england wales
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Amlwch Rhosneigr Llanfair P.G. Aberffraw (S. 264) Colwyn Bay Llanfairfechan Brynsiencyn Trefriw Capel Curig Llanberis Dolwyddelan Mount Snowdon Clynnog-Fawr A55 M 53 Mostyn Pensarn Llanfair Talhaearn Bangor Caernarfon Caernarfon Bay Conwy Prestatyn Rhyl Towyn Denbigh Llanrhaeadr Betws-yCoed Brenig Resr. Penmachno Beddgelert Blaenau Ffestiniog M 56 Holywell Llanrwst (S. 230) Flint A55 Queensferry Chester Mold Ruthin Wrexham Horseshoe Pass Pentrefoelas Liverpool John Lennon Me Airport rs e y e Beaumaris Llangefni Menai Bridge A55 Trearddur Llandudno Benllech Anglesey De Holyhead Whitchurch Llangollen Corwen PontcysyllteDee Glynceiriog Aquädukt Porthmadog s Llandrillo n Llyn i Chirk (S. 280) Portmeirion Celyn Tan-yMorfa Nefyn n e Bala Criccieth (S. 227) Trawsfynydd P Llanarmon n pistyll wy Pwllheli Oswestry D.C. er ˆ n B Harlech Bala Llanrhaeadr-ym Llanbedrog Tremadog Lake Mochnant Llangynog Bay Llanbedr Abersoch Tanat ds Dyffryn Ardudwy Aberdaron ey Lake Vyrnwy ch a Sev So d d ern w und Llanfyllin Bardsey Island a Dolgellau Dinas Mawddwy Vyrn Tal-y-bont M Shrewsbury wy Llithfaen Nefyn a ul Ffestiniog Ly Irish Sea Moelfre Llannerchy-medd M 62 Liverpool Point of Ayr ge Ran an ydi yd Clw Clw Dun Laoghaire, Dublin Cemaes Ba Bay Edinburgh Talybont Borth Nordsee Belfast Dublin IRLAND Wales England GROSSBRITANNIEN Llanrhystud London Rosslare Ärmelkanal Goodwick Newport Nevern Fishguard Devil´s Llanilar Bridge Pontrhydygroes Llanon Aberaeron FRANKREICH Gwbert Poppit Sands St Dogmaels Strumble Head Rhei dol Aberystwyth Tregaron New Quay Llangrannog Aberporth Cardigan Cenarth Newcastle Boncath Emlyn Elan Valley Resr. Mo Llandinam Llanidloes Llangurig Ludlow Knighton Rhayader Presteigne Penybont Llandysul Crugybar Leominster Llandrindod Wells Builth Wells Llangammarch Wells Erwood nt Epy dd y n My Pumsaint ENGLAND W A L E S Claerwen Resr.Newbridge on Wye Llanybydder Llanwrda Montgomery Elan Llanwrtyd Wells Lampeter Pencader e (S. 211) Mid Wales Airport Berriew Newtown Wy Powis Castle Welshpool Caersws Ply Nordirland Aberdovey n li mo M o u n t n a i n s Schottland Llanbrynmair LlanfairCaereinion Machynlleth C a m b r i a n Atlantischer Ozean Llanerfyl Cemmaes Pennal Tywyn Cardigan Corris Dovey Tal-y-Llyn Lake Tal-y-llyn Abergynolwyn ntg om ery Ca n. r Barmouth Usk Llandovery Usk Resr. Sennybridge Wye Hay-on Wye Hereford Llyswen Talgarth Brecon Rosslare o m B d Llangorse eli Brechfa Llangorse Grosmont Pres St David’s Mo Lake M yn y d d an n (S. 167) Llangynidr Llandeilo Wolf´s Castle Skenfrith Carmarthen re u t h Crickhowell c o s hir Newgale Clynderwen Tywi National Botanic Garden nC e HaverfordAbergavenny anal St Brides Whitland (S. 151) west St Clears Abercraf Bay Ebbw Monmouth Cross Hands Robeston Narberth Blaenavon Vale Ammanford Broad Haven Laugharne Merthyr Tydfil Wathen Llansteffan Tredegar Marloes Milford Rhymney Pontarddulais Kidwelly Pontardawe Pendine Wye Valley Hirwaun Neyland Amroth Haven Pontypool (S. 110) Llanelli Burry Port Pembr. Dock Saundersfoot Bargoed Dale Treherbert Aberdare Neath Cymmer Blackwood Cwmbran Pembroke Tenby Carmarthen Pen-clawdd Chepstow Swansea nd Bay da Caerleon Manorbier Maesteg Va lle y Caldey M4 The Gower Llangennith Pontypridd Island Caldicot Aberavon Port (S. 141) Caerphilly The Talbot Newport Llantrisant Rhossili Mumbles M4 Port Oxwich ern Swansea Eynon ev Bridgend Cardiff N S Bay (S. 79) St Fagan's Bristol he Ogmore Cork 0 20 40 km Bristol Channel ymney Valley Rh o Rh Porthcawl Southerndown Llantwit Major Cardiff International Airport Barry t of uth o M EN Sully Is. M 49 GLAND Wales: Die 10 Highlights Carmel Head Holyhead Bay Wales Petra Juling · Ulrich Berger Gratis-Download: Updates & aktuelle Extratipps der Autoren Unsere Autoren recherchieren auch nach Redaktionsschluss für Sie weiter. Auf unserer Homepage finden Sie Updates und persönliche Zusatztipps zu diesem Reiseführer. Zum Ausdrucken und Mitnehmen oder als kostenloser Download für Smartphone, Tablet und E-Reader. Besuchen Sie uns jetzt! www.dumontreise.de/wales Inhalt Wales persönlich – unsere Tipps Lieblingsorte Schnellüberblick 6 12 14 Reiseinfos, Adressen, Websites Informationsquellen Wetter und Reisezeit Anreise und Verkehrsmittel Übernachten Essen und Trinken Aktivurlaub, Sport und Wellness Feste und Unterhaltung Reiseinfos von A bis Z 18 20 22 26 28 30 34 36 Panorama – Daten, Essays, Hintergründe Steckbrief Geschichte im Überblick 42 44 Hohe Berge mit den Füßen im Meer Im Reich der Papageitaucher – die Vielfalt der Küstenlandschaften Walisische Sehnsuchtsgipfel – Bergtourismus in Snowdonia Glückliche Isolation – das frühe Christentum in Wales Im Zeichen des Roten Drachen – walisische Sprache und Identität Das Beste aus zwei Welten – berühmte walisische Autoren Sagenhaftes aus dem Land der Mythenkönige und Rebellen Burgenkönig Eduard und seine Festungen 48 2 50 52 55 57 61 62 64 Inhalt Die Täler sind wieder grün – Strukturwandel in den Valleys Rugby – Nationalsport der Waliser Welsche Töne – die Musikszene in Wales 67 70 72 Unterwegs in Wales Cardiff, die Valleys und Glamorgan Schwarzes Erbe, grüne Täler, Hauptstadtglanz Cardiff (Caerdydd) Die Valleys Glamorgan Newport Umgebung von Newport Wye Valley und Brecon Beacons Wye Valley Chepstow Tintern Abbey Monmouth Grosmont und Skenfrith Symonds Yat, Raglan Castle Brecon Beacons National Park Abergavenny Honddu Valley (Vale of Ewyas) Crickhowell und Umgebung Talgarth, Hay-on-Wye Brecon Swansea, Gower und Carmarthenshire Land der Dichter und Maler Swansea und Umgebung The Gower Vale of Neath Carmarthenshire Pembrokeshire Schöne Strände, wilde Küste, magische Orte Tenby Pembroke und Pembroke Dock Milford Haven 76 78 79 95 98 102 103 108 110 110 111 113 114 115 118 118 120 122 123 124 128 130 130 141 146 147 156 158 158 164 165 3 Inhalt Haverfordwest St Bride's Bay St David's Fishguard Gwaun Valley und Preseli Mountains Newport 166 167 167 172 173 176 Ceredigion 178 Stille Buchten, kleine Häfen, rauschender Fluss Cardigan Bay Teifi Valley 180 180 193 Powys und mittelwalisisches Grenzland 200 Viktorianische Kurorte, Marktstädte, grüne Hügel Im ›Heart of Wales‹ Welshpool und Nord-Powys 202 202 209 Snowdonia und die Halbinsel LlŪn Snowdonia National Park Rund um Cadair Idris Rund um Mount Snowdon Die Halbinsel LlŪn Anglesey, Nordküste und Grenzland 216 218 218 228 242 Anglesey (Ynys Môn) Süden und Westen Binnenland und Ostküste Der Norden Holy Island Die Nordküste Caernarfon Bangor Conwy Llandudno und die Golden Coast Clwyd Valley Nordwalisisches Grenzland Wrexham und Umgebung Llangollen und Umgebung Ceiriog Valley 248 250 250 256 257 259 262 262 263 264 267 274 277 277 279 281 Sprachführer Kulinarisches Lexikon Register Abbildungsnachweis/Impressum 284 286 288 292 4 Inhalt Auf Entdeckungstour Blaenavon und The Big Pit Drei-Burgen-Tour im Grenzland – Three Castles Walk Auf Dylan Thomas' Spuren durch Swansea Die Landschaft als Garten – im Tal des Tywi Orte der Magie – Eiben, Steine und Kreuze in Nevern Gewebtes aus Wales – im National Wool Museum Wandern an der grünen Grenze – Offa's Dyke Path Im Zeichen des Schiefers – Llechwedd Slate Mines Spur der Steine – Unterwegs in der Steinzeit auf Anglesey Zeitreise zu den Viktorianern – Tour durch Llandudno 104 116 136 148 174 196 206 234 254 270 Karten und Pläne s. hintere Umschlagklappe > Dieses Symbol im Buch verweist auf die Extra-Reisekarte Wales Das Klima im Blick Reisen verbindet Menschen und Kulturen. Wer reist, erzeugt auch CO2. Der Flugverkehr trägt mit bis zu 10 % zur globalen Erwärmung bei. Wer das Klima schützen will, sollte sich – wenn möglich – für eine schonendere Reiseform entscheiden. Oder Projekte von atmosfair unterstützen: Flugpassagiere spenden einen kilometerabhängigen Beitrag für die von ihnen verursachten Emissionen und finanzieren damit Projekte zur Verringerung des CO2-Ausstoßes in Entwicklungsländern (www.atmosfair.de). Auch der DuMont Reiseverlag fliegt mit atmosfair! 5 Liebe Leserin, lieber Leser, Blindtext »Croeso i Gymru!«, begrüßt uns in der alten keltischen Landessprache das Schild an der Grenze zu England, zu Cheshire, Shropshire oder Herefordshire – »Willkommen in Wales!«. Daneben prangt leuchtend der Rote Drache, das Nationalemblem. Wales ist nicht England: hohe Berge und tiefes Meer, schroffe Gipfel, die fast 1000 Meter unvermittelt über weißen Wellenkämmen aufragen, liebliche weiße Sandstrände und raue, wilde Klippenszenerie. Das Grandiose dieser Landschaft lassen wir immer wieder gern auf uns wirken. Wo kann man das schon verbinden: Am Vormittag eine Wanderung auf dem Küstenpfad, am Nachmittag eine alpine Bergtour – in Wales kein Problem. Die Möglichkeiten für Aktivtouristen sind nahezu unerschöpflich: Klettern und Bergsteigen, Surfen und Kajakfahren, Wandern, Radfahren und Mountainbiken. Und fast überall lassen sich spannende Entdeckungen machen, von Seevogelkolonien in den Klippen oder Delfinen und Robben, die sich in den Wellen tummeln, bis hin zu mittelalterlichen Burgen in malerischer Lage und Spuren der industriellen Vergangenheit, die sich bei Untertagetouren erkunden lassen. Immer wieder hat dieses Land auch einen entschleunigenden Effekt auf uns, wenn wir auf engen, vielfach gewundenen Wegen durch ein grünes Heckenlabyrinth fahren, auf der Schmalspur einer Dampfeisenbahn oder auf den Wasserstraßen der Kanäle. Für das alte Land im Westen muss man sich Zeit nehmen, die Hektik hinter sich lassen. Gemütliche viktorianische Seebäder und beschauliche Fischerorte, urige Bergdörfer im Snowdonia National Park und kleine Marktstädte im Grenzland laden auch Sie dazu ein. Eine erlebnisreiche und spannende Reise wünschen Ihnen Petra Juling und Ulrich Berger 6 Das Grandiose dieser Landschaft sollte man ruhig auf sich wirken lassen: Snowdonia Leser fragen, Autoren antworten Wales persönlich – unsere Tipps Nur wenig Zeit: Wales zum ersten Kennenlernen Wer nicht viel Zeit hat, sollte sich entscheiden: Nordwales oder Südwales. Der Norden mit den hohen Bergen, für die das Land berühmt ist, Mount Snowdon und Cadair Idris, mit wilder Küste und stolzen Burgen. Oder Südwales mit nicht weniger rauer, faszinierend abwechslungsreicher Küste, der Hauptstadt Cardiff, grünen Tälern und Hügeln, aber auch der kargen Berglandschaft der Brecon Beacons. Kalkfelsen thronende Carreg Cennen bei Llandeilo. Städte mit Atmosphäre Hübsche kleine Marktstädte wie Monmouth oder Knighton, nah an der grünen Grenze zu England, auch Llandeilo oder Machynlleth in der Mitte von Burgen und Städte Conwy Caernarfon Mittelalterliche Burgenromantik Es gibt englische und walisische Burgen; naturgemäß haben sich die englischen besser erhalten: Conwy und Caernarfon, um die sich kleine Burgenstädte scharen, zählen zu den Musterbeispielen mittelalterlicher Festungsbaukunst. Eine der am besten erhaltenen Burgen der walisischen Prinzen ist Criccieth, malerisch und viel fotografiert das auf einem steilen Criccieth Harlech Cardigan Bay Celtic Sea England Knighton Aberystwyth Wales Llandeilo Carreg Cennen Monmouth Swansea Cardiff 7 Wales persönlich – unsere Tipps Plas Newydd Country House Bodnant Garden Portmeirion Plas Newydd Cardigan Bay Powis Castle Celtic Sea England Wales Aberglasney Gardens Swansea Castell Coch Cardiff Herrenhäuser und Gärten Wales, stecken voller Geschichte. Typisch walisisch als Hort der Nationalbibliothek und der walisischen Sprache und Literatur ist Aberystwyth, zugleich Seebad und Universitätsstadt. Lohnt Cardiff den Besuch? Cardiff ist die einzige Großstadt des Landes. Anfang des 21. Jh. erst begann der rasante Aufstieg des Aschenputtels, dessen schmuddeliger Kohlehafen den zweifelhaften Titel ›Tiger Bay‹ trug, zum blitzblanken Regierungssitz von Wales. Bewusst anknüpfend an das industrielle Erbe, ist die moderne Architektur in Cardiff heute eine Augenweide, vor allem das Konzerthaus Millennium Centre mit erstklassigem Kulturangebot. Gibt es in Wales sehenswerte Gärten und Herrenhäuser? Große Häuser sind nicht so zahlreich wie in England, doch beeindrucken die Stein gewordenen Mittelalterfantasien viktorianischer Industriebarone wie Castell Goch bei Cardiff. Liebenswert schrullig präsentiert sich das Märchendorf Portmeirion, dessen Park mit verwunschenen Waldwegen einen Spaziergang lohnt. Höchst originell ist auch Plas Newydd, das bescheidene Domizil der Ladies of Llangollen, die ihre künstlerischen Freiheiten in dem schmucken Fachwerkhaus verwirklichen konnten. Die ehemalige Adelsresidenz gleichen Namens auf der Insel Anglesey, Plas Newydd Country House, ist dagegen ein stattliches Anwesen. Die Gärten in Wales stehen in positiver Konkurrenz zum Zauber der Landschaft rundum, eingebettet in Bergpanoramen und sanft gewellte, grüne Hügel. Das gilt auch für Powis Castle mit seinen klassischen Gartenanlagen. Wunderschön liegen Aberglasney Gardens im Tywi-Tal in Südwales. Vom milden Klima der nordwalisischen Küste profitiert Bodnant Garden mit seinem Tal der blauen Hortensien. Wo ist die Küste besonders wild? Anglesey Coastal Path 8 Dramatisch ist die Klippenszenerie im Süden, im Pembrokeshire Coast National Park, auch im Süden und Westen der Halbinsel Gower. In Nordwales lohnen die Strände und Klippen von Anglesey einen Besuch. Von hier blickt man nach Süden auf die Halbinsel LlŪn, deren Bergzacken kahl, wild und einsam aus der Irischen See ragen. Rund um die gesamte, 1200 km lange walisische Küste führt ein Küstenpfad, auf dem man die wilde Landschaft am Meer von Dünen über Marschland bis zu steilen Vogelfelsen erleben kann. xxxx persönlich – meine Tipps Dramatik in Südwales: Ceibwr Bay im Pembrokeshire Coast National Park Wo findet man schöne Strände zum Baden und Surfen? Der starke Tidenhub sorgt auch in Wales für Abwechslung am Strand: bei Ebbe weite Sandflächen, die zu Strandspaziergängen einladen, sechs Stunden später eine Wasserwüste. Wunderbare Surf- und Badestrände sind Rhossili Beach auf der Halbinsel Gower und Whitesands Bay im Westen von Pembrokeshire. Bekannte Strände an der Cardigan Bay sind Poppit Sands, und auf der Halbinsel LlŪn ist Abersoch ein Surfspot ersten Ranges. Die Nordküste von Wales mit ihren ausgedehnten Sandflächen heißt auch Golden Coast, hier liegt das seit Queen Victorias Zeiten beliebte Seebad Llandudno. Bescheidener sind die Badeorte an der Westküste, ebenso wie im Süden Penarth oder, besonders hübsch, Tenby. Wo liegen die besten Wandergebiete? Anglesey und der Pembrokeshire Coast National Park laden vor allem zum Wandern auf dem Küstenpfad ein; dabei erklimmt man so etliche Höhenmeter. Nicht zu unterschätzen sind auch die Gipfel im Brecon Beacons National Park. Ein romantisches Wandergebiet, das gerade im Herbst wegen der Laubfärbung begeistert, ist das Tal des River Wye, Wye Valley. Hier entdeckt man malerische Natur in Form von Wasserfällen und munter sprudelnden Bächen. Auch im Gebiet um den Mount Snowdon muss es nicht der Sturm auf den Gipfel sein. Weniger überlaufen, doch ebenso Ehrfurcht gebietend präsentiert sich das zweithöchste Bergmassiv in Wales, Cadair Idris. Ein guter Standort für dessen Erkundung ist Dolgellau. Küsten, Strände und Wandergebiete Anglesey ^ Halbinsel Llyn Celtic Sea Abersoch Cardigan Bay Poppit Sands Whitesands Bay Pembrokeshire Coast National Park Llandudno Mount Snowdon Dolgellau England Cadair Idris Wales Brecon Beacons National Park Tenby Wye Valley Swansea Rhossili Gower Cardiff Penarth 9 Wales persönlich – unsere Tipps Ruthin Horseshoe Pass Llangollen Bwlch y Groes Dinas Mawddwy Afon Dulas Staylittle Bwlch Coch Llyn Clywedog Machynlleth Cardigan Bay Devil’s Bridge Elan Valley Llanidloes Rhayader Tregaron Abergwesyn Pass Llanwrtyd Wells Passstraßen und Bergpässe Wie kommt man mit Bus und Bahn zurecht? Wer entweder Nord- oder Südwales besucht, kommt hervorragend zurecht, nur der Mitte mangelt es an Infrastruktur, hier gibt es kaum Schienenwege und die Busfahrtzeiten sind lang. Im Gebirge kann das Autofahren abenteuerlich werden, die Straßen sind extrem schmal und Steinmauern rechts und links erlauben kein Ausweichen. In Nordwales kann man bequem per Bahn einen Tagesausflug in die Berge unternehmen, mit der im Linienverkehr operierenden Conwy Valley Line oder einer der Museumseisenbahnen. Die schönsten Bergpässe Wer mit dem Auto oder mit dem Motorrad unterwegs ist, sollte wenigstens eine der herausfordernden Bergstrecken in Wales absolvieren – ob bei Nebel wegen der Atmosphäre oder bei guter Sicht wegen der Panoramablicke, es lohnt sich eigentlich immer. Die gut ausgebaute A 542, die nördlich von Llangollen in zahlreichen Serpentinen über den atemberaubenden Horseshoe Pass ins Vale of Clwyd nach Ruthin führt, schafft eigentlich jeder: Oben wartet ein Ausflugslokal mit Panoramaaussicht. Der Abergwesyn Pass zwischen Tregaron und Llanwrtyd Wells folgt einer historischen Viehtreiberroute, drovers' Bunt und dampfend: Llanberis Lake Railway 10 Wales persönlich – unsere Tipps road, über die Cambrian Mountains. Eine weitere, sehr schöne Strecke ist die von Rhayader das Elan Valley hinauf bis nach Devil‘s Bridge, eine andere führt in nördlicher Richtung die B 4518 von Rhayader über die Höhen nach Llanidloes im Severn-Tal und weiter am See Llyn Clywedog entlang durch Staylittle. Der schönste Abschnitt dieser Route beginnt kurz darauf – vorausgesetzt man verpasst nicht den Abzweig von der B 4518 zum verlassenen Bergwerksort Dylife. Daran vorbei schlängelt sich eine kleine Bergstraße über den Pass Bwlch Coch, passiert einen Aussichtspunkt und das Dorf Aberhosan im Tal des Afon Dulas und führt hinab nach Machynlleth. Kurz und unübertroffen aber ist eine andere schmale, einsame Passstraße: Sie führt über den Bwlch y Groes. Bei Dinas Mawddwy zweigt sie von der verkehrsreichen Nord-Süd-Verbindung durch Wales, A 470, ab und endet kurz vor Lake Bala. Unser Tipp: mit Volldampf in die Berge! Wo gibt es sehenswerte Industriedenkmäler? Besonders schöne Routen – und Fahrzeuge – haben die Vale of Rheidol Railway, ebenso wie die Talyllyn Railway und die Llanberis Lake Railway. Sie schnaufen an Seen und Bergpanoramen entlang. Die Ffestiniog & Welsh Highland Railway fährt über den romantischen Aberglaslyn Pass. Die industrielle Vergangenheit prägt Wales von der Vorzeit bis heute. Die Ikonen jener Zeit sind zu sehenswerten lebenden Museen geworden. In die Ära von Kohle und Stahl, die erst vor rund 50 Jahren zu Ende ging, entführt The Big Pit im Ort Blaenavon. Auch die zahllosen Steinbrüche wie das Schieferbergwerk Llechwedd Slate Mines in Blaenau Ffestiniog beeindrucken. Dem Thema Mensch und Maschine widmet sich auch das National Wool Museum im Tal des River Teifi, das eine mit Wasserkraft betriebene Wollweberei dokumentiert. Nicht minder spannend ist ein unterirdischer Ausflug in die Römerzeit, und zwar in die Dolaucothi Gold Mines, die schon Caesar nach Wales lockten. Nicht versäumen sollten Sie eine Fahrt mit einer der ›Great Little Trains‹, der Museumsbahnen, häufig auf Schmalspurgleisen, die heute wieder unter Dampf in die Berge tuckern. Industriedenkmäler und Bahnen Llanberis Lake Railway Llechwedd Slate Mines Ffestiniog & Welsh Highland Rlwy. Talyllyn Rlwy. Vale of Rheidol Rlwy. National Wool Museum Celtic Sea England Dolaucothi Gold Mines Wales The Big Pit Cardiff NOCH FRAGEN? Die können Sie gern per E-Mail stellen, wenn Sie die von Ihnen gesuchten Infos im Buch nicht finden: [email protected] Auch über eine Leser-Mail von Ihnen nach der Reise mit Hinweisen, was Ihnen gefallen hat oder welche Korrekturen Sie anbringen möchten, würden wir uns freuen. 11 Walisisch-mediterranes Flair – Tenby Harbour, S. 160 Der Charme des Gezeitenspiels – Three Cliffs Bay, S. 144 Ganz und gar märchenhaft – Castell Coch, S. 93 Fernblick garantiert – der Pass Bwlch y Groes, S. 214 Alle Düfte, alle Farben – Bodnant Garden, S. 266 Gut essen auf Walisisch – Bwyty in Aberystwyth, S. 190 Die Reiseführer von DuMont werden von Autoren geschrieben, die ihr Buch ständig aktualisieren und daher immer wieder dieselben Orte besuchen. Irgendwann entdeckt dabei jede Autorin und jeder Autor ihre bzw. seine ganz persönlichen Lieblingsorte: Dörfer, die abseits des touristischen Mainstream liegen, eine ganz besondere Strandbucht, Plätze, die zum Entspannen einladen, ein Stückchen ursprünglicher Natur – eben Wohlfühlorte, an die man immer wieder zurückkehren möchte. Still ruht der See – Llynnau Mymbyr, S. 238 Im Reich des Bücherkönigs – Hay-on-Wye, S. 125 Schnellüberblick Snowdonia und die Halbinsel LlŪn Berge, Himmel und Meer begegnen sich im alten Reich Gwynedd. Die Dramatik der Landschaft um die majestätischen Gipfel von Snowdonia und die romantischen Burgruinen ist verknüpft mit Sagen und Historie. Abschalten von Stress und Hektik kann man an den Stränden der LlŪn Peninsula. S. 216 Ceredigion Die weite Cardigan Bay, beliebtes Familienreiseziel, ist Revier von Delfinen und Robben, während am River Teifi die Industrietradition der Wollwebereien fortlebt, dokumentiert im National Wool Museum. Ein Seebad ist die heimliche ›Kulturhauptstadt‹ von Wales: Aberystwyth, mit Universitätsbibliothek, Pier und Promenade. S. 178 Pembrokeshire Steile Felsen und malerische Buchten erleben Wanderer auf dem Klippenpfad im Pembrokeshire Coast National Park, Rivieraflair in Tenby, Surferstrände an der Whitesands Bay und Mythisches wie Menhire, Dolmen und blaue Steine in den Preseli Mountains, dazwischen uralte Kirchen und die große Kathedrale im kleinen St David's. S. 156 14 Anglesey Mount Snowdon L l y n Irish Sea Cardigan Bay Aberystwyth Mynydd Preseli St David’s St Bride’s Bay The Gower Swansea, Gower und Carmarthenshire Auf Dylan Thomas' Spuren trifft man in Swansea, auf der naturschönen Halbinsel Gower und in Laugharne an der Mündung des Tywi, der östlich von Carmarthen eine anmutige Flusslandschaft formt – romantische Kulisse für den National Botanic Garden of Wales und den historischen Garten von Aberglasney. S. 128 Anglesey, Nordküste und Grenzland Klippen, Buchten und Steinzeitmonumente locken auf der Insel Anglesey, Burgen in Beaumaris, Conwy und Caernarfon, Seebadtrubel an den ›goldenen‹ Stränden zwischen Llandudno und Prestatyn. Im englisch-walisischen Grenzland faszinieren u. a. Chirk Castle und Technikwunder wie das Aquädukt von Llangollen. S. 248 Llandudno Bala Lake Machynlleth Knighton Brecon W ye Valle y Swansea Cardiff Cardiff, die Valleys und Glamorgan Eine selbstbewusste Hauptstadt zwischen industriellem Erbe und blitzender Modernität; die Valleys, eine wieder ergrünte Bergbauregion, ehemals Hotspot für Eisen und Kohle; als Kontrastprogramm Naturerlebnis an den Dünenstränden und Klippen der Glamorgan Heritage Coast. S. 76 Powys und mittelwalisisches Grenzland Die ›Rolling hills of Wales‹ sind das ideale Terrain für Wanderer und Outdoorfans. Dazwischen entdeckt man im ›Heart of Wales‹ einstige viktorianische Kurorte mit verblichenem Charme, verträumte Marktstädte oder versteckte Wasserfälle und fährt über atemberaubende Passstraßen. S. 200 Wye Valley und Brecon Beacons Im Osten die liebliche Romantik am River Wye zwischen grünen Hügeln und Marktstädte wie Monmouth oder Hay, die weltberühmte Bücher-Stadt; im Westen die raue Wildnis der sanft geschwungenen, doch kahlen Flanken und schroffen Gipfel im Brecon Beacons National Park, einem Tummelplatz für Outdoorfans. S. 108 15 Reiseinfos, Adressen, Websites Ausritt am Strand von Druidston, Pembrokeshire Informationsquellen Infos im Internet www.visitbritain.de Die offizielle Website der Britischen Fremdenverkehrszentrale Visit Britain (Landeskennung für Österreich at, für die Schweiz ch) bietet umfassende Infos zu ganz Großbritannien, von Anreise über Aktivangebote bis zu herunterladbaren Broschüren; eine Fülle von Links ermöglicht eine individuelle Reiseplanung (auf Deutsch). www.visitwales.de und www. german.visitwales.com Sehr gut gemachte Website mit allem, was man vor der Reise wissen muss, sowie Links auf regionale Websites, von denen einige auch gute Infos auf Deutsch bieten (s. u.), außerdem die Möglichkeit, eine Broschüre (dt.) herunterzuladen, Reisevorschläge und eine Liste von Reiseveranstaltern mit Wales im Programm (auf Deutsch). fos, interessanten Details und einem A–Z zu originellen Themen rund um Wales, auch zu aktueller Musik, Sport, Film. Infos zum Aufenthalt im Land (Studium, Arbeiten) sowie viele Links (u. a. auf Englisch, Walisisch und Deutsch). www.castlewales.com Die private Seite bietet eine Fülle von Informationen zu den Burgen von Wales inklusive Fotos und persönlichen Eindrücken, Links zu anderen Mittelalter-Seiten (z. B. zu Abteiruinen) und auch zur Vorzeit (auf Englisch). www.walesinstyle.com Hier finden anspruchsvolle Genussreisende passende Adressen: Sehenswertes, Einkaufstipps für Kulinaria, Design und Kunsthandwerk sowie gehobene Hotels und B & Bs im Boutique-Stil (auf Englisch). www.bbc.co.uk/wales www.southwestwales.info Überzeugende Website zu den Regionen Swansea Bay, Carmarthenshire, Pembrokeshire, Unterpunkte wie ›Gärten‹ und ›Wandern‹ (auf Deutsch). www.visitwales.com Die offizielle Website von Wales Tourism spart nicht mit detaillierten Auskünften und Links. Man kann maximal drei Broschüren zu Regionen oder Aktivitäten wie Reiten, Radfahren und Golf bestellen, die per Post zugesandt werden, einige auch direkt downloaden sowie nach Unterkünften u. a. suchen (auf Englisch, z. T. auf Deutsch). www.wales.com Offizielles Portal der Regierung mit kurzweilig präsentierten Länderin- 18 Nachrichten aus Wales, nach fünf Regionen sortiert, z. B. Veranstaltungstipps, Wetterbericht … Informationsstellen Visit Wales Contact Centre Tel. +44 (0) 8701 21 12 51 Fax +44 (0) 8701 21 12 59 [email protected] Informationen über Urlaubsangebote in Wales, Sehenswertes, Aktivitäten u. v. m. Infostellen vor Ort Die Tourist Information Centres in Wales, kurz TICs, sind die besten Anlaufstellen für gutes Informationsmaterial sowie Karten und Bücher über die Region. Freundlich beantworten Informationsquellen die Mitarbeiter Einzelfragen, geben Tipps, wo man Fahrräder mieten, am besten essen oder gut wandern kann, und in den Küstenorten geben sie auch Auskunft über die Tide und die schönsten Strandabschnitte. Meist ist ein Accommodation Service angeschlossen, und man kann sich gegen geringes Entgelt eine Unterkunft besorgen lassen – übrigens im ganzen Land; der Service Book-a-Bed-Ahead besorgt gegen eine geringe Gebühr und Anzahlung Unterkünfte in ganz Großbritannien kurzfristig im Voraus. Als Folge von Einsparungsmaßnahmen gibt es leider immer weniger offizielle TICs. Sogar in manchen stark von Touristen besuchten Orten wurden sie geschlossen und durch Information points z. B. in Läden oder Museen ersetzt. Wenn Auskunftsstellen nicht die Bezeichnung TIC, sondern Visitor Centre oder dergleichen tragen, sind sie dem Netzwerk nicht angeschlossen – dann ist der Vorausbuchungsservice nicht möglich. Die Adressen und Telefonnummern der lokalen Informationsstellen werden im Kapitel »Unterwegs in Wales« ab S. 75 bei den entsprechenden Orten aufgeführt. Lesetipps George Borrow: Wild Wales, Frankfurt 1998 (nur antiquarisch). George Borrows 180 Jahre alter Bericht über seine abenteuerlichen Reisen durch das ›wilde Wales‹ schildert Land und Leute treffend und einfühlsam – der Romancier und Dichter Borrow gehörte zu den wenigen Engländern jener Zeit, die Walisisch sprachen. Eine gute Einstimmung vor der Reise. Bruce Chatwin: Auf dem Schwarzen Berg, Frankfurt 2011. Roman des 1989 verstorbenen Autors um das archaische Leben im walisisch-englischen Grenzland von Radnorshire, stilsicher formuliert, authentisch erzählt und hervorragend übersetzt. Das Sagenbuch der walisischen Kelten. Die vier Zweige des Mabinogi: übersetzt, kommentiert und mit einem Nachwort versehen von Bernd Maier, München 1999. Die vier Geschichten voller märchenhafter Elemente, die im Weißen Buch von Rhydderch (1300–25) erstmals komplett zusammengetragen wurden, ranken sich um legendäre vorhistorische Gestalten wie Pwyll, den Fürsten von Dyfed (Südwales), Branwen, Tochter von König Llyr aus Irland, oder Manawydan, seinen Sohn, sowie Math, den Sohn Mathonwys. Bernhard Maier: Die Kelten. Ihre Geschichte von den Anfängen bis zur Gegenwart, München 2003. Wissenschaftlich fundiert – verlässlich, detailliert und mit zahlreichen Quellenhinweisen versehen – skizziert der Autor die Geschichte der Festland- und Inselkelten (Irland, Wales, Schottland, Cornwall) und setzt sie in den Zusammenhang der europäischen Geschichte bis zur Neuzeit. Malcolm Pryce: Der letzte Tango in Aberystwyth, Berlin 2009. In der Reihe der ›Funny Crimes‹ der zweite Aberystwyth-Roman um den Privatdetektiv Louie, der in der Unterwelt der walisischen Küstenstadt absurde Ermittlungen unternimmt. In diesem Fall geht es um den spurlos verschwundenen Inhaber des Lehrstuhls für Bestattungswesen … Dylan Thomas: Unter dem Milchwald, München 1996. Das ›Stück für Stimmen‹ ist seit seiner Uraufführung in New York im Jahr 1953 ein Klassiker der modernen englischen Literatur. Als Audio-CD ist die deutsche Übersetzung von Erich Fried 2005 erschienen (München) und bekam 2006 den Deutschen Hörbuchpreis. Dylan Thomas' Gedichte liest man am besten im Original. 19 Wetter und Reisezeit Klima Selbst Engländer kommentieren das Wetter in Wales mit dem Hinweis, es gebe dort reichlich Niederschläge. Tatsächlich liegen die Regenmengen auf der walisischen Halbinsel z. B. über denen in Südostengland. Zum Ausgleich scheint aber vor allem an der Westküste besonders oft und lange die Sonne. Überhaupt sind die Wolken manchmal sehr ungleichmäßig übers Land verteilt: Eine steife Brise aus West lässt die Tiefdruckgebiete vom Atlantik bzw. aus Irland über das flache Anglesey hinwegbrausen. Unter strahlend blauem Himmel kann man dann von dort die Wolkenbrüche über den Gipfeln von Snowdonia jenseits der Menai Strait verfolgen. Auch die Seebäder östlich der Berge, von Llandudno bis Prestatyn, bekommen weniger Regen ab. Im Frühjahr und Herbst kommt es häufig vor, dass in den Bergen die Klimadiagramm Cardiff J 7 F M A M J 7 J A S O N D 20 20 18 15 18 14 10 8 9 12 Mittlere Tagestemperaturen in °C 2 2 3 4 12 12 11 8 7 10 5 3 Mittlere Nachttemperaturen in °C 2 3 4 6 7 7 7 6 5 3 2 2 Sonnenstunden/Tag 15 10 12 10 11 9 Regentage/Monat 20 13 14 14 9 10 11 Sonne scheint, während sie an der Küste erst zur Mittagszeit die dichten Nebel zu durchdringen vermag. Aber dank der vorherrschenden Winde aus West und Südwest ist beim Wetter immer für Abwechslung gesorgt. Die Winter im maritimen Klima von Wales sind mild. In Aberystwyth an der Cardigan Bay ist Schnee eine Seltenheit, die kaum den Tag überdauert. Anders in den Bergen: Mit den Höhenmetern steigt auch die Schneefallhäufigkeit, aber außer in Höhen über 1000 m ist eine dichte Schneedecke selten – Snowdonia ist kein Skigebiet. Die Berge sind bekannt für rasche und gefährliche Wetterumschwünge mit Kälteeinbrüchen auch im Hochsommer. Wanderer sollten sich vor einer Tour genau über die Situation informieren. Reisezeit Vor- und Nachsaison sind gute Reisezeiten: Ab Mitte April bis Mitte Juni sind die Temperaturen mild und die Regenmengen moderat. Im September, wenn es nach dem Hochbetrieb im August wieder ruhiger wird und auf den Klippen Ginster und Heidekraut blühen, sind Wanderungen auf den Küstenpfaden besonders schön. Ab Mitte Oktober tauchen bunt belaubte Vogelbeerbäume und Weißdornsträucher die kargen Hänge von Snowdonia in freundliche Herbstfarben. Gartenfreunde reisen optimal Mitte Juni: Die im Mai einsetzende Rhododendronblüte ist noch nicht ganz vorbei und um die Mitte des Sommers ist die Hauptblütezeit der meisten Pflanzen. Überall duftet es und die exotischen Pflanzen entfalten ihre volle Pracht. Der späte August empfiehlt sich zur Horten- Wetter und Reisezeit Strandläufer haben immer Saison – bis die Flut kommt sienblüte und der Oktober wegen der Laubfärbung in Parks und Gärten. Viele Sehenswürdigkeiten sind außerhalb der Hauptsaison nur an bestimmten Wochentagen zugänglich oder ganz geschlossen. Die meisten Burgen und Schlösser sind nur von Ostern bis Oktober geöffnet. Hauptsaison Hochsaison an Stränden und auf Gebirgspfaden herrscht in Wales während der britischen Ferienmonate Juli und August. Auch in den Osterferien und in der Woche nach Spring Bank Holiday (der letzte Montag im Mai) sind ausgebuchte Quartiere und reichlich Ausflugsverkehr zu erwarten. Während der einwöchigen Schulferien (half term) in der zweiten Oktoberhälfte sind vor allem Familien mit Kindern unterwegs, viele Quartiere ausgebucht und Sehenswürdigkeiten gut besucht. Das Preisniveau für Übernachtungen steigt in diesen Monaten um 10–30 % im Vergleich zur winterlichen low season. Wer kann, sollte die Küste in dieser Hauptsaison (high season oder peak season) meiden. Kleidung und Ausrüstung Zwar ist das Klima milder als auf dem europäischen Festland, aber sobald die Sonne hinter einer Wolke verschwindet, wird's kühl. Gerade in den Bergen gehört warme Kleidung zur Grundausrüstung. Zu den wichtigsten Kleidungsstücken zählen wasserfeste Schuhe mit Profilsohle, eine wind- und regenfeste Jacke, ein Pullover und möglichst eine Kopfbedeckung für Wanderungen an windigen Küsten. Das Licht an der Küste kann sehr intensiv sein – Sonnenbrille und Sonnenschutzmittel nicht vergessen! Wer Vögel beobachten möchte, sollte ein Fernglas mitnehmen. Die meisten Restaurants haben keinen Dresscode, aber gerade in Wales ist man etwas konservativer. In luxuriöseren Unterkünften erscheint man zum Dinner elegant oder sportlich, in jedem Fall aber dezent gekleidet. 21 Anreise und Verkehrsmittel Einreisebestimmungen Reisende aus Deutschland, Österreich und der Schweiz benötigen einen gültigen Reisepass oder Personalausweis. Unabhängig davon, in welchem Alter sie sind, benötigen auch Kinder eigene Reisedokumente. Autofahrer müssen Führerschein und Kfz-Schein mitführen, die Grüne Versicherungskarte ist von Vorteil. Bristol Airport (50 Min. per Zug durch den Severn-Tunnel bis nach Cardiff). Mit Zwischenstopp in London ist die Auswahl an Flügen nach Cardiff und zu den anderen Flughäfen noch größer. Flughäfen: www.tbicardiffairport.com/en www.birminghamairport.co.uk www.manchesterairport.co.uk www.liverpoolairport.com www.bristolairport.co.uk Zollvorschriften … mit der Bahn Von EU-Bürgern über 18 Jahren dürfen u. a. bis zu 3200 Zigaretten, 3 kg Tabak, 90 Liter Wein, 110 Liter Bier und 10 Liter hochprozentige Spirituosen zollfrei eingeführt werden. Per Zug führen alle Wege vom europäischen Kontinent nach Wales über London. Zunächst reist man mit dem Thalys ab Köln bis Brüssel-Midi (2 Std. 20 Min.), wo man in den Eurostar umsteigt. Er fährt in 2 Std. 40 Min. von Brüssel durch den Kanaltunnel bis London St Pancras. Die Buchung des ›London-Spezial‹-Tickets ist über die Deutsche Bahn (www.bahn.de) möglich. In London fahren die Züge nach Südwales vom Bahnhof Paddington ab, wohin man am besten per U-Bahn (separates Ticket lösen) fährt (ca. 45 Min.–1 Std.). Die Bahngesellschaft First Great Western bedient die Strecke von Paddington nach Cardiff (2 Std. 15 Min.) und Swansea (3 Std.). Vom Bahnhof London Euston (20 Min. zu Fuß vom Eurostar-Terminal in St Pancras) verkehren häufig Züge nach Nordwales. Endstation ist Holyhead (4 Std., mit Virgin Trains) über Crewe, Chester, Bangor. Mit Umsteigen in Birmingham New Street oder in Manchester Piccadilly erreicht man Mittelwales. Für Reisen nach Mittelwales ist Shrewsbury ein wichtiger Umsteigebahnhof: Von hier fährt die landschaftlich reizvolle Heart of Wales Line quer durch das mittelwalisische Binnenland nach Swansea im Mitnahme von Haustieren Hunde und Katzen können mit einem Tierpass unter bestimmten Bedingungen mitgenommen werden. Für alle anderen Tiere ist eine Quarantänezeit erforderlich. Details auf den Websites der Britischen Botschaft in Berlin (www. ukingermany.fco.gov.uk/de, weiterklicken zu ›Einfuhr von Haustieren‹) und der britischen Umweltbehörde (www. defra.gov.uk/wildlife-pets/travel/pets/ index.htm). Anreise … mit dem Flugzeug Direkte Flugverbindungen nach Cardiff bestehen u. a. von Düsseldorf (Mai–Okt.) mit Eurowings und Amsterdam Schiphol mit KLM. Die Flughäfen von Liverpool und Manchester liegen günstig für Reisen nach Nordwales, Birmingham Airport für Mittelwales (gute Anbindung an die Zugstrecke nach Aberystwyth). Für Südwales-Reisen empfiehlt sich auch 22 Anreise und Verkehrsmittel Südwesten; eine weitere Strecke führt nach Aberystwyth an der Westküste (Arriva Trains). Tickets für die Zugreise ab London besorgt man am besten im Voraus per Online-Buchung, dann sind sie sehr preiswert (s. S. 24). Nach Angabe der Buchungsnummer und der Kreditkarte werden sie am Startbahnhof vom Automaten (ticket machine) ausgedruckt. Auskunft und Buchung: Tel. 08457 48 49 50 (innerhalb Großbritanniens, 24-Std.-Service) www.eurostar.com www.nationalrail.co.uk www.thetrainline.com www.traveline.org.uk www.firstgreatwestern.co.uk www.arrivatrainswales.co.uk www.virgintrains.co.uk … mit dem Bus Die regelmäßig verkehrenden Eurolines-Busse (Buchung: Deutsche Touring, Am Römerhof 17, 60486 Frankfurt/M., Tel. 069 790 30, www.touring. de) fahren via Berlin–Hannover–Dortmund, Hamburg–Bremen, Leipzig– Dresden oder München–Stuttgart– Frankfurt–Köln–Aachen nach London. In der Regel wird über Nacht gefahren, sodass man am frühen Morgen in London Victoria Station ankommt. Ab London Victoria Station fahren National-Express-Busse (Buchung: www.nationalexpress.co.uk, in Großbritannien Tel. 08717 81 81 78) u. a. nach Cardiff (ab £ 5, 3 Std. 10 Min., etwa 6-mal tgl.), Swansea, Pembroke, Aberystwyth, Wrexham, Holyhead. Die günstigsten Preise bekommt, wer eine Woche oder länger vorher reserviert. … mit Auto und Fähre Wer Schiffsreisen nicht scheut, der reist von der französischen Normandie aus auf der klassischen Kanalstrecke Calais–Dover (1 Std. 30 Min.) mit DFDS Seaways oder LDLines sowie P&O; von Dunkerque nach Dover setzt DFDS Seaways über (2 Std.). Der Nachteil auf dieser Route: Bis nach Wales sind ca. 351 km (Dover–Cardiff) zurückzulegen; zu berücksichtigen ist auch die hohe Verkehrsdichte in Südostengland und im Großraum London (die Durchquerung der Innenstadt ist mautpflichtig). Die Überquerung des Severn auf einer der beiden Brücken kostet Maut, die allerdings nur Richtung Westen erhoben wird (Pkw £ 6,20, www.severnbridge.co.uk). Für Reisen nach Nordwales ist die Überfahrt nach Hull eine Alternative: ab Ostende sowie von den niederländischen Häfen Rotterdam und Zeebrugge mit P&O Ferries, mit Übernachtfahrt (Strecke auf der Straße bis Wales: Hull–Llandudno 260 km, Hull– Aberystwyth 366 km). Buchung: Die Preise variieren stark, je nach Aufenthaltsdauer und Saison. Die meisten Fährgesellschaften gewähren erhebliche Frühbucherrabatte. Am besten bucht man über ein Reisebüro oder nutzt das Internet: www.brittany-ferries.co.uk www.poferries.de www.dfdsseaways.de www.ldlines.de … mit Auto und Tunnelshuttle Nicht übers Wasser, sondern durch den Tunnel unter dem Ärmelkanal reist man mit seinem Fahrzeug im Eurotunnel-Shuttle-Zug (Fahrzeit 35 Min., einfache Fahrt ab ca. 70 €). Buchung Tunnelshuttle: www.eurotunnel.com Verkehrsmittel Leihwagen Die großen Leihwagenfirmen sind an den Flughäfen präsent. Ein Mietauto kann man bereits von zu Hause über 23 Reiseinfos ein Reisebüro buchen – unerlässlich in der Hochsaison (Ostern und Juli/Aug.). Zur Buchung benötigt man eine Kreditkarte. Wer ein Auto mieten möchte, muss mindestens 23 Jahre alt sein (Höchstalter ist in der Regel 75 Jahre) und den Führerschein bereits mehr als ein Jahr lang besitzen. Bezahlt wird im Voraus und per Kreditkarte, auch eine Kaution muss hinterlegt werden. Auto und Motorrad Viele Sehenswürdigkeiten wie Gärten und Schlösser erreicht man nur mit Wales ohne Auto erkunden Der Explore Wales Pass ermöglicht unbegrenztes Reisen auf allen Busund Bahnlinien im Land an acht aufeinanderfolgenden Tagen per Bus und innerhalb dieser Zeit an vier Tagen auch per Bahn. Es gibt den Pass in drei Varianten, je nach Geltungsgebiet: Explore South Wales Pass und Explore North & Mid Wales Pass (je £ 64) sowie für das gesamte Land den Explore Wales Pass (£ 94). Zusätzlich gewähren einige Museumsbahnen und Sehenswürdigkeiten Rabatte für Inhaber des Passes. Erhältlich ist er am Bahnhofsschalter oder in Reisebüros (travel agents) mit National-Rail-Ticketverkauf. Weitere Infos: www.arrivatrains wales.co.uk/ExploreWales. Infos für Reisende ohne Auto: Einen Überblick über die lokalen Betreiber öffentlicher Verkehrsmittel und Hilfen bei der Reiseplanung geben folgende Internetportale: www. traveline.info, www.traveline.org. uk (für ganz Großbritannien); www. traveline-cymru.info (für Wales, Tel. 0871 200 22 33); www.sustrans.co.uk (u. a. Karten, die zeigen, wie man mit öffentlichen Verkehrsmitteln, per Rad und zu Fuß zu Attraktionen kommt). 24 dem Auto. Außerdem bietet Wales viele landschaftlich reizvolle Strecken, darunter auch Passstraßen im Gebirge, die einiges an Fahrkönnen erfordern. Höchstgeschwindigkeiten: 30 mph (48 km/h) in Ortschaften, 60 mph (96 km/h) auf zweispurigen Landstraßen und 70 mph (112 km/h) auf Autobahnen. Zahlreiche Straßen sind einspurige Strecken, auf denen man äußerst zurückhaltend fahren sollte. Sogar auf vielen A-Straßen (Hauptverbindungsstraßen) gibt es Stellen, wo keine zwei Pkw aneinander vorbeipassen. Parken: Gebühren werden in den meisten Städten erhoben, häufig auch an Stränden und Sehenswürdigkeiten. Das am Automat gekaufte Ticket legt man deutlich sichtbar ins Autofenster (pay and display). Doppelte gelbe Linien signalisieren absolutes Parkverbot, bei einfachen gelben Linien ist Parken am Straßenrand in dem angegebenen Zeitraum erlaubt. Durch Kauf eines National Trust Touring Pass (s. S. 39) lassen sich Parkplatzgebühren sparen. Für Mitglieder ist das Parken an vielen Sehenswürdigkeiten, darunter auch Strände, kostenfrei (Mitglieder erhalten entsprechende Aufkleber). Pannenhilfe: Tel. 0800 88 77 66, die Automobilverbände AA (Automobile Association, www.theaa.com) sowie RAC (Royal Automobile Club, www. rac.co.uk) sind Partner des ADAC bzw. ÖAMTC. Ein Auslandsschutzbrief ist empfehlenswert. Informationen zu Autobahnbaustellen: www.highways.gov.uk. Bahn Bahntickets für Reisen innerhalb Großbritanniens sind am Tag der Reise am Schalter zu bekommen, am günstigsten sind sie aber, wenn man sie vorab online kauft (Angabe der Anreise und Verkehrsmittel Schmale Passstraßen im Gebirge erfordern vom Fahrer die volle Aufmerksamkeit Kreditkartennummer erforderlich). Es besteht Zugbindung. Infos: www. nationalrail.co.uk; Buchung bei der jeweiligen Zuggesellschaft (nachdem man die Verbindung über www.natio nalrail.co.uk gefunden hat, wird man zur Buchungsseite des Bahnunternehmens geleitet). Preisbeispiel (2–3 Monate im Voraus gebucht): London Paddington–Cardiff Central ab £ 12. Wer in Wales viel mit Bus und Bahn fährt, für den bieten die Bahngesellschaften Rover Tickets für unbegrenztes Reisen auf bestimmten Strecken an. Darüber hinaus ist der Explore Wales Pass empfehlenswert (s. Kasten S. 24), aber auch Day Return tickets für Tagesausflüge lohnen sich (s. Websites der Transportunternehmen). Bus Mehrere Fernbuslinien durchqueren Wales von Norden nach Süden im Expresstempo: TrawsCambria verkehrt von Cardiff über Swansea, Carmarthen, Lampeter, Aberaeron, Aberystwyth (4 Std. 15 Min.) sowie von Wrexham nach Dolgellau (2 Std.) und Bangor/Aberystwyth (3 Std.) über Caernarfon, Porthmadog, Dolgellau. Jenseits des dicht besiedelten Südostens sind die Busverbindungen sehr schlecht, besonders an Sonntagen. Teilweise sorgen speziell für Touristen eingerichtete Buslinien jedoch dafür, dass man abgelegene Gebiete auch ohne Auto erkunden kann. So verkehrt der Beacons Bus im Nationalpark zwischen Carmarthen und Brecon sonntags und Juni bis September an Bank-Holiday-Montagen. Mehr Service bieten die Snowdon-Sherpa-Busse, die z. T. auch außerhalb der Saison fahren, sowie die Busse im Pembrokeshire Coast National Park entlang der Küste. Taxi Ist man ohne Auto in ländlichen Gebieten unterwegs, wo das Busnetz häufig sehr dünn gespannt ist, bleibt das Taxi oft die einzige Möglichkeit, zuverlässig ans Ziel zu kommen. Das Preisniveau ist zwar nur wenig niedriger als in Deutschland, aber es kann sich für mehrere Personen durchaus lohnen, ein Taxi zu nehmen. 25 Übernachten Die Unterkünfte in Wales werden von Visit Wales nach einem Sternesystem von eins (einfach) bis fünf (Luxus) bewertet. Diese Einteilung entspricht keineswegs der Preiskategorie oder dem Sanitärkomfort: Ein mit drei Sternen ausgezeichnetes Bed and Breakfast (s. u.) muss nicht unbedingt Zimmer mit Dusche/WC haben. Umgekehrt kann in einem Ein-Sterne-Haus jedes Zimmer mit Bad/Dusche/WC ausgestattet sein. Bewertet werden stattdessen u. a. Gemütlichkeit und Atmosphäre. Zur Grundausstattung britischer Gästezimmer in Hotel wie Privatpension (Guest House, B & B) gehören Fernseher und hospitality tray, d. h. ein Wasserkocher mit Tee und Kaffee. Ein twin room enthält zwei separate Betten, ein double ein großes Doppelbett, single room bezeichnet ein Einzelzimmer. Daneben gibt es family rooms mit mehr als zwei Betten. Manchmal haben Zimmer kein eigenes Bad/WC (basic room), doch ensuite rooms mit entsprechender Sanitärausstattung sind zunehmend Standard. Kosten: basic room ab £ 20/Pers. und Nacht, ensuite ab £ 30/ Pers. Für Einzelzimmer werden oft hohe Zuschläge verlangt, in der high/ peak season verlangen einige B & Bs die Buchung von mindestens zwei Nächten. Bei B & Bs ist, wenn nicht anders ange- Websites für Individualisten www.rarebits.co.uk: gediegene Country House Hotels, Boutique Hotels und zeitgemäß schicke Gasthäuser für anspruchsvolle Reisende (mit Event-Kalender für Gourmets). www.little-places.co.uk: kleine, feine Hotels und B & Bs (auch Restaurants), leicht zu finden mithilfe einer Karte. 26 geben, das opulente Full English bzw. Welsh Breakfast inbegriffen. Einen Unterkunftsführer mit Adressen von Hotels, B & Bs, Ferienhausvermietern und Campingplätzen, nach Regionen sortiert und mit vielen Zusatzinfomationen in deutscher Sprache versehen, kann man gratis bei Visit Wales (s. S. 18) anfordern. Hotels Hotels sind in der Regel mit Restaurant und licensed bar (Alkoholausschank) ausgestattet. Neben klassischen Seebadhotels in den schon von den Viktorianern geschätzten Orten der nordwalisischen Küste oder in den Bergen gibt es auch stilvolle Country House Hotels: Häuser mit Charakter, z. B. kleine Herrenhäuser in einem Park, mit nur wenigen Zimmern, die sehr komfortabel und oft luxuriös in aktuellem Design oder im klassischen Landhausstil eingerichtet sind und meist ein erstklassiges Restaurant besitzen. In dieselbe Richtung geht es bei Boutique Hotels: Alle Zimmer sind individuell in Zuschnitt und Design, bis hin zu Themenräumen. Die Atmosphäre ist weniger formell und das Publikum jünger als in den Country House Hotels. Guest Houses und B & Bs Guest House und Bed and Breakfast (B & B) bezeichnen kleinere Pensionen in Privatbesitz, wo man mit den Wirten unter einem Dach wohnt. In Seebädern reiht sich in manchen Straßen ein B & B an das andere. Außerhalb der Saison lohnt ein Preisvergleich; dann erhält man oft günstige Angebote, ebenso wenn man länger bleibt. Übernachten Auf der Suche nach einer Bleibe ist der Gang von Haus zu Haus durchaus üblich, den ›Zimmer- frei‹-Schildern (»Vacancies«) nach. Farm Holidays Einige landwirtschaftliche Betriebe bieten Ferien auf dem Bauernhof. In Wales sind darunter besonders viele Schafzüchter, auf deren Farmen meist nicht viel von der Arbeit zu bemerken ist – sie findet draußen auf der Weide statt. Ruhe und eine einsame, naturnahe Lage der häufig jahrhundertealten Bauernhäuser sind die Hauptvorteile der farmhouse accommodation. Auf Wunsch erhält man außer Frühstück auch ein ländliches Abendessen (Infos: www.farmstaywales.co.uk). Ferienhäuser und Ferienapartments Manche Scheune und manches Fischer-Cottage wurde zum Ferienhaus umgebaut, sodass das Angebot an Self Catering Holiday Cottages oder Apartments ansehnlich ist. Urlaub für Selbstversorger ist vergleichsweise preiswert, besonders bei mehr als zwei Personen. Üblich ist eine wochenweise Vermietung, aber außerhalb der Hauptsaison (Juli/ Aug.) kann man auch günstige Short-Break- oder Midweek-Angebote wahrnehmen (3–4 Nächte mit frei wählbarem Anreisetag). Die Preise variieren je nach Saison stark. Bettwäsche (linen) wird meist gestellt, Strom manchmal extra abgerechnet (Zähler = meter). Unterkünfte in Ferienanlagen sind etwas völlig anderes; vor allem an der Küste überziehen Anlagen mit Bungalows und stationären Caravans ganze Landstriche; sie sind äußerst preiswert und schnell ausgebucht (s. Camping). Wie reserviere ich ein Zimmer? Hotels, Guest Houses und B & Bs verlangen bei Buchung häufig eine Anzahlung (deposit) bzw. als Sicherheit eine Kreditkartennummer. Wer auf eigene Faust bucht, kann sich zunächst telefonisch oder per E-Mail erkundigen (booking request). Durch die Anzahlung ist die Buchung bindend. Jugendherbergen Es gibt 34 Herbergen der Youth Hostel Association (YHA, www.yha.org.uk) in Wales, die meisten in wunderschöner Lage, daneben einige weitere Backpacker-Herbergen mit Mehrbettzimmern im Jugendherbergsstil (bunkhouse accommodation). Besonders beliebt sind die youth hostels in den Bergen von Snowdonia, oft ehemalige Bergsteigerhotels. Im Pembrokeshire Coast National Park liegen die Herbergen in günstigem Abstand für Wanderungen in Tagesetappen. Besitzer des Explore Wales Pass (s. S. 24) erhalten in den YHA-Hostels Rabatt. Die Mitgliedschaft im Deutschen Jugendherbergsverband (DJH) wird anerkannt. Camping Abgesehen von den Großanlagen an den Küsten im Westen und Norden, z. B. zwischen Prestatyn und Colwyn Bay, erstrecken sich die Campingplätze in Wales überwiegend in landschaftlich sehr schöner Lage und bieten viel Komfort. Die Kosten liegen bei ca. £ 10–15 pro Nacht und Stellplatz. Bei mehr als zwei Personen wird häufig ein Aufschlag verlangt. Ungewöhnlich schön gelegene Campingplätze – nicht nur in Wales – findet man auf der Website www.coolcam ping.co.uk. 27 Essen und Trinken Qualitätvolle Gastronomie ist auch in Wales auf dem Vormarsch. Nicht immer muss man Unsummen ausgeben – so manches Country Inn oder Pub führt eine gute Küche. Es lohnt sich, auf das Signet »Blas ar Cymru – A Taste of Wales« zu achten; es signalisiert lokale Produkte und typisch walisische Kost. Kulinarischer Alltag Das walisische Frühstück ähnelt dem Full English Breakfast: Es gibt Spiegeloder Rührei mit Speck, Würstchen, gebratene Champignons, Tomaten, baked beans und schließlich Toast mit Orangenmarmelade oder Konfitüre. Als typisch walisisch kommen Räucherfisch (smoked haddock oder kippers) sowie vegetarische Frühstücksvarianten, u. a. laverbread (in Hafermehl gewendete, frittierte Al- gen), oder Glamorgan sausages (panierte Käseröllchen) hinzu. Zum Lunch (ca. 12–14/14.30 Uhr) isst man nur eine Kleinigkeit: Sandwiches oder eine Suppe, Ploughman's Lunch mit walisischem Käse, Welsh rarebit (in der Pfanne geschmolzener Käse auf Toast) oder Glamorgan sausages. Ausnahme: der Sunday Roast, der sonntägliche Braten zum Lunch, meist Roastbeef mit Yorkshire Pudding. Der Tea Room ist der richtige Ort für den Welsh Cream Tea am Nachmittag mit Barabrith, einer Art Früchtebrot. Welsh Cakes sind eine weitere Spezialität. Die leckeren Rosinenplätzchen wurden ursprünglich direkt auf der eingefetteten gusseisernen Herdplatte gebacken. Der Afternoon Tea kombiniert eine Sandwichplatte mit süßem Gebäck und einer Kanne Tee bzw. Kaffee. Tea Rooms sind meist nicht zum Alkoholausschank berechtigt (unlicensed) und schließen um 17/18 Uhr. Das Abendessen (Dinner), ab ca. 18 bis 20/21 Uhr, ist die üppigste Mahlzeit des Tages und umfasst im Restaurant meist mehrere Gänge mit Wein. Dinner ist immer teurer als Lunch. Alles Käse – Caws Cenarth Gern lassen sich die Käsemeister von Caws Cenarth in Ceredigion bei der Arbeit zuschauen. Sie verarbeiten Biomilch zu Spezialitäten wie dem würzigem Caerffili oder cremig-blauschimmeligem Perl Lâs, aber auch zu Brie oder Camembert. Die preisgekrönten Produkte der Käserei mundeten auch dem Prince of Wales, dem bisher prominentesten Besucher (Glyneithinog Farm, Lancych, ca. 6 km südl. von Newcastle-Emlyn, Tel. 01239 71 04 32, www.cawscenarth. co.uk; beim Käsemachen zusehen kann man Mo–Sa 11.30–15 Uhr). 28 Walisische Spezialitäten An der Westküste, in Häfen wie Aberaeron oder New Quay, werden Hummer, Krabben und Garnelen gefischt, was Genießer beglückt. Bescheidener ist eine Spezialität aus Penclawdd auf Gower, die man in der Markthalle von Swansea bekommt: die winzigen Herzmuscheln, cockles. Gepfeffert und mit Essig besprenkelt sind sie ein beliebter Snack. Das Fleisch der lokalen Rinderrasse Welsh Black Beef und Lamm von den Salzwiesen der Halbinsel Gower zeichnen sich durch