Der 20. Juli 1944 war nicht die Tat eines Einzelnen Das Netzwerk
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Der 20. Juli 1944 war nicht die Tat eines Einzelnen Das Netzwerk
Der 20. Juli 1944 war nicht die Tat eines Einzelnen Das Netzwerk des Widerstands um Fritz-Dietlof Graf von der Schulenburg Fritz-Dietlof Graf von der Schulenburg, 1943 Denkstätte Teehaus Trebbow, 2009 Fritz-Dietlof Graf von der Schulenburg Öffnungszeiten der Ausstellung und Begleitprogramm Wie viele Mitverschwörer des 20. Juli 1944 war auch Fritz-Dietlof Graf von der Schulenburg kein Widerstandskämpfer der ersten Stunde. Die Weimarer Republik hatte er abgelehnt und die Machtübernahme Adolf Hitlers begrüßt. Schon 1932 trat er in die NSDAP ein und unterstützte aktiv die „Gleichschaltung“ der Verwaltung. Doch die Inkompetenz und Korruption der NS-Elite sowie die Verbrechen und die Kriegspolitik Hitlers und seiner Anhänger ließen von Schulenburg zu einem kompromisslosen Gegner des NS-Regimes werden. Anfang 1943 wurde er zu einem der wichtigsten Vermittler des Widerstands. Er nutzte seine vielfältigen Kontakte, die er als Sohn eines bekannten Generals, als Jurastudent, Beamter, Reserveoffizier und nicht zuletzt als beliebter und lebenslustiger Zeitgenosse geknüpft hatte. So konnte er verschiedenste Vertreter des zivilen Widerstands miteinander ins Gespräch bringen und Kontakte zu Schlüsselfiguren der Militäropposition herstellen, ohne die ein Attentat und Umsturz nicht gelingen konnte. Ab Herbst 1943 half von Schulenburg, Claus Schenk Graf von Stauffenberg in das Widerstandsnetzwerk zu integrieren. Er beteiligte sich aktiv am Umsturzversuch vom 20. Juli 1944. Am 10. August 1944 wurde er zum Tode verurteilt und hingerichtet. Öffnungszeiten junge Militärs alte Militärs 12. Juli – 16. August 2009, täglich 14.00 – 18.00 Uhr Besichtigungen außerhalb der Öffnungszeiten sind nach Anmeldung über Tel. 03867-612 591 vereinbar. Begleitprogramm Sozialdemokraten & Gewerkschafter Schulenburg Reserveoffiziere Eröffnungsveranstaltung mit Einführungsvorträgen 12. Juli 2009, 16.00 Uhr, Schlosspark Trebbow Schülerprojekttage 14. und 15. Juli 2009, 10.00 – 13.00 Uhr, Schlosspark Trebbow „Teehausgespräche“ mit Historikern und Angehörigen 19. September 2009, 11.00 – 15.00 Uhr Zum Trebbower Hof 1, Klein Trebbow Diplomaten & Beamte Impressum Herausgeber: Förderverein Denkstätte Teehaus Trebbow e.V. www.teehaus-trebbow.de Konzept und Text: Linda v. Keyserlingk, Dresden/Trebbow 2009 Bildnachweise: Archiv v. Steinau-Steinrück, Gedenkstätte Deutscher Widerstand, Linda v. Keyserlingk Beauftragter der Bundesregierung für Kultur und Medien Gefördert vom Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages. Eine Ausstellung des Vereins Teehaus Trebbow e.V. in Zusammenarbeit mit der Gedenkstätte Deutscher Widerstand und der Stiftung 20. Juli 1944 Kreisauer Kreis Fritz-Dietlof Graf von der Schulenburg mit Familie, Trebbow, Sommer 1942 Der zerstörte Besprechungsraum unmittelbar nach dem Attentat auf Hitler am 20. Juli 1944 Die Ausstellung Fritz-Dietlof Graf von der Schulenburg, 1932 Denkstätte Zitate Teehaus Trebbow Die diesjährige Ausstellung in der Denkstätte Teehaus Trebbow erinnert an Fritz-Dietlof Graf von der Schulenburg und seine Bedeutung als Vermittler für den Widerstand. Anhand einiger Beispiele werden die vielfältigen Kontakte von Schulenburgs zu alten und jungen Militärs, Reserveoffizieren, Mitgliedern des Kreisauer Kreises, zu Sozialdemokraten und Gewerkschaftern sowie zu Diplomaten und Beamten gezeigt. Der 20. Juli 1944 war kein spontaner Militärputsch, sondern ein von langer Hand geplanter Staatsstreich, an dem sowohl Militärs wie auch zahlreiche Zivilisten beteiligt waren. Es war weder die Tat eines Einzelnen, noch die einer „kleinen Clique“, wie es das NS-Regime zu propagieren versuchte. Erst das Zusammenspiel verschiedenster Kräfte in einem weitverzweigten Netzwerk ermöglichte diesen Attentats- und Staatsstreichversuch. Die Ausstellung will auf die Bedeutung der meist im Hintergrund wirkenden Vermittler aufmerksam machen, ohne die es vermutlich zu keinem Umsturzversuch gekommen wäre. Es gab „kaum einen Brückenschlag innerhalb der Widerstandsgruppen, kein zusammenwachsendes Komplott, bei dem nicht ‚Fritzi’ Schulenburg mit am Werke“ war. Eberhard Zeller, Historiker „Schulenburg stand nicht nur in mehr oder weniger enger Beziehung zu den bedeutendsten Persönlichkeiten des 20. Juli, er betätigte sich auch – ohne selbst einem der Oppositionszirkel anzugehören – als der herausragende Mittler In Klein Trebbow – auf dem Besitz der Familie von Barner – fanden zu Ostern 1944 vorbereitende Gespräche von Mitgliedern des Widerstandes zum Attentatsversuch am 20. Juli statt. Claus Schenk von Stauffenberg und Fritz-Dietlof von der Schulenburg nutzten dafür – nach Aussagen von Zeitzeugen – einen kleinen Pavillon, genannt das „Teehaus“. Im Jahr 2004 wurde das Gebäude wiederhergestellt und dient seither als „Denkstätte“. Zweck des gemeinnützigen Vereins sind die Förderung des Gedenkens an den Widerstand gegen Diktaturen in Deutschland sowie die Stärkung der demokratischen Kultur in unserer Region. Der Verein organisiert jährliche Ausstellungen, um am historischen Ort unterschiedliche Facetten widerständigen Verhaltens zu beleuchten. zwischen den einzelnen, sich häufig misstrauisch gegenüberstehenden Gruppen und Persönlichkeiten im Widerstand.“ Ulrich Heinemann, Historiker und Schulenburg Biograph Für die diesjährige Unterstützung bedankt sich der Förderverein sehr herzlich bei: • • • • • der Landeszentrale für politische Bildung dem Landkreis Nordwestmecklenburg der Konrad-Adenauer-Stiftung der Gedenkstätte Deutscher Widerstand der Stiftung 20. Juli 1944 und allen Gästen!