die Konjunktur weltweit deutlich – wenn auch regional unterschiedlich stark – abschwächen wird. Hiervon werden auch die bisherigen Wachstumsmärkte betroffen sein. HOCHTIEF ist mit der Strategie, den kompletten Lebenszyklus von Infrastrukturprojekten, Immobilien und Anlagen zu begleiten und in den internationalen Märkten präsent zu sein, sehr gut aufgestellt: Wir können vorhandene Chancen nutzen und konjunkturelle Schwächephasen besser ausgleichen. Mit einer Angebotspalette von integrierten Leistungen sowie der weltweiten Präsenz verfügt HOCHTIEF über ein hohes Maß an Risikodiversifizierung – so sind wir unabhängiger von Schwankungen einzelner Branchen und Märkte. Indem wir unser gesamtes Leistungsangebot eng verzahnt haben, schaffen wir darüber hinaus Synergien und bieten damit Mehrwert für unsere Kunden. Die strategische Positionierung von HOCHTIEF sehen wir als soliden Wettbewerbsvorteil und als Schlüssel für unsere langfristigen Wachstumsziele – auch über konjunkturelle Schwächephasen hinweg. Unsere Planungen basieren auf den Annahmen, dass sich die internationalen Finanz- und Kapitalmärkte ab dem Jahr 2010 zunehmend wieder normalisieren und dass es zu keinem anhaltenden rezessiven Konjunktureinbruch der Weltwirtschaft kommt. Zudem setzen wir voraus, dass sich die Lage in den politischen Spannungsgebieten nicht weiter nachhaltig verschärft. Für das Geschäftsjahr 2009 erwarten wir ein durchschnittliches Kursniveau von etwa 1,30 US-Dollar beziehungsweise von zirka 2,00 australischen Dollar gegenüber dem Euro. $XIWUDJVHLQJDQJ$XIWUDJVEHVWDQGXQG 8PVDW]HUO¸VHQRUPDOLVLHUW Im Berichtsjahr 2008 hat HOCHTIEF mit einem Auftragseingang von 25,28 Mrd. Euro, einem Auftragsbestand von 30,92 Mrd. Euro und Umsatzerlösen von 19,10 Mrd. Euro erneut hervorragende Werte erreicht. Vor dem Hintergrund der aktuellen Situation auf den Kredit- und Gütermärkten erwarten wir für diese Kennzahlen zum jetzigen Zeitpunkt, dass sie sich im laufenden Geschäftsjahr auf eine Größenordnung unterhalb des Niveaus von 2008 normalisieren werden. (UJHEQLVDXI¦KQOLFKKRKHP1LYHDXZLHLP9RUMDKU Im Geschäftsjahr 2008 konnte HOCHTIEF erneut seine Ertragskraft steigern. Sowohl das Ergebnis vor Steuern (520,1 Mio. Euro) als auch der Konzerngewinn (175,1 Mio. Euro) lagen 2008 über den Vorjahreswerten. Insbesondere beim Konzerngewinn wurde mit einem Plus von mehr als 24 Prozent eine beeindruckende Ergebnisentwicklung erzielt. Trotz der schwierigen ökonomischen Rahmenbedingungen streben wir für das laufende Geschäftsjahr beim Vorsteuerergebnis und Konzerngewinn an, jeweils ein ähnlich hohes Ergebnisniveau wie im Vorjahr zu erreichen. Diese Ergebnisziele halten wir insbesondere vor dem Hintergrund unseres hohen Auftragsbestands und der vorhandenen Chancen zum jetzigen Zeitpunkt für erreichbar. .RQ]HUQSURJQRVHQXUHLQJHVFKU¦QNWP¸JOLFK Die sich fortsetzende Dynamik der Finanzkrise erlaubt uns zum jetzigen Zeitpunkt nur eine sehr eingeschränkte Konzernprognose für 2009 mit einem noch hohen Unsicherheitsgrad. In unserer Quartalsberichterstattung werden wir die erwartete Entwicklung von HOCHTIEF für das laufende Geschäftsjahr weiter konkretisieren. Geschäftsbericht 2008 119 .RQWLQXLW¦WLQGHU'LYLGHQGHQSROLWLN HOCHTIEF verfolgt seit Jahren eine der Ergebnis- und Liquiditätssituation des Konzerns angepasste Dividendenpolitik. Diese Kontinuität haben wir mit stetigen Dividendenerhöhungen und überdurchschnittlichen Ausschüttungsquoten in den vergangenen Jahren unter Beweis gestellt. Für das Geschäftsjahr 2008 sieht der Gewinnverwendungsvorschlag des Vorstands eine wiederum erhöhte Dividende von 1,40 Euro vor. Dies entspricht einer Dividendensteigerung gegenüber dem Vorjahr von knapp acht Prozent sowie einer Ausschüttungsquote vom Konzerngewinn von mehr als 55 Prozent. HOCHTIEF hätte damit seine Ausschüttungen fünf Jahre in Folge durchschnittlich um knapp 17 Prozent pro Jahr gesteigert. 6WHLJHUXQJGHV8QWHUQHKPHQVZHUWV Die uns anvertrauten Werte nachhaltig zu steigern, ist wesentlicher Bestandteil der HOCHTIEF-Vision. Der Konzern und die Unternehmensbereiche werden konsequent wertorientiert gesteuert. Unser kapitalmarktorientiertes Renditekonzept RONA (Return on Net Assets) macht die Steigerung des Unternehmenswerts messbar und transparent. Es ist in alle Planungs- und Steuerungssysteme von HOCHTIEF integriert und bildet die Grundlage für zukunftsorientierte Portfolio- und Investitionsentscheidungen. Auf der Basis unserer Ergebniserwartungen rechnen wir für das Geschäftsjahr 2009 zum jetzigen Zeitpunkt erneut mit einer Kapitalrendite (RONA) über dem Kapitalkostensatz von zehn Prozent. Wir gehen davon aus, wiederum einen substanziellen Wertbeitrag zu erwirtschaften und damit den Unternehmenswert weiter zu steigern. ,QYHVWLWLRQHQLQQDFKKDOWLJHV:DFKVWXP Unsere Investitionen folgen dem Ziel, die Spitzenposition von HOCHTIEF im internationalen Wettbewerb zu sichern und kontinuierlich weiterzuentwickeln. Beim systematischen Ausbau unseres vernetzten Leistungsangebots orientieren wir uns an unserer Strategie des Lebenszyklusmanagements. Für das laufende Geschäftsjahr 2009 plant HOCHTIEF ein Investitionsvolumen von etwa 780 Mio. Euro. Mit einem Anteil von mehr als 85 Prozent liegt der Schwerpunkt der In- 120 Geschäftsbericht 2008 vestitionen bei unserer australischen Tochtergesellschaft Leighton. Der überwiegende Teil dieser Mittel soll in das anlagenintensive, profitable Geschäftsfeld Contract-Mining fließen. Darüber hinaus können Akquisitionen zum weiteren Ausbau insbesondere unseres Konzessions- und Dienstleistungsgeschäfts getätigt werden. Angesichts der ungewissen weiteren ökonomischen Entwicklung werden wir – wie die gesamte Industrie – jedes Engagement im Hinblick auf Rentabilität und Finanzierung noch kritischer prüfen. :HLWHUH6LFKHUXQJGHU/LTXLGLW¦W Die kurz- und mittelfristige Liquiditätsversorgung des HOCHTIEF-Konzerns ist aufgrund der ausgewiesenen Kassen- und Bankguthaben, der unverändert hohen und jederzeit liquidierbaren Wertpapieranlagen sowie der nach wie vor nicht vollständig ausgenutzten Barkreditlinien in ausreichender Höhe sichergestellt. Die bilateralen Kreditlinien der HOCHTIEF Aktiengesellschaft beliefen sich zum Stichtag 31. Dezember 2008 auf insgesamt zirka 300 Mio. Euro. Sie sind nach wie vor ohne Besicherung abgeschlossen. Planmäßige Fälligkeiten im Berichtsjahr 2008 konnten trotz der Entwicklungen an den internationalen Finanz- und Kreditmärkten durch Verhandlungen mit den entsprechenden Instituten prolongiert werden. Wie bereits in den Vorjahren sind unsere angelegten Mittel ohne Veränderung im Umfang von etwa 240 Mio. Euro in kapitalgarantierte Produkte investiert. Diese Anlagen werden planmäßig Ende des dritten Quartals 2009 fällig. Wir planen derzeit, sie wiederum als Reserve mittelfristig zu investieren. Durch die garantierte jährliche Mindestverzinsung sowie die Kapitalgarantie der bonitätsmäßig einwandfreien Emittenten waren Abwertungen bis heute nicht erforderlich. Des Weiteren wird HOCHTIEF an einer möglichen, über der Mindestverzinsung liegenden Wertentwicklung der Investments beteiligt. Die Basis der langfristigen Konzernfinanzierung liegt in den 2004 und 2005 abgeschlossenen international syndizierten Kreditverträgen. Nachdem wir uns beim Barkredit im Informationen für die Aktionäre Lagebericht Konzernabschluss Vorjahr entschlossen haben, die zweite reguläre Verlängerungsoption für ein weiteres Laufzeitjahr wahrzunehmen, hat dieser Kredit eine verbleibende Restlaufzeit bis November 2012. Der syndizierte Avalkredit konnte ebenfalls im Vorjahr vollständig refinanziert und auf zwei Mrd. Euro aufgestockt werden. Dabei wurde gleichzeitig die Kreditlaufzeit von ehemals drei Jahren auf weitere fünf Jahre angehoben. Im Hinblick auf die Refinanzierung sind die Kreditkonditionen wie auch die Vertragsbedingungen im Interesse von HOCHTIEF deutlich verbessert worden. Sie spiegeln damit die nach wie vor einwandfreie Bonität des Konzerns auf den internationalen Kreditmärkten wider. Beide Kredite geben dem Konzern auch für die langfristigen Wachstumsplanungen ausreichenden Spielraum und Sicherheit. Um die zunächst zwischenfinanzierten Expansionen und Investments des Konzerns langfristig umzuschulden, wurden Anfang Juli 2008 zwei neue Schuldscheindarlehen erfolgreich platziert. Zusammen haben die über fünf beziehungsweise sieben Jahre laufenden Finanzierungen ein Volumen von 250 Mio. Euro. Auch bei diesen Darlehen konnten wiederum langfristige, günstige Finanzierungskonditionen erreicht werden. Die Kreditdokumentation ist eng an die der syndizierten Kredite angelehnt. Durch die Schuldscheinplatzierung wurde der Kreis der Kreditgeber des HOCHTIEF-Konzerns erneut über den traditionellen Kernbankenkreis hinaus erweitert, sodass die Kreditengagements dieser Institute nicht erhöht werden mussten. Zudem wurden im Berichtsjahr für einzelne Großprojekte separate Kreditverträge – zum Beispiel zur Herauslegung notwendiger Bankgarantien – mit Kreditinstituten in den jeweiligen Ländern abgeschlossen. Im Mai 2009 läuft das im Jahr 2004 abgeschlossene erste Schuldscheindarlehen über 200 Mio. Euro planmäßig aus. Wir erwarten nach der jetzigen Planung, dass wir dieses Darlehen mit gleichen Instrumenten refinanzieren können. Die hierzu erforderlichen Verhandlungen mit den möglichen Platzierungsbanken sind bereits angelaufen. Für die weiteren Finanzierungsvorhaben gehen wir von der An- nahme aus, dass sich die internationalen Finanz- und Kapitalmärkte im Verlauf des Jahres 2009 langsam entspannen werden – nicht zuletzt durch die konzertierten Unterstützungsmaßnahmen der Zentralbanken und Regierungen. Wir rechnen damit, dass sich die Märkte ab dem Jahr 2010 wieder zunehmend normalisieren werden. ,QQRYDWLRQDOVZHVHQWOLFKHU(UIROJVIDNWRU HOCHTIEF wird sein Innovationsmanagement auch 2009 konsequent fortsetzen. Ein wesentlicher Schwerpunkt wird das Thema Nachhaltigkeit sein. Zudem wollen wir die Forschungs- und Entwicklungsergebnisse entwickeln und zu neuen Geschäftsideen ausbauen. Indem wir das Ideenmanagement gezielt forcieren, sollen die Innovationspotenziale von HOCHTIEF weiter erschlossen werden. Wir stellen auch 2009 für Aktivitäten des zentralen, übergreifenden Innovationsmanagements ein Budget in der Größenordnung der Vorjahre zur Verfügung. .RQWLQXLHUOLFKH2SWLPLHUXQJGHU%HVFKDIIXQJ Das Beschaffungsvolumen wird voraussichtlich 2009 mit einem Anteil an den Konzernumsatzerlösen von zirka 75 Prozent wieder in der Größenordnung des Vorjahres liegen. Durch verschiedene Maßnahmen wollen wir die Effizienz des Einkaufs weiter steigern. Wir werden die Beschaffungsprozesse weiterhin konsequent standardisieren und Bündelungspotenziale nutzen. Darüber hinaus entwickeln wir unser ganzheitliches Lieferantenmanagement weiter und bauen unsere interne Lead-Buyer-Organisation konsequent aus. Insgesamt erwarten wir, die Beschaffungskosten weiter deutlich reduzieren zu können. *H]LHOWH0D¡QDKPHQ]XU5HNUXWLHUXQJXQG%LQGXQJ YRQ0LWDUEHLWHUQ Um dem akuten Mangel und dem zukünftigen Bedarf an qualifizierten Fach- und Führungskräften zu begegnen, wird trotz der Finanzkrise auch 2009 der Schwerpunkt der Personalarbeit in der Positionierung von HOCHTIEF als weltweit attraktivem Arbeitgeber liegen. Hierbei werden sowohl die regionale Bedeutung der HOCHTIEF-Gesellschaften und ihrer Marken als auch unser internationaler Geschäftsbericht 2008 121 Konzernverbund eine wesentliche Rolle spielen. Die langfristigen Projekte von HOCHTIEF erfordern Investitionen in die zukünftigen Experten und Führungskräfte. Wir werden an den erfolgreichen Maßnahmen zur Rekrutierung von Hochschulabsolventen, zur Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter sowie zur gezielten Förderung von Führungskräften festhalten und diese weiter forcieren. Indem wir unsere „Global-Recruiting-Initiative“ ins Leben gerufen haben, tragen wir der internationalen Stellung von HOCHTIEF Rechnung: Bei besonderen Projekten wird künftig beispielsweise eine spezielle Intranetplattform dafür sorgen, dass offene internationale Positionen noch zielgerichteter besetzt werden können. &KDQFHQEHULFKW +2&+7,()3RVLWLRQLHUXQJHU¸IIQHW&KDQFHQ Die bewährte Strategie des Lebenszyklusmanagements und der Internationalisierung eröffnet HOCHTIEF Chancen, die derzeitige konjunkturelle Schwächephase gut zu meistern und langfristig weiter profitabel zu wachsen. HOCHTIEF bietet seinen Kunden bei allen angebotenen Leistungen entlang der Wertschöpfungskette von Infrastrukturprojekten, Immobilien und Anlagen sowohl internationale Expertise als auch Mehrwert durch Synergien und höchste Qualität. Diese Positionierung ermöglicht es uns, auch in zunehmend schwierigerem konjunkturellem Umfeld im Wettbewerb zu den Besten zu gehören. Zudem zahlt es sich aus, dass wir uns in den vergangenen Jahren intensiv auf wachstumsstarke Segmente fokussiert haben. Unser Auftragsbestand 2008 hat mit einem Volumen von fast 31 Mrd. Euro erneut einen hervorragenden Wert erreicht. Dies entspricht einer rechnerischen Auftragsreichweite von knapp anderthalb Jahren. 122 Geschäftsbericht 2008 IIHQWOLFKH.RQMXQNWXUPD¡QDKPHQPLW 6FKZHUSXQNW,QIUDVWUXNWXU Um einen nachhaltigen Absturz der Wirtschaft zu verhindern, werden zurzeit in vielen Industrieländern, aber auch in den Schwellenländern staatliche Konjunkturprogramme in Milliardenhöhe auf den Weg gebracht. So plant zum Beispiel die US-Regierung ein Gesamtpaket mit einem Volumen von etwa 800 Mrd. Dollar, China hat ein Programm von zirka 600 Mrd. Dollar angekündigt und die Mitgliedsländer der Europäischen Union wollen insgesamt etwa 200 Mrd. Euro investieren, um die Konjunktur zu stützen. In Deutschland will die Bundesregierung mit einem zweiten Konjunkturprogramm in Höhe von zirka 50 Mrd. Euro weitere Mittel bereitstellen, um die Wirtschaftskrise zu bewältigen. Ein wesentlicher Baustein dieser Programme sind Infrastrukturprojekte – wie zum Beispiel Neubau und Sanierung in den Bereichen Bildung, Gesundheit, Verkehr, Energie sowie Telekommunikation. Als international erfahrener und erfolgreicher Manager komplexer Projekte sieht HOCHTIEF gute Chancen, von diesen staatlichen Konjunkturprogrammen profitieren zu können. In den USA besitzt HOCHTIEF beispielsweise mit den Tochtergesellschaften Turner und Flatiron sowohl im Hoch- als auch im Tiefbau eine hervorragende Ausgangsposition, um Wachstumschancen zu nutzen. 3XEOLF3ULYDWH3DUWQHUVKLS Im Zusammenhang mit dem effizienten Einsatz der öffentlichen Mittel sehen wir gute Chancen, dass das PublicPrivate-Partnership-(PPP-)Modell zunehmend in den Vordergrund rückt und damit die Privatwirtschaft stärker daran beteiligt wird, öffentliche Infrastrukturprojekte zu realisieren. HOCHTIEF PPP Solutions ist als kompetentes, international erfahrenes Unternehmen optimal für die sich weiter entwickelnden PPP-Märkte aufgestellt. Im nordamerikanischen Markt bieten sich für HOCHTIEF PPP Solutions North America ideale Möglichkeiten, unser internationales PPP-Know-how einzusetzen. Zudem nutzt die Gesellschaft hier die Expertise von Flatiron und Turner. Informationen für die Aktionäre Lagebericht Konzernabschluss *U¾QHV%DXHQ Auch in dem wachsenden Markt für grünes Bauen sehen wir erhebliche Chancen für den Ausbau des HOCHTIEFGeschäfts: Vor dem Hintergrund der Energiepreisentwicklung wird zunehmend erkannt, dass sich Investitionen in ressourcen- und umweltschonende Gebäude rechnen. Die Voraussetzung dafür ist eine frühzeitige, ganzheitliche Planung über den gesamten Lebenszyklus eines Objekts, die sich an ökologischen Maßstäben orientiert. HOCHTIEF hat den Trend zum nachhaltigen Bauen frühzeitig erkannt und entscheidend mitgestaltet. Wir treiben die Entwicklung nachhaltiger Bauweisen und Bewirtschaftungsmodelle weiter voran und bearbeiten dieses Marktsegment in allen Modulen unserer Angebotspalette. Mit dieser Kompetenz ist HOCHTIEF hervorragend positioniert, um die Chancen in dem vor allem auch in den USA wachsenden Markt zu nutzen. (QHUJLHHIƂ]LHQ]XQGHUQHXHUEDUH(QHUJLHQ HOCHTIEF ist international gut aufgestellt, um dazu beitragen zu können, die Klimaschutzziele umzusetzen. Entsprechende Leistungen erbringen wir zum Beispiel für Entwicklung, Bau, Revitalisierung und Bewirtschaftung von Projekten. So steigert HOCHTIEF Energy Management mit innovativen Angeboten zum Energie-Contracting etwa die Energieeffizienz von Gebäuden. Mit unserem Engagement in den Bereichen Geothermie und Offshore-Windkraft sind wir zudem im Wachstumsmarkt für erneuerbare Energien tätig. HOCHTIEF wird von den Maßnahmen, die getroffen werden, um die internationalen Klimaschutzziele zu erreichen, in Deutschland ebenso wie international profitieren. =XNXQIWVEH]RJHQH$XVVDJHQ Der vorliegende Geschäftsbericht enthält Aussagen, die sich auf die zukünftige Entwicklung des HOCHTIEF-Konzerns und seiner Gesellschaften sowie wirtschaftliche und politische Entwicklungen beziehen. Diese Äußerungen stellen Einschätzungen dar, die wir nach gründlicher Prüfung auf Basis aller uns zum Zeitpunkt der Drucklegung zur Verfügung stehenden Informationen getroffen haben. Sollten die zugrunde gelegten Annahmen nicht eintreffen oder weitere Risiken eintreten, können die tatsächlichen Ergebnisse von den zurzeit erwarteten Ergebnissen wesentlich abweichen. HOCHTIEF kann deshalb für diese Angaben keine Gewähr übernehmen. 1DFKWUDJVEHULFKW Nach Abschluss des Geschäftsjahres bis zum Redaktionsschluss dieses Geschäftsberichts sind keine Vorgänge von besonderer Bedeutung eingetreten, die zu berichten wären. HOCHTIEF ist mit seinen Tochtergesellschaften in Märkten tätig, die von Chancen geprägt sind. Auf allen Ebenen des Konzerns werden wir diese kontinuierlich identifizieren und zielgerichtet nutzen. Geschäftsbericht 2008 123 „Die Kräfte von Wind und Wasser sind faszinierende Größen für mich. Nicht nur im Job: Beim Kitesurfen nutze ich die Energie aus Wind und Wellen, um mich über das Meer zu bewegen. Dabei lerne ich viel über den Umgang mit den Naturgewalten – und über mich.“ Konzernabschluss ➩ Knud Grimm, 44, ist Ingenieur und Projektleiter in der Niederlassung Civil Engineering and Marine Works von HOCHTIEF Construction, unserem Kompetenzzentrum für Hafen- und Wasserbau. Mit seinen HOCHTIEF-Kollegen realisiert er Projekte im Bereich Offshore Windenergie. In Nord- und Ostsee sowie in den Küstengewässern rund um England werden zunehmend Offshore Windparks errichtet, in denen Strom aus Windkraft gewonnen wird. HOCHTIEF-Konzernabschluss zum 31.12.2008 Konzern-Gewinn- und -Verlustrechnung .............. 127 Konzernanhang......................................................... 134 Konzernbilanz ........................................................... 128 Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze ................. 134 Konzern-Kapitalflussrechnung .............................. 129 Erläuterung der Konzern-Gewinnund -Verlustrechnung .....................................................145 Entwicklung des Konzern-Eigenkapitals .............. 130 Erläuterung der Konzernbilanz ..................................... 150 126 Geschäftsbericht 2008 Konzern-Aufstellung der erfassten Erträge und Aufwendungen .............................................................131 Sonstige Angaben ........................................................170 Versicherung der gesetzlichen Vertreter.................132 Gewinnverwendungsvorschlag des Vorstands .............187 Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers ........ 133 Wesentliche Beteiligungen des HOCHTIEF-Konzerns zum 31.12.2008 ......................... 188 Informationen für die Aktionäre Lagebericht Konzernabschluss Konzern-Gewinn- und -Verlustrechnung (In Tsd. EUR) Umsatzerlöse Bestandsveränderung der Erzeugnisse Sonstige betriebliche Erträge Materialaufwand Personalaufwand Abschreibungen Sonstige betriebliche Aufwendungen Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit Gewinn- und Verlustanteile an assoziierten und Gemeinschaftsunternehmen, die nach der Equity-Methode bewertet werden Übriges Beteiligungsergebnis Finanzerträge Finanzaufwendungen Ergebnis vor Steuern Ertragsteuern Ergebnis nach Steuern Anhang (1) 2008 19.102.985 – 22 375.889 – 14.250.593 – 3.265.768 – 392.306 – 1.259.676 310.509 2007 16.451.752 – 176 230.795 – 12.326.831 – 2.806.801 – 312.490 – 1.113.357 122.892 (7) (7) (8) (8) 317.001 – 11.014 117.704 – 214.085 520.115 265.883 88.420 130.608 – 106.482 501.321 (9) – 177.902 342.213 – 160.301 341.020 (2) (3) (4) (5) (6) davon: Konzerngewinn davon: Anteile anderer Gesellschafter (10) 175.075 167.138 140.696 200.324 Unverwässertes und verwässertes Ergebnis je Aktie (in EUR) (32) 2,52 2,07 Geschäftsbericht 2008 127 Konzernbilanz (In Tsd. EUR) Aktiva Langfristige Vermögenswerte Immaterielle Vermögenswerte Sachanlagen Investment Properties At Equity bewertete Finanzanlagen Übrige Finanzanlagen Finanzforderungen Sonstige Forderungen und sonstige Vermögenswerte Latente Steuern Kurzfristige Vermögenswerte Vorräte Finanzforderungen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Sonstige Forderungen und sonstige Vermögenswerte Ertragsteueransprüche Wertpapiere Flüssige Mittel *In den Gewinnrücklagen sind eigene Aktien mit Anschaffungskosten von 92.113 Tsd. Euro (Vorjahr – Tsd. Euro) verrechnet worden. Passiva Eigenkapital Anteile des Konzerns Gezeichnetes Kapital Kapitalrücklage Gewinnrücklagen* Erfolgsneutrale Eigenkapitalveränderungen Bilanzgewinn Anhang 31.12.2008 31.12.2007 (11) (12) (13) (14) (15) (16) (17) (18) 482.660 1.120.393 42.896 1.668.942 430.058 352.668 95.806 204.737 4.398.160 505.145 1.027.641 41.199 1.462.459 555.655 365.175 130.958 169.419 4.257.651 (19) (16) (20) (17) (21) (22) (23) 131.144 93.313 4.643.296 170.961 65.320 809.396 1.787.713 7.701.143 12.099.303 120.088 81.294 3.691.166 311.683 26.144 766.384 1.402.527 6.399.286 10.656.937 179.200 400.806 1.666.150 – 377.905 98.000 1.966.251 895.151 2.861.402 179.200 400.806 1.661.300 – 67.141 123.555 2.297.720 703.100 3.000.820 (24) Anteile anderer Gesellschafter **Von den langfristigen Finanzverbindlichkeiten und den langfristigen sonstigen Verbindlichkeiten (Restlaufzeit über ein Jahr) in Höhe von 1.897.484 Tsd. Euro (Vorjahr 1.403.462 Tsd. Euro) sind insgesamt 1.673.768 Tsd. Euro (Vorjahr 1.322.380 Tsd. Euro) verzinslich. 128 Geschäftsbericht 2008 Langfristige Schulden Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen Andere Rückstellungen Finanzverbindlichkeiten** Sonstige Verbindlichkeiten** Latente Steuern (26) (27) (28) (29) (18) 76.701 358.199 1.678.464 219.020 93.805 2.426.189 29.010 316.382 1.324.028 79.434 82.103 1.830.957 Kurzfristige Schulden Andere Rückstellungen Finanzverbindlichkeiten Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen Sonstige Verbindlichkeiten Ertragsteuerverbindlichkeiten (27) (28) (30) (29) (31) 715.178 1.248.352 4.561.771 267.108 19.303 6.811.712 12.099.303 755.158 642.719 4.143.392 273.902 9.989 5.825.160 10.656.937 Informationen für die Aktionäre Lagebericht Konzernabschluss Konzern-Kapitalflussrechnung (In Tsd. EUR) Anhang (36) Ergebnis nach Steuern Abschreibungen/Zuschreibungen Veränderung der Rückstellungen Veränderung der latenten Steuern Ergebnis aus dem Abgang von Anlagegegenständen und von kurzfristigen Wertpapieren Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen und Erträge (i. W. Equity-Bewertung) sowie Ergebnis aus Entkonsolidierungen Veränderung des Nettoumlaufvermögens Veränderung der sonstigen Bilanzposten Mittelveränderung aus laufender Geschäftstätigkeit Immaterielle Vermögenswerte, Sachanlagen und Investment Properties Investitionen Einnahmen aus Anlagenabgängen Akquisitionen und Beteiligungen Investitionen Einnahmen aus Anlagenabgängen/Desinvestments Veränderung flüssiger Mittel aus Erst- und Entkonsolidierungen Veränderung der Wertpapiere und Finanzforderungen Mittelveränderung aus der Investitionstätigkeit Auszahlungen aus dem Rückkauf eigener Aktien Einzahlungen aus dem Verkauf eigener Aktien Einzahlungen anderer Gesellschafter in das Eigenkapital Dividenden an HOCHTIEF-Aktionäre und andere Gesellschafter Aufnahme von Finanzschulden Tilgung von Finanzschulden Mittelveränderung aus der Finanzierungstätigkeit Zahlungswirksame Veränderungen der flüssigen Mittel Einfluss von Wechselkursänderungen auf die flüssigen Mittel Übertragung auf HOCHTIEF-Pensionsfonds Veränderung der flüssigen Mittel insgesamt Flüssige Mittel zum Jahresanfang Flüssige Mittel zum Jahresende 2008 342.213 522.698 63.396 30.590 – 43.230 2007 341.020 313.020 69.172 2.891 – 96.365 – 191.325 – 483.902 25.689 266.129 – 65.076 – 46.693 91.331 609.300 – 645.492 128.682 – 703.174 264.217 – 510.504 293.691 – 19.660 – 148.057 – 901.340 – 1.071.029 64.673 77.999 – 187.283 – 1.554.597 – 93.512 1.111 222.121 – 234.615 2.240.343 – 1.089.334 1.046.114 – 336.002 – – 195.603 1.193.490 – 298.722 1.035.167 410.903 – 25.717 – 385.186 89.870 – 81.855 – 2.500 5.515 1.402.527 1.787.713 1.397.012 1.402.527 Geschäftsbericht 2008 129 Entwicklung des Konzern-Eigenkapitals Anhang (24) (In Tsd. EUR) Stand 1.1.2007 Dividendenzahlungen Ergebnis nach Steuern Einstellungen in die Gewinnrücklagen Veränderung aus Währungsumrechnung und Marktbewertung von Finanzinstrumenten Veränderung der versicherungsmathematischen Gewinne und Verluste Übrige neutrale Veränderungen Stand 31.12.2007/ 1.1.2008 Dividendenzahlungen Ergebnis nach Steuern Einstellungen in die Gewinnrücklagen Veränderung aus Währungsumrechnung und Marktbewertung von Finanzinstrumenten Veränderung der versicherungsmathematischen Gewinne und Verluste Übrige neutrale Veränderungen Stand 31.12.2008 Gezeichnetes Kapital HOCHTIEF Aktiengesellschaft Kapitalrücklage HOCHTIEF Aktiengesellschaft Gewinnrücklagen* Erfolgsneutrale Eigenkapitalveränderungen Unterschied aus der Währungsumrechnung Marktbewertung von Finanzinstrumenten Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste Bilanzgewinn Anteile des Konzerns Summe 179.200 400.806 1.310.593 – 77.050 15.238 – 98.112 77.000 1.807.675 538.028 2.345.703 – – – – – – – 72.445 – 72.445 – 123.158 – 195.603 – – – – – – 140.696 140.696 200.324 341.020 – – 21.696 – – – – 21.696 – – – – – – – 54.851 103.584 – – 48.733 73.365 122.098 – – – – – 44.050 – 44.050 – 24 44.026 – – 329.011 – – – – 329.011 14.565 343.576 179.200 400.806 1.661.300 – 131.901 118.822 – 54.062 123.555 2.297.720 703.100 3.000.820 – – – – – – – 90.931 – 90.931 – 143.684 – 234.615 – – – – – – 175.075 175.075 167.138 342.213 – – 109.699 – – – – 109.699 – – – – – – – 35.400 – 221.047 – – – 256.447 – 61.082 – 317.529 – – – – – – 54.317 – – 54.317 11 – 54.306 – – – 104.849 – – – – – 104.849 229.668 124.819 179.200 400.806 1.666.150 – 167.301 – 102.225 – 108.379 98.000 1.966.251 895.151 2.861.402 *In den Gewinnrücklagen sind zum 31. Dezember 2008 eigene Aktien mit Anschaffungskosten von 92.113 Tsd. Euro (Vorjahr – Tsd. Euro) verrechnet worden. 130 Anteile anderer Gesellschafter Geschäftsbericht 2008 Informationen für die Aktionäre Lagebericht Konzernabschluss Konzern-Aufstellung der erfassten Erträge und Aufwendungen (In Tsd. EUR) Ergebnis nach Steuern Unterschied aus der Währungsumrechnung Marktbewertung von Finanzinstrumenten originär derivativ Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste* Direkt im Eigenkapital erfasste Erträge und Aufwendungen Summe der im Geschäftsjahr erfassten Erträge und Aufwendungen davon: Anteile des Konzerns davon: Anteile anderer Gesellschafter 2008 342.213 – 57.591 2007 341.020 – 69.510 –103.770 –156.168 – 54.306 – 371.835 – 29.622 –135.689 152.834 38.774 44.026 166.124 507.144 233.479 106.067 273.665 *Inklusive erfolgsneutral erfasster Vermögenswertbegrenzung gemäß IAS 19.58 Geschäftsbericht 2008 131 Versicherung der gesetzlichen Vertreter Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen der Konzernabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt und im Konzernlagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage des Konzerns so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns beschrieben sind. Essen, 16. Februar 2009 HOCHTIEF Aktiengesellschaft Der Vorstand Dr. Lütkestratkötter Ehlers Dr. Lohr Dr. Noé Dr. Rohr 132 Geschäftsbericht 2008 Informationen für die Aktionäre Lagebericht Konzernabschluss Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers Wir haben den von der HOCHTIEF Aktiengesellschaft, Essen, Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt. aufgestellten Konzernabschluss – bestehend aus KonzernGewinn- und -Verlustrechnung, Konzernbilanz, Konzern-Kapi- Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung ge- talflussrechnung, Entwicklung des Konzern-Eigenkapitals, wonnenen Erkenntnisse entspricht der Konzernabschluss der Konzern-Aufstellung der erfassten Erträge und Aufwendungen HOCHTIEF Aktiengesellschaft, Essen, den IFRS, wie sie in der und Konzernanhang – und den Konzernlagebericht für das EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a Abs. 1 Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2008 geprüft. HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften und Die Aufstellung von Konzernabschluss und Konzernlagebericht vermittelt unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger nach den International Financial Reporting Standards (IFRS), Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechen- wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach des Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns. § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vor- Der Konzernlagebericht steht in Einklang mit dem Konzernab- schriften liegt in der Verantwortung des Vorstands der Gesell- schluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage schaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns des Konzerns und stellt die Chancen und Risiken der zukünf- durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Konzern- tigen Entwicklung zutreffend dar. abschluss und über den Konzernlagebericht abzugeben. Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung gemäß § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer festge- Düsseldorf, 16. Februar 2009 stellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Konzernabschluss un- Deloitte & Touche GmbH ter Beachtung der anzuwendenden Rechnungslegungsvor- Wirtschaftsprüfungsgesellschaft schriften und durch den Konzernlagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld des Konzerns sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben in Konzernabschluss und Konzernlagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der Jahresabschlüsse der in den Konzernabschluss einbezo- (Dr. Göttgens) (Dr. Reichmann) genen Unternehmen, der Abgrenzung des Konsolidierungs- Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer kreises, der angewandten Bilanzierungs- und Konsolidierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen des Vorstands sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet. Geschäftsbericht 2008 133 Konzernanhang Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen werden nach der Equity-Methode bilanziert. Allgemeine Grundlagen Der Konzernabschluss wird nach den IFRS, wie sie in der EU Soweit Anteile an Tochterunternehmen, assoziierten Unter- anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a Abs. 1 nehmen oder Gemeinschaftsunternehmen aus Konzernsicht HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften aufge- von untergeordneter Bedeutung sind, werden sie nicht konso- stellt. lidiert und gemäß IAS 39 bewertet. Neben der Gewinn- und Verlustrechnung, der Bilanz und der Die gemeinsame Aufstellung des Anteilsbesitzes des Kon- Kapitalflussrechnung werden die Entwicklung des Eigenkapi- zerns und der HOCHTIEF Aktiengesellschaft gemäß §§ 285 tals sowie die Aufstellung der erfassten Erträge und Aufwen- Nr. 11 und 313 Abs. 2 Nr. 1 bis 4 HGB wird im elektronischen dungen dargestellt. Die Anhangangaben beinhalten zudem Bundesanzeiger veröffentlicht. Auf den Seiten 188 und 189 eine Segmentberichterstattung. sind hieraus wesentliche in den Konzernabschluss einbezogene Tochterunternehmen sowie at Equity bewertete Finanz- Um die Klarheit der Darstellung zu verbessern, sind verschie- anlagen und sonstige Beteiligungen aufgeführt. dene Posten der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung zusammengefasst. Diese Posten sind im Anhang gesondert Einige in den Konzernabschluss einbezogene Tochterunter- ausgewiesen und erläutert. Die Gewinn- und Verlustrechnung nehmen verzichten gemäß § 264 Abs. 3 HGB auf die Veröf- ist nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt. fentlichung ihres Jahresabschlusses im elektronischen Bundesanzeiger. Eine Liste der diese Befreiungsregelung in Der Konzernabschluss wird in Euro aufgestellt. Anspruch nehmenden Gesellschaften findet sich auf der Seite 187. Der vorliegende Abschluss umfasst das Geschäftsjahr 2008 auf der Basis der Berichtsperiode vom 1. Januar bis 31. De- Zum 31. Dezember 2008 wurden neben der HOCHTIEF Ak- zember des Jahres. Die entsprechenden Vergleichswerte des tiengesellschaft insgesamt 58 inländische und 340 auslän- Vorjahres werden angegeben. dische Tochterunternehmen im Rahmen der Vollkonsolidierung in den Konzernabschluss einbezogen. Die Anzahl der Der Vorstand der HOCHTIEF Aktiengesellschaft hat diesen konsolidierten Unternehmen hat sich gegenüber dem Vorjahr Abschluss am 16. Februar 2009 zur Veröffentlichung freigege- um insgesamt 31 erhöht. Im Inland wurden im Berichtsjahr ben. Die Billigung wird in der Aufsichtsratssitzung am 18. März 13 Gesellschaften, im Ausland 41 Gesellschaften erstmals 2009 erfolgen. konsolidiert. Diese entfallen im Wesentlichen auf die Unternehmensbereiche Asia Pacific (19), Americas (10) und Real Estate Konsolidierungskreis (9). Die im Unternehmensbereich Asia Pacific zugegangenen In den Konzernabschluss einbezogen sind neben der HOCHTIEF Gesellschaften stammen überwiegend aus dem Infrastruktur- Aktiengesellschaft alle wesentlichen in- und ausländischen bereich. Die Zugänge im Unternehmensbereich Americas re- Tochterunternehmen, die die HOCHTIEF Aktiengesellschaft sultieren im Wesentlichen aus Joint Ventures bei Turner und unmittelbar oder mittelbar beherrscht. Beherrschung liegt vor, im Unternehmensbereich Real Estate überwiegend aus Pro- wenn der HOCHTIEF Aktiengesellschaft die Stimmrechts- jektgesellschaften. mehrheit bei einem Unternehmen zusteht. Dies geht regelmäßig einher mit einer Anteilsmehrheit. Ein Tochterunternehmen Unverändert zum Vorjahr wurden fünf Spezialfonds in den wird konsolidiert, bei dem die HOCHTIEF Aktiengesellschaft Konzernabschluss einbezogen. zwar nicht über die Mehrheit der Anteile, jedoch aufgrund ei- 134 Geschäftsbericht 2008 ner Poolingvereinbarung über die Mehrheit der Stimmrechte Fünf inländische sowie 18 ausländische Gesellschaften sind verfügt. Des Weiteren wird ein Unternehmen aufgrund fak- aus dem Konsolidierungskreis ausgeschieden. Die Abgänge tischer Beherrschung vollkonsolidiert. Wesentliche assoziierte enthalten fünf Verschmelzungen im Inland. Die Abgänge bei Informationen für die Aktionäre Lagebericht Konzernabschluss den ausländischen Gesellschaften ergeben sich mit sieben nehmenszusammenschlüsse werden nach der Erwerbsmethode aus der Einbringung der Leighton-Tochtergesellschaft Gulf bilanziert. Dementsprechend erfolgt die Kapitalkonsolidierung Leighton L.L.C. in das assoziierte Unternehmen Al Habtoor im Erwerbszeitpunkt durch Verrechnung der Kaufpreise zuzüg- Engineering Enterprises Co. L.L.C. und mit acht aus Projekt- lich direkt zurechenbarer Akquisitionskosten mit dem neu be- gesellschaften im Unternehmensbereich Asia Pacific. Erst- werteten Nettovermögen des jeweiligen Tochterunternehmens. beziehungsweise Entkonsolidierungen erfolgen grundsätzlich Die ansatzfähigen Vermögenswerte, Schulden und Eventual- zum Zeitpunkt des Anteilserwerbs beziehungsweise der An- schulden des jeweiligen Tochterunternehmens werden dabei teilsveräußerung. mit ihren vollen beizulegenden Zeitwerten angesetzt, unabhängig von der Höhe eines eventuellen Minderheitenanteils. 52 Tochterunternehmen von insgesamt untergeordneter Be- Immaterielle Vermögenswerte sind gesondert vom Geschäfts- deutung für die Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage des oder Firmenwert zu bilanzieren, wenn sie vom Unternehmen Konzerns wurden nicht konsolidiert. Ihr Umsatz machte zu- trennbar sind oder sich aus einem vertraglichen oder anderen sammen weniger als ein Prozent des Konzernumsatzes aus. Recht ergeben. Verbleibende aktive Unterschiedsbeträge werden als Geschäfts- oder Firmenwerte aktiviert. Aktivierte Nach der Equity-Methode wurden 15 inländische und 101 Geschäfts- oder Firmenwerte werden nicht planmäßig über ausländische Unternehmen einbezogen. Per Saldo hat sich die voraussichtliche Nutzungsdauer abgeschrieben, sondern die Anzahl um drei erhöht. Zugängen von 25 Unternehmen einmal jährlich sowie zusätzlich bei Vorliegen von Indikatoren, stehen 22 Abgänge gegenüber. Sowohl bei den Zu- als auch die auf eine mögliche Wertminderung hindeuten, einem Wert- bei den Abgängen handelt es sich im Wesentlichen um Pro- haltigkeitstest („Impairment-Test“) gemäß IAS 36 unterzogen. jektgesellschaf ten aus dem Unternehmensbereich Asia Pacific. Negative Unterschiedsbeträge aus der Erstkonsolidierung Wegen ihrer untergeordneten Bedeutung wurde bei 23 Unter- werden im Zeitpunkt ihrer Entstehung ertragswirksam erfasst. nehmen auf die Einbeziehung in den Konzernabschluss auf Im Rahmen der Entkonsolidierung werden die Restbuchwerte Basis der Equity-Methode verzichtet. der aktivierten Geschäfts- oder Firmenwerte bei der Berechnung des Abgangserfolgs berücksichtigt. Für Asset-Deals, erstmals vollkonsolidierte Gesellschaften und Anteilsaufstockungen sind im Berichtsjahr insgesamt 47.476 Im Berichtsjahr haben sich die Geschäfts- oder Firmenwerte Tsd. Euro durch flüssige Mittel gezahlt worden. aus der Kapitalkonsolidierung von 406.474 Tsd. Euro um 1.373 Tsd. Euro auf 407.847 Tsd. Euro erhöht. Akquisitionen wirkten sich wie folgt auf die Ertrags- und VerAufwendungen und Erträge sowie Forderungen und Verbind- mögenslage im Konzern aus: lichkeiten zwischen den konsolidierten Unternehmen werden (In Tsd. EUR) Langfristige Vermögenswerte Kurzfristige Vermögenswerte ohne flüssige Mittel Flüssige Mittel Vermögenswerte Rückstellungen Verbindlichkeiten Schulden Umsatzerlöse Ergebnis vor Steuern 2008 23.703 2007 321.819 32.448 758 56.909 165 27.950 28.115 54.690 2.231 78.178 78.532 478.529 28.572 186.054 214.626 144.938 4.286 eliminiert. Zwischenergebnisse werden herausgerechnet, soweit sie nicht von untergeordneter Bedeutung sind. In Einzelabschlüssen vorgenommene Wertminderungen auf Anteile an einbezogenen Unternehmen werden zurückgenommen. Die gleichen Konsolidierungsgrundsätze gelten auch für die at Equity bewerteten Finanzanlagen. Letztere umfassen sowohl die assoziierten Unternehmen als auch die Gemeinschaftsunternehmen des Konzerns. Ein verbleibender Unterschiedsbetrag ist als Geschäfts- oder Firmenwert im Beteiligungsansatz enthalten. Auch Geschäfts- oder Firmenwerte aus der Anwendung der Equity-Methode werden nicht planmäßig über die Akquisitionen des Vorjahres betrafen im Wesentlichen den voraussichtliche Nutzungsdauer abgeschrieben. Wertminde- 100-prozentigen Erwerb der Flatiron Construction Corp. rungen des Equity-Buchwerts werden in den Gewinn- und Verlustanteilen an assoziierten und Gemeinschaftsunterneh- Konsolidierungsgrundsätze men, die nach der Equity-Methode bewertet werden, ausge- Die in die Konsolidierung einbezogenen Abschlüsse der in- wiesen. Die Abschlüsse aller nach der Equity-Methode be- und ausländischen Unternehmen werden nach konzernein- werteten Unternehmen werden nach konzerneinheitlichen heitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden aufge- Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden aufgestellt. stellt. Tochterunternehmen mit abweichendem Stichtag stellen grundsätzlich einen Zwischenabschluss zum Konzernabschlussstichtag auf. Dies betrifft im Wesentlichen die LeightonGruppe mit einem Abschlussstichtag zum 30. Juni. Alle Unter- Geschäftsbericht 2008 135 Währungsumrechnung Für die Währungsumrechnung der wesentlichen ausländischen Konzerngesellschaften wurden folgende Wechselkurse zugrunde gelegt: (In EUR) 1 US-Dollar (USD) 1 australischer Dollar (AUD) 1 britisches Pfund (GBP) 100 polnische Zloty (PLN) 100 tschechische Kronen (CZK) 100 chilenische Pesos (CLP) Jahresdurchschnitt 2008 2007 0,68 0,72 0,57 0,61 1,25 1,46 28,35 26,49 3,99 3,61 0,13 0,14 Bilanzstichtag 2008 0,72 0,49 1,05 24,08 3,72 0,11 2007 0,68 0,60 1,36 27,83 3,76 0,14 In den Einzelabschlüssen der Gesellschaften werden Ge- Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden schäftsvorfälle in fremder Währung mit dem Tagesmittelkurs Immaterielle Vermögenswerte werden mit den fortgeführten zum Zeitpunkt der Ersteinbuchung bewertet. Bis zum Bilanz- Anschaffungs- beziehungsweise Herstellungskosten bilanziert. stichtag eingetretene Kursgewinne und -verluste aus der Be- Sämtliche immateriellen Vermögenswerte mit Ausnahme der wertung monetärer Aktiva und Passiva in fremder Währung zu bei Erstkonsolidierungen aktivierten Firmennamen sowie der Tagesmittelkursen am Bilanzstichtag werden ergebniswirksam Geschäfts- oder Firmenwerte weisen eine bestimmbare Nut- in den sonstigen betrieblichen Erträgen beziehungsweise Auf- zungsdauer auf. Sie enthalten Konzessionen und sonstige wendungen berücksichtigt. Sofern es sich um Währungsum- Nutzungsrechte, deren Nutzungsdauer bis zu 30 Jahre be- rechnungsdifferenzen handelt, die sich aus einer Nettoinves- trägt. Darüber hinaus betreffen sie Ergebnisreserven aus im tition in eine ausländische Gesellschaft ergeben, werden sie Zusammenhang mit Unternehmenskäufen erworbenen Auf- bis zur Veräußerung der Gesellschaft in den „erfolgsneutralen tragsbeständen, die entsprechend der Abrechnung der Auf- Eigenkapitalveränderungen“ erfasst. Hierzu zählen beispiels- träge erfolgswirksam verteilt werden. Ebenfalls zählen dazu Soft- weise in Fremdwährung notierte Forderungen gegenüber voll- ware für kaufmännische und technische Anwendungen, die konsolidierten Konzerngesellschaften, deren Rückzahlung in linear über drei bis fünf Jahre abgeschrieben wird, sowie absehbarer Zeit weder geplant noch wahrscheinlich ist und die Rechte aus verschiedenen Finanzierungsvereinbarungen mit damit Eigenkapitalcharakter aufweisen. Kreditinstituten, die über die jeweiligen Vertragslaufzeiten zwischen 43 und 84 Monaten abgeschrieben werden. Die Nut- Als Umrechnungsverfahren für die Abschlüsse ausländischer zungsdauern und die Abschreibungsmethoden werden jedes Gesellschaften wird die funktionale Währungsumrechnung an- Jahr überprüft. gewendet. Im Konzernabschluss erfolgt die Umrechnung der Bilanzposten aller ausländischen Gesellschaften von der je- Firmennamen sowie Geschäfts- oder Firmenwerte werden weiligen Landeswährung in Euro entsprechend den amtlichen nicht planmäßig über die voraussichtliche Nutzungsdauer ab- Vorschriften zu Tagesmittelkursen am Bilanzstichtag, da die in geschrieben, sondern einmal jährlich sowie zusätzlich bei Vor- den Konzernabschluss einbezogenen Auslandsgesellschaften liegen von Indikatoren, die auf eine mögliche Wertminderung ihr Geschäft selbstständig in ihrer Landeswährung betreiben. hindeuten, einem Werthaltigkeitstest („Impairment-Test“) nach Bei der Umrechnung der Eigenkapitalfortschreibung von aus- IAS 36 unterzogen. Die Firmennamen „Turner“ und „Flatiron“ ländischen Unternehmen, die nach der Equity-Methode be- wurden als Vermögenswerte mit unbestimmbarer Nutzungs- wertet werden, wird entsprechend vorgegangen. Differenzen dauer eingestuft, da sie weder einen Produktlebenszyklus ha- gegenüber der Vorjahresumrechnung werden in den „erfolgs- ben noch einer technischen, technologischen oder kommerzi- neutralen Eigenkapitalveränderungen“ erfasst und erst bei ellen Abnutzung noch anderen Restriktionen unterliegen. Veräußerung erfolgswirksam verrechnet. Geschäfts- oder Firmenwerte werden als Vermögenswerte der wirtschaftlich Im Geschäftsjahr sind im HOCHTIEF-Konzern keine aktivie- selbstständigen ausländischen Teileinheit mit dem Stichtags- rungspflichtigen Entwicklungskosten angefallen. kurs umgerechnet. Die Umrechnung von Aufwands- und Ertragsposten erfolgt mit Jahresdurchschnittskursen. 136 Geschäftsbericht 2008 Informationen für die Aktionäre Lagebericht Konzernabschluss Sachanlagen werden mit den fortgeführten Anschaffungs- zahlungsmittelgenerierenden Einheiten zusammenzufassen. beziehungsweise Herstellungskosten bilanziert. Als Anschaf- Für Zwecke des Goodwill-Impairment-Tests entsprechen die fungs- beziehungsweise Herstellungskosten werden nur dieje- zahlungsmittelgenerierenden Einheiten den HOCHTIEF-Unter- nigen Kosten aktiviert, die der Sachanlage direkt zugerechnet nehmensbereichen der Segmentberichterstattung. Ist ein Ver- werden können. Fremdkapitalkosten werden ab dem Ge- mögenswert Teil einer selbstständigen zahlungsmittelgenerie- schäftsjahr 2008 aufgrund der vorzeitigen Anwendung des renden Einheit, wird die Wertminderung auf der Basis des geänderten IAS 23 als Teil der Anschaffungs- beziehungswei- erzielbaren Betrags der zahlungsmittelgenerierenden Einheit se Herstellungskosten aktiviert. Sachanlagen werden grund- ermittelt. Wurde einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit ein sätzlich linear abgeschrieben, sofern nicht in Ausnahmefällen Geschäfts- oder Firmenwert zugeordnet und übersteigt der ein anderer Abschreibungsverlauf den wirtschaftlichen Nut- Buchwert der zahlungsmittelgenerierenden Einheit deren er- zungsverlauf besser abbildet. zielbaren Betrag, das heißt den voraussichtlich erzielbaren Marktbeziehungsweise Nutzungswert, wird zunächst der zugeord- Die planmäßigen Abschreibungen für unsere unternehmensty- nete Geschäfts- oder Firmenwert in Höhe des Differenzbetrags pischen Anlagen werden nach folgenden konzerneinheitlichen aus erzielbarem Betrag und Buchwert wertgemindert. Über- Nutzungsdauern bemessen: steigt der Abwertungsbedarf den zugeordneten Geschäftsoder Firmenwert, werden die Buchwerte der übrigen Vermö- Gebäude / Investment Properties Technische Anlagen und Maschinen, Transportgeräte Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung Jahre genswerte der zahlungsmittelgenerierenden Einheit anteilig 20 bis 50 reduziert. Wenn der Grund für eine früher vorgenommene 3 bis 10 Wertminderung entfallen ist, wird mit Ausnahme von Geschäftsoder Firmenwerten eine Zuschreibung vorgenommen. 3 bis 8 At Equity bewertete Finanzanlagen werden zu Anschaffungskosten, die sich in das erworbene anteilige Eigenkapital Die Nutzungsdauern und die Abschreibungsmethoden wer- des assoziierten Unternehmens beziehungsweise Gemein- den jedes Jahr überprüft. schaftsunternehmens sowie gegebenenfalls Geschäfts- oder Firmenwerte aufteilen, bilanziert. Der Buchwert wird jährlich Im Wege des Finanzierungsleasings gemietete Sachanlagen um die anteiligen Nachsteuerergebnisse, ausgeschütteten Di- werden in Höhe des beizulegenden Zeitwerts beziehungswei- videnden und sonstigen Eigenkapitalveränderungen erhöht se des Barwerts der Mindestleasingzahlungen, sofern dieser beziehungsweise vermindert. Der gesamte Equity-Buchwert Wert niedriger ist, aktiviert und linear über die voraussichtliche wird bei Vorliegen von Indikatoren, die auf eine mögliche Wert- wirtschaftliche Nutzungsdauer oder gegebenenfalls über kür- minderung hindeuten, einem Werthaltigkeitstest („Impairment- zere Vertragslaufzeiten abgeschrieben. Test“) nach IAS 36 unterzogen. Unterschreitet der erzielbare Betrag den Buchwert einer at Equity bewerteten Finanzanla- Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien (Investment ge, erfolgt eine Wertminderung in Höhe des Differenzbetrags. Properties) werden zu fortgeführten Anschaffungs- beziehungsweise Herstellungskosten bilanziert. In die erstmalige Gemeinschaftsunternehmen sind eine Untergruppe von Joint Bewertung werden Transaktionskosten einbezogen. Der bei- Ventures. Joint Ventures sind vertragliche Vereinbarungen, in zulegende Zeitwert dieser Immobilien wird gesondert angege- denen zwei oder mehr Parteien eine wirtschaftliche Tätigkeit ben. Er wird nach international anerkannten Bewertungsme- durchführen, die einer gemeinschaftlichen Führung unterliegt. thoden wie durch die Ableitung aus dem aktuellen Marktpreis Neben den at Equity bilanzierten Gemeinschaftsunternehmen vergleichbarer Immobilien oder der Discounted-Cashflow-Me- fallen unter Joint Ventures auch die gemeinsam geführten Tä- thode ermittelt. Wie das Sachanlagevermögen werden auch tigkeiten und Arbeitsgemeinschaften. Letztere werden im Ein- die Investment Properties grundsätzlich linear abgeschrieben. klang mit IAS 31 wie folgt bilanziert: HOCHTIEF als Partner einer gemeinsam geführten Tätigkeit oder Arbeitsgemeinschaft Wertminderungen auf immaterielle Vermögenswerte (einschließ- bilanziert die in seiner Verfügungsmacht stehenden Vermö- lich der Geschäfts- oder Firmenwerte) sowie auf Sachanlagen genswerte und die selbst eingegangenen Schulden sowie die und Investment Properties werden erfasst, wenn der erzielbare getätigten eigenen Aufwendungen und weist die anteiligen Er- Betrag eines Vermögenswerts dessen Buchwert unterschrei- träge aus diesen Aktivitäten in den Umsatzerlösen aus. Bei den tet. Im Rahmen der Werthaltigkeitsprüfung kann es erforder- gemeinsam geführten Tätigkeiten und Arbeitsgemeinschaften lich sein, Vermögenswerte und gegebenenfalls Schulden zu selbst verbleibende Vermögenswerte und Schulden (zum Bei- Geschäftsbericht 2008 137 spiel aufgrund von Leistungen, die an Nachunternehmer vergeben wurden) führen zu anteiligen Ergebnissen, die in Analogie zur Equity-Methode bilanziert und unter den Forderungen beziehungsweise Verbindlichkeiten gegen Arbeitsgemeinschaften ausgewiesen werden. den ist, noch eine wirksame Verfügungsmacht über die verkauften Produkte verbleibt; ŘGLH+¸KHGHU8PVDW]HUO¸VHVRZLHGLHLP=XVDPPHQKDQJPLW dem Verkauf angefallenen oder noch anfallenden Kosten verlässlich bestimmt werden können und ŘHVKLQUHLFKHQGZDKUVFKHLQOLFKLVWGDVVGHUZLUWVFKDIWOLFKH Die unter den übrigen Finanzanlagen ausgewiesenen An- Nutzen aus dem Geschäft dem HOCHTIEF-Konzern zufließen teile an nicht konsolidierten Tochterunternehmen, übrigen Be- wird. teiligungen sowie die langfristigen Wertpapiere gehören ausnahmslos der Kategorie „zur Veräußerung verfügbar“ an. Die Erträge aus Dienstleistungsverträgen werden ihrem Fertigstel- Bewertung erfolgt zum beizulegenden Zeitwert, sofern dieser lungsgrad entsprechend erfasst. Erträge aus kundenspezi- Wert verlässlich ermittelbar ist. Zur Ermittlung des beizule- fischen Fertigungsaufträgen werden in Übereinstimmung mit genden Zeitwerts wird bei öffentlich notierten finanziellen Ver- den unten genannten Regelungen vereinnahmt. mögenswerten der jeweilige Marktpreis herangezogen. Liegt kein aktiver Markt vor, wird der beizulegende Zeitwert mithilfe Ausleihungen werden mit ihren fortgeführten Anschaffungs- der Verwendung der jüngsten Marktgeschäfte oder mithilfe ei- kosten bewertet. Marktüblich verzinsliche Ausleihungen sind ner Bewertungsmethode, wie beispielsweise der Discounted- zum Nominalwert bilanziert, zinslose beziehungsweise niedrig Cashflow-Methode, ermittelt. In Fällen, in denen keine verläss- verzinsliche Ausleihungen werden mit ihrem abgezinsten Be- liche Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts möglich ist, werden trag bilanziert. Basis einer Abzinsung ist stets ein risikoadä- die finanziellen Vermögenswerte zu (fortgeführten) Anschaf- quater Diskontierungssatz. Die Bilanzierungs- und Bewer- fungskosten angesetzt. Der erstmalige Ansatz erfolgt am Er- tungsmethoden für die unter den sonstigen Vermögenswerten füllungstag. Unrealisierte Gewinne und Verluste werden unter ausgewiesenen Derivate mit positivem beizulegendem Zeit- Berücksichtigung latenter Steuern in den „erfolgsneutralen Ei- wert werden gesondert erläutert. genkapitalveränderungen“ erfasst und erst bei Veräußerung erfolgswirksam. Liegen objektive substanzielle Hinweise für Kundenspezifische Fertigungsaufträge (Construction-Con- eine Wertminderung eines Vermögenswerts vor, wird eine er- tracts) werden nach dem Fertigungsfortschritt (Percentage- folgswirksame Abschreibung vorgenommen. Das ist der Fall, of-Completion-Methode) bilanziert. Die erbrachte Leistung ein- wenn der beizulegende Zeitwert länger anhaltend und we- schließlich des anteiligen Ergebnisses wird entsprechend dem sentlich unter den ursprünglichen Anschaffungskosten liegt. Fertigstellungsgrad in den Umsatzerlösen ausgewiesen. Der anzusetzende Fertigstellungsgrad wird entsprechend den an- Forderungen und sonstige Vermögenswerte werden mit gefallenen Aufwendungen (Cost-to-Cost-Methode) ermittelt. den fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Die Ermitt- Der Ausweis der Aufträge erfolgt unter den Forderungen be- lung der fortgeführten Anschaffungskosten erfolgt mittels der ziehungsweise Verbindlichkeiten aus Percentage of Completion Effektivzinsmethode (zum Beispiel bei Agien, Disagien). Liegen (PoC). Soweit die kumulierte Leistung (Auftragskosten und objektive substanzielle Hinweise für eine Wertminderung eines Auftragsergebnis) die Anzahlungen im Einzelfall übersteigt, er- Vermögenswerts vor, wird ein Wertminderungsaufwand er- folgt der Ausweis der Fertigungsaufträge aktivisch unter den fasst. Objektive Hinweise für das Vorliegen einer Wertminde- Forderungen aus PoC. Verbleibt nach Abzug der Anzahlungen rung sind beispielsweise eine Verschlechterung der Bonität ein negativer Saldo, wird dieser als Verpflichtung aus Fertigungs- eines Schuldners und damit verbundene Zahlungsstockungen aufträgen passivisch unter den Verbindlichkeiten aus PoC oder eine drohende Zahlungsunfähigkeit. Erforderliche Wert- ausgewiesen. Zu erwartende Auftragsverluste werden auf Ba- berichtigungen orientieren sich am tatsächlichen Ausfallrisiko. sis der erkennbaren Risiken berücksichtigt. Die Fertigungsauf- Die Forderungen umfassen die Finanzforderungen, die Forde- träge, die in Arbeitsgemeinschaften abgewickelt werden, wer- rungen aus Lieferungen und Leistungen sowie die sonstigen den entsprechend der PoC-Methode bewertet. Die Forderungen Forderungen. Umsatzerlöse werden nach Abzug von Umsatz- an Arbeitsgemeinschaften enthalten auch das anteilige Auf- steuer und anderen Steuern sowie gekürzt um erwartete Erlös- tragsergebnis. Zu erwartende Verluste werden sofort in vollem minderungen wie Skonti, Boni und Rabatte ausgewiesen. Um- Umfang im Auftragsergebnis berücksichtigt. Als Auftragser- satzerlöse aus dem Verkauf von Gütern werden erfasst, wenn löse werden sowohl bei den eigenen als auch bei den in Ar- ŘGLHZHVHQWOLFKHQ&KDQFHQXQG5LVLNHQDXVGHP(LJHQWXPDQ beitsgemeinschaften abgewickelten Fertigungsaufträgen die den Gütern auf den Käufer übertragen wurden; ŘGHP+2&+7,().RQ]HUQZHGHUHLQZHLWHUEHVWHKHQGHV9HUfügungsrecht, wie es gewöhnlich mit dem Eigentum verbun- vertraglichen Erlöse sowie die Auftragsänderungen und Nachträge in Übereinstimmung mit IAS 11 angesetzt. Forderungen aus Fertigungsaufträgen werden innerhalb eines Geschäftszyklus des HOCHTIEF-Konzerns realisiert. Daher erfolgt ihr Aus- 138 Geschäftsbericht 2008 Informationen für die Aktionäre Lagebericht Konzernabschluss weis gemäß IAS 1.59 unter den kurzfristigen Vermögenswerten, Die unter den kurzfristigen Vermögenswerten ausgewiesenen auch wenn sich die Realisierung der gesamten Forderung über Wertpapiere gehören ausnahmslos der Kategorie „zur Ver- einen längeren Zeitraum als ein Jahr erstreckt. äußerung verfügbar“ an und werden mit dem beizulegenden Zeitwert bewertet. Im Wesentlichen sind hier die Wertpapiere Die wesentlichen Anwendungsbereiche für die Percentage- in den Spezialfonds und festverzinsliche Titel mit einer Rest- of-Completion-Methode stellen das klassische Baugeschäft, laufzeit bei Erwerb von mehr als drei Monaten, für die keine das Construction-Management und das Contract-Mining dar. dauerhafte Halteabsicht besteht, erfasst. Die Erstbewertung erfolgt am Erfüllungstag unter Einbeziehung der direkt mit Latente Steuern aus temporären Unterschieden zwischen dem Erwerb des Wertpapiers verbundenen Transaktionskos- IFRS- und Steuerbilanz der Einzelgesellschaften sowie aus ten. Unrealisierte Gewinne oder Verluste werden in den „er- Konsolidierungsvorgängen werden jeweils gesondert ange- folgsneutralen Eigenkapitalveränderungen“ ausgewiesen und setzt. Die aktiven latenten Steuern umfassen auch Steuermin- erst bei Veräußerung erfolgswirksam. Liegen objektive substan- derungsansprüche, die sich aus der erwarteten Nutzung be- zielle Hinweise für eine Wertminderung vor, wird eine erfolgs- stehender Verlustvorträge in Folgejahren ergeben und deren wirksame Abschreibung vorgenommen. Das ist der Fall, wenn Realisierung mit ausreichender Sicherheit gewährleistet ist. der beizulegende Zeitwert länger anhaltend und wesentlich Aktive und passive latente Steuern werden je Gesellschaft unter den ursprünglichen Anschaffungskosten liegt. beziehungsweise Organkreis miteinander saldiert. Die latenten Steuern werden auf der Basis der Steuersätze ermittelt, die in Flüssige Mittel bestehen als Kassenbestände, Guthaben bei den einzelnen Ländern zum Realisationszeitpunkt gelten Kreditinstituten und kurzfristig veräußerbare Wertpapiere mit beziehungsweise erwartet werden. Im Inland wird unter Be- einer Restlaufzeit bei Erwerb von bis zu drei Monaten. rücksichtigung des Körperschaftsteuersatzes, des Solidaritätszuschlags sowie des konzerndurchschnittlichen Gewer- Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte beertragsteuersatzes wie im Vorjahr ein Steuersatz von 31,5 und diesen zugehörige Schulden werden nach IFRS 5 Prozent zugrunde gelegt. Im Übrigen werden die zum Bilanz- bewertet. Als „zur Veräußerung gehalten“ gelten Vermögens- stichtag gültigen beziehungsweise verabschiedeten steuer- werte, die in ihrem gegenwärtigen Zustand sofort veräußerbar lichen Vorschriften zur Bewertung der latenten Steuern heran- sind und deren Veräußerung höchstwahrscheinlich ist. Dabei gezogen. kann es sich um einzelne langfristige Vermögenswerte, um zur Veräußerung stehende Gruppen von Vermögenswerten (Ver- Die Vorräte werden zu Anschaffungs- beziehungsweise Her- äußerungsgruppen) oder aufzugebende Geschäftsbereiche stellungskosten angesetzt. Die Herstellungskosten umfassen handeln. Schulden, die zusammen mit Vermögenswerten in produktionsbezogene Vollkosten. Im Einzelnen enthalten die einer Transaktion abgegeben werden, sind Bestandteil einer Herstellungskosten neben den direkt zurechenbaren Kosten Veräußerungsgruppe beziehungsweise eines aufgegebenen angemessene Teile der notwendigen Material- und Fertigungs- Geschäftsbereichs und werden als „zur Veräußerung gehal- gemeinkosten einschließlich fertigungsbedingter Abschrei- tene Schulden“ ebenfalls gesondert ausgewiesen. Zur Veräu- bungen. Fremdkapitalkosten werden ab dem Geschäftsjahr ßerung gehaltene langfristige Vermögenswerte werden nicht 2008 aufgrund der vorzeitigen Anwendung des geänderten IAS mehr planmäßig abgeschrieben und sind zum niedrigeren 23 als Teil der Anschaffungs- beziehungsweise Herstellungs- Wert aus ihrem Buchwert und ihrem beizulegenden Zeitwert kosten aktiviert. Zur Ermittlung der Anschaffungskosten von abzüglich Veräußerungskosten anzusetzen. Gewinne oder Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen werden überwiegend das Verluste aus der Bewertung von aufgegebenen Geschäftsbe- First-in-first-out-Verfahren sowie die Methode des gleitenden reichen mit dem beizulegenden Zeitwert abzüglich Veräuße- Durchschnitts angewendet. Niedrigere Werte am Abschluss- rungskosten werden ebenso wie die Ergebnisse aus der Ge- stichtag aufgrund gesunkener Nettoveräußerungswerte wer- schäftstätigkeit beziehungsweise aus der Veräußerung dieser den angesetzt. Soweit bei früher abgewerteten Vorräten der Geschäftsbereiche als Ergebnis aus nicht fortgeführten Aktivi- Nettoveräußerungswert gestiegen ist, wird die daraus resultie- täten ausgewiesen. Dagegen werden Gewinne oder Verluste rende, zwingend vorzunehmende Wertaufholung als Minde- aus der Bewertung einzelner zur Veräußerung gehaltener Ver- rung des Materialaufwands erfasst. mögenswerte und von Veräußerungsgruppen bis zu deren endgültiger Veräußerung im Ergebnis aus fortgeführten Aktivitäten ausgewiesen. Geschäftsbericht 2008 139 Aktienbasierte Vergütungen werden im Einklang mit den soweit keine Vermögenswertbegrenzung nach IAS 19.58 vor- Übergangsvorschriften nach IFRS 2 bewertet, sofern die Zu- liegt. sage nach dem 7. November 2002 erfolgte. Die ab diesem Zeitpunkt aufgelegten aktienbasierten Vergütungsprogramme Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste werden, werden konzernweit als aktienbasierte Vergütungen mit Baraus- dem Wahlrecht des IAS 19 entsprechend, im Jahr ihres Entste- gleich bilanziert. Die Rückstellungen für Verpflichtungen aus hens erfolgsneutral mit dem Eigenkapital verrechnet. Der Dienst- den Long-Term-Incentive-Plänen, den Top-Executive-Reten- zeitaufwand wird im Personalaufwand ausgewiesen, der Zins- tion-Plänen und dem Retention-Stock-Award-Plan wurden in anteil der Verpflichtungszuführung wird – vermindert um die Höhe des zu erwartenden Aufwands gebildet, wobei dieser erwarteten Erträge des Planvermögens – im Finanzergebnis ratierlich über die festgelegte Wartezeit verteilt wird bezie- erfasst. hungsweise wurde. Der beizulegende Zeitwert der Optionen wird mithilfe anerkannter finanzwirtschaftlicher Modelle bestimmt. Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand wird sofort erfolgs- Dabei erfolgt die Bewertung der Pläne auf der Grundlage des wirksam erfasst, es sei denn, die Änderungen des Pensions- von Black / Scholes ent wickelten Optionsbewertungsmodells. plans hängen vom Verbleib des Mitarbeiters im Unternehmen Zur Lösung des bei den genannten Plänen vorliegenden spe- für einen festgelegten Zeitraum ab (Zeitraum bis zum Eintritt zifischen Bewertungsproblems wurde unter anderem das Ver- der Unverfallbarkeit). In diesem Fall wird der nachzuverrech- fahren der Monte-Carlo-Simulation verwendet. Die Berech- nende Dienstzeitaufwand linear über den Zeitraum bis zum nungen wurden von einem externen Gutachter vorgenommen. Eintritt der Unverfallbarkeit erfolgswirksam erfasst. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflich- Steuerrückstellungen enthalten Verpflichtungen aus lau- tungen werden für Verpflichtungen aus Anwartschaften und fenden Ertragsteuern. Ertragsteuerrückstellungen werden mit laufenden Leistungen an aktive und ehemalige Mitarbeiter und entsprechenden Steuererstattungsansprüchen saldiert, wenn deren Hinterbliebene gebildet. Die Verpflichtungen beziehen sie in demselben Steuerhoheitsgebiet bestehen und hinsicht- sich insbesondere auf Ruhegelder, teils als Grund-, teils als lich Art und Fristigkeit gleichartig sind. Zusatzversorgung. Die individuellen Zusagen basieren auf länderspezifisch unterschiedlichen Leistungen; sie bemessen Alle sonstigen Rückstellungen berücksichtigen sämtliche sich in der Regel nach der Dauer der Betriebszugehörigkeit am Bilanzstichtag erkennbaren Verpflichtungen, die auf ver- und der Vergütung der Mitarbeiter. Aufgrund ihres Versorgungs- gangenen Geschäftsvorfällen oder vergangenen Ereignissen charakters werden die Verpflichtungen der Turner-Gruppe für beruhen und deren Höhe und /oder Fälligkeit unsicher ist. Die die Krankheitskosten der Mitarbeiter nach deren Eintritt in den Rückstellungen werden jeweils mit ihrem voraussichtlichen Er- Ruhestand ebenfalls unter den Pensionsrückstellungen aus- füllungsbetrag angesetzt und nicht mit Erstattungsansprüchen gewiesen. saldiert. Dabei wird bei einzelnen Verpflichtungen mit Eintrittswahrscheinlichkeiten von über 50 Prozent von dem Erfüllungs- Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen betrag mit der höchsten Eintrittswahrscheinlichkeit ausgegan- werden nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren (Projected- gen. Rückstellungen werden nur gebildet, wenn ihnen eine Unit-Credit-Methode) berechnet. Bei diesem Verfahren wer- rechtliche oder faktische Verpflichtung gegenüber Dritten zu- den nicht nur die am Stichtag bekannten Renten und erwor- grunde liegt. Langfristige Rückstellungen (Laufzeit über ein benen Anwartschaften, sondern auch künftig zu erwartende Jahr) werden mit ihrem auf den Bilanzstichtag abgezinsten Er- Steigerungen von Gehältern und Renten berücksichtigt. Bei füllungsbetrag bilanziert und unter den langfristigen Schulden der Turner-Gruppe werden zusätzlich die künftig zu erwar- ausgewiesen. tenden Steigerungen der Gesundheitskosten einbezogen. Die Berechnung basiert auf versicherungsmathematischen Gut- Verbindlichkeiten werden zu fortgeführten Anschaffungs- achten unter Berücksichtigung biometrischer Rechnungsgrund- kosten angesetzt. Die Ermittlung der fortgeführten Anschaffungs- lagen. Planvermögen im Sinne von IAS 19 wird offen von den kosten erfolgt mittels der Effektivzinsmethode (zum Beispiel Pensionsverpflichtungen abgesetzt. Zum Planvermögen zäh- bei Agien, Disagien). Verbindlichkeiten aus Finanzierungslea- len an Pensionsfonds zur Erfüllung der Pensionsverpflich- singverträgen werden in Höhe des zu Beginn des Leasingver- tungen übertragene Vermögenswerte, im Rahmen der Entgelt- hältnisses beizulegenden Zeitwerts des Leasinggegenstands umwandlung der Mitarbeiter (Deferred Compensation) erworbene oder des Barwerts der Mindestleasingraten, sofern dieser Fondsanteile sowie qualifizierte Versicherungspolicen in Form Wert niedriger ist, passiviert. von verpfändeten Rückdeckungsversicherungen. Übersteigt der beizulegende Zeitwert des Planvermögens den Barwert der Versorgungsansprüche, so wird der Differenzbetrag unter den langfristigen sonstigen Vermögenswerten ausgewiesen, 140 Geschäftsbericht 2008 Informationen für die Aktionäre Lagebericht Konzernabschluss Die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden für die unter in denselben Positionen ausgewiesen wie die des abgesicher- den sonstigen Verbindlichkeiten ausgewiesenen Derivate mit ten Grundgeschäfts. Fair-Value-Hedges werden derzeit im negativem beizulegendem Zeitwert werden nachfolgend er- HOCHTIEF-Konzern nicht angewendet. läutert. Eventualschulden sind mögliche oder bestehende VerpflichDerivative Finanzinstrumente werden unabhängig vom tungen, die auf vergangenen Ereignissen beruhen und bei de- Verwendungszweck zum beizulegenden Zeitwert am Erfül- nen ein Ressourcenabfluss nicht wahrscheinlich ist. Sie wer- lungstag bewertet und unter den sonstigen Forderungen und den gesondert erläutert und in der Bilanz nicht erfasst, es sei sonstigen Vermögenswerten beziehungsweise den sonstigen denn, sie ergeben sich aus der Übernahme im Rahmen eines Verbindlichkeiten ausgewiesen. Alle derivativen Finanzinstru- Unternehmenserwerbs. Die angegebenen Verpflichtungsvolu- mente werden auf Basis aktueller Marktkonditionen zum Bi- mina bei den Eventualschulden entsprechen dem am Bilanz- lanzstichtag bewertet. Die Erfassung der Änderungen des stichtag bestehenden Haftungsumfang. beizulegenden Zeitwerts hängt vom Verwendungszweck ab. Grundsätzlich werden Derivate nur zu Sicherungszwecken Ermessensausübungen des Managements bei der An- eingesetzt. Variabel verzinsliche Darlehen werden beispiels- wendung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden weise im Rahmen von Sicherungsgeschäften abgesichert, um sind im Wesentlichen bei folgenden Sachverhalten erforder- aus Zinssatzschwankungen resultierenden variierenden Zah- lich: lungen entgegenzuwirken. In diesen Fällen erfolgt regelmäßig Ř:HUWSDSLHUHN¸QQHQZDKOZHLVHLQYHUVFKLHGHQH.DWHJRULHQ eine Bilanzierung als Cashflow-Hedge. Hierbei sind unrealisierte Gewinne und Verluste grundsätzlich zunächst erfolgsneutral eingeordnet werden; ŘEHLGHU%HZHUWXQJGHU5¾FNVWHOOXQJHQI¾U3HQVLRQHQXQG im Eigenkapital zu erfassen. Bei einem Cashflow-Hedge er- ähnliche Verpflichtungen können versicherungsmathema- folgt eine Absicherung gegen das Risiko schwankender Zah- tische Gewinne und Verluste auf unterschiedliche Art und lungsströme aus einem Grundgeschäft. Wenn geplante Transaktionen gesichert werden, die in einer Folgeperiode zum Weise berücksichtigt werden; Ř9HUP¸JHQVZHUWHGLHYHU¦X¡HUWZHUGHQVROOHQP¾VVHQGD- Ansatz eines finanziellen Vermögenswerts oder einer finanzi- raufhin überprüft werden, ob sie in ihrem gegenwärtigen Zu- ellen Schuld führen, sind die bis zu diesem Zeitpunkt erfolgs- stand veräußert werden können und die Veräußerung sehr neutral im Eigenkapital erfassten Beträge in der Periode er- wahrscheinlich ist. Wenn das der Fall ist, sind die Vermö- folgswirksam aufzulösen, in der auch der Vermögenswert genswerte und gegebenenfalls mit diesen in einer Transak- oder die Verbindlichkeit das Periodenergebnis beeinflusst. Führt tion abzugebende Schulden als zur Veräußerung gehaltene die gesicherte geplante Transaktion zum Ansatz eines nicht Vermögenswerte beziehungsweise Schulden auszuweisen finanziellen Vermögenswerts oder einer nicht finanziellen Ver- und entsprechend zu bewerten. bindlichkeit, werden die erfolgsneutral im Eigenkapital erfassten Beträge mit dem erstmaligen Wertansatz des Ver- Welche Entscheidung im HOCHTIEF-Konzern im Hinblick auf mögenswerts beziehungsweise der Verbindlichkeit verrechnet. die jeweiligen Sachverhalte getroffen wurde, kann der Erläute- In den genannten Fällen wird nur der effektive Teil der Wertän- rung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden entnom- derungen erfolgsneutral im Eigenkapital erfasst. Der ineffektive men werden. Teil ist sofort erfolgswirksam in die Gewinn- und Verlustrechnung zu übernehmen. Der zunächst erfolgsneutral erfasste Teil Schätzungen und Annahmen des Managements, die der Wertänderungen wird in die Gewinn- und Verlustrechnung sich auf Höhe und Ausweis der bilanzierten Vermögenswerte umgebucht, sobald das Grundgeschäft erfolgswirksam erfasst und Schulden, der Erträge und Aufwendungen sowie die An- wird. gabe der Eventualschulden beziehen, sind bei der Aufstellung des Konzernabschlusses nach IFRS notwendig. Die Annah- In Einzelfällen werden derivative Finanzinstrumente nicht als men und Schätzungen beziehen sich im Wesentlichen auf: Sicherungsinstrument designiert. In diesen Fällen werden die ŘGLH%HXUWHLOXQJYRQ3URMHNWHQELV]XP3URMHNWDEVFKOXVVLQV- Änderungen des beizulegenden Zeitwerts erfolgswirksam er- besondere im Hinblick auf die Bilanzierung von Nachträgen fasst. Darüber hinaus werden bei Vorliegen eines Fair-ValueHedge – das heißt einer Absicherung gegen das Risiko der Änderung des beizulegenden Zeitwerts des Grundgeschäfts – und den Zeitpunkt sowie die Höhe der Gewinnrealisierung, ŘGLH)HVWOHJXQJGHUZLUWVFKDIWOLFKHQ1XW]XQJVGDXHUQYRQ Sachanlagen und Investment Properties, Änderungen des beizulegenden Zeitwerts von Sicherungsge- ŘGLH%LODQ]LHUXQJXQG%HZHUWXQJYRQ5¾FNVWHOOXQJHQ schäften wie Änderungen des beizulegenden Zeitwerts der ŘGLH3U¾IXQJGHU:HUWKDOWLJNHLWYRQ*HVFK¦IWVRGHU)LUPHQ- dazugehörigen Grundgeschäfte in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Gewinne und Verluste aus der Bewertung werten und anderen Vermögenswerten, ŘGLH%HXUWHLOXQJGHU:HUWKDOWLJNHLWDNWLYHUODWHQWHU6WHXHUQ der Sicherungsgeschäfte zum beizulegenden Zeitwert werden Geschäftsbericht 2008 141 Die Annahmen und Schätzungen basieren auf den jeweils ak- onen mit Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente“ oder als tuellen Verhältnissen und Einschätzungen. Bei den zukunfts- „aktienbasierte Vergütungstransaktionen mit Barausgleich“ zu bezogenen Annahmen und Schätzungen zum Bilanzstichtag bilanzieren sind, wenn Eigenkapitalinstrumente des Mutterun- werden in Bezug auf die erwartete künftige Geschäftsent- ternehmens gewährt werden: Wenn ein Mutterunternehmen wicklung die zum Zeitpunkt der Konzernabschlusserstellung Optionen auf eigene Aktien direkt an die Mitarbeiter eines vorliegenden Umstände sowie die als realistisch unterstellte Tochterunternehmens ausgibt, hat die Bilanzierung sowohl im zukünftige Entwicklung des globalen und des branchenbezo- Konzernabschluss als auch im Einzelabschluss des Tochter- genen Umfelds berücksichtigt. Durch von den Annahmen unternehmens als „aktienbasierte Vergütungstransaktion mit abweichende und außerhalb des Einflussbereichs des Manage- Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente“ zu erfolgen. Gibt ein ments liegende Entwicklungen dieser Rahmenbedingungen Tochterunternehmen Optionen auf Aktien des Mutterunter- können die sich tatsächlich ergebenden Beträge von den ge- nehmens an seine Mitarbeiter aus, hat das Tochterunterneh- schätzten Werten abweichen. Im Fall einer derartigen Entwick- men diese Transaktion als „aktienbasierte Vergütungstransak- lung werden die Annahmen und, falls erforderlich, die Buch- tion mit Barausgleich“ zu behandeln. Im Konzernabschluss ist werte der betroffenen Vermögenswerte und Schulden an den dagegen eine „aktienbasierte Vergütungstransaktion mit Aus- neuen Kenntnisstand angepasst. gleich durch Eigenkapitalinstrumente“ zu bilanzieren. IFRIC 11 ist erstmalig verpflichtend für Geschäftsjahre anzuwenden, die Zum Zeitpunkt der Aufstellung des Konzernabschlusses be- am oder nach dem 1. März 2007 beginnen. Die derzeit im stehen keine Anzeichen, die auf die Notwendigkeit einer we- HOCHTIEF-Konzern bestehenden Long-Term-Incentive- und sentlichen Änderung der zugrunde gelegten Annahmen und Top-Executive-Retention-Pläne sowie der Retention-Stock- Schätzungen hindeuten, sodass aus gegenwärtiger Sicht nicht Award-Plan sind von den Regelungen nicht betroffen, da bei von einer wesentlichen Anpassung der Buchwerte der an- Ausübung keine Aktien geliefert werden, sondern eine Bar- gesetzten Vermögenswerte und Schulden im folgenden Ge- zahlung erfolgt. schäftsjahr auszugehen ist. Im Juli 2007 wurde IFRIC 14 „IAS 19 – die Begrenzung Neue Rechnungslegungsvorschriften eines leistungsorientierten Vermögenswerts, Mindest- Die Änderung der Bilanzierungs- und Bewertungsme- dotierungsverpflichtungen und ihre Wechselwirkung“ thoden wurde aufgrund der Verabschiedung von Änderungen veröffentlicht. Die Interpretation regelt, dass im Fall einer Über- bestehender IFRS sowie neuer IFRS durch den IASB erforder- dotierung eines leistungsorientierten Pensionsplans ein Aktiv- lich. Die Regelungen sind ab dem 1. Januar 2008 verpflich- posten maximal in der Höhe angesetzt werden darf, in der tend anzuwenden. Dabei werden die folgenden IFRS, wie sie das Unternehmen aus der Überdotierung einen Nutzen, zum in der EU anzuwenden sind, im HOCHTIEF-Konzern im Be- Beispiel in Form von Beitragserstattungen oder -senkungen, richtsjahr erstmalig angewendet: erzielen kann. IFRIC 14 legt fest, dass die Realisierbarkeit IFRIC 11 „IFRS 2 – Geschäfte mit eigenen Aktien und Aktien eines künftigen wirtschaftlichen Nutzens keiner zeitlichen Re- von Konzernunternehmen“ striktion unterliegt. Es reicht aus, wenn das Unternehmen den IFRIC 14 „IAS 19 – die Begrenzung eines leistungsorientierten Nutzen zu irgendeinem Zeitpunkt während der Laufzeit des Vermögenswerts, Mindestdotierungsverpflichtungen Plans oder am Ende der Laufzeit, nach abschließender Ab- und ihre Wechselwirkung“ wicklung des Plans, realisieren kann. Ist die Erstattung des Planvermögensüberschusses allerdings an das Eintreten oder Die Neuregelungen bei den IFRS stellen sich für den HOCHTIEF- Nichteintreten einer oder mehrerer künftiger Bedingungen Konzern wie folgt dar: geknüpft, die nicht unter der Kontrolle des Unternehmens stehen, darf kein Vermögenswert aktiviert werden. Sollte ein 142 Geschäftsbericht 2008 Der IASB hat im November 2006 IFRIC 11 „IFRS 2 – Geschäfte Unternehmen verpflichtet sein, zukünftig jährlich einen Min- mit eigenen Aktien und Aktien von Konzernunterneh- destbeitrag in einen Pensionsplan einzuzahlen, kann dies eine men“ veröffentlicht. Die Interpretation verlangt, dass bei einer Begrenzung der Beitragsminderungen zur Folge haben. Die aktienbasierten Vergütungsvereinbarung, bei der das Unter- Mindestbeiträge sind somit bei der Berechnung des Planüber- nehmen Güter oder Dienstleistungen erhält und im Gegenzug schusses in Abzug zu bringen. Ist das Unternehmen verpflich- Eigenkapitalinstrumente des Unternehmens gewährt, als „ak- tet, eine bereits bestehende Unterdeckung eines Plans durch tienbasierte Vergütungstransaktionen mit Ausgleich durch Ei- zusätzliche Beiträge auszugleichen und steht dieser Betrag genkapitalinstrumente“ zu bilanzieren sind. Das gilt unabhängig dem Unternehmen anschließend nicht mehr in vollem Umfang davon, wie die Eigenkapitalinstrumente durch das Unterneh- als Beitragsminderung oder -erstattung zur Verfügung, ist in men beschafft werden. Des Weiteren enthält die Interpretation Höhe des nicht mehr zur Verfügung stehenden Betrags eine Richtlinien, ob aktienbasierte Vergütungsvereinbarungen einer Verbindlichkeit anzusetzen. Die Interpretation ist für Geschäfts- Konzerngesellschaft als „aktienbasierte Vergütungstransakti- jahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2008 Informationen für die Aktionäre Lagebericht Konzernabschluss beginnen. Die Vorschrift hat für HOCHTIEF derzeit keine mate- Änderung von IFRS 3 „Unternehmenszusammenschlüsse“ riellen Konsequenzen. und IAS 27 „Konzern- und separate Einzelabschlüsse nach IFRS“: Die Änderung betrifft Bilanzierungs- und Bewer- Zudem wurden vom IASB und vom IFRIC neue Rechnungs- tungsvorschriften in Bezug auf Unternehmenszusammenschlüsse legungsvorschriften in Form von weiteren, für den sowie Anteilsveräußerungen und Anteilsaufstockungen bei HOCHTIEF-Konzernabschluss relevanten Standards und In- vollkonsolidierten Tochterunternehmen. Wesentliche Ände- terpretationen verabschiedet, die jedoch im Geschäftsjahr rungen bestehen in der Behandlung von Transaktionskosten, 2008 noch nicht verpflichtend anzuwenden sind. Sofern die im direkten Zusammenhang mit einem Unternehmenser- HOCHTIEF von einer gegebenenfalls möglichen vorzeitigen werb stehen (beispielsweise Anwalts- und Beratungshono- Anwendung der Neuregelungen Gebrauch macht, wird dies rare). Diese dürfen künftig nicht mehr als Bestandteil des Kauf- bei der betroffenen Neuvorschrift angegeben: preises aktiviert werden, sondern sind sofort als Aufwand zu erfassen. Des Weiteren hat der Käufer künftig bei jedem Un- Änderung von IAS 1 „Darstellung des Abschlusses“: Die ternehmenszusammenschluss, bei dem weniger als 100 Pro- Änderung von IAS 1 regelt, dass künftig sämtliche nicht eigen- zent der Anteile erworben werden, das Wahlrecht, die Minder- tümerbezogenen Eigenkapitalveränderungen entweder in einer heitenanteile inklusive des auf sie entfallenden Geschäfts- oder Gesamterfolgsrechnung oder in zwei getrennten Abschluss- Firmenwerts („full goodwill method“) oder wie bisher lediglich bestandteilen darzustellen sind. Des Weiteren sind im Eigen- mit dem beizulegenden Zeitwert der auf die Minderheiten ent- kapitalspiegel künftig zum einen alle ergebniswirksamen Ver- fallenden identifizierbaren Vermögenswerte und Schulden an- änderungen von zuvor erfolgsneutral im Eigenkapital erfassten zusetzen. Ebenfalls von den Neuregelungen betroffen sind die Ergebnisbestandteilen separat darzustellen. Zudem ist unter Fälle des sukzessiven Unternehmenserwerbs. Hier ist künftig bestimmten Voraussetzungen zusätzlich eine Eröffnungsbilanz im Zeitpunkt der Erlangung der Kontrolle über das erworbene des Vorjahres aufzustellen. Die Änderungen von IAS 1 sind Unternehmen eine erfolgswirksame Neubewertung der bisher erstmals für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar gehaltenen Anteile vorzunehmen. Im Anschluss daran wird der 2009 beginnen, anzuwenden. Die Vorschrift ist von HOCHTIEF Geschäfts- oder Firmenwert als Differenz zwischen dem neu künftig zu beachten, wir gehen jedoch derzeit von geringen bewerteten Beteiligungsbuchwert zuzüglich der Kaufpreiszah- materiellen Konsequenzen für den HOCHTIEF-Konzernab- lungen für die neuen Anteile einerseits und dem erworbenen schluss aus. Nettovermögen des Tochterunternehmens andererseits ermittelt. Schließlich sind bedingte Kaufpreisbestandteile – wie Earn- Änderung von IAS 23 „Fremdkapitalkosten“: Aufgrund out-Klauseln – nach der Neuregelung künftig unabhängig von der Änderung von IAS 23 „Fremdkapitalkosten“ sind künftig ihrer Eintrittswahrscheinlichkeit mit ihrem beizulegenden Zeit- Fremdkapitalkosten als Bestandteil der Anschaffungs- bezie- wert zum Erwerbszeitpunkt in die Bestimmung des Kaufpreises hungsweise Herstellungskosten von sogenannten qualifizierten einzubeziehen und in gleicher Höhe als Verbindlichkeit anzu- Vermögenswerten zu aktivieren. Durch die Neuregelung wird setzen. Spätere Anpassungen des beizulegenden Zeitwerts das bisher bestehende Wahlrecht, Fremdkapitalkosten für von als Verbindlichkeit angesetzten bedingten Kaufpreisbe- qualifizierte Vermögenswerte in der Periode, in der sie anfal- standteilen führen nicht mehr zu einer (erfolgsneutralen) An- len, als Aufwand zu erfassen, abgeschafft. Die Pflicht zur Akti- passung des Geschäfts- oder Firmenwerts, sondern sind im vierung von Fremdkapitalkosten besteht für alle qualifizierten Zeitpunkt der Änderung erfolgswirksam zu erfassen. Die we- Vermögenswerte, mit deren Anschaffung oder Herstellung am sentliche Änderung von IAS 27 betrifft die Schließung der bis- oder nach dem 1. Januar 2009 begonnen wird. Die Anwen- herigen Regelungslücke bezüglich der Behandlung von Käufen dung der Neuregelung hat somit prospektiv zu erfolgen. Eine oder Verkäufen von Anteilen an einem Tochterunternehmen, vorzeitige freiwillige Anwendung der Neuregelung ist gestattet. die zu keinem Verlust der Beherrschung führen. Derartige Bis zum 31. Dezember 2007 hat HOCHTIEF das noch beste- Transaktionen sind künftig zwingend erfolgsneutral im Eigen- hende Wahlrecht in Anspruch genommen, Fremdkapitalkos- kapital zu erfassen. Bei Anteilsverkäufen, die zu einem Verlust ten für qualifizierte Vermögenswerte in der Periode, in der sie der Beherrschung führen, wird ein Veräußerungsgewinn oder anfallen, als Aufwand zu erfassen. Ab dem 1. Januar 2008 wen- -verlust erfasst. Ein verbleibendes Investment (zum Beispiel at det HOCHTIEF die Neuregelung freiwillig vorzeitig an. Dies Equity bewertete Finanzanlage) ist zum Zeitpunkt des Verlusts führt zu höheren aktivierungspflichtigen Anschaffungs- bezie- der Beherrschung zum beizulegenden Zeitwert zu bewerten hungsweise Herstellungskosten für qualifizierte Vermögens- und eine sich hierbei ergebende Differenz zum bisherigen werte, mit deren Anschaffung oder Herstellung ab diesem Ter- Buchwert ist sofort ergebniswirksam zu erfassen. Der geän- min begonnen wird. derte IFRS 3 ist prospektiv anzuwenden für Unternehmenszusammenschlüsse mit Erwerbszeitpunkt in Geschäftsjahren, die am oder nach dem 1. Juli 2009 beginnen. Die Änderungen des IAS 27 sind verpflichtend für Geschäftsjahre anzuwenden, Geschäftsbericht 2008 143 die am oder nach dem 1. Juli 2009 beginnen. Dabei sind die die Berichterstattung über die finanzielle Leistung der operativen hier aufgeführten Änderungen prospektiv anzuwenden. Die Segmente eines Unternehmens künftig auf der Grundlage des Änderungen beider Standards sind noch nicht von der Europä- „Management-Approach“ zu erfolgen hat. Das heißt, dass die ischen Union übernommen worden. Die Neuregelungen be- berichteten Segmente auf der zu internen Steuerungszwecken einflussen die bisherige Bilanzierungspraxis bei HOCHTIEF. verwendeten Segmentierung zu beruhen haben. Diese nach Insbesondere dürfen Abstockungen von Mehrheitsbeteiligungen außen berichteten Informationen entsprechen im Wesentlichen ohne Kontrollverlust nicht mehr erfolgswirksam vorgenommen den vom Management zur Beurteilung der Segmentleistung werden. Des Weiteren ist ein sukzessiver Unternehmenser- und zur Ressourcenallokation auf die operativen Segmente werb zum Zeitpunkt der Erlangung der Beherrschungsmög- intern genutzten Informationen. IFRS 8 ist erstmalig verpflich- lichkeit ergebniswirksam, wenn der Buchwert der bisher ge- tend für Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem haltenen Anteile von deren beizulegendem Zeitwert zum 1. Januar 2009 beginnen. Im HOCHTIEF-Konzern basiert die Zeitpunkt des Kontrollerwerbs abweicht. Zudem sind im Zu- Abgrenzung der Segmente schon heute auf der internen Be- sammenhang mit einem Unternehmenserwerb anfallende richterstattung, sodass sich voraussichtlich keine wesentlichen Transaktionskosten sofort aufwandswirksam zu erfassen. Änderungen aus IFRS 8 für den HOCHTIEF-Konzern ergeben werden. Änderungen von IAS 39 „Finanzinstrumente: Ansatz und Bewertung“: Der IASB hat im Jahr 2008 zwei Ände- IFRIC 12 „Dienstleistungskonzessionsvereinbarungen“: rungen von IAS 39 verabschiedet. Die erste Änderung stellt IFRIC 12 schließt die bisher in den IFRS bestehende Rege- klar, dass es zulässig ist, lediglich einen Teil der Änderungen lungslücke zur Bilanzierung von Rechten und Pflichten aus der Cashflows oder des beizulegenden Zeitwerts eines Finanz- Dienstleistungskonzessionen, die ein Unternehmen von einer instruments als Grundgeschäft zu designieren. Wird eine er- Gebietskörperschaft zur Erbringung einer öffentlichen Leis- worbene Option als Sicherungsgeschäft designiert, stellt nur tung erwirbt. Die Interpretation legt ausschließlich die Bilanzie- ihr innerer Wert – nicht jedoch ihr Zeitwert – ein effektives Si- rung beim lizenznehmenden Unternehmen fest. Die bilanzielle cherungsinstrument dar, da das zugehörige Grundgeschäft Darstellung richtet sich danach, ob das Unternehmen ein un- keine Zeitwertkomponente enthält. Schließlich bestimmt die bedingtes vertragliches Recht auf den Erhalt einer Zahlung hat Änderung, dass Inflation kein gesondert identifizierbares und oder ob es lediglich ein Recht erworben hat, von den Nutzern verlässlich bewertbares Risiko darstellt und daher nicht als ein Nutzungsentgelt zu erheben. Im ersten Fall wird ein finan- sicherbares Risiko designiert werden kann, es sei denn, sie zieller Vermögenswert begründet, sodass die bilanzielle Abbil- stellt einen vertraglich festgelegten Cashflow dar. Die Ände- dung nach dem sogenannten „Financial Asset Model“ zu er- rungen sind retrospektiv erstmalig verpflichtend für Geschäfts- folgen hat. Im zweiten Fall erwirbt das Unternehmen einen jahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Juli 2009 begin- immateriellen Vermögenswert, der ihm das Betreiben einer öf- nen. Eine frühere Anwendung ist erlaubt. Die Übernahme in fentlich angebotenen Einrichtung gestattet. In diesem Fall hat europäisches Recht steht noch aus. Für HOCHTIEF ergeben die Bilanzierung nach dem „Intangible Asset Model“ zu erfol- sich aus der Neuregelung keine materiellen Konsequenzen. gen. Sofern die Gebietskörperschaft dem Unternehmen eine bestimmte Mindestentlohnung garantiert, darüber hinausge- Die zweite Änderung räumt Unternehmen die Möglichkeit ein, hende Beträge aber nur bei ausreichender Auslastung durch nicht derivative Finanzinstrumente aus der Kategorie „erfolgs- die Nutzer erlangt werden können, ist in Höhe der garantierten wirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet“ zu reklassifi- Zahlung ein finanzieller Vermögenswert, für die darüber hi- zieren, sofern sie nicht bei Zugang durch Ausübung der Fair- nausgehenden Zahlungen durch die Nutzer ein immaterieller Value-Option dieser Kategorie zugeordnet wurden. Desgleichen Vermögenswert anzusetzen. IFRIC 12 ist grundsätzlich erst- ist eine Reklassifizierung von Finanzinstrumenten aus der Ka- malig für Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem tegorie „erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertet“ 1. Januar 2008 beginnen. Im HOCHTIEF-Konzern wird IFRIC in die Kategorie „Kredite und Forderungen“ zulässig, wenn 12 im Geschäftsjahr 2008 noch nicht angewandt, da die das Finanzinstrument ursprünglich die Definition dieser Kate- Übernahme der Interpretation durch die Europäische Union gorie erfüllt hätte. Diese Änderungen dürfen ab dem 1. Juli noch nicht erfolgt ist. Die Anwendung dieser Interpretation 2008 berücksichtigt werden. HOCHTIEF ist von diesen Ände- wird für HOCHTIEF im Wesentlichen Auswirkungen auf die Bi- rungen derzeit nicht betroffen. lanzierung von Dienstleistungskonzessionen haben, für die das „Intangible Asset Model“ anzuwenden ist (zum Beispiel 144 Geschäftsbericht 2008 IFRS 8 „Betriebssegmente“: IFRS 8 ersetzt den derzeit gel- bei Mautstraßen und Flughäfen). Bei diesen Projekten können tenden IAS 14 (Segmentberichterstattung) und legt fest, dass sich bei Anwendung der neuen Vorschriften Ergebnisverschie- Informationen für die Aktionäre Lagebericht Konzernabschluss bungen zwischen den einzelnen Perioden der Betreiberphase Erläuterung der Konzern-Gewinn- und -Verlustrech- ergeben. Dienstleistungskonzessionen, die unter das „Finan- nung cial Asset Model“ fallen (zum Beispiel bei Schulen), werden bei HOCHTIEF derzeit bereits weitgehend den Regelungen des 1. Umsatzerlöse IFRIC 12 entsprechend bilanziert und bewertet. Die Umsatzerlöse in Höhe von 19.102.985 Tsd. Euro (Vorjahr 16.451.752 Tsd. Euro) beinhalten zum einen realisierte Auf- IFRIC 15 „Immobilienfertigungsaufträge“: Die im Juli 2008 tragswerte aus der Anwendung der Percentage-of-Comple- veröffentlichte Interpretation IFRIC 15 soll eine einheitliche Bi- tion-Methode beim klassischen Baugeschäft, Construction- lanzierung von Immobilienverkäufen, bei denen es vor Ab- Management und Contract-Mining, zum anderen Lieferungen schluss der Bauarbeiten zum Vertragsabschluss kommt, her- und Leistungen an Arbeitsgemeinschaften sowie anteilig über- beiführen. Derartige Geschäfte sind entweder nach IAS 11 nommene Ergebnisse aus Arbeitsgemeinschaften und sons- „Fertigungsaufträge“, das heißt mit einer dem jeweiligen Fer- tige Leistungen. Des Weiteren werden in dieser Position Erlöse tigstellungsgrad entsprechenden Umsatzrealisierung, oder aus der Erbringung von Dienstleistungen wie Bauplanung, nach IAS 18 „Erlöse“ mit einer regelmäßig späteren Umsatzre- Logistik, Asset-Management, Facility-Management, Property- alisierung – zum Beispiel bei Abnahme – zu bilanzieren. IFRIC Management, Energy-Management, Versicherungs- und Kon- 15 regelt, dass eine Umsatzrealisierung nach IAS 11 nur dann zessionsgeschäft ausgewiesen. vorzunehmen ist, wenn es sich um einen direkt mit dem Auftraggeber verhandelten Vertrag über die spezifische Fertigung Die Umsatzerlöse aus der Percentage-of-Completion-Methode einzelner Gegenstände oder einer Anzahl von Gegenständen betragen insgesamt 17.655.306 Tsd. Euro (Vorjahr 15.308.504 handelt. Voraussetzung hierfür ist, dass dem Erwerber die Tsd. Euro). Möglichkeit eingeräumt wird, vor Baubeginn die strukturellen Hauptelemente des Bauplans zu bestimmen und /oder Ände- Da die Umsatzerlöse nur ein unvollständiges Bild der im Ge- rungen der strukturellen Hauptelemente vorzunehmen, nach- schäftsjahr erbrachten Leistung wiedergeben, wird ergänzend dem die Errichtung begonnen hat. Dabei kommt es nicht die gesamte Leistung des Konzerns dargestellt, die auch die darauf an, ob der Auftraggeber tatsächlich von dieser Mög- anteilige Leistung der Arbeitsgemeinschaften enthält. lichkeit Gebrauch macht. Hat der Auftraggeber nur einen beschränkten Einfluss auf das Design der Wohneinheiten oder Die einzelnen Unternehmensbereiche haben zur Gesamtleis- Häuser, wie die Möglichkeit, lediglich unwesentliche Ände- tung des Konzerns wie folgt beigetragen: rungen an dem Basisdesign vorzunehmen, liegt ein Verkauf fertiggestellter Objekte vor, der nach den Regelungen des IAS 18 zu bilanzieren ist. Die Interpretation ist erstmals verpflichtend für Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2009 beginnen. Die Übernahme durch die Europäische Union ist noch nicht erfolgt. Die Interpretation ist von HOCHTIEF künftig zu beachten und es ist für jedes Projekt eine Einzelfallbetrachtung hinsichtlich der Einordnung des Vertragstyps in die Systematik zur Umsatzrealisierung vorzunehmen. Die Anwendung der Neuregelung führt lediglich zu Ergebnisverschiebungen zwischen den einzelnen Perioden. (In Tsd. EUR) HOCHTIEF Americas HOCHTIEF Asia Pacific HOCHTIEF Concessions HOCHTIEF Europe HOCHTIEF Real Estate HOCHTIEF Services Unternehmenszentrale/ Konsolidierung 2008 8.117.634 8.638.870 167.452 3.239.155 813.978 709.486 2007 7.270.355 7.409.192 196.032 2.868.536 521.020 582.336 – 43.259 21.643.316 – 74.581 18.772.890 Geschäftsbericht 2008 145 Nachfolgend werden die größten Arbeitsgemeinschaften im HOCHTIEF-Konzern dargestellt: Name Y-Arge PPP Ostregion Gotthard-Basistunnel Maliakos-Kleidi Elefsina-Patras-Tsakona Tunnel Wienerwald Auftragsvolumen (in Tsd. EUR) 846.622 1.455.821 517.046 923.739 398.095 Geschäftstätigkeit Bau Bau Bau Bau Bau 4. Personalaufwand 2. Sonstige betriebliche Erträge (In Tsd. EUR) Erträge aus Abgängen von immateriellen Vermögenswerten, Sachanlagen und Investment Properties einschließlich Erträgen aus Entkonsolidierungen Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen Kursgewinne aus Fremdwährungen Übrige Anteiliges Auftragsvolumen (in Tsd. EUR) 423.311 363.955 319.534 315.919 55.733 Beteiligungsquote (in Prozent) 50,0 25,0 61,8 34,2 14,0 2008 2007 178.900 108.406 51.669 44.775 50.413 94.907 375.889 10.284 67.330 230.795 (In Tsd. EUR) Löhne und Gehälter Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung 2008 2.850.454 2007 2.442.642 415.314 3.265.768 364.159 2.806.801 Die Aufwendungen für Altersversorgung betragen 180.081 Tsd. Euro (Vorjahr 160.855 Tsd. Euro). Sie betreffen im Wesentlichen die im Geschäftsjahr erdienten Versorgungsansprüche aus leistungsorientierten Pensionsplänen und die Zahlungen an beitragsorientierte Versorgungssysteme. Die Die Erträge aus Abgängen von immateriellen Vermögens- Zahlungen an staatliche Rentenversicherungsträger sind in werten, Sachanlagen und Investment Properties einschließlich den sozialen Abgaben enthalten. Erträgen aus Entkonsolidierungen entfallen im Wesentlichen auf den Entkonsolidierungserfolg aus der Einbringung der Mitarbeiter (Jahresdurchschnitt) Leighton-Tochtergesellschaft Gulf Leighton L.L.C. in das assoziierte Unternehmen Al Habtoor Engineering Enterprises Co. L.L.C. Gewerbliche Arbeitnehmer Angestellte 2008 33 608 30 919 64 527 2007 26 248 26 201 52 449 Die übrigen sonstigen betrieblichen Erträge enthalten unter anderem Erträge aus Versicherungsentschädigungen und Erträge aus Vermietung und Verpachtung. 5. Abschreibungen 3. Materialaufwand (In Tsd. EUR) Immaterielle Vermögenswerte Sachanlagen Investment Properties (In Tsd. EUR) Aufwendungen für Roh-, Hilfsund Betriebsstoffe und für bezogene Waren Aufwendungen für bezogene Leistungen 2008 2007 2.662.432 1.725.495 11.588.161 14.250.593 10.601.336 12.326.831 2008 25.321 365.900 1.085 392.306 2007 11.595 298.784 2.111 312.490 Im Geschäftsjahr wurden Wertminderungen auf immaterielle Vermögenswerte in Höhe von 2.193 Tsd. Euro (Vorjahr 1.662 Tsd. Euro) und auf Sachanlagen in Höhe von 676 Tsd. Euro (Vorjahr 70 Tsd. Euro) vorgenommen. Investment Properties wurden nicht wertgemindert (Vorjahr Wertminderung in Höhe von 1.938 Tsd. Euro). 146 Geschäftsbericht 2008 Informationen für die Aktionäre Lagebericht Konzernabschluss 6. Sonstige betriebliche Aufwendungen Der Anstieg der Mieten, Pachten und Leasingaufwendungen (In Tsd. EUR) Mieten, Pachten und Leasing Versicherungen Technische und kaufmännische Beratung Reisekosten Aufwendungen aus Derivaten Gerichts-, Anwalts- und Notarkosten Externe Organisation und Programmierung Büromaterial Struktur- und Anpassungsmaßnahmen Kursverluste aus Fremdwährungen Kosten des Post- und Zahlungsverkehrs Werbemaßnahmen Prozesskosten Verluste aus Wertminderungen und Abgängen von kurzfristigen Vermögenswerten (außer Vorräten) Übrige 2008 330.029 186.927 2007 292.420 187.590 154.398 95.808 78.295 179.761 74.406 1.690 42.217 40.360 40.370 27.451 33.806 26.105 21.710 25.190 19.611 9.726 16.821 16.152 10.092 18.612 13.915 10.862 ist im Wesentlichen auf Sale-and-Lease-back-Vereinbarungen bei Leighton Holdings zurückzuführen. Der Versicherungsaufwand betrifft überwiegend die Absicherung von projektbezogenen Risiken in der Turner-Gruppe. Hierbei wird durch Zusammenführen von Versicherungsleistungen von Turner und anderen Projektbeteiligten, wie Lieferanten und Kunden, die Minimierung der aus der Projektabwicklung resultierenden Risiken für Turner sowie für die Kunden erreicht. Den Versicherungsaufwendungen stehen entsprechende im Umsatz ausgewiesene Erlöse gegenüber. Der Anstieg bei den Aufwendungen aus Derivaten ist im Wesentlichen auf die teilweise erfolgswirksame Marktbewertung von Derivaten im Zusammenhang mit bei der Leighton-Gruppe bestehenden Einzahlungsverpflichtungen in Infrastruktur-Projektgesellschaften zurückzuführen. Die übrigen sonstigen betrieblichen Aufwendungen enthalten im Wesentlichen Kosten der Auftragsabwicklung, Sachkosten 9.644 210.151 1.259.676 7.075 191.839 1.113.357 der Verwaltung, Jahresabschlusskosten, Verluste aus dem Abgang von Sachanlagen und weitere, nicht an anderer Stelle auszuweisende Aufwendungen. Sonstige Steuern sind hier mit 10.020 Tsd. Euro (Vorjahr 10.049 Tsd. Euro) enthalten. Im Berichtsjahr wurden einschließlich Personal- und Materialaufwendungen insgesamt 5.212 Tsd. Euro (Vorjahr 4.987 Tsd. Euro) für unternehmensübergreifende Forschungs- und Entwicklungsprojekte des zentralen Innovationsmanagements aufgewendet. 7. Beteiligungsergebnis Im Beteiligungsergebnis werden sämtliche Erträge und Aufwendungen gezeigt, die im Zusammenhang mit at Equity bewerteten Finanzanlagen und mit Beteiligungen entstanden sind. Es setzt sich im Einzelnen wie folgt zusammen: (In Tsd. EUR) Gewinn- und Verlustanteile an assoziierten und Gemeinschaftsunternehmen, die nach der Equity-Methode bewertet werden davon Wertminderungen Ergebnis aus nicht konsolidierten Tochterunternehmen davon Wertminderungen Ergebnis aus übrigen Beteiligungen davon Wertminderungen Erträge aus dem Abgang von Beteiligungen Aufwendungen aus dem Abgang von Beteiligungen Erträge aus Ausleihungen an Beteiligungen Übriges Beteiligungsergebnis 2008 2007 317.001 (– 35.652) 265.883 (–) – 2.469 (– 2.421) – 34.570 (– 92.421) 25.866 –13.236 13.395 – 11.014 305.987 –145 (–1.764) 75.328 (–122) 8.677 – 4.560 88.420 354.303 Geschäftsbericht 2008 147 Die Gewinn- und Verlustanteile an assoziierten und Gemein- Southern Cross Airports Corporation Holdings Ltd. aus der schaftsunternehmen, die nach der Equity-Methode bewertet Flughafenbeteiligung Sydney. Die Wertminderungen bei den werden, entfallen mit 48.832 Tsd. Euro (Vorjahr 105.522 Tsd. übrigen Beteiligungen betreffen mit 92.393 Tsd. Euro zwei Be- Euro) auf assoziierte Unternehmen und mit 268.169 Tsd. Euro teiligungen von Leighton Holdings. (Vorjahr 160.361 Tsd. Euro) auf Gemeinschaftsunternehmen. Die wesentlichen Ergebnisanteile betreffen mit 219.537 Tsd. Die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten Beteili- Euro (Vorjahr 161.931 Tsd. Euro) den Unternehmensbereich gungen, die im Geschäftsjahr abgegangen sind, hatten einen Asia Pacific und mit 72.886 Tsd. Euro (Vorjahr 88.843 Tsd. Buchwert von 32.513 Tsd. Euro (Vorjahr 985 Tsd. Euro) und Euro) den Unternehmensbereich Concessions. Die Wertmin- betrafen im Wesentlichen Abgänge von Beteiligungen von derungen bei den Gewinn- und Verlustanteilen an assoziierten Leighton Holdings. Aus diesen Abgängen resultierte ein Ver- und Gemeinschaftsunternehmen in Höhe von 35.652 Tsd. äußerungsgewinn in Höhe von 7.545 Tsd. Euro (Vorjahr 4.121 Euro betreffen zwei börsennotierte assoziierte Unternehmen Tsd. Euro). Zum Abschlussstichtag bestehen keine weiteren von Leighton Holdings. Verkaufsabsichten von zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten Beteiligungen. Das Ergebnis aus übrigen Beteiligungen enthält mit 37.354 Tsd. Euro (Vorjahr 66.925 Tsd. Euro) die Ausschüttungen der 8. Finanzergebnis (In Tsd. EUR) Zinsen und ähnliche Erträge Andere Finanzerträge Finanzerträge Zinsen und ähnliche Aufwendungen Zinsanteile an Zuführungen zu Pensionsverpflichtungen Andere Finanzaufwendungen Finanzaufwendungen 2008 87.860 29.844 117.704 –195.326 3.970 – 22.729 – 214.085 – 96.381 2007 111.946 18.662 130.608 –105.452 8.100 – 9.130 –106.482 24.126 Zinsen und ähnliche Erträge beziehungsweise Aufwendungen Finanzerträge und Finanzaufwendungen, die nicht den Zinsen enthalten alle Zinserträge aus Liquiditätsanlagen, verzinslichen und ähnlichen Erträgen beziehungsweise Aufwendungen oder Wertpapieren und sonstigen Ausleihungen sowie sämtliche den Zinsanteilen an Zuführungen zu Pensionsverpflichtungen Zinsaufwendungen. Zu den Zinsen und ähnlichen Erträgen zugeordnet werden können, werden unter den anderen Finanz- zählen darüber hinaus alle Gewinnanteile und Dividenden aus erträgen oder den anderen Finanzaufwendungen ausgewie- lang- und kurzfristigen Wertpapieren. Per Saldo ergibt sich sen. Darunter fallen vor allem Erträge und Aufwendungen aus hieraus ein Zinsergebnis in Höhe von –107.466 Tsd. Euro (Vor- der Veräußerung von Wertpapieren, Erträge und Aufwen- jahr 6.494 Tsd. Euro). dungen aus Finanzderivaten sowie Wertminderungen auf Wertpapiere. Im Geschäftsjahr 2008 wurden für nicht erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete Finanzinstrumente Zins- 9. Ertragsteuern erträge in Höhe von 80.328 Tsd. Euro (Vorjahr 108.784 Tsd. Euro) erzielt. Zinsaufwendungen fielen für nicht erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete Finanzinstrumente in Höhe von 195.326 Tsd. Euro (Vorjahr 105.452 Tsd. Euro) an. (In Tsd. EUR) Tatsächliche Ertragsteuern Latente Steuern 2008 147.312 30.590 177.902 2007 157.410 2.891 160.301 Die Zinsanteile an Zuführungen zu Pensionsverpflichtungen enthalten die jährlichen Aufzinsungsbeträge im Zusammenhang In den tatsächlichen Ertragsteuern sind periodenfremde Auf- mit der Barwertfortschreibung der langfristigen Pensionsver- wendungen in Höhe von 202 Tsd. Euro (Vorjahr 458 Tsd. Euro) pflichtungen in Höhe von 42.756 Tsd. Euro (Vorjahr 40.254 Tsd. enthalten, die vor allem aus der Nachzahlung von Ertragsteu- Euro), saldiert mit den erwarteten Erträgen aus Planvermögen ern resultieren. in Höhe von 46.726 Tsd. Euro (Vorjahr 48.354 Tsd. Euro). 148 Geschäftsbericht 2008 Informationen für die Aktionäre Lagebericht Konzernabschluss Der Ertragsteueraufwand entwickelt sich aus dem theoretischen Steueraufwand. Dabei wird ein Steuersatz in Höhe von 31,5 Prozent (Vorjahr 39,28 Prozent) auf das Ergebnis vor Steuern angewendet: (In Tsd. EUR) Ergebnis vor Steuern 2008 520.115 2007 501.321 Theoretischer Steueraufwand 31,5 % (Vorjahr 39,28 %) Aufwand aus der Anpassung der bilanzierten latenten Steuern an den ab 2008 gültigen Steuersatz von 31,5 % Unterschiede zu ausländischen Steuersätzen Steuereffekte auf: Steuerfreie Erträge Steuerlich nicht abzugsfähige Aufwendungen Equity-Bewertung von assoziierten und Gemeinschaftsunternehmen einschließlich Abschreibungen auf assoziierte und Gemeinschaftsunternehmen Nicht angesetzte aktive latente Steuern auf Verlustvorträge Sonstiges Effektiver Steueraufwand Effektiver Steuersatz (in %) 163.836 196.919 – – 6.850 12.035 – 44.720 – 42.971 17.345 – 52.181 23.525 – 9.224 47.430 8.336 177.902 34,2 – 22.189 73.505 – 26.593 160.301 32,0 Der im Vorjahr ausgewiesene Aufwand aus der Anpassung 10. Anteile anderer Gesellschafter der bilanzierten latenten Steuern an den ab 2008 gültigen Die Anteile anderer Gesellschafter in Höhe von 167.138 Tsd. Steuersatz resultierte aus dem Unternehmenssteuerreform- Euro (Vorjahr 200.324 Tsd. Euro) betreffen mit 170.437 Tsd. gesetz. Euro (Vorjahr 201.715 Tsd. Euro) Gewinnanteile – im Wesentlichen mit 120.827 Tsd. Euro (Vorjahr 146.654 Tsd. Euro) den Die steuerfreien Erträge betreffen überwiegend steuerfreie Fremdanteil der Leighton-Gruppe sowie mit 33.502 Tsd. Euro Ausschüttungen und Erträge aus dem Abgang von Beteili- (Vorjahr 50.945 Tsd. Euro) den Fremdanteil der Flughafenge- gungen. sellschaften – und mit 3.299 Tsd. Euro (Vorjahr 1.391 Tsd. Euro) Verlustanteile. Auf im Berichtsjahr entstandene steuerliche Verluste in Deutschland sind aus Vorsichtsgründen wie im Vorjahr keine latenten Steuern aktiviert worden. Geschäftsbericht 2008 149 Erläuterung der Konzernbilanz 11. Immaterielle Vermögenswerte Die Aufgliederung der in der Konzernbilanz zusammengefassten Anlageposition „Immaterielle Vermögenswerte“ und ihre Entwicklung – im Geschäftsjahr 2008 sowie im Vorjahr – stellt sich wie folgt dar: (In Tsd. EUR) Anschaffungs- und Herstellungskosten Stand 1.1.2008 Zu-/Abgänge durch Änderung des Konsolidierungskreises Zugänge Abgänge Umbuchungen Währungsanpassungen Stand 31.12.2008 150 Geschäftsbericht 2008 Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten Geschäfts- oder Firmenwerte aus der Kapitalkonsolidierung Summe 151.023 – 9.103 12.593 – 514 33 746 154.778 406.474 13.489 – – – –12.116 407.847 557.497 4.386 12.593 – 514 33 –11.370 562.625 Kumulierte Abschreibungen Stand 1.1.2008 Zu-/Abgänge durch Änderung des Konsolidierungskreises Zugänge Abgänge Umbuchungen Währungsanpassungen Zuschreibungen Stand 31.12.2008 52.352 438 25.321 – 484 – 2.338 – 79.965 – – – – – – – – 52.352 438 25.321 – 484 – 2.338 – 79.965 Buchwerte Stand 31.12.2008 74.813 407.847 482.660 Anschaffungs- und Herstellungskosten Stand 1.1.2007 Zu-/Abgänge durch Änderung des Konsolidierungskreises Zugänge Abgänge Umbuchungen Währungsanpassungen Stand 31.12.2007 149.058 20.766 6.013 –17.242 1.928 – 9.500 151.023 299.823 126.551 – – – –19.900 406.474 448.881 147.317 6.013 –17.242 1.928 – 29.400 557.497 Kumulierte Abschreibungen Stand 1.1.2007 Zu-/Abgänge durch Änderung des Konsolidierungskreises Zugänge Abgänge Umbuchungen Währungsanpassungen Zuschreibungen Stand 31.12.2007 51.923 – 883 11.595 – 7.780 796 – 3.299 – 52.352 – – – – – – – – 51.923 – 883 11.595 – 7.780 796 – 3.299 – 52.352 Buchwerte Stand 31.12.2007 98.671 406.474 505.145 Informationen für die Aktionäre Lagebericht Konzernabschluss Immaterielle Vermögenswerte wurden im Berichtsjahr in Höhe Im Rahmen der Werthaltigkeitstests wird der erzielbare Betrag von 2.193 Tsd. Euro (Vorjahr 1.662 Tsd. Euro) wertgemindert. eines Segments mit dem Buchwert des Segments verglichen. Der erzielbare Betrag der zahlungsmittelgenerierenden Einheit Die immateriellen Vermögenswerte enthalten mit 23.560 Tsd. wird hierbei durch den höheren Wert aus beizulegendem Zeit- Euro (Vorjahr 22.273 Tsd. Euro) den Wert des bei der Erstkonsoli- wert abzüglich Veräußerungskosten und dem Nutzungswert be- dierung der Turner-Gruppe im Segment Americas aktivierten Fir- stimmt. Der beizulegende Zeitwert spiegelt die bestmögliche mennamens „Turner“. Darüber hinaus ist ebenfalls im Segment Schätzung des Betrags wider, für den ein unabhängiger Dritter Americas der Firmenname „Flatiron“ in Höhe von 2.659 Tsd. Euro die zahlungsmittelgenerierende Einheit am Bilanzstichtag erwer- (Vorjahr 2.513 Tsd. Euro) aktiviert. Die Veränderungen im Ver- ben würde; Veräußerungskosten werden abgezogen. Der Nut- gleich zum Vorjahr sind in beiden Fällen ausschließlich auf die zungswert ist der Barwert der zukünftigen Cashflows, die voraus- Währungsanpassung zurückzuführen. Die Firmennamen werden sichtlich aus einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit erzielt nicht planmäßig über die voraussichtliche Nutzungsdauer abge- werden können. Der beizulegende Zeitwert und der Nutzungs- schrieben, sondern einmal jährlich sowie zusätzlich bei Vorliegen wert werden auf der Grundlage eines Unternehmensbewertungs- bestimmter, auf eine mögliche Wertminderung hindeutender Indi- modells (Discounted-Cashflow-Methode) ermittelt, wobei der katoren einem Werthaltigkeitstest in Analogie zum unten be- beizulegende Zeitwert aus externer Sicht bestimmt wird und der schriebenen Impairment-Test für Geschäfts- oder Firmenwerte Nutzungswert aus unternehmensinterner Sicht. Der Bestimmung gemäß IAS 36 unterzogen. Im Zuge der Erstkonsolidierung der des beizulegenden Zeitwerts und des Nutzungswerts liegen Flatiron Construction Corp. wurden im Vorjahr Ergebnisreserven Cashflow-Planungen zugrunde, die grundsätzlich auf der vom des übernommenen Auftragsbestands erfasst, die entsprechend Vorstand genehmigten und im Zeitpunkt der Durchführung des der Abrechnung der Aufträge ergebniswirksam verteilt werden. Impairment-Tests gültigen Planung für eine Periode von drei Jah- Diese Ergebnisreserven belaufen sich zum Geschäftsjahresende ren basieren. In diese Planung fließen Erfahrungen ebenso ein auf 9.569 Tsd. Euro (Vorjahr 29.558 Tsd. Euro). Mit 12.594 Tsd. wie Erwartungen hinsichtlich der zukünftigen Marktentwick- Euro (Vorjahr 22.199 Tsd. Euro) betreffen die immateriellen Ver- lung. Für den Zeitraum danach wurden überwiegend gleich- mögenswerte eine Konzession für ein Autobahnprojekt in San- bleibende Cashflows angesetzt. Die im Rahmen der Unterneh- tiago de Chile. Die Konzession ist an die Verpflichtung zum mensbewertung verwendeten Diskontierungssätze für die Bau einer Autobahn mit Mautsystem geknüpft und wird seit zahlungsmittelgenerierenden Einheiten liegen unverändert der Inbetriebnahme im Jahr 2006 über eine Nutzungsdauer zum Vorjahr nach Steuern zwischen 6,2 Prozent und 8,2 Pro- von 27 Jahren leistungsbezogen, das heißt entsprechend dem zent sowie vor Steuern zwischen 9,6 Prozent und 14,1 Prozent. Verkehrsaufkommen, abgeschrieben. Nach Ende der Nutzungsdauer im Jahr 2033 ist die Autobahn an den chilenischen Im Segment HOCHTIEF Asia Pacific wird ausschließlich der Staat zurückzugeben. Der Rückgang im Vergleich zum Vorjahr beizulegende Zeitwert ermittelt, der aus dem Börsenwert von ist im Wesentlichen auf die Veräußerung von weiteren Anteilen Leighton abgeleitet wird. an einer Konsortialgesellschaft zurückzuführen. Ein Vergleich der erzielbaren Beträge der Segmente mit deren Die im Rahmen der Erstkonsolidierung entstandenen Geschäfts- Buchwerten ergab keinen Abwertungsbedarf für Geschäfts- oder Firmenwerte von vollkonsolidierten Gesellschaften sind oder Firmenwerte. zahlungsmittelgenerierenden Einheiten auf Segmentebene zugeordnet worden, um die Werthaltigkeitstests durchzuführen. Die Zuordnung erfolgte entsprechend der Segmentberichterstattung zu den einzelnen Unternehmensbereichen. Im Geschäftsjahr 2008 veränderten sich die Geschäfts- oder Firmenwerte der einzelnen Segmente wie folgt: (In Tsd. EUR) HOCHTIEF Americas HOCHTIEF Asia Pacific HOCHTIEF Concessions HOCHTIEF Europe HOCHTIEF Real Estate HOCHTIEF Services Stand 1.1.2008 Währungsanpassungen Wertminderungen Stand 31.12.2008 11.825 – 23.941 – – – – Änderung Konsolidierungskreis 1.766 11.723 – – – – 202.890 141.110 5.897 4.346 3.988 48.243 – – – – – – 216.481 128.892 5.897 4.346 3.988 48.243 406.474 – 12.116 13.489 – 407.847 Geschäftsbericht 2008 151 12. Sachanlagen (In Tsd. EUR) Anschaffungs- und Herstellungskosten Stand 1.1.2008 Zu-/Abgänge durch Änderung des Konsolidierungskreises Zugänge Abgänge Umbuchungen Währungsanpassungen Stand 31.12.2008 Kumulierte Abschreibungen Stand 1.1.2008 Zu-/Abgänge durch Änderung des Konsolidierungskreises Zugänge Abgänge Umbuchungen Währungsanpassungen Zuschreibungen Stand 31.12.2008 Buchwerte Stand 31.12.2008 Anschaffungs- und Herstellungskosten Stand 1.1.2007 Zu-/Abgänge durch Änderung des Konsolidierungskreises Zugänge Abgänge Umbuchungen Währungsanpassungen Stand 31.12.2007 152 Geschäftsbericht 2008 Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken Technische Anlagen und Maschinen, Transportgeräte Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau Summe 211.233 1.702.397 240.660 1.987 2.156.277 –1.834 18.434 –17.826 21.759 – 22.853 208.913 33.925 551.797 – 267.443 –13.200 – 236.065 1.771.411 9.137 59.414 – 29.340 14.162 2.738 296.771 – 3.254 –174 –1.113 144 4.098 41.228 632.899 – 314.783 21.608 – 256.036 2.281.193 78.886 884.844 164.906 – 1.128.636 – 441 11.992 – 8.057 288 – 6.260 – 76 76.332 2.684 325.240 –185.475 –11.517 –117.020 – 898.756 2.796 28.668 – 25.360 11.229 3.473 – 185.712 – – – – – – – 5.039 365.900 – 218.892 – –119.807 – 76 1.160.800 132.581 872.655 111.059 4.098 1.120.393 185.462 1.386.029 245.315 1.589 1.818.395 9.950 37.361 –19.584 211 – 2.167 211.233 107.841 614.939 – 366.240 1.765 – 41.937 1.702.397 4.227 43.643 – 38.027 – 2.736 –11.762 240.660 1.653 1.218 –1.285 –1.168 – 20 1.987 123.671 697.161 – 425.136 –1.928 – 55.886 2.156.277 Kumulierte Abschreibungen Stand 1.1.2007 Zu-/Abgänge durch Änderung des Konsolidierungskreises Zugänge Abgänge Umbuchungen Währungsanpassungen Zuschreibungen Stand 31.12.2007 80.524 808.978 177.083 16 1.066.601 1.528 9.701 –12.409 – – 458 – 78.886 32.639 259.994 –199.460 1.250 –18.557 – 884.844 2.992 29.089 – 34.104 – 2.046 – 8.108 – 164.906 – – –16 – – – – 37.159 298.784 – 245.989 – 796 – 27.123 – 1.128.636 Buchwerte Stand 31.12.2007 132.347 817.553 75.754 1.987 1.027.641 Informationen für die Aktionäre Lagebericht Konzernabschluss Sachanlagen wurden im Berichtsjahr in Höhe von 676 Tsd. sentlichen Fahrzeuge bei Turner sowie technische Anlagen Euro (Vorjahr 70 Tsd. Euro) wertgemindert. und Maschinen bei Flatiron. Das Sachanlagevermögen enthält mit 29.625 Tsd. Euro (Vor- Die Sachanlagen unterliegen Verfügungsbeschränkungen in jahr 30.322 Tsd. Euro) Vermögenswerte, die im Rahmen von Höhe von 1.667 Tsd. Euro (Vorjahr 1.632 Tsd. Euro). Finanzierungsleasing genutzt werden; sie betreffen im We- 13. Investment Properties (In Tsd. EUR) Anschaffungs- und Herstellungskosten Stand 1.1.2008 Zu-/Abgänge durch Änderung des Konsolidierungskreises Zugänge Abgänge Umbuchungen Währungsanpassungen Stand 31.12.2008 100.442 5.671 – – 6.692 9 – 33 99.397 Kumulierte Abschreibungen Stand 1.1.2008 Zu-/Abgänge durch Änderung des Konsolidierungskreises Zugänge Abgänge Umbuchungen Währungsanpassungen Zuschreibungen Stand 31.12.2008 59.243 700 1.085 – 4.512 – –15 – 56.501 Buchwert Stand 31.12.2008 42.896 Anschaffungs- und Herstellungskosten Stand 1.1.2007 107.906 Zu-/Abgänge durch Änderung des Konsolidierungskreises Zugänge Abgänge Umbuchungen Währungsanpassungen Stand 31.12.2007 – – – 7.608 – 144 100.442 Kumulierte Abschreibungen Stand 1.1.2007 Zu-/Abgänge durch Änderung des Konsolidierungskreises Zugänge Abgänge Umbuchungen Währungsanpassungen Zuschreibungen Stand 31.12.2007 61.435 – 2.111 – 4.336 – 33 – 59.243 Buchwert Stand 31.12.2007 41.199 Geschäftsbericht 2008 153 Investment Properties wurden im Berichtsjahr nicht wertge- Gemeinschaftsunternehmen mindert (Vorjahr Wertminderung in Höhe von 1.938 Tsd. Euro). Im Folgenden werden die wesentlichen anteiligen Posten der Bilanzen und der Gewinn- und Verlustrechnungen der Ge- Zum 31. Dezember 2008 beträgt der beizulegende Zeitwert meinschaftsunternehmen, die nach der Equity-Methode be- der Investment Properties 63.281 Tsd. Euro (Vorjahr 60.354 wertet werden, dargestellt. Tsd. Euro). Er wird nach international anerkannten Bewertungsmethoden ermittelt, wie durch die Ableitung aus dem aktuellen Marktpreis vergleichbarer Immobilien oder die Discounted-Cashflow-Methode. Vom beizulegenden Zeitwert entfallen 30.655 Tsd. Euro (Vorjahr 27.492 Tsd. Euro) auf eine Bewertung durch konzernexterne unabhängige Gutachter. (In Tsd. EUR) Langfristige Vermögenswerte Kurzfristige Vermögenswerte Langfristige Schulden Kurzfristige Schulden Nettovermögen 31.12.2008 1.855.002 785.047 –1.846.447 – 486.656 306.946 31.12.2007 1.770.452 671.522 –1.509.998 – 629.001 302.975 (In Tsd. EUR) Erträge Aufwendungen Jahresergebnis 2008 3.035.678 – 2.767.509 268.169 2007 1.821.062 –1.660.701 160.361 Die Mieterlöse aus als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien beliefen sich im Berichtsjahr auf 2.203 Tsd. Euro (Vorjahr 3.246 Tsd. Euro). Von den direkten betrieblichen Aufwendungen in Höhe von 3.977 Tsd. Euro (Vorjahr 4.941 Tsd. Euro) entfielen 931 Tsd. Euro (Vorjahr 2.110 Tsd. Euro) auf vermietete und 3.046 Tsd. Euro (Vorjahr 2.831 Tsd. Euro) auf nicht verIn dem Ergebnis aus at Equity bewerteten Gemeinschaftsun- mietete Investment Properties. ternehmen sind wie im Vorjahr keine Wertminderungen enthalInvestment Properties unterliegen in Höhe von 3.349 Tsd. ten. Euro (Vorjahr 3.557 Tsd. Euro) Verfügungsbeschränkungen in Form von Grundpfandrechten. 14. At Equity bewertete Finanzanlagen (In Tsd. EUR) At Equity bewertete Gemeinschaftsunternehmen At Equity bewertete assoziierte Unternehmen 31.12.2008 31.12.2007 306.946 302.975 1.361.996 1.668.942 1.159.484 1.462.459 Die wesentlichen Gemeinschaftsunternehmen des HOCHTIEF-Konzerns: Name HOCHTIEF Concessions Flughafen Düsseldorf GmbH Tirana International Airport SHPK Süddeutsche Geothermie-Projekte GmbH & Co. KG Bonaventura Straßenerrichtungs-GmbH Herrentunnel Lübeck GmbH & Co. KG 154 Geschäftsbericht 2008 Beteiligungsquote in Prozent Sitz der Gesellschaft Geschäftstätigkeit Düsseldorf Tirana /Albanien Airport Airport 50 47 Haar bei München Wien /Österreich Lübeck Development Development Development 40 44 50 HOCHTIEF Real Estate Aurelis Asset GmbH Eschborn Development 50 HOCHTIEF Asia Pacific Bac Devco Pty. Ltd. Bayview Noosa Partnership Hassal Street Trust Leighton-Kumagai JV Section 63 Trust Manukau Motorway Sydney / Australien Sydney / Australien Sydney / Australien North Point / Hongkong St. Leonards / Australien Neuseeland Development Development Development Construction Development Construction 33 50 50 55 50 50 Informationen für die Aktionäre Lagebericht Konzernabschluss Assoziierte Unternehmen In dem Ergebnis aus at Equity bewerteten assoziierten Unter- Die folgenden Übersichten zeigen die wesentlichen anteiligen nehmen sind Wertminderungen in Höhe von 35.652 Tsd. Euro Posten der Bilanzen und der Gewinn- und Verlustrechnungen (Vorjahr – Tsd. Euro) enthalten. der at Equity bewerteten assoziierten Unternehmen: Zum 31. Dezember 2008 beträgt der beizulegende Zeitwert (In Tsd. EUR) Vermögenswerte Schulden Nettovermögen 31.12.2008 4.375.994 – 3.013.998 1.361.996 31.12.2007 4.038.970 – 2.879.486 1.159.484 von at Equity bewerteten assoziierten Unternehmen, für die öffentlich notierte Marktpreise existieren, 83.745 Tsd. Euro (Vorjahr 261.935 Tsd. Euro). Zur Besicherung eines langfristigen Darlehens wurden die Anteile an einem assoziierten Unternehmen in Höhe von 699.522 (In Tsd. EUR) Umsatzerlöse Jahresergebnis 2008 1.504.848 2007 696.697 48.832 105.522 Tsd. Euro (Vorjahr 496.005 Tsd. Euro) verpfändet. Die wesentlichen assoziierten Unternehmen des HOCHTIEF-Konzerns: Name HOCHTIEF Concessions Athens International Airport S.A. Budapest Airport Zrt. Flughafen Hamburg GmbH Inversiones de Infrastructura S.A. Sociedad Concesionaria Autopista Vespucio Norte Express S.A. Sociedad Concesionaria Túnel San Cristobal S.A. Beteiligungsquote in Prozent Sitz der Gesellschaft Geschäftstätigkeit Athen / Griechenland Budapest / Ungarn Hamburg Santiago de Chile / Chile Airport Airport Airport Development 27 50 49 45 Santiago de Chile / Chile Development 18 Santiago de Chile / Chile Development 50 Al Habtoor Engineering Enterprises Co. L.L.C. Devine Limited Sedgman Limited Dubai / Vereinigte Arabische Emirate Springwood / Australien Milton / Australien Construction Development Construction 45 45 38 Macmahon Holdings Limited Perth / Australien Construction / Mining 17 HOCHTIEF Asia Pacific Geschäftsbericht 2008 155 15. Übrige Finanzanlagen Die nicht konsolidierten Tochterunternehmen wurden im Ge(In Tsd. EUR) Nicht konsolidierte Tochterunternehmen Übrige Beteiligungen Langfristige Wertpapiere 31.12.2008 31.12.2007 7.012 422.687 359 430.058 12.826 542.482 347 555.655 schäftsjahr in Höhe von 2.421 Tsd. Euro (Vorjahr 1.764 Tsd. Euro), die übrigen Beteiligungen in Höhe von 92.421 Tsd. Euro (Vorjahr 122 Tsd. Euro) wertgemindert. Die übrigen Beteiligungen betreffen mit 351.220 Tsd. Euro (Vorjahr 350.124 Tsd. Euro) Anteile am Flughafen Sydney. Die langfristigen Wertpapiere unterliegen keinen Verfügungsbeschränkungen. Sie gehören zur Kategorie „zur Veräußerung verfügbar“ und werden mit dem beizulegenden Zeitwert bewertet. 16. Finanzforderungen 31.12.2008 langfristig kurzfristig (In Tsd. EUR) Ausleihungen an nicht konsolidierte Tochterunternehmen und an Beteiligungen Finanzforderungen gegenüber nicht konsolidierten Tochterunternehmen Finanzforderungen gegenüber Beteiligungen Zinsabgrenzungen Übrige Finanzforderungen 31.12.2007 langfristig kurzfristig 309.596 19.401 309.674 16.448 208 32.840 – 10.024 352.668 15.303 49.146 6.768 2.695 93.313 320 39.806 – 15.375 365.175 23.356 29.906 6.878 4.706 81.294 Die Ausleihungen an nicht konsolidierte Tochterunternehmen Gegenüber Unternehmen, die nach der Equity-Methode be- und an Beteiligungen enthalten mit 141.063 Tsd. Euro (Vorjahr wertet werden, bestehen Forderungen in Höhe von 403.840 130.274 Tsd. Euro) Ausleihungen im Zusammenhang mit dem Tsd. Euro (Vorjahr 389.097 Tsd. Euro). Erwerb der Anteile am Flughafen Budapest im Jahr 2007 und in Höhe von 167.889 Tsd. Euro (Vorjahr 178.000 Tsd. Euro) In den übrigen Finanzforderungen sind Forderungen aus Fi- Ausleihungen in Verbindung mit der ebenfalls im Vorjahr er- nanzierungsleasing in Höhe von 6.055 Tsd. Euro (Vorjahr folgten Akquisition der aurelis Real Estate. 9.965 Tsd. Euro) enthalten. Diese setzen sich wie folgt zusammen: Forderungen aus Finanzierungsleasing 31.12.2008 (In Tsd. EUR) Fällig bis 1 Jahr Fällig 1 bis 5 Jahre Fällig über 5 Jahre 156 Geschäftsbericht 2008 vertraglich vereinbarte Leasingzahlungen 1.423 4.230 2.255 Abzinsungsbetrag 54 794 1.005 31.12.2007 Barwert 1.369 3.436 1.250 vertraglich vereinbarte Leasingzahlungen 1.432 7.160 5.905 Abzinsungsbetrag 88 1.751 2.693 Barwert 1.344 5.409 3.212 Informationen für die Aktionäre Lagebericht Konzernabschluss 17. Sonstige Forderungen und sonstige Vermögenswerte 31.12.2008 langfristig kurzfristig 5.762 49.312 46.138 – – 42.386 – 25.265 7.623 8.373 – 9.854 – 2.976 36.283 32.795 95.806 170.961 (In Tsd. EUR) Rechnungsabgrenzungsposten Guthaben der Pensionsfonds Ansprüche aus Immobilienverkäufen Ansprüche aus Beteiligungsveräußerungen Forderungen aus Derivaten Forderungen aus Steuern (ohne Ertragsteuern) Versicherungserstattungen Übrige sonstige Vermögenswerte 31.12.2007 langfristig kurzfristig – 36.809 88.981 – – 49.625 – 81.890 157 59.311 – 18.947 – 13.100 41.820 52.001 130.958 311.683 Die Rechnungsabgrenzungsposten ergeben sich durch Versicherungsprämien, Vorauszahlungen für Mieten und Steuern sowie durch Vorauszahlungen für Wartungs- und Serviceleistungen. Des Weiteren sind hier Provisionen enthalten, die die HOCHTIEF-Versicherungsgesellschaften für Vertragsabschlüsse an die Erstversicherer gezahlt haben. Sie werden über die jeweilige Vertragslaufzeit aufgelöst. 18. Latente Steuern Die aktiven und passiven latenten Steuern verteilen sich wie folgt: 31.12.2008 Aktive latente Passive latente Steuern Steuern 66.174 65.233 19.810 123.784 (In Tsd. EUR) Langfristige Vermögenswerte Kurzfristige Vermögenswerte Langfristige Schulden Pensionsrückstellungen Sonstige Rückstellungen Übrige langfristige Schulden Kurzfristige Schulden Sonstige Rückstellungen Übrige kurzfristige Schulden Verlustvorträge Bruttobetrag Saldierung Bilanzausweis 31.12.2007 Aktive latente Passive latente Steuern Steuern 75.314 67.920 18.083 129.356 114.089 29.750 23.748 6.868 80.821 – 74.703 34.624 1.236 – 61.469 – 79.390 47.533 380.494 14.756 395.250 190.513 204.737 559 7.053 284.318 – 284.318 190.513 93.805 94.509 49.826 348.295 13.532 361.827 192.408 169.419 5.369 10.397 274.511 – 274.511 192.408 82.103 Aktive und passive latente Steuern sind je Gesellschaft bezie- Die Realisierung dieser Verlustvorträge ist mit ausreichender hungsweise Organkreis miteinander saldiert worden. Im Brutto- Sicherheit gewährleistet. Auf im Berichtsjahr entstandene betrag der aktiven latenten Steuern von 395.250 Tsd. Euro steuerliche Verluste in Deutschland sind aus Vorsichtsgründen (Vorjahr 361.827 Tsd. Euro) sind folgende aktivierte Steuermin- wie im Vorjahr keine latenten Steuern aktiviert worden. Die Be- derungsansprüche enthalten, die sich aus der erwarteten Nut- träge der körperschaftsteuerlichen und gewerbesteuerlichen zung bestehender Verlustvorträge in Folgejahren ergeben: Verlustvorträge, für die keine latenten Steueransprüche angesetzt wurden, belaufen sich auf 857.704 Tsd. Euro (Vorjahr 695.961 Tsd. Euro) und 908.194 Tsd. Euro (Vorjahr 768.901 (In Tsd. EUR) Körperschaftsteuer (oder vergleichbare ausländische Ertragsteuer) Gewerbesteuer 31.12.2008 31.12.2007 9.770 4.986 14.756 8.546 4.986 13.532 Tsd. Euro). Geschäftsbericht 2008 157 Latente Steuern werden für alle abzugsfähigen temporären Bei dem Saldo aus Forderungen aus PoC und erhaltenen An- Differenzen aktiviert, wenn voraussichtlich künftig steuerpflich- zahlungen in Höhe von 2.132.389 Tsd. Euro (Vorjahr 1.480.871 tiges Einkommen zu deren Realisierung verfügbar sein wird. Tsd. Euro) werden diejenigen kundenspezifischen Fertigungs- Die passiven latenten Steuern in Höhe von brutto 284.318 Tsd. kosten einschließlich Gewinnanteilen die erhaltenen Anzah- Euro (Vorjahr 274.511 Tsd. Euro) sind ausschließlich auf zu ver- lungen übersteigen. Die Summe der aktivisch und passivisch steuernde temporäre Differenzen zurückzuführen, die sich im unter den Forderungen beziehungsweise Verbindlichkeiten Wesentlichen aus der Anpassung an konzerneinheitliche aus PoC ausgewiesenen Herstellungskosten einschließlich IFRS-Bewertungsgrundsätze ergeben. Gewinnanteilen für Fertigungsaufträge beläuft sich auf 4.106.921 aufträge ausgewiesen, bei denen die angefallenen Herstellungs- Tsd. Euro (Vorjahr 3.241.742 Tsd. Euro). Gemäß IAS 23 wurden Im Berichtsjahr sind –26.388 Tsd. Euro (Vorjahr 4.555 Tsd. Fremdkapitalkosten in Höhe von 10.323 Tsd. Euro (Vorjahr – Tsd. Euro) latente Steuern aus der Umrechnung ausländischer Ab- Euro) aktiviert. Dieser Wert ist in den Forderungen aus PoC ent- schlüsse und 54.292 Tsd. Euro (Vorjahr – 9.001 Tsd. Euro) aus halten. Bei der Ermittlung der Fremdkapitalkosten wurden Zins- der erfolgsneutralen Bewertung von originären und derivativen sätze zwischen 4,49 und 9,5 Prozent zugrunde gelegt. Im Ge- Finanzinstrumenten erfolgsneutral im Eigenkapital erfasst wor- schäftsjahr wurden insgesamt 2.639.068 Tsd. Euro (Vorjahr den. Aus versicherungsmathematischen Gewinnen und Ver- 2.318.540 Tsd. Euro) erhaltene Anzahlungen bei den Forde- lusten sowie aus Vermögenswertbegrenzungen wurden 30.865 rungen beziehungsweise Verbindlichkeiten aus PoC verrechnet. Tsd. Euro (Vorjahr – 19.487 Tsd. Euro) erfolgsneutral mit dem Eigenkapital verrechnet. Zum Bilanzstichtag betrug der er- Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen enthalten folgsneutral im Eigenkapital erfasste Bestand der latenten vertragliche Einbehalte in Höhe von 502.763 Tsd. Euro (Vorjahr Steuern aus der erfolgsneutralen Bewertung von Finanzinstru- 423.873 Tsd. Euro). menten 35.440 Tsd. Euro (Vorjahr – 18.852 Tsd. Euro) und aus versicherungsmathematischen Gewinnen und Verlusten sowie Unter den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen aus- aus Vermögenswertbegrenzungen 73.876 Tsd. Euro (Vorjahr gewiesene Immobilien aus Projektentwicklungen unterliegen in 43.011 Tsd. Euro). Höhe von 672.130 Tsd. Euro (Vorjahr 196.135 Tsd. Euro) Verfügungsbeschränkungen. 19. Vorräte Gegenüber Unternehmen, die nach der Equity-Methode be(In Tsd. EUR) Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe, Ersatzteile Unfertige Leistungen Fertige Erzeugnisse Geleistete Anzahlungen 31.12.2008 31.12.2007 99.568 3.960 3.130 24.486 131.144 84.032 5.219 4.924 25.913 120.088 wertet werden, bestehen Forderungen in Höhe von 4.273 Tsd. Euro (Vorjahr 1.028 Tsd. Euro). 21. Ertragsteueransprüche Bei den Ertragsteueransprüchen in Höhe von 65.320 Tsd. Euro (Vorjahr 26.144 Tsd. Euro) handelt es sich um Forderungen gegenüber in- und ausländischen Finanzbehörden. Die Vorräte unterliegen keinen Verfügungsbeschränkungen. 22. Wertpapiere Bei den kurzfristigen Wertpapieren in Höhe von 809.396 Tsd. 20. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Euro (Vorjahr 766.384 Tsd. Euro) handelt es sich im Wesentlichen um in Spezialfonds gehaltene Wertpapiere sowie fest- (In Tsd. EUR) Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Percentage of Completion (PoC) erhaltene Anzahlungen an Arbeitsgemeinschaften Übrige gegenüber nicht konsolidierten Tochterunternehmen gegenüber Beteiligungen 31.12.2008 31.12.2007 verzinsliche Titel mit einer Restlaufzeit bei Erwerb von mehr als drei Monaten, für die keine dauerhafte Halteabsicht besteht. 3.417.050 –1.284.661 2.132.389 155.092 2.335.628 4.623.109 2.510.041 –1.029.170 1.480.871 163.155 2.011.956 3.655.982 13.050 7.137 4.643.296 31.666 3.518 3.691.166 Die kurzfristigen Wertpapiere gehören ausschließlich zur Kategorie „zur Veräußerung verfügbar“. Die Bewertung erfolgt zu beizulegenden Zeitwerten, wodurch sich der Bilanzansatz um 91.577 Tsd. Euro vermindert hat (Vorjahr Erhöhung um 5.852 Tsd. Euro). Die kurzfristigen Wertpapiere sind in Höhe von 33.876 Tsd. Euro (Vorjahr 36.198 Tsd. Euro) als Sicherheiten für die vertragsgemäße Durchführung von Bauarbeiten, für erhaltene Anzahlungen sowie für die Ansprüche von Mitarbeitern aus Altersteilzeit verpfändet. 158 Geschäftsbericht 2008 Informationen für die Aktionäre Lagebericht Konzernabschluss 23. Flüssige Mittel Ermächtigung zum Aktienrückkauf: Flüssige Mittel in Höhe von 1.787.713 Tsd. Euro (Vorjahr 1.402.527 Tsd. Euro) bestehen als Kassenbestände, als Gut- Durch Beschluss der Hauptversammlung vom 8. Mai 2008 ist haben bei Kreditinstituten sowie als kurzfristig veräußerbare die Gesellschaft gemäß § 71 Abs. 1 Nr. 8 AktG ermächtigt Wertpapiere mit einer Restlaufzeit bei Erwerb von bis zu drei worden, eigene Aktien zu erwerben. Diese Ermächtigung gilt Monaten. Die flüssigen Mittel unterliegen Verfügungsbe- bis zum 7. November 2009. Sie ist insgesamt auf einen Anteil von schränkungen in Höhe von 1.364 Tsd. Euro (Vorjahr 2.119 Tsd. zehn Prozent des im Zeitpunkt der Beschlussfassung der Euro). Hauptversammlung bestehenden Grundkapitals beschränkt, wobei eigene Aktien in einem Umfang von höchstens fünf Pro- 24. Eigenkapital zent des im Zeitpunkt der Beschlussfassung der Hauptver- Die Entwicklung des Konzern-Eigenkapitals ist auf Seite 130 sammlung bestehenden Grundkapitals durch den Einsatz von dargestellt. Call-Optionen erworben werden dürfen. Die Ermächtigung kann unmittelbar durch die Gesellschaft oder durch von der Das gezeichnete Kapital der HOCHTIEF Aktiengesellschaft in Gesellschaft beauftragte Dritte ausgeübt werden und erlaubt Höhe von 179.200 Tsd. Euro ist unverändert eingeteilt in den Erwerb eigener Aktien im ganzen Umfang oder in Teilbe- 70 000 000 nennwertlose Stückaktien. Der auf die einzelne Ak- trägen sowie den einmaligen oder mehrmaligen Erwerb. Der tie entfallende anteilige Betrag des Grundkapitals beträgt 2,56 Erwerb eigener Aktien kann über die Börse oder mittels eines Euro. an sämtliche Aktionäre gerichteten öffentlichen Kaufangebots oder durch die Ausgabe von Andienungsrechten an die Aktio- Die Kapitalrücklage enthält das Aufgeld aus der Ausgabe von näre oder durch den Einsatz von Call-Optionen erfolgen. Die Aktien durch die HOCHTIEF Aktiengesellschaft. Bedingungen für den Erwerb werden im Beschluss weiter spezifiziert. Dem Vorstand sind keine Beschränkungen, die Stimmrechte oder die Übertragung von Aktien betreffen, bekannt. Der Vorstand ist durch den Beschluss der Hauptversammlung vom 8. Mai 2008 ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichts- Aktien mit Sonderrechten, die Kontrollbefugnisse verleihen, rats bei einer Veräußerung erworbener eigener Aktien durch existieren nicht. Es ist dem Vorstand nicht bekannt, dass Ar- ein Angebot an alle Aktionäre den Inhabern der von der Ge- beitnehmer am Kapital beteiligt sind und ihre Kontrollrechte sellschaft oder einem ihrer nachgeordneten Konzernunterneh- nicht unmittelbar ausüben. men eventuell ausgegebenen Options- und/oder Wandelanleihen ein Bezugsrecht auf die Aktien zu gewähren. Der Vorstand Gesetzliche Vorschriften über die Ernennung und Abberufung ist weiter ermächtigt, erworbene eigene Aktien mit Zustim- der Mitglieder des Vorstands und über die Änderung der Sat- mung des Aufsichtsrats in anderer Weise als über die Börse zung finden sich in den §§ 84, 85 AktG beziehungsweise §§ 179, oder durch ein Angebot an sämtliche Aktionäre zu veräußern, 133 AktG. Nach § 7 Abs. 1 der Satzung besteht der Vorstand wenn die Aktien gegen Barzahlung zu einem Preis veräußert mindestens aus drei Personen. § 23 Abs. 1 der Satzung be- werden, der den Börsenkurs von Aktien der Gesellschaft glei- stimmt, dass die Beschlüsse der Hauptversammlung mit ein- cher Ausstattung zum Zeitpunkt der Veräußerung nicht we- facher Mehrheit der abgegebenen Stimmen gefasst werden, sentlich unterschreitet. sofern nicht das Gesetz zwingend etwas anderes bestimmt. Soweit das Gesetz außer der Stimmenmehrheit eine Mehrheit Der Vorstand der HOCHTIEF Aktiengesellschaft ist ferner un- des bei der Beschlussfassung vertretenen Kapitals verlangt, ter den nachstehenden Voraussetzungen ermächtigt, erwor- genügt nach § 23 Abs. 3 der Satzung die einfache Mehrheit, bene eigene Aktien mit Zustimmung des Aufsichtsrats Dritten sofern nicht zwingend eine andere Mehrheit vorgeschrieben ist. in anderer Weise als über die Börse oder mittels Angebot an sämtliche Aktionäre anzubieten und zu übertragen. Dies kann Der Vorstand ist gemäß § 4 Abs. 5 der Satzung ermächtigt, im Rahmen des Erwerbs von Unternehmen oder Beteiligungen das Grundkapital bis zum 17. Mai 2010 mit Zustimmung des daran oder von Unternehmensteilen oder im Rahmen von Un- Aufsichtsrats durch Ausgabe neuer, auf den Inhaber lautender ternehmenszusammenschlüssen geschehen. Dies ist außer- Stückaktien gegen Bar- und /oder Sacheinlagen einmal oder dem zulässig zur Einführung von Aktien der Gesellschaft an mehrmals um bis zu insgesamt 53.760 Tsd. Euro zu erhöhen ausländischen Börsen, an denen sie bisher nicht zum Handel (genehmigtes Kapital I). Die weiteren Einzelheiten ergeben sich zugelassen sind. Außerdem dürfen die Aktien Personen zum aus der vorgenannten Satzungsbestimmung. Erwerb angeboten werden, die im Arbeitsverhältnis zu der Gesellschaft oder einem mit ihr verbundenen Unternehmen ste- Das Grundkapital der Gesellschaft ist gemäß § 4 Abs. 4 der hen oder standen. Außerdem dürfen die Aktien den Inhabern Satzung um bis zu 38.400 Tsd. Euro, eingeteilt in bis zu Stück der von der Gesellschaft oder einem nachgeordneten Kon- 15 000 000 auf den Inhaber lautende Stückaktien, bedingt er- zernunternehmen der Gesellschaft gemäß der Ermächtigung höht (bedingtes Kapital). Die Einzelheiten ergeben sich aus der durch die Hauptversammlung vom 18. Mai 2005 (TOP 10) be- vorgenannten Satzungsbestimmung. gebenen Options- und /oder Wandelanleihen bei Ausübung ih- Geschäftsbericht 2008 159 rer Options- und/oder Wandlungsrechte und/oder -pflichten Die „erfolgsneutralen Eigenkapitalveränderungen“ stellen ei- gewährt werden. nen Bestandteil der Gewinnrücklagen dar. Erfasst werden dort die erfolgsneutralen Änderungen des beizulegenden Zeit- Das gesetzliche Bezugsrecht der Aktionäre auf diese eigenen werts aus zur Veräußerung verfügbaren Finanzinstrumenten Aktien wird gemäß §§ 71 Abs. 1 Nr. 8, 186 Abs. 3 und 4 AktG und aus Cashflow-Hedges sowie Währungsdifferenzen aus insoweit ausgeschlossen, wie diese Aktien gemäß der vor- der Umrechnung von ausländischen Abschlüssen. Des Wei- stehenden Ermächtigung verwendet werden. teren beinhalten die „erfolgsneutralen Eigenkapitalveränderungen“ alle versicherungsmathematischen Gewinne und Weiterhin wird der Vorstand ermächtigt, die erworbenen eige- Verluste aus leistungsorientierten Pensionsplänen und Ver- nen Aktien mit Zustimmung des Aufsichtsrats einzuziehen, mögenswertbegrenzungen gemäß IAS 19.58. ohne dass die Einziehung und ihre Durchführung eines weiteren Hauptversammlungsbeschlusses bedürfen. Die Veränderungen bei der Entwicklung der „erfolgsneutralen Eigenkapitalveränderungen“ betreffen mit – 88.734 Tsd. Euro Die Bedingungen der Bezugsrechtsgewährung, Veräußerung, (Vorjahr 70.540 Tsd. Euro) erfolgsneutral erfasste Wertände- Übertragung beziehungsweise Einziehung der eigenen Aktien rungen originärer und mit – 132.313 Tsd. Euro (Vorjahr 33.044 werden in dem Beschluss der Hauptversammlung weiter spe- Tsd. Euro) erfolgsneutral erfasste Wertänderungen derivativer zifiziert. Finanzinstrumente. Weiterhin sind hier mit – 35.400 Tsd. Euro (Vorjahr –54.851 Tsd. Euro) Unterschiede aus der Währungs- Zum 31. Dezember 2008 ergibt sich für die HOCHTIEF Akti- umrechnung sowie mit – 54.317 Tsd. Euro (Vorjahr 44.050 Tsd. engesellschaft ein Bestand an eigenen Aktien im Sinne von Euro) versicherungsmathematische Gewinne und Verluste so- § 160 Abs. 1 Nr. 2 AktG von insgesamt 3 499 753 Stück. Die- wie Vermögenswertbegrenzungen gemäß IAS 19.58 enthalten. se Aktien wurden im Laufe des Geschäftsjahres erworben. Der auf diese eigenen Aktien entfallende Betrag des Grund- Zum Bilanzstichtag betragen die erfolgsneutral erfassten Wert- kapitals beträgt 8.959.368 Euro (4,9996 Prozent des Grund- änderungen originärer Finanzinstrumente – 2.251 Tsd. Euro kapitals). (Vorjahr 86.483 Tsd. Euro) beziehungsweise derivativer Finanzinstrumente – 99.974 Tsd. Euro (Vorjahr 32.339 Tsd. Euro). Im Einzelnen: 53 000 eigene Aktien wurden im Januar 2008 zu einem Preis Der Bilanzgewinn der HOCHTIEF Aktiengesellschaft und der von insgesamt 3.488.163 Euro (Durchschnittskurs 65,81 Bilanzgewinn des Konzerns sind identisch. Euro je Aktie) erworben, um sie Personen, die im Arbeitsverhältnis zur Gesellschaft oder einem mit ihr verbundenen Die im Geschäftsjahr ausgeschüttete Dividende betrug 90.931 Unternehmen stehen, zum Erwerb anzubieten. Der auf diese Tsd. Euro (Vorjahr 72.445 Tsd. Euro). Aktien entfallende Betrag des Grundkapitals beträgt 135.680 Euro (0,08 Prozent des Grundkapitals). Die Anteile anderer Gesellschafter in Höhe von 895.151 Tsd. Euro (Vorjahr 703.100 Tsd. Euro) ergeben sich aus Dritten zu- 3 468 000 eigene Aktien wurden im Rahmen des am 21. Ok to- stehenden Anteilen am Eigenkapital von einbezogenen Kon- ber 2008 beschlossenen Aktienrückkaufprogramms in der zerngesellschaften; sie betreffen im Wesentlichen die Leighton- Zeit vom 23. Oktober bis zum 5. Dezember 2008 zu einem Gruppe und die Flughafengesellschaften. Preis von insgesamt 90.023.514 Euro (Durchschnittskurs 160 Geschäftsbericht 2008 25,96 Euro je Aktie) für die in dem Ermächtigungsbeschluss 25. Aktienbasierte Vergütungen der Hauptversammlung vom 8. Mai 2008 vorgesehenen Zwe- Während des Berichtsjahres bestanden folgende konzernweite cke erworben. Der auf diese Aktien entfallende Betrag des aktienbasierte Vergütungssysteme für Führungskräfte der Grundkapitals beträgt 8.878.080 Euro (4,95 Prozent des HOCHTIEF Aktiengesellschaft und nachgeordneter verbun- Grundkapitals). dener Unternehmen: 21 247 eigene Aktien wurden im Juli 2008 an Personen, die Long-Term-Incentive-Plan 2003 im Arbeitsverhältnis zu der Gesellschaft oder einem mit ihr Im Geschäftsjahr 2003 wurde für obere Führungskräfte der verbundenen Unternehmen stehen, veräußert. Davon wur- HOCHTIEF Aktiengesellschaft und nachgeordneter verbun- den 11 754 eigene Aktien zu einem Preis von 50,94 Euro je dener Unternehmen sowie für die Mitglieder des Vorstands Aktie und 9 493 eigene Aktien zu 53,94 Euro je Aktie veräu- auf Basis eines Beschlusses des Aufsichtsrats ein Long-Term- ßert. Der auf diese Aktien entfallende Betrag des Grundkapi- Incentive-Plan 2003 (LTIP 2003) durch die Ausgabe von tals beträgt 54.392 Euro (0,03 Prozent des Grundkapitals). Stock-Appreciation-Rights (SAR) aufgelegt. Informationen für die Aktionäre Lagebericht Konzernabschluss Da der LTIP 2003 mit einer Wartezeit von zwei Jahren und Top-Executive-Retention-Plan 2004 einem anschließenden Ausübungszeitraum von drei Jahren Im Zusammenhang mit der Veräußerung ihrer Beteiligung an aufgelegt wurde, endete der Plan im Berichtsjahr 2008. der HOCHTIEF Aktiengesellschaft durch die RWE Aktiengesellschaft wurde im Geschäftsjahr 2004 für ausgewählte Füh- Die SAR konnten nur ausgeübt werden, wenn der zehntägige rungskräfte und für die Mitglieder des Vorstands auf Basis Durchschnitt der Börsenschlusskurse der HOCHTIEF-Aktie eines Beschlusses des Aufsichtsrats ein Top-Executive-Re- bis zum Ausübungstag im Vergleich zum Ausgabepreis an tention-Plan 2004 (TERP 2004) eingeführt. Damit sollen die mindestens zehn aufeinanderfolgenden Börsenhandelstagen Führungskräfte über die bereits bestehenden Maßnahmen eine bessere Kursperformance aufwies als der CDAX-Con- hinaus an das Unternehmen gebunden und ihr Know-how struction-Preisindex, gemessen als zehntägiger Durchschnitt dadurch gesichert werden. Dieser Plan basiert ebenfalls auf der Schlusskurse im Vergleich zum Basispreis dieses Index Stock-Appreciation-Rights (SAR). (relative Erfolgshürde), und zusätzlich der Börsenschlusskurs der HOCHTIEF-Aktie am letzten Börsenhandelstag vor dem Da die ausgegebenen SAR in drei Tranchen zugewachsen Ausübungstag den Ausgabepreis um mindestens zehn Prozent sind, lag die Wartezeit zwischen zwei und vier Jahren. Der überstieg (absolute Erfolgshürde). Die relative Erfolgshürde Ausübungszeitraum liegt – abhängig von der jeweiligen Tran- brauchte nicht erfüllt zu werden, wenn nach Ablauf der War- che – zwischen drei und fünf Jahren. tezeit der HOCHTIEF-Durchschnittsbörsenkurs an zehn aufeinanderfolgenden Börsenhandelstagen den Ausgabepreis Die SAR können nur ausgeübt werden, wenn der zehntägige um mindestens 20 Prozent überstiegen hat. Durchschnitt (arithmetisches Mittel) der Börsenschlusskurse der HOCHTIEF-Aktie der zehn dem Ausübungstag vorange- Die SAR konnten bei Erreichen der genannten Erfolgsziele nach henden Börsenhandelstage im Vergleich zum Ausgabepreis Ablauf der Wartezeit bis auf kurze Sperrfristen vor Bekannt- eine bessere Kursperformance (Steigerung) aufweist als der gabe von Unternehmensdaten täglich ausgeübt werden. Die MDAX, gemessen als zehntägiger Durchschnitt der Schlusskurse Anzahl der ausübbaren SAR richtete sich danach, welche Stei- derselben zehn dem Ausübungstag vorangehenden Börsen- gerung der HOCHTIEF-Durchschnittsbörsenkurs gegenüber handelstage im Vergleich zum Basispreis dieses Index (relative dem Ausgabepreis an zehn aufeinanderfolgenden Börsenhan- Erfolgshürde), und zusätzlich der Börsenschlusskurs der delstagen erreicht hatte. Die SAR konnten bei einer Steige- HOCHTIEF-Aktie am letzten Börsenhandelstag vor dem Aus- rung von 20 Prozent insgesamt, bei einer Steigerung von 15 übungstag den Ausgabepreis um mindestens 25 Prozent über- Prozent zu 60 Prozent und bei einer Steigerung von zehn Pro- steigt (absolute Erfolgshürde). Die relative Erfolgshürde braucht zent zu 25 Prozent ausgeübt werden. Nach Ausübung der nicht erfüllt zu werden, wenn nach Ablauf der Wartezeit der SAR wurde von der gewährenden Gesellschaft der Unter- HOCHTIEF-Durchschnittsbörsenkurs der zehn dem Ausübungs- schiedsbetrag zwischen dem aktuellen Börsenkurs und dem tag vorangehenden Börsenhandelstage den Ausgabepreis um Ausgabepreis ausgezahlt. Der Unterschiedsbetrag war auf mindestens 30 Prozent überstiegen hat. 100 Prozent des Ausgabepreises begrenzt. Die SAR können bei Erreichen der genannten Erfolgsziele nach Long-Term-Incentive-Plan 2004 Ablauf der Wartezeit bis auf kurze Sperrfristen vor Bekannt- Im Geschäftsjahr 2004 wurde für obere Führungskräfte der gabe von Unternehmensdaten täglich ausgeübt werden. Die HOCHTIEF Aktiengesellschaft und nachgeordneter verbundener Anzahl der ausübbaren SAR richtet sich danach, welche Stei- Unternehmen sowie für die Mitglieder des Vorstands auf Basis gerung der HOCHTIEF-Durchschnittsbörsenkurs gegenüber eines Beschlusses des Aufsichtsrats ein Long-Term-Incentive- dem Ausgabepreis innerhalb des Ausübungszeitraums der je- Plan 2004 (LTIP 2004) aufgelegt. Die Planbedingungen unter- weiligen Tranche an zehn aufeinanderfolgenden Börsenhan- scheiden sich nur in Bezug auf die nachfolgend beschriebene delstagen erreicht hat. Die SAR können bei einer Steigerung relative Erfolgshürde von den Planbedingungen des LTIP 2003. von 35 Prozent insgesamt, bei einer Steigerung von 30 Prozent zu 60 Prozent und bei einer Steigerung von 25 Prozent zu Die SAR können nur ausgeübt werden, wenn der zehntägige 25 Prozent ausgeübt werden. Nach Ausübung der SAR zahlt Durchschnitt der Börsenschlusskurse der HOCHTIEF-Aktie die gewährende Gesellschaft den Unterschiedsbetrag zwi- bis zum Ausübungstag im Vergleich zum Ausgabepreis an schen dem aktuellen Börsenkurs und dem Ausgabepreis aus. mindestens zehn aufeinanderfolgenden Börsenhandelstagen Während des Ausübungszeitraums ist die Höhe des Unter- eine bessere Kursperformance aufweist als der MDAX, ge- schiedsbetrags in Abhängigkeit von dem Ausübungstermin messen als zehntägiger Durchschnitt der Schlusskurse im unterschiedlich und so zeitabhängig auf einen Bruchteil des Vergleich zum Basispreis dieses Index. maximal möglichen Unterschiedsbetrags beschränkt (Kappungsgrenzen). Am Ende der Laufzeit ist der Unterschiedsbetrag auf 100 Prozent des Ausgabepreises begrenzt. Geschäftsbericht 2008 161 Long-Term-Incentive-Plan 2005 auf Basis eines Beschlusses des Aufsichtsrats ein Long-Term- Im Geschäftsjahr 2005 wurde für obere Führungskräfte der Incentive-Plan 2007 (LTIP 2007) aufgelegt. Die Planbedin- HOCHTIEF Aktiengesellschaft und nachgeordneter verbun- gungen unterscheiden sich bis auf unwesentliche Detailrege- dener Unternehmen sowie für die Mitglieder des Vorstands lungen nicht von den Planbedingungen des LTIP 2006. auf Basis eines Beschlusses des Aufsichtsrats ein Long-TermIncentive-Plan 2005 (LTIP 2005) aufgelegt. Die Planbedin- Long-Term-Incentive-Plan 2008 gungen unterscheiden sich im Wesentlichen nur in Bezug auf Der für 2008 zur Ausgabe vorgesehene Long-Term-Incentive- die nachfolgend beschriebene absolute Erfolgshürde von den Plan wurde bereits im November 2007 für obere Führungs- Planbedingungen des LTIP 2004. kräfte der HOCHTIEF Aktiengesellschaft und nachgeordneter Die SAR können nur ausgeübt werden, wenn die Kapitalrendite stands auf Basis eines Beschlusses des Aufsichtsrats als RONA (Return on Net Assets) gemäß dem zuletzt gebilligten Long-Term-Incentive-Plan 2008 (LTIP 2008) aufgelegt. Die Konzernabschluss mindestens zehn Prozent beträgt. Bei Er- Planbedingungen unterscheiden sich nicht von den Planbe- reichen der Erfolgsziele können die SAR unter Berücksichti- dingungen des LTIP 2007. Die Laufzeit des Plans wurde im gung der Sperrfristen vollständig ausgeübt werden. Vergleich zu den früheren Plänen so verlängert, dass die Aus- verbundener Unternehmen sowie für die Mitglieder des Vor- übungssystematik trotz der vorgezogenen Ausgabe nicht verLong-Term-Incentive-Plan 2006 ändert wird. Im Geschäftsjahr 2006 wurde für obere Führungskräfte der HOCHTIEF Aktiengesellschaft und nachgeordneter verbun- Retention-Stock-Awards 2008 dener Unternehmen sowie für die Mitglieder des Vorstands Der Personalausschuss hat im Mai 2008 die Auflage eines aus auf Basis eines Beschlusses des Aufsichtsrats ein Long-Term- drei Tranchen bestehenden und insgesamt über einen Zeit- Incentive-Plan 2006 (LTIP 2006) aufgelegt. Dieser sieht neben raum von sieben Jahren laufenden Retention-Stock-Award- der Gewährung von Stock-Appreciation-Rights (SAR) die Aus- Plans (RSA 2008) für die Mitglieder des Vorstands auf der gabe sogenannter Stock-Awards vor. Basis des LTIP 2008 (Stock-Awards) beschlossen und die erste Tranche gewährt. Die Planbedingungen der ersten Die Planbedingungen für die Gewährung der SAR unterschei- Tranche unterscheiden sich vom LTIP 2008 nur in Bezug auf den sich im Wesentlichen nur in zwei Punkten von den Plan- die Kappungsgrenze, die bei der ersten Tranche des RSA bedingungen des vorausgegangenen LTIP 2005: 2008 bei 160 Euro pro Stock-Award liegt. 1. Die relative Erfolgshürde braucht nicht erfüllt zu werden, wenn nach Ablauf der Wartezeit der HOCHTIEF-Durch- Top-Executive-Retention-Plan 2008 schnittsbörsenkurs an zehn aufeinanderfolgenden Börsen- Der Vorstand hat darüber hinaus im Juni 2008 für ausgewähl- handelstagen den Ausgabepreis um mindestens zehn Pro- te Führungskräfte die Auflage eines Top-Executive-Retention- zent überstiegen hat. Plans (TERP 2008) beschlossen. 2. Der Gewinn ist auf 50 Prozent des Ausgabepreises begrenzt. Auch dieser Plan basiert auf Stock-Awards und besteht aus drei Tranchen. Im Berichtsjahr wurde nur die erste Tranche Bei Erreichen der Erfolgsziele können die SAR nach Ablauf gewährt. der Wartezeit unter Berücksichtigung der Sperrfristen vollständig ausgeübt werden. Die Laufzeit des Plans beträgt insgesamt zehn Jahre. Die Wartezeit liegt nach Zuteilung der jeweiligen Tranche bei drei Die Planbedingungen für die Ausgabe der Stock-Awards Jahren. Der Ausübungszeitraum liegt – abhängig von der je- sehen vor, dass die Berechtigten nach Ablauf der Wartezeit weiligen Tranche – zwischen fünf und sieben Jahren. von drei Jahren innerhalb eines Ausübungszeitraums von zwei Jahren bei Ausübung für jeden Stock-Award nach Wahl der Die Planbedingungen sehen vor, dass die Berechtigten für je- HOCHTIEF Aktiengesellschaft eine HOCHTIEF-Aktie oder den Stock-Award nach Ablauf der jeweiligen Wartezeit und einen Barausgleich in Höhe des Börsenschlusskurses der nach Wahl der HOCHTIEF Aktiengesellschaft eine HOCHTIEF- HOCHTIEF-Aktie des letzten Börsenhandelstags vor dem Aktie oder einen Barausgleich in Höhe des Börsenschluss- Ausübungstag erhalten. Der Gewinn pro Stock-Award ist auf kurses der HOCHTIEF-Aktie des letzten Börsenhandelstags 150 Prozent des Börsenschlusskurses vom Vortag des Aus- vor dem Übertragungstag erhalten. Der Gewinn ist in den ein- gabetags begrenzt. zelnen Jahren des Ausübungszeitraums auf eine Kappungsgrenze beschränkt. Diese Kappungsgrenze steigt jährlich an Long-Term-Incentive-Plan 2007 und ist am Ende der Laufzeit auf einen Maximalgewinn be- Im Geschäftsjahr 2007 wurde für obere Führungskräfte der grenzt. Der Maximalgewinn wurde für die erste Tranche auf HOCHTIEF Aktiengesellschaft und nachgeordneter verbun- 160 Euro pro Stock-Award festgelegt. dener Unternehmen sowie für die Mitglieder des Vorstands 162 Geschäftsbericht 2008 Informationen für die Aktionäre Lagebericht Konzernabschluss Sonstiges Die Ausübungsbedingungen aller aufgelegten Pläne sehen vor, dass bei Ausübung der SAR oder Stock-Awards – und bei Vorliegen aller anderen hierzu erforderlichen Voraussetzungen – die HOCHTIEF Aktiengesellschaft grundsätzlich ein Wahlrecht hat, anstelle der Auszahlung des Gewinns auch HOCHTIEFAktien zu liefern. Soweit die Bezugsberechtigten nicht bei der HOCHTIEF Aktiengesellschaft beschäftigt sind, werden die mit der Ausübung entstehenden Aufwendungen durch das jeweilige verbundene Unternehmen getragen. Für die Pläne sind bislang die folgenden Stückzahlen an SAR beziehungsweise Stock-Awards ausgegeben worden, verfallen oder ausgeübt worden: LTIP 2003 LTIP 2004 TERP 2004 LTIP 2005 LTIP 2006 – SAR LTIP 2006 – Stock-Awards LTIP 2007 – SAR LTIP 2007 – Stock-Awards LTIP 2008 – SAR LTIP 2008 – Stock-Awards RSA 2008 erste Tranche TERP 2008 erste Tranche Ursprünglich ausgegeben 1 010 900 1 055 900 1 853 901 885 150 445 774 165 243 430 450 110 650 41 250 26 950 122 012 130 900 Stand 31.12.2007 6 600 10 000 1 711 739 2 700 434 307 158 451 423 100 109 100 41 250 26 950 – – 2008 neu gewährt – – – – – – – – 263 325 75 035 122 012 130 900 2008 verfallen 6 600 – – – 2 233 2 992 15 100 4 450 8 180 2 425 – 4 800 2008 ausgeübt – – 568 193 – 432 074 – – – – – – – Stand 31.12.2008 – 10 000 1 143 546 2 700 – 155 459 408 000 104 650 296 395 99 560 122 012 126 100 Für die vorstehend genannten aktienbasierten Vergütungsplä- Leistungsorientierte Versorgungspläne entfallen im Wesent- ne waren zum Bilanzstichtag Rückstellungen in Höhe von lichen auf die HOCHTIEF Aktiengesellschaft und ihre inlän- 25.256 Tsd. Euro (Vorjahr 54.513 Tsd. Euro) passiviert. Der dischen Tochtergesellschaften sowie auf die Turner-Gruppe Gesamtertrag für die genannten Pläne betrug im Berichtsjahr (Zusagen bis zum 31. Dezember 2003). Seit dem 1. Januar 12.209 Tsd. Euro (Vorjahr Gesamtaufwand in Höhe von 2000 setzt sich die betriebliche Altersversorgung im inländischen 31.209 Tsd. Euro). Der innere Wert der zum Ende der Be- HOCHTIEF-Konzern aus einer firmenfinanzierten Basisversor- richtsperiode ausübbaren SAR belief sich auf 3.999 Tsd. Euro gung in Form eines beitragsorientierten Bausteinsystems und (Vorjahr 7.487 Tsd. Euro). einer unternehmenserfolgsabhängigen Aufbauversorgung zusammen. Nach IAS 19 werden diese Zusagen als Leistungs- 26. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche zusagen eingestuft. Der Rentenbaustein für die Basisversor- Verpflichtungen gung hängt ab vom Einkommen und vom Lebensalter des Die betriebliche Altersversorgung erfolgt im Konzern sowohl Beschäftigten („Verrentungsfaktor“) sowie von einem allgemei- beitrags- als auch leistungsorientiert. Bei den beitragsorien- nen Versorgungsbeitrag, der durch HOCHTIEF alle drei Jahre tierten Altersversorgungssystemen („defined contribution geprüft wird. Der Rentenbaustein für die Aufbauversorgung ist plans“) zahlt das Unternehmen aufgrund gesetzlicher oder abhängig von der Entwicklung des Ergebnisses nach Steuern vertraglicher Bestimmungen beziehungsweise auf freiwilliger gemäß IFRS. Hieraus können bis 20 Prozent der Basisversor- Basis Beiträge an staatliche oder private Rentenversiche- gung zusätzlich erzielt werden. Die bis zum 31. Dezember rungsträger. Über die Entrichtung von Beitragszahlungen 1999 geltende Versorgungsregelung sah tarifabhängige Leis- hinaus besteht für das Unternehmen keine weitere Leistungs- tungsgruppenbeträge vor. Diese wurden in Form von „Initial- verpflichtung. Bei leistungsorientierten Versorgungsplänen bausteinen“ in das neue Versorgungssystem integriert. Die („defined benefit plans“) besteht die Verpflichtung des Unter- Leistung umfasst eine Altersrente, eine Invalidenrente sowie nehmens darin, zugesagte Leistungen an aktive und frühere eine Hinterbliebenenrente. Mitarbeiter zu erbringen, wobei zwischen rückstellungs- und extern finanzierten Versorgungssystemen unterschieden wird. Turner ist zum 1. Januar 2004 von leistungs- zu beitragsorientierten Versorgungsplänen übergegangen. Dabei werden in Abhängigkeit von der Betriebszugehörigkeit und vom Gehalts- Geschäftsbericht 2008 163 niveau zwischen drei und sechs Prozent des Gehalts an einen zierung von Pensionszahlungen bei der HOCHTIEF Aktienge- externen Versorgungsträger gezahlt. Zusätzlich haben die Tur- sellschaft. In den Geschäftsjahren 2005 bis 2007 wurde ner-Mitarbeiter die Möglichkeit, im Rahmen eines „401 (k) dieses Modell auf alle wesentlichen inländischen Konzernge- Plans“ bis zu fünf Prozent ihres Gehalts in einen Investment- sellschaften erweitert. Die übertragenen Vermögenswerte fonds einzuzahlen. Turner stockt die Gehaltsumwandlung je werden treuhänderisch durch den HOCHTIEF Pension Trust nach Betriebszugehörigkeit um bis zu 100 Prozent auf. Teil- e. V. verwaltet und dienen ausschließlich der Finanzierung der nahmeberechtigt sind Mitarbeiter ab einer Betriebszugehörig- Pensionsverpflichtungen. Übertragene Barmittel werden am keit von drei Jahren. Für die Bemessung der Beiträge wird im Kapitalmarkt nach Maßgabe der im Treuhandvertrag verein- Geschäftsjahr 2009 maximal ein Gehalt in Höhe von 245 Tsd. barten Anlagegrundsätze investiert. Die zum 31. Dezember US-Dollar berücksichtigt. Die Einzahlungen sind steuerlich be- 2003 eingestellten leistungsorientierten Pensionspläne der günstigt; das Risiko der Investmententwicklung liegt beim Turner-Gruppe werden ebenfalls durch einen externen Fonds Mitarbeiter. Auch Leighton und Flatiron haben beitragsorien- abgedeckt. tierte Pensionspläne und zahlen zwischen vier und zehn Prozent des Bruttogehalts an einen externen Fonds. Die Höhe der Rückstellung wird nach versicherungsmathematischen Methoden berechnet, für die Schätzungen unumgäng- *Gewichteter Durchschnitt Mit der Gründung eines Contractual-Trust-Arrangement (CTA) lich sind. Im Einzelnen liegen der Berechnung folgende versi- zum 31. Dezember 2004 erfolgte eine Neuordnung der Finan- cherungsmathematische Prämissen zugrunde: 2008 Inland 6,25 2,75 2,25 – 4,58 (In Prozent) Abzinsungsfaktor* Gehaltssteigerungsrate Rentensteigerungsrate Steigerungsrate der Gesundheitskosten Erwartete Rendite des Planvermögens* 2007 Ausland 6,34 – – 5,0 8,0 Inland 5,5 2,75 1,5 – 4,8 Ausland 6,28 – – 5,0 8,0 Im Ausland (Turner-Gruppe) entfällt seit 2004 aufgrund der ten für die einzelnen Anlageklassen. Die Prognosen orientieren Veränderung der Versorgungsordnung die Berücksichtigung sich an langfristigen historischen Durchschnittswerten. Für die von Gehalts- und Rentensteigerungen. Die zugrunde gelegten wesentlichen inländischen Pensionspläne wurde die erwartete biometrischen Sterbewahrscheinlichkeiten basieren auf publi- Rendite des Planvermögens zudem aus „Asset-Liability“-Stu- zierten landesspezifischen Statistiken und Erfahrungswerten. dien abgeleitet. Im Inland wurden sie gemäß den „Richttafeln 2005 G“ von Dr. K. Heubeck ermittelt. Turner verwendet die „RP-2000 Mortali- Die Veränderung des Anwartschaftsbarwerts der Pensions- ty Table“ für Angestellte. Die Annahmen zu der erwarteten verpflichtungen sowie des Marktwerts des Planvermögens Rendite des Planvermögens basieren im In- und Ausland auf stellt sich wie folgt dar: der angestrebten Portfoliostruktur und den zukünftigen RendiEntwicklung des Anwartschaftsbarwerts der Pensionsverpflichtungen (In Tsd. EUR) Anwartschaftsbarwert am 1.1. Laufender Dienstzeitaufwand Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand Zinsaufwand Versicherungsmathematische Gewinne (–)/ Verluste (+) Rentenzahlungen aus Firmenvermögen Rentenzahlungen aus Fondsvermögen Mitarbeiterbeiträge Effekte von Übertragungen Änderungen Konsolidierungskreis Währungsanpassungen Anwartschaftsbarwert am 31.12. 164 Geschäftsbericht 2008 Inland 563.292 8.281 – 29.629 2008 Ausland 216.635 1.039 – 13.127 Gesamt 779.927 9.320 – 42.756 Inland 615.082 11.024 – 26.864 2007 Ausland 252.915 1.086 – 13.390 Gesamt 867.997 12.110 – 40.254 –11.244 – 17 – 32.458 3.935 1.445 – – 562.863 – 8.579 –1.985 –10.788 – – – 12.069 221.518 –19.823 – 2.002 – 43.246 3.935 1.445 – 12.069 784.381 – 70.558 – 338 – 30.563 7.181 1.784 2.816 – 563.292 – 11.107 – 1.810 – 11.883 – – – – 25.956 216.635 – 81.665 – 2.148 – 42.446 7.181 1.784 2.816 – 25.956 779.927 Informationen für die Aktionäre Lagebericht Konzernabschluss Entwicklung des Marktwerts des Planvermögens (In Tsd. EUR) Planvermögen am 1.1. Erstmalige Dotierungen von Pensionsfonds Erwartete Erträge aus dem Planvermögen Abweichungen zwischen erwarteten und tatsächlichen Erträgen Firmenbeiträge Mitarbeiterbeiträge Rentenzahlungen Währungsanpassungen Planvermögen am 31.12. Inland 651.346 – 29.910 2008 Ausland 217.481 – 16.816 Gesamt 868.827 – 46.726 Inland 635.022 2.500 30.618 2007 Ausland 240.400 – 17.736 Gesamt 875.422 2.500 48.354 – 57.635 6.983 3.935 – 32.458 – 602.081 – 80.035 – – –10.788 8.263 151.737 –137.670 6.983 3.935 – 43.246 8.263 753.818 – 3.573 10.161 7.181 – 30.563 – 651.346 – 3.282 – – –11.883 – 25.490 217.481 – 6.855 10.161 7.181 – 42.446 – 25.490 868.827 Aus der Anlage des Planvermögens zur Deckung der zukünftigen Pensionsverpflichtungen ergaben sich tatsächliche Verluste in Höhe von 90.944 Tsd. Euro (Vorjahr Gewinne 41.499 Tsd. Euro). Die voraussichtlichen Arbeitgeberbeiträge zum Fondsvermögen im Geschäftsjahr 2009 können aufgrund der derzeitigen Unsicherheiten an den Kapitalmärkten nicht prognostiziert werden. Die Deckung des Anwartschaftsbarwerts durch Planvermögen ist in folgender Übersicht dargestellt: Vermögensdeckung der Pensionspläne (In Tsd. EUR) Ohne Planvermögensdeckung Teilweise Planvermögensdeckung Unvollständige Planvermögensdeckung Vollständige Planvermögensdeckung Gesamtsumme 31.12.2008 Anwartschaftsbarwert Planvermögen 31.505 – 461.418 416.222 492.923 416.222 291.458 337.596 784.381 753.818 31.12.2007 Anwartschaftsbarwert Planvermögen 28.741 – 23.633 23.364 52.374 23.364 727.553 845.463 779.927 868.827 Die Pensionsrückstellungen ergeben sich wie folgt: Überleitung der Pensionsverpflichtungen auf die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen (In Tsd. EUR) Anwartschaftsbarwert Abzüglich Planvermögen Finanzierungsstatus Vermögenswertbegrenzung gemäß IAS 19.58 Vermögenswerte aus überdeckten Plänen Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 31.12.2008 784.381 753.818 30.563 31.12.2007 779.927 868.827 – 88.900 – 28.929 46.138 88.981 76.701 29.010 Geschäftsbericht 2008 165 Der Zeitwert des Planvermögens verteilt sich wie folgt auf die einzelnen Vermögenswertkategorien: Zusammensetzung des Planvermögens 31.12.2008 Marktwert 125.088 185.301 205.862 49.794 187.773 753.818 (In Tsd. EUR) HOCHTIEF-Aktien Sonstige Aktien Festverzinsliche Wertpapiere Versicherungen Barvermögen Gesamt in % 16,59 24,58 27,31 6,61 24,91 100,00 31.12.2007 Marktwert – 375.909 421.056 44.016 27.846 868.827 in % – 43,27 48,46 5,07 3,20 100,00 Der deutlich gestiegene Anteil des Barvermögens resultiert Folgende Pensionszahlungen an Arbeitnehmer werden zum aus der weltweit anhaltenden Finanzmarktkrise. Vermögens- 31. Dezember 2008 für die Folgejahre erwartet: werte, die nicht durch derivative Instrumente gesichert werden konnten und deren Wertentwicklung bestimmte im Vorfeld festgelegte Grenzen überschritten hat, wurden veräußert und der Erlös zunächst der Kassenposition zugeführt. Die erfahrungsbedingten Anpassungen, also die Abwei- (In Tsd. EUR) Fällig im Geschäftsjahr 2009 Fällig im Geschäftsjahr 2010 Fällig im Geschäftsjahr 2011 Fällig im Geschäftsjahr 2012 Fällig im Geschäftsjahr 2013 Fällig in den Geschäftsjahren 2014 bis 2018 48.308 49.481 50.447 51.168 51.976 275.097 chungen zwischen den versicherungsmathematischen Annahmen und den tatsächlichen Entwicklungen, waren wie folgt: Abweichungen zwischen den versicherungsmathematischen Annahmen und den tatsächlichen Entwicklungen (In Tsd. EUR) Anwartschaftsbarwert am 31.12. Enthaltene Auswirkungen der Abweichungen im laufenden Geschäftsjahr Auswirkungen in Prozent des Anwartschaftsbarwerts Planvermögen am 31.12. Enthaltene Auswirkungen der Abweichungen im laufenden Geschäftsjahr Auswirkungen in Prozent des Planvermögens Finanzierungsstatus am 31.12. 2008 784.381 1.030 0,13 753.818 –137.670 –18,26 30.563 2007 779.927 – 3.904 – 0,50 868.827 – 6.855 – 0,79 – 88.900 2006 867.997 – 23.799 – 2,74 875.422 1.216 0,14 – 7.425 2005 954.954 11.992 1,26 790.095 –18.212 – 2,31 164.859 Der Pensionsaufwand aus den leistungsorientierten Pensionsplänen setzt sich wie folgt zusammen: 2008 (In Tsd. EUR) Laufender Dienstzeitaufwand Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand Personalaufwand gesamt Zinsaufwand für die bereits erworbenen Versorgungsansprüche Erwartete Erträge aus Planvermögen Zinsaufwand gesamt (Finanzergebnis) Pensionsaufwand gesamt 166 Geschäftsbericht 2008 2007 Inland 8.281 – 8.281 Ausland 1.039 – 1.039 Gesamt 9.320 – 9.320 Inland 11.024 – 11.024 Ausland 1.086 – 1.086 Gesamt 12.110 – 12.110 29.629 – 29.910 – 281 8.000 13.127 –16.816 – 3.689 – 2.650 42.756 – 46.726 – 3.970 5.350 26.864 – 30.618 – 3.754 7.270 13.390 –17.736 – 4.346 – 3.260 40.254 – 48.354 – 8.100 4.010 Informationen für die Aktionäre Lagebericht Konzernabschluss Im Berichtsjahr sind Leistungen an beitragsorientierte Versor- Die Auswirkungen einer einprozentigen Änderung der ange- gungssysteme von 170.761 Tsd. Euro (Vorjahr 148.745 Tsd. nommenen Kostentrends im Bereich der medizinischen Ver- Euro) erfolgt. Sie entfallen im Wesentlichen mit 142.385 Tsd. sorgung wären wie folgt: Euro (Vorjahr 125.507 Tsd. Euro) auf die Leighton-Gruppe und werden im Personalaufwand ausgewiesen. (In Tsd. EUR) Auswirkungen auf die Summe des laufenden Dienstzeitaufwands und Zinsaufwands Auswirkungen auf den Anwartschaftsbarwert Aufgrund ihres Versorgungscharakters werden die Verpflich- In der Aufstellung der erfassten Erträge und Aufwendungen tungen der Turner-Gruppe für die Krankheitskosten der Mitar- sind im Geschäftsjahr 2008 vor Berücksichtigung latenter beiter nach deren Eintritt in den Ruhestand unter den Pensi- Steuern 117.847 Tsd. Euro versicherungsmathematische Ver- onsrückstellungen ausgewiesen. Der Anwartschaftsbarwert luste (Vorjahr Gewinne 74.810 Tsd. Euro) und gegenläufig zum 31. Dezember 2008 beträgt 28.536 Tsd. Euro (Vorjahr 32.676 Tsd. Euro Gewinne aus der Auflösung einer Vermö- 26.013 Tsd. Euro). Von den laufenden Dienstzeitaufwendungen genswertbegrenzung gemäß IAS 19.58 (Vorjahr 11.297 Tsd. entfallen 972 Tsd. Euro (Vorjahr 1.055 Tsd. Euro) und von den Euro Verluste aus Abwertung) neu erfasst worden. Kumulativ Zinsaufwendungen 1.714 Tsd. Euro (Vorjahr 1.699 Tsd. Euro) sind dort vor Berücksichtigung latenter Steuern 182.268 Tsd. auf die Krankheitskosten. Euro (Vorjahr 64.421 Tsd. Euro) versicherungsmathematische mit 23.767 Tsd. Euro (Vorjahr 22.518 Tsd. Euro) auf die TurnerGruppe. Darüber hinaus wurden im Berichtsjahr an staatliche Rentenversicherungsträger Arbeitgeberbeiträge in Höhe von 83.655 Tsd. Euro (Vorjahr 80.871 Tsd. Euro) geleistet. Die Aufwendungen für die beitragsorientierten Versorgungssysteme Erhöhung Minderung 22 –19 392 – 348 Verluste enthalten. Im Vorjahr wurden zudem Abwertungen aus Vermögenswertbegrenzungen gemäß IAS 19.58 in Höhe von 32.676 Tsd. Euro berücksichtigt. 27. Andere Rückstellungen (In Tsd. EUR) Steuerrückstellungen Personalrückstellungen Rückstellungen zur Deckung von Versicherungsfällen Gewährleistungsverpflichtungen Prozessrisiken Umstrukturierungskosten Drohende Verluste aus schwebenden Geschäften Übrige sonstige Rückstellungen Sonstige Rückstellungen langfristig – 31.12.2008 kurzfristig 31.820 Summe 31.820 langfristig – 31.12.2007 kurzfristig 60.354 Summe 60.354 198.113 244.055 442.168 183.125 268.055 451.180 152.149 – 800 – – 64.902 32.974 25.766 152.149 64.902 33.774 25.766 124.271 – 378 – – 46.533 29.934 24.076 124.271 46.533 30.312 24.076 – 7.137 358.199 358.199 5.185 310.476 683.358 715.178 5.185 317.613 1.041.557 1.073.377 – 8.608 316.382 316.382 5.930 320.276 694.804 755.158 5.930 328.884 1.011.186 1.071.540 Der Betrag der Rückstellungen zur Deckung von Versicherungsfällen wird jährlich von einem Gutachter ermittelt. In den übrigen sonstigen Rückstellungen sind unter anderem Kosten der Auftragsabwicklung und nachträgliche Kosten abgerechneter Aufträge, Jahresabschlusskosten, Schadensersatzleistungen sowie andere ungewisse Verbindlichkeiten berücksichtigt. Geschäftsbericht 2008 167 Rückstellungsspiegel (In Tsd. EUR) Steuerrückstellungen Personalrückstellungen Rückstellungen zur Deckung von Versicherungsfällen Andere sonstige Rückstellungen Sonstige Rückstellungen Inanspruchnahmen Stand 31.12.2008 – 10 Änderung Konsolidierungskreis, Währungsanpassungen, Umbuchungen, Übertragungen – 9.845 – 28.830 31.820 319.962 – 20.258 – 38.188 – 270.528 442.168 124.271 21.712 – 8.318 – 2.152 152.149 435.735 193.501 – 31.411 –1.236 –149.349 447.240 1.011.186 1.071.540 535.175 545.326 – 51.669 – 51.679 – 31.106 – 40.951 – 422.029 – 450.859 1.041.557 1.073.377 Stand 1.1.2008 Zuführungen Auflösungen 60.354 10.151 451.180 28. Finanzverbindlichkeiten (In Tsd. EUR) Anleihen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten Finanzverbindlichkeiten gegenüber nicht konsolidierten Tochterunternehmen Finanzverbindlichkeiten gegenüber Beteiligungen Übrige Finanzverbindlichkeiten 31.12.2008 langfristig kurzfristig 278.788 – 1.363.832 1.064.555 31.12.2007 langfristig 194.808 1.103.688 – – 35.844 1.678.464 – – 25.532 1.324.028 437 159.888 23.472 1.248.352 kurzfristig – 491.175 413 107.234 43.897 642.719 Die Anleihen betreffen mit 78.632 Tsd. Euro (Vorjahr 75.454 Euro und hat eine Laufzeit von sieben Jahren. Beide Darlehen Tsd. Euro) eine von Leighton Holdings in 2006 aufgenommene werden mit dem Sechsmonats-EURIBOR jeweils zuzüglich ei- USD-Anleihe in Indonesien. Sie hat ein Volumen von 110.000 ner angemessenen Marge verzinst. Am 22. November 2005 hat Tsd. US-Dollar und ist bei einer Laufzeit von fünf Jahren mit HOCHTIEF mit einem internationalen Bankenkonsortium eine 7,875 Prozent festverzinslich. In 2008 hat Leighton Holdings syndizierte Barkreditlinie über 600 Mio. Euro abgeschlossen. Die ein USD-Private-Placement mit einem Volumen von 280.000 Inanspruchnahme beläuft sich auf 477.000 Tsd. Euro (Vorjahr Tsd. US-Dollar begeben. Dieses ist in drei Tranchen in den 358.000 Tsd. Euro). Die Verzinsung beruht auf dem jeweiligen Jahren 2013, 2015 und 2018 zurückzuzahlen. Der Zinssatz ist von der Laufzeit der Ziehung abhängigen EURIBOR zuzüglich je Tranche festgelegt und liegt zwischen 6,91 Prozent und 7,66 einer angemessenen Marge. Die Barkreditlinie läuft bis zum 22. Prozent. Der Buchwert des USD-Private-Placement beträgt November 2012. Mit 509.082 Tsd. Euro (Vorjahr 614.369 Tsd. zum 31. Dezember 2008 200.156 Tsd. Euro. Im Vorjahr enthielt Euro) enthalten die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten diese Position des Weiteren mit 119.354 Tsd. Euro eine eben- Verbindlichkeiten von Leighton Holdings im Wesentlichen zur falls von Leighton Holdings im Jahr 2003 begebene 100-jäh- Finanzierung von Akquisitionen, insbesondere der Al Habtoor rige AUD-Anleihe mit einem Volumen von 200.000 Tsd. aus- Engineering Enterprises Co. L.L.C. und von Projektgesell- tralischen Dollar und einem Kupon von 8,01 Prozent, die im schaften. Geschäftsjahr getilgt wurde. Gegenüber Unternehmen, die nach der Equity-Methode beDie Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten enthalten mit wertet werden, bestehen Verbindlichkeiten in Höhe von 1.120 200.000 Tsd. Euro im Jahr 2004 gewährte Schuldscheindarle- Tsd. Euro (Vorjahr 1.001 Tsd. Euro). hen mit einer Ursprungslaufzeit von fünf Jahren und einem fünf- 168 Geschäftsbericht 2008 prozentigen Zinskupon. HOCHTIEF hat am 4. Juli 2008 zwei Die übrigen Finanzverbindlichkeiten enthalten als Hauptposten weitere Schuldscheindarlehen abgeschlossen. Davon hat eines Leasingverbindlichkeiten in Höhe von 32.108 Tsd. Euro (Vor- einen Nominalwert von 200.000 Tsd. Euro mit einer Laufzeit von jahr 34.392 Tsd. Euro). Daneben sind hier kurzfristige Darlehen fünf Jahren, das zweite beläuft sich auf nominal 50.000 Tsd. und andere Finanzverbindlichkeiten ausgewiesen. Informationen für die Aktionäre Lagebericht Konzernabschluss Die Mindestleasingzahlungen für Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasingverträgen teilen sich wie folgt auf: Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing (In Tsd. EUR) Fällig bis 1 Jahr Fällig 1 bis 5 Jahre Fällig über 5 Jahre Nominalwert 18.880 14.287 864 31.12.2008 Abzinsungsbetrag 727 1.087 109 Barwert 18.153 13.200 755 Nominalwert 21.253 15.596 – 31.12.2007 Abzinsungsbetrag 1.090 1.367 – Barwert 20.163 14.229 – 29. Sonstige Verbindlichkeiten (In Tsd. EUR) Verbindlichkeiten aus Derivaten Verbindlichkeiten gegenüber Mitarbeitern Rechnungsabgrenzungsposten Verbindlichkeiten aus Steuern (ohne Ertragsteuern) Verbindlichkeiten im Rahmen der sozialen Sicherheit Übrige sonstige Verbindlichkeiten 31.12.2008 langfristig kurzfristig 170.444 17.366 – 107.323 47.373 30.469 31.12.2007 langfristig 37.452 – 40.292 kurzfristig 1.939 110.754 43.292 – 58.242 – 55.558 – 1.203 219.020 6.236 47.472 267.108 – 1.690 79.434 6.145 56.214 273.902 Die langfristigen Verbindlichkeiten aus Derivaten betreffen mit 30. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 82.636 Tsd. Euro (Vorjahr 12.055 Tsd. Euro) bei der LeightonGruppe bestehende künftige Einzahlungsverpflichtungen in Infrastruktur-Projektgesellschaften und mit 37.297 Tsd. Euro (Vorjahr 3.797 Tsd. Euro) Zinsswaps der HOCHTIEF Aktiengesellschaft. (In Tsd. EUR) Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen Percentage of Completion (PoC) erhaltene Anzahlungen 31.12.2008 31.12.2007 – 689.871 1.354.407 664.536 – 731.701 1.289.370 557.669 132.530 3.755.826 4.552.892 6.748 111.010 3.467.224 4.135.903 4.450 323 1.808 4.561.771 1.611 1.428 4.143.392 Nach der im Vorjahr getätigten Veräußerung von 12,5 Prozent der indirekt gehaltenen Anteile an dem Projekt Vespucio Norte Express (VNE) in Chile hat die HOCHTIEF PPP Solutions GmbH zum Ende des Geschäftsjahres 2008 weitere 3,75 Pro- gegenüber Arbeitsgemeinschaften Übrige zent dieser Beteiligung an einen Investor veräußert. Im Rahmen dieser beiden Transaktionen erhielten die Investoren Eigenkapitalgarantien mit einer Laufzeit bis zum 31. Dezember 2012. Der beizulegende Zeitwert dieser Eigenkapitalgarantien betrug zum Bilanzstichtag 25.600 Tsd. Euro (Vorjahr 21.600 Erhaltene Anzahlungen gegenüber nicht konsolidierten Tochterunternehmen gegenüber Beteiligungen Tsd. Euro). Der Ausweis erfolgt ebenfalls in den langfristigen Verbindlichkeiten aus Derivaten. Die Rechnungsabgrenzungsposten betreffen im Wesentlichen Die Verbindlichkeiten aus PoC in Höhe von 664.536 Tsd. Euro im Voraus erhaltene Versicherungsprämien, die die folgenden (Vorjahr 557.669 Tsd. Euro) enthalten Fertigungsaufträge mit Geschäftsjahre betreffen und über die Laufzeit des jeweiligen passivischem Saldo gegenüber Kunden, bei denen erhaltene Versicherungsvertrags aufgelöst werden, sowie Mieten. Anzahlungen die Herstellungskosten einschließlich Gewinnanteilen übersteigen. Die übrigen sonstigen Verbindlichkeiten enthalten Verpflichtungen außerhalb des Lieferungs- und Leistungsverkehrs. Gegenüber Unternehmen, die nach der Equity-Methode bewertet werden, bestehen Verbindlichkeiten in Höhe von 1.786 Tsd. Euro (Vorjahr 1.186 Tsd. Euro). Geschäftsbericht 2008 169 31. Ertragsteuerverbindlichkeiten Risikomanagement Bei den Ertragsteuerverbindlichkeiten in Höhe von 19.303 Tsd. Alle Finanzaktivitäten erfolgen im HOCHTIEF-Konzern auf Ba- Euro (Vorjahr 9.989 Tsd. Euro) handelt es sich um Verbindlich- sis einer konzernweit gültigen Finanzrahmenrichtlinie. Ergän- keiten gegenüber in- und ausländischen Finanzbehörden. zend zur generellen Rahmenrichtlinie gelten funktionale, operative Einzelrichtlinien zu verschiedenen Themenbereichen wie beispielsweise zum Währungs- und Sicherheitenmanagement. Sonstige Angaben Diese regeln die jeweiligen Grundsätze zum Umgang mit den 32. Unverwässertes und verwässertes Ergebnis je Aktie einzelnen Finanzrisiken. Das unverwässerte Ergebnis je Aktie ergibt sich, indem der auf die Aktien entfallende Konzerngewinn durch die durch- Management von Liquiditätsrisiken schnittliche Zahl der im Umlauf befindlichen Aktien dividiert HOCHTIEF arbeitet mit weitgehend zentralen Liquiditätsstruk- wird. Eine Verwässerung dieser Kennzahl kann durch soge- turen zur konzernweiten Bündelung von Liquidität (insbeson- nannte potenzielle Aktien auftreten (vor allem Aktienoptionen dere dem sogenannten Cash-Pooling), unter anderem zur Ver- und Wandelanleihen). Die aktienbasierten Vergütungspro- meidung von Liquiditätsengpässen auf Einzelgesellschaftsebene. gramme von HOCHTIEF wirken nicht gewinnverwässernd. Die zentrale Liquidität wird regelmäßig ermittelt sowie durch Damit entsprechen sich das verwässerte und das unverwäs- einen Bottom-up-Prozess geplant. Liquiditätsplanungen wer- serte Ergebnis je Aktie. den durch Stress-Szenarien ergänzt. Auf Basis der Liquiditätsplanung steuert HOCHTIEF sein Wertpapiervermögen so- Konzerngewinn (in Tsd. Euro) Zahl der im Umlauf befindlichen Aktien (gewichteter Durchschnitt) in Tausend Stück Ergebnis je Aktie (in Euro) Dividende je Aktie (in Euro) Vorgeschlagene Dividende je Aktie (in Euro) 2008 175.075 2007 140.696 wie das Kreditportfolio aktiv. In den nachfolgenden Tabellen werden die maximal zu leistenden Auszahlungen dargestellt. Die Betrachtung bildet den für 69 353 2,52 67 868 2,07 1,30 HOCHTIEF ungünstigsten Fall ab, das heißt den jeweils frühestmöglichen vertraglichen Zahlungstermin (sogenannter „Worst Case“). Dabei werden Gläubigerkündigungsrechte berücksichtigt. Fremdwährungspositionen werden jeweils mit 1,40 dem am Bilanzstichtag geltenden Stichtagskassakurs umgerechnet. Zinszahlungen aus variabel verzinsten Positionen 33. Berichterstattung zu Finanzinstrumenten werden einheitlich mit dem letzten Zinsfixing vor dem Bilanz- Zu den Finanzinstrumenten zählen finanzielle Vermögenswerte stichtag berechnet. Neben originären Finanzinstrumenten und Verbindlichkeiten sowie vertragliche Ansprüche und Ver- werden auch derivative Finanzinstrumente (beispielsweise pflichtungen in Bezug auf Tausch beziehungsweise Übertra- Devisentermingeschäfte und Zinsswaps) berücksichtigt. gung finanzieller Vermögenswerte. Unterschieden werden ori- Ferner werden eingeräumte, noch nicht vollständig gezogene ginäre und derivative Finanzinstrumente. Kreditlinien einbezogen. Die originären Finanzinstrumente umfassen auf der Aktivseite im Wesentlichen die flüssigen Mittel, die kurzfristigen Wertpapiere, die Forderungen und die übrigen Finanzanlagen. Die Wertpapiere sind mit dem beizulegenden Zeitwert angesetzt. Die beizulegenden Zeitwerte der zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerte ergeben sich aus den Börsenkursen oder werden auf der Grundlage anerkannter Bewertungsmethoden ermittelt. Auf der Passivseite enthalten die originären Finanzinstrumente im Wesentlichen die zu Anschaffungskosten bewerteten Verbindlichkeiten. Der Bestand an originären Finanzinstrumenten wird in der Bilanz ausgewiesen, die Höhe der finanziellen Vermögenswerte gibt das maximale Ausfallrisiko an. Soweit bei den finanziellen Vermögenswerten Ausfallrisiken erkennbar sind, werden diese Risiken durch Wertberichtigungen abgedeckt. 170 Geschäftsbericht 2008 Informationen für die Aktionäre Lagebericht Konzernabschluss Den in den nachstehenden Tabellen dargestellten maximal zu leistenden Auszahlungen („Worst Case“-Betrachtung) stehen in den gleichen Perioden jeweils – hier nicht aufgeführte – vertraglich fixierte Einzahlungen (zum Beispiel aus Forderungen aus Lieferungen und Leistungen) gegenüber, die die angegebenen Zahlungsmittelabflüsse in wesentlichem Umfang abdecken werden. Maximal zu leistende Auszahlungen zum 31.12.2008 (In Tsd. EUR) Originäre finanzielle Verbindlichkeiten Derivative finanzielle Verbindlichkeiten Kreditzusagen 2009 5.909.200 17.366 8.902 5.935.468 2010 353.928 53.614 4.093 411.635 2011–2012 1.155.175 51.722 22.438 1.229.335 nach 2012 516.096 65.108 – 581.204 Summe 7.934.399 187.810 35.433 8.157.642 2009 449.508 12.814 – 462.322 2010–2011 540.224 1.519 29.081 570.824 nach 2011 525.616 23.119 – 548.735 Summe 6.436.466 39.391 44.710 6.520.567 Maximal zu leistende Auszahlungen zum 31.12.2007 (In Tsd. EUR) Originäre finanzielle Verbindlichkeiten Derivative finanzielle Verbindlichkeiten Kreditzusagen 2008 4.921.118 1.939 15.629 4.938.686 Darüber hinaus ist die Liquiditätsversorgung des Konzerns Auch im für HOCHTIEF wesentlichen Avalbereich verfügt auch wegen der vorhandenen Kassenbestände und verfüg- HOCHTIEF über ausreichende Kreditlinien. Die Avalkreditlinien baren Guthaben bei Kreditinstituten, der veräußerbaren kurz- haben ein Gesamtvolumen von 9,13 Mrd. Euro (Vorjahr 8,58 Mrd. fristigen Wertpapiere sowie der freien, ungenutzten Barkredit- Euro) und sind per 31. Dezember 2008 zu 72 Prozent ausge- linien ausreichend sichergestellt. Folgende Tabelle zeigt die nutzt. wesentlichen Liquiditätsinstrumente auf: Management von Währungsrisiken (In Tsd. EUR) Kassenbestände und verfügbare Guthaben bei Kreditinstituten Veräußerbare Wertpapiere Freie Barkreditlinien 31.12.2008 31.12.2007 Währungsrisiken (im Sinne von Transaktionsrisiken) entstehen bei HOCHTIEF aus Forderungen, Verbindlichkeiten, flüssigen 1.064.150 1.497.719 1.335.660 3.897.529 817.676 1.312.918 1.191.619 3.322.213 Mitteln und Wertpapieren sowie schwebenden Geschäften in einer anderen als der funktionalen Währung der jeweiligen Konzerngesellschaft. Zur Absicherung gegen wechselkursbedingte Schwankungen dieser Zahlungen beziehungsweise Positionen werden Währungsderivate, maßgeblich Devisentermingeschäfte, eingesetzt. Grundsätzlich sichert HOCHTIEF alle Die Barkreditlinien setzen sich unter anderem aus einem syn- Währungsrisiken ab. dizierten Barkredit mit einem Volumen von 600 Mio. Euro (Laufzeit bis 22. November 2012, Ausnutzung per 31. Dezem- Die Abwicklung der Sicherungen der Konzerngesellschaften ber 2008: 80 Prozent) sowie kurzfristigen Geldmarktlinien mit erfolgt regelmäßig über die HOCHTIEF Aktiengesellschaft. einem Volumen von 260 Mio. Euro (Ausnutzung per 31. De- Durch verbindliche Richtlinien sind Nutzung, getrennte Kon- zember 2008: 87 Prozent) zusammen. Ein Teil der freien Bar- trolle und Verantwortlichkeiten bei allen Konzernunternehmen kreditlinien ist jeweils projektgebunden. Hinsichtlich diverser klar geregelt. Grundsätzlich werden Währungsderivate nur zur Kreditlinien bestehen Gläubigerkündigungsrechte (im Rahmen Absicherung von Risiken eingesetzt (sogenanntes Hedging). von Financial Covenants); diese Covenants werden im Rah- Vertragspartner der extern abgeschlossenen Derivate sind men der Unternehmensplanung laufend überwacht und der- grundsätzlich Kreditinstitute erster Bonität. zeit als unkritisch eingestuft. Aufgrund der jeweils breiten und internationalen Syndizierung wird das Refinanzierungsrisiko als sehr gering eingestuft. Aus weiteren Vorsichtsüberlegungen heraus besteht auf Basis der Hauptversammlungsbeschlüsse des Jahres 2005 ein angemessener Rahmen, um die Eigenmittel zu erhöhen. Geschäftsbericht 2008 171 In der nachfolgenden Tabelle sind die beizulegenden Zeit- Die Restlaufzeit der Währungsderivate im Cashflow-Hedge- werte der Währungsderivate dargestellt. Accounting beträgt zum 31. Dezember 2008 maximal 22 Monate. Die maximale Restlaufzeit von Währungsderivaten ohne (In Tsd. EUR) Aktiva Devisentermingeschäfte/ Devisenswaps mit Sicherungshintergrund (Cashflow-Hedge-Accounting) mit Sicherungshintergrund (aber ohne HedgeAccounting) Passiva Devisentermingeschäfte/ Devisenswaps mit Sicherungshintergrund (Cashflow-Hedge-Accounting) mit Sicherungshintergrund (aber ohne HedgeAccounting) 31.12.2008 31.12.2007 Anwendung von Hedge-Accounting beträgt zum 31. Dezember 2008 weniger als zwei Monate. Wird Hedge-Accounting angewendet, werden die unrealisierten Gewinne und Verluste des Sicherungsgeschäfts zunächst 5.514 8.661 in den „erfolgsneutralen Eigenkapitalveränderungen“ erfasst. Die Gewinne und Verluste werden erst dann realisiert, wenn auch das abgesicherte Grundgeschäft erfolgswirksam wird. 2.685 8.199 – 8.661 Derivate werden auf Basis aktueller Marktkonditionen zum Bilanzstichtag bewertet. Bei der Interpretation der positiven und negativen beizulegenden Zeitwerte von derivativen Finanzinstrumenten ist zu beachten, dass ihnen gegenläufige Grundgeschäfte gegenüberstehen. Im Geschäftsjahr 2008 wurden Marktwertänderungen aus den oben genannten Derivaten mit Sicherungshintergrund (Cashflow-Hedge-Accounting) in Höhe 17.042 1.939 von –13.091 Tsd. Euro (Vorjahr 6.838 Tsd. Euro) erfolgsneutral im Eigenkapital und – 5.159 Tsd. Euro (Vorjahr – Tsd. Euro) 2.448 19.490 – 1.939 aufgrund von Ineffektivitäten erfolgswirksam in der Gewinnund Verlustrechnung erfasst. Sofern kein Hedge-Accounting angewendet werden kann, werden sämtliche unrealisierten Gewinne und Verluste des Sicherungsgeschäfts unmittelbar in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst; im Geschäftsjahr waren dies saldiert 237 Tsd. Euro (Vorjahr – Tsd. Euro). Folgende Sensitivitätsanalysen zeigen auf, welche Effekte sich das Eigenkapital beziehungsweise auf das Jahresergebnis er- aus einer Schwankung von zehn Prozent der wesentlichen geben hätten. Die Analyse basiert auf dem jeweiligen Volu- Fremdwährungen – australischer Dollar und US-Dollar – auf men zum Bilanzstichtag. (In Tsd. EUR) Änderung des Eigenkapitals aufgrund von Marktwertschwankungen eingesetzter Währungsderivate mit Sicherungshintergrund (Cashflow-HedgeAccounting) – USD – AUD Änderung des Jahresergebnisses aufgrund nicht gesicherter Währungspositionen bei originären Finanzinstrumenten sowie durch Marktwertschwankungen bei derivativen Finanzinstrumenten (ohne Hedge-Accounting) – USD – AUD 172 Geschäftsbericht 2008 31.12.2008 Fremdwährung steigt um fällt um 10 Prozent 10 Prozent 31.12.2007 Fremdwährung steigt um fällt um 10 Prozent 10 Prozent 1.970 – 5.842 – 1.970 5.842 6.511 10.742 – 6.511 –10.742 – 2.100 2.399 2.371 – 2.404 657 2.753 – 657 – 2.753 Informationen für die Aktionäre Lagebericht Konzernabschluss Management von Zinsrisiken In der nachfolgenden Tabelle sind die beizulegenden Zeit- Zinsrisiken entstehen bei HOCHTIEF durch Finanzpositionen werte der Zinsderivate dargestellt. der Aktivseite im Wesentlichen durch verzinsliche Wertpapiere des Umlaufvermögens. Zinsrisiken auf der Passivseite der Bilanz betreffen im Wesentlichen Finanzverbindlichkeiten. Risiken werden hierbei durch zwei Ansätze minimiert: zum einen durch sogenanntes Natural Hedging, also das Eliminieren von gegenläufigen Zinsrisiken aus originären Finanzinstrumenten auf der Aktiv- und der Passivseite; zum anderen durch den Einsatz von Zinsderivaten. Dies sind in der Regel Zinsswaps, durch die Cashflow-Risiken, die durch Änderungen von Zinssätzen bei variabel verzinslichen Finanzpositionen bestehen, in Marktwertrisiken, die bei festverzinslichen Finanzpositionen (In Tsd. EUR) Aktiva Zinsswaps mit Sicherungshintergrund (Cashflow-HedgeAccounting) Zinsfutures ohne Sicherungshintergrund (Einsatz zur Asset-Management-Strukturierung) durch einen Marktvergleich auftreten, getauscht werden. Analog zum Vorgehen bei Währungsderivaten erfolgt die Abwicklung der Sicherungen der Konzerngesellschaften regelmäßig über die HOCHTIEF Aktiengesellschaft. Ebenfalls bestehen analoge Regelungen und Richtlinien sowie die grundsätzliche Bindung an Grundgeschäfte (also kein spekulativer Einsatz). Vertragspartner der extern abgeschlossenen Derivate sind grundsätzlich Kreditinstitute erster Bonität. Passiva Zinsswaps mit Sicherungshintergrund (Cashflow-HedgeAccounting) Zinsfutures ohne Sicherungshintergrund (Einsatz zur Asset-Management-Strukturierung) 31.12.2008 31.12.2007 – 82 175 175 – 82 55.789 3.797 250 56.039 – 3.797 Die Restlaufzeit der Zinsswaps im Cashflow-Hedge-Accoun- rung eingesetzt wurden, wurden saldiert in Höhe von –75 Tsd. ting beträgt zum 31. Dezember 2008 maximal 180 Monate. Euro (Vorjahr – Tsd. Euro) erfolgswirksam in der Gewinn- und Die maximale Restlaufzeit der Zinsfutures beträgt zum 31. De- Verlustrechnung erfasst. zember 2008 drei Monate. Folgende Sensitivitätsanalysen zeigen auf, welche Effekte sich Im Geschäftsjahr 2008 wurden Marktwertänderungen aus aus einer Schwankung um einen Prozentpunkt des jeweiligen Zinsderivaten mit Sicherungshintergrund (Cashflow-Hedge- Marktzinsniveaus auf das Eigenkapital beziehungsweise auf Accounting) in Höhe von – 52.074 Tsd. Euro (Vorjahr 5.168 Tsd. das Jahresergebnis ergeben hätten. Die Analyse basiert auf Euro) erfolgsneutral im Eigenkapital erfasst. Marktwertände- dem jeweiligen Volumen zum Bilanzstichtag. rungen bei Zinsfutures, die zur Asset-Management-Strukturie- (In Tsd. EUR) Änderung des Eigenkapitals aufgrund von Marktwertschwankungen eingesetzter Zinsderivate mit Sicherungshintergrund (Cashflow-HedgeAccounting) und Marktwertschwankungen festverzinslicher Wertpapiere, die erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden Änderung des Jahresergebnisses aufgrund nicht gesicherter, zinsvariabler Positionen bei originären Finanzinstrumenten sowie durch Marktwertschwankungen bei derivativen Finanzinstrumenten (ohne Hedge-Accounting) 31.12.2008 Marktzinsniveau steigt um einen fällt um einen Prozentpunkt Prozentpunkt 31.12.2007 Marktzinsniveau steigt um einen fällt um einen Prozentpunkt Prozentpunkt 24.965 – 25.445 19.569 –19.569 – 9.464 9.464 – 3.492 3.492 Geschäftsbericht 2008 173 Management von sonstigen Preisrisiken In der nachfolgenden Tabelle sind die beizulegenden Zeit- Sonstige Preisrisiken entstehen bei HOCHTIEF durch Anlagen werte der Termingeschäfte sowie von zwei geschriebenen in kurzfristige beziehungsweise langfristige nicht zinstragende Optionen dargestellt: Wertpapiere, maßgeblich Aktien und Fonds, die der Kategorie „zur Veräußerung verfügbar“ zugeordnet und daher erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden. Daneben resultieren Preisrisiken aus Beteiligungen, die ebenfalls der Kategorie „zur Veräußerung verfügbar“ zugeordnet werden, soweit die Bewertung zum beizulegenden Zeitwert erfolgt. In der nachfolgenden Tabelle werden diese Positionen dargestellt. Beteiligungen, die zu fortgeführten Anschaffungs- (In Tsd. EUR) Aktiva Terminkäufe mit Sicherungshintergrund (Cashflow-HedgeAccounting) Termingeschäfte mit Sicherungshintergrund (aber ohne Hedge-Accounting) kosten bewertet werden, da der beizulegende Zeitwert nicht 31.12.2008 31.12.2007 – 50.725 7.622 7.622 – 50.725 82.636 12.055 4.045 – 25.600 112.281 21.600 33.655 verlässlich ermittelbar ist, sind dagegen nicht enthalten. (In Tsd. EUR) Preisrisikopositionen der langfristigen Vermögenswerte Preisrisikopositionen der kurzfristigen Vermögenswerte 31.12.2008 31.12.2007 406.785 422.965 197.462 254.118 HOCHTIEF steuert die Preisrisiken aktiv. Eine laufende Beob- Passiva Terminkäufe mit Sicherungshintergrund (Cashflow-HedgeAccounting) Termingeschäfte mit Sicherungshintergrund (aber ohne Hedge-Accounting) Geschriebene Optionen ohne Sicherungshintergrund achtung und Analyse der Märkte ermöglichen somit eine zeitnahe Steuerung der Anlagen. So können negative Entwicklungen an den Kapitalmärkten frühzeitig erkannt und entsprechende Im Geschäftsjahr 2008 wurden Marktwertänderungen aus Maßnahmen ergriffen werden. Derivate werden nur in Ausnah- den oben genannten Derivaten mit Sicherungshintergrund mefällen zur Steuerung sonstiger Preisrisiken eingesetzt. (Cashflow-Hedge-Accounting) in Höhe von – 44.791 Tsd. Euro (Vorjahr 13.598 Tsd. Euro) erfolgsneutral im Eigenkapital und Im Rahmen des Beteiligungsmanagements wurden Termin- – 76.515 Tsd. Euro (Vorjahr – Tsd. Euro) erfolgswirksam in der käufe mit einer maximalen Restlaufzeit zum 31. Dezember Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Letztere sind auf die 2008 von 66 Monaten zu Sicherungszwecken abgeschlossen, gesunkenen Marktwerte von Infrastruktur-Projektgesellschaften, die nach den Regelungen für Cashflow-Hedge-Accounting in die bei der Leighton-Gruppe künftige Einzahlungsverpflich- abgebildet werden. Des Weiteren wurden aktien- / indexbezo- tungen bestehen, zurückzuführen. Marktwertänderungen bei gene Derivate abgeschlossen, die der Absicherung unserer Termingeschäften ohne Anwendung von Hedge-Accounting aktienbasierten Vergütungspläne sowie der in einem Spezial- und bei den geschriebenen Optionen wurden saldiert in Höhe fonds gehaltenen Wertpapiere dienen und zum 31. Dezember von – 423 Tsd. Euro (Vorjahr – 21.600 Tsd. Euro) in der Gewinn- 2008 eine maximale Restlaufzeit von 54 Monaten haben. Diese und Verlustrechnung erfasst. werden nicht im Rahmen des Hedge-Accountings, sondern als sogenanntes Natural Hedging bilanziert. Die Ergebnisse aus der Marktwertbewertung dieser Derivate werden im Personalaufwand beziehungsweise in den anderen Finanzaufwendungen ausgewiesen. 174 Geschäftsbericht 2008 Informationen für die Aktionäre Lagebericht Konzernabschluss Folgende Sensitivitätsanalysen zeigen auf, welche Effekte sich aus Schwankungen der Marktwerte von originären und derivativen Finanzinstrumenten von zehn Prozent auf das Eigenkapital beziehungsweise auf das Jahresergebnis ergeben hätten. Die Analyse basiert auf dem jeweiligen Volumen zum Bilanzstichtag. (In Tsd. EUR) Änderung des Eigenkapitals aufgrund von Marktwertschwankungen eingesetzter Derivate mit Sicherungshintergrund (CashflowHedge-Accounting) Änderung des Jahresergebnisses aufgrund von Marktwertschwankungen von Derivaten ohne Hedge-Accounting Änderung des Eigenkapitals aufgrund von Kurswertänderungen von nicht wertgeminderten Wertpapieren Änderung des Eigenkapitals aufgrund von Wertänderungen bei nicht wertgeminderten, zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Beteiligungen Änderung des Eigenkapitals aufgrund von Kurswertsteigerungen bei wertgeminderten Wertpapieren Änderung des Eigenkapitals aufgrund von Wertsteigerungen bei wertgeminderten, zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Beteiligungen Änderung des Jahresergebnisses aufgrund von Kurswertminderungen bei wertgeminderten Wertpapieren Änderung des Jahresergebnisses aufgrund von Wertminderungen bei wertgeminderten, zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Beteiligungen 31.12.2008 Marktwert steigt um 10 fällt um 10 Prozent Prozent 31.12.2007 Marktwert steigt um 10 fällt um 10 Prozent Prozent 8.153 – 8.153 10.742 –10.742 358 – 358 2.160 – 2.160 19.745 –19.745 25.447 – 25.447 37.190 – 37.190 42.262 – 42.262 37 – – – 3.453 – – – – – 37 – – – – 3.453 – – Management von Ausfallrisiken Sicherheiten gegenüberzustellen, sodass das tatsächliche Ausfallrisiken ergeben sich im HOCHTIEF-Konzern aus dem Ausfallrisiko geringer ist. Kreditzusagen können maximal in operativen Geschäft sowie aus bestimmten Finanzierungsak- Höhe ihres zugesagten Betrags ausfallen. Zum 31. Dezember tivitäten. 2008 betrug das maximale Ausfallrisiko aus Kreditzusagen 35.433 Tsd. Euro (Vorjahr 44.710 Tsd. Euro). Das Risikomanagement erfolgt bei HOCHTIEF im operativen Geschäft durch die laufende bereichsbezogene Überwachung HOCHTIEF erhält Sicherheiten zur Besicherung von Vertrags- der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen. Bei Fest- erfüllung und Gewährleistung durch Nachunternehmer oder stellung eines konkreten Ausfallrisikos wird diesem Risiko durch zur Besicherung von Vergütungsansprüchen. Unter anderem die Bildung von Einzelwertberichtigungen im notwendigen Um- werden hierbei Gewährleistungs-, Vertragserfüllungs-, Voraus- fang Rechnung getragen. zahlungs- und Zahlungsbürgschaften hereingenommen. HOCHTIEF regelt die Hereinnahme von Sicherheiten in einer Kreditzusagen werden nur an Unternehmen, die nach der Richtlinie. Diese umfasst unter anderem die vertragliche Ge- Equity-Methode bewertet werden, gegeben. staltung, Durchführung und Verwaltung aller Vereinbarungen. Details werden abhängig zum Beispiel von Land und Recht- Das maximale Ausfallrisiko der finanziellen Vermögenswerte sprechung unterschiedlich geregelt. Bezüglich der Ausfallri- entspricht den in der Bilanz angesetzten Buchwerten. Diesem siken prüft HOCHTIEF bei allen hereingenommenen Avalen sind jedoch die vom HOCHTIEF-Konzern hereingenommenen die Bonität des Sicherheitengebers. HOCHTIEF bedient sich Geschäftsbericht 2008 175 bei der Bonitätsbeurteilung soweit wie möglich externer Spezialisten (beispielsweise Ratingagenturen). Die Angabe von beizulegenden Zeitwerten der erhaltenen Sicherheiten ist nicht erfolgt, da eine verlässliche Ermittlung regelmäßig nicht möglich ist. Im Folgenden werden die überfälligen, nicht wertgeminderten finanziellen Vermögenswerte dargestellt: (In Tsd. EUR) Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Finanzforderungen Sonstige Forderungen und sonstige finanzielle Vermögenswerte bis 30 Tage 31.12.2008 31 Tage 61 Tage bis 60 bis 90 Tage Tage mehr als 90 Tage bis 30 Tage 31.12.2007 31 Tage 61 Tage bis 60 bis 90 Tage Tage mehr als 90 Tage 124.587 13 27.149 77 24.446 102 67.997 557 174.729 137 41.774 – 14.354 – 53.358 – 186 124.786 – 27.226 – 24.548 65 68.619 931 175.797 186 41.960 1 14.355 104 53.462 Die Überfälligkeiten der finanziellen Vermögenswerte sind branchenspezifisch geprägt. Die Zahlungseingänge erfolgen in Abhängigkeit vom Prozess der Auftragsabnahme und Rechnungsprüfung, der regelmäßig – insbesondere bei Großprojekten – einen längeren Zeitraum in Anspruch nimmt. Die überfälligen, nicht wertgeminderten finanziellen Vermögenswerte bestehen im Wesentlichen gegenüber öffentlichen Auftraggebern und Industrieunternehmen mit erstklassiger Bonität. Die einzelwertberichtigten finanziellen Vermögenswerte werden nachfolgend dargestellt: (In Tsd. EUR) Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Kurzfristige Finanzforderungen Kurzfristige sonstige Forderungen und sonstige finanzielle Vermögenswerte Bruttobuchwert 31.12.2008 Einzelwertberichtigung Nettobuchwert Bruttobuchwert 31.12.2007 Einzelwertberichtigung Nettobuchwert 141.674 95.759 45.915 209.395 100.971 108.424 5.447 5.447 – 5.316 5.316 – 32.038 179.159 30.338 131.544 1.700 47.615 32.349 247.060 28.646 134.933 3.703 112.127 In den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind branchentypisch im Wesentlichen wertberichtigte Nachtragsforderungen enthalten. 176 Geschäftsbericht 2008 Informationen für die Aktionäre Lagebericht Konzernabschluss Nachstehende Tabelle enthält die Entwicklung der Wertberichtigungen auf finanzielle Vermögenswerte: Wertberichtigungsspiegel (In Tsd. EUR) Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Kurzfristige Finanzforderungen Kurzfristige sonstige Finanzforderungen und sonstige finanzielle Vermögenswerte 1.1.2007 94.871 5.272 Veränderungen* 6.100 44 31.12.2007/ 1.1.2008 100.971 5.316 Veränderungen* – 5.212 131 31.12.2008 95.759 5.447 26.938 127.081 1.708 7.852 28.646 134.933 1.692 – 3.389 30.338 131.544 Finanzforderungen in Höhe von 318 Tsd. Euro (Vorjahr 680 und überprüft die Kapitalstruktur des Konzerns regelmäßig. Tsd. Euro) wären ohne Neuverhandlung der vertraglichen Be- Im Rahmen dieser Beurteilung werden risikoadäquate Kapital- dingungen überfällig beziehungsweise wertgemindert gewe- kosten berücksichtigt. *Die Veränderungen ergeben sich aus Zuführungen, Auflösungen, Inanspruchnahmen, Währungsanpassungen und Änderungen des Konsolidierungskreises. sen. Im Vorjahr wären des Weiteren Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 12.024 Tsd. Euro ohne Die Gesamtstrategie des Kapitalrisikomanagements hat sich Neuverhandlung der vertraglichen Bedingungen überfällig be- im laufenden Geschäftsjahr im Vergleich zum Vorjahr nicht ziehungsweise wertgemindert gewesen. verändert. Hinsichtlich der weder überfälligen noch wertgeminderten fi- Ergänzende Angaben zu Finanzinstrumenten nanziellen Vermögenswerte liegen derzeit keine Hinweise auf Nachfolgend werden die Buchwerte und beizulegenden Zeit- weiteren bonitätsbedingten Wertberichtigungsbedarf vor. werte nach Klassen von Finanzinstrumenten und die Buchwerte nach IAS 39-Bewertungskategorien zum 31. Dezember Kapitalrisikomanagement 2008 und zum 31. Dezember 2007 dargestellt: Der HOCHTIEF-Konzern steuert sein Kapital mit dem Ziel, zu gewährleisten, dass sämtliche Konzernunternehmen weiterhin ihr Geschäft unter der Prämisse der Unternehmensfortführung betreiben können. Durch die bedarfsweise Optimierung des Verhältnisses von Eigen- zu Fremdkapital werden die Kapitalkosten so gering wie möglich gehalten. Diese Maßnahmen dienen einer Maximierung der Erträge der Anteilseigner. Die Kapitalstruktur setzt sich aus den in der Bilanz ausgewiesenen lang- und kurzfristigen Schulden abzüglich der flüssigen Mittel als Nettofremdkapital und dem bilanziellen Eigenkapital zusammen. Der Risikosteuerungskreis beurteilt Geschäftsbericht 2008 177 2008 Buchwert je Bewertungskategorie Finanzielle Vermögenswerte zur Verzu Kredite und äußerung HandelsForderunverfügbar zwecken gen gehalten (In Tsd. EUR) Aktiva At Equity bewertete Finanzanlagen Übrige Finanzanlagen zum Fair Value bewertet zu fortgeführten Anschaffungskosten Finanzforderungen langfristig kurzfristig Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Sonstige Forderungen und sonstige finanzielle Vermögenswerte langfristig zum Fair Value bewertet zu fortgeführten Anschaffungskosten nicht im Anwendungsbereich des IFRS 7 kurzfristig zum Fair Value bewertet zu fortgeführten Anschaffungskosten nicht im Anwendungsbereich des IFRS 7 Wertpapiere Flüssige Mittel Passiva Finanzverbindlichkeiten langfristig kurzfristig Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen Sonstige Verbindlichkeiten langfristig zum Fair Value bewertet zu fortgeführten Anschaffungskosten nicht im Anwendungsbereich des IFRS 7 kurzfristig zum Fair Value bewertet zu fortgeführten Anschaffungskosten nicht im Anwendungsbereich des IFRS 7 178 Geschäftsbericht 2008 Keiner Bewertungskategorie zugehörig Finanzielle Verbindlichkeiten zu zu fortHandelsgeführten zwecken Anschafgehalten fungskosten in einem bilanziellen Sicherungszusammenhang stehend und Finanzierungsleasing nicht im Anwendungsbereich des IFRS 7 Summe Buchwerte 31.12.2008 Summe beizulegende Zeitwerte 31.12.2008 – – – – – – 1.668.942 1.668.942 1.668.942 406.785 – – – – – – 406.785 406.785 23.273 430.058 – – – – – – – – – – – – 23.273 430.058 23.273 430.058 – – – – 347.982 91.944 – – – – 4.686 1.369 – – 352.668 93.313 352.668 93.313 – – 4.643.296 – – – – 4.643.296 4.643.296 – 7.622 – – – 1 – 7.623 7.623 – – 5.403 – – – – 5.403 5.403 – – – 7.622 – 5.403 – – – – – 1 82.780 82.780 82.780 95.806 82.780 95.806 – 2.860 – – – 5.513 – 8.373 8.373 – – 97.061 – – – – 97.061 97.061 – – 809.396 – – 2.860 – – – 97.061 – 1.787.713 – – – – – – – – – 5.513 – – 65.527 65.527 – – 65.527 170.961 809.396 1.787.713 65.527 170.961 809.396 1.787.713 – – – – – – – – 1.664.509 1.230.199 13.955 18.153 – – 1.678.464 1.248.352 1.656.713 1.248.352 – – – – 4.555.023 – 6.748 4.561.771 4.561.771 – – – 28.009 – 142.435 – 170.444 170.444 – – – – 458 – – 458 458 – – – – – – – 28.009 – 458 – 142.435 48.118 48.118 48.118 219.020 48.118 219.020 – – – 4.334 – 13.032 – 17.366 17.366 – – – – 45.698 – – 45.698 45.698 – – – – – – – 4.334 – 45.698 – 13.032 204.044 204.044 204.044 267.108 204.044 267.108 Informationen für die Aktionäre Lagebericht 2007 Buchwert je Bewertungskategorie Finanzielle Vermögenswerte zur Verzu Kredite und äußerung HandelsForderunverfügbar zwecken gen gehalten (In Tsd. EUR) Aktiva At Equity bewertete Finanzanlagen Übrige Finanzanlagen zum Fair Value bewertet zu fortgeführten Anschaffungskosten Finanzforderungen langfristig kurzfristig Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Sonstige Forderungen und sonstige finanzielle Vermögenswerte langfristig zum Fair Value bewertet zu fortgeführten Anschaffungskosten nicht im Anwendungsbereich des IFRS 7 kurzfristig zum Fair Value bewertet zu fortgeführten Anschaffungskosten nicht im Anwendungsbereich des IFRS 7 Wertpapiere Flüssige Mittel Passiva Finanzverbindlichkeiten langfristig kurzfristig Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen Sonstige Verbindlichkeiten langfristig zum Fair Value bewertet zu fortgeführten Anschaffungskosten nicht im Anwendungsbereich des IFRS 7 kurzfristig zum Fair Value bewertet zu fortgeführten Anschaffungskosten nicht im Anwendungsbereich des IFRS 7 Keiner Bewertungskategorie zugehörig Finanzielle Verbindlichkeiten zu zu fortHandelsgeführten zwecken Anschafgehalten fungskosten Konzernabschluss in einem bilanziellen Sicherungszusammenhang stehend und Finanzierungsleasing nicht im Anwendungsbereich des IFRS 7 Summe Buchwerte 31.12.2007 Summe beizulegende Zeitwerte 31.12.2007 – – – – – – 1.462.459 1.462.459 1.462.459 422.965 – – – – – – 422.965 422.965 132.690 555.655 – – – – – – – – – – – – 132.690 555.655 132.690 555.655 – – – – 356.554 79.950 – – – – 8.621 1.344 – – 365.175 81.294 365.175 81.294 – – 3.691.166 – – – – 3.691.166 3.691.166 – – – – – 157 – 157 157 – – 6.899 – – – – 6.899 6.899 – – – – – 6.899 – – – – – 157 123.902 123.902 123.902 130.958 123.902 130.958 – – – – – 59.311 – 59.311 59.311 – – 172.979 – – – – 172.979 172.979 – – 766.384 – – – – – – 172.979 – 1.402.527 – – – – – – – – – 59.311 – – 79.393 79.393 – – 79.393 311.683 766.384 1.402.527 79.393 311.683 766.384 1.402.527 – – – – – – – – 1.309.799 622.556 14.229 20.163 – – 1.324.028 642.719 1.325.853 642.719 – – – – 4.138.942 – 4.450 4.143.392 4.143.392 – – – 21.600 – 15.852 – 37.452 37.452 – – – – 900 – – 900 900 – – – – – – – 21.600 – 900 – 15.852 41.082 41.082 41.082 79.434 41.082 79.434 – – – – – 1.939 – 1.939 1.939 – – – – 55.378 – – 55.378 55.378 – – – – – – – – – 55.378 – 1.939 216.585 216.585 216.585 273.902 216.585 273.902 Geschäftsbericht 2008 179 Bei den kurzfristigen Finanzinstrumenten entsprechen auf- zulegenden Zeitwerts zu Anschaffungskosten bewertet wer- grund der kurzen Restlaufzeiten beziehungsweise der Bilan- den. Die langfristigen Finanzforderungen wurden weder im zierung zum Marktwert die Buchwerte den Marktwerten zum Geschäftsjahr noch im Vorjahr wertgemindert. Die kurzfris- Abschlussstichtag. Die langfristigen Wertpapiere werden in tigen Finanzforderungen wurden in Höhe von 221 Tsd. Euro der Kategorie „zur Veräußerung verfügbar“ erfolgsneutral zum (Vorjahr 184 Tsd. Euro) wertberichtigt. Forderungen aus Lie- beizulegenden Zeitwert bewertet, sodass sich auch hier ferungen und Leistungen wurden mit 8.065 Tsd. Euro (Vorjahr Buchwert und beizulegender Zeitwert entsprechen. 4.839 Tsd. Euro), kurzfristige sonstige Forderungen und finanzielle Vermögenswerte mit 2.954 Tsd. Euro (Vorjahr 2.052 Soweit der beizulegende Zeitwert für Anteile an nicht konsoli- Tsd. Euro) wertgemindert. dierten Tochterunternehmen und übrigen Beteiligungen verlässlich ermittelbar ist, wird dieser angesetzt. Wenn ein verlässlicher Zeitwert nicht vorliegt, erfolgt die Bewertung innerhalb der Kategorie „zur Veräußerung verfügbar“ zu Anschaffungskosten. Finanzielle Vermögenswerte mit einem Buchwert von 35.240 34. Eventualschulden und sonstige finanzielle Verpflichtungen (In Tsd. EUR) Verbindlichkeiten aus Bürgschaften und Patronatserklärungen 31.12.2008 31.12.2007 27.641 17.871 Tsd. Euro (Vorjahr 38.317 Tsd. Euro) werden zum 31. Dezember 2008 als Sicherheiten für bilanzierte finanzielle Verbind- Die Haftungsverhältnisse waren überwiegend zur Sicherung lichkeiten und nicht bilanzierte Eventualschulden gegeben. aufgenommener Bankkredite, für Vertragserfüllungen, Gewährleistungsverpflichtungen und Vorauszahlungen gegeben. Die folgende Tabelle zeigt das Nettoergebnis aus Finanz- Wir bürgten am Bilanzstichtag im Wesentlichen für Beteili- instrumenten nach IAS 39-Bewertungskategorien: gungsgesellschaften und Arbeitsgemeinschaften. Im Übrigen haften wir gesamtschuldnerisch für alle Arbeitsgemeinschaften, an denen wir beteiligt sind. Nettoergebnis aus Finanzinstrumenten (In Tsd. EUR) Zur Veräußerung verfügbar Zu Handelszwecken gehalten Kredite und Forderungen Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten 2008 – 7.516 18.800 100.844 2007 123.745 – 93.299 –195.194 – 83.066 –105.454 111.590 Im Oktober 2007 hat die HOCHTIEF Aktiengesellschaft den syndizierten Avalkredit auf 2,0 Mrd. Euro erhöht. Der Kreditrahmen stellt die Bereitstellung von Bürgschaften für die gewöhnliche Geschäftstätigkeit vornehmlich der Unternehmensbereiche HOCHTIEF Europe, HOCHTIEF Concessions und HOCHTIEF Real Estate sicher. Der syndizierte Avalkredit hat eine Laufzeit von fünf Jahren und ist zum 31. Dezember 2008 mit 1,17 Mrd. Euro (Vorjahr 1,19 Mrd. Euro) in Anspruch ge- In die Ermittlung des Nettoergebnisses aus Finanzinstrumen- nommen. ten werden Zinserträge und -aufwendungen, Wertberichtigungen /-aufholungen, Erträge und Aufwendungen aus der Die HOCHTIEF Aktiengesellschaft hat zugunsten amerikani- Währungsumrechnung, Dividendenerträge, Abgangsgewinne scher Versicherungsgesellschaften eine unbegrenzte Garantie beziehungsweise -verluste und sonstige erfolgswirksam er- für Verpflichtungen der Turner- und der Flatiron-Gruppe im fasste Änderungen des beizulegenden Zeitwerts von Finanz- Rahmen des sogenannten Bondings ausgelegt. Dieses in den instrumenten einbezogen. USA gesetzlich vorgesehene Sicherungsmittel garantiert die Erfüllung von Projekten der öffentlichen Hand. Weiterhin Im Geschäftsjahr 2008 wurden Wertberichtigungen auf finan- kommt es bei ausgewählten sonstigen Kunden zum Einsatz. zielle Vermögenswerte in Höhe von 47.504 Tsd. Euro (Vorjahr Das gesamte Bondingvolumen beläuft sich auf 4.758 Mio. 8.961 Tsd. Euro) vorgenommen. Die Wertminderungen betref- US-Dollar (Vorjahr 4.812 Mio. US-Dollar). Die Ausnutzung des fen mit 36.264 Tsd. Euro (Vorjahr 1.886 Tsd. Euro) die Buch- Bondingvolumens beträgt im Berichtsjahr 3.579 Mio. US-Dollar werte von nicht konsolidierten Tochterunternehmen und übrigen (Vorjahr 3.559 Mio. US-Dollar). Eine Inanspruchnahme aus Beteiligungen, die aufgrund der Nichtverfügbarkeit eines bei- 180 Geschäftsbericht 2008 Informationen für die Aktionäre Lagebericht Konzernabschluss dieser HOCHTIEF-Garantie ist in der Vergangenheit nicht er- Rechtsstreitigkeiten folgt und wird zurzeit für die Zukunft auch nicht erwartet. Gesellschaften des HOCHTIEF-Konzerns sind im Rahmen ihres Geschäftsbetriebs in Gerichtsprozesse involviert. HOCHTIEF Daneben bestehen für den HOCHTIEF-Konzern weitere Aval- erwartet durch diese Prozesse jedoch keine wesentlichen ne- kreditlinien mit einem Gesamtbetrag von 3,71 Mrd. Euro (Vor- gativen Auswirkungen auf die wirtschaftliche und finanzielle jahr 3,31 Mrd. Euro) bei Versicherungsgesellschaften und Situation des Konzerns. Banken. 35. Segmentberichterstattung Das Bestellobligo aus erteilten Investitionsaufträgen beträgt Im HOCHTIEF-Konzern ergibt sich die Segmentabgrenzung im Konzern 364.426 Tsd. Euro (Vorjahr 296.712 Tsd. Euro) und aus den jeweiligen geschäftlichen Aktivitäten der Unterneh- betrifft im Wesentlichen die Bergbauaktivitäten der Leighton- mensbereiche. Die Segmentierung der Unternehmensbe- Gruppe. reiche und Regionen basiert dabei auf der internen Berichterstattung. Einzahlungsverpflichtungen auf Finanzanlagen bestehen in Höhe von 138.107 Tsd. Euro (Vorjahr 203.197 Tsd. Euro) im Mit Wirkung zum 1. Januar 2008 bestehen folgende Unter- Wesentlichen für PPP-Projektgesellschaften im Unterneh- nehmensbereiche / Segmente: mensbereich HOCHTIEF Asia Pacific. HOCHTIEF Americas HOCHTIEF Asia Pacific Die Mindestleasingzahlungen für Operate-Leasing-Verträge HOCHTIEF Concessions werden wie folgt fällig: HOCHTIEF Europe HOCHTIEF Real Estate HOCHTIEF Services Operate Leasing (In Tsd. EUR) Fällig bis 1 Jahr Fällig 1 bis 5 Jahre Fällig über 5 Jahre 31.12.2008 Nominalwert 252.203 618.100 61.488 31.12.2007 Nominalwert 221.448 563.411 67.246 Unternehmenszentrale / Konsolidierung Unter Unternehmenszentrale / Konsolidierung werden die Unternehmenszentrale, andere, nicht den gesondert dargestellten Unternehmensbereichen zuordenbare Tätigkeiten, insbesondere das Management unserer finanziellen Ressourcen und Versicherungsaktivitäten, sowie Konsolidierungseffekte Die Verpflichtungen aus dem Operate Leasing betreffen über- dargestellt. Die Versicherungsaktivitäten werden in der Unter- wiegend technische Anlagen und Maschinen der Leighton- nehmenszentrale verantwortlich von der HOCHTIEF Insurance Gruppe. Die Erhöhung ergibt sich aus der Ausweitung der Ak- Broking and Risk Management Solutions GmbH – mit zwei Toch- tivitäten im Bergbaubereich. tergesellschaften in Luxemburg – gesteuert. Die HOCHTIEFVersicherungsgesellschaften bieten verschiedene Rückversi- Die Leasingzahlungen aus Operate-Leasing-Verträgen betru- cherungsleistungen für Bauleistungs-, Lieferantenausfall-, gen 249.990 Tsd. Euro (Vorjahr 226.130 Tsd. Euro). Bürgschafts- und Haftpflicht- sowie Arbeitnehmer-Unfallversicherungen an. Die Verpflichtungen aus langfristigen Mietverträgen betragen 340.743 Tsd. Euro (Vorjahr 335.875 Tsd. Euro). Die unkünd- Ausführliche Informationen zu den einzelnen operativen Seg- bare Mietdauer liegt zwischen zwei und 13 Jahren. Den Miet- menten enthält der Lagebericht. zahlungsverpflichtungen stehen erwartete Mieterträge in Höhe von 143.391 Tsd. Euro (Vorjahr 122.303 Tsd. Euro) gegenüber. Zudem bestehen weitere finanzielle Verpflichtungen aus langfristigen Liefer- und Leistungsverträgen in Höhe von 17.395 Tsd. Euro (Vorjahr 24.655 Tsd. Euro). Geschäftsbericht 2008 181 Unternehmensbereiche (In Tsd. EUR) HOCHTIEF Americas HOCHTIEF Asia Pacific HOCHTIEF Concessions HOCHTIEF Europe HOCHTIEF Real Estate HOCHTIEF Services Unternehmenszentrale / Konsolidierung Unternehmensbereiche (In Tsd. EUR) HOCHTIEF Americas HOCHTIEF Asia Pacific HOCHTIEF Concessions HOCHTIEF Europe HOCHTIEF Real Estate HOCHTIEF Services Unternehmenszentrale / Konsolidierung Unternehmensbereiche (In Tsd. EUR) HOCHTIEF Americas HOCHTIEF Asia Pacific HOCHTIEF Concessions HOCHTIEF Europe HOCHTIEF Real Estate HOCHTIEF Services Unternehmenszentrale / Konsolidierung Regionen (In Tsd. EUR) Deutschland Übriges Europa Amerika Asien Australien Afrika 182 Geschäftsbericht 2008 Außenumsätze 2008 8.045.101 6.884.539 162.851 2.414.887 791.148 683.097 121.362 19.102.985 2007 6.953.223 5.989.419 197.947 2.169.523 480.425 555.924 105.291 16.451.752 Ergebnis vor Steuern/ EBT 2008 76.893 327.212 109.629 – 34.247 54.174 22.906 – 36.452 520.115 2007 76.011 404.485 155.348 –149.403 58.593 20.415 – 64.128 501.321 Buchwerte der at Equity bewerteten Finanzanlagen 2008 27.094 936.161 653.273 3.344 47.445 1.625 – 1.668.942 2007 34.591 703.131 697.406 1.133 25.263 935 – 1.462.459 Außenumsätze nach Sitz der Kunden 2008 2007 2.584.253 2.220.002 1.304.202 1.174.205 8.197.490 7.059.090 2.083.482 1.170.591 4.932.683 4.827.364 875 500 19.102.985 16.451.752 Innenumsätze 2008 – 266 3.292 154.487 20.433 26.389 50.807 255.674 2007 55 334 614 151.750 13.084 26.204 45.054 237.095 Konzerngewinn 2008 42.371 133.282 69.382 – 60.108 46.111 13.505 – 69.468 175.075 2007 45.795 167.840 89.118 –158.759 56.854 18.273 – 78.425 140.696 Investitionen in immaterielle Vermögenswerte, Sachanlagen und Investment Properties 2008 2007 34.049 24.290 538.713 638.332 181 505 47.826 26.258 3.299 3.192 11.112 6.430 10.312 4.167 645.492 703.174 Bruttovermögen (Bilanzsumme) 2008 2007 4.147.895 3.754.878 1.185.741 935.012 2.700.357 2.445.975 1.425.886 1.055.495 2.639.424 2.465.577 – – 12.099.303 10.656.937 Informationen für die Aktionäre Lagebericht Konzernabschluss Bereichsumsätze (Außen- und Innenumsätze) 2008 2007 8.045.101 6.953.278 6.884.805 5.989.753 166.143 198.561 2.569.374 2.321.273 811.581 493.509 709.486 582.128 172.169 150.345 19.358.659 16.688.847 Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit (Segmentergebnis) 2008 2007 63.710 57.957 264.150 261.268 26.465 20.187 – 53.092 –165.640 61.543 45.541 26.044 21.440 – 78.311 –117.861 310.509 122.892 Gewinn- und Verlustanteile an assoziierten und Gemeinschaftsunternehmen, die nach der Equity-Methode bewertet werden 2008 2007 8.048 –1.877 219.537 161.931 72.886 88.843 881 –1.062 14.958 17.486 691 562 – – 317.001 265.883 Planmäßige Abschreibungen Investitionen in Finanzanlagen 2008 2.961 466.524 27.558 5.673 7.788 – – 510.504 2007 191.017 726.613 130.746 3.205 9.396 10.051 1 1.071.029 2008 41.617 312.818 345 20.124 4.531 7.527 2.475 389.437 2007 18.134 257.698 757 17.603 3.327 6.009 5.292 308.820 Investitionen gesamt 2008 37.010 1.005.237 27.739 53.499 11.087 11.112 10.312 1.155.996 2007 215.307 1.364.945 131.251 29.463 12.588 16.481 4.168 1.774.203 EBITDA 2008 144.428 740.285 146.054 – 8.825 86.261 34.281 – 74.124 1.068.360 Betriebliches Ergebnis / EBITA 2007 95.183 699.029 186.035 –114.069 68.261 28.011 –110.480 851.970 Wertminderungen 2008 – – – 676 – – 2.193 2.869 2007 – – – 70 1.938 – 1.662 3.670 Bruttovermögen (Bilanzsumme) 2008 2.618.403 3.908.115 1.445.245 2.001.738 1.304.410 306.201 515.191 12.099.303 2007 2.354.004 3.521.243 1.471.819 1.880.959 1.156.955 304.756 – 32.799 10.656.937 2008 102.811 427.467 145.709 – 29.625 81.730 26.754 – 78.791 676.055 2007 77.049 441.331 185.277 –131.742 62.996 22.002 –117.433 539.480 Zahlungsunwirksame Aufwendungen 2008 102.765 179.893 11.908 151.273 56.517 41.323 53.724 597.403 2007 66.333 170.675 13.690 164.367 46.245 37.322 72.150 570.782 Bruttoschulden 2008 2.499.969 2.691.515 980.316 1.645.356 1.215.909 205.521 – 685 9.237.901 2007 2.205.823 2.610.256 974.021 1.465.205 1.103.017 218.157 – 920.362 7.656.117 Investitionen 2008 42.139 32.376 55.086 71.151 955.244 – 1.155.996 2007 52.484 68.465 213.994 509.095 930.165 – 1.774.203 Geschäftsbericht 2008 183 Erläuterungen zu den Segmentdaten fenden Geschäftstätigkeit und werden daher in das neutrale Die Innenumsätze geben die Höhe der Umsätze zwischen Ergebnis umgegliedert. Im Berichtsjahr wurde das Ergebnis den Unternehmensbereichen / Segmenten an. Innenumsätze der betrieblichen Tätigkeit im Konzern um das negative neu- werden unter Bedingungen wie unter fremden Dritten abge- trale Ergebnis in Höhe von 14.987 Tsd. Euro (Vorjahr 22.591 rechnet. Die Summe aus Außenumsätzen und Innenumsätzen Tsd. Euro) bereinigt. Das neutrale Ergebnis enthält ausschließ- ergibt die Bereichsumsätze. lich Restrukturierungsaufwendungen im Unternehmensbereich Europe. Die Gewinn- und Verlustanteile an assoziierten und Gemeinschaftsunternehmen, die nach der Equity-Methode bewertet Das Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit wird durch die Zins- werden, umfassen Erträge und Aufwendungen aus diesen gutschrift auf den durchschnittlichen Finanzierungssaldo aus Beteiligungen einschließlich Wertminderungen auf at Equity den Geschäftsjahren 2008 und 2007 korrigiert. Diese Zinsgut- bewertete Finanzanlagen. schrift ist betriebswirtschaftlich nicht der Finanzierungstätigkeit zuzurechnen, sondern betrieblich bedingt, da die Erlöse Die Abschreibungen betreffen immaterielle Vermögenswerte um diesen Zinsanteil geschmälert sind. Der durchschnittliche mit bestimmbarer Nutzungsdauer, Sachanlagen sowie Invest- Finanzierungssaldo errechnet sich aus den zu verzinsenden ment Properties. Finanzierungsmitteln abzüglich zu finanzierender Vorräte und Herstellungskosten für Fertigungsaufträge (Forderungen und Die Investitionen umfassen die Zugänge bei den immateriellen Verbindlichkeiten aus PoC). Die Finanzierungsmittel umfassen Vermögenswerten, Sachanlagen, Investment Properties, at die erhaltenen Anzahlungen aus langfristigen Fertigungsauf- Equity bewerteten Finanzanlagen (ohne Fortschreibung des trägen sowie den Saldo aus Verbindlichkeiten und Forderungen Equity-Buchwerts), Tochterunternehmen sowie den übrigen gegenüber Dritten sowie Arbeitsgemeinschaften. Beteiligungen. 36. Angaben zur Konzern-Kapitalflussrechnung Das Bruttovermögen entspricht der konsolidierten Bilanzsum- Die Kapitalflussrechnung ist nach den Mittelveränderungen aus me der Unternehmensbereiche. Die Bruttoschulden ergeben laufender Geschäfts-, Investitions- und Finanzierungstätigkeit sich aus dem Bruttovermögen abzüglich des konsolidierten gegliedert. Auswirkungen von Wechselkursänderungen und Eigenkapitals. von Übertragungen auf den HOCHTIEF-Pensionsfonds sind dabei eliminiert; ihr Einfluss auf die flüssigen Mittel wird geson- Das Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit lässt sich wie folgt dert gezeigt. Mittelveränderungen aus dem Erwerb und der zum betrieblichen Ergebnis / EBITA überleiten: Veräußerung konsolidierter Gesellschaften werden innerhalb der Investitionstätigkeit gesondert ausgewiesen. Die Verände- (In Tsd. EUR) *Aufgrund der Änderung der Konzernstruktur zum 1. Januar 2008 wurde die Zinsgutschrift angepasst. Anders als im Vorjahr veröffentlicht, wird eine Zinsgutschrift nur noch für die im Modul Bau tätigen Unternehmensbereiche HOCHTIEF Americas, HOCHTIEF Asia Pacific und HOCHTIEF Europe berücksichtigt. Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit + Beteiligungsergebnis – Neutrales Ergebnis + Zinsgutschrift* Betriebliches Ergebnis / EBITA 2008 2007 rungen der flüssigen Mittel aus der Änderung des Konsolidierungskreises in Höhe von –19.660 Tsd. Euro (Vorjahr 77.999 310.509 305.987 (+) 14.987 44.572 122.892 354.303 (+) 22.591 39.694 Tsd. Euro) entfallen mit 758 Tsd. Euro (Vorjahr 78.532 Tsd. Euro) 676.055 539.480 Die in der Kapitalflussrechnung mit 1.787.713 Tsd. Euro (Vor- auf erworbene flüssige Mittel aus Akquisitionen und mit 20.418 Tsd. Euro (Vorjahr 533 Tsd. Euro) auf mitveräußerte Bestände an flüssigen Mitteln. jahr 1.402.527 Tsd. Euro) ausgewiesenen flüssigen Mittel zum Die Überleitung zum betrieblichen Ergebnis / EBITA umfasst Jahresende stimmen mit dem entsprechenden Gesamtbetrag folgende Sachverhalte: der flüssigen Mittel in der Bilanz überein. Hiervon bestehen 1.743 Tsd. Euro (Vorjahr 2.165 Tsd. Euro) als Kassenbestände, Das Beteiligungsergebnis enthält alle Erträge und Aufwendungen, 1.063.771 Tsd. Euro (Vorjahr 817.630 Tsd. Euro) als Guthaben die aus betrieblich veranlassten Beteiligungen entstanden bei Kreditinstituten sowie 722.199 Tsd. Euro (Vorjahr 582.732 sind, und stellt daher einen integralen Bestandteil der opera- Tsd. Euro) als kurzfristig veräußerbare Wertpapiere mit einer tiven Tätigkeit des Konzerns dar. Restlaufzeit bei Erwerb von bis zu drei Monaten. Die flüssigen Mittel unterliegen Verfügungsbeschränkungen in Höhe von Erträge und Aufwendungen, die aus betriebswirtschaftlicher Sicht ungewöhnlich beziehungsweise durch Sondervorgänge entstanden sind, beeinträchtigen die Beurteilung der lau- 184 Geschäftsbericht 2008 1.364 Tsd. Euro (Vorjahr 2.119 Tsd. Euro). Informationen für die Aktionäre Lagebericht Konzernabschluss In der Mittelveränderung aus laufender Geschäftstätigkeit Die Verwendungsmöglichkeiten des Finanzvermögens unter- werden alle zahlungsunwirksamen Aufwendungen und Erträ- liegen Einschränkungen. Dem Nettofinanzvermögen stehen ge sowie das Ergebnis aus Anlagenabgängen und Entkon- Vorauszahlungen von Auftraggebern, Einzahlungsverpflich- solidierungen bereinigt. tungen auf Finanzanlagen und das Bestellobligo aus erteilten Investitionsaufträgen gegenüber. Die Vorauszahlungen von Die Mittelzuflüsse aus der laufenden Geschäftstätigkeit und Auftraggebern in Höhe von 664.536 Tsd. Euro (Vorjahr 557.669 der Finanzierungstätigkeit lagen über den Liquiditätsabflüssen Tsd. Euro) dienen zur Finanzierung der Auftragskosten. Ein- aus der Investitionstätigkeit. zahlungsverpflichtungen auf Finanzanlagen bestehen in Höhe von 138.107 Tsd. Euro (Vorjahr 203.197 Tsd. Euro) im Wesent- In der Mittelveränderung aus laufender Geschäftstätigkeit sind lichen für PPP-Projektgesellschaften im Unternehmensbereich unter anderem enthalten: HOCHTIEF Asia Pacific. Das Bestellobligo aus erteilten Inves- Ř=LQVHLQQDKPHQYRQ7VG(XUR9RUMDKU7VG titionsaufträgen in Höhe von 364.426 Tsd. Euro (Vorjahr 296.712 Tsd. Euro) betrifft im Wesentlichen die Bergbauaktivitäten der Euro), Ř=LQVDXVJDEHQYRQ7VG(XUR9RUMDKU7VG Leighton-Gruppe. Euro) und ŘJH]DKOWH(UWUDJVWHXHUQYRQ7VG(XUR9RUMDKU Die Finanzforderungen enthalten neben Finanzforderungen gegenüber nicht konsolidierten Tochterunternehmen und Be- 165.416 Tsd. Euro). teiligungen Zinsabgrenzungen und übrige Finanzforderungen. Nach Abzug des nicht zahlungswirksamen Teils aus der EquityBewertung beträgt das zugeflossene Beteiligungsergebnis Die sonstigen Finanzverbindlichkeiten umfassen Finanzver- (Dividenden) 353.904 Tsd. Euro (Vorjahr 299.245 Tsd. Euro). bindlichkeiten gegenüber nicht konsolidierten Tochterunternehmen und Beteiligungen sowie übrige Finanzverbindlich- Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurden 90.931 Tsd. Euro keiten. (Vorjahr 72.445 Tsd. Euro) an HOCHTIEF-Aktionäre ausgeschüttet. Dividenden an fremde Gesellschafter sind in Höhe Aus Erst- und Entkonsolidierungen ergibt sich eine Verminde- von 143.684 Tsd. Euro (Vorjahr 123.158 Tsd. Euro) gezahlt rung des Nettofinanzvermögens in Höhe von 51.923 Tsd. Euro worden. (Vorjahr Erhöhung in Höhe von 20.902 Tsd. Euro). Der Tilgung von Finanzschulden von 1.089.334 Tsd. Euro 37. Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und (Vorjahr 298.722 Tsd. Euro) stehen Neuaufnahmen in Höhe Personen von 2.240.343 Tsd. Euro (Vorjahr 1.193.490 Tsd. Euro) gegenüber. Zu den wesentlichen nahestehenden Unternehmen zählt als Anteilseigner die Actividades de Construcción y Servicios, Insgesamt besteht folgendes Finanzvermögen im Konzern: S.A. Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurden keine Geschäfte zwischen der HOCHTIEF Aktiengesellschaft beziehungsweise (In Tsd. EUR) Flüssige Mittel Kurzfristige Wertpapiere Langfristige Wertpapiere Finanzforderungen (ohne Ausleihungen an Beteiligungen) Finanzvermögen Anleihen, Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten Sonstige Finanzverbindlichkeiten Finanzverbindlichkeiten Nettofinanzschulden (-) / Nettofinanzvermögen (+) 31.12.2008 1.787.713 809.396 359 31.12.2007 1.402.527 766.384 347 Konzernunternehmen und der Actividades de Construcción y Servicios, S.A. abgeschlossen. Nahestehende Unternehmen von besonderer Bedeutung sind die wesentlichen at Equity bewerteten Unternehmen Athens 116.984 2.714.452 120.348 2.289.606 2.707.175 1.789.671 219.641 2.926.816 177.076 1.966.747 – 212.364 322.859 International Airport S.A., Flughafen Düsseldorf GmbH, Flughafen Hamburg GmbH, Budapest Airport Zrt., Sociedad Concesionaria Túnel San Cristobal S.A., Sociedad Concesionaria Autopista Vespucio Norte Express S.A., Aurelis Asset GmbH sowie Al Habtoor Engineering Enterprises Co. L.L.C. Geschäftsbericht 2008 185 Mit den wesentlichen nahestehenden Unternehmen wurden samt drei Tranchen bestehende RSA 2008 läuft über einen Geschäfte getätigt, die zu folgenden Abschlussposten Zeitraum von sieben Jahren, wobei die einzelnen Tranchen al- führten: lerdings bereits bei der Zuteilung der jeweiligen Tranche mit dem Marktwert zum Zeitpunkt der Gewährung auszuweisen (In Tsd. EUR) Ausleihungen Forderungen Verbindlichkeiten Umsatzerlöse Bezogene Lieferungen und Leistungen Sonstige betriebliche Erträge Zinserträge 2008 308.952 60.710 14 11.268 2007 308.274 65.745 37 31.146 299 169 18.273 295 113 6.800 sind. Dieser Wert wird dabei auf der Grundlage der Bewertung nach Black / Scholes zum Gewährungsstichtag ermittelt. Der vom Wert zum Gewährungszeitpunkt zu unterscheidende Wert zum Zeitpunkt nach Ablauf der Wartezeit ist von der künftigen Entwicklung des Kurses der HOCHTIEF-Aktie abhängig. Die in der Vergangenheit zugeteilten und noch laufenden Pläne haben zum Testatzeitpunkt des Konzernabschlusses in Summe ungefähr die Hälfte des Wertes zum Zeitpunkt der Gewährung verloren. Die Stock-Appreciation-Rights-Pläne sind aufgrund des hohen Ausgabepreises zurzeit teilweise Die Ausleihungen betreffen die Finanzierung der Akquisitionen nicht werthaltig. der aurelis Real Estate und des Flughafens Budapest. Der Barwert der Pensionszusagen an ehemalige VorstandsAlle Geschäfte sind zu marktüblichen Konditionen abge- mitglieder beträgt 31.976 Tsd. Euro (Vorjahr 31.810 Tsd. Euro). schlossen worden. Dieser Wert ist vollständig durch Planvermögen in Form von Rückdeckungsversicherungen und den HOCHTIEF-Pensions- Auch im abgelaufenen Geschäftsjahr wurden keine wesent- fonds abgedeckt. lichen Geschäfte zwischen der HOCHTIEF Aktiengesellschaft beziehungsweise Konzernunternehmen und Mitgliedern des An frühere Mitglieder des Vorstands oder deren Hinterbliebe- Vorstands beziehungsweise Aufsichtsrats oder ihnen naheste- ne wurden Beträge in Höhe von 3.116 Tsd. Euro (Vorjahr 2.822 henden Personen oder Gesellschaften abgeschlossen. Inte- Tsd. Euro) gezahlt. ressenkonflikte traten weder bei Mitgliedern des Vorstands noch des Aufsichtsrats auf. Die Gesamtbezüge der Mitglieder des Aufsichtsrats betrugen 1.897 Tsd. Euro (Vorjahr 1.793 Tsd. Euro). 38. Gesamtbezüge des Vorstands und des Aufsichtsrats 39. Honorare des Abschlussprüfers Der Vergütungsbericht auf den Seiten 17 bis 21 dieses Geschäfts- Insgesamt sind für den Abschlussprüfer Deloitte & Touche fol- berichts fasst die Grundsätze zusammen, die auf die Festle- gende Honorare für erbrachte Dienstleistungen als Aufwand gung der Vergütung des Vorstands der HOCHTIEF Aktienge- erfasst worden: sellschaft Anwendung finden, und erläutert Höhe sowie Struktur der Vorstandsbezüge. Außerdem werden Grundsätze und Höhe der Vergütung des Aufsichtsrats beschrieben. Der Vergütungsbericht richtet sich nach den Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex. Im Übrigen stellt der Vergütungsbericht einen Bestandteil des zusammengefassten Lageberichts dar. Der Vorstand erhielt für das Geschäftsjahr 2008 feste Bezüge von insgesamt 2.877 Tsd. Euro, erfolgsorientierte Bezüge von insgesamt 2.959 Tsd. Euro, Sachbezüge von insgesamt 112 Tsd. Euro. Außerdem wurden für das Geschäftsjahr 2008 langfristige Bezüge im Rahmen des LTIP 2008 mit einem Ausgabezeitwert von insgesamt 2.492 Tsd. Euro zugeteilt. Dies führt zu einer Gesamtvergütung für das Geschäftsjahr 2008 von 8.440 Tsd. Euro (Vorjahr 9.606 Tsd. Euro). (In Tsd. EUR) Abschlussprüfungen davon inländischer Verbund Sonstige Bestätigungs- oder Bewertungsleistungen davon inländischer Verbund Steuerberatungsleistungen davon inländischer Verbund Sonstige Leistungen, die für die HOCHTIEF Aktiengesellschaft oder Tochterunternehmen erbracht worden sind davon inländischer Verbund 2008 4.137 2007 3.477 (1.423) (1.362) 212 552 (45) 639 (355) 967 (184) (240) 39 106 (–) 5.027 (81) 5.102 Unter Einbeziehung der Gewährung der ersten Tranche des 186 Geschäftsbericht 2008 neu aufgelegten Retention-Stock-Award-Plans (RSA 2008) er- Der inländische Verbund setzt sich aus der Deloitte & Touche höht sich der Betrag außerordentlich um 7.485 Tsd. Euro, so GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft als bestelltem Kon- dass für das Geschäftsjahr 2008 eine Gesamtvergütung in zernabschlussprüfer sowie der mit ihr im Sinne von § 271 Abs. Höhe von 15.925 Tsd. Euro auszuweisen ist. Der aus insge- 2 HGB verbundenen Unternehmen zusammen. In den Hono- Informationen für die Aktionäre Lagebericht Konzernabschluss raren für Abschlussprüfungen sind neben den Honoraren für Gewinnverwendungsvorschlag des Vorstands die Prüfung des Konzernabschlusses und des zusammenge- Vorstand und Aufsichtsrat schlagen vor, zu beschließen: fassten Lageberichts der HOCHTIEF Aktiengesellschaft durch den Konzernabschlussprüfer Deloitte & Touche im Wesent- Der Bilanzgewinn der HOCHTIEF Aktiengesellschaft des lichen die Honorare für die Prüfung der Jahresabschlüsse der Geschäftsjahres 2008 in Höhe von 98.000.000,– Euro wird HOCHTIEF Aktiengesellschaft sowie ihrer Tochterunterneh- zur Ausschüttung einer Dividende von 1,40 Euro je dividen- men im In- und Ausland enthalten. Hauptbestandteil der sons- denberechtigter Stückaktie verwendet, und der aus dem tigen Bestätigungs- oder Bewertungsleistungen sind Aufwen- Bilanzgewinn auf nicht dividendenberechtigte Aktien entfal- dungen für Honorare, die für Due-Diligence-Prüfungen angefallen lende Betrag, das sind 9.799.584,20 Euro, wird auf neue sind. Steuerberatungsleistungen umfassen sämtliche Dienst- Rechnung vorgetragen. leistungen, die im Wesentlichen für Steuerangelegenheiten bei ausländischen Tochterunternehmen der HOCHTIEF Aktien- Die Dividende ist am Tag nach der Hauptversammlung zahl- gesellschaft erbracht worden sind. bar. 40. Erklärung gemäß § 161 AktG Bis zur Hauptversammlung kann sich die Zahl der dividenden- Für die HOCHTIEF Aktiengesellschaft ist die gemäß § 161 berechtigten Stückaktien verändern. In diesem Fall wird bei AktG vorgeschriebene Erklärung zum Corporate Governance unveränderter Ausschüttung von 1,40 Euro je dividendenbe- Kodex abgegeben und den Aktionären zugänglich gemacht rechtigter Stückaktie der Hauptversammlung ein entsprechend worden. angepasster Gewinnverwendungsvorschlag unterbreitet. 41. Ereignisse nach dem Bilanzstichtag Die Ereignisse nach dem Bilanzstichtag werden vorstehend im Nachtragsbericht auf Seite 123 dargestellt. 42. Verzicht auf die Offenlegung nach § 264 Abs. 3 (und § 264b) HGB Die folgenden inländischen vollkonsolidierten Tochtergesellschaften machen für das Geschäftsjahr 2008 teilweise von der Befreiungsvorschrift des § 264 Abs. 3 HGB Gebrauch: A.L.E.X.-Bau GmbH, Essen, car.e Facility Management GmbH, Wolfsburg, Deutsche Bau- und Siedlungs-Gesellschaft mbH, Essen, Eurafrica Baugesellschaft mbH, Essen, HOCHTIEF Americas GmbH, Essen, HOCHTIEF Asia Pacific GmbH, Essen, HOCHTIEF Aurestis Beteiligungsgesellschaft mbH, Essen HOCHTIEF Construction Management Middle East GmbH, Essen, HOCHTIEF Energy Management GmbH, Essen, HOCHTIEF Facility Management GmbH, Essen, HOCHTIEF Global One GmbH, Essen, HOCHTIEF Insurance Broking and Risk Management Solutions GmbH, Essen, HOCHTIEF PPP Solutions GmbH, Essen, HOCHTIEF Projektentwicklung GmbH, Essen, HOCHTIEF Property Management GmbH, Essen, HOCHTIEF ViCon GmbH, Essen, HTP Grundbesitz Blue Heaven GmbH, Essen, I.B.G. Immobilien- und Beteiligungsgesellschaft ThüringenSachsen mbH, Dresden, Starkenberger Baustoffwerke GmbH, Naundorf, STREIF Baulogistik GmbH, Essen, Turner HOCHTIEF Construction Management GmbH, Essen. Geschäftsbericht 2008 187 Wesentliche Beteiligungen des HOCHTIEF-Konzerns zum 31.12.2008 Anteil am Kapital in % Eigenkapital in Tsd. Landeswährung in Tsd. EUR Ergebnis des Jahres in Tsd. EUR I. Verbundene Unternehmen, die in den Konzernabschluss einbezogen sind Unternehmensbereich HOCHTIEF Americas HOCHTIEF Americas GmbH, Essen 100 551.536 –1) The Turner Corporation, Dallas / USA 1002) USD 424.247 304.843 34.3243) Flatiron Construction Corp., Delaware / USA 1002) USD 91.957 66.076 23.3663) 2) BRL 30.773 9.487 AUD 2.383.472 HOCHTIEF do Brasil S. A., São Paulo / Brasilien 91,5 – 23.776 Unternehmensbereich HOCHTIEF Asia Pacific HOCHTIEF Asia Pacific GmbH, Essen Leighton Holdings Limited, Sydney / Australien 100 552) 1.126.040 –1) 1.175.624 267.8833) Unternehmensbereich HOCHTIEF Concessions HOCHTIEF AirPort HOCHTIEF AirPort GmbH, Essen 100 135.000 –1) Airport Partners GmbH, Düsseldorf 402) 138.807 HAP Hamburg Airport Partners GmbH & Co. KG, Hamburg 712) 395.190 21.214 Sydney Airport Intervest GmbH, Essen 512) 210.425 30.594 1002) 1.205 4.347 100 15.127 HOCHTIEF AirPort Capital Verwaltungs GmbH & Co. KG, Essen 15.993 HOCHTIEF PPP Solutions HOCHTIEF PPP Solutions GmbH, Essen HOCHTIEF PPP Solutions Chile Limitada, Santiago de Chile / Chile HOCHTIEF PPP SOLUTIONS (UK) Limited, Swindon / Großbritannien –1) 1002) CLP 36.908.289 40.968 553 1002) GBP 1.592 1.672 – 4.771 Unternehmensbereich HOCHTIEF Europe –1) HOCHTIEF Construction AG, Essen 100 203.665 STREIF Baulogistik GmbH, Essen 1002) 31.659 DURST-BAU GmbH, Wien / Österreich HOCHTIEF (UK) CONSTRUCTION Ltd., Swindon / Großbritannien HOCHTIEF CZ a.s., Prag / Tschechien 1002) –1.526 535 HOCHTIEF Polska Sp. z o.o., Warschau / Polen OOO HOCHTIEF, Moskau / Russland HOCHTIEF Construction Qatar W.L.L., Doha / Katar Unternehmensbereich HOCHTIEF Real Estate Deutsche Bau- und Siedlungs-Gesellschaft mbH, Essen HOCHTIEF Projektentwicklung GmbH, Essen HOCHTIEF Aurestis Beteiligungsgesellschaft mbH, Essen 1002) 1002) –1) GBP CZK 7.403 1.071.049 7.772 39.854 131 4.384 99,832) PLN 120.167 28.931 14.749 1002) RUB 83.043 2.011 1.220 492) QAR 44.646 8.700 8.272 100 100 17.490 7.670 –1) –1) 1002) 6.570 –1) 6.071 –1) 16.532 –1) Unternehmensbereich HOCHTIEF Services 188 Geschäftsbericht 2008 HOCHTIEF Facility Management GmbH, Essen 100 HOCHTIEF Energy Management GmbH, Essen 1002) Informationen für die Aktionäre Lagebericht Konzernabschluss Anteil am Kapital in % Eigenkapital in Tsd. Landeswährung in Tsd. EUR Ergebnis des Jahres in Tsd. EUR Unternehmensbereich Unternehmenszentrale HOCHTIEF Insurance Broking and Risk Management Solutions GmbH, Essen 100 Contractors’ Casualty & Surety Reinsurance Company S.A., Steinfort / Luxemburg 1002) USD 11.564 8.309 – Builders’ Credit Reinsurance Company S.A., Steinfort / Luxemburg 1002) USD 6.000 4.311 – 779 –1) II. At Equity bewertete Finanzanlagen Unternehmensbereich HOCHTIEF Concessions HOCHTIEF AirPort Budapest Airport Zrt., Budapest / Ungarn 49,672) 446.9134) 2.2344) Flughafen Düsseldorf GmbH, Düsseldorf 502) 139.8744) 32.5114) Flughafen Hamburg GmbH, Hamburg 492) 63.7604) –1) 26,672) 404.6344) 93.9774) 472) 22.0334) 5.7054) 502)* – 3.3674) – 4.2174) Athens International Airport S.A., Athen / Griechenland Tirana International Airport SHPK, Tirana / Albanien HOCHTIEF PPP Solutions HERRENTUNNEL LÜBECK GmbH & Co. KG, Lübeck Sociedad Concesionaria Autopista Vespucio Norte Express S.A., Santiago de Chile / Chile Sociedad Concesionaria Túnel San Cristobal S. A., Santiago de Chile / Chile 17,952) CLP 59.210.4274) 65.7244) 4.1424) 502) CLP 6.517.2314) 7.2344) –4) 319.5925) 37.7315) Unternehmensbereich HOCHTIEF Real Estate Aurelis Asset GmbH, Eschborn 502) III. Sonstige Unternehmen Unternehmensbereich HOCHTIEF Concessions HOCHTIEF AirPort Southern Cross Airports Corporation Holdings Limited, Sydney / Australien 1) 2) 3) 4) 5) 13,272) AUD 1.231.8964) 607.6204) 136.1484) Ergebnisabführungsvertrag Mittelbare Beteiligung Konsolidiertes Ergebnis der Gruppe Zahlen aus Geschäftsjahr 2007 Vorläufige Zahlen für das Geschäftsjahr 2008 Geschäftsbericht 2008 189 Gremien * Aufsichtsratsmitglied der Arbeitnehmer a) Mitgliedschaft in anderen gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten (Stand: 31. Dezember 2008) b) Mitgliedschaft in vergleichbaren in- und ausländischen Kontrollgremien von Wirtschaftsunternehmen (Stand: 31. Dezember 2008) Aufsichtsrat Dr. rer. pol. h. c. Martin Kohlhaussen Bad Homburg, Vorsitzender, ehem. Vorsitzender des Aufsichtsrats der Commerzbank AG, Frankfurt am Main a) Abertis Infraestructuras, S.A. Abertis Telecom, S.A. ACS Servicios y Concesiones, S.L. ACS Servicios, Comunicaciones y Energía, S.L. Clece, S.A. Dragados, S.A. Dragados Industrial, S.A. Dragados Servicios Portuarios y Logísticos, S.A. Energías Ambientales de Somozas, S.A. (Chairman) Energías Ambientales de Novo, S.A. (Chairman) Energías Ambientales de Vimianzo, S.A. (Chairman) Energías Ambientales EASA, S.A. (Chairman) Iridium Concesiones de Infraestructuras, S.A. Publimedia Sistemas Publicitarios, S.L. Saba Aparcamientos, S.A. Societat Eólica de L’Enderrocada, S.A. (Chairman) Urbaser, S.A. Unión Fenosa, S.A. Xfera Móviles, S.A. (Chairman) Alois Binder * Wyhl, stellvertretender Betriebsratsvorsitzender der HOCHTIEF Construction AG, Bereich Südwest Detlev Bremkamp München, ehem. Mitglied des Vorstands der Allianz AG, München a) b) Asea Brown Boveri AG A.C.I.F. (Allianz Compagnia Italiana Finanziamenti S.p.A.) Allianz Lebensversicherungs AG Mondial Assistance S.A.S. Günter Haardt * Leubsdorf, Geschäftsführer der Vermögensverwaltung der ver.di GmbH, Berlin a) b) a) Udo Paech * Berlin, Betriebsrat der HOCHTIEF Construction AG, Bereich Nordost Gerrit Pennings * Kirchheim, Betriebsratsvorsitzender der HOCHTIEF Facility Management GmbH, Region Süd Professor Dr. jur. Dr.-Ing. E. h. Heinrich v. Pierer Erlangen, Geschäftsführer der Pierer Consulting GmbH, Erlangen a) b) Builders’ Credit Reinsurance Company S.A. Contractors’ Casualty & Surety Reinsurance Company S.A. a) b) Geschäftsbericht 2008 E.ON AG Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH Merck KGaA (Vorsitz) E. Merck OHG Freudenberg & Co. Kommanditgesellschaft Jungbunzlauer Holding AG Tilman Todenhöfer Stuttgart, Geschäftsführender Gesellschafter der Robert Bosch Industrietreuhand KG, Stuttgart – seit 10.09.2008 – a) Deutsche Bank AG Robert Bosch GmbH Robert Bosch Internationale Beteiligungen AG (Präsident) Marcelino Fernández Verdes Madrid, Presidente de las Áreas de Construcción y Concesiones y de Servicios Grupo ACS, San Sebastián de los Reyes – Madrid b) 190 Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft AG Koc Holding A.S. Istanbul Professor Dr. rer. nat. Dipl.-Chem. Wilhelm Simson München, ehem. Vorsitzender des Vorstands der E.ON AG, Düsseldorf b) b) BDO Deutsche Warentreuhand AG Dresdner Bank AG GEA Group AG Hapag-Lloyd AG TUI AG Raimund Neubauer * Essen, Betriebsratsvorsitzender der HOCHTIEF Construction AG, Bereich West HOCHTIEF Construction AG Lutz Kalkofen * Essen, Leitender Angestellter HOCHTIEF Aktiengesellschaft, Essen Commerzbank AG National-Bank AG EQT Infrastructure Limited RAG-Stiftung Dr. jur. Dietmar Kuhnt Essen, ehem. Vorsitzender des Vorstands der RWE AG, Essen – bis 09.09.2008 – HOCHTIEF Construction AG Ángel García Altozano Madrid, Director General Corporativo, ACTIVIDADES DE CONSTRUCCIÓN Y SERVICIOS, S.A., Madrid b) a) ThyssenKrupp AG Gerhard Peters * Butzbach, stellv. Vorsitzender, Betriebsratsvorsitzender der HOCHTIEF Construction AG, Bereich Südwest a) Professor Dr.-Ing. Dr.-Ing. E. h. Hans-Peter Keitel Essen, Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie e. V. ACS Servicios y Concesiones, S.L. (Executive Chairman) Dragados, S.A. (Executive Chairman) Klaus Wiesehügel * Königswinter, Bundesvorsitzender der IG Bauen-AgrarUmwelt, Frankfurt am Main Vorstand a) a) Zusatzversorgungskasse des Baugewerbes VVaG (Vorsitz) Dr.-Ing. Herbert Lütkestratkötter Essen, Vorsitzender Ausschüsse des Aufsichtsrats Ad-hoc-Ausschuss (bis 26.02.2008) Dr. rer. pol. h. c. Martin Kohlhaussen (Vorsitz) Gerhard Peters Detlev Bremkamp Klaus Wiesehügel b) Nominierungsausschuss Dr. rer. pol. h. c. Martin Kohlhaussen (Vorsitz) Professor Dr.-Ing. Hans-Peter Keitel (seit 10.09.2008) Dr. jur. Dietmar Kuhnt (bis 09.09.2008) Professor Dr. rer. nat. Wilhelm Simson b) Personalausschuss Dr. rer. pol. h. c. Martin Kohlhaussen (Vorsitz) Gerhard Peters (stellv.) Alois Binder Professor Dr.-Ing. Hans-Peter Keitel (seit 10.09.2008) Dr. jur. Dietmar Kuhnt (bis 09.09.2008) Professor Dr. rer. nat. Wilhelm Simson Prüfungsausschuss Detlev Bremkamp (Vorsitz seit 10.09.2008) Gerhard Peters (stellv.) Ángel García Altozano Alois Binder Günter Haardt Dr. rer. pol. h. c. Martin Kohlhaussen (seit 10.09.2008) Dr. jur. Dietmar Kuhnt (bis 09.09.2008) HOCHTIEF Construction AG (Vorsitz) HOCHTIEF Facility Management GmbH ThyssenKrupp Elevator AG TÜV Rheinland Holding AG The Turner Corporation Leighton Holdings Limited RA Albrecht Ehlers Herdecke, Arbeitsdirektor a) Glunz AG HOCHTIEF Facility Management GmbH (Vorsitz) Schindler Deutschland Holding GmbH Builders’ Credit Reinsurance Company S.A. Contractors’ Casualty & Surety Reinsurance Company S.A. Dr. rer. pol. Burkhard Lohr Haltern am See a) b) HOCHTIEF Construction AG Leighton Holdings Limited Dr. rer. pol. Peter Noé Essen a) b) Flughafen Düsseldorf GmbH (stellv. Vorsitz) Athens International Airport S.A. Budapest Airport Zrt. (Chairman) HOCHTIEF AUSTRALIA HOLDINGS Ltd. Leighton Holdings Limited (Deputy Chairman) Professor Dr.-Ing. Martin Rohr Düsseldorf a) b) Flughafen Hamburg GmbH (Vorsitz) HOCHTIEF Construction AG Flatiron Holding, Inc. Generalbevollmächtigter RA Hartmut Paulsen, Düsseldorf Vermittlungsausschuss (§ 27 Abs. 3 MitbestG) Dr. rer. pol. h. c. Martin Kohlhaussen (Vorsitz) Gerhard Peters Professor Dr.-Ing. Hans-Peter Keitel (seit 10.09.2008) Dr. jur. Dietmar Kuhnt (bis 09.09.2008) Klaus Wiesehügel Geschäftsbericht 2008 191 Stichwortverzeichnis Aktionärsstruktur ........................................................... 24 Aktie............................................................................... 22 Angebotspalette............................................................. 47 Anhang .........................................................................126 Anlagevermögen ............................................................ 72 Asset-Management...................................................... 104 Aufsichtsrat .............................................................10, 190 Auftragsentwicklung ...................................................... 44 Beschaffung ...........................................................60, 121 Bestätigungsvermerk ................................................... 133 Beteiligungsergebnis...............................................68, 147 Beteiligungsgesellschaften..................................... 35, 188 Contract-Mining ....................................................... 43, 89 Corporate Governance .................................................. 16 Dienstleistungen ................................................. 34, 41, 47 Dividende ....................................................22, 24, 76, 120 Eigenkapital ........................................................... 73, 130 Entsprechenserklärung .................................................. 21 Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage ......................... 67 ff. Facility-Management .............................................. 41, 107 Finanzergebnis ............................................................... 67 Finanzinstrumente ........................................................ 140 Finanzkalender..............................................................197 Flatiron ..................................................................... 54, 85 Flughäfen .........................................................27, 42, 92 ff. Forschung und Entwicklung .......................................... 52 Fünfjahresübersicht ..................................................... 195 Geschäftstätigkeit .......................................................... 37 Gesundheitsimmobilien.................................................. 84 Gewinn- und Verlustrechnung .......................... 67, 75, 127 Gewinnverwendungsvorschlag ...............................76, 187 Glossar ........................................................................ 193 Gremien ....................................................................... 190 Grünes Bauen/Green Building ..........................50, 85, 123 HOCHTIEF Americas ..................................................84 ff. HOCHTIEF Asia Pacific ...............................................88 ff. HOCHTIEF Concessions....................................27 ff., 92 ff. HOCHTIEF Europe ...................................................... 97 ff. HOCHTIEF Real Estate....................................... ...........101 ff. HOCHTIEF Services.......................................................107 ff. Impressum....................................................................197 Investor-Relations .......................................................... 25 Investitionen ................................................................... 69 192 Geschäftsbericht 2008 Jahresabschluss ....................................................... 126 ff. Kapitalflussrechnung ..................................................... 69 Kapitalrendite (RONA) .................................................... 62 Konzernbilanz .........................................................72, 128 Konzessionsgeschäft .........................................27 ff., 92 ff. Lagebericht ................................................................... 34 Leighton ......................................................................... 88 Long-Term-Incentive-Plan ................................... 18, 160 ff. Märkte ........................................................................38 ff. Mautstraßenprojekte ................................................ 42, 94 Mitarbeiter ................................................................... 57 ff. Nachhaltigkeit ................................................................ 50 Nachtragsbericht ..........................................................123 Prognosebericht ....................................................... 119 ff. Projektentwicklung ................................................... 101 ff. Projektliste des Konzessionsgeschäfts .......................... 31 ProVis....................................................................................... 60 Public-PrivatePartnership (PPP) ................................. 27 ff., 86, 93 ff., 122 Risikomanagement ................................................... 111 ff. Rückstellungen ....................................... 72, 128, 135, 140 Schulprojekte ..............................................................93 ff. Segmentbericht ......................................................83, 181 Strategie ........................................................................ 47 Streubesitz ..................................................................... 24 Turner ............................................................................ 84 Umsatzerlöse ..........................................................65, 119 Vergütungsbericht ..........................................................17 Verkehrsinfrastruktur ................................................ 86, 94 Versicherungsdienstleistungen ...................................... 34 ViCon (Virtual Design and Construction) ...................37, 55 Vorstand .................................................................15, 191 Währungsumrechnung ................................................ 136 Wertbeitrag .................................................................... 63 Wertschöpfung .............................................................. 65 Zusammengefasster Lagebericht .................................. 34 Glossar Asset/Asset-Management Assets sind Vermögensgegenstände des Anlagevermögens. Das Asset-Management umfasst sämtliche Aktivitäten im Bereich Haus-, Immobilien- und Objektverwaltung. Dazu gehören zum Beispiel Mietbuchhaltung inklusive Verwaltung, Nebenkostenabrechnung und Mieterbetreuung, Instandhaltung technischer Anlagen, Energiemanagement, Koordination von Erneuerungs- und Modernisierungsmaßnahmen bis hin zu kurz- und mittelfristigen Planungen aller relevanten, objektbezogenen Cashflows. BOOT-Konzessionen Bei BOOT-Konzessionen (Build-Own-Operate-Transfer) ist das Unternehmen für das Bauen, Besitzen, Betreiben und die Rückübertragung eines Projekts nach einer bereits im Vertrag festgelegten Periode zuständig. Cashflow Kennzahl zur Beurteilung der Finanzlage eines Unternehmens. Wird als Nettozufluss der flüssigen Mittel aus der Umsatztätigkeit und weiteren operativen Tätigkeiten interpretiert. Code of Conduct Verhaltenskodex, der die verbindlichen Verhaltensregeln für die HOCHTIEF-Mitarbeiter und die ethischen Grundsätze von HOCHTIEF zusammenfasst. Compliance Compliance bezeichnet die Einhaltung der geltenden Gesetze sowie der HOCHTIEF-internen Richtlinien und Normen. Construction-Management-at-Fee Bei dieser Form der Projektabwicklung berät der Construction-Manager den Bauherrn und erbringt für ihn in der Planungs- und Bauphase gegen eine Gebühr Leistungen wie etwa Verwaltung, Bauplanung und Überwachung des Baufortschritts. Finanziell ist der Construction-Manager nicht oder nur unwesentlich an dem jeweiligen Projekt beteiligt. Contract-Mining Beim Contract-Mining lagert der Besitzer einer Mine bestimmte Aufgaben in der Mine an einen Dienstleister aus. Die australische HOCHTIEF-Beteiligungsgesellschaft Leighton übernimmt im Auftrag der Eigentümer die Förderung von Rohstoffen wie Erz und Kohle auf Basis langfristiger Verträge. Contractual-Trust-Arrangement (CTA) Im Grundsatz beschreibt das CTA einen betriebsinternen Pensionsfonds, dessen Vermögen unter einem eigenen „Rechtsmantel“ aus dem Unternehmen ausgelagert wird. Einem CTA werden der Höhe und dem Zeitpunkt nach freiwillig Vermögenswerte zugewendet, die gemäß Vertrag ausschließlich und unwiderruflich nur für den Zweck der Deckung und Finanzierung der Pensionsverpflichtungen des Unternehmens verwendet werden dürfen. Es handelt sich also um die Rückdeckung einer Direktzusage über eine Treuhandfondslösung. Eigentragungsmodell Unternehmerische Risiken bis zu einer definierten maximalen Schadenshöhe, abhängig von Finanzkraft sowie Risikophilosophie, trägt das Unternehmen selbst. Die gängigsten Methoden sind die Vorschaltung eines substanziellen Selbstbehalts bei Versicherungen, zum Beispiel pro Schadensfall und Jahr, oder die Vorhaltung von konzerneigenen (Rück-)Versicherungsgesellschaften, sogenannten Captives. EU-27-Nationen Die Bezeichnung EU-27-Nationen umfasst alle Mitgliedsstaaten der Europäischen Union. Financial Close Der Zeitpunkt, zu dem das ganze Finanzierungsvertragswerk in Kraft getreten ist. Weitere Fachbegriffe und Erläuterungen finden Sie im Internet unter www.hochtief.de. Geschäftsbericht 2008 193 Hedge-Accounting-Fähigkeit Hedge-Accounting bezeichnet die bilanzielle Abbildung zweier oder mehrerer Verträge, die in einem Sicherungszusammenhang stehen. Aufgrund ihrer Gestaltung sind die Verträge dazu geeignet, die Risiken gegenseitig teilweise oder vollständig zu kompensieren. Meist wird einer der beiden Verträge als Grundgeschäft – Vertrag, der das Risiko begründet – und der andere Vertrag als Sicherungsgeschäft – Vertrag, der das Risiko absichert – bezeichnet. Die Hedge-Accounting-Fähigkeit ist für beide Verträge gemeinsam zu beurteilen. Nach den Vorschriften der International Financing Reporting Standards ist Hedge-Accounting nur möglich, wenn zulässige Grundund Sicherungsgeschäfte vorliegen, bereits bei Abschluss des Sicherungsgeschäfts der Sicherungszusammenhang dokumentiert worden ist sowie eine hohe Wirksamkeit des Sicherungszusammenhangs besteht, die verlässlich gemessen sowie im Vor- und Nachhinein nachgewiesen werden kann. KVP-Team Ein Team, das Prozesse kontinuierlich verbessert. Long-Term-Incentive-Plan (LTIP) Ein Long-Term-Incentive-Plan (LTIP) ist ein Anreizsystem beziehungsweise Vergütungsinstrument, das ausgewählten Führungskräften angeboten wird. Sie sollen am langfristigen Erfolg des Unternehmens beteiligt und dadurch an das Unternehmen gebunden werden. Nettobarwert Kapitalwert einer Investition auf Basis eines Abzinsungsfaktors für eine Reihe von Zahlungen. Er repräsentiert den Wert zukünftiger Ein- und Auszahlungen zum heutigen Zeitpunkt, wobei die Werte während der Laufzeit nicht konstant sein müssen. Percentage-of-Completion-Methode (PoC) Gemäß dieser Methode werden bei langfristigen Fertigungsaufträgen die entsprechend dem Fertigungsgrad angefallenen Auftragskosten den Auftragserlösen (Umsätzen) zugeordnet. Daraus ergibt sich eine Erfassung von Erträgen, Aufwendungen und dem Ergebnis entsprechend dem Leistungsfortschritt. Die PoC-Methode ersetzt das nach HGB anzuwendende Realisationsprinzip, nach dem die Gewinne aus Fertigungsaufträgen erst im Geschäftsjahr der Abnahme ausgewiesen werden dürfen. 194 Geschäftsbericht 2008 Procurement Visibility (ProVis) Das System dient dazu, sämtliche Beschaffungsvorgänge im Unternehmen transparent zu machen, um beispielsweise anstehende Auftragsvergaben bei zuverlässigen Nachunternehmen zu bündeln. Es wird von einem Software-Tool unterstützt, das Einkaufsdaten unternehmensübergreifend erfasst und auswertet. So erhalten die Unternehmenseinheiten Zugriff auf konzernweite Beschaffungsinformationen. Public-Private-Partnership (PPP) Zusammenarbeit zwischen öffentlicher Hand und privaten, in der Regel kapitalkräftigen Akteuren. Kennzeichnend für diese Kooperation ist, dass öffentliche und private Partner sowohl gemeinsame projektbezogene als auch unterschiedliche, ihren jeweiligen Funktionen entsprechende Ziele und Interessen verfolgen. U.S. Green Building Council Das U.S. Green Building Council ist unter dem Dach des World Green Building Council aktiv. Diese Organisation engagiert sich weltweit für nachhaltige Bauweisen und ressourcenschonende Immobilien. Das Green Building Council vergibt ebenfalls die sogenannte LEED-Zertifizierung, mit der genaue Standards für nachhaltige Gebäude definiert werden. Fünf Grundkategorien spielen für die Verleihung der Auszeichnung eine Rolle: Standortkonzept, Wasser- und Energieverbrauch, Baustoffe und umweltfreundlicher Innenausbau. Volatilität Schwankungsmaß von Aktien- und Devisenkursen sowie Zinssätzen. Die Berechnung erfolgt oftmals durch die auf ein Jahr bezogenen Standardabweichungen der relativen Kursdifferenzen. Vielfach bezeichnet der Begriff Volatilität auch die Kurs- und Zinsschwankungen ganzer Märkte. Fünfjahresübersicht 2004 2005* 2006 2007 2008 Mio. EUR Deutschland International Mio. EUR Deutschland International Mio. EUR Deutschland International 15.587 2.754 12.833 13.107 2.389 10.718 18.715 3.210 15.505 15.599 2.545 13.054 14.854 2.383 12.471 21.096 3.325 17.771 20.565 1.744 18.821 16.719 2.222 14.497 25.134 2.799 22.335 23.509 3.192 20.317 18.773 2.410 16.363 29.894 3.904 25.990 25.284 2.549 22.735 21.643 2.824 18.819 30.922 3.583 27.339 Mitarbeiter im Jahresdurchschnitt Gesamt Anzahl davon: Deutschland International 36 409 9 423 26 986 41 469 9 761 31 708 46 847 9 639 37 208 52 449 10 152 42 297 64 527 11 004 53 523 Außenumsatz Veränderung zum Vorjahr Materialaufwand Materialintensität Personalaufwand Personalintensität Abschreibungen Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit Beteiligungsergebnis Finanzergebnis Ergebnis vor Steuern davon: Americas Asia Pacific Concessions Europe Real Estate Services Umsatzrendite vor Steuern Ergebnis nach Steuern Eigenkapitalrendite Konzerngewinn EBITDA Betriebliches Ergebnis/EBITA davon: Americas Asia Pacific Concessions Europe Real Estate Services Mio. EUR in % Mio. EUR in % Mio. EUR in % Mio. EUR Mio. EUR Mio. EUR Mio. EUR Mio. EUR Mio. EUR Mio. EUR Mio. EUR Mio. EUR Mio. EUR Mio. EUR in % Mio. EUR in % Mio. EUR Mio. EUR Mio. EUR Mio. EUR Mio. EUR Mio. EUR Mio. EUR Mio. EUR Mio. EUR 11.944 13,4 9.151 76,6 1.835 15,4 263 156 34 –3 187 42 109 – ** 29 – ** – ** 1,6 81 4,3 41 490 227 55 119 – ** 26 – ** – ** 13.653 14,3 10.422 76,3 2.162 15,8 287 280 63 –6 337 48 203 – ** 42 – ** – ** 2,5 156 7,1 68 652 366 55 220 – ** 27 – ** – ** 15.466 13,3 11.682 75,5 2.584 16,7 325 179 130 29 338 59 262 – ** 2 – ** – ** 2,2 201 8,6 89 652 327 60 277 – ** –3 – ** – ** 16.452 6,4 12.327 74,9 2.807 17,1 312 123 354 24 501 76 404 155 –149 59 20 3,0 341 11,4 141 852 539 77 441 185 –132 63 22 19.103 16,1 14.251 74,6 3.266 17,1 392 311 306 – 97 520 77 327 110 – 34 54 23 2,7 342 12,0 175 1.068 676 103 427 146 – 30 82 27 Ergebnis je Aktie Dividende je Aktie Ausschüttungsbetrag EUR EUR Mio. EUR 0,65 0,75 53 1,07 0,90 63 1,37 1,10 77 2,07 1,30 91 2,52 1,40 98 in % 8,7 13,1 12,1 14,9 13,5 Mio. EUR 179 336 486 – 945 – 635 Auftragseingang davon: Leistung davon: Unsere Fünfjahresübersicht Auftragsbestand am Jahresende davon: ➩ RONA1) Free Cashflow2) * Aufgrund der erstmaligen Anwendung des IAS 19 angepasst. ** 1) Unternehmensbereich besteht erst seit der Änderung der Konzernstruktur zum 1.1.2008. Einführung Kapitalrenditekonzept RONA ab 2005. Zum Vergleich wurden die Vorjahreszahlen 2004 an das neue Renditesystem angepasst. 2) Free Cashflow: Mittelveränderung aus laufender Geschäftstätigkeit und Mittelveränderung aus der Investitionstätigkeit Geschäftsbericht 2008 195 2004 2005* 2006 2007 2008 Mio. EUR 297 666 234 959 383 2.539 34,9 49 2.935 1.762 4.746 65,1 7.285 330 682 207 913 248 2.380 29,5 35 3.622 2.024 5.681 70,5 8.061 397 752 46 951 267 2.413 28,9 73 3.542 2.328 5.943 71,1 8.356 505 1.028 41 2.018 666 4.258 40,0 120 4.110 2.169 6.399 60,0 10.657 483 1.120 43 2.099 653 4.398 36,4 131 4.973 2.597 7.701 63,6 12.099 Passiva Anteile des Konzerns Mio. EUR Anteile anderer Gesellschafter Mio. EUR Eigenkapital Mio. EUR in % der Bilanzsumme in % der langfristigen Vermögenswerte Langfristige Rückstellungen Mio. EUR Langfristige Finanzverbindlichkeiten Mio. EUR Sonstige langfristige Verbindlichkeiten Mio. EUR Langfristige Schulden Mio. EUR in % der Bilanzsumme Kurzfristige Rückstellungen Mio. EUR Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten Mio. EUR Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten Mio. EUR Kurzfristige Schulden Mio. EUR in % der Bilanzsumme Bilanzsumme Mio. EUR 1.549 356 1.905 26,1 75,0 512 702 71 1.285 17,6 578 472 3.045 4.095 56,3 7.285 1.665 537 2.202 27,3 92,5 365 831 96 1.292 16,0 644 257 3.666 4.567 56,7 8.061 1.808 538 2.346 28,0 97,2 230 772 82 1.084 13,0 789 272 3.865 4.926 59,0 8.356 2.298 703 3.001 28,2 70,5 345 1.324 162 1.831 17,2 755 643 4.427 5.825 54,6 10.657 1.966 895 2.861 23,6 65,1 435 1.678 313 2.426 20,1 715 1.248 4.849 6.812 56,3 12.099 in % 9,1 8,5 9,0 9,6 9,3 Mio. EUR Mio. EUR Mio. EUR Mio. EUR Mio. EUR in % in % 678 12 427 1 238 20,1 59,7 574 11 486 – 77 20,7 57,8 1.044 11 727 – 306 31,0 44,0 1.774 6 697 – 1.071 25,0 44,4 1.156 13 633 – 510 21,9 60,7 4,7 1,6 4,5 1,8 4,6 1,9 4,7 1,7 4,6 1,7 676 1.033 1.387 323 – 212 Aktiva Immaterielle Vermögenswerte Sachanlagen Investment Properties Finanzanlagen Andere langfristige Vermögenswerte Langfristige Vermögenswerte in % der Bilanzsumme Vorräte Forderungen und sonstige Vermögenswerte Wertpapiere und flüssige Mittel Kurzfristige Vermögenswerte in % der Bilanzsumme Bilanzsumme Sachanlagenintensität3) Investitionen einschließlich Akquisitionen gesamt davon immaterielle Vermögenswerte davon Sachanlagen davon Investment Properties davon Finanzanlagen Investitionsquote4) Finanzierungsquote5) Mio. EUR Mio. EUR Mio. EUR Mio. EUR Mio. EUR Mio. EUR Mio. EUR Mio. EUR Mio. EUR Mio. EUR Umschlagshäufigkeit der Forderungen6) Umschlagshäufigkeit des Gesamtkapitals7) Nettofinanzvermögen (+) / -schulden (–) 3) 4) Mio. EUR Sachanlagenintensität: Verhältnis Sachanlagen zur Bilanzsumme Investitionsquote: Verhältnis Investitionen in immaterielle Vermögenswerte, Sachanlagen und Investment Properties zu kumulierten Anschaffungskosten 5) Finanzierungsquote: Verhältnis Abschreibungen zu Investitionen in immaterielle Vermögenswerte, Sachanlagen und Investment Properties 6) Umschlagshäufigkeit der Forderungen: Verhältnis Außenumsatz zu durchschnittlichem Forderungsbestand aus Lieferungen und Leistungen 7) Umschlagshäufigkeit des Gesamtkapitals: Verhältnis Außenumsatz zu durchschnittlichem Gesamtkapital (Bilanzsumme) Geschäftsbericht 2008 196 Impressum Finanzkalender Herausgeber: HOCHTIEF Aktiengesellschaft Opernplatz 2, 45128 Essen Tel.: 0201 824-0, Fax: 0201 824-2777 [email protected], www.hochtief.de 7. Mai 2009 Hauptversammlung 10.30 Uhr, Congress Center Essen, Eingang West, Norbertstraße, Essen Investor-Relations-Kontakt: HOCHTIEF Investor Relations Opernplatz 2, 45128 Essen Tel.: 0201 824-2127, Fax: 0201 824-2750 [email protected] Konzept, Text, Gestaltung und Redaktion: HOCHTIEF Unternehmenskommunikation Protext, Köln Tafel, Thillmann & Kollegen, Düsseldorf/Köln Fotografie: Christoph Schroll, HOCHTIEF Chun Y Lai Photography, New York Bildnachweise: Computervisualisierung: HOCHTIEF ViCon HOCHTIEF Bildarchiv, Essen Leighton Holdings, Sydney Turner Construction, New York ©iStockphoto.com/StephanHoerold, Berlin gettyimages/Martin Barraud/Lauri Rotko/Alix Minde/ Digital Vision, München mauritius images/Banana Stock/Radius Images, Mittenwald corbis/Simon Jarratt/DiMaggio/Kalish/Trinette Reed, Düsseldorf 14. Mai 2009 Quartalsbericht Januar bis März 2009 Telefonkonferenz mit Analysten und Investoren 14. August 2009 Halbjahresbericht Januar bis Juni 2009 Konferenz mit Analysten und Investoren 12. November 2009 Herbstpressekonferenz Zwischenbericht Januar bis September 2009 Telefonkonferenz mit Analysten und Investoren 25. März 2010 Bilanzpressekonferenz Konferenz mit Analysten und Investoren 11. Mai 2010 Hauptversammlung 10.30 Uhr, Congress Center Essen, Eingang West, Norbertstraße, Essen 17. Mai 2010 Quartalsbericht Januar bis März 2010 Telefonkonferenz mit Analysten und Investoren Bildbearbeitung, Satz und Druckvorstufe: Creafix GmbH, Solingen Druck: Bacht Grafische Betriebe und Verlag GmbH, Essen Der Geschäftsbericht ist auf umweltfreundlichem Aleo-Bilderdruckpapier gedruckt. Es besteht zu 50 Prozent aus zertifizierten Frischfasern, die aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern stammen und nach den Regeln des Forest Stewardship Council (FSC) zertifiziert sind, sowie zu 50 Prozent aus Recyclingfasern (wovon 25 Prozent aus Haushaltssammelware stammen). Dieser Geschäftsbericht liegt auch in englischer Sprache vor. Der Redaktionsschluss für diesen Geschäftsbericht war der 23. Februar 2009. Der Bericht wurde am 25. März 2009 veröffentlicht. Aleo wird in Fabriken produziert, die alle nach ISO 9001 und ISO 14001 sowie EMAS zertifiziert sind. Geschäftsbericht 2008 197 HOCHTIEF Aktiengesellschaft Opernplatz 2, 45128 Essen