Förderung von Lernkompetenzen und Schlüsselqualifikationen

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Förderung von Lernkompetenzen und Schlüsselqualifikationen
Hessisches Kultusministerium
Förderung von Lernkompetenzen
und Schlüsselqualifikationen
Methoden-Bausteine für den Unterricht
Sekundarstufe I
Teil
2
Teil 2
Schwerpunkt: Personale und soziale Kompetenz ............................................. 388
Einleitung ............................................................................................................ 388
Die einzelnen Bausteine mit Seitenangabe......................................................... 389
Grüßen........................................................................................................................................ 390
Höflich um etwas bitten............................................................................................................... 397
Sich entschuldigen können......................................................................................................... 402
Ein positives Selbstwertgefühl entwickeln I – So bin ich (Selbstwahrnehmung)........................ 406
Ein positives Selbstwertgefühl entwickeln II – Ich bin ich (Selbsteinschätzung)........................ 417
Ein positives Selbstwertgefühl entwickeln III – Ich bin ok (Selbstvertrauen).............................. 430
Lob und Anerkennung aussprechen und entgegennehmen ...................................................... 454
Kritik aussprechen und ertragen................................................................................................. 461
So benehme ich mich bei Tisch.................................................................................................. 478
Spiel: Seitenwechsel................................................................................................................... 484
Spiel: Stabwechsel...................................................................................................................... 487
Spiel: Spinnennetz ...................................................................................................................... 489
Spiel: Engstelle ........................................................................................................................... 491
Spiel: Überquerung des Zauberflusses ...................................................................................... 493
Spiel: Eiertransporter .................................................................................................................. 496
Spiel: Davidstern......................................................................................................................... 498
Spiel: Gemeinsamkeiten suchen ................................................................................................ 500
Spiel: Wir erfahren mehr über uns.............................................................................................. 502
Spiel: Es lebe der Unterschied ................................................................................................... 504
Spiel: Blindenhund ...................................................................................................................... 506
Spiel: Zu zweit ein Bild machen.................................................................................................. 508
Spiel: Wackelsteg ....................................................................................................................... 509
Spiel: Autoscooter....................................................................................................................... 511
Spiel: Der Vertrauenskreis.......................................................................................................... 513
Spiel: Der freie Fall ..................................................................................................................... 515
Evaluation ................................................................................................................................... 518
KOMPETENZENPORTFOLIO: ANREGUNGEN ZUM EINSATZ DER
SELBSTEINSCHÄTZUNGSBÖGEN ..................................................................... 522
Einleitung ............................................................................................................ 522
Die einzelnen Selbsteinschätzungsbögen mit Seitenangabe.............................. 523
Titelblatt ...................................................................................................................................... 524
Inhaltsverzeichnis ....................................................................................................................... 525
„Lernen lernen“ ........................................................................................................................... 526
„Texterschließung“ ...................................................................................................................... 527
„Effektives Lernen 1 – 3“............................................................................................................. 528
„Sich im Internet orientieren und informieren“ ............................................................................ 529
„Ich mache mir ein Bild – eine Hilfe beim Auswendiglernen“ ..................................................... 530
Wie fit bist du beim Präsentieren? Schätze dich ein! ................................................................. 531
Mein Präsentations - Zeugnis ..................................................................................................... 532
Selbsteinschätzung zur Gruppenarbeit ...................................................................................... 533
Überprüfung des Lernstandes – Kommunikative Kompetenz .................................................... 534
„Grundlagen zum Problemlösen“................................................................................................ 538
„Problemlösen in der Gruppe“ .................................................................................................... 539
Bausteinunabhängiger Reflexionsbogen.................................................................................... 540
Beispiel für eine Zertifizierung der Teilnahme am Training von LK und SQ............................... 541
RÜCKMELDEBOGEN (KOPIERVORLAGE)......................................................... 542
VERWENDETE LITERATUR ................................................................................. 543
ANHANG................................................................................................................ 545
Schwerpunkt: Personale und soziale
Kompetenz
Einleitung
In diesem Schwerpunkt werden Methoden trainiert und Kompetenzen erworben, die
über fachbezogene Ziele hinausgehen.
Die in den Bausteinen 1 – 9 erworbenen personalen und sozialen Kompetenzen
tragen zur positiven Persönlichkeitsentwicklung und zur Verbesserung des
individuellen Sozialverhaltens im schulischen, privaten und später auch im
beruflichen und gesellschaftlichen Umfeld bei.
Mit den Spielen und Übungen in den Bausteinen 10 - 16 werden die Fähigkeiten,
Probleme zu erkennen und strategisches Vorgehen sowie Kooperation und
Kommunikation gefördert. Darüber hinaus sollen die Konfliktfähigkeit verbessert und
die Frustrationstoleranz erhöht werden.
Bei den Spielen der Bausteine 17 – 25 lernen sich die Teilnehmerinnen und
Teilnehmer besser kennen, übernehmen Verantwortung für sich und andere. Sie
können auch hier Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein aufbauen, lernen den
eigenen Standpunkt selbstsicher zu vertreten und auch die Meinung anderer zu
akzeptieren.
Als „Nebeneffekt“ werden in den Bausteinen 10 - 25 auch die Belastbarkeit, die
Ausdauer und die Konzentrationsfähigkeit trainiert. Diese Bausteine eignen sich auch
für den Einsatz im Sportunterricht. Sie können einzeln, über einen längeren Zeitraum
verteilt, durchgeführt werden. Empfehlenswert ist aber auch die Kombination bzw.
die Aneinanderreihung der einzelnen Bausteine, z.B. die Durchführung an Projektund Klassenfindungstagen.
Nach Baustein 25 finden Sie als Anhang vier Bögen zur Evaluation, die nach
Unterrichtsstunden, Projekt- und Klassenfindungstagen mit entsprechendem
Schwerpunkt eingesetzt werden können. Die Schülerinnen und Schüler haben hier
die Möglichkeit kritische Rückmeldungen zu Unterrichtsinhalten zu geben, die
eigenen Kompetenzen, das eigene Verhalten und das Verhalten der
Mitschülerinnen und Mitschüler zu beurteilen.
Die Lehrkraft erhält durch die Evaluationsbögen wichtige (Rückmeldungen) Hinweise
für die weitere Arbeit mit den Schülerinnen und Schülern sowie über deren personale
und soziale Kompetenzen.
Hinweise zur Auswertung der Schülerfragebögen mit Hilfe der „Evaluationszielscheibe“ finden Sie im Kompetenzenportfolio.
388
Die einzelnen Bausteine mit Seitenangabe
1.
Grüßen .............................................................................................. 390
2.
Höflich um etwas bitten...................................................................... 397
3.
Sich entschuldigen können................................................................ 402
4.
Ein positives Selbstwertgefühl entwickeln I – So bin ich.................... 406
5.
Ein positives Selbstwertgefühl entwickeln II – Ich bin ich .................. 417
6.
Ein positives Selbstwertgefühl entwickeln III – Ich bin ok .................. 430
7.
Lob und Anerkennung aussprechen und entgegennehmen .............. 454
8.
Kritik aussprechen und ertragen ........................................................ 461
9.
So benehme ich mich bei Tisch ......................................................... 478
10.
Spiel: Seitenwechsel.......................................................................... 484
11.
Spiel: Stabwechsel ............................................................................ 487
12.
Spiel: Spinnennetz............................................................................. 489
13.
Spiel: Engstelle .................................................................................. 491
14.
Spiel: Überquerung des Zauberflusses.............................................. 493
15.
Spiel: Eiertransporter ......................................................................... 496
16.
Spiel: Davidstern................................................................................ 498
17.
Spiel: Gemeinsamkeiten suchen ....................................................... 500
18.
Spiel: Wir erfahren mehr über uns ..................................................... 502
19.
Spiel: Es lebe der Unterschied .......................................................... 504
20.
Spiel: Blindenhund............................................................................. 506
21.
Spiel: Zu zweit ein Bild malen ............................................................ 508
22.
Spiel: Wackelsteg .............................................................................. 509
23.
Spiel: Autoscooter.............................................................................. 511
24.
Spiel: Der Vertrauenskreis................................................................. 513
25.
Spiel: Der freie Fall ............................................................................ 515
26.
Evaluation.......................................................................................... 518
389
Schwerpunkt:
Thema:
Ziele:
Personale und soziale
Kompetenz
Grüßen
Die Schülerinnen und Schüler sollen lernen
andere Menschen angemessen zu grüßen
Einzelstunde
Doppelstunde, evtl. mehrere
Unterrichtssequenzen
Jahrgangsempfehlung:
Voraussetzungen:
Materialien:
Klasse 5/6
Keine
Overheadfolie, Folienstift, Overheadprojektor,
Anlage 1: Gruppeneinteilung (Lehrerexemplar)
Anlage 2: Rollenkarten (Lehrerexemplar)
Anlage 3: Beobachtungsbogen (Klassensatz)
Anlage 4: Tabelle (Klassensatz)
Anlage 5: Tabelle (Lösungsvorschlag zu Anl. 4)
Planungsverlauf:
1. Stummer Impuls „Jemanden grüßen“ wird mittig auf eine Overheadfolie
geschrieben und mit Hilfe eines Overheadprojektors an die Wand projiziert.
2. Die Schülerinnen und Schüler nennen, was ihnen zum Thema “Jemanden
grüßen“ einfällt. Falls der Baustein „Sprachlich assoziieren lernen“ bekannt
ist, kann diese Methode hier angewandt werden. Die Lehrerin/Der Lehrer
hält die genannten Begrüßungsworte auf der Folie fest.
3. Die Schülerinnen und Schüler stellen Vermutungen an, weshalb die
Grußformeln gesammelt werden. Hierbei können die Redewendungen des
Forscherspiels, siehe Baustein „ Sich frei äußern können (Forscherspiel)“,
angewandt werden. Dabei wird eine Aussage wie z.B. „Wir lernen, andere
Menschen richtig zu grüßen“ getroffen. Diese soll an der Tafel festgehalten
werden.
390
4. Anschließend werden die Schülerinnen und Schüler in Gruppen aufgeteilt,
um Rollenspiele vorzubereiten (Gruppeneinteilung siehe Anlage 1).Jede
Gruppe bekommt eine Rollenkarte (Anlage 2) und die Aufgabe, die
vorgegebene Situation als Rollenspiel vor der Klasse darzustellen. Die
Gruppen haben ca. 5 Minuten Zeit, um die Rollenverteilung und einen
möglichen Spielverlauf zu besprechen.
5. Vor dem Beginn des ersten Rollenspiels erhalten alle Schülerinnen und
Schüler einen Beobachtungsbogen (Anlage 3). Während der Rollenspiele
soll nur die Spalte „Begrüßung“ ausgefüllt werden. Nun führen die Gruppen
nacheinander ihre Rollenspiele vor.
6. Im Anschluss daran sprechen die Schülerinnen und Schüler in den Kleingruppen darüber, ob sie die dargestellte Begrüßung für die jeweilige
Situation angemessen empfanden und begründen gegebenenfalls ihre
Meinungen (Anlage 3). Die Lehrerin/Der Lehrer bereitet in dieser Zeit eine
Tabelle (Anlage 4) an der Tafel vor.
7. Die Tabelle wird gemeinsam an der Tafel ausgefüllt. Die Schülerinnen und
Schüler orientieren sich dabei an ihren Beobachtungsbögen. Zusätzlich
festgehalten wird, was sonst noch beim Grüßen beachtet werden soll,
(Anlage 5, Lösungsblatt) z.B.
-
sich in die Augen schauen
sich eventuell die Hand geben
sich freundlich anlächeln….
Die Schülerinnen und Schüler erhalten die Anlage 4 und übertragen die
Ergebnisse des Tafelbildes auf ihr Arbeitsblatt.
Hinweise zur Weiterarbeit:
Die Lehrkräfte erinnern die Schülerinnen und Schüler gezielt und bei Bedarf an das
angemessene Grüßen.
Im Schulalltag wird das Begrüßen und Verabschieden im Klassenraum in einer mit
der Klasse abgesprochenen Form zum alltäglichen Ritual – in der Hoffnung, dass
dies auch dauerhaft in das Verhaltensrepertoire der Schülerinnen und Schüler
aufgenommen wird.
Beim Baustein „Höflich um etwas bitten“ wird das angemessene Grüßen
aufgenommen und in Realsituationen im Schulbereich und bei gezielten Aufträgen
geübt.
391
Schwerpunkt:
Baustein:
Personale und soziale Kompetenz
Grüßen
Anlage:
1 von 5
Gemäß der Rollenspiele benötigt man neun 2er-Gruppen und zwei Gruppen mit mindestens 3 (möglichst mehr) Mitgliedern. Die
2er-Gruppen finden sich über Zahlenkarten zusammen, die größeren Gruppen über Symbolkarten (müssen dann laut benötigter
Anzahl bzw. Klassengröße ausgeschnitten und verteilt werden).
1
1
2
2
3
3
4
4
5
5
6
6
7
7
8
8
9
9
10
10
10
10
10
10
11
11
11
11
11
11
392
Schwerpunkt:
Baustein:
Personale und soziale Kompetenz
Grüßen
Anlage:
2 von 5
Für die 2er-Gruppen:
Du begegnest einem völlig
fremden Erwachsenen im
Schulgebäude.
Du kommst morgens zur
Schule. Im Flur begegnest
du dem Schulleiter.
Du begegnest
nachmittags beim
Einkaufen deinem
Klassenkameraden.
Du begegnest
nachmittags beim
Einkaufen deinem besten
Freund.
Du triffst deine
Lieblingstante.
Du gehst vor der Schule
zur Bäckerei und begrüßt
die Verkäuferin.
Du begegnest
nachmittags beim
Einkaufen deiner
Nachbarin. Es handelt sich
um eine ältere Dame.
Du triffst in der Schule die
Schulsekretärin.
Du gehst über den
Zebrastreifen und siehst
deinen Klassenlehrer.
Für die „Großgruppen“:
Du triffst dich nachmittags mit deinen
Freunden auf dem Schulgelände.
Ihr trefft den Hausmeister.
Du gehst nachmittags mit einer Gruppe
von Mitschülern durch den Ort. Ihr trefft
die Eltern eines Mitschülers,
der nicht bei euch ist.
393
Schwerpunkt:
Baustein:
Personale und soziale Kompetenz
Grüßen
Anlage:
3 von 5
Es treffen sich
Begrüßung
Angemessen?
Warum?
Schülerin
–
Ja □ Nein □
Fremder
Schüler
–
Ja □ Nein □
Schulleiter
Schülerin
–
Ja □ Nein □
ältere Nachbarin
Schüler
–
Ja □ Nein □
Mitschüler
Schüler
–
Ja □ Nein □
bester Freund
Schülerin
–
Ja □ Nein □
Sekretärin
Schülerin
–
Ja □ Nein □
Lieblingstante
Schüler
–
Ja □ Nein □
Bäckereiverkäuf.
Schülerin
–
Ja □ Nein □
Klassenlehrer
Schülergruppe
–
Ja □ Nein □
Eltern vom Klk.
Schülergruppe
–
Ja □ Nein □
Hausmeister
394
Schwerpunkt:
Baustein:
Personale und soziale Kompetenz
Grüßen
Anlage:
4 von 5
Wie man sich richtig grüßt
VERWANDTE
FREUNDE
BEKANNTE
FREMDE
RESPEKTSPERSONEN
G
R
U
ß
W
O
R
T
E
V
E
R
H
A
L
T
E
N
Was sollten wir generell beim Grüßen beachten?
395
Schwerpunkt:
Baustein:
Personale und soziale Kompetenz
Grüßen
Anlage:
5 von 5
Wie man sich richtig grüßt (mögliches Lösungsblatt)
G
R
U
ß
W
O
R
T
E
V
E
R
H
A
L
T
E
N
VERWANDTE
FREUNDE
BEKANNTE
Hallo !
Hallo !
Guten Tag !
Grüß dich !
Hi !
Hallo !
Endlich bist
du da.
Moin Moin !
Sich
ansehen
Sich
ansehen
Sich
ansehen
FREMDE
RESPEKTSPERSONEN
Guten
Tag !
Guten Tag !
Sich
ansehen
Sich ansehen
ggf.Handgeben
Lächeln
Lächeln
Handgeben
Nicken
Lächeln
Umarmen
Umarmen
Handgeben
Handgeben
Lächeln
Was sollten wir generell beim Grüßen beachten?
Je nach Tageszeit „ Guten Tag“, „Guten Morgen“ oder „Guten Abend“.
Sprichwort: So, wie du in den Wald hineinrufst , schallt es heraus.
396
Schwerpunkt:
Thema:
Ziele:
Personale und soziale
Kompetenz
Höflich um etwas bitten
Die Schülerinnen und Schüler sollen lernen, andere
Menschen in angemessener Form höflich um etwas
zu bitten.
Einzelstunde
Doppelstunde
Doppelstunde und eine Einzelstunde
Jahrgangsempfehlung:
Voraussetzungen:
Materialien:
Klasse 5/6
Keine
Grüßen (empfehlenswert)
- Overheadfolie und Folienstift
oder
Plakat und dicke Filzstifte
- Anlage 1 (auf Folie kopiert)
- Anlage 2 (Klassensatz)
Planungsverlauf:
1. Der Einstieg erfolgt über folgende Geschichte, möglichst im Stuhlkreis:
Die Klasse 5a plant einen Schulausflug an den Rhein. Dort wollen alle
Kinder sehr gerne eine kurze Schifffahrt auf dem Fluss machen. Silas und
Frederik werden von der Klasse beauftragt, im Reisebüro Prospektmaterial
über Schifffahrten auf dem Rhein zu holen. Gleich nach der Schule laufen
sie los zum Reisebüro. Silas geht sofort auf eine Frau zu, die hinter einem
Schreibtisch sitzt, und ruft: „Hey, Sie, ich brauch Infomaterial über
Schifffahrten auf dem Rhein, geben Sie mir mal was her!“
Sie antwortet: „So nicht, junger Herr!“, und wendet sich ab.
Frederik war an der Tür stehen geblieben und hatte alles gehört. Sie gehen
zusammen hinaus und Frederik sagt zu Silas, der über die Frau meckert:
„Ich kann mir schon vorstellen, warum sie dir nichts gegeben hat.“
Die Schülerinnen und Schüler äußern sich spontan.
397
2. Die Schülerinnen und Schüler werden aufgefordert, über ihre Erfahrungen mit
Bitten zu sprechen. In einem Unterrichtsgespräch soll der Zusammen-hang
zwischen einer Bitte und der Reaktion darauf herausgestellt werden. Dazu bieten
sich spontane Darstellungen unterschiedlicher „Bitt-Situationen“ an. Die
Schülerinnen und Schüler erhalten z.B. den folgenden Auftrag:
„Stellt bitte dar, wie man im Supermarkt jemanden fragt, wo man den
Würfelzucker finden kann, so dass man
a) die gewünschte Auskunft erhält.“
b) die gewünschte Auskunft wahrscheinlich nicht erhält.“
Die Schülerinnen und Schüler werden schnell den Zusammenhang zwischen der
Form der Bitte und der entsprechenden Reaktion darauf herausfinden.
3. Gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern werden die Regeln und
Redewendungen erarbeitet, die beachtet werden sollten, wenn man höflich um
etwas bitten möchte. Sie können an der Tafel, auf Overheadfolie oder auf einem
Plakat festgehalten werden.
Mögliches Ergebnis:
So eröffne ich das Gespräch
(Wenn nötig, warte ich ab, bis die andere Person Zeit für mich hat.):
- Ich trete an den Erwachsenen heran und grüße ihn höflich, dabei schaue ich
ihn an.
- Kenne ich den Namen, spreche ich ihn mit Namen an.
Folgende Satzanfänge sind besonders höflich:
- „Entschuldigen Sie bitte …“
- „Darf ich Sie kurz stören? …!
- „Haben Sie bitte einen Moment Zeit? …“
- „Ich habe eine Frage ….“
- „Könnten Sie mir bitte weiterhelfen ….“
So beende ich das Gespräch:
- Ich bedanke mich für die Hilfe.
- Ich verabschiede mich.
Diese Regeln und Redewendungen sollen von den Schülerinnen und Schülern
schriftlich festgehalten werden.
Die Schülerinnen und Schüler erhalten nun Arbeitsaufträge, die jeweils zu zweit erledigt
werden sollen, z.B.
- die Sekretärin um Tesafilm bitten
- den Hausmeister um Hammer und Nägel bitten
- aus der Nachbarklasse einen Overheadprojektor holen
- den Schulleiter/die Schulleiterin nach den beweglichen Ferientagen des
nächsten Schuljahres fragen
- im Sekretariat um ein Telefonat bitten
- den Hausmeister um ein Aufwischtuch bitten
- in einer Nachbarklasse um Wörterbücher bitten
-…
398
Die Schülerinnen und Schüler sollen zunächst unter Berücksichtigung der
erarbeiteten Regeln und Redewendungen überlegen, wie sie die Bitte
vorbringen wollen.
Wichtig ist, dass diejenigen, denen die Bitten gestellt werden, vorher
informiert worden sind und dass sie nur dann den Bitten nachkommen, wenn
diese in angemessener Form an sie gerichtet werden.
5. Die Personen, an die die Bitten gerichtet wurden, besuchen, wenn möglich,
anschließend die Klasse. In einem auswertenden Gespräch soll geklärt
werden, warum der Bitte entsprochen bzw. nicht entsprochen wurde.
Die Schülerinnen und Schüler sollen innerhalb einer Woche einen der
folgenden Aufträge erfüllen, die mit Hilfe einer Folie (Anlage1) präsentiert
werden:
a) Bitte ein Mitglied der Feuerwehr, dir mitzuteilen, wann die
Jugendfeuerwehr sich trifft und wie alt man sein muss, um an den
Treffen teilzunehmen.
b) Bitte die Vorsitzende/den Vorsitzenden eines Vereins, dich über die
Aufnahmebedingungen zu informieren.
c) Bitte eine Pfarrerin/einen Pfarrer oder eine Predigerin/einen Prediger,
d) dir mitzuteilen, welche Kinder- bzw. Jugendgruppen es in der
Gemeinde gibt.
e) Bitte einen Mitarbeiter der Gemeindeverwaltung, dir zu sagen, welche
Angebote es für Jugendliche in den Sommerferien gibt.
f) Bitte bei einer Bank um Informationen zur Eröffnung eines
Taschengeldkontos.
g) …
Die Schülerinnen und Schüler schreiben ihren Auftrag von der Folie (Anlage1)
auf das Arbeitsblatt (Anlage2) ab.
Das Arbeitsblatt soll als Hausaufgabe bearbeitet werden.
In einer weiteren Stunde (nach ca. einer Woche) sollen die Hausaufgaben
ausgewertet werden.
Hinweise zu Weiterarbeit:
Im Alltag sollen die Schülerinnen und Schüler immer dann, wenn sie andere
um etwas bitten müssen, gezielt an die gelernten Regeln und
Redewendungen erinnert werden. Es ist sinnvoll, wenn alle an Schule
beteiligten Personen informiert werden, erst dann einer Bitte nachzukommen,
wenn diese in angemessener Form vorgebracht wurde.
399
Schwerpunkt:
Personale und soziale Kompetenz
Baustein:
Höflich um etwas bitten
Anlage
1 von 2
Hausaufgabe:
Schreibe einen der unten aufgeführten Arbeitsaufträge auf
dein Arbeitsblatt ab und erledige ihn innerhalb der
nächsten Woche.
Bearbeite anschließend das Arbeitsblatt.
a) Bitte ein Mitglied der Feuerwehr, dir mitzuteilen, wann
die Jugendfeuerwehr sich trifft und wie alt man sein
muss, um an den Treffen teilzunehmen.
b) Bitte die Vorsitzende/den Vorsitzenden eines
Vereins, dich über die Aufnahmebedingungen zu
informieren.
c) Bitte eine Pfarrerin/einen Pfarrer oder eine
Predigerin/einen Prediger, dir mitzuteilen, welche
Kinder- bzw. Jugendgruppen es in der Gemeinde
gibt.
d) Bitte einen Mitarbeiter/eine Mitarbeiterin der
Gemeindeverwaltung, dir zu sagen, welche Angebote
es für Jugendliche in den Sommerferien gibt.
e) Bitte in einer Bank darum, dir zu erklären, wie man
ein Taschengeldkonto eröffnet.
f)
…
400
Schwerpunkt:
Personale und soziale Kompetenz
Baustein:
Höflich um etwas bitten
Anlage
2 von 2
Arbeitsauftrag:
Wie hast du deine Bitte formuliert?
(Schreibe wörtlich auf, was du gesagt hast.)
Wie wurde auf deine Bitte reagiert?
Welche Informationen hast du erhalten?
401
Schwerpunkt:
Thema:
Ziele:
Personale und soziale
Kompetenz
Sich entschuldigen können
Die Schülerinnen und Schüler sollen
Redewendungen und Verhaltensmuster lernen, die
ihnen helfen, sich in angemessener Form bei
anderen Menschen entschuldigen zu können.
Einzelstunde
Doppelstunde
zwei Einzelstunden
Jahrgangsempfehlung:
Voraussetzungen:
Klasse 5/6
Keine (Architektenspiel empfehlenswert)
Materialien:
Vorbemerkung:
Wir halten es für wichtig, dass Schülerinnen und Schüler lernen, sich in
angemessener Form bei anderen Menschen zu entschuldigen. Deshalb sollen
sie Verhaltensmuster und Redewendungen erlernen, die ihnen dabei hilfreich
sein können.
In diesem Baustein geht es um die personale und soziale Kompetenz von
Schülerinnen und Schülern. Wir weisen darauf hin, dass es in diesem Baustein
nicht darum gehen kann, eine Streitschlichterausbildung zu leisten. Zu dieser
Thematik gibt es zahlreiche Veröffentlichungen1.
1
z.B. Jefferys-Duden, Karin: Das Streitschlichter-Programm, Weinheim u. Basel 1999 oder Faller, K. u.a.: Konflikte
selber lösen – Mediation für Schule und Jugendarbeit, Mühlheim a.d. Ruhr 1996
402
Planungsverlauf
1. Die Lehrerin/Der Lehrer spricht mit einer Schülerin und einem Schüler ab,
dass diese unbemerkt von den anderen warten und drei bzw. vier Minuten
verspätet in den Unterricht kommen.
Die Schülerin kommt
in den Unterricht
und bringt eine adäquate
Entschuldigung vor, z.B.:
„Entschuldigen Sie bitte die Verspätung, ich musste dem Hausmeister
helfen, ein Regal zu tragen.“
Die Schülerin darf sich setzen.
Etwas später kommt der Schüler herein und geht ohne Erklärung bzw.
Entschuldigung auf seinen Platz zu. Die Lehrkraft schickt ihn sofort wieder
hinaus. Beim Hinausgehen sagt der Schüler für alle hörbar vor sich hin:
„Was soll denn das jetzt? Ich habe doch nur dem Hausmeister geholfen!“
Mit der Klasse wird jetzt darüber gesprochen, dass die Schülerin und der
Schüler unterschiedlich von der Lehrkraft behandelt wurden, obwohl beide
aus dem gleichen Grund zu spät gekommen sind. Die Klasse wird sicherlich
erkennen, dass eine adäquate Entschuldigung bzw. deren Fehlen zu den
unterschiedlichen Reaktionen der Lehrkraft geführt haben.
Eine Schülerin und ein Schüler geht hinaus und gibt der vor der Tür
wartenden Schülerin den Tipp, sich beim Hereinkommen für das
Zuspätkommen zu entschuldigen und den Grund für das Zuspätkommen zu
nennen, was so geschieht.
2. Gemeinsam werden alltägliche Situationen gesammelt, die beschreiben,
warum Schülerinnen und Schüler zu spät zum Unterricht kommen. Einzelne
Schülerinnen und Schüler sollen darstellen, wie angemessene
Entschuldigungen aussehen könnten. Nach jeder Darstellung soll kurz
(eventuell unter Verwendung des Architektenspiels2) geklärt werden, ob die
Entschuldigung so akzeptiert werden kann. Wichtig ist, dass anhand der
Beispiele die unterschiedlichen Gründe für das Zuspätkommen
herausgearbeitet werden und dass die Schülerinnen und Schüler erkennen,
wann ein triftiger Grund vorliegt.
Beispiele für solche Situationsbeschreibungen:
-
Carla hat einen blutenden Schüler zum Sekretariat gebracht.
Timo trifft am Kiosk noch einen Freund, als es gerade läutet und redet
mit ihm über den geplanten Kinobesuch.
Mit der Klasse wird gemeinsam erarbeitet, was zu einer angemessenen
Entschuldigung gehört, wenn man zu spät kommt. Folgender Tafeltext
könnte das Ergebnis sein, der dann auch von den Schülerinnen und
Schülern abgeschrieben werden soll:
2
siehe Schwerpunkt Kommunikative Kompetenz – Baustein 3 (Begründungen geben können – Architektenspiel)
403
Sich richtig für das Zuspätkommen entschuldigen können
Eine Entschuldigung kann angenommen werden, wenn
- ein triftiger Grund vorliegt und ich sie höflich ausspreche.
- kein triftiger Grund vorliegt, ich aber glaubhaft Einsicht zeige
und verspreche, in Zukunft pünktlich zu sein.
3. In einer weiteren Unterrichtsstunde werden die Schülerinnen und Schüler
gebeten, in Kleingruppen (2-3 Schülerinnen und Schüler) andere alltägliche
Situationen zu notieren, die eine Entschuldigung erforderlich machen.
Anschließend tragen die Schülerinnen und Schüler ihre Ergebnisse vor, z.B.:
a.
b.
c.
d.
e.
f.
g.
h.
vergessene Hausaufgaben
vergessenes Unterrichtsmaterial
jemandem etwas kaputt machen
Anrempeln
Beschimpfen
Schlagen
Stehlen
…
Die Lehrkraft hält die genannten Situationen an der Tafel fest und ergänzt ggf.
Gemeinsam wird anhand der Beispiele überlegt, was getan werden kann, um
sich angemessen zu entschuldigen. In diese Überlegungen sollte mit
einbezogen werden, welche Handlungen hilfreich sein können, um wieder
gutzumachen, was falsch gemacht wurde. Die Schülerinnen und Schüler
sollen dabei Begründungen nennen (eventuell unter Verwendung des
Architektenspiels).
Das Ergebnis wird an der Tafel festgehalten, es kann so aussehen:
Wie ich mich entschuldige:
-
Ich muss die Entschuldigung ehrlich und ernsthaft
aussprechen.
Ich muss möglichst versprechen, mein Verhalten in Zukunft
zu bessern.
Ich sollte der anderen Person in die Augen sehen.
Ich sollte der anderen Person vielleicht auch die Hand
reichen.
Die Schülerinnen und Schüler werden aufgefordert, Redewendungen für
angemessene Entschuldigungen zu nennen.
Die Redewendungen werden an der Tafel festgehalten:
404
Mögliche Redewendungen für angemessene Entschuldigungen:
„Es tut mir leid. Ich wollte das wirklich nicht.“
„Tut mir leid, ich werde versuchen, das besser in den Griff zu
kriegen.“
„Entschuldige bitte, ich wollte dir nicht weh tun.“
„Sorry, war mies von mir. Tut mir wirklich leid.“
„Oh, Entschuldigung, das wollte ich nicht. Wie kann ich das wieder
gutmachen?“
Die gefundenen Redewendungen werden ins Heft übertragen und
können jederzeit ergänzt werden.
Die Schülerinnen und Schüler überlegen sich in Kleingruppen Situationen, die
eine Entschuldigung erforderlich machen. Sie stellen diese als Rollenspiel vor
der Klasse dar. Dabei sollen sie die erarbeiteten Redewendungen anwenden
und sich sinnvolle Möglichkeiten der Wiedergutmachung überlegen.
Nach jedem Rollenspiel erfolgt ein kurzes Feedback.
Hinweise zur Weiterarbeit
In aktuellen Situationen erinnern die Lehrkräfte die Schülerinnen und Schüler
an das angemessene Entschuldigen. Es ist sinnvoll, wenn alle an Schule
beteiligten Personen informiert werden, erst dann eine Entschuldigung zu
akzeptieren, wenn diese in angemessener Form erfolgt ist. Schriftliche
Entschuldigungen können zu einem späteren Zeitpunkt aufgegriffen werden.
405
Schwerpunkt:
Thema:
Ziele:
Personale und soziale
Kompetenz
Ein positives Selbstwertgefühl
entwickeln I – So bin ich
(Selbstwahrnehmung)
Die Schülerinnen und Schüler sollen angeleitet
werden
- über sich selbst nachzudenken
- sich selbst wahrzunehmen
- ihre Eigenschaften benennen zu können
- ihre Vorstellungen über sich in Worten und
Bildern auszudrücken
mehrere Einzelstunden oder
mehrere Unterrichtssequenzen
Doppelstunde
Jahrgangsempfehlung:
Voraussetzungen:
Materialien:
Klasse 5/6
Keine
Anlagen 1 – 8 (je 1 Klassensatz)
Vorbemerkungen:
Die in den Anlagen beigefügten Materialien können in den ersten Wochen des
5. Schuljahres in Einzelstunden oder kürzeren Unterrichtssequenzen eingesetzt
werden. Sie sind als Angebote zu verstehen, die vollständig bearbeitet oder
auch in Teilen verwendet werden können.
Da die Bausteine „Ein positives Selbstwertgefühl entwickeln I bis III“
aufeinander aufbauen, sollten sie nach Möglichkeit in dieser Reihenfolge
erarbeitet werden.
Falls diese Bausteine im 5. Schuljahr nicht bearbeitet wurden, können sie auch
in späteren Jahrgängen eingesetzt werden.
406
Planungsverlauf
1. Das Wort „wahrnehmen“ wird von der Lehrkraft als stummer Impuls an die
Tafel geschrieben.
2. In einem erarbeitenden, interpretierenden Unterrichtsgespräch werden Sinn
und Verwendung des Begriffs verdeutlicht.
-
Dabei sollte z.B. die Zusammensetzung des Wortes („wahr“ + „nehmen“)
interpretiert werden: Ich nehme etwas als wahr, als Wahrheit zur
Kenntnis.
„wahrnehmen“ und „Wahrnehmung“ sind verwandte Wörter. (Es ist zu
empfehlen, ein Bedeutungswörterbuch oder Thesaurus zu benutzen, da
Synonyme oft helfen können, den Sinn besser zu verstehen.)
3. Anschließend wird das Wort „Selbstwahrnehmung“ an die Tafel geschrieben
und interpretiert, z. B.:
-
Ich beobachte mich.
Ich entdecke etwas an mir.
Ich bemerke etwas Besonderes an mir.
Ich gewinne einen Eindruck von mir.
Ich nehme die „Wahrheit“ über mich zur Kenntnis.
Die Ergebnisse werden an der Tafel festgehalten.
4. Die Kinder erhalten die Anlage 1, die gegebenenfalls ergänzt bzw. verändert
und als Deckblatt für die Arbeitsblätter dieses Bausteins verwendet werden
kann.
5. Die Lehrkraft fasst die Ergebnisse zusammen: Für das Zusammenleben mit
anderen Menschen und für ein erfolgreiches, zufriedenes Leben ist es
wichtig, dass man über sich selbst und über sein Verhalten anderen
gegenüber nachdenkt, dass man seine eigenen Fähigkeiten und das
Besondere an sich selbst entdeckt.
6. Überleitung zur Bearbeitung der Arbeitsblätter: Das werden wir in der
nächsten Zeit an verschiedenen Übungen trainieren (Anlagen 1 - 8).
Hinweise zu den Anlagen:
Anlage 1: „Selbstwahrnehmung“
Dieses Arbeitsblatt kann als Deckblatt verwendet werden.
Anlage 2: „Ich über mich“
Die Schülerinnen und Schüler schreiben einige „Selbstwahrnehmungen“ auf. Jede/r Schüler/in liest einige seiner "Selbstwahrnehmungen" vor.
407
Anlage 3: „Ich über mich“
Dieses Arbeitsblatt kann alternativ oder zusätzlich zu Anlage 2
eingesetzt werden.
Anlage 4: „Mein Porträt“
Die Schülerinnen und Schüler tragen in die Figur die Eigenschaften
ein, die ihrer Meinung nach auf sie zutreffen. Anschließend werden
diese Figuren ausgeschnitten und so auf ein Plakat geklebt, dass sich
die Hände berühren. Dieses Plakat wird in der Klasse unter der
Überschrift „Das sind wir“ aufgehängt.
Anlage 5: „Wer bin ich? Was meinst du, was andere über dich denken?“
Die Schülerinnen und Schüler überlegen, wie sie von Menschen ihrer
Umgebung gesehen werden. Sie tragen mögliche Gedanken in die
Sprechblasen ein. Es müssen nicht alle Sprechblasen ausgefüllt
werden. Da diese Aufgabe sehr anregend ist, empfiehlt sich ein
weiteres Arbeitsblatt (s. Anlage 6) mit Sprechblasen ohne Angabe
von Personen zur Verfügung zu stellen.
Anlage 6: „Wer bin ich? Was meinst du, was andere über dich denken?“
Das Arbeitsblatt kann zusätzlich zu Anlage 5 eingesetzt werden.
Anlage 7: „Sieben Seelen“ (Gedicht von R. Fröhlich):
Das Gedicht wird gelesen, interpretiert.
Anlage 8: „Meine sieben Seelen“
Die Kinder schreiben ein eigenes Gedicht über ihre „Sieben Seelen“.
408
Schwerpunkt: Personale und soziale Kompetenz
Baustein:
Ein positives Selbstwertgefühl entwickeln I – So bin ich
(Selbstwahrnehmung)
Anlage:
1 von 8
Selbstwahrnehmung
• Ich beobachte mich.
• Ich entdecke etwas an mir.
• Ich bemerke etwas Besonderes an mir.
• Ich gewinne einen Eindruck von mir.
• Ich nehme die „Wahrheit“ über mich zur
Kenntnis.
• ______________________________________
• ______________________________________
• ______________________________________
409
Schwerpunkt: Personale und soziale Kompetenz
Baustein:
Ein positives Selbstwertgefühl entwickeln I – So bin ich
(Selbstwahrnehmung)
Anlage:
2 von 8
Ich über mich
Das kann ich gut:
___________________________________________
___________________________________________
___________________________________________
___________________________________________
___________________________________________
Das kann ich einigermaßen gut:
___________________________________________
___________________________________________
___________________________________________
___________________________________________
___________________________________________
Das möchte ich gerne können:
_____________________________________________
_____________________________________________
_____________________________________________
_____________________________________________
_____________________________________________
410
Schwerpunkt: Personale und soziale Kompetenz
Baustein:
Ein positives Selbstwertgefühl entwickeln I – So bin ich
Anlage:
(Selbstwahrnehmung)
3 von 8
Ich über mich
Das kann ich gut
Das kann ich
einigermaßen gut
Das möchte ich gerne
können.
Aufgabe: Male Bilder, die zeigen, was du gut kannst, was du einigermaßen gut kannst und was du gerne können
möchtest.
411
Schwerpunkt: Personale und soziale Kompetenz
Baustein:
Ein positives Selbstwertgefühl entwickeln I – So bin ich
(Selbstwahrnehmung)
Anlage:
4 von 8
Mein Porträt
Schreibe die Eigenschaften, die deiner Meinung nach auf dich zutreffen,
in die Figur.
Wie bin ich?
klein, groß, lustig, albern, ernst, aufmerksam, cool, ehrlich, faul, meistens
gut gelaunt, hilfsbereit, musikalisch, still, manchmal frech, einfallsreich,
fröhlich, mutig, zuverlässig, fleißig, meistens lieb, sportlich, ehrlich,
gutmütig, tierlieb, manchmal ängstlich, erfinderisch, hübsch,
laut, ordentlich, manchmal chaotisch, witzig, ...
412
Schwerpunkt: Personale und soziale Kompetenz
Baustein:
Ein positives Selbstwertgefühl entwickeln I – So bin ich
(Selbstwahrnehmung)
Anlage:
5 von 8
Wer bin ich?
Was meinst du, was andere über dich denken?
mein Freund
meine Freundin
mein Bruder
meine Schwester
mein Klassenlehrer
meine Klassenlehrerin
meine Mutter
mein Vater
der Nachbar
die Nachbarin
mein Mathelehrer
meine Mathelehrerin
413
Schwerpunkt: Personale und soziale Kompetenz
Baustein:
Ein positives Selbstwertgefühl entwickeln I – So bin ich
(Selbstwahrnehmung)
Anlage:
6 von 8
Wer bin ich?
Was meinst du, was andere über dich denken?
414
Schwerpunkt: Personale und soziale Kompetenz
Baustein:
Ein positives Selbstwertgefühl entwickeln I – So bin ich
(Selbstwahrnehmung)
Anlage:
7 von 8
Sieben Seelen
Roswitha Fröhlich
Ich will euch erzählen
von meinen sieben Seelen.
Die erste ist fleißig,
die zweite ist faul,
die dritte will reden,
die vierte hält´s Maul,
die fünfte ist feige,
die sechste hat Mut,
die siebente mahnt sie:
Nun vertragt euch mal gut!
Meine sieben Seelen
sind so verschieden
wie du und ich.
Und doch ergeben sie zusammen:
mich!
Mit freundlicher Genehmigung entnommen aus:
H.-J. Gelberg (Hrsg.): Das achte Weltwunder (5. Jahrbuch der Kinderliteratur, Beltz und Gelberg, in
der Verlgagsgruppe Beltz, Weinheim + Basel
415
Schwerpunkt: Personale und soziale Kompetenz
Baustein:
Ein positives Selbstwertgefühl entwickeln I – So bin ich
(Selbstwahrnehmung)
Anlage:
8 von 8
Meine sieben Seelen
________________________________________
________________________________________
________________________________________
________________________________________
________________________________________
________________________________________
________________________________________
________________________________________
________________________________________
________________________________________
________________________________________
________________________________________
________________________________________
________________________________________
________________________________________
416
Schwerpunkt:
Thema:
Ziele:
Personale und soziale
Kompetenz
Ein positives Selbstwertgefühl
entwickeln II – Ich bin ich
(Selbsteinschätzung)
Die Schülerinnen und Schüler sollen angeleitet
werden
sich mit ihren Persönlichkeitsmerkmalen
auseinander zu setzen
sich ihrer Stärken bewusst zu werden
ihre Stärken zu verbalisieren
sich ihrer Schwächen bewusst zu werden
ihre Schwächen – so weit sie es möchten – zu
verbalisieren
das eigene Verhalten auf der Grundlage der
Stärken- und Schwächenanalyse zu beurteilen
das eigene Verhalten gegebenenfalls zu
verändern
mehrere Einzelstunden oder
mehrere Unterrichtssequenzen
Doppelstunde
Jahrgangsempfehlung:
Voraussetzungen:
Materialien:
Klasse 5/6
Keine
Ein positives Selbstwertgefühlt entwickeln I
Anlagen 1 – 7 (je 1 Klassensatz)
Briefumschläge DIN A5 (Klassensatz)
Planungsverlauf
1. Hinführung: Nachdenken über die Bedeutung des Wortes „schätzen“
2. Erarbeitendes Unterrichtsgespräch, in dem die doppelte Bedeutung des
Wortes herausgestellt wird. Die Ergebnisse dieses Gespräches werden an
der Tafel festgehalten. So könnte z. B. das Tafelbild aussehen:
417
schätzen
schätzen
ungefähr
die Größe,
das Gewicht,
das Alter
eine Entfernung
angeben
etwas gut finden,
eine gute Meinung von
jemandem oder von
etwas haben,
etwas lieben
Man braucht eine
Vorstellung, Wissen
und Erfahrung.
Man vergleicht.
Die Richtigkeit meiner
Schätzung kann durch
Maße überprüft werden.
Für die Richtigkeit dieser
Schätzung gibt es keine
Maßeinheit.
3. Das Wort „einschätzen“ wird an die Tafel geschrieben.
4. Im Unterrichtsgespräch wird die Veränderung des Wortes „schätzen“ durch
Hinzufügen der Vorsilbe „ein“ erarbeitet und im Tafelbild festgehalten:
einschätzen
- eine ungefähre Vorstellung von jemandem
oder von etwas haben,
- jemanden oder etwas gut
oder auch nicht gut finden
5. Die Lehrkraft leitet über zu der Bearbeitung der Arbeitsblätter, z. B. mit folgenden
Aussagen:
Wir haben bis jetzt allgemein über "schätzen" und "einschätzen" nachgedacht. Im
nächsten Schritt werden wir durch Aufgaben und Übungen lernen, uns selber
einzuschätzen, unsere Stärken und Schwächen zu erkennen. Man nennt das
"Selbsteinschätzung". Was man darunter versteht, ist auf dem 1. Arbeitsblatt
"Selbsteinschätzung" zusammengefasst.
6. Die Kinder erhalten Anlage 1, die gegebenenfalls ergänzt bzw. verändert und als
Deckblatt für die Arbeitsblätter dieses Bausteins verwendet werden kann.
418
7. Das Arbeitsblatt „Ich mag... – Ich kann… – Ich bin...“(Anlage 2) wird bearbeitet. Den
Schülerinnen und Schülern wird kurz die Methode des Clusterings erklärt:
Das Wort "Cluster" kommt aus dem Englischen und bedeutet so viel wie "sich
zusammen drängen". In der Musik spricht man von Cluster, wenn viele Klänge auf
einmal zu hören sind. Auch in der Chemie und Physik wird dieses Wort gebraucht
und bedeutet "aus vielen Teilen zusammengesetzt".
In unserem Zusammenhang ist damit gemeint, dass man viele Gedanken zu einem
Thema in einer ganz besonderen Art und Weise aufschreibt: In der Mitte des
Blattes steht das Thema. Die Gedanken werden strahlenförmig um diese Mitte
herum "dicht gedrängt" notiert.
(Der Begriff „Cluster“ kann, muss aber nicht genannt und erklärt werden.)
8. Die Schülerinnen und Schüler stellen ihre Ergebnisse vor.
9. Die charakteristischen Merkmale einer Person zeigen sich in vielen Fällen im
Zusammenleben mit anderen. Das soll mit Hilfe der beiden nächsten Arbeitsblätter
(Anlagen 3 und 4) bewusst gemacht werden.
Die Schülerinnen und Schüler bearbeiten das Arbeitsblatt "Meine positiven
Eigenschaften und ihre Wirkung auf andere" (Anlage 3).
Es empfiehlt sich, den Arbeitsauftrag an einem Beispiel zu erläutern.
10. In einer Feedback-Runde können die Schülerinnen und Schüler die Ergebnisse
vortragen und zur Diskussion stellen.
11. Für die Bearbeitung des Arbeitsblattes "Eine negative Eigenschaft, die ich in der
nächsten Zeit ändern möchte" (Anlage 4) wird ein anderes Verfahren gewählt. Da
keine Schülerin und kein Schüler gezwungen werden soll, seine negativen
Eigenschaften öffentlich darzustellen, wird dieses Arbeitsblatt nach der Bearbeitung
nicht vor der Klasse präsentiert. Jede Schülerin und jeder Schüler erhält einen
Briefumschlag, in dem sie/er dieses Arbeitsblatt aufbewahren kann. Nach einem
Zeitraum von etwa 14 Tagen öffnet jede Schülerin und jeder Schüler den eigenen
Briefumschlag. Auf den Leerzeilen des Arbeitsblatts können die Fortschritte der
Verhaltensänderungen schriftlich festgehalten werden. Dieses Verfahren kann
mehrmals wiederholt werden.
Schülerinnen und Schüler, die dazu bereit sind, können über ihre Fortschritte
berichten.
12. In einer nächsten Unterrichtssequenz kann das Verfahren der Selbstbeobachtung
und Selbsteinschätzung auf den schulischen Alltag bezogen werden. Die
Arbeitsblätter "Ich beurteile mich selbst – Wie habe ich mich in der Schule
verhalten?" (Anlage 5a und 5b) und "Ich beurteile mich selbst – Wie habe ich in der
Schule gearbeitet?" (Anlage 6a und 6b) können zur Selbstreflexion im Rückblick
auf einen Tag, später im Rückblick auf eine Woche eingesetzt werden mit dem Ziel,
positives Verhalten zu bestärken bzw. eine positive Verhaltensänderung zu
bewirken.
419
13. Positive Erfahrungen wurden in 5. und 6. Klassen mit dem Beurteilungsbogen
"Mein Verhalten" (Anlage 7) gemacht. Am Ende einer Woche beurteilt jede
Schülerin und jeder Schüler sein eigenes Arbeits- und Sozialverhalten durch eine
Punktebewertung. Anschließend gibt die Lehrkraft ihre Beurteilung ab.
Abweichende Beurteilungen sind Anlass für Gespräche zwischen Lehrkraft und den
betreffenden Schülern. Der Beurteilungsbogen kann den Eltern zur Unterschrift
vorgelegt werden. Dieser Bogen kann zur Benotung des Arbeits- und Sozialverhaltens herangezogen werden.
420
Schwerpunkt: Personale und soziale Kompetenz
Baustein:
Ein positives Selbstwertgefühl entwickeln II - Ich bin ich
(Selbsteinschätzung)
Anlage:
1 von 7
Selbsteinschätzung
• Ich schätze mich ein.
• Ich charakterisiere mich.
• Ich beurteile mich.
• Ich lerne meine Stärken kennen.
• Ich lerne meine Schwächen kennen.
•
•
421
Schwerpunkt: Personale und soziale Kompetenz
Baustein:
Ein positives Selbstwertgefühl entwickeln II - Ich bin ich
(Selbsteinschätzung)
Anlage:
2 von 7
Ich mag…
Ich kann…
Ich bin…
422
Schwerpunkt: Personale und soziale Kompetenz
Baustein:
Ein positives Selbstwertgefühl entwickeln II - Ich bin ich
(Selbsteinschätzung)
Anlage:
3 von 7
Meine positiven Eigenschaften und
ihre Wirkung auf andere
Nenne drei deiner positiven Eigenschaften:
1. _____________________________________
2. _____________________________________
3. _____________________________________
Daran können andere diese Eigenschaften erkennen:
1. __________________:
___________________________________
___________________________________
___________________________________
2. __________________:
___________________________________
___________________________________
___________________________________
3. __________________:
___________________________________
___________________________________
___________________________________
423
Schwerpunkt: Personale und soziale Kompetenz
Baustein:
Ein positives Selbstwertgefühl entwickeln II - Ich bin ich
(Selbsteinschätzung)
Anlage:
4 von 7
Eine negative Eigenschaft, die ich in der nächsten
Zeit ändern möchte:
______________________________
Woran erkennen andere, dass ich diese Eigenschaft habe?
Was will ich tun, um diese Eigenschaft abzulegen oder zu verändern?
Woran können andere erkennen, dass ich diese Eigenschaft abgelegt
oder verändert habe?
zzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzz
424
Schwerpunkt: Personale und soziale Kompetenz
Baustein:
Ein positives Selbstwertgefühl entwickeln II - Ich bin ich
(Selbsteinschätzung)
Anlage:
5a von 7
Ich beurteile mich selbst
Wie habe ich mich h e u t e in der Schule verhalten?
Datum: _____
trifft zu
trifft
nicht zu
Datum: _____ Datum: _____
trifft zu
trifft
nicht zu
trifft zu
1. Ich habe mich höflich verhalten.
2. Ich habe gut mit anderen zusammengearbeitet.
3. Ich habe jemandem geholfen.
4. Ich habe den Unterricht nicht gestört.
5. Ich habe mich nicht gestritten.
6. Ich habe niemanden beschimpft oder
beleidigt.
7. Ich habe niemanden ausgelacht.
8. Ich habe mich nicht provozieren
lassen.
Das möchte ich ändern:
425
trifft
nicht zu
Schwerpunkt: Personale und soziale Kompetenz
Baustein:
Ein positives Selbstwertgefühl entwickeln II - Ich bin ich
(Selbsteinschätzung)
Anlage:
5b von 7
Ich beurteile mich selbst
Wie habe ich mich i n d i e s e r W o c h e in der Schule verhalten?
1. Ich habe mich höflich verhalten.
2. Ich habe gut mit anderen zusammengearbeitet.
3. Ich habe jemandem geholfen.
4. Ich habe den Unterricht nicht gestört.
5. Ich habe mich nicht gestritten.
6. Ich habe niemanden beschimpft oder
beleidigt.
7. Ich habe niemanden ausgelacht.
8. Ich habe mich nicht provozieren
lassen.
Das möchte ich ändern:
426
selten
meistens
Woche vom
_____ bis ____
immer
selten
meistens
Woche vom
_____ bis ____
immer
selten
meistens
immer
Woche vom
_____ bis ____
Schwerpunkt: Personale und soziale Kompetenz
Baustein:
Ein positives Selbstwertgefühl entwickeln II - Ich bin ich
(Selbsteinschätzung)
Anlage:
6a von 7
Ich beurteile mich selbst
Wie habe ich h e u t e in der Schule gearbeitet?
Datum: _____
trifft zu
trifft
nicht zu
Datum: _____
trifft zu
trifft
nicht zu
Datum: _____
trifft zu
1. Mein Arbeitsmaterial war vollständig.
2. Ich habe auf die Ordnung an meinem
Arbeitsplatz geachtet.
3. Ich habe zugehört.
4. Ich habe mich gemeldet.
5. Ich habe konzentriert gearbeitet.
6. Ich habe alles geschafft.
7. Ich bin mit meiner Arbeit zufrieden.
8. Ich bin gelobt worden.
9. Ich habe nachgefragt, als ich etwas
nicht verstanden habe.
Das möchte ich ändern:
427
trifft
nicht zu
Schwerpunkt: Personale und soziale Kompetenz
Baustein:
Ein positives Selbstwertgefühl entwickeln II - Ich bin ich
(Selbsteinschätzung)
Anlage:
6b von 7
Ich beurteile mich selbst
Wie habe ich i n d i e s e r W o c h e in der Schule gearbeitet?
1. Mein Arbeitsmaterial war vollständig.
2. Ich habe auf die Ordnung an meinem
Arbeitsplatz geachtet.
3. Ich habe zugehört.
4. Ich habe mich gemeldet.
5. Ich habe konzentriert gearbeitet.
6. Ich habe alles geschafft.
7. Ich bin mit meiner Arbeit zufrieden.
8. Ich bin gelobt worden.
9. Ich habe nachgefragt, als ich etwas
nicht verstanden habe.
Das möchte ich ändern:
428
selten
meistens
Woche vom
_____ bis ____
immer
selten
meistens
Woche vom
_____ bis ____
immer
selten
meistens
immer
Woche vom
_____ bis ____
Schwerpunkt: Personale und soziale Kompetenz
Baustein:
Ein positives Selbstwertgefühl entwickeln II – Ich bin ich
Anlage:
7 von 7
Mein Verhalten
Mein Name:__________________________ Woche vom _________ bis ________
Im Unterrichtsgespräch
Meine
Meinung
Meinung der
Lehrkraft
Meine
Meinung
Meinung der
Lehrkraft
Meine
Meinung
Meinung der
Lehrkraft
Meine
Meinung
Meinung der
Lehrkraft
Meine
Meinung
Meinung der
Lehrkraft
Ich beteilige mich am Unterricht.
Ich bin aufmerksam und höre zu.
Bei der Arbeit
Ich arbeite ruhig, selbstständig und konzentriert.
Wochenplan- und Hausaufgaben
Wochenplan
Ich habe meine Wochenplan- und Hausaufgaben erledigt.
Regeln
Ich halte mich an die Regeln. Ich nehme Rücksicht.
Sammelmappe
Arbeitsmaterial
Meine Arbeitsmaterialien sind vollständig. Meine Mappen und Hefte sind
ordentlich. Aufgaben erledige ich ordentlich und übersichtlich.
Bewertung:
0 Punkte:
1 Punkt:
2 Punkte:
3 Punkte:
gut.
4 Punkte:
5 Punkte:
So kann es auf keinen Fall bleiben.
Das ist noch nicht gut.
Das ist im Großen und Ganzen o.k.
Das ist gut, aber noch nicht sehr
Das ist schon sehr gut.
Das ist ausgezeichnet!!!
___________________________
Unterschrift der Schülerin / des Schülers
___________________________
Unterschrift der Lehrerin / des Lehrers
429
Schwerpunkt:
Thema:
Ziele:
Personale und soziale
Kompetenz
Ein positives Selbstwertgefühl
entwickeln III – Ich bin ok
(Selbstvertrauen)
Teil 1: Die Schülerinnen und Schüler sollen angeleitet
werden
- Vertrauen in ihre eigenen Fähigkeiten zu
gewinnen
- sich etwas zuzutrauen
Teil 2: Die Schülerinnen und Schüler sollen angeleitet
werden
- Ursachen und Folgen von Fehlern zu erkennen.
- mit Fehlern "vernünftig" (sachlich) umzugehen.
Sie sollen erkennen, dass Fehler auch Lernchancen
bieten können
mehrere Einzelstunden oder
mehrere kurze Unterrichtssequenzen oder
mehrere Doppelstunden (s. Vorbemerkungen)
Jahrgangsempfehlung:
Voraussetzungen:
Materialien:
Klasse 5/6
Keine
Ein positives Selbstwertgefühl entwickeln
I und II (Empfehlung)
- Anlagen 1-4, 6b (Lehrerexemplar)
- Anlagen 5, 6a, 7-13 (Klassensätze)
- Zeichenpapier (DIN A3, Klassensatz)
- Wachsmalkreide
- Entspannungsmusik
- CD-Player
- Tonpapier (DIN A5) (Klassensatz)
Teil 1:
Vorbemerkungen:
Bei diesem Baustein ist eine genaue Zeitangabe nicht möglich. Je nachdem wie
die Schülerinnen und Schüler an derartige Unterrichtsverfahren gewöhnt sind
und bereit sind, offen über sich zu erzählen sowie vertrauensvoll mit ihren
Mitschülerinnen, Mitschülern und der Lehrkraft zu kommunizieren, können die
einzelnen Unterrichtsphasen unterschiedlich lange Zeit in Anspruch nehmen.
Der Planungsverlauf gibt eine Reihenfolge an, die wir für sinnvoll erachten. Die
Durchführung der einzelnen Phasen kann unter Umständen auf mehrere
Wochen verteilt werden.
Empfehlenswert als Einstieg in das Thema "Ich bin okay" ist die Phantasiereise
"Reise in deine Vergangenheit" (Anlage 1).
Wir halten die Beschäftigung mit der früheren Kindheit als Grundlage für die
Entwicklung von Selbstvertrauen für sehr wichtig. Auch die Schülerinnen und
Schüler, die manchmal durch ihre schulischen Misserfolge frustriert sind,
können zu der Erkenntnis gelangen: "Ich habe schon viel gelernt, auch wenn
mir manches (noch) nicht gelingt."
Planungsverlauf
Phase 1
3. Die Lehrkraft liest die Phantasiereise "Reise in deine Vergangenheit"
(Anlage 1) sehr langsam, mit Pausen, eventuell zu leiser Entspannungsmusik vor.
Die Kinder können auf ihrem Platz sitzen bleiben. Sie legen die angewinkelten Arme auf den Tisch und den Kopf auf die Arme. Sie schließen die
Augen.
Eine andere Möglichkeit ist die so genannte "Droschkenkutscherhaltung"
(eine Haltung, die Droschkenkutscher einnahmen, wenn sie auf Fahrgäste
warteten und die Zeit zum Entspannen oder Schlafen nutzten): Die Kinder
sitzen auf ihren Stühlen, die Füße stehen nebeneinander auf dem Boden,
die Hände liegen entspannt auf den Oberschenkeln, die Augen sind geschlossen.
Wenn die räumlichen Möglichkeiten gegeben sind, kann die Phantasiereise
auch im Liegen durchgeführt werden.
Alternative:
Wenn man keine Phantasiereise durchführen möchte, können die Kinder
Gegenstände mitbringen, die kennzeichnend für ihre "Lebensstationen" sind,
z. B. Babykleidung, Kindergartentasche oder Bilder, die im Kindergarten
gemalt wurden, Schreibhefte aus dem 1. Schuljahr usw. Die Schülerinnen
und Schüler stellen die Gegenstände vor und erzählen von besonderen
Erinnerungen.
431
4. Im Anschluss an die Phantasiereise bzw. das Vorstellen der Gegenstände
malen die Kinder einen Comic/eine Bildfolge "Stationen meines Lebens".
5. Die Schülerinnen und Schüler stellen ihre Comics/Bildfolgen vor.
Phase 2
6. Die nächste Aufgabenstellung soll dazu beitragen, dass die Schülerinnen
und Schüler sich positiver Veränderungen ihrer Persönlichkeit bewusst
werden. Sie bekommen den Auftrag, mindestens 10 Beispiele
aufzuschreiben, die deutlich machen, wie sie sich verändert haben bzw. was
sie vor kurzem oder vor längerer Zeit noch nicht konnten.
8. Diese Erkenntnisse werden zu einem Gedicht verarbeitet, das sich
nicht reimen muss, aber eine festgelegte Struktur hat. Die Zeilen
beginnen abwechselnd mit "Früher" und "Heute".
Einige Schülerbeispiele aus einer 5. Klasse:
Früher habe ich viel geweint.
Heute kann mich nichts mehr erschüttern.
Früher war ich klein und zerbrechlich.
Heute bin ich groß und kräftig.
Früher haben sie mich geküsst.
Heute sagen sie nur: "Hallo Nils!"
7. Die Gedichte werden vorgetragen. Sie können evtl. als Gedichtsammlung für
jeden Schüler kopiert werden.
Phase 3
8. Im nächsten Schritt geht es in dem Spiel "Ich bin stolz" darum, sich auf
kleinere oder größere Erfolge in der letzten Zeit zu besinnen und diese auch
zu verbalisieren. Diese Erfolge müssen sich nicht nur auf den schulischen
Bereich beschränken.
Die Lehrkraft erklärt das Spiel: Ein Schüler oder eine Schülerin bekommt
einen Ball. Er oder sie beginnt einen Satz mit den Worten "Ich bin stolz…"
und fügt dann hinzu, worauf er/sie in der letzten Zeit stolz war. Dann wirft
er/sie einem Mitschüler oder einer Mitschülerin den Ball zu, der/die dann in
der gleichen Weise das Spiel fortführt.
Es empfiehlt sich, dass die Lehrkraft mit einem Beispiel beginnt. So könnte
z. B. gesagt werden: "Ich bin stolz darauf, dass ich heute Morgen nicht
ärgerlich geworden bin,
- als mir jemand den Parkplatz versperrt hat."
- als einige ihre Hausaufgaben nicht ordentlich erledigt hatten."
- als ich eine Vertretungsstunde übernehmen musste."
432
Die Schülerinnen und Schüler werden ermutigt, etwas zu sagen. Wer nichts
mitteilen möchte, gibt den Ball weiter mit den Worten: "Ich möchte heute
nichts erzählen."
Phase 4
die Phantasiereise "Boot im Sturm"3 (Anlage 2) soll
Selbstvertrauen und die Selbstakzeptanz weiter verstärkt werden.
8. Durch
das
Bevor die Lehrkraft mit dem Vorlesen beginnt, werden Zeichenblätter und
Wachsmalkreide verteilt, damit nach dem Vorlesen ohne Störungen mit dem
Malen begonnen werden kann.
Die Lehrkraft liest langsam, mit Pausen und eventuell zu Musik, die die
Geschichte untermalen sollte, die Phantasiereise vor. (Weitere Hinweise zu
Phantasiereisen s. Punkt 1 des Planungsverlaufs.)
9. Nachdem die Phantasiereise beendet ist, bekommen die Schülerinnen und
Schüler den Auftrag, ohne miteinander zu sprechen, das Gesehene zu
malen. Den Kindern sollte erklärt werden, dass kein benotetes Kunstbild
entstehen soll, sondern dass sie das, was sie während der Phantasiereise
gesehen und gefühlt haben, ganz spontan ohne vorzuzeichnen malen
sollen.
Zwei Ergebnisse aus einer 5. Klasse :
Ozan
3
(11)
nach einer Idee von D. Krowatschek, Schulpsychologe im Staatlichen Schulamt Marburg-Biedenkopf
433
Ashley (11)
10. Anschließend schreiben die Schülerinnen und Schüler auf die Rückseite des
Zeichenblattes, wie sie sich als Boot im Sturm gefühlt haben und was sie
erlebt haben.
Zwei Schülerbeispiele können die Aufgabenstellung verdeutlichen. Sie
zeigen gleichzeitig, dass diese Phantasiereise den Kindern Mut macht und
sie außerdem in die Lage versetzt, sich sprachlich phantasievoll zu äußern.
(Die Texte wurden lediglich im Hinblick auf die Rechtschreibung korrigiert.)
Schülerbeispiel 1:
Ich bin ein Boot in einem schrecklichen Sturm. Ich weiß nicht, wo ich bin und wohin
ich will. Die Wellen brechen über mir und ich weiß nicht, was ich machen soll.
Angst und Hilflosigkeit fühle ich in mir. Keiner außer mir ist da, keiner außer mir
kann mir helfen. Ich muss alleine durchhalten, alleine klar kommen. Ich fange an
mit den Wellen zu kämpfen, kämpfen um mein Leben. Und ich schaffe es, ich bin
stark und lasse mich nicht unterkriegen. Ich habe immer noch Angst, doch meine
Gedanken sind: "Ich schaffe es, ich bin stark!" (Valeria, 11 Jahre)
Schülerbeispiel 2:
Ich habe mich als Boot stark gefühlt. Ich habe gegen die Wellen gekämpft. Ich wollte
nicht aufgeben. Mein Wille war stärker als meine Angst. Ich wollte es schaffen. Ich
wollte nicht untergehen. Ich war stark genug, um es zu schaffen. Ich glaubte an mich
und deshalb schaffte ich es auch durchzuhalten. Ich verlor mein Ruder, aber ich
musste es einfach schaffen. (Alena, 11 Jahre)
434
Teil 2:
Vorbemerkungen:
Zu einem gesunden Selbstvertrauen gehört auch, dass die Schülerinnen und
Schüler Ursachen und Folgen von Fehlern erkennen und lernen, mit Fehlern
angemessen und sachlich umzugehen.
Planungsverlauf
1.
Einstieg: Die Lehrkraft liest die Geschichte "Das kann jedem passieren"
(Anlage 3) vor.
2.
Im anschließenden Unterrichtsgespräch werden Vermutungen über
Kathrins Meinung geäußert und "Nicht-Aufpassen" als häufige Ursache für
Fehler erarbeitet.
3.
Die Schülerinnen und Schüler erzählen von eigenen "Fehler-Erlebnissen".
In der abschließenden Zusammenfassung sollte die Erkenntnis stehen:
Jeder macht Fehler.
4.
Im nächsten Schritt geht es darum, über Ursachen und Folgen von Fehlern
nachzudenken und dadurch Fehler auch als Lernchancen zu erkennen.
Die Geschichte "Das kann jedem passieren" (Anlage 3) wird im Hinblick
auf Ursachen und Folgen von Fehlern beispielhaft analysiert.
Die Ergebnisse werden in einer Tabelle (Folie, Anlage 4) festgehalten.
So könnte z. B. die ausgefüllte Tabelle aussehen:
Situation
Was geschieht?
5.
Ursachen
Warum ist es passiert?
Folgen
Welches sind die Folgen?
Kathrin rechnet zu
schnell und kontrolliert
nicht
Nicht-Aufpassen
(Unkonzentriertheit),
keine Kontrolle
Sie verrechnet sich mehrmals, schlechtere Note
Vater wirft Wasserglas
um
Ärger, Unaufmerksamkeit
Wasser wird verschüttet,
unnötige Arbeit
Die Schülerinnen und Schüler erhalten das Arbeitsblatt "Jeder macht
Fehler" (Anlage 5), auf dem kurze "Fehler-Situationen" beschrieben sind.
Außerdem bekommen sie ein weiteres Arbeitsblatt mit dem Titel "Ursachen
und Folgen von Fehlern" (Anlage 6a). Dieses Arbeitsblatt enthält eine
Tabelle entsprechend der unter Punkt 4.
435
In Partnerarbeit sollen die Situationen entsprechend der Beispiele unter
Punkt 4 des Planungsverlaufs analysiert und die Ergebnisse in die Tabelle
(Anlage 6a) eingetragen werden.
Die Partner wählen entweder eine der fünf Situationen aus, um sie zu
analysieren oder die Lehrkraft ordnet jedem Team eine Situation zu. Um
die Schülerinnen und Schüler nicht mit allen Situationen zu konfrontieren,
kann das Arbeitsblatt entsprechend abgetrennt werden.
6.
Partner, die die gleiche Situation bearbeitet haben, bilden eine Gruppe. Sie
vergleichen ihre Ergebnisse und nehmen ggf. Veränderungen auf ihrem
Arbeitsblatt vor.
7.
Eine Schülerin oder ein Schüler aus jeder Gruppe stellt die Situation und
die erarbeiteten Ergebnisse vor.
8.
Jede Schülerin/jeder Schüler vervollständigt nach diesen Informationen
sukzessiv ihre/seine Tabelle. (Mögliche Lösung: Anlage 6b)
9.
Im Anschluss daran findet ein auswertendes und weiterführendes
Gespräch über Ursachen und Folgen von Fehlern statt. Evtl. können
weitere Beispiele genannt und in die Tabelle eingetragen werden.
Gegebenenfalls muss die Tabelle Anlage 6a noch einmal für alle
Schülerinnen/Schüler kopiert werden.
Mit folgenden Aussagen kann die Lehrkraft die Arbeitsergebnisse
zusammenfassen und zum nächsten Arbeitsschritt überleiten:
"Es ist wichtig, dass man darüber nachdenkt, wie es zu einem Fehler
kommen konnte. Das kann manchmal helfen, diesen und ähnliche Fehler
in Zukunft nicht mehr zu machen. Man kann also aus Fehlern lernen,
besonders wenn man ohne Angst über Fehler nachdenkt. Gedanken, die
helfen aus Fehlern zu lernen, werden wir in Zukunft als "kluge Gedanken"
bezeichnen.
Gedanken, die nicht weiter helfen, die mutlos machen, nennen wir "dumme
Gedanken". Es ist wichtig, dass man zwischen klugen und dummen
Gedanken unterscheiden lernt. Bei der nächsten Aufgabe sollt ihr lernen,
kluge und dumme Gedanken zu erkennen, damit ihr in Zukunft vermeidet,
eure Fehler mit dummen Gedanken zu verdrängen, sondern mit klugen
Gedanken aus euren Fehlern lernt."
10. Arbeitsauftrag: Ihr bekommt ein Arbeitsblatt mit einer Liste von klugen und
dummen Gedanken zu möglichen eigenen Fehlern (Anlage 7) und ein
weiteres Arbeitsblatt mit Denkblasen4 (Anlage 8). Ihr habt die Aufgabe, die
klugen und dummen Gedanken der Überschrift entsprechend in die
Denkblasen einzutragen.
11. Die Arbeitsergebnisse werden vorgestellt und diskutiert.
4
nach einer Idee von d. Krowatschek, Schulpsychologe im Staatlichen Schulamt Marburg
436
12. Die Schülerinnen und Schüler bekommen zwei weitere Arbeitsblätter. Das
eine enthält Denk- und Sprechblasen mit Gedanken und Äußerungen zu
Fehlern, die andere gemacht haben oder machen (Anlage 9). Die Denkund Sprechblasen werden ausgeschnitten und der Überschrift
entsprechend in die Tabelle (Anlage 10) eingeklebt.
13. Auch diese Arbeitsergebnisse werden vorgestellt. Über die Gedanken und
Äußerungen sollte diskutiert werden.
14. In einem abschließenden Gespräch sollte über die bisher gewonnenen
Erkenntnisse und Einsichten Resümee gezogen werden.
Folgende Aspekte sollten dabei thematisiert werden:
- Jeder macht Fehler.
- Es ist wichtig, dass man über Ursachen von Fehlern nachdenkt und sich
(am besten vorher) über mögliche Konsequenzen klar wird.
- Man sollte sich bemühen, Fehler zu vermeiden.
- Fehler sollten nicht mit "dummen Gedanken" verdrängt werden.
- Man sollte aus Fehlern mit "klugen Gedanken" lernen, also nach einem
Fehler nicht mutlos werden.
15. Der zuletzt genannte Aspekt kann durch eine sogenannte "Mutmachkarte",
die die Schülerinnen und Schüler nach ihren eigenen Vorstellungen
gestalten, verstärkt werden. Sie erhalten dafür die Anlage 11 mit
Mutmachsprüchen, die auf farbiges Tonpapier DIN A5 übertragen und ggf.
ergänzt werden können. Als Muster für die Gestaltung kann Anlage 12
dienen.
Gemeinsam wird überlegt, wo diese Karte aufbewahrt werden könnte, z.B.
in einem Heft oder Ordner für ein Fach, das besondere Schwierigkeiten
bereitet oder an einem besonderen Platz im eigenen Zimmer bzw. im
Klassenraum, evtl. auch als Deckblatt für ihre Sammelmappe oder im
Ordner.
16. Zum Abschluss dieses Bausteins kann das Lied "Starke Kinder" von Rolf
Zuckowski5 (Anlage 13a+b) gesungen, gespielt und/oder interpretiert
werden. Das Lied befindet sich auch als Audio-Datei auf der beiliegenden
CD-ROM.
Folgendes könnte herausgearbeitet werden:
Ich bin stark,
- wenn ich meine Chancen richtig einschätze.
- wenn ich ehrlich meine Meinung sage.
- wenn ich mich nicht betrügen lasse und auf Sprüche nicht hereinfalle.
- wenn ich etwas erreichen will.
- wenn ich auch verlieren und nachgeben kann.
- wenn ich auch mal Zweiter sein kann.
5
Musik und Text: Rolf Zuckowski. Mit freundlicher Genehmigung von C 2005 Musik für Dich/Universal
Music Domestic Division, a division of Universal Music GmbH, Berlin. Alle Rechte vorbehalten.
437
Hinweise zur Weiterarbeit
Das Thema "Umgang mit Fehlern" sollte immer wieder besonders in den Fächern
Deutsch, Religion, Ethik und Sozialkunde Gegenstand des Unterrichts sein.
Folgende Aspekte könnten thematisiert werden:
-
Fehler beim Lernen und Arbeiten unterscheiden von Fehlern im Verhalten
anderen gegenüber.
-
Unterschiedliche Folgen mit unterschiedlicher Tragweite, z. B. Fehler im Diktat Fehler, die Menschenleben kosten können.
-
Der unterschiedliche Umgang mit Fehlern:
• zugeben
• nicht zugeben
• verschweigen
• andere beschuldigen
• zu seinen Fehlern stehen
• verzweifeln
• unsicher werden, sich nichts mehr zutrauen
•
•
•
-
Unterscheidung von Fehler und Betrug
Um den Unterschied zwischen Fehler und Betrug zu verdeutlichen, könnte die
Lehrkraft folgende Situationen schildern:
1. Situation
Eine Familie hat im Restaurant gegessen. Der Vater will bezahlen und bittet den
Kellner um die Rechnung. 62,50 Euro muss er bezahlen. Der Vater zahlt mit
einem 100 Euro-Schein, rundet den Rechnungsbetrag auf und sagt: "65 Euro,
bitte." Der Kellner hat den ganzen Tag gearbeitet und ist müde. Er sucht in seiner
Geldtasche nach passenden Geldscheinen und gibt aus Versehen nur 25 Euro
zurück.
2. Situation
An einem anderen Tisch im Restaurant arbeitet heute eine Aushilfskraft. Ein
junger Mann hat diesen Job angenommen, weil er sich ein Motorrad kaufen
möchte und dringend Geld benötigt. Als die Gäste bezahlen wollen, sieht er das
dicke Portmonee des zahlenden Gastes und denkt: "Das ist die Gelegenheit.
Dem knöpfe ich etwas mehr ab. Das merkt der nicht und dem tut es auch nicht
weh." Beim Addieren der Beträge "verrechnet" er sich um 10 Euro.
438
Schwerpunkt: Personale und soziale Kompetenz
Baustein:
Ein positives Selbstwertgefühl entwickeln III – Ich bin okay
(Selbstvertrauen)
Anlage:
1 von 13
Phantasiereise: Reise in deine Vergangenheit
Die Lehrkraft liest die folgende Phantasiereise sehr langsam, mit Pausen evtl. zu
leiser Entspannungsmusik vor.
Du setzt dich bequem hin. Wenn du möchtest, kannst du deinen Kopf auf den Tisch
legen oder wie ein Droschkenkutscher sitzen.
(Die Füße stehen nebeneinander auf dem Boden, die Hände ruhen auf den
Oberschenkeln, der Kopf ist leicht geneigt.)
Deine Augen sind geschlossen. Atme jetzt ruhig ein und aus. Du wirst langsam ruhig.
Stell dir vor, du liegst bequem und warm in deinem Bett unter deiner weichen
Bettdecke. Du bist ganz ruhig. Nichts und niemand stört dich. Deine Gedanken
wandern zurück in deine Vergangenheit. Du siehst dich als kleines Baby. Eine
Person, die du gut kennst, trägt dich durch ein Zimmer. Wer ist diese Person? Stell
sie dir vor. (Pause) Du bist auf ihre Hilfe angewiesen. Du kannst noch nicht
sprechen, nicht sitzen, nicht stehen und auch noch nicht laufen. Wie bist du als
Baby? (Pause) Dir geht es gut. (Pause)
Deine Gedanken wandern weiter. Du siehst dich ein paar Jahre später. Du gehst
inzwischen in den Kindergarten. Du denkst darüber nach, was du nun schon alles
gelernt hast und kannst. Was hat sich verändert? (Pause) Wie hast du dich
verändert? (Pause) Welche Personen sind jetzt für dich wichtig? (Pause)
Wieder wandern deine Gedanken weiter auf deinem Lebensweg. (Pause) Du siehst
dich im 1. Schuljahr. Mühsam und langsam schreibst du in großen Buchstaben
deinen Namen auf ein Blatt Papier. Deine Lehrerin/dein Lehrer lobt dich, dass du das
geschafft hast. Bleibe einen Augenblick bei dir im 1. Schuljahr. Stell dir alles genau
vor. (Pause)
Du bist jetzt im 5. Schuljahr. Du machst dir klar, was sich alles verändert hat. Was
hast du alles gelernt, was du früher nicht konntest? Du wunderst dich und denkst:
Toll, das darf ich nicht vergessen. Ich habe viel gelernt und werde bestimmt noch viel
lernen. (Pause)
Jetzt öffnest du deine Augen, reckst und streckst dich.
Anschließend halten die Schülerinnen und Schüler Bilder ihres Lebensweges in
einem Comic fest: "Stationen meines Lebens."
439
Schwerpunkt: Personale und soziale Kompetenz
Baustein:
Ein positives Selbstwertgefühl entwickeln III – Ich bin okay
(Selbstvertrauen)
Anlage:
2 von 13
Phantasiereise: Boot im Sturm
Die Lehrkraft liest die folgende Phantasiereise sehr langsam, mit Pausen, eventuell
zu leiser Musik vor.
Du setzt dich bequem hin. Wenn du möchtest, kannst du deinen Kopf auf den Tisch
legen oder wie ein Droschkenkutscher sitzen.
(Die Füße stehen nebeneinander auf dem Boden, die Hände ruhen auf den
Oberschenkeln, der Kopf ist leicht geneigt.)
Deine Augen sind geschlossen. Atme jetzt ruhig ein und aus. Du wirst langsam ruhig.
Du vergisst alles, was um dich herum geschieht. Du atmest tief ein und aus. Du
fühlst dich ganz sicher und ruhig. Du merkst: Meine Arme sind ganz ruhig. Auch bei
deinen Beinen merkst du: Meine Beine sind ganz ruhig. Du kannst jetzt einfach
abschalten. Nichts stört dich mehr.
Stell dir vor, du bist ein Boot im Sturm. Um dich herum wütet ein furchtbarer Sturm.
Der Regen peitscht über dich hinweg. Der Himmel ist ganz dunkel. Hohe Wellen
rollen heran, die dich als Boot hochheben und wieder fallen lassen. Immer wieder,
auf und ab, auf und ab. Der Wind rüttelt an dir. Hohe Wellen schlagen über dir
zusammen. Du siehst kaum etwas. Am Himmel hängen dunkle Wolken. Der Sturm
lässt nicht nach. Er rüttelt und schüttelt dich. Der Regen prasselt auf dich herab.
Immer wieder schlagen die Wellen über dir zusammen. Aber du als Boot hältst dem
Unwetter stand. Und sind die Wellen auch noch so hoch, der Wind so stark wie ein
Orkan – du als Boot gehst nicht unter. Du trotzt dem Sturm. Es kostet dich viel Kraft,
aber du bist so stark, dass Wind und Wellen dir nichts anhaben können. Du stampfst
durch die hohen Wellen mit der Gewissheit, dass dir selbst ein solches Unwetter
nichts anhaben kann. Du stellst dir alles genau vor. Du bist stark, Wellen und Sturm
sind keine Gefahr für dich. Du gehst nicht unter.
Wenn du dir jetzt dieses Bild vorstellen kannst, darfst du dich recken und strecken,
die Augen öffnen.
Dann beginnst du zu malen: "Ich als Boot im Sturm."
440
Schwerpunkt: Personale und soziale Kompetenz
Baustein:
Ein positives Selbstwertgefühl entwickeln III – Ich bin okay
(Selbstvertrauen)
Anlage:
3 von 13
Das kann jedem passieren
Kathrin hat sich dieses Mal gut auf die Mathematikarbeit vorbereitet. Jeden
Abend hat sie mit ihrem Vater geübt, denn sie möchte gerne eine gute Note
schreiben. Das Thema ist nicht schwer und bei der guten Vorbereitung und mit
Unterstützung des Vaters könnte sie es sogar schaffen eine Eins zu
schreiben.
Nachdem der Mathematiklehrer die Arbeiten ausgeteilt hat, sieht sie sich die
Aufgaben ganz entspannt an und denkt: "Kein Grund zur Aufregung. Ich kann
alles." Sie rechnet alle Aufgaben zügig und gibt als Erste ab. Sie ist sich so
sicher, dass sie nicht noch einmal kontrolliert, was sie gerechnet hat.
Zwei Tage später wird die Arbeit zurückgegeben. Sie schlägt ihr Heft auf, ganz
sicher, dass sie dort die Note "sehr gut" finden wird. Aber die Enttäuschung ist
groß. Sie hat nur eine Zwei bekommen. Ein paar Mal hat sie sich verrechnet.
Bei einer schriftlichen Additionsaufgabe musste sie z.B. 7 und 5 addieren und
hat als Ergebnis 13 herausbekommen. Fehler dieser Art sind ihr mehrmals
passiert. Schade!
Am Abend fragt der Vater: "Na, hast du die Mathearbeit zurückbekommen? Ich
hoffe, dass du dieses Mal eine Eins geschrieben hast." Kathrin gibt dem Vater
das Heft. Er schlägt es auf und er kann die Enttäuschung nicht verbergen,
dass dort "nur" eine 2 steht.
Kathrin sagt: "Das kann doch mal passieren. Ich habe mich eben ein paar Mal
verrechnet. Ist doch wohl nicht so schlimm! Oder?" Jetzt wird der Vater
ärgerlich: "Warum hast du dann nicht besser aufgepasst? Und jetzt sagst du
auch noch: 'Ist nicht so schlimm!'" Wütend wirft er das Heft auf den Tisch.
Dabei stößt er ein Glas mit Wasser um, das er sich eben eingeschüttet hat.
Das Wasser fließt über den ganzen Tisch. Kathrin bringt gerade noch ihr
Matheheft in Sicherheit.
Nachdem sie das Wasser gemeinsam aufgewischt haben, sehen sie sich an.
Der Vater lächelt: "Heraus mit der Sprache. Ich kann mir denken, was du jetzt
sagen möchtest."
441
Schwerpunkt: Personale und soziale Kompetenz
Baustein:
Ein positives Selbstwertgefühl entwickeln III – Ich bin okay
(Selbstvertrauen)
Anlage:
4 von 13
Folie/Tafel
Jeder macht Fehler
Situation
Was geschieht?
Ursache
Warum ist es passiert?
Folgen
Welches sind die Folgen?
442
Schwerpunkt: Personale und soziale Kompetenz
Baustein:
Ein positives Selbstwertgefühl entwickeln III – Ich bin okay
(Selbstvertrauen)
Anlage:
5 von 13
Jeder macht Fehler
1. Zwei Fußballfans befinden sich auf der Rückfahrt von einem Fußballspiel ihrer
Mannschaft, die wieder einmal verloren hat. Sie regen sich über die Entscheidung
des Schiedsrichters auf, der ihrer Meinung nach zu Unrecht ein Tor nicht
anerkannt hat, weil der Torschütze angeblich im Abseits stand. Sie diskutieren
über die Unfähigkeit des Schiedsrichters, dabei bemerkt der Fahrer nicht das
Schild, das auf eine Geschwindigkeitsbegrenzung hinweist. Erst als er einen Blitz
wahrnimmt, wird ihm klar, dass er wohl zu schnell gefahren ist.
2. Dennis hat zum Geburtstag ein neues Fahrrad geschenkt bekommen. Ein tolles
Rad! Endlich kann er mitreden: 21 Gänge! Damit kann man sich sehen lassen. Es
macht Spaß bergauf und bergab zu fahren. Mit 21 Gängen ist das alles kein
Problem. Jetzt probiert Dennis freihändig bergab zu fahren. Es klappt wunderbar.
Er fährt immer schneller, aber er kann nicht mehr bremsen und landet im hohen
Bogen im Straßengraben.
3. Jede Woche wird im 5. Schuljahr in Englisch ein Vokabeltest geschrieben, damit
die Englischlehrerin sicher ist, dass alle die wichtigen Vokabeln lernen. Sebastian
denkt: "Immer diese Vokabeltests! Ich bin es wirklich leid. Ständig diese Paukerei!
Diese Woche werde ich nicht für den Vokabeltest üben. Vielleicht habe ich ja
Glück und mir fallen die Vokabeln ein und zur Not kann ich ja bei meinen
Nachbarn abschreiben." Der Vokabeltest wird geschrieben. Sebastian sitzt allein
an einem Tisch und ihm fällt nicht eine einzige Vokabel ein.
4. Die Klasse möchte im Kunstunterricht Fensterbilder basteln. Tonpapier, Schere,
Kleber und Schablonen liegen für alle bereit. Die Fenster im Klassenraum sollen
geschmückt werden. Katja mag Basteln überhaupt nicht. Das Aufzeichnen und
Ausschneiden ist ihr ein Gräuel. Immer wieder passiert es ihr, dass sie etwas
falsch ausgeschnitten hat und alles in den Mülleimer werfen muss. Um Scheren
macht sie am liebsten einen weiten Bogen. Kein Wunder, dass es ihr auch heute
wieder passiert. Der Schmetterling, den sie so mühsam aufgezeichnet hat, zerfällt
in zwei Teile.
5. Pascal schlendert über den Schulhof. Die 1. Stunde fängt gleich an: Mathe bei
Herrn Müller. Er mag Mathe und er mag Herrn Müller, der gerade mit zwei
Taschen über den Schulhof kommt. Er grüßt ihn, öffnet die Eingangstür und lässt
sie hinter sich zufallen. Herr Müller ist unmittelbar hinter Pascal und er ist
enttäuscht über das Verhalten seines Schülers. Als Herr Müller Pascal darauf
anspricht, weshalb er ihm nicht die Tür aufgehalten hat, sieht Pascal ihn
verwundert an.
443
Schwerpunkt: Personale und soziale Kompetenz
Baustein:
Ein positives Selbstwertgefühl entwickeln III – Ich bin okay
(Selbstvertrauen)
Anlage:
6a von 13
Ursachen und Folgen von Fehlern
Situation
Was geschieht?
Ursache
Warum ist es passiert?
Folgen
Welches sind die Folgen?
1.
2.
3.
4.
5.
444
Schwerpunkt: Personale und soziale Kompetenz
Baustein:
Ein positives Selbstwertgefühl entwickeln III – Ich bin okay
(Selbstvertrauen)
Anlage:
6b von 13
mögliche Lösung
Ursachen und Folgen von Fehlern
Situation
Was geschieht?
Ursache
Warum ist es passiert?
Folgen
Welches sind die Folgen?
Unaufmerksamkeit
Schild übersehen,
Strafzettel
1.
Fahrer und Beifahrer
diskutieren
2.
Freihändiges Fahrradfahren auf abschüssiger Leichtsinn
Straße
Sturz,
Verletzung
Für Vokabeltest nicht
geübt
mangelnde Übung,
Faulheit
Fehler im Test,
schlechtere Note
Beim Basteln falsch
geschnitten
Ungeschicklichkeit
Fensterbild zerstört,
Enttäuschung
Jemandem die Tür
nicht aufgehalten
Unhöflichkeit
(aus Unwissenheit)
peinliche Situation,
Ermahnung
3.
4.
5.
445
Schwerpunkt: Personale und soziale Kompetenz
Baustein:
Ein positives Selbstwertgefühl entwickeln III – Ich bin okay
(Selbstvertrauen)
Anlage:
7 von 13
Kluge und dumme Gedanken
zu möglichen eigenen Fehlern
1.
Ich mache immer alles falsch.
2.
Ich bin mir nicht sicher, ob meine Antwort richtig ist. Ich melde mich aber
trotzdem.
3.
Auch wenn ich Fehler mache, bin ich noch lange kein Versager.
4.
Der Lehrer kann mich nicht leiden, weil ich eine Fünf geschrieben habe.
5.
Andere machen auch Fehler.
6.
Ich melde mich lieber nicht, vielleicht ist meine Antwort falsch.
7.
Ich bin ein Dummkopf, weil ich die Aufgabe nicht verstanden habe.
8.
Ich kann die Aufgabe nicht lösen. Ich frage nach oder bitte um Hilfe.
9.
Ich versuche es erst gar nicht. Es könnte ja sein, dass ich es nicht kann.
10. Vieles kann ich noch nicht, aber vieles kann ich noch lernen.
446
Schwerpunkt: Personale und soziale Kompetenz
Baustein:
Ein positives Selbstwertgefühl entwickeln III – Ich bin okay (Selbstvertrauen)
Anlage:
8 von 13
Kluge und dumme Gedanken
zu möglichen eigenen Fehlern
Kluge Gedanken
Dumme Gedanken
447
Schwerpunkt: Personale und soziale Kompetenz
Baustein:
Ein positives Selbstwertgefühl entwickeln III – Ich bin okay (Selbstvertrauen)
Anlage:
9 von 13
Uwe ist so blöd. Der
kann noch nicht mal
ohne Fehler lesen.
Kluge und dumme Gedanken und Äußerungen
zu Fehlern, die andere machen
Julia kann keiner
leiden, weil die nie mit
anderen zusammen
arbeiten will.
Eva lade ich nicht zum
Geburtstag ein. Mit ihr
will keiner was zu tun
haben, weil sie immer
alles besser wissen will.
Carsten macht
immer alles falsch.
Moritz kann noch nicht
ohne Fehler lesen. Das
lernt er bestimmt noch,
wenn er genug übt.
Mit Tina will ich nichts
zu tun haben. Sie fängt
beim Völkerball nie
einen Ball.
Ich lade Maria zum Geburtstag
ein, auch wenn sie manchmal
nervt. Vorher rede ich aber mit
ihr und sage ihr, dass sie uns
dadurch nervt, dass sie immer
alles besser wissen will.
Jana ist zwar im Turnen
eine Niete, aber mit ihr
kann man über alles
reden.
Warum will Nadja wohl
nie mit jemandem
zusammen arbeiten?
Am besten frage ich sie
bei Gelegenheit einmal.
Dominik hat im
Rechnen wieder viele
Fehler gemacht.
Vielleicht kann ich mal
mit ihm üben.
448
Schwerpunkt: Personale und soziale Kompetenz
Baustein:
Ein positives Selbstwertgefühl entwickeln III – Ich bin okay (Selbstvertrauen)
Anlage:
10 von 13
Kluge und dumme Gedanken und
Äußerungen zu Fehlern, die andere machen
Kluge Gedanken und Äußerungen
Dumme Gedanken und Äußerungen
449
Schwerpunkt: Personale und soziale Kompetenz
Baustein:
Ein positives Selbstwertgefühl entwickeln III – Ich bin okay
(Selbstvertrauen)
Anlage:
11 von 13
Mutmachsprüche
Ich mache
Fehler.
-
Ich bin stark und kann Fehler zugeben.
Ich mache
Fehler.
-
Ich finde heraus, warum ich diesen Fehler
gemacht habe.
Ich mache
Fehler.
-
Ich weiß, dass ich etwas gegen Fehler tun
kann.
Ich mache
Fehler.
-
Ich bemühe mich, beim nächsten Mal den
Fehler zu vermeiden.
Ich mache
Fehler.
-
Trotzdem bin ich okay.
450
Schwerpunkt: Personale und soziale Kompetenz
Baustein:
Ein positives Selbstwertgefühl entwickeln III – Ich bin okay
(Selbstvertrauen)
Anlage:
12 von 13
Mutmachkarte
451
Schwerpunkt: Personale und soziale Kompetenz
Baustein:
Ein positives Selbstwertgefühl entwickeln III – Ich bin okay
(Selbstvertrauen)
Anlage:
13a von 13
452
Schwerpunkt: Personale und soziale Kompetenz
Baustein:
Ein positives Selbstwertgefühl entwickeln III – Ich bin okay
(Selbstvertrauen)
Anlage:
13b von 13
453
Schwerpunkt:
Thema:
Ziele:
Personale und soziale
Kompetenz
Lob und Anerkennung
aussprechen und
entgegennehmen
Dieser Baustein soll dazu beitragen, dass
- ein gutes Lernklima in der Klasse geschaffen wird.
- eine unfreundliche Beschwerde- und Kritikatmosphäre abgebaut werden kann.
- die Schülerinnen und Schüler lernen, andere mit
ihren Besonderheiten zu akzeptieren und zu
respektieren.
- die Schülerinnen und Schüler lernen, Lob und
Anerkennung in geeigneter Weise auszusprechen
und entgegenzunehmen.
eine Einzelstunde und
mehrere Unterrichtssequenzen
Jahrgangsempfehlung:
Voraussetzungen:
Materialien:
beginnend in Klasse 5/6
Keine
- Anlage 1 (2 Exemplare)
- Tonpapier (DIN A5) (Klassensatz)
- Scheren (Klassensatz)
- Moderationskarten o. ä. (2-3facher Klassensatz)
- Plakatkarton
Vorbemerkungen
Im Schulleben und im Zusammenleben der Menschen wird wesentlich häufiger
Kritik geübt als Lob ausgesprochen. Das Lobenswerte wird oft für selbstverständlich gehalten; deshalb sind wir der Meinung, dass es wichtig ist, im Unterricht
immer wieder gezielt Situationen zu schaffen, in denen geübt wird, Lob und
Anerkennung auszusprechen und entgegenzunehmen. Das beinhaltet zugleich,
die Schülerinnen und Schüler für positives Verhalten anderer zu sensibilisieren.
Im Gegensatz zu anderen Bausteinen wird auf einen durchstrukturierten
Planungsverlauf verzichtet. Es wird lediglich die einführende Unterrichtsstunde
beschrieben. Anschließend werden "Experimente" vorgestellt, die über das
Schuljahr verteilt werden sollten. Es empfiehlt sich, einzelne Elemente dieses
Bausteins auch noch in späteren Jahrgängen einzusetzen (z. B. "Die freundlichen 5 Minuten"), um Nachhaltigkeit im Lernprozess zu erzielen. Außerdem ist
es ratsam, sie im Wechsel mit Übungen und "Experimenten" aus dem Baustein
"Kritik aussprechen und ertragen" durchzuführen.
Die im Folgenden beschriebenen Übungen werden "Experimente" genannt,
obwohl sie keine Experimente im naturwissenschaftlichen Sinne darstellen. Den
Kindern wird erklärt, warum diese Übungen als "Experimente" bezeichnet
werden (s. Punkt 4 des Planungsverlaufs). Natürlich ist es auch möglich, den
Begriff "Übungen" zu verwenden.
Planungsverlauf der ersten Unterrichtsstunde
1. Als Einstieg in die Thematik wird eine Szene entweder vorgespielt oder mit
verteilten Rollen vorgelesen (Anlage 1).
Folgende Möglichkeiten bieten sich an:
- Zwei Lehrkräfte sprechen die Szene.
- Zwei schauspielerisch begabte Schüler/innen spielen die Szene.
(Ihnen sollte Gelegenheit gegeben werden, sich vorzubereiten.)
Die Szene wird mit verteilten Rollen gelesen.
2. Die Schülerinnen und Schüler äußern sich zu der Szene. Im Gespräch wird
herausgestellt, dass das, was die Frauen sagen, nicht mit dem übereinstimmt, was sie denken. Sie machen Komplimente, die nicht ernst gemeint
sind und eher dem Bereich Lügen zuzuordnen sind. Auf Komplimente dieser
Art kann und sollte man verzichten.
3. Als mögliche Überleitung zu dem Experiment, das sich anschließt, bietet sich
folgende Formulierung an: "Wir werden gleich ein Experiment durchführen,
kein naturwissenschaftliches Experiment wie z. B. in Physik oder Chemie,
sondern ein Experiment, bei dem wir etwas über uns und unsere Gedanken
und Gefühle herausfinden wollen."
4. Die Lehrkraft erklärt den Ablauf des Experimentes "Fünf Finger - fünf
Komplimente" 6:
Die Schülerinnen und Schüler zeichnen die Umrisse ihrer eigenen Hand auf
ein Stück Tonpapier. Auf das Handgelenk wird der eigene Name
geschrieben. (Die Lehrkraft kann/sollte sich an diesem Experiment
beteiligen.) Wenn diese Vorbereitungen abgeschlossen sind, beginnt das
eigentliche Experiment: Mögliche Erklärungen der Lehrkraft: "Bei diesem
Experiment geht es darum, dass wir uns überlegen, was uns an unseren
Mitschülerinnen und Mitschülern gefällt. Wir werden jetzt Komplimente
austeilen, aber nicht so wie Frau Müller und Frau Meyer, sondern ehrlich
gemeinte Komplimente. Ihr geht jetzt gleich ohne miteinander zu sprechen in
6
Anregungen für dieses Experiment wurden mit freundlicher Genehmigung des Verfassers entnommen aus: D. Krowatschek: Disziplin im Klassenzimmer, AOL-Verlag, Lichtenau, 2005
455
der Klasse herum, sucht euch eine Mit-schülerin/einen Mitschüler aus,
der/dem ihr ein Kompliment machen möchtet und schreibt es mit gut
lesbarem Stift auf einen Finger der ausgeschnittenen Hand des
ausgewählten Kindes. Danach könnt ihr bei weiteren Kindern ein Kompliment
auf einen Finger schreiben. Es darf auf jedem Finger nur ein Kompliment
stehen. Jeder kann also höchstens fünf Komplimente erhalten."
Das Spiel ist spätestens dann zu Ende, wenn alle Kinder fünf Komplimente
erhalten haben.
5. Nach dieser Erklärung und möglichen Rückfragen wird das Experiment
durchgeführt.
Die beiden folgenden "Komplimente-Hände" sind in einer 5. Klasse
entstanden:
456
6. Diese Phase endet mit einer Feedback-Runde unter folgender Frage
stellung:
- Wie hat dir das Experiment gefallen?
- Wie hast du dich gefühlt?
- Welche Komplimente haben dich besonders gefreut oder gewundert?
7. Jede Schülerin/jeder Schüler darf - wenn sie/er möchte - Komplimente
vorlesen, die er/sie bekommen hat.
8. Die "Komplimente-Hände" werden im Klassenraum aufgehängt.
Anmerkungen zu diesem Experiment:
Wenn der Baustein "Ein positives Selbstwertgefühl entwickeln I" durchgeführt
und das Plakat "Das sind wir" aufgehängt wurde, können die "KomplimenteHände" hinzugefügt werden.
Von Vorteil ist, dass dieses Experiment sehr schnell und leicht durchzuführen ist.
Für die Lehrkraft ist es interessant, den Ablauf zu beobachten. Die Erfahrung hat
gezeigt, dass es bei den Schülerinnen und Schülern sehr beliebt ist .
Erfahrungsgemäß erhalten alle Kinder, auch die, die nicht so beliebt sind, fünf
Komplimente.
457
Weiterführung
Nach dieser ersten einführenden Stunde können und sollten, wie bereits in den
Vorbemerkungen erläutert, weitere Experimente zu dieser Thematik durchgeführt werden.
Im Folgenden werden Experimente beschrieben, die dazu geeignet sind, Lob,
Anerkennung und Wertschätzung zum Ausdruck zu bringen bzw.
entgegenzunehmen.
1. "Die freundlichen 5 Minuten"
Zu einem festen Ritual können "Die freundlichen 5 Minuten" werden. Etwa
einmal im Monat oder spätestens dann, wenn die Lehrkraft das Gefühl hat,
dass die Beschwerden über Mitschüler - zum Teil über Kleinigkeiten zunehmen, gibt die Lehrkraft den Schülerinnen und Schülern etwa 5 Minuten
Zeit (z. B. zu Beginn einer Stunde), Positives über ihre Mitschüler zu sagen.
Diese positiven Rückmeldungen erhalten besonderes Gewicht, wenn sie als
Ich-Botschaften formuliert werden. Beim ersten Mal könnte die Lehrkraft
beginnen, indem sie z. B. sagt: "Mich hat gefreut, dass Melanie den
Blumendienst übernommen hat und noch nie vergessen hat, die Blumen zu
gießen." Sie gibt das Wort weiter an eine Schülerin/einen Schüler, die/der
das nächste Lob ausspricht. Die Schülerinnen und Schüler rufen sich
gegenseitig auf. Das Experiment sollte nach ungefähr 5 Minuten beendet
werden.
2. "Komm in unsere Mitte"
Dieses Experiment kann dann eingesetzt werden, wenn die Lehrkraft
beobachtet, dass einzelne Schülerinnen und Schüler in eine Außenseiterrolle
gedrängt werden bzw. immer wieder Anlass zu Kritik durch Mitschülerinnen
und Mitschüler geben.
Die Durchführung dieses Experimentes findet im Sitzkreis statt. Die Lehrkraft
fragt: "Wem geht es heute nicht gut? Wer braucht eine Aufmunterung?" Das
Kind, das sich gemeldet hat, setzt sich in die Mitte des Kreises. Die
Mitschülerinnen und Mitschüler werden aufgefordert, diesem Kind etwas
Positives zu sagen. Anschließend gibt das Kind eine Rückmeldung darüber,
wie es sich gefühlt hat, als es gelobt wurde und ob dieses Lob zur
Aufmunterung beigetragen hat.
Nach dieser Phase, in der Freiwillige auf dem Stuhl in der Mitte Platz
genommen haben, sollte die Lehrkraft die Kinder auswählen, bei denen sie
das Gefühl hat, dass sie durch eine positive Rückmeldung von der
Außenseiterrolle wieder "in die Mitte" geholt werden.
3. "Die Klasse im Rampenlicht"
Bei diesem Experiment geht es darum, dass sich die Schülerinnen und
Schüler bewusst werden, was sie als Klasse auszeichnet, damit das "WirGefühl" gestärkt wird. Wir weisen darauf hin, dass dieses Experiment erst
nach einer längeren Kennenlernphase durchgeführt werden kann.
458
Als Hinführung könnte die Lehrkraft z. B. Folgendes sagen:
"Wir stellen uns Folgendes vor. Wir stehen als Klasse auf einer Bühne. Helle
Scheinwerfer sind auf uns gerichtet. Wir werden von den Zuschauern bewundert und wir bewundern uns selbst. Was ist an unserer Klasse
bewundernswert?"
In Partnerarbeit überlegen und beraten die Schülerinnen und Schüler, was
das Besondere, das Positive an ihrer Klasse ist. Jeder Gedanke bzw. jede
mögliche Äußerung wird auf eine kleine Moderationskarte aufgeschrieben
oder als Sprechblase gestaltet. Die Ergebnisse der Partnerarbeit werden
vorgestellt und diskutiert. Die Äußerungen, die Zustimmung finden, werden
auf einem Plakat, das als Bühne mit Scheinwerferlicht gestaltet sein könnte,
gesammelt.
Abschließend sei angemerkt, dass der Erfolg und die nachhaltige Wirkung
dieses Bausteins auch davon abhängen, ob die Lehrkraft sich der positiven
Wirkung von Lob und Anerkennung bewusst ist und Loben ein Teil ihres
Erziehungskonzeptes darstellt.
459
Schwerpunkt:
Baustein:
Personale und soziale Kompetenz
Lob und Anerkennung aussprechen und entgegennehmen
Anlage:
1 von 1
Vor dem Supermarkt
Wir belauschen zwei Frauen, Frau Müller und Frau Meyer, die sich vor dem
Supermarkt zufällig begegnen. Sie haben sich lange nicht gesehen. Wir hören, was
sie sagen und zum Glück erfahren wir auch, was sie denken.
(Die Gedanken stehen in den Klammern.)
Frau Müller:
Ach, guten Morgen, Frau Meyer. Das freut mich, dass ich Sie mal
wieder sehe.
(Das hat mir gerade noch gefehlt, dass die mir über den Weg läuft.)
Frau Meyer:
Guten Morgen, Frau Müller. Schön, dass wir uns hier treffen.
(Auch das noch, auf die Begegnung kann ich nun wirklich verzichten.)
Frau Müller:
Gut sehen Sie aus.
(Die ist ja so alt geworden!)
Frau Meyer:
Danke für das Kompliment. Sie sehen wieder so chic aus.
(Die hat sich wieder gemustert. Das Kleid hat sie bestimmt aus der
Altkleidersammlung.)
Frau Müller:
Naja, man tut, was man kann.
Ihre Frisur gefällt mir. Gehen Sie immer noch zum gleichen Friseur?
(Die sieht aus, als wäre sie unter den Rasenmäher geraten.)
Frau Meyer:
Ich habe vor einiger Zeit ihre Tochter gesehen. Die wird immer
hübscher.
(Die sah aus, als wäre sie in einen Farbtopf gefallen.)
Frau Müller:
Und wie geht es Ihrem Sohn? Ist er immer noch so freundlich und
höflich?
(Der kann sich überhaupt nicht benehmen. Geht an einem vorbei
ohne zu grüßen. Man kann von Glück sagen, wenn er einen nicht
anrempelt.)
Die Szene kann beliebig lange fortgesetzt werden. Der Phantasie sind keine
Grenzen gesetzt.
460
Schwerpunkt:
Thema:
Ziele:
Personale und soziale
Kompetenz
Kritik aussprechen und ertragen
Die Schülerinnen und Schüler sollen lernen,
- Kritik sachlich zu äußern.
- andere durch Kritik nicht zu verletzen.
- auf der Grundlage eines positiven Selbstwertgefühls Kritik zu ertragen.
- zwischen berechtigter und unberechtigter Kritik
zu unterscheiden.
- angemessen auf Kritik zu reagieren.
Dieser Baustein soll dazu beitragen, dass
- ein gutes Lernklima in der Klasse geschaffen wird.
- eine unfreundliche Beschwerde- und Kritikatmosphäre abgebaut werden kann.
mehrere Einzelstunden oder
mehrere kurze Unterrichtssequenzen
Jahrgangsempfehlung:
Voraussetzungen:
Materialien:
beginnend mit Klasse 5
Lob aussprechen und entgegennehmen
Ein positives Selbstwertgefühl entwickeln I - III
(Empfehlung)
- Anlage 1 (Lehrerexemplar)
- Anlage 2 (Folie und Klassensatz)
- Anlagen 3a und 3b (jeweils halber Klassensatz)
- Anlagen 4a und 4b (Folien)
- Anlagen 5a und 5b (Klassensatz auf Tonpapier)
- Anlage 6 (doppelter Klassensatz)
- Briefumschläge DIN A6 (Klassensatz)
- Sortiment von Nägeln unterschiedlicher Länge
- Hammer
- Holzbrett (ca. 40 cm x 60 cm x 2 cm)
- Karteikarten (DIN A7, 2-3facher Klassensatz)
Vorbemerkungen:
Der Begriff "Kritik" ist in der Vorstellung vieler Menschen negativ besetzt und wird
häufig gleich gesetzt mit Vorwurf, Tadel, Anklage, Schuldzuweisung; deshalb fällt es
mitunter schwer, Kritik zu akzeptieren.
In diesem Baustein werden erste Schritte beschrieben, wie Schülerinnen und Schüler
angeleitet werden können, sachlich mit Kritik umzugehen. Das heißt, dass sie
einerseits lernen sollen, Kritik ohne Vorwurf oder Schuldzuweisung, also nicht
verletzend, zu formulieren. Andererseits werden Hilfen angeboten, damit
Schülerinnen und Schüler lernen, angemessen auf Kritik zu reagieren.
In diesem Zusammenhang ist der Begriff "Ich-Botschaft" von zentraler Bedeutung,
deshalb soll er an dieser Stelle kurz erläutert werden: Dieser Begriff wird in der
Literatur, die sich mit Konfliktbewältigung beschäftigt, verwendet. 7
Ich-Botschaften enthalten keine Beschuldigungen, sind deshalb nicht bzw. weniger
verletzend und fördern eher die Bereitschaft, Verhalten zu ändern als "DuBotschaften". Im Unterrichtsalltag sind Du-Botschaften leider häufig die Regel. Auch
Lehrkräfte neigen dazu, Du-Botschaften - oft mit anschließender Maßregelung - zu
verwenden.
Ein Beispiel soll den Unterschied zwischen Du- und Ich-Botschaften verdeutlichen:
Ein Schüler kommt wiederholt zu spät zum Unterricht. Mögliche Reaktion der
Lehrkraft mit Du-Botschaft: "Du bist schon wieder zu spät. Hast du keinen Wecker?
Das gibt einen Eintrag ins Klassenbuch." (Du-Botschaft enthält: Vorwurf,
Bloßstellung, Maßregelung)
Mögliche Reaktion der Lehrkraft mit Ich-Botschaft: "Ich finde es störend, dass du
schon wieder zu spät kommst und dadurch unser Unterrichtsgespräch unterbrichst.
Ich bitte dich, morgen pünktlich zu sein." (Ich-Botschaft enthält: Benennen des
eigenen Gefühls, Begründung für dieses Gefühl, Bitte, das Verhalten zu ändern)
In dem "Experiment" 8, das in Phase 1 beschrieben ist, wird u.a. das Formulieren von
Ich-Botschaften geübt (s. Intentionen dieses Experimentes).
Es empfiehlt sich, mit dem "Nagelbrett-Experiment" 9 zu beginnen, wenn ein aktueller
Anlass vorliegt, bei dem es den Schülerinnen und Schülern nicht gelungen ist, auf
sachliche Art und Weise ihre Kritik zum Ausdruck zu bringen bzw. wenn die Lehrkraft
beobachtet, dass durch unsachliche Äußerungen das Lernklima Schaden nimmt und
der freundliche Umgang miteinander gestört ist.
Dieser Baustein ist in enger Verbindung zu dem Baustein "Lob und Anerkennung
aussprechen und entgegennehmen" zu sehen, deshalb ist es ratsam, Experimente
bzw. Übungen aus beiden Bausteinen im Wechsel einzusetzen.
7
s. z.B.: Th. Gordon: Lehrer-Schüler-Konferenz, Heyne Sachbuch Nr. 19/24, 10. Aufl. 1996
Der Begriff "Experiment" wird hier nicht in naturwissenschaftlichem Sinne gebraucht. Es geht um ein
Experiment, bei dem man etwas über Gedanken und Gefühle herausfinden kann.
9
Anregungen für dieses Experiment und für die Übungen "Wetterkarte" und "SMS" wurden mit freundlicher
Genehmigung des Verfassers entnommen aus: D. Krowatschek, G. Wingert: Disziplin im Klassenzimmer, AOLVerlag, Lichtenau, 2005
8
462
Es ist natürlich nicht möglich, die Komplexität dieses Problemfeldes insgesamt in
einem Baustein aufzuarbeiten. Wir beschränken uns darauf, einige uns wesentlich
erscheinende Probleme im Unterricht zu thematisieren.
Phase 1
"Nagelbrett-Experiment"
Beschreibung des Experimentes und dessen Verlauf
1. Die Schülerinnen und Schüler setzen sich in den Stuhlkreis.
2. Wenn das Experiment aus einem aktuellen Anlass heraus durchgeführt wird,
kann die Lehrkraft kurz ihre Beobachtungen schildern und darauf hinweisen, dass
die heutige Übung ("Nagelbrett-Experiment") dazu beitragen soll, sich in Zukunft
rücksichtsvoller, verständnisvoller und freundlicher zu verhalten bzw. miteinander
umzugehen.
3. Jede Schülerin und jeder Schüler erhält ein oder zwei Kärtchen (DIN A7). Jedes
Kind überlegt, welches Verhalten eines Klassenkameraden/einer Klassenkameradin es in der letzten Zeit als störend oder beleidigend empfunden hat. Der Name
dieses Kindes wird auf die eine Seite der Karte geschrieben.
Auf die Rückseite notiert jede/jeder ihre/seine Kritik. Da die Kinder lernen sollen,
Kritik aus ihrer Sicht zu formulieren (Ich-Botschaften), werden ihnen Redewendungen als Hilfe angeboten bzw. erarbeitet, z. B.:
• Mir hat nicht gefallen …
• Es hat mich gestört …
• Ich fühlte mich beleidigt …
• Ich war traurig …
• Ich war ärgerlich …
• Mir passt es nicht …
• Ich mag es nicht, dass …
•
•
4. Wenn die Karten geschrieben sind, beginnt das Überreichen dieser "Kritikkarten".
Ein Kind beginnt. Es sucht zunächst aus einem Nagelsortiment einen Nagel aus,
der von der Größe her zu der Kritik "passt". Wird die Kritik als schwerwiegend
empfunden, wird ein sehr langer Nagel ausgewählt; ist sie nicht so gravierend,
entscheidet es sich für einen kürzeren Nagel. Nun wird die Karte zusammen mit
dem Nagel überreicht. Dabei sieht es das Kind an, das kritisiert werden soll,
spricht es mit seinem Namen an und liest vor, was auf der Karte steht, z.B.
"Matthias, ich habe mich darüber geärgert, dass du 'Schleimer' zu mir gesagt
hast, als ich dem Lehrer die Tür aufgehalten habe."
Da diese Kritik als Ich-Botschaft formuliert ist, muss das Kind die Karte und den
Nagel entgegennehmen. Es kann aber den langen Nagel gegen einen kürzeren
eintauschen, wenn es der Meinung ist, dass die Kritik übertrieben ist.
463
5. Anschließend muss das kritisierte Kind die Kritikkarte (Kritik sichtbar) auf ein in
der Mitte des Stuhlkreises liegendes Brett mit einem Hammer festnageln.
6. Auf diese Art und Weise werden alle Kärtchen überreicht und auf das Holzbrett
genagelt. Das Brett wird sichtbar im Klassenraum aufbewahrt.
7. Nach einer längeren Zeit (ca. 4 Wochen) werden die Kritikkarten noch einmal im
Stuhlkreis gelesen und das Kind, welches die Kritik geäußert hat, entscheidet, ob
es noch einen Grund für diese Kritik gibt. Sollte das der Fall sein, bleibt die Karte
auf dem Brett. Wenn kein Grund mehr für diese Kritik besteht, werden die Karte
und der Nagel von dem Brett entfernt. Das sollten nach Möglichkeit der Kritiker
und der Kritisierte gemeinsam erledigen.
8. Das Experiment endet mit einer gemeinsamen Feedback-Runde.
Anmerkung:
Das Experiment sollte im Laufe eines Schuljahres bei Bedarf wiederholt werden.
Im Umgang miteinander sollte darauf geachtet werden, dass sowohl Schülerinnen
und Schüler als auch die Lehrkräfte Kritik künftig möglichst als Ich-Botschaft
formulieren.
Intentionen dieses Experimentes
Die Schülerinnen und Schüler sollen durch dieses Experiment lernen, Kritik als IchBotschaften zu formulieren.
Außerdem sollen die Schülerinnen und Schüler lernen, die Person, an der man Kritik
üben will, mit Namen anzusprechen, sie dabei anzusehen und die Kritik zu äußern,
entgegen dem (noch immer) weit verbreiteten Muster, über die Lehrkraft Kritik an
Mitschülerinnen und Mitschülern zu üben.
Der Nagel und das Brett haben symbolische Bedeutung. Der Kritisierende kann
seiner Kritik mit der Länge des Nagels Nachdruck verleihen. Während er über die
Länge des Nagels nachdenkt, macht er sich gleichzeitig Gedanken darüber, wie
schwerwiegend seine Kritik ist. (Es ist häufig zu beobachten, dass zunächst ein
langer Nagel genommen wird und nach einigem Überlegen wieder zurückgelegt wird,
um einen kürzeren auszuwählen. Sehr selten ist der umgekehrte Vorgang zu
beobachten.)
Für den Kritisierten kann es eine Hilfe sein Kritik entgegenzunehmen, wenn er die
Möglichkeit hat, als erste Reaktion auf die Kritik einen kürzeren Nagel auswählen zu
dürfen und dadurch die Schwere der Kritik aus seiner Sicht zu relativieren.
Wichtig im Hinblick auf mögliche Verhaltensänderung erscheint uns der Schritt, nach
einiger Zeit ein Gespräch darüber zu führen, ob der Anlass zu Kritik immer noch
besteht oder nicht. Falls es keinen Grund mehr für die Kritik gibt, sollte in einer
464
gemeinsamen Aktion von Kritiker und Kritisiertem die Karte und der Nagel entfernt
werden zum Zeichen, dass der Kritikpunkt "aus der Welt" ist.
Wir halten die bei der Durchführung des "Nagelbrett-Experimentes" gewonnenen
Einsichten für so grundlegend, dass wir dringend empfehlen, mit diesem Experiment
zu beginnen.
Die folgende Abbildung zeigt das Nagelbild einer 5. Klasse:
Phase 2
1. Die Lehrkraft liest die Geschichte (Anlage 1) vor.
2. Nachdem sich die Schülerinnen und Schüler spontan zu der Geschichte geäußert
haben, werden in einem Gespräch mögliche Gründe für das Verhalten der Klasse
erarbeitet.
Mögliche Gründe, z. B.:
- Neid
- Nicht eingestehen wollen, dass Katharina es besser gemacht hat als man selbst
- Nicht gelernt, Lob auszusprechen
- Oft leichter, Kritik zu äußern als zu loben
465
3. Anschließend wird über die Frage diskutiert, wie Katharina sich möglicherweise
verhalten haben könnte.
Mögliche Reaktionen:
-
Sie ist enttäuscht.
Sie ist traurig.
Sie will freiwillig keinen Aufsatz mehr vorlesen.
Sie nimmt sich vor, andere genauso kleinlich zu kritisieren.
Sie wehrt sich.
4. Nach diesem erarbeitenden Gespräch stellt die Lehrkraft dar, wie Katharina
reagiert hat:
-
"Katharina ist selbstbewusst.
Sie hat es gelernt, zwischen berechtigter und unberechtigter Kritik zu
unterscheiden.
Sie fragt nach.
Sie akzeptiert Kritik, wo es angebracht erscheint.
Sie weist Kritik zurück, die unsachlich ist.
Sie begründet, warum ihr Kritik unberechtigt erscheint."
5. Mit folgender Aussage könnte die Lehrkraft z. B. zum nächsten Schritt überleiten:
"Katharina hat, wie ich meine, sehr gut auf die Kritik ihrer Mitschülerinnen und
Mitschüler reagiert. Mit Kritik umzugehen ist nicht einfach. Das muss man
trainieren. Ich stelle euch heute eine Anleitung vor, damit ihr lernt, besser mit
Kritik umzugehen." (Anlage 2, Folie)
6. Mit Hilfe der Overheadfolie (Anlage 2) werden die einzelnen Schritte sukzessiv
präsentiert und besprochen.
Alternative: In höheren Jahrgangsstufen können in einem von der Lehrkraft
gesteuerten Gespräch diese Schritte erarbeitet werden.
7. Die erste Anwendung erfolgt in Rollenspielen, die in Partnerarbeit vorbereitet
werden unter Berücksichtigung der Anleitung zum Umgang mit Kritik (Anlage 2).
Die Arbeitsblätter "Rollenspiele" (Anlagen 3a und 3b) mit den beiden darzustellenden Situationen werden ausgeteilt. (Eine Hälfte der Klasse erhält Anlage
3a, die andere Anlage 3b.)
Die beiden Szenen können von allen Schülerinnen und Schülern vorbereitet und
gespielt werden. Es ist aber auch möglich, dass diese Aufgabe nur von zwei
Partnern gespielt wird. Die Mitschülerinnen und Mitschüler beobachten und
beurteilen die Szene im Hinblick auf die Aufgabenstellung. Sie sollen feststellen,
ob es sich um berechtigte oder unberechtigte Kritik handelt und ob Melanie
angemessen reagiert.
8. Im auswertenden Gespräch sollte primär die Reaktion auf die Kritik thematisiert
werden.
466
Anmerkung:
Das Unterscheiden von berechtigter und unberechtigter Kritik und die
entsprechenden Reaktionen müssen im Schulalltag immer wieder thematisiert und
geübt werden.
Hinweise zur Weiterarbeit
Zur Weiterarbeit an dieser komplexen Thematik empfehlen wir die folgenden
Übungen einzusetzen, die in der Klasse zu einem Ritual werden können. Die
Schülerinnen und Schüler erhalten in und durch diese Übungen "Werkzeuge", mit
denen sie ganz spontan ihre Befindlichkeiten, ihre Kritik und Wünsche äußern
können.
Übung "Wetterkarte"
1. Mit Hilfe einer Folie (Anlagen 4a und 4b) werden sechs Wettersymbole
vorgestellt. Diese Symbole werden gedeutet: sonniges Wetter, wolkig, regnerisch,
Gewitter, wechselnd bewölkt, kalt.
2. Anschließend werden im Gespräch diese Wettersymbole auf Stimmungen und
Gefühle übertragen und zugeordnet. Die Ergebnisse werden auf der Folie notiert.
Mögliche Lösung:
Sonne - wohl fühlen
Regen - macht keinen Spaß
Wolken - trübe, dunkel
Gewitter - gefährlich, ängstlich
Wolken und Sonne - wohl fühlen und langweilig
Kaltfront - kalt, nicht wohl fühlen
Aufgrund der Symboldeutungen wurden Sätze formuliert, die auf den Anlagen 5a
und 5b vorgegeben sind.
3. Jede Schülerin und jeder Schüler erhält jeweils eine Kopie der Anlagen 5a und 5b
(möglichst farbiges Tonpapier verwenden) und einen Briefumschlag DIN A6. Die
einzelnen Karten werden ausgeschnitten und mit Namen versehen. (Sie können
ausgemalt werden.) Sie werden in dem Umschlag aufbewahrt und stehen in
Zukunft jederzeit zur Verfügung.
4. Die Lehrkraft erläutert die Verwendung der Karten. Mit Hilfe dieser Karten können
die Schülerinnen und Schüler deutlich machen, wie es ihnen geht, wie sie sich
fühlen, wie sie eine Situation beurteilen. Das kann z.B. am Ende einer
Unterrichtsstunde oder eines Unterrichtstages auf Bitte der Lehrkraft erfolgen,
aber auch als spontane Reaktion der Schülerinnen und Schüler z.B. während
oder nach einer Partner- oder Gruppenarbeit.
467
5. Ein "Probelauf" wird durchgeführt. Jede Schülerin und jeder Schüler hält das
Wettersymbol hoch, das ihre/seine Stimmung wiedergibt.
6. Das Ergebnis wird von den Mitschülerinnen und Mitschülern und von der
Lehrkraft kommentierend zur Kenntnis genommen. Anschließend wird eine
weitere Verwendung der Karten erläutert: "Ihr könnt mit diesen Karten nicht nur
zeigen, wie ihr euch gefühlt habt und wie ihr eine Stunde oder einen Tag beurteilt.
Ihr könnt mir außerdem zu verstehen geben, ob ihr mit mir z.B. über ein Problem
sprechen möchtet. Dazu braucht ihr nur die Karte auf meinen Tisch zu legen.
Sobald ich Zeit habe, werde ich mit euch über dieses Problem sprechen."
Erläuterungen zu dieser Übung
Die Karten enthalten Ich-Botschaften, die Anlass für Gespräche sein können.
Vier der sechs Karten enthalten Hinweise auf Probleme und Schwierigkeiten, die das
Verhalten anderen gegenüber betreffen bzw. Schwierigkeiten im Arbeitsprozess.
Die Karten sind ein sehr einfaches Mittel auf Probleme und Schwierigkeiten, aber
auch auf Positives aufmerksam zu machen. Sie geben der Lehrkraft ohne großen
Zeitaufwand eine Rückmeldung über die unterrichtliche Situation.
Die Lehrkraft erfährt, welche Schülerin oder welcher Schüler mit ihr sprechen will
oder Hilfe braucht. Sie kann aber den Zeitpunkt für dieses Gespräch bestimmen. Sie
wird also nicht zwischendurch bei anderen Aktivitäten, z.B. bei individueller Hilfe oder
einem Gespräch mit anderen unterbrochen.
Übung "SMS an meine Lehrkraft"
Bei dieser Übung wird das Interesse der Schülerinnen und Schüler an Handys und
am Schreiben von SMS genutzt, um der Lehrkraft eine persönliche kritische oder
auch positive Rückmeldung zu geben. Die SMS sollte lediglich aus elf Wörtern
bestehen, damit erreicht wird, dass die Schreiberinnen und Schreiber sich auf das
Wesentliche beschränken. Außerdem kommt dieses Verfahren denjenigen entgegen,
die nicht so gerne und viel schreiben. Die SMS kann auf das kopierte Formular
(Anlage 6) geschrieben werden. Sie wird entweder mit Namen versehen oder
anonym abgegeben. Bei nächster Gelegenheit (möglichst zeitnah) sollte ohne
Namensnennung eine Auswahl vorgelesen und diskutiert werden.
Beispiele für SMS: "Ich habe ein Problem mit Kai und brauche Ihre Hilfe."
"Die Hausaufgaben waren interessant. Es hat Spaß gemacht."
In der Klasse sollten Kopien der Anlage 6 (SMS an meine Lehrkraft) für die
Schülerinnen und Schüler jederzeit zur Verfügung stehen, damit sie auch ganz
spontan benutzt werden können, um auf diese Weise der Lehrkraft ein Feedback
oder Informationen zu geben.
468
Schwerpunkt: Personale und soziale Kompetenz
Baustein:
Kritik aussprechen und ertragen
Anlage:
1 von 6
Die Lehrkraft liest folgende Geschichte vor:
Katharina schreibt sehr gerne Aufsätze. Sie gibt sich immer sehr viel Mühe,
interessant, spannend und anschaulich zu erzählen.
Das neue Aufsatzthema "Eine aufregende Floßfahrt" gefällt ihr. Nach der
Schule setzt sie sich sofort an den Schreibtisch und schreibt los. Sie hat viele
Ideen und als sie ihre Geschichte noch einmal durchliest, hat sie das Gefühl,
dass ihr der Aufsatz gut gelungen ist. Sie möchte ihn in der nächsten
Deutschstunde vorlesen.
Als die Deutschlehrerin fragt: "Wer möchte seinen Aufsatz vorlesen?", ist
Katharina die Einzige, die sich meldet.
Sie liest vor, alle hören gespannt zu. Die Deutschlehrerin ist begeistert. Sie
hält aber ihre Meinung zurück, weil sie erst den anderen Schülerinnen und
Schülern Gelegenheit geben möchte, sich zu Katharinas Aufsatz zu äußern.
Mehrere Kinder melden sich. Katharina ruft Moritz auf. Sie ist sich ganz sicher,
dass er etwas Positives sagen wird. Stattdessen stellt er fest: "Du hättest noch
schreiben können, ob das Wasser warm oder kalt war." Alena meldet sich
auch zu Wort: "Du hast zweimal hintereinander 'dann' geschrieben." "Du
hättest dann noch schreiben können, was sie mittags gegessen haben", meint
Sebastian. So geht es noch eine Zeit lang weiter. Bis jetzt hat keiner gesagt,
dass der Aufsatz gut gelungen ist.
Die Lehrerin wundert sich und fragt sich: "Warum verhalten sich die
Schülerinnen und Schüler so? Warum sagt keiner, dass es ein toller Aufsatz
war?"
469
Schwerpunkt: Personale und soziale Kompetenz
Baustein:
Kritik aussprechen und ertragen
Anlage:
2 von 6
Anleitung zum Umgang mit Kritik
Wie reagiere ich auf Kritik?
1. Schritt: Ich nehme die Kritik zur Kenntnis.
2. Schritt: Wenn ich etwas nicht verstanden habe, frage ich nach.
3. Schritt: Ich denke nach und prüfe, ob die Kritik berechtigt oder unberechtigt ist.
4. Schritt: Bei meiner Reaktion auf die Kritik können folgende Redewendungen eine Hilfe für mich sein:
bei berechtigter Kritik
bei unberechtigter Kritik
-
Gut, dass du mich darauf
aufmerksam gemacht hast…
-
Kannst du mir das bitte genauer
erklären…
-
Stimmt, das habe ich übersehen…
-
Ich finde das nicht okay, dass du
so etwas sagst (behauptest)…
-
Ich werde noch einmal darüber
nachdenken…
-
Kannst du mir vielleicht sagen, was
ich deiner Meinung nach anders
machen sollte?
-
Ich verstehe nicht, weshalb du das
sagst (behauptest)…
-
Ich möchte dir erklären, warum das
nicht richtig ist, was du sagst.
-
Daran habe ich gar nicht gedacht…
-
Das ist ein guter Hinweis…
-
Das hilft mir weiter…
-
Ich sehe ein…
-
Du hast Recht…
-
-
-
-
-
470
Schwerpunkt: Personale und soziale Kompetenz
Baustein:
Kritik aussprechen und ertragen
Anlage:
3a von 6
Rollenspiel
Melanie kleidet sich gerne modisch. Sie findet es "cool" auch im Winter ohne
Unterhemd mit kurzem bauchfreiem Oberteil in die Schule zu gehen. Sie ist
schlank und das Top steht ihr gut.
Die Mutter hat gerade auf das Außenthermometer geguckt und festgestellt,
dass die Temperatur -8° beträgt. Sie kritisiert aus diesem Grund Melanies
Kleidung.
Aufgaben:
-
Stellt fest, ob die Kritik berechtigt oder unberechtigt ist.
Überlegt, was die Mutter sagt.
Überlegt, wie Melanie auf die Kritik der Mutter reagiert. Beachtet dabei die
Anleitungen zum Umgang mit Kritik.
Spielt die Szene vor.
471
Schwerpunkt: Personale und soziale Kompetenz
Baustein:
Kritik aussprechen und ertragen
Anlage:
3b von 6
Rollenspiel
Melanie kleidet sich gerne modisch. Sie findet es "cool" auch im Winter ohne
Unterhemd mit kurzem bauchfreiem Oberteil in die Schule zu gehen. Sie ist
schlank und das Top steht ihr gut.
Auf dem Schulweg trifft Melanie eine Mitschülerin. Neidisch blickt sie auf
Melanies Kleidung und behauptet, dass Melanie unmöglich aussieht und viel
zu dick ist, um so ein Top zu tragen.
Aufgaben:
-
Stellt fest, ob die Kritik berechtigt oder unberechtigt ist.
Überlegt, was die Mitschülerin sagt.
Überlegt, wie Melanie auf die Kritik der Mitschülerin reagiert. Beachtet
dabei die Anleitungen zum Umgang mit Kritik.
Spielt die Szene vor.
472
Schwerpunkt: Personale und soziale Kompetenz
Baustein:
Kritik aussprechen und ertragen
Anlage:
4a von 6
473
Schwerpunkt: Personale und soziale Kompetenz
Baustein:
Kritik aussprechen und ertragen
Anlage:
4b von 6
Kaltfront
474
Schwerpunkt: Personale und soziale Kompetenz
Baustein:
Kritik aussprechen und ertragen
Anlage:
5a von 6
Ich habe mich wohl gefühlt.
Es gab keine Probleme.
Es hat mir keinen Spaß gemacht.
Es war langweilig.
Mir war manches unklar.
Ich habe einiges nicht verstanden.
475
Schwerpunkt: Personale und soziale Kompetenz
Baustein:
Kritik aussprechen und ertragen
Anlage:
5b von 6
Kaltfront: Es ist kalt
Ich habe mich manchmal wohl gefühlt,
manchmal aber auch nicht.
Ich habe mich nicht wohl gefühlt.
Ich hatte Schwierigkeiten.
Es gab Probleme/Konflikte.
476
Schwerpunkt: Personale und soziale Kompetenz
Baustein:
Kritik aussprechen und ertragen
Anlage:
6 von 6
--SMS an meine Lehrkraft--
Datum:
von:
senden an: ______________________________________
höchstens 11 Wörter
477
Schwerpunkt:
Thema:
Ziele:
Personale und soziale
Kompetenz
So benehme ich mich bei Tisch
Die Schülerinnen und Schüler sollen angeleitet
werden, grundlegende Regeln für das Benehmen
bei Tisch kennen zu lernen bzw. zu festigen und
anzuwenden.
mehrere Einzelstunden oder
mehrere Unterrichtssequenzen
Doppelstunde
Jahrgangsempfehlung:
Voraussetzungen:
Materialien:
Klasse 5/6
Keine
- Geschirr und Besteck (mind. halber Klassensatz):
• Suppenteller
• großer, flacher Teller
• Glas
• Servietten (Klassensatz)
• Messer/Gabel/großer Löffel/Teelöffel
• alternativ: - Anlage 1 als Folie
- Anlage 2 (Klassensatz)
- Plakatkarton (DIN A2)
Vorbemerkungen:
Auf Klassenfahrten, im privaten und/oder beruflichen Umfeld fällt vermehrt auf, dass
insbesondere junge Menschen die Tischregeln oft nicht beherrschen. So beklagen in
zunehmendem Maß z.B. Ausbildungsbetriebe diesbezüglich das Benehmen ihrer
Auszubildenden. Daher ist es sinnvoll, mit den Schülerinnen und Schülern das
Verhalten bei Tisch zu trainieren.
Dieser Baustein ist wie folgt gegliedert:
1. Rollenspiel (Plenumsveranstaltung)
2. Fortsetzung in der Klasse: Erarbeitung der Benimmregeln
3. Tisch decken
478
Planungsverlauf
1. Plenumsveranstaltung
Für diese Phase sind sowohl jahrgangsübergreifende als auch klassenbezogene
Veranstaltungen denkbar. Alle beteiligten Schülerinnen und Schüler versammeln sich
zu einer Plenumsveranstaltung in der Aula oder einem anderen „Großraum“. Bei
mehr als 3 Parallelklassen empfiehlt es sich, die Klassen eventuell auf zwei
Plenumsveranstaltungen zu verteilen. Die Klassenlehrerinnen und Klassenlehrer und
eventuell auch im Jahrgang unterrichtende Fachlehrerinnen und Fachlehrer agieren
als Darsteller in einem Rollenspiel. Ggf. können auch Schülerinnen und Schüler nach
einer Einweisung an dem Rollenspiel beteiligt werden. Die Tischrunde sollte aus
insgesamt drei bis vier Personen bestehen.
Hinweis: Anstelle der Plenumsveranstaltung besteht die Möglichkeit, die Rollenspiele
vorher als Videofilm aufzuzeichnen (Vorteil: Mehrfachnutzung).
Begrüßung und Einführung
Zunächst begrüßt eine Moderatorin/ein Moderator die Zuschauer und nennt Thema,
Sinn und Ziel des Bausteins „So benehme ich mich bei Tisch“. Die Schülerinnen und
Schüler erhalten den Auftrag, die Hauptperson zu beobachten, die in allen drei
Rollenspielen die unten genannten Typen darstellt10. Dazu wird Anlage 1 ausgeteilt,
auf der die Beobachtungen stichpunktartig festgehalten werden.
Rollenspiel: „Gemeinsam bei Tisch“
Regieanweisungen
In den drei Szenen eines Rollenspiels wird jeweils nur ein Typus pro Szene (vom
„Musteresser“ bis zum „Banausen“) von einer Person – der Hauptperson pointiert dargestellt. Aus dramaturgischen Gründen sollte unbedingt die Reihenfolge
der Szenen eingehalten werden.
Szene I - Typ „Musteresser“ sollte…
• in aufrechter Position am Tisch sitzen und ruhig den Start zum Essen
abwarten
• sich die Serviette auf den Schoß legen
• das Besteck erst mit Beginn der Mahlzeit zur Hand nehmen
• höflich um das Anreichen von etwas bitten und sich anschließend bedanken
• langsam mit geschlossenem Mund kauen
• sich in angemessener, dezenter Lautstärke mit der Tischnachbarin/dem
Tischnachbarn unterhalten
• während des Essens bei Tisch sitzen bleiben
• vor dem Beenden der Mahlzeit sich den Mund mit der Serviette abputzen und
diese ordentlich neben dem Teller zusammen mit dem Besteck ablegen
10
Alternativ kann auch ohne einleitende Worte sofort mit dem Rollenspiel begonnen werden. Anlage 1
ist auf jeden Fall auszuteilen.
479
•
•
die Mahlzeit gemeinsam mit den anderen beenden und aufstehen
…
Szene II – Typ „Na ja“ sollte…
• in leicht lässiger Haltung am Tisch sitzen
• sich verhältnismäßig laut äußern und seine/ihre Vorlieben über Gemüse,
Fleisch, etc. kommentieren
• Kaugummi kauen und dieses vor dem Essen auf den Tellerrand legen
• sich weit über den Teller der Nachbarin/des Nachbarn lehnen, um evtl. nach
einer Senftube oder dem Salzstreuer zu greifen
• das Messer ablecken
• die Serviette benutzen, um sich damit die Nase zu putzen
• am Ende der Mahlzeit das Besteck auf den Teller fallen lassen und vorzeitig
den Tisch verlassen
• …
Szene III - Typ „Banause“ sollte…
• lässig, fast liegend auf dem Stuhl „sitzen“
• in lautem Ton reden
• thematisch keine Rücksicht auf die Situation bei Tisch nehmen – z.B.:
- medizinische Eingriffe detailliert beschreiben
- vom letzten erlittenen Durchfall berichten
- den Ausgang eines Autounfalls mit einem Tier genau schildern
-…
• schon vor Beginn der Mahlzeit zum Besteck greifen und sein Gespräch durch
heftiges „Herumfuchteln“ mit Besteckteilen begleiten
• nicht richtig mit den Besteckteilen umgehen können
• während des Essens mit vollem Mund sprechen
• während der Mahlzeit aufstehen, dabei den Stuhl laut zurückschieben und den
Gang zur Toilette ankündigen
• in Perfektion des schlechten Benimms ggf. mit geöffnetem Mund aufstoßen
ohne sich dafür zu entschuldigen
• noch während die Tischgenossinnen/-genossen weiter essen eine Bürste aus
der Tasche ziehen und sich frisieren
• den Teller ablecken
• im Gesicht verbliebene Speisereste mit dem Handrücken abwischen
• …
In den Szenen des Rollenspiels kann es für das Publikum wichtig sein, dass
die Schauspielerinnen und Schauspieler laut denken.
Auf weitere „Regieanweisungen“ wird hier verzichtet, der Kreativität und Improvisationskunst der Akteure sind nur typenbezogene Grenzen gesetzt.
Auswertung
Nach Beendigung des Rollenspiels interviewt die Moderatorin/der Moderator das
Publikum Die Schülerinnen und Schüler sollten die Auffälligkeiten der unterschiedlichen Typen in Bezug auf das „Verhalten bei Tisch“ beschreiben.
480
Fortsetzung in der Klasse
In der darauf folgenden Unterrichtsstunde finden die Auswertung der Rollenspiele
und die Ergebnissicherung statt.
•
In Partnerarbeit werden die Beobachtungen unter Einbeziehung der
Anlage 1 noch einmal benannt und mit einem Plus bzw. Minus
bewertet.
•
Anschließend werden die Bewertungen im Klassenplenum besprochen.
•
Aus diesen Bewertungen werden Regeln abgeleitet und auf einem
Plakat festgehalten. Ggf. kann dieses Plakat auf Klassenfahrten oder in
der Schulküche zum Einsatz kommen (Vorschläge siehe unten).
Regeln (Vorschläge):
-
Gemeinsamer Beginn/gemeinsames Ende der Mahlzeit
Aufrecht sitzen
Während der Mahlzeit am Tisch sitzen bleiben
Serviette nur halb entfalten und auf dem Schoß ablegen
Besteck erst mit Beginn der Mahlzeit in die Hand nehmen
„Bitte“ und „Danke“ gehören zum Umgangston bei Tisch
leise Gespräche zu angemessenen Themen sind erlaubt
langsam mit geschlossenem Mund kauen.
Besteck am Ende der Mahlzeit ordentlich auf dem Teller ablegen
Serviette am Ende der Mahlzeit neben dem Teller ablegen
…
2. Tisch decken
•
Von der Lehrkraft wird das Eindecken eines Essplatzes mit Geschirr
demonstriert (evtl. in der Schulküche).
•
Abschließend trainieren die Schülerinnen und Schüler in Einzel- oder
Partnerarbeit das Decken des Tisches.
Alternativ zu den letzten beiden Schritten kann die Folie (Anlage 2) bearbeitet
werden. Dazu sind die einzelnen Geschirr- und Besteckteile auszuschneiden. In
Zusammenarbeit mit den Schülerinnen und Schülern kann ein „virtueller“ Essplatz
auf dem Overheadprojektor eingedeckt werden.
Weiterarbeit:
Um das korrekte Verhalten bei Tisch zu festigen, sollten alle sich bietenden
Gelegenheiten wahrgenommen werden, eine gemeinsame Mahlzeit
einzunehmen. Dabei sollte auf die Einhaltung der erarbeiteten Regeln und den
korrekten Gebrauch des Bestecks geachtet werden.
481
Schwerpunkt: Soziale und Personale Kompetenz
Baustein:
So benehme ich mich bei Tisch
Anlage:
1 von 2 - Beobachtungsbogen
Szene 1:
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Szene 2:
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Szene 3:
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482
Schwerpunkt: Soziale und Personale Kompetenz
Baustein:
So benehme ich mich bei Tisch
Anlage:
2 von 2 - Folie
483
Schwerpunkt:
Personale und soziale
Kompetenz
Thema:
Spiel: Seitenwechsel
Ziele:
Die Schülerinnen und Schüler sollen lernen,
Problemlösestrategien zu entwickeln, indem sie:
- ein Problem im Team lösen
- mit anderen kommunizieren u. kooperieren
- gemeinsam eine Lösungsstrategie entwickeln
- evtl. auftretende Konflikte konstruktiv lösen
Einzelstunde
Doppelstunde
30 bis 45 Minuten (ohne Aufbau)
Jahrgangsempfehlung:
Voraussetzungen:
Materialien:
Klasse 7/8
Keine
2 Spielpfosten zum Befestigen des Seils (oder 2
Bäume)
1 Seil (oder 1 Wäscheleine)
2 Tücher als Markierung (oder Parteibänder)
Planungsverlauf
Vorbereitung:
Das Seil wird auf einer Breite von ca. 5 Metern schräg von unten nach oben
zwischen 2 Pfosten
gespannt (auf einer
Seite ca. 40 cm über
dem Boden – auf der
anderen Seite ca.
150 cm). Nun wird
das
Seil
mit
2
Tüchern in 3 gleich
große
Abschnitte
geteilt (siehe Skizze).
484
Aufgabe:
Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer versammeln sich auf einer Seite des
Seils. Über jeden Abschnitt des Seils muss genau ein Drittel der Gruppe auf die
andere Seite gelangen, ohne das Seil zu berühren. Wer einmal die Seite
gewechselt hat, bleibt dort! Berührt eine Teilnehmerin/ein Teilnehmer das Seil,
müssen alle auf die Ausgangsseite zurück und das Spiel beginnt von vorn.
Hinweise für die "Schiedsrichterin"/den "Schiedsrichter“:
(Diese Hinweise sind nicht für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer gedacht,
sonst würde der Prozess der Lösungsfindung beeinflusst.)
-
Die Spielerinnen und Spieler dürfen sich helfen, sich gegenseitig stützen und
über das Seil heben.
Die Regeln sollten konsequent eingehalten werden.
Kooperiert die Gruppe gut, kann das Spiel schnell zu Ende sein. Es können
aber auch heftige Spannungen entstehen, die eventuell zwischendurch
aufgearbeitet werden müssen.
Reflexion:
Bei diesem Baustein ist, wie bei den übrigen mit ähnlicher Intention, die
Auswertung am Ende der Übung (evtl. auch zwischendurch) besonders wichtig.
Nur so können die Erfahrungen gewinnbringend auf die Lösung von
Problemsituationen und Konflikten in ähnlichen Übungen sowie auf andere
Lern- und Lebenssituationen übertragen werden.
Mit folgenden Fragen könnte die Reflexion eingeleitet werden:
-
Welche Vorgehensweisen waren eher hinderlich?
- z.B. spontanes Vorgehen einzelner
- keine Absprachen
- mangelhafte Zusammenarbeit
-
Welche
Lösungsstrategien
und
Entscheidungen
waren
sinnvoll?
- z.B.: zunächst gemeinsam einen Lösungsweg suchen
- alle müssen zuhören und mitdenken, gegenseitig helfen
- Körpergewicht berücksichtigen
- Leichtgewichte können über den hohen Abschnitt gehoben werden, …
485
Hinweise zur Weiterarbeit:
-
Wegen der Wichtigkeit der oben aufgeführten Ziele erscheint die Weiterarbeit
in diesem Bereich mit den anderen Bausteinen des Schwerpunktes
"Personale und soziale Kompetenz" oder ähnlichen Übungen sinnvoll.
-
In den nachfolgenden Spielen und Übungen sollten die Teilnehmerinnen und
Teilnehmer bei Bedarf an die hier gefundenen Lösungsstrategien erinnert
werden.
-
Zur Sicherung der gewonnenen Erkenntnisse kann die Erstellung eines
Lernplakates sinnvoll sein, auf dem sinnvolle Lösungsstrategien (siehe
Beispiele unter "Reflexion") festgehalten werden.
486
Schwerpunkt:
Personale und soziale
Kompetenz
Thema:
Spiel: Stabwechsel
Ziele:
Die Schülerinnen und Schüler sollen lernen,
Problemlösestrategien zu entwickeln, indem sie:
- ein Problem im Team lösen
- mit anderen kommunizieren u. kooperieren
- gemeinsam eine Lösungsstrategie entwickeln
- evtl. auftretende Konflikte konstruktiv lösen
Einzelstunde
Doppelstunde
ca. 15 Minuten
Jahrgangsempfehlung:
Voraussetzungen:
Materialien:
Klasse 7/8
Keine
für jede Teilnehmerin/jeden Teilnehmer einen
Gymnastikstab aus der Turnhalle (oder 1 Zaunpfahl)
- Gruppe bei Bedarf halbieren u. nacheinander
spielen lassen
Planungsverlauf
Vorbereitung:
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer stellen sich mit ca. 1m Abstand im Kreis
auf, stellen den Gymnastikstab senkrecht vor sich auf den Boden und halten ihn
mit beiden Händen fest (siehe Foto).
Aufgabe:
Auf ein Zeichen lässt jede Spielerin/jeder Spieler ihren/seinen Stab los und
versucht den Stab der rechten Nachbarin/des rechten Nachbarn zu erreichen,
ohne dass ein Stab umfällt. Alle Spielerinnen und Spieler wechseln also einen
Platz nach rechts und halten den "neuen" Stab fest. Ziel ist es, dass 3x (5x)
hintereinander kein Stab fällt. Danach die Richtung wechseln.
Der Schwierigkeitsgrad kann erhöht werden, in dem die Spielleiterin/der
Spielleiter vor jedem Durchgang die Richtung, in die gewechselt wird, neu
ansagt.
487
Als Alternative kann im Klassenraum mit nach hinten gekippten Stühlen gespielt
werden. Die Stühle dürfen dann beim Platzwechsel weder in ihre Ausgangsstellung zurückkippen noch umfallen.
Reflexion:
Bei diesem Baustein ist, wie bei den übrigen mit ähnlicher Intention, die
Auswertung am Ende der Übung (evtl. auch zwischendurch) besonders wichtig.
Nur so können die Erfahrungen gewinnbringend auf die Lösung von
Problemsituationen und Konflikten in ähnlichen Übungen sowie auf andere
Lern- und Lebenssituationen übertragen werden.
Mit folgenden Fragen könnte die Reflexion eingeleitet werden:
-
Welche
Vorgehensweisen
waren
eher
hinderlich?
- z.B.: spontanes Vorgehen einzelner, keine Absprachen
- mangelhafte Zusammenarbeit
Welche
Lösungsstrategien
und
Entscheidungen
waren
sinnvoll?
- z.B.: zunächst gemeinsam einen Lösungsweg suchen, alle müssen zuhören
und mitdenken, Stäbe dürfen beim Loslassen nicht schräg gestellt werden, …
Hinweise zur Weiterarbeit:
- siehe "Personale und soziale Kompetenz 1 - Seitenwechsel"
488
Schwerpunkt:
Personale und soziale
Kompetenz
Thema:
Spiel: Spinnennetz
Ziele:
Die Schülerinnen und Schüler sollen lernen,
Problemlösestrategien zu entwickeln, indem sie:
- ein Problem im Team lösen
- mit anderen kommunizieren u. kooperieren
- gemeinsam eine Lösungsstrategie entwickeln
- evtl. auftretende Konflikte konstruktiv lösen
Einzelstunde
Doppelstunde
30 - 45 Minuten (ohne Aufbau)
Jahrgangsempfehlung:
Voraussetzungen:
Materialien:
Klasse 7/8
Keine
2 Spielpfosten zur Befestigung der Seile (oder
2 Bäume)
mehrere Seile (oder Wäscheleinen) von mind.
5m - Länge
Planungsverlauf
Vorbereitung:
Mit den Seilen wird zwischen den Pfosten ein "Spinnennetz“ mit jeweils 3 bis 4
rechteckigen Löchern/Durchlässen in drei verschiedenen Höhen
(Breite der Löcher ca.
70 cm/Höhe ca. 60 cm,
variiert nach "Format“
der
Teilnehmerinnen
und Teilnehmer) gespannt.
489
Aufgabe:
Die Spielidee ähnelt der aus dem Spiel "Seitenwechsel“. Alle Teilnehmerinnen
und Teilnehmer versammeln sich auf einer Seite des "Spinnennetzes“. Durch
jedes "Loch“ des Netzes muss eine gleiche Anzahl von Spielerinnen und
Spielern auf die andere Seite gelangen, ohne eines der Seile zu berühren. Wer
einmal die Seite gewechselt hat, bleibt dort! Berührt eine Teilnehmerin/ein
Teilnehmer ein Seil, müssen alle auf die Ausgangsseite zurück und das Spiel
beginnt von vorn.
Hinweise für die "Schiedsrichterin"/den "Schiedsrichter“:
(Diese Hinweise sind nicht für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer gedacht,
sonst wird der Prozess der Lösungsfindung beeinflusst.)
-
Die Spielerinnen und Spieler dürfen sich helfen, sich gegenseitig stützen und
durch die Öffnungen heben.
Die Regeln sollten konsequent eingehalten werden.
Kooperiert die Gruppe gut, kann das Spiel schnell zu Ende sein. Es können
aber auch heftige Spannungen entstehen, die eventuell zwischendurch
aufgearbeitet werden müssen.
Da der Aufbau des Spinnennetzes sehr zeitaufwendig ist, bietet sich die
Absprache über die Nutzung durch weitere Lerngruppen an.
Reflexion:
Bei diesem Baustein ist, wie bei den übrigen mit ähnlicher Intention, die
Auswertung am Ende der Übung (evtl. auch zwischendurch) besonders wichtig.
Nur so können die Erfahrungen gewinnbringend auf die Lösung von
Problemsituationen und Konflikten in ähnlichen Übungen sowie auf andere
Lern- und Lebenssituationen übertragen werden.
Mit folgenden Fragen könnte die Reflexion eingeleitet werden:
Welche Vorgehensweisen waren eher hinderlich?
z.B.: spontanes Vorgehen einzelner, keine Absprachen, mangelhafte Zusammenarbeit
Welche Lösungsstrategien und Entscheidungen waren sinnvoll?
z.B.: zunächst gemeinsam einen Lösungsweg suchen, alle müssen zuhören
und mitdenken, gegenseitig helfen, Körpergewicht berücksichtigen
Leichtgewichte können durch die hohen Felder gehoben werden, …
Hinweise zur Weiterarbeit:
- siehe "Personale und soziale Kompetenz 1 - Seitenwechsel"
490
Schwerpunkt:
Personale und soziale
Kompetenz
Thema:
Spiel: Engstelle
Ziele:
Die Schülerinnen und Schüler sollen lernen,
Problemlösestrategien zu entwickeln, indem sie:
- ein Problem im Team lösen
- mit anderen kommunizieren u. kooperieren
- gemeinsam eine Lösungsstrategie entwickeln
- evtl. auftretende Konflikte konstruktiv lösen
Einzelstunde
Doppelstunde
15 - 20 Minuten
Jahrgangsempfehlung:
Voraussetzungen:
Materialien:
Klasse 7/8
Keine
- 3 Turnbänke für eine Station (je nach Möglichkeit
2 oder mehr Stationen aufbauen!)
- Springseile (o.Ä.) zum Zusammenbinden an den
Beinen
Planungsverlauf
Vorbereitung:
Zwei Turnbänke werden
parallel zueinander aufgestellt (etwas weniger als
eine Banklänge).
Die dritte Bank wird mit der
Sitzfläche nach unten im
rechten Winkel über die
beiden Bänke gelegt (siehe
Foto).
491
Aufgabe:
An jedem Ende der umgedrehten Bank stehen je 2 Teilnehmerinnen oder
Teilnehmer, deren nebeneinander stehende Fußgelenke mit einem Springseil
verbunden sind (siehe Foto).
Die beiden Paare sollen versuchen jeweils auf die andere Seite der Bank zu
wechseln und dabei aneinander vorbeizukommen, ohne absteigen zu müssen.
Ziel ist es, dass jedes Paar einen erfolgreichen Wechsel schafft.
Hinweise für die Spielleiterin/den Spielleiter:
-
Beim Seitenwechsel über die umgedrehte Bank darf neben dem schmalen
Balken auch die unten liegende Sitzfläche betreten werden (Diesen Tipp nur
bei Bedarf an die Teilnehmerinnen und Teilnehmer weitergeben!)
Der Aufbau weiterer Stationen für die gleiche Übung oder anderer
Gerätestationen zum Klettern und Balancieren vermindert die Wartezeiten.
Alternativ können Teilnehmer, die auf ihren "Einsatz" warten, die Aufgabe
erhalten, die Lösungsstrategien der Mitschüler zu beobachten. Diese
Beobachtungen sind für die eigenen Versuche sowie für die abschließende
Reflexion hilfreich.
Reflexion:
Bei diesem Baustein ist, wie bei den übrigen mit ähnlicher Intention, die
Auswertung am Ende der Übung (evtl. auch zwischendurch) besonders wichtig.
Nur so können die Erfahrungen gewinnbringend auf die Lösung von
Problemsituationen und Konflikten in ähnlichen Übungen sowie auf andere
Lern- und Lebenssituationen übertragen werden.
Mit folgenden Fragen könnte die Reflexion eingeleitet werden:
- Welche Vorgehensweisen waren eher hinderlich?
z.B.: spontanes Vorgehen, keine Absprachen, mangelhafte Zusammenarbeit
- Welche Lösungsstrategien und Entscheidungen waren sinnvoll?
z.B.: zunächst gemeinsam einen Lösungsweg suchen, alle müssen zuhören
und mitdenken, gegenseitig helfen, gegenseitig festhalten, …
Hinweise zur Weiterarbeit:
- siehe "Personale und soziale Kompetenz 1 - Seitenwechsel"
492
Schwerpunkt:
Personale und soziale
Kompetenz
Thema:
Spiel: Überquerung des
Zauberflusses
Ziele:
Die Schülerinnen und Schüler sollen lernen,
Problemlösestrategien zu entwickeln, indem sie:
- ein Problem im Team lösen
- mit anderen kommunizieren u. kooperieren
- gemeinsam eine Lösungsstrategie entwickeln
- evtl. auftretende Konflikte konstruktiv lösen
Einzelstunde
Doppelstunde
30 bis 60 Minuten
Jahrgangsempfehlung:
Voraussetzungen:
Materialien:
Klasse 9/10
Keine
- diverse Holzbretter (zu Beginn 1 Brett pro
Schülerin und Schüler), ca. 20 x 30 cm (alternativ
stabile Pappe, Teppichbodenreste oder Fliesen)
- Springseile oder Kreide für die Markierung der
"Flussufer"
Planungsverlauf
Vorbereitung:
Der "Zauberfluss" ist ein imaginärer Fluss, dessen Ufer auf der Spielfläche
markiert werden. Der "Zauberfluss" sollte etwa so breit sein, dass die
Holzbretter mit einem Abstand von jeweils ca. 50 cm aneinander gelegt, nicht
von einem Ufer zum anderen reichen (bei 20 Personen also mind. 17 m).
Aufgabe:
Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer sollen mithilfe der Bretter den Fluss
überqueren, ohne dabei ins "Wasser" zu treten. Die Bretter schwimmen im
Zauberfluss, solange sie mindestens mit einem Körperteil einer Spielerin/eines
Spielers in Berührung sind. Die Bretter dienen also als sichere Brückenteile für
493
einen oder mehrere Spielerinnen/Spieler, wenn mindestens ein beliebiges
Körperteil mit dem Brett in Verbindung ist.
Die erste Spielerin/der erste Spieler legt ein Brett in sicherem Abstand in den
Fluss, lässt die Hand solange am Brett, bis sie/er einen Fuß, oder beide Füße,
auf dem Brett hat. Nun darf ihr/ihm das nächste Brett gereicht werden usw.
Bevor sie/er ein Brett verlässt, muss die nachfolgende Spielerin/der
nachfolgende Spieler dieses berühren! So folgen nach und nach alle
Mitspielerinnen und Mitspieler. Bretter, die am Ende der Schlange nicht
gebraucht werden, können nach vorne weiter gegeben werden. Liegt ein Brett
ohne "Körperkontakt" im Wasser, versinkt es. Die Spielleiterin/der Spielleiter
nimmt es aus dem Spiel. Tritt eine Spielerin/ein Spieler ins Wasser, beginnt die
Gruppe von vorn.
Hinweise für die Spielleiterin/den Spielleiter:
(Diese Hinweise sind nicht für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer gedacht,
sonst wird der Prozess der Lösungsfindung beeinflusst.)
-
Die Spielerinnen und Spieler können sich gegenseitig festhalten und
stützen.
Haben schon einige Gruppenmitglieder das andere Ufer erreicht, sollten
nicht mehr benötigte Bretter zur Sicherheit nach vorne weitergegeben
werden.
Scheitert eine Gruppe auch nach mehreren Versuchen, sollte im Gespräch
eine Lösungsstrategie gesucht werden.
Eventuell kann die Zahl der Bretter erhöht oder die zu überwindende
Distanz verringert werden.
Die Übung kann auch als Wettbewerb zwischen 2 Gruppen durchgeführt
werden.
Reflexion:
Bei diesem Baustein ist, wie bei den übrigen mit ähnlicher Intention, die
Auswertung am Ende der Übung (evtl. auch zwischendurch) besonders wichtig.
Nur so können die Erfahrungen gewinnbringend auf die Lösung von
Problemsituationen und Konflikten in ähnlichen Übungen sowie auf andere
Lern- und Lebenssituationen übertragen werden.
494
Mit folgenden Fragen könnte die Reflexion eingeleitet werden:
- Welche Vorgehensweisen waren eher hinderlich?
z.B.: spontanes Vorgehen, keine Absprachen, mangelhafte Zusammenarbeit,
Regel über den ständigen Kontakt zum Brett nicht beachtet, …
- Welche Lösungsstrategien und Entscheidungen waren sinnvoll?
z.B.: zunächst gemeinsam einen Lösungsweg suchen, alle müssen zuhören
und mitdenken, gegenseitig helfen, gegenseitig festhalten, …
Hinweise zur Weiterarbeit:
- siehe "Personale und soziale Kompetenz 1 - Seitenwechsel"
495
Schwerpunkt:
Personale und soziale
Kompetenz
Thema:
Spiel: Eiertransporter
Ziele:
Die Schülerinnen und Schüler sollen lernen,
Problemlösestrategien zu entwickeln, indem sie:
- ein Problem im Team lösen
- mit anderen kommunizieren u. kooperieren
- gemeinsam eine Lösungsstrategie entwickeln
- evtl. auftretende Konflikte konstruktiv lösen
- technische u. physikalische Kenntnisse anwenden
Einzelstunde
Doppelstunde
Jahrgangsempfehlung:
Voraussetzungen:
Materialien:
Klasse 9/10
Keine
pro Gruppe (3 bis 4 Schülerinnen u. Schüler):
- fünf ca. 10 cm breite Streifen Tonpapier
- 1 Bogen Tonpapier (DIN A3)
- 1 Plastikbecher (0,2 l)
- 1 Korken, 10 Büroklammern
- Schere, Lineal, Klebstoff, 1 Rolle Tesa-Film
- 1 rohes Ei
- weiteres Tonpapier bereit halten
(pro Gruppe 1 Bogen)
496
Planungsverlauf
Vorbereitung:
Jede Gruppe erhält die oben aufgeführten Materialien.
Aufgabe:
Jede Gruppe soll mit den vorhandenen Materialien ein Fluggerät o. Ä. bauen,
mit dem es gelingt, ein rohes Ei aus einer Höhe von 3 bis 5 Metern (z.B. im
Treppenhaus) sicher und unbeschädigt auf den Fußboden zu transportieren.
Bei Bedarf können die Gruppen zusätzliches Tonpapier bekommen. Die
Tauglichkeit der "Eiertransporter" wird am Ende nach einem gemeinsamen
Countdown gestestet. Dabei sollte jedes Fluggerät möglichst einzeln vorgestellt
und getestet werden.
Reflexion:
Bei diesem Baustein ist, wie bei den übrigen mit ähnlicher Intention, die
Auswertung am Ende der Übung besonders wichtig. Nur so können die
Erfahrungen gewinnbringend auf die Lösung von Problemsituationen und
Konflikten in ähnlichen Übungen sowie auf andere Lern- und Lebenssituationen
übertragen werden.
Mit folgenden Fragen könnte die Reflexion eingeleitet werden:
- Welche Vorgehensweisen waren eher hinderlich?
z.B.: spontanes Vorgehen, keine Absprachen, mangelhafte Zusammenarbeit,
…
- Welche Lösungsstrategien und Entscheidungen waren sinnvoll?
z.B.: verschiedene Lösungsvorschläge diskutieren, alle müssen zuhören und
mitdenken, auf eine Konstruktion einigen, gegenseitig helfen, …
Hinweise zur Weiterarbeit:
-
siehe "Personale und soziale Kompetenzen 1 - Seitenwechsel"
497
Schwerpunkt:
Personale und soziale
Kompetenz
Thema:
Spiel: Davidstern
Ziele:
Die Schülerinnen und Schüler sollen lernen,
Problemlösestrategien zu entwickeln, indem sie:
- ein Problem im Team lösen
- mit anderen kommunizieren u. kooperieren
- gemeinsam eine Lösungsstrategie entwickeln
- evtl. auftretende Konflikte konstruktiv lösen
Einzelstunde
Doppelstunde
15 bis 30 Minuten
Jahrgangsempfehlung:
Voraussetzungen:
Materialien:
Klasse 9/10
Keine
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer müssen
das Muster eines Davidsterns kennen (2
übereinander liegende,gleichseitige Dreiecke)
- 2 Seile oder Wäscheleinen (evtl.
verschiedenfarbig) von jeweils min. 10m Länge
- evtl. 1 Augenbinde pro Teilnehmerin und
Teilnehmer (bei "ehrlichen" Leuten nicht nötig)
Planungsverlauf
Vorbereitung:
Zunächst muss den Teilnehmerinnen und Teilnehmern anhand einer Skizze
erklärt werden, wie ein Davidstern aussieht. Damit die Konstruktion deutlich
wird, sollten die beiden Dreiecke in der Skizze unterschiedliche Farben haben.
498
Nun wird jedes der beiden Seile an den Enden so zusammengebunden, dass 2
einzelne Kreise entstehen, die auf den Boden gelegt werden. Die
Teilnehmerinnen und Teilnehmer (min. 10 Personen) stellen sich im Kreis auf,
umfassen beide Seile und heben sie auf.
Aufgabe: Alle Mitspielerinnen
und
Mitspieler
schließen die Augen und
dürfen
sie
erst
nach
Beendigung
der
Übung
wieder öffnen. Die Gruppe
soll nun versuchen, "blind"
mit den beiden Seilen einen
Davidstern auf den Boden
zu
legen.
Dabei
darf
miteinander geredet werden!
Hinweise für die Spielleiterin/den Spielleiter:
-
Die Spielerinnen und Spieler müssen nicht ständig beide Seile festhalten.
Einzelne Spielerinnen und Spieler können auch beide Seile loslassen und
versuchen, die anderen Mitspielerinnen und Mitspieler (mit geschlossenen
Augen!!) an "die richtige Stelle" zu führen.
Eventuell sind kleine Tipps und Hilfen notwendig.
-
Reflexion:
Bei diesem Baustein ist, wie bei den übrigen mit ähnlicher Intention, die
Auswertung am Ende der Übung (evtl. auch zwischendurch) besonders wichtig.
Nur so können die Erfahrungen gewinnbringend auf die Lösung von
Problemsituationen und Konflikten in ähnlichen Übungen sowie auf andere
Lern- und Lebenssituationen übertragen werden.
Mit folgenden Fragen könnte die Reflexion eingeleitet werden:
- Welche Vorgehensweisen waren eher hinderlich?
z.B.: spontanes Vorgehen, keine Absprachen, mangelhafte Zusammenarbeit,
alle Teilnehmer haben ein Seil (oder beide) gleichzeitig losgelassen, …
- Welche Lösungsstrategien und Entscheidungen waren sinnvoll?
z.B.: zunächst gemeinsam einen Lösungsweg suchen, alle müssen zuhören
und mitdenken, verschiedene Ideen diskutieren, eine/r dirigiert die anderen,
jeweils 3 Mitspieler oder Mitspielerinnen halten ein Seil, Kontrolle der
"Eckpunkte" durch Zuruf, ein Kontrolleur geht die Figur mit einer Hand an den
Seilen ab und überprüft so die Form, bevor die Seile abgelegt werden.
Hinweise zur Weiterarbeit:
-
siehe "Personale und soziale Kompetenz 1 - Seitenwechsel"
499
Schwerpunkt:
Personale und soziale
Kompetenz
Thema:
Spiel: Gemeinsamkeiten suchen
Ziele:
Die Schülerinnen und Schüler sollen ihre personalen
und sozialen Kompetenzen verbessern, indem sie:
- sich gegenseitig besser kennenlernen
- Vorurteile gegenüber Mitschülerinnen und
Mitschülern abbauen
- mit verschiedenen Partnerinnen und Partnern
kommunizieren
Einzelstunde
Doppelstunde
15 - 20 Minuten
Jahrgangsempfehlung:
Voraussetzungen:
Materialien:
Klasse 7/8
Keine
Begrenzungen für ein kleines Spielfeld (vorhandene
Linien, Verkehrshütchen o.Ä.)
Planungsverlauf
Vorbereitung:
Ein kleineres Spielfeld (richtet sich nach der Gruppengröße) markieren oder
vorhandene Begrenzung nutzen, z.B. Klassenraum, Linien in der Sporthalle, …
Aufgabe:
Alle Spielerinnen und Spieler gehen oder laufen, ohne zusammen zu stoßen,
durcheinander. Auf Zuruf der Spielleiterin/des Spielleiters sucht sich jede/jeder
eine Partnerin/einen Partner, mit dem sie/er drei Gemeinsamkeiten finden muss
(z.B. Haarfarbe, Kleidung, Lieblingstier, Wohnort, Hobbies usw.). Im
anschließenden Kreis teilen die Partner der Gesamtgruppe ihre
Gemeinsamkeiten mit.
Das Spiel kann beliebig oft wiederholt werden. Interessanter wird es, wenn sich
drei oder vier Spielerinnen und Spieler mit den entsprechenden
500
Gemeinsamkeiten finden müssen. Mit zunehmender Spieldauer werden von
den möglichen Gemeinsamkeiten bestimmte Bereiche (z.B. das äußere
Erscheinungsbild, der Sport, Lieblingsspeisen usw.) ausgeschlossen.
Hinweise zur Weiterarbeit:
Wegen der positiven Auswirkungen auf das Gruppen- und Arbeitsklima und auf
die Persönlichkeitsentwicklung sollten die übrigen Bausteine zum Schwerpunkt
"Personale und soziale Kompetenz" genutzt werden.
501
Schwerpunkt:
Personale und soziale
Kompetenz
Thema:
Spiel: Wir erfahren mehr über
uns
Ziele:
Die Schülerinnen und Schüler sollen ihre
personalen und sozialen Kompetenzen
verbessern, indem sie:
- ihr Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen
steigern
- sich gegenseitig besser kennenlernen
- Vorurteile gegenüber Mitschülerinnen und
Mitschülern abbauen
- mit verschiedenen Partnerinnen und Partnern
kommunizieren
Einzelstunde
Doppelstunde
15 - 20 Minuten
Jahrgangsempfehlung:
Voraussetzungen:
Materialien:
Klasse 7/8
Keine
Begrenzungen für ein kleines Spielfeld
(vorhandene
Linien, Verkehrshütchen o.Ä.)
Planungsverlauf
Vorbereitung:
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer stellen sich in eine begrenzte
Spielfläche (Klassenraum, Kreis, ...).
502
Je nach "Thema“ wird die Spielfläche
-
als Landkarte mit festgelegten Himmelsrichtungen (z.B: "Wir stellen uns
den Klassenraum als Europakarte vor. An der Tafel ist Norden …")
als Zahlenleiste von "0 bis …" ("Diese Linie ist eine Zahlenleiste/ein
Zahlenstrahl. Hier ist die Null, hier die 1" usw.)
definiert.
Aufgabe:
Die Spielleiterin/der Spielleiter stellt eine Frage (s. nächste Seite), die
Teilnehmerinnen und Teilnehmer suchen sich ihren Platz auf der Landkarte,
der Zahlenleiste usw.. Zunächst erfolgt zur Überprüfung des eigenen
Standpunktes ein kurzer Austausch mit den "Nachbarn“. Wenn nötig, werden
die Standpunkte korrigiert. (Eine Korrektur ist häufig bei Fragen zur Landkarte
nötig, wenn z.B. eine in Deutschland geborene Schülerin zu weit im "Süden"
steht.)
Anschließend wird den übrigen Mitspielerinnen und Mitspielern der eigene
Standpunkt kurz erläutert (z.B. "Ich bin in Italien geboren" oder "Ich habe
einen Bruder und zwei Schwestern").
Mögliche Fragen sind:
-
Wo bist du geboren? (Jede/jeder sucht seinen Platz entsprechend der
Lage des Geburtslandes auf der "Europakarte“.)
Welche Stadt, welches Land in Europa interessiert dich besonders?
In welchem Land warst du zuletzt im Urlaub?
In welche Stadt, in welches Land würdest du gern reisen?
Wie viele Geschwister hast du?
Wie viele Sprachen sprichst du?
Wie oft bist du schon umgezogen?
…
Hinweise zur Weiterarbeit:
-
siehe "Personale und soziale Kompetenz 8 - Gemeinsamkeiten suchen"
503
Schwerpunkt:
Personale und soziale
Kompetenz
Thema:
Spiel: Es lebe der Unterschied
Ziele:
Die Schülerinnen und Schüler sollen ihre
personalen und sozialen Kompetenzen
verbessern, indem sie:
- ihr Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen
steigern
- sich gegenseitig besser kennenlernen
- Vorurteile gegenüber Mitschülerinnen und
Mitschülern abbauen
- mit verschiedenen Partnerinnen und Partnern
kommunizieren
- das Gemeinschaftsgefühl verbessern
Einzelstunde
Doppelstunde
ca. 45 Minuten
Jahrgangsempfehlung:
Voraussetzungen:
Klasse 7/8
Keine
Materialien:
Planungsverlauf
Vorbereitung:
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer setzen oder stellen sich in einen Kreis.
Aufgabe:
Die Spielleiterin/der Spielleiter fordert in jedem Durchgang die
Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die bestimmte Eigenschaften, Vorlieben,
Meinungen, Ängste etc. haben, auf, in die Mitte des Kreises zu gehen (z.B.
"Alle die heute Nacht nicht gut geschlafen haben, kommen in die Mitte des
Kreises.“ oder "Alle, die gerne Pizza essen, …“ – Mit einfachen Dingen
beginnen!).
504
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die sich im Kreis zeigen, erhalten von
den anderen immer einen kräftigen Applaus. Auslachen, abwertende
Äußerungen und Beleidigungen sind streng verboten!
Nach den ersten Spielrunden kann sich in jedem Durchgang eine kurze
Fragerunde anschließen, in der die Spielerinnen und Spieler in der Mitte ihren
Standpunkt usw. kurz erklären oder begründen.
Die Spielleiterin/der Spielleiter achtet darauf, dass alle Teilnehmerinnen und
Teilnehmer mindestens einmal in der Mitte Applaus bekommen. Eventuell
muss daher auf Äußerlichkeiten ("grünes T-Shirt“ o. Ä.) oder die
Geburtsmonate zurückgegriffen werden.
Weitere, mögliche Fragen sind:
-
"Alle, die Mathe gut finden, … " "
"Alle, die gerne Basketball spielen, …
"Alle, die Fan von Bayern München sind, … "
"Alle, die Fan von den "No Angels“ sind, … "
"Alle, die ein Instrument spielen, … "
"Alle, die Angst vor Spinnen, einem Gewitter , … haben, … "
"Alle, die schon zweimal oder öfter umgezogen sind, … "
"Alle, die mehr als zwei Sprachen sprechen, … "
"Alle, die mehr als zwei Geschwister haben, … "
Hinweise für die Spielleiterin/den Spielleiter:
Bei diesem Spiel lernen sich Schülerinnen, Schüler und Lehrkraft besser
kennen. Darüber hinaus sollen die Schülerinnen und Schüler lernen, den
eigenen "Standpunkt“ selbstsicher zu vertreten, die Verschiedenartigkeit zu
akzeptieren und die Standpunkte anderer positiv zu bewerten. Das Spiel dient
somit auch der Klassen-/Gruppenfindung.
Es kann auch als Einstieg zum Erlernen konstruktiver Konfliktlösungen
dienen.
Ein konsequentes Einhalten der Regeln ist daher wichtig. Wer Angst haben
muss, ausgelacht oder beleidigt zu werden, traut sich nicht anderen etwas von
sich zu zeigen.
In einer abschließenden Auswertung kann folgenden Fragen nachgegangen
werden:
-
Wie habt ihr den Applaus empfunden?
Ist es schwierig, draußen zu bleiben, wenn fast alle in die Mitte gehen
(- oder umgekehrt -)?
- Was hat euch geholfen, den eigenen "Standpunkt“ zu vertreten und zu
begründen?
Hinweise zur Weiterarbeit:
-
siehe "Personale und soziale Kompetenz 8 - Gemeinsamkeiten suchen"
505
Schwerpunkt:
Personale und soziale
Kompetenz
Thema:
Spiel: Blindenhund
Ziele:
Die Schülerinnen und Schüler sollen ihre
personalen und sozialen Kompetenzen
verbessern, indem sie:
- Ängste abbauen
- ihr Selbstvertrauen steigern
- Verantwortung für andere übernehmen
- lernen, dass sie sich auf Mitschülerinnen und
Mitschüler verlassen können
Einzelstunde
Doppelstunde
5 - 10 Minuten
Jahrgangsempfehlung:
Voraussetzungen:
Materialien:
Klasse 7/8
Keine
- eine größere Spielfläche (Turnhalle, Schulhof, …)
- evtl. kleine "Hindernisse" ( Turnbänke, kl. Kästen,
Treppen o.Ä.)
Planungsverlauf
Vorbereitung:
Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer suchen sich eine Partnerin/einen
Partner. Bei Bedarf spielt die Spielleiterin/der Spielleiter mit.
Aufgabe:
Eine der Partnerinnen/einer der Partner schließt die Augen. Die/der andere
nimmt sie/ihn an die Hand und führt sie/ihn als Blindenhund (mit aufrechtem
Gang!) sicher durch die Halle/über den Schulhof. Dabei darf nicht geredet
(höchstens gebellt!) und nicht gerannt werden. Es dürfen keine "Unfälle“
verursacht werden!
Nach ein oder zwei Minuten tauschen die Partnerinnen und Partner die
Rollen.
506
Die Schwierigkeit kann, wenn die Gruppe es zulässt, erhöht werden, in dem
kleine Hindernisse eingebaut werden (s. o.). Bei der Überwindung der
Hindernisse sind mündliche Hinweise unbedingt notwendig!!
Hinweise für die Spielleiterin/den Spielleiter:
Auftretende Probleme (Unachtsamkeiten, Leichtsinn etc.) sollten sofort
besprochen werden.
Reflexion:
Mit folgenden Fragen könnte abschließend eine kurze Auswertung erfolgen:
-
Hast du dich als "Blinder" sicher gefühlt?
Welches Verhalten deines "Blindenhundes" hat zu deiner Sicherheit bzw.
deiner Verunsicherung beigetragen?
Was ist nötig, damit man sich in einer Notsituation auf andere verlassen
kann?
…
Hinweise zur Weiterarbeit:
-
siehe "Personale und soziale Kompetenz 8 - Gemeinsamkeiten suchen"
507
Schwerpunkt:
Personale und soziale
Kompetenz
Thema:
Spiel: Zu zweit ein Bild machen
Ziele:
Die Schülerinnen und Schüler sollen ihre
personalen und sozialen Kompetenzen
verbessern, indem sie:
- Vorurteile gegenüber Mitschülerinnen und
Mitschülern abbauen
- ihre Kooperationsfähigkeit verbessern
- das Gemeinschaftsgefühl steigern
Einzelstunde
Doppelstunde
30 bis 45 Minuten
Jahrgangsempfehlung:
Voraussetzungen:
Materialien:
Klasse 9/10
Keine
- für je 2 Schülerinnen und Schüler ein DIN A 4 -/
DIN A 3 - Blatt und ein Filzstift
- evtl. 1 Augenbinde pro Schülerin und Schüler
Planungsverlauf
Vorbereitung:
Bildung von 2er-Gruppen durch Partnerinnen-/Partnersuche oder Auslosung.
Aufgabe: Die Partnerinnen und Partner sollen gemeinsam ein Bild malen. Sie halten
gemeinsam einen Stift, dürfen nicht miteinander reden und sollen ein Haus mit Katze,
Blumen, Baum und Zaun malen. Wenn sie damit fertig sind, signieren sie das Bild mit
einem gemeinsamen "Künstlernamen".
Auswertung: In einer anschließenden Auswertungsrunde stellt jede Partnergruppe
ihr Bild vor, berichtet über die Schwierigkeiten und wie diese gelöst wurden. Hilfreiche
Fragen können z.B. sein:
- Wie habt ihr das Problem gelöst, mit einem Stift zu malen?
- Hat eine/einer von euch die Regie übernommen und wie ist das gelaufen?
- Wie habt ihr den gemeinsamen "Künstlernamen“ gefunden?
Hinweise zur Weiterarbeit:
siehe "Personale und soziale Kompetenz 8 - Gemeinsamkeiten suchen."
508
Schwerpunkt:
Personale und soziale
Kompetenz
Thema:
Spiel: Wackelsteg
Ziele:
Die Schülerinnen und Schüler sollen ihre
personalen und sozialen Kompetenzen
verbessern, indem sie:
- Ängste abbauen
- ihr Selbstvertrauen steigern
- Verantwortung für andere übernehmen
- lernen, dass sie sich auf Mitschülerinnen und
Mitschüler verlassen können
Einzelstunde
Doppelstunde
ca. 20 Minuten (je nach Gruppengröße)
Jahrgangsempfehlung:
Voraussetzungen:
Materialien:
Klasse 9/10
Keine
- mind. 10 stabile Rundhölzer (oder Zaunpfähle)
- evtl. Stuhl oder kleiner Kasten als Aufstiegshilfe
Planungsverlauf
Vorbereitung:
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer stellen sich in zwei Reihen Schulter an
Schulter gegenüber auf. Mindestens eine Teilnehmerin/ein Teilnehmer bleibt
übrig. Die gegenüberstehenden Partnerinnen und Partner halten jeweils ein
Rundholz mit beiden Händen in Bauchhöhe fest (stabiler, sicherer Stand ist
nötig – eventuell die Partnerinnen und Partner nach Körpergröße
zusammenstellen!), so dass die Rundhölzer einen Steg/eine Brücke bilden.
Aufgabe:
Die übrig gebliebene Teilnehmerin/der übrig gebliebene Teilnehmer geht nun
als Erste/als Erster über den Wackelsteg. Dabei stützt sie/er sich auf den
509
Schultern der Mitspielerinnen und Mitspieler ab und achtet darauf, dass sie/er
ihr/sein Gewicht möglichst immer gut verteilt.
Hat sie/er es geschafft, löst sie/er eine Mitspielerin/einen Mitspieler ab,
welche/welcher dann als nächste/als nächster über den Steg geht usw.
Wenn möglich, sollte jede
Mitspielerin/jeder
Mitspieler
einmal über die Brücke gehen.
Zur Erholung der Arme müssen
eventuell kleine Pausen eingelegt werden.
Vorsicht bei besonders schweren oder ängstlichen Schülerinnen und Schülern!
Hinweise für die Spielleiterin/den Spielleiter:
-
Auftretende Probleme (Unachtsamkeiten, Leichtsinn etc.) sollten sofort
besprochen werden.
Um Unfälle zu vermeiden, muss die Übung bei Bedarf sogar abgebrochen
werden.
Niemand sollte zum Überqueren des "Wackelsteges" gezwungen werden!
Reflexion:
Mit folgenden Fragen könnte abschließend eine kurze Auswertung erfolgen:
-
Hast du dich beim Überqueren des Steges immer sicher gefühlt?
Welches Verhalten deiner Partnerinnen/deiner Partner hat zur Sicherheit
bzw. zur Verunsicherung beigetragen?
Was ist nötig, damit man sich in einer schwierigen Situation auf andere
verlassen kann?
…
Hinweise zur Weiterarbeit:
-
siehe "Personale und soziale Kompetenz 8 - Gemeinsamkeiten suchen"
510
Schwerpunkt:
Personale und soziale
Kompetenz
Thema:
Spiel: Autoscooter
Ziele:
Die Schülerinnen und Schüler sollen ihre
personalen und sozialen Kompetenzen
verbessern, indem sie:
- Ängste abbauen
- ihr Selbstvertrauen steigern
- Verantwortung für andere übernehmen
- lernen, dass sie sich auf Mitschülerinnen und
Mitschüler verlassen können
Einzelstunde
Doppelstunde
5 - 10 Minuten
Klasse 9/10
Jahrgangsempfehlung:
Voraussetzungen:
Materialien:
Keine
- eine größere Spielfläche (Turnhalle, Schulhof,…)
Planungsverlauf
Vorbereitung:
Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer suchen sich eine Partnerin oder einen
Partner. Bei Bedarf spielt die Spielleiterin/der Spielleiter mit.
Aufgabe:
Eine der beiden Partnerinnen/einer der beiden Partner bewegt sich mit
geschlossenen Augen im Raum, die/der Zweite dirigiert sie/ihn mit einfachen
Kommandos:
-
Einen Finger leicht in den Rücken gedrückt bedeutet "gehe vorwärts“.
Eine Berührung der rechten bzw. der linken Schulter bedeutet " gehe
rechts
bzw. links herum“.
Zweimal mit dem Finger in den Rücken gedrückt bedeutet "gehe
rückwärts“.
511
-
Das Auflegen der Hand auf den Kopf bedeutet "Stopp!“.
Die "Autos“ sollen sich so bewegen, dass Unfälle vermieden werden. Nach
einigen Minuten tauschen die Partnerinnen und Partner ihre Rollen.
Hinweise für die Spielleiterin/den Spielleiter:
Auftretende Probleme (Unachtsamkeiten, Leichtsinn etc.) sollten sofort
besprochen werden.
Reflexion:
Mit folgenden Fragen könnte abschließend eine kurze Auswertung erfolgen:
-
Hast du dich als "Fahrzeug" immer sicher gefühlt?
Welches Verhalten deiner Partnerin/deines Partners hat zu deiner
Sicherheit bzw. deiner Verunsicherung beigetragen?
Was ist nötig, damit man sich in einer Notsituation auf andere verlassen
kann?
Warum ist es notwendig, dass man sich auf andere verlassen kann?
…
Hinweise zur Weiterarbeit:
-
siehe "Personale und soziale Kompetenz 8 - Gemeinsamkeiten suchen"
512
Schwerpunkt:
Personale und soziale
Kompetenz
Thema:
Spiel: Der Vertrauenskreis
Ziele:
Die Schülerinnen und Schüler sollen ihre
personalen und sozialen Kompetenzen
verbessern, indem sie:
- Ängste abbauen
- ihr Selbstvertrauen steigern
- Verantwortung für andere übernehmen
- lernen, dass sie sich auf Mitschülerinnen und
Mitschüler verlassen können
Einzelstunde
Doppelstunde
5 - 10 Minuten
Klasse 9/10
Jahrgangsempfehlung:
Voraussetzungen:
Materialien:
Keine
- 1 Augenbinde
Planungsverlauf
Vorbereitung:
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer teilen sich in 2 Gruppen mit jeweils 8 bis
10 Mitspielerinnen und Mitspielern auf.
Aufgabe:
Eine Spielerin/ein Spieler bekommt die Augen verbunden. Die übrigen stellen
sich ganz dicht, Schulter an Schulter im Innenstirnkreis um die "Blinde"/den
"Blinden“ herum auf. Sie halten die angewinkelten Arme mit offenen
Handflächen vor die Brust und setzen einen Fuß nach hinten, um einen
sicheren Stand zu haben.
Die "Blinde"/der "Blinde“ verschränkt die Arme vor der Brust, lässt beide Füße
fest auf dem Boden stehen, macht sich ganz steif (vollkommene
Körperspannung) und lässt sich langsam in eine beliebige Richtung fallen. Die
513
Kreisspielerinnen und -spieler fangen sie/ihn sicher auf und lassen sie/ihn
behutsam im Kreis umher wandern.
Wichtig ist, dass der Kreis eng genug ist, damit die "Blinde"/der "Blinde“ nicht
zu weit fällt (eventuell die Zahl der Kreisspielerinnen und -spieler verringern!),
und dass alle Teilnehmerinnen/Teilnehmer aufmerksam sind.
Die "Blinde"/der "Blinde“
muss beide Füße auf
dem Boden lassen und
Körperspannung halten.
Nach einiger Zeit geht
die nächste Teilnehmerin
/der nächste Teilnehmer,
die/der sich traut, in die
Mitte.
Hinweise für die Spielleiterin/den Spielleiter:
-
Auftretende Probleme (Unachtsamkeiten, Leichtsinn etc.) sollten sofort
besprochen werden.
Um Unfälle zu vermeiden, muss das Spiel evtl. sogar abgebrochen
werden.
Dieses Spiel dient als Vorbereitung für den Baustein "Personale und
soziale Kompetenz 16 Der freie Fall“.
Reflexion:
Mit folgenden Fragen könnte abschließend eine kurze Auswertung erfolgen:
-
Hast du dich beim Fallen immer sicher gefühlt?
Welches Verhalten deiner Partnerin/deines Partners hat zur Sicherheit
bzw. zur Verunsicherung beigetragen?
Was ist nötig, damit man sich in einer schwierigen Situation auf andere
verlassen kann?
…
Hinweise zur Weiterarbeit:
-
siehe "Personale und soziale Kompetenz 8 - Gemeinsamkeiten suchen"
514
Schwerpunkt:
Personale und soziale
Kompetenz
Thema:
Spiel: Der freie Fall
Ziele:
Die Schülerinnen und Schüler sollen ihre
personalen und sozialen Kompetenzen
verbessern, indem sie:
- Ängste abbauen
- ihr Selbstvertrauen steigern
- Verantwortung für andere übernehmen
- lernen, dass sie sich auf Mitschülerinnen und
Mitschüler verlassen können
Einzelstunde
Doppelstunde
15 - 30 Minuten
Klasse 9/10
Jahrgangsempfehlung:
Voraussetzungen:
Materialien:
Keine
Baustein "Personale und soziale
Kompetenz 15 - Der Vertrauenskreis" wird als
vorhergehende Übung empfohlen
- 1 großer Kasten (oder geeignetes Podest)
- 1 Weichbodenmatte, 1 Augenbinde
Planungsverlauf
Vorbereitung:
Die Weichbodenmatte wird direkt hinter den großen Kasten gelegt. Eine
Spielerin/ein Spieler steht mit verbundenen Augen mit dem Rücken zur Matte
auf dem Kasten.
Die übrigen Teilnehmerinnen und Teilnehmer (min. 10 Personen) stehen sich
in 2 Reihen (Reihenabstand eine "Körperbreite") Schulter an Schulter direkt
hinter dem Kasten auf der Matte gegenüber. Sie halten die angewinkelten
Arme in Bauchhöhe im Reißverschlusssystem dicht nebeneinander und
nehmen eine leichte Schrittstellung ein, damit sie die Mitspielerin/den
Mitspieler, die/der vom Kasten fällt, sicher auffangen können (siehe Foto).
515
Aufgabe:
Die Spielerin/der Spieler mit den verbundenen Augen macht sich steif
(vollkommene Körperspannung), legt die Hände auf die Oberschenkel oder
verschränkt die Arme vor der Brust und lässt sich auf Zuruf der
Spielleiterin/des Spielleiters rückwärts auf die Arme der Mitspielerinnen und
Mitspieler fallen. Diese fangen ihn sicher auf.
Die Handflächen der Fänger
und Fängerinnen müssen nach
oben zeigen, es darf keine
großen Lücken geben.
Je nach "Länge" der/des
Fallenden ist die Zahl der
Fängerinnen
und
Fänger
anzupassen.
Die Fängerinnen und Fänger
dürfen sich nicht festhalten.
Der Kastendeckel muss auf
einer Höhe mit den Armen der
Fängerinnen und Fänger sein!
Die Spielleiterin/der Spielleiter
überzeugt sich vor seinem
Signal zum Fallen lassen, dass
alle Mitspielerinnen/Mitspieler
aufmerksam und bereit sind.
Die Spielerin/der Spieler, die
/der sich fallen lässt, muss die
vollkommene Körperspannung
beherrschen und die Arme vor
dem Körper halten (s.o.). Ggf.
vorher Körperspannungsübungen durchführen!
Lassen Sie die Spielerinnen und Spieler immer nur rückwärts fallen, da dies
die Verletzungsgefahr erheblich vermindert! Selbst wenn eine Spielerin/ein
Spieler durch die Arme seiner Mitspielerinnen und Mitspieler rutscht, landet
sie/er so immer noch relativ sanft auf dem Weichboden.
Vor dem Spiel unbedingt allen Schmuck ablegen lassen.
Jede Mitspielerin/jeder Mitspieler entscheidet selbst, ob sie/er sich fallen
lässt.
Vorsicht bei besonders schweren oder ängstlichen Teilnehmerinnen und
Teilnehmern!
Hinweise für die Spielleiterin/den Spielleiter:
Auftretende Probleme (Unachtsamkeiten, Leichtsinn etc.) sollten sofort
besprochen werden.
Obwohl die Weichbodenmatte als Fallschutz dient, sollte die/der Fallende nicht durch die Arme der
Fängerinnen und Fänger rutschen. Daher müssen alle Spielerinnen und Spieler konzentriert bei der
Sache sein. Ist dies nicht der Fall, muss das Spiel evtl. sogar abgebrochen werden! Als Vorbereitung
wird der Baustein "Personale und soziale Kompetenz 15 - Der Vertrauenskreis" empfohlen.
516
Hier wird das Einhalten der Körperspannung geübt. Die Lehrkraft kann
außerdem sehen, wie verantwortungsbewusst die Schülerinnen und Schüler
mit der Aufgabenstellung umgehen.
Reflexion:
Mit folgenden Fragen könnte abschließend eine kurze Auswertung erfolgen:
-
Hast du dich beim Fallen immer sicher gefühlt?
Welches Verhalten deiner Partnerin/deines Partners hat zur Sicherheit
bzw. zur Verunsicherung beigetragen?
Was ist nötig, damit man sich in einer schwierigen Situation auf andere
verlassen kann?
…
Hinweise zur Weiterarbeit:
-
siehe "Personale und soziale Kompetenz 8 - Gemeinsamkeiten suchen".
517
Schwerpunkt:
Personale und soziale Kompetenz
Evaluation
Anlage:
1 von 4
Evaluation
Schüler-Feedback
Nenne möglichst drei Dinge, die dir gut gefallen haben und
drei Dinge, die dich gestört haben!
☺
1.
1.
2.
2.
3.
3.
Was ich noch sagen möchte:
__________________________________________________________________
__________________________________________________________________
__________________________________________________________________
__________________________________________________________________
__________________________________________________________________
518
Schwerpunkt:
Personale und soziale Kompetenz
Evaluation
Anlage:
2 von 4
Schüler- Feedback
Datum: ___________________
Was mir besonders gut gefallen hat:
________________________________________________________________________
________________________________________________________________________
________________________________________________________________________
________________________________________________________________________
Was mir nicht so gut gefallen hat?
________________________________________________________________________
________________________________________________________________________
________________________________________________________________________
________________________________________________________________________
Wenn ich den Tag mit einer Schulnote bewerten sollte, welche Note würde ich ihm
geben?
(Hier ankreuzen!)
1
2
3
4
Wäre über den Tag ein Film
welchen Titel hättest du ihm gegeben?
5
gedreht
6
worden,
519
Schwerpunkt:
Personale und soziale Kompetenz
Evaluation
Anlage:
3 von 4
Selbsteinschätzung der Schülerinnen und Schüler
Wie sehr treffen die folgenden Aussagen zu? Kreise die entsprechenden Zahlen ein!
0 = trifft nicht zu
3 = trifft weitestgehend zu
1 = trifft kaum zu
4 = trifft voll zu
2 = trifft teilweise zu
0 1 2 3 4
1. Die verschiedenen Spiele und Übungen haben mir gefallen und ich
habe gerne mitgemacht.
0 1 2 3 4
2. Die vereinbarten Regeln habe ich eingehalten.
0 1 2 3 4
3. Es ist mir gelungen, meinen Standpunkt/meine Meinung zu vertreten.
0 1 2 3 4
4. Ich habe versucht, eigene Ideen zum Lösen der Aufgaben einzubringen.
0 1 2 3 4
5. Gute Ideen von anderen habe ich akzeptiert.
0 1 2 3 4
6. Ich habe anderen geholfen.
0 1 2 3 4
7. Meine Mitschüler haben mir geholfen, wenn ich sie brauchte.
0 1 2 3 4
8. Ich fühlte mich in der Klassengemeinschaft wohl.
0 1 2 3 4
9. Ich habe Aufgaben in der Gruppe übernommen.
0 1 2 3 4
10. Ich habe Mut bewiesen und Dinge gemacht, die ich mir vorher nicht
zugetraut hätte.
Was ich sonst noch sagen möchte:
__________________________________________________________________________
__________________________________________________________________________
__________________________________________________________________________
__________________________________________________________________________
__________________________________________________________________________
520
Schwerpunkt:
Personale und soziale Kompetenz
Evaluation
Anlage:
4 von 4
Einschätzung des Verhaltens der Mitschüler
Treffen die folgenden Aussagen auf deine Klasse/deine Lerngruppe zu? Kreise die entsprechenden
Zahlen ein!
0 = trifft nicht zu
3 = trifft weitestgehend zu
1 = trifft kaum zu
4 = trifft voll zu
2 = trifft teilweise zu
0 1 2 3 4
1. Die verschiedenen Spiele und Übungen haben den meisten
Schülern Spaß gemacht.
0 1 2 3 4
2. Die Gruppe/Die Klasse hat gut zusammengearbeitet.
0 1 2 3 4
3. Die vereinbarten Regeln wurden eingehalten.
0 1 2 3 4
4. Die Schüler haben sich, wenn nötig gegenseitig geholfen.
0 1 2 3 4
5. Die Schüler haben mehr voneinander erfahren und sich besser
kennen gelernt.
0 1 2 3 4
6. Jeder konnte seine Meinung/seinen Standpunkt vertreten, ohne
ausgelacht oder beleidigt zu werden.
0 1 2 3 4
7. Jeder konnte eigene Ideen und Vorschläge einbringen.
0 1 2 3 4
8. Gute Vorschläge von anderen wurden angenommen und umgesetzt.
0 1 2 3 4
9. Auftretende Konflikte wurden friedlich gelöst.
0 1 2 3 4
10. Es wurde Rücksicht auf Schwächere und Ängstliche genommen.
0 1 2 3 4
11. Die Anweisungen der Lehrkraft wurden befolgt.
Was ich sonst noch sagen möchte:
__________________________________________________________________________
__________________________________________________________________________
__________________________________________________________________________
__________________________________________________________________________
__________________________________________________________________________
521
Kompetenzenportfolio: Anregungen zum Einsatz der Selbsteinschätzungsbögen
Einleitung
Ein wesentliches Ziel des Erwerbs von Lernkompetenzen ist die Selbsteinschätzung
der Schülerinnen und Schüler. Daher halten wir es für unbedingt erforderlich, dass
sie angeleitet werden, ihre erworbenen Fähigkeiten und Kenntnisse in Bezug auf
Lernkompetenzen und Schlüsselqualifikationen zu reflektieren.
Die nachfolgenden Selbsteinschätzungsbögen sollen eine Hilfe sein, diesen Prozess
mit Schülerinnen und Schülern einzuleiten und zu organisieren. Sie zielen darauf ab,
sowohl die Lernergebnisse als auch den eigenen Lernfortschritt sichtbar zu machen.
Die Reflexion über das eigene Lernen sollte dazu beitragen für das eigene Lernen
mehr und mehr Verantwortung zu übernehmen. In Portfolios lassen sich außerdem
unmittelbar Ansatzpunkte für eine individuelle gezielte Lernförderung erkennen.
Wichtig erscheint uns folgender Hinweis: „Das Portfolio ist in erster Linie ein
Selbstbewertungsinstrument der Kinder. Die Schülerbögen dürfen daher nicht als
Tests oder Leistungsnachweise missverstanden werden, auf die im Unterricht gezielt
hingearbeitet oder deren Beantwortung gar trainiert wird. Das Portfolio würde seine
Aussagekraft verlieren.“11
In der Regel sollten die Selbsteinschätzungsbögen nicht unmittelbar nach der
Bearbeitung einzelner Bausteine eingesetzt werden, sondern erst dann, wenn
vertiefende Übungen/ Anwendungen erfolgt sind.
Alle Selbsteinschätzungsbögen sollten separat im Schülerordner (vgl. Seite 8)
gesammelt werden. Um das Kompetenzenportfolio von den anderen
Arbeitsmaterialien zu trennen, werden die Selbsteinschätzungsbögen hinter das
beiliegende Deckblatt Mein Kompetenzenportfolio und das Inhaltsverzeichnis
abgeheftet.
Mein Kompetenzenportfolio wird die Schülerinnen und Schüler beim Training von
Lernkompetenzen und Schlüsselqualifikationen begleiten. Am Ende eines
Schuljahres könnten sie dann ein Zertifikat erhalten.
Es empfiehlt sich, dass vor dem Ausfüllen der Selbsteinschätzungsbögen die
einzelnen Formulierungen auf dem Bogen hinsichtlich ihrer Bedeutung kurz
besprochen werden. Je nach Stand der bisherigen Übungen können aus dem Bogen
auch nur einzelne Aspekte ausgewählt werden.
Ein Selbsteinschätzungsbogen („Bausteinunabhängiger Reflexionsbogen“) ist
bausteinunabhängig gestaltet. Er kann im Anschluss an die Durchführung
unterschiedlicher Bausteine verwendet werden. Er ist geeignet um eine erste
Rückmeldung von den Schülerinnen und Schülern zu erhalten.
11
Aus: SchulVerwaltung: Zeitschrift für Schulleitung, Schulaufsicht und Schulkultur, S. 133. Ausgabe
Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland. 9. Jahrgang, Mai 2005, Nr.5.
522
Die einzelnen Selbsteinschätzungsbögen mit Seitenangabe
-
Titelblatt ...................................................................................................... 524
-
Inhaltsverzeichnis ....................................................................................... 525
-
„Lernen lernen“ ........................................................................................... 526
-
„Texterschließung“...................................................................................... 527
-
„Effektives Lernen 1 – 3“ ............................................................................ 528
-
„Sich im Internet orientieren und informieren.............................................. 529
-
„Ich mache mir ein Bild – eine Hilfe beim Auswendiglernen“ ...................... 530
-
Wie fit bist du beim Präsentieren? Schätze dich ein!.................................. 531
-
Mein Präsentations-Zeugnis ....................................................................... 532
-
Selbsteinschätzung zur Gruppenarbeit....................................................... 533
-
Überprüfung des Lernstandes – Kommunikative Kompetenz..................... 534
-
„Grundlagen zum Problemlösen“................................................................ 538
-
„Problemlösen in der Gruppe“ .................................................................... 539
-
Bausteinunabhängiger Reflexionsbogen .................................................... 540
-
Beispiel für die Zertifizierung der Teilnahme am Training von LK und SQ . 541
523
Titelblatt
Jahrgang 5 - 10
524
Inhaltsverzeichnis
Wir haben erarbeitet:
1. Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen
Lernen lernen 1 – 3
Texterschließung I und II
Effektives Lernen 1 – 3
Sich im Internet orientieren und informieren
Ich mache mir ein Bild – eine Hilfe beim Auswendiglernen
Wie fit bist du beim Präsentieren?
Mein Präsentationszeugnis
2. Kommunikative Kompetenz
Überprüfung des Lernstandes
3. Teamkompetenz
Selbsteinschätzung zur Gruppenarbeit
4. Problemlösekompetenz
Grundlagen zum Problemlösen
Problemlösen in der Gruppe
5. Personale und soziale Kompetenz
525
Kompetenzenportfolio
Schwerpunkt:
Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen
Bausteine:
Lernen lernen 1 – 3
Name: ____________________________
„Lernen lernen“
Kreuze an, was für dich zutrifft.
trifft
voll
zu
trifft
meistens
zu
trifft
manchmal
zu
trifft
nicht
zu
1. Die Plenumsveranstaltungen zur Einführung in
die Themen von „Lernen lernen 1 – 3“ waren
hilfreich beim Erlernen der neuen Regeln.
2. Ich finde es gut, dass wir Schreibblock,
Sammelmappe und Ordner benutzen.
3. Ich halte die Regeln für das Sortieren und
Abheften ein.
4. Das neue Ordnungssystem hilft mir meine
Arbeitsblätter, Hausaufgaben usw. schnell zu
finden.
5. Ich weiß jetzt, wie ich meinen Arbeitsplatz
gestalten muss, damit ich gut arbeiten und
lernen kann.
6. Der „Arbeitsplatzcheck“ hilft mir die notwendigen
Materialien jederzeit zur Verfügung zu haben.
7. Ich trage täglich alles Notwendige in meinen
„Hausaufgaben-Manager“ ein.
8. Durch die Eintragungen in den „Hausaufgaben-
Manager“ weiß ich, was ich zu erledigen habe.
9. Ich weiß jetzt, wie ich beim Erledigen der
Hausaufgaben vorgehen muss.
10. Ich erledige meine Hausaufgaben ohne Hilfe
von anderen.
Was ich sonst noch mitteilen möchte:
___________________________________________________________________
___________________________________________________________________
526
Kompetenzenportfolio
Schwerpunkt:
Bausteine:
Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen
Texterschließung I und II
Name: ____________________________
„Texterschließung“
trifft
meistens zu
trifft
manchmal zu
trifft voll zu
trifft
meistens zu
trifft nicht
immer zu
trifft nicht zu
trifft voll zu
Kreuze an, was für dich im Hinblick auf die Texterschließung
zutrifft.
1. Die Redewendungen für die erste Stellungnahme (z. B.: Ich habe
mir gemerkt… Ich habe nicht gewusst…) helfen mir, mich am
Unterrichtsgespräch zu beteiligen.
2. Die erste Stellungnahme hilft mir, mich an den gelesenen oder
gehörten Text, an den Inhalt eines Filmes usw. zu erinnern.
3. Das Markieren von Schlüsselwörtern hilft mir, einen Text besser zu
verstehen, Wichtiges herauszufinden und Fragen zu beantworten.
4. Ich bin nach dem Markieren in der Lage einen Stichwortzettel zu
schreiben.
5. Ich bin in der Lage mithilfe des Stichwortzettels einen Vortrag zu
halten.
trifft nicht zu
Texterschließung II
1. Ich kann an einen Text eine Problemfrage stellen.
2. Ich kann zur Beantwortung dieser Problemfrage wichtige
Schlüsselwörter und Nebeninformationen finden.
3. Ich kann aus der Problemfrage, den wichtigen Schlüsselwörtern und
Nebeninformationen ein strukturiertes Schaubild erstellen.
Was ich sonst noch mitteilen möchte:
___________________________________________________________________
___________________________________________________________________
___________________________________________________________________
527
Kompetenzenportfolio
Schwerpunkt: Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen
Baustein:
Effektives Lernen 1 - 3
Name: ____________________________
„Effektives Lernen 1 – 3“
trifft nicht zu
trifft
manchmal zu
trifft
meistens zu
trifft voll zu
Kreuze an, welche Aussagen für dich zutreffen:
Ich weiß jetzt auf welchen Lernwegen ich am besten lerne.
Ich lerne gut durch ...
•
Lesen
•
Hören
•
Schreiben
•
Sehen
•
Selbst darüber Sprechen
•
Handeln
1) Wenn ich lerne, achte ich darauf, dass ich meine
Lernwege benutze.
2) Ich weiß, dass es gut ist, wenn ich beim Lernen mehrere
Sinne nutze.
3) Ich teile mir den Lernstoff in sinnvolle Portionen ein.
4) Ich lege beim Lernen Pausen ein.
5) An mehreren Tagen vor einer Arbeit übe ich.
6) Zum Lernen suche ich einen ruhigen Platz, an dem ich
ungestört arbeiten kann.
7) Ich wiederhole den Lernstoff nach den Regeln, die wir
eingeübt haben.
8) Ich kann den Lernstoff jetzt besser behalten.
Was ich sonst noch mitteilen möchte: __________________________
528
Kompetenzenportfolio
Schwerpunkt:
Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen
Baustein:
Sich im Internet orientieren und informieren
Name: ____________________________
„Sich im Internet orientieren und informieren“
trifft nicht zu
trifft
manchmal zu
trifft
meistens zu
trifft voll zu
Kreuze an, was für dich zutrifft.
1) Ich kenne die besprochenen Bedienungselemente
des Internet-Browsers.
2) Ich kann die Bedienungselemente des InternetBrowsers benutzen.
3) Ich weiß jetzt, wie ich Informationen zu einem
bestimmten Thema im Internet finden kann.
4) Die kennengelernten Suchmaschinen („Blinde Kuh“
und „Google“) helfen mir um Informationen im
Internet zu finden.
5) Ich kann mit dem Inhaltsverzeichnis (Suchbereich)
der Suchmaschine „Blinde Kuh“umgehen.
6) Ich benutze die „Phrasensuche“ um gezielter zu
suchen.
Was ich sonst noch mitteilen möchte:
___________________________________________________________________
___________________________________________________________________
___________________________________________________________________
529
Kompetenzenportfolio
Schwerpunkt:
Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen
Baustein:
Ich mache mir ein Bild – eine Hilfe beim Auswendiglernen
Name: ____________________________
„Ich mache mir ein Bild – eine Hilfe beim Auswendiglernen“
trifft nicht zu
trifft meistens
zu
trifft
meistens zu
trifft voll zu
Kreuze an, was für dich zutrifft.
1) Ich kenne die 12 Zahlensymbole auswendig
(1 = Kerze, 2 = Schwan, 3 = Dreizack, 4 = ...).
2) Ich kann einen Begriff mit einem Zahlensymbol in
Verbindung bringen.
3) Ich kann mir einen Begriff und ein Zahlensymbol in
einem Bild vorstellen.
4) Die Zahlensymbole sind für mich eine Hilfe beim
Auswendiglernen von mehreren Begriffen oder
Schritten.
5) Ich benutze die Zahlensymbole, wenn ich mehrere
Begriffe oder Schritte in einer bestimmten
Reihenfolge auswendig lernen will.
Was ich sonst noch mitteilen möchte:
___________________________________________________________________
___________________________________________________________________
___________________________________________________________________
530
Kompetenzenportfolio
Schwerpunkt:
Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen
Bausteine:
Präsentieren können
Wie fit bist du beim Präsentieren? Schätze dich ein!
--
-
+ ++
Ich nutze verschiedene Quellen um an Informationen für
meine Präsentation zu kommen.
Ich versuche Anschauungsmaterialien einzusetzen.
Zu Beginn gebe ich einen Überblick, was die Zuhörer
erwartet.
Ich schaue mein Publikum beim Präsentieren an.
Wenn ich etwas vortrage, spreche ich laut und deutlich.
Ich kann einen Vortrag mithilfe des "Spickzettels“ halten.
Ich fühle mich bei der Präsentation entspannt.
Auf Plakaten und Folien schreibe ich gut lesbar (groß und
sauber).
Ich achte bei Plakaten und Folien darauf, dass ich sie
farbig gestalte.
Ich baue in Plakate und Folien Fotos, Grafiken oder
Zeichnungen ein.
Ich arbeite auf Plakaten und Folien mit Unterstreichungen
und Einrahmungen.
Wenn ich eine Folie oder ein Plakat vorstelle, zeige ich
auf wichtige Stellen.
Bevor ich Texte auf Plakate schreibe, achte ich auf
Rechtschreibung.
Ich kenne verschiedene Diagramme und baue das
Passende in meine Präsentation ein.
Am Ende einer Präsentation fasse ich noch einmal alles
kurz zusammen.
Am Ende meiner Präsentation bitte ich um Fragen und
ergänzende Erläuterungen meiner Zuhörer.
++ trifft voll zu/+ trifft eher zu /- trifft eher nicht zu /- - trifft nicht zu
531
Kompetenzenportfolio
Schwerpunkt:
Grundlegende Lern- und Arbeitskompetenzen
Bausteine:
Präsentieren können
Mein Präsentations - Zeugnis
Name: __________________
Das kann ich besonders gut:
Das kann ich noch nicht so gut:
Das möchte ich noch einmal
wiederholen/üben/lernen:
Unterschrift des Schülers: _______________
Datum: ___________
532
Kompetenzenportfolio
Schwerpunkt:
Teamkompetenz
Bausteine:
Gruppenarbeit
Name: _________________
Selbsteinschätzung zur Gruppenarbeit
Aufgabe: Kreuze an, wie du dich in folgenden Punkten in Bezug auf deine Gruppenarbeitsfähigkeiten einschätzt.
Wenn du möchtest, kannst du den Bogen mit anderen Gruppenmitgliedern
besprechen und kannst dir so Rückmeldung zu deinen Einschätzungen geben
lassen.
Während einer Gruppenarbeit
gelingt es mir,...
trifft
voll
zu
trifft
eher
zu
trifft
eher
nicht
zu
trifft
gar
nicht
zu
... mit den Gruppenmitgliedern zusammen zu
arbeiten.
... den anderen Gruppenmitgliedern
zuzuhören und sie ausreden zu lassen.
... anderen Gruppenmitgliedern zu helfen.
... zügig zu arbeiten.
... meine Ideen und Vorschläge einzubringen.
... darauf zu achten, dass alle Gruppenmitglieder mitarbeiten.
... die anfallenden Arbeiten mit anderen
Gruppenmitgliedern aufzuteilen.
... andere Meinungen zuzulassen.
... Probleme offen anzusprechen.
... bei Konflikten/Streitigkeiten zu vermitteln.
... ordentlich und zuverlässig zu arbeiten.
... Ergebnisse für alle Gruppenmitglieder
zugänglich zu sichern.
533
Kompetenzenportfolio
Schwerpunkt:
Kommunikative Kompetenz
Anlage:
1 von 3
Name: _______________
Überprüfung des Lernstandes – Kommunikative Kompetenz
Wie beurteilst du dich selbst ? Kreise die passende Ziffer ein.
0
1
=
=
NIE
HIN UND WIEDER
2
=
MANCHMAL
3
4
=
=
ZIEMLICH OFT
IMMER
Baustein 1: Sich frei äußern können (Forscherspiel)
0 1 2 3 4
1. Ich kann zu Bildern oder Texten Vermutungen äußern.
0 1 2 3 4
2. Ich kann bei Vermutungen verschiedene Redewendungen anwenden.
0 1 2 3 4
3. Ich halte mich an die Regel, niemanden aufgrund seiner Vermutungen
auszulachen.
Baustein 2 : Zuhören können (Echo)
0 1 2 3 4
4. Ich kann zuhören, wenn andere etwas sagen.
0 1 2 3 4
5. Ich kann beim Echospiel wiederholen, was zuvor gesagt wurde.
0 1 2 3 4
6. Ich kann meine Vorrednerin/meinen Vorredner beim Wiederholen
ansehen.
Baustein 3 : Begründungen geben können (Architektenspiel)
0 1 2 3 4
7. Ich habe gelernt, meine Vermutungen zu begründen.
0 1 2 3 4
8. Ich kann beim Architektenspiel die gelernten Redewendungen benutzen.
Baustein 4 : Sich etwas merken können (Wortmemory – Satzmemory)
0 1 2 3 4
9. Ich kann mir beim Wortmemory mehrere Begriffe merken.
0 1 2 3 4
10. Ich kann mich beim Wortmemory konzentrieren.
0 1 2 3 4
11. Ich kann begründen, weshalb ich mein Memorywort gewählt habe.
0 1 2 3 4
12. Ich kann mir beim Satzmemory mehrere Sätze merken.
Baustein 5 : Sprachlich assoziieren lernen
0 1 2 3 4
13. Ich weiß, was mit dem Wort "Assoziieren“ gemeint ist.
0 1 2 3 4
14. Beim Üben für Klassenarbeiten hilft mir das "Assoziieren“.
0 1 2 3 4
15. Beim "Assoziieren“ in der Klasse melde ich mich oft.
534
Baustein 6 : Schriftlich assoziieren lernen – Kurzvorträge halten
0 1 2 3 4
16. Ich kann zu einem Unterrichtsthema Stichworte ungeordnet
aufschreiben.
0 1 2 3 4
17. Ich kann die Stichworte danach sinnvoll ordnen.
0 1 2 3 4
18. Ich kann mithilfe der Stichworte einen kurzen Vortrag vor der Klasse
halten.
0 1 2 3 4
19. Ich traue mich mithilfe der Stichworte jetzt eher, vor der Klasse zu
sprechen.
0 1 2 3 4
20. Ich kann nach Vorträgen anderer beurteilen, was gut gelaufen ist.
0 1 2 3 4
21. Ich kann zu Vorträgen Verbesserungsvorschläge machen.
Baustein 7 : Nonverbal kommunizieren können (Stummes Gespräch)
0 1 2 3 4
22. Ich kann meine Meinung zu einem Thema ohne zu sprechen
aufschreiben.
0 1 2 3 4
23. Ich kann mich beim Aufschreiben auf die Notizen der anderen beziehen.
0 1 2 3 4
24. Ich kann in der Stille beim "Stummen Gespräch“ konzentriert denken.
0 1 2 3 4
25. Beim "Stummen Gespräch“ können alle ihre Meinung in Ruhe äußern.
Baustein 8 : Eine Meinung äußern
0 1 2 3 4
26. Redewendungen helfen mir, meine Meinung frei zu äußern.
0 1 2 3 4
27. Durch das Wiederholen der Redebeiträge der Vorrednerin/des
Vorredners verstehe ich besser, was gesagt wurde.
Baustein 9 : Der Aussage eines anderen zustimmen, eine andere Meinung vertreten
0 1 2 3 4
28. Redewendungen helfen mir, eine andere Meinung sachlich zu äußern.
0 1 2 3 4
29. Das Pro- und Contra-Spiel zeigt mir, dass man unterschiedliche
Meinungen haben kann.
Baustein 10 : Inhalte richtig darstellen ( Richtig-Falsch-Spiel )
0 1 2 3 4
30. Ich kann nach dem Hören oder Lesen eines kurzen Textes den Inhalt
richtig wiedergeben.
0 1 2 3 4
31. Ich kann einem Vortrag über einen bekannten Text so gut zuhören, dass
ich dabei herausfinde, ob die oder der Vortragende kleine inhaltliche
Veränderungen gemacht hat.
0 1 2 3 4
32. Ich kann bei der Diskussion über die unrichtige Wiedergabe eines
Textes Redewendungen anwenden.
Was ich noch sagen möchte:
535
Kompetenzenportfolio
Schwerpunkt:
Kommunikative Kompetenz
Anlage:
2 von 3
Evaluationszielscheibe
Die Evaluationszielscheibe eignet sich zum Auswerten von Fragebögen. Die Fragen
müssen geschlossen sein und benötigen eine mit der Zielscheibe übereinstimmende
Skalierung.
Vorgehensweise:
1.
2.
Zuerst wird der Fragebogen von den Schülerinnen und Schülern ausgefüllt.
Während dieser Phase hängt die Lehrkraft ein Flipchart an die Tafel und zeichnet
die Zielscheibe auf. Zu beachten ist: Die Zahl der konzentrischen Kreise stimmt mit
der Skalierung überein. - In den einzelnen Kreisen muss der Skalierungswert
stehen.
- Die Anzahl der "Tortenstücke“ (Kreissegmente) muss mit der Anzahl der Fragen
übereinstimmen. Gegebenenfalls muss ein zweites Flipchart vorbereitet werden. Neben den Kreissegmenten muss die Nummer der Frage oder eine entsprechende
Kennung stehen. In der Regel reicht das komplette Notieren der Frage/des Items
nicht aus.
Anschließend übertragen die Schülerinnen und Schüler die Ergebnisse von ihren
Fragebögen auf das Flipchart. Falls Anonymität gewahrt bleiben muss, sollte die
Lehrkraft während dieser Phase nicht auf die Tafel schauen (z.B. in der letzten
Reihe mit dem Rücken zur Tafel sitzen).
Zum Übertragen zeichnen die Schülerinnen und Schüler jeweils einen Punkt in das
entsprechende Segment.
Nach Abschluss dieser Phase kann das Ergebnis mit der Klasse besprochen
werden.
3.
4.
Besondere Vorteile dieser Methode:
•
•
•
•
Das Gesamtergebnis der Klasse wird unmittelbar visualisiert. Es kann daher direkt
im Gespräch mit den Schülerinnen und Schülern die Auswertung erfolgen.
Resultierende Vereinbarungen können auf dem Flipchart festgehalten werden.
Die Lehrkraft hat keinen zusätzlichen Auswertungsaufwand.
Das Ergebnis ist ohne Zusatzaufwand archivierbar.
Hinweise:
1. Bei wenigen Fragen können die Schülerinnen und Schüler bereits auf ihrem
Arbeitsblatt die Zielscheibe ausfüllen.
2. Bei gewünschter Anonymität innerhalb der Klasse muss die Lehrkraft die Auswertung
zu Hause vornehmen und in der nächsten Stunde mit den Schülerinnen und Schülern
besprechen.
3. Das Gesamtergebnis einer Frage kann als Durchschnittswert berechnet und
eingezeichnet werden. Eine Verbindung der Punkte ergibt das so genannte "Spinnennetz“ (siehe Abbildung).
536
Kompetenzenportfolio
Schwerpunkt:
Kommunikative Kompetenz
Anlage:
3 von 3
Klasse: ...................
Datum: .....................
trifft zu: 4
trifft nicht zu: 0
1.
8.
0
7.
2.
1
2
3
0
1
2
3
4
3
2
1
0
3.
6.
3
2
1
0
5.
4.
537
Kompetenzenportfolio
Schwerpunkt:
Problemlösekompetenz
Bausteine:
Grundlagen zum Problemlösen
Name: ____________________________
„Grundlagen zum Problemlösen“
Kreuze an, was für dich zutrifft.
trifft
voll
zu
trifft
meistens
zu
trifft
manchmal
zu
trifft
nicht
zu
1. Beim Durchlesen einer Aufgabe mache ich mir
vor dem „Losarbeiten“ immer klar, was das zu
lösende „Problem“ ist
2. Ich kann gesammelte Informationen nach
Oberbegriffen ordnen.
3. Mir sind verschiedene Möglichkeiten bekannt,
Informationen in Skizzen zu übertragen.
4. Ich habe erkannt, dass mir das Übertragen von
Informationen in Skizzen beim Lösen von
Problemen helfen kann.
5. Ich gebe nicht sofort auf, wenn ich die Lösung
für ein Problem nicht auf den ersten Blick
erkenne.
6. Es gelingt mir, fehlende Informationen durch
Kombinieren / Ausschließen zu erhalten.
7. Ich hake abgearbeitete Informationen ab bzw.
lege sie zur Seite
Was ich sonst noch mitteilen möchte:
__________________________________________________________________
__________________________________________________________________
538
Kompetenzenportfolio
Schwerpunkt:
Problemlösekompetenz
Bausteine:
Problemlösen in der Gruppe
Name: ____________________________
„Problemlösen in der Gruppe“
Kreuze an, was für dich zutrifft.
trifft
voll
zu
trifft
meistens
zu
trifft
nicht
immer
zu
trifft
nicht
zu
1. Ich beteilige mich am Gespräch in der
Gruppe.
2. In der Gruppe lasse ich andere zu Wort
kommen und zu Ende sprechen.
3. Wenn ich etwas nicht verstanden habe,
frage ich in meiner Gruppe nach.
4. Wenn ich etwas verstanden habe, versuche
ich es der Gruppe zu erklären.
5. Durch meine Ideen kann ich zur Lösung
eines Problems beitragen.
6. Ich höre mir andere Lösungsvorschläge an
und überlege, ob diese hilfreich sind.
7. Ich kann eine Gruppe anleiten ein Problem
zu lösen.
8. Ich kann mir vorstellen, mein Wissen über
das Problemlösen auch bei neuen
Aufgaben und Situationen anzuwenden.
Was ich sonst noch mitteilen möchte:
__________________________________________________________________
539
Kompetenzenportfolio
Bausteinunabhängiger Reflexionsbogen
Moment mal! Was war heute eigentlich los?
Datum:
Thema des heutigen Tages war:
Das war besonders interessant für mich:
Das ist mir heute noch schwer gefallen:
Das hat mir gefallen:
Das hat mich gestört:
Der heutige Unterricht war:
langweilig
0
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
toll
(Kreuze die zutreffende Zahl an!)
Das möchte ich außerdem noch mitteilen:
_________________________________________________________________________
_________________________________________________________________________
540
Beispiel für eine Zertifizierung der Teilnahme am Training von LK und SQ
Name der Schule
Die Schülerin/ der Schüler
_______________________________________
hat am Training von Lernkompetenzen und Schlüsselqualifikationen“
mit Erfolg teilgenommen / teilgenommen*.
Das Training beinhaltete folgende Kompetenzbereiche
• ________________________________________
• ________________________________________
• ________________________________________
• ________________________________________
• ________________________________________
* Nicht Zutreffendes streichen.
541
Rückmeldebogen (Kopiervorlage)
An
Staatliches Schulamt des
Landkreises Marburg-Biedenkopf
Herr Dilling oder Herr Seffer
____________________________
Fax: 06421 / 616 524
____________________________
Name und Anschrift der Schule
Evtl. Name der/ des Lehrerin/ Lehrers:
____________________________
Liebe Kollegin, lieber Kollege,
eine Arbeitsgruppe des Staatlichen Schulamtes Marburg-Biedenkopf hat diesen Ordner erstellt.
Die Mitglieder der Arbeitsgruppe sind an einer Rückmeldung von Ihnen sehr interessiert. Wenn Sie
einen oder mehrere der Bausteine eingesetzt haben, wären wir Ihnen dankbar, wenn Sie die
folgenden Fragen beantworten würden. Wir freuen uns über positive und negative Kritik.
Erprobter Baustein: ________________________________________________________
Eingesetzt in Jahrgangsstufe: _________ Tatsächlich benötigte Zeit? ______________
War der Planungsverlauf eine Hilfe?
________________________________________________________________________
________________________________________________________________________
Welche Hinweise können Sie zur Rubrik „Materialien“ geben?
________________________________________________________________________
________________________________________________________________________
Welche Vorschläge haben Sie für die „Hinweise zur Weiterarbeit“?
________________________________________________________________________
________________________________________________________________________
________________________________________________________________________
Sonstige Hinweise und Bemerkungen?
________________________________________________________________________
________________________________________________________________________
________________________________________________________________________
(Bitte sorgen Sie dafür, dass weiterhin Rückmeldezettel im Ordner vorhanden sind. Vielen Dank!)
542
VERWENDETE LITERATUR
• Baschab, Thomas/Prange, Peter: Träume wagen! Der mentale Weg zum
Erfolg. Knauer: München 2001
• Birkenbihl, Vera: Signale des Körpers – Körpersprache verstehen. Moderne
Verlagsgesellschaft, 2002, 16. Auflage
• Droop, C. u. Langen, A.: Neue Briefe von Felix – Ein kleiner Hase reist durch
die Vergangenheit. Coppenrath Verlag: Münster 1995
• Droop, C. u. Langen, A.: Briefe von Felix – Ein kleiner Hase auf Weltreise.
Coppenrath Verlag: Münster 1994
• Emrich, C./Emrich, T.: Grundschein Internetsurfing. Einführungskurs zur
Kommunikation im Internet. Cornelsen: Berlin 2003
• Fink, Rudolf: Prozessorientierung in der Ausbildung mit PETRAplus. Erlangen
2003, Publics Corporate Publishing
• Geschwister-Scholl-Gymnasium Lüdenscheid/Schulpsychologische Beratungsstelle der Stadt Lüdenscheid: Lernen lernen 1997/98 GSG. Lüdenscheid 1998.
• Leisenheimer, Gerhard/Loch, Werner: Soziales Lernen und Methodenlernen,
Band 6: Kompetenzcurriculum Kommunikation. Eigenverlag: Kobern-Gondorf.
2001
• Leisenheimer, Gerhard/Loch, Werner u.a.: Geschichte erkunden Band 1 und 2.
Eigenverlag: Kobern-Gondorf, 2001.
• Lehrplan Berufsschule (Berufsfeld Körperpflege),
Hessisches Kultusministerium
• Klippert, Heinz: Methodentraining – Übungsbausteine für den Unterricht (13.
unveränderte Auflage). Weinheim und Basel: Beltz. 2002 (1994)
• Klippert, Heinz: Kommunikationstraining. 8.Auflage. Weinheim und Basel:
Beltz 2001
• Klippert, Heinz: Teamtraining. 4.Auflage. Weinheim und Basel: Beltz 2000
• Klippert, Heinz: Eigenverantwortliches Arbeiten und Lernen. Weinheim und
Basel: Beltz 2001
• Krowatschek, Dieter und Wingert, G.: Disziplin im Klassenzimmer. AOL,
Lichtenau, 2005
• Menzel, Wolfgang (Hrsg.): Praxis Sprache 6. Grundausgabe. Sprechen –
Schreiben – Lesen. Berlin: Westermann 2000
543
• Ministerium für Kultus, Jugend und Sport, BW (Herausgeber), CD – ROM
"Schlüsselqualifikationen: Beobachten, Beurteilen, Rückmelden und Fördern“
(www.leu.bw.schule.de/esq)
• Realschule Enger: Lernkompetenz I, II. Bausteine für eigenständiges Lernen.
Berlin: Cornelsen Verlag Scriptor. 2001
• Schachtler, Josef: Spielend denken 2. Herzogenbuchsee: Ingold-Verlag
• Vester, Frederic: Denken-Lernen-Vergessen. Gehirnforschung, wie sie jeden
angeht. Stuttgart 1978.
• Weidner, Margit: Kooperatives Lernen im Unterricht.
Kallmeyersche Verlagsbuchhandlung GmbH, 2003
• Wortstark 7. Themen
Braunschweig 2004
und
Werkstätten
für
den
Seelze-Velber:
Deutschunterricht.
• Zeitschrift Grundschule: Lernkompetenzen fördern – die Schule verändern,
Heft 2, Westermann. Februar 2004
544
ANHANG
Unser Verständnis von Schlüsselqualifikationen und Lernkompetenzen
An dieser Stelle soll erläutert werden, warum die Begriffe "Schlüsselqualifikationen“
und "Lernkompetenzen“ von uns gewählt wurden und damit in diesen Ordner
Eingang gefunden haben. Da beide Begriffe inhaltlich Überschneidungen aufweisen,
fällt es schwer, diese definitorisch genau zu beschreiben und so präzise voneinander
abzugrenzen. Trotzdem soll versucht werden, eine aus unserer Sicht tragfähige und
für die unterrichtliche Arbeit verwendbare Definition zu finden. Hierzu sei ein kurzer
Rückblick in die diesbezügliche Literatur aus Pädagogik und Wirtschaft gestattet.
1974 stellte der Arbeitsmarktforscher Dieter Mertens1 fest, dass sich die
Verfallszeiten für erlerntes berufliches Wissen und für erworbene Fertigkeiten immer
schneller verkürzen. Er verlangte daher eine Veränderung der Schulbildung, die
Schülerinnen und Schüler dazu befähigen sollte, den wechselnden Anforderungen in
unserer schnelllebigen Gesellschaft entsprechen zu können. Diese Forderungen
werden heute verstärkt von Seiten der Industrie und des Handwerkes
ausgesprochen. Einige Unternehmen sind bereits dazu übergegangen, gemeinsam
mit Schulen Kriterienkataloge abzugleichen und sie systematisch in ihre Ausbildung
zu integrieren.
Dazu hat Rudolf Fink2, der verantwortlicher Ausbildungsorganisator in einem
weltweit operierenden Industrieunternehmen ist, folgendes formuliert:
"Neue Techniken und aktuelle Entwicklungen der Arbeitsorganisation in den
Betrieben erfordern Mitarbeiter, die über vielfältige fachliche Qualifikationen, über die
Fähigkeit zum selbst gesteuerten Handeln, zur Teamarbeit und andere individuelle
und soziale Qualifikationen verfügen… Solche Qualifikationen sind nur durch eine
gezielte, an der beruflichen Handlungsfähigkeit der Fachkräfte ausgerichtete
Ausbildung zu erreichen….“
Will man den Begriff "SCHLÜSSELQUALIFIKATIONEN“ definieren, so wird man schnell
feststellen, dass die Vielzahl von Fähigkeiten, die unter diesem Oberbegriff erfasst
werden
können,
keine
eindeutige
Kategorisierung
zulassen.
Unter
Schlüsselqualifikationen wird in der Literatur eine Vielzahl von Komponenten
subsumiert. So finden wir z.B. im Rahmen des Projektes "Evaluation von
Schlüsselqualifikationen“ (ESQ) folgende Auflistung3:
Kooperationsfähigkeit - Ausdauer Belastungsfähigkeit - Arbeitsmethodik Verantwortungsfähigkeit - Integrationsfähigkeit Gruppenverhalten - Einfühlungsvermögen - Kollegialität Sozialverantwortung - Mitverantwortung - Offenheit - Interesse Eigeninitiative - Selbstständigkeit - Selbstvertrauen - Selbstbewusstsein Einsatzbereitschaft - Kreativität - Flexibilität - Toleranz - Gewissenhaftigkeit Sachlichkeit – Mobilität - Kritikfähigkeit - Zuverlässigkeit Argumentationsfähigkeit - Verhandlungsfähigkeit - Kooperationsfähigkeit Teamfähigkeit - Hilfsbereitschaft - Kompromissbereitschaft - Menschenkenntnis Anpassungsfähigkeit - Sozialverständnis - Gesprächsfähigkeit ….
545
Eine einheitliche und abschließende Auflistung von Kompetenzen, die zu dem Bereich
"Schlüsselqualifikationen“ gehören, gibt es unserer Ansicht nach nicht. So fehlen bei dem
oben zitierten Verfasser die Aspekte, die den eigentlichen Vorgang des Lernens betreffen.
Trotz aller Unterschiedlichkeit ist vielen Definitionsversuchen gemein, dass sie die
Schlüsselqualifikationen in zwei oder mehrere Kompetenzbereiche unterteilen. Bei einigen
Modellen wird ferner der Lernkompetenz eine zentrale, verbindende Bedeutung
zugemessen. "Lernkompetenz ist das reflektierte Zusammenspiel … von Sach- und
Methodenkompetenz, sozialer und personaler Kompetenz. Ziel ist es, eine nachhaltige
Lernfähigkeit und Lernbereitschaft im Sinne selbst regulierten Lernens aufzubauen“ .4
Aus unserer Sicht lassen sich die meisten der o.g. Schlüsselqualifikationen in der
nachstehenden Grafik vier Kompetenzbereichen zuordnen. Dabei wird aber auch
deutlich, dass viele der genannten Schlüsselqualifikationen nicht immer trennscharf nur
einem einzigen Kompetenzbereich zugeordnet werden können. Überschneidungen mit
einem oder mehreren Kompetenzbereichen sind vielfach vorhanden.
Kategorien der
Schlüsselqualifikationen
Lernkompetenz
Personale
Kompetenz
Soziale
Kompetenz
Wir betrachten die "LERNKOMPETENZ“ als
einen
wichtigen
und
selbstständigen
Kompetenzbereich, der aber Vernetzungen
mit allen anderen Bereichen aufweist. Dem
Bereich der Lernkompetenz ordnen wir in
erster Linie Fähigkeiten zu, die in vielfältigster
Art und Weise beim Erwerb von Wissen
hilfreich sein können. Im Hinblick auf unsere
Zielgruppe wurden dabei Schwerpunkte
gesetzt, die den Schülerinnen und Schülern
zunächst einmal ganz konkrete Hilfen geben
sollen, ihren Schulalltag zu bewältigen.
Sach- und Fachkompetenz
Das betrifft u.a. den Bereich "Grundlegende
Arbeits- und Lernkompetenzen“ mit den dazugehörigen Themen (Auszüge):
- Vorbereitung auf eine Klassenarbeit
- "Lernen lernen“: Der Schülerarbeitsplatz
- So schaffe ich meine Hausaufgaben besser
Nachhaltigkeit und Effektivität in der Beherrschung von Lernkompetenzen werden nur
erreicht, wenn diese erlernten Techniken auch in späteren Lernsituationen (Berufsbildung
etc.) wieder eingesetzt werden. Lernkompetenz beinhaltet daher auch5:
•
die Bereitschaft und Fähigkeit zu selbstständiger Aneignung weiterer und neuer
Qualifikationen
•
die Bereitschaft zu lebenslangem Lernen
546
•
die Fähigkeit, Lernstrategien zu entwickeln
•
die Fähigkeit, mit Informationen und Medien zielgerichtet umzugehen
Im Bereich der Lernkompetenzen lassen sich konkrete Fähigkeiten in der Regel an jeweils
aktuellen Unterrichtsinhalten trainieren. In den anderen Kompetenzbereichen (Personale
und soziale Kompetenz) kann eine Anbindung an konkrete Unterrichtsinhalte nicht immer
realisiert werden. So haben wir die Bausteine zur Kommunikations- und
Problemlösefähigkeit in der Regel als Planspiele und Simulationen konzipiert, die zunächst
nur die jeweils grundlegenden Kompetenzfähigkeiten vermitteln. Ein Transfer dieser
Fähigkeiten in den fachgebundenen Unterricht ist möglich und wünschenswert! Außerdem
sollen die erworbenen Kompetenzen auch im alltäglichen Leben zur Anwendung kommen.
Unter Schlüsselqualifikationen verstehen wir die Summe der Kompetenzen, die insgesamt
eine persönlichkeitsentwickelnde und –prägende Funktion haben. Das bedeutet:
Schlüsselqualifikationen sind für uns Kompetenzen, die…
1
•
dazu verhelfen, flexibel auf veränderte Anforderungen zu reagieren.6
•
dazu beitragen, dass Schülerinnen und Schüler befähigt werden, ihr Leben
selbstständig, eigen- und sozialverantwortlich und zukunftsorientiert zu gestalten.
Mertens, Dieter: Schlüsselqualifikationen – Thesen zur Schulung einer neuen Gesellschaft (1974),
S. 36 - 45
2
3
Fink, Rudolf: Prozessorientierung in der Ausbildung mit PETRAplus, S. 10 f.
Ministerium für Kultus, Jugend und Sport, BW (Herausgeber), CD – ROM „Schlüsselqualifikationen:
Beobachten, Beurteilen, Rückmelden und Fördern“
4
ebd.
5
In Anlehnung a.d. Lehrplan Berufsschule (Berufsfeld Körperpflege), Hessisches Kultusministerium, S. 5 f.
6
Mertens, Dieter: Schlüsselqualifikationen – Thesen zur Schulung einer neuen Gesellschaft (1974),
S. 36 - 45
547

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