102 DSC Arminia Bielefeld – Fortuna Köln
Transcrição
102 DSC Arminia Bielefeld – Fortuna Köln
.08.2014 #102 am 23 0 rminia vs. 5. Spieltag A Fortuna Köln Hallo Fans, hallo Ultras! Schön, dass ihr heute beim Heimspiel gegen Fortuna Köln und nach dem Erreichen der zweiten Pokalrunde hier seid. Hier heißt in eurem Fall, im Stimmungsblock, bei den aktiven Fans, da wo der Motor der Kurve ist, da wo Supporter und Ultras stehen. Stimmungsblock heißt, Block Eins! In Block Eins sollte jeder stehen, der Bock hat seinen Verein, sein Team, seine Stadt über die gesamte Spielzeit bestmöglich zu unterstützen und zu repräsentieren. In Block Eins zu stehen bedeutet, laut sein, Emotionen zeigen und Tifo-Material einzusetzen. Block Eins ist das Herzstück der Südtribüne und ist hauptverantwortlich für eine gute Atmosphäre auf der Alm. Damit hat jeder der hier steht, eine Vorbildfunktion gegenüber den anderen Teilen des Stadions. supporttechnisch lieber ganz fix. Im eine Woche später folgenden Derby gegen den VFL Osnabrück präsentierte sich Block Eins wider Erwarten alarmierend schwach. Klar waren die bisherigen Darbietungen unserer Kicker eher durchwachsen (Mainz, Chemnitz) oder wie gegen Halle unter aller Kanone, aber dennoch muss sich Block Eins und die Südtribüne in einem Derby anders präsentieren. So emotionslos, mit so wenig Bewegung und nur selten guter Lautstärke darf man ein solch wichtiges Spiel nicht angehen. Es ist unerträglich, wenn man in einem relativ offenen Spiel auf der Südtribüne den Gästeblock hören kann. Dies darf einfach nicht der Fall sein und schon gar nicht in einem Derby! Die Alm ist unser Zuhause, und in diesem dürfen wir nie dem Gegner das Ruder überlassen. In solchen Duellen müssen wir unabhängiger vom Spielgeschehen Gas geben, das bedeutet, auch dann wenn der Gegner führt, alles geben. Vielleicht lässt sich der ein oder andere das alles Mal durch den Kopf gehen und fragt sich selber, ob man in den Spielen wirklich alles rausgehauen hat. Klar hinterfragen auch wir uns selber, zum Beispiel benötigen wir dringend ein paar neue Lieder. Daran arbeiten wir. Hoffentlich hat der Pokalauftritt neue Motivation in vielen von Euch geweckt und das heutige Heimspiel wird mit deutlich mehr Emotionen und Leidenschaft begleitet. Wer in Block Eins steht, ob in Reihe 1 oder 15, hat seine Hände grundsätzlich NICHT in der Tasche. Die Hände müssen ständiger Begleiter von Gesang, Hüpfeinlagen, Schlachtrufen oder Klatschrhythmen sein. Also liebe Leute aus dem Stimmungsblock, heute Lethargie ablegen und zeigen was wirklich geht! Leider hat Block Eins in den ersten beiden Ligaspielen zu selten gezeigt, wozu er in der Lage ist. Gegen Halle war in der ersten Hälfte sportlich noch alles in Ordnung, aber der Support war von Beginn an eher mäßig. Für das erste Heimspiel nach einer Sommerpause einfach zu wenig. Die zweite Hälfte vergessen wir sportlich und dementsprechend auch Schwarz-weiß-blaue Grüße, Perser & Berengar 2 Spielberichte Osnabrück: Besondere Spiele verlan- Anschlusstreffer durch einen Abstauber, der bei dem ein oder anderen Schwarz-Weiß-Blauen die Hoffnung auf eine deutliche Leistungssteigerung in Halbzeit Zwei nährte. In der zweiten Spielhälfte bemühten sich die Ostwestfalen den knappen Rückstand wieder wett zu machen, jedoch blieben vereinzelte gute Chancen ungenutzt. Lange Bälle in die Spitze blieben oftmals das einzige Mittel der Arminen, um gefährlich vor dem gegnerischen Gehäuse in Erscheinung zu treten. Am Ende blieb es beim 1:2 aus Bielefelder Sicht. Der DSC verliert nach 28 Jahren wieder ein Heimspiel gegen die Osnabrücker, die es verstanden haben mit Kampf und Leidenschaft das Duell für sich zu entscheiden. Der DSC kam zu Beginn des Derbys schlecht in die Partie und geriet schon Mitte der ersten Halbzeit nach einem sehenswerten Heber des Osnabrücker Angreifers in Rückstand. Arminia konnte sich von dem Rückschlag nicht erholen und wirkte im Spiel nach vorne konzept- und ideenlos. Vor allem in der Defensive unterliefen den Kickern viele Fehler und Unstimmigkeiten, welche die Gäste nach gespielten 33. Minuten nutzten und die Führung ausbauten. Kurz vor dem Seitenwechsel gelang Bielefeld noch der Nicht nur die VfL-Spieler auf dem Rasen, sondern auch deren Anhang lieferte an dem Tag eine engagiertere Leistung ab und so konnte sich dieser sicherlich auch aufgrund des Spielverlaufes des öfteren Gehör auf der Heimseite verschaffen. Nichts Außergewöhnliches, aber dennoch einer der besseren Auftritte der Niedersachsen auf der Alm. Der Support der Südtribüne auf einem niedrigen Niveau ist im Vorwort schon angesprochen worden. gen manchmal besondere Treffpunkte und so traf man sich bereits am Samstagmorgen in großer Runde auf dem Siggi, um sich bei ein paar Kaltgetränken auf das Spiel gegen den VfL Osnabrück einzustimmen. Von dort aus ging es per pedes direkten Weges zum Stadion. Der schwache Auftritt der Meier-Elf beim letzten Heimspiel gegen Halle hinterließ seine Spuren und so pilgerten nur 16.542 Zuschauer zur Spielstätte der Arminia. Davon besiedelten rund 2.000 Osnabrücker den Gästebereich der Alm, wobei sich die Violet Crew - wie bereits beim letzten Aufeinandertreffen der beiden Traditionsvereine auf der Alm - im Sitzplatzbereich des Gästesektors positionierte. 3 Sandhausen: feld in den letzten beiden Jahren gegen Paderborn und Braunschweig zwei kämpferische und beeindruck ende Begegnungen erlebt hatte. Am Tag nach dem Szeneturnier im Schatten der Westtribüne wurde auf dem grünen Rasen der Alm wieder Fußball gespielt. Es wartete das dritte von fünf August-Heimspielen und mit dem SV Sandhausen wohl der unattraktivste Gegner, der im Lostopf möglich war. Bei der Auslosung noch als “machbar” eingestuft, werteten die Almbesucher die Aufgabe nach zwei enttäuschenden Es sollte ein drittes Mal eine Freude werden, den Pokalwettbewerb zu erleben. Nicht überzeugend und ohne Torgefahr, kämpferisch wie spielerisch aber verbessert ging es mit einer glücklichen Führung in die Pause. Nach dem zweiten Tor erlebten die DSC-Fans eine entfesselte Mannschaft. Es geht doch. Die Südtribüne unterstützte ihr Team einmal mehr von Beginn an vorbehaltlos und wurde für den durchgängig guten Support belohnt. Ansonsten war dieser Sonntag im Bielefelder Westen sehr ereignislos. In der zweiten Runde ist ein Heimspiel noch einmal gewiss, heute Abend findet gegen 21:00 Uhr die Auslosung statt. Hauptsache jetzt kommt nicht ein drittes Mal Leverkusen. Nunmehr muss aber auch im Ligabetrieb ein Heimsieg her! Heimpleiten als Hürde. Dabei sorgte auch nicht für Optimismus, dass Biele- Auswärtsinfo Duisburg: Zur Auswärtspartie beim Arbeitnehmer sollte die Anstoßzeit von 19 Uhr realisierbar sein. Das verfügbare Bielefelder Ticketkontingent von 2.000 Stück teilt sich in 1.200 Stehplätze und 800 Sitzplätze auf. Meidericher Sportverein am kommenden Mittwoch wird die LC und Umfeld das Fahrtangebot des Sonderzuges in Anspruch nehmen. Gerne möchten wir euch daher auch dieses kostengünstige Reisemittel (8 € pro Ticket) empfehlen. Abfahrt ist in Bielefeld um 15:34 Uhr (Gleis 4), Duisburg-Schlenk wird um 17:24 Uhr erreicht. Die Rückfahrt gestaltet sich von 21:28 Uhr bis um 23:02 Uhr in Bielefeld. Auch wenn wir nach dem Remis in Chemnitz am 2.Spieltag erneut ein Auswärtsspiel unter der Woche bestreiten müssen, möchten wir euch animieren unseren Verein auch in Duisburg zahlreich und vor allem lautstark zu unterstützen. Selbst für die meisten 4 LC-News LC-Turnier: Am letzten Samstag stand LC-Stand: Am Stand können wir euch das alljährliche Szeneturnier der Lokal Crew auf der Hartalm im Schatten der Westtribüne an. Bei überraschend gutem Wetter kickten 15 Teams der Bielefelder Szene gegen das Leder um die beste Gruppe/Sektion unter sich auszumachen. Auch dieses Mal konnte unsere Gruppe den Turniersieg einfahren und setzte sich im Finale gegen den Mühlenkreis-Mob durch! Dritter wurden die Companions. Wir bedanken uns an dieser Stelle bei allen Teilnehmern, Besuchern und Helfern für eine richtig gute Veranstaltung! heute wieder neue Aufkleberpakete sowie Buttons anbieten! Ebenso sind nochmal ein paar Exemplare des BFU-Saisonrückblicks eingetroffen. Ansonsten alles wie gehabt: Klebeband, Hefte, DVDs und weiterer Kram sind verfügbar, die Anmeldung für den BlockEins Förderkreis ist weiterhin möglich und für Themen, Kritik oder Anregungen stehen Ansprechpartner für euch bereit. Kommt ran! Fußballwelt Düsseldorf: Nach dem Ausscheiden und rebellische Kurve. Für den HSV.“ der Fortuna in der ersten Pokalrunde durften die 19 Fan-Busse auf dem Heimweg keine Raststätten anfahren. Begründet wurde diese Maßnahme von der Polizei mit diversen Vorfällen zu den es im Rahmen des Pokalspiel in Würzburg gab (u.a. Auseinandersetzungen an denen 30 Fortuna-Fans beteiligt gewesen sein sollen). So wurde vielen Fans die Möglichkeit genommen sich während der langen Fahrt mit Essen und Trinken zu versorgen. Ausland: In Polen wurde ein Geset- zentwurf geschrieben, nach dem die polnische Fankarte zur Saison 2015/2016 wieder abgeschafft werden soll. Diese war seit 2009 Voraussetzung für den Kauf einer Eintrittskarte. In Zukunft sollen Karten mittels Personalausweis nach vorheriger Registrierung auch über das Internet gekauft werden können. In Italien wurden Verbandsstrafen wieder abgeschafft, die als Folge für territoriale Diskriminierung ausgesprochen wurden. Der AC Mailand hatte gegen eine Strafe geklagt und dabei darauf hingewiesen, dass es keine rassistischen Gesänge waren, sondern lediglich regionale Rivalitäten, wie sie auch in anderen Ländern üblich sind. Dies sah der Verband nun offenbar auch so. Hamburg: Poptown hat bekannt gegeben, dass sie weiterhin die Profiabteilung des HSV unterstützen werden. Die Geschehnisse der letzten Mitgliederversammlung sind nicht rückgängig zu machen, daher müsse man damit umgehen. Das bedeutet für Poptown „Für eine laute, kritische 5 Gegenüber Fortuna Köln: Die Fortuna wurde bereitschaft und Kreativität zeigten, um den Verein zu retten. Ein Grund dafür ist die ausgiebige Jugendarbeit, die der Verein bis heute leistet. Die Herrenmannschaft musste 2005 trotzdem von der Oberliga abgemeldet werden und spielte fortan nur noch in der Verbandsliga. Im Jahr 2008 stiegen die Kölner als Zweitplatzierter wieder auf. Dies jedoch nur, weil die Konkurrenz notwendige Unterlagen zu spät einreichte. Ähnlich viel Glück hatte die Fortuna drei Jahre später, als Germania Windeck keine Lizenz einreichte und damit der Aufstieg aus der NRW-Liga in die Regionalliga perfekt war. Nach erneut drei Jahren in der Regionalliga ist Fortuna Köln nach knapp 10 Jahren wieder im Profi-Fußball angekommen. wie der “große” FC erst in den späten 40er-Jahren durch die Fusion mehrerer Kölner Vereine gegründet. Während der 1. FC Köln später zu den Gründermannschaften der Bundesliga gehörte, war es um die Fortuna lange still. Erst durch das Einsteigen eines Mäzen gelang ab 1967 der sportliche Auftrieb. Das Engagement von Hans “Jean” Löring fand 1973 sei-nen vorzeitigen Höhepunkt in der einzigen Bundesligasaison der Vereinshistorie. Die Südstädter stiegen aus dieser jedoch nach nur einer Spielzeit in die neugegründete 2. Bundesliga ab und gehörten dieser 26 Jahre lang ununterbrochen an. In dieser Zeit verpasste Fortuna Köln einige Male den Aufstieg in die erste Fußball-Bundesliga, entging aber auch mehrmals nur knapp dem Abstieg. Neben der einjährigen Bundesligazugehörigkeit stellt das Pokalfinale 1983 gegen den Stadtrivalen 1. FC Köln ein weiteres Highlight dar. In diesem Spiel unterlag man nur knapp mit 0:1. Insgesamt kam es in knapp 65 Jahren erstaunlicher Weise nur zu zehn Aufeinandertreffen der beiden Kölner Vereine. Für viel Aufsehen sorgte 2009 das Projekt “deinfussballclub.de”. Dank dieser Geschäftsidee sollten Fans die Möglichkeit bekommen, aktiv im Verein mitzuwirken und viele Entscheidungen direkt zu treffen. Über 10.000 Menschen beteiligten sich daran, jedoch misslang das Projekt und wurde nach nur wenigen Jahren eingestellt. Letztlich konnten aber ca. 180.000 Euro pro Jahr für den Verein erzielt werden. Die Anteile übernahm daraufhin ein Investor, von dem die Kölner bis heute noch abhängig sind. Da dieser den Großteil der Anteile an der DFC GmbH hält und diese fast 100% an der ausgegliederten Spielbetriebsgesellschaft, besitzt die Fortuna nur noch einen Bruchteil der Kapitalanteile. Laut Vertrag verfügt der e.V. zwar weiterhin über 50+1 Stimmanteile, dennoch muss dieses Konstrukt eines eigentlichen „Traditionsvereins“ sehr kritisch betrachtet werden! Die jüngere Geschichte der Fortuna ist insbesondere durch die drohende Insolvenz im Jahr 2001 und dem damit verbundenen sportlichen Abstieg geprägt. Auch diese Geschichte ist eng mit Namen Löring verwoben. Dieser steckte in seiner Zeit als Vereinspräsident knapp 15 Mio. Euro in den Verein. Als er jedoch selbst mit seinem Unternehmen die Insolvenz anmelden musste, ging es auch mit der Fortuna bergab. 2001 erfolgte der Abstieg aus der 2. Liga und im Jahr 2003 wurde die Insolvenz nur knapp abgewendet, da sich viele bekannte Kölner Gesichter und Institution Spenden6 Land und Leute Stockholm: Nicht nur die Hauptstadt Fanclubs Järnkaminera erst recht spät in den Block. Einige verteilten sich vermummt mit schwarzen Sturmhauben an den äußeren Tribünenrändern. Etwa zeitgleich provozierte eine Gruppe Hooligans von AIK auf der benachbarten Tribüne. Die Gegenseite im Gästeblock ließ sich nicht lange bitten. Ein Teil des Trennzaunes wurde nieder gerissen. Der Präsident von AIK stürmte die Tribüne und versuchte mit vollem Körpereinsatz die Hooligans seines Vereines zurück zu halten. Die Tumulte setzten sich jedoch fort, als vom Gästeblock eine Rauchdose geflogen kam. Nun wurden neben anderen Wurfgeschossen schließlich auch ein paar Sitzschalen geschleudert. Zu einem direkten Schlagabtausch kam es aufgrund der räumlichen Trennung jedoch nicht. Schwedens, sondern gut und gerne auch die Fußballhauptstadt Skandinaviens. Beheimatet sind hier die drei großen Vereine Hammarby IF, Djurgardens IF und AIK Solna. Alle drei verbindet eine ausgeprägte Rivalität, eine lange traditionsreiche Geschichte und große, fanatische Anhängerschaften. AIK und Djurgarden sind die beiden erfolgreicheren Clubs, wobei AIK auch über die meisten Mitglieder und die größten Fan- und Ultragruppen verfügt. Hammarby spielt seit 2009 in der zweiten Liga ist aber aus Fansicht nicht weniger interessant. Nun stand an einem Mittwochabend das Derby AIK Solna gegen Djurgardens IF an. Die Gastgeber kämpfen derzeit noch um den Meistertitel. Knapp 30 000 Zuschauer wollten dieses spannende Match in der modernen Friends Arena im Norden von Stockholm im Stadtteil Solna sehen. Die aktiven Szenen erreichten in beeindruckender Mobstärke, größtenteils mit Vorortzügen aber auch mit Bussen den Bahnhof Solna. Die wenigen Polizeikräfte wirkten dabei äußerst angespannt und etwas überfordert. Eine richtige Fantrennung war nicht gegeben. Bis auf kleinere Scharmützel und einige Böllerdetonationen blieb es aber vor dem Spiel ruhig. Eine halbe Stunde vor dem Anpfiff zeigte sich die Heimseite mit den Gruppen Ultras Nord, Sol Invictus und Black Army (größter Fan- und Supportersclub) auf der prächtig geschmückten Nordtribüne in Bestform. Laute Gesänge und erste Fackeln sorgten für ein gewisses Kribbeln im Bauch und steigerten die Vorfreude. Auf der anderen Seite kamen die Gästefans unter der Führung des Ultra Chaos Stockholm und des großen Zum Intro gab es auf beiden Seiten Choreographien. Die Nordtribüne wurde im Unterrang in ein Schwarz-gelbes Fahnenmeer verwandelt, oben rundeten Bänder und Pappen ein absolut gelungenes Gesamtbild ab. Dazu prangte oben der Spruch „Nord Tribüne“ und unten vorm Block „Für ewig treu“. Anschließend gab es eine Menge an Fackeln, Blinkern und schwarzem und gelbem Rauch. Unfassbar was hier alles hochgejagt wurde. Bei den Gästen gab es ein Pappenmuster in Vereinsfarben und eine Blockfahne in der Mitte. Spruchbanner vorm Block mit der Aufschrift „Stärke in unseren Farben“ und durchgehend am Oberrang „Djurgarden Stockholm“, dienten als Rahmen. Rechts und links davon wurde nun ordentlich gezündet. Rauch in den Farben blau und gelb sowie rot leuchtende Fackeln. Die Rauchentwicklung auf beiden Seiten war nun so heftig, dass man kaum 7 noch zehn Meter weit sehen konnte. Ordner liefen hektisch mit Atemschutzmasken herum und der Schiedsrichter schickte die Mannschaften zunächst wieder in die Kabine.Mit etwa 20 Minütiger Verspätung wurde das Spiel angepfiffen. Die Nordtribüne hatte nun ganz starke Momente. In beachtlicher Lautstärke wurde ein melodisches Lied mit Wechselgesang zum Besten gegeben. Dabei drehte fast das ganze Stadion ab. Immer wieder wurden dazu Fackeln angerissen. Eine dermaßen intensive erste Viertelstunde, wie ich sie schon lange in keinem Stadion mehr erlebt habe. Einfach überwältigend. Dazu gab es das gesamte Spiel über geschlossenen Support mit hoher Beteiligung und permanenten Einsatz von Fahnen und Pyrotechnik. Kapitän und Keeper von AIK gedachte (trug die Rückennummer 27). Es gab extrem laute Wechselgesänge auf den Namen IVAN TURINA. Da musste man einfach eine Gänsehaut bekommen. Für die Fanszene gilt Ivan Turina als absolute Identifikationsfigur. Es gab gleich mehrere Zaunfahnen mit seinem Namen und Konterfei auf der Nordtribüne. Knapp sechs Minuten nach der Führung der Gastgeber, die Heimkurve stand noch lichterloh in Flammen, fiel der Ausgleich durch ein Eigentor. Nun drehte die Gästetribüne vollkommen durch. Im Schein weiterer Fackeln wurde eine nahezu 100%ige Mitmachquote bei brachialen Gesängen und Klatscheinlagen erreicht. Richtig pervers, wie hier die restliche Spielzeit supportert wurde. Kurz vor dem Abpfiff stürzte einer der DIF- Vorsänger ein paar Meter vom Podest, riss noch zwei Leute mit und landete hinterm Tor im Innenraum. Schließlich wurde er vom Rettungsdienst abtransportiert. Das Spiel geriet bei dem Spektakel auf den Rängen zur Nebensache und endete ohne Sieger. Aber auch die gut 7000 Gäste hatten einiges zu bieten, vor allem in der zweiten Halbzeit. Diese wurde durch eine ganz besondere Pyroshow eingeläutet. Mittels zahlreicher Bengalos wurde ein brennendes D I F auf die Tribüne gezaubert. Bei der ganzen Fackelei gab es übrigens kein Pfeiffkonzert. Die normalen Zuschauer feierten diesen Exzess regelrecht ab. Um mich herum waren alle voll bei der Sache, stimmten in die Gesänge mit ein, standen immer wieder auf, lagen sich beim orkanartigen Torjubel zur Führung von AIK in den Armen und beschimpften voller Inbrunst den Gegner. Einen denkwürdigen Moment gab es in der 27. Spielminute als das gesamte Stadion aufstand und lautstrak dem 2013 verstorbenen Das Derby in Stockholm konnte vollends überzeugen. Lautstärke, Choreos, Hass und den heftigsten Pyroekzess den ich je gesehen habe machen dieses Spiel zu einem der wohl spannendsten und lohnenswertesten Derbys in ganz Europa. Fotos vom Spiel unter www.cittastadiultras.blogspot.de Impressum Dieses Heft ist kein Erzeugnis im presserechtlichen Sinn, sondern lediglich eine kostenlose Informationsweitergabe an Freunde und Bekannte der Gruppierung Lokal Crew Bielefeld. Das pubLiC erscheint bei jedem Heimspiel des DSC Arminia Bielefeld in einer Auflage von 1000 Stück und wird unter der Südtribüne verteilt. Kontakt persönlich am Infostand oder per Mail [email protected] 8