Kirmesbrief 1998
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Kirmesbrief 1998
Kirmesbrief 1998 Autor: Alfred Kaufhold Platzmeister: Christian Hartleb & Burkhard Schröter -1- Burschen, Mädels und auch Gäste Seid gegrüßt zum Kirmesfeste Wie jedes Jahr um diese Zeit Seid Ihr zum Kirmesbrief bereit Wollt hören was sich in ‘nem Jahr - an Witz und Streichen, ist doch klar Ereignete und auch passiert Und hier im Brief peinlichst notiert. ‘ne Mitteilung die traurig macht Ist hier im Brief nicht angebracht. So hart es klingt, so schwer es sei Der Post-Alfons ist nicht mehr frei. Da er im Dorf hier keine fand Bestellte er im Russenland Denn mit viel Knete im Geldsäckel Find‘ jedes Töpfchen einen Deckel. Im Katalog auf Seite zehn Hat er sein Deckelchen geseh‘n. Ich heiße Alfons, wie heißt Du Will dich haben, ja ljublju. Der Tip kam von Josef, ist doch klar Wozu sind schließlich Freunde da. Ich geh jetzt mal die Sache an Und fang mit Dorfgetratsche an Denn Prominenz von der man spricht Gehört nun mal ins Rampenlicht. Als Bürgermeister immerhin Macht Franz-Josef den Beginn Ist selbständig und grinst und lacht Und hat ‘ne Firma aufgemacht In der Fabrik, so war’s gewollt Wo Zigarren einst gerollt. Vorübergehend war die ja Auch Umschlagplatz von C & A Doch diese Zeiten sind passé Hier baut man jetzt was für’s WC Ob Scheißhausschüssel, Abflußrohr Und was so kommt im Bad noch vor. Sein Personal das streikt wohl nie Es ist die ganze Family. Es war einmal... ein großer Mann Denn so fangen alle Märchen an Der wollte einfach hoch hinaus Zum Schluß blieb ihm die Spucke aus. Als großer Boß vom Kälberstall Tat’s am Ende einen Knall. Sein Haus, sein Hof, sein Eigenheim Welches nicht gerade klein Hat er zu guter Letzt verklingelt Und ist zum Balaton getingelt In einem weiten fernen Land Lebt Erich jetzt am Badestrand. Im Spätjahr gibt’s nicht viel zu tun Und auch der Garten der muß ruh’n So fand’s der Herbert angebracht Auch „Uschis Garten“ zugemacht In seiner Kneipe, welch ein Graus Blieben ihm die Gäste aus. Warum, das kann ich Euch nicht sagen Ihr könnt ja mal die Burschen fragen Wenn man als Gast nicht gern geseh’n Bekommt man auch kein Dankeschön. In München lernt man jetzt zu zweit Den Begriff der Gastlichkeit Noch was erfreuliches zum Schluß Was doch auch erwähnt sein muß. Ich könnt‘ hier schreiben fast schon Bände Denn ohne Fest kein Wochenende. Sportfest der Ersten und auch Zweiten Die Junioren sich einreihten Und so weiter und so fort Das Reiterfest in unserm Ort Aus jedem Anlaß, über Nacht, wird bei uns ein Fest gemacht. Ich hab gehört von manchen Vätern Fing die Gattin an zu knetern, Es geht doch ganz schön ins Portemonnaie Und das tut unserm Konto weh Hat man dann noch zwei, drei Kröten Geht viel Geld für Pommes flöten Und der Gatte möcht‘ mitnichten Auch nicht auf sein Bier verzichten. Und noch was muß ich Euch hier sagen Es wurd‘ im Dorfe sich geschlagen Zwei Familien wie von Sinnen Stritten da um ihre Rinnen Welche bei ’nem Regenguß Stoppen soll’n den Wasserfluß Doch statt irgendwas zu stoppen Taten sich die Frauen foppen. Hin und her, der Worte viel Bis da traf ‘ne Faust ihr Ziel Die eine mußt sogar oh Graus Zur Durchsicht in das Krankenhaus. Auch sowas gibt’s in Eichsfelds Gassen Wie hier in Büttstedts Hintergassen. Zum Oktoberfest vor Tagen Sollte ich hier noch was sagen. Vielen war es sonderbar Das die Haifischbar nicht da. Doch auch mit Edi als den Wirt Und Eva die im Saal rumgeschwirrt Nicht zu vergessen da auch noch Fleischer Wigbert als den Koch -2- Sich mächtig hab’n ins Zeug gelegt Und die Stimmung angeregt. Ne Frage tut sich da noch auf Sind die einfach besser drauf? Ich glaub‘ genau das ist der Punkt Das Umfeld ist hier noch gesund. ‘Ne welke Tanne, die besonnen Aus dem Wald wurd‘ mitgenommen Wollte man, wie Jahr’s zuvor Stellen vor des Torstens Tor. Dessen Vater ahnt den Braten Tat sich bewaffnen mit ’nem Spaten Jagt Wallek und des Bürgers Sohn Die er sah von weitem schon. Er tobte und schrie ganz rasant Wo sind wir denn, in welchem Land, Ich ga uch eine uff’n Hingsten Es ess och hitte noch kenn Pfingsten. Das war’s bis hier zum Dorf, zum Land Jetzt geb‘ die Streiche ich bekannt Die so übers Jahr und Tagen Sich folgend haben zugetragen, Spitzt die Lauscher, hört gut zu Ich bitte jetzt um etwas Ruh‘. Wenn wir schon mal beim Torsten sind Bleib’n wir auch bei diesem Kind. Am Sonntag abend, er war voll Was seine Freundin nicht fand toll Drum hat sie ihn dann sitzen lassen Wollt‘ heimwärts durch die Mittelgassen, Doch bevor sie die erreichte Ihr der Torsten schon nachschleichte. Die Schulstraße von Ecke Bär Schrie er ihr dann hinterher: Libbstes Maichen, blibb och hie Ich begehr dich wie noch nie Wie wär’s, wenn ich im Schein der Kerzen Dir heut‘ zeig meine Bockscherzen, Als Schlachter kill ich jede Sau Als Mann da will ich eine Frau. Zurückgeblickt, ganz unverstohlen, Wir sind beim Vorjahr Bäume holen Mit Pferd und Kutsche, wie’s der Brauch Natürlich mit ‘nem Kutscher auch. Erst tief im Wald, ganz ohne Mist Hat man den Kutscher Franz vermißt. Daß dieser dies‘ Jahr nicht dabei War den Burschen einerlei Denn Jürgen hat mit Hut und Pferd Sich als Franz bereit erklärt ‘ne kurze Fahrstund‘ absolviert Und das Gespann mal ausprobiert, Sein breites Grinsen aufgesetzt Und die Pferd‘ durchs Holz gehetzt. Die Pferde waren ganz verstört Als sie den neuen Franz gehört. Apropo Frau, was kann draus werden Wenn sie dir tut ein Kind gebären, Eine Mama, das ist klar Und der Erzeuger wird Papa. Marco, hast du’s nicht gewußt Als vor’ges Jahr du voller Lust Noch neuer Platzer werden wolltest Obwohl du dich mit deiner trolltest. Denn schon im Frühjahr, ganz entzückt Hat’s Baby doch die Welt erblickt. Platzer werden bleibt sein Traum Das hat man nun von diesen Frau’n, Da hilft kein Jammern, kein Gezeter Das hast‘ de von dem Millimeter. Doch was soll’s, so Stück für Stück Kam man dann mit etwas Glück Endlich an im Lindenhof Wo der Durst war riesengroß. Ein Bursche, hübsch, mit Top-Statur Dachte sich da eines nur – Du hast jetzt über’n Durst getrunken Bist zum Schlumpi abgesunken Schau in den Spiegel, geh auf’s Klo Ob Du noch gut aussiehst und so -. Anscheinend war sein Spiegelbild Nicht wie erwartet, er wurd‘ wild, Sagt zu sich selbst, Sebastian Busse, Du siehst ja aus fast wie ein Russe, Hat sich im Scheißhaus eingesperrt Und sein Inn’res hochgezerrt. Als das erledigt, wurd‘ er brav Und brauchte nur noch etwas Schlaf Ist auf der Brille eingeratzt Und hat die Abfahrtszeit verpatzt. So lief er dann, es fiel ihm schwer Hinter den zwei Kutschen her. Am Montagabend ging’s zur Sache Heino, schau mich an und lache Das Platzerkleid, was du beflissen Der Platzerfrau vom Leib gerissen Und selber dann getragen hast Hat dir wunderbar gepaßt, Bis auf den Spruch von dem Schneewittchen Hinten kein Arsch und vorn kein Tittchen. Bianca jedoch, viele fanden Hat dein Anzug gut gestanden -3- Und da noch Geld im Sakko war Ging sie damit an die Bar Und bezahlte manch‘ Sektflaschen Mit dem Geld aus Heinos Taschen. Er schwor sich, ich werd‘ ohne Lachen Nie mehr auf feine Dame machen. Die Böhsen Onkelz spiel ich nicht, Seh ich euch an, denk ich nur so An Rocky Horror Picture Show. So kam es fast zum Handgemenge Wegen dieser Heavy-Klänge. Fronleichnam, wie ihr alle wißt Ist ein großes Kirchenfest Und nach dem Amt, ihr wißt es schon Geht durch das Dorf die Prozession Wo die vier Platzer in solch‘ Tagen Doch den Himmel müssen tragen Und wenn ein Platzer mal nicht da Sucht er Vertretung, ist doch klar. Der Marko hat das wohl vergessen Weil seine Mutter wie besessen An diesem Morgen, kurz vorm Amt Noch zu Becker kam gerannt Daß Marko heut‘ nicht tragen kann Such schnell ‘nen and’ren vierten Mann. Der ist dann rund um’s Dorf getingelt Und hat manch‘ Burschen rausgeklingelt. Dir Rempe sei hiermit gesagt Daß man doch etwas früher fragt. Der Abend neigte sich zu Ende Als Platzer Thomas ganz behende Zwei Mädels wollte unterstützen Sie vor ’nem Aufdringling beschützen, Doch Lorenz hat vor Wut geschäumt Und ihn aus dem Weg geräumt, Er hat, vor’m Angesicht der Frauen Den Becker einfach umgehauen. Bei starken Schmerzen, wie es scheint, Hat Thomas bitterlich geweint. Ich frage mich, ihr beiden Bösen Hätt‘ man dies könn’n nicht anders lösen Wir sollten doch, ihr zwei Gestalten Im Dorf hier noch zusammenhalten. Nach des Tanzes letzter Runde Tat Burkhard allen noch zu Kunde Ich lad zum Kaffee, Mann und Maus Heute Nacht in Schröters Haus. Das halbe Dorf, zwar schon besoffen Ist dann auch dort eingetroffen. Mutter Lena, ganz verdattert Ist im Nachthemd rumgeflattert Kochte Kaffee ohne Pause Und somit begann die Sause. Das Wohnzimmer wurd‘ ungeniert Als Konzertsaal deklariert Und Werner Bür schrie, hört den Ton Und singt mit, dann klappt das schon. So wurde dann, ganz ungezwungen Das deutsche Liedgut abgesungen. Manch‘ Bewohner in der Straßen War ganz kurz vor’m Wüten, Rasen, Schließlich hat man in der Nacht Kaum ein Auge zugemacht. Ein weit’res großes Fest, ihr Lieben Wird mit dem nächsten Streich beschrieben Auf Pfingsten, wo’s der Maid gefällt Wenn man ihr ’ne Mai’n aufstellt, hab’n zwei Burschen unverzagt sich auch Nacht’s hinaus gewagt und geschlagen eine Birke das die Liebe was bewirke. Die Mai’n bei Dorit stand zack zack Dann ging’n die beiden in den Sack Um auch Judith zu beglücken Und den Eingang auszuschmücken. Schnell stand das Bäumchen dort voll Stolz Es war aus reinstem Birkenholz. Burkhard und Jürgen sich dann trollten Weil sie noch was trinken wollten. Doch kaum weg von dieser Stellen Schlichen sich da zwei Gesellen Ziemlich dreist, auf leisen Sohlen Heran um’s Bäumchen sich zu holen. Peter sagte leis‘ zu Becker: Vera meint, ich sei ’n Verrecker Sie hätt‘ noch nie ’nen Baum bekommen, Drum habe ich mir vorgenommen Die erste Mai’n die ich erblicke Ich zu meiner Vera schicke. Der Becker half dann diesem Stehler Und machte sich dabei zum Hehler. Da beide nicht mit Kraft beseelt Hat man sich mächtig rumgequält Und mit ‘nem ziemlich lautem Krach Als neue Platzer braucht man Kies Sonst wird die nächste Kirmes mies, Und um an solches ranzukommen Hat Platzer Bür sich kurz besonnen Tat ‘ne Disco doch ansetzen Wo es sollte richtig fetzen. Die Stimmung stieg in frohen Runden Als da ein paar Heavy-Kunden - mit Kuhketten war’n ausgerüstet Und Totschlägern sich hab’n gebrüstet – Mehr Heavy-Musik wollten hören Doch das tat den DJ stören Er sagten ihnen ins Gesicht: -4- Flog’s Bäumchen auf ein Autodach Welches Manuel gehörte Der sich später arg empörte. Schließlich war es doch gelungen Man war zu Vera vorgedrungen Band’s Bäumchen fest mit Draht und Zange Doch leider stand es dort nicht lange. Burkhard und Jürgen hab’n gegrollt Und der beiden Spur verfolgt, zurück geklaut und wild getanzt und dort ‘nen Ahornzweig gepflanzt. Die Moral von der Geschicht‘ Mit fremden Federn schmückt sich’s nicht. Ein dickes, großes, wildes Tier. Zum Schützenfest, Margretentag Hat ein Bursche sich beklagt, Spät abend nach viel Alk-Genuß Bekam der Jürgen einen Schuß Und wollte mit sehr viel Gebaren Unbedingt noch Auto fahren. Im Autoscooter hinterm Zelt Hat’s schönste er sich ausgewählt Und düste da im Kreis herum Bis ihm wurd‘ im Kopf ganz dumm. Da er die Richtung nicht mehr fand Hat er alles umgerannt Und fuhr dem Bremser ohne Faxen So vier, fünf Male in die Haxen. Nach Verwarnung und Verweis Drehte er sich noch im Kreis Und fuhr den armen Bremsermann Auch noch zum sechsten Male an. Der wollt’s nicht noch einmal ertragen Und packt den Kaufhold dann am Kragen: „Mach dich hier raus, du Bruchpilot, Sonst schlage ich dich heut noch tot.“ Dem Jürgen war dies einerlei Er hatte seinen Spaß dabei. Die selbe Nacht, vor lauter Frust Hat Peter sicher nicht gewußt: Wo lege ich mich heut zur Ruh Und mache meine Augen zu. Durch’s Dorf gelaufen ein paar Runden Bis Steffens Trabi er gefunden An welchem, er fand’s wunderbar Die Fahrertür noch offen war. Dort hatte er sich hingestreckt Bis Steffen ihn morgens geweckt. Zur Messe bimmelten die Glocken Als Peter sich macht auf die Socken Der ganze Körper tat ihm brennen: Ich werd‘ nie mehr im Trabi pennen. Wenn man in seinem Auto sitzt Wird man manchmal auch geblitzt So wie Michael im Sommer Ist gerast wie Blitz und Donner. Magdeburg, das war das Ziel Von dem kleinen Staufenbiel. Dort wo achtzig war’n geboten Fuhr er hundertdreißig Knoten Weshalb man, so wurd‘ mir berichtet, im Anflug ihn hat abgelichtet Paßbilder, Michel, bist ‘de blind Beim Fotografen bill’ger sind. Das Fazit dieser Fotosession Brachte ihn fast zum Erbrechen, Zwei Punkte handelt‘ er sich ein ‘ne Geldstrafe noch obendrein und zum allergrößten Schreck nahm man ihm noch die Fleppen weg. Doch wer’s gewohnt ist rumzurasen Der tut auch ohne Fleppen blasen Denn schwarzfahr’n bringt doch erst den Reiz Und die paar Mark, was soll der Geiz. Ein Bursche, der uns schon bekannt Der auch Joschi wird genannt Hat es mit den Mädchen schwer Und wünscht sich ‘ne Freundin her. Da im Dorf keine bereit Nahm er sich mal etwas Zeit Las die Zeitung mit Annoncen Und erhoffte sich dort Chancen. Im Inserat, was fast verrucht Wurd ein potenter Kerl gesucht Woraufhin er dieser Lieben Sofort hat ‘nen Brief geschrieben. Sie schrieb zurück und war so frei Legte noch ein Bild dabei Und Jörg, als er das Bild gesehn Konnte nicht mehr widerstehn. Sie lud ihn ein, besuch mich doch Am besten wär’s gleich heute noch. Das hatte er dann auch getan Versunken in ‘nem Liebeswahn, doch als die Braut ihn dann empfing sagte er: Du liebes Ding, sei mir nicht bös‘, ich find dich nett Du bist mir allerdings zu fett Beim Weg zu dir, auf dieser Fahrt Träumt‘ ich vom Rehlein, hübsch und zart Und was steht jetzt in dieser Tür Wer kennt ihn nicht in unser’m Land Platzer Bür’s bunten Trabant Der hat sogar, ich find‘ es geil Ein eingebautes Schlafabteil. Guckt mich jetzt nicht entgeistert an Der Bernd euch das erklären kann -5- Denn der hatte nach ‘ner Tour Eine einz’ge Bitte nur Ich will schlafen, mich hinhau’n Öffne deinen Kofferraum. Gesagt, getan und hingeschmissen Heut‘ geht’s auch mal ohne Kissen Dort schlief er, und ich sag’s mal so Wie im Mutterleib als Embryo, Und Bür, der Stunden später dann Endlich die Heimreise trat an Hat von Müdigkeit besessen Den Bernd im Kofferraum vergessen, Parkt das Auto noch vor’m Heim Und haut sich in die Falle rein. Als Bernd am Morgen wurde munter Fiel ihm fast das Kinn herunter Hat geklopft und fand’s nicht nett Er im Trabi, Bür im Bett. Als Leute sind vorbeigegangen Hat’s Unbehagen sie befangen Und mulmig wurd’s ihnen im Bauch „Reden kann die Kiste auch?“ Doch ich sag’s, aus Trabis leider Wird kein Hasselhoff Knightrider. Außerdem gab’s ohne Stuß Noch viel Musik und Spiritus. Nachdem man alles konsumiert War der Itel ungeniert Und schraubte seine Augen raus Nach ‘ner Super-Sexy-Maus. Doch sein Wunsch nach so ‘ner Braut Ist kurz später abgeflaut Weil er ziemlich zugedröhnt Und nach Haus‘ sich hat gesehnt. Die andern zwei wollten noch bleiben Taten ihm den Weg beschreiben, Geradeaus, dann links die Ecke Folge dann der rechten Hecke Und so bist du ohne Flachs Schnell zu Haus, das geht Ratz-Batz. Bis Hüpstedt ist er so gekommen Wo er ’ne Taxe sich genommen Weil er erschöpft und ziemlich lahm Einfach nicht mehr weiter kam, Und zum Film, ‘s ist nicht zum Lachen Keine Konkurrenz wollt‘ machen. Zu welchem, stell’n sich hier die Fragen Es ist: „Soweit die Füße tragen“, Dem Taxifahrer kam’s gelegen Er nahm so siebzig Mark entgegen. Um beim Auto noch zu bleiben – Einer tat sich die Hände reiben Weil seine Schleuder unbescholten Obwohl der Anschlag ihm gegolten Und Manuel, der Bursch‘ vom Sacke Bekam zu spüren die Attacke. Becker, kraft seiner Wassersuppe Belegte da ’ne starke Truppe Die wiederum sich wollten rächen In seine Autoreifen stechen, doch hatten die, als es laut zischt das falsche Auto doch erwischt. Als Manuel dann kam zu Wagen Hörte man ihn nur noch sagen: Einst seid ihr gerollt zu viert Und jetzt hat man euch glatt gepierct, Dem Becker g’hört ununterbrochen Selber in’s Ventil gestochen, Weil der ‘ne große Klappe hat Sind jetzt meine Reifen platt. Urlaub heißt, mal gar nichts tun Und vom Alltagsstreß sich ruh’n Doch was tun wenn sich ganz seicht Der Alltag in den Urlaub schleicht Denn für fünf Burschen, glaubt es mir, Gehört zum Alltag auch das Bier. Jürgen, Peter, Winkel, Damm Als fünften hier noch Jörg Hartmann Setzten in dem Urlaub fort Was sie tun auch sonst im Ort, Saufen, grölen und mal seh’n Vielleicht den Girls den Kopf verdreh’n. Beim Camping fühlten sie sich frei Wenn da ‘s nicht gäb‘ die Polizei. Denn auf dem Campingplatz bei Nacht Hat man lauthals rumgemacht. Die Wohnwägen, wo man dort lebt Hab’n vor lauter Lärm gebebt Und die Bewohner von den Kisten Ihre Urlaubsruh‘ vermißten. Vor Wut wurd‘ schnelle reagiert Und die Polente alarmiert Welche dann, und das war klar Jede Nacht zugegen war, und als Dauergast betroffen hätten die gern mitgesoffen. Wenn im Sommer abends noch Die Temp’raturen ziemlich hoch Zieht es einen vis-à-vis Ach mal zun ’ner Beachparty. In Niederorschel, bist ‘de platt Fand ’ne solche Fete statt, Wo Itel und Sebastian Und auch der Michel hingefahr’n, Schließlich ist es kein Vergeh’n Will man mal knappe Höschen seh’n -6- Es ist noch nicht sehr lange her So fünf, sechs Wochen ungefähr Da wurd‘ mal wieder unbefangen Die Kirmesvorfeier begangen Und wo, da sage ich nicht viel Im Hobbyraum bei Staufenbiel. Sieb’n Neulinge, die ließ es kalt Sechs Pullen Schnaps die weggeknallt Man mußt‘ vor denen ums verrecken Den Rest vom Stoff auch noch verstecken. Das der Alk bei diesem Fest Seine Spuren hinterläßt Hätte Engelmann um Zehn So schlimm noch nicht einmal geseh’n. Später als die Zunge leiert Hat er in den Raum gereiert Und zwischen Bier von diesem Feste Schwammen auch noch Speisereste. Die Ursache von diesem Klecks War ‘ne, die auf Ex Er in sich hineingeschüttet Weil der Heino ihn drum bittet. Zehn DM hat er geboten Für den armen Michelknoten Und der, weil’s Geld ihn hat gelockt Hat mit Heino mitgezockt. Elfriede hob’s in den Gedärmen Als sie das Kälbchen mußt entfernen. So kratzten sie, man glaubt es kaum Sich gegenseitig ab den Flaum. Und jetzt, ihr Freunde hier im Saal Erlös‘ ich euch von dieser Qual Hör auf mit meinem Redeschwall Und weiter geht der Kirmesball. Befind‘ sich jemand jetzt in Nöten Und fühlt sich auf den Schlips getreten Dann sei nicht bös‘ und nicht gemein Es soll doch was zum Lachen sein, Und wenn, wie’s meistens immer ist Sich im Brief noch wer vermißt Den möchte‘ ich bitten, nimm es hin Im nächsten Jahr stehst du dann drin, Ich sage Tschüß, wie immer noch Die Kirmes ’98, sie lebe hoch sie lebe hoch, sie lebe hoch, Wem’s morgens sicher mies erging Erzählt euch jetzt das nächste Ding. Stefan, in sein’m Überdruß Spielte da Eusebius Fast so perfekt wie für die Bühne Man nennt ihn auch den Sensor Thüne, Als Schauspieler sie ihn jetzt kennen Und ihn auch Euseg’lus nennen Er gab den andern seinen Segen Und hat auch Hostien vergeben Bevor er ziemlich aufgelöst Auf Bierkästen ist eingedöst. Stefan wurde immer lahmer Aus dem wird nie ein Franziskaner. Vorm Rasieren, welch ein Kampf Hat so mancher Neuling Dampf Und damit dort nichts passiert Hab’n die sich selber therapiert Und bei Berger ungetrübt Das ganze schon mal durchgeübt. Mit Mayonnaise immerhin Beschmierten die sich dann das Kinn Und holten aus dem Küchenschrank Mutters Messer, extra lang Welches, Edelstahl geputzt Zum Tranchieren wird benutzt. -7-