Rahmenbedingungen für deutsche Hochschulaktivitäten
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Rahmenbedingungen für deutsche Hochschulaktivitäten
Go to http://www.deruebersetzer.com Rahmenbedingungen für deutsche Hochschulaktivitäten Länderanalyse BRASILIEN Kassel, Dezember 2003 Projekt: Länderanalysen im Hinblick auf das Angebot deutscher Studiengänge im Ausland im Auftrag des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) Redaktion: Dr. Ute Lanzendorf Wissenschaftliches Zentrum für Berufs- und Hochschulforschung Universität Kassel Dr. Ute Lanzendorf Wissenschaftliches Zentrum für Berufs- und Hochschulforschung Universität Kassel [email protected] Inhaltsverzeichnis 1. Politische und ökonomische Rahmenbedingungen ................................................ 1 2. Kulturelle und naturräumliche Rahmenbedingungen ............................................. 3 3. Beziehungen zu Deutschland ................................................................................ 4 4. Hochschulpolitik und Bildungsplanung................................................................. 6 5. Hochschul- und Studiensystem ............................................................................. 8 6. Hochschulrelevante Gesetzgebung ...................................................................... 12 7. Bedarf an zusätzlichen (ausländischen) Studienangeboten................................... 14 8. Präsenz, Profil und Kooperationen ausländischer Studienanbieter ....................... 16 9. Zuständigkeiten und Ansprechpartner ................................................................. 18 10. Gesamteinschätzung ........................................................................................... 22 11. Literatur.............................................................................................................. 23 ANHANG .................................................................................................................. 24 1. Politische und ökonomische Rahmenbedingungen Die Föderative Republik Brasilien setzt sich aus 26 Bundesstaaten und dem HauptstadtBundesdistrikt zusammen. Sie wird seit Anfang 2003 von Luis Inácio (Lula) da Silva von der Arbeiterpartei (PT) regiert, der Ende 2006 einmal wiedergewählt werden kann. Damit wird das Staatsoberhaupt erstmals in der Geschichte Brasiliens von der politischen Linken gestellt. Nach ursprünglichen Befürchtungen der Wirtschafts- und Finanzwelt, dass da Silva die liberale Politik seines Vorgängers Cardoso nicht fortsetzen und stattdessen eine staatsinterventionistische Wirtschafts- und Sozialpolitik einschlagen würde, haben sich nicht bestätigt. Da Silva rückte bereits im Vorfeld seiner Wahl von früheren radikalen Forderungen ab und leitete nach seiner Amtsübernahme rigoros stabilitätsorientierte Reformen ein. Der Erlass entsprechender neuer Bestimmungen für die Renten- und Sozialversicherung und Reformen des Arbeits- und Steuerrechts sind allerdings bei den Wählern da Silvas auf Unverständnis gestoßen. Mit einer Zahl von rund 172 Mio. Einwohnern ist Brasilien mit Abstand das bevölkerungsreichste Land in Lateinamerika und liegt an fünfter Stelle aller Staaten weltweit. 82 Prozent der Bevölkerung leben in den Städten, von denen São Paulo mit 10,5 Mio., Rio de Janeiro mit fast 6 Mio. und Salvador mit rund 2,5 Mio. Einwohnern die größten sind. Ungefähr die Hälfte der Einwohner sind Weiße, fast 40 Prozent Mulatten und Mestizen, 6 Prozent sind afrikanischen Ursprungs, und zudem gibt es über 700.000 Indianer. Das Bruttosozialprodukt pro Kopf liegt 2001 bei rund 3.000 US$. Es wird geschätzt, dass mit 50 Mio. Personen ungefähr 30 Prozent der Brasilianer in Armut leben. Nach Angaben der Weltbank sind die Einkommensunterschiede der Haushalte weltweit nur in Südafrika noch größer als in Brasilien. Während die südlichen Landesteile sehr wohlhabend sind, ist vor allem der ländliche Nordosten Brasiliens von Armut geprägt. Die Regierung da Silvas hat die Bekämpfung von Hunger und Armut zu ihrem vorrangigen Ziel erklärt. Brasilien ist das wirtschaftlich bedeutendste Land Lateinamerikas und einer der weltgrößten Exporteure für landwirtschaftliche Produkte. Über die Hälfte der Erwerbstätigen ist im Dienstleistungssektor, ungefähr ein Viertel in der Landwirtschaft und nur knapp ein Fünftel ist in der Industrie beschäftigt. Insgesamt etwa 30 Mio. Brasilianer hängen direkt oder indirekt von der Agrarwirtschaft ab. Wichtige Industriesektoren sind Nahrungsmittel, Maschinenbau, Automobilbau, Eisen und andere Metalle, Textilien und Schuhe. Nachdem die Privatisierung staatlicher Industriebetriebe weitgehend abgeschlossen wurde, sollen zukünftig die Rahmenbedingungen für Public-Private Partnerships verbessert werden. Als besonders relevant für die wirtschaftliche Entwicklung definiert der Mehrjahresplan 2004-2007, der das wirtschafts- und sozialpolitische Programm der Regierung konkretisiert, die Sektoren Energie, Telekommunikation und Transport (http://www.planobrasil.gov.br). Entwicklungsprobleme bereiten beispielsweise das überlastete Verkehrssystem und der Bürokratismus. Das Land leidet zudem noch immer unter hohen Inflationsraten; im Jahr 2002 betrug die Inflation 12,5 Prozent. Es muss des Weiteren eine große Schuldenlast bei internationalen Kreditgebern abtragen. Gleichzeitig erhält es aber laufend weitere Kredite. Ende 2002 1 erhielt es beispielsweise neue Zahlungen aus dem bisher größten Einzelkredit, den der Internationale Währungsfonds jemals einem Staat gewährt hat. Die Weltbank unterstützt heute in Brasilien nicht mehr primär den Ausbau der Infrastruktur, sondern finanziert vor allem Projekte, die unmittelbar der Bevölkerung zugute kommen und von der Grundbildung bis zum Schutz des Regenwalds reichen. Im Jahr 2003 wurden 54 Projekte mit einem Gesamtvolumen von 5 Mrd. US$ von der Weltbank gefördert (http://www. worldbank.org/br). Brasilien ist in allen wichtigen internationalen und regionalen Wirtschaftsorganisationen vertreten. Es ist Gründungsmitglied des Gemeinsamen Südamerikanischen Markts MERCOSUR, dem außerdem Argentinien, Paraguay und Uruguay als Vollmitglieder und Chile und Bolivien als assoziierte Staaten angehören. Unter den Kernländern besteht eine Zollunion, und es wird angestrebt, bis 2006 einen gemeinsamen Markt zu verwirklichen. Brasilien befürwortet, die Entwicklung des MERCOSUR in Richtung auf ein gemeinsames Parlament und eine Währungsunion voranzutreiben und die Andenstaaten verstärkt in den MERCOSUR einzubinden. Den Plänen der USA, ab 2005 eine Gesamtamerikanische Freihandelszone (FTAA) einzurichten, steht Brasilien hingegen kritisch gegenüber. Es befürchtet, dass der Wettbewerb mit der US-amerikanischen Landwirtschaft negative Konsequenzen für die eigene Landwirtschaft haben würde. Im Rahmen der Welthandelsorganisation WTO nimmt Brasilien aktiv an den Verhandlungen über eine Liberalisierung des Handels mit Dienstleistungen teil. 2 2. Kulturelle und naturräumliche Rahmenbedingungen Brasilien ist der fünfgrößte Staat der Erde. Naturräumlich können zwei Landschaftstypen unterschieden werden: das breite Amazonasbecken im Norden mit dem weltweit größten Flusssystem und das dicht besiedelte Hochlandgebiet im Süden und Osten. Es herrscht ein überwiegend warmes und feuchtes tropisches Klima mit ausgeprägten Regenzeiten. Naturräumlich bedingte Probleme stellen Dürreperioden im Nordosten sowie Hochwässer und gelegentlicher Frost im Süden des Landes dar. Karte 1: Wichtige Städte in Brasilien Quelle: CIA - The World Factbook - Brazil (http://www.cia.gov/cia/publications/factbook/geos/br.html) Knapp drei Viertel der Brasilianer gehören der katholischen Religion an, und rund 15 Prozent sind Protestanten. Die verschiedenen Regionen weisen aufgrund unterschiedlicher Ursprünge ihrer Bevölkerungsgruppen erhebliche kulturelle Unterschiede auf. Amazonien ist noch heute von der indianischen Urbevölkerung geprägt, in den Bundesstaaten Bahia und Maranhão ist der afrikanische Kultureinfluss besonders deutlich, und die Europäer haben insbesondere im Süden Brasiliens Spuren hinterlassen. 3 3. Beziehungen zu Deutschland Ein kultureller deutsch-brasilianischer Kontakt ergibt sich traditionell über die im Süden Brasiliens ansässig gewordenen deutschen Auswanderer. Daneben ist Deutschland aber auch der wichtigste Wirtschaftspartner Brasiliens unter den europäischen Ländern. Und schließlich haben sich in den neunziger Jahren die ohnehin traditionell guten politischen Beziehungen weiter intensiviert. Deutsch als Fremdsprache ist nicht nur in den Gebieten deutscher Einwanderung im Süden des Landes verbreitet. Es wird zunehmend als wichtige Berufsqualifikation angesehen. Das Goethe-Institut Inter Nationes verfügt heute über fünf Außenstellen in Brasilien (vgl. Kap. 9). Daneben bestehen vier deutsche Schulen: zwei in São Paulo, eine in der Nähe von São Paulo und eine weitere in Rio de Janeiro. An diesen Schulen lernen insgesamt über 8.000 Schüler. Die kulturelle Zusammenarbeit mit Brasilien wurde schon 1969 in einem gemeinsamen Kulturabkommen verstetigt. Der Hochschulkompass der Hochschulrektorenkonferenz verzeichnet 149 Hochschulkooperationen mit Brasilien. Im Forschungsbereich tritt die “Deutschbrasilianische Regierungskommission für die wissenschaftlich-technologische Zusammenarbeit” mindestens alle zwei Jahre zusammen. Seit 1997 besteht eine spezielle Arbeitsgruppe für die Hochschul- und Berufsbildung, die regelmäßig zusammenkommt. Deutschbrasilianische Einzelvereinbarungen zwischen Forschungs(förderungs-)Institutionen beider Länder sind in Anhang 9 aufgelistet. Seit Jahrzehnten haben deutsche Großunternehmen Außenstellen in Brasilien aufgebaut, und in den neunziger Jahren sind auch kleine und mittlere Unternehmen nach Brasilien gegangen. Die brasilianische Industrielandschaft wird von deutschen Unternehmen aus der Chemie-, Pharma- und Elektroindustrie und dem Maschinenbau geprägt. Daneben ist auch der deutsche Finanzsektor stark vertreten. Sowohl die Deutsche Bank als auch die Dresdner Bank unterhalten Filialen mit Kundenverkehr. Wichtige deutsche Unternehmen in Brasilien sind Volkswagen, Mercedes-Benz, Bosch, BASF, Bayer, Siemens, Hoechst Marion Roussel und Continental. In 2001 machten insgesamt 559 deutsche Unternehmen mit 165.000 Beschäftigten in Brasilien einen Jahresumsatz von 23,5 Mrd. !. Im gleichen Jahr tätigten deutsche Unternehmen 7,5 Mrd. ! unmittelbare Direktinvestitionen in Brasilien. Hinzu kamen 768 Mio. ! mittelbare Direktinvestitionen über abhängige Holdinggesellschaften. Die größten Investitionsaktivitäten wurden in den Bereichen „Kraftwagen“ (2,4 Mrd. !) und „chemische Industrie“ (1,8 Mio. !) vorgenommen (vgl. Tabelle 1). Siemens hat Mitte 2003 angekündigt, 110 Mio. US$ in Forschung und Entwicklung in Zusammenhang mit dem Mobilfunkgeschäft in Brasilien zu investieren. In Manaus soll der weltweit fünfte F & E-Standort von Siemens für Handytechnologie entstehen. Es ist geplant, die Zahl der dort beschäftigten Ingenieure bis 2004 auf 200 auszuweiten. Auch die Produktion von Telefonen soll in Brasilien ausgebaut werden. 4 Tabelle 1: Unmittelbare und mittelbare deutsche Direktinvestitionen nach ausländischen Wirtschaftszweigen 2001 (Mio. Euro) Herstellung von Kraftwagen/-teilen 2.425 Chemische Industrie 1.750 Kreditinstitute und sonstige Finanzierungsinstitutionen 1.067 Maschinenbau 849 Herstellung von Geräten der Elektrizitätserzeugung, -verteilung u.ä. 677 Handel; Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen und Gebrauchsgütern 307 Versicherungsgewerbe 15 Quelle: Deutsche Bundesbank (2003): Kapitalverflechtung mit dem Ausland (Statistische Sonderveröffentlichung 10). Frankfurt: Deutsche Bundesbank. Der Bundesverkehrsminister rief die deutschen Unternehmen 2002 auf, sich stärker beim Ausbau der Verkehrsinfrastruktur in Brasilien zu engagieren. Dort gebe es erheblichen Bedarf an privaten Investitionen. Das Konzept für die entwicklungspolitische Zusammenarbeit Deutschlands mit den Ländern Lateinamerikas des Bundesministeriums für Wirtschaftliche Zusammenarbeit sieht als übergeordnete Ziele der Kooperation die Bekämpfung der Armut, Umwelt- und Ressourcenschutz und die Modernisierung von Staat und Gesellschaft vor. 5 4. Hochschulpolitik und Bildungsplanung Vorrangiges Ziel der Hochschulpolitik ist seit der vergangenen Dekade, die Zahl der Studienplätze deutlich auszuweiten. Obwohl eine Reihe neuer privater Hochschulen gegründet wurden, konnte aber bislang noch kein bedeutender Fortschritt in diese Richtung erreicht werden. Es kam in den neunziger Jahren primär zu einer Ausdifferenzierung des Hochschulsektors und einer Qualitätsverbesserung der Studienangebote (vgl. Balbachevsky/Conceição Quinteiro 2002). Aktuell gibt das Nationale Bildungsprogramm für den Zeitraum 2001 bis 2010 die äußerst ambitionierte Zielsetzung vor, das Angebot an Studienplätzen mindestens so weit auszuweiten, dass in zehn Jahren 30 Prozent der 18- bis 24jährigen studieren können. Als zweites Ziel definierte das Nationale Bildungsprogramm zunächst, das Angebot an Studienplätzen an öffentlichen Hochschulen solle nicht unter 40 Prozent aller Studienplätze sinken. In Zusammenarbeit zwischen Bund und Bundesstaaten sollten neue Hochschulen aufgebaut werden, was aber bei der Verabschiedung des Bildungsprogramms durch den Präsidenten des Landes keine Zustimmung fand. Generell entfernen sich die politischen Entscheidungsträger zunehmend von der bisher vorherrschenden Perspektive, dass Hochschulpolitik auf eine Gestaltung von Qualifikationswegen für die gesellschaftlichen Eliten abziele. Statt dessen gewinnt eine Sichtweise an Bedeutung, die der breiten Ausbildung von hochqualifizierten Arbeitskräften Priorität beimisst (vgl. Balbachevsky/Conceição Quinteiro 2002). Ein hoher Stellenwert für die Entwicklung Brasiliens im Kontext der Wissensgesellschaft wird heute der Qualifikation von Wissenschaftlern beigemessen wie auch dem Auf- bzw. Ausbau von Schnittstellen zwischen den Hochschulen und der Industrie. Zunehmend wird ein positiver Einfluss von Wissen auf die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen als Argument für einen Ausbau des Hochschulsektors angeführt. Seit dem Jahr 2000 unterstützt die Weltbank Reformen für eine weitere Qualitätsverbesserung des Hochschulsektors. In Bezug auf weiterführende und Promotionsstudiengänge strebt die zuständige, an das Bildungsministerium angebundene Stiftung CAPES an, die Studienzeit für Master- und Promotionsstudiengänge zu verkürzen (vgl. hierzu Anhang 2) und die Qualität besonders guter weiterführender Studiengänge weiter zu verbessern, indem sie einem internationalem Peer Review unterworfen werden. Das Ministerium für Wissenschaft und Technologie ist bestrebt, mittels unterschiedlicher Forschungsförderprogramme die Verfügbarkeit von Wissen in strategischen Bereichen wie Informatik, Biotechnologie, Chemie, Raumfahrt, Präzisionsmechanik, Gentechnik, Umweltund Meeresforschung sowie erneuerbare Energien zu erweitern. In jüngster Zeit werden beträchtliche private Mittel für den Wissenschafts- und Technologiesektor aktiviert, indem zum Beispiel steuerliche Anreize geschaffen wurden. Der Nationale Fonds für die Wissenschaftliche und Technologische Entwicklung führt heute zudem die Mittel aus verschiedenen branchenspezifischen Unternehmensfonds für die Forschungsförderung zusammen. Traditionell stellen auf nationaler Ebene der Forschungsrat CNPq und die FINEP (Financiadora de Estudos e Projetos) (beide sind dem Ministerium für Wissenschaft und Technologie zugeordnet) 6 und auf Ebene der Bundesstaaten als FAPs (Fundações e Entidades de Amparo à Pesquisa) bezeichnete Stiftungen umfangreiche Mittel für die Forschung zur Verfügung. Besondere Bedeutung kommt der FAP des Bundesstaats São Paulo (FAPESP) zu, aber auch die FAPs in Rio, Rio Grande do Sul und Minas Gerais sind wichtige Instanzen der Forschungsförderung. 7 5. Hochschul- und Studiensystem Das brasilianische Hochschulsystem umfasst ein breites Spektrum von unterschiedlichen öffentlichen und privaten Institutionen. Seine Dynamik ist hoch; es entstehen ständig neue Hochschulen, und im Zeitraum zwischen November 2001 und Juli 2003 wurde beispielsweise fast ein Studiengang pro Tag vom Bundesbildungsministerium neu genehmigt. Im Jahr 2002 gab es den Daten des Bildungsministeriums zufolge insgesamt 195 öffentliche Hochschulen. Als Träger öffentlicher Hochschulen fungieren der Bund (2002: 73 Hochschulen), die Bundesstaaten (2002: 65 Hochschulen) oder die Kommunen (2002: 57 Hochschulen). Die Bundesstaaten und Kommunen müssen die vom nationalen Bildungsministerium erlassenen Regelungen nicht übernehmen, orientieren sich bei der Gestaltung des ihnen unterstehenden Hochschulwesens aber überwiegend daran. Innerhalb der öffentlichen Hochschulen in Trägerschaft des Bundes und der Bundesstaaten entstehen zunehmend private Stiftungen, seitdem die verfügbaren öffentlichen Finanzmittel sukzessive reduziert werden, so dass heute von einem Trend zur Privatisierung innerhalb der öffentlichen Hochschulen gesprochen werden kann (vgl. Sguissardi 2002). Der öffentliche Hochschulsektor setzt sich aus folgenden Typen von Einrichtungen mit unterschiedlicher Forschungsintensität zusammen (in Klammern die Anzahl der jeweiligen Einrichtungen im Jahr 2002): - Universitäten (78), - universitären Zentren (3), - integrierten Fakultäten (3), - Fakultäten, Schulen und Instituten (80) und - Technologischen Ausbildungszentren (31). Private Hochschulen werden von Einzelpersonen oder von juristischen Personen unterhalten. Im Jahr 2002 existierten 1.442 Privathochschulen, an denen über zwei Drittel aller brasilianischen Studierenden eingeschrieben waren. Die privaten Hochschulen können gewinnorientiert (2002: 1.125 Privathochschulen vor allem im Süden und Südosten des Landes) oder gemeinnützig (2002: 317 Privathochschulen) ausgerichtet sein. Ein gemeinnütziger Hochschulträger kann von einer Gruppe von Einzelpersonen oder auch von einer oder mehreren juristischen Personen mit folgender Ausrichtung konstituiert werden: - gesellschaftliche Gruppen: z.B. Dozenten- oder Studierenden-Kooperativen; - konfessionelle Träger; - sogenannte „philanthropische“ Träger (gemeinnützige Bildungseinrichtungen oder soziale Einrichtungen), die komplementär zum Staat Hochschulausbildungsgänge anbieten, ohne dafür Gebühren zu verlangen. Zwei mächtige Bildungskonzerne führen heute die zwei größten Hochschulen des Landes mit jeweils fast 90.000 Studierenden (die Universidade Paulista in São Paulo und die Universidade Estácio de Sá in Rio de Janeiro). Unter den 20 größten Hochschulen Brasiliens finden 8 sich nur noch zwei Bundesuniversitäten (in Belém und Rio de Janeiro) und vier von Bundesstaaten getragene Einrichtungen. Insgesamt gibt es unter den privaten Hochschulen heute neben kleinen Einrichtungen zweifelhafter Qualität auch einige Dutzend hervorragend ausgestattete Universitäten, die modernste Lehrmethoden einsetzen und über großzügige Stipendiensysteme verfügen. Die öffentlichen und privaten Hochschulen bieten folgende Typen von Studiengängen und -abschlüssen an: - modulare Ausbildungsgänge mit einer bis zu zweijährigen Dauer und einer entweder technisch-beruflichen oder wissenschaftlich orientierten Ausrichtung; - zwei- bis dreijährige technologische Ausbildungsgänge, die mit dem Titel „Tecnólogo“ abschließen; - vierjährige grundständige Studienangebote (fünf- oder sechsjährig für Ingenieurwissenschaften oder Medizin), die zu den berufsqualifizierenden Studienabschlüssen „Bacharel“ oder „Licenciado“ führen. Mit dem Titel „Licenciado“ wird die Lehrbefähigung für die Primar- und Sekundarstufe erworben. Er setzt das Belegen pädagogischer Fächer und ein Unterrichtspraktikum im Umfang von 300 Stunden voraus. Für vierjährige Studiengänge können Vorleistungen aus den zwei- bis dreijährigen Ausbildungsgängen anerkannt werden; Auf Ebene der weiterführenden Studienangebote werden Spezialisierungs-Studiengänge, MBA-Programme und Master- oder Promotionsstudiengänge unterschieden. Masterstudiengänge haben eine Mindestdauer von einem Jahr und erfordern sowohl das Bestehen einer Abschlussprüfung als auch das Anfertigen einer kurzen Abschlussarbeit. Während grundständige Studiengänge praktisch ausschließlich als Vorbereitung auf etablierte anspruchsvolle Berufe verstanden werden – die Abschlusstitel sind mit geschützten Arbeitsmarktnischen verknüpft – werden Masterstudiengänge traditionell als intermediärer Schritt in der wissenschaftlichen Ausbildung verstanden. Seit 1997 hat CAPES allerdings begonnen, ein für Brasilien neues, arbeitsmarktorientiertes Angebot an Masterprogrammen aufzubauen, was an den Universitäten noch weitgehend auf Ablehnung stößt (vgl. Balbachevsky/Conceição Quinteiro 2002). Die Anforderungen für den Doktortitel umfassen das Absolvieren eines Promotionsstudiums und die Verteidigung einer größeren Forschungsarbeit. Die Promotion nimmt üblicherweise einen Zeitraum von vier bis sechs Jahren in Anspruch. Über 40 Prozent der insgesamt rund 3,5 Mio. brasilianischen Erststudierenden waren 2002 in sozial-, wirtschafts- oder rechtswissenschaftlichen Fächern eingeschrieben (vgl. Anhang 1). An zweiter Stelle folgten mit über 20 Prozent aller Studierenden die Erziehungswissenschaften (mit Lehramtsstudiengängen), gefolgt von den Gesundheitswissenschaften (12 %). Die Studierenden in Masterstudiengängen konzentrierten sich 2002 vor allem auf die angewandten Sozialwissenschaften und die Geisteswissenschaften (vgl. Anhang 2). 18 Prozent der insgesamt über 61.000 Studierenden auf diesem Niveau besuchten private Hochschulen. Unter den Doktoranden waren die Geistes- und die Ingenieurwissenschaften am beliebtesten. Fast 10 Prozent unter ihnen promovierten an einer privaten Hochschule. Die Zulassung zu einer Hochschule erfolgt in der Regel erst nach Bestehen der Zugangsprüfung Vestibular, die die Lernziele der Sekundarstufe abtestet und beispielsweise an allen 9 Bundesuniversitäten eingesetzt wird. Nur in Ausnahmefällen wählen die Hochschulen ihre Studierenden nur nach deren Vornoten oder beruflichen Vorerfahrungen aus. Neben dem Vestibular kommt die landesweite Prüfung über die Sekundarstufe ENEM für die Hochschulzulassung zum Einsatz. Die Teilnahme an dieser vom Nationalen Institut für Studien und Forschungen im Bildungsbereich Anísio Teixeira (INEP) durchgeführten Prüfung ist für die Sekundarschulabgänger freiwillig. Über 300 Hochschulen setzen die Ergebnisse des ENEMTests für die Zulassung ein. Des Weiteren lassen einige Hochschulen ihre Studierenden auch auf der Grundlage einer gestuften Bewertung des Lernerfolgs der Sekundarstufe, die drei zeitlich getrennte Prüfungen im Verlauf der Sekundarschule umfasst, und hochschuleigener Wissenstests zu. Auf einen Studienplatz an den öffentlichen Hochschulen kamen 2002 fast neun Bewerber, während sich für jeden der Studienplätze an privaten Hochschulen nur 1,6 junge Erwachsene interessierten (vgl. Anhang 3). Praktisch alle Studienplätze an den öffentlichen Hochschulen werden vergeben, wohingegen an den privaten Hochschulen derzeit über ein Drittel der verfügbaren Studienplätze unbesetzt bleiben. Unter den Hochschullehrern werden „Assistants“, „Associate Professors“ und „Full Professors“ unterschieden. Rund 20 Prozent aller Hochschullehrer hatten 2002 promoviert (36 % der Hochschullehrer an öffentlichen Einrichtungen), und 35 Prozent aller Hochschullehrer verfügten 2002 maximal über einen Master-Titel (30 % der Dozenten an öffentlichen Hochschulen). An öffentlichen Hochschulen sind die Dozenten überwiegend auf Vollzeit-Stellen beschäftigt, die ein Lehrdiputat von maximal acht Wochenstunden und ergänzenden Forschungsaufgaben vorsehen und ein vergleichsweise gutes Einkommen sichern. Ein promovierter Hochschullehrer verdient an einer Universität in Trägerschaft des Bundes ungefähr soviel wie das mittlere Management in der freien Wirtschaft (vgl. Balbachevsky/Conceição Quinteiro 2002). Dozenten an Privathochschulen verfügen seltener über Vollzeit-Stellen, verdienen auf einer solchen Stelle allerdings noch besser als ihre Kollegen an den öffentlichen Institutionen. Sie müssen sich bei ihrer Tätigkeit allerdings an strikte Regeln halten und zusätzlich zu einer hohen Lehrverpflichtung von 20 – 25 Semesterwochenstunden umfangreiche Verwaltungsaufgaben übernehmen. Als Maßnahme zur Qualitätssicherung der Studienangebote wird der Wissensstand der Absolventen von Erststudiengängen seit 1995 jedes Jahr im Juni im Rahmen der sogenannten „Provão“ landesweit einer obligatorischen Evaluation unterzogen. Die Ergebnisse dieses Tests fließen nicht in die Abschlussnoten der Absolventen ein, sondern werden für ein Ranking von Institutionen und Fachbereichen herangezogen. Die Studierenden müssen im Rahmen dieser Evaluation einen Fragebogen ausfüllen, in dem ihr sozio-ökonomisches Profil erhoben wird, sie ihren Studiengang bewerten und über ihre beruflichen Plänen Auskunft geben. Ohne eine Beteiligung an dieser Befragung erhalten die Absolventen kein Abschlusszeugnis. Die Hochschulen, die im unteren Bereich des auf der Basis der Erhebungsergebnisse entstehenden Rankings angesiedelt sind, erhalten Auflagen, deren Nichterfüllung sanktioniert wird. Dieses Verfahren hat eine positive Wirkung gezeigt (vgl. Balbachevsky/Conceição Quinteiro 2002). Weiterführende Studiengänge werden über die an das Bildungsministerium angebundene Stiftung CAPES akkreditiert und regelmäßig im Rahmen von Peer Reviews 10 evaluiert. Für Ende 2003 ist eine Gesetzesinitiative geplant, die alle Instrumente der Evaluation der Hochschulbildung zu einem neuen System mit dem Akronym SINAES zusammenfassen soll. Die Hochschulleitung liegt im Fall der öffentlichen Hochschulen in den Händen eines Hochschulrats (Conselho Universitário), der von den Dozenten, Studierenden und Verwaltungsangestellten gewählt wird. Die öffentlichen Hochschulen erheben keine Studiengebühren, weder für Erststudiengänge noch für weiterführende Studiengänge. Für die Hochschulen in Trägerschaft der Bundesregierung wird aufgrund der Finanzknappheit des Bundes allerdings diskutiert, die Gebührenfreiheit in Zukunft aufzugeben (vgl. Panizzi 2003). Die Bundesregierung unterhält seit 1999 ein Stipendienprogramm für bedürftige Erststudierende (FIES - Financiamento Estudantil), die in gebührenpflichtige Studiengänge eingeschrieben sind. Im Jahr 2003 wurden mehr als 218.000 Studierende gefördert mit einer Gesamtsumme von 1,7 Mrd. R$. (ca. 459.000 !). Daneben vergeben die dem Bildungsministerium angebundene Stiftung CAPES und der an das Ministerium für Wissenschaft und Technologie angebundene Forschungsrat CNPq Stipendien für Studierende in weiterführenden Studiengängen. Die Forschung wird so gut wie ausschließlich an öffentlichen Universitäten durchgeführt (vgl. Panizzi 2003). Sie ist zusammen mit den besten weiterführenden Studiengängen an wenigen herausragenden Universitäten konzentriert: vor allem an den bundesstaatlichen Universitäten in São Paulo und Campinas, den Bundesuniversitäten von Rio de Janeiro, Brasília, Minas Gerais (Belo Horizonte), Pernambuco (Recife) und Rio Grande do Sul (Porto Alegre) (vgl. die Linkliste in Anhang 6). Generell haben aber auch einige private Universitäten einen sehr hohen Standard (z.B. die Pontifícia Universidade Católica do Rio de Janeiro). Einige Privathochschulen versuchen in jüngster Zeit, Nischen in der interdisziplinären Forschung zu besetzen. Sie rekrutieren emeritierte Professoren von öffentlichen Hochschulen und übertragen ihnen die Leitung neuer Forschungszentren. In diesem Bereich hat es einige beeindruckende Erfolgsgeschichten gegeben (z.B. die Universidade de Mogi das Cruzes, eine gewinnorientierte private Hochschule in der Nähe von São Paulo, die eine herausragende Genomforschung aufgebaut hat (www.umc.br). 11 6. Hochschulrelevante Gesetzgebung Das Bildungsrahmengesetz von 1997 (Lei de Diretrizes e Bases da Educação, LDB) hat die Autonomie der Hochschulen erweitert – die Universitäten in Trägerschaft des Bundes erhielten praktisch volle finanzielle Selbstbestimmung – und legt besonderen Wert auf die Entwicklung spezieller Profile durch die Hochschulen. Eine Erhöhung öffentlicher Mittelzuweisungen wird vom Abschneiden einer Hochschule in Bezug auf vorgegebene Leistungsindikatoren abhängig gemacht. Erstmalig in der Geschichte des brasilianischen Hochschulsektors erkennt das Gesetz die Existenz von primär auf die Lehre ausgerichteten Hochschulen explizit an. Zuvor war man hochschulpolitisch immer von dem Leitbild einer weitgehend einheitlichen Institutionenlandschaft ausgegangen. Voraussetzung für die Akkreditierung einer Hochschule ist, dass mindestens ein Drittel der Hochschullehrer über einen Master-Abschluss verfügen und der Aufstieg der Dozenten von deren akademischen Abschlüssen abhängig gemacht wird. Neue Hochschulen werden seit der zweiten Hälfte der neunziger Jahre nur noch befristet akkreditiert. Vom Jahr 2002 an soll die befristete Akkreditierung auf alle Hochschulen ausgeweitet werden. Gewinnorientierte Privathochschulen werden seit 1997 offiziell anerkannt. Das Dekret 3.860/01 hält in Artikel drei fest, dass die juristischen Personen, die als Träger von Privathochschulen fungieren, jegliche Rechtsform des Zivil- und Handelsrechts annehmen können. Nach Artikel sechs dieses Dekrets sind gewinnorientierte Privathochschulträger lediglich verpflichtet, von zertifizierten Personen begutachtete Finanzbereichte zu veröffentlichen. Alle Studiengänge an brasilianischen Hochschulen werden durch einen Rechtsakt zugelassen. An den Universitäten kann dies über eine zentrale Instanz der eigenen Einrichtung geschehen; die Studiengänge werden formal „eingesetzt“ („criação“). An den nichtuniversitären Einrichtungen und für universitäre Studiengänge, die außerhalb der Mutterhochschule angeboten werden sollen, ist die Genehmigung einer externen Instanz erforderlich („autorização“). Im Fall von privaten Institutionen oder Institutionen in Trägerschaft des Bundes erfolgt die Zulassung von Studiengängen durch das Bildungsministerium und den Nationalen Bildungsrat. Im Fall von bundesstaatlichen und kommunalen Einrichtungen kann die Zulassung eines Studienangebots durch den bundesstaatlichen Bildungsrat durchgeführt werden. Derart zugelassene Studienangebote können Studenten einschreiben, aber noch keine Abschlüsse vergeben. Die Vergabe von Abschlüssen setzt die offizielle Anerkennung eines Studiengangs („reconhecimento“) voraus. Diese kann beim nationalen Bildungsministerium beantragt werden, nachdem die ersten Studierenden die Hälfte des Programms durchlaufen haben. Die Anerkennung erfordert die Darstellung des Studiengangs dem nationalen Bildungsministeriums gegenüber und umfasst eine Evaluation der Lehrbedingungen, die durch das dem Bildungsministerium angegliederte Nationale Institut für Studien und Forschungen im Bildungsbereich Anísio Teixeira (INEP) durchgeführt wird. Die Evaluation bezieht sich auf pädagogischdidaktische Aspekte, den Lehrkörper und die Infrastrukturen. Die Anerkennung eines Studiengangs ist auf einen Zeitraum von bis zu fünf Jahren befristet. Zudem kann sie entzogen 12 werden, falls bei einer der regelmäßigen landesweiten Qualitätskontrollen zum Beispiel der Lehrkörper eine ungenügende Beurteilung erhält. Für Studiengänge, die in Zusammenarbeit mit ausländischen Hochschulen angeboten werden gelten die gleichen Bestimmungen hinsichtlich der Anerkennung und der Evaluation wie für ausschließlich von einheimischen Hochschulen angebotene Studiengänge. Die Anerkennung von ausländischen Studienabschlüssen erfolgt in der Regel durch die öffentlichen Hochschulen innerhalb eines Zeitraums von sechs Monaten. Für Aufenthalte über 90 Tagen Dauer und für eine Arbeitsaufnahme in Brasilien muss ein Visum beantragt werden, für das umfangreiche Antragsunterlagen einzureichen sind. Es besteht kein Sozialversicherungsabkommen zwischen Deutschland und Brasilien. Ausländer können Minderheits- und Mehrheitsbeteiligungen sowie auch einen Teil oder das gesamte Betriebsvermögen eines brasilianischen Unternehmens erwerben. Es bestehen keine grundsätzlichen Einschränkungen hinsichtlich der Anteile, die von ausländischen Investoren an einem brasilianischen Unternehmen gehalten werden können, oder hinsichtlich der Rechtsform des brasilianischen Unternehmens. Direktinvestitionen oder Darlehen aus dem Ausland müssen bei der Zentralbank registriert werden. Gewinne daraus können dann in Devisen ins Ausland transferiert werden. Bei schwerwiegenden Zahlungsbilanz-Ungleichgewichten des Staates können Überweisungen ins Ausland für eine begrenzte Zeit eingeschränkt werden. Nichtansässige Personen – zum Beispiel Ausländer, die sich bis zu zwölf Monate in Brasilien aufhalten und keine permanente Aufenthaltsgenehmigung haben – unterliegen der Einkommen- und Körperschaftsteuer. In Brasilien ansässige natürliche Personen müssen monatlich eine Einkommensteuer-Vorauszahlung leisten. Am Jahresende ist eine endgültige Steuer zu entrichten, die alle Einkünfte weltweit einbezieht. Die Körperschaftsteuer wird vierteljährlich auf die Einkünfte aller rechtsfähigen Unternehmen erhoben. Sie beträgt regulär 15 Prozent. 13 7. Bedarf an zusätzlichen (ausländischen) Studienangeboten Ungefähr 15 Prozent der Altersgruppe von 18 bis 24 Jahren sind an einer Hochschule eingeschrieben. Damit hat Brasilien eine der geringsten Teilnahmequoten an Hochschulbildung in Lateinamerika. Gleichzeitig wurden in den letzten Jahren trotz einer zunächst hohen Nachfrage nach Studienplätzen nur rund zwei Drittel der an den privaten Hochschulen verfügbaren Studienplätze besetzt (2002: 63 Prozent). Dies ist darauf zurückzuführen, dass viele junge Erwachsene keine Zeit zum Studieren haben, weil sie den Lebensunterhalt für sich und ihre Familien verdienen müssen, oder aber sich eine Hochschulausbildung nicht leisten können (vgl. Panizzi 2003). Das Ausmaß des Nachfrageüberhangs im Studienzulassungsverfahren für Erststudiengänge 2002 zeigt für die einzelnen Studienbereiche Anhang 4 auf. An den Bundesuniversitäten bewerben sich teilweise bis zu 100 Interessenten für einen Studienplatz in den Ingenieurwissenschaften. Die Vorgabe des Nationale Bildungsprogramms für den Zeitraum 2001 bis 2010, in zehn Jahren Studienplätze für 30 Prozent der 18- bis 24jährigen anzubieten, entspricht einer beabsichtigten Ausweitung der Studierendenzahlen des Jahres 2002 um ungefähr drei Viertel auf über 6 Mio. Studierende 2010(vgl. Sguissardi 2002). Ein großer Teil eines solchen Zuwachses müsste mittels Fernlehre und Abendstudium verwirklicht werden. Fast 9.000 Brasilianer studierten 2001/02 in den USA (vgl. die folgende Tabelle). Über die Hälfte unter ihnen war in grundständige Studienangebote eingeschrieben. Bedauerlicherweise sind keine Informationen darüber zugänglich, in welchen Fachgebieten die Brasilianer in den USA eingeschrieben waren. Tabelle 2: Mobile Studierende aus Brasilien in den USA 2001/02 Absolut In % Erststudierende 4.921 54,8 Graduierte 3.271 36,5 781 8,7 Gesamt 2001/02 8.972 100,0 Gesamt 2000/01 8.846 Andere Veränderung 2000/01 – 2001/02 126 1,4 Quelle: Koh Chin, Hey-Kyung (Hg.) 2002: Open Doors. Report on International Educational Exchange. New York: Institute of International Education. In Deutschland gab es 2001/02 1.232 Bildungsausländer-Studierende aus Brasilien. 70 Prozent unter ihnen waren in grundständige Studienangebote eingeschrieben – vor allem in Romanistik und Wirtschaftswissenschaften (vgl. Anhang 7). Unter den 200 Doktoranden in Deutschland waren die Biologie und die Philosophie besonders beliebt. 14 In Großbritannien studierten 2001/02 lediglich 905 Vollzeitstudierende aus Brasilien. Zwei Drittel dieser Gaststudierenden hatten weiterführende Studiengänge belegt, ganz überwiegend im Bereich Betriebswirtschaft und Management (vgl. Anhang 8). Im Rahmen des Gemeinsamen Südamerikanischen Marktes MERCOSUR wird auch die Bildungszusammenarbeit zwischen Argentinien, Brasilien, Paraguay und Uruguay sowie den assoziierten Partnern Chile und Bolivien vorangetrieben. Auf Ebene der Hochschulzusammenarbeit soll über ein gemeinsames System der Akkreditierung von Studiengängen die Anerkennung von Hochschulabschlüssen erleichtert werden. Es wird zudem angestrebt, Mobilitätsprogramme für Studierende, Dozenten und Wissenschaftler aufzubauen und die Hochschulkooperation auszuweiten. Es liegen leider keine Zahlen zum Ausländerstudium in Brasilien vor. 15 8. Präsenz, Profil und Kooperationen ausländischer Studienanbieter Das Angebot ausländischer Studiengänge an brasilianischen Hochschulen mittels Franchising nimmt seit Ende der neunziger Jahre zu (vgl. Sguissardi 2002). Insgesamt ist die Präsenz ausländischer Hochschulen allerdings derzeit noch gering. Auch beispielsweise die Forschungskooperation mit ausländischen Partnern ist selbst an Spitzenuniversitäten vergleichsweise wenig ausgeprägt. Die aufsehenerregendste Aktivität einer ausländischen Hochschule war das Joint Venture, das der börsennotierte Hochschulträger Apollo International aus den USA vor wenigen Jahren mit der brasilianischen Pitágoras Group eingegangen ist und das unter der Bezeichnung Pitágoras Apollo International, Ltda. (PAI) firmiert. Beide Partner halten jeweils die Hälfte der Anteile. Pitágoras Apollo International bietet seit August 2001 unter dem Namen „Faculdades Pitágoras“ in Belo Horizonte (Haupt-Campus), Curitiba und Vale do Aço Studiengänge an. Die Pitágoras Group ist einer der größten privaten Bildungsanbieter Brasiliens, der schon seit über 35 Jahren Kurse zur Vorbereitung auf die Aufnahmeprüfungen von Eliteuniversitäten und auch allgemeinbildenden Unterricht anbietet. Für die Pitágoras Group bot die Zusammenarbeit mit Apollo International die Möglichkeit, im Hochschulsektor Fuß zu fassen. Apollo International andererseits brachte seine Erfahrung in der Hochschulbildung in die Partnerschaft ein und profitierte dafür von dem bekannten und renommierten Namen „Pitágoras“, da in Brasilien generell von einer stark ablehnenden Haltung gegenüber amerikanischen Bildungsanbietern auszugehen ist (vgl. Jones 2003). Als Präsident des Beirats von Faculdades Pitágoras fungiert der angesehene brasilianische Bildungsökonom Claudio de Moura Castro. Die Aktivitäten im Rahmen des Joint Ventures zwischen Apollo International und der Pitágoras Group entsprechen weitgehend denen der Phoenix University in den USA: Sie finden in angemieteten Räumlichkeiten statt, und die standardisierten Studienprogramme richten sich primär an berufstätige Abendstudenten, die in Brasilien ihre Gebühren weitgehend selber zahlen. Ansässige Praktiker unterrichten in Teilzeitbeschäftigung berufsbezogene Fächer, und ansässige Akademiker kommen für die Lehre in allgemeinbildenden Fächer zum Einsatz. Die Lehre wird auf Portugiesisch durchgeführt, und man versucht, das Studienangebot aktiv der Nachfrage vor Ort anzupassen. Anfang 2003 hatte Pitágoras Apollo International 1.389 Studierende. Derzeit sind die Studierenden überwiegend in vierjährige betriebswirtschaftliche Programme eingeschrieben. Die Studienprogramme beinhalten in der ersten Hälfte vor allem allgemeinbildende Fächer; für Faculdades Pitágoras erlaubte das brasilianische Bildungsministerium erstmals, dass die Studierenden erst nach zwei Jahren eine Spezialisierung innerhalb ihres Studienfachs wählen (Moura Castro 2002). Eine erste Kohorte hat kürzlich den Studiengang „ProduktionsIngenieurwesen“ aufgenommen. Studiengänge aus den Bereichen „Kommunikation“ und „Gesundheitswesen“ sollen in Kürze folgen. Außerdem entsteht ein an brasilianischen Verhältnissen orientierter, fünfjähriger juristischer Ausbildungsgang (die Phoenix University bietet in den USA keine rechtswissenschaftlichen Studiengänge an), der mit der pädagogisch16 didaktischen Ausrichtung von Phoenix gelehrt werden soll. Es stehen jeweils 100 Studienplätze pro Semester zur Verfügung. Innerhalb der kommenden 10 Jahre soll die Studierendenzahl auf 100.000 wachsen, und man beabsichtigt, auch weiterführende Studiengänge in das Angebot aufzunehmen (vgl. http://www.apolloint.com/operations.htm). Im Rahmen des DAAD-Programms zum Angebot deutscher Studiengänge im Ausland bestehen seit kurzem deutsch-brasilianische Kooperationsprojekte mit folgenden Themen: _ eine Sommerschule „Musik“ und ein Diplomstudiengang „Künstlerische Ausbildung“ (Staatliche Hochschule für Musik Karlsruhe und Universidade do Estado do Rio de Janeiro), _ ein Kompaktkurs „Logistik und Simulation“ für Maschinenbauer (FH Regensburg und Universidade Estadual Paulista mit Faculdade de Engenharia in Guaratinguetá), _ Studienangebote im Fachgebiet Umweltschutztechnik und Einrichtung einer dreiwöchigen Sommerschule (Universität Stuttgart und Centro Federal de Educação Tecnológica da Paraná und Pontifícia Universidade Católica da Paraná). 17 9. Zuständigkeiten und Ansprechpartner Die Abteilung für Hochschulbildung im Bildungsministerium – SESU – koordiniert und überwacht nicht nur die Formulierung und Umsetzung der nationalen Hochschulpolitik, sondern ist auch für den Austausch mit internationalen Partnern zu hochschulbezogenen Thmen zuständig. Sie ist verantwortlich sowohl für die Universitäten in Trägerschaft des Bundes als auch für die privaten Hochschulen in Brasilien. Über die sogenannte „Koordinierungsstelle für die Fortbildung des Hochschullehrernachwuchses“ (CAPES) unterstützt das Bildungsministerium zudem die Wissenschafts- und Technologiepolitik. Die Stiftung CAPES betreut für das Bildungsministerium alle Aspekte in Bezug auf weiterführende Studiengänge (Politikformulierung, Angebotskoordination und –evaluation, internationale Zusammenarbeit sowie die Förderung der Ausbildung von Hochqualifizierten für die Übernahme von Hochschuldozenturen und Forschungsaufgaben durch (Auslands-)stipendien). Auch der Nationale Rat für die Wissenschaftliche und Technologische Entwicklung (CNPq) - eine dem Ministerium für Wissenschaft und Technologie zugeordnete Stiftung - unterstützt die Ausbildung zukünftiger Forscher in Form von Promotionsstipendien. Das dem Bildungsministerium angegliederte Nationale Institut für Studien und Forschungen im Bildungsbereich Anísio Teixeira (INEP) erhebt Daten über das Bildungswesen und ist vor allem auch für die Evaluation von grundständigen Studiengängen zuständig. Der dem Bildungsministerium zugeordnete Nationale Bildungsrat (CNE) hat eine selbständige Kammer für die Hochschulbildung mit zwölf Repräsentanten, die monatlich zusammentritt und die Vertretung der verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen in der Hochschulpolitik sicherstellen soll. Er bietet einen institutionellen Rahmen für den Austausch zwischen der nationalen Hochschulpolitik und den zuständigen Stellen der Bundesstaaten. Der Rat der Rektoren brasilianischer Hochschulen (CRUB) ist die Interessenvertretung der Hochschulen. Er verfügt insgesamt über ein nur geringes politisches Gewicht. Zuständige Stellen und Ansprechpartner in Brasilien Bildungsministerium (MEC), Abteilung für Hochschulbildung (SESu) Koordinierungsstelle für die Fortbildung des Hochschullehrernachwuchses (CAPES) (Ministério da Educação, Secretaria de Educação (Fundação da Coordenação de Aperfeiçoamento de Pessoal de Nivel Superior) http://www.capes.gov.br Superior) Esplanada dos Ministérios – Ed. Sede – Bloco L CEP: 70. 047-903 – Brasília – DF http://www.mec.gov.br/ Nationales Institut für Studien und Forschungen im Bildungsbereich Anísio Teixeira (INEP) (Instituto Nacional de Estudos e Pesquisas Educacionais) Esplanada dos Ministérios, Bloco L - Anexos I e II, 4º andar CEP: 70047-900 - Brasília - DF http://www.inep.gov.br Nationaler Bildungsrat (Conselho Nacional de Educação) Endereço: SGAS - AV. L/2 - Quadra 607 - Lote 50 CEP: 70.200-670 – Brasília - DF Tel.:+55 (61) 244-0668/ 410-6339 / 410-6085 (Secretaria Esecutiva) Fax: +55 (61) 410-6224 / 410-6225 http://www.mec.gov.br/cne 18 Minsterium für Wissenschaft und Technologie (MCT) (Ministério da Ciencia e Tecnologia) Esplanada dos Ministérios - bloco E - 2º andar sala 273 CEP: 70067-900 Brasília - DF http://www.mct.gov.br/ Nationaler Rat für die Wissenschaftliche und Technologische Entwicklung (CNPq) (Conselho Nacional de Desenvolvimento Científico e Tecnológico) Endereco CNPq Sede SEPN 507, Bloco “B” Ed. Sede CNPq CEP: 70740 Brasília - DF Tel.: +55 (61) 348 9000 http://www.cnpq.br Rat der Rektoren brasilianischer Hochschulen (CRUB) (Conselho de Reitores das Universidades Brasileiras) Email: [email protected] http://www.crub.org.br Deutsche Botschaft Brasilien SES - Avenida das Nações, Qd. 807, lote 25 70415-900 Brasília - DF bzw. Postanschrift: Caixa Postal 030 CEP: 70359-970 Brasília - DF Tel.: +55 (61) 442 7000 Fax: +55 (61) 443 7508 http:// www.alemanha.org.br/embaixadabrasilia/ de/home/ DAAD Außenstelle in Brasilien Außenstelle Rio de Janeiro Serviço Alemão de Intercâmbio Acadêmico Rua Presidente Carlos de Campos, 417 CEP: 22.231-080 Rio de Janeiro - RJ Tel.:+55 (21) 2553 3296 Fax: +55 (21) 2553 9261 Email: [email protected] http://rio.daad.de Goethe-Institute Goethe-Institut São Paulo Das Goethe-Institut São Paulo betreut die Staaten São Paulo, DF, GO, MT Dr. Bruno Fischli (Leiter) Centro Cultural Brasil-Alemanha Rua Lisboa, 974, CEP: 05413-001 São Paulo - SP Postanschrift: Caixa Postal 41670 CEP: 05422-970 São Paulo - SP Tel.:+55 (11) 3088 4288 Fax: +55 (11) 3060 8413 Fax +55 (11) 3060 8312 Email: [email protected] http://www.goethe.de/saopaulo Goethe-Institut Curitiba Das Goethe-Institut Curitiba betreut die Staaten Paraná und Santa Catarina Instituto Cultural Brasileiro-Germânico Dr. Claudia Römmelt Jahnel (Leiterin) Rua Reinaldino S. de Quadros, 33 CEP: 80050-030 Curitiba - PR Postanschrift: Caixa Postal 1285 CEP: 80001-970 Curitiba - PR Tel.: +55 (41) 262 8244 Fax: +55 (41) 262 9544 http://www.goethe.de/curitiba Goethe-Institut Porto Alegre Das Goethe-Institut Porto Alegre betreut den Staat Rio Grande do Sul Instituto Cultural Brasileiro-Alemão Reinhard Sauer (Leiter) Rua 24 de Outubro, 112 CEP: 90510-000 Porto Alegre - RS Postanschrift Caixa Postal 2511 CEP: 90001-970 Porto Alegre - RS Tel.: +55 (51) 222 7832/ 222 7967 Fax: +55 (51) 222 3354 Email: [email protected] http://www.goethe.de/portoalegre Goethe-Institut Rio de Janeiro Das Goethe-Institut Rio de Janeiro betreut die Staaten: Rio de Janeiro, Espirito Santo und Minas Gerais Instituto Cultural Brasil Alemanha Alfons Hug (Leiter) Rua do Passeio 62, 1° e 2° andares CEP: 20021-290 Rio de Janeiro - RJ Postanschrift: Caixa Postal 245 CEP: 20001-970 Rio de Janeiro - RJ Tel.:+ 55 (21) 533 4862 Fax:+55 (21) 533 7092 Email: [email protected] http://www.goethe.de/rio 19 Goethe-Institut Salvador-Bahia Konrad-Adenauer-Stiftung in Brasilien Das Goethe-Institut Salvador-Bahia betreut die Staaten des Nordostens und des Nordens Instituto Cultural Brasil-Alemanha Dr. Elisabeth Lattaro (Leiter) Av. Sete de Setembro 1809 CEP: 40080-002 Salvador-Bahia Postanschrift: Caixa Postal 756 CEP: 40001-970 Salvador-Bahia Tel.: +55 (71) 337 0120 Fax: +55 (71) 337 4743 Email: [email protected] http://www.goethe.de/bahia Fundação Konrad Adenauer Av. Dom Luiz, 880 - S. 601 CEP: 60.160-230 Fortaleza - CE Tel. +55 (85) 261 92 93 Fax +55 (85) 261 21 64 Email: [email protected] http://www.kas.de Außenhandelskammern Auslandshandelskammer Porto Alegre (Cámara de Comércio e Indústria Brasil-Alemanha do Rio Grande do Sul) Rua Dr. Floréncio Ygartua 70 CEP: 90430-010 Porto Alegre - RS Büroanschrift:Caixa Postal 9515 CEP: 90441-970 Porto Alegre -RS Tel.:+55 (51) 3222 5766 Fax: +55 (51) 3222 5556 Email:[email protected] http://www.ahkpoa.com.br Auslandshandelskammer Rio de Janeiro (Cámara de Comércio e Indústria Brasil-Alemanha do Rio de Janeiro) Avenida Graca Aranha, 1 CEP: 20030-002 Rio de Janeiro - RJ Tel.:+55 (21) 2224 2123 Fax:+55 (21) 2252 7758 Email:[email protected] http://www.ahk.com.br Deutsch-Brasilianische Industrie- und Handelskammer São Paulo Rua Verbo Divino 1488 CEP: 04719-904 São Paulo - SP Tel.:+55 (11) 5181-0677 Fax: +55 (11) 5181-7013 Email: [email protected] http://www.ahkbrasil.com Friedrich-Ebert-Stiftung in Brasilien (FES Brasilien) Reiner Radermacher ILDES - São Paulo Tel.: +55 (11) 3253.9090 Fax: +55 (11) 3253.3131 Email:[email protected] DAAD-Lektoren Belém Dr. Steven Uhly Universidade Federal do Pará (UFPA) Casa de Estudos Germânicos Campus Universitario-Pav. GP-altos Rua Augusto Correa No. 1 66075-900 Belém - PA Email: [email protected] Belo Horizonte Dr. Ulrike Schröder Universidade Federal de Minas Gerais Faculdade de Letras Departamento de Letras Anglo-Germânicas Avenida Antônio Carlos, 6627 31270-901 Belo Horizonte - MG Campinas Dr. Michael Barth (IC) Universidade Estadual de Campinas (UNICAMP) Centro de Ensino de Línguas (CEL) Cidade Universitária Zerefino Vaz 13081-970 Campinas - SP Email: [email protected] Curitiba Dr. Carmen Schier Universidade Federal do Paraná Departamento de Letras Estrangeiras Modern Area de Alemão Rua General Carneiro, 460 80060-150 Curitiba - PR Email: [email protected] Fortaleza Dr. Wolfgang Cziesla Universidade Federal do Ceará Centro de Humanidades Casa de Cultura Alemã Avenida da Universidade, 2783 Caixa Postal 12102 60020-180 Fortaleza - Ceará Email: [email protected] 20 Porto Alegre Dr. Göz Kaufmann Universidade Federal do Rio Grande do Sul Instituto de Letras Departamento de Línguas Modernas Setor de Alemão Avenida Bento Gonçalves, 9500 95400-000 Porto Alegre - RS Email: [email protected] Rio de Janeiro Dr. Stephan Hollensteiner (ZBV) Universidade Federal do Rio de Janeiro Faculdade de Letras Departamento de Letras Anglo-Germânicas Setor de Língua e Literatura Alemã Rua Presidente Carlos de Campos, 417 22231-080 Rio de Janeiro - RJ Email: [email protected] São Paulo Dr. Ulrich Beil Universidade de São Paulo Faculdade de Filosofia Departamento de Letras Modernas Area de Alemão Lingua, Literatura e Tradução Rua Prof. Luciano Gualberto, 403 Cidade Universitária 05508-900 São Paulo - SP Email: [email protected] 21 10. Gesamteinschätzung Brasilien bietet zwar günstige Rahmenbedingungen für ein allgemeines Engagement deutscher Hochschulen. Die Erfolgsaussichten eines Angebots unternehmerisch geplanter deutscher Studiengänge im Land sind allerdings als sehr gering einzuschätzen. Einerseits ist Brasilien sowohl ökonomisch als auch politisch stabil und weist durch die deutschen Kolonien im Süden des Landes lange gewachsene Bindungen zu Deutschland auf. Die deutsche Sprache ist relativ verbreitet. Deutsche Hochschulen genießen im Land ein gutes Ansehen, und es besteht bereits eine große Zahl etablierter bilateraler Hochschulbeziehungen. Die formalen Voraussetzungen für ausländische bzw. ausländisch-kooperative Studienangebote entsprechen denen für einheimische Studiengänge, und die institutionellen Zuständigkeiten für eine Zulassung von ausländischen Studienangeboten sind transparent geregelt. Es bestehen ein zentral verwaltetes und ein bundesstaatliches Hochschulwesen nebeneinander. Inwieweit einzelne Antragsverfahren durch Bürokratismus erschwert werden, lässt sich im Rahmen der vorliegenden Studie nicht beurteilen. Das Qualitätssicherungssystem im Hochschulbereich ist gut entwickelt, und das Niveau vorhandener Studienangebote kann als vergleichsweise hoch gelten. Andererseits erheben öffentliche Hochschulen bislang keine Studiengebühren, und an privaten Hochschulen werden derzeit über ein Drittel der verfügbaren Studienplätze nicht besetzt (vor allem in den Sozial-, Rechts- und Erziehungswissenschaften). Die gebührenpflichtigen privaten Hochschulen scheinen keine wirkliche Alternative für die immense Zahl von Studieninteressenten darzustellen, die jedes Jahr an den öffentlichen Hochschulen abgelehnt werden. Aus dieser Situation lässt sich schließen, dass die Investitionsbereitschaft der Bevölkerung in Bezug auf Hochschulbildung momentan ihre Grenze erreicht hat. Selbst Master- und Promotionsstudiengängen, die derzeit hochschulpolitisch die größte Aufmerksamkeit erhalten, bieten kaum Ansatzpunkte für ein Angebot unternehmerisch orientierter Studiengänge. Es gibt zwar einen hohen Fortbildungsbedarf unter den Hochschullehrern und zudem ist die Regierung bestrebt, den Forschungssektor als wichtiges Element einer zukunftsträchtigen Entwicklung des Landes gezielt auszubauen. Das Ministerium für Wissenschaft und Technologie fördert beispielsweise den Ausbau natur- und ingenieurwissenschaftlicher Forschungsbereiche. Bislang werden die kostenintensiven weiterführenden Studiengänge in den Ingenieur- und Naturwissenschaften aber fast ausschließlich an öffentlichen Hochschulen angeboten, die keine Studiengebühren verlangen. Zudem bevorzugen gerade die öffentlichen Spitzenuniversitäten mit ausgebauten Forschungsschwerpunkten die traditionelle internationale Kooperation gegenüber der unmittelbaren Präsenz ausländischer Hochschulen vor Ort. Einzelne Privatuniversitäten versuchen in jüngster Zeit, Nischen in zukunftsträchtigen Forschungsfeldern zu besetzen. Eine Kooperation mit einer brasilianischen Privathochschule beim Aufbau weiterführender Studienangebote in modernen Wissenschaftsgebieten würde allerdings eine gewisse Risikobereitschaft von Seiten des deutschen Partners voraussetzen. 22 11. Literatur Balbachevsky, Elizabeth/Conceição Quinteiro, Maria da (2002): The Changing Academic Workplace in Brazil. In: Altbach, Philip G. (Hg.): The Decline of the Guru: The Academic Profession in Developing and Middle-Income Countries. (Center for International Higher Education). Chestnut Hill, Mass.: Boston College, S. 77 – 110. Jones, David R. (2003): The Multinational University. In: van Rooijen, Maurits/Jones, David R./Adam, Stephen: The Multinational University. (EAIE Occasional Paper; 15). Amsterdam: European Association for International Education (EAIE), S. 15 – 32. Moura Castro, Claudio de (2002): Faculdade Pitagoras: A New Phoenix is Born. In: International Higher Education (2002)winter, http://www.bc.edu/bc_org/avp/soe/cihe/newsletter/News26/text012.htm (Dezember 2003). Panizzi, Vrana Maria (2003): Public Universities: A Benchmark for Higher Education in Brazil. In: Higher Education Management and Policy 15(2003)1, S. 43 – 56. Ries, Martin (2003): Exportieren nach Brasilien. Köln: Bundesagentur für Außenwirtschaft (bfai). Schwamborn, Friedhelm (2003): Rio de Janeiro. In: DAAD (Hg.): Berichte der Außenstellen 2002. Bonn: DAAD, S. 55 – 79. Sguissardi, Valdemar (2002): Privatização da Educação Superior no Brasil 1995-2001. In: Revista de la Educación Superior (Mexiko) 31(2002)3 (Nr. 123), S. 23 – 46. 23 ANHANG – Brasilien Anhang 1: Studierende in grundständigen Präsenzstudiengängen nach Fachgruppen und Hochschulträgerschaft 2002 25 Anhang 2: Studierende in weiterführenden Studiengängen nach Hochschulträgerschaft und Fachgruppen und durchschnittliche Studiendauer nach Hochschulträgerschaft und Fachgruppen 2002 28 Anhang 3: Studienplätze, Studienbewerber und Studienanfänger in grundständigen Präsenzstudiengängen nach Hochschulträgerschaft 2002 (alle Zulassungsverfahren) 29 Anhang 4: Studienplätze, Studienbewerber und Studienanfänger in grundständigen Präsenzstudiengängen nach Fachgruppen 2002 30 Anhang 5: Absolventen grundständiger Präsenzstudiengänge nach Fachgruppen und Hochschulträgern 2002 32 Anhang 6: Linkliste 34 Anhang 7: Bildungsausländer-Studierende aus Brasilien in Deutschland 35 Anhang 8: Brasilianische Vollzeitstudierende in Großbritannien 2001/02 36 Anhang 9: Grundlagen der wissenschaftlich-technologischen Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Brasilien 40 Anhang 1: Studierende in grundständigen Präsenzstudiengängen nach Fachgruppen und Hochschulträgerschaft 2002 Fachgruppen und Studienbereiche Ciências sociais, negócios e direito Studierende gesamt Studierende an Privathochschulen absolut Prozent 1.448.445 1.211.850 83,67% Biblioteconomia, informação, arquivos 8.734 1.204 13,79% Ciência política e educação cívica 9.482 8.735 92,12% 15.874 2.398 15,11% 1.286 1.201 93,39% Contabilidade e tributação 147.475 112.342 76,18% Direito 463.135 406.893 87,86% 63.375 35.263 55,64% Gerenciamento e administração 493.104 433.447 87,90% Jornalismo e reportagem 133.438 117.106 87,76% Marketing e publicidade 18.575 16.860 90,77% Psicologia 81.920 68.804 83,99% Secretariado e trabalhos de escritório 10.120 6.690 66,11% 1.533 662 43,18% Ciências sociais e comportamentais (cursos gerais) Comércio e administração (cursos gerais) Economia Sociologia e estudos culturais Vendas em atacado e varejo Educação Ciências da educação 394 - - 757.890 401.101 52,92% 241.316 165.225 68,47% Formação de professor da educação básica 77.513 13.438 17,34% Formação de professor de disciplinas profissionais 79.249 46.072 58,14% Formação de professor de educação infantil Formação de professor de matérias específicas Saúde e bem estar social 3.016 324 10,74% 356.796 176.042 49,34% 424.383 308.909 72,79% Enfermagem e atenção primária (assistência básica) 69.955 50.416 72,07% Farmácia 48.755 33.877 69,48% Medicina 59.755 28.125 47,07% Odontologia 47.753 32.620 68,31% Saúde (cursos gerais) 42.529 35.326 83,06% Serviço social e orientação 28.266 17.341 61,35% 1.859 1.415 76,12% 125.511 109.789 87,47% 299.530 192.055 64,12% Biologia e bioquímica 48.522 29.930 61,68% Ciência da computação 88.360 66.209 74,93% Ciências (cursos gerais) 2.224 2.124 95,50% Ciências ambientais 2.405 967 40,21% 23.508 4.116 17,51% Tecnologias de diagnóstico e tratamento médico Terapia e reabilitação Ciências, matemática e computação Ciências da terra Estatística 5.369 1.298 24,18% Física 10.429 1.653 15,85% Matemática 21.102 8.960 42,46% Processamento da informação 77.758 69.615 89,53% Química 19.809 7.139 36,04% 44 - - Uso do computador 25 Studierende in grundständigen Präsenzstudiengängen nach Fachgruppen und Hochschulträgerschaft 2002 - Fortsetzung Fachgruppen und Studienbereiche Engenharia, produção e construção Studierende gesamt Studierende an Privathochschulen absolut Prozent 279.716 155.385 55,55% Arquitetura e urbanismo 44.506 32.663 73,39% Eletricidade e energia 41.079 22.384 54,49% Eletrônica e automação 22.531 13.994 62,11% Engenharia civil e de construção 48.449 21.999 45,41% Engenharia e profissões de engenharia (cursos gerais) 59.533 41.339 69,44% Engenharia mecânica e metalurgia (trabalhos com metais) 39.383 16.805 42,67% 137 - - Materiais (madeira, papel, plástico, vidro) 1.587 622 39,19% Mineração e extração 1.416 - - Fabricação e processamento (cursos gerais) Processamento de alimentos Química e engenharia de processos Têxteis, roupas, calçados, couros Veículos a motor, construção naval e aeronáutica 7.973 2.997 37,59% 11.511 2.080 18,07% 725 164 22,62% 886 - - 114.870 57.127 49,73% Artes (cursos gerais) 3.761 2.177 57,88% Belas artes 5.799 1.937 33,40% 19.649 14.885 75,75% Humanidades e artes Design e estilismo Filosofia e ética 9.525 2.574 27,02% História e arqueologia 19.500 5.806 29,77% Humanidades e letras (cursos gerais) 56,93% 40.627 23.128 Língua materna (vernácula) 1.733 - - Línguas e culturas estrangeiras 1.784 683 38,28% Música e artes cênicas 7.784 1.912 24,56% Religião e teologia 2.815 2.668 94,78% Técnicas audiovisuais e produção de mídia 1.893 1.147 60,59% 80.707 73.413 90,96% 1.239 - - Serviços Ciências domésticas Esportes Hotelaria, restaurantes e serviços de alimentação Proteção ambiental (cursos gerais) 347 - - 6.390 6.112 95,65% 306 - - Proteção de pessoas e de propriedades 20 - - Saúde e segurança do trabalho 37 - - Serviços de beleza Setor militar e de defesa Transportes e serviços (cursos gerais) Viagens, turismo e lazer Agricultura e veterinária Engenharia florestal - silvicultura Horticultura Produção agrícola e pecuária Recursos pesqueiros Veterinária Básicos / Programas Gerais Total Quelle: 49 - 163 - - 2.365 2.094 88,54% 69.791 65.017 93,16% 73.058 27.983 38,30% 4.399 317 7,21% 78 - - 36.493 9.165 25,11% 1.337 - - 30.751 18.412 59,87% 1.314 - - 3.479.913 2.428.258 69,78% Instituto Nacional de Estudos e Pesquisas Educacionais Anisio Teixeira (INEP) 2002: Sinopse Estadistica da Educação Superior.http://www.inep.gov.br/superior/censosuperior/sinopse/. 26 Anhang 2: Studierende in weiterführenden Studiengängen nach Hochschulträgerschaft und Fachgruppen und durchschnittliche Studiendauer nach Hochschulträgerschaft und Fachgruppen 2002 Studierende in weiterführenden Studiengängen nach Hochschulträgerschaft und Fachgruppen 2002 Studierende zu Jahresbeginn in Fachgruppe Masterstudiengängen davon an Privathochschulen Agrarwissenschaften 5.340 0,5% 3.720 0,0% 20 0,0% Lebenswissenschaften 4.218 3,0% 4.388 0,9% 98 0,0% Gesundheitswissenschaften 8.152 9,1% 5.063 2,8% 262 36,3% Mathematik und Geowissenschaften 5.816 5,2% 4.383 5,0% 201 29,4% Geisteswissenschaften 10.823 26,4% 6.161 23,5% 49 100,0% Angewandte Sozialwissenschaften 11.047 46,6% 3.171 31,6% 880 50,9% Ingenieurwissenschaften 9.547 8,3% 5.346 4,2% 938 6,9% Sprachwissenschaften, Literatur und Kunst 4.157 11,7% 2.025 11,7% / / Andere 2.283 31,3% 544 2,9% 707 15,8% 61.383 18,2% 34.801 9,5% 3.155 26,2% Total Promotionsstudiengängen davon an Privathochschulen Spezialisierungsstudiengängen davon an Privat hochschulen Durchschnittliche Studiendauer in weiterführenden Studiengängen nach Hochschulträgerschaft und Fachgruppen 2002 Fachgruppe Durchschnittliche Studiendauer* aller Studierenden MasterPromotionsSpezialisierungsstudiengänge studiengänge studiengänge Durchschnittliche Studiendauer der Studierenden an Privathochschulen* MasterPromotionsSpezialisierungsstudiengänge studiengänge studiengänge Agrarwissenschaften 28 46 17 25 / / Lebenswissenschaften 29 53 / 27 57 / Gesundheitswissenschaften 31 45 21 32 42 21 Mathematik und Geowissenschaften 30 54 32 28 51 38 Geisteswissenschaften 33 54 20 30 53 20 Angewandte Sozialwissenschaften 34 52 28 32 47 30 Ingenieurwissenschaften 32 54 31 28 55 23 Sprachwissenschaften, Literatur und Kunst 36 57 / 28 48 / Andere 32 53 32 29 / 39 Total 31 51 28 30 50 28 * in Monaten Quelle: Coordenação de Aperfeiçoamento de Pessoal de Nível Superior (CAPES). 27 Anhang 3: Studienplätze, Studienbewerber und Studienanfänger in grundständigen Präsenzstudiengängen nach Hochschulträgerschaft 2002 (alle Zulassungsverfahren) Hochschulträgerschaft Studienplätze Studienbewerber Studienanfänger Öffentliche Hochschulen 295.354 2.627.200 280.491 in Trägerschaft des Bundes 124.196 1.233.606 122.491 in Trägerschaft der Bundesstaaten 132.270 1.315.720 125.499 in Trägerschaft der Kommunen 38.888 77.874 32.501 Privathochschulen 1.477.733 2.357.209 924.649 gewinnorientiert 897.206 1.313.942 536.448 gemeinnützig 580.527 1.043.267 388.201 1.773.087 4.984.409 1.205.140 Gesamt Quelle: Instituto Nacional de Estudos e Pesquisas Educacionais Anisio Teixeira (INEP) 2002: Sinopse Estadistica da Educação Superior.http://www.inep.gov.br/superior/censosuperior/sinopse/. 28 Anhang 4: Studienplätze, Studienbewerber und Studienanfänger in grundständigen Präsenzstudiengängen nach Fachgruppen 2002 Fachgruppen und Studienbereiche Ciências sociais, negócios e direito Studienplätze Studienbewerber Studienanfänger 750.472 1.918.093 501.548 Biblioteconomia, informação, arquivos 2.860 13.065 2.117 Ciência política e educação cívica 8.297 31.899 5.241 Ciências sociais e comportamentais (cursos gerais) 5.337 26.656 4.013 Comércio e administração (cursos gerais) 1.190 2.471 869 73.921 132.814 46.759 178.899 655.767 134.940 28.325 60.592 16.385 120 70 54 313.423 597.701 204.045 Jornalismo e reportagem 80.696 241.498 52.429 Marketing e publicidade 14.739 38.960 7.171 Psicologia 33.503 101.595 22.964 Contabilidade e tributação Direito Economia Finanças, bancos, seguros Gerenciamento e administração Secretariado e trabalhos de escritório 7.384 12.438 3.759 Sociologia e estudos culturais 912 1.990 478 Vendas em atacado e varejo 866 577 324 391.690 787.130 269.042 128.941 212.086 82.204 Formação de professor da educação básica 62.209 116.519 48.383 Formação de professor de disciplinas profissionais 36.108 101.102 25.802 952 765 497 163.480 356.658 112.156 191.139 973.415 142.931 Enfermagem e atenção primária (assistência básica) 36.221 183.753 30.275 Farmácia 19.599 84.454 14.797 Medicina 11.243 326.482 10.830 Odontologia 15.701 84.617 11.653 Saúde (cursos gerais) 28.117 60.486 19.633 Serviço social e orientação 11.475 38.880 9.544 Educação Ciências da educação Formação de professor de educação infantil Formação de professor de matérias específicas Saúde e bem estar social Tecnologias de diagnóstico e tratamento médico Terapia e reabilitação Ciências, matemática e computação 1.821 3.334 1.092 66.962 191.409 45.107 165.582 473.557 112.804 Biologia e bioquímica 22.453 102.642 18.045 Ciência da computação 50.740 152.274 32.824 Ciências (cursos gerais) 1.703 1.829 905 Ciências ambientais 1.786 6.191 1.204 Ciências da terra 6.600 34.903 5.486 30 54 16 Estatística 2.195 6.634 1.858 Física 3.308 16.240 2.854 Matemática 9.642 26.724 6.853 59.132 103.253 36.583 7.403 22.672 6.059 590 141 117 Ciências físicas (cursos gerais) Processamento da informação Química Uso do computador 29 Studienplätze, Studienbewerber und Studienanfänger in grundständigen Präsenzstudiengängen nach Fachgruppen 2002 - Fortsetzung Fachgruppen und Studienbereiche Engenharia, produção e construção Arquitetura e urbanismo Eletricidade e energia Eletrônica e automação Engenharia civil e de construção Engenharia e profissões de engenharia (cursos gerais) Engenharia mecânica e metalurgia (trabalhos com metais) Fabricação e processamento (cursos gerais) Materiais (madeira, papel, plástico, vidro) Mineração e extração Processamento de alimentos Química e engenharia de processos Têxteis, roupas, calçados, couros Veículos a motor, construção naval e aeronáutica Humanidades e artes Artes (cursos gerais) Belas artes Design e estilismo Filosofia e ética História e arqueologia Humanidades e letras (cursos gerais) Língua materna (vernácula) Línguas e culturas estrangeiras Música e artes cênicas Religião e teologia Técnicas audiovisuais e produção de mídia Serviços Ciências domésticas Esportes Hotelaria, restaurantes e serviços de alimentação Proteção ambiental (cursos gerais) Proteção de pessoas e de propriedades Saúde e segurança do trabalho Serviços de beleza Serviços de segurança (cursos gerais) Setor militar e de defesa Transportes e serviços (cursos gerais) Viagens, turismo e lazer Agricultura e veterinária Agricultura, silvicultura e recursos pesqueiros (cursos gerais) Engenharia florestal silvicultura Horticultura Produção agrícola e pecuária Recursos pesqueiros Veterinária Básicos / Programas Gerais Total Quelle: Studienplätze Studienbewerber Studienanfänger 121.815 435.424 84.697 17.730 15.221 15.672 16.443 33.930 13.469 130 544 341 3.750 3.905 322 358 43.506 61.343 47.584 49.066 136.282 55.476 411 2.027 2.611 15.576 17.293 1.258 2.991 11.064 11.599 10.365 11.763 22.555 10.328 130 442 345 2.523 2.943 303 337 62.397 174.801 39.401 1.707 2.436 11.527 3.828 9.213 25.044 414 627 3.979 2.481 1.141 3.153 6.295 22.791 13.488 38.144 58.469 1.702 1.288 12.285 2.437 14.749 1.230 1.726 7.677 2.636 6.152 14.561 287 411 2.406 1.517 798 61.658 101.770 33.006 380 80 4.737 360 20 80 320 15 45 2.410 53.211 1.443 994 6.975 1.375 671 126 134 650 973 3.479 84.950 299 80 2.889 336 20 80 70 15 45 1.503 27.669 27.334 113.917 20.793 40 1.474 50 13.927 582 11.261 457 7.549 40 51.063 2.002 52.806 40 1.261 31 10.440 345 8.676 1.000 6.302 918 1.773.087 4.984.409 1.205.140 Instituto Nacional de Estudos e Pesquisas Educacionais Anisio Teixeira (INEP) 2002: Sinopse Estadistica da Educação Superior.http://www.inep.gov.br/superior/censosuperior/sinopse/. 30 Anhang 5: Absolventen grundständiger Präsenzstudiengänge nach Fachgruppen und Hochschulträgern 2002 Fachgruppen und Absolventen von Privathochschulen Absolut % Total Studienbereiche Ciências sociais, negócios e direito Biblioteconomia, informação, arquivos Ciência política e educação cívica Ciências sociais e comportamentais (cursos gerais) Comércio e administração (cursos gerais) 174.316 141.691 81,28% 1.211 222 18,33% 635 521 82,05% 1.842 289 15,69% 92 92 100,00% Contabilidade e tributação 20.886 15.985 76,53% Direito 53.908 45.484 84,37% 7.654 4.621 60,37% Gerenciamento e administração 54.656 46.726 85,49% Jornalismo e reportagem 15.826 13.315 84,13% Economia Marketing e publicidade 2.679 2.449 91,41% 13.205 10.884 82,42% 1.602 1.093 68,23% Sociologia e estudos culturais 99 10 10,10% Vendas em atacado e varejo 21 - 0,00% Psicologia Secretariado e trabalhos de escritório Educação 134.204 77.608 57,83% Ciências da educação 49.676 35.428 71,32% Formação de professor da educação básica 14.822 2.999 20,23% Formação de professor de disciplinas profissionais 11.450 6.790 59,30% Formação de professor de educação infantil 58 42 72,41% 58.198 32.349 55,58% 60.363 39.881 66,07% Enfermagem e atenção primária (assistência básica) 8.901 5.187 58,27% Farmácia 8.151 4.891 60,00% Medicina 8.498 3.560 41,89% Odontologia 9.281 6.307 67,96% Saúde (cursos gerais) 4.008 2.796 69,76% Serviço social e orientação 4.183 2.459 58,79% Formação de professor de matérias específicas Saúde e bem estar social Tecnologias de diagnóstico e tratamento médico 213 177 83,10% 17.128 14.504 84,68% 35.670 22.089 61,93% Biologia e bioquímica 7.300 4.156 56,93% Ciência da computação 9.735 7.205 74,01% Ciências (cursos gerais) 394 389 98,73% Ciências ambientais 554 379 68,41% 3.202 483 15,08% Estatística 342 66 19,30% Física 790 82 10,38% Matemática 2.569 1.226 47,72% Processamento da informação 8.485 7.237 85,29% Química 2.299 866 37,67% Terapia e reabilitação Ciências, matemática e computação Ciências da terra 31 Absolventen grundständiger Präsenzstudiengänge nach Fachgruppen und Hochschulträgern 2002 - Fortsetzung Fachgruppen und Absolventen von Privathochschulen Absolut % Total Studienbereiche Engenharia, produção e construção 28.024 14.393 51,36% Arquitetura e urbanismo 5.186 3.605 69,51% Eletricidade e energia 3.886 1.726 44,42% Eletrônica e automação 1.940 1.205 62,11% Engenharia civil e de construção 5.831 2.597 44,54% Engenharia e profissões de engenharia (cursos gerais) 4.486 3.004 66,96% Engenharia mecânica e metalurgia (trabalhos com metais) 4.181 1.649 39,44% 38 - 0,00% Materiais (madeira, papel, plástico, vidro) 113 60 53,10% Mineração e extração 134 - 0,00% Processamento de alimentos 774 275 35,53% 1.235 211 17,09% 135 61 45,19% Fabricação e processamento (cursos gerais) Química e engenharia de processos Têxteis, roupas, calçados, couros 85 - 0,00% Humanidades e artes Veículos a motor, construção naval e aeronáutica 15.877 8.325 52,43% Artes (cursos gerais) 643 398 61,90% Belas artes 793 256 32,28% Design e estilismo 2.585 2.030 78,53% Filosofia e ética 1.188 413 34,76% História e arqueologia 2.523 725 28,74% Humanidades e letras (cursos gerais) 6.395 3.815 59,66% Língua materna (vernácula) 218 17 7,80% Línguas e culturas estrangeiras 233 91 39,06% Música e artes cênicas 879 209 23,78% Religião e teologia 296 296 100,00% Técnicas audiovisuais e produção de mídia Serviços Ciências domésticas Esportes Hotelaria, restaurantes e serviços de alimentação Proteção ambiental (cursos gerais) Saúde e segurança do trabalho 124 75 60,48% 9.026 8.217 91,04% 178 - 0,00% 41 - 0,00% 1.030 976 94,76% 15 - 0,00% 0,00% 5 - 27 - 0,00% 375 350 93,33% Viagens, turismo e lazer 7.355 6.891 93,69% Agricultura e veterinária 8.780 2.955 33,66% Setor militar e de defesa Transportes e serviços (cursos gerais) Engenharia florestal - silvicultura Produção agrícola e pecuária Recursos pesqueiros Veterinária Total Quelle: 447 18 4,03% 4.357 973 22,33% 108 - 0,00% 3.868 1.964 50,78% 466.260 315.159 67,59% Instituto Nacional de Estudos e Pesquisas Educacionais Anisio Teixeira (INEP) 2002: Sinopse Estadistica da Educação Superior.http://www.inep.gov.br/superior/censosuperior/sinopse/. 32 Anhang 6: Linkliste Hochschulgesetzgebung http://wwww.mec.gov.br/legis/default.shtm#superior Rechtliche Vorgaben für weiterführende Studiengänge http://www.capes.gov.br/Servicos/Legislacao/FAQ.htm Hochschulstatistik http://www.inep.gov.br/superior/censosuperior/sinopse Hochschulen Datenbank mit allen Hochschulen und Studiengängen http://www.educacaosuperior.inep.gov.br/ Hochschulen in Trägerschaft des Bundes http://www.mec.gov.br/sesu/ies Universidade Federal do Brasilia http://www.unb.br/ Universidade Federal de Minas Gerais (UFMG) http://www.ufmg.br/ Universidade Federal de Pernambuco http://www.ufpe.br/ Universidade Federal do Rio Grande do Sul (UFRGS) http://www.ufrgs.br Universidade Federal do Rio de Janeiro(UFRJ) http://www.ufrj.br Universidade de Brasilia http://www.unb.br Universidade Estadual de Campinas (Unicamp) http://www.unicamp.br Universidade do Rio de Janeiro http://www.unirio.br Universidade de São Paulo (USP) http://www.usp.br Pontificia Universidade Catolica do Rio de Janeiro http://www.puc-rio.br/ 33 Anhang 7: Bildungsausländer-Studierende aus Brasilien in Deutschland Fächergruppen und Studienbereiche Sprach- und Kulturwissenschaften Erststudium Weiterführendes Studium Promotionsstudium WS WS %-Ver- WS WS %-Ver- WS WS %-Ver 2001/02 1999/00 änderung 2001/02 1999/00 änderung 2001/02 1999/00 änderung 335 313 7 34 44 -23 61 57 7 13 15 - 1 3 - 2 2 - - 1 - - - - - - - Anglistik, Amerikanistik Bibliothekswesen, Dokumentation, Publizistik Erziehungswissenschaften 16 10 51 10 6 51 - 1 2 5 4 1 5 - 2 1 4 3 1 4 - Evangelische Theologie Germanistik (Deutsch, germanische Sprachen) Geschichte 4 5 - 1 0 - 5 7 - 78 63 - 5 10 - 10 4 - 21 22 - 1 1 - 7 7 - Katholische Theologie Kulturwissenschaften i.e.S. Philosophie 4 9 14 4 8 15 - 2 2 1 1 5 - 1 1 19 4 16 - Psychologie Romanistik Slawistik, Baltistik, Finno-Ugristik Sonderpädagogik 12 91 1 - 23 80 1 - 4 8 - 2 9 - - 4 5 - 3 6 - - 5 5 - - - - - - - 6 4 - 2 2 - - - - Allg. u. vergl. Literatur- und Sprachwissenschaften Altphilologie (klass.Philologie), Neugriechisch Sonstige/Außereurop.Sprach- und Literaturwiss. Sprach- und Kulturwissenschaften allgemein Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften 189 134 41 58 41 41 25 25 0 Politikwissenschaften Rechtswissenschaften 15 28 8 22 - 1 19 2 11 - 14 2 14 - Regionalwissenschaften Sozialwesen Sozialwissenschaften 6 26 16 3 24 14 - 4 2 3 2 4 3 - 1 7 7 - Verwaltungswissenschaften Wirtschafts- u. Gesellschaftswiss. allg. Wirtschaftsingenieurwesen 1 14 5 - 2 1 2 1 1 3 - 1 - 1 - - Wirtschaftswissenschaften 83 58 - 24 14 - 2 1 - 132 132 0 41 22 86 22 25 -12 Architektur, Innenarchitektur 12 13 - 4 1 - - 1 - Bauingenieurwesen Bergbau, Hüttenwesen Elektrotechnik 12 48 16 52 - 1 10 2 2 - 4 2 5 5 1 4 - Ingenieurwesen allgemein Maschinenbau, Verfahrenstechnik Raumplanung 2 53 4 40 8 - 1 21 2 4 8 3 - 1 7 3 2 9 2 - 1 - 3 - - 1 1 2 - - - 1 - Ingenieurwissenschaften Verkehrstechnik, Nautik Vermessungswesen Mathematik, Naturwissenschaften 91 71 28 8 12 -33 51 57 -11 Biologie Chemie Geographie 20 9 13 16 7 17 - 1 2 3 2 - - 23 6 2 16 10 2 - Geowissenschaften (ohne Geographie) Informatik Mathematik Mathematik, Naturwissenschaften allgemein 2 37 4 - 1 17 5 - - 1 2 2 - 3 1 2 - - 6 6 1 - 9 6 3 1 - 6 2 6 - - 1 - 3 4 1 9 - 54 61 -11 17 22 -23 3 4 -25 5 4 - 1 1 - - - - 14 16 - 3 1 - 1 2 - 7 5 23 8 8 25 - 2 1 10 2 2 16 - 1 1 2 - - Humanmedizin 28 24 17 3 3 0 9 9 0 Humanmedizin 24 20 - 2 1 - 5 7 - 4 4 - 1 2 - 4 2 - Agrar-, Forst- und Ernährungswissenschaften 17 11 55 7 12 -42 18 13 38 Sport 12 13 -8 2 2 0 1 2 -50 1 1 0 - - - 10 5 100 3 1 200 - - - - - - 862 761 13 170 158 8 200 197 2 Pharmazie Physik, Astronomie Kunst, Kunstwissenschaften Bildende Kunst Darst. Kunst, Film, TV, Theaterwissenschaften Gestaltung Kunst, Kunstwissenschaften allg. Musik, Musikwissenschaften Zahnmedizin Veterinärmedizin Außerhalb der Studienbereichsgliederung Bildungsausländer-Studierende insgesamt Quelle: Statistisches Bundesamt; HIS-Berechnungen 34 Anhang 8: Brasilianische Vollzeitstudierende in Großbritannien 2001/02 UnderPostgraduate graduate Total Subject Group Subject of Study (1) Medicine & dentistry (A1) Pre-clinical medicine 2 0 2 (A3) Clinical medicine 1 20 21 (A4) Clinical dentistry 0 2 2 (1) Medicine & dentistry Total 3 22 25 (2) Subjects allied to medicine (B1) Anatomy & Physiology 0 2 2 (B6) Audiology 0 1 1 (B7) Nursing 1 0 1 (B9) Other medical subjects 3 5 8 (2) Subjects allied to medicine Total 4 8 12 (3) Biological sciences (C1) Biology 2 20 22 (C2) Botany 0 1 1 (C3) Zoology 0 3 3 (C4) Genetics 2 0 2 (C7) Biochemistry 0 5 5 (C8) Psychology (not solely as social science) 3 4 7 (C9) Other biological sciences 2 9 11 9 42 51 1 1 2 1 1 2 (D2) Agriculture 2 2 4 (D3) Forestry 0 1 1 (D8) Agricultural sciences 0 1 1 (5) Agriculture & related subjects Total 2 4 6 (6) Physical sciences (F1) Chemistry 0 2 2 (F3) Physics 0 3 3 (F4) Archaeology as a physical science 0 1 1 (F5) Astronomy 0 1 1 (F6) Geology 0 2 2 (F7) Oceanography 1 1 2 (F8) Geography studies as a science 0 3 3 (F9) Environmental science & other physical sciences 0 26 26 (FZ) Balanced combinations within physical sciences 1 0 1 2 39 41 (G1) Mathematics 1 5 6 (G4) Statistics (3) Biological sciences Total (4) Veterinary science (D1) Veterinary sciences (4) Veterinary science Total (5) Agriculture & related subjects (6) Physical sciences Total (7) Mathematical sciences 0 6 6 (7) Mathematical sciences Total 1 11 12 (8) Computer science 2 33 35 2 33 35 (8) Computer science Total (G5) Computing science 35 Brasilianische Vollzeitstudierende in Großbritannien 2001/02 - Fortsetzung UnderPostgraduate graduate Subject Group Subject of Study (7) Mathematical sciences (G1) Mathematics 1 (G4) Statistics 5 Total 6 0 6 6 (7) Mathematical sciences Total 1 11 12 (8) Computer science 2 33 35 (8) Computer science Total 2 33 35 (9) Engineering & technology (H1) General engineering 4 6 10 (H2) Civil engineering 3 11 14 (H3) Mechanical engineering 0 9 9 (H4) Aeronautical engineering 1 1 2 (H5) Electrical engineering 1 9 10 (H6) Electronic engineering 5 6 11 (H7) Production engineering 3 3 6 (H8) Chemical engineering 0 7 7 (H9) Other engineering 0 1 1 (HZ) Balanced combinations within engineering & technology 2 4 6 (J2) Metallurgy 0 2 2 (J3) Ceramics & glasses 0 1 1 (J4) Polymers & textiles 4 1 5 (J5) Other materials technology 0 2 2 (J6) Maritime technology 0 3 3 (J8) Biotechnology 0 1 1 (J9) Other technologies 0 7 7 23 74 97 (K1) Architecture 6 8 14 (K2) Building 0 4 4 (K4) Town & country planning 0 4 4 (K9) Other architectural studies 0 1 1 6 17 23 (L1) Economics 14 34 48 (L3) Sociology 1 9 10 (L4) Social policy & administration 0 4 4 (L5) Social work 1 0 1 (L6) Anthropology 3 2 5 (L7) Psychology (without significant element of biological science) 1 3 4 (L8) Geography (unless solely as a physical science) 2 5 7 (M1) Politics 6 16 22 (M9) Other social studies 2 13 15 30 86 116 6 53 59 6 53 59 (G5) Computing science (9) Engineering & technology Total (A) Architecture, building & planning (A) Architecture, building & planning Total (B) Social, economic & political studies (B) Social, economic & political studies Total (C) Law (C) Law Total (M3) Law 36 Brasilianische Vollzeitstudierende in Großbritannien 2001/02 - Fortsetzung Subject Group Subject of Study (D) Business & administrative (N1) Business & management studies studies (N2) Operational research UnderPostgraduate graduate 43 105 Total 148 0 1 1 (N3) Financial management 2 16 18 (N4) Accountancy 0 4 4 (N5) Marketing & market research 3 14 17 (N6) Industrial relations 0 1 1 (N7) Catering & institutional management 4 4 8 (N9) Transport, other business & administrative studies 0 4 4 (NZ) Balanced combinations within business & administrative studies 0 1 1 (D) Business & administrative studies Total 52 150 202 (P1) Librarianship 0 1 1 (P2) Information science 0 1 1 (P3) Communication studies 0 1 1 (P4) Media studies 4 5 9 (P5) Publishing 2 0 2 (P6) Journalism 3 4 7 (E) Librarianship & information science Total 9 12 21 (F) Languages (Q1) Linguistics 1 8 9 (Q2) Comparative literature 1 0 1 (Q3) English 6 5 11 (Q4) American studies 1 0 1 (Q9) Other ancient languages & related studies 0 1 1 (QZ) Balanced combinations within languages 2 0 2 (R3) Italian language, literature & culture 1 0 1 (R4) Spanish language, literature & culture 1 2 3 (E) Librarianship & information science (T2) Other European languages, literature & culture 5 0 5 18 16 34 (V1) History 1 3 4 (V3) Economic & social history 0 1 1 (V4) History of art 0 1 1 (V6) Archaeology 1 1 2 (V7) Philosophy 0 5 5 (V8) Theology & religious studies 0 3 3 (V9) Other humanities 0 1 1 2 15 17 (F) Languages Total (G) Humanities (G) Humanities Total 37 Brasilianische Vollzeitstudierende in Großbritannien 2001/02 - Fortsetzung Subject Group Subject of Study (H) Creative arts & design (W1) Fine art 7 4 11 20 31 (W3) Music 0 5 5 (W4) Drama 2 4 6 (W5) Cinematics 1 0 1 (W9) Art & design other 4 3 7 (H) Creative arts & design Total 25 36 61 (X3) Academic studies in education 0 9 9 (X5) Techniques in teaching adults 0 4 4 (X7) Technology in education 0 1 1 (X8) Management & organisation of education 0 1 1 (X9) Other topics in education 0 27 27 0 42 42 (Y1) Combined or general science 2 0 2 (Y3) Combined or general arts 3 1 4 (Y4) Other combined or general courses/modular courses 3 1 4 (Y6) Research methods 0 2 2 17 20 37 25 24 49 220 685 905 (I) Education Total (J) Combined/Invalid code supplied Total 11 (W2) Design studies (I) Education UnderPostgraduate graduate (YZ) Balanced combinations across different subject areas (J) Combined/Invalid code supplied Total Grand Total Source: Higher Education Statistics Agency(HESA),Student Record July 2002 38 Anhang 9: Grundlagen der wissenschaftlich-technologischen Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Brasilien Regierungs- und Ressortabkommen • • • Bilaterales Abkommen über kulturelle Zusammenarbeit mit Brasilien (1970) Rahmenabkommen über Zusammenarbeit in der wissenschaftlichen Forschung und technologischen Entwicklung (1996) Zusatzvereinbarung zwischen der Bundesrepublik Deutschland und Brasilien über erneuerbare Energiequellen (1993) Einzelvereinbarungen • • • • • • • • • • • • Einzelvereinbarung zwischen dem Centro Técnico Aeroespacial (CTA) und der Deutschen Forschungs-und Versuchsanstalt für Luft-und Raumfahrt (DFVLR) Einzelvereinbarung zwischen dem Nationalen Forschungsrat (CNPq) und dem Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) bezüglich des Austausches hochqualifizierter Wissenschaftler für Forschungsarbeiten Einzelvereinbarung zwischen dem Nationalen Forschungsrat (CNPq) und der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) über gegenseitige Forschungsbesuche im Rahmen von gemeinsamen Forschungsprojekten Einzelvereinbarung zwischen dem Nationalen Forschungsrat (CNPq) und der Gesellschaft für Mathematik und Datenverarbeitung (GMD) über wissenschaftlich-technologische Zusammenarbeit Einzelvereinbarung zwischen dem Nationalen Forschungsrat (CNPq) und der Kernforschungsanlage Jülich (KfA) Rahmenabkommen zum Schutze der Umwelt zwischen dem Nationalen Forschungsrat (CNPq), dem brasilianischen Institut für Umwelt und für die nachhaltigen Naturressoourcen (IBAMA) und dem Deutschen Zentrum für Luftund Raumfahrt (DLR) Sondervereinbarung zwischen dem Nationalen Forschungsrat (CNPq) und der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) bezüglich wissenschaftlicher Forschung Vereinbarung über Hochschulzusammenarbeit zwischen der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) und dem Rat der brasilianischen Universitätsrektoren (CRUB) sowie der Stiftung zur Förderung der Hochschulzusammenarbeit (CAPES) Vereinbarung zwischen dem Nationalen Forschungsrat (CNPq) und der MaxPlanck-Gesellschaft (MPG) bezüglich Grundlagenforschung Vereinbarung zwischen der Stiftung zur Förderung der Hochschulzusammenarbeit (CAPES) und der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) bezüglich wissenschaftlicher Zusammenarbeit Zusatzabkommen zwischen Fundação Coordenação de Aperfeicoamento de Pessoal de Nível Superior (CAPES) und dem Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) Zusatzvereinbarung zur Vereinbarung zwischen dem Nationalen Forschungsrat (CNPq) und dem Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) 39 Bilaterale Gremien und Beauftragte In der Wissenschaftlich-technologischen Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Brasilien gibt es folgende Steuerungsgremien: • Die bilaterale Kommission für die wissenschaftliche technologische Zusammenarbeit (WTZ-Kommission) (Bilateral Commission for scientific and technological Co-operation) Träger in Deutschland: Bundesministerium für Bildung und Forschung Träger in Brasilien: Ministério da Ciência e Tecnologia (MCT) Die "Deutsch-Brasilianische Kommission für die wissenschaftliche und technologische Zusammenarbeit" koordiniert die Zusammenarbeit auf Regierungsebene und vereinbart gemeinsame Schwerpunkte und Ziele für die Zusammenarbeit. Die wissenschaftlich-technologische Kommission tritt im 2 Jahresturnus zusammen, dazwischengeschaltet werden ggf. Zusatzsitzungen. • Die bilaterale Arbeitsgruppe "Bildung" (Grupo de Trabalho Bilateral "Educação", Bilateral Working Group on Education) Träger in Deutschland: Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), Internationales Büro des BMBF (IB), Bundesinstitut für Berufliche Bildung (BIBB), Internationale Weiterbildung und Entwicklung GmbH (InWEnt) Träger in Brasilien: Ministério da Educação (MEC) • Die bilaterale Arbeitsgruppe "Genomforschung" (Grupo de Trabalho Bilateral "Genoma", Bilateral Working Group on Genomics) Träger in Deutschland: Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) Träger in Brasilien: Ministério da Ciência e Tecnologia (MCT) • Die Arbeitsgruppe "2+2 " (Grupo de Trabalho Bilateral "2+2", Bilateral Working Group on "2+2") Träger in Deutschland: Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) Träger in Brasilien: Ministério da Ciência e Tecnologia (MCT) • Fachbeauftragte (Scientific Adviser/Perito Cientifico) Die programmatische Ausweitung der wissenschaftliche-technologischen Zusammenarbeit (WTZ) mit den Staaten Lateinamerikas führte dazu, dass das BMBF zunehmend mit fachlichen Beratern zusammenarbeit, sogenannten Fachbeauftragte. In der bilateralen Zusammenarbeit mit Brasilien ernannte auch das Partnerministerium Ministério da Ciência e Tecnologia brasilianische Fachbeauftragte. Quelle: Internationales Büro des BMBF (www.internationale-kooperation.de) 40 Go to http://www.deruebersetzer.com