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Erlebnisse im Bauch der Erde
Spaniens Höhlen sorgen für Abkühlung und Abenteuer an heißen Sommertagen
Wohltuende Kühle empfängt die Konzertbesucher nach einem heißen Sommertag an
der Costa del Sol. Im Juli verwandelt sich das riesige Höhlensystem der Cuevas von
Nerja in eine einmalige Konzertbühne für das alljährliche Tanz- und Musikfestival. Die
gigantischen Stalagtiten- und Stalagmitenformationen, vor der man die Bühne in
einem der unterirdischen Säle aufgebaut hat, sind in sanftes Licht mit einem unvergleichlichen Farbenspiel getaucht. Jedes Jahr bieten hier internationale Künstler der
Klassik und des Flamenco für einige Sommerabende unvergessliche Auftritte inmitten
dieser unwirklichen Traumwelt tief im Inneren der Erde.
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1959 wurde die mehr als 4 km lange Höhle zufällig von Jungen beim Spielen entdeckt. Heute können rund 1.500 Meter
davon tagsüber besichtigt werden. Dann
wird man auf schmalen Stegen und über
steinerne Treppen in die unterirdische
Wunderwelt geführt. Im KataklysmusSaal staunt man über die immer noch
sichtbaren Spuren eines Erdbebens, das
hier vor 800.000 Jahren gewütet hat. Im
Dolinensaal gibt es Höhlenmalereien zu
bewundern. Im sogenannten Geistersaal
geben Symbole und Tierdarstellungen
Rätsel auf. Auf eine Grabstätte aus dem
Jahr 6.300 v. Chr. stößt man im Krippen-Saal. Die Höhle von Nerja erhält ihre Bedeutung vor allem, weil sich hier nahezu alle bekannten Arten von natürlichen Formationen finden. Und wenn man dann am Abend unter den riesigen „Kronleuchtern“ der
Natur sitzt und der wunderbaren Musik in dieser einmaligen Akustik lauscht, ist das
der besondere Abschluss eines sommerlichen Urlaubstages.
Abenteuer Höhlenforschung
Ausgestattet mit einem speziellen Anzug, festen Stiefeln, mit Helm, Sicherheitsgurten und Seilen geht es per Lift,
begleitet von zwei Führern hinunter
in die geheimnisvolle Welt der SoplaoHöhle in Kantabrien in der Nähe des
Küstenortes San Vicente de la Barquera. Zunächst kommt man durch die beleuchteten Säle, die allen Besuchern
zugänglich sind, in denen eine sphärenhafte Musik die unwirkliche Szenerie
noch unterstreicht. Riesige, aus der Erde
wachsende Säulen, glitzernde, wie die
Kaskaden eines Wasserfalls aussehende
Kristalle aus Aragonit und Kalzit. Stalaktiten und Stalagmiten, Muren, Formationen aus außergewöhnlicher Kristallisation, „Perlennester“, Büschel, Rosetten
und Erbsensteine aus Kristall rufen Bewunderung hervor. Was die Natur im
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Laufe der Jahrmillionen geschaffen hat, präsentiert sich heute in atemberaubender
Schönheit in allen Formen und Farben, vom silbrigen Weiß, über rosa, rostrot bis lila,
von gelblichen bis zu grünen Tönen. Dann geht es weiter hinab, dorthin, wo weder Tageslicht noch elektrisches Licht die Dunkelheit erhellen. Jetzt heißt es, die Stirnlampen
anzuschalten, auf jeden Tritt auf dem glitschigen Gestein zu achten. Hier ist Kriechen,
Schlängeln und Klettern gefragt. Die undurchdringliche Stille in diesen unterirdischen
Sälen und Galerien, durch die sich die kleine Gruppe vorsichtig vorwärts bewegt, wird
nur unterbrochen vom unaufhörlichen Klang der Wassertropfen, die von den Decken
und Wänden herabfließen. Es ist ein wenig wie im Science Fiction Film.
Wer ein solches unvergessliches Abenteuer erleben möchte, einmal als Forscher bis
ins Erdinnere vordringen will, kann seinen Traum in einer der zahlreichen Höhlen Spaniens verwirklichen. Das Land, das nach der Schweiz das gebirgigste Land Europas
ist, besitzt mehr als 10.000 bekannte und erforschte Höhlen, die jedoch nicht allein
Abenteuersportlern und Speläologen vorbehalten sind. Jeder Reisende kann sich den
Ausflug zum „Mittelpunkt der Erde“ etwa als Abkühlung an einem heißen Sommertag
gönnen.
Und jede Höhle hat etwas anderes, etwas Besonderes zu bieten. Ob nun die Höhle
El Tesoro in Rincón de la Victoria an der Costa del Sol, eine der insgesamt nur drei
bisher bekannten Meereshöhlen weltweit. Oder die Höhle El Viento auf Teneriffa mit
ihren spektakulären Kaskaden aus Lavagestein, die mit einer Länge von 17 km zu den
längsten unterirdischen Labyrinthen vulkanischen Ursprungs auf der Welt zählt. Beim
Besuch dieser Höhlen entdeckt man oft nicht allzu weit von den Küsten entfernt, auch
die herrlichen Landschaften, in denen diese Höhlen liegen. So erlebt man beispielsweise bei einem Besuch der Grotte de las Maravillas mit ihren erstaunlichen Kristallformationen, die ihr nicht von ungefähr den Namen „Grotte der Wunder“ verliehen,
die Bergwelt und die kleinen weißen Dörfern des Naturparks der Sierra de Aracena im
Hinterland der Costa de la Luz in der andalusischen Provinz Huesca.
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Besonders beeindruckend ist es auch, wenn einem viele Meter unter der Erde ein jadegrüner See oder ein Fluss entgegen schimmern. So wird manch ein Mallorca-Urlauber
im größten Höhlensystem der Baleareninsel, den Coves del Drac, schon einem klassischen Konzert gelauscht haben, das die Musiker in beleuchteten Booten sitzend auf
dem unterirdischen Martel-See darbieten. An der Costa del Azahar in der FestlandProvinz Castellón dagegen schippert man in der Grotte von San José in Vall d’Uixó in
kleinen Booten über den längsten unterirdischen Fluss Europas und besucht auf diese
Weise den Saal der Fledermäuse, den unterirdischen Diana See oder die Galería de los
Sifones, in der eine einzigartige Krebsart lebt.
Einerseits fasziniert die Entdeckung der herrlichen Formationen und der Wunder, die
die Natur im „Bauch“ der Erde über Jahrtausende im Verborgenen schuf, andererseits
gibt ein Besuch der Höhlen nicht selten Aufschluss über das Leben unserer frühen Vorfahren. Ein Leben, das sich meist im Schutz der Höhlen abspielte. Allein an der Biskayaküste im Norden Spaniens sind 18 prähistorische Höhlen, die aufgrund ihrer Vielfalt
und der Malereien, die unsere Vorfahren hier hinterlassen haben, von der UNESCO
zum Weltkulturerbe erklärt wurden. Bereits 1985 war die berühmteste dieser Höhlen,
Altamira im kantabrischen Santillana del Mar, zum Weltkulturgut der Menschheit erklärt worden. In der originalgetreuen Nachbildung dieser als „sixtinische Kapelle der
Höhlenmalereien“ bezeichneten Höhle bewundert man jahrtausendealte Kunstwerke.
Anhand der altsteinzeitlichen Zeichnungen und Malereien von Tieren wie Bisons, Hirschen oder Pferden und Jagdszenen erhält man eine beeindruckende Lehrstunde darüber, wie die Menschen vor weit mehr als 10.000 Jahren lebten. Daneben besitzt Kantabrien weitere Höhlen, die großartige Sammlungen von Höhlenmalerei enthalten,
wie beispielsweis El Castillo in Puente Viesgo. Hier finden sich 275 gemalte Figuren,
von Bisons über Auerochsen oder ein Mammut und Hinweise auf menschliche Figuren.
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Eine ähnliche Replik wie Altamira in Kantabrien plant auch die baskische Regierung
im Falle der Höhle von Ekain, beherbergt doch auch diese Höhle mehr als 70 Darstellungen, die die Bewohner vor etwa 14.000 Jahren angefertigt haben. Während das
Baskenland daneben noch über zwei weitere Höhlen dieser Art verfügt, gibt es auch
in Asturien einige interessante Beispiele zu besichtigen. So sind in der Höhle Tito Bustillo in Ribadasella Figuren zu bewundern, die eindeutig Männer und Frauen darstellen.
Es gibt kaum eine Region in Spanien, ob bekannte Küstenregionen oder Gegenden
wie den unbekannten Maestrazgo in der Provinz Castellón, die nicht auch eine unterirdische Schatzkammer der Natur bereithält, die nur darauf wartet, entdeckt zu werden.
Weitere Informationen zum Thema gibt es im Internet.
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