Stadtspaziergang Havanna Vieja

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Stadtspaziergang Havanna Vieja
Stadtspaziergang Havanna Vieja
EX Praxis der Stadtentwicklungsplanung SS 2009
Emil Diaconu
Carola Fleissner
Lukas Franta
Stadtspaziergang Havanna Vieja
EX Praxis der Stadtentwicklungsplanung SS 2009
(13.- 25.5.2009)
Verfasser:
Emil Diaconu, 0709318
Carola Fleissner, 0301434
Lukas Franta, 0525467
Betreuer:
Karin Fischer
Rudolf Giffinger
Robert Kalasek
Marianna Stallbohm
Abbildungen Titelseite: Memorial Jose Martí, Plaza de la Revolucion (oben links); Paseo del Prado Ecke Malecón
(oben rechts); Catedral de San Cristobal de Habana (unten links); Museo de la Revolucion (unten rechts); Quelle: eigene Erhebung
Stadtspaziergang Havanna Vieja Diaconu, Fleissner, Franta Inhaltsverzeichnis 1. Stadtentwicklung und Habana vieja ............................................................................................................... 2 2. Altstadtführung .............................................................................................................................................. 7 2.1. Plaza de Armas ............................................................................................................................................... 7 2.2. Plaza de la Catedral ........................................................................................................................................ 9 2.3. Plaza de San Francisco .................................................................................................................................. 11 2.4. Plaza Vieja .................................................................................................................................................... 11 2.5. Calle Mercaderes .......................................................................................................................................... 12 2.6. Calle Obispo .................................................................................................................................................. 13 2.7. Capitolio ....................................................................................................................................................... 13 2.8. Museo de la Revolución / Memorial Granma .............................................................................................. 14 2.9. Museo Nacional de Bellas Artes: .................................................................................................................. 14 2.10. Gran Teatro de La Habana ............................................................................................................................ 14 2.11. Hotel Inglaterra ............................................................................................................................................ 15 2.12. Parque Central .............................................................................................................................................. 15 2.13. Paseo de Marti ............................................................................................................................................. 15 2.14. Sanierung der Altstadt .................................................................................................................................. 15 3. Was geschieht in Kuba, falls die US Amerikanische Blockade aufgehoben wird? ........................................ 18 3.1. Auswirkungen auf das Zentrum ‐ Peripherie Gefüge ................................................................................... 20 3.2. Auswirkungen auf die innere Stadtentwicklung Havannas .......................................................................... 21 3.3. Auswirkungen auf die Peripherie ................................................................................................................. 23 3.4. Schlussfolgerungen ...................................................................................................................................... 25 4. Quellenverzeichnis ....................................................................................................................................... 26 5. Anhang ......................................................................................................................................................... 28 1 EX Praxis der Stadtentwicklungsplanung Stadtspaziergang Havanna Vieja Diaconu, Fleissner, Franta 1. Stadtentwicklung und Habana vieja Die Stadt wurde am 25. Juli 1519 mit dem Namen San Cristobal de la Habana gegründet. Die Standorte für den Bau neuer Städte durch die spanischen Eroberer wurden aufgrund ökonomischer Gründe ausgewählt, wie zum Beispiel die Nutzung als Handelsstützpunkt, was besonders für La Habana eine wichtige Rolle spielte (Lage an der Bucht von Carenas). Der natürliche Hafen in der Bucht ließ sich bedingt durch seine Schmale Einfahrt gut verteidigen. 1 Der Altstadt liegt ein schachbrettförmiger Aufbau zugrunde, typisch für die spanische Städtebauweise, da diese Stadtstruktur eine bessere Kontrolle ermöglichte. Diese Stadtstruktur und die Anlage eines zentralen Platzes wurde 1573 in den neuen Westindischen Abb.1: Havanna im 16. Jhdt. (Quelle: www.etsave.upc.es; Zugriff: Gesetzen von der spanischen Krone 2.6.2009) vorgeschrieben. Jedoch bedingt durch unzählige Piratenangriffe entstand in der Altstadt La Habana ein polyzentrischer Aufbau. Im Gegensatz zu den anderen lateinamerikanischen Städten, die stets einen multifunktionalen Platz als Zentrum des städtischen Lebens besaßen, wurde in La Habana ein Netzwerk aus mehreren Plätzen angelegt, die jeweils spezifische Funktionen erfüllen. (Plaza Vieja, Plaza de Armas, Plaza de la Catedral, Plaza de San Francisco). Auch heute zeugen noch diverse Baudenkmäler von den damaligen Nutzungen (nähere Beschreibung bei den einzelnen Plätzen). 2 Die meisten Häuser, die auch heute noch in Habana vieja stehen, stammen aus dem 16. bis 19. Jh., Abb.2: Havanna im 18. Jhdt. (Quelle: Schreiner 2006) aus der Gründungs‐ und Kolonialzeit der Stadt und sind den Baustilen Kolonialstil, Jugendstil, Neobarock, Eklektizismus, Sozialistischer Wohnungsbau und anderen zuzuordnen. 3 Die ursprünglichen Gebäude und die Struktur der Stadt sind in ihren historischen Grundzügen erhalten, jedoch weitestgehend in schlechtem baulichen Zustand. Allerdings zeichnet dieser unbeeinflusste Zustand die Stadt aus. 4 1
Vgl. Leinauer et. al. 1994 Vgl. Schreiner 2006 S 8f 3
Vgl. ebd. S 17 4
Vgl. Vortrag Historiador, Havanna, 14.5.2009 2
2 EX Praxis der Stadtentwicklungsplanung Stadtspaziergang Havanna Vieja Diaconu, Fleissner, Franta Die Entwicklung der Stadt begann ausgehend von den Hafenanlagen in Nord – Süd Richtung, wobei die Oberschicht im Norden und die ärmeren Schichten im Süden in der Nähe des Hafens angesiedelt waren. Auf den von Ost nach West verlaufenden Straßen siedelten sich vor allem Handelsunternehmen an. 5 Bedingt durch die wichtige Lage Habanas als Letzter Hafen vor der Überfahrt nach Spanien entwickelte sich die Vormachtstellung der Stadt. In Zusammenhang mit dieser entstanden diverse charakteristische Bauten für Verwaltung, Handel, Plätze, Festungen, etc. auf die im Kapitel 2 näher eingegangen wird. 6 Bis ins 18.Jh. konzentriert sich das Wachstum fast ausschließlich auf Bereiche innerhalb der Stadtmauer (Bau der Stadtmauer im 17. Jh.) 7 1860 wurde die Stadtmauer abgerissen, da eine Verteidigung gegen Piraten nicht mehr von Nöten war und im 19. Jh. dehnt sich die Stadt nach Westen und Südwesten aus, in Gebiete wo zuvor außerhalb der Stadtmauer ärmere Bevölkerung angesiedelt war. 8 Neue Stadteile wie der im Jahre 1859 gegründete Vorort Vedado und der Stadtteil Cerro, der hauptsächlich als Villenviertel diente wurden errichtet. Ein weiteres ernstes Problem war auch, dass nicht alle ArbeitsmigrantInnen sofort eine Unterkunft in der Altstadt von Habana vorfanden. Aufgrund dieses Umstandes entwickelten sich am Stadtrand von Habana zahlreiche Elendsquartiere, die sogenannten (Barrios insalubres). Auch Mehrfamilienhäuser und Ciudadelas (Mietkasernen) entstanden in den ehemaligen Prachtbauten von Habana. Die historischen Bauten in Habana litten jedoch aus mehreren Gründen. Sie fielen nämlich zahlreichen Erwerbsnutzungen zum Opfer. So wurden Bsp. Lagerhallen, Werkstätten und sogar einige Industriebetriebe etabliert. 9 Die Erste Republik (1902‐ 1933) Um 1900 bewohnten vor allem einkommensschwache Haushalte, die mittlerweile vom Zerfall betroffenen Gebäude und Wohnhäuser von Habana Vieja (Alt‐ Havanna). Zur damaligen Zeit herrschte eine starke Wohnungsnachfrage in Habana. Nicolas Forestier wurde im Jahre 1926 mit der Erarbeitung eines neuen Bebauungsplans für die urbanen Gebiete beauftragt. Der damalige kubanische Diktator Gerardo Machado Morales verfolgte hierbei nur ein einziges Ziel. Kuba sollte zu einem Ferienparidies, vor allem für US‐ Bürger werden. Die USA galt zur Machados Diktatur sowieso als Vorbild, in fast allen Bereichen. Man versuchte baulich alles nachzuahmen. So entstanden bedeutende Werke, wie die Universität von Havanna, das große Capitolio und zahlreiche Luxushotels im Stadtteil Vedado. Die Mafia auf Kuba Die Mehrheit des kubanischen Volkes verfügte vor Castros Machtübernahme im Jahre 1959 weder über eine nationale Identität noch über eine Bewegung, die der Ungerechtigkeit, Ausbeutung und die Unterdrückung entgegenwirken konnte. Schon Ende der dreißiger Jahre 5
Vgl. Leinauer et. al. 1994 Vgl. Schreiner 2006 S. 10 7
Vgl. Leinauer et. al. 1994 8
Vgl. Schreiner 2006 S 12 9
Vgl. Schreiner 2006 S 18 6
3 EX Praxis der Stadtentwicklungsplanung Stadtspaziergang Havanna Vieja Diaconu, Fleissner, Franta begann die amerikanische Mafia unter Meyer Lansky bedeutende Kontakte zu Kubas Politiker, in dem Fall zum kommenden Präsidenten Fulgencio Batista, aufzunehmen. Die Gangster aus Übersee sicherten sich die exklusivsten Gegenden in Havanna um ihre Spielkasinos und Freudenhäuser ohne nennenswerte Probleme seitens der kubanischen Regierung errichten zu können. Das organisierte Verbrechen der USA konnte fortan ungestört und unbestraft seine dubiosen und Geschäfte auf Kuba verfolgen und umsetzen. Nach Castros Revolution im Jahre 1959 verlor die Mafia ein Vermögen an Hotels, Casinos, Clubs und Bordellen und anderen Anlagen im Wert von über 100 Millionen US‐Dollar. 10 Deshalb ist es kaum verwunderlich, dass besonders die amerikanische Mafia großes Interesse an der Beseitigung des jungen und neuen Revolutionsführers hatte. Die grausame Diktatur Fulgencio Batista hatte mit der Revolution von 1959 ihr Ende gefunden. Nach dem Sieg der kubanischen Revolution In den Anfangsjahren nach der kubanischen Revolution versuchten die neuen Führer des Landes vor allem den Wohnungsbau, den Bau von sozialen Einrichtungen, Schulen und Kindergärten sowie Universitäten und Krankenhäuser Prioritäten einzuräumen. Mit der Einführung des „Ley de la Reforma Urbana“ ab den Jahren 1960 wurden den Spekulationen mit Land und Wohnungen auf Kuba ein rasches Ende gesetzt. Die einkommensschwache kubanische Bevölkerung wurde bei der Wohnungsübergabe bevorzugt. Neubauprojekte am Stadtrand wurden von der kubanischen Regierung in Auftrag gegeben und auch baldigst realisiert. Die Altstadt von Habana war jedoch von diesen Projekten kaum berührt. In der Altstadt von Habana errichtete man lediglich zwei Hochhäuser, die als Ministerien genutzt wurden. Der Modellstadtteil Alamar entstand in den später 1960er Jahren. Im Jahre 1970 begann die kubanische Regierung mit der UNESCO zu verhandeln. Die Altstadt von Habana sollte zum Weltkulturerbe erklärt werden. Im Jahre 1982 verkündete die UNESCO ihre positive Deklaration. Die Sanierungsmaßnahmen wurden fortab erläutert und schlussendlich auch aufgegriffen. Heute steht besonders die Altstadt vielen Problemen gegenüber. Zum einen ist die Altstadt der am dichtest besiedelte Stadtteil, was einerseits auf die enormen Wohnungsnot in La Habana und andererseits auf den regen Wohnungsschwarzmarkt und illegale Bewohner zurückzuführen ist. Zu dem Problem der Überbevölkerung kommt der desolate Zustand der technischen Infrastruktur (Wasser, Strom, Kanal, Straßen) erschwerend hinzu. Seit der Machtübernahme Fidel Castros 1959 wurde in den Erhalt und die Renovierung von Wohngebäuden kaum investiert. Dies hat zur Folge, dass 70% der Häuser in der Altstadt verfallen sind und dringend einer Erneuerung bedürften. Dazu wurde ein Sanierungsprogramm gestartet auf das in Kapitel 3 näher eingegangen wird. 10
Vgl. Skierka, Volker: Fidel Castro. Eine Biographie. Reinbeck bei Hamburg: Rowohlt Taschenbuch Verlag. 4 EX Praxis der Stadtentwicklungsplanung Stadtspaziergang Havanna Vieja Jahr 1603 1763 1830‐ 50 1874 1922 1925 1951 Einwohner 4.000 50.000 100.000 170.000 650.000 700.000 1.250.000 Jahr 1958 1964 1971 1981 1984 1990 Einwohner
1.400.000
1.500.000
1.700.000
1.929.000
1.930.000
2.109.000
Diaconu, Fleissner, Franta Abb.3: Einwohnerentwicklung Havanna (Quelle: Schreiner 2006) Habana vieja ist eines der 15 barrios von Havanna und erstreckt sich vom Hafenbecken bis zum Prado, wo der Stadtteil Centro Habana angrenzt. 11 Der Stadtteil erstreckt sich auf einer Fläche von 2,14km² und hat 105.000 Einwohner (Stand 2000). 12 11
12
Vgl. Schreiner 2006. S 5 Vgl. ebd. S 17 5 EX Praxis der Stadtentwicklungsplanung Stadtspaziergang Havanna Vieja Diaconu, Fleissner, Franta Abb.4: Route der Altstadtführung mit Lage der einzelnen Sehenswürdigkeiten, maßstabslos (Quelle: http://www.worldmapfinder.com/Map_OpenStreetMap.php?ID=/De/North_America/Cuba/Habana, eigene Bearbeitung) 6 EX Praxis der Stadtentwicklungsplanung Stadtspaziergang Havanna Vieja Diaconu, Fleissner, Franta 2. Altstadtführung Im Zuge der Exkursion „Praxis der Stadtentwicklungsplanung“ wurde eine Führung durch Habana vieja, das historische Zentrum der Stadt, mit den nachfolgenden Punkten vorbereitet. Die Führung soll dazu dienen die historische Entwicklung der Stadt und die wichtigsten Gebäude und Standorte in der Altstadt kennenzulernen. Somit soll es besonders den Teilnehmern der Exkursion dienen, die die Kubanische Hauptstadt zuvor noch nicht besuchten, einen Überblick zu geben. Die Zahlen in der Klammer entsprechen jenen auf dem Plan der vorherigen Seite, der neben der Route auch die Lage der einzelnen Sehenswürdigkeiten enthält. 2.1. Plaza de Armas Der Platz wurde bereits in der ersten Hälfte des 16.Jh. angelegt und diente als Waffenplatz dem Exerzieren der Truppen und war Treffpunkt des städtischen Lebens und Ort für politische Handlungen, wie Hinrichtungen oder Paraden. Mit dem Bau der Paläste rund um den Platz wurde der Platz, der zuvor vorwiegend militärisch genutzt wurde, zum Zentrum der Politik und Verwaltung. Zu diesem Zeitpunkt wurde der Platz begrünt und baulich verändert. 13 El Templete unter Ceiba Baum (1) 14 Der dorische Tempel wurde an der Stelle erbaut, an dem am 25. Juli 1519 die erste katholische Messe zur Stadtgründung gefeiert wurde und soll auch heute noch an diesen Tag erinnern. Am 17. Dez. ist in Cuba Cebia Tag. An diesem Tag kommen die Kubaner zu dem Baum, um ihn zu berühren, dreimal um den Baum zu laufen und sich dabei was zu wünschen. Abb.5: El Templete (Quelle: Eigene Erhebung) Abb.6: Plaza de Armas (Quelle: http://www.franziska‐iseli.ch/Kanada‐ Kuba/Reisebericht/30_Plaza_de_Armas_gross.JPG) 13
14
Vgl. Schreiner, 2006, S 8 Vgl. Munderloh, Langenbrinck, 2008, S. 156 7 EX Praxis der Stadtentwicklungsplanung Stadtspaziergang Havanna Vieja Diaconu, Fleissner, Franta Castillo de la Real Fuerza (2): La Fuerza ist die älteste Festungsanlage der Stadt und entstand zwischen 1565 und 1583 nachdem das alte Fort, das sich an derselben Stelle befand, 1555 durch den Korsaren Sores zerstört wurde. Ursprünglich lag die Festung direkt am Wasser, aber nach dem Bau des Malecón blieb nur noch der Burggraben zurück. Sie diente zum Schutz der Hafeneinfahrt und die Turmglocke warnte die Bevölkerung vor Feuer, Unwettern oder Piratenangriffen. 15 Problematisch war allerdings, dass die Festung zu weit von der Hafenmündung entfernt lag und daher ihre Schutzfunktion nicht voll erfüllen konnte. Daher gelang es 1762 auch den Engländern die Stadt zu besetzen. 16 Die Festung war Sitz des spanischen Generalgouverneurs, der aber 1762 nach der Eroberung Havannas durch die Engländer an den Plaza de Armas umzog. La Fuerza wurde danach als Kaserne und Archiv genutzt. (Heute: Museo de la Cerámica) Einer der Festungstürme trägt die Giraldilla, das Wahrzeichen der Stadt. Sie wurde von Gouverneur Hernando de Soto als Denkmal für seine Ehefrau in Auftrag gegeben. (Heute befindet sich das Original aus Sicherheitsgründen im Stadtmuseum, da sie einst Kriegsbeute der Engländer geworden ist, siehe Kapitel 1.) 17 Palacio de los Capitanes Generales (3) Palacio de los Capitanes Generales (3)
Der Kolonialpalast (Bauzeit 1776‐78) wurde am ehemaligen Standort der Iglesia Parroquial Mayor (Reste der Beerdigungsstätte heute noch im Hof erhalten) errichtet und war über 100 Jahre der Amtssitz der spanischen Gouverneure. Nach der Unabhängigkeit wurde der Palast von der US‐amerikanischen Besatzungsmacht genutzt. Im weiteren Verlauf wurde er Präsidentenpalast, ab 1920 das Rathaus der Stadt und ab 1959 die Stadtverwaltung. Heute beherbergt er das Mueso de la Ciudad. 18 Ein besonderes bauliches Merkmal ist das Pflaster vor dem Eingang, das statt Abb. 7. links: Palacio de los Capitanes Generales (Quelle: http://www.ciasem.com/PSD/Hava
na%202005/Images/Varadero%20‐
%20Habana/Capitanes%20Generale
s%20half.jpg) Abb. 8. oben: Palacio de Segundo Cabo Abb. 9. unten: La Fuerza (Quelle beider: http://www.umdiewelt.de/Karibik/
Kuba/Reisebericht‐4208/Kapitel‐
2.html) 15
Vgl. Herbst, 2007 Vgl. McAuslan, 2005, S 144 17
Vgl. Munderloh, Langenbrinck, 2008, S. 156 18
Vgl. ebd., S. 154 16
8 EX Praxis der Stadtentwicklungsplanung Stadtspaziergang Havanna Vieja Diaconu, Fleissner, Franta aus Stein aus Hirnholz ist. Es wurde aus dem Grund verlegt, um den Schlaf es Bürgermeisters durch vorfahrende Kutschen und deren metallbeschlagene Räder nicht zu stören. 19 Palacio del Segundo Cabo (4) Der Palast (1770) im Stil des maurisch kubanischen Barocks 20 war der ehemalige Sitz des Militärgouverneurs, diente später als Postamt und ist heute Sitz des kubanischen Kulturministeriums und es Buchinstitutes. 21 Calle de Officios (5) Sie ist die älteste Straße der Stadt und diente als wichtige Verbindungsstraße zwischen den zentralen Plätzen der Stadt. Heute ist sie Teil der renovierten Altstadt und beherbergt einige Geschäfte und das Oldtimermuseum und die ehemalige Bischofswohnung. Haus Nummer 16 beherbergt das Casa de los Arabes, das im 16. Jh. errichtet wurde mit großen Einflüssen aus der maurischen Architektur und beherbergte im 19. Jh. eine Abb. 10: Calle Oficios (Quelle: Glaubensschule. 22 http://image22.webshots.com/23/0/82/13/222508213FByttb_ph.jpg) 2.2. Plaza de la Catedral Ursprünglich befand sich hier ein Sumpf, der aber später trockengelegt wurde. Gleichzeitig errichtete man einen Aquädukt, der die erste Wasserversorgung in Amerika war. Bis die Jesuiten hier eine kleine Mission errichteten, die der Vorläufer der Kathedrale war, hatte dieses Viertel einen schlechten Ruf und war am Rande der Siedlung. Catedral de San Cristobal de la Habana (6): Dominierend auf diesem Platz im Herzen von Havanna ist die Catedral de San Cristobal de la Habana. Kennzeichnend für diesen Sakralbau sind die beiden ungleichen Türme, die zusammen mit der aus Muschelkalk gefertigten Fassade den einzigartigen Charakter bestimmen 23 . Im rechten, dem höheren Turm, befindet sich eine Glocke aus Spanien und eine kleinere aus Matanzas, jedoch ist der Glockenturm stumm. Die Planung des barocken Bauwerks geht auf den italienischen Architekten Francesco Borromini zurück und im Jahr 1748 starteten die Jesuiten mit dem Bau, der beinahe 40 Jahre in Anspruch nahm. Mit ein Grund für die lange Bauzeit war die Verbannung des Jesuitenordens aus Lateinamerika, die den Bau somit nicht fortsetzen konnten und 19
Vgl. Herbst 2007 Vgl. Baker 2007 S. 63 21
Vgl. Munderloh, Langenbrinck, 2008, S. 155 22
Vgl. McAuslan, 2005, S. 155 23
Vgl. Sainsbury, 2006, S. 101f 20
Abb. 11: Catedral de San Cristobal von Innen (Quelle: Eigene Erhebung) 9 EX Praxis der Stadtentwicklungsplanung Stadtspaziergang Havanna Vieja Diaconu, Fleissner, Franta die Bauleitung an die spanische Kolonialregierung übergaben. Für die Gestaltung des Altars und der Fresken zeichneten sich die beiden italienischen Künstler Bianchini und Peruvani verantwortlich. Dieses Bauwerk ist allerdings auch dafür bekannt, der Aufbewahrungsort von den sterblichen Überresten Christof Columbus zu sein, ehe sie 1898 nach Santo Domingo überstellt wurden 24 . Nach Fertigstellung hatte die Diözese von Havanna ihren Sitz hier und als im Jahr 1788 Abb 12. Catedral de San Cristobal von außen (Quelle: Moritz Valeriano) die Stadt zum Bischofssitz erhoben wurde, wurde der Kirche eine Kathedralen. Sie gilt als eine der ältesten Kirchen des amerikanischen Kontinents. Auf diesem Platz finden auch sich zahlreiche Kunstgalerien, die Werke von lokalen Künstlern ausstellen. Casa de Lombillo (7): Dieses Haus beherbergte bis Anfang des 20. Jhdt. die Post, was noch gut an dem steinernen Briefkasten zu erkennen ist, der die Form einer griechischen Maske hat. Erbaut wurde es im Jahr 1740 25 . Heute befindet sich hier das Oficina del Historiador de la Ciudad. Palacio de los Condes de Casa Bayona (8): Dieser Palast ist das älteste Gebäude am Platz, es stammt aus dem Jahr 1720. Es war der Sitz der Rumfabrik „Havanna Club“, heute findet sich hier das Museo de Arte Colonial 26 . Neben Möbel und Ausstellungen über Architektur kann man auch Panoramabilder der kreolischen Lebensart besichtigen. Eine Besonderheit stellt der Patio dar, der von toskanischen Säulen umsäumt wird 27 . Casa de Banos (9): An dieser Stelle befand sich schon seit dem 16. Jhdt. Eine Zisterne, die im 19.Jhdt mit einem Badehaus überbaut wurde. Die Fassaden, die im neobarocken Stil gehalten sind, wurden allerdings erst 1931 nachträglich hinzugefügt 28 . Das Gebäude hat jedoch seine ursprüngliche Funktion verloren, heute sind hier nur noch ein Kunstladen und eine Kunstgalerie zu finden. Calle Tacon (10): Am Ende dieser Straße findet sich ein Souvenirmarkt, der Mittwoch bis Samstag geöffnet hat 29 . 24
Vgl. Baker, Corral Vega, 2007, S 64f Vgl. Sainsbury, 2006, S 102 26
Vgl. Munderloh, Langenbrinck, 2008, S 157 27
Vgl. Sainsbury, 2006, S 102 ff 28
Vgl. Munderloh, Langenbrinck, 2008, S 157 29
Vgl. ebd. S 157 25
10 EX Praxis der Stadtentwicklungsplanung Stadtspaziergang Havanna Vieja Diaconu, Fleissner, Franta 2.3. Plaza de San Francisco (11) Das zentrale Bauwerk auf dem asymmetrisch geschnittenen Platz ist die Basilica de San Francisco de Asis aus dem 16.Jh.(Ausblick vom Turm). Die übrigen Gebäude am Platz wurden bereits restauriert und beherbergen unter anderem Bankinstitute und die alte Börse. 30 Die Lonja del Comercio wurde 1909 errichtet und fungiert heute noch als Handelssitz für ausländische Firmen 31 und als Sitz der Brasilianischen Botschaft 32 . Diese Nutzungen zeugen davon, dass der Platz einst ein wichtiges Handelszentrum war, als Umschlagplatz von Waren und vor allem Sklaven. Der Platz war das Tor zum Hafen auf dem sich Abb.: Plaza de San Francisco (Quelle: eigene sakrale Nutzung, städtisches Leben und Handel Erhebung) vereinten. In der Mitte des Platzes befindet sich die Fuerte de Leones (1836), die nach dem Vorbild des Brunnens in der Alhambra in Granada (Spanien) gestaltet wurde. 33 Das Convento de San Francisco de Asis wurde durch eine Spende eines reichen Cubaners 1605 errichtet. In Folge wurde es durch einen Brand zerstört und 1737 wieder aufgebaut. Das Kloster war eine Missionsschule für Franziskanermönche, die von Kuba nach ganz Lateinamerika als Missionare aufbrachen 34 . Der Turm diente als Seezeichen und als Posten, um vor Piratenangriffen zu warnen. 35 2.4. Plaza Vieja (12) Der Platz wurde im 16.Jhdt. angelegt und war bis 1835 ein Marktplatz, unter anderem auch für Sklaven. Trotz des Namens ist er nicht der älteste Platz der Stadt sondern wurde erst mit der Errichtung der Plaza Cristobal zum Plaza Vieja umgetauft. Die Tiefgarage, die unter dem Platz in den 50ern errichtet wurde, ist schon seit langem außer Betrieb und seit den 90er Jahren wurde der Platz Stück für Stück renoviert. Damit einhergehend wurde ein Springbrunnen erbaut. Die Häuser, die den Platz säumen, sind in den letzten Jahren saniert worden und bilden nun fast ein geschlossenes Ensemble gut erhaltener kubanischer Abb 13: Plaza Vieja (Quelle: eigene Erhebung)
30
Vgl. Munderloh, Langenbrinck, 2008, S. 161 Vgl. Baker ,2007, S 65 32
Vgl. McAuslan, 2005, S 146 33
Vgl. Munderloh, Langenbrinck, 2008, S. 162 34
Vgl. McAuslan, 2005 S. 146 35
Vgl. Herbst, 2007 31
11 EX Praxis der Stadtentwicklungsplanung Stadtspaziergang Havanna Vieja Diaconu, Fleissner, Franta Kolonialarchitektur mit den charakteristischen breiten Arkaden 36 . Camara Oscura (13): An der nordwestlichen Seite des Platzes befindet sich die Camara Oscura, in der 360°‐Bilder von der Altstadt besichtigen kann, die von dem 35m hohen Turm geschossen wurden 37 . Casa de Jose Marti (14): Jose Marti (1853‐1895) war ein kubanischer Freiheitskämpfer, der aber über die Grenzen Kubas für ganz Lateinamerika von Bedeutung war. Er studierte in Madrid, als er nach Spanien ins Exil geschickt wurde, und verfasste mehrere Bücher, die in Kuba sehr populär sind. Nach seiner Rückkehr verwandte er seine gesamte Zeit auf den Kampf für die kubanische Unabhängigkeit. Kurzzeitig verbrachte er auch eine Weile in den USA. Er fiel gleich zu Beginn des 3. Kubanischen Unabhängigkeitskrieges 1895. In seinem Geburtshaus kann man Briefe, Manuskripte, Fotos und Bücher besichtigen 38 . Fototeca de Cuba: Hier befindet sich eine kleine Ausstellung kubanischer Fotografen 39 . Iglesia Paroquial de Espiritu Santo (15): Das ist die älteste noch stehende Kirche in Havanna, sie wurde 1640 gebaut. In der Krypta befindet sich eine Reihe von Gräbern 40 . Iglesia y Convento de Nuestra Senora de la Merced (16): Dieses Kloster mit Kirche wurde 1755 errichtet und im 19.Jhdt. umgebaut. Es gilt als das älteste Nonnenkloster Havannas und ist bekannt für seine vergoldeten Altäre, Fresken und für seine alten Gemälde, sowie für seine beiden gut erhaltenen Kreuzgänge. Es ist Zentrum der afrokubanischen Gemeinde 41 . 2.5. Calle Mercaderes 42 (16) Diese Straße gehört auch zu den am weitestgehend renovierten Straßen der Altstadt und beherbergt diverse Sehenswürdigkeiten: Museo de chocolate Casa de Simon Bolivar (Wohnung des venezolanischer Freiheitskämpfer für Unabhängigkeit des nördlichen Südamerika gegen die spanische Herrschaft) Maqueta del Centro Historico: detailgetreues Modell der Altstadt im Maßstab 1:500 (Haus Nr. 114) Museo del Tobaco (Tabakmuseum) Cruz Verde: An der Stelle an der sich früher die Stadttore befunden haben, wurden als Erinnerung diese grünen Kreuze aufgestellt. 43 36
Vgl. Baker, Corral Vega, 2007, S 69 Vgl. Sainsbury, 2006, S 104 38
Vgl. ebd, S 104; McAuslan, 2005 S 152f 39
Vgl. Sainsbury, 2006, S 104 40
Vgl. Ebd S 105 41
Vgl. Ebd S 105, Munderloh, Langenbrinck, 2008, S 163 42
Vgl. Munderloh, Langenbrinck, 2008, S. 164 43
Vgl. Vortrag Heidi Pichler, Wien, 21.4.2009 37
Abb.: Cruz Verde (Quelle: eigene Erhebung) 12 EX Praxis der Stadtentwicklungsplanung Stadtspaziergang Havanna Vieja Diaconu, Fleissner, Franta 2.6. Calle Obispo Die Calle Obispo beginnt an der Westseite der Plaza de Armas und ist eine Fußgängerzone, die quer durch die Altstadt bis zum Parque Central führt. Sie ist seit der Restaurierung eine beliebte Flaniermeile und wird gern als Beispiel gelungener Sanierung gesehen. In ihr findet man zahlreiche Geschäfte und Cafés in ehemals von amerikanischen Bankgesellschaften errichteten neoklassizistischen Gebäuden 44 . Hotel Ambos Mundos (18): Dieses Hotel gilt als Hemingways Zufluchtsort in Havanna. Er soll in einem der Zimmer angeblich Teile seines Buches über den spanischen Bürgerkrieg geschrieben haben („Wem die Stunde schlägt“). Ab 1932 verbrachte er hier zehn Jahre seines Lebens. „Sein“ Zimmer hatte die Nummer 511 und wird seit seinem Tod nicht mehr vermietet, wobei es jedoch besichtigt werden kann. Vom Dachrestaurant und der dort befindlichen Bar hat man einen schönen Ausblick über die Stadt 45 . El Floridita‐Bar (19): Eine von Hemingways Lieblings‐bars, die er regelmäßig ansteuerte. Die Bar ist jedoch auch für den erstmaligen Einsatz Abb 14: El Floridita‐ Bar (Quelle: Moritz Valeriano) von geschabtem Eis bekannt, das ein Kellner zum Mixen eines Frozen Daiquiris in den 20er‐Jahren benutzt hat. Zehn Jahre später kam Hemingway und für ihn wurde der Cocktail „Hemingway Special“ geschaffen, der aus Rum mit Grapefruit‐ und Zitronensaft sowie gestoßenem Eis gemixt wird. Die Legende sagt, dass er in einer seiner Sitzungen 13 Doppelte getrunken habe. Heute wird diese Bar fast ausschließlich von Touristen frequentiert 46 . 2.7. Capitolio (20) Das Capitolio wurde nach dem Vorbild des amerikanischen Capitols und wurde 1929 fertig gestellt. Gekrönt wird das Gebäude von einer Stahlskelettkuppel, die dem Pantheon in Rom nachempfunden wurde. Die Bauzeit betrug drei Jahre und die Abb. 15: Capitolio (Quelle: eigene Erhebung) Kosten beliefen sich auf 17 Mio. US$. 47 Im Inneren des Gebäudes befindet sich im Boden der Eingangshalle ein in Gold gefasster 24‐karätiger Diamant, der „Stern von Cuba“. Dieser Punkt markiert den Null‐Kilometer der Autobahn nach Santiago. Dominiert wird der Raum von einer 17m hohen und 40t schweren, vergoldeten Bronzestatue „La Republica“ 44
Vgl. McAuslan, 2005, S 145 Vgl. Munderloh, Langenbrinck,2008, S 164f 46
Vgl. Sainsbury 2007, S 142 47
Vgl. Ebd. S 106 45
Abb. 16: La Republica (Quelle: eigene Erhebung)
13 EX Praxis der Stadtentwicklungsplanung Stadtspaziergang Havanna Vieja Diaconu, Fleissner, Franta Ursprünglich war das Gebäude der Sitz des Senats und des Repräsentantenhauses. Heute ist dort die Akademie der Wissenschaften und das Museo Nacional de Historia Natural untergebracht. 48 2.8. Museo de la Revolución / Memorial Granma (21) Abb. 17: Museo de la Revolution (Quelle: eigene Erhebung) Das Museo de la Revolución ist im ehemaligen Präsidentenpalast des Diktators Batista untergebracht, der 1920 von Paul Belau und Carlos Maruri erbaut wurde und behandelt die politische Geschichte Kubas. In der Eingangshalle sind in der Wand über der Stiege noch Einschusslöcher zu sehen, die von dem Versuch 1957 Batista zu stürzen stammen. 49 Das Memorial Granma is Teil des Museo de la Revolución. Bewt von Paradesoldaten ist hier die Yacht Granma ausgestellt mit der Fidel Castro und seine Verbündeten 1956 aus Mexiko auf Cuba ankamen. 50 (82 Revolutionäre kamen auf diesem für nur 25 Personen gebauten Freizeitschiff, auf dem außerdem zusätzliche Benzintanks für die lange Überfahrt installiert wurden, siehe auch Kapitel 1) 2.9. Museo Nacional de Bellas Artes (22) Das Museum besteht aus zwei Teilgebäuden. Dem Centro Asturiano einerseits, das nach dem Vorbild der pariser Oper erbaut wurde und Kunstwerke aus der ganzen Welt beherbergt. Andererseits aus dem Palacio de Bellas Artes, das kubanische Kunst zeigt. 2.10.
Gran Teatro de La Habana (23) Das prunkvolle Gebäude wurde 1915 erbaut, jedoch befand sich hier schon seit 1838 ein Theater, der « Social Club » im Centro Gallego. Der Saal im heutigen Gebäude hat ein Fassungsvermögen von 2000 Personen und ist einer der größten in Lateinamerika. Es ist Heimat des kubanischen Nationalballets, das seine Popularität der Gründerin Alicia Alonso verdankt, einer lebenden Legende. Auch die kubanische Oper ist hier zu Hause 51 . Abb. 18: Gran Teatro de La Habana (Quelle: eigene Erhebung) 48
Vgl. Herbst, 2007 Vgl. Baker 2007 S 73‐74 50
Vgl. Herbst, 2007 51
Vgl. Munderloh, Langenbrinck, 2008, S 184 49
14 EX Praxis der Stadtentwicklungsplanung Stadtspaziergang Havanna Vieja 2.11.
Diaconu, Fleissner, Franta Hotel Inglaterra (24) Das Hotel Ingalterra ist eines der vornehmsten und ältesten der Stadt. Jose Marti hielt hier eine Unabhängigkeitsrede im Jahr 1879. Später stiegen hier hauptsächlich US‐ Journalisten ab, die über den Unabhängigkeitskrieg berichteten. Schöne Bar. 2.12.
Parque Central (25) Nach der Schleifung der Befestigungsanlagen Havannas wurde der ehemals winzige Parque Central auf seine heutige Größe erweitert. Im Zentrum befindet sich eine Statue von Abb. 19: Parque Central (Quelle: eigene Erhebung) Jose Marti, die von 28 Palmen umgeben ist und das erste Denkmal dieses Freiheitskämpfers in Kuba war. Es wurde im Jahr 1905 fertiggestellt. In der „esquina caliente“ treffen sich die Baseballfans der Stadt, um über aktuelle Spiele zu diskutieren 52 . 2.13.
Paseo de Marti (26) Obwohl der offizielle Name Paseo de Marti lautet, wird diese Prachtstraße von den Kubanern meist einfach nur Prado genannt. Der Bau dieses Boulevards begann 1770 und war im Jahr 1830 abgeschlossen. In der Mitte verläuft eine großzügige Fußgängerpromenade, die auf beiden Seiten von je einer Baumreihe gesäumt wird. Der prunkvollere Teil erstreckt sich vom Parque Central bis zum Malecón hin. Gleichzeitig wurde auch der ursprüngliche Parque Central gebaut. 1928 fügte man die Löwenköpfe hinzu, die die Promenade zieren 53 . 2.14.
Sanierung der Altstadt Nach der Machtübernahme 1959 durch Fidel Castro war das Hauptanliegen der Regierung die Schaffung sozialer Einrichtungen und die Linderung der materiellen Not der Menschen. Die meisten Investitionen wurden am Land getätigt, um den über die Jahre entstandenen Stadt‐Land‐
Gefälle entgegenzuwirken. Auf den Erhalt und die Renovierung der Gebäude in La Habana wurde wenig Wert 52
53
Vgl. Sainsbury, 2006, S 107 Vgl. ebd. S 109 f; McAuslan, 2005, S 154f 15 EX Praxis der Stadtentwicklungsplanung Abb.20‐ 22: Sanierte und unsanierte Straßen in Habana vieja (Quelle: eigene Erhebung) Stadtspaziergang Havanna Vieja Diaconu, Fleissner, Franta gelegt. Im Gegenteil wurde dies sogar als Maßnahme verwendet den stetigen Zustrom nach La Habana einzudämmen, da die verfallenen Häuser den Reiz schmälerten. Zusätzlich musste nachgewiesen werden, dass man einen Arbeitsplatz in der Stadt besaß, um nach La Habana ziehen zu dürfen. Dies hatte zur Folge, dass durch den geringeren Zustrom, weniger Wohnungsnot entstand und La Habana heute eine der wenigen lateinamerikanischen Städte ohne Slums ist. Andererseits führte aber illegaler Zuzug aufgrund der strengen Auflagen zu einer Überbelegung der bestehenden Wohnungen. Ein zusätzliches Problem der Altstadt ist, dass die wohlhabende Bevölkerung aus der Altstadt in Villenvororte gezogen ist und somit der Investitionsdruck im Casco historico geschmälert wurde. Dies hat zur Folge, dass zwar einerseits die alten Gebäude erhalten blieben, aber sich deren Zustand zunehmend verschlechterte. Auch der Bauboom der 60er Jahre blieb in Havanna aus, weshalb die historisch bedeutenden Bauten nicht abgerissen und durch funktionale Neubauten ersetzt wurden, wie dies in vielen anderen Städten der Welt der Fall war. Allerdings ist die Situation heute so akut, dass dringend Restaurierungsarbeiten erforderlich sind. Zuständig für die Planung und Umsetzung der Stadterneuerung in Havanna sind diverse Institutionen: Einerseits die Expertengruppe für Stadtentwicklung (GDIC – Gruppo para el Desarrollo Integral de la Capital), die eine beratende Funktion, als Bindeglied zwischen unterschiedlichen Planungsinstitutionen der Stadt inne hat und nach Regierungsauftrag auf gesamtstaatlicher Ebene arbeitet. Eine weitere Institution, die für die Stadterneuerung zuständig ist, ist die Verwaltungsinstanz Dirección Provincial de Planificación Física, Arquitectura y Urbanismo (DPPFAU), die auf provinzieller Ebene die Planungsaufgaben übernimmt. Sie legt Zonierungen der Innenstadt fest anhand deren unterschiedlichen Anforderungen sich die Altstadtsanierung orientieren soll. Dies sind: Zona de Turismo‐ Recreación (Zone Abb. 23: Calle Mercaderes (Quelle: eigene des Tourismus, Erholung und Freizeit), Zonas de Centro Erhebung) (zentrale Zone Geschäfts‐ und Dienstleistungsbereiche), Zonas de Valor y Zonas de Excepcional Valor (Wertvolle und außergewöhnlich wertvolle Gebiete) und Zona de Alto Valor (Hochwertiges Gebiet). Speziell für den Stadtbezirk Habana Vieja die Oficina del Historiador de La Ciudad de La Habana (OHCH). Diese Institution hat den Auftrag die Planung und Durchführung von Sanierungsprojekten in der Altstadt zu gewährleisten. 54 Mit dem Gesetz der Monumentos históricos, arquitectónicos y arquelógicos (Gesetz über historische, architektonische und archäologische Monumente) wurde 1939 der Grundstein für die Definition und Erhalt von schutzwürdigen Kulturbauten gelegt. 55 1967 wurden erste Restaurierungsarbeiten getätigt, allerdings beschränke sich dies auf historisch‐kulturelle und touristisch bedeutende Repräsentationsbaute, dazu zählen unter anderem die ehemaligen Residenzen der Kolonialherren (rund um die Plazas der Altstadt) und die Festungsanlagen. 56 1987 wurde das historische Zentrum zum nationalen Denkmal erklärt. 57 54
Vgl. Schreiner 2006 S. 22 Vgl. Ebd. S. 25 56
Vgl. Vortrag Historiador, Havanna, 14.5.2009 57
Vgl. del Castillo del Prado 55
16 EX Praxis der Stadtentwicklungsplanung Stadtspaziergang Havanna Vieja Diaconu, Fleissner, Franta 1982 wurde La Habana zum Weltkulturerbe der UNESCO erklärt und unterstützt von der Revolutionsführung wurde mit der Restaurierung der Altstadt begonnen. 58 Mit den Sanierungsprogrammen wurde im inneren Kreis der Altstadt, auf einer Fläche von 4km², in dem nur 15% der bestehenden Gebäude erhalten, 46% renovierungsbedürftig waren und 38% grundsaniert werden mussten, begonnen. Danach wollte man auch die äußeren Teile der Altstadt sanieren mit insgesamt 3.441 Häusern 59 . Geplant war die Fertigstellung dieses Projektes bis 2000. 60 Allerdings wurden mit Beginn der Wirtschaftskrise 1989/90, er periodico especial, alle nicht unbedingt notwendigen Ausgaben eingefroren uns somit auch das Restaurierungsprojekt auf Eis gelegt. 61 Erst durch den Stadthistoriker Eusebio Leal Spengler bekam das Stadtrenovierungsprojekt wieder Aufschwung. Er erhielt 1993 62 die Genehmigung das Unternehmen Habaguanex mit einem eigenen Etat zu gründen, das sich der Sanierung der Altstadt widmet. Weitere Einnahmen erhält das Unternehmen aus Devisen von Touristen, die in Hotels in der Altstadt wohnen, in der Altstadt essen, etc. Diese werden von Habaguanex eingenommen, wodurch mehrere Millionen Doller pro Jahr für die Restaurierungen akquiriert werden können. Zusätzlich zu diesen Tourismuseinnahmen wurde Kapital durch Kooperationen mit ausländischen Investoren angeworben. 63 58
Vgl. del Castillo del Prado. Vgl. Abb 24 60
Vgl. Drekonja‐Kornat 2007 S. 25 61 Vgl. ebd. S. 26 62
Vgl. Lasansky , McLaren 2004 S 169 63
Vgl. Drekonja‐Kornat 2007 S. 26 59
Abb. 24: Bauzustand Gebäude Habana vieja (Quelle: Stadterneuerung) 17 EX Praxis der Stadtentwicklungsplanung Stadtspaziergang Havanna Vieja Diaconu, Fleissner, Franta 3. Was geschieht in Kuba, falls die US Amerikanische Blockade aufgehoben wird? Ob die Brüder Castro, die Abschaffung des US‐amerikanischen Handelsembargos noch erleben werden, mag zumindest aus biologischer altersbedingter Sicht angezweifelt werden. Dennoch steht Kuba vor einem komplexen wirtschaftlichen und politischen Reformprozess. Nach wie vor jedoch, gibt die alte Garde der Revolutionäre, die politische und wirtschaftliche Führung des Landes vor. Das man den neuen jungen Köpfen Kubas, noch nicht ganz die obersten Führungsetagen anvertraut, kann man auch daran erkennen, dass Bsp. ein siebenundsiebzigjähriger (Jose Raman Machado Ventura) zum Neuen ersten Vize, von der kubanischen Führung ernannt worden ist. 64 Diese strategische politische Besetzung verdeutlicht den Umstand, dass nachwievor die „Alten Revolutionäre“ die Fäden in der Hand halten. Mit der Wahl des neuen US Präsidenten Barack Obama, schöpft die kubanische Bevölkerung neue Hoffnung, dass die US Blockade endlich aufgehoben wird. Diese aus meiner Sicht höchst berechtigte Hoffnung der kubanischen Bevölkerung, ist jedoch realpolitisch nur sehr schwierig umsetzbar. Warum? Der sogenannte Helms‐Burton Act oder auch der sogenannte „Cuba Liberty and Democratic Solidarity Act“ aus dem Jahre 1996 wurde im Rahmen der Wirtschaftsblockade‐Politik der USA gegen Kuba im Zuge einer Senat‐Sitzung am 12. März 1996 erlassen. Mit der Unterschrift des damaligen US‐Präsidenten Bill Clinton trat am 16. Juli 1996 Jahres dieses ungerechtfertigte Gesetzt in Kraft. Mit tatkräftiger Unterstützung des Bacardi Clan, der für wesentliche Teile des Helms Burton Gesetz verantwortlich ist, wurden die Sanktionen gegen Kuba auch weiterhin ungerechterweise verschärft. 65 Das sind einige der Sanktionen des Helms‐Burton Acts: ƒ § 101 ‐ Politische Erklärung Abschnitt I ‐ Verschärfung der internationalen Sanktionen gegen die Castro‐ Regierung ƒ § 102 ‐ Bekräftigung des Handelsembargos gegen Kuba ƒ § 103 ‐ Verbot der indirekten Finanzierung von Kuba ƒ § 104 ‐ Opposition der Vereinigten Staaten gegen eine kubanische Mitgliedschaft in internationalen Finanzinstitutionen ƒ § 105 ‐ Opposition der Vereinigten Staaten gegen die Beendigung des Ausschlusses der kubanischen Regierung von der Teilnahme an der Organisation der Vereinigten Staaten ƒ § 106 ‐ Unterstützung der kubanischen Regierung durch unabhängige Staaten der früheren Sowjetunion ƒ § 107 Fernsehübertragung nach Kuba ƒ § 109 ‐ Bevollmächtigung zur Unterstützung demokratischer und Menschenrechtsgruppen und internationaler Beobachter ƒ § 110 ‐ Import‐Sicherheitsbestimmungen gegen kubanische Produkte 66 Vgl. Hoffmann 2008, S 1 Vgl. Ospina, 2006 66
Vgl. http://www.cuba‐si.de/kuba‐direkt/blockade/helms‐burton.html (Zugriff: am 3.6.2009) 64
65
18 EX Praxis der Stadtentwicklungsplanung Stadtspaziergang Havanna Vieja Diaconu, Fleissner, Franta Trotz all den berechtigen Optimismus durch die Wahl des neuen US‐amerikanischen Präsidenten Barack Obama, sollte man den äußert wichtigen Umstand Beachtung schenken, der besagt, dass der Helms‐Burton Act nur durch die einwillige Zustimmung des amerikanischen Kongresses aufgehoben werden kann. Konkret bedeutet dieser Umstand, dass beide politische Lager der USA, also die Demokraten sowie die Republikaner einstimmig einwilligen müssen. Sollte die US‐amerikanische Handelsblockade gegen Kuba aufgehoben werden, würden weitere liberale wirtschaftliche Maßnahmen eingeleitet werden. Bereits bei seiner Antrittsrede verkündete Raul Castro eine zukunftsorientierte Reformagenda an. So sollten sich Bsp. kleingewerbliche Tätigkeiten, die derzeit nach wie vor nur auf den Schwarzmarkt stattfinden ausgeweitet werden. Das größte Problem der kubanischen Regierung, dass meiner Ansicht nach, auch nicht nur durch die einfache Aufhebung der Blockade zu lösen sein wird, ist die doppelte Währungspolitik im Lande. Schon seit einigen Jahren, verkündet die kubanische Regierung, dass an einer Aufwertung des kubanischen Pesos gearbeitet wird. Bis heute ist allerdings nichts geschehen. Das Währungsproblem ist akuter denn je und wird demnach auch noch längere Zeit in Anspruch nehmen, bis die geeigneten Lösungen gefunden werden. Eine weitere aufschlussreiche Verkündigung Raul Castros war, dass das Ein‐Parteien‐System Kubas auch zukünftig nicht zur Debatte stehen wird. Demnach wird eine wirtschaftliche Öffnung nach chinesischem Modell befürwortet und auch angestrebt. Der Vergleich Kubas mit China, mag auf den ersten Blick etwas gemeinsam haben. Wirtschaftlich gesehen sind die beiden Länder jedoch Meilensteine voneinander entfernt. Von der Größe der nationalen Ökonomie gar nicht erst zu sprechen und auch die Einbindung Kubas in die Weltwirtschaft ist mit derer Chinas nicht vergleichbar. 67 So verweist Bsp. der Lateinamerika Expert Hoffmann Bert auf den wichtigen Umstand, dass Kuba im Vergleich zu China keinen Binnenmarkt von einer Milliarde Menschen vorweisen kann. Nach wie vor ist Kuba eine außenhandelsabhängige Wirtschaft. 68 Man sollte jedoch auch den bereits vollzogenen Reformen Beachtung schenken, auch wenn sie vielleicht nach wie vor zu langsam verlaufen. Da wäre Bsp. die teilweise Öffnung von Bauernmärkten und die Wiederbelebung der landwirtschaftlichen vorhandenen Ressourcen. Sinnvoll ist es, wenn diese Bestrebungen noch stärker in den Vordergrund treten, als sie dies derzeit tun. Die Umsetzung von Reformen, vor allem im Agrarbereich sollten ebenfalls angekurbelt werden. Vor allem im landwirtschaftlichen Bereich ist genügend Potenzial vorhanden. Die bürokratischen Entscheidungsformen in den verschiedensten wirtschaftlichen und politischen Bereichen Kubas sollten stark gelockert werden, will man konkurrenzfähiger agieren. Besonders ausländische Firmen werden sich nach der Aufhebung der Blockade in den verschiedensten Bereichen engagieren und vor allem werden sie investieren. Es ist allgemein bekannt, dass Kuba über große Erdölvorkommen verfügt. Europäische und kanadische Firmen kämpfen bereits um die Poleposition in den kubanischen Gewässern. Viele US‐
amerikanische Firmen wollen demnach baldigst auf Kuba investieren. Nationale amerikanische Interessen würden daher zu einer intensiven Zusammenarbeit mit den USA führen. Dieses Szenario wird wahrscheinlich auch eintreten. Ein anderer wichtiger Aspekt in diesem Zusammenhang, zumindest aus kubanischer Sicht, ist derjenige, wie sich die kubanische Regierung im Falle einer Aufhebung der Blockade ihre 67
68
Vgl. Hoffmann, 2008, S.4. Vgl. ebd. 19 EX Praxis der Stadtentwicklungsplanung Stadtspaziergang Havanna Vieja Diaconu, Fleissner, Franta Legitimität weiterhin bewahren wird. Da das Feindbild Nummer eins, die USA, nicht mehr zur Verfügung steht, wird es aus kubanischer Sicht nicht mehr so einfach sein, die wirtschaftlichen Missstände im Lande nur damit zu begründen. Viele Szenarien sind demnach nach der Aufhebung des US – Handelsembargos in diesem sozialistischen Land möglich. Fidel Castro scheint selbst die beste Antwort auf all diese Perspektiven gegeben zu haben: „Revolution heißt all das zu verändern, was verändert werden muss“ (Fidel Castro) Was die mit einer Öffnung einhergehenden Veränderungen für die Stadtentwicklung Havannas, das Verhältnis zwischen Zentrum und Peripherie und für die Peripherie selbst bedeuten, wird in den folgenden Kapiteln näher erläutert. 3.1. Auswirkungen auf das Zentrum ‐ Peripherie Gefüge Die derzeitigen Beziehungen zwischen dem Zentrum und der Peripherie sind nur bedingt existent. Am Beispiel von Havanna wird deutlich, dass sich die Entwicklungsbestrebungen vorwiegend auf das Zentrum und die bestehenden Stadtstrukturen konzentrieren. Mit dem Umland der Stadt selbst gibt es eher weniger Beziehungen. Handelsbeziehungen und somit Kapitals‐ und Warenströme finden vorwiegend im Zentrum und mit anderen Zentren in der Region statt (Beispielsweise Pinar del Rio). Die Peripherie der Stadt wird kaum eingebunden, denn wie auf der Exkursion in diversen Vorträgen erklärt wurde, möchte man eine Ausdehnung der Stadt und somit die Bildung von Subzentren in der Peripherie vermeiden. Erklärt anhand des Zentrum – Peripherie Modells von Friedmann 69 befinden sich neben Havanna aber auch andere Zentren, wie beispielsweise Pinar del Rio, in Stufe 2 – Dominanz einer einzigen Metropole. Mit einem Aufheben der Blockade durch die USA wird, wie bereits erwähnt, die Wirtschaft einen Aufschwung erleben. Exportbeziehungen werden ausgebaut werden und damit wird auch die Zentrum–Peripheriestruktur einer Änderung unterliegen. Einerseits kann angenommen werden, dass es zu einem Aufschwung und Ausbau der Wirtschaft kommen wird und, dass sich industrielle und betriebliche Ansiedelungen im Zentrum aber vor allem auch in der Peripherie, im Stadtumland vermehren werden. Es werden sich Subzentren bilden und das Umland wird in die Wirtschaftsbeziehungen eingebunden werden. Damit wird sich die Struktur in Richtung der Stufe 3 wandeln. Fasst man den Peripheriebegriff weiter und betrachtet nicht nur die Stadt und ihr Umland, sondern die Stadt und die Region, so wird deutlich dass in diesem Gefüge bereits Stufe 3 erreicht ist, mit Havanna als Zentrum und Abb. 25: Zentrum‐Peripherie Modell (Quelle: Giffinger, Kramar; VO Theorie der Siedlungsentwicklung, TU Wien, WS 2007/08) 69
Vgl. Giffinger, Kramar; VO Theorie der Siedlungsentwicklung, TU Wien, WS 2007/08 20 EX Praxis der Stadtentwicklungsplanung Stadtspaziergang Havanna Vieja Diaconu, Fleissner, Franta beispielsweise Pinar del Rio als Subzentrum in der Peripherie. Durch den Aufschwung der Wirtschaft werden die bestehenden Zentren, vor allem Havanna, ihre Vormachtstellung im Wirtschaftskreislauf ausbauen können. Es ist anzunehmen, dass sich Kapital und Wissen vor allem in den Städten und somit in den übergeordneten Zentren konzentrieren wird. Durch die Betriebsansiedelungen, die sich zuerst in den Zentren konzentrieren werden, steigen auch der Bedarf und die Verfügbarkeit an Arbeitsplätzen. Ein Zuzug in die Stadt von Arbeitskräften aus der Peripherie und ein Wachstum der Stadt (des Zentrums) ist daher die logische Schlussfolgerung. Eine detailliertere Beschreibung der Entwicklung im Zentrum folgt in Kapitel 3. Um einem Bedeutungsverlust der Peripherie entgegenzuwirken und auch die Subzentren zu stärken und die Beziehungen zwischen den Zentren auszuweiten ist es nötig entsprechende Maßnahmen zu setzen. Ohne ein Zutun liegt die Vermutung nahe, dass die Peripherie und deren Wirtschaft, deren Schwerpunkt vor allem in der Landwirtschaft liegt, an Bedeutung verlieren wird und eine Landflucht der Bevölkerung stattfinden wird, die in den Zentren auf bessere Arbeit und Lebensbedingungen hoffen. Die Disparitäten zwischen der Stadt und dem Land werden steigen, entgegen den Bemühungen der Revolutionsregierung, die in den letzten Jahrzehnten diesen Gegensatz geschmälert hat. Die Vorgänge in der Region werden in Kapitel 4 noch näher erläutert. Allerdings ist bei all den getroffenen Entwicklungsszenarien und Annahmen immer zu bedenken, dass in Kubas sozialistischem System die Einflussnahme des Staates auf derartige Tendenzen und Entwicklungen enorm groß ist und dieser in hohem Maße lenkend eingreifen kann. Da es keine privaten Unternehmen und keine freien Märkte gibt, ist es daher fraglich, inwieweit der Staat derartige Entwicklungen zulässt. 3.2. Auswirkungen auf die innere Stadtentwicklung Havannas Für die Stadtentwicklung Havannas wird die Aufhebung der Blockade weitreichende Veränderungen bringen. Einerseits können direkte Effekte auf die Stadt erwartet werden, die sich durch das Hereinlassen von ausländischem Kapital in den lokalen Immobilienmarkt ergeben, andererseits schlagen sich die Veränderungen in den ländlichen und peripheren Regionen Kubas indirekt auf die weitere Stadtentwicklung durch. Bei den folgenden Ausführungen wird davon ausgegangen, dass nach dem Fallen der Blockade auch seitens der kubanischen Regierung Schritte unternommen werden, die Kapitalströme vom und ins Ausland zu erleichtern, was auch mit Liberalisierungen auf dem Immobilienmarkt einhergeht, wie beispielsweise die Anpassung des Eigentumsbegriffs an westliche Standards. Die Liberalisierung des Immobilienmarktes wird auch dem Staat Kuba ein wichtiges Anliegen sein, um dadurch die Restaurierung des Großteils desolaten Wohnungsbestandes zu beschleunigen, da dem Staat hierzu die Ressourcen fehlen, wie am derzeitigen Zustand zu sehen ist. Allerdings müssen für eine Liberalisierung vom Staat Regeln aufgestellt werden, um die weitere Entwicklung in geordnete Bahnen zu lenken und Fehlentwicklungen weitgehend zu verhindern. Ein wichtiges Regulierungsinstrument, das nötig wird, sind präzise Bebauungsvorschriften. Im Zusammenhang mit einem Entwicklungsplan, der Schwerpunkte setzt und Vorgaben der Entwicklungsrichtung enthält, kann die einsetzende rasante Bautätigkeit besser kontrolliert werden. Sinnvoll ist es, die bestehenden 21 EX Praxis der Stadtentwicklungsplanung Stadtspaziergang Havanna Vieja Diaconu, Fleissner, Franta Nachbarschaftszentren in Havanna als Anlaufstellen für die Bürger auszubauen, um zumindest eine minimale Bürgerbeteiligung am Stadtplanungsprozess zu ermöglichen. Trotz dieser Steuerungsinstrumente kann wahrscheinlich nicht verhindert werden, dass sich die Bautätigkeit des privaten Kapitals nur auf verwertbare Lagen und Stadtviertel konzentrieren wird, wie zum Beispiel entlang des Malecón oder in Habana Vieja. Andere Stadtviertel können von dem Investitionsschub nicht profitieren und werten im Vergleich zu den anderen noch weiter ab, sodass sich benachteiligte Stadtviertel entwickeln, die Kristallisationspunkte von sozialen Problemen werden, in denen sich die armen Bevölkerungsschichten konzentrieren, die von der Öffnung nicht profitieren können. In Lagen, die nahe an Habana Vieja liegen, ist zu erwarten, dass in die renovierten Gebäude bzw. auf den Grundstücken der abgerissenen Gebäude Hotels errichtet werden und die ursprüngliche Wohnbevölkerung vertrieben wird. Ähnliche Prozesse sind für renovierte oder neu errichtete Wohngebäude in guten Lagen zu erwarten, wo sich die sozial besser gestellten Bevölkerungsschichten niederlassen werden und die ehemaligen Bewohner verdrängt werden. Durch diesen Gentrifizierungsprozess werden sich die Stadtviertel weiter ausdifferenzieren und die Benachteiligung von Stadtvierteln und von großen Bevölkerungsschichten weiter gefördert. Man kann davon ausgehen, dass in den renovierten Gebäuden und den Neubauten die Wohnfläche pro Bewohner zunimmt, was in weiterer Folge in einer geringeren Einwohnerdichte resultiert. Die sinkende Dichte jedoch erfordert eine massive Neubautätigkeit, da bereits jetzt nicht ausreichend Wohnraum vorhanden ist. Die gentrifizierten Bevölkerungsschichten werden in die benachteiligten Stadtviertel abwandern müssen oder konzentrieren sich in Slums am Stadtrand mit fehlender Infrastruktur und mangelnder Versorgung. Die soziale Polarisierung und die institutionenbasierte Segregation 70 nehmen also stark zu. Verstärkt wird dieser Prozess noch durch die in Kapitel 4 beschriebenen Veränderungen in den ländlichen Regionen, die einen Zuzug von Menschen auf der Suche nach Arbeit bewirken und das Wohnungsproblem noch einmal verschärfen. Fraglich bleibt auch, ob Kuba trotz seines extrem niedrigen Lohnniveaus aus dem Humankapital der gut gebildeten Bevölkerung Vorteile ziehen kann oder ob es als Niedriglohnland endet mit verlängerten Werkbänken. Zweifelsohne werden sich diverse Fabriken in der Umgebung von Havanna ansiedeln, die billige Arbeitskräfte benötigen. Der Tourismus stellt für Havanna nicht nur eine große Chance dar, sondern birgt auch Risiken, die die Stadtentwicklung nachhaltig negativ beeinflussen können. Havanna hat mit seiner reichhaltigen Geschichte, seinen zahlreichen Prunkbauten und den vielen alten, mehr oder weniger gut erhaltenen Gebäuden viel Potential für den Städtetourismus und den Kulturtourismus. Allerding ist zu erwarten, dass nach dem Ende der Blockade eine Menge an Touristen nach Havanna strömt, für die die städtische Infrastruktur nicht ausgelegt ist, beispielsweise Wasserver‐ und entsorgung oder der Verkehr. 70
Vgl. Giffinger, Kramar Skript VO Theorie der Siedlungsentwicklung, TU Wien, WS 2007/08 22 EX Praxis der Stadtentwicklungsplanung Stadtspaziergang Havanna Vieja Diaconu, Fleissner, Franta Der Verkehr stellt für Havanna gleich auf mehreren Ebenen ein Problem dar. Das öffentliche Verkehrssystem ist mangelhaft und für eine Stadt dieser Dimension zu wenig leistungsfähig. Wichtig wären die Wiedererrichtung der Straßenbahn und eine Verdichtung der Intervalle auf allen Buslinien, um gegenüber dem Pkw weiter ein konkurrenzfähiges Angebot zu haben. Das ist auch wichtig, da durch den zunehmenden Wohlstand, den sich ändernden Präferenzen gewisser Bevölkerungsgruppen und den Wegfall von Zollschranken die Verfügbarkeit von Pkw steigt und somit die Anzahl von Pkws pro 1000 Einwohner, was zu massive Verkehrsproblemen und steigender Umweltbelastung führen wird. Doch auch für das tägliche Leben der Habanieros bedeutet die Verkehrszunahme eine Veränderung, da sich dadurch ihr Bewegungsradius im öffentlichen Stadtraum einschränkt. Derzeit wird die Straße zum erweiterten Wohnraum gezählt, da es an ausreichend Grün‐ und Erholungsflächen mangelt. Kinder spielen auf den wenig befahrenen Straßen, man sitzt vor den Hauseingängen auf der Straße. Bei steigendem Verkehr ist der Straßenraum für solche Tätigkeiten kaum noch nutzbar. Der Fall der Blockade löst also in Havanna ein Reihe von Prozessen und Entwicklungen aus, die nicht nur positive Effekte, wie raschere Sanierung des Gebäudebestandes, sondern auch negative Effekte wie Segregation und Slumbildung bewirken. Eine positive, nachhaltige und integrierte Stadtentwicklung erfordert jedoch seitens der zuständigen Gebietskörperschaft weitreichende Kompetenzen in der Planung und wirksame Instrumente, um die Entwicklung in geordnete Bahnen zu lenken und negative Auswirkungen möglichst zu vermeiden. 3.3. Auswirkungen auf die Peripherie Durch die Öffnung der US Blockade und der daraus resultierenden Entwicklungen kommt besonders auf die Peripherie eine prekäre Situation zu, die sowohl Chancen als auch Risiken birgt. Im Bereich der Wirtschaftsentwicklung liegt für die Region, wie beispielsweise Pinar del Rio nahe, dass die Entwicklung des Zigarrenexportes eine wesentliche Rolle spielt. Wie auch andere Branchen wird dieser Sektor durch den legalen Export in die USA einen Aufschwung erleben. Daher wird aufgrund der gestiegenen Nachfrage die Produktion ausgebaut werden. Dies könnte vor allem der Peripherie zugute kommen, da in dieser die Anbaugebiete liegen. Mit dem Ausbau der Zigarrenfabriken entstehen in der Region Wachstumspole, die durch positive Rückkopplung die Entwicklung der Region positiv beeinflussen können. Genauer entstehen durch die neue Fabrik neue Arbeitskräfte, daher können mehr Menschen mit besseren Löhnen (als in Landwirtschaft z.B. und weniger Arbeitslose) arbeiten und haben daher mehr Geld und somit mehr Kaufkraft, was wiederum die lokale Wirtschaft ankurbelt. Zusätzlich verursacht die Fabrik die Ansiedlung von Folgeunternehmen, wie zum Beispiel Transportunternehmen und sichert gleichzeitig aber auch Arbeitsplätze und Einkommen in der Landwirtschaft, bei den Tabakbauern. Allerdings ist anzumerken, dass in Kuba mit rein staatlichen Unternehmen der positive Multiplikatoreffekt und die positiven Rückkopplungen aus den Wachstumspolen nur bedingt zum Tragen kommen, weil das erwirtschaftete Kapital fließt, egal aus welcher Region, an den Staat, der dieses wiederum in irgendeiner Region oder zu irgendeinem Zweck einsetzen kann. Daher ist eine Kapitalsteigerung in der Region durch die Ansiedlung von Fabriken nicht möglich, was wiederum bedeutet, dass das erwirtschaftete Kapital auch nicht unbedingt direkt der Region zugute kommt. Der positive 23 EX Praxis der Stadtentwicklungsplanung Stadtspaziergang Havanna Vieja Diaconu, Fleissner, Franta Effekt beschränkt sich somit auf die gewonnenen Arbeitsplätze und die verbesserten Einkommen. Als zweiter Wirtschaftszweig spielt die Landwirtschaft in der Region eine große Rolle. Diese ist zurzeit kleinteilig und wenig technologisch organisiert. Daher ist zu befürchten, dass sie gegenüber der hoch technologisierten Landwirtschaft mit Massenproduktion in den USA nicht konkurrenzfähig ist. Es ist anzunehmen, dass auch auf Kuba die Landwirtschaft zunehmend technologisiert wird, sich die kleinteiligen Strukturen auflösen und immer weniger Bauern immer größere Flächen bewirtschaften werden. Bauern, die bei diesen Entwicklungen nicht mithalten können, werden oder müssen ihre Betriebe aufgeben und werden als Arbeitskräfte in die Städte siedeln. Zusätzlich besteht die Gefahr, dass durch billige Importe landwirtschaftlicher Produkte aus den USA die kubanische Landwirtschaft zusätzlich geschwächt wird. Dem könnte der Staat allerdings mit Einfuhrzöllen oder –verboten entgegenwirken. Das größte Potential der Region, wie beispielsweise Pinar del Rio, Viñales oder las Terrazas, ist der Tourismus. Mit Urlaubern aus den USA wird sich die Anzahl der Touristen vervielfachen und der gesamten Branche einen Aufschwung verleihen. Dies ist als große Chance aber auch als Gefahr zu sehen. Einerseits sichert der Tourismus viele Arbeitsplätze mit hohen Löhnen und die Kaufkraft der Touristen fördert auch andere Branchen, wie den Handel, Gastgewerbe, Transportunternehmen, etc. Andererseits führt eine Fokussierung der Wirtschaft auf den Tourismus zu einer Abhängigkeit von exogenen Faktoren. Das heißt, die Region kann nicht von sich aus, also endogen, die wirtschaftliche Entwicklung lenken, sondern ist auf exogene Einflüsse, die Touristen und deren Verweil‐ und Kaufbereitschaft, angewiesen. Weiters kann der Tourismus zu schwerwiegenden Umweltproblemen führen, besonders wenn der Massentourismus fokussiert wird, wie es in Kuba schon teilweise der Fall ist. Auch Landschaftszerstörung durch Hotelbauten oder andere touristische Einrichtungen sind zu befürchten. Besonders im Bereich des Neubaus müssten Vorschriften und Pläne eine unkontrollierte Entwicklung verhindern. Nicht zu unterschätzen sind auch die kulturellen Konflikte zwischen den Einheimischen und den Touristen. Es bedarf für die touristische Entwicklung einer Strategie mit der der Staat den Tourismus in geregelte Bahnen lenken kann. Ein Ansatz wäre beispielsweise der des sanften Tourismus. Gerade die Region um Pinar del Rio birgt große Potentiale. Es müssten die bereits bestehenden Angebote besser miteinander verknüpft werden und nicht nur Touristeninseln in der Landschaft bilden. Es bedarf an Informationsmaterial oder Informationsstellen, sodass auch sich Individualtouristen zurechtfinden und wissen welche Angebote zur Verfügung stehen. Ein Ausbau der Angebote könnte zum Beispiel in Viñales durch die Schaffung von Wanderrouten (mit Markierung und Kartenmaterial) oder Radrouten geschehen. Als weiterer Folge der wirtschaftlichen Entwicklungen darf man die sozialen Folgen aber nicht außer Acht lassen. Obwohl es auch jetzt bereits Menschen mit mehr und weniger Geld gibt, wird dies von staatlicher Seite versucht auszugleichen. Jedoch wird es mit der Wirtschaftsentwicklung bei der Bevölkerung Gewinner und Verlierer dieser Begebenheiten geben. Ein Teil wird seinen Lebensstandard steigern können, für einen anderen wiederum können negative Effekte entstehen. In der Region wäre dies beispielsweise der Untergang des eigenen landwirtschaftlichen Betriebs mit Armut als Folge und der Abwanderung vom 24 EX Praxis der Stadtentwicklungsplanung Stadtspaziergang Havanna Vieja Diaconu, Fleissner, Franta Land in die Stadt als Arbeitskraft. Andere wiederum können in großem Umfang vom Tourismus profitieren, durch das Anbieten von Zimmern zum Beispiel. Die sozialen Unterschiede werden sich demnach verschärfen. Allerdings darf man nicht vergessen, dass trotzdem der Staat Lenkungsmacht besitzt. 3.4. Schlussfolgerungen Der Fall der wirtschaftlichen Blockaden wird den Druck auf die kubanische Regierung erhöhen, die Bedingungen für den Zugang von ausländischem Kapital nach Kuba zu erleichtern. Die darauf folgende Liberalisierung vieler Bereiche bringt einen gewaltigen Investitionsschub im Industrie‐ und Agrarbereich. Auch die Immobilienbranche profitiert vom Kapital, das nun in Land fließt, weil die Restaurierung der Stadt schneller vonstattengehen wird. Allerdings birgt die Öffnung dem ausländischen Kapital gegenüber auch Risiken, denen es gilt entgegenzutreten. Die sozio‐ökonomischen Veränderungen werden weitreichende Folgen haben, die durch entsprechende, Großteils noch zu entwickelnde Steuerungselemente, in die richtigen Bahnen gelenkt werden müssen. Das betrifft vor allem den rasanten Wandel in den peripheren Regionen, die durch die Technisierung der Landwirtschaft und Landflucht leiden wird, und in der Stadt Havanna, die für viele arbeitslose Bauernfamilien die nächste Station sein wird und das durch Renovierung verstärkte Wohnungsproblem der Stadt vergrößern werden. Die Stadtplanung steht vor großen Herausforderungen wie Segregation und Slumbildung. Positiv wird sich die Öffnung auf einige Branchen wie die Tabakindustrie oder den Tourismus auswirken. Viele ungenutzte touristische Potentiale liegen in der Region und in der Stadt Havanna, die sinnvoll zu nutzen gilt. Eine große Unbekannte bei allen diesen Überlegungen bleibt jedoch weiterhin der Systemfaktor. Wie reagiert das wirtschaftliche System, das fast zur Gänze unter zentraler staatlicher Kontrolle liegt, tatsächlich auf die Liberalisierung und die aufblühenden Handelsbeziehungen. Ein behutsames Vorgehen ist erforderlich, um die sich neu eröffnenden Chancen bestmöglich zu nutzen. Auch die Reaktion des politischen Systems ist schwer einzuschätzen. Es ist fraglich, ob das derzeitige Regime sein Bestehen weiterhin legitimieren kann, wenn eines der wichtigsten identitätsstiftenden Feindbilder abhandenkommt und auf einmal Wirtschaftspartner wird. 25 EX Praxis der Stadtentwicklungsplanung Stadtspaziergang Havanna Vieja Diaconu, Fleissner, Franta 4. Quellenverzeichnis AG Cuba Sí in der Partei „Die Linke“: http://www.cuba‐si.de/kuba‐direkt/blockade/helms‐burton.html (Zugriff: am 3.6.2009) Baker, Christopher P., Corral Vega, Pablo, Ressel, Jutta, Goch, Martin; Kuba National Geografic Reiseführer, Edition 2, National Geographic Deutschland, 2007 del Castillo del Prado, Orestes M.: El centro histórico de La Habana: una nueva forma de recuperar un Tesoro arquitectónico y urbanístico. Oficina del Historiador de la Ciudad de La Habana – CUJAE Drekonja‐Kornat, Gerhard. Havanna. Vergangenheit ‐ Gegenwart – Zukunft; LIT Verlag, Wien / Berlin, 2007 Froese, Gesine; Kuba Marco Polo Reiseführer, Edition 8, Mair Dumont Marco Polo, 2004 Herbst, Frank, Kuba, Handbuch für individuelles Reisen, Reise Know How Verlag, 2007 Hoffmann, Bert: Kuba – Wohin fährt die Ära Raul? In: GIGA, Institut für Lateinamerika Studien, Nr.2, 2008 Lasansky D. Medina, McLaren Brian: Architecture and tourism: perception, performance and place; Berg Publishers, 2004 Leinauer, Hunkenschroer , Wolff, Heerde, Stilo (): Stadtentwicklung und Stadterneuerung in La Habana. In: Matheý, Kosta (Hg.): Phänomen Cuba. Alternative Wege in Architektur, Stadtentwicklung und Ökologie. Karlsruhe: Karlsruher Städtebauliche Schriften Band 2, S. 63‐
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Anhang Stadtspaziergang Havanna Vieja Geschichte von Kuba:
•
Der Sezessionskrieg (1895‐98) •
Die Erste Republik (1902‐33) •
Die Revolution 1953 •
Die Ära Fidel Castro Sehenswürdigkeiten: 1.
El Templete unter Ceiba Baum 10.
Calle Tacon 11.
Plaza de San Francisco 12.
Plaza Vieja 13.
Camara Oscura 14.
Casa de Jose Marti 15.
Iglesia Paroquial de Espiritu Santo 16.
Iglesia y Convento de Nuestra Senora de la Merced 17.
Calle Mercaderes 18.
Hotel Ambos Mundos 19.
El Floridita‐Bar 20.
Capitolio 21.
Museo de la Revolución / Memorial Granma 22.
Museo Nacional de Bellas Artes 23.
Gran Teatro de la Habana 24.
Hotel Inglaterra 25.
Parque Central 26.
Paseo de Marti 2.
Castillo de la Real Fuerza 3.
Palacio de los Capitanes Generales 4.
Palacio del Segundo Cabo 5.
Calle de Officios 6.
Catedral de San Cristobal de la Habana 7.
Casa de Lombillo 8.
Palacio de los Condes de Casa Bayona 9.
Casa de Banos 28 EX Praxis der Stadtentwicklungsplanung