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Seite 18.617, Markthallen (Paris, London)
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zwei den Abteilungen 3 u. 4 und vier den Abteilungen 5 u. 6 der Ostseite an Größe gleichen. Die Gesamtanlage bedeckt eine
Grundfläche von etwa 44,000 qm, wovon etwa 25,000 qm auf die ausgeführten 10 Pavillons (ohne Straßen) entfallen. Die Bau- und
Grunderwerbskosten betragen rund 50 Mill. Frank, die unmittelbaren Verwaltungskosten jährl. etwa 1,200,000 Fr.; gleichwohl erzielte
die Stadt aus Maklergebühren und Platzmiete bereits 1875 einen Reingewinn von 9 Mill. Fr. Die Pariser Markthallen funktionieren
trotz des mangelnden Eisenbahnanschlusses vorzüglich.
Sie dienen teils dem Großhandel, teils dem Kleinhandel derart, daß die einzelnen Warengruppen in die verschiedenen Pavillons
verwiesen sind (vgl. die Abbildung; die in derselben nicht dargestellten Abteilungen enthalten: Abteil. 7. Gemüse und Grünzeug,
Einzelverkauf; 8. Früchte, Blumen und Frühgemüse, Einzelverkauf; 9. Butter, Eier und Käse, Großverkauf im Ausgebot; 10. frische
und gesalzene Fische, Austern, Großverkauf im Ausgebot; 11. Butter, Eier und Käse, Einzelverkauf; 12. frische und gesalzene
Fische, Austern, Einzelverkauf).
Die Keller dienen der Aufbewahrung und Zubereitung der Waren. Die Standkosten sind je nach Ware und Grundfläche
verschieden. Da das Marktwesen für die Stadt Paris eine wesentliche Einnahmequelle auf dem Wege der Steuererhebung bildet, so
ist es sehr stark zentralisiert. Die kleinern Markthallen in den 20 Quartieren der Stadt werden fast ausschließlich von den Halles
centrales versorgt, deren Marktverkehr sich erheblich auf die Vorplätze und anliegenden Straßen ausdehnt.
In London ist das Markthallenwesen der Hauptsache nach Privilegium der City. Wirkliche Kleinmärkte fehlen. Die Großmärkte, in
denen zum Teil allerdings auch Kleinhandel zu einzelnen Tagesstunden betrieben wird, sind Smithfield, Billingsgate, Coventgarden
und der untergeordnete Markt von Leadenhall. Die Markthalle von Smithfield besteht aus zwei 1868 eröffneten mächtigen Hallen von
zusammen 14,320 qm Grundfläche (162 Stände) für Fleischverkauf, aus einer Halle von 5840 qm (72 Stände) für Geflügel und
Vorkost und aus einer 1880 errichteten Filiale des Fischmarkts von 7000 qm Grundfläche.
Fünf Bahnen durchschneiden die Keller und besitzen dort mit den Hallen verbundene Güterbahnhöfe. Der Hauptfischmarkt ist
Billingsgate, an der Themse gelegen und mit 4000 qm Grundfläche für seinen gewaltigen Verkehr viel zu klein. Der außerhalb der
City befindliche Coventgarden-Markt ist der Stapelplatz für Früchte, Blumen und Gemüse. Auch seine Halle reicht längst nicht mehr
für die Marktverkäufer aus und bietet ebensowenig wie die von Billingsgate baulich Bemerkenswertes.
^[Abb.: Fig. 1. Östlicher Teil der Pariser Markthallen (Halles centrales). Erdgeschoß. (Verwaltungsgebäude und Abteil. 1 und 2
noch nicht ausgeführt.)
Fig. 2. Pariser Markthallen (östlicher Teil). Untergeschoß unter den Abteilungen 3 bis 6. - Abteil. 1. Geflügel- und
Wildbret-Detailverkauf. Abteil. 2. Eingeweide- und Abfälle-Detailverkauf. Abteil. 3 Geflügel- und Wildbret-Engrosverkauf im Ausgebot.
Abteil. 4. Rind-, Kalb- und Hammelfleisch aus den Schlachthallen. Abteil. 5. Früchte- und Frühgemüse-Engrosverkauf im Ausgebot.
Abteil. 6. Schweinefleisch und geräucherte Fleischwaren. a Retiraden, b Ventilatoren, c Gitterverschlüsse, d Tische zum Schlachten
des Geflügels, e ungesundes Fleisch.]
Quelle: Meyers Konversations-Lexikon, 1888; Autorenkollektiv, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig und Wien, Vierte
Auflage, 1885-1892;18. Band: Jahres-Supplement 1890-1891, Seite 601 [Suche = 18.617] im Internet seit 2005; Text geprüft am
6.4.2009; publiziert von Peter Hug; Abruf am 13.1.2017 mit URL:
Weiter: http://peter-hug.ch/18_0618?Typ=PDF
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