Themenheft Megastädte

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Mega
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Urbanisierung:
Katastrophe oder Chance?
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Tokio:
Stadt der großen Entfernungen.
Unterrichtseinheit für die
Sekundarstufe 1
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Mexiko-Stadt:
Luftverschmutzung. Unterrichtseinheit für die Sekundarstufe 2
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Megastädte:
Problem oder Chance weltweiter
Urbanisierung?
Von Frauke Kraas
Megastädte gewinnen aufgrund ihrer enormen Größe und hohen
Entwicklungsdynamik immer mehr an Bedeutung als Knotenpunkte von
Globalisierungsprozessen und Steuerungszentralen einer von
Städten dominierten Welt.
Neu sind nicht nur die bisher unbekannten
Dimensionen von Flächen- und Bevölkerungswachstum sowie die hohe Konzentration von Bevölkerung, Infrastruktur, Wirtschaftskraft und Entscheidungen, sondern
vor allem die Gleichzeitigkeit und Überlagerung von verschiedenartigsten ökologischen, ökonomischen, sozialen und politischen Prozessen mit vielfältigen, sich zum
Teil selbst verstärkenden Beschleunigungsund Rückkopplungseffekten. Neu sind ferner eingeschränkte Regier- und Steuerbarkeit vieler mega-urbaner Räume sowie die
Bedeutungszunahme informeller Prozesse.
Großes Bild: Informelle
Siedlung in Pune/Indien
Oben: Einfachbauweise
in einem Urban Village,
überragt von modernem
Hochhauskomplex in
Guangzhou/China
Mitte: Einfache Steinhäuser eines Relokationsprojektes im urban fringeBereich von Manila/Philippinen
Unten: Hochverdichteter
Innenstadtbereich von
Seoul/ Südkorea
Definitionen: Megastädte,
megaurbane Regionen
360
Megastädte werden in der Regel nach
quantitativen Merkmalen abgegrenzt: Es
sind – unterschiedlichen Definitionen zufolge – Metropolen mit mindestens fünf,
acht oder zehn Mio. Einwohnern. Jüngeren
Auffassungen zufolge werden auch polyzentrische, funktional integrierte, interagierende megaurbane Räume einbezogen,
z. B. das Rhein-Ruhr-Gebiet – mit mehr als
13 Mio. Einwohnern Europas größte megaurbane Region – oder das Perl Fluss
Delta/China als aufsteigende „world factory“ (2006: ca. 48 Mio. Einwohner). Je nach
Schwellenwert gibt es weltweit derzeit 16,
24 oder 39 Megastädte. Die größte Ballung
an Megastädten findet sich in Asien, wo
bereits heute über 20 Städte mit mehr als
5 Millionen Einwohnern existieren (siehe
Diercke Weltatlas, S. 142.3: Asien Bevölkerung). Im Jahr 2015 werden weltweit, unter
Einschluss der sog. „emerging megacities“
mit über 5 Mio. Einwohnern, mehr als
600 Mio. Menschen in voraussichtlich dann
60 Megastädten leben – über zwei Drittel
liegen in Entwicklungsländern, viele weisen
ein Bevölkerungswachstum von mehr als
3 % jährlich auf.
Megastädte: Negative Bewertungen – und ein Perspektivenwechsel?
Vordergrund von Bewertungen gestellt.
Dadurch kann jedoch der Blick auf auch erhebliche Chancen versperrt werden, die etwa in der Erschließung wichtiger Potenziale
für eine nachhaltige Entwicklung mega-urbaner Regionen liegen, so z. B. die Chance
einer Verringerung des Pro-Kopf-Flächen“verbrauchs“ bei hoher Bebauungsdichte,
einer verbesserten Effektivität verwendeter
Ressourcen (z. B. durch Zyklisierung und
Regeneration von Wasser- und Energieflüssen) oder die Vorteile technischer Innovationen, die sich in Megastädten rentabel verwirklichen lassen, wie etwa im Aufbau von
Massentransportsystemen (Beispiele:
U-Bahn-Netze, Transmilenio-Projekt) und
Leitungsnetzen (vor allem der Wasser- und
Energieversorgung) bewiesen oder durch
Umsetzung von Innovationen zu erreichen
(z. B. durch e-governance und Partizipation
in Verwaltungsprozessen).
Beispiel Wohnraumversorgung:
Verdrängung oder Aufwertung
in Kooperation?
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Zumeist werden mit Megastädten negative
Vorstellungen assoziiert, so z. B. die Probleme massiver Umweltverschmutzung, hohen
Ressourcenverbrauchs, Bedrohung durch
Naturgefahren, die Zunahme urbaner Armut
und sozioökonomischer Disparitäten, Verkehrsprobleme, Sicherheitsrisiken oder
Einschränkungen an Lebensqualität in den
Am Beispiel der für viele wachsende Megastädte charakteristischen, oft gravierenden
Engpässe in der Wohnraumversorgung,
besonders für die unteren Einkommensschichten, lässt sich verdeutlichen, welche
Wirkungen ein Perspektivwechsel in der
Bewertung von Situationen mit sich bringen
kann.
Hohe Zuwanderungsraten, in der Regel
durch Zuzug aus ländlich-peripheren Regio-
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Interview
3600: Was fällt Ihnen spontan zum
Begriff Diercke ein?
Dr. Leers: „Diercke“ ist für mich seit jeher
das Synonym für „Atlas“ – und für die
Schüler eine Herausforderung in der
Rechtschreibung.
3600: Welche Karte des Diercke
benutzen Sie am liebsten?
Dr. Leers: Ich mag die Berlin-Karten, besonders den Innenstadt-Vergleich. Hier
gibt es unendlich viel zu entdecken, und
zugleich beschreibt man auf ein paar
Quadratkilometern Stadt das wohl wichtigste politische und historische Ereignis
in Deutschland und der Welt am Ende des
letzten Jahrhunderts.
nen, verursachen in vielen Megastädten ein
Wachstum informeller Siedlungen, oft an
marginalen, un- oder untergenutzten
Standorten (großes Foto), oder ein Entstehen einfacher Unterkünfte in bisher wenig
von Wirtschaftsaufschwung beeinflussten
Stadträumen (Foto links oben). Urbane Armut, sozioökonomische Polarisierung und
der Verlust sozialer Kohärenz gehören hier
zu den zentralen Problemen.
Oft werden informelle Siedlungen solange
geduldet, bis die Flächen, auf denen sie
sich befinden, für anderweitige Nutzungen
vorgesehen sind. Dann stehen – je nach
lokalem Kontext – Zwangsräumung, Umsiedlung, Verdrängung, Enteignung, Entschädigung für Relokation oder Verhandlungsprozesse mit den Bewohnern informeller Siedlungen an. Sobald man indes
informelle Siedlungen nicht nur als Problem der Megaurbanisierung, sondern als
Teil einer Lösung versteht – nämlich für
eine Unterbringung von Hunderttausenden
von Menschen, mit denen gemeinsam die
Akteure von Verwaltung, Privatwirtschaft
und Zivilgesellschaft nach Maßnahmen für
eine Verbesserung der Lebensbedingungen suchen können –, ist die Entwicklung
erfolgreicher Verbesserungsmaßnahmen
möglich, wie z. B. in zahlreichen Projekten
der UN-Habitat oder anderer in Megastädten arbeitender Organisationen der
Mein Herz hängt natürlich auch noch an
der Karte Tarent – staatliche Industrieentwicklung seit 1960, deren Grundlagen ich
vor Ort erarbeitet und deren Kartenbild ich
selbst entworfen habe.
Entwicklungszusammenarbeit bewiesen
wurde. Staatliche Wohnungsbauprogramme
für einkommensschwache Bevölkerungsschichten (Foto links Mitte), oft mit privatwirtschaftlicher Unterstützung, sog. landsharing- und sites-and-services-Projekte
oder administrativ gesteuerte, obligatorische Mischnutzung innerstädtischer Nachverdichtung (Foto links unten) sowie smallscale-investments von Kreditgenossenschaften zählen zu den interessantesten
Lösungsansätzen.
Dr. Leers: Ich finde es beeindruckend,
wie es immer wieder gelungen ist, den
„Diercke“ den aktuellen Inhalten des
Erdkundeunterrichts anzupassen und
dabei richtungsweisend für alle anderen
Schulatlanten zu sein.
Austausch guter Beispiele und
Verbesserung der Steuerungsfähigkeiten
Dr. Leers: Das geschieht ziemlich häufig,
wenn ich mir im Zusammenhang mit den
Nachrichten die räumlichen Gegebenheiten vor Augen führen möchte – oder wissen Sie auf Anhieb, wo alle „- istans“ in
Mittelasien liegen?
Geographie und Germanistik
in Düsseldorf, Assistent am
Wirtschaftsgeographischen
Institut der Universität Bonn,
Promotionsaufenthalt in
Süditalien, Schuldienst ab
1977, Prüfungsvorsitzender
bei Ersten Staatsexamina
und Mitglied im Prüfungsausschuss bei Zweiten
Staatsexamina in Düssel-
3600: Wann und warum haben
Sie das letzte Mal privat in den Diercke
geschaut?
Für eine nachhaltigere Megastadtentwicklung bedarf es eines intensivierten Austauschs von guten Lösungsbeispielen und
-strategien („best practices“) sowie einer
Verbesserung der Steuerungsfähigkeit in
den Megastädten, die über Verwaltungskompetenzen hinaus eine intensivierte Zusammenarbeit auch mit der Privatwirtschaft
und den wesentlichen Entscheidungsträgern („stakeholder“) der Zivilgesellschaft
verfolgen muss.
00
Jahrgang 1949, Studium der
3600: Was macht den Diercke für
Sie außergewöhnlich?
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Frauke Kraas, Professorin für Anthropogeographie am Geographischen Institut
der Universität zu Köln.
Dr. Kurt Jürgen Leers
dorf.
3600: Besitzen Sie noch Ihren
SchulDiercke?
Dr. Leers: Selbstverständlich! Er war damals bei der „Erstausstattung“ der Sextaner das wertvollste Stück und wurde dementsprechend sorgsam behandelt. Ich
habe sogar noch einen Diercke von 1914
„geerbt“, den ich hoch in Ehren halte.
3600: Was wünschen Sie sich für
den Diercke in der Zukunft?
Dr. Leers: … weiterhin eine glückliche
Hand bei der Gestaltung eines Atlas, der
die traditionellen Inhalte, aktuelle Themenkarten und den Zugriff auf elektronische
Medien effizient miteinander verbindet.
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UNTERRICHTSEINHEIT
SEKUNDARSTUFE I
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Tokio –
Stadt der großen Entfernungen
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Von Hans Lammersen
Zentrum Japans
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Wie kaum eine andere Stadt ist Tokio das
Zentrum des Landes. Hier werden fast alle
wichtigen politischen und wirtschaftlichen
Entscheidungen getroffen. Der zunehmenden Bedeutung zufolge ist Tokio seit den
1950er Jahren stark angewachsen und heute die größte Stadt der Welt – mit
12.600.000 Einwohnern in der Präfektur
Tokio (Tokio-to, Fläche: 12.064 km2),
37.000.000 Einwohnern im Großraum Tokio
(Tokio Metropolitan Region, Fläche: 13.555
km2) und 42.000.000 Einwohnern in der
National Capital Region (Fläche: 36.887
km2)
Shogunats-Hauptstadt
840
Die Übersichtskarte im
Diercke Weltatlas
(S. 176.1) zeigt die funktionale Gliederung Tokios
und gewährt ein eindrucksvolles Bild der
täglichen Pendlerströme
aus dem Umland in die
Metropole.
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Tokio, ehemals Edo, war bis ins späte 16.
Jahrhundert hinein ein unbedeutender Ort.
1590 gelangte er in den Besitz des Shoguns
Tokugawa Ieyasu, der ihn 1603 zu seiner
Hauptstadt machte. Er bemühte sich, eine
starke Zentralgewalt durchzusetzen. Das
Shogunat war damals der hauptsächliche
Machtfaktor in Japan. Mit der Besitznahme
des Shoguns ging ein erstes Wachstum des
Ortes einher. Denn der Shogun verlangte
von seinen untergebenen Großgrundbesitzern, ihren Wohnsitz nach Edo zu verlegen.
Ihnen folgten zunächst neben ihren Familien zahlreiche Handwerker und Händler,
dann, im Jahre 1868, auch der Kaiser (Tenno), der seinen Hof von Kyoto nach Edo verlegte.
Öffnung Japans
Weg zur Metropole
2160
In diesem Jahr dankte der letzte TokugawaShogun ab und Tenno Mutshito übernahm
die Macht. Er leitete die so genannte „Meiji“-Restauration ein, in deren Verlauf er Japan für ausländische Mächte öffnete und
soziale, wirtschaftliche und politische Veränderungen einleitete, die den Grundstein
für die moderne Wirtschafts- und Gesellschaftsentwicklung Japans legten. Der Tenno war es auch, der die Stadt Edo in Tokio
umbenennen ließ. Er ließ seinen Kaiserhof
hierher verlegen, ein erster Schritt der Konzentration.
2650
Einen Rückschlag erhielt die Entwicklung
der Stadt durch das große Kanto-Erdbeben
von 1923. Die sich an das Erdbeben anschließenden Feuerstürme zerstörten etwa
700.000 Häuser und töteten 140.000 Menschen. Der Wiederaufbau nach dem 2. Weltkrieg führte zu umfangreichen Modernisierungen. Spätestens seit den 1950er Jahren
verstärkte sich die Entwicklung hin zu
einem Ungleichgewicht des japanischen
Städtesystems. Die Herausbildung einer
politischen, demographischen und wirtschaftlichen Primatstadt war bis dahin noch
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Aufgaben
Unterrichtsvorschlag:
Die Materialien sind für zwei Stunden konzipiert, können jedoch
gekürzt werden. Im Folgenden wird ein Verlauf skizziert, wie er bei
der Verwendung aller Materialien aussehen könnte:
1. Erstelle eine Tabelle, in der du
die Lebenssituation der Familie
Mashado (Material 1) mit deiner
Familie vergleichst (Größe des
Hauses, Anzahl der Familienmitglieder, Wohnfläche pro
Person Fahrzeit zur Arbeit/zur
Schule usw.)
1. Stunde
Unterrichtsphase
Inhaltlicher
Schwerpunkt
Methodisches
Vorgehen/Sozialform
Medien/Materialien
Einstieg
Information über den
Stundenverlauf
Lehrer-Vortrag
Erarbeitung I
Lesen Material 1,
Bearbeiten der
Aufgabe 1
Text: Einzelarbeit (stilles
Erlesen oder Vorlesen)
Aufgabe: Einzelarbeit
Material 1 und 2
Ergebnissicherung I
Vergleich der Aufgabe 1
Lehrer-SchülerGespräch
Schülerergebnisse
Erarbeitung II
Bearbeitung der
Aufgabe 2
Einzelarbeit
Lehrer-SchülerGespräch
Material 3 und 4
Ergebnissicherung II
Vergleich der
Aufgabe 2
Lehrer-SchülerGespräch
Schülerergebnisse
Erarbeitung III
Aufgabe 3
Lehrer-SchülerGespräch oder SchülerSchüler- Gespräch
Material 3 und 4,
Atlaskarte
Hausaufgabe:
Aufgabe 4
Ausblick/weitere
Möglichkeiten
Weitere mögliche
Aufgaben:
Finde heraus, wie hoch
die Bodenpreise in
deiner Gemeinde liegen.
Berechne: Wie viel Euro
würde der Boden für ein
Haus mit der Grundfläche deiner Wohnung
in Tokio kosten (1 Euro
entspricht etwa 157 Yen).
Kannst du dir vorstellen,
welche Gründe es geben
könnte, dennoch in
Tokio zu leben?
2. Zu den Bodenpreisen in Tokio:
Erläutere Material 3 und 4
3. Diskutiert in der Klasse:
4. Die Sätze in Material 5 enthal-
Hans Lammersen
Realschule Lügde
Fächer: Erdkunde, Deutsch
Unterrichtsphase
las, S. 176, Karte 1:
Miss die Nord-Süd-Ausdehnung
sowie die Ost-West-Ausdehnung Tokios.
die Entfernung von
6. Miss
Hachioji, dem Wohnort der
Mashados, bis zum Hauptbahnhof Tokio. Vergleiche mit dir
bekannten Entfernungen in
deiner Region.
7.
Inhaltlicher
Schwerpunkt
Methodisches
Vorgehen/Sozialform
Medien/Materialien
Einstieg
Vergleich der
Hausaufgaben
Lehrer-SchülerGespräch
Schülerergebnisse
Erarbeitung I
Aufgaben 5-7
Einzel- oder Partnerarbeit
Atlaskarte
Ergebnissicherung I
Vergleich der Aufgaben Lehrer-Schüler5-7
Gespräch
Erarbeitung II
Aufgaben 8 und 9
Ausblick/weitere
Möglichkeiten
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Stadt Tokio seit dem Jahre 1950.
Berücksichtige dabei die Hauptrichtungen der Ausdehnung,
die Fläche der neu hinzugekommenen Bebauung, die Bevölkerungsentwicklung (Grafik rechts
unten).
Schülerergebnisse
die Lage der Indus9. Beschreibe
trieflächen in Tokio. Wo haben
Atlaskarte
Lehrer-SchülerGespräch oder SchülerSchüler- Gespräch
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Wie viele Menschen pendeln
jeden Tag aus Hachioji? Finde
drei vergleichbare Vororte von
Tokio und drei mit größeren
Auspendlerzahlen.
8. Beschreibe die Entwicklung der
sich die meisten Industrien angesiedelt? Begründe!
Weitere Erarbeitung
des Themas „Neulandgewinnung in Tokio“
00
ten Thesen zu den Nachteilen
des Lebens in Tokio. Ordne sie
(eventuell auch stichwortartig)
in die darunter stehende Tabelle ein.
5. Zur Tokio-Karte, Diercke Weltat-
Material 5
2. Stunde
nicht erfolgt. Aber die Wirtschaftserfolge
Japans in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts brachten die heutige Konzentration auf Tokio mit sich.
Welche Gründe kann es für derartig hohe Bodenpreise geben.
Welche Begründung ist aus der
Bevölkerungsdichtekarte auf
S. 177, Karte 2 im Diercke Weltatlas herauszulesen?
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Die Arbeitsblätter
stehen im Internet
zum Download für Sie
bereit unter
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Luftverschmutzung
der Megastadt MexikoStadt
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Von Matthew Appleby
Globale Dimensionen
Agglomeration der Superlative
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Mexiko-Stadt lenkt zurzeit große Aufmerksamkeit vieler internationaler Organisationen auf sich. Der Grund liegt nicht nur darin, dass die MCMA (Mexico City Metropolitan Area) für die Gesundheit von Kindern
als das gefährlichste Stadtgebiet der Welt
gilt, sondern auch, dass die Luftverschmutzung von u. a. dieser Megastadt möglicherweise Auswirkungen auf das Weltklima hat.
Mexiko-Stadt mit Umland ist nach verschiedenen Quellen mit bis zu 25 Millionen Einwohnern der zweitgrößte Ballungsraum der
Welt. Wegen der anhaltend starken PullFaktoren dieser Stadt ist eine sehr hohe Zuwachsrate der Bevölkerung in der Zukunft
zu erwarten.
Schadstoffquellen
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Topographie
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Oben: Ausschnitt aus der
Karte S. 200.2 im Diercke
Weltaltas: Hier ist die
Kessellage der Metropole
deutlich sichtbar, die
im Zusammenspiel
mit der Höhe für häufige
Wetterinversionen
verantwortlich ist.
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Das Zusammenwirken der topographischen
Lage und des Höhenklimas ruft Bedingungen hervor, die in den Wintermonaten häufig zur Wetterinversion führen. Die Karte im
Diercke Weltatlas (S. 200, Karte 2) zeigt die
Kessellage der circa 2.300 m hohen mexikanischen Hauptstadt. Diese Weltmetropole ist auf drei Seiten von schneebedeckten,
z. T. über 5.000 m hohen Vulkanen und Bergen der Sierra Madre umgeben. Die extreme Höhenlage verhindert einen sauberen
Verbrennungsprozess, sodass eine erhöhte
Menge an Reststoffemissionen in die Atmosphäre eingeleitet wird.Die Hauptwindrichtungen in der Atlaskarte geben Hinweise
zur Zirkulation der Luftmassen im Becken
von Mexiko. Bodenwinde aus dem Norden
verhindern oft den Abzug der Luft, die sich
dann mit Staub, Verbrennungsabgasen und
flüchtigen Kohlenwasserstoffen anreichern
kann. Eine braune Glocke bildet sich an circa 170 Tagen im Jahr über der Stadt.
Über drei Millionen Autos, häufig umweltschädliche Gebrauchtwagen aus den USA,
sind täglich auf den Straßen von Mexikos
Landeszentrum unterwegs – die Hauptquelle der Giftmischung in der Luft. MexikoStadt ist der zweitgrößte Industriestandort
in Lateinamerika, wobei sich ein Fünftel aller mexikanischen Betriebe – über 50.000 –
dort befindet. Ihr Schadstoffausstoß trägt
auch wesentlich zur Smogbildung im mexikanischen Becken bei. Extrem problematisch ist die Entstehung von bodennahem
Ozon während der Trockenzeit. Dazu kommen viele ätzende Flugpartikel aus den
Fahrzeugen, Fabrikanlagen und der SodaAnlage im Nordosten. Die neuen WHO-Kriterien für Feinstaub und fotochemischen Smog
werden nur mit größten Schwierigkeiten von
Mexiko-Stadt erfüllt werden können.
Maßnahmen
In den frühen neunziger Jahren hat die
Stadt Notmaßnahmen zur Reduzierung der
Luftverschmutzung eingeleitet. Ein Luftverschmutzungs-Alarm-System (IMECA) mit öffentlichen Anzeigetafeln warnt die Bevölkerung. Zur Reduzierung der Emissionen
wurde z. B. auch „Hoy No Circula“ eingeführt, wobei jedes Fahrzeug nur an vier
Wochentagen in der Stadt gefahren werden
darf. Eine geringe Linderung der Lage
brachte auch die Umstellung aller Stadtbusse auf sauberen Brennstoff. Sogar das
700 km entfernte Texas wird manchmal
vom Mexiko-Stadt-Cocktail heimgesucht.
Vom CLIL zum Comenius Projekt
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Die Europäische Union strebt an, dass alle
Europäer in mindestens zwei Fremdsprachen kommunikationsfähig sind. Als Konsequenz weisen Lehrpläne in verschiedenen Bundesländern auf die Möglichkeit
und die Notwendigkeit von CLIL (Content
and Language Integrated Learning) hin, wobei die Schüler und Schülerinnen mit modulartigem Sachkundeunterricht in einer
Fremdsprache konfrontiert werden sollen.
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chen, muss natürlich dann erfolgen. Wenn
die Gruppe meint, sie würde das Vokabular
nicht kennen, kann man zweisprachige, anschauliche Materialien einsetzen.
Empfehlenswerte Lehrmaterialien
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Für die weitere Arbeit im bilingualen/CLILUnterricht sind die folgenden Diercke-Quellen zu empfehlen: die englischsprachige
Legende für den Diercke Atlas und das
Diercke Glossar deutsch-englisch. Für jüngere Lerngruppen und zur Auffrischung und
Vertiefung der Kenntnisse der Lehrperson
sind die Lehrwerke Diercke Geography for
Bilingual Classes BASIC (Sprachniveau der
Klassen 6 bis 7) und Diercke Geography for
Bilingual Classes VOLUME 1 (Sprachniveau
der Klassen 7 bis 9) geeignet. Zum Thema
Mexiko-Stadt gibt es z. B. in VOLUME 1 eine
Doppelseite zu den Wasserversorgungsund Entsorgungsproblemen. Sehr hilfreich
für die Lehrkollegen und -kolleginnen können auch die Methodenseiten in diesem
Werk sein, in dem man genau den richtigen
Wortschatz, zusammengefasste Sprachmuster und Modelltexte für zahlreiche Arten
von geographischen Materialien findet.
Weltverkehrssprache Englisch
Die Dunstglocke über
„Erdkunde-auf-Englisch-Spiel“
360
Hier ist es von Vorteil, Englisch zu benutzen, denn die meisten LehrerkollegInnen
und SchülerInnen haben diese Fremdsprache mindestens sechs Jahre gelernt. Ein
weiteres Argument für Englisch als Arbeitssprache ist die Tatsache, dass sie sich als
Weltverkehrssprache in den Wissenschaften etabliert hat. Mit fortschreitender Globalisierung gewinnt diese Art von Unterricht
zunehmend an Bedeutung.
Im CLIL spielt die Sprachrichtigkeit eine
untergeordnete Rolle, CLIL-Unterricht ist
Sachfachunterricht und nicht Sprachunterricht. Die Fremdsprache dient als Träger des
Sachinhalts und -gehalts und zwingt den
Lernenden, sich intensiver mit dem Stoff zu
befassen. Die Grammatik wird nicht bewertet und es ist nicht vorgesehen, dass Vokabeltests geschrieben werden. Dennoch zu
bewerten ist, wenn der sachkundliche Sinn
nicht verstanden werden kann oder gelernte Fachbegriffe nicht oder falsch angewendet werden.
3590
Mit den meist zweisprachigen Materialien,
die ich vorbereitet habe, könnte vielleicht
ein Anfang zur Realisierung des CLIL-Unterrichts gemacht werden. Die chronologisch
aufgelisteten Internetausschnitte sind
sprachlich einfach und sachmäßig provozierend genug als Einstieg. Ohne dass die
Lerngruppe etwas vermutet, kann man die
Ausschnitte vorlesen lassen und somit haben die SchülerInnen bereits Englisch ”gesprochen“. Ein Anfang ist gemacht.
Nun sollte die Lehrkraft die Lerngruppe ermuntern, die Deutung der Ausschnitte auf
Englisch zu versprachlichen. Das Festhalten
der Ideen der Gruppe an der Tafel auf Englisch würde das „Erdkunde-auf-EnglischSpiel“ fortsetzen.
Spätestens zu diesem Zeitpunkt werden
die ersten Beschwerden der Schülergruppe
kommen, z. B. dass sie Englischunterricht
an dem Tag bereits gehabt hätten. Eine
Aussprache über die Möglichkeiten und die
Wichtigkeit, Erdkunde auf Englisch zu ma-
Mexiko-Stadt, wie sie sich
Comenius Projekt
an rund 170 Tagen pro Jahr
präsentiert. Nicht umsonst
2320
gilt die mexikanische
CLIL kann Türen öffnen, eine internationale
Kooperation wird möglich und das nicht nur
mit Leuten aus Ländern, deren Muttersprache Englisch ist. Mit einer geeigneten Gruppe, die sich über CLIL-Stunden freut, kann
die Basis für die Teilnahme an einem
Comenius Projekt der Europäischen Union
geschaffen werden. Voraussetzung ist die
Teamarbeit an einem gemeinsam abgestimmten Thema zwischen mindestens drei
Schulgruppen aus verschiedenen EU Ländern. Sehr häufig ist die Arbeitssprache
Englisch. Mehr Information erhalten Sie bei
ec.europa.eu/education/programmes/socrates/comenius/index_de.html.
Try it and see what happens!
Kapitale als das für die
Gesundheit von Kindern
gefährlichste Stadtgebiet
der Welt.
Matthew Appleby
Auguste-Viktoria-Gymnasium, Trier
Fächer: Erdkunde, Englisch
Fachberater für den bilingualen Unterricht
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Die Arbeitsblätter
stehen im Internet
zum Download für Sie
bereit unter
www.diercke.de/
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Die thematische Karte
im Diercke Weltatlas
Von Wiebke Kammler
Thematische Karten sind von jeher Bestandteil des Diercke Weltatlas.
Bis in die 50er Jahre hinein war die thematische Kartendarstellung nur
im Länder-, Kontinent- und Weltmaßstab üblich, erst mit der Ausgabe
des braunen Diercke Weltatlas im Jahre 1957 etablierte sich das
großmaßstäbliche Fallbeispiel.
Die Huerta von Murcia im
Diercke Weltatlas:
Karte links: Ausgabe 1957
Karte Mitte: Ausgabe 1974
Karte rechts: aktuelle Ausgabe
Entwicklung des Kartenbildes im
Zeitvergleich
360
Die Auswahl der thematischen Diercke
Karten orientiert sich an den durch die Bildungspläne vorgegebenen Themen. Auch
wenn sich die Bildungspläne mit den
Jahren immer wieder ändern, beweisen
bestimmte Themen doch eine gewisse Persistenz. Dazu gehört beispielsweise der
Bewässerungsfeldbau in Südeuropa. Die
Huerta von Murcia ist ein klassisches Beispiel dieser Landwirtschaftsform und begleitet die Schüler mit dem Diercke Weltatlas im Erdkundeunterricht schon seit 50
Jahren. Bei Betrachtung dieser Karten im
Zeitvergleich (siehe oben) ist schön zu
sehen, wie sich der Gemüseanbau durch
immer ausgefeiltere Bewässerungsmethoden in der Ebene ausgedehnt hat und heu-
te sogar erhöhte Randbereiche der Betischen Kordillere einnimmt. Auch fällt die
Ausdehnung der Siedlungsfläche und des
Verkehrswegenetzes sofort ins Auge.
Durch die Atlasgenerationen haben sich
Inhaltsdichte und Kartenbild verändert.
Detailinformationen zu Anbaupflanzen und
Bewässerungsformen nehmen mit jeder
Neuauflage zu. Im aktuellen Diercke Weltatlas gibt ein Fruchtfolgekalender zusätzlich
detaillierten Aufschluss über Anbaufrüchte
und Anbauzeiten. Der Legende, die im
brauen Diercke noch in der Karte selbst
stand, wird immer mehr Platz eingeräumt,
da auf Vollständigkeit und übersichtliche
Darstellung mehr Wert gelegt wird.
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Tradition und Aktualität
Inhaltliche Verlässlichkeit
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Neben diesen echten Klassikern wird der
Diercke bei Neubearbeitungen immer wieder mit neuen, an aktuellen Themen orientierten Karten angereichert. Beispiele hierfür sind die Aufnahme von Karten zum
Thema alternative Energien in die Neuauflage 2001 sowie die Karte zur TsunamiKatastrophe in Südostasien in den Druck
2005. Diese Mischung aus Tradition und
Aktualität gewährleistet, dass aus der Vielzahl an thematischen Karten immer geeignete Karten in den Unterricht eingebunden
werden können.
Kartenaufbau
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Für die Entwicklung einer guten thematischen Atlaskarte spielt die Didaktisierung
der Karteninhalte eine entscheidende Rolle.
Dazu gehört
■ eine an Lernzielen orientierte Reduktion
der Karteninhalte,
Wie schon seit Generationen stehen der
Kartenredaktion Hochschulprofessoren,
Doktoren und fachkundige Wissenschaftler
zur Seite, die durch landeskundliche Detailkenntnisse und Fachwissen für die Qualität
der Fallbeispiele bürgen. Sie fungieren als
wissenschaftliche Paten und zeichnen für
die inhaltliche Richtigkeit der Kartendarstellung verantwortlich. Gerade bei Fallbeispielen, die im Ausland angesiedelt sind,
sind Regionalkenntnisse und Fachwissen
unerlässlich, um ein fundiertes, wissenschaftlich abgesichertes Fallbeispiel zu erstellen.
Viele Karteninhalte von großmaßstäblichen
Karten entstammen detaillierten Kartierungen, die im Zuge wissenschaftlicher
Forschungsprojekte aufgenommen wurden.
Die Karte von Umbalacheri (Diercke,
S. 164.2), die eine typische dörfliche Siedlungs- und Sozialstruktur eines indischen
Kastendorfes zeigt, ist ein Beispiel dafür.
Der Kartenautor Prof. Hans-Georg Bohle hat
im Laufe von Forschungsaufenthalten in
Indien dieses Dorf kartiert. Seine Aufzeichnungen konnten als Grundlage dienen, um
daraus dieses Fallbeispiel abzuleiten.
World Wide Web
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■ eine Auswahl von Inhaltsebenen, die die
Problematisierung des Kartenthemas
erlaubt,
■ ein eindeutiger Legendenaufbau,
■ eine leicht verständliche Signaturen- und
Diagrammsprache,
■ eine sinnvolle Klassifizierung statistischer Daten.
Inzwischen bietet das Internet der Kartenredaktion auch vielfältige Möglichkeiten,
eine zusätzliche solide Datenrecherche zu
betreiben. So sind beispielsweise viele Kartenvorlagen und detaillierte Informationen
über den brasilianischen Regenwald vom
brasilianischen Institut für Umwelt und
erneuerbare natürliche Ressourcen
(http://www.ibama.gov.br/) im World Wide
Web zu finden. Auch wenn über das Internet weltweit schnell Informationen greifbar
sind, behindern doch häufig Sprachbarrieren die Recherche. So werden manche Kartenautoren auch als Dolmetscher tätig, da
sie neben landeskundlichen Kenntnissen
auch die notwendige Sprachfertigkeit mitbringen. Eine abschließende Rücksprache
mit den Autoren stellt sicher, dass die
durch die Kartenredaktion eigenständig
recherchierten Daten inhaltlich verlässlich
und abgesichert sind.
Bei einer Karte wie Umbalacheri wird
schnell deutlich, dass „das Wissen“ des
Internets nur scheinbar unendlich ist. Versuchen Sie beispielsweise einmal, Informationen zu Umbalacheri über das Internet zu
bekommen. Schnell werden Sie merken,
dass die Google-Trefferquote sehr reduziert
ist. Über die alibiartigen Standardseiten,
die einem dabei helfen sollen, alte Schulfreunde in Umbalacheri zu finden, kommt
man nur schwerlich hinaus.
Durch die Zusammenarbeit von engagierten Kartenautoren, Kartenredaktion und
Kartographie entstehen somit die thematischen Karten, die in exemplarischen Ausschnitten ein Bild von der Welt vermitteln.
Diese thematischen Karten, in Kombination
mit den physischen Karten und Wirtschaftskarten sind das Markenzeichen des Diercke
Weltatlas und überzeugen seit Generationen seine Leser.
Karte von Umbalacheri
(Diercke, S. 164.2).
Verlässliche Grundlage für
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diese Darstellung waren
die Aufzeichnungen, die
Prof. Hans-Georg Bohle im
Laufe seiner Forschungsaufenthalte angefertigt hat.
Wiebke Kammler
Westermann Kartenredaktion
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Diercke
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Diercke Karten in
™
Google Earth neue Perspektiven
gewinnen
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Von Erik Braune
Faszination Satellitenbilder: Die kostenlose
Software Google Earth™ ist in aller Munde.
Hochauflösende Satelliten- und Luftbilder
werden in einer einfach zu nutzenden Oberfläche für jedermann bereitgestellt und ermöglichen das virtuelle Erkunden des eigenen Vorgartens oder des kommenden
Urlaubsziels. Was bietet sich mehr an, als
diesen Globus im Geographie-Unterricht
einzusetzen? Bislang mangelte es an der
Verfügbarkeit lehrplanrelevanter Materialien. Jetzt jedoch werden unter der Internetadresse http://www. diercke. de /atlanten/google_earth verschiedene Karten und
Kartenrahmen, die die Lage der Karten anzeigen, aus dem Diercke Weltatlas zum ko-
Abb. oben: Unter
http://www.diercke. de/
atlanten/google_earth
findet sich auch eine
Anleitung, wie die Karten
und Kartenrahmen zum
optimalen Einsatz kommen können
Abb. rechts: Kartenrahmen
bieten die Möglichkeit
mehr Informationen über
den Landschaftsraum der
Fallbeispielkarten zu gewinnen
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2400
stenlosen Download angeboten. Damit
kann Google Earth™ auch im Erdkundeunterricht über den spielerischen Umgang
hinaus zur Arbeit mit raumbezogenen Daten genutzt werden.
Grundlage hierfür sind Dateien, die –
wie aus dem Diercke Weltatlas gewohnt –
regional gruppiert angeboten werden. Der
Nutzer kann hierbei entscheiden, komplette Pakete, z. B. Europa oder Deutschland,
zu laden oder aber nur einzelne Kartenrahmen. Bei installiertem Google Earth™ wird
standardmäßig bei einem Klick auf eine der
Dateien das Programm geöffnet und der Benutzer wird an die entsprechende Stelle auf
dem Globus „geflogen“. Es gibt insgesamt
166 downloadbare Rahmen für Karten aus
dem Weltatlas, die in Google Earth™ die
Lage der Karten veranschaulichen. Hierbei
wurden bewusst nur Karten mit einem Maßstab größer als 1:1.000.000 gewählt, da die
Einordnung in den räumlichen Kontext hier
am notwendigsten ist. Im Zusammenspiel
mit dem Weltatlas ist so ein Vergleich zwischen der „realen“ Landschaft aus dem
Satellitenbild und der „modellhaften“ Atlaskarte möglich. Ein Auszoomen aus dem
aktuellen Bildausschnitt ermöglicht dann
die Orientierung über das Umfeld der Atlaskarte hinaus – besonders bei großmaßstäblichen Fallbeispielen eine große Hilfe,
ein Hineinzoomen zeigt Details.
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Zusätzlich zu den Kartenrahmen sind für
ausgewählte Fallbeispiele auch so genannte Bild-Overlays zum Download vorhanden.
Diese Overlays binden die Atlaskarte direkt
in Google Earth™ ein und überlagern in der
Standardeinstellung das Satelliten- bzw.
Luftbild an der entsprechenden Stelle.
Google Earth™ bietet eine Steuerung der
angezeigten Ebenen an, so dass die Ebene
mit der Atlaskarte beispielsweise mit einem
Transparenzeffekt versehen werden kann.
Damit erscheint die Karte durchsichtig und
es kann ein direkter Vergleich der Karte mit
dem Satellitenbild angestellt werden. Der
didaktische Nutzen hierbei ist groß, da die
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für die Karte notwendigen Abstrahierungen
gleichzeitig mit der realen Umgebung wahrgenommen werden können.
Ein besonderer Effekt wird in Karten deutlich, die große relative Höhenunterschiede
darstellen. In Google Earth™ ist ein digitales
Geländemodell integriert, das dafür sorgt,
dass sich die jeweilige Karte automatisch
an die Geländeoberfläche anpasst. Wird
dann von der „klassischen“ Atlasperspektive, der Aufsicht, in eine Schrägperspektive
gewechselt, so können neue Einsichten in
die vormals flache Atlaskarte gewonnen
werden. Am Beispiel der Karten für die Um-
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weltgefährdung in den bayerischen Alpen
( http://www.diercke.de/atlanten/google_earth/downloads/europa/bayerische_
alpen_umweltgefaehrdung.kmz) wird der
Mehrwert, der durch die dreidimensionale
Atlaskarte erzielt wird, deutlich – aus den
vormals abstrakten Karten mit blauen
(Hochwassergefährdung) und roten (Erosionsgefahr) Pfeilen baut sich ein plastisches Bild auf, in dem die Bedeutungen
der Pfeile durch die Integration der Gelän-
Abb. oben und Mitte:
deoberfläche schlagartig besser visualisiert
werden und die Interpretation der Karte
dadurch deutlich erleichtert wird. Zudem
finden sich in dieser Datei zwei Karten desselben Landschaftsausschnittes, die übereinander projiziert werden und abwechselnd angezeigt werden können. Mittels
dieser Technik können mehrere Sach- oder
zeitliche Zusammenhänge deutlich gemacht werden. Insgesamt kann das Zusammenspiel von Atlaskarte und virtuellem
Globus so eine neue, spannende Perspektive in den Unterricht bringen und das Interesse an raumbezogenen Daten stärken.
Impressum
Fallbeispiel Umweltgefährdung in den Bayerischen Alpen: Die dreidimensionale Darstellung
erleichtert den Zugang zu
den Karteninhalten
Abb. unten: Transparenzeffekte ermöglichen
den direkten Vergleich
zwischen Atlaskarte und
Satellitenbild
Herausgeber und Verlag:
Bildungshaus Schulbuchverlage
Westermann Schroedel Diesterweg Schöningh Winklers GmbH,
Georg-Westermann-Allee 66,
38104 Braunschweig,
www.diercke.de,
[email protected]
Redaktion: Wiebke Kammler,
Sebastian Schlüter
Konzeption und Gestaltung:
www.lehnstein.de
Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck – auch auszugsweise – nur
mit Einwilligung des Verlages.
Bildquellenverzeichnis
Dr. Erik Braune,
Schroedel/Westermann
Multimediaredakteur
Geographie/Kartographie
Titel:
Mauritius, Mittenwald (Vidler)
Titel oben rechts, Seite 2 und 3:
Frauke Kraas, Köln
Seite 6
Mauritius, Mittenwald (Macia)
Seite 8, Seite 9 links
Corbis, Düsseldorf
Seite 9 rechts:
picture alliance/dpa, Frankfurt
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Bildungsmedien Service GmbH Westermann
Postfach 49 44, 38023 Braunschweig
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Setzt Maßstäbe.
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38023 Braunschweig
Telefon: (01805) 213100 (14 ct./min. aus dem deutschen Festnetz)
Telefax: (0531) 708588
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