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2. Forschungsbereich Ausgehend von empirisch fundierten Methoden der kognitiven Verhaltenstherapie und dem aktuellen Stand der Grundlagenforschung entwickelt die AG Therapieforschung spezifische Gruppentherapieansätze für Patienten mit Schizophrenie oder Persönlichkeitsstörungen und überprüft deren Wirksamkeit und Wirkungsweise. Ein besonderes Augenmerk richtet sich dabei auf Therapieverlaufsprozesse (Zusammenarbeit mit Prof W. Tschacher), Gruppenprozesse und die Beziehungsgestaltung. Diese Behandlungsansätze werden aufgrund entsprechender aktueller Forschungsergebnisse und den in der klinischen Praxis gewonnenen Erfahrungen kontinuierlich überarbeitet und weiterentwickelt. Eine internationale Kooperation im Sinne eines kontinuierlichen inhaltlichen Austausches mit teilweise gemeinsamer Projekt- und Publikationstätigkeit besteht zu mehreren universitären und nicht universitären Forschungsund Behandlungszentren in verschiedenen Ländern: Europa (Belgien, Bulgarien, England, Frankreich, Deutschland, Griechenland, Italien, Niederlande, Österreich, Portugal, Spanien, Tschechien), Amerika (Argentinien, Brasilien, Chile, Kanada, Panama, USA), Asien (China, Georgien, Japan) und Australien. Zu dem Schwerpunktbereich „Schizophrenie“ wird derzeit mit Unterstützung des Schweizerischen Nationalfonds ein auf drei Jahre ausgerichtetes Forschungsprojekt durchgeführt. Weitere, durch den Schweizerischen Nationalfonds unterstützte Forschungsprojekte zur Behandlung schizophren Erkrankter und von Patienten mit Persönlichkeitsstörungen, wurden bereits abgeschlossen. Schliesslich beschäftigen sich die Mitarbeiter der AG mit bestimmten Fragestellungen (z.B. Metaanalysen), die weitere Forschungsvorhaben stimulieren sollen. Innerhalb der im folgenden aufgelisteten Forschungsprojekte wurden im Inund Auslan Dissertationen, Lizentiats-, Diplom- und Masterarbeiten erstellt, die von der AG Therapieforschung betreut wurden. 2.1 Aktuelles Forschungsprojekt „Evaluation eines neu entwickelten Basismoduls zur Therapie von Neurokognition und sozialer Kognition in der Behandlung und Rehabilitation schizophren Erkrankter“ Nationalfondsprojekt Nr. 3200 B0-108133, V. Roder, M. Lächler, H.D. Brenner, W. Tschacher Hintergrund: Die Ergebnisse intensiver Forschungsbemühungen der letzten Jahrzehnte zeigen, dass neben störungsspezifischen Symptomen neurokognitive Beeinträchtigungen hauptsächlich in den Bereichen Aufmerksamkeit, Gedächtnis und Exekutive eine zentrale Rolle für das Verständnis schizophrener Erkrankungen einnehmen. Zahlreiche experimentalpsychologische und klinische Studien widmeten sich dabei der Frage, inwiefern neurokognitive Funktionseinbussen mit anderen Störungs- und Funktionsbereichen schizophren Erkrankter in Verbindung stehen könnten. Man kann aufgrund der Resultate aus diesen Studien davon ausgehen, dass neurokognitive Funktionseinbussen entscheidende Auswirkungen auf die soziale und berufliche (Re-)Integration der Patienten haben. Neuere Erkenntnisse legen zudem nahe, dass sich nicht nur rein neurokognitive Funktionen wie Konzentrationsfähigkeit, Gedächtnisleistung und Exekutivfunktionenn ungünstig auf den Rehabilitationsprozess und den psychosozialen Alltag auswirken. Vielmehr scheinen Prozesse der menschlichen Informationsverarbeitung im sozialen Kontext eine zentrale Rolle zu spielen. Sozialkognitive Faktoren bei schizophren Erkrankten werden deshalb zunehmend in der Entwicklung von Behandlungskonzepten mit berücksichtigt. Beispiele für solche Funktionen sind die Wahrnehmung von eigenen und den Emotionen anderer (sozialemotionale Wahrnehmung), die Fähigkeit, sich in einen Mitmenschen hineinzuversetzen (Perspektivenübernahme, Theory of Mind), die Erkennung bzw. die Kenntnis von sozialen Handlungsabläufen und gesellschaftlichen Normen (soziale Schemata) sowie soziale Schlussfolgerungsprozesse (z.B. die adaptive Einschätzung von Absichten anderer Menschen und Ursachenzuschreibungen (soziale Attributionen)). Im Gegensatz zu anderen kognitiv-behavioralen Therapieansätzen wie Psychoedukation, Familientherapie, kognitive Therapie bei persistierender Positivsymptomatik und Therapie sozialer Kompetenz, die sich in kontrollierten Wirksamkeitsstudien als effektiv erwiesen haben, gilt bei den wenigen bisher vorliegenden Ansätzen zur neurokognitiven Remediation und zur Therapie sozialer Kognition der spezifische Wirksamkeitsnachweis als noch nicht eindeutig erbracht. Bestehende Ansätze fokussieren bereichsspezifisch entweder rein neurokognitive Funktionseinbussen oder einzelne Aspekte sozialer Kognition. Eine solche Trennung erscheint jedoch aufgrund des aktuellen Forschungsstandes nicht sinnvoll. Studie: Um diese Lücken in der multimodalen Behandlung schizophren Erkrankter zu schliessen, wurde von unserer Arbeitsgruppe ein Gruppentherapieansatz entwickelt (Integrierte Neurokognitive Therapie, INT), der hauptsächlich auf eine Verbesserung neurokognitiver Funktionen im neurorehabilitativen Sinne abzielt, dabei aber sozialkognitive und damit auch emotionale Faktoren sowohl auf inhaltlicher als auch prozessualer Ebene gezielt mit einbezieht. Die INT stellt eine Weiterentwicklung der neurokognitiven Therapiebereiche des Integrierten Psychologischen Therapieprogramms (IPT) für schizophren Erkrankte dar (Unterprogramme „Kognitive Differenzierung“ und „Soziale Wahrnehmung“) und orientiert sich an den MATRICS Variablen des NIMH. Die INT wurde bereits von unserer Arbeitsgruppe im Rahmen einer Pilotstudie mit dem Ziel evaluiert, die Relevanz und die Angemessenheit des neuen Therapieansatzes und der eingesetzten Erhebungsinstrumente beurteilen zu können (“Feasibility“). Die Fragestellungen der vorliegenden Studie richten sich, in Ergänzung zum Wirksamkeitsnachweis der INT in den primären Zielbereichen Neurokognition und soziale Kognition, auf die Untersuchung zusätzlicher Wirkfaktoren wie beispielsweise Selbstwirksamkeitserleben, motivationale Einflüsse (Hoffnung, Veränderungsbereitschaft, Einsicht etc.) und auf eine mittelfristige Generalisierung der Therapieeffekte auf Symptomatik und psychosoziales Funktionsniveau. Diese Fragestellungen werden in einem randomisierten Kontrollgruppenvergleich untersucht. Insgesamt bezieht die mittlerweile multizentrisch angelegte Studie ca. 200 Patienten mit Diagnose Schizophrenie nach DSM-IV-R ein. Messmittel zu den Funktionsbereichen Neurokognition, soziale Kognition, Symptomatik, Lebensqualität, Selbstwirksamkeitserleben, Motivation und soziale Integration werden vor und nach 2 Abschluss der Therapie sowie nach einem einjährigen Katamnesezeitraum erhoben. Zusätzlich wird der Therapieprozess evaluiert. Für den Fall eines signifikanten Wirksamkeitsnachweises der INT durch diese Studie könnte ein weiteres, von unserer Arbeitsgruppe entwickeltes und empirisch begründbares Behandlungsmodul mit breiter Indikation im ambulanten und (teil-) stationären Bereich zur Verfügung stehen, das in der multimodalen psychiatrischen Standardversorgung und Rehabilitation schizophren Erkrankter als grundlegender psychologischer Therapiebaustein einsetzbar wäre. Publikationen (Auswahl) Lächler M, Roder V, Emmerich J, Müller DR (2006) Integrierte Neurokognitive Therapie schizophren Erkrankter. Effektivität eines neuen Behandlungsansatzes in der neuro- und sozialkognitiven Remediation. Der Nervenarzt, 77 (3), 133 (Abstract) Müller DR & Roder V (2010, in press) Integrated Psychological Therapy (IPT) and Integrated Neurocognitive Therapy (INT). In Roder V, Medalia A (eds) Understanding and treating neuro- and social cognition in schizophrenia patients. Basel: Karger Roder V (2007) Cognitive group therapy programs for schizophrenia. Empirical results and practical consequences. Paper prestented at the International Congress on Schizophrenia Research, Colorado Springs, 28 March-1 April. Schizophrenia Bulletin, 33, 2, 456-457 (Abstract) Roder V & Jimeno N (2007) Social cognition in schizophrenia: the key for successful CBT interventions. Symposium organised at the 15th AEP Kongress. 1721 March, Madrid. European Psychiatry, 22, S8-S9 (Abstract) Roder V, Lächler M, Müller DR (2007) Integrated neurocognitive therapy for schizophrenia patients (INT). European Psychiatry, 22, 9 (Abstract) Roder V & Müller DR (2008) Efficacy of the Integrated Neurocognitive Therapy (INT) for schizophrenia patients: results of a randomised controlled multi-centre study. Journal of Czech and Slovak Psychiatry, 104 (Suppl. 2), 279 (Abstract) Roder V & Müller DR (2008) Effektivität der Integrierten Neurokognitiven Therapie (INT): Ergebnisse einer Multicenterstudie in der Schweiz, Deutschland und Österreich. Nervenarzt, 79 (Suppl. 4), 216 (Abstract) Roder V & Müller DR (2009) Remediation of neuro and social cognition: results of an international randomized multi-site study. Schizophrenia Bulletin, 35 (Suppl. 1), 353-354 (Abstract) Roder V & Müller DR (2009) Rehabilitation on the basic cognitive and social cognitive domain. European Archives of Psychiatry and Clinical Neuroscience, 259 (Suppl. 1), 24 (Abstract) 3 2.2 Abgeschlossene Forschungsprojekte „Evaluation einer psychoedukativen, bewältigungsorientierten Gruppentherapie (PKB) für schizophrene und schizoaffektive Patienten: eine Multizenterstudie" Nationalfondsprojekt Nr. 32-52651.97, K. Andres, H.D. Brenner Die Studie verglich die Wirkung einer psychoedukativen, bewältigungsorientierten Gruppentherapie (PKB) für schizophren und schizoaffektiv Erkrankte (Roder et al. 2002b) im Hinblick auf ihre Wirkung und therapeutische Prozessqualität mit einer supportiven, problemlöseorientierten Kontrollbedingung. Die Untersuchungsergebnisse deuten darauf hin, dass unter beiden Therapiebedingungen im Laufe der Therapie eine deutliche Symptomreduktion erreicht wird, die bis mindestens ein Jahr nach Therapieende anhält. Bei den Patienten der PKB fand sich weiterhin unmittelbar nach der Therapie eine signifikante Verringerung der depressiven Krankheitsverarbeitung, obschon sie ihre Erkrankung gleichzeitig erheblich weniger zu bagatellisieren versuchten. Im ersten Jahr nach der Therapie erlitten die Patienten der PKB-Therapiebedingung tendenziell weniger Rückfälle als Patienten der Kontrollgruppe. Entsprechend tiefer lag auch die Anzahl der durchschnittlich beanspruchten stationären Behandlungstage während dieses Zeitraums. Die Ergebnisse verweisen zudem auf einige bedeutende Unterschiede in der Prozessqualität der beiden Therapieverfahren. Zum einen scheint in der PKB die Bewertung der Therapiebeziehung durch die Patienten für den Therapieerfolg massgebend zu sein, was unter der supportiven Therapiebedingung nicht der Fall ist. Gleichzeitig fühlten sich Patienten, die am Ende der Therapie von der Psychoedukation und dem Krankheitsbewältigungstraining am deutlichsten profitiert hatten, während der Therapie wohler, stuften die Gruppenkohäsion als besonders stark sowie die behandelten Themen als sehr wichtig ein und nahmen sich selbst als aktiver wahr. Demgegenüber fühlten sich unter der supportiven Kontrollbedingung jene Patienten besser aufgehoben, die noch am Ende der Therapie psychopathologisch besonders stark beeinträchtigt waren. Die von den Patienten erlebte Qualität der Therapiebeziehung, der Gruppenkohäsion sowie deren Beurteilung des Therapieinhalts und ihr Engagement während den Sitzungen scheint den Erfolg psychoedukativer Interventionen entscheidend zu beeinflussen. Dies indiziert, dass der Bestimmung der Determinanten einer von Patienten positiv beurteilten Prozessqualität sowie der Identifikation differenzieller Indikationskriterien auf dem Gebiet der Psychotherapieforschung bei schizophren Erkrankten zukünftig besonderes Gewicht einzuräumen ist. Das Manual zur PKB wurde auch auf Spanisch publiziert. Publikationen (Auswahl) Andres K, Pfammatter M, Brenner HD (2002) Therapiemanual zur Psychoedukation und Krankheitsbewältigung (PKB). In: Roder V, Zorn P, Andres K, Pfammatter M, Brenner HD (Hrsg) Praxishandbuch zur verhaltenstherapeutischen Behandlung schizophren Erkrankter. Verlag Hans Huber, Bern, 157 - 214 4 Andres K, Pfammatter M, Fries A, Brenner HD (2003) The significance of coping as a therapeutic variable for the outcome of psychological therapy in schizophrenia. European Psychiatry,18,149-154 Andres K, Pfammatter M, Garst F, Teschner C, Brenner HD (2000) Effects of a coping-orientated group therapy for schizophrenia and schizoaffective patients: a pilot study. Acta Psychiatrica Scandinavica, 101, 318-322 Fries A, Pfammatter M, Andres K, Brenner HD (2003) Wirksamkeit und Prozessmerkmale einer psychoedukativen und bewältigungsorientierten Gruppentherapie für schizophren und schizoaffektiv Erkrankte. Verhaltenstherapie, 13, 237-243 Roder V, Zorn P, Andres K, Pfammatter M, Brenner HD (2002) Praxishandbuch der verhaltenstherapeutischen Behandlung schizophren Erkrankter. Bern: Hans Huber Roder V, Zorn P, Pfammatter M, Andres K, Brenner HD, Müller DR (2008) Praxishandbuch der verhaltenstherapeutischen Behandlung schizophren Erkrankter. 2. aktualisierte Auflage. Bern: Hans Huber „Evaluation kognitiv-verhaltenstherapeutisch orientierter Gruppentherapieprogramme zur Reintegration schizophrener Patienten in die Gemeinde: Wohn, Arbeits- und Freizeitrehabilitation - WAF“ Nationalfondsprojekt Nr. 32-45577.95, V. Roder, H.D. Brenner, U. Giebeler Hintergrund: Herkömmliche bei schizophren Erkrankten eingesetzte verhaltenstherapeutische Therapieverfahren zur Verbesserung krankheitsbedingter Defizite sozialer Fertigkeiten zeigen häufig gute unmittelbare Therapieresultate. Aufgrund ihrer fehlenden thematischen Spezifität ergeben sich gewöhnlich jedoch nur geringe Transfer- und Generalisierungseffekte, insbesondere in den Bereichen Wohnen, Arbeit und Freizeit. Vor diesem Hintergrund entwickelten wir die sozialen Kompetenzunterprogramme des Integrierten Psychologischen Therapieprogramms für schizophren Erkrankte (IPT) weiter, um den praktischen Erfordernissen in den erwähnten Bereichen vermehrt Rechnung zu tragen. Dabei wurden für schizophren Erkrankte besonders geeignete kognitiv-emotionale Interventionsmethoden einbezogen. Studie: Die neu konzipierten kognitiv-behavioralen Gruppentherapieprogramme zum Wohn-, Arbeitsund Freizeitbereich („WAF“; Experimentalgruppen, Roder et al. 2002a) wurden in dieser kontrollierten Studie mit einem an das IPT angelehnten unspezifischen Training sozialer Fertigkeiten (Kontrollgruppe) verglichen. Insgesamt nahmen 143 Patienten an der Multi-CenterStudie teil. Der jeweils 24 wöchigen Therapiephase folgte ein gleich langer Katamnesezeitraum. Die Ergebnisse weisen für die Experimentalgruppen auf Generalisierungseffekte in den drei WAF-Bereichen sowie auf den zusätzlichen Erwerb allgemeiner sozialer Fertigkeiten hin. Den Erwartungen entsprechend erreichten die Patienten beider Behandlungsbedingungen signifikante Verbesserungen im Sozialverhalten und in den kognitiven Variablen. Patienten der Experimentalgruppen wiesen jedoch über den gesamten Verlauf eine höhere 5 Therapiemotivation auf. Auch zeigten diese einen höheren globalen Behandlungseffekt, eine signifikant grössere Symptomreduktion und weniger Rückfälle als die Kontrollgruppenpatienten. Das Manual zu den WAF-Therapieprogrammen wurde auch auf Italienisch publiziert. Publikationen (Auswahl) Müller DR, Keppeler U, Roder V (2007) Effektivität der Therapie spezifischer sozialer Fertigkeiten im Wohnbereich für schizophren Erkrankte: eine kontrollierte Studie über fünf Jahre. Nervenarzt, 78 (Suppl. 2), 67 (Abstract) Müller DR & Roder V (2005) Social skills training in recreational rehabilitation of schizophrenia patients. American Journal of Recreational Therapy, 4(3), 11-19 Müller DR & Roder V (2005) Evidenz sozialer Fertigkeitstrainings in Freizeitbereich bei stationären schizophren Erkrankten. Nervenarzt, 76 (Suppl. 1), 32 (Abstract) Müller DR & Roder V (2006) Efficacy of recreational skills training with schizophrenia patients. Actas Espanolas de Psiquiatria, 34 (Suppl. 1), 85 (Abstract) Müller DR & Roder V (2007) Influence of the course of illness on psychotherapy outcome in schizophrenia: a longitudinal study. Schizophrenia Bulletin, 33 (2), 448 (Abstract) Müller DR, Roder V, Zorn P (2005) Vorteile des Aufbaus arbeitsspezifischer gegenüber unspezifischen sozialen Fertigkeiten in der Arbeitsrehabilitation schizophren Erkrankter. Nervenarzt, 76 (Suppl. 1), 32 (Abstract) Müller DR, Roder V, Zorn P (2005) Advantages of work-related social skills training in comparison to unspecific social skills training in vocational rehabilitation of schizophrenia outpatients: a randomized controlled trial. Schizophrenia Bulletin, 31 (2), 529-530 (Abstract) Roder V, Brenner HD, Müller D, Lächler M, Müller-Szer R, Zorn P (2002) Social skills training for schizophrenia: research update and empirical results. In: Kashima H, Falloon IRH, Mizuno M, Asai M (eds) Comprehensive treatment of schizophrenia. Vol. 8. Schizophrenia. Springer, Tokyo, 63-79 Roder V, Brenner HD, Müller D, Lächler M, Zorn P, Reisch T, Bösch J, Bridler R, Christen C, Jaspen E, Schmidl F, Schwemmer V (2002). Development of specific social skills training programmes for schizophrenia patients: Results of a multicentre study. Acta Psychiatrica Scandinavica, 105, 363-371 Roder V, Brenner HD, Müller D, Reisch T, Lächler M, Zorn P, Guggenbühl R, Schröder S, Christen C, Schmidl F, Jenull B (2001). Effekte neuer kognitivbehavioraler Therapieprogramme zur Verbesserung spezifischer sozialer Fertigkeiten bei schizophren Erkrankten: Eine kontrollierte Studie. Nervenarzt, 72(9), 709-716 Roder V, Müller D, Brenner HD (1997) Comparing general social skills training with specific cognitive behaviour therapy: results of a multi-center study. Schizophrenia Research, 24, 227 (Abstract) Roder V, Müller D, Brenner HD (2001). Therapieverfahren zu sozialen Fertigkeiten: Aktueller Stand und empirische Ergebnisse. Schizophrenie, 17 (November 2001), 4-15 6 Roder V, Müller D, Schröder S (2001). Freizeittherapie – soziale Kompetenzen fördern. Kognitiv-verhaltentherapeutisches Gruppentherapieprogramm für schizophren Erkrankte Pro Mente Sana, 2, 22-24 Roder V, Müller DR, Zorn P (2006) Therapieverfahren zu sozialen Fertigkeiten bei schizophren Erkrankten in der Arbeitsrehabilitation. Vorteile des Aufbaus arbeitsspezifischer gegenüber unspezifischer sozialer Fertigkeiten. Zeitschrift für Klinische Psychologie und Psychotherapie, 35, 256-266 Roder V, Zorn P, Andres K, Pfammatter M, Brenner HD (2002) Praxishandbuch der verhaltenstherapeutischen Behandlung schizophren Erkrankter. Bern: Hans Huber Roder V, Zorn P, Brenner HD (2000). Kognitiv-behaviorale Programme für schizophren Erkrankte zum Aufbau sozialer Kompetenz im Wohn-, Arbeits- und Freizeitbereich: Überblick und empirische Ergebnisse. Verhaltenstherapie & psychosoziale Praxis, 32, 2, 195-211 Roder V, Zorn P, Brenner HD, Müller DR (2008) Manual para o tratamento cognitivo-comportamental dos doentes com esquizofrenia nas areas residencial, laboral e de ocupaçao dos tempo-livres (WAF). 2a ediçao actualizada. Portugal: Encontrar. Roder V, Zorn P, Müller D, Brenner HD (2000) Evaluation of a „new generation“ of cognitive-emotional social skills training approaches for schizophrenia patients. Schizophrenia Research, 41, 1, 220 (Abstract) Roder V, Zorn P, Müller D, Brenner HD (2001). Skills training for improving recreational, residential, and vocational outcomes in schizophrenia patients. Psychiatric Services, 52(11), 1439-1441 Roder V, Zorn P, Müller D, Reisch T, Brenner HD (1999) The contribution of new social skills programmes in the standard care of schizophrenia: Results of an international study. Schizophrenia Research, 36, 333 (Abstract) Roder V, Zorn P, Pfammatter M, Andres K, Brenner HD, Müller DR (2008) Praxishandbuch der verhaltenstherapeutischen Behandlung schizophren Erkrankter. 2. aktualisierte Auflage. Bern: Hans Huber Zorn P & Roder V (2005) Die Therapie sozialer Kompetenz bei schizophren Erkrankten. In: Vriends N, Margraf J (Hg.) Soziale Kompetenz, Soziale Unsicherheit, Soziale Phobie. Hohengehren: Schneider, 291-314 Zorn P, Roder V, Müller D, Brenner HD (2000) Evaluation methodologisch neuer kognitiv-verhaltenstherapeutischer Therapieprogramme zum Aufbau sozialer Kompetenz im Wohn-, Arbeits- und Freizeitbereich bei schizophren Erkrankten. Nervenarzt, 71(Suppl.1),161-162 (Abstract) 7 „Emotionales Training mit schizophrenen Patienten: eine Vergleichsstudie für ein innovatives Gruppentherapieprogramm“ Nationalfondsprojekt Nr. 32-43476.95, B. Hodel, U. Giebeler, H.D. Brenner In dieser kontrollierten Studie wurde das von unserer Arbeitsgruppe neu entwickelte Training zur Bewältigung von maladaptiven Emotionen (TBE) als Experimentalbedingung durchgeführt. Dieser Therapieansatz ist darauf ausgerichtet, schizophren Erkrankten zu einem besseren Umgang mit situativ bedingten belastenden Emotionen zu verhelfen. Damit soll die erhöhte emotionale Vulnerabilität, welche zu psychotischen Episoden führen kann, reduziert werden. Als Vergleichsbehandlung diente die Kognitive Therapie nach Kingdon und Turkington (1994). Die beiden Ansätze wurden zusätzlich mit unspezifischen Gruppenaktivitäten (Placebo-Attention-Bedingung) verglichen. Bei allen drei Vergleichsbedingungen wurde nach einer Behandlung von 12 Wochen eine einjährige Katamnese angeschlossen. Insgesamt nahmen 36 Patienten an einer der drei Gruppen teil. Die Ergebnisse zeigen, dass sowohl das TBE als auch die Kognitive Therapie bei schizophren Erkrankten effektiv sind. Allerdings bewirkte das TBE höhere und längerfristigere Verbesserungen der elementaren und komplexen Informationsverarbeitung, des Sozialverhaltens und der Psychopathologie sowie eine erhöhte Rückfallprophylaxe (Katamnese). Publikationen (Auswahl) Hodel B & Brenner HD (1996) Ein Trainingsprogramm zur Bewältigung von maladaptiven Emotionen bei schizophren Erkrankten. Der Nervenarzt 67, 564-571 Hodel B, Brenner HD, Merlo MC, Teuber JF (1998). Emotional management therapy in early psychosis. British Journal of Psychiatry, 33 (Suppl. 172), 128-133 Hodel B, Kern RS, Brenner HD (2004) Emotion management training (EMT) in persons with treatment-restistant schizophrenia: first results. Schizophrenia Research 68, 107-108 Hodel B, Zanello A, Welling A, Müller-Szer R, Sander M, Wohlwend A, Wechsler Y (1997). Ein Therapieprogramm zur Bewältigung von maladaptiven Emotionen bei schizophren Erkrankten. In: Mundt C, Linden M, Barnett W (Hrsg.) Psychotherapie in der Psychiatrie. Springer, Wien, pp. 86-89 „Evaluation eines neu entwickelten schematherapeutischen Gruppentherapieprogramms für Patienten mit Persönlichkeitsstörungen (SET, Schemafokussierte emotiv-behaviorale Therapie)“ Nationalfondsprojekt Nr. Tschacher, H.D. Brenner 3200-067932.02, V. Roder, M. Thommen, W. Hintergrund: In ihrer theoretischen Grundlegung greift die SET sowohl Arbeiten der Interpersonellen Theorien als auch Modellvorstellungen bzw. 8 therapeutische Überlegungen von Millon, Sachse, Young und Beck auf. Persönlichkeitsstörungen werden demnach als Beziehungsstörungen betrachtet, die in erster Linie durch die Frustration grundlegender Beziehungsmotive entstanden sind. Durch solche Frustrationserlebnisse bilden sich negative Selbst- und Beziehungsschemata sowie dysfunktionale Bewältigungsversuche („Strategien“). Längerfristig verfestigen sich diese allmählich und bestimmen schliesslich das klinische Erscheinungsbild der jeweiligen Störung. Therapiemethodisch fokussiert die SET auf eine Klärung der individuellen Störungsanteile bzw. auf eine Vertiefung des Störungsverständnisses und verbindet dies mit einem bewältigungsorientiertem Vorgehen. Als didaktisches Instrument kommen Fallgeschichten zu klinisch relevanten Ausprägungen der einzelnen Störungen zum Einsatz. Diese sind einheitlich aufgebaut und umfassen jeweils vier Abschnitte: (1) prägende Beziehungserfahrungen mit entsprechenden (negativen) Kernschemata und emotionalen Dispositionen, (2) dysfunktionale Bewältigungsversuche (interaktionelle und selbst-bezogene Strategien; Annäherungs- und Vermeidungsschemata, Handlungspläne), (3) Konsolidierung der Strategien im Alltag sowie (4) störungsspezifische Krisenauslöser. Bei der inhaltlichen Bearbeitung wird besonders darauf geachtet, den Bezug zu den individuellen Schemata, Emotionen und Verhaltensweisen der einzelnen Patienten herzustellen, um so die Klärungsprozesse individuell ausdifferenzieren zu können. Die Modifikation der individuell störungsrelevanten Schemata begleitet die Bearbeitung der Fallgeschichten kontinuierlich und umfasst kognitive, verhaltenstherapeutische sowie emotions- und erlebniszentrierte Techniken. Diese werden sowohl unter veränderungsorientierter Perspektive als auch unter dem Gesichtspunkt der Förderung der Selbstakzeptanz eingesetzt . Studie: Zur differentiellen Klärung der Therapieeffekte führte unsere Arbeitsgruppe eine kontrollierte Evaluationsstudie durch. Bei der Experimentalgruppe kam dabei die SET, bei der Kontrollgruppe dagegen ein "klassisches" verhaltenstherapeutisches soziales Fertigkeitentraining ("SST") zum Einsatz. Therapiedauer und -frequenz waren für Experimental- und Kontrollgruppe identisch (30 Doppelstunden.) Die Zuweisung zu den beiden Therapiebedingungen erfolgte randomisiert. Bei beiden Vergleichsgruppen folgte auf eine Therapiephase von 15 Wochen eine Katamnesephase von 37 Wochen. Die Erhebung von Kontrollmitteln fand vor und nach der Therapiephase sowie nach der Katamnesephase statt. Diese beinhalteten folgende Bereiche: Persönlichkeit, Schemata, Interaktionsverhalten, Belastungserleben und Coping sowie symptomatische Beeinträchtigungen. In die Studie wurden Patienten aufgenommen, die nach DSM-IV und SKID II eine Persönlichkeitsstörung aus Cluster A, B oder C aufwiesen. Die Patienten durften dabei nicht jünger als 18 und nicht älter als 55 Jahre sein. Ausschlusskriterien stellten akute Selbst- und/oder Fremdgefährdung, ausgeprägter Alkohol- und/oder Drogenabusus, hirnorganische Beeinträchtigungen sowie eine im Vordergrund stehende komorbide PTSD-Symptomatik dar. Ausgeschlossen wurden schliesslich auch Patienten, bei denen die Behandlung einer akuten symptomatischen Achse I Störung im Vordergrund stand. In die Studie konnten insgesamt 93 Patienten aufgenommen werden (47 Experimental-, 46 Kontrollgruppe). Wegen der stark differierenden Dropout-Raten in beiden Untersuchungsbedingungen (6.4% (SET) vs. 34.8% (SST)) wurden die Teilnehmer der SST-Gruppe, die die Therapie abgeschlossen hatten (n=30), mit einer Stichprobe der Daten der SET-Gruppe verglichen, die anhand folgender Variablen parallelisiert waren: Achse-II-Diagnose, Geschlecht, Alter, IQ und 9 psychosoziales Funktionsniveau. Die Ergebnisse weisen darauf hin, dass die SET über den gesamten Untersuchungszeitraum in den Bereichen symptomatische Beeinträchtigungen, Interaktionsverhalten und Belastungserleben zu signifikant grösseren Verbesserungen führt als die SST-Gruppe. Bei getrennter Betrachtung des Therapie- und des Katamnesezeitraumes wurden clusterspezifische Effekte deutlich. So traten am Ende des Katamnesezeitraumes in der Experimentalbedingung (SET) bei Patienten mit einer Cluster-C-Störung in den Bereichen symptomatische Beeinträchtigungen und Interaktionsverhalten (leichte) Verschlechterungen auf, während in den anderen erfassten Variablen Verbesserungen zu beobachten waren. Patienten mit einer Störung aus dem Cluster B verbesserten sich dagegen bis zu dessen Ende kontinuierlich weiter. Mit der SET scheint somit ein Behandlungsansatz vorzuliegen, der bei den Patienten auf eine hohe Akzeptanz stösst, der zu einer guten Behandlungscompliance führt und der eine angemessene und effiziente Behandlung im gemischten Gruppensetting erlaubt. Die zeitliche Stabilität der Therapieeffekte überzeugt dabei vor allem bei Patienten mit einer Störung aus dem Cluster B. Damit erscheint es sowohl unter klinischen Gesichtspunkten als auch unter Kosten-Nutzen-Aspekten gerechtfertigt, die SET im Rahmen der bestehenden Krankenversorgung einzusetzen Publikationen (Auswahl) Zorn P, Roder V (2006) Verhaltenstherapeutische Therapieansätze für Patienten mit Persönlichkeitsstörungen: Überblick und empirische Ergebnisse. Verhaltenstherapie und Verhaltensmedizin, 27 (1), 7-27 Zorn P, Roder V (2008) Verhaltenstherapie bei Persönlichkeitsstörungen. In: S. Barnow (Hg.) Persönlichkeitsstörungen: Ursachen und Behandlung. Bern: Huber, S. 324-334 Zorn P, Roder V (in Vorbereitung) Schemazentrierte emotiv-behasviorale Therapie für Patienten mit Persönlichkeitsstörungen (SET) – Behandlungsmanual. Weinheim: Beltz PVU Zorn P, Roder V, Kramer U, Pomini V (2007a) Acivation émotionelle chez les troubles de personalité. Santé Mentale au Québec, 32 (1), 181-194 Zorn P, Roder V, Kramer U, Pomini V (2007b) La Thérapie émotionellecomportementale centrée sur les schémas („TES“) pour les troubles de personnalité: nouvelles stratégies thérapeutiques et premiers résultats empiriques. Acta Psychiatrica Belgica, 10 (4), 51-59 Zorn P, Roder V, Müller DR, Tschacher W, Thommen M (2007c) Schemazentrierte emotiv-behaviorale Therapie („SET“): Eine randomisierte Evaluationsstudie an Patienten mit Persönlichkeitsstörungen aus den Clustern B und C. Verhaltenstherapie, 17, 233-241 Zorn P, Roder V, Soravia L, Tschacher W (2008) Evaluation der „Schemazentrierten emotiv-behavioralen Therapie“ (SET) für Patienten mit Persönlichkeitstörungen: Ergebnisse einer randomisierten Untersuchung. Psychotherapie, Psychosomatik & Medizinische Psychologie, 58, 371-378 Zorn P, Roder V, Tschacher W (2009) Schemazentrierte emotiv-behaviorale Therapie (SET). Theorie, gruppentherapeutisches Konzept und empirische Befunde zur Behandlung einer Patientin mit narzisstischer Persönlichkeitsstörung. Persönlichkeitsstörungen. Theorie und Therapie, 13, 104-115 10 Den Autoren Peter Zorn und Volker Roder wurde 2008 für ihre Arbeiten zur SET der „Hamburger Preis Persönlichkeitsstörungen“ verliehen, der von der Gesellschaft zur Erforschung und Therapie von Persönlichkeitsstörungen (GePs) in Zusammenarbeit mit den Asklepios-Kliniken ausgerichtet wird. Dieser stellt einen der höchstdotierten Wissenschaftspreise in den Bereichen Psychotherapie und Psychiatrie dar. 2.3 Weitere Fragestellungen der Arbeitsgruppe „Wirksamkeit des Integrierten Psychologischen Therapieprogramms (IPT) bei schizophren Erkrankten: Metaanalyse“ D. Müller, V. Roder Die Bedeutung kognitiver Störungen für die Therapie- und Rehabilitation schizophren Erkrankter wurde während der letzten Jahre international immer mehr wahrgenommen, untersucht und akzeptiert. Dabei erwiesen sich kognitive Funktionen als entscheidende Einflussfaktoren für eine optimale (Re-) Integration der Patienten in die Gesellschaft („Recovery-Perspektive“). Das an den Universitären Psychiatrischen Diensten entwickelte Integrierte Psychologische Therapieprogramm (IPT) gehört inzwischen schon zu den „Therapieklassikern“, dessen theoretische Grundlagen und praktische Vorgehensweisen über die vielen Anwendungsjahre hinweg ständig an den neuesten Forschungsstand angepasst wurden. Es kombiniert kognitive Interventionen mit solchen zur sozialen Kompetenz besonders unter dem Gesichtspunkt, ein optimales Recovery zu erreichen. Das Manual zum IPT wird 2008 auf Deutsch bereits in der 6. Auflage erscheinen (Roder et al. 1988, 2008). Es erfuhr eine breite internationale Akzeptanz und wurde in 12 Sprachen übersetzt (englisch, spanisch, italienisch, französisch, portugiesisch, japanisch, koreanisch, griechisch, tschechisch, chinesisch, georgisch, niederländisch). Während der letzten knapp 30 Jahre führten verschiedene Arbeitsgruppen aus 12 Ländern (Europa, Nord- und Südamerika, Asien) 34 unabhängige Evaluationsstudien zum IPT durch. Dabei wurden insgesamt 1515 Patienten aus dem stationären und nicht-stationären Bereich von universitären und nicht-universitären Institutionen einbezogen. In den einzelnen Studien wurde das IPT vorwiegend mit Standardbehandlung und/oder Placebo-Attention-Bedingungen verglichen. Eine quantitative Analyse der 34 Studien zeigt für die IPT-Gruppen einen signifikant grösseren globalen Therapieeffekt über alle erhobenen Variablen im Vergleich zu den Gruppen unter Placebo-Attention-Bedingungen und Gruppen mit Standardbehandlung. Die Überlegenheit der IPT-Gruppen nimmt im Verlauf einer durchschnittlichen Katamnesedauer von 8.1 Monaten weiter zu. Vergleichbar hohe Effekte lassen sich für die IPT-Gruppen sowohl in verschiedenen Funktionsbereichen (kognitive Fähigkeiten, Sozialverhalten und Psychopathologie) als auch mit unterschiedlichen Erhebungsformaten (psychologische Tests, standardisierte Selbstund Fremdratings) nachweisen. Voraussetzung für die genannten Effekte scheint eine minimale Therapieintensität von mindestens zwei Sitzungen pro Woche zu sein. Die Ergebnisse belegen weiterhin, dass Patienten unabhängig von Krankheits-, Rehabilitationsstatus und Therapiesetting vom IPT profitieren. Alle Ergebnisse wurden mittels einer Selektion von qualitativ hoch stehenden Studien validiert. 11 Weitere Analysen zeigten, dass die IPT-Effekte unabhängig vom Alter der Patienten nachweisbar sind. Bei identischem Therapieumfang werden dabei ältere Patienten in der Regel über einen längeren Zeitraum bei geringerer Therapieintensität behandelt. Unter den Kontrollbedingungen erreichen nur jüngere Patienten (<40 Jahre) messbare Veränderungen, ältere jedoch nicht. Dies deutet darauf hin, das IPT auch älteren, chronifizierten Patienten zugänglich zu machen, um dadurch die heute oftmals bestehende psychotherapeutische Versorgungslücke dieser Patientenpopulation zu schliessen. Vor dem Hintergrund der aktuell diskutierten kognitiven Defizite und ihrer Behandlung mit kognitiven Remediationsansätzen konnte weiter nachgewiesen werden, dass Patienten, die nur am neurokognitiven IPT-Unterprogramm teilnahmen gegenüber Patienten, die mit einer Kombination der neuro- und sozialkognitiven IPT-Unterprogramme behandelt wurden, geringere Effekte im neuro- und sozialkognitiven Funktionsbereich aufweisen. Dieses Ergebnis verdeutlicht unter Kontrolle der Therapiedauer die Vorteile einer integrierten kognitiv-verhaltenstherapeutischen Behandlung. Damit kann das IPT weltweit als einer der Ansätze mit den umfangreichsten klinischen Erfahrungen und empirischen Ergebnissen gelten. Vor diesem Hintergrund nahm die American Psychological Association (APA) das IPT in ihre Behandlungsempfehlungen für schizophren Erkrankte auf („Training Grid Outlining Best Practices for Recovery and Improved Outcome for People with Serious Mental Illness“: www.apa.org/practice/grid.html; Stand Okt. 2010). Publikationen (Auswahl) Müller DR, Lächler M, Roder V (2007) Remediation of neurocognition and social cognition in schizophrenia: Empirical evidence supporting combined treatment approaches. European Archives of Psychiatry and Clinical Neuroscience, 257 (Suppl. 1), 13 (Abstract) Müller DR & Roder V (2004) Social cognition as a mediating factor between neurocognitive domains and functional outcome. World Psychiatry, 3 (Suppl. 3), 195196 (Abstract) Müller DR, Pfammatter M, Roder V, Brenner HD (2006) Kognitivverhaltenstherapeutische Ansätze in der Behandlung schizophren Erkrankter. In Möller HJ (ed.) Therapie psychischer Erkrankungen. Thieme, Stuttgart, pp. 296-309 Müller DR & Roder V (2005) Effektivität sozial-kognitiver Gruppentherapie mit schizophren Erkrankten. Nervenarzt, 76 (Suppl. 1), 261 (Abstract) Müller DR & Roder V (2006) Einfluss des schizophrenen Krankheitsverlaufs auf den Erfolg psychotherapeutischer Interventionen. Nervenarzt, 77 (Suppl. 3), 390. Müller DR & Roder V (2006) Efficacy of cognitive behavioral group therapy with young and middle-aged schizophrenia inpatients: are the effects affected by the age of the patients? Actas Espanolas de Psiquiatria, 34 (Suppl. 1), 84-85 (Abstract) Müller DR, Roder V & Brenner HD (2007) Effektivität des Integrierten Psychologischen Therapieprogramms für schizophren Erkrankte. Eine Metaanalyse über 28 unabhängige Studien. Der Nervenarzt, 78, 62-73 Müller DR & Roder V (2007) Integrated Psychological Therapy for schizophrenia patients. Expert Review of Neurotherapeutics, 7 (1), 1-3 12 Müller DR & Roder V (2008) Efficacy of Integrated Psychological Therapy (IPT) for schizophrenia patients: what works? Journal of Czech and Slovak Psychiatry, 104 (Suppl. 2), 629 (Abstract) Müller DR & Roder V (2008) Empirical evidence for group therapy addressing social perception in schizophrenia. In: Teiford JB (ed.) Social perception: 21st century issiues and challenges. Nova Science Publishers, New York, pp. 51-80 Müller DR & Roder V (2008) Evidenzbasierte Psychotherapieansätze zur Behandlung schizophren Erkrankter. Arzt- & Spital-Revue SAR, 2/08, 2-4 Müller DR & Roder V (2008) Efficacy of Integrated Psychological Therapy (IPT) for schizophrenia patients: what works? Journal of Czech and Slovak Psychiatry, 104 (Suppl. 2), 629 (Abstract) Müller DR & Roder V (2008) Effektivität sozialkognitiver Remediation bei schizophren Erkrankten: eine Metaanalyse. Nervenarzt, 79 (Suppl. 4), 217 (Abstract) Müller DR, Roder V, Heuberger A (2009) Efficacy of social cognitive remediation in schizophrenia patients: a meta-analysis. Schizophrenia Bulletin, 35 (Suppl. 1), 346-347 (Abstract) Roder V, Brenner HD & Kienzle N (2008) Integriertes Psychologisches Therapieprogramm bei schizophren Erkrankten (IPT) (6. überarbeitete Aufl.). Weinheim: Beltz Roder V, Brenner HD, Kienzle N & Hodel B (1988) Integriertes Psychologisches Therapieprogramm (IPT) für schizophrene Patienten. München: Psychologie Verlags Union Roder V & Medalia A (2010, in press) Understanding and treating neuro- and social cognition in schizophrenia patients. Basel: Karger Roder V & Müller DR (2005) Empirical evidence for social cognition therapy in schizophrenia. Schizophrenia Bulletin, 31 (2), 532 (Abstract) Roder V & Müller DR (2008) Therapie der Schizophrenie. Spectrum Psychiatrie, 1/08, 16-18 Roder V, Müller DR & Brenner HD (2005) Effektivität kognitive-behavioraler Gruppentherapie unter Berücksichtigung des Alters stationärer schizophren Erkrankter. Nervenarzt, 76 (Suppl. 1), 33 (Abstract) Roder V, Müller DR, Brenner HD, Spaulding WD (2010, in press) Integrated Psychological Therapy for schizophrenia patients (IPT). Göttingen: Hogrefe Roder V, Mueller DR, Mueser KT, Brenner HD (2006) The effectiveness of Integrated Psychological Therapy (IPT) for schizophrenia patients. A meta-analysis covering 30 independent studies. Schizophrenia Bulletin, 32 (Suppl. 1), 81-93 13 Anwendung von Strukturgleichungsmodellen (SEM): „Untersuchung der Beziehungen zwischen neuro- und sozialkognitiven Funktionen, Negativsymptomatik und psychosozialem Funktionsniveau bei schizophren Erkrankten“ S.J. Schmidt, V. Roder Beeinträchtigungen kognitiver Funktionen gelten heute als wichtige Einflussfaktoren für die Therapieansprechbarkeit sowie die gesellschaftliche Reintegration schizophren Erkrankter und stellen daher zentrale Behandlungsziele dar. Integrative Modelle, die einen starken Zusammenhang zwischen neuro- und sozialkognitiven Funktionen, Negativsymptomatik und psychosozialem Funktionsniveau annehmen, bilden die Grundlage für kognitive Remediationsansätze. Der relative Beitrag jedes einzelnen Faktors und die interdependente Beziehung zwischen ihnen bleiben dennoch ungeklärt. Vor diesem theoretischen Hintergrund verwendeten wir die statistische Methode der Strukturgleichungsmodelle (SEM). Diese erlaubt die quantitative Testung von Modellen, die aufgrund von theoretischen Überlegungen und empirischen Befunden postuliert werden. Zudem ermöglicht dieses Verfahren, mehrere Regressionsgleichungen simultan zu schätzen, und eignet sich daher besonders für die Berechnung von Mediatoreffekten. Im Rahmen des INT-Projektes (vgl. oben) wurden dabei mehrere Mediatormodelle quer- und längsschnittlich getestet. Der Bereich der sozialkognitiven Funktionen und der Negativsymptomatik erwiesen sich dabei jeweils als ein geeigneter Mediator: Sie vermittelten vollständig den Einfluss neurokognitiver Funktionen auf das psychosoziale Funktionsniveau. Unsere Daten stützen zudem ein kombiniertes Mediatormodell, in dem neurokognitive Beeinträchtigungen zu sozialkognitiven Defiziten führen, was sich wiederum einschränkend auf die Negativsymptomatik und damit begrenzend auf das psychosoziale Funktionsniveau auswirkt. Diese Studienergebnisse liefern empirische Evidenz für die kombinierte Behandlung von neuro- sowie sozialkognitiven Beeinträchtigungen und Negativsymptomatik zur Optimierung bestehender Therapieprogramme durch synergetische Effekte. Publikationen Roder, V & Schmidt S (2009). Social cognition as a possible mediator between neuro-cognition and social functioning. European Archives of Psychiatry and Clinical Neuroscience, 259 (Suppl. 1), 41. Schmidt, SJ, Müller DR, Reinecker H, Roder V (2008) Soziale Kognition als Mediatorvariable zwischen Neurokognition und psychosozialem Funktionsniveau bei schizophren Erkrankten? Erste empirische Ergebnisse einer Anwendung von Strukturgleichungsmodellen. Nervenarzt, 79 (Suppl. 4), 181. 14 „Funktionale Zusammenhänge und Prädiktion Folgerungen für weitere Forschungsfragen“ des Therapieerfolgs: M. Lächler, V. Roder Eine post-hoc Analyse der Daten aus der WAF Multi-Center-Studie (vgl. oben) wurde durchgeführt, um Aussagen über Zusammenhänge zwischen verschiedenen Funktionsbereichen über den Verlauf der Therapie und Katamnesephase machen zu können. Ebenfalls wurden Prädiktoren für den Therapieerfolg der WAF Programme analysiert. Die Analyse ergab signifikante Zusammenhänge zwischen prä-postVeränderungen in neurokognitiven Variablen und Veränderungen in der Negativsymptomatik sowie dem sozialem Funktionsniveau. Der Verlauf der Positivsymptomatik war von Veränderungen in den anderen Bereichen weitgehend unabhängig. Darüber hinaus konnten die Ergebnisse im neuropsychologischen Bereich und zur Therapiemotivation zu Beginn der Therapie das Ergebnis sowohl direkt nach der Therapie, als auch zum Zeitpunkt der Katamnese signifikant prognostizieren. Patienten, die schon zu Beginn der Therapie ein höheres neurokognitives Funktionsniveau und eine gute Therapiemotivation aufwiesen, und sich während der Therapie bezüglich dieser Variablen noch verbesserten, erreichten die besten Therapieergebnisse. Diese Resultate unterstützen Befunde aus einer Metaanalyse von Green et al. (2000). Zukünftige Forschungsbemühungen unserer Arbeitsgruppe befassen sich deshalb mit der Frage nach der Bedeutung, insbesondere von Neurokognitionen als differentielle Indikationskriterien in der psychosozialen Behandlung schizophren Erkrankter. Sozialkognitive Faktoren werden dabei ebenfalls mitberücksichtigt (siehe laufende Studie unserer Arbeitsgruppe zur Integrierten Neurokognitiven Therapie - INT). Publikationen (Auswahl) Lächler M (2006) Prädiktoren für den Therapieerfolg kognitiver Verhaltenstherapie bei schizophren Erkrankten: Resultate aus Studien zu IPT und WAF und Bedeutung für neuere Therapieansätze. Schizophrenie, 22, 14-23. Lächler M, Roder V (2003). Lassen sich Prädiktoren für den Behandlungserfolg aus Neurokognition, sozialem Funktionsniveau und Symptomatik bei schizophren Erkrankten identifizieren? Der Nervenarzt, 74 (Suppl. 2), 114 (abstract) Lächler M, Roder V (2004). Zusammenhänge zwischen Veränderungen in verschiedenen Funktionsbereichen von schizophren Erkrankten während der Durchführung sozialer Fertigkeitstrainings. Zeitschrift für Klinische Psychologie und Psychotherapie, 33 2, 144-151 Lächler M, Roder V, von Osterhausen K (2003). Changes in different areas of functioning in schizophrenia during social skills training. Schizophrenia Research, 60, 1 (suppl.), 324 (abstract) „Wirksamkeit psychologischer Therapieverfahren Persönlichkeitsstörungen: Metaanalyse“ bei Patienten mit D. Müller, Y. Renevey, P. Zorn, V. Roder Bisherige Metaanalysen (Leichsenring & Leibing, 2003; Perry, Banon & Ianny, 1999) ergaben, dass die Therapieeffekte bei Patienten mit Persönlichkeitsstörungen 15 höher als 1 ausfallen (ES > 1). Dies gilt jedoch vor allem für Symptommasse und im Bereich des psychosozialen Niveaus. Diese liegen für psychodynamische zwar leicht höher als für verhaltenstherapeutische Therapien, erstere dauern jedoch durchschnittlich doppelt so lange wie die rund dreimonatigen Verhaltenstherapien, aber erfassen deutlich längere Katamnesen von über einem Jahr. Die Effektstärken von Kontrollgruppen reichen bis maximal .50. Remissionsraten und –dauer betragen etwa doppelt so lange wie bei Achse-I Störungen. Die vorliegenden Metaanalysen bezogen jedoch nur eine begrenzte selektive Auswahl von Studien ein und berücksichtigten zu wenig differenziertere Outcome-Masse. Vor diesem Hintergrund führen wir aktuell eine Metaanalyse durch. Unsere Literaturrecherche in den elektronischen Datenbanken Medline, PsychInfo und PsychIndex erbrachte von 1980 bis 2005 bisher 40 Effektivitätsstudien, deren Therapien auf Persönlichkeitsstörungen abzielen und welche die Diagnosen systematisch operationalisierten. Die Gegenüberstellung von 23 kognitivverhaltenstherapeutischen Ansätzen (KVT) und 17 psychodynamischen Therapien (PDT) ergab bisher folgende Teilergebnisse: Eine getrennte Berechnung von Outcome- und Katamnesewerten zeigt, dass die Effektstärken erst nach der Katamnese über 1 liegen und für die länger dauernden PDT höher ausfallen. Hier ist zu berücksichtigen, dass 50% der KVT Ansätze DBT bei Borderlinestörungen und die Hälfte der PDT gemischte Patientengruppen umfassen. Die Behandlung von Cluster B Gruppen (DSM-IV) weisen für PDT mittlere (.54) und für KVT hohe Effektstärken (.76) nach Therapieende auf. Die getrennte Auswertung von symptom- und persönlichkeitsspezifischen Masse ergibt ähnlich hohe Effektstärken. Weitere differenzierte Auswertungen, z.B. nach Angst-, Depressions- oder interpersonellen Skalen sind mit einer grösseren Studienzahl geplant. Publikationen Müller D., Roder V., Zorn P., Lächler M. (2004). Metaanalyse zur Effektivität psychotherapeutischer Ansätze bei Persönlichkeitsstörungen. Der Nervenarzt, 75 (Suppl 2), 295-296 (Abstract) Müller DR, Zorn P, Renevey Y, von Osterhausen K, Colombo A, Roder V (2006) Effektivität psychotherapeutischer Ansätze bei Persönlichkeitsstörungen: eine Metaanalyse zu kontrollierten Studien. Nervenarzt, 77 (Suppl. 3), 291 (Abstract) 3. Dienstleistungsbereich Die psychiatrische Versorgung psychisch erkrankter Menschen stützt sich heute weitgehend auf die drei Säulen Pharmakotherapie, sozio- und arbeitstherapeutische Rehabilitation und Psychotherapie. Innerhalb der Psychotherapie haben sich in den letzten Jahren insbesondere evidenzbasierte kognitiv-verhaltenstherapeutische Ansätze als Erfolg versprechend erwiesen. Vor diesem Hintergrund besteht ein weiteres Ziel der AG darin, ihre kognitivverhaltenstherapeutische Therapieansätze sowohl in die klinische Praxis als auch in die Fortbildung von Fachkräften zu implementieren. Die AG versteht sich somit als Ansprechpartner für die von ihr entwickelten Gruppentherapieansätze und bietet in diesem Zusammenhang verschiedene Dienstleistungen an: 16 3.1 Durchführung von Therapiegruppen Auf Grund der durch die Forschungsprojekte vorliegenden Ergebnisse und in Zusammenarbeit mit den untereinander vernetzten stationären, teilstationären und ambulanten psychiatrischen Versorgungseinrichtungen der UPD, bietet die AG folgende bedarfsorientierten Gruppen an: Aktuelles Gruppenangebot: a) Integriertes Psychologisches Therapieprogramm (IPT), insbesondere die drei Unterprogramme „Kognitive Differenzierung“, „Soziale Wahrnehmung“ und „Verbale Kommunikation“. Indikation: Die IPT-Gruppe richtet sich vorwiegend an schizophren erkrankte Menschen mit Schwierigkeiten in der Informationsverarbeitung. Sie ist auch für Patienten mit ausgeprägter Negativsymptomatik geeignet. Einzelne Übungen haben sich bei entsprechender Indikationsstellung auch für Patienten mit nicht-schizophrener Symptomatik als hilfreich erwiesen. Vernetztes Angebot: Die IPT-Gruppe steht allen vernetzten ambulanten, teilstationären und stationären Versorgungseinheiten der UPD zur Verfügung und ist offen für zugewiesene externe Patienten aus anderen Institutionen und von niedergelassenen Ärzten oder Psychologen. Gruppenform: An der (halb-)offenen Gruppe nehmen bis max. 10 Patienten teil. Die Inhalte der Gruppe wiederholen sich periodisch alle 3-4 Monate. Eine wiederholte Teilnahme ist möglich, da die einzelnen Übungsinhalte variiert werden. Durchführungsort: Die Gruppe wird permanent am Montag 14-15 Uhr von der offen geführten Station Marti (Oberarzt: PD Dr. D. Baciu; ab 1.11.2009: Dr. S. Walther), angeboten. Gruppenleitung: Daniel Müller b) Soziale Kompetenz im Wohn-, Arbeits- und Freizeitbereich (WAF), aktuell zum Freizeitbereich: Indikation: Die WAF-Gruppe richtet sich vorwiegend an schizophren erkrankte Menschen mit Schwierigkeiten im Bereich sozialer Fertigkeiten und sozialer Kompetenz. An der Gruppe nehmen immer wieder einzelne Patienten mit nicht-schizophrener Symptomatik teil (bei entsprechender Indikationsstellung). Vernetztes Angebot: Die WAF-Gruppe steht allen vernetzten ambulanten, teilstationären und stationären Versorgungseinheiten der UPD zur Verfügung und ist offen für zugewiesene externe Patienten aus anderen Institutionen und von niedergelassenen Ärzten oder Psychologen. Gruppenform: An der offenen Gruppe nehmen bis max. 10 Patienten teil. Die Inhalte der Gruppe wiederholen sich periodisch alle 3-4 Monate. Eine wiederholte Teilnahme ist möglich, da die einzelnen Übungsinhalte variiert werden. Durchführungsort: Die Gruppe wird permanent am Freitag 14-15 Uhr von der offen geführten Station Köchlin ( Oberarzt: PD Dr. D. Baciu; ab 1.11.2009: Dr. S. Walther), angeboten. Gruppenleitung: Daniel Müller Zusätzlich geplante Gruppenangebote c) Integrierte Neurokognitive Therapie (INT): Indikation: Die INT-Gruppe richtet sich an schizophren erkrankte Menschen mit Schwierigkeiten im neuro- und sozialkognitiven Bereich (insbesondere auch bei Fehlen von Therapiemotivation). Vernetztes Angebot: Die INT-Gruppe steht allen vernetzten ambulanten, teilstationären und stationären Versorgungseinheiten der UPD zur Verfügung und ist offen für zugewiesene externe Patienten aus anderen Institutionen und von niedergelassenen Ärzten oder Psychologen. Gruppenform: An der geschlossenen Gruppe nehmen 6-8 Patienten teil. Durchführungsort: Nach Abschluss des laufenden Forschungsprojektes soll die Gruppe in den Räumlichkeiten der UPD angeboten werden. Gruppenleitung: NN d) Schemazentrierte emotiv-behaviorale Therapie (SET): Indikation: Die SET-Gruppe richtet sich an Menschen mit einer Persönlichkeitsstörung und den damit verbundenen klinisch auffälligen Schwierigkeiten im zwischenmenschlichen Bereich und im Bereich der Selbstakzeptanz. 17 Vernetztes Angebot: Die SET-Gruppe steht allen vernetzten ambulanten und teilstationären Versorgungseinheiten der UPD zur Verfügung und ist offen für zugewiesene externe Patienten aus anderen Institutionen und von niedergelassenen Ärzten oder Psychologen. Gruppenform: An der geschlossenen Gruppe nehmen 8-10 Patienten teil. Durchführungsort: Die SET-Gruppe kann in den Räumlichkeiten der AG Therapieforschung oder in einer Tagesklinik der UPD angeboten werden. Gruppenleitung: NN Qualitätssicherung der angebotenen Therapiegruppen Die Gruppenleiter sind erfahrene kognitiv-verhaltenstherapeutisch ausgebildete Psychologen und nehmen regelmässig an internen Intervisionen der AG teil. Die Qualität und Effektivität der Gruppen wird mittels einer kurzen Testerhebung vor, während und nach der Gruppe überprüft. Die individuelle Indikationsstellung und Risikoeinschätzung jedes Gruppenteilnehmers wird aufgrund der vorliegenden Daten („diagnostisches Screening“), in einem Aufnahmegespräch und in enger Zusammenarbeit mit den zuständigen Ärzten, Psychologen und Bezugspersonen abgeklärt. Ein permanenter Informationsaustausch mit allen für die Behandlung und Rehabilitation verantwortlichen Klinikerinnen und Klinikern muss während der Therapiedurchführung durch Therapeuten der AG gewährleistet sein. 3.2 Beratung und Supervision Die AG ist bestrebt, ihre Erfahrungen aus der Entwicklung, Evaluation und breiten klinischen Anwendung der verschiedenen Therapieansätze innerhalb der UPD aber auch über die UPD hinaus zur Verfügung zu stellen. Bei der Einführung und der Evaluation der von uns entwickelten Therapieansätze in anderen Kliniken und Institutionen standen und stehen Mitarbeiter der AG als Berater zur Verfügung und bieten Supervisionen an. Der Erfahrungs- und Wissenstransfer nationaler und internationaler Zusammenarbeit gewinnt unserer Meinung nach in Forschung und klinischer Praxis zunehmend an Bedeutung. Durch Enthusiasmus und Engagement war es z.B. möglich, mehrere nationale und internationale Multi-Center-Studien durchzuführen sowie Erfahrungen und Kenntnisse aus 34 unabhängigen Evaluationsstudien zum IPT in 12 verschiedenen Ländern zu gewinnen. 3.3 Fortbildung / Kommunikation Die AG legt Wert auf ein breites Fortbildungsangebot. Die nachfolgend aufgelisteten Angebote sind primär anwendungsorientiert, berücksichtigen stets auch neue empirische Forschungserkenntnisse und werden daher fortwährend modifiziert und ergänzt: • Periodisch stattfindende UPD-interne und externe Fortbildungsseminare zu den von uns entwickelten Gruppentherapieansätzen für Fachpersonen verschiedener Berufsgruppen: zurzeit für IPT, WAF, PKB, SET (nähere Informationen sind über das AG Sekretariat bei Frau F. Perret erhältlich). • Umfassende publizierte Therapiemanuale in deutscher Sprache: - IPT (Roder et al. 2008, 6. überarbeitete Auflage, Beltz Verlag) - WAF/PKB (Roder et al. 2008, 2. überarbeitete Auflage, Huber Verlag) 18 - SET (2010, Beltz in Vorbereitung) - INT (2010 in Vorbereitung) • Umfassende publizierte Therapiemanuale in anderen Sprachen: - IPT (übersetzt in 12 Sprachen) - WAF (in italienischer und portugiesischer Sprache; Ausgabe auf Spanisch in Vorbereitung) - PKB (in spanischer Sprache) • Praktika: Zu Aus- und Weiterbildungszwecken und unter dem Vorbehalt des Einverständnisses aller Gruppenteilnehmer und der zuständigen Versorgungseinheit der UPD wird über einen begrenzten Zeitraum die Teilnahme an den von der AG angebotenen Therapiegruppen ermöglicht. Dieses Angebot richtet sich an Fachpersonen aus dem ärztlichen, psychologischen und pflegerischen Bereich. • Universitäre Ausbildung: Verschiednen Dissertationen, Diplom-, Lizentiats- und Masterarbeiten in Medizin und Psychologie wurden und werden innerhalb der verschiednen Forschungsprojekte von der AG im In- und Ausland betreut. • Supervision der Durchführung oben beschriebener Therapiegruppen durch Mitglieder der AG • Informationsveranstaltungen bei Berufsverbänden und Interessengruppen. Präsentation neuer Ergebnisse der AG an Symposien und Kongressen. 19