DER HITZE EIN SCHNIPPCHEN SCHLAGEN ALUMINIUM
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DER HITZE EIN SCHNIPPCHEN SCHLAGEN ALUMINIUM
INNOVATIVE ALUMINIUM-LÖSUNGEN DER SAPA GRUPPE 1:2016 DER HITZE EIN SCHNIPPCHEN SCHLAGEN ALUMINIUMWÄRMETAUSCHER ERHOLUNG SPANIEN SETZT AUF DEN EXPORT Rennradkonstrukteur Craig Gaulzetti liebt leichte, robuste Werkstoffe Ein ganz persönliches Fahrrad Editorial Inhalt 04 Überzeugende Eigenschaften Weniger Gewicht = sparsamer Verbrauch. Aluminium ist ein ideales Material für den Fahrzeugbau. 08 Spanien erholt sich Qualität zählt I CH BIN IN NORWEGEN aufgewachsen und habe früh gelernt, dankbar zu sein für die hohe Lebensqualität hier. Heute weiß ich eine gute Qualität auch bei den Produkten und Dienstleistungen zu schätzen, die wir unseren Kunden liefern. In der mittelspanischen Kleinstadt Sanchonuño hat Granalu seinen Sitz. Ein Unternehmen, das rund einhundert Mitarbeiter beschäftigt und zu unseren Kunden zählt. Granalu ist für seine Auflieger aus Aluminium bekannt, sogenannte Kippanhänger. Die hohe Produktqualität hat dem Unternehmen durch die Finanzkrise geholfen. Granalu hat soeben sein bestes Geschäftsjahr seit langer Zeit abgeschlossen. BMW beschäftigt über 100.000 Mitarbeiter weltweit. Kürzlich feierte das Unternehmen sein 100. Jubiläum als eine der bekanntesten Automarken der Welt. Genauso wie Granalu ist auch BMW von der Qualität der Produkte abhängig, die es von seinen Lieferanten bezieht. Für mich ist unwichtig, wie groß ein Kunde ist. Wichtig ist, dass wir genau das liefern, war er braucht und erwartet. Dem Baugewerbe geht es langsam wieder besser. Im Aufschwung setzen die Unternehmen auch auf neue u ue Werkstoffe. 16 Jedes Gramm zählt Craig Gaulzetti entwirft und baut seine Rennräder nach Kundenvorgaben. Aluminium bietet ihm schier unendliche e endliche Gestaltungsmöglichkeiten. 22 Je kleiner, desto besser Für BMW fertigt Sapa Remscheid ein extrem kleines e es Sammlerrohr. AUSSERDEM So funktioniert’s 03 · Vorbild 07 · Großaufnahme 12 News 14 · Trends 19 · Entwicklung 20 04 08 16 22 EGIL HOGNA Vorstandsvorsitzender und CEO von Sapa Shapes ist das Kundenmagazin der Sapa Gruppe. Es erscheint zweimal jährlich in 18 Sprachen. Verantwortlicher Herausgeber: Kevin Widlic, [email protected] Redaktionsassistenz: n nsassistenz: Eva Ekselius, [email protected] Redaktionsleitung: Ylva Carlsson Art Director: e Johan ector: Nohr Sprachkoordination: Inger Finell Produktion: Appelberg Publishing Group Druck: c V-TAB ck: Adressenänderungen: Wenden Sie sich bitte an Ihren Ansprechpartner bei Sapa oderr an Corporate Communications ([email protected]). Shapes wird auch auf www.sapagroup.com m veröffentlicht. Copyright © Sapa AS 2016 – Alle Sapa Produktnamen in diesem Magazin sind Marken der Sapa Gruppe. 2 ƮđƮāċĂĀāć So funktioniert’s ILLUSTRATION PETR KOLLARČÍK Das Eloxieren von Aluminium 4 DAS ELOXIEREN (Fachbegriff: Eloxal-Verfahren) gehört zu den häufigsten Oberflächenbehandlungen. Eloxierte Produkte haben eine verbesserte Korrosionsbeständigkeit und sehen auch nach längerer Zeit noch wie neu aus. Die behandelte Oberfläche fühlt sich angenehm an und wirkt als elektrische Isolation. Das sind nur einige Vorteile, die das Eloxieren von Aluminium bietet. 5 3 2 1 Beim Eloxieren wandert das Werkstück durch mehrere Behandlungsbäder. Auf die Vorbehandlung folgt das eigentliche Eloxieren, dann wird das Werkstück gefärbt und zum Schluss wird die Oberfläche verdichtet. Beim natürlichen Eloxieren, dem häufigsten EloxalVerfahren, wird auf das Einfärben verzichtet. Die Eloxalschicht ist transparent. 6 7 Das EloxalVerfahren besteht aus mehreren Einzelschritten. 8 9 DIE EINZELNEN BEHANDLUNGSSCHRITTE 1 Entfetten Das Werkstück wird von Schmierfett und Verunreinigungen befreit. 2 Beizen Ein Bad in Natronlauge sorgt für eine einheitliche, matte Oberfläche. 3, 6, 8 Spülen Das Werkstück wird abgespült. 4 Nachbeizen Die Oberflächenschicht aus Legierungsmitteln wird in einem Säurebad entfernt. erntt. 5 Eloxieren Das Werkstück wird in einem Säurebad mit einer Anode verbunden und die Aluminiumoberfläche in Oxid umgewandelt. 7 Einfärben Wird ein anderer Farbton als das natürliche Finish gewünscht, kann das Werkstück eingefärbt werden. 9 Verdichten Durch das Verdichten wird die poröse Oberfläche gehärtet und korrosionsbeständiger gemacht. āċĂĀāćƮđƮ 3 Industrielösungen WÄRMEMANAGEMENT In den letzten fünfzig Jahren haben sich die Grundlagen der Motorkühlung nicht wesentlich geändert, doch es gab beachtliche technologische Fortschritte. TEXT DWIGHT CENDROWSKI FOTO MAHLE GMBH, DWIGHT CENDROWSKI Je kühler, desto besser „WENN SICH ETWAS bewegt, können wir auch einen Wärmetauscher dafür entwickeln“, meint Martin Bauer selbstbewusst. Er ist Entwicklungsleiter für Komponenten für Motoraufhängungen bei Mahle Behr in Troy (USA). Mahle ist der weltweit zweigrößte Hersteller von Wärmemanagementtechnik. Das Unternehmen entwickelt und fertigt Wärmetauscher für Fahrzeuge – Heizkörper, Verdampfer, Kondensatoren und Klimaanlagen. Die meisten Mahle Wärmetauscher werden für PKWs hergestellt; alle großen Autobauer kaufen bei dem Wärmetechnikspezialisten ein. 20 Prozent der Produkte werden in LKWs, Gelände- und Sonderfahrzeugen sowie in Flugzeugen verbaut. Die Grundlagen der Motorkühlung und der Klimatisierung von Fahrgasträumen haben sich in den letzten 50 Jahren kaum Mahle ist ein globaler Entwicklungspartner der verändert, doch die Automobil- und Motorenindustrie. Das UnterTechnologien haben nehmen ist in den Bereichen Motorsysteme, Filtration, Elektrik/Mechatronik und Wärmebeachtliche Fortmanagement aktiv. Mahle Behr USA entwickelt schritte gemacht. und fertigt Wärmeübertragungstechnik für den Bauer beschreibt die nordamerikanischen Fahrzeugmarkt. Entwicklung: „Die aktuelle Technik ist G Unternehmenssitz in Stuttgart viel effizienter, wiegt G 66.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter weniger und hat ein 150 Produktionsstandorte in 35 Ländern G G 10 Entwicklungszentren auf vier Kontinenten, optimiertes Design. 5.000 Ingenieure und Techniker Für Ingenieure ist Mahle in Zahlen 4 ƮđƮāċĂĀāć das hochspannend. Ich hatte noch nie einen langweiligen Arbeitstag.“ Das geräumige Entwicklungszentrum des Unternehmens in Troy (Michigan) ist vollgestopft mit modernster Prüftechnik. Überall stehen Produktentwürfe herum. Perry Paladino blickt durch die Halle. Der Entwicklungsleiter für Wärmetauscher nennt eine der wichtigsten Weiterentwicklungen aus jüngster Zeit: „Kupfer hat ausgedient. Heute verwenden alle Aluminium.“ Der Werkstoff hielt Mitte der 70er Jahre langsam Einzug in die Branche. Heute dominiert er sie. Paladino beschreibt die Vorteile des Materials: „Aluminium hat ein ausgezeichnetes Wärmeleitverhalten. Sein geringes Gewicht erlaubt dünne Wandstärken, es ist korrosionsbeständig und lässt sich besser bearbeiten als Kupfer.“ INSBESONDERE BEIM HARTLÖTEN überzeugt Aluminium. Bei diesem Fügeverfahren werden die Komponenten, beispielsweise von Kondensatoren, Verdampfern und Heizkörpern, mit Hilfe einer Aluminiumlegierung vereint, die einen relativ niedrigen Schmelzpunkt hat. „Seine gute Korrosionsbeständigkeit, Formbarkeit und Wärmeleitfähigkeit machen Aluminium zu einem idealen Partner“, erklärt Bauer. „Strangpressen, Stanzen, Ziehen – mit Aluminium geht das alles deutlich einfacher.“ Mahle gehört zu den führenden Entwicklern von Abgasrückführkühlern für Gasmotoren. In den Spezi- Wer die Kältekammer von Mahle betreten will, sollte sich warm anziehen. Hier werden Motortests bei Extremtemperaturen durchgeführt. Sie sollen realistische Bedingungen simulieren. „Kupfer hat ausgedient. Heute verwenden alle Aluminium.“ Perry Paladino, MAHLE Behr āċĂĀāćƮđƮ 5 Industrielösungen WÄRMEMANAGEMENT Mit Schlittschuhen zum Museum Günstiges Eis dank Aluminium Martin Bauer und Perry Paladino leisten wichtige Beiträge zur Weiterentwicklung von Kfz-Wärmetauschern. alkühlern wird zuerst das Abgas rückgewonnen, dann abgekühlt, mit Frischluft verwirbelt und wieder dem System zugeführt. Das Verfahren senkt den Kraftstoffverbrauch und erlaubt die Einhaltung neuer, strenger Emissionsvorschriften. FÜR RAJ RANGANATHAN, hochrangiger Manager bei dem Simulationsdienstleister Simerics und führender Experte für Thermalöle, ist die Wärmeübertragung ein wichtiges Element im Fahrzeugdesign. Dabei bezieht er die Komponenten für die Motoröl-Anwärmung, die Abgaswärme-Rückgewinnung, das Aufladesystem und (bei Elektroautos) auch die Batteriekühlung ein: „Wenn die Wärmetauscher und beliebige andere Metallteile im Fahrzeug aus Aluminium gefertigt werden können, lässt sich das Gewicht reduzieren. Und weniger Gewicht bedeutet weniger Kraftstoff.“ Deshalb wählt Mahle seine Zulieferer danach aus, ob sie das Unternehmen bei der Produktentwicklung unterstützen können, beispielsweise indem sie knifflige Probleme lösen, mit denen Konstrukteure von Hybridund Elektroautos zu kämpfen haben. Bauer nennt ein Beispiel: „Die Batterie muss immer in einem bestimmten Temperaturbereich bleiben. Sie darf weder zu heiß noch zu kalt werden.“ Er attestiert Aluminium auch gute Chancen auf dem Wachstumsmarkt für Getriebekühlungen, vorausgesetzt die Wärmetauscher bestehen komplett aus Aluminium und orientieren sich am Kondensatorprinzip. Mahle fertigt schon heute Wärmetauscher für die Batterie im Chevrolet Volt, dem Plug-In-Hybrid von General Motors. 6 ƮđƮāċĂĀāć Eigentlich stellt Triple Solar ausgeklügelte Bedachungssysteme mit integrierten Solarheizungen her. Doch eines der interessantesten Produkte der Firma kommt komplett ohne Heizung aus – eine Eislaufbahn mit Niedrigenergieboden aus Aluminiumprofilen. Normalerweise besteht der Boden von Eislaufbahnen aus Stahl und Kunststoff, aber als Sapa den Hersteller auf die Möglichkeit hinwies, Aluminium zu verwenden, hörten die Holländer aufmerksam zu. Gemeinsam haben die beiden Unternehmen dann ICEFLOO entwickelt. In ICEFLOO kommen Aluminiumprofile zum Einsatz, deren Hohlräume mit Kühlflüssigkeit gefüllt sind. So wird verhindert, dass die Eisschicht auf den Profilen schmilzt. Die Flüssigkeit entzieht dem Eis die Wärme, ohne die Bodenisolation nennenswert zu beeinträchtigen. ICEFLOO kommt mit 25 Prozent weniger Energie aus als ein Standardboden aus Stahl und Kunststoff. Cees Mager, Gründer und CEO von Triple Solar, beschreibt das System: „Aluminium lohnt sich wegen des guten Wärmeleitverhaltens. Durch sein niedriges Gewicht ist es auch perfekt für saisonale Eisbahnen geeignet. Der Platz vor dem Rijksmuseum in Amsterdam ist ein schönes Beispiel.“ Zufriedene Kunden: Schlittschuhläufer vor dem Rijksmuseum in Amsterdam. Vorbild F LOOR VERHORST-WILLEMS WUCHS direkt neben dem Sapa Werk in Drunen (Niederlande) auf. Sie ist praktisch mit Aluminium groß geworden: „Die Eltern von Klassenkameraden haben bei Sapa gearbeitet und ich hatte schon sehr früh eine Verbindung zum Unternehmen.“ Vor sechs Jahren begann Verhorst-Willems in der Marketingabteilung bei Sapa. Vorher musste sie acht Vorstellungsgespräche bestehen. „Ich bin wissbegierig, ehrgeizig und versuche immer, mein Bestes zu geben“, erklärt VerhorstWillems, die sich selbst als „Macherin“ bezeichnet. Ihre Erfolge in der Marketingabteilung führten schon bald dazu, dass sie zur Account-Managerin bei Sapa Profiles Benelux aufstieg. „Wenn eine Organisation deine Arbeit lobt, dir Schulungen anbietet und dich befördert, bist du stolz und freust dich über die Wertschätzung“, meint sie. Ganz wichtig ist ihr, dass sie bei der Arbeit sie selbst sein kann. Für die Arbeit im Vertrieb ist das entscheidend, denn eine offene Kundenkommunikation ist Voraussetzung für gute Kundenbeziehungen. Wer im Vertrieb arbeitet, muss anpassungsfähig sein. Verhorst-Willems muss Bauunternehmen, Möbelfirmen und Jalousieherstellern ganz unterschiedliche Lösungen präsentieren können – oft am selben Tag. HerausfordeDie Managerin liebt komplexe Herausforde Floor Verhorst-Willems Beruf: Leiterin Weiterbearbeitung Arbeitsort: Drunen, Niederlande Familie: Verheiratet, ein Sohn (3) Tätig bei Sapa seit: März 2010 Nach der Arbeit: Feldhockey, Skifahren, Rockkonzerte, gutes Essen mit Familie und Freunden Lieblingsmotto: Jeder bekommt Erfolgschancen und ist seines Glückes Schmied. rungen. Sie kann sich noch gut an den Auftrag eines Weltkonzerns erinnern: Sapa sollte stranggepresste Profile für Industriecomputergehäuse liefern. Die Fertigung war aufwändig – es waren unterschiedliche Oberflächenbehandlungen erforderlich – und enge Toleranzen in der Bearbeitung mussten eingehalten werden. „Ein enormer Aufwand für so einen kleinen Kasten, aber je komA plexer die Aufgabe, desto besser für Sapa und den Kunden. Und wenn wir die erforderlichen Kompetenzen nicht vor Ort haben, können wir uns immer an Niederlassungen in anderen Ländern wenden.“ Verhorst-Willems setzt sich begeistert für ihre Kunden ein. In jeder neuen Aufgabe sieht sie die Chance, etwas Neues zu lernen. „Ich freu‘ mich drauf“,, lacht sie. drauf Eine begeisterte Optimistin Floor Verhorst-Willems ist eine Managerin mit Vertriebssinn und Erfolgsbewusstsein. Ihre Energie und Begeisterung stecken an. TEXT CARI SIMMONS FOTO ANTIM WIJNAENDTS āċĂĀāćƮđƮ 7 Spanien vor dem Wiederaufschwung? Die Zahlen sind besser geworden, doch noch hat sich Spanien nicht völlig von der Wirtschaftskrise erholt, die das Land so schwer getroffen hat. TEXT KEVIN WIDLIC FOTO GETTY IMAGES, F. J. FDEZ BORDONADA 8 ƮđƮāċĂĀāć Perspektiven SPANIEN N ACH SIEBEN SCHWIERIGEN Jahren kommt Spanien langsam wieder auf die Füße. Der Economist prognostiziert ein Wachstum des Bruttoinlandsprodukts um zwei bis drei Prozent in den nächsten beiden Jahren. Das wäre ein ungebrochenes Wirtschaftswachstum über drei Jahre hinweg. Nach Angaben des britischen Wirtschaftsmagazins entwickelte sich die Industrieproduktion im letzten Jahr nach oben, während die Arbeitslosenrate weiter sinkt. Selbst dem Baugewerbe, der einstigen Vorzeigebranche Spaniens, scheint es nach einem regelrechten Absturz wieder besser zu gehen, zumindest in den Großstädten Barcelona und Madrid, wo sich die Anzahl der Wohnungsbaugenehmigungen im letzten Jahr kontinuierlich erhöht hat. Jon de Olabarria glaubt, dass dieser Aufwärtstrend auch für Hersteller von Aluminium-Strangpressprofilen von Bedeutung ist: „Die Prognosen für den Binnenmarkt stimmen uns vorsichtig optimistisch“, erklärt der Generalsekretär des Spanischen Aluminiumverbands AEA. ER WEISS, DASS die spanische Fahrzeug- und Transportindustrie überdurchschnittlich gut durch die Krise gekommen ist. Für das aktuelle Jahr wird sogar ein noch stärkeres Wachstum erwartet. Bei den traditionellen Branchen sei die kurzfristige Prognose weniger eindeutig, denn sie hänge „von Regierungsentscheidungen und deren praktischer Umsetzung“ ab. Besonders interessiert sich Olabarria für die Zukunft der vielen Baufirmen in Spanien. Für sie sollen demnächst die neuen, strengen Energieeffizienzanforderungen des EU-Programms „Horizont 2020“ gelten. „Der Bausektor könnte endlich wieder zum Leben erwachen und ein Wachstum deutlich über dem EUDurchschnitt erreichen“, glaubt der Verbandschef. „Die Krise hat SCHWER gewütet und die Spielregeln in Europa geändert.“ Rettung für Granalu Omega heißt die Aluminiumlösung, mit der sich das spanische Unternehmen Granalu aus der Krise befreien konnte. Miguel Vidal gibt das unumwunden zu: „Omega hat uns gerettet“, bestätigt der Produktionsleiter und Miteigentümer von Granalu. DIE VERHEERENDEN FOLGEN der Wirt- schaftskrise in Spanien sind gut dokumentiert. Die Krise traf vor allem Kleinbetriebe. Viele gut ausgebildete Berufsanfänger fanden keine Arbeit und das Baugewerbe kam fast völlig zum Erliegen. Es gibt kaum ein Land in Europa, wo die Krise so dramatische Folgen hatte wie in Spanien. „Für viele Betriebe galt schon das reine Überleben als Erfolg“, sagt Vidal. Seine Firma Granalu beschäftigt rund 100 Mitarbeiter. Sie hat ihren Sitz in Sanchonuño, einer Kleinstadt im Herzen Spaniens. Das 19 Jahre alte Unternehmen hat sich auf Kippanhänger aus Aluminium spezialisiert und kann sich mittlerweile auch mit Fug und Recht als Überlebensexperte bezeichnen. Das erfolgreiche Vorzeigemodell Omega ist der Beweis dafür. Vidal erinnert sich: „Die Krise hat schwer gewütet und die Spielregeln in Europa geändert. Wir hätten uns nie vorstellen können, dass wir Produkte für das Ausland fertigen, aber genau das mussten wir tun. Die Krise hat uns dazu gezwungen. Wir mussten lernen, wie man Produkte exportiert.“ Heute erwirtschaftet die Firma zwei Drittel ihrer Umsätze außerhalb Spaniens. Den größten Anteil machen Frankreich und Belgien aus. „Wir hätten eigentlich nichts dagegen, wenn Miguel Vidal, Produktionsleiter und Miteigentümer von Granalu āċĂĀāćƮđƮ 9 Perspektiven SPANIEN der Exportanteil wieder etwas sinken würde, aber wir werden auch weiterhin exportieren. Unsere ausländischen Partner unterstützen uns dabei.“ Vidal sieht darin eine gewisse Ironie: „Ausgerechnet der Omega, den wir mitten in der Krise entwickelt haben, hat uns aus der Krise geholfen. In diesem Jahr wird der Omega voraussichtlich über die Hälfte unserer Produktion ausmachen. Er hat uns gerettet.“ FOTO KEVIN WIDLIC DAMALS BENÖTIGTE GRANALU ein Produkt, das mit Anhängern aus Stahl konkurrieren konnte. Dazu entwickelten die Konstrukteure ein Rundprofil aus stranggepresstem Aluminium. Es erfüllte die Erwartungen der Kunden und konnte die schweren Konkurrenzprodukte in die Schranken verweisen. Als Partner half Sapa bei der Designoptimierung. „Wir hatten bereits einige Jahre lang mehrere Konzepte getestet, leider erfolglos. Unser Fehler war, dass wir die Komponente gefräst hatten“, sagt Vidal. „Irgendwann haben wir uns dann gefragt, ob sich Strangpressprofile besser eigenen würden. Sie hätten außerdem den Vorteil, dass weniger Abfälle entstehen als beim Fräsen. Dann sind wir auf die Idee gekommen, geschwungene, gebogene Profile zu verwenden. Nach sechs Monaten Entwicklungszeit waren die ersten Profile fertig. Schnell wurde uns klar, dass Profile die Zukunft sind.“ „Die Lösung ist rund und hat keine Verrippung. Es gibt keine Ecken und Kanten, an denen sich Verschmutzungen absetzen können. Omega ist eine Erfolgsgeschichte. Wir waren die ersten am Markt mit dieser Idee.“ Die Granalu-Mitarbeiter Miguel Vidal (links) und Fernando Gonzalez Granalu G Gegründet im März 1997 G 100 Mitarbeiter G Produktionsrekord in 2015 G Verwendet Aluminium für Auflieger, Schwenkbühnen und mobile Böden 10 ƮđƮāċĂĀāć Gesundheits Das bemerkenswerte Bauvolumen vor der Wirtschaftskrise hat in Spanien eine Vielzahl erfahrener Fachkräfte hervorgebracht, die jetzt gute Chancen in anderen Ländern haben. Ein Architekturbüro, das sich auf Gesundheitseinrichtungen spezialisiert hat, findet überall auf der Welt Abnehmer für seine Leistungen. FOTO LUIS CERDERIA „IN DEN LETZTEN drei Jahrzehnten wurden in Spanien mehr Gebäude gebaut als in allen anderen Ländern auf dem Kontinent“, sagt Antonio Ocaña. Der Architekt führt aus: „Dabei haben wir auch Infrastruktur geschaffen, die wir vorher kaum hatten – Flughäfen, öffentliche Einrichtungen, Kliniken. Mit dem Wissen, das wir dabei gewonnen haben, „ALUMINIUM HAT VIELE VORZÜGE. ES IST ROBUST, LEICHT UND SIEHT GUT AUS.“ Antonio Ocaña, Architekt architektur sind wir zu international geachteten Experten geworden.“ Ocaña ist Partner im spanischen Architekturbüro Aidhos Arquitec. Er gehört zu den Experten, die ihre neuen Chancen nach Kräften nutzen. Mittlerweile ist er häufiger für Auftraggeber in Portugal, Kolumbien oder Peru tätig als in seiner Heimat. Aidhos hat sich auf die architektonische und technische Planung von Krankenhäusern spezialisiert. „Wir achten besonders auf Flexibilität, Funktionalität, Modularität und auf die saubere Trennung von Personenströmen“, sagt Ocaña. In Krankenhäusern sind laufend viele Menschen mit den unterschiedlichsten Zielen unterwegs. „Das schafft Komplexität. Bei der Planung von Krankenhäusern legen wir großen Wert auf Rationalität und Einfachheit. Diese Schwerpunktsetzung ist einfach nötig.“ Er erinnert sich gut an das riesige Puerta de Hierro, eine Klinik in der Nähe von Madrid, deren Planung und Bau lediglich 30 Monate dauerten. „Wir haben mit einem Schnellverfahren gearbeitet und noch während der Planung mit dem Bauen angefangen.“ Aluminiumsysteme waren ein wichtiger Teil der Konzeption. Die Architekten entschieden sich für das Material, weil es die baulichen Anforderungen perfekt erfüllte. „Auch bei der IMQ-Klinikfassade in Bilbao und bei der Geburtsklinik in Oporto (Portugal) haben wir Aluminium eingesetzt.“ Ocaña erklärt: „Krankenhäuser altern relativ schnell und sollten deshalb aus robusten Materialien gebaut werden. Aluminium hat viele Vorzüge. Es ist robust, leicht, sieht gut aus und ist für den Außen- und Innenbereich gleichermaßen gut geeignet. Und die Aluminiumhersteller sind bestimmt schon auf der Suche nach neuen Anwendungsbereichen.“ AIDHOS ARQUITEC FEIERT in diesem Jahr sein 25. Jubiläum. Das entspricht ungefähr der Lebensdauer einer Klinik, sagt Ocaña. Er weiß, dass Sanierungs- und Modernisierungsmaßnahmen immer wichtiger im Gesundheitswesen werden. „Die Budgets für Neubauten schrumpfen und vieles spricht dafür, dass sich der Anteil der Modernisierungsmaßnahmen im Gesundheitswesen in den nächsten Jahren erhöht“, glaubt er. āċĂĀāćƮđƮ 11 Grossaufnahme Soluxio-Projekte: 1. Testsystem von Sapa Pole Products in Drunen (Niederlande). 2. Testsystem im Schaugarten von ACEA, einem Sapa Kunden in Rom. 3. Das erste offizielle Projekt, Rheden (Niederlande). Ein Soluxio Mast besteht aus Aluminiumprofilen, Solarmodulen und Elektronik. Die Basiselemente sind in unterschiedlichen Ausführungen verfügbar. So lassen sich kunden- und aufgabenspezifische Konfigurationen realisieren. 12 ƮđƮāċĂĀāć Mit einem Wirkungsgrad von über 23 Prozent gehören die Solarzellen in Soluxio zur internationalen Spitzenklasse. Soluxio ist für eine Vielzahl von Leuchten und Halterungen geeignet. Es werde Licht Soluxio kann Bereiche beleuchten, in denen es kein Stromnetz gibt. Selbst bei bewölktem Himmel und schwachem, indirekten Sonnenlicht erzeugt der Solarmast ausreichend Strom. FOTOS SAPA POLE PRODUCTS āċĂĀāćƮđƮ 13 News Der Morgan 3 Wheeler hat nur einen Zweck: maximaler Fahrspaß. Die Kugelhülle aus Aluminium fällt sofort ins Auge. Spaß auf drei Rädern IST DAS ein Auto? Oder eher ein Mo- torrad? Der Morgan 3 Wheeler sieht nicht aus wie ein gewöhnliches Auto. Das Dreirad der Morgan Motor Company besteht teilweise aus Aluminium. Jedes Exemplar wird aufwändig von Hand gefertigt. Zuerst werden unbehandelte Holzstücke zurechtgeschnitten, in Form gebracht und unter Span- nung verklebt. Auf einem einfachen Leiterrahmen werden die Holzstücke zu einer Karosserie zusammengesetzt. Unbehandelte Aluminiumbleche werden über den Rahmen gezogen und von Hand in die richtige Form gebracht. Nach dem abschließenden Polieren glänzt das Fahrzeug – und zieht alle Blicke auf sich. Private Fahrten auf dem Mond AUDI UNTERSTÜTZT die Part-Time Scientists, ein deutsches Team von Raumfahrtkonstrukteuren, das am Google Lunar X-Prize teilnimmt. Bei dem vom Suchmaschinenkonzern finanzierten Wettbewerb geht es darum, ein privat finanziertes Erkundungsfahrzeug bis 2017 auf den Mond zu bringen. Das von den Wissenschaftlern entwickelte Fahrzeug muss in der Lage sein, 500 m auf dem Mond zu fahren. Es besteht aus Aluminium. Mit dem Wettbewerb will Google einen Anreiz für Privatunternehmen schaffen und die bemannte Raumfahrt erschwinglich machen. 14 ƮđƮāċĂĀāć Das Fassadensystem trägt die Scheiben aus gehärtetem Spezialglas. Konferenzen auf Stelzen DIE ALUMINIUM-VORHANGFASSADE von Sapa Technal ist mitverantwortlich dafür, dass ein Baumhaus in Yorkshire (Großbritannien) zu einem Tagungsort geworden ist, der für seine architektonische Eleganz bereits mehrfach ausgezeichnet wurde. Das von Harris Partnership geplante und von Conlon Construction gebaute, 240 qm große, tragflächenförmige Baumhaus scheint zwischen den Bäumen zu schweben. Das Haus besteht aus Holz, Kupfer und Glas. Es kann 140 Gäste aufnehmen. Die von AW Glazing installierte Technal Strukturverglasung GEODE-MX SG bietet eine grandiose Sicht in den Wald und vermittelt in beiden Blickrichtungen ein Gefühl von Offenheit und Natürlichkeit. www.technal.com Radeln für Schottland DAS VELODROM Sir Chris Hoy in Glasgow gehört zu den vielseitigsten und innovativsten Konstruktionen seiner Art in Europa. Das Gebäude wurde nach dem Schotten Chris Hoy benannt, dem erfolgreichsten Olympia-Radsportler aller Zeiten. Eine Vorhangfassade des Typs Wicona Aluminium Wictec 50 hält die bis zu vier Meter langen, trägerlosen Glasscheiben. www.emiratesarena.co.uk/cycling Das Chris-Hoy-Velodrom gehört zu den innovativsten Konstruktionen seiner Art. Konstr Sitzkomfort Mit Unterstützung von Sapa konnte der Sitzspezialist CareFlex einen Sitz für Menschen mit komplexen Haltungsproblemen entwickeln, die auf eine spezielle Druckverteilung angewiesen sind. Der SmartSeat Pro lässt sich in weiten Grenzen einstellen. Das modulare Sitzsystem wird von einem stranggepressten Reaktion auf „Bendgate“ SCHON KURZ NACH der Markteinführung des iPhone 6 und iPhone 6 Plus beklagten sich Kunden darüber, dass sich die Geräte leicht verbiegen lassen. Mit den Gehäusen der neuen Geräte iPhone 6s, die aus Aluminium der Reihe 7000 bestehen, scheint Apple das Problem in den Griff bekommen zu haben. Einzelprofil getragen, das von Sapa Profiles UK hergestellt wird. „Sapa fertigt die Profile und ist auch für die Endbearbeitung verantwortlich, einschließlich der Pulverbeschichtung“, erklärt Chris Northcott von CareFlex. „Eine kosteneffiziente, einbaufertige Lösung. Sapa wird uns auch künftig unterstützen.“ Eine Million direkte oder indirekte Arbeitsplätze in der Aluminiumbranche werden zwischen 2015 und 2025 in Europa geschaffen. QUELLE: EUROPEAN ALUMINIUM ASSOCIATION āċĂĀāćƮđƮ 15 Profil CRAIG GAULZETTI Kein Fahrrad von der Stange Craig Gaulzetti konnte einfach kein Fahrrad finden, das seinen Vorstellungen entspricht. Also hat er sich sein Wunschrad selbst gebaut. TEXT MICHAEL MILLER FOTO JOEL LAINO CRAIG GAULZETTI IST Konstrukteur. Er arbeitet in Boston und baut Rennräder nach Kundenvorgaben. Seine ersten Prototypen bestanden aus Carbon, doch das Verbundmaterial wurde nicht allen Maß- und Designvorstellungen gerecht. Gaulzetti probierte es mit Aluminium – und blieb dabei. „Mit Aluminium kann ich die Wünsche meiner Rennsportler bis ins Detail umsetzen“, sagt er. „Aluminium gibt mir einen schier unendlichen Gestaltungsspielraum.“ Gaulzetti begann mit dem Radfahren, als seine Familie aus den USA nach Belgien zog. Er war 13 Jahre alt. In Belgien trat er dem Fahrradclub seiner Schule bei. Später wurde er Radrennprofi, bis 16 ƮđƮāċĂĀāć er erkennen musste, dass aus ihm nicht der nächste Eddy Merckx wird, der legendäre Belgier, der fünf Mal die Tour de France gewann. Während seines Studiums in den USA nahm Gaulzetti einen Job in einem kleinen Fahrradgeschäft an. 13 Jahre blieb er dort. Sein EnglischMasterstudium in Harvard hat er längst abgeschlossen. Jetzt steht er auf seiner Dachterrasse. Alle paar Minuten rauscht ein Flugzeug über seinen Kopf (der Logan International Airport ist in der Nähe) und Gaulzetti erzählt, wie er dem Fahrraddesign immer mehr verfiel. „Ich habe mit Tüftlern auf der ganzen Welt Craig Gaulzetti Wohnort: Chelsea, Massachusetts (USA) Alter: 38 Familie: Lebt mit seiner Partnerin Kate Fiorucci zusammen Ausbildung: MA, Harvard (Englisch); BA, Bowdoin College (Englisch und Geschichte) Nächste große Aufgabe: „Auch künftig gute Rennräder zu bauen.“ āċĂĀāćƮđƮ 17 „Viele Kunden sagen, sie hätten noch nie so ein komfortables Fahrrad besessen.“ Craig Gaulzetti, Konstrukteur von maßgefertigten Rennrädern zusammengearbeitet und Bekannten zu sehr schönen Rennrädern verholfen. Den Rahmen und andere Teile habe ich oft selbst konstruiert“, sagt er. „Irgendwann habe ich dann meine eigene Firma aufgemacht, weil es mein Traumfahrrad einfach nicht zu kaufen gab.“ VON ANFANG AN konzentrierte er sich auf anspruchsvolle Sporträder. Der Massenmarkt hat ihn nicht interessiert: „Meine Räder waren nie für den Einzelhandel gedacht. Ich wollte kein einfaches Verkehrsrad herstellen, sondern möglichst anspruchsvolle Rennräder bauen.“ Alle Fahrräder von Gaulzetti sind Einzelstücke. „Jedes Rad wird auf Bestellung gefertigt“, sagt er. „Aluminium erlaubt mir die Herstellung von kundenindividuellen Fahrrädern nach den Vorgaben meiner Sportler.“ Neue Aluminiumlegierungen machen Konstruktionen von außergewöhnlich hoher Fahrqualität möglich: „Viele Kunden sagen, sie hätten noch nie so ein komfortables Fahrrad besessen.“ Seit Gründung seiner Firma im Jahr 2007 hat der Edelmechaniker rund 250 Fahrräder verkauft. Die Räder entwirft er selbst, doch bei der Herstellung arbeitet er mit Fachleuten zusammen – CNCWerkstätten, Rohrherstellern und Schweißern. „Es hängt immer davon ab, wer sich mit den Materialien gut auskennt“, sagt er. „Der Aluminiumrohrsatz, den ich jüngst entwickelt habe, erfordert eine komplexe, anspruchsvolle Wärmebehandlung. Es war gar nicht so einfach, einen geeigneten Anbieter zu finden. Mit dem neuen Rohr- 18 ƮđƮāċĂĀāć satz kann ich ein Fahrrad bauen, das etwas leichter und gleichzeitig auch etwas belastbarer ist.“ Bei der Zusammenarbeit mit Lieferanten hat Gaulzetti gelernt, wie Hochleistungsräder hergestellt werden. „Ich habe zwar keine materialwissenschaftliche Ausbildung, bin aber von Natur aus neugierig. Um meine Räder weiter zu verbessern, musste ich herausfinden, welche Werkstoffe dafür am besten geeignet sind.“ Abschließend meint er: „Ich würde gern mit einem Unternehmen wie Sapa zusammenarbeiten, das ein Spezialist ist für Reibrührschweißen (FSWFriction Stir Welding) für Aluminium. Mit diesem Verfahren können die Räder robuster, leichter und reaktionsschneller werden.“ Fakten und Zahlen đƫƫ%* !/0#!3%$0ƫ!%*!/ƫ+þ6%!((!*ƫ!**. /čƫƫćČĉƫ'#ƫĨ+./$.%"0ƫ !/ƫ /,+.0ġ!(02!.* /ĩ đƫ5,%/$!/ƫ!3%$0ƫ!%*!/ƫ1(6!00%ġ$.. /čƫƫćČąƫ%/ƫĈČĆƫ'# đƫ*6$(ƫ !.ƫ.+*ġ,!%$!*ƫ*ƫ!%*!)ƫ1(6!00%ġ$.. čƫƫĂĀƫ%/ƫĂą đƫƫ.!%/ƫ!%*!/ƫ2+((1/#!/000!0!*ƫ1(6!00%ġ$.. /čƫƫąĀĀĀƫ%/ƫāĆċĀĀĀƫ +((. đƫ!."Ø#.!ƫ.®ú!*ƫ !.ƫ)!%/0!*ƫ.+üġ!**.A !.čƫƫć đƫƫ!."Ø#.!ƫ.®ú!*ƫ2+*ƫ1(6!00%ġ!**.A !.*čƫƫāĊƫ0* . #.®ú!*Čƫ'!%*!ƫ .®ú!*!/$.A*'1*#!*ƫ!%ƫ%*6!(*"!.0%#1*#!* đƫƫA.)!!$* (1*#/0!),!.01.ƫ2+*ƫ1(6!00%ġ$)!*čƫƫāƫ01* !ƫ!%ƫƫ ĆĂĊƫŋ đƫƫ*(//0!),!.01.ƫ2+*ƫ1(6!00%ġ$)!*ƫ*$ƫ !.ƫ//!.2!.#Ø01*#čƫƫƫ āĀƫ01* !*ƫ!%ƫāĉĀƫŋ www.gaulzetticicli.com Trends Nachhaltigkeitstrends In der Öffentlichkeit gilt Aluminium als Material, das sich nur unter hohem Energie- und Emissionsaufwand gewinnen und verarbeiten lässt. Ron Knapp, Generalsekretär des Internationalen Aluminiuminstituts, sieht das anders. Für ihn ist das Leichtmetall ein nachhaltiger Werkstoff. ILLUSTRATION CHRISTIAN MONTENEGRO LEBENSZYKLUS Langlebige, leichte und recyclingfähige Produkte haben ökologische und sozioökonomische Vorteile. Das gilt auch, wenn ihr gesamter Lebenszyklus berücksichtigt wird. Aluminiumfirmen legen Wert auf eine möglichst geringe Umweltbelastung und sind wichtiger Arbeitgeber. SICHER UND GESUND In der Aluminiumbranche gelten hohe Umwelt- und Arbeitsschutzstandards, an die sich auch die zahlreichen Zulieferer halten müssen. KUNDENANFORDERUNGEN Immer mehr Kunden achten darauf, dass Aluminiumunternehmen nachhaltiger produzieren, indem sie sich ökologisch und sozial verantwortungsbewusst verhalten. INNOVATIVE PRODUKTE Um die gesellschaftliche Zustimmung zur Aluminiumgewinnung zu sichern, müssen die Unternehmen verantwortlich mit ihren Ressourcen umgehen und innovative Produkte entwickeln, deren Verwendung mehr Ressourcen einspart als zur Herstellung benötigt wurden. NETTONUTZEN Aluminiumprodukte stellen einen Nettonutzen für die Gesellschaft dar: Sie verbessern die Umweltverträglichkeit und bieten nützliche Anwendungsmöglichkeiten. Das Anwendungsspektrum reicht von Schutzfolie für Arzneimittel bis zu Energieeinsparmöglichkeiten im Verkehrs- und Baugewerbe, den beiden wichtigsten AluminiumAbsatzmärkten. āċĂĀāćƮđƮ 19 Entwicklung Wartungsarbeiten an Ampeln sind nicht ungefährlich. Eine neue Mastkonstruktion reduziert Risiko und Kosten. TEXTƫƫ FOTOƫƫ Einmal bitte K EINE AMPEL HÄLT ewig. Früher musste oft der Verkehr angehalten oder umgeleitet werden, wenn der Wartungstrupp eine Ampel reparieren oder ein Verkehrsschild austauschen sollte. Die Arbeiter mussten sich mit der Verkehrsleitzentrale absprechen, sie brauchten eine hydraulische Arbeitsbühne und die Reparaturarbeiten waren ziemlich gefährlich. „Der Austausch einer defekten Lampe im Wert von 1 Pfund hat uns 1000 bis 7000 Pfund gekostet“, erinnert sich Sunil Budhdeo, Verkehrsverantwortlicher im Stadtrat von Coventry. „Die Arbeiten waren hochgefährlich und ein Menschenleben lässt sich gar nicht in Geld berechnen.“ Die Risiken und Kosten verringerten sich auf einen Schlag, als das zuständige Beschilderungsteam in Coventry gemeinsam mit Sapa einen umklappbaren Signalmast entwickelte. Für Lampenwechsel und Wartungsarbeiten brauchen die Arbeiter jetzt keine Leitern mehr, denn der neue Mast lässt sich bequem umlegen. Die Reparatur- oder Wartungsarbeiten werden am Boden durchgeführt, in sicherer Entfernung vom fließenden Verkehr. DER MAST SELBST ist wartungsfrei. Budhdeo erklärt: „Der Mast besteht aus gebürstetem Aluminium oder wird in der gewünschten Farbe pulverbeschichtet und ist kaum anfällig für Rost. Bei Stahlmasten hatten wir das Risiko, dass die Kunststoffummantelung angegriffen wird. Dieses Risiko gibt es bei Aluminium nicht, deshalb halten die Masten länger.“ 20 ƮđƮāƫħƫĂĀāć umklappen, Sie sind auch verkehrssicher. „Unsere Masten mussten Crashtests bestehen. Das neue Design und die Zusatzfunktionen stellen keine Sicherheitsgefahr dar. Der Mast erfüllt alle Kosten- und Sicherheitskriterien, “ erklärt Paul Scrace von Sapa Pole Products. Neben den Sicherheitsaspekten war für den Stadtrat auch eine möglichst einfache Installation wichtig. „Normalerweise werden für die Aufstellung von sechs bis acht Meter langen Masten schwere Baumaschinen benötigt, aber die neuen Masten lassen sich von einer einzigen Person ohne Spezialwerkzeuge installieren. Die Installationskosten reduzieren sich also“, so Budhdeo. Dass es die neuen Masten gibt, ist eher ein Zufall. Eigentlich waren die britischen Verkehrsplaner auf der Suche nach einem umklappbaren Mast für Überwachungskameras. Sapa hatte bereits einen Klappmast für Straßenbeleuchtungen im Angebot und man kam miteinander ins Gespräch. „Sapa schickte uns ein Muster, dessen Scharnierkonstruktion uns auf Anhieb überzeugt hat“, erzählt Budhdeo. „Es lag auf der Hand, diese Konstruktion auch für Signalmasten zu verwenden, also haben wir uns gemeinsam an die Entwicklung gemacht. Der Rest ist Geschichte.“ Die neuen Masten lassen sich wahlweise nach rechts um 90 Grad oder nach links um 270 Grad kippen, was die Aufstellung erleichtert. Bei der Bestellung muss der Kunde angeben, welche Version er benötigt. Budhdeo würde gern gemeinsam mit Sapa einen Mast mit Standardkippwinkel entwickeln: „Dadurch würden die Herstellungskosten sinken.“ Die Ampelmasten in Coventry haben im ganzen Land große Aufmerksamkeit erregt. „Sie sind etwas teurer als die herkömmlichen Masten, doch die Vorteile überwiegen bei weitem.“ Sapa Ampelmast in Coventry Das Kippscharnier macht schwere Installations- und .01*#/0!$*%'ƫØ!.ýØ//%#ċƫ!.ƫ.!%0!.ƫ'1.!(0ƫ den Mast nach unten und kann die Wartungsarbeiten am Boden ausführen. Der Verkehr muss nicht angehalten werden. %!ƫ),!()/0!*ƫ!/0!$!*ƫ1/ƫ!/$%$0!0!)ƫ (1)%*%1)ƫ1* ƫ/%* ƫ%*ƫ1/"Ø$.1*#!*ƫ2+*ƫ2%!.Čƫ sechs und acht Metern Länge erhältlich. āƫħƫĂĀāćƮđƮ 21 Umweltfreundliche Lösungen SAMMLERROHR Ein neues Sammlerrohr im Miniformat sichert sich einen Platz in Hybridfahrzeugen. TEXT LOIS HOYAL FOTO HILARIUS RIESE Klein und fein A UF DIE GRÖSSE kommt es an – das gilt auch für die Sammlerrohre von Fahrzeugmotoren. Den Beweis erbringt Sapa mit einem innovativen Aluminiumrohr, einem ultrakleinen Sammlerrohr für Kraftfahrzeuge. Das Sapa Precision Tubing Werk in Remscheid fertigt das Sammlerrohr für Hanon Systems. Endabnehmer ist BMW. Die Bayern verbauen das System in ihren Plug-In-Hybriden. „Durch unsere Erfahrungen und Kompetenzen konnten wir uns den Auftrag sichern. Wir haben einfach das beste, am Markt verfügbare Produkt angeboten“, erklärt Andreas Martin, Leiter Geschäftsentwicklung und Innovationen bei Sapa Remscheid. „Das kleinste geschlitzte Sammlerrohr besteht aus mehreren Einzelteilen. Seine Fertigung stellt hohe Anforderungen an unsere Abläufe und Mitarbeiter. Vergleichbare Sammlerrohre sind größer und komplizierter. Mit dieser Spezialkonstruktion können wir die Kundenanforderungen erfüllen.“ DER AUFTRAG wäre ohne die lange Beziehung zwischen Sapa und dem Hanon Entwicklungszentrum in Kerpen vielleicht gar nicht zustande gekommen. Remscheid, wo Sapa das kleinste Sammlerrohr fertigt, liegt in der Nähe von Kerpen. 22 ƮđƮāċĂĀāć Durch die geringen Abmessungen wird Platz im Auto gewonnen. Und Platz ist gerade in Hybridfahrzeugen ein knappes Gut, denn die großen Batterien lassen nur wenig Spielraum für die Kühlund Heizsysteme. Aluminium bietet einen weiteren Vorteil – es ist leicht. Der kleine Durchmesser und das geringe Volumen reduzieren auch die Anforderungen an Schmier- und Kältemittel. Zudem sei das Sammlerrohr extrem sauber, so Martin. „Wir müssen strikte Reinheitsvorgaben erfüllen. Wenn das Produkt nicht hochgradig sauber ist, können Partikel in das Kühlsystem gelangen und Subsysteme beschädigen.“ DIE GUTEN Wärmeübertragungseigenschaften von Aluminium helfen beim Kühlen der Batterie. Bei zu hohen oder zu niedrigen Temperaturen würde die Batterie vorzeitig altern und schnell an Leistung verlieren. Für Martin sind Elektro- und Hybridfahrzeuge ein interessanter, junger Absatzmarkt. „Man muss sich nur einmal die Lage auf dem Ölmarkt und die weltweit schwindenden Ölvorkommen anschauen, um zu verstehen, dass es zwangsläufig immer mehr Fahrzeuge ohne Verbrennungsmotor geben wird“, meint er. „Wir brauchen alternative Lösungen für die Zukunft, sonst können wir zudem die Kohlendioxidemissionen nicht reduzieren.“ Elektro- und Hybridfahrzeuge sind ein interessanter, junger Absatzmarkt, meint Andreas Martin. Zwei Energiequellen G Hybridfahrzeuge nutzen zwei Energiequellen. Sie haben einen herDurch eine Verkleinerung des Sammlerrohrs gewinnen die Konstrukteure wertvollen Platz im Fahrzeug. G G kömmlichen Verbrennungsmotor (plus Kraftstofftank) und mindestens einen Hochspannungs-Elektromotor (plus Batteriepack). Hybridfahrzeuge sind in der Regel sparsamer als Fahrzeuge mit Ottooder Dieselmotor und stoßen deutlich weniger Kohlendioxid aus. In den USA gelten die CAFE-Vorschriften, die den nach Marktanteilen gewichteten Flottenverbrauch der Fahrzeuge eines Herstellers einbeziehen. Mit den Hybriden können die Autobauer die strengen Flottenvorschriften leichter erfüllen. In Hybridfahrzeugen kommen Nickelmetall-Hybridbatterien oder Lithium-Ionen-Batterien zum Einsatz. āċĂĀāćƮđƮ 23 Övervinjett UNDERVINJETT Isofenster für strenge Gebäudevorgaben Mit integrierten Kammern, Dichtungen, Nuten und Isolierstegen erleichtern Aluminiumprofile die Montage und Installation und unterstützen die Wärmeisolation von Fenstern. Für Laien sind diese Merkmale kaum zu erkennen. Innendichtung für Wärmedämmung und Luftabschluss Kammern für Eckverbinder Nuten für Außendichtungen Nuten für Zusatztechnik Isolierstege für eine verbesserte Wärmedämmung Kammer für zusätzliche Isolierung Im Detail Nachhaltige Fenster Fenster wirken sich auf die Beleuchtung, Heizung, Kühlung und Belüftung aus und haben daher großen Einfluss auf den Energiegesamtverbrauch. Aluminiumfenster weisen ein sehr gutes Wärmeverhalten auf. Sie sind wetterfest und fast wartungsfrei. Das SFB 1074 ist das von Sapa am häufigsten in Skandinavien verkaufte Isofenster. 24 ƮđƮāċĂĀāć