MZEE.com Kollegah im Interview – "Alphagene"

Transcrição

MZEE.com Kollegah im Interview – "Alphagene"
MZEE.com
Kollegah im Interview – "Alphagene"
MZEE.com: Kollegah, am 16.11. erscheint dein erstes Album "Alphagene". Was kann man
als Raphörer von deinem Debüt erwarten?
Kollegah: Das beste Album der Deutschrapgeschichte. Kein Album des Jahres, nein, ein
Jahrhundertalbum. Und das meine ich vollkommen ernst. Jeder, der daran zweifelt, sollte
sich mein Album anhören und sich selbst ein Urteil bilden. Wer ehrlich ist, wird sich
eingestehen müssen, dass "Alphagene" völlig neue Dimensionen erreicht.
MZEE.com: Hast du eine bestimmte Erwartungshaltung was das Album angeht? Was sind
deine Ziele?
Kollegah: Mein Ziel ist definitiv über kurz oder lang der erfolgreichste Rapper zu werden,
der beste bin ich ja schon. Mit „Alphagene“ möchte ich in den Charts landen, das ist
erstmal das Hauptziel. Aber ich sehe das Ganze nicht nur aus einer eigennützigen
Perspektive heraus. Es geht mir gar nicht ausschließlich darum, Geld zu verdienen, das
könnte ich auch durch andere Dinge. Denn ich habe auch in vielen Bereichen, die mit Rap
nichts zu tun haben, Ausnahmetalente und verfüge zudem über eine Businessmann-Ader.
Nein, mir geht es wirklich nicht nur um mich. Ich schenke dem Volk mit „Alphagene“
endlich wieder gute deutsche Rapmusik in Verbindung mit einem Lebensgefühl. Ich lebe
ihnen auf dem Album den erhabenen, bosshaften Kollegah-Lifestyle vor und biete somit
auch vor allem der perspektivlosen Jugend etwas zum festhalten, zum daran orientieren.
Auf dass sie mit mehr Selbstbewusstsein und Coolness durch das Leben schreiten mögen,
um so in allen Bereichen des täglichen Lebens erfolgreicher zu sein. Es geht hier also nicht
nur um Musik, nein, es geht um ein neues Lebensgefühl.
MZEE.com: Meinst du nicht, dass du dich durch deine sehr selbstbewusste Haltung, die du
in der Öffentlichkeit meist an den Tag legst, unsympathisch machst? Immerhin bist du
noch nicht sehr lange dabei und stellst dich schon jetzt vor alle anderen.
Kollegah: Ich habe mich nie darum gekümmert, ob andere mich sympathisch finden oder
was sie von mir denken, ich habe schon immer mein eigenes Ding gemacht und
kompromisslos durchgezogen. Ich mache mir keinen Kopf darüber, ob ich durch meine
selbstbewusste Art, die man mir als Arroganz auslegen könnte, manchen ein Dorn im Auge
bin. Als Duckmäuserich kommt man im Leben nicht weit, man muss auf den Putz hauen.
Ich bin mir meiner Überlegenheit gegenüber der restlichen Rapszene bewusst und mache
keinen Hehl daraus. Nur Feiglinge machen sich schlechter als sie sind und tun auf
bescheiden. Natürlich fühlen sich viele auf den Schlips getreten, ganz besonders Rapper,
die seit Jahren dabei sind aber immer noch keine Erfolge vorzuweisen haben. Aber mich
kümmert das wenig... es fällt zwar vielen Leuten schwer, aber jeder der sich meine Musik
objektiv anhört wird zugeben müssen, dass ich in vielen Bereichen neue Maßstäbe setze.
Dass ich nicht jedermanns Geschmack treffen kann, ist eine andere Sache, aber meine
Rapskills kann man einfach nicht angreifen.
MZEE.com: Was sind denn deiner Meinung nach deine Stärken?
Kollegah: Zu allererst natürlich meine ganze Art, mein Humor, mein bosshaftes Verhalten.
Ich bringe Gangsterrap, der authentisch ist, aber dennoch nicht bierernst daherkommt,
sondern mit Humor. Wie gesagt, ich bringe hier ein völlig neues Lebensgefühl in die
Hiphop-Welt. Und das verpacke ich in Texten, die schlichtweg revolutionär sind. Keiner
hatte komplexere und anspruchsvollere Reime und Reimketten.
Niemand zuvor brachte Doubletimes auf einem solchen Niveau. Überhaupt gab es vor mir
quasi niemanden in Deutschland, der überhaupt Doubletimes gebracht hat.
Die anderen sind einfach überfordert mit solchen Dingen. Man darf ihnen deswegen nicht
böse sein, versteh mich nicht falsch. Sie sind einfach nur zu bedauern. Die haben einen
einzigen 0815-Flow drauf und das war’s. Bei mir dagegen findet man eine Fülle an
verschiedensten Flowvariationen, die es noch nicht einmal bei den Amis gibt.
Außerdem sind meine Punchlines nicht zu vergleichen mit denen aller anderen deutschen
Rapper. Meine Lines kann man nicht einfach aus dem Amerikanischen übersetzen, da sie
im Englischen gar keinen Sinn ergeben würden. Das sind keine plumpen, einfachen
Standard-Vergleiche. Das sind Spielereien mit der deutschen Sprache, wie sie nicht einmal
die großen zeitgenössischen deutschen Dichter draufhaben. Auch beim wiederholten Hören
meines Albums entdeckt der Hörer immer noch neue versteckte Lines und ist völlig von
den Socken, nachdem sich ihm mal wieder der Sinn einer meiner sagenhaften, komplexen
Wortspiele erschlossen hat. Um es auf den Punkt zu bringen, vereine ich Authentizität mit
revolutionärer Technik sowie einer passenden, bosshaften Stimme. Kollegah steht einfach
für coole Musik mit Anspruch, die sich sowohl der Straßenkanacke als auch der
Germanistikstudent gerne anhört.
MZEE.com: Du hast deine Punchlines angesprochen, die sicherlich mit der Hauptgrund für
deinen schnellen Aufstieg sind. Wie gehst du beim Schreiben vor bzw. was ist deine
Inspirationsquelle beim Texten?
Kollegah: Ich setze mich nicht hin, grüble und suche nach Lines und denke stundenlang
nach. Nein. Ich habe auch keine Inspirationsquelle. Ich muss ehrlich zugeben, dass mir das
Ganze selbst manchmal ein Rätsel ist. Mir fallen die Lines nämlich einfach so, urplötzlich
ein, während ich mit anderen alltäglichen Dingen beschäftigt bin. Wie Erleuchtungen. Als
fertige ausformulierte Punchline. Ich weiß, dass das sich unglaubwürdig anhört,
insbesondere da ich ja als jemand gelte, der gerne übertreibt. Aber es ist die reine
Wahrheit. Ich denke nie nach, ich grüble nie nach Lines. Sie erscheinen mir einfach und
ich weiß nicht woher das kommt.
MZEE.com: Viele kritisieren ja, dass deine Musik nichts als reine Unterhaltung sei und es
nur die Kunstfigur Kollegah gibt. Was ist mit dem "echten" Kollegah?
Kollegah: Natürlich übertreibe ich auch in meinen Punchlines, das ist doch völlig klar. Wer
Battletexte wortwörtlich nimmt ist entweder völlig bescheuert oder sucht einfach nur
zwanghaft nach Argumenten, die eine Nichtwertschätzung meiner Musik rechtfertigen
könnten. Die Leute können einen auf raptechnischer Ebene nicht angreifen und versuchen
es deshalb auf der Kredibilitätsebene, das ist ein alter Hut. Denen fällt einfach nichts
anderes ein. In deren Leben existieren Dinge wie Drogen einfach nicht und daher halten
sie das auch bei mir nicht für möglich.
Auf „Alphagene“ sind alle persönlichen Passagen zu 100% der Wahrheit entsprechend. Und
zwar bis ins Detail. Ich habe mal ein Interview gelesen von CLIPSE, wo ihnen dieselbe
Frage gestellt wurde. Da sagten sie in etwa, dass wenn sie in Wahrheit ein Kilo verkauft
hätten, aber der Reim cooler käme, wenn sie sagen würden sie hätten vier Kilo verkauft,
dann fänden sie das ok. Bei mir ist das nicht so. Ich habe bei den persönlichen Texten auf
meinem Album tatsächlich bis ins kleinste Detail darauf geachtet, alles genauso
wiederzugeben, wie es war. Ich behaupte ja nicht, dass ich der größte Dealer, der größte
G überhaupt war oder bin. Aber die Dinge, die ich erlebt habe, lasse ich mir nicht
absprechen. Ich finde es allerdings auch behindert, dass sehr viele hierzulande Musik so
krampfhaft betrachten. Die Leute sollten sich mal locker machen und Musik hören oder es
eben lassen, aber dieses ständige herumphilosophieren und haten bringt keinen weiter.
MZEE.com: Wirklich persönliche Songs gab es von dir aber tatsächlich relativ wenig. Wie
sieht es damit auf "Alphagene" aus?
Kollegah: Es stimmt, dass ich bisher relativ wenig von mir preisgegeben habe. Das liegt
aber auch daran, dass ich mir bewusst bin, dass die Rapfans mich vor allem wegen meiner
Punchlinesongs feiern. Bisher habe ich ja lediglich zwei Mixtapes veröffentlicht.
"Alphagene" ist mein erstes Album und mir wesentlich wichtiger, deshalb gibt es dort auch
einige sehr persönliche Songs. Beispielsweise "Alles was ich hab", ein Track für meine
Familie oder "Ein Junge weint hier nicht" zusammen mit Tarek von K.I.Z. und meinem
Labelboss Slick One. Diesen Songs hört man auch an, wie ernst ich das meine. Hört euch
"Alphagene" an, darauf gibt es sehr viel Persönliches über mich zu erfahren.
MZEE.com: Wo wir schon dabei sind, lass uns doch etwas genauer auf „Alphagene“
eingehen. Der Song "Der Einzelkämpfer" hat mich besonders überrascht, weil man so
etwas von dir bisher nicht kannte. Was hat dich dazu bewogen, diesen Song zu schreiben?
Kollegah: Im Leben geht es immer hoch und runter. Und jeder kommt mal an einen Punkt,
wo er sich echt denkt, dass alles aussichtslos ist und keinen Sinn macht und dass er ganz
alleine da steht. Genau in solchen Momenten darf man nicht aufgeben. Man muss sich
sagen „Jetzt erst recht“ und weiterkämpfen. Darum geht es in dem Track. Das ist ein sehr
wichtiger Aspekt des Lebens, den ich gerne den Leuten vermitteln wollte. Ich hatte schon
zahlreiche Situationen wo ich dachte, jetzt ist alles aus. Aber ich habe mich trotzdem zu
Optimismus gezwungen und es ging immer weiter und kuck mich jetzt an.
MZEE.com: Der Großteil der Songs auf deinem Debütalbum sind ja Punchline- und
Battletracks. Mit „Kuck auf die Goldkette 2007“ hast du eine Fortsetzung des Songs von
deinem ersten Mixtape gemacht? Wieso das Ganze?
Kollegah: „Kuck auf die Goldkette“ ist einfach ein Klassiker von mir, der Song vermittelt
das perfekte Kollegah-Feeling. Über-Lines, abwechslungsreiche Flows, Humor, alles dabei.
Deshalb musste ich einfach eine Fortsetzung machen und die ist so gut geworden, dass wir
uns dazu entschlossen haben, ein Video dazu zu drehen.
MZEE.com: Das Video zum Song läuft ja sehr erfolgreich bei MTV TRL. Hast du das
erwartet?
Kollegah: Eigentlich schon, wir haben schließlich ne Menge investiert in das Video und mit
Mirco Reseg einen Top-Schauspieler für das Video gewinnen können. Die Locations für das
Video sind vom Feinsten gewesen, wir hatten ein 3000m² Edelbordell mit einer echten
Besetzung an „Mädchen“. Wer mal in einen fetten Laden relaxen möchte, Saunaclub
„Indira“ in Leverkusen, nehmt ein wenig Geld mit. Dann hatten wir noch ein echtes LuxusCasino usw. Das lief alles über Slick und seine Leute und ist somit real. Insgesamt ist das
Video auch sehr gut geworden. Ich war zwei Mal Platz 1 bei TRL und hoffe, das geht so
weiter. Danke an alle, die mich supporten.
MZEE.com: Sehr amüsant ist auch der Skit „Dealer Afterlude“. Wie kamst du auf die Idee
und wer hat die verschiedenen Rollen gesprochen?
Kollegah: Die Stimmen kommen alle von mir. Ich bin ein begnadeter Stimmenimitator. Ich
beherrsche übrigens auch die Stimmlagen vieler deutscher und amerikanischer Rapper und
spreche zudem alle deutschen Dialekte fließend. Mein Talent für Sprachen ist übrigens ein
weiterer Aspekt meiner Alphagene. Ich arbeitete früher einmal mit Italienern zusammen
und lernte ganz nebenbei ohne Anstrengung binnen 2 Monaten die italienische Sprache
fließend zu sprechen. Schon als 14 jähriger, als ich zum Islam konvertierte, lernte ich zig
Koransuren in arabischer Sprache in kürzester Zeit auswendig und konnte sie mit nahezu
perfekter Aussprache vortragen, mit all den ungewohnten Gutturallauten, die diese
Sprache mit sich bringt.
Meine Französisch- und Englischlehrerin nannte mich in der Schule immer „native Speaker“
und fragte mich, wenn sie mal nicht weiter wusste oder ihr ein Wort nicht einfiel. Aber
zurück zur Frage. „Dealer Afterlude“ gibt eine typische Situation wieder, wie sie mir in der
momentanen Phase meines Aufstiegs des Öfteren begegnet. Man trifft alte Bekannte, die
man lange nicht gesehen hat und die einen nun im TV gesehen haben und völlig fertig sind
und darauf nicht klarkommen.
MZEE.com: Hast du Songs, die dir besonders wichtig sind bzw. Lieblingssongs auf
"Alphagene?
Kollegah: Die bereits genannten persönlichen Songs sind mir natürlich besonders wichtig,
die liegen mir am Herzen. Mein Lieblingssong auf dem Album ist momentan „24/7“, da er
3 Strophen gefüllt mit meinen besten Punchlines vereint mit einer genialen, von meinem
Freund Sahin gesungenen Hook auf einem grandiosen Beat von JAW.
MZEE.com: Erzähl uns doch mal etwas zu den Features auf „Alphagene“.
Kollegah: Auf meinem Album habe ich u.a. K.I.Z. und Bass Sultan Hengzt. K.I.Z. sind seit
der Donnerwetter-Tour gute Freunde von mir und ich wollte sie unbedingt auf meinem
Album haben. „Legenden“ ist ein sehr guter Track geworden. Bei Hengzt war lange Zeit
nicht klar, ob es noch klappen würde, aber in allerletzter Sekunden haben wir es dann
doch noch realisieren können, was mich sehr freut. Ich höre seine Sachen schon länger und
bin sehr froh, dass er auch Bock auf einen gemeinsamen Song hatte. „Machomannstyle“ ist
auf jeden Fall ein Bombentrack und eine wahre Freude für jeden Hengzt- und KollegahFan. Dann habe ich noch die Jungs von DeineLtan mit drauf. „Endlevel“ ist ein unfassbares
Brett geworden, Doubletimes vom Allerfeinsten, meine Freunde. Sollte man sich nicht
entgehen lassen. Toony aus Düsseldorf hab ich noch mit drauf und natürlich auch Favorite.
Mit Slick One und Tarek habe ich wie vorhin schon erwähnt einen sehr persönlichen Song
gemacht.
MZEE.com: Rizbo hat den Großteil der Produktion übernommen?
Kollegah: Ja, er hat sich selbst übertroffen. Auf meinem Album sind auf jeden Fall die
besten Beats, die er je gemacht hat. Er hat insgesamt 11 Beats auf Alphagene. Den Beat
von "Ein Junge weint nicht" ist bereits 2 Jahre alt und Slick hatte daraus bereits einen
Solotrack gemacht. Der Beat hat mir so gut gefallen, dass ich ihn bat mir ihn für das Album
zu geben. Die Hook haben wir übernommen und Tarek gefragt, ob er sie singen kann. Es ist
ein besonderer Track über unsere jungen Jahre. Auch JAW hat einige Beats beigesteuert,
daraus entstanden sind Gangsterpoesiesongs allerhöchster Güteklasse. Vom Jimmy Ledrac
aus Schweden habe ich einen Beat bekommen, der eigentlich für G-Unit reserviert war.
Nace & Shalla aus Kroatien, Vizir und SixJune haben den Rest übernommen. Ich bin sehr
zufrieden mit dem Gesamtklangbild des Albums. Wir haben "Alphagene" ja auch bei Busy
mastern lassen, der ja bekanntermaßen für erstklassigen Sound steht.
MZEE.com: Wie lange hast du an „Alphagene“ gearbeitet?
Kollegah: Insgesamt ca. 9 Monate, davon 6 Monate intensiv. Während dieser 6 Monate
habe ich fast nichts anderes gemacht. Ich habe andere Dinge völlig vernachlässigt. Ich
habe meine Familie nicht gesehen, meine alten Freunde nicht, ich habe extra vor Beginn
der Albumarbeiten mit meiner damaligen Freundin Schluss gemacht, um einen freien Kopf
zu haben und mich voll auf das Album konzentrieren zu können. Es ging während der
Albumarbeiten körperlich bergab mit mir, ich habe krass viel Muskelmasse und Gewicht
verloren, da ich keine Zeit mehr für Training bzw. vernünftige Ernährung hatte. Ich habe
regelmäßig mehrere Tage lang nur im Studio gesessen und getextet und recordet, ohne
Schlaf. Ich hatte wirklich nur diese Vision von Alphagene vor Augen und wollte sie
umsetzen, etwas anderes gab es für mich nicht, alles andere hatte zu der Zeit keine
Bedeutung für mich.
MZEE.com: Vor einigen Tagen habt ihr eure „Showtime, Bitch“-Tour beendet. Favorite,
Shiml, Slick One und du wart in Deutschland, Österreich und der Schweiz unterwegs. Was
ist dein Fazit, immerhin ist es ja bereits deine zweite Tour nach der im letzten Jahr mit
Prinz Pi und K.I.Z.
Kollegah: Die Tour war absolut erfolgreich. Sehr viele ausverkaufte Hallen, beste
Stimmung und frenetische Selfmade-Fans allerortens. Groupies natürlich auch nicht zu
knapp (lacht). So viele Autogrammwünsche musste ich noch nie erfüllen, man merkt, dass
mein Bekanntheitsgrad und der meines Labels in kurzer Zeit enorm angewachsen sind. So
eine Tour ist immer etwas cooles, man trifft viele Bekannte wieder, die man lange nicht
gesehen hat. Casper war bei zwei Dates mit dabei, JAW auch und in Berlin waren K.I.Z.
und Prinz Pi am Start. Ali A$ haben wir in München kennen gelernt, auch ein sehr netter
Typ.
Grüße an die Jungs an dieser Stelle. Ich weiß natürlich, dass ihr Journalisten bei einer
solchen Fragestellung immer wieder gerne auf meinen Splash-Auftritt 2006 anspielt. Aber
wer mich auf der Tour live gesehen hat, weiß, dass Kollegah 2007 ein etablierter Liveact
ist und sich vor keinem zu verstecken braucht. Wir sind alle sehr zufrieden mit der ersten
Selfmade Tour und ich hoffe, dass wir Anfang 2008 eine „Alphagene“-Tour machen
werden, das hängt aber vom Erfolg des Albums ab.
MZEE.com: Azad hat dir in der letzten Ausgabe der JUICE Props gegeben. Was sagst du
dazu?
Kollegah: Das hat mich wirklich sehr gefreut. Azad ist definitiv einer der wenigen
ehrlichen Leute im Business und ich habe enormen Respekt vor ihm. Ich finde es schade,
dass in der Rapszene hierzulande so wenige Rapper den Mumm besitzen, zuzugeben, dass
es auch andere Rapper neben ihnen gibt, die was draufhaben. Jeder ist auf seinen eigenen
Vorteil aus. Ich bin nicht so, ich gebe jedem die Anerkennung, die er verdient, aber
scheue mich auch nicht, diejenigen als Dreck zu bezeichnen, die nun mal Dreck sind.
MZEE.com: Was meinst du mit „jeder ist auf seinen eigenen Vorteil aus“?
Kollegah: Na ja, es wird sehr oft gehatet oder zumindest geschwiegen und so getan, als
wüsste man nichts voneinander, obwohl jeder Rapper in Deutschland meine Songs kennt.
Ich weiß z.B. aus sicheren Quellen, dass Samy jede einzelne Lines von mir auswendig drauf
hat. Aber öffentlich zugeben werden das die Leute natürlich nie... damit muss man leben.
MZEE.com: Wie sieht die Sache bei dir aus? Welche Rapper in Deutschland gefallen dir?
Kollegah: Alle, die ich auf dem Album oder in der Vergangenheit gefeaturet habe.
Außerdem mag ich den Rap von Azad, Snaga und einigen anderen unbekannteren Rappern.
MZEE.com: Was kann man von Selfmade Records demnächst erwarten?
Kollegah: Erstmal mein Album, ein Pflichtkauf für jeden Deutschrapfan. Eventuell wird ein
zweites Video kommen, wenn der Support stimmt. Was danach kommt, steht noch nicht
ganz fest. Shiml und Favorite nehmen beide momentan ihre Alben auf. Nächstes Jahr wird
es hoffentlich eine „Alphagene“-Tour geben, wie vorhin schon erwähnt. Selfmade ist das
Label, das alle auf dem Schirm haben sollten.
MZEE.com: Kollegah, hast du einige letzte Worte an die Leser von MZEE?
Kollegah: Aber sicher. Mein Album "Alphagene" erscheint am 16.November, am
kommenden Freitag! Auf keinen Fall vorher abkratzen, das wäre wirklich ein Jammer. Also
passt bis dahin auf euch auf. Ich habe unglaublich viel Arbeit in dieses Album gesteckt.
Also kauft euch das Album, wenn es euch gefällt. Es hat ein 20-seitiges Booklet mit
Songtexten und edlem Foliendruck. Ich habe euch 2 Mixtapes geschenkt, die ihr
größtenteils runtergeladen habt. Also gebt mir was zurück!
Selfmade Records ist komplett independent, d.h. wir müssen alles selbst bezahlen und uns
Erfolge hart erkämpfen. Also unterstützt uns, wenn ihr weiterhin gute Musik hören wollt.
Danke an alle meine Fans!
Quelle: MZEE.com, 12.11.2007
http://www.mzee.com/forum/showthread.php?t=100062552

Documentos relacionados