Erfahrungsbericht Auslandssemester - USA

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Erfahrungsbericht Auslandssemester - USA
Erfahrungsbericht Auslandssemester - USA | Philipp Sauer
ERFAHRUNGSBERICHT AUSLANDSSEMESTER USA –
INDIANAPOLIS
ZUSAMMENFASSUNG
Meine Zeit an der IUPUI war mit die beste in meinem bisherigen Studentenleben. Diese war besonders
durch die Menschen geprägt, die ich dort kennen gelernt habe.
In den ersten Wochen des Studiums gab es noch vieles ab zu klären, unteranderem welche Kurse überhaupt
belegt werden können und wie man sich am Campus und in der Stadt zurechtfindet. Es war für mich die
wohl beste Entscheidung am dort angebotenen „Mentoring Programm“ teilzunehmen, da ich auf diesem
Wege meine amerikanischen Mentoren kennen lernte, die weit über ihre normalen Aufgaben hinausgingen
und persönliche Freunde wurden.
VORBEREITUNGEN VOR ANTRITT DES AUSLANDSAUFANTHALTS
Der erste Schritt im Bewerbungsprozess war die Kontaktaufnahme mit den an meiner Hochschule
zuständigen Professoren. Zum einen der für unsere Fakultät zuständige Professor für Outgoings, sowie der
zuständige Professor für die IUPUI. Nach Abwicklung kurzer Treffen mit den entsprechenden Personen und
dem Ausfüllen einiger bürokratisch notwendiger Dokumente konnte ich meine Bewerbung an meiner
Heimathochschule abgeben. Mit der Zusage meines Studienplatzes bewarb ich mich zeitgleich für das BWStipendium, schriftlich an meiner Hochschule sowie online über das BWS-Portal. Wichtig: Der Vertrag muss
dem International Office in Papierform vorliegen.
An der IUPUI war es zudem Notwendig sich für das „Campushousing“ an zu melden bzw. zu bewerben. Ich
bewarb mich für ein Zimmer in einem 4-Personen-Appartment mit separaten Zimmern und
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Gemeinschaftsküche. Das Visa für die USA beantragt die Universität, nach fester Zusage, in den USA für
einen (man kann es auch gar nicht selbst machen). Diese schicken einem dann alle nötigen Unterlagen und
entsprechenden weiteren Instruktionen zu. Man muss dann online auf der Konsulat Seite einige Angaben
machen und dann auch noch persönlich zur amerikanischen Botschaft in Frankfurt. (wird aber alles bestens
in den Unterlagen erklärt)
Meine privaten Vorbereitungen starteten schließlich erst wenige Wochen vor meiner Abreise. Ich und ein
weiterer Student, der mit mir gehen würde, trafen uns mit Studenten die bereits an der IUPUI waren und
konnten so einige wertvolle Insidertipps erfahren.
Da wir vor unserer Ankunft in Indianapolis noch ein paar Tage in Chicago verbrachten, haben wir für diese
Zeit eine (sehr!) gute Unterkunft im HI-Hostel in Downtown gefunden. Hilfreich für diverse Kurztrips wie
auch den längeren Roadtrip nach dem Semester war die Anschaffung des Lonely Planets für die USA.
STUDIUM IM GASTLAND
Einschreibung und Kurswahl gestaltete sich an der IUPUI zu Anfang etwas schwierig, da über die Homepage
das tatsächliche Kursangebot für das jeweilige Semester nur schwer aus zu machen ist. Einige Kurse werden
nur im Sommer- oder Wintersemester angeboten. Zudem ist es für viele Kurse notwendig Grundlagenkurse
erfolgreich absolviert zu haben. Da unsere deutschen Kurse nicht in ihrem System sind, mussten wir uns
Kurse mit Anforderungen freischalten lassen. Da wir nicht wussten, dass dieses vermutlich auch schon von
Deutschland aus möglich gewesen wäre, kümmerten wir uns in unserer ersten Woche in Indianapolis
darum. Die Mitarbeiter der Gastuniversität sind dabei sehr entgegenkommend, in Amerika ist man als
Student eben doch auch „Kunde“.
Wir belegten die Kurse „Vehicle Dynamics“ und „Aerodynamics in Motorsports“ die nach Gesprächen mit
amerikanischen Studenten als die schwierigsten des Studienganges benannt wurden. Als deutscher Student
muss man sich da jedoch eher weniger Sorgen machen, der mathematische Anspruch ist deutlich niedriger
als hier bei uns. Als weitere Kurse belegten wir „Engineering Economics“, „Data Acquisition in Motorsports“
sowie „Computer Modeling for Motorsports“. Insgesamt müssen zum erhalt des Visas in den USA 12 Credits
absolviert werden, wir machten 13.
Das Studium in Amerika ist deutlich verschulter als bei uns, was besonders durch die vielen „Homework
Assignements“ und „Midterm Exams“ auffällt. Dadurch wird man gezwungen das ganze Semester über am
Ball zu bleiben und kann nicht, wie hier in Deutschland, mal für eine Woche abschalten. Der Lernstress zu
den Finals (Abschlussklausuren) ist dadurch aber auch deutlich erträglicher.
Die Benotung in Amerika ist stark vom Professor abhängig, es lohnt sich fast immer bei Unstimmigkeiten
der Bewertung noch einmal zur Sprechstunde zu gehen um ein paar Punkte mehr heraus zu kitzeln.
Es ist in Amerika auch nicht unüblich, dass am Ende des Semesters der gesamte Kurs auf einen gewünschten
Schnitt „gecurved“ wird, auch wenn dies bei technischen Fächern nicht so stark der Fall ist.
Für ausländische Studenten werden viele Aktivitäten seitens der Partneruniversität angeboten. Dies fängt
am Anfang des Semesters mit verschieden Fahrten zu „Wallmart“ und „Target“ (große Supermärkte in
denen man ALLES, wirklich alles bekommt – von Bettwäsche über Lebensmittel bis Staubsauger) an und
geht während dem Semester mit Trips zu nahe gelegenen Städten, Freizeitparks und anderen Events weiter.
Auf dem Campus befindet sich ein Fitnesscenter, welches als Student für vergünstigte Preise auch für
wenige Monate genutzt werden kann. Es gibt auch sehr viele Sportgruppen (Fussball, Volleyball, Basketball,
einen Lauftreff, eine Schwimhalle, etc. )
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Es gibt einen wöchentlichen „German-Club“ für deutsch interessierter Studenten, welcher auch von vielen
amerikanischen Studenten die deutsch lernen in Anspruch genommen wird. Im Allgemeinen wird das
Universitätsleben in den USA deutlich größer geschrieben als hier in Deutschland.
AUFENTHALT IM GASTLAND
Amerika ist ein Land mit vielen Facetten. Angefangen von den vielen Skylines der größeren Städten über
unglaubliche Landschaften aber auch hin zu einem großen Armuts- und Kriminalitätsgefälle ist alles
vertreten.
Wir besuchten für ein Wochenende Detroit, das in seinen Vororten teilweise als Geisterstadt durchgehen
würde. Wir waren für ein langes Wochenende in New York, wo man sich in den riesigen Häuserschluchten
nur als einer unter vielen sieht. Wir waren zweimal in Chicago – das mit dem Willis Tower das zweit höchste
Gebäude der USA beherbergt. Man kann dort von Indianapolis aus super günstig ($10) innerhalb von 3h mit
dem Megabus hinkommen und die Stadt von Mafia Boss Al Capone bewundern.
Zudem waren wir eigentlich jedes Wochenende unterwegs um die umliegenden Städte und die Ost-Küste
der USA zu erkunden. Es lohnt sich auf jeden Fall unter der Woche am Ball zu bleiben, alle Assigments zu
erledigen, damit man die Wochenenden frei hat um die USA zu erkunden!
Aber auch das Leben in Indianapolis hatte für uns viel zu bieten. Die Donnerstag Abende verbrachten wir
zumeist im „Howl at the moon“, einer Livemusik-Bar mit studentischen Preisen ($1 Bier). Aber auch darüber
hinaus gibt es viel typisch amerikanisch Bars, Restaurants und Pubs. Trivialerweise haben wir uns den ein
oder anderen Burger gegönnt und uns auf kulinarisches Neuland mit „Fried Pickles“ (frittierte saure Gurken)
begeben.
Da wir in unserem Apartment selber kochen mussten blieb auch der wöchentliche Gang zu diversen
Supermärkten nicht aus. Der nächste Supermarkt („marsh“) ist 15 Gehminuten Campus entfernt – dieser
ist allerdings sehr teuer. Wir hatten den Vorteil, dass wir sehr schnell einige amerikanische Freunde
gefunden haben, die uns eigentlich wöchentlich einen „Ride“ zu den größeren, günstigeren Supermärkten
(es gibt auch Aldi, mit deutschen Produkten) gegeben haben. Das Bus System in Indy ist gut ausgebaut, aber
es fahren zum Teil sehr dubiose und ungewöhnliche Gestalten mit dem Bus. (Randnotiz: wer allgemein in
den USA Bus fährt – es gibt kein Wechselgeld man sollte also immer passendes Kleingeld dabei haben).
Daher haben wir meist „Uber“ oder „Lyft“ benutzt. Dies sind Handyapps für private Taxiservice – die
günstiger sind als normale Taxis. Eine super geniale Sache. Man tagt einfach seinen Standort gibt sein Ziel
ein und ein Uber kommt und holt dich ab. Die Bezahlung erfolgt Bargeld los über die App und man kann
den Fahrpreis ganz einfach über die App mit seinen Mitfahrern spilten. (Manchmal sind auch echt coole
Autos dabei – Cadillac Escalade, Dodge Ram, etc.)
Nach dem Semester sind wir noch einen Monat, solange unser Visa noch gültig war, durch die USA gereist.
Wir haben einen Roadtrip mit einem schönen Mustang durch Florida gemacht – und anschließend an die
West Küste nach Kalifornien geflogen. Dort hatten wir auch wieder einen Mietwagen und sind mit diesem
den „Pazific-Coast-Highway von San Diego über Los Angeles mit zwischen Stopp in Las Vegas und Grand
Canyon nach San Francisco gefahren. Auf dieser Strecke befindet sich außerdem der wunderschöne
Yosemite National Park und der Redwoods National Park, die absolut Sehenswert sind. Ein Tipp zum
Mietwagen – über die ISIC -Seite(benötigt einen Internationalen Studentenausweis) gibt’s bei Alamo 20%
Studentenrabatt auf Mietwagen.
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