Traditionelle Werte und frische Ideen

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Traditionelle Werte und frische Ideen
Depesche
Magazin für Mitglieder, freunde und Interessenten
der Hoteldirektorenvereinigung Deutschland e.V. (HDV)
Iris Gleicke
„Die Stimme der HDV hat Gewicht“
Seite 12
Auszeichnung
100 % für das Grand Elysée
Seite 16
Mindestlohn
Erste Reaktionen
Seite 10
Traditionelle Werte
und frische Ideen
Im Gespräch mit DarbovenGeschäftsführer Ralf Neubert
Seite 18
Ausgabe 84
Foto: Stefan Maria Rother
Editorial
Liebe Mitglieder, liebe Freunde der Branche,
ich freue mich, Ihnen nun schon die dritte Ausgabe unserer Depesche
präsentieren zu können, und bin der Meinung, dass wir mit unserem Magazin bei unseren Mitgliedern und Förderern genau richtig liegen. Wir
lassen Experten und vor allem Sie zu Wort kommen und geben Einblicke
und Rückschauen auf Veranstaltungen und Events. Ich hoffe, dass dieser
rege Meinungsaustausch sich kontinuierlich fortsetzen wird.
Ein großes Thema, was uns auch noch lange beschäftigen wird, ist
die aktuelle Flüchtlingsproblematik. Zuallererst muss man sich die persönlichen Schicksale vor Augen halten und schnell Hilfestellung leisten.
Auf etwas längere Sicht ergibt sich hier gerade für die Gastronomie und
Hotellerie die große Chance, den Fachkräfte- und Nachwuchsmangel in
den Griff zu bekommen. Betrachtet man die Geschichte der Bundesrepublik, so hat uns die Zuwanderung schon immer gestärkt. Ich kann mir
gut vorstellen, dass unsere Branche für viele Flüchtlinge interessant ist.
Wir haben gute Ausbildungsbetriebe vorzuweisen und können allen, die
es wollen, die Chance bieten, sich im Beruf zu etablieren und später auch
international zu agieren. Einzig die Politik ist jetzt gefragt und gefordert,
die nötigen Grundvoraussetzungen bei den Asylrechtsbestimmungen zu
schaffen, um diesen Menschen die Möglichkeit zu geben, sich bei uns
vollständig zu integrieren. Die Politik hat die Situation bereits erkannt.
Ich bin zuversichtlich, dass es schnell eine Lösung geben wird.
Auch die Tourismusbeauftragte der Bundesregierung Iris Gleicke hält
– wie sie im Interview gegenüber der Depesche erklärt – eine umfassende Integration von ausländischen Fachkräften für wichtig. Sie glaubt,
dass das Bewusstsein für Personalentwicklung in diesem Bereich noch
ausbaufähig ist. Es ist erfreulich, dass die Branche mit Frau Gleicke im
Bundestag eine solche Fürsprecherin hat.
Ich bin stolz, dass wir mit Albert Darboven, den Grandseigneur der
deutschen Kaffee-Hersteller, einen erfolgreichen Unternehmer in unserem
Kreis willkommen heißen können. Er wird als Gast bei unserer Herbsttagung nicht nur anwesend sein, sondern auch einer der Protagonisten der
hochkarätigen Podiumsdiskussion zum Thema Generationswandel sein.
Ich freue mich auf ein interessantes Wochenende in Köln mit vielen guten Gesprächen.
Herzlichst Ihr
Jürgen Gangl
Impressum
Herausgeber: Hoteldirektorenvereinigung Deutschland e. V. (HDV),
Geschäftsstelle, Gosheimer Weg 17, 70619 Stuttgart, Tel.: 0711 / 88 27 99 57, www.hdvnet.de
V.i.S.d.P.: Jürgen Gangl (1. Vorsitzender)
Verlag: TMM Marketing & Medien Verlag GmbH, Kantstraße 151, 10623 Berlin,
Gf.: Jürgen H. Blunck, Tel.: 030 / 20 62 67-3 , www.tmm.de
Objektleitung: Martina Reckermann ([email protected])
Layout: Anzeigen: Dietmar Stielau ([email protected])
Marcel Eberle ([email protected])
Es gilt die Anzeigenpreisliste von Januar 2015.
Erscheinungsweise: 4 x im Jahr
Nächster Erscheinungstermin: Dezember 2015
Das Bezugsentgelt der Zeitschrift ist für Mitglieder im Mitgliedsbeitrag enthalten.
Hdv–Depesche 03
inhalt
05
12
16
Aktuell
18
Exzellente Ausbildung
Nachbericht vom HDV-Regio-Camp
05
Markt & Branche
Audits, Awards & News
Portrait
IHA-Hotspots
08
Ralf Neubert,
Geschäftsführer Vertrieb J. J. Darboven
Thema Mindestlohn –
eine Studie und Reaktionen dazu
10
Intern
Guter Rat
Social Media Marketing
Umsatzsteuersatz bei Saunen
11
Interview
20
21
Kolumne
12
Flüchtlinge integrieren
HDV-Geschäftsstelle
HDV-Regionen
HDV-Vorstand
David Depenau
Schatzmeister
Weissenhäuser Strand
[email protected]
Jürgen Gangl
1. Vorsitzender
Park Inn Berlin
[email protected]
Oliver Mathée
Beisitzer
Mediterana Bergisch-Gladbach
[email protected]
Jochen Zillert
2. Vorsitzender
Holiday Inn Hamburg
[email protected]
Elisabeth Petermaier
Beisitzerin
Prinzregent Hotels München
[email protected]
04 HDV–Depesche
18
Events
HDV-Terminvorschau
Iris Gleicke über ethische Grundsätze
in der Branche
Catrin Neuffer
Gosheimer Weg 17
70619 Stuttgart
Tel. 0711 / 88 27 99 57
Fax 0711 / 88 27 99 62
[email protected]
16
Region 1
Peter Lagies
Grand City Hotels & Resorts in Berlin
[email protected]
Frank Blasberg
Atlantic Hotel Kiel
[email protected]
Region 2
Olaf Schneider
Novotel Düsseldorf City West
[email protected]
Rolf Slickers
[email protected]
Region 3
Markus Franke
Johanniter-Hotel
[email protected]
Diethelm Benke
Europa Hotel Ludwigshafen GmbH
[email protected]
Region 4
Dieter Winkler
Hotel Chrysantihof
[email protected]
Ronny Mechnich
Flair Park-Hotel Ilshofen
[email protected]
22
aktuell
Krisenmanagement und
Krisenkommunikation
Seit 2006 bietet die HDV in allen vier Regionen jeweils ein HDV-RegioCamp mit gleichem Inhalt an, in dem Weiterbildung pur auf dem Programm steht. Die Veranstaltungsorte in diesem Sommer waren: In der
Region 1 auf Gut Thansen in Soderstorf, in der Region 2 im Kardinal
Schulte Haus in Bergisch Gladbach. Eine Woche später war die Region 3
dran und kam im Jakobsberg Hotel und Golfresort in Boppard zusammen. Last but not least tagte die Region 4 im Parkhotel
Bad Griesbach. Das diesjährige Thema „Krisenmanagement
und Krisenkommunikation“ wurde von Referent Frank Roselieb, Krisennavigator beim Institut für Krisenforschung,
präsentiert und moderiert.
Frank Roselieb
Checkliste für Hoteldirektoren:
Um eine Krisenprävention durchzuführen, muss
ein internes Krisenaudit durchgeführt werden.
Mögliche Ursachen und realistische Krisentypen des eigenen Hotels oder von anderen Häusern in einer „Brainstorming-Sitzung“ werden
hier ermittelt. Aus den möglichen Krisen sollten 8–10 ausgewählt werden, die besonders
wahrscheinlich oder folgenschwer sind. Dazu
muss ein Ablaufplan nach dem „Wann-machtwer-was“ Schema erstellt werden. Außerdem
ist eine Kriseninfrastruktur mit Einbeziehung
Regio-Camp 1 auf Gut Thansen in Soderstorf
der wichtigsten Mitarbeiter aus allen Bereichen
hilfreich, um gemeinsam eine Ablauforganisation mit Alarmierungslisten zu erarbeiten. In diesem Zuge sollte ein Krisenhandbuch u. a. mit
wichtigen Hotelhintergründen, Informationen
über Mitarbeiter und vorbereiteten Pressetexten zusammengestellt und vorbereitete Internet-Seiten (Dark Sites) mit Erstinformationen
in einem Krisenportal hinterlegt werden. Durch
ein externes Krisenzertifikat werden Mitarbeiter und Gäste für dieses Thema sensibilisiert.
Wenn eine Krise eintritt, sollte sofort der Managementstab aktiviert werden, der vom Tagesgeschäft abgeschirmt, sich um die Bewältigung und Schadensbegrenzung kümmert.
Dazu benötigt er eine kurze schriftliche Sprachregelung, die an Dritte weitergegeben werden
kann. Eine zeitnahe und wahrheitsgemäße Kriseninformation sollte an Mitarbeiter, betroffene Gäste oder Beteiligte weitergegeben werden. Rabattaktionen und Imagekampagnen
unbedingt stoppen. Zur Nachbereitung ist es
Regio-Camp 2 im Kardinal Schulte Haus in Bergisch Gladbach
Hdv–Depesche 05
aktuell
Regio-Camp 3, Jakobsberg Hotel und Golfresort in Boppard
wichtig, verletzte Gäste um Entschuldigung zu
bitten sowie bei kontroversen Meinungen über
ein Thema die Beteiligten an einen „runden
Tisch“ oder zur Diskussion einzuladen.
Weitere Informationen dazu sind unter
www.krisennavigator.de zu finden.
Regio-Camp 4, Parkhotel Bad Griesbach
Die Reaktion der – allerdings nicht sehr zahlreichen – Regio Camps Teilnehmer war durchweg positiv – so wie die von Markus Franke,
Direktor des Johanniter-Hotel in Butzbach:
„Ein von der ersten Minute an fesselndes
Seminar zu einem ernsten Thema. Frank Ro-
Wasser mit
selieb schaffte es mit einem hohen Maß an
Fachkompetenz anhand realer Fallbeispiele
das Entstehen und die Entwicklung von Krisen sowie Strategien zur Krisenbewältigung
eindrucksvoll zu vermitteln.“ Auch HDV-Vorstandmitglied Oliver Mathée, der die Region
2 besucht hat, fand das Seminar interessant.
Er hätte sich jedoch mehr Zuspruch von den
Mitgliedern gewünscht: „Die angesprochenen
Themen waren zwar nicht immer aus dem Bereich der Hotellerie, aber für jedermann verständlich und nachvollziehbar. Die Beispiele
aus der Praxis wurden seriös vorgestellt, ohne
jemanden zu diskreditieren. An manchen Fallbeispielen lief es mir eiskalt den Rücken her-
Starke
Charaktere
schätzen
stilvolle Begleitung.
Markus Franke
Oliver Mathée
unter, weil ich für mich Handlungsbedarf sehe.
Die kleine Runde von 10 Personen ermöglichte einen interessanten und individuellen Erfahrungsaustausch und eine Einschätzung der
Situation. Ich habe für mich die Entscheidung
getroffen, hier weitere Schritte in Richtung
Krisenmanagement vorzunehmen. Wir glauben zwar alles darüber zu wissen, stellen aber
fest, dass wir für den Ernstfall nicht vorbereitet sind. Auch haben wir gesehen, dass die
Kettenhotellerie in diesem Punkt, der Standardisierung geschuldet, weitaus vorbereiteter ist
als die privat geführten Häuser.“ von Martina Reckermann
HDV–Depesche
Experten empfehlen Gerolsteiner Mineralwasser
„Die dezentralen Energielösungen von
RWE bekommen von mir 5 Sterne.“
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aktuell
IHA-Hotspots
Der Hotelverband Deutschland (IHA) ist der Branchenverband der Hotellerie in Deutschland. Er zählt
rund 1.400 Häuser aller Kategorien der Individual-, Ketten- und Kooperationshotellerie zu seinen Mitgliedern. Der IHA vertritt die Interessen der Hotellerie in Deutschland und Europa gegenüber Politik
und Öffentlichkeit und bietet zahlreiche hotelleriespezifische Dienstleistungen an. Das Kürzel „IHA“
steht für die ehemalige deutsche Sektion der International Hotel Association.
1. Expedia beharrt weiterhin
auf Ratenparitätsklauseln
Expedia hat seine Hotelpartner in Deutschland mit nur einem Tag Vorlauf über Änderungen seines Geschäftsgebarens zum 1. August informiert. Expedia will, wie schon Booking.com, Hotels günstigere Online-Zimmerpreise nur auf fremden Buchungsportalen erlauben, aber
keinesfalls auf der eigenen Website.
Anders als Booking.com, hat Expedia formal keine Änderung der
AGB durchgeführt, sondern lediglich eine „Verzichtserklärung“ bezüglich der dort verankerten weiten Paritätsforderungen abgegeben. Damit
ist rechtstechnisch ein weiterer Widerspruch der Hotelpartner nicht erforderlich und Hoteliers können diesen einseitigen „Verzicht“ seitens Expedia unbeantwortet zur Kenntnis nehmen.
Aufgrund der eindeutigen Wettbewerbswidrigkeit der Ratenparitätsklauseln von Expedia bleibt jeder Hotelier frei in seiner Entscheidung,
ob er sich an die Forderungen des Buchungsportales hält oder ob er sie
ignoriert. Das diesbezügliche Beschwerdeverfahren der IHA gegen Booking.com und Expedia ist beim Bundeskartellamt weiterhin anhängig.
2. EU-Kommission weitet kartellrechtliche
Ermittlungen gegen Google aus
EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager hat in dem seit 2010
anhängigen Wettbewerbsverfahren gegen Google nachgelegt und eine
nochmals vertiefte Untersuchung eingeleitet.
Konkret geht es hierbei um den Vorwurf, Google kopiere Bilder und
andere Inhalte fremder Webseiten („Scraping“) und nutze diese für seinen eigenen Auftritt. Auch soll Google anderen Internetanbietern vertraglich untersagt haben, Werbeangebote von Google-Konkurrenten auf
ihren Websites zu platzieren.
Über unseren europäischen Dachverband HOTREC haben wir die EUKommission im laufenden Verfahren wiederholt auch zur Überprüfung
der Brand Bidding-Praxis bei Google AdWords und des generellen Verhältnisses von generischen Suchtreffern zu bezahlten Suchergebnissen
aufgefordert.
MOBILE. TOGETHER.
BLEIBEN SIE MIT IHREN GÄSTEN IN VERBINDUNG
3. Breitbandausbau in der
deutschen Hotellerie
Eine schnelle Internetanbindung ist für einen erfolgreichen Hotelstandort
zu einer unabdingbaren Voraussetzung geworden. Und die Bedeutung einer leistungsstarken Breitbandanbindung wird noch erheblich zunehmen.
Aus diesem Grund wollen wir uns einen Überblick über den Stand des
Breitbandausbaus in Deutschland und dessen Auswirkungen auf die Hotellerie verschaffen.
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Hierzu bitten wir Sie herzlich, an unserer Umfrage zur Güte der Internetanbindung Ihres Hotels und der damit korrespondierenden Gästezufriedenheit teilzunehmen. Die Umfrage finden Sie hier:
www.hotellerie.de/go/breitbandausbau-hotellerie
17.09.2015 09:49:15
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markt & branche
Studie zum Mindestlohn
im Gastgewerbe
Das Heilbronner Institut für angewandte Marktforschung (H-InfaM) hat
mit Unterstützung des DEHOGA und der IHA Deutschland die erwarteten
betriebswirtschaftlichen Konsequenzen und die Einstellung zum Mindestlohn der Hotellerie und Gastronomie im Rahmen einer Studie erhoben. Unter der Leitung von Prof. Dr. Franziska Drescher und Prof. Dr. Christian Buer
wurden dazu Hoteliers und Gastronomen in Deutschland befragt.
D
ie Studie konzentrierte sich dabei auf die Bereiche ökonomische Auswirkung und deren Effekte im Sinne von Mehrkosten durch den Mindestlohn, Auswirkungen auf die Beschäftigungsstruktur in den Betrieben,
Maßnahmen zur Finanzierung des Mindestlohns, Dokumentationspflicht
der Arbeitszeit und Bewertung des Mindestlohns. An der Online-Befragung
nahmen deutschlandweit 1.512 Personen teil, davon 49 % Hoteliers und
51 % Gastronomen. In der Hotellerie setzt sich die Stichprobe aus 90 % Individualhotels und 10 % zu Hotelketten gehörenden Betrieben zusammen.
Prof. Dr. Christian Buer
In der Gastronomie beteiligten sich 95 % Individual- und 5 % Systemgastronomen.
Von 2014 auf 2015 steigen die Personalkosten in der Hotellerie im
Schnitt um 9 % und in der Gastronomie um 13 %., ca. zwei Drittel der
Steigerung in der Hotellerie und 82 % in der Gastronomie sind dem
Mindestlohn zuzurechnen. Diese Mehrkosten durch den Mindestlohn
entsprechen in der Hotellerie durchschnittlich 2 % des für 2015 erwarteten Umsatzes und in der Gastronomie 3 % des Umsatzes. Die betriebswirtschaftlichen Auswirkungen sind je nach Betriebsart, -typ, Region und
Unternehmensgröße unterschiedlich. Vor allem Kleinst- und Kleinbetriebe sind ökonomisch stärker betroffen. Das regionale Gefälle zeigt auf,
dass vor allem gastronomische Betriebe in Ostdeutschland darunter leiden und 5 % Mehrkosten durch den Mindestlohn an den Personalkosten
und insgesamt eine Steigerung der Personalkosten von 21 % erwarten.
„Die Kernfrage ist“, so Prof. Dr. Buer, „wie dies ausgeglichen werden
kann.“ 75 % der Hoteliers und 88 % der Gastronomen haben bereits einen Teil der Mehrkosten über eine Erhöhung der Verkaufspreise kompensiert oder planen dies. Zwei Drittel der Gastronomen werden oder haben
bereits die Speisekarten angepasst. Des Weiteren wird mindestens jeder
zweite Gastronomie- oder Hotelbetrieb die Mitarbeiterstruktur überprüfen und anpassen, um die Personalkosten zu optimieren. Allerdings erwartet die Branche auf die Gesamtzahl der Mitarbeiter bezogen keine
negativen Beschäftigungseffekte. Die größten Herausforderungen sehen
Hoteliers wie Gastronomen nicht in den Mehrkosten durch den Mindestlohn, sondern in der Dokumentationspflicht.
Insgesamt ist festzustellen, dass Hoteliers dem Grundgedanken des
Mindestlohnes im Verhältnis zu den Gastronomen eher folgen. Auch regional unterscheidet sich die Einstellung zum Mindestlohn. Betriebe im
Norden und Westen der Bundesrepublik sind dem Mindestlohn und seinen Auswirkungen gegenüber aufgeschlossener, als dies die Betriebe
im Süden und Osten sind.
Reaktionen auf das neue Mindestlohngesetz:
* Steviolglykoside
** 37 % weniger Zucker und Kalorien im Vergleich zu herkömmlichen gezuckerten Colas in Deutschland.
Coca-Cola Life, die dynamische Welle und die Konturflasche sind eingetragene Schutzmarken der The Coca-Cola Company.
10 HDV–Depesche
David Depenau, Geschäftsführer vom Hotel Weissenhäuser Strand:
„Wir begrüßen die Einführung der neuen Regelungen bezüglich Arbeitszeiten und Mindestlohn ausdrücklich. Da wir für unsere 500 Mitarbeiter schon vor ca. drei Jahren eine Software zur minutengenauen
Markt & Branche
Zeiterfassung eingeführt haben, stellen die neuen Regelungen keinen Mehraufwand für uns dar. Ich hoffe,
dass der Teil unserer Branche, der in den vergangenen
Jahrzehnten durch schlechte Löhne oder überzogene Arbeitszeiten Gewinne auf dem Rücken der Mitarbeiter erwirtschaftet hat, nunmehr gezwungen ist, die geltenden
Regelungen zum Schutz der Mitarbeiter einzuhalten.
Nur so wird es unserer Branche langfristig möglich sein,
nachhaltig Arbeitskräfte zu gewinnen und zu halten.“
Sabine Stier, Hotelfachfrau im Hotel Berkheimer Hof in Esslingen:
„Seit der Einführung des neuen Arbeitszeitgesetzes bin
ich viel unflexibler als früher und darf an meinen ausführlich gewünschten langen Tagen nicht mehr so lange
arbeiten, wie ich möchte. Dadurch muss ich nun am Wochenende einige Stunden arbeiten oder an einem anderen Abend, um auf die Gesamtstundenzahl zu kommen.
Diese Zeit fehlt mir dann wiederum für meine Familie.
Ich habe schon immer 8 Euro 50 verdient, jetzt gehen
die Nachtzuschläge sowie Trinkgelder zufriedener Kunden verloren, weil ich früher aufhöre und eine Kollegin bei meinen Gästen weitermachen muss. Das neue
Gesetz ist wirklich kein Gewinn und hat mit dem Arbeitsalltag, wie ich ihn brauche, nicht zu tun. Die Arbeitszeiten sollten flexibler gestaltet werden, um so
bestmöglich auch auf die Gäste einzugehen wie z. B. bei
der Ausrichtung von Familienfeiern. Schließlich leben wir
alle von zufriedenen Gästen.“ (Quelle AHGZ)
David Depenau
Sabine Stier
Christiane und Edelbert Lösch
Christiane und Edelbert Lösch, die Inhaber
der Hotels Kloster Hornbach und „LÖSCH
für Freunde“:
„Obwohl die unternehmerische Herausforderung, vor
die uns das gesetzliche Mindestlohngesetz stellt, für uns
als Inhaber zweier familiengeführter Hotels mit nur 48
Zimmern in der wirtschaftlich strukturschwachen Südwestpfalz gewaltig bis unlösbar ist, möchten wir ausdrücklich betonen, dass sich unsere Kritik nicht gegen
die Zahlung des Mindestlohns von 8 Euro 50 pro Stunde richtet. Im Gegenteil, wir setzen uns seit jeher für die
gerechte Bezahlung unsere Mitarbeiter ein und empfinden die Einführung des Mindestlohns als durchaus sinnvoll, um schlechte Bezahlung in der Gastronomie zu
vermeiden. Die größten Probleme sehen wir in der ausufernden Bürokratie und den Beschränkungen. So können wir z. B. auf den Wunsch unserer Mitarbeiter nach
flexiblen Arbeitszeiten nicht mehr eingehen. Wir halten es für unerlässlich, dass das Arbeitszeitgesetz an
die heutige Lebenswirklichkeit einer immer flexibleren,
schnelllebigen Welt angepasst werden muss, denn sonst
bleibt es bei dem derzeitigen Status, dass nicht der Gast,
sondern die Politik die Öffnungszeiten in der Gastronomie bestimmt.“
Schwitzen in der
Hotel-Sauna –
nur noch Kostenpflichtig?
Seit dem 01.07.2015 unterliegen Saunaleistungen dem normalen Umsatzsteuersatz (19 %). Der ermäßigte Steuersatz (7 %) gilt
nur noch, wenn das Saunabad nach Heilmittel-Richtlinie bzw.
-Katalog verordnungsfähig ist.
N
Sabine Fuhrmann
Rechtsanwältin / Partnerin
Fachanwältin für Handels- und
Gesellschaftsrecht
Spirit Legal LLP
icht-therapeutische Sauna-Besuche können
deshalb nicht mehr im Beherbergungsentgelt
inkludiert werden, sondern müssen separat abgerechnet werden. Dies stellt Hoteliers vor Herausforderungen bei Preisangaben und der Rechnungslegung.
Zulässig bleibt die Ausweisung von Gesamtpreisen (also Bruttopreisen inkl. aller gesetzl. Steuern und
sonstiger Preisbestandteile) sowie der Hinweis „inkl. MwSt.“ an den Preisen für steuerbare Leistungen.
Ist die Saunanutzung z. B. in einem Leistungspaket
enthalten, kann sie weiterhin als Teil des genannten Gesamtpreises ausgewiesen werden (z.B. „2 x
Übernachtung, Sauna, 2x Frühstück für 380,00
EUR inkl. MwSt.“). Bei der Rechnungslegung ist
das auf die Sauna-Nutzung entfallende Entgelt –
wie auch das Frühstück – als separate Position mit
dem Umsatzsteuersatz von 19 % auszuweisen.
www.spiritlegal.com/de
Hdv–Depesche 11
interview
Beim Betriebsklima ist
noch Spielraum für
Verbesserungen
Die Tourismusbeauftragte der Bundesregierung ist überzeugt, dass sich ethische Grundsätze in allen
Betrieben des Gastgewerbes durchsetzen müssen. Auch glaubt sie, dass das Bewusstsein für Personalentwicklung noch verbesserungsfähig ist. Fachkräfte aus dem Ausland müssten vor allem kulturell integriert werden. Auch gelte es, neue Chancen für Geringqualifizierte und Langzeitarbeitslose zu schaffen.
Die Koalitionsrunde hat vor einiger Zeit entschieden, wie es mit
dem Mindestlohn weitergeht. Inwieweit glauben Sie, dass dadurch die für das Gastgewerbe negativen Auswirkungen aus der
Welt sind, zum Beispiel die Unbilden der Dokumentationspflicht
und andere bürokratische Hindernisse?
Für mich ist eines ganz klar: Wir brauchen wirksame Kontrollen, damit der Mindestlohn für alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer auch
Wirklichkeit wird. Der bürokratische Aufwand dafür muss natürlich in einem vernünftigen Verhältnis dazu stehen. Ich bin aber fest davon überzeugt, dass sich für die allermeisten der bis heute
beklagten Auswirkungen organisatorische Lösungen finden werden.
dem HDV-Gütesiegel „Exzellente Ausbildung“, mit dem ausgezeichnete Ausbildungsbetriebe zertifiziert werden?
Das von der DEKRA Assurance GmbH vergebene HDV-Gütesiegel
„Exzellente Ausbildung“ ist eine kleine, aber feine Initiative, um die
Ausbildungsqualität im Gastgewerbe zu gewährleisten. Denn Ausbildungsqualität beginnt im Ausbildungsbetrieb. Die gemeinsam mit den
Sozialpartnern erarbeiteten Ausbildungsordnungen, das Berufsbildungsgesetz und die arbeitsschutzrechtlichen Bestimmung bilden den Rechtsrahmen für eine qualitativ hochwertige duale Ausbildung. Mit dem
„Mit dem HDV-Gütesiegel zertifizierte Betriebe
Sie waren im Frühjahr bei der Tagung der
erwerben ein wichtiges Pfund im Wettbewerb
Hoteldirektorenvereinigung Deutschland
um den dringend benötigten Nachwuchs.“
(HDV) zu Gast, bei der auch der Deutsche
Hotelnachwuchspreis vergeben wurde.
Welchen Stellenwert hat diese Auszeichnung für Sie?
Der Hotelnachwuchspreis ist eine Anerkennung für junge MitarbeiteHDV-Gütesiegel „Exzellente Ausbildung“ verpflichtet sich ein Ausbilrinnen und Mitarbeiter in der Hotellerie – so etwas motiviert. Gleichzeidungsbetrieb, darüber hinausgehende Standards einzuhalten. Zertifiziertig wird mit diesem Preis der Wert unseres dualen Ausbildungssystems
te Betriebe erwerben damit ein wichtiges Pfund im Wettbewerb um den
unterstrichen und jungen Menschen eindrucksvoll vor Augen geführt,
dringend benötigten Nachwuchs.
welche Karrierechancen und Perspektiven die Branche bietet. Damit
trägt der Preis insgesamt zur Wertschätzung der Tourismusberufe in der
Die HDV schreibt Weiterbildung auf ihre Fahnen. Doch laut
Gesellschaft bei. Das freut mich als Tourismusbeauftragte natürlich.
einer Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung hat Weiterbildung im Gastgewerbe, verglichen mit anLaut Arbeitsmarkt- und Fachkräfteanalyse Tourismus, die im
deren Branchen, nur einen geringen Stellenwert. Worauf fühAuftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft erstellt wurde,
ren Sie dies zurück?
ist die Ausbildungsqualität im Gastgewerbe nicht immer so, wie
Für die Professionalisierung von Fachkräften stellt die beruflisie sein sollte. Was halten Sie in diesem Zusammenhang von
che Weiterbildung einen wichtigen Pfeiler dar. Dies gilt auch für das
12 HDV–Depesche
Iris Gleicke, Parlamentarische Staatssekretärin,
Beauftragte der Bundesregierung für
die neuen Bundesländer sowie
für Mittelstand und Tourismus
Hdv–Depesche 13
interview
Gastgewerbe. Die bereits zitierte Arbeitsmarkt- und Fachkräfteanalyse Tourismus belegt, dass 80 Prozent der Betriebe Klein- und viele andere Kleinstbetriebe mit weniger als 10 Mitarbeiterinnen und
Mitarbeitern sind. In diesen Betrieben fehlt häufig schlicht und
ergreifend die Kapazität, sich mit dem Thema Personalentwicklung angemessen auseinanderzusetzen. Zudem müssen Dauer
und Zeitpunkt einer Fortbildung – vor allem in Kleinstbetrieben
– besonders sorgfältig geplant werden. Vor dem Hintergrund
des Rückgangs an Fachkräften gehe ich allerdings davon aus,
dass in den kommenden Jahren das Bewusstsein für Personalentwicklung im Gastgewerbe weiter wachsen wird.
Welche Anreize kann die Politik setzen, damit sich die Weiterbildungsbeteiligung verbessert?
Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie bietet Unternehmen im Rahmen des Fachkräftekonzepts der Bundesregierung vielfältige Unterstützung bei Aus- und Weiterbildung. Dazu gehört das „Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung“ als zentraler Ansprechpartner für
kleine und mittlere Unternehmen, das unter anderem Handlungsempfehlungen und Praxisbeispiele für die Weiterqualifizierung von Personal geben kann.
Im Verbandsleben der HDV spielen Partner/innen und Kinder eine große Rolle. Was müssen Ihrer Meinung nach die Betriebe
tun, damit Familie und Beruf für die Mitarbeiter vereinbar sind?
In erster Linie sind kreative Angebote für die Kinderbetreuung, Berücksichtigung von Familienpflichten und Planungssicherheit beziehungsweise verlässliche Schichtpläne wichtig. Wenn sich darüber hinaus zwischen dem Unternehmen, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und
ihren Familien ein „Wir-Gefühl“ entwickelt, kann das gegenseitiges Verständnis und Kompromissbereitschaft nur fördern.
sich ethische Grundsätze in allen Betrieben des Gastgewerbes durchsetzen müssen. Gerade deshalb habe ich als Tourismusbeauftragte die Arbeits- und Ausbildungsbedingungen zu einem Schwerpunktthema erklärt.
„Es ist unerlässlich, sich auch mit dem
kulturellen Hintergrund der Fachkräfte
aus dem Ausland zu befassen.“
Der Fachkräftemangel ist auch in der Hotellerie ausgeprägt.
Vor allem in einigen Regionen, darunter einige neue Bundesländer, suchen Hoteliers händeringend nach Fachkräften. Gern
würden sie auf Fachkräfte aus Drittländern zurückgreifen. Doch
die Hotellerie steht nicht auf der Liste der Mangelberufe, der
sogenannten Positivliste. Letztlich hängt es doch von arbeitsmarktpolitischen Zielsetzungen ab, welche Mangelberufe erfasst werden. Hat die Hotellerie Chancen, auf die Liste gesetzt
zu werden?
Die Positivliste der Ausbildungsberufe, für die Fachkräfte aus dem
Ausland angeworben werden können, wird regelmäßig auf Grundlage
der halbjährlichen Fachkräfteengpassanalysen der Bundesagentur für Arbeit aktualisiert. Bisher hat die Bundesagentur für Arbeit die hierfür erforderlichen Engpässe in Hotellerie und Gastronomie nicht festgestellt.
Allerdings wird im bisherigen Verfahren nicht hinreichend auf regionale Besonderheiten geachtet. Daher hat das Bundeskabinett im Dezember
2014 beschlossen, dass die Positivliste künftig stärker an den regionalen
Arbeitsmarktbedürfnissen ausgerichtet werden soll. Damit soll Engpasssituationen in den betroffenen Branchen treffgenauer begegnet werden.
Was ist nötig, um Fachkräften aus dem Ausland mit der nötigen
Willkommenskultur zu begegnen?
Neben raschen, qualifizierten Sprachkursen erscheint mir die kulturelle Integration wesentlich. Wenn sich Fachkräfte aus dem Ausland
bei uns willkommen fühlen sollen, müssen sie sich so weit wie möglich
auch zu Hause fühlen. Dazu ist es aber unerlässlich, sich auch mit dem
kulturellen Hintergrund dieser Menschen zu befassen und ihn zu respektieren. Beide Seiten müssen aufeinander zugehen und voneinander
lernen. Um eine solche Willkommenskultur zu schaffen und internationale Fachkräfte für Deutschland zu begeistern, hat das Bundeswirtschaftsministerium das Willkommensportal www.make-it-in-germany.com geschaffen. Das Portal informiert
internationale Fachkräfte über Leben und Arbeiten in
„Wir brauchen wirksame Kontrollen, damit
Deutschland und unterstützt auch Unternehmen bei der
der Mindestlohn auch Wirklichkeit wird.“
Integration von Menschen aus dem Ausland. Das Willkommensportal ist Teil der gemeinsamen Fachkräfte-Offensive unseres Hauses, des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales und der Bundesagentur für Arbeit. Seit dem Start im
sellschaft zu verbessern. Das allein reicht aber nicht aus. Zentral ist das
Juni 2012 verzeichnet das Portal über 7,5 Mio. Besucher, davon 90 ProArbeitsumfeld im Betrieb. Hier und da sehe ich beim Betriebsklima noch
zent aus dem Ausland.
Spielraum für Verbesserungen. Ich bin aber fest davon überzeugt, dass
Die Mitglieder der HDV, Hoteldirektorinnen und Hoteldirektoren sowie Vertreter der Zulieferindustrie, fühlen sich ethischen
Grundsätzen verpflichtet, allen voran dem Prinzip der Menschlichkeit. Das beinhaltet Achtung und Förderung der Mitarbeiter, Fairness, Kollegialität und gegenseitige Anerkennung sowie
betriebswirtschaftlich untermauerte Gehalts- und Sozialstrukturen. Haben Sie den Eindruck, dass diesem Prinzip im Gastgewerbe immer ausreichend entsprochen wird?
Das ist ein Punkt, der mir sehr wichtig ist. Der Mindestlohn von 8,50
Euro trägt dazu bei, die Wertschätzung einfacher Tätigkeiten in der Ge-
14 HDV–Depesche
interview
Was wäre die Alternative zur Gewinnung von Fachkräften aus
Drittländern, um den Fachkräftemangel zu verringern?
Die aus meiner Sicht wichtigsten Aspekte, die für das Finden und Binden von Fachkräften im Gastgewerbe ausschlaggebend sind, habe ich ja
bereits dargestellt. Anständige Löhne und die Vereinbarkeit von Beruf und
Familie sind für mich das „A“ und „O“. Darüber hinaus halte ich es für
nötig, das Interesse an den Berufen des Gastgewerbes frühzeitig durch
„Anständige Löhne und die Vereinbarkeit von Beruf und Familie sind
für mich das ‚A’ und ‚O’.“
eine qualifizierte Berufsberatung zu wecken. Diese muss Entwicklungsperspektiven und Herausforderungen in der Branche sachgerecht und
ausgewogen aufzeigen. Auch gilt es, neue Chancen für Geringqualifizierte und Langzeitarbeitslose zu schaffen. Genauso wichtig ist die Senkung
der Schul- und Studienabbrecherzahlen. Des Weiteren muss der Wert der
„Die Stimme der HDV hat Gewicht“
dualen Ausbildung deutlich stärker als bisher im öffentlichen Bewusstsein verankert werden.
Welches Gewicht hat das Wort der HDV bei Ihnen und in Regierungskreisen?
Das Gastgewerbe ist ein tragendes Element in der Querschnittsbranche Tourismus. Wenn man sich ein umfassendes Bild verschaffen
will, muss man den Dialog mit allen Akteuren der Branche suchen.
Die HDV ist sicher ein vergleichsweise kleiner Verband, aber sie ist
ein ernst zu nehmender Interessenvertreter des Gastgewerbes, ihre
Stimme hat Gewicht.
Was halten Sie von Kooperationen zwischen Hotelverbänden,
einem gemeinsamen Auftritt gegenüber der Politik?
Wie gesagt: Meinungspluralität ist auch in der Verbandslandschaft
wichtig. Dort, wo es gemeinsame Interessen gibt, schont eine Bündelung
allerdings Ressourcen – auf allen Seiten.
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Hdv–Depesche 15
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Ein Gütesiegel setzt
Qualitiätsstandards
Vor mehr als zwei Jahren hat die 1981 gegründete HDV das Siegel „Exzellente Ausbildung“
erarbeitet, das Hotels mit einem hohen Ausbildungsstandard auszeichnet. Das ins Leben gerufene Zertifikat bekommt seitdem viel Zuspruch
und erfreut sich sehr guter Resonanz: Es gibt viele Anfragen, zahlreiche Hotels sind bereits zertifiziert, andere haben die Wiederholungsaudits
des Gütesiegels bestanden.
M
it leuchtendem Beispiel ging das Hotel Grand Elysée Hamburg
allen Kandidaten für die Wiederholungsaudits der „Exzellenten
Ausbildung“ voran und erreichte bravouröse 100 Prozent. Damit hat
sich das Hotel im Vergleich zu 2013 um 12 Prozent gesteigert. Ausschlaggebend für den Erfolg ist das außergewöhnliche Betreuungskonzept der Auszubildenden. Vom ersten bis zum letzten Tag ihrer Ausbildung werden sie professionell betreut. Um möglichst alles
ganzheitlich anbieten zu können, wurde der „Orientation Day“ zu
Beginn der Ausbildung ins Leben gerufen, bei dem die jungen Menschen zum Abschluss des Tages gemeinsam im Hotel zu Abend essen und danach übernachten. Eine „Rundum-Betreuung“ wird durch
den Ausbildungsbeauftragten, den Schulbeauftragten und die Abteilungspaten gewährleistet. Die gewählten Azubisprecher setzen sich in
der Azubi-Community für deren Wünsche und Belange ein. Ein weiterer Grund für das ausgezeichnete Ergebnis ist das von Gründer und
Eigentümer Eugen Block neu entwickelte System „Azubi Score“, bei
dem jeden Tag ein Performance-Gespräch stattfindet, um die Entwicklungen realistisch einzuschätzen. Für erbrachte Leistungen werden
Punkte vergeben – am Ende der Ausbildung gibt es für die Besten des
Jahrgangs ein Elysée-Diplom und für alle eine große Abschiedsfeier im
Grand Elysée Hamburg. Der Ferien- und Freizeitpark Weissenhäuser Strand hat nicht nur
das Wiederholungsaudit bestanden, sondern bekam noch eine zusätzliche Auszeichnung. Das Team um Geschäftsführer David Depenau erhielt als TOP Ausbildungsbetrieb den Award der IHK zu Lübeck. Gerade mal zehn Awards werden jährlich verliehen, und das bei einer
Auswahl von 65.000 Betrieben. Man kann sich nicht dafür bewerben, sondern wird von der IHK ausgewählt, die anhand einiger Kriterien ihre Auswahl trifft. Entscheidend dafür sind u. a. ein beispielhaftes Engagement an allgemeinbildenden und berufsbildenden Schulen,
die Teilnahme an innovativen Ausbildungsmodellen, regelmäßige Ausbildertreffen mit Anwesenheit des Betriebsrats, Weiterbildungsmöglichkeiten und Aufstiegsmöglichkeiten nach der Ausbildung sowie ein
überdurchschnittliches Engagement im Umgang mit den Auszubilden-
16 HDV–Depesche
exzellente ausbildung
den inkl. persönlicher Betreuung und Begleitung bei der persönlichen
Entwicklung. Kriterien, die für den Weissenhäuser Strand sprachen, in
dem zurzeit 40 Auszubildende in fünf Ausbildungsberufen und fünf
Studenten tätig sind. „Wir übernehmen die Verantwortung nicht nur
für die Branche, sondern insbesondere für den Nachwuchs der Branche. Dabei ist es das Ziel, Fachkräfte auszubilden“, erklärt David Depenau. Außerdem, führt der Geschäftsführer weiter aus, seien die Vorteile für die Mitarbeiter unter anderem eine Bonuskarte mit diversen
Ermäßigungen intern wie extern, eine minutengenaue Abrechnung
der Arbeitszeit durch elektronische Zeiterfassung, eine übertarifliche
Bezahlung sowie regelmäßige Schulungen und Fortbildungen.
Zwei weitere Häuser haben die Wiederholungsaudits ebenfalls
bestanden: das Atrium Hotel Mainz mit Direktor Lutz Frey, der sich
gemeinsam mit seinem Team freute: „Ein Zertifikat, auf das wir besonders stolz sind, da die Ausbildung und Qualifizierung unserer Mitarbeiter einen sehr hohen Stellenwert in unserem Haus hat.“
Das zweite Hotel ist das Best Western Plus Hotel Palatin in Wiesloch. Der Direktor Michael Schindelmeier fördert die jungen Talente in
seinem namhaften Tagungshotel ganz besonders und verfasste gemeinsam mit 13 Mitarbeitern das Buch „Breite Brust – Hotellerie ist
Zukunft“, das in launigen Kurzberichten die Bilderbuch-Karrieren der
jungen Leute nachzeichnet. Denn so unterschiedlich die Geschichten
auch sind, eines haben alle gemeinsam: Jeder hat seine Ausbildung
oder sein BA-Studium im Best Western Plus Palatin Kongresshotel absolviert und nach kurzer Zeit eine Führungsposition erlangt.
Internationaler Austausch
Eine Ausbildungsförderung ganz anderer Art betreibt Pascal Muller, der
Operations Manager der CUP VITALIS Hotel- und Betriebsgesellschaft mbH,
und lud vier Praktikanten aus dem spanischen Sevilla für mehrere Wochen ein, die hier ihr Auslandspraktikum durchführen durften. Bereits im
vergangenen Jahr hatte der gebürtige Franzose seine internationalen Kontakte spielen lassen, um junge Hotelfachleute nach Bad Kissingen zu locken. Und so waren bereits Praktikanten aus Frankreich und aus Bulgarien
zu Besuch. Pascal Muller will auch in Zukunft das Parkhotel CUP VITALIS als
Plattform anbieten, um jungen Leuten Weiterbildung und die Verbesserung
ihrer Sprachkenntnisse zu ermöglichen, sowie andere Kulturen kennenzulernen. Ab Oktober kommen dann wieder neue Praktikanten aus Bulgarien.
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Hdv–Depesche 17
portrait
Traditionelle Werte
und frische Ideen
Alles begann im Jahre 1866. Der junge Kaufmann Johann Joachim Darboven verpackte als Erster
bereits gerösteten Kaffee in Tüten und lieferte per Versand an viele Haushalte. Seitdem steht der
Name Darboven für Kaffeegenuss und Ideenreichtum rund um das koffeinhaltige Heißgetränk.
Albert Darboven – das kreative Multitalent – führt das Familienunternehmen in nunmehr vierter
Generation und pflegt die alten kaufmännischen Werte: Zuverlässigkeit, Beständigkeit und Partnerschaften. Für Gastronomie und Hotellerie bietet die Hamburger Kaffeerösterei ein ganzes Paket an
Leistungen. Was genau? Und worauf werden die Gäste bald Appetit haben? Wir fragten einen, der
das ganz genau weiß: Ralf Neubert, Geschäftsführer Vertrieb J. J. Darboven.
Welchen Kaffee haben Sie heute Morgen
getrunken?
Das ist doch logisch: natürlich einen IdeeKaffee.
Wie mögen Sie Kaffee am liebsten?
Da bin ich in meinen Gewohnheiten sehr
beständig. Ich trinke morgens ausschließlich
Filterkaffee, mittags und nachmittags Café
Crème und abends Espresso – alle ohne Milch
und Zucker.
Dabei überrascht J. J. Darboven selbst die
Fachwelt immer wieder durch neue Kreationen. Wer sind eigentlich die Impulsgeber? Wer spürt die Trends auf und entwickelt daraus marktfähige Produkte?
Das ist echte Teamarbeit. Die Impulse haben ganz verschiedene Quellen. Dazu gehören
die Mitarbeiter in Vertrieb und Marketing sowie
die Experten für Rohkaffee. Sie alle arbeiten
Hand in Hand, bis ein Produkt genau die Qualität hat, die unsere Kunden von uns erwarten.
Und: Viel Inspiration kommt von Albert Darboven, der uns alle immer wieder begeistert, zu
Neuem und zum Querdenken anregt.
Ein Unternehmen, das fast 150 Jahre erfolgreich am Markt agiert und immer wieder neue Trends setzt, braucht einen sehr
agilen Innovationsgeist. Wie wird der immer wieder aus der Flasche gelockt?
Wir sind ein Familienunternehmen, das in
seinem Denken und Handeln zutiefst von den
Werten und Visionen des Unternehmers Albert
18 HDV–Depesche
Darboven geprägt ist. Das betrifft die Zusammenarbeit mit unseren Kunden und Partnern
genauso wie den Umgang miteinander sowie
das soziale und ökologische Engagement. Dieses langfristige nachhaltige Handeln, das es
hier schon gab, als niemand das Wort „nachhaltig“ nutzte, ist ein ausgezeichneter Nährboden für Innovation.
Wie groß ist Ihre Außendienst-Mannschaft? Wie machen Sie sie fit?
Mit über 100 Mitarbeitern haben wir eine
sehr schlagkräftige Außendienstmannschaft,
die Kundenservice und Dienstleistung lebt.
Durch die regelmäßigen Schulungen, die wir
an der Darboven-Akademie durchführen, stellen wir sicher, dass alle Kollegen das fachliche
Rüstzeug haben, die Kunden in allen Bereichen
kompetent zu beraten.
Was sind denn Inhalte der AkademieSeminare?
Alles rund um Kaffee, Tee und Kakao; also Warenkunde, Produkte, Qualitätskriterien,
Konzepte, Kaffeemaschinen, Technik – ein großes Paket Wissen, schließlich sind wir für viele
Kunden der fachliche Ansprechpartner rund um
Heißgetränke.
Wie garantieren Sie nach dem Darboven-Akademie-Besuch, dass die Mitarbeiter immer Schritt halten mit der Entwicklung?
Jeder Außendienstmitarbeiter hat ein iPad
für regelmäßige Informationen und Updates
über Neuerungen und Entwicklungen. Damit
ist jeder wissensmäßig schnell und flexibel unterwegs. Hinzu kommen natürlich regelmäßige
Schulungen.
Welche Serviceleistungen Ihres Unternehmens für die Hotel-Gastronomie werden besonders stark nachgefragt und
wo sehen Sie ein Potenzial, dessen Nutzung in der Summe Wettbewerbsvorteile bringt?
Hier sind wir gut aufgestellt. Maßstab sind
stets die Bedürfnisse und Wünsche unserer
Kunden. Wir bieten Fachschulungen an, beraten zur Sortimentsauswahl und zur Kaffeemaschine, helfen bei der Finanzierung und geben
Kalkulationshilfe. Unser Unternehmen bietet eine Vielzahl Servicematerialien zur direkten Gästeansprache. Das alles kann ein Kunde
komplett haben oder eben nur einzelne Leistungen, die er gerade braucht.
Wie aufgeschlossen sind eigentlich die
Entscheider in den Hotels gegenüber
neuen Produkten? Lauern sie förmlich darauf oder bedarf es viel Überzeugungskraft?
Das ist ganz unterschiedlich. Die meisten
Entscheider kennen das Geschäftspotenzial, das Heißgetränke haben, und freuen sich
über Neuerungen, was aber nicht heißt, dass
jede Neuheit gleich angenommen wird. Aber
Innovationen sind immer eine gute Gelegenheit, um gemeinsam über Trends ins Gespräch
zu kommen.
Foto: Dennis Ahorn; www.dennisahorn.de
portrait
Sie sind viel unterwegs: Was macht für
Sie ein gutes Hotel aus?
Mir persönlich ist ein Top-Service wichtig.
Entscheidend für mich ist nicht die Zahl der
Sterne, sondern die Leidenschaft der Mitarbeiter für ihre Arbeit und die Qualität der eingesetzten Produkte.
Wohin gehen die Trends bei Kaffee und
Tee, einschließlich der Zubereitung?
Das geht in die Richtungen Vielfalt beim
Produktangebot und individuelle Genusserlebnisse. Dabei sehen wir bei Kaffee aktuell einen starken Trend zum Filterkaffee und
hellen – damit kürzeren – Röstungen. Bei
Tee dominiert ebenfalls die Vielfalt der Sorten und Abwechslung in den Geschmacksrichtungen, die stark von den Jahreszeiten
geprägt ist.
Auf welche Neuheiten aus dem Haus
Darboven dürfen wir uns freuen?
Wir haben Anfang des Jahres ein neues Filterkaffee-Konzept unter der Marke ID BLUE
eingeführt. Das ist handgebrühter Kaffee in
heller Röstung. Außerdem hat unsere bayerische Marke BURKHOF eine strategische Neuausrichtung erfahren. Bayerische Gaumenfreu-
den sind eben nicht nur Weißwurst und Hax‘n,
sondern auch erstklassige Kaffeekultur von der
Kaffeebohne bis zur Röstung. Ein Genusskonzept, das wir ab sofort überall zwischen Flensburg und Garmisch anbieten.
Neu ist ebenfalls das SANSIBAR Teesortiment, welches das entschleunigende Sylter
Lebensgefühl in Teetassen bringt. Die zehn lo-
sen Sorten sind servierfertig portioniert in pyramidenförmigen, biologisch abbaubaren
Teebeuteln, wie sie Gäste und Gastronomen
mögen. Jede Teesorte hat ihre eigene Nummer, das alles in einer edlen, schwarzen Verpackung und mit dem bekannten SANSIBAR
Branding.
von Brigitte Menge
www.darboven.com
Hdv–Depesche 19
intern
Einfach, aber authentisch kommuniziert die
Traube Tonbach die Erfolge ihrer Auszubildenden. (Quelle: Screenshot Facebook-Unternehmensseite Traube Tonbach)
Werte in den
virtuellen Welten
Noch nie war es einfacher und vor allem so günstig, eigene Werte,
Emotionen und Markenerleben in Echtzeit unter die Menschen zu
bringen und damit eine Basis für unternehmerischen Erfolg zu legen.
B
ei der HDV tun wir dies derzeit mit zwei Facebook-Präsenzen. Zum einen über unsere verbandseigene HDV-Facebook-Seite, die wir speziell
„nur“ für unsere Mitglieder aufgebaut haben, wobei Gäste herzlich willkommen sind. Diese Seite ist noch jung und wir bitten alle HDV-Mitglieder,
unsere Seite zu liken und Teil unserer Community im Netz zu werden. Und
zum anderen tun wir dies über unsere Facebook-Seite für das HDV-Gütesiegel der „Exzellenten Ausbildung“.
Gesehen werden
Sozial meint mitmachen!
Unsere Marktplätze sind Schätze
Wir möchten die Seite der „Exzellenten Ausbildung“ über das Gütesiegel
hinaus noch weiterentwickeln, als Dokumentations- und Erlebnisplattform
für erfolgreiche Ausbildung in der Hotellerie. Mit bald 9.000 Fans sind wir
eine der stärksten Facebook-Seiten für die Ausbildung in der Hotellerie in
Deutschland. Das sind beste Voraussetzungen, um für unsere Berufe in der
Hotellerie zu werben und den Dialog zu Hochschulen und zu Berufseinsteigern weiter zu intensivieren.
Und machen wir uns auch bewusst: Wir in der Hotellerie sind die Marktplätze der Neuzeit. Zu uns kommen die Menschen von der Wiege bis zur
Bahre oder feiern ihre schönsten Erfolge und Ereignisse mitten im Leben.
Das allein sind schon so viele Möglichkeiten und Chancen, die wir intelligent über die verschiedensten sozialen Netzwerke und Kanäle kommunizieren können, oder die am Beispiel des Flashmobs vom Estrel in Berlin einfach Lust machen, bei uns zu sein.
Nutzen wir diese gemeinsam.
In diesem Sinne:
Deshalb laden wir Sie herzlich dazu ein. Beteiligen Sie sich mit Ihren Erfolgsgeschichten aus der Hotellerie an der „Exzellenten Ausbildung“, dabei
spielt es keine Rolle, ob Sie das Gütesiegel bereits nutzen. Machen Sie einfach mit. Relevanz hat, was Sie im Bereich für die Ausbildung junger Talente
in Ihrem Haus tun, um die Branche als attraktiven Arbeitgeber voranzubringen.
Für Ihre Beiträge, hier Ihre HDV-Online-Newsline, RSPS,
Rainer Schwarz: [email protected] oder Telefon 07071/98 98 40
Dabei braucht es nicht immer hochtrabende und kostenintensive Ideen –
in einer einfachen Geste liegt oft die größte Kraft und Wirkung, wie das
Beispiel des „Azubi des Monats“ der Traube Tonbach zeigt. Authentische,
echt gemeinte und gelebte Wertschätzung allein durch das Gesehensein
und dies zu teilen, das ist auch Teil der Erfolgsgeschichten, die wir meinen.
act social, think local
www.facebook.com/Hoteldirektorenvereinigung
Der Flashmob des Estrel Berlin macht Lust auf Hotellerie
und wurde auf Facebook über 650-mal geteilt ...
Foto: Pete
on
r Muntani
... und erzielte über 18.000 Aufrufe bei Youtube.
(Quellen: Screenshot Facebook-Unternehmensseite
Estrel Berlin und Youtube-Channel Hotel Estrel Berlin)
Rainer Schwarz, HDV-Onlineexperte
und Social Media-Manager
20 HDV–Depesche
events
HDV-Termine
HDV-Herbsttagung
im Pullman Cologne
06.–08. November 2015
Thema: „Generation Y“
Freuen Sie sich auf Philipp Riederle und seinen Vortrag: „Wer sind wir
und was wir wollen“! Anschließend findet eine hochkarätige Podiumsdiskussion zu diesem Thema statt, moderiert von Rolf Westermann
(Chefredakteur der AHGZ). Wolfgang Bosbach, MdB, und Albert Darboven werden neben anderen an dieser spanenden Gesprächsrunde
teilnehmen.
HDV-Frühjahrstagung
im Hotel VICTORY Therme Erding
mit dem 5. Deutschen Hotelnachwuchs-Preis 2016
Anmeldungen für Aus- und Weiterbildungen
Ab Oktober starten wieder die flexiblen Studiengänge der IST-Hochschule
für Management und berufsbegleitende Weiterbildungen des IST-Studieninstituts. Im dualen Bachelor-Studiengang „Hotel Management“ wird hotelspezifisches Fachwissen vermittelt. Darüber hinaus verbringt der Studierende ab dem ersten Semester die meiste Zeit im Unternehmen und wird so in
die betrieblichen Abläufe integriert. Bei der berufsbegleitenden Weiterbildung „Hotelbetriebswirt/-in“ werden die Teilnehmer intensiv auf die spezifischen Herausforderungen in der Hotellerie vorbereitet.
Persönliche Beratung unter der deutschlandweit
kostenlosen 0800-478 0800.
www.ist.de · www.ist-hochschule.de.
Termine der Branche
05. bis 07. Oktober 2015
EXPO Real 2015 in München
18. Internationale Fachmesse für Immobilien und Investitionen
08.–10. April 2016
Thema: „Konzepte der Branche“
Freuen Sie sich auf eine HDV-Veranstaltung in einem außergewöhnlichen Hotel. Auf jeden Fall finden Sie alle ausreichend Zeit,
die größte Therme Europas zu besuchen.
01.und 02. Februar 2016
Deutscher Hotelkongress und Hotel Expo 2016 im InterContinental Berlin
01.Februar 2016
Hotelier des Jahres 2016 im InterContinental Berlin
Der große Jahresauftaktevent für die Hotellerie und Gastronomie.
09. bis 13. März 2016
ITB 2016
Besuchen Sie uns am Gemeinschaftsstand mit Infor Deutschland
GmbH!
10. Juni bis 10. Juli 2016
Fußball Europameisterschaft
Deutscher Hotelkongress
2016
1. / 2. Februar 2016
Höher, schneller, weiter:
Wohin geht die Hotellerie?
Neue Location:
Hotel InterContinental | Berlin
Ein Business-Event der:
Jetzt einchecken!
www.hotelkongress.de
Veranstalter:
Hdv–Depesche 21
Kolumne
Flüchtlinge
integrieren
Liebe Leserin, lieber Leser,
Sprachkurse eine wichtige Rolle spielen. Die
Politik bewegt sich hier bereits.
Auch gibt es schon einige Betriebe in
der Privat- und Kettenhotellerie, die voranschreiten. Es könnten ruhig noch mehr sein.
Beispielhaft sind auch Vorhaben wie die Initiative Integration 300 des Dehoga in Rheinschaffen ein Bewusstsein für kulturelle Inteland-Pfalz, die sich an politisch verfolgte
gration. In Bad Kissingen absolvieren immer
Flüchtlinge mit Bleiberecht richtet. Und was
wieder junge Hotelfachleute ein Praktikum,
private Initiative und Hilfsbereitschaft sein
etwa aus Spanien und Italien. Demnächst
kann, zeigt das Engagement des HDV-Mitglieds Eugen Block: Er will
seine ehemalige FirmenzentWer, wenn nicht die Hotellerie,
rale für Flüchtlinge zur Verfügung stellen.
wäre prädestiniert für eine angeUnd wann endlich werden
messene Willkommenskultur.
die Berufe des Gastgewerbes
in die Liste der Mangelberuaus Bulgarien, wie Hoteldirektor und HDVfe aufgenommen? Diese Forderung der HDV
Mitglied Pascal Muller berichtet.
ist aktueller denn je. Stünden die Berufe des
Die Mitarbeiter im Hotel sollen die WerGastgewerbes auf der Liste, wäre zweierlei
te und Kulturen der Praktikanten bei dieser
erreicht: Durch die dann legale Zuwanderung
Zusammenarbeit schätzen lernen und umgeaus Nicht-EU-Ländern wäre
kehrt. „Ein permanenter Austausch, geprägt
den Einwanderern wie auch
Natürlich macht das Ganze für
von Respekt, Offenheit und Interesse für den
den händeringend nach
beide Seiten nur dann Sinn, wenn
Anderen, der auf unserer lokalen Ebene dazu
Fachkräften suchenden Hobeiträgt, mehr Verständnis für ein harmoniteliers
geholfen.
geklärt ist, wie lange der Flüchtsches Miteinander zu haben. Keine schlechDamit die Eingliederung
ling bleiben kann.
ten Voraussetzungen in diesen turbulenten
in den Arbeitsmarkt gelingt,
Zeiten“, findet nicht nur Muller.
ist die kulturelle IntegratiWer, wenn nicht die Hotellerie, wäre präon wesentlich. Sagt Iris Gleicke, TourismusNatürlich macht das Ganze für beide Seidestiniert für eine angemessene Willkombeauftragte der Bundesregierung, im Interten nur dann Sinn, wenn geklärt ist, wie lange
menskultur. Denn das Wesen der Hotelleview mit der HDV-Depesche. Sie hält es für
der Flüchtling bleiben kann. Kurzum: Der Aufrie ist Gastfreundschaft. Und der Sinn der
unerlässlich, sich mit dem kulturellen Hinterenthaltsstatus muss unzweifelhaft sein. Eine
Gastfreundschaft, so der Philosoph Friedgrund ausländischer Arbeitnehmer zu befasBleibeperspektive ist unerlässlich, optimal ist
rich Nietzsche in seinen „Gedanken über die
sen und diese zu respektieren: „Beide Seiten
hier die sogenannte 3-plus-2-Regelung, die
moralischen Vorurteile“, ist, das (vermeintmüssen aufeinander zugehen und voneinaneine dreijährige Ausbildung plus zwei Jahre
lich) „Feindliche im Fremden zu lähmen“.
der lernen.“ Das schließt den Abbau von VorBerufspraxis sichert. Damit anerkannte Flüchturteilen ein.
linge eine Chance haben, muss auch frühzeiDem dienen auch internationale Austig geprüft werden, wie qualifiziert sie sind.
tauschprogramme, wie sie im Parkhotel
Hinzu kommt die rechtzeitige Vorbereitung
Mit herzlichem Gruß
Cup Vitalis in Bad Kissingen stattfinden. Sie
auf den Arbeitsmarkt, wobei berufsbezogene
Ihr Hendrik Markgraf, Leiter Kommunikation
wenn ein Thema seit den Sommermonaten die Nation beschäftigt, dann ist es der
Flüchtlingsstrom, der Hunderttausende Asylsuchende nach Deutschland gebracht hat.
Die Flüchtlingsfrage hat Wut und Gewalt,
aber auch eine Welle von Hilfsbereitschaft
und Engagement ausgelöst. Eine der zentralen arbeitsmarktpolitischen Aufgaben wird
es sein, anerkannte Flüchtlinge möglichst
rasch in das Arbeitsleben zu integrieren und
zugleich die Aufnahmefähigkeit der Unternehmen zu berücksichtigen.
In der Hotellerie ist die Nachfrage nach
Fachkräften groß, ebenso die Zahl der unbesetzten Ausbildungsstellen: Hier ist die Aufnahmefähigkeit längst nicht erschöpft. Im
Gegenteil: Es besteht Bedarf. Insofern stellt
die Integration von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt eine Chance dar. Und für etliche
junge Flüchtlinge ist eine Berufsausbildung
überhaupt erst die Voraussetzung dafür, in
den Arbeitsmarkt einzusteigen.
22 HDV–Depesche
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