Operation „Sladge-Hammer“ und „International Pharmaceuticals“

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Operation „Sladge-Hammer“ und „International Pharmaceuticals“
Operation „Sladge-Hammer“ und „International Pharmaceuticals“
Größte internationale Händlerringe für Anabolika zerschlagen – 25 Festnahmen
und Sicherstellung von insgesamt 3.000 kg Dopingmitteln in Österreich und
Deutschland.
Seit Mitte 2009 führten Ermittler des Bundeskriminalamts und des
Landeskriminalamts Niederösterreich intensive Erhebungen im Bereich
Dopingkriminalität durch. Dabei gelangten zwei österreichische Tätergruppen als
Verantwortliche von Webshops und Internetplattformen sowie des Untergrundlabors
für Dopingmittel, "International Pharmaceuticals", ins Visier der Ermittler.
Operation "Sledge Hammer"
"Umfangreiche Erhebungen haben dazu geführt, dass eine vierköpfige
österreichische Tätergruppe ausgeforscht und festgenommen werden konnte. Diese
Tätergruppe um den österreichischen Staatsbürger Karl G. wird für den
internationalen Handel mit Dopingmitteln in einschlägig bekannten Webshops und
Internetplattformen verantwortlich gemacht", sagte Dr. Ernst Geiger, Abteilungsleiter
im Bundeskriminalamt.
Im Zuge der Amtshandlung konnten drei Großlagerstätten in Niederösterreich
ausgehoben werden, in denen etwa 2.000 kg Anabolika, Hormonpräparate und
Stimulanzen zum Verkauf bereitgehalten wurden. Die Tätergruppe vertrieb die
sichergestellten Präparate von Österreich aus in den gesamten europäischen Raum
sowie in die USA, wobei sie sich mehrerer Internetplattformen (www.anabolika.com,
www.sledge-hammer.com, www.sledge-hammer.us und www.pharm-tec.com),
geheimer Büroräume und Lager bedienten. Der Wert der beschlagnahmten
Substanzen beträgt mehrere Hunderttausend Euro.
Die verbotenen Substanzen stammten aus Untergrundlaboratorien wie "International
Pharmaceuticals", "Alpha-Pharma", "Dutchlab" und "Cebu-Pharma". Die Substanzen
wurden in Laboratorien in Europa, Indien, Pakistan und China unter oftmals
fragwürdigen hygienischen Bedingungen produziert. Teilweise erfolgte die
Endproduktion auch in Polen und anderen osteuropäischen Ländern. Die Produkte
wurden illegal und unter Umgehung der Zollkontrollen nach Österreich importiert, im
Internet angeboten und dann von Österreich aus an Konsumenten im Ausland
versendet.
Insbesondere bei ebenfalls zahlreich sichergestellten Wachstumshormonen war bei
Import und Versand die Kühlkette nicht gewährleistet. Das erhöhte die
Gesundheitsgefährdung enorm.
Operation "International Pharmaceuticals"
Erkenntnisse aus der Operation "Sledge Hammer" führten weiters zur Zerschlagung
des bekanntesten und ältesten Untergrundlabors im europäischen Raum,
"International Pharmaceuticals".
Auf Grund der Sicherstellungen in der Ermittlungssache "Sledge Hammer" ergab sich
der begründete Verdacht, dass sich in Österreich eine weitere länderübergreifend
agierende Tätergruppe mit direkter Verbindung zum Untergrundlabor "International
Pharmaceuticals" aufhalten könnte.
Doping-Ermittlern des Bundeskriminalamts und des Landeskriminalamts
Niederösterreich gelang es in Zusammenarbeit mit Ermittlern aus Deutschland, die
Verantwortlichen des Untergrundlabors "International Pharmaceuticals" in Österreich
und Deutschland festzunehmen. Es handelt sich um die österreichischen
Staatsbürger Paul R. und Thomas St. sowie deren deutschen Geschäftspartner
Lothar H.
In Deutschland konnte das Großlager der Untergrundlabors "International
Pharmaceuticals", ausgehoben werden. Dabei wurden mehr als 5.000.000 Stück
Anabolika, Hormonpräparate und Stimulanzien sichergestellt.
"Das Schwarze Buch – Anabole Steroide"
Die beiden Haupttäter sind auch geständig, hinter dem in der Szene bekannten
Standardwerk "Das Schwarze Buch – Anabole Steroide" zu stehen bzw. es mit
weiteren Personen verfasst zu haben. Beim "Schwarzen Buch" handelt es sich um
eine Art "Betriebsanleitung" für Dopingkonsumenten, in dem Anabolika, Hormone
und Stimulanzen dargestellt, in ihrer Wirksamkeit beschrieben und Fälschungen
abgebildet werden.
Es besteht der Verdacht, dass mit der Herausgabe des Buches auch der Verkauf von
"International Pharmaceuticals" und sonstiger Produkte gefördert werden sollte.
Rückfragen:
Presse und Öffentlichkeitsarbeit
Bundeskriminalamt
Oberst Helmut Greiner
Mobil: + 43 (0) 664/813 21 28
[email protected]
www.bundeskriminalamt.at