VDG aktuell 2/2015

Transcrição

VDG aktuell 2/2015
www.vdg.de
02 2015
vdgaktuell
Verein Deutscher
Giessereifachleute e. V.
Gießereiberufe
zum Anfassen auf
der Bright World
of Metals
Versammlung
Get-in-Form
Interview
106. Ordentliche Mitgliederversammlung
des VDG
Initiative baut seit
13 Jahren erfolgreich
Schulgießereien auf
VDG-Landesgruppenvorsitzender Dr. Carsten
Kuhlgatz im Gespräch
INHALT/IMPRESSUM
FOTO: A. BEDNARECK
Inhalt
3 Editorial des VDG-Präsidenten
4 Interview mit dem VDG-Landesgruppenvorsitzenden
Dr. Carsten Kuhlgatz zur Basisarbeit in Niedersachsen
6 Get-in-Form: seit 13 Jahren im Einsatz für Schulgießereien
10 Bright World of Metals strahlt heller denn je
14 106. ordentliche Mitgliederversammlung auf der GIFA
22 Aalener Gießerei Kolloquium
26 News
30 Aus den Landesgruppen
32 VDG-Fachausschuss Geschichte
40 Termine
41 VDG-Akademie
44 Geburtstage
46 VDG-Intern
Titelfoto:
Attraktive Berufswege
Auf der diesjährigen Bright World of
Metals stand das Thema Nachwuchswerbung wieder ganz oben auf der
Tagesordnung.
FOTO: A. BEDNARECK
Impressum:
Herausgeber: Verein Deutscher Giessereifachleute e. V.
Hansaallee 203, 40549 Düsseldorf,
Tel.: (02 11) 68 71-3 32
Redaktion: Robert Piterek M.A.
Bundesverband der Deutschen Gießerei-Industrie BDG
Hansaallee 203, 40549 Düsseldorf,
Tel.: (02 11) 68 71-3 58
Schlussredaktion: Ruth Frangenberg-Wolter, BDG
Tel.: (02 11) 68 71-3 55
Layout: Dietmar Brandenburg, BDG
Tel.: (02 11) 68 71-3 50
Druck: Druckerei V+V, Zur Schmiede 9, 45141 Essen
Titelfotos: Messe Düsseldorf, Francis Edler,
Michael Vehreschild
Redaktionsschluss: September 2015
EDITORIAL
Liebe VDG-Mitglieder,
Der VDG fühlt sich mit seinen Tätigkeitsschwerpunkten in besonderer Weise dem
Gießereinachwuchs verpflichtet. Die Webseite www.powerguss.de und das Jugendmagazin YOUCAST sprechen Jugendliche in der Berufswahl und während der Ausbildung an. Die VDG-Akademie leistet einen wichtigen Beitrag für die Aus- und
­Weiterbildung junger Gießereifachleute mit einem vielseitigen Veranstaltungsprogramm bis hin zur Ausbildung von Meistern und dem VDG-Zusatzstudium der
Gießerei­technik.
FOTO: PRIVAT
die GIFA 2015 zeigte als international führende Fachmesse erneut die Leistungsfähigkeit der Fertigungstechnik Gießen in all ihren Facetten. Mit eindrucksvollen
Besucher- und Ausstellerzahlen hat sich das Konzept der Messe wieder einmal
bewährt und Gießereifachleute aus der ganzen Welt folgten dem Ruf nach Düsseldorf. Besonders erfreulich fand ich persönlich den großen Anteil an jungen Messebesuchern. Schüler, Auszubildende, Studenten und junge Gießerei-Ingenieure
kamen in großer Anzahl nach Düsseldorf und prägten das Bild einer vitalen
Branche.
Geschäftsführung und Vorstand des VDG haben sich zum Ziel gesetzt, die Attraktivität des VDG zu stärken und mit neuen Angeboten besonders die jungen Gießereifachleute anzusprechen. Wir wollen den nächsten Gießereitag am 14. und 15.
April 2016 in Magdeburg dazu nutzen, den Kontakt zu den Studenten der gießereitechnischen Studiengänge zu verstärken und damit den Nachwuchs für eine Mitgliedschaft im VDG gewinnen. Mit den Vorteilen der VDG-Mitgliedschaft wollen wir
aber auch in einer breiter angelegten Mitgliederwerbeaktion die Gießereispezialisten in den Betrieben für den VDG begeistern. Nicht zuletzt steht auf dem Plan, die
traditionellen Sprechabende in den Landesgruppen zu stärken und die Organisatoren vor Ort bei der Vorbereitung und Durchführung interessanter Veranstaltungen zu unterstützen. Ich freue mich auf den eingeschlagenen Veränderungsprozess und bin für Anregungen und Unterstützung aus dem Kreis der Mitglieder
dankbar!
Bei der Lektüre dieser Ausgabe von VDG aktuell wünsche ich Ihnen viel Spaß und
interessante Einsichten.
Ihr
Jens Wiesenmüller
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FOTO: ANDREAS BEDNARECK
INTERVIEW
Dr. Carsten Kuhlgatz engagiert sich seit über 25 Jahren im VDG. Er leitet als Geschäftsführer den Gießereizulieferer
Hüttenes-Albertus.
„Werksbesuche sind für uns das
Salz in der Suppe“
Dr. Carsten Kuhlgatz ist VDG-Landesgruppenvorsitzender in Niedersachsen und
Geschäftsführer des international agierenden Gießereizulieferers Hüttenes-Albertus
Chemische Werke GmbH. Er ließ im Gespräch mit VDG aktuell das Jahr aus Sicht seiner
Landesgruppe Revue passieren. Darüber hinaus berichtete er über seinen Weg zum
VDG und was neue Mitglieder von dem Verein erwarten können.
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Sehr geehrter Herr Dr. Kuhlgatz, welche Funktion erfüllt
Ihre Landesgruppe für die Gießer in Ihrer Region?
Natürlich fühlen wir uns in erster Linie unseren Mitgliedern verpflichtet. Wir wollen einen anregenden Erfahrungsaustausch bieten und hierfür veranstalten wir Sprechabende, Werksbesichtigungen, aber auch Sonderveranstaltungen wie den Norddeutschen Gießereitag oder den
Elektromobilitätsworkshop in Bremen.
Sie sind Geschäftsführer des Gießereizulieferers Hüttenes-Albertus. Passt das gut zu Ihrem ehrenamtlichen
Engagement?
Sicherlich ist reichlich Arbeit mit der Leitung einer international tätigen Unternehmensgruppe verbunden, doch ist es
wichtig, sich für unsere Branche starkzumachen und zu
engagieren. Mit den Aufgaben als Landesgruppenvorsitzender an die Basis unseres Gießereiberufes zurückzukehren
macht Freude. Dabei erfahre ich sehr viel Unterstützung
vieler weiterer Gießer und das nicht nur im Vorstand und
Beirat. Ich danke meinen Team deshalb herzlich für die
ehrenamtliche Unterstützung.
Was bedeutet der VDG für Sie?
Seit über 25 Jahren engagiere ich mich nun im VDG und
habe den Verein immer unterstützt und auch viel Unterstützung erfahren. Ich lege großen Wert auf die ehrenamtliche Arbeit im VDG und das Engagement für den Beruf
des Gießers. Außerdem glaube ich, dass ein eigenständiger Verein speziell für Gießereifachleute im Vergleich zu
einem so riesigen Berufsverband wie dem VDI sehr wichtig ist.
Welche Aktivitäten und Treffen gab es in Ihrer Gruppe im Verlaufe dieses Jahres?
Das absolute Highlight war die Veranstaltung zum Thema
Elektromobilität gemeinsam mit dem Fraunhofer Institut
in Bremen. Wir konnten sowohl Referenten namhafter Gießereien als auch Referenten von Gießereikunden verpflichten, sodass auch die Kundenbedürfnisse thematisiert wurden. Dadurch war auch ein tieferer Einblick in die Stra­
tegie der Abnehmer von Gussteilen möglich. Die
anschließende Diskussion war ebenfalls sehr anregend.
Sie hat gezeigt, dass der endgültige Weg der Elektromobilität noch nicht ganz klar ist.
Wie schätzen Sie die Bedeutung von Werksbesichtigungen ein?
Für uns sind Werksbesuche das Salz in der Suppe. Wir
müssen es den deutschen Gießereien hoch anrechnen,
dass sie in diesen wirtschaftlich schwierigen Zeiten die
Tore für die Kollegen aus anderen Gießereien öffnen. Es
gibt viele Dinge, die anderen Gießereikollegen im Rahmen
von Werksbesuchen weiterhelfen können, bei denen Wettbewerbsvorteile keine Rolle spielen. Durch die Werksbesichtigungen gibt es einen regen Austausch. Die Besuche
helfen uns auch dabei, unseren technologischen Vorsprung
in Deutschland zu halten. Darüber hinaus sind Werksbesichtigungen für uns und den gesamten Vorstand auch
immer ein wertvoller Anreiz, um möglichst viele Teilnehmer aus den Reihen der Mitglieder für unsere Veranstaltungen zu gewinnen.
Die Gießer sind eine überschaubare Gruppe, die sich
häufig schon länger untereinander kennt. Trifft das
auch auf Ihre Landesgruppe zu?
Ja, sicherlich und beim regen Erfahrungsaustausch z. B. bei
Workshops oder beim Sprechabend nutzen auch viele unserer Mitglieder die Treffen als willkommene Gelegenheit, Studien- oder Arbeitskollegen zu treffen.
Wie sieht es mit neuen Mitgliedern aus? Was tut Ihre
Landesgruppe in dem so wichtigen Bereich Nachwuchsförderung?
Da ist natürlich Get-in-Form, unsere Initiative für das
Metallgießen in der Schule. Als Gießerei-Ingenieur liegt
mir aber auch die Mobilisierung von aktiven Gießern für
eine Mitgliedschaft besonders am Herzen. Dr. Ferdinand
Hansen von der VW-Gießerei hat zum Bespiel viel dafür
getan, dass aus dem Pool der VW-Kollegen neue Mitglieder geworben wurden. Es ist jedoch heute schwieriger,
auch junge Leute für die Vereinsarbeit zu begeistern. Hier
müssen wir die Hochschulen besser einbinden und die
Begeisterung für Mitarbeit bereits im Studium entfachen.
Warum sollte man Ihrer Ansicht nach Mitglied im VDG
werden?
Ganz wichtig ist der Erfahrungsaustausch mit anderen Gießern – das ist ein ganz wichtiger Punkt. Dabei geht es um
Networking. Ich bin schon nach dem Vordiplom in den
VDG eingetreten – kein Wunder natürlich angesichts meines Vaters sowie meines späteren Doktorvaters Prof. Reinhard Döpp, beides sehr engagierte VDG-Mitglieder. Der
VDG schafft sehr viele Kontakte und sorgt für Weiterbildung. An Sprechabenden erfährt man auch einmal etwas,
was man im normalen Betrieb gar nicht anwendet. Das
hilft aber, um über den Tellerrand hinauszublicken und
mehr über Werkstoffe und Verfahren zu erfahren. Die Treffen bieten auch die Möglichkeit, ältere Kollegen nach einem
Karriereweg oder einem Job zu fragen. Networking, Erfahrungsaustausch und Weiterbildung sind die wichtigsten
Argumente für die Mitgliedschaft im VDG!
Welche Ziele haben Sie sich in nächster Zeit in der
VDG-Landesgruppe Niedersachsen gesetzt?
Wir haben inzwischen das neue Jahresprogramm vorbereitet, das jetzt startet und bis Mitte nächsten Jahres läuft. Wir
werden wieder eine Werksbesichtigung veranstalten und
auch einen Sprechabend organisieren, auf dem wir uns mit
Lehrern zusammensetzen, um sie direkt mit erfahrenen Gießern in Kontakt zu bringen und ihnen damit Ansprechpartner für die eine oder andere Frage zu bieten. Außerdem werden wir eine Barbarafeier organisieren, wo wir zum Weltkulturerbe der Fagus-Werke nach Alfeld fahren. Dort werden
wir uns mit der Schuhleistenproduktion beschäftigen – auch
einem modellgebenden Verfahren.
Herr Dr. Kuhlgatz, haben Sie vielen Dank für das
Gespräch!
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FOTOS: GET-IN-FORM
NACHWUCHS
Geballtes Engagement für Get-in-Form und die Idee der Schulgießerei: Dieter Schwetje, Mandy Schakat, Thomas Graf
und Matthias Kramer (v.l.n.r.) in der Schulgießerei der Anne-Frank-Hauptschule in Hannover (heute IGS Stöcken) – einer
der ersten Schulgießereien.
„Get-in-Form“ – Schulgießereien
begeistern junge Menschen für Technik
Ein Schulorchester, eine Schauspielgruppe oder eine Schülerzeitung – das ist es in aller
Regel, was Schulen ihren Schülern neben dem klassischen Unterricht anbieten, damit
diese ihre Talente entdecken und Neues ausprobieren. Um allerdings Jugendliche für
Technik und technische Ausbildungsberufe, insbesondere auch in der Gießereibranche,
zu begeistern, braucht es schon andere Anreize. Hier setzt das Projekt „Get-in-Form“
an. Die Initiative von Unternehmen der Gießereibranche und Verbänden unterstützt
Schulen dabei, eine eigene Schulgießerei aufzubauen und bringt so die faszinierende
Welt des Gießens direkt in die Klassenzimmer – seit nunmehr 13 Jahren und mit großem Erfolg.
A
n rund 40 Schulen und anderen Einrichtungen bundesweit gibt es heute eine Schulgießerei. Von Hamburg bis nach Bayern, von Nordrhein-Westfalen bis
nach Sachsen-Anhalt. Es gibt sie an Haupt- und Realschulen genauso wie an Gymnasien. Schulgießereien finden
sich in Industriemuseen und in Bildungshäusern. Sie sind
in der mobilen Variante auf Fach- und Ausbildungsmessen
unterwegs. Und sogar eine Universität hat eine – für Schüler und Studenten gleichermaßen. Wenn Get-in-Form-Projektkoordinator Thomas Graf nun in den wohlverdienten
Ruhestand geht und auf die vergangenen 13 Jahre zurückblickt, so ist eines sicher: Graf und seine engagierten Mitstreiter haben viel erreicht. „Dies war nur möglich durch
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die gute Zusammenarbeit und Vernetzung von Gießereifachleuten, Verbänden, Schulen und Unternehmen gleichermaßen“, betont Graf. Es war ein weiter Weg, der zu
Beginn eher einem verschlungenen Pfad ähnelte. Denn in
gewisser Weise ist „Ötzi“, der Steinzeitmensch aus dem
Eis, dafür verantwortlich, dass es heute das Erfolgsprojekt
Get-in-Form gibt.
Ein Lehrer, ein Steinzeitmensch
und das Gießen
Begonnen hatte alles im Winter 2002 am Adolfinum, einem
Gymnasium im niedersächsischen Bückeburg. Das Leben
in der Jungsteinzeit stand für Lehrer Klaus Wloka damals
auf dem Stundenplan. Doch dieses Mal wollte der engagierte Pädagoge seine Schüler nicht mit trockener Theorie füttern, sondern den Lehrstoff ganz praxisnah vermitteln – mit Hilfe der Gletschermumie Ötzi. Die war 1991 im
Gletscher am Tisenjoch in den Ötztaler Alpen gefunden
worden. Mehr als 5000 Jahre hatte Ötzi im Gletschereis
gelegen, an seiner Seite: ein aus nahezu reinem Kupfer
gegossenes Metallbeil. Die Aufgabe an seine Schüler lautete: Wie ist dieses Werkzeug entstanden? Sein Plan: Den
Jugendlichen vor Ort zu zeigen und sie daran mitarbeiten
zu lassen, wie aus glühendem Metall ein fertiges, einsatzbereites Gussteil wird. Chemie, Physik und Mathematik
hautnah und mit Bezug zur Praxis. Die Schwierigkeit dabei
war allerdings: Lehrer Klaus Wloka hatte bisher keinerlei
Erfahrung mit Gießen.
Aber wie das im Leben so ist: Jemand kennt jemanden,
der jemanden kennt, der jemanden kennt. So hörte schließlich Dieter Schwetje, seines Zeichens erfahrener Handformer und seit einigen Jahren im Ruhestand, von der Idee
Klaus Wlokas, mit den Schülern im Unterricht ein Metallbeil gießen zu wollen. Der umtriebige Pensionär, der bereits
seinen vierjährigen Enkelsohn für das Gießen begeistert
hatte, zögerte nicht lange und legte sofort los: Er stellte
zu Hause in seiner Modellbauwerkstatt im Keller Modellformen her, besorgte den passenden Formsand und fuhr
mit seinem eigenen kleinen Schmelzofen zum Adolfinum
nach Bückeburg. „Das alles hat mir einen Riesenspaß
gemacht. Und mit den Schülern bin ich gut zurechtgekommen. Es gibt halt immer solche und solche“, erzählt Schwetje in seiner direkten Art. Und die Schüler? Die waren durchweg begeistert. Im Unterricht hautnah das Gießen zu
erleben, eigene Gussformen herzustellen und beim Schmelzen und Gießen ganz nebenbei Chemie, Physik und Mathematik zu verstehen – das hinterließ bei allen einen bleibenden Eindruck. Gleichzeitig bekamen die Schüler einen
interessanten Einblick in die Berufswelt rund um das Gießen. Die Idee für eine Schulgießerei war geboren.
Bereits kurze Zeit später folgte eine weitere Schule: die
Anne-Frank-Hauptschule in Hannover. Lehrer Matthias Kramer wollte seinen Schützlingen mehr als nur Kochkurse,
Textiles Gestalten oder Computerkurse zur Berufsfindung
anbieten. „Es sollte etwas Neues sein, etwas das über den
klassischen Werkunterricht hinausgeht“, erzählt Kramer.
Er hatte den Einfall, mit seinen Schülern Metall zu schmelzen und zu gießen. Heute ist das Gießen in der Anne-FrankHauptschule, die mittlerweile in der Integrierten Gesamtschule IGS Stöcken aufgegangen ist, fest im Lehrplan
verankert. Dass es damals mit der eigenen Schulgießerei
dann ziemlich schnell ging, daran erinnert sich Matthias
Kramer noch ganz genau. Denn auch hier spielt Handformer Dieter Schwetje eine nicht unbedeutende Rolle. Als
der nämlich, wieder einmal über verschlungene Pfade, von
Matthias Kramer und seiner Idee hörte, zögerte er auch
hier nicht lange und packte mit an – Ruhestand hin oder
her. Innerhalb von nur zwei Wochen war die Schulgießerei
einsatzbereit. Im Oktober 2003 floss zum ersten Mal glühendes Metall in die vorbereiteten Sandformen. „Meine
Schüler hatten im Rahmen der Metallbearbeitung bereits
mobile Stellwände gebaut. Die haben wir dann so modifiziert, dass sie auch Gussteile hatten“, erinnert sich Kra-
Dr. Klaus Wloka – Lehrer aus Leidenschaft: Seine Idee,
mit Schülern das Metallbeil der Gletschermumie Ötzi
„nachzugießen“, brachte den Stein ins Rollen. Sie war der
Auslöser für die Erfolgsgeschichte „Schulgießerei“.
mer, der auch in seiner Freizeit vom Gießen nicht lassen
kann und Kunstobjekte für seinen Garten gießt.
Schulgießerei: ein fester Bestandteil der
Nachwuchsgewinnung
Und heute? Was in kleinem Rahmen begann, ist inzwischen
fester Unterrichtsbestandteil an vielen Schulen und für die
Gießereibranche ein wichtiger Baustein, wenn es darum
geht, Jugendliche, Lehrer und Eltern gleichermaßen für
Technik und Berufsperspektiven rund um das Gießen zu
interessieren. „Technische Ausbildungsoptionen stehen im
Smartphone-Zeitalter ohne externe Anstöße nicht mehr
im Fokus von Jugendlichen, obwohl sie attraktive Perspektiven bieten“, sagt Graf. Der erfahrene Projektmanager ist
seit 2007 verantwortlicher Koordinator bei Get-in-Form –
und seitdem viel unterwegs. Auch, um mit dem Vorurteil
Ein Leben ohne Gießen – für Handformer Dieter Schwetje
kaum vorstellbar. Auch mit seinen 80 Jahren unterstützt
er Get-in-Form, wo er nur kann – und begeistert junge
Menschen für das Gießen.
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NACHWUCHSFÖRDERUNG
Unermüdlich im Einsatz für „Get-in-Form“: Projektkoordinator Thomas Graf hat auf vielen Messen für die Idee einer
Schulgießerei geworben – wie hier auf der IdeenExpo in Hannover 2009 mit Ex-Bundespräsident Christian Wulff.
aufzuräumen, wonach alles, was mit Gießen zu tun habe,
schmutzig und laut sei, ergänzt Graf. Er und sein Team
stellen bundesweit auf Lehrerfachtagungen das Konzept
einer Schulgießerei vor. Sie versuchen, angehende Lehrer
bereits während ihres Studiums mit praktischen Gießereivorführungen quasi im Hörsaal für ihre Idee zu begeistern.
Außerdem sind Thomas Graf, Dieter Schwetje und Matthias Kramer mit einer mobilen Schulgießerei auch auf
einer Vielzahl von Fach- und Ausbildungsmessen präsent.
Sei es auf der Jugendmesse „IdeenExpo“ für Naturwissenschaften und Technik in Hannover oder auf der Gießereifachmesse GIFA in Düsseldorf. „Sogar ausländische Messebesucher interessieren sich inzwischen für das Konzept
einer Schulgießerei“, erzählt Graf. Als Messestand war die
Schulgießerei bereits im Jahre 2003 auf der weltweit größten Industriemesse, der Hannover-Messe, vertreten. Das
hat Dieter Schwetje in positiver Erinnerung. An eine Messe im Jahr 2005 hat der 80-Jährige allerdings weit weniger gute Erinnerungen. „Die Schulgießerei war in der hintersten Ecke untergebracht. Besucher – Fehlanzeige.“ Der
passionierte Gießer improvisierte, stellte sich an den Halleneingang und lotste die Besucher so geschickt an den
Gießofen.
Ein Unternehmenslenker, der von Anfang an voll und
ganz vom Projekt „Schulgießerei“ überzeugt war und es
maßgeblich gefördert hat, ist Dr. Carsten Kuhlgatz,
Geschäftsführer der Hüttenes-Albertus Chemische Werke in Hannover. Hier ist Get-in-Form heute organisatorisch
angesiedelt. In den vergangenen Jahren konnten viele weitere Partner gewonnen werden. Gießereiunternehmen wie
die KSM Castings GmbH, der Software Spezialist Magma
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Gießereitechnologie GmbH oder die OCC GmbH, ein
­Spezialist für Thermische Analysesysteme, um nur einige
zu nennen. „Auch auf Verbandsebene klappt die
­Zusammenarbeit gut. Get-in-Form und POWERGUSS, die
Nachwuchsinitiative des Bundesverbandes der deutschen
Gießerei-Industrie (BDG) und des Vereins Deutscher Gies­
serei­­­fachleute (VDG) ergänzen sich hervorragend“, betont
Graf.
Umfangreicher Internetauftritt
von Get-in-Form hilft
Graf hat seit seinem Einstieg bei Get-in-Form das Informationsangebot für Lehrer und Schüler über die Internetplattform stetig ausgebaut. „Das ging nur mit Unterstützung durch unser Redaktionsteam: Hier haben Lehrer und
Gießereifachleute ehrenamtlich ihr Wissen eingebracht
und eine Vielzahlt an Texten verfasst“; betont Graf, der
sich nicht gerne in den Vordergrund drängt, es sei denn,
es dient der Sache Get-in-Form. Mit diesem Angebot wolle man Lehrern den Einstieg in eine eigene Schulgießerei
erleichtern. Auf der Internetseite finden sich heute ausführliche Antworten zu Fragen der Sicherheit, zur konkreten Umsetzung, es gibt ausführliche Erläuterungen zum
Gießprozess genauso wie Anregungen, um das Thema Gießen in Fächer wie Chemie, Physik, Mathematik, Kunst oder
auch Musik einzubinden.
„Ein Schmelzofen lässt sich eben nicht auf jedem Untergrund gefahrlos betreiben. Viele Lehrer, die sich für das
Thema Gießen interessieren, wissen zu wenig darüber. Da
helfen wir nach“, erläutert Graf. Das Gesamtprojekt „Schul-
Klein, aber effektiv: der Schmelzofen – eine Gemeinschaftsentwicklung von Lehrer Matthias Kramer und Handformer
Dieter Schwetje. Der Ofen kommt mittlerweile in vielen Schulen zum Einsatz.
gießerei“ sei so konzipiert, dass die Kosten für die einzelnen Schulen möglichst niedrig gehalten werden können.
Die Grundausstattung und den von Dieter Schwetje und
Matthias Kramer entwickelten Schmelzofen gibt es für
knapp 3000 Euro. Der sieht aus wie ein Metallfass, von
innen gut gedämmt und mit einem Schmelztiegel versehen. Eine Propangasflasche bringt ihn auf Gieß-Temperatur.
Auch bei der Materialbeschaffung werden die Schulen
unterstützt. Es gibt Bestelllisten mit Anbieteradressen –
und einen zusätzlichen Service, den die Hüttenes-Albertus Chemische Werke GmbH in Hannover unterstützen:
Normalerweise wird Formsand nur in großen Mengen verkauft. Deswegen wurde ein zentrales Zwischenlager eingerichtet, von wo aus die Schulgießereien den Sand kostenlos und in kleinen Mengen abholen können, so Graf.
Kooperation Schule – Unternehmen
ist wichtig
Die Integration einer Schulgießerei in den Schulbetrieb
kann viele Gesichter haben – sei es als Wahlunterrichtsfach, als mehrtägiges Modul zur Vermittlung praktischer
Einblicke in Ausbildungsberufe, als Technikprojekt für Kinder und Jugendliche ab der 5. Klasse oder als Arbeitsgemeinschaft im Rahmen von Schülerfirmen. In der Praxis
habe es sich bewährt, ortsansässige Firmen aus dem
metallverarbeitenden Bereich, insbesondere Gießereien,
um Unterstützung zu bitten. „Die enge Zusammenarbeit
von Schule und Unternehmen ist für den langfristigen Erfolg
einer Schulgießerei extrem wichtig“, sagt Get-in-Form-
Experte Thomas Graf. Denn die Unternehmen seien es,
die neben finanzieller Unterstützung eben auch das Fachwissen und die praktische Erfahrung einbrächten. Gießereibetriebe könnten beispielsweise aus den Reihen ihrer
Rentner geeignete Personen ansprechen, die den Schulen – ehrenamtlich oder gegen Aufwandsentschädigung –
bei der Einführung einer Schulgießerei helfen.
Dass das Projekt Get-in-Form eine Erfolgsgeschichte
ist, beweist auch das Jahr 2010. In jenem Jahr erhält Hüttenes-Albertus für sein Engagement den Responsible
Care-Award 2010 des Europäischen Chemieverbandes
Cefic. Der hatte das Schulgießerei-Projekt unter knapp
60 weiteren Bewerbern ausgewählt. Begründung: Das
Projekt einer Schulgießerei ist eine außergewöhnliche
Initiative zur Förderung der MINT-Fächer an weiterführenden Schulen.
„Mit Get-in-Form habe ich in den vergangenen Jahren
viele Höhen erleben dürfen. Wir sind stetig gewachsen.
Get-in Form hat heute stabile Strukturen, die zukunftsfähig sind“, berichtet Graf sichtlich zufrieden. Das Projekt Schulgießerei habe zurzeit allerdings ein wenig unter
der Experimentierfreudigkeit der Bildungspolitiker zu leiden, sagt er. „Das Abitur wird immer wichtiger; handwerkliche Fertigkeiten und praxisbezogener Unterricht
treten da oftmals in den Hintergrund.“ Diese Herausforderung wird Graf nicht mehr schultern müssen. Zukünftig wird Mandy Schakat von Hüttenes-Albertus in Hannover Get-in-Form betreuen. Schakat ist eine engagierte
Netzwerkerin und freut sich auf ihre neue Aufgabe.
Autorin: Karin Hardtke
www.get-in-form.de
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GIFA
Bright World of Metals
strahlt heller denn je
Das Vortragsforum bot mit dem GIFAForum, dem NEWCAST-Forum, dem WFO
Technical-Forum sowie dem VDI-Technical-Forum eine ideale Bühne für Gießereifachleute aus aller Welt, die auch
VDG-Präsident Dr. Jens Wiesenmüller
(Mitte) nutzte.
Nach fünf Tagen konnte die Messe Düsseldorf als Veranstalter der „Bright World of
Metals“ eine sehr positive Bilanz ziehen. Das Metallmessen-Quartett punktete sowohl
auf Aussteller- als auch auf Besucherseite mit guten Werten. Insbesondere die
Internationalität auf den Messen zog noch einmal deutlich an und liegt jetzt bei 56 %
bei den Besuchern und 51 % bei den Ausstellern.
FOTOS: ANDREAS BEDNARECK
Mehrheit beurteilt den Messebesuch als gut
Mit 78 000 Besuchern aus mehr als 120 Ländern waren
GIFA, METEC, THERMPROCESS und NEWCAST 2015 auf
dem Niveau der Vorveranstaltungen. Die Fachleute zeigten sich in bester Investitionslaune und die 2214 Aussteller berichteten von zahlreichen Geschäftsabschlüssen mit
Kunden aus der ganzen Welt. Insbesondere in der asiatischen Region ist die Nachfrage nach europäischer Metallurgie- und Gießereitechnik, die den aktuellen Ansprüchen der Industrie nach Energie- und Ressourcenschonung entspricht, sehr groß. Zwei Drittel der Besucher sind
in ihren Unternehmen im oberen und mittleren Management direkt an den Investitionsentscheidungen beteiligt.
An der Spitze des internationalen Besucherrankings ste-
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hen die Fachleute aus Indien, Italien, der Türkei, Frankreich, und China.
Messe-Geschäftsführer Joachim Schäfer: „Die „Bright
World of Metals“ strahlt heller denn je. Die Stimmung in
den Messehallen war an allen Tagen hervorragend. Die
Fachbesucher schätzen es sehr, dass sie hier in Düsseldorf komplette Maschinen und Anlagen präsentiert bekommen. Dementsprechend liefen die Verkaufsgespräche an
den Ständen auch überaus positiv.“ Sowohl globale Marktführer als auch Unternehmen, die sich auf Nischen-Technologien spezialisiert haben, beurteilten ihre Messeteilnahme als sehr zufriedenstellend. Auch die Fachbesucher
haben GIFA, METEC, THERMPROCESS und NEWCAST Bestnoten gegeben: Bis zu 98 % beurteilten ihren Messebesuch als gut.
Auf dem Gemeinschaftsstand „Technik in
Guss“ auf der NEWCAST bot der Bundesverband der Deutschen Gießerei-Industrie (BDG)
deutschen Gießereien die Möglichkeit, ihre
Produkte vorzustellen.
Auch lokale Fernsehsender wie „CenterTV“ nutzten
die ­Gelegenheit, über die Innovationen der Branche zu
berichten und Fachleute, wie hier Manuel Bosse von
der IfG Service GmbH, auf der Messe zu interviewen.
Die diesjährige Bright World of Metals in Düsseldorf
konnte erneut mit eindrucksvollen Besucher- und
Ausstellerzahlen punkten. Gießereifachleute aus der
ganzen Welt folgten dem Ruf nach Düsseldorf.
Effiziente und sparsame Technologien
sind gefragt
Sprecher der ausstellenden Unternehmen berichteten, dass
sie exakt ihre Zielgruppen auf den Messen erreicht hätten. Auf der GIFA waren dies vor allem die Fachleute aus
den Eisen-, Stahl- und NE-Metallgießereien sowie dem Gießerei- und Maschinenbau. Bei der METEC kommt traditionell die größte Besuchergruppe aus der Eisen- und Stahlerzeugung sowie dem Maschinen-, Apparate-, Werkzeugund dem Anlagenbau. Dies gilt ebenfalls für die
THERMPROCESS. Zur NEWCAST kamen insbesondere
Fachleute aus dem Fahrzeug- und Getriebebau sowie der
Zuliefererindustrie, aber auch hier spielen die Besucher
aus dem Maschinen-, Apparate- und Werkzeugbau eine
große Rolle.
Mit der ecoMetals-Kampagne, die 2015 schon zum
zweiten Mal anlässlich der „Bright World of Metals“ durchgeführt wurde, stand das Thema Energieeffizienz und
­Ressourcenschonung eindeutig im Fokus des Besucherinteresses. Director Friedrich-Georg Kehrer: „Für die
Ab­nehmerindustrien spielen die modernen Technologien
zur Ressourcenschonung und Energieeffizienz eine nicht
unbeträchtliche Rolle bei der Investitionsvergabe. Unternehmen, die sich hierbei hervortun, waren gefragte
Besuchsziele auf den vier Messen.“ Dementsprechend gut
gebucht waren die „ecoMetals Trails“, die interessierte
Fachbesucher zu den Teilnehmern der Kampagne führten.
Dort stellten die Unternehmen ihre innovativen Technologien vor und knüpften so direkt Kontakte zu potenziellen
Kunden aus der ganzen Welt.
BDG: GIFA hat erneut bewiesen, dass
sie Leitmesse ist
Für die Trägerverbände von GIFA, METEC, THERMPROCESS
und NEWCAST – Bundesverband der Deutschen GießereiIndustrie (BDG), VDMA, Stahlinstitut (VDEh) und Industrieverband Gießerei-Chemie (IVG) – waren die Messen ein
voller Erfolg. Die drei VDMA-Fachverbände Gießereimaschinen, Hütten- und Walzwerkeinrichtungen sowie Thermoprozess- und Abfalltechnik, vertreten durch ihren
Geschäftsführer Dr. Timo Würz, freuten sich über den guten
Messeverlauf: „Die Erwartungshaltung des VDMA wurde
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GIFA
Der VDG-Landesvorsitzende Niedersachsen Dr. Carsten
Kuhlgatz (r.) im Gespräch mit dem CEO der American
Foundry Society (AFS) Jerry Call (Mitte).
Jugendliche konnten auf der Messe selbst Hand anlegen
und Sandformen herstellen, mit deren Hilfe später
Schlüsselanhänger und Windräder aus Guss entstanden.
Die Schüler erhielten einen informativen ersten Einblick
in die Gießereitechnik und zeigten dabei viel Interesse.
Die Nachwuchsinitiative POWERGUSS von BDG und VDG
präsentierte sich multimedial auf dem Messestand. Dort
wurde auch die neue Ausgabe des Nachwuchsmagazins
YOUCAST verteilt.
übertroffen. Insbesondere waren wir sehr erfreut über die
Internationalität der Besucher. Auch von unseren Mitgliedsunternehmen haben wir ausschließlich ein sehr gutes Feedback erhalten. GIFA, METEC, THERMPROCESS und NEWCAST haben wieder einmal ihre herausragende Stellung
als Leitmessen für unsere Branche unter Beweis gestellt.“
Max Schumacher, Sprecher der Hauptgeschäftsführung
des Bundesverbandes der Deutschen Gießerei-Industrie
(BDG), fasst zusammen: „Die GIFA hat wieder einmal bewiesen, dass sie die Leitmesse und der internationale Treffpunkt der Gießerei-Industrie ist.“
ler, Eltern, Lehrer und natürlich das Fachpublikum hatten
die Möglichkeit, einen praktischen Einblick in die Fertigung
von Gussteilen zu erhalten. Unter fachkundiger Anleitung
wurden Sandformen für Schlüsselanhänger oder Flaschenöffner gefertigt. Nach dem Abguss konnten diese dann als
persönliche Erinnerung mitgenommen werden. Im Rahmen
eines Workshops hatten angemeldete Schulklassen sogar
die Möglichkeit, eine Windkraftanlage im Miniaturformat
herzustellen. In der gegossenen Gondel fand auch ein kleiner Generator Platz, der eine LED mit Strom versorgt, wenn
sich der Rotor dreht.
Ergänzt wurde das Angebot durch das BDG-Jugendmagazin YOUCAST, das in der 4. Ausgabe auf der Messe an
die Interessierten verteilt wurde. Im Rahmen der POWERGUSS-Initiative fand auf der GIFA auch die große Preisverleihung des POWERGUSS-Videowettbewerbs statt, zu dem
die Initiatoren alle Auszubildenden der deutschen Gießerei-Industrie aufgerufen hatten. Mit dem großen Videowettbewerb hatten die knapp 3000 Auszubildenden in der
Branche die Möglichkeit, ihren Job bzw. ihre Ausbildung
durch ein selbstgedrehtes Video vorzustellen.
Mehr zum Jugendmagazin YOUCAST und zum POWERGUSS-Videowettbewerb in unserer Rubrik News.
POWERGUSS stellt Ausbildungs- und
Studienmöglichkeiten vor
Aber neben dem internationalen Fachpublikum fanden auch
junge Leute den Weg zur Düsseldorfer Messe, um sich über
die attraktiven Berufsmöglichkeiten in der Branche zu informieren. Auch POWERGUSS, die Nachwuchsinitiative des
Bundesverbands der Deutschen Gießerei-Industrie (BDG)
und des Vereins Deutscher Giessereifachleute (VDG), war
das erste Mal vertreten und stellte auf dem Gemeinschaftsstand von Get-In-Form (Hüttenes Albertus), KSM Castings,
Magma, der TU Clausthal, der IfG-Service GmbH sowie der
Holzfachschule Bad Wildungen die vielfältigen Ausbildungsund Studienmöglichkeiten der Gießereibranche vor. Schü-
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VDG aktuell 02|15
Weitere Informationen:
www.powerguss.de
Deutscher
Gießereitag
2016
Call for Papers
Foto: Horst Schmidt - Fotolia
Maritim Hotel Magdeburg
14. und 15. April 2016
Beteiligen Sie sich mit einem Vortrag
am Deutschen Gießereitag 2016!
Gerne nehmen wir Ihre Vortragsvorschläge für die parallel
stattfinden Vortragsreihen
> Technik
- neueste Trends auf dem Gebiet der Material- und
Verfahrensentwicklung
- Energieeffizienz, Industrie 4.0
Kontakt und weitere Auskünfte:
Bundesverband der Deutschen
Gießerei-Industrie (BDG)
Simone Bednareck
Hansaallee 203, 40549 Düsseldorf
Tel.: 02 11/68 71-338, Fax:
02 11/68 71- 40 338
E-Mail: [email protected]
> Wirtschaft
- Aspekte des Rohstoffeinkaufs, Kostenmanagement
- Nachwuchssicherung
bis zum 15. Dezember 2015 entgegen.
Bis zu diesem Termin bitten wir um Zusendung des Vortragstitels,
Namen des Vortragenden, der Firma/des Instituts sowie Ihres
Abstracts (max. 1 DIN A4-Seite) an: [email protected]
FOTOS: ANDREAS BEDNARECK
VDG-MITGLIEDERVERSAMMLUNG
VDG-Präsident Dr. Jens Wiesenmüller (r.) bei der Überreichung der Hermann-Dahl-Plakette für 50-jährige VDG-Mitgliedschaft im Rahmen der VDG-Mitgliederversammlung.
106. Ordentliche VDG-Mitgliederversammlung auf der GIFA in Düsseldorf
D
ie Mitglieder des Vereins Deutscher Giessereifachleute (VDG) trafen sich in diesem Jahr am 18. Juni
im Rahmen der Internationalen Gießereifachmesse GIFA zur alljährlichen Mitgliederversammlung im Kongresszentrum der Messe Düsseldorf. Begrüßt wurden sie
von VDG-Präsident Dr. Jens Wiesenmüller, der einen besonderen Gruß an die Ehrenmitglieder Prof. Gerhard Engels
und Dr. Carsten Kuhlgatz sowie die Vertreter der Partnerorganisationen aus dem In- und Ausland sowie neue und
langjährige VDG-Mitglieder richtete. Wie es Tradition ist,
wurde anschließend eine Schweigeminute für die 34 in
diesem Jahr verstorbenen Mitglieder eingelegt. Drei davon
würdigte Dr. Wiesenmüller aufgrund ihres persönlichen
Engagements im VDG besonders.
Dr.-Ing. Burkhard Lange ist am 27. März 2015 im Alter
von 78 Jahren verstorben. Nach einem Hüttenwesenstudium in Berlin studierte er bis 1964 Gießereikunde an der
RWTH Aachen. Nach zweijähriger Industrietätigkeit bei
der Otto Junker GmbH, Simmerath, kehrte er als Wissen-
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VDG aktuell 02|15
schaftlicher Assistent an das Aachener Gießerei-Institut
zurück und promovierte dort 1972.
Dr. Lange war in verschiedenen Gießereiunternehmen
in leitender Funktion tätig. Darüber hinaus war er an der
Technischen Fakultät der Friedrich-Alexander-Universität
Erlangen-Nürnberg von 1990 bis 2001 Lehrbeauftragter
für Gießerei- und Betriebstechnik.
VDG-Mitglied seit 1961, engagierte sich Dr. Lange
schon in frühen Jahren in mehreren Fachausschüssen:
So war er Vorsitzender im Forschungsbeirat von 1989
bis 2002 und langjähriges Mitglied des Beirates des Instituts für Gießereitechnik (IfG), dessen Vorsitzender er
von 2001 bis Ende 2002 war.
1989 wurde er in den VDG-Vorstand gewählt und in das
VDG-Präsidium berufen, beiden Gremien gehörte er bis
2002 an. Für sein langjähriges Engagement als Vorsitzender im VDG-Forschungsbeirat, Bewilligungsausschuss und
im IfG-Beirat verlieh der VDG Dr. Lange im Jahre 2002 die
Bernhard-Osann-Medaille.
Über zahlreiche Fragen, wie die Neubesetzung von Vorstandsposten sowie den Etat und eine Satzungsänderung, wurde
auf der Versammlung per Handzeichen abgestimmt.
Prof. Dr.-Ing. habil. Franz Neumann verstarb 15. November 2014 im Alter von 87 Jahren. Prof. Neumann studierte Eisenhüttenkunde an der RWTH Aachen, promovierte
1957 am dortigen Institut für Eisenhüttenkunde und war
anschließend einige Jahre als Oberingenieur am Aachener Gießerei-Institut unter Prof. Patterson tätig. Von 1967
bis 1984 war er bei der Brown, Boveri Cie AG, Industrieofenbau, Dortmund, als Chefmetallurge tätig. Anschließend war er noch als freier Unternehmensberater und
Gutachter aktiv. Von 1991 bis 1994 übernahm er einen
Lehrauftrag für das Fach „Schmelztechnik“ am GießereiInstitut der TU Bergakademie Freiberg, seit 1972 war er
AP Professor (außerplanmäßiger Professor) an der RWTH
Aachen.
Prof. Neumann gehörte dem VDG 54 Jahre lang an,
leitete viele Jahre den VDG-Fachausschuss Schmelztechnik und war lange Zeit Mitglied der Fachausschüsse Gusseisen und Ingenieurausbildung. Vom VDG wurde er 1959
mit dem Eugen-Piwowarski-Preis und 1996 mit der Bernhard-Osann-Medaille ausgezeichnet.
Auch nach seiner Berufszeit blieb er aktiv und publizierte mehrere Bücher wie z. B. „Ursprung von Materie
und Leben im Kosmos“, „Mensch und Kosmos“ und „Die
Philosophie des kleinen Mannes über den Menschen und
seine Welt“.
Der langjährige Geschäftsführer der KSM Castings Group
GmbH, Dr. Thomas Zeuner, ist am 25. November 2014
überraschend verstorben. Dr. Zeuner war für sein hohes
Engagement und seinen unermüdlichen Einsatz für die
KSM Castings Group bekannt und geschätzt. Er verstarb
nach kurzer, schwerer Krankheit. Seit 1998 war er für die
KSM Castings Group tätig und hat damit die Geschicke
des Unternehmens fast 20 Jahre an entscheidender Stelle mitgestaltet.
Dr. Thomas Zeuner wurde am 12. November 1967 in
Remscheid geboren. Er studierte in Aachen Metallurgie,
Werkstofftechnik und Gießereitechnik und arbeitete vier
Jahre als wissenschaftlicher Angestellter am Gießereiinstitut der RWTH. Dr. Thomas Zeuner war Mitglied in den
Bereichsvorständen Wirtschaft und Technik des BDG.
Dr. Zeuners soziales Engagement begleitete seinen
gesamten Werdegang – unternehmensseitig wie privat,
insbesondere als Vorstandsmitglied der Stiftung „FIN –
Familie in Not“.
VDG-Hauptgeschäftsführer Dr. Erwin Flender stellte im
Anschluss an die Gedenkminute den Tätigkeitsbericht 2014
des VDG vor. „Ein besonderes Ereignis im abgelaufenen
Jahr war die Liquidation der IfG gGmbH, die am 06.11.2014
in einer Gesellschafterversammlung zum 31.12.2014
beschlossen wurde“, so Dr. Flender. Gerhard Klügge, Mitglied der Hauptgeschäftsführung des Bundesverbandes
der Deutschen Gießerei-Industrie (BDG) sei zum Liquidator bestellt worden. Inzwischen seien alle formalen und
arbeitsrechtlichen Schritte eingeleitet bzw. teilweise schon
abgeschlossen worden.
VDG aktuell 02|15
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VDG-MITGLIEDERVERSAMMLUNG
VDG-Hauptgeschäftsführer Dr. Erwin Flender präsentierte
den Tätigkeitsbericht sowie die Jahresrechnung und den
Etat 2015
Dr. Flender wies darauf hin, dass erst im August/September 2014 Klarheit und Transparenz über die Lage des
Unternehmens erlangt wurde. Durch F&E-Projekte und
einen hochdefizitären Technikumsbetrieb sei die IfG
gGmbH durch einen erheblichen Subventionierungsbedarf
gekennzeichnet gewesen, sagte er. Die Entscheidung von
Vorstand, Präsidium und Gesellschafterversammlung sei
nach dem Durchspielen unterschiedlicher Ansätze und
Modellrechnungen gefallen, die nicht zu akzeptablen
Lösungen geführt hätten. Daher würden nun zukünftig der
Service aus dem Technikum und die F&E-Arbeiten der IfG
gGmbH entfallen. Das Angebot der IfG Service GmbH
(100%ige Tochter des BDG) werde dagegen um Arbeitssicherheit, Umweltschutz und technologische Beratung
erweitert.
Dr. Flender teilte auch mit, dass die VDG-Akademie wieder in den VDG überführt worden sei. Die Perspektive für
eine leistungsstarke, nützliche und auch wirtschaftlich
gesunde VDG-Akademie sei positiv, so der VDG-Hauptgeschäftsführer.
Dr. Flender informierte auch darüber, dass im Zuge einer
Revitalisierung des Vereins einige Schritte in die Wege
geleitet worden seien:
>Treffen der VDG-Landesgruppenvorsitzenden
>Intensivierung der Gießerabende
>Mitgliederwerbung
>Nachwuchsarbeit für Fach- und Führungskräfte
>Engerer Schulterschluss mit dem VDI
>Casting Expert – umfangreiche, leistungsfähige Wissensplattform zur Gießereitechnik. Diese neue MetaDatenbank bzw. Suchmaschine liefert gezielt, komfor-
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VDG aktuell 02|15
Dr. Georg Dieckhues hat die Rechnungsprüfung für das
Jahr 2014 übernommen und wurde von den Mitgliedern
nachträglich im Amt bestätigt.
tabel und zeitsparend gießereitechnische Informationen aus unterschiedlichen Quellen.
Die VDG-Akademie werde künftig ein wichtiger Anker, um
den VDG lebendiger und aktiver für Mitglieder und Neumitglieder zu machen, sagte Dr. Flender und kündigte an,
dass dort auch die angesprochenen Schritte Nachwuchsarbeit und Casting Expert angesiedelt werden. Um neue
Aufgaben umzusetzen, werde eine Neueinstellung vorgenommen und für die Revitalisierung des Vereins eine Mitgliederwerbeaktion gestartet.
Das Angebot der IfG Service GmbH werde dahingehend erweitert, dass die von der Branche in besonderem
Maße nachgefragten Dienstleistungen zukünftig in der
Service GmbH erbracht würden. Dies betreffe die Bereiche Arbeitsschutz, Arbeitssicherheit, Immissionsschutz
sowie Genehmigungsverfahren, die ggfs. durch Neueinstellungen abgedeckt werden sollen.
Zum Abschluss des Tätigkeitsberichts ging Dr. Flender
noch auf den Fachausschuss Geschichte ein. In zwei Beiratssitzungen seien abgeschlossene Aufgaben ausgewertet und analysiert sowie neue Aktivitäten beschlossen und
vorbereitet worden. Die Jahrestagung habe 2014 mit 26
Teilnehmern nach Pirna und Dresden geführt und unter
dem Themenschwerpunkt Kunstguss in Sachsen gestanden. Teil der Tagung war die Besichtigung der Edelstahlwerke Schmees in Pirna Copitz. Darüber hinaus lobte Dr.
Flender die Mitarbeit des FA Geschichte durch Prof. Dr.Ing. Reinhard Döpp und Karl-Heinz Schütt an der Jubiläumsausgabe der GIESSEREI zum 100. Bestehen der Fachzeitschrift. Zudem habe sich der FAG mit der
organisatorischen Vorbereitung des 3. Gießereihistorischen Kolloquiums im Rahmen der GIFA am 20. Juni 2015
beschäftigt.
Norbert Stein, geschäftsführender Gesellschafter der
Leichtmetallgießerei Bad Langensalza, wurde neben KSMGeschäftsführer Butz zum neuen VDG-Vorstand gewählt.
Die begehrte Bernhard-Osann-Medaille für besonders
verdiente VDG-Mitglieder ging in diesem Jahr an Matthias
Moelle, der u. a. langjähriger Rechnungsprüfer des VDG
war.
Vereinsregularien
Bericht des öffentlich bestellten und vereidigten Wirtschaftsprüfers, der Dr. Brandenburg Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Düsseldorf, zu keinen Einwänden geführt
habe. Er beantragte anschließend, die Jahresrechnung
2014 zu genehmigen und beantrage darüber hinaus, dem
Vorstand und der Geschäftsführung die Entlastung für das
Jahr 2014 zu erteilen. Diese Anträge wurden von den VDGMitgliedern in der darauffolgenden Abstimmung einstimmig angenommen. Später wurde per Handzeichen entschieden, dass die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Dr.
Brandenburg auch die Jahresabschlüsse für 2015 und 2016
durchführen wird.
Im späteren Verlauf der VDG-Mitgliederversammlung
wurde auch die Neuwahl des Rechnungsprüfers für die
Jahre 2015/2016 durchgeführt. Detlev Grüne wird diese
Aufgabe von Dr. Dieckhues übernehmen, wie die Mitglieder per einstimmiger Abstimmung entschieden.
Jahresrechnung
Tagesordnungspunkt 2 war die Jahresrechnung 2014, die
erneut von Dr. Flender präsentiert wurde. Für 2014 habe
der VDG bei einer Bilanzsumme von 2 Mio. Euro ein Guthaben von 1,776 Mio. Euro. Im Bilanzvergleich zum Vorjahr gebe es auf der Aktivseite Veränderungen. Die Finanzanlagen des Anlagevermögens hätten sich gegenüber dem
Vorjahr um 125 000 Euro verringert. Ursache sei ein Verkauf von Wertpapieren in Höhe von 100 000 Euro sowie
die Wertberichtigung an der Beteiligung der IfG gGmbH
mit 25 000 Euro.
Auf der Passivseite hätten sich die zweckgebundenen
Rücklagen wie folgt entwickelt: Zum 31.12.2014 habe der
Verein Rücklagen in Höhe von 726 327,75 Euro ausgewiesen. Die Rücklage gliederte sich in die Förderung der IfG
gGmbH, die Hochschulförderung (Entwicklungsdialog)
sowie die Nachwuchsgenerierung.
Neuwahlen und Bericht des Kassenprüfers
Da der bisherige Rechnungsprüfer Matthias Moelle alle
Ämter im Verband niedergelegt habe, müsse nun ein neuer ehrenamtlicher Rechnungsprüfer bestellt werden, stellte VDG-Präsident Dr. Wiesenmüller fest und schlug Dr.
Georg Dieckhues von Ohm & Häner, Olpe, vor. Er hatte
sich bereit erklärt, die ehrenamtliche Rechnungsprüfung
für das Jahr 2014 zu übernehmen. Die Rechnungsprüfung
habe er am 29.04.2015 im Auftrag des VDG-Präsidenten
im Haus der Gießerei-Industrie in der Hansaallee durchgeführt. Dr. Wiesenmüller bat die Mitglieder darum, Dr.
Dieckhues nachträglich in seinem Amt zu bestätigen, was
in der folgenden Abstimmung einstimmig erfolgte. In der
darauffolgenden Rede teilte Dr. Dieckhues mit, dass der
Detlev Grüne von der Buntmetallgießerei Dillenberg in
Düsseldorf ist seit 1970 Mitglied im VDG sowie Mitglied
im BDG-Bereichsvorstand Wirtschaft. Darüber hinaus
arbeitet er aktiv in einigen Fachausschüssen des BDG
mit.
Etat
Beim Etat für das Jahr 2015 ergriff Dr. Flender nach Aufforderung durch Dr. Wiesenmüller erneut das Wort und
rechnete vor, dass der VDG 2015 Erträge in Höhe von 1,1
Mio. Euro und Aufwendungen in Höhe von 1,4 Mio. Euro
erwarte. Für 2015 sei mit einem Minus in Höhe von
252 000 Euro zu rechnen, bedingt durch die angesprochenen Umstrukturierungs- und Revitalisierungsmaßnahmen. „Wir gehen jedoch davon aus und das ist auch ein
persönlich wichtiges Ziel für mich, dass ab dem Jahr 2016
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VDG-MITGLIEDERVERSAMMLUNG
Die Preisträger der Goldenen Ehrennadel für 40 Jahre VDG-Mitgliedschaft
Verleihung der Goldenen Ehrennadel 2015 für 40 Jahre VDG-Mitgliedschaft (Eintritt 1975)
Cramer, Bernd
de Vries, Klaas Johan
Fischer, Alexander
Hachfeld, Walter
Haensel, Peter
Hardt, Rainer
Küster, Manfred
Ledwoin, Erich
Lindner, Helmut
Löblich, Herbert
Merkl, Peter
Müller, Jörg
Neubert, Volkmar
Orbach, Dieter
positive Ergebnisse erzielt werden können“, so der VDGHauptgeschäftsführer. Der Etat wurde anschließend einstimmig verabschiedet.
Satzungsänderung
Der Umzug des Verbandes in die Hansaallee 203 habe auch
einen Wechsel des Finanzamts zur Folge gehabt, berichtete Dr. Wiesenmüller. Seither ist das Finanzamt DüsseldorfAltstadt für den VDG zuständig und habe Zweifel bezüglich
der Gemeinnützigkeit des Vereins vorgebracht. Um diesen
zu begegnen sei eine Satzungsänderung nötig, teilte der
VDG-Präsident den VDG-Mitgliedern mit. Es gehe dabei um
das Herausstellen der Gemeinnützigkeit des VDG und die
sogenannte „Selbstlosigkeit“, d. h. der VDG dürfe nicht in
erster Linie eigenwirtschaftliche Zwecke verfolgen, sowie
die Mittelverwendung. Die Satzungsänderung wurde in der
folgenden Abstimmung einstimmig angenommen.
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VDG aktuell 02|15
Posselt, Helmut
Pourheidari, Alireza
Rietpietsch, Bernd
Schweigard, Franz
Sendfeld Norbert
Nachwahlen in den Vorstand „Durch den plötzlichen und unerwarteten Tod von Dr. Thomas Zeuner ist ein Platz im VDG-Vorstand/BDG-Bereichsvorstand Technik frei geworden, den wir gerne wieder
besetzen möchten“, setzte Dr. Wiesenmüller an. Dann stellte er Dipl.-Ing. Franz-F. Butz, Geschäftsführer der KSM Castings Group GmbH in Hildesheim und seit 1987 Mitglied
im VDG, als Kandidaten des Vorstands vor. Auch hier erfolgte die Wahl einstimmig.
Frank-F. Butz absolvierte eine Ausbildung zum Stahlformbauer und studierte daran anschließend Gießereitechnik
an der FH Friedberg. Nach verschiedenen Stationen innerhalb des Hauses KSM und bei anderen Unternehmen, ist
Frank-F. Butz seit dem 01.01.2015 Vorsitzender der
Geschäftsführung bei KSM.
Ein halbes Jahrhundert sind diese Herren bereits Vereinsmitglieder: die Preisträger der Hermann-Dahl-Plakette 2015.
Verleihung der Hermann-Dahl-Plakette 2015 für 50 Jahre VDG-Mitgliedschaft (Eintritt 1965)
Becker, Herbert
Beeken, Alfred
Bingel, Horst
Borbe, Peter Chr.
Breidbach, Götz
Britt, Hanspeter
Buch, Friedrich-Wilhelm
Büch, Manfred
Casper, Till
Creydt, Martin
Deetz, Arnim
Fröhlich, Ekkehard
Glittenberg, Peter
Hamann, Rainer
Hauke, Wilhelm
Hoffmann, Manfred
Kowalke, Horst
Lampic-Opländer, Milan
Leibfarth, Jürgen
Lücking, Hans-Josef
Ludwig, Horst
Mayer, Bruno
Nechtelberger, Erich
Riess, Dieter
Schaarschmidt, Ekart
Schaefers, Wolfgang
Sieger, Gerhard
Strumps, Ekkehard
Vermoehlen, Helmut
Welsch, Karl-Heinz
Des Weiteren musste über die Neubesetzung des Vorstandspostens von Herbert Werner von Meuselwitz Guss
entschieden werden, der Ende 2014 aus dem Vorstand
ausgetreten war und seine Ämter im Bundesverband niedergelegt hatte. Als Kandidat des Vorstands wurde Dipl.Ing. Norbert Stein von der Leichtmetallgießerei Bad Langensalza GmbH vorgeschlagen. Auch er wurde einstimmig gewählt.
rotechnik und Keramik Hermsdorf. Von 1985 bis 1988
studierte er Technologie für Gießereiwesen an der Ingenieurschule für Gießereitechnik in Leipzig. Seit 1979 ist
Stein bei der Leichtmetallgießerei Bad Langensalza
beschäftigt und ist dort seit 1996 geschäftsführender
Gesellschafter.
Norbert Stein absolvierte von 1965 bis 1968 eine Berufsausbildung zum Steuer- und Regelungstechniker im Chemiekombinat Bitterfeld. Von 1971 bis 1975 folgte ein
Studium zum Diplom-Ingenieur für Elektronik und elektronische Bauelemente an der Ingenieurschule für Elekt-
Die Bernhard-Osann-Medaille ging in diesem Jahr an Dipl.Ing. Matthias Moelle. Diese Medaille wird an solche Personen vergeben, die sich in besonderem Maße um die
Arbeit des Vereins verdient gemacht haben.
Ehrungen
VDG aktuell 02|15
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VDG-MITGLIEDERVERSAMMLUNG
Die höchste Ehre für langjährige VDG-Mitglieder ist es, die goldene Ehrennadel mit Brillanten entgegenzunehmen.
Verleihung der Goldenen Ehrennadel mit Brillanten 2015 für 60 Jahre VDG-Mitgliedschaft (Eintritt 1955)
Braune, Carl-Ernst
Brinkmann, Wolfgang
Detering, Kurt
Engler, Siegfried
Eysel, Jürgen
Feuring, Kurt
Grüneß, Horst
Kiemes, Karlheinz
Kliemke, Hans
Klos, Werner
Plate, Hans
Reineck, Wolfgang
Matthias Moelle studierte Maschinenbau an der TU Karlsruhe und trat nach seinem Studium in das Familienunternehmen Römheld & Moelle Eisengießerei, Maschinen- und
Apparatebau GmbH in Mainz, ein. Nach verschiedenen
Entwicklungsstationen im Unternehmen übernahm er von
1986 bis 2003 den Geschäftsführungsbereich Technik.
Von 2004 bis 2014 leitete Moelle das Unternehmen als
Geschäftsführer in Gesamtverantwortung. Sein Engagement in der Gemeinschaftsarbeit begann 1981 mit dem
Eintritt in den VDG. Dort war er seitdem Mitglied im Fachausschuss Eisenguss und im Arbeitskreis „Vollformgießen“ und als Mitglied überdurchschnittlich aktiv. Er hat
engagiert in der Berufsgenossenschaft mitgearbeitet und
sich über viele Jahre um technische Lösungen zur Verbesserung des Arbeits- und Umweltschutzes im Vollformgroßgießen eingesetzt. Seit 2002 war Moelle zudem Mitglied
im Beirat des IfG. Weiterhin war er von 2005 bis 2014
ehrenamtlicher Rechnungsprüfer im VDG. Dem Deutschen
Gießereiverband (DGV) war er seit 1987 als Vorstandsund Präsidiumsmitglied verbunden. Nach der Gründung
des Bundesverbandes der Deutschen Gießerei-Industrie
(BDG) war er von 2008 bis 2011 im Vorstand und im Präsidium und seit Juni 2011 Vizepräsident des Verbandes.
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VDG aktuell 02|15
Riedelbauch, Hans Christian
Schaaf, Karl Heinz
Stahlhacke, Wilhelm
Wallmann, Gerhard
Daraufhin ging Dr. Wiesenmüller dazu über, langjährige
Vereinsmitglieder zu ehren – zunächst diejenigen, die dem
VDG seit 40 Jahren die Treue halten. 19 Personen, die
1975 in den Verein eintraten, sind auch heute noch Mitglied des VDG. Persönlich konnte die „Goldene Ehrennadel“ den Herren Bernd Cramer, Walter Hachfeld, Peter
Haensel, Manfred Küster, Helmut Lindner und Alireza Pourheidari überreicht werden.
Die Hermann-Dahl-Plakette für 50-jährige Mitgliedschaft
(Vereinseintritt: 1965) im VDG nahmen mehr Mitglieder
persönlich entgegen. Von den 30 geehrten Personen
waren 10 nach Düsseldorf zur Mitgliederversammlung
gekommen: Hanspeter Britt, Friedrich-Wilhelm Buch, Till
Casper, Rainer Hamann, Dr. Manfred Hoffmann, Dr. Horst
Kowalke, Jürgen Leibfarth, Hans-Josef Lücking, Erich
Nechtelberger, Gerhard Sieger und Ekkehart Strumps.
Die Goldene Ehrennadel mit Brillant und Urkunde (60 Jahre Mitgliedschaft, Eintrittsjahr 1955) konnten vier VDGMitglieder persönlich entgegennehmen: Carl-Ernst Braune, Horst Grüneß, Gerhard Wallmann und Dr. Hans Christian Riedelbauch.
1. Internationales
Deutsches FormstoffForum 2016
Foto: Fotoschlick - Fotolia
Duisburg,
16. und 17. Februar 2016
Foto: Adrian v. Allenstein - Fotolia
Wissen aus erster Hand!
Am 16.–17. Februar 2016 findet in Duisburg das erste
internationale Deutsche Formstoff-Forum statt.
Die Organisation der Veranstaltung wird unter dem
Dach von BDG und VDG durchgeführt.
Die Organisation des Formstoff-Forums 2016 wird
von allen am Thema „Formstoffe“ beteiligten Akteuren
getragen: Dazu zählen Zulieferer, Anlagenhersteller,
Hochschulen und Gießereien sowie die Fachgremien
von BDG und VDG.
BDG-Kontakt:
Dr.-Ing. Christian Wilhelm
Telefon: 0211/68 71-3 31
E-Mail: [email protected]
FOTOS: HS AALEN
TAGUNGEN
Das Team der Gießereitechnologie Aalen mit Prof. Lothar Kallien (l.) und Walter Leis (7. v. r.).
Aalener Gießerei Kolloquium 2015
T
rotz GIFA-Jahr kamen fast 250 Teilnehmer nach Aalen,
um sich über die neusten Entwicklungen im Bereich
Druckguss zu informieren. In seiner Begrüßung gab
der Rektor der Hochschule Aalen Prof. Gerhard Schneider
einen Überblick über die neusten Forschungsbauten, die
in Aalen bewilligt wurden. Speziell im Projekt ZIMATE (Zentrum innovativer Materialien und Technologien für effiziente elektrische Energiewandler-Maschinen) hat das Gießereilabor der Hochschule mit seinen Arbeiten zum Thema Leichtbau einen großen Anteil. Prof. Lothar Kallien gab
in seiner Begrüßung einen kurzen Überblick über die aktuellen Forschungsthemen im Gießereilabor, die am zweiten
Tag von den Mitarbeitern im Detail vorgestellt wurden.
Dass so viel Teilnehmer kamen, lag sicherlich auch an
den ersten Beiträgen, die das Thema Strukturgussteile zum
Inhalt hatten. Den Wandel einer Druckgießerei von Motorzu Strukturbauteilen diskutierte Dr. Andreas Fent von der
BMW AG in Landshut. Neue Zylinderkurbelgehäuse müssen alle enormen Zündrücken standhalten, die eine Opendeck-Bauweise, die derzeit im Druckgießverfahren realisiert wird, nicht mehr zulässt. Die neuen Kurbelgehäuse
werden daher künftig alle im werkseigenen Kokillengießverfahren gefertigt. Die freien Druckgießkapazitäten sind
notwendig, um den gestiegenen Bedarf an Strukturbauteilen für die Karosserie zu decken. So besteht der BMW I3
nicht nur aus Kohlefaserwerkstoffen, sondern zu einem
erheblichen Anteil aus Aluminiumguss. Von besonderem
Interesse für Gießer ist die Tatsache, dass bei dem hinteren Seitenträger des I3 die Druckgusslösung den internen
22
VDG aktuell 02|15
Wettbewerb gegenüber einer Lösung aus Aluminiumstrangpressprofilen gewonnen hat.
„Audi ultra – Konsequente Umsetzung der Leichtbaustrategie durch innovative Druckgussproduktion“ so
der Titel des Vortrags von Dr. Burkhard Fuchs von der
Audi AG in Ingolstadt. In seinem Vortrag gab er einen Überblick über druckgegossene Strukturteile als Schlüsselelement für die Leichbaustrategie, die bei Audi den Namen
„Ultra“ hat. Natürlich spielt auch die Stückzahl eines Fahrzeugs bei der Wahl der Karosseriewerkstoffe eine große
Rolle. Um in der Gießereitechnologie auch zukünftig vorn
dabei zu sein, hat Audi im letzten Jahr eine neue Druckgussfertigung in Münchsmünster bei Ingolstadt in Betrieb
genommen. Dr. Fuchs stellte das Layout und die Fertigung
im Detail vor. In Münchsmünster werden Karosserieteile
wie Federbeinaufnahmen, Gehängeaufnahmen und Längsträgerschweller gegossen, wärmebehandelt und mechanisch bearbeitet.
Dr. Franz Feikus diskutierte in seinem Beitrag „Zylinderkurbelgehäuse aus Aluminiumdruckguss für hochbelastete Pkw-Motoren“ die Fertigungsmöglichkeiten der
Nemak Europe GmbH mit Sitz in Frankfurt. Die Nemak ist
in 15 Ländern vertreten, hat ein breit gefächertes Produktund Kundenportfolio und liefert an mehr als 50 Kunden
weltweit Komponenten für mehr als 650 Fahrzeugtypen.
Die Anforderungen an Zylinderkurbelgehäuse steigen hinsichtlich der spezifischen Leistung, dem Drehmoment bei
niedrigen Drehzahlen sowie dem Gewicht bei gleichzeitiger Verringerung der Reibleistung permanent an. Um die-
Dr. Andreas Fent von der BMW AG stellte den Wandel der Druckgießerei in Landshut von Motorzu Strukturbauteilen vor.
se Anforderungen zu erreichen stellte Dr. Feikus die Möglichkeiten, aber auch Grenzen des Druckgieß- und
Schwerkraftgießverfahrens im Vergleich dar. Besonderes
Augenmerk erhielt dabei das CPS-Verfahren (Core-Package-Verfahren) bei dem die Form im Wesentlichen aus Sandkernen besteht. Hochbeanspruchte Stellen können jedoch
durch Kühleisen abgeformt werden, was zu extrem kleinen Dendritenarmabständen führt.
Dr. Ralf Bindel von der Carl Zeiss GmbH in Oberkochen
stellte die neusten Entwicklungen zur Online-Computertomografie (CT) vor. Vorteile der Computertomografie gegenüber taktilen und optischen Verfahren sind: alle Bereiche,
auch innenliegende Bereiche, die mit taktilen und optischen Verfahren nicht zugänglich sind, können erfasst werden. Das gesamte Bauteil kann in 5 bis 60 min in einer
Aufspannung gescannt werden. Zur Erstbemusterung liegt
damit ein vollständiges Abbild des Bauteiles in kurzer Zeit
vor. Im Ausblick merkte Dr. Bindel an, dass sich Geschwindigkeit und Auflösung industrieller CT-Systeme weiter
­verbessern werden. Aktuell sind alle Ungänzen nur zwei­
dimensional definiert. Um alle Möglichkeiten der Com­­
putertomografie nutzen zu können, muss die Beschreibung
der Fehler dreidimensional erfolgen. Dazu läuft bereits
eine Bachelorarbeit in Zusammenarbeit mit dem Gießerei­
labor der Hochschule.
Im nächsten Beitrag gab Andreas Harborth von der
Rheinfelden Alloys GmbH & Co KG, Rheinfelden, einen Überblick über innovative Druckgusslegierungen hinsichtlich
Zusammensetzung, Wärmebehandlung und Anwendungs-
feldern. Speziell die neue Legierung Thermodur-73 wurde
für hohe Anwendungstemperaturen entwickelt. Sie liefert
sehr hohe Härten, hohe Festigkeiten und stabile mechanische Eigenschaften auch bei Temperaturen über 150 °C
im Gusszustand. Sie zeigt keine irreversiblen Längenänderungen bei erhöhter Temperatur, ist sehr gut vergießbar, ausgezeichnet schweiß- und spanbar und beständig
gegen Spannungsrisskorrosion.
Das elektrostatische Sprühen wasserfreier Trennmittel stellte Tim Butler von Ultraseal International aus Coventry vor. Neben der geringeren Porosität im Druckgussteil
ergibt sich eine dreimal höhere Formstandzeit, da die thermische Wechselbeanspruchung an der Oberfläche des
Werkzeugs drastisch gesenkt wird. Bei der Konzeption des
Werkzeugs ist allerdings auch ein erhöhter Aufwand bei
der internen Temperierung notwendig, da die externe Kühlung durch das verdampfende Wasser wegfällt.
Dipl.-Ing. Rudolf Seefeldt von der Magma Gießereitechnologie GmbH in Aachen stellte in seinem Vortrag „State
of the Art in der Druckgusssimulation“ die Möglichkeiten
der Simulations-Software Magma5 vor. So können die
Ergebnisse von Parametervariationen in der Simulation zur
Analyse der Haupteinflüsse auf die lokale Gussteilqualität
analysiert werden. Mit der neuen virtuellen Optimierung
werden so Qualitätsziele in Abhängigkeit von den wichtigsten Prozessparametern dargestellt. Es lassen sich damit
optimierte Lösungen, robuste Prozesse und Produkte entwickeln, wobei die beste Lösung bei mehreren Qualitätszielen dabei immer einen Kompromiss darstellt. Abschlie-
VDG aktuell 02|15
23
TAGUNGEN
Dr. Burkhard Fuchs von der Audi AG in Ingolstadt sprach in
seinem Vortrag über druckgegossene Strukturteile als
Schlüsselelemente für die Audi-Leichtbaustrategie „Ultra“.
ßend zeigte Seefeldt erste Ergebnisse zur Simulation der
Gießkammer mit bewegtem Kolben.
Den alljährlichen Abschluss des Kolloquiums gestalteten die Mitarbeiter des Gießereilabors mit ihren Vorträgen zu aktuellen Forschungsthemen. Zu Beginn stellte
Thomas Weidler einen Vergleich des konventionellen
Druckgießverfahrens mit der Vacural-Technologie vor. Diese Arbeiten werden von der Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen (AiF) gefördert und laufen zusammen mit dem Institut für Werkstofftechnik (IWT)
in Bremen. Im projektbegleitenden Ausschuss sind Firmen wie Daimler und die ZF Friedrichshafen AG vertreten.
Hierbei wurde der Schwerpunkt auf die Schwingfestigkeit
der Legierung 226 gelegt. Dabei war zu erkennen, dass
die Serien unter Vacural-Bedingungen eine deutlich geringere Streuung und gleichzeitig höhere Dauerfestigkeitseigenschaften aufwiesen. Die positive Auswirkung der
Vacural-Technologie wurde vom Gießereilabor schon in
einem früheren Forschungsvorhaben mit Magnesiumlegierungen bestätigt.
Seit mehreren Jahren drehen sich die Forschungsaktivitäten von Walter Leis, Projektmanager der Gießereifachschaft GTA (Gießereitechnologie Aalen) an der HS
Aalen, um die Alterung von Zinkdruckgussteilen. Leis gab
einen Überblick über die mechanischen Eigenschaften
aller Zinkdruckgusslegierungen unter der Berücksichtigung der natürlichen Alterung. Die Alterungsvorgänge
basieren im Wesentlichen auf Entmischungsvorgängen
und führen zu einer Minderung der Festigkeit um ca. 15 %.
Bei den Legierungen Z400, Z410 und Z430 verläuft diese
Alterung deutlich schneller als bei der in Amerika eingesetzten Legierung ZA8. Die Alterungsvorgänge können
durch eine künstliche Alterung vorweggenommen werden.
24
VDG aktuell 02|15
Thomas Feyertag stellte ein neues Forschungsthema
mit dem Akronym „DataCast“ vor, das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie im Rahmen des Zentralen Innovationsprogramms (ZIM) gefördert wird. Ziel ist
die Entwicklung eines Verfahrens zur Echtzeitparameteranalyse mit Hilfe einer In-Memory-Verarbeitung. Dabei
greifen Auswertealgorithmen auf zuvor gemessene Prozessdaten zu und bringen sie miteinander in Beziehung,
sodass sich Muster erfolgreicher Parameterkonstellationen ableiten lassen. Dies ermöglicht die Echtzeitprognose der Teilequalität durch Messung der Parameterdaten
schon vor dem nächsten Gießzyklus. In dieses Projekt ist
von Seiten der Hochschule die Informatik mit Prof. Manfred Rössle eingebunden.
Die Möglichkeiten, hohle Strukturen im Druckgießverfahren herzustellen präsentierte Marcel Becker. Zuerst
stellte er die Gasinjektionstechnik vor, die an das Warmkammerdruckgießverfahren von Magnesiumlegierungen
angepasst wurde. Ein Augenmerk wurde hier auf die sicherheitstechnische Auslegung gelegt, da ein Durchbruch des
Gases in den Ofen der Warmkammermaschine in jedem
Fall verhindert werden muss. Durch das Projekt konnte
gezeigt werden, dass die Steifigkeit von Strukturbauteilen
aus Magnesiumdruckguss durch das Einbringen von Kanälen deutlich erhöht werden kann.
Die zweite Technologie, um Hohlräume im Druckgießverfahren herzustellen, umfasst das Einlegen und Umgießen von Salzkernen. Im Beitrag wurden die thermophysikalischen Eigenschaften und die Bearbeitbarkeit von
Salzkernen beschrieben. Durch die Herstellung hohler Salzkerne kann deren Gewicht um bis zu 60 % reduziert und
die Ausspülzeit deutlich verkürzt werden.
Martina Winkler stellte die Forschungsaktivitäten zum
Thema „Korrelation von Prozessparametern mit Qualitätsmerkmalen im Druckguss“ vor. Im Rahmen des europäischen Forschungsvorhabens MUSIC (MUlti-layer control
& cognitive System to drive metal and plastic production
line for Injected Components) wird ein intelligentes kognitives Systems zur Reduzierung der Ausschussrate im
Druckgießverfahren entwickelt. Dabei werden Prozessdaten und Sensormessungen zentral gespeichert und
anschließend mit der Gussteilqualität korreliert, um die
Qualität von Gussteilen zu prognostizieren.
Über die Herstellung von Druckgießwerkzeugen mit
3-D-Metalldrucktechnologie berichtete Daniel Krahl. Hierbei stellte er das Verfahren des selektiven Laserschmelzens und die Ergebnisse seiner Voruntersuchungen vor,
in denen die Werkstoffeigenschaften additiv gefertigter
Bauteile ermittelt wurden. Eine entsprechende Anlage wurde letztes Jahr an der Hochschule installiert. Herausforderung dieser Technologie ist es, Thermospannungen zu
reduzieren.
CFK-Bauteile durch Druckumgießen mit Aluminiumstrukturen zu kombinieren stellt eine neue Technologie in
der Verbindungstechnik dar. Walter Leis stellte abschließend erste Ergebnisse eines beantragten Vorhabens vor.
Die Untersuchungen zur Festigkeit der Versuchsproben
mit kraft- und formschlüssigen Verbindungen zeigten, dass
bereits jetzt extrem hohe mechanische Eigenschaften in
der Verbindung erreicht werden.
gta.htw-aalen.de
ei-verlag.de
www.giesser
6. Januar
2015
Die Zeitsch
rift für Tech
nik, Innova
tion und Ma
1
nagement
4
SIN CE 191
Gießereitechnik
aus erster Hand
Chancen früher erkennen, Vorsprung weiter ausbauen –
im GIFA-Jahr mit der GIESSEREI !
Mit
GSIpeFciaAl
FOTO: ANDREAS BEDNARECK
als
Auch per
E-Pa lich!
erhält
„Ich lese die GIESSEREI, weil ich die aktuellen
Trends und Weiterentwicklungen in einem der ältesten und
bedeutendsten Fertigungsverfahren mitverfolgen kann.“
Marco Matthies
Betriebsleiter Matthies
Druckguss GmbH & Co. KG
Rendsburg
NEWS
YOUCAST-Magazin
Moderne Nachwuchswerbung für die
Gießerei-Industrie
A
ufbruch in eine starke Zukunft“, so titelt die vierte
Ausgabe des neuen YOUCAST-Magazins, das im Rahmen der Nachwuchsinitiative POWERGUSS vom Bundesverband der Deutschen Gießerei-Industrie e.V. (BDG)
und dem Verein Deutscher Giessereifachleute e.V. (VDG)
herausgegeben wird.
Das Magazin informiert Jugendliche zielgruppengerecht
über die vielen interessanten Ausbildungsperspektiven in
der deutschen Gießerei-Industrie und zeigt auch die zahlreichen Anwendungsgebiete auf, in denen Gusserzeugnisse heutzutage eingesetzt werden.
Die vierte Ausgabe des YOUCAST-Magazins stellt u. a.
die Ausbildungsberufe Mechatroniker, Technischer Modellbauer, Werkstoffprüfer (Metalltechnik), Gießereimechaniker und den Werkzeugmechaniker (Formentechnik) vor
und bietet einen informativen Einblick in die Welt des Feingießens. Vor allem aber kommen die Auszubildenden zu
Wort, die einen Einblick in ihren Tagesablauf geben und
aus ihrer Sicht darstellen, warum sie sich für diese Ausbildung entschieden haben.
Das YOUCAST-Magazin richtet sich an Schülerinnen und
Schüler im Alter von 14 bis 21 Jahren in Deutschland und
erscheint in einer Auflage von über 15 000 Exemplaren in
ganz Deutschland.
Die aktuelle Ausgabe der YOUCAST steht auf der POWERGUSS-Webseite als E-Paper und PDF zum kostenlosen
Download zur Verfügung:
Link zum E-Paper: http://bit.ly/1JU4u2x
Link zur PDF-Version des Magazins: http://bit.ly/1IFWTTG
POWERGUSS-Videowettbewerb
Trimet-Azubis gewinnen 1000 Euro Preisgeld
D
er Videowettbewerb der Nachwuchsinitiative
POWERGUSS ist entschieden. Im Rahmen der diesjährigen 13. Internationalen Gießereifachmesse
GIFA in Düsseldorf wurden die Siegerteams in einer großen Preisverleihung gekürt. Roman Thuar, Auszubildender
bei der Trimet Aluminium SE aus Harzgerode nahm stellvertretend für das gesamte Siegerteam einen Scheck in
Höhe von 1000 Euro entgegen. Das Siegervideo überzeugte die Jury durch einen amüsanten Einblick in die Welt der
Auszubildenden. Die Azubis schafften es, in einem 3-minütigen Beitrag die enorme Bandbreite der Ausbildung
gekonnt darzustellen und dabei zu vermitteln, wie viel Spaß
die Arbeit in einer Gießerei bereiten kann. Der zweite Platz
mit einem Preisgeld in Höhe von 500 Euro ging an die Auszubildenden der Fritz Winter Eisengießerei GmbH & Co. KG
aus Stadtallendorf. Den dritten Platz gewannen die Auszubildenden der Firma MDS Abele aus Mühlacker, die sich
über 250 Euro freuen konnten.
26
VDG aktuell 02|15
Unter den zahlreichen Gästen, die im Ausstellungsbereich der Messehalle zusammenkamen, waren auch die
Vertreter der Unternehmen, deren Auszubildende an dem
Wettbewerb teilnahmen. In einem feierlichen Ambiente
wurden die Preise von den beiden Hauptgeschäftsführern
des Bundesverbands der Deutschen Gießerei-Industrie (BDG), Düsseldorf, RA Max Schumacher (Sprecher) und
Dr.-Ing. Christian Wilhelm an die Teilnehmer übergeben.
Im Rahmen der Nachwuchsinitiative POWERGUSS
­hatten der Bundesverband der Deutschen Gießerei-Industrie und der Verein Deutscher Giessereifachleute e.V. (VDG)
alle Auszubildenden der deutschen Gießerei-Industrie zum
POWERGUSS-Video-Wettbewerb aufgerufen. Die Initiative
POWERGUSS entwickelt kontinuierlich neue Ideen und
Ansätze, um die Kommunikation für Jugendliche in der Gießereibranche zu gestalten. Mit dem großen Videowettbewerb hatten die knapp 3000 Auszubildenden der deutschen Gießerei-Industrie die Möglichkeit, ihren Job bzw.
ihre Ausbildung durch ein selbstgedrehtes oder animier-
FOTOS: MESSE DÜSSELDORF/ANDREAS BEDNARECK
Martin Tazl (r.) moderierte den POWERGUSS-Videowettbewerb am vorletzten GIFA-Messetag auf der Messe Düsseldorf.
Zahlreiche Gießerei-Azubis erwarteten gespannt die Entscheidung der Jury über das Sieger-Video.
tes Video vorzustellen. Nach dem Motto „Das war die richtige Entscheidung“ ist die Teilnahme am Wettbewerb
zugleich ein deutliches Votum für einen Ausbildungsplatz
bzw. Ausbildungsberuf in der Gießereibranche. Die Einsendungen unterstreichen das kreative Potenzial der Auszubildenden in der Branche und geben einen ehrlichen
und amüsanten Einblick in die Welt des flüssigen Metalls.
Die Gewinnervideos sind auf dem YouTube-Kanal von
­POWERGUSS abrufbar.
www.powerguss.de
Link und zum YouTube-Kanal von Powerguss:
http://bit.ly/1UH3ymd
Siegerteam des POWERGUSS-Videowettbewerbs: die Auszubildenden der Trimet Aluminium SE aus Harzgerode.
René Runger,
Auszubildender
der Fritz Winter
Eisengießerei
GmbH & Co. KG
(Platz 2), Roman
Thuar, Auszubildender bei Trimet (Platz 1)
und Anil Kavalki, Lehrling bei
MDS Abele
(Platz 3).
VDG aktuell 02|15
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NEWS
FOTO: BUNDESFACHSCHULE MODELL- UND FORMENBAU
Das Team Modellund Formenbau in
Bad Wildungen: Sandra Appel, Jens Lohmann, Norbert Diel,
Carsten Fritzsching
und Norbert Koberstein (v. l. n. r.).
Lehrgang zum Techniker Schwerpunkt
Modell- und Formenbau in Bad Wildungen
S
eit 2014 gibt es in der Bundesfachschule Modellund Formenbau Bad Wildungen eine Ausbildung zum
Staatlich geprüften Techniker Fachrichtung Modellund Formenbau. Teilnehmer des Lehrgangs erhalten hier
die technischen und organisatorischen Kenntnisse und
Fähigkeiten, die sie für Aufgaben als leitende Führungskräfte benötigen. Sie werden optimal auf die Anforderungen im
Berufsleben als Staatlich geprüfte Techniker vorbereitet.
Der Kurs beginnt jeweils im Februar und dauert zwei Jahre. Während der insgesamt 2800 Unterrichtsstunden stehen unter anderem die folgenden fachrichtungsbezogenen Lernfelder auf dem Stundenplan:
> Bearbeiten von Aufträgen
> Produkte entwickeln
> Produkte konstruieren
> Fertigung planen und vorbereiten
> Fertigungsprozesse durchführen
> Betriebsstätten planen
> Leitungsaufgaben im Unternehmen wahrnehmen
Darüber hinaus werden allgemeinbildende Fächer wie
Deutsch, Englisch, Politik, Wirtschaft, Recht und Mathematik sowie Berufs- und Arbeitspädagogik, Unternehmensführung, Existenzgründung und der sogenannte REFA-Grundschein, benannt nach dem Verband für Arbeitsgestaltung,
Betriebsorganisation und Unternehmensentwicklung
(REFA), unterrichtet. Diese fachübergreifenden Veranstaltungen finden gemeinsam mit der Technikerklasse der Holztechniker statt. So ist die Bundesfachschule Modell- und
Formenbau in Bad Wildungen in der Lage, auch Kurse mit
geringer Teilnehmerzahl durchzuführen. Abgeschlossen wird
die Ausbildung zum Staatlich geprüften Techniker Schwerpunkt Modell- und Formenbau mit der Technikerprüfung
und einer Technikerarbeit.
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VDG aktuell 02|15
Das hohe Niveau der Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen in Bad Wildungen wird zum einen durch erfahrene
Dozenten gesichert, die selbst Modellbauermeister sind
und über umfangreiche Praxiserfahrung verfügen. Zum
anderen bietet die Bundesfachschule gut ausgestattete
Werkstätten und Lehrsäle mit modernsten rechnerunterstützten Techniken: Der konventionelle Bereich wird durch
Fräsen, Drehmaschinen, Sägen, Hobel sowie alle gängigen Modellbauschleifmaschinen abgedeckt. Für die rechnergesteuerte Fertigung stehen die CAD-Programme Catia
und Tebis zur Verfügung. Zur Umsetzung der Konstruktionen gibt es drei NC-Fräsen mit dem zugehörigen Werkzeugeinstellgerät. Die Qualitätskontrolle ist mit modernen
taktilen und optischen Messmaschinen ausgestattet. Zur
Simulation von Gießvorgängen gibt es die Simulationssoftware Magmasoft. Die Ausstattung der Bundesfachschule
steht den angehenden Technikern nach dem Unterricht
zur Vertiefung des Gelernten zur Verfügung.
Die angehenden Techniker haben die Möglichkeit, auf dem
Campus der Holzfachschule in Bad Wildungen im Internat
zu wohnen. Hier begegnen sich unterschiedliche Fachrichtungen und der Blick wird auch über den eigenen Tellerrand hinaus geschärft. Die Wohn- und Schlafräume sind
mit allem Komfort ausgestattet, der zum Lernen in den
eigenen vier Wänden erforderlich ist. High-Speed-Internet, Telefon und auf Wunsch Fernseher stehen rund um
die Uhr zur Verfügung. Für das leibliche Wohl sorgen die
schuleigene Mensa und die Kantine.
Der Beginn des nächsten Schuljahres ist am 1. Februar
2016 und es sind noch einige Plätze frei.
Weitere Informationen:
www.holzfachschule.de/bildungsangebot
Neue Ausbildungsverordnung
für Gießereimechaniker
Wesentliche Änderungen gegenüber der alten Ausbildungsordnung sind:
>Eine Spezialisierung in sechs Schwerpunkte im letzten
Ausbildungshalbjahr
>Die Einführung der gestreckten Abschlussprüfung (zeitlich auseinanderfallende Teile 1 und 2 der Abschlussprüfung, wobei Teil 1 die bisherige Zwischenprüfung
ersetzt)
>Das Variantenmodell bei der Abschlussprüfung Teil 2
(Auswahl zwischen einem betrieblichen Auftrag und
einer vorgegebenen, überregional erstellten Arbeitsaufgabe).
Die Gießereimechaniker/-innen erlernen im ersten Ausbildungsjahr Inhalte aus der Metallgrundbildung. In Folge werden dann schwerpunktübergreifende Inhalte vermittelt.
Im letzten Ausbildungshalbjahr erfolgt die Spezialisierung
in sechs Wahl-Schwerpunkte:
>Handformguss,
>Maschinenformguss,
>Druck- und Kokillenguss,
>Feinguss,
>Schmelzbetrieb oder
>Kernherstellung.
Der Handformguss kommt in Werken der Gießerei-Industrie zum Einsatz. Dort stellen die Gießereimechaniker/innen Gussformen – meist Sandformen – mit manuell
gesteuerten Einrichtungen oder von Hand her und produzieren Gussteile aus Eisen, Stahl oder NE-Metallen in Kleinserien oder als Einzelstücke.
Der Maschinenformguss wird in mittleren und großen
Leichtmetall- und Eisengießereien angewendet, wenn große Stückzahlen gefragt sind. Die Gussformen werden
maschinell hergestellt. Dabei geht es vor allem ums Überwachen der automatisierten Anlagen beim Gießen von
Werkstücken aus Eisen, Stahl und anderen Metallen.
Druck- und Kokillenguss: In diesem Segment arbeiten
Gießereimechaniker/-innen meist an automatischen Gießanlagen und an Schmelzöfen. Mithilfe von Dauerformen
stellen sie Gussstücke im Druck-, Kokillen- oder Stranggussverfahren her.
Der Feinguss kommt in kleinen und mittleren Leichtmetall- und Eisengießereien zum Einsatz, wenn kleine bis
sehr kleine Gussteile mit hoher Detailstärke, Maßgenau-
FOTO: RALF MÜNCH
Die neue Ausbildungsverordnung für Gießereimechaniker/
-innen ist zum 1. August 2015 in Kraft getreten und hat
damit die alte Verordnung aus dem Jahr 1997 ersetzt. Die
Ausbildung dauert künftig wie bisher 3,5 Jahre. Der Beruf
gehört ab sofort zur attraktiven Gruppe der industriellen
Metallberufe und es gibt keine gemeinsame Ausbildungsordnung mehr mit dem Beruf „Verfahrensmechaniker/-in
Hütten- und Halbzeugindustrie“.
Aufgrund der neuen Ausbildungsverordnung gehört das
Berufsbild des Gießereimechanikers ab sofort zur attraktiven Gruppe der industriellen Metallberufe.
igkeit und Oberflächenqualität gewünscht sind. Sie werden nach dem Wachsausschmelzverfahren gefertigt.
Der Schmelzbetrieb findet in der Regel in Leichtmetallund Eisengießereien sowie gelegentlich in Hüttenwerken
statt. Die Gießereimechaniker/-innen legen dort die Basis
für gleichbleibende Qualität in den Gusswerkstoffen durch
Schmelzen der exakten Legierung und Schmelzebehandlungen.
Die Kernherstellung schließlich spielt in Gießereien
sowie bei Maschinenbauern und Automobilzulieferern mit
Werksgießereien eine Rolle. Kerne sind Formbestandteile, mit denen im jeweiligen Fertiggussteil die Hohlräume
und Hinterschneidungen gestaltet werden.
Die Abschlussprüfung besteht aus den beiden zeitlich auseinanderfallenden Teilen 1 und 2. Die Abschlussprüfung
Teil 1 soll vor dem Ende des zweiten Ausbildungsjahres
durchgeführt werden, Teil 2 am Ende der Berufsausbildung.
Die neue Ausbildungsordnung wurde am 9. Juli 2015 auf
Seite 1134 im Bundesgesetzblatt Teil I veröffentlicht und
kann unter www1.bgbl.de abgerufen werden.
Weitere Informationen:
Dieter Mewes
VDG-Akademie
Verein Deutscher Giessereifachleute e.V.
Hansaallee 203, D - 40549 Düsseldorf
Tel. +49 (0)211 6871 363
Mail: [email protected]
VDG aktuell 02|15
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AUS DEN LANDESGRUPPEN
FOTOS: BDG/ROBERT PITEREK
Das Klostergut Paradies in Schlatt nahe
Schaffhausen wird
von Georg Fischer
als Ausbildungszentrum genutzt und
dient dem VDG
schon seit längerem
als Tagungsstätte.
VDG diskutiert über Energieeffizienz
Die Informationsveranstaltungen des Vereins Deutscher
Giessereifachleute (VDG) im Klostergut Paradies, dem Ausbildungszentrum der Georg Fischer AG (GF) im schweizerischen Schlatt, haben schon eine lange Tradition. Einmal
jährlich öffnet die Georg Fischer AG die Tore des aus dem
13. Jahrhundert stammenden Klosters und stellt die historischen Räumlichkeiten dem VDG zur Verfügung. Diese
Veranstaltungen haben sich als konstante grenzüberschreitende Größe für das Gießernetzwerk innerhalb des VDG
etabliert. Am 6. März 2015 lud der VDG erneut ins Klostergut ein, zum wiederholten Mal unter dem Themenschwerpunkt „Energieeffizienz“. Die Organisatoren warteten wieder mit Vorträgen erfahrener Gießereiexperten aus
der Praxis auf. Nach der Begrüßung durch Dipl.-Ing. Jörg
Winsberg, Leiter Gießerei und Mitglied der Geschäftsleitung der Georg Fischer Automobilguss GmbH, Singen, war
traditionell der erste Vortrag auch Experten des Hauses
Georg Fischer vorbehalten. Dipl.-Ing. Robert Greibig,
Leiter Schmelzerei, Georg Fischer Automotive GmbH, Singen, stellte die Erfahrungen bei dem Bemühen zur „Steigerung der Energieeffizienz an einem Warmhalteofen bei
GF Singen“ vor. Um im Rahmen der Energieeffizienzdiskussion auch NE-Metall-spezifische Fragestellungen anzusprechen, erläuterte anschließend Dipl.-Ing. (FH) Ansgar
Ringleb von der Fakultät Ingenieurwissenschaften der
Hochschule Ansbach den „Einsatz von Simulation zur
Untersuchung des Materialflusses und Energieverbrauchs
in Aluminiumdruckgussbetrieben“. Der thematische Kreis
wurde danach von Heinz Kadelka, Teamleiter Gießerei bei
der Linde AG in Düsseldorf, geschlossen. Er stellte mit dem
„Energie Effizienz Manager (EEM)“ ein Expertensystem für
den Kupolofenschmelzbetrieb im Detail vor. Intensive Diskussionen folgten. Ein deutliches Signal, dass nicht nur
die Vortragsthemen äußerst interessant serviert wurden,
sondern eben auch einen Nerv getroffen hatten.
Den Abschluss bildete eine Zusammenfassung der aktuellen Gießereikonjunktur, gefolgt von einem Exkurs über den
Tellerrand hinaus auf Einflussfaktoren auf das Gießereige-
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VDG aktuell 02|15
In der Eisenbibliothek findet sich auch ein Werk mit
Konstruktionsskizzen der „eisernen Hand des Götz von
Berlichingen“.
schäft indirekter Art. Referent war Heiko Lickfett, Referats­
leiter Volkswirtschaft beim Bundesverband der Deutschen
Gießerei-Industrie (BDG), Düsseldorf. Er spannte den Bogen
von den real zu spürenden Effekten aktiver Währungspolitik über den Werkstoff- und Verfahrenswettbewerb bis zu
dem Hinweis, wie der studentische Nachwuchs frühzeitig
und effektiv in Unternehmen eingebunden werden kann.
Traditionell öffnet sich nach der Tagung die Eisenbibliothek für interessierte Teilnehmer. Die weltbekannte Bibliothek lohnt nicht nur für einen einmaligen Besuch. Unter
den Tagungsteilnehmern waren einige, welche teils zum
fünften Mal an der Führung teilnahmen. Neben den historischen Grundlagenwerken von Georgius Agricola und
natürlich der detaillierten Illustration „eiserne Hand von
Götz von Berlichingen“, beeindrucken immer wieder Neuzugänge von Weltruhm nicht nur durch ihre Präsenz sondern auch durch die im Rahmen der Führung vorgetragenen geschichtlichen Hintergründe.
Der VDG dankt der Georg Fischer AG, Schaffhausen,
vielmals für die Unterstützung bei der Ausrichtung der Veranstaltung.
FOTOS: UNIVERSITÄT HANNOVER
Der Haupteingang der Leibniz Universität Hannover.
VDG-Bezirkslandesgruppe Niedersachsen-Nord besucht Universität Hannover
Am 21. April 2015 besuchte die VDG-Bezirkslandesgruppe
Niedersachsen-Nord mit 25 Personen das Institut für
Elektro­prozesstechnik an der Leibniz-Universität Hannover.
Prof. Dr.-Ing. Bernard Nacke stellte das Institut und die
Forschungsschwerpunkte unter der Überschrift Induktive
Prozessbeeinflussung vor. Dazu zählen Induktive Band­
erwärmung, Presshärten von Karosserieteilen, elektromagnetische Seigerung zum Randhärten und Kristallzüchtung
(große Monokristalle für Solarzellen).
Prof. Dr.-Ing. Egbert Baake berichtete über Arbeiten
zum induktiven Schmelzen sowie zur Optimierung von
Schmelzanlagen, beispielsweise durch eine gute Baddurchmischung.
Anschließend stellte Rudolf Hillen von Striko-Westofen,
Gummersbach, die neue Produktpalette für Ofenanlagen
zum Schmelzen und Warmhalten mit energetischem
­Gegenstromprinzip vor. Interessant, besonders für Mittelständler, waren die energetische Optimierung von
Ofenkompo­nenten (Schachtabdeckung mit Fasermaterial
und Schachterhöhung). Die Veranstaltung endete mit einem
Labor­rundgang und einem Imbiss.
Institut für Elektroprozesstechnik
der Leibniz-Universität Hannover.
VDG aktuell 02|15
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FOTO: BDG/SOSCHINSKI
FACHAUSSCHUSS GESCHICHTE
Der Vorsitzende des FAG Prof. Dr.-Ing. Reinhard Döpp begrüßt die Teilnehmer des 3. Gießereihistorischen Kolloquiums.
Metall und Kunst auf der
Bright World of Metals 2015
T
he Bright World of Metals“ – unter diesem Motto der
Düsseldorfer Fachmessen GIFA, METEC, THERMPROCESS und NEWCAST traf sich nicht nur das weltweite „Who is Who“ der metallurgischen und gießereitechnischen Branchen, sondern auch Menschen, die das führende Technologieforum durch den künstlerischen Einsatz
metallischer Werkstoffe und Sonderausstellungen mit
metallischen Kunstwerken und -erzeugnissen bereicherten. Auch der VDG-Fachausschuss Geschichte war wieder mit einem Stand und dem 3. Gießereihistorischen Kolloquium auf dem Messestand des Bundesverbandes der
Deutschen Gießerei-Industrie (BDG) und des Vereins Deutscher Giessereifachleute (VDG) vertreten, das in diesem
Jahr die Entwicklung der Gießerei-Industrie und der Gusswerkstoffe in der Industriegesellschaft thematisierte.
3. Gießereihistorische Kolloquium des VDGFachausschusses Geschichte
Auf dem im Abstand von 5 Jahren stattfindenden Gießereihistorischen Kolloquium erhalten Fachleuten, die sich
beruflich oder in privaten Studien mit geschichtlichen
Aspekten rund um die Fertigungstechnik Gießen befasst
haben, vom VDG-Fachausschuss Geschichte (FAG) die
Möglichkeit eingeräumt, in Vorträgen ihre neuen Erkenntnisse zur Gießereigeschichte der Öffentlichkeit zu präsen-
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VDG aktuell 02|15
tieren. Im Anschluss werden diese Vorträge vom Fachausschuss in bewährter Form wieder in einem VDG-Fachbericht zusammengefasst und zusammen mit den Beiträgen
der Veranstaltung zur GIFA 2011 veröffentlicht, der voraussichtlich Mitte 2016 erscheinen wird. Damit werden
diese Erkenntnisse auch für die Zukunft dokumentiert und
dem ständig wachsenden Fundus an gießereihistorischem
Fachwissen zugeordnet, denn die Erforschung, Aufarbeitung und Dokumentation von historischen gießereitechnischen Sachverhalten gehört zu den Hauptaufgaben,
denen sich der FAG verschrieben hat.
Das am 20. Juni 2015 im GIFA-Treff auf dem Messegelände in Düsseldorf durchgeführte 3. Gießereihistorische Kolloquium setzte die bereits 2011 erfolgreich eingeführte Einbindung einer gießereigeschichtlichen
Vortragsveranstaltung in den Messeauftritt von VDG und
BDG fort. Die über 80 Teilnehmer sorgten mit ihrer Diskussionsfreudigkeit sowohl für einen lebhaften Tagungsverlauf als auch für Zeitprobleme bei dieser doch recht
umfangreichen Vortragsveranstaltung, die aber letztendlich mit straffer Organisation gemeistert wurden.
Die Vorträge des 3. Gießereihistorischen Kolloquiums
2015 befassten sich thematisch mit Themen der indus­
triellen Gussfertigung in der Industriegesellschaft in den
drei Themenblöcken Gusswerkstoffe, Verfahren und Gussfertigung. Folgende Vorträge wurden gehalten:
Meilensteine der Entwicklung von Gusswerkstoffen –
Schwerpunkt Gusseisen
Geschichte des Guss­eisens mit Kugelgrafit
(Sphäroguss)
FOTO: KULTURACHIV GFAG
(K.-H. Caspers, Vortragender K.-H.
Schütt)
Innovation und Evolution kennzeichnen vor allem das 20. Jahrhundert
in vielen Bereichen der Technik. In
einer zeitlichen Abfolge wurden aus
der Sicht eines Ingenieurs wichtige
Wegmarken der Metallurgie, des
Werkstoffs, der Schmelztechnologie
sowie Aspekte bei der Produktion
von gegossenen Bauteilen authentisch dargelegt. Die wissenschaftliche Durchdringung des Gießeiwesens beginnt zum Ende der Gründerzeit um 1870 und reicht bis weit ins
20. Jahrhundert. Der Vortrag befasste sich mit diesem faszinierenden
Zeitabschnitt des Gießereiwesens,
der die Basis der heutigen Wohlstandsgesellschaft ist. Weiterhin
wurde ein Überblick über die Herausbildung der vorindustriellen
Gussfertigung seit ihrem Beginn vor
über 5000 Jahren gegeben.
Bild 1: Seite mit diversen Tempergussfittings aus dem ersten Fittingskatalog von
Georg Fischer vor 150 Jahren.
(H. Träger)
Bei dem nach einer grauen Erstarrung bereits im Gusszustand verwendbaren Gusseisen mit Lamellengrafit (Grauguss, EN-GJL) geht von den Grafitlamellen eine solche Kerbwirkung aus, dass das Gussstück bei zu hoher Zug- oder
Biegebelastung ohne eine vorherige Verformung brechen
kann. Gesucht wurde deshalb nach Wegen, die Lamellenbildung zu vermeiden und den Grafit zu im Guss gleichmäßig verteilten kugeligen Gebilden zu formen. Das inzwischen gebräuchliche Verfahren, ein Gusseisen mit Kugelgrafit (EN-GJS) und das auch gleich im Gusszustand
herzustellen, entwickelte sich bis heute weiter, da das Interesse an der Ausbildung des metallischen Grundgefüges
und der Entwicklung höherfester Gusseisensorten weiterhin groß ist. Dieser Prozess erschloss dem Werkstoff vielfältige Anwendungsmöglichkeiten und die Potenziale sind
noch nicht ausgeschöpft, was auf eine weitere erfolgreiche Entwicklung bei GJS hinweist.
Entwicklung des Tempergusses
(Autorenkollektiv)
Teil 1: Grundlagen und Anwendung
(P. Tölke)
Temperguss ist ein Eisen-Kohlenstoff-Silizium-Gusswerkstoff, der nach dem Vergießen in der Form karbidisch,
d. h. hart und spröde erstarrt, der dann aber durch ein
anschließendes Glühen nach einem vorgegebenen Tem-
peratur-Zeit-Zyklus die gewünschten duktilen Eigenschaften erhält. Die Glühatmosphäre – oxidierend oder neutral
– entscheidet dann über die Zuordnung zum Weißen (europäischen) oder Schwarzen (amerikanischen) Temperguss.
Neben René-Antoine Réaumur um 1722 in Frankreich und
Seth Boyden um 1826 in den USA ist Georg Fischer II. an
der industriellen Tempergussentwicklung maßgeblich
beteiligt und fertigte als erster auf dem europäischen Kontinent Rohrverbindungsstücke, sogenannten Fittings. 150
Jahre nach Erscheinen des ersten Fittingskatalogs (Bild 1)
liefert Georg Fischer heute Tempergussfittings aus dem
Werk in Traisen/Österreich.
Teil 2: Schwarzer Temperguss
(H.-D. Landwehr)
Schon Anfang des vorigen Jahrhunderts war die Automobilindustrie in den USA ein Großverbraucher von schwarzem Temperguss, während in Deutschland Fertigungsversuche mit schwarzem Temperguss ab 1928 aufgenommen
wurden und der Durchbruch zur Massenproduktion erst in
den 1950er Jahren gelang (Bild 2). Die größte Tempergussmenge wurde infolge der rasant gestiegenen Nachfrage aus
der Automobilindustrie in 1971 erzeugt. Ab Mitte der 1970er
Jahre setzte ein gegenläufiger Trend ein, der aus technischen und wirtschaftlichen Gründen in großen Anwendungsbereichen zur weitgehenden Substitution von schwarzem
Temperguss durch Gusseisen mit Kugelgrafit führte.
VDG aktuell 02|15
33
FOTO: ZGV
FOTO: GEORG FISCHER
Bild 2: Nockenwellen und Kipphebel für
PKW-Motoren wurden lange aus schwarzem Temperguss gefertigt.
Bild 3: Diverse Gussteile aus
weißem Temperguss.
Teil 3: Weißer Temperguss
(R. Döpp)
Im Unterschied zum nicht entkohlend geglühten „schwarzen“ Temperguss mit typisch 2,5 % C und 1,5 % Si hat der
entkohlend geglühte „weiße“ Temperguss mit typisch
3,5 % C und 0,5 % Si höhere C-Gehalte (im Temperrohguss) und niedrigere Si-Gehalte. Der höhere C-Gehalt der
Schmelze für weißen Temperguss ermöglicht ein günstigeres Gieß- und Erstarrungsverhalten sowie ein höheres
Ausbringen gegenüber schwarzem Temperguss und erst
recht gegenüber Stahlguss.
Die entkohlte ferritische Randzone bedingt bessere
Schweißbarkeit als bei grafithaltigen Randgefügen anderer Eisengusswerkstoffe, kommt daher der Schweißbarkeit von Stahlguss nahe. Einige Beispiele aus den Bereichen Fahrzeug-, Land-, Werkzeug- und Bautechnik zeigten
die Vielseitigkeit und Leistungsfähigkeit von weißem Temperguss (Bild 3).
200 Jahre Guss aus der Heide
(G. Röders)
Jasper Röders übernahm 1815 die Zinngießerei seines
Onkels. Sein Sohn Georg Andreas Röders brachte von Reisen die Idee mit, Fasshähne zu produzieren. Allein die
Glasflasche stellte die Familie eine Generation später in
diesem erfolgreichen Fertigungssegment vor neue Herausforderungen. Der erste Ingenieur aus der Familie versuchte den Fasshahn im Druckgießverfahren herzustellen. Zwei Kriege, Wirtschaftskrisen und rasante technologische Entwicklungen übersteht die Firma mit Geschick,
Mut und Glück. In den 1960er Jahren werden vor allem
Kameragehäuse geliefert aber auch Kunststoff wird vergossen. Die nächste Generation genießt das Wirtschaftswunder bis zur großen Krise 1992. Mit neuen Ideen wird
danach bis heute Druckguss u. a. für die Automobilindustrie und die Luftfahrt gefertigt.
Geschichte des Vakuumformverfahrens
FOTO: ELAG
(H. Britt)
Die Geschichte des Vakuumformverfahrens beginnt 1971
in Japan in der Gießerei Kabushiki Kaisha Akita. 1975
begann man unter der Aegide der neu gegründeten Firma
Wagner Sinto auch in Europa zu produzieren. Die Vorführmaschine wurde in der Firma W. F. Poppe & Sohn für Aluminiumguss eingesetzt. Vorgestellt werden einige markante Ausführungen, die in den 1980er-Jahren für europäische
Gießereien hergestellt wurden sowie die neueren Anlagen
des nie ganz ungenutzt bleibenden Formverfahrens, die in
Deutschland von der Heinrich Wagner Sinto Maschinenfabrik GmbH, Bad Laasphe, angeboten werden.
Die neueste Entwicklung, die Vakuum-Formbank der
Schweizer Firma ELAG Gießereimaschinen AG (Bild 4), ist
speziell für den Einsatz in kleinen Gießereien entwickelt
worden.
Bild 4: Die Vakuumformbank der Schweizer Firma ELAG
Gießereimaschinen AG, Winterthur.
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VDG aktuell 02|15
FOTO: C. MÜLLER
FOTO: VIESSMANN-WERKE
Bild 5: Detail vom „Wein- und Ölwunder“Ofen.
Bild 6: 100 DM (Deutsche Mark)-Aktie der rheinisch-westfälischen Eisenund Stahlwerke AG, Mülheim, Ruhr.
Das traditionelle Lehmformverfahren zum
Herstellen von Läuteglocken
(L. Wenk)
Etwa seit dem 12. Jahrhundert bis in die heutige Zeit werden in Deutschland Kirchenglocken ausschließlich im traditionellen Lehmformverfahren hergestellt. Dieses Herstellungsverfahren hat sich in vielerlei Hinsicht hervorragend
bewährt. Die Glockengießer haben zu allen Zeiten kontinuierlich versucht, ihr persönliches Gieß- und Formverfahren
zu optimieren, um die Qualität ihrer Produkte zu steigern,
dennoch hat sich an den Grundsätzen des traditionellen
Lehmformverfahrens über Jahrhunderte nichts geändert.
Mit der BDG-Richtlinie F1, die im Frühjahr 2015 erschienen ist, wurde jetzt das traditionelle Lehmformverfahren
zum Herstellen von Läuteglocken eindeutig definiert.
Die gusseiserne Bibel im Jahr 2015 der
Luther-Dekade
Verbindungsmittel und Zuganker. Die dann einsetzende
industrielle Massenproduktion von Roheisen und Grauguss (Gusseisen mit Lamellengrafit) konkurrierte mit den
traditionellen Baustoffen zunächst im Brücken- und Hallenbau spektakulärer Großbauten. Die Gebäude des 19.
Jahrhunderts sind meist Hybridkonstruktionen: Schlanke
Eisensäulen unter schweren Holzbalkendecken oder profilierte Eisenträgern mit leichten Ziegelkappen bei großen
Spannweiten. In den Fassaden der meist auch gewerblich
genutzten städtischen Bürgerhäuser übertreffen große
Glasflächen in dekorierten Eisengusskonstruktionen mit
zierlichen Erkern und Balkonen die Eleganz der Fachwerkhäuser („Glashäuser“) an den Grachten. Der Eisenbau entwickelte sich auch hinter den monumentalen Fassaden
des Historismus weiter bis in die Neuzeit (Eisenbeton/
Skelettbau).
Historische Wertpapiere von Gießereien
(H. Burger)
Das 500-jährige Jubiläum der Reformation im Jahr 2017
wird mit der laufenden Lutherdekade vorbereitet. Diese
zehn Jahre beziehen sich auf wichtige Ereignisse im Vorfeld der Reformation, zu welchen auch eine Medienrevolution in der Wort- und Bildersprache gehört. Auch die Formenschneider und Ofenbauer dieser Zeit haben im Rahmen der „Bibel in Eisen“ ausgesprochen „reformatorische
Ofenplatten“ für die gute Stube der Menschen geliefert,
was weitgehend unbekannt geblieben ist. Hier sind insbesondere entsprechende Ofenplatten aus der Werkstatt von
Philipp Soldan zu nennen. Der Vortrag zeigt an charakteristischen Ofenplatten mit Bibelthemen diese Entwicklungsperiode des künstlerischen Ofengusses auf (Bild 5).
Das eiserne Haus
(D. Spiegel)
Bis ins 19. Jahrhundert beherrschten Lehm, Holz und Ziegel den allgemeinen Hausbau. Eisen findet sich nur als
(C. Müller)
Der Vortragende ist nicht „vom Fach“, sondern hat sein
Berufsleben als Bankkaufmann verbracht. Dieser berufliche Hintergrund führte dazu, dass er vor 40 Jahren mit
dem Sammeln historischer Finanzdokumente begann. Den
Hauptteil seiner inzwischen umfangreichen Sammlung
machen Stücke aus dem weltweiten Berg- und Hüttenwesen aus. Die Erforschung der historischen Hintergründe
führte daneben zum Anlegen eines recht umfangreichen
Archivs. Im Vortrag werden erstmals einige Stücke aus
dem Bereich Gießereien (Aktien, Anleihen, Kuxe) mit kurzen Erläuterungen gezeigt (Bild 6). Die Größe der vorhandenen Sammlung führte zur Entscheidung bis auf eine
Ausnahme 30 Stücke aus dem Bundesland NordrheinWestfalen vorzustellen.
GIFA-Stand des VDG-Fachausschusses
Geschichte
Der FAG war auf der GIFA wie bei den Messen davor mit
einem in den VDG/BDG-Stand eingebundenen eigenen
VDG aktuell 02|15
35
FOTOS: BDG/SOSCHINSKI
Bild 7: Der FAG-Stand war in den VDG/BDG-Stand eingebunden.
Standbereich auf dem GIFA-Treff vertreten (Bild 7). Thematisch angepasst an das Themengebiet des 3. Gießereihistorischen Kolloquiums, die Gussfertigung in der Industriegesellschaft, stellten die Ausstellungsexponate eine
gute Ergänzung zum Vortragsprogramm dar.
Gezeigt wurden Gussteile aus verschiedenen Epochen
der industriellen Gussfertigung, wie ein historischer Hydrant, der seit dem späten 19. Jahrhundert von der Keulahütte Krauschwitz für die aufstrebende Stadt Berlin gefertigt wurde. Heute findet der Hydrant, modifiziert, mit
modernen Schlauchanschlüssen versehen und attraktiv
emailliert an Standorten in Altstadtbereichen Verwendung.
Zu sehen waren auch Gussobjekte im traditionellen Design
des 19/20. Jahrhundert wie Gartenleuchten sowie Tische
und Stühle nach historischen Modellen, die die ästhetischen Potenziale dieser zeitlosen Gussteile zeigten und
die lange Haltbarkeit dieser gusseisernen Erzeugnisse verdeutlichten. Produkte dieser Art erfreuen sich auch heute noch großer Nachfrage vor allem im Freizeitbereich.
Ergänzend wurden diverse Gussteile aus Gusseisen, Temperguss und Aluminium gezeigt, die teilweise schon Jahrzehnte in der einstmals gießereitechnisch bedeutenden
Region um Ennepetal in den dortigen Gießereien gefertigt
werden. Sie gaben einen kleinen Einblick in die große gießtechnisch mögliche Werkstoffvielfalt. Eine Leitschaufel
aus hochlegiertem Stahlguss der Leipziger Firma Kessler
& Co. verdeutlichte, wie heute durch die breite Werkstoffvielfalt Gussteile gezielt mit auf den Anwendungsfall eingestellten Eigenschaften gefertigt werden können.
36
VDG aktuell 02|15
Die vier Modelle der Vasen aus Edelstahl, die von der
Edelstahlgießerei Schmees für das Justizgebäude der Stadt
Luxemburg gefertigt wurden (Bild 8), zeigten mit ihrer
unterschiedlichen Farbgebung auf hochglanzpolierter
Oberfläche vor allem die ästhetische Seite der modernen
Gussfertigung. Welche Möglichkeiten, hochgenauen und
filigranen Guss herzustellen, moderne Gussfertigungstechniken heute den Gießereien bieten, demonstrierte die im
Vakuumverfahren gefertigte filigrane Bronzegussdiestel
aus der Kunstgießerei Strassacker, die dank der Handkolorierung und der gießtechnisch anspruchsvollen Umsetzung der einzelnen Blätter und Dornen, von dem Original
kaum zu unterscheiden ist.
Die drei Ausstellungsexponate aus dem Industriemuseum in Ennepetal – eine Rüttelpressformmaschine, eine
Kernblasmaschine und das Modell eines Drehtrommelofens der Bauart Brackelberg – und diverse Bilddokumente an den Wänden aus der Zeit der mechanisierten Gussfertigung im frühen 20 Jh. verdeutlichten die schwere
manuelle Arbeit in der damaligen Gussfertigung. Heute
wird der Guss vor allem maschinell, hochautomatisiert
und umfassend technisiert gefertigt. Neben der körperlichen Entlastung der Mitarbeiter sind so bedeutende Produktivitätssteigerungen und höhere Gussqualitäten erzielbar. Selbst die manuelle Gussfertigung kann heute auf
viele arbeitserleichternde technische Hilfsmittel setzen.
Diese Entwicklung ist ein laufender Prozess, sodass auch
im technischen Bereich der Gussproduktion weiterhin mit
Verbesserungen zu rechnen ist.
16. Internationaler
Deutscher
Druckgusstag
im Nürnberg Convention Center NCC
12.–14. Januar 2016
Terminankündigung
Fotos: Nürnberg Messe
12.–14. Januar 2016
EUROGUSS 2016
NürnbergMesse
www.euroguss.de
Kontakt und weitere Auskünfte
zum 16. Internationalen Deutschen Druckgusstag 2016:
Verein Deutscher Druckgießereien (VDD)
Bundesverband der Deutschen Gießerei-Industrie (BDG)
Hansaallee 203, D-40549 Düsseldorf
Rita Parnitzke
E-Mail: [email protected]
Tel: +49 (0)211/68 71-155, Fax: +49 (0)211/68 71-409
Bild 8: Zwei der vier Vasen aus hochglanzpoliertem
Edelstahl auf dem FAG-Stand zur GIFA 2015 (Leihgabe
der Edelstahlwerke Schmees).
Bild 9: Die Sonderausstellung „Der Gusseisenofen – Geschichte, Form und Technik“ des Deutschen Eisenofenmuseums aus Neu-Ulm.
Sonderausstellungen mit Kunstwerken und kunsthandwerklichen metallischen Erzeugnissen
Ebenfalls in der Messehalle 12 fand die Ausstellung
„Metamorphosen“ von Peter Schmidt statt. Schmidt ist
ein Bildermacher, der für seine Bilder, die auf Epoxidharz
entstehen, zahlreiche Blatt- und Pulvermetalle wie Gold,
Silber, Messing, Kupfer und Eisen verwendet. Durch chemische Reaktionen zwischen den Metallen, Laugen und
Säuren entstehen dabei ganz spezielle und fantasievolle
Kunstwerke.
Bei dem Gießereizulieferer für Formstoffkomponenten
und Schmelzezubehör Foseco Foundry Division Vesuvius
GmbH, Borken, ist es schon seit 2003 zur guten Tradition
geworden, Kunstwerke auf dem Messestand auszustellen.
Auf dem diesjährigen GIFA-Stand in der Messehalle 12
waren zwischen den Ausstellungsexponaten lebensgroße
Aluminiumskulpturen des Künstlerehepaars Bernd und
Heike Rose Schmidt-Pfeil, Vaterstetten, zu sehen, die sich
vor allem durch ihre hyperrealistische Ausdruckskraft auszeichnen. Die verwendete Aluminiumlegierung weist einen
hohen Siliziumanteil auf. Dadurch hat das geschmolzene
Metall eine sehr hohe Viskosität und ist fast flüssig,
wodurch feinste Strukturen am Kunstwerk sichtbar
gemacht werden können. Die silberne Oberfläche der Silizium-Aluminium-Skulptur erzeugt dabei einen ganz besonderen futuristischen Effekt. Die Materialien werden dem
Künstlerehepaar von der Mansfelder Aluminiumwerk GmbH
geliefert.
Bis aus einer Wachshohlfigur die aus Aluminium gegossene Skulptur entsteht, ist aber viel Arbeit nötig. Rund ein
Eingebunden in das Messegeschehen waren zur Auflockerung auch Erzeugnisse von nationalen und internationalen
Künstlern sowie Kunsthandwerkern, die für ihre künstlerische Umsetzung metallische Werkstoffe nutzen. So konnten die Messebesucher in der Halle 12 eine Kunstaustellung der Künstlerin Tina Evertz (www.button-art.de) besuchen. In Kooperation mit dem brasilianischen Künstler, Zê
Vasconcellos (www.zevascellos.com.br) und der gebürtigen Ukrainerin Galina Schierholz (www.galina-schierholz.
de) wurden hier Gemälde, Portraits und Skulpturen präsentiert. Die Pop-Art-Bilder von Tina Evertz zeigten, basierend auf bekannten metallischen Strukturen und getaucht
in knallige Farben, wie bunt unsere Welt sein kann. Zê Vasconcellos Skulpturen sind aus Inox-Edelstahl gefertigt und
nicht nur imposant, sie wirken auch sehr dynamisch und
fast schon lebensecht. Auf der GIFA stellt Vasconcellos
eine seiner bekannten Pferdeskulpturen vor. Galina Schierholz wurde vor allem durch ihre Politikerporträts weltweit
bekannt. Das Porträt der Abgeordneten Ingeborg Friebe
für die Ahnengalerie des NRW-Landtags stammt von ihr.
Das bekannteste zur GIFA ausgestellte Porträt der Künstlerin heißt „Pippi Merkel“. Das Kunstwerk wurde mit Ölfarben auf Aluminiumbond gezogen und erhielt deshalb von
der Künstlerin auch den treffenden Namen: The strongest
woman of the world on the strongest material of the world.
38
VDG aktuell 02|15
So fanden neben den wieder umfassend präsentierten
neuen technisch-technologischen Aspekten der Gussherstellung auf der GIFA 2015 auch die ästhetischen
und gießereigeschichtlichen Seiten der Gussfertigung
ihre Beachtung, die anschaulich demonstrieren, dass
die Gussfertigung mehr kann, als nur Industrieguss herzustellen und über eine lange Tradition wie Vielfältigkeit an Anwendungsmöglichkeiten verfügt.
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2015
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Das Forschungsmagazin
für die Gießerei-Industrie
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halbes Jahr dauert die Herstellung einer einzigen Figur.
Dabei bedienen sich die Künstler eines patentierten
Wachsausschmelzverfahrens. Mit Modellierwachs und
Wärmepistole können die Künstler die Oberflächenstruktur und Gestalt der Wachshohlfiguren unter Wärmeeinwirkung nach eigenen Vorstellungen formen. Die
Figuren sind innen hohl und außen mit detailgetreuen
Accessoires wie Kleidungsstücken, Hüten, Handtaschen
oder Ferngläsern versehen. Diese Originalteile werden
auf die Wachshohlfigur montiert und dort mit Wachs
stabilisiert. „Mit unserer Kunst reflektieren wir die
menschliche Existenz im technologischen Zeitalter.
Dafür ist Aluminium wunderbar geeignet, es verkörpert
für mich Fortschritt, Technik und Kunst“, erklärt
Schmidt-Pfeil.
In Halle 14 stellte das Deutsche Eisenofenmuseum
aus Neu-Ulm (www.deutsches-eisenofenmuseum.de)
schön gestaltete gusseiserne Öfen deutscher Hüttenwerke aus und zeigte an diesen die 300-jährige
Geschichte der Eisenöfen in Form, Funktion und Technik auf. Die Sonderausstellung „Der Gusseisenofen –
Geschichte, Form und Technik“ präsentierte auf über
100 m2 Ausstellungsfläche 25 ausgefallene Exponate:
vom barocken Rundofen über Harzer Prunköfen bis hin
zum fast drei Meter hohen Säulenofen der Warsteiner
Gruben- und Hüttenwerke (Bild 9). Neben der spontanen Begeisterung der Besucher aus allen Ländern für
dieses kulturhistorische wie auch optische Highlight
einer ansonsten hochtechnischen Messe drehten sich
viele Gespräche auch um die aktuellen Zulassungsbestimmungen historischer Feuerstätten zur Wiederinbetriebnahme.
Eine weitere Besonderheit der Messe konnte auf
dem Stand der italienischen Firma G.M.S. Global Metallurgical Solutions SRL (www.gms-egt.com) in Halle 16
bewundert werden. Dort stand die Skulptur „Il Fonditore“ des bulgarischen Künstlers Giorgiu Filin. Damit hatte das Messequartett auch ihren eigenen „Gießerjungen“. Der originale Düsseldorfer Gießerjunge steht als
Bronzeskulptur in der Innenstadt, am Durchgang vom
Marktplatz zum Rheinufer und ist auf vielen Kanaldeckeln in der Stadt zu sehen. Die Skulptur erinnert an
eine Legende, die sich im Jahr 1711 in der Stadt Düsseldorf tatsächlich so zugetragen haben soll. Ein schöner Zufall, der wieder die enge Verbindung zwischen
Business und Kultur beziehungsweise der Messe Düsseldorf und der Stadt Düsseldorf belegt. Die Legende
des „Gießerjungen“ kann unter www.duesseldorf.de/
thema2/spezial/janwellem/werwarjw/mythen_legenden/giesserjunge.shtml nachgelesen werden.
1
Volume 66
Quarter 1
ISSN 00465993
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VDG aktuell 02|15
39
TERMINE
Veranstaltungen im Jahr 2015
20.-22.10.
Materialica 2015
München
Info: www.materialica.de
04.-05.11.
Kupfer-Symposium 2015
Berlin
Info: [email protected]
09.-11.11.
Fortbildungsseminar „Werkstofftechnik der Metalle“
Aachen
Info: www.dgm.de
10.-11.11.
Fortbildungsseminar „Metallurgie und Technologie der
Aluminium-Werkstoffe“
Bonn
Info: www.dgm.de
11.-12.11.
Aluminium USA
Detroit (USA)
Info: www.aluminium-us.com
17.-18.11.
6. Fachtagung mit Ausstellung: Reinigen und Vorbehandeln in der Oberflächentechnik
Karlsruhe
Info: www.otti.de
20.11.
Barbara-Tagung der VDG-Landesgruppe Hessen
Friedberg
Info: E-Mail: [email protected]
25.-26.11.
Fortbildungsseminar „Bauteilschädigung durch Korrosion“
Köln
Info: www.dgm.de
27.11.
Barbara-Abend der VDG-Landesgruppe Niedersachsen,
Bezirksgruppe Nord
Kiel
Info: [email protected]
03.12.
Barbara-Tagung der VDG-Landesgruppe Bayern und des
Lehrstuhls für Umformtechnik und Gießereiwesen
München
Info: E-Mail: [email protected]
40
VDG aktuell 02|15
05.12.
Barbaratag 2015 der VDG-Landesgruppe Mitteldeutschland und des BDG-Landesverbandes Ost
Leipzig
Info: www.vdg-mitteldeutschland.de
Veranstaltungen im Jahr 2016
12.-14.01.
Euroguss 2016
Nürnberg
Info: www.euroguss.de
16.-17.02.
1. Internationales Deutsches Formstoff-Forum 2016
Duisburg
Info: [email protected]
17.-18.02.
2. VDI-Tagung „Gießen von Fahrwerks- und Karosseriekomponenten“
Kassel
Info: www.vdi.com
17.-18.03.
Aachener Giesserei-Kolloquium
Aachen
Info: www.gi.rwth-aachen.de
07.-08.04.
60. Österreichische Gießereitagung
Bad Ischl (Österreich)
Info: [email protected]
14.-15.04.
Deutscher Gießereitag 2016
Magdeburg
Info: [email protected]
16.-19.04.
CastExpo 2016
Minneapolis (USA)
Info: www.afsinc.org
11.-12.05.
Aalener Gießerei Kolloquium 2016
Aalen
Info: [email protected]
22.-25.05.
72. World Foundry Congress 2016
Nagoya (Japan)
Info: www.thewfo.com
12.-16.09.
Fond-Ex
Brno (Tschechien)
Info: www.bvv.cz/de/fond-ex/
24.-25.11.
CastTec 2016 ‒ Die Welt der Gusseisenwerkstoffe ‒
Vielfalt für die Zukunft
Darmstadt
Info: www.casttec2016.com
20.-22.09.
Metal 2016
Kielce (Polen)
www.targikielce.pl
29.11.-01.12.
Aluminium 2016
Düsseldorf
www.aluminium-messe.com
23.-24.09.
International Foundry Forum
Dresden
Info: [email protected]
Veranstaltungen der VDG-Akademie
im Jahr 2015
19. Oktober 2015
Eigenschaften und Schmelztechnik der AluminiumGusslegierungen *)
Qualifizierungslehrgang, Düsseldorf
19./20. Oktober 2015
Maß-, Form- und Lagetolerierung von Gussstücken **)
Seminar Düsseldorf
21. Oktober 2015
Europäische Normen für Gusswerkstoffe und Gussstücke **)
Seminar, Düsseldorf
22./23. Oktober 2015
Technologie des Feingießens - Innovation durch fundiertes Wissen **)
Seminar, Bad Dürkheim
22./23. Oktober 2015
Metallurgie und Schmelztechnik der Eisengusswerkstoffe im Kupolofen **)
Seminar, Düsseldorf
22./23. Oktober 2015
Fortbildungslehrgang für Immissionsschutzbeauftragte in Gießereien **)
Seminar, Düsseldorf
26. Oktober 2015
Die neue ISO 9001:2015 **)
Seminar Düsseldorf
27. Oktober 2015
Die neue ISO 14001:2015 **)
Seminar, Düsseldorf
03./04. November 2015
FMEA für Gießereiprodukte und gießereitechnische
Prozesse - Grundlagenworkshop ***)
Workshop, Düsseldorf
05./06. November 2015
Werkstoffkunde der Gusseisenwerkstoffe **)
Seminar, Düsseldorf
13. November 2015
Anwendung der Konstruktion in der Gussherstellung
– Kokillenguss **)
Seminar, Düsseldorf
19./20. November 2015
Gießerei 4.0 - Symposium **)
Seminar, Bad Dürkheim
19./20. November 2015
Fertigungsgerechte Projektierung von Gussteilen aus
Grau- und Sphäroguss **)
Praxisseminar, Aalen
25. - 27. November 2015
Grundlagen der Gießereitechnik für Aluminium-Gusslegierungen *)
Qualifizierungslehrgang, Duisburg
30. November 2015
Gefügebildung und Gefügeanalyse der AluminiumGusslegierungen **)
Seminar, Düsseldorf
26./27. Oktober 2015
Die neue ISO 9001:2015 + ISO 14001:2015 **)
Kombiseminar, Düsseldorf
VDG aktuell 02|15
41
TERMINE
01./02. Dezember 2015
Formstoffbedingte Gussfehler **)
Seminar, Düsseldorf
02. - 04. Dezember 2015
Führungskompetenz für die betriebliche Praxis ***)
Workshop, Düsseldorf
02. - 04. Dezember 2015
Grundlagen der Gießereitechnik *)
Qualifizierungslehrgang, Duisburg
07. - 09. Dezember 2015
Formfüllung, Erstarrung, Anschnitt- und Speisertechnik bei Gusseisenwerkstoffen **)
Seminar, Düsseldorf
08. - 10. Dezember 2015
Wettbewerbsvorteil durch schnelles Rüsten – SMED
**)
Seminar, Soltau
09. - 11. Dezember 2015
Formfüllung, Erstarrung, Anschnitt- und Speisertechnik bei NE-Metall-, Sand- und Kokillenguss **)
Seminar, Düsseldorf
14./15. Dezember 2015
Metallographie der Gusseisenwerkstoffe **)
Praxisseminar, Düsseldorf
16./17. Dezember 2015
Metallurgische Gussfehler in Eisenguss-Werkstoffen
**)
Seminar, Düsseldorf
Highlights der VDGAkademie in 2015
Gießerei 4.0 — Symposium **)
Das Kernelement von Industrie 4.0 ist die vollständige
Durchdringung und Vernetzung der Industrie, ihrer Produkte und ihrer Dienstleistungen mit Software. Um dies
zu realisieren werden multidisziplinäre, vernetzte Systeme benötigt, die in der Lage sind die gesamten Produktionsketten abzubilden und zu verbinden. Ein wichtiger
Schwerpunkt ist dabei die engere Vernetzung zwischen
Kunden und Lieferanten mit dem Ziel die Prozesse effizienter zu gestalten und die Servicequalität zu erhöhen.
Zur Umsetzung von Industrie 4.0 sind Systeme erforderlich die einerseits unempfindlich gegenüber den besonderen Bedingungen in der Gießerei wie Staub und schwankenden Temperaturen sind, aber auch die hohe
42
VDG aktuell 02|15
Komplexität in der Gießerei-Industrie abbilden können.
Die heute verwendeten Systeme haben hierbei, ebenso
wie in der Kompatibilität untereinander, noch Schwachstellen, sodass in diesen Punkten mit Sicherheit noch Weiterentwicklungsbedarf besteht.
Auch auf der Anwenderseite gibt es an vielen Stellen
noch Nachholbedarf; bereits jetzt klafft eine große Lücke
zwischen dem, was technisch bereits möglich ist und dem
was tatsächlich umgesetzt wird. Auffällig ist dabei insbesondere die große Differenz zwischen den Unternehmen,
die sich bereits mit dem Thema Industrie 4.0 auseinandergesetzt haben und denen, die die technischen Entwicklungen in diesem Bereich bisher zum Teil völlig verschlafen haben. Doch langsam ist es Zeit aufzuwachen, wenn
man sich für die Zukunft positionieren will. Industrie 4.0
stellt uns nicht nur vor große Herausforderungen, sondern
bietet auch einen großen Nutzen, wie die Steigerung der
Effizienz sowie die Optimierung der Produktqualität, durch
eine bessere Auswertung und Analyse produktionsrelevanter Daten.
Allerdings wäre es falsch bei der Beschäftigung mit
Industrie 4.0 nur auf die technischen Faktoren zu schauen. Auch der Faktor Mensch muss bei der Entwicklung
einbezogen und berücksichtigt werden. Die Anforderungen an die Beschäftigten werden komplexer, kommunikative Kompetenzen und der souveräne Umgang mit digitalen Produkten sind Grundvoraussetzungen in der sich
weiterentwickelnden Arbeitswelt.
Im Rahmen des Fachsymposiums wollen wir uns auf
die Spuren begeben, in welchen Bereichen, mit welchen
Konsequenzen und ersten Lösungen Unternehmen der
deutschen Gießerei-Industrie sich bereits auf dem Weg
zur Gießerei 4.0 befinden.
Ort
Bad Dürkheim
Teilnehmerkreis
Geschäftsführer, Gießereileiter, Projektverantwortliche und
Führungskräfte aus allen Hierarchieebenen der Gießerei
Zeitplan
Donnerstag, 19. November 2015, 11.00 bis 17.45 Uhr
Freitag, 20. November 2015, 09.00 bis 13.00 Uhr
Die neue ISO 9001:2015/ISO 14001:2015 Änderungen und deren Umsetzungen **)
Was kommt auf die Unternehmen zu? Die überarbeiteten
Anforderungen bringen einerseits Klarheit und Erleichterungen, andererseits fordern sie zusätzliche Untersuchungen und Festlegungen.
In diesen Tagesseminaren erfahren Sie nicht nur, was
sich geändert hat, sondern bekommen auch Vorschläge,
wie Sie die signifikanten Änderungen mit möglichst geringem Aufwand und in aller Ruhe in Ihr QM-System einarbeiten können.
Ort
Düsseldorf
Teilnehmerkreis
Qualitätsmanager, Qualitätsbeauftragte und Ge­­
schäftsführer/-innen mit Kenntnissen der ISO 9001:2015/
ISO 14001:2015, die die Umstellung ihres QM-Systems
auf die neue Normenversion von 2015 v­ orbereiten und
umsetzen
Zeitplan
Montag, 26. Oktober 2015, 9.00 bis 17.00 Uhr und /oder
Dienstag, 27. Oktober 2015, 9.00 bis 17.00 Uhr.
Fertigungsgerechte Projektierung von Gussteilen aus Grau- und Sphäroguss **)
Handlungsspezifische Qualifikationen
1. Handlungsbereich „Technik“
>Gießereitechnik (Betriebstechnik, Fertigungstechnik)
>Technische Kommunikation
>Werkstofftechnologie
2. Handlungsbereich „Organisation“
>Betriebliches Kostenwesen
>Planungs-, Steuerungs- und Kommunikationssysteme
>Arbeits-, Umwelt- und Gesundheitsschutz
3. Handlungsbereich „Führung und Personal“
>Personalführung
>Personalentwicklung
>Qualitätsmanagement
Diese Schulung ist ein Fortbildungskurs im Gießereilabor
der Hochschule Aalen für Technik und Wirtschaft. Während des 2-tägigen Seminars wird ein Basiswissen über
die Gieß- und Erstarrungsvorgänge von Gusseisenschmelzen vermittelt und auf die Grundsätze der manuellen und
maschinellen Formherstellung eingegangen.
Ergänzend dazu werden Konstruktionsgrundlagen zum
fertigungsgerechten, modernen Modellbau aufgezeigt.
In praktischen Übungen werden selbstständig Gießformen hergestellt und mit Grau- und Sphärogussschmelzen
abgegossen. Die so hergestellten Gussteile werden metallografisch untersucht, ihre mechanischen Eigenschaften
ermittelt und Gussfehler diskutiert.
Geplante Termine (Änderungen vorbehalten):
1. Kurs vom 11.01. bis 23.01.2016
2. Kurs vom 07.03. bis 19.03.2016
3. Kurs vom 02.05. bis 14.05.2016
4. Kurs vom 27.06. bis 09.07.2016
5. Kurs vom 17.10. bis 29.10.2016
6. Kurs vom 06.02. bis 18.02.2017
7. Kurs vom 24.04. bis 06.05.2017
8. Kurs vom 21.08. bis 02.09.2017
9. Kurs vom 06.11. bis 18.11.2017
10. Kurs vom 22.01. bis 03.02.2018
11. Kurs vom 09.04. bis 21.04.2018
Ort
Aalen
Ort
Essen-Heidhausen
Zielgruppe
Fachkräfte aus der Konstruktion und Fertigung von Eisengussteilen, Mitarbeiter der Qualitätssicherung in Gießereien und bei Gussabnehmern sowie aus dem Gusseinkauf.
Auskünfte und Anmeldung:
VDG-Akademie
www.vdg-akademie.de
Zeitplan
Donnerstag, 19. November 2015, 8.30 bis 17.00 Uhr
Freitag, 20. November 2015, 8.30 bis 16.00 Uhr.
Neuer berufsbegleitender Industriemeisterlehrgang, Fachrichtung Gießerei ****)
Die VDG-Akademie plant einen neuen berufsbegleitenden
Industriemeisterlehrgang, Fachrichtung Gießerei, der am
11. Januar 2016 in der BEW Bildungsstätte in Essen-Heidhausen beginnen soll.
Die Ausbildung umfasst ca. 1250 Unterrichtsstunden
und beinhaltet folgende Ausbildungsblöcke:
Fachrichtungsübergreifende Basisqualifikation
>Rechtsbewusstes Handeln
>Betriebswirtschaftliches Handeln
>Anwendung von Methoden der Information, Kommunikation und Planung
>Zusammenarbeit im Betrieb
>Berücksichtigung naturwissenschaftlicher und technischer Gesetzmäßigkeiten
*) Corinna Knöpken
Tel.: (02 11) 68 71-3 35, Fax: -40335
E-Mail: [email protected]
**) Andrea Kirsch
Tel.: (02 11) 68 71-3 62, Fax: -40362
E-Mail: [email protected]
***) Martin Größchen
Tel.: (02 11) 68 71-3 57, Fax: -40357
E-Mail: [email protected]
****) Mechthild Eichelmann
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VDG aktuell 02|15
43
GEBURTSTAGE/NACHRUFE
Geburtstage im Oktober
2015
2. Oktober
Dieter Fitscher, Dipl.-Ing.
Paul-Reusch-Straße 74,
46045 Oberhausen
75 Jahre
4. Oktober
Eugen Rüter, Gieß.-Techn.
Seniorenheim St. Augustin Franziskanerstraße B 210,
86633 Neuburg an der Donau
80 Jahre
6. Oktober
Sevki Baliktay, Prof. Dr.-Ing. habil.
Leibnizstraße 104; Etage 3,
10625 Berlin Charlottenburg-Wilmersdorf
70 Jahre
Eugen Gatter, Dipl.-Ing.
Mutlanger Straße 23,
73527 Schwäbisch Gmünd
70 Jahre
9. Oktober
Horst Gündisch, Dipl.-Ing.
Teutonenstraße 53,
58509 Lüdenscheid
80 Jahre
11. Oktober
Gerd Hahn, Dipl.-Ing.
Gassenhausenerweg 79,
34305 Niedenstein
50 Jahre
Andreas Kröll, Dipl.-Ing.
Werrastraße 29,
33378 Rheda-Wiedenbrück
50 Jahre
13. Oktober
Peter Schnatz, Dipl.-Ing.
Henrichshauser Straße 60,
42349 Wuppertal
80 Jahre
Itsuo Ohnaka, Prof. Dr.-Ing.
Higashitoyonaka-cho 1-32-12,
560-0003 Toyonaka (Japan)
75 Jahre
16. Oktober
Werner Droste, Dr.-Ing.
Goethestraße 28,
53113 Bonn
18. Oktober
Fritz Heyne,
Düsseldorfer Straße 13,
41564 Kaarst
Frank Brehm, Dipl.-Ing.
In der Grambach 22,
69488 Birkenau
60 Jahre
90 Jahre
50 Jahre
21. Oktober
Gerhard Zaiss, Dipl.-Ing.
Wilhelm-Speiser-Weg 17,
73033 Göppingen
75 Jahre
Torsten Stein, Dipl.-Ing.
Im Wiesengrund 3,
35112 Fronhausen
16. November
Jörg Menze, Ing. (grad.)
Kapellenstraße 23,
57250 Netphen
65 Jahre
19. November
Raimund F. Lentzen, Dr.-Ing.
Pfälzer Weg 47,
53844 Troisdorf
65 Jahre
20. November
Hartwig Küper,
Dipl.-Ing.
Behrensstraße 6,
58099 Hagen
75 Jahre
50 Jahre
27. Oktober
Michael Wiemann, Dipl.-Volkswirt
Kalkampsweg 5,
44797 Bochum
65 Jahre
29. Oktober
Wolfgang Sachs, Dipl.-Ing.
Friedrichshafener Straße 36,
89079 Ulm
80 Jahre
Geburtstage im November
2015
5. November
Otto Zwickl, Dipl.-Ing.
Am Neuenstein 25,
97762 Hammelburg
15. November
Jürgen Schwarz,
Dipl.-Ing.
Wilhelm-Mayer-Straße 33,
88213 Ravensburg
60 Jahre
25. November
Andreas Jentsch, Dipl.-Ing.
Sternstraße 51,
35066 Frankenberg
50 Jahre
27. November
Peter Letz, Dr.-Ing.
Am Römerbrunnen 9,
79189 Bad Krozingen
75 Jahre
Andreas Heinz Thelen-Büttner,
Dipl.-Ing.
Enzianweg 11,
89160 Dornstadt
50 Jahre
75 Jahre
28. November
Helmut Crucius, Dipl.-Ing.
Seumestraße 120,
04249 Leipzig
80 Jahre
7. November
Bernhard Krassowski, Dipl.-Ing.
Birkbusch 23,
23911 Ziethen
75 Jahre
29. November
Kurt Georg Grün, Dipl.-Ing.
Schulstraße 44,
61381 Friedrichsdorf
75 Jahre
8. November
Rolf Vinck, Dipl.-Ing.
Hellweg 9,
35579 Wetzlar
Geburtstage im Dezember
2015
75 Jahre
14. Oktober
Günter Dietzel, Prof. Dr.-Ing.
Zu den Tannen 3,
47443 Moers
90 Jahre
Jens Gründling, Dipl.-Ing.
Am Waldbad 4 E,
33659 Bielefeld
50 Jahre
4. Dezember
Ulf Knobloch, Dipl.-Ing.
Postweg 51 B,
01796 Pirna
15. Oktober
Rainald Heinisch, Dr.-Ing.
Semperstraße 6,
45138 Essen
75 Jahre
9. November
Hans Weleczka, Dipl.-Ing.
Theodor-Heuss-Straße 23,
67663 Kaiserslautern
80 Jahre
5. Dezember
Werner Nickel, Dipl.-Ing.
Peter-Henlein-Straße 51,
92224 Amberg
70 Jahre
44
VDG aktuell 02|15
50 Jahre
Georg Gebhardt, Ing.
Zum Kalkwerk 24,
66663 Merzig
8. Dezember
Georg Jansen, Dipl.-Ing.
Sandkaulberg 12,
52249 Eschweiler
60 Jahre
60 Jahre
11. Dezember
Wolfgang Schaefers, Dr.-Ing.
Uhlandstraße 10,
59872 Meschede
85 Jahre
Kurt Mautner, Dipl.-Ing.
Blauenstraße 54,
78224 Singen
14. Dezember
Klaus Jürgen Best,
Dr. Dipl.-Ing.
Melibocusstraße 4,
61352 Bad Homburg
80 Jahre
75 Jahre
16. Dezember
Klaus Wagner,
Dr.rer.nat.
Rotteroder Straße 2,
98587 Steinbach-Hallenberg
50 Jahre
20. Dezember
Dimitrios Tselembidis,
Dipl.-Ing.
Fritz-Erler-Allee 60,
12351 Berlin
80 Jahre
Roland Weissenberger,
Dipl.-Ing.
In der Fluhe 8,
79771 Klettgau-Riedern 50 Jahre
23. Dezember
Adrian Spravil, Dipl.-Ing. (FH)
Dahlerhofer Straße 91,
53819 Neunkirchen
50 Jahre
24. Dezember
Rupprecht Kemper,
Gesch.-Fhr.
Harkortstraße 5,
57462 Olpe
60 Jahre
Per Lysdahl,
Agertoften 38,
9600 Aars
50 Jahre
24. Dezember
Frank Wiegand, Dipl.-Ing.
Bremer Straße 37,
34379 Calden
50 Jahre
25. Dezember
Ulrich S. Sievers,
Hinter dem Bornhof 23, 37247
Großalmerode
70 Jahre
27. Dezember
Georg Kämpf, Ing.
Hornemannstraße 6,
31137 Hildesheim
80 Jahre
28. Dezember
Vyas C. Kapoor, Dipl.-Ing.
Talhausring 7,
68219 Mannheim
75 Jahre
30. Dezember
Jürgen von der Au, Dipl.-Ing.
Frankenstraße 82,
42653 Solingen
65 Jahre
Daniel Drewniok,
Jossastraße 4,
64665 Alsbach-Hähnlein 50 Jahre
Wir trauern um
Klaus Giepen
Dipl.-Ing.
Waldstraße 34,
79194 Gundelfingen
geb. 12.06.1941
verst. 05.01.2015
Dieter Zimmermann
Dipl.-Kfm.
Wilhelmstraße 1,
40699 Erkrath
geb. 09.09.1929
verst. 02.02.2015
Dietrich Schnell
Haus Lörick,
Grevenbroicher Weg 70,
40547 Düsseldorf
geb. 06.01.1924
verst. 05.02.2015
Wilfried Hug, Dr.-Ing.
Ruckstraße 18,
92224 Amberg
geb. 03.08.1954
verst. 08.02.2015
Karlheinz Fichtelberger
Dipl.-Ing.
Karl-Speier-Straße 46,
92318 Neumarkt
geb. 02.01.1934
verst. 16.04.2014
Armin Deetz
Dipl.-Ing.
Rosenweg 13,
09569 Falkenau
geb. 15.12.1937
verst. 14.02.2015
Werner Stipp
Dipl.-Ing.
Goystraße 11,
44603 Bochum
geb. 04.03.1942
verst. 28.10.2014
Wilhelm Bongartz
Dipl.-Ing.
Viersener Straße 266,
41063 Mönchengladbach
geb. 13.05.1924
verst. 28.02.2015
Heinz Arbenz
Dipl.-Ing.
Riethaldenstraße 1,
8451 Kleinadelfingen (Schweiz)
geb. 29.05.1923
verst. 01.11.2014
Horst Ludwig
Ing. (grad.)
Wilhelm-Busch-Straße 33,
67071 Ludwigshafen
geb. 23.03.1944
verst. 09.03.2015
Herbert Woithe
Dr.-Ing.
Bauhofstraße 43,
71634 Ludwigsburg
geb. 06.10.1947
verst. 18.11.2014
Horst Papstein
Ing. (grad.)
Hermann-Nohl-Straße 20,
33330 Gütersloh
geb. 12.04.1939
verst. 13.03.2015
Johannes Schlüter
Ing.
Baaken 8,
24787 Fockbek
geb. 19.10.1928
verst.13.12.2014
Alfred Lahn
Dipl.-Ing.
Sträßchen Siefen 38,
51467 Bergisch Gladbach
geb. 12.03.1932
verst. 16.03.2015
VDG aktuell 02|15
45
GEBURTSTAGE/VDG-INTERN
Hans Bock
Ing. (grad.)
Weimarer Straße 7,
38444 Wolfsburg
geb. 21.09.1920
verst. 24.03.2015
Karl Heinz Schaaf
Dipl.-Ing.
Poststraße 21,
56307 Dürrholz
geb. 30.03.1926
verst. 31.03.2015
Siegfried Siebert,
Dipl.-Ing.
Pöstenweg 70,
32657 Lemgo
geboren: 20.08.1934
verstorben 11.07.2015
Theo Weintraut
Dipl.-Ing.
Vogelsang 25,
35578 Wetzlar
geb. 11.08.1926
verst. 25.03.2015
Arno Bürger
Dipl.-Ing.
Brandenburgerstraße 6,
31139 Hildesheim
geb. 13.06.1939
verst. 13.04.2015
Milan Trbizan
Prof. Dr.-Ing.
Presemova 1 A,
1235 Radomlje, Slowenien
geboren: 06.07.1935
verstorben Ende Juli 2015
Werner Finkenauer
Leitenweg 70,
90451 Nürnberg
geb. 13.05.1934
verst. 29.03.2015
Alfred Kolorz
Dr.-Ing.
Neißestraße 16,
40822 Mettmann
geb. 11.02.1930
verst. 24.06.2015
Manfred Vorwieger
Dipl.-Ing.
Lindenweg 1,
23883 Grambek
geboren: 11.10.1936
verstorben 04.08.2015
VDG-Mitgliederbewegung
Neue Mitglieder
Fischer, Bernd, Dipl.-Ing. FH;
Ge­schäftsführer Aluminium Fischer
GmbH, Industriestraße 22-24, 75417
Mühlacker; Privatanschrift: Daimlerstraße 15, 75417 Mühlacker
Frauhammer, Christian; Anwendungstechniker S& B Industrial Minerals, Schmielenfeldstraße 78, 45772
Marl; Privatanschrift: Hemmenhausweg 4, 97816 Lohr am Main
Gundlach, Joachim, Dr. phil.; Vertriebsleiter Grunewald GmbH & Co. KG,
Biemenhorster Weg 19, 46395
Bocholt; Privatanschrift: Höhenweg
60b, 52074 Aachen
Keßl, Stephanie; European production manager silicon carbide GPS SIC
Keßl GmbH & Co. KG, Bärwinkel 10a,
92724 Trabitz; Privatanschrift: Bärwinkel 10, 92724 Trabitz
lar; Privatanschrift: Weiherstraße 21,
35460 Treis
Badzun, Karl; Privatanschrift: Krankenhausweg 4, 51570 Windeck
Müller, Corinna, M.Sc.; Assistentin
Kernmacherei Georg Fischer GmbH,
Flurstraße 15-17, 40822 Mettmann;
Privatanschrift: Fröbelweg 2, 42781
Haan-Gruiten
Baesgen, Alexander, Dr.-Ing.; Privatanschrift: Johann-Gottfried-SpießhoferRing 21, 73431 Aalen
Volk, Wolfram, Prof. Dr.-Ing.; utg
Lehrstuhl für Umformtechnik und Gießereiwesen Technische Universität
München, Walther-Meißner-Straße 4,
85748 Garching; Privatanschrift: Taufkirchener Straße 16, 85435 Erding
Vosen, Michael; Geschäftsführer
VSS-Umwelttechnik GmbH, Heuserweg 13-15, 53842 Troisdorf; Privatanschrift: Am Windmühlenfeld 23, 50226
Frechen
Becker, Hermann, Dipl.-Ing.; Privatanschrift: Bayertaler Straße 6, 69168
Wiesloch
Bloemen, Kai; Privatanschrift: Nebelthaustraße 10, 34119 Kassel
Büchert, Tobias; Privatanschrift:
Roschdohler Eck 8, 24536 Neumünster
Deibel, Frank; Privatanschrift: Adolfvon-Nassau-Straße 7 A, 67304 Kerzenheim
Studierende Mitglieder
Dressel, Marcel, Dipl.-Ing.; Privatanschrift: Bonner Straße 76, 50389 Wesseling
Kremer, Thomas, Dipl.-Ing.; Inbetriebnehmer Otto Junker GmbH, Jägerhausstraße 22, 52152 Simmerath; Privatanschrift: Im Grüntal 21, 52066
Aachen
Fischer, Philipp; Universität Duisburg-Essen Fakultät für Ingenieurwissenschaften, Lotharstraße 1, 47057
Duisburg; Privatanschrift: Daimlerstraße 15, 75417 Mühlacker
Flier, Jürgen, Dipl.-Ing.; Privatanschrift: Wulf-Isebrand-Straße 19 b,
25764 Wesselburen
Kutscher, Sascha; Fertigungsmeister Kernfertigung Bosch Thermotechnik, Justus-Kilian-Straße 1, 35453 Lol-
Änderungen in der
Mitgliederliste
46
VDG aktuell 02|15
(Änderungen kursiv)
Freund, Wilfried, Dipl.-Ing.; Privatanschrift: Dr.-Gebauer-Straße 66, 55411
Bingen
Fros, Adam, Dipl.-Ing.; Privatanschrift:
Über den Höfen 9, 37077 Göttingen
Graf, Marcel, Dipl.-Ing.; Privatanschrift: Georgenstraße 8, 09599 Freiberg/Sachsen
Hahn, Markus; Privatanschrift: HansSachs-Straße 4, 02991 Lauta
Hake, Andreas; Privatanschrift: Nordbahnstraße 4 b, 67657 Kaiserslautern
Hart, Sebastian; Privatanschrift:
Rosenplatz 4, 92224 Amberg
Härtel, Rüdiger, Dipl.-Ing.; Privatanschrift: Goethestraße 31, 38667 Bad
Harzburg
Hartmann, Denis, B.Eng.; Privatanschrift: Hülchrather Straße 20, 41564
Kaarst
Heimen, Winfried, Ing. (grad.); Privatanschrift: Haus Weiltal, Weinbacher
Straße 2, 35796 Weinbach
Henkel, Andreas, Dipl.-Ing.; Otterbacher Straße 13, 67659 Kaiserslautern
Hering, Marcus; Privatanschrift: Formerstraße 19, 57076 Siegen
Kremer, Konstantin, Dipl.-Ing.; Privatanschrift: Trimbornstraße 38, 51105
Köln
Schlag, Oliver, Dipl.-Ing. (BA); Privatanschrift: Jacob-Kees-Straße 16,
04416 Markkleeberg
Krickel, Peter, B.Sc.; Privatanschrift:
Mozartstraße 17, 08525 Plauen
Seidemann, Robert, Dipl.-Ing.; Privatanschrift: Menckestraße 41, 04155
Leipzig
Laßmann, Stephan, Dr.-Ing.; Privatanschrift: Schulstraße 42, 63556
Hanau
Lau, Holger, Dipl.-Ing.; Privatanschrift: Hermann-Hesse-Straße 6,
01324 Dresden
Lick, Ronald; Privatanschrift: Teutonenweg 3, 48429 Rheine
Löffler, Jürgen, Dipl.-Ing.; Privatanschrift: Löberstraße 35, 99096 Erfurt
Neeser, Jacques André, Dipl.-Ing.;
Privatanschrift: Allee du Capellan 2b,
1028 Préverenges (Schweiz)
Neuhof, Andreas; Privatanschrift:
Nizzaweg 27, 57518 Betzdorf
Jung, Ralf Paul, Dr.-Ing.; Dr. Jung Consulting GmbH, Trumstraße 29, 78234
Engen
Philipp, Stephan, Dipl.-Ing.; Privatanschrift: Sagenbuck 11, 78262 Gailingen am Hochrhein
Junold, Rainer, Dipl.-Ing.; Privatanschrift: Daucherweg 14, 74074 Heilbronn
Pöschl, Markus; Leiter Primärfertigung/Leiter Sekundärfertigung;
Schmolz + Bickenbach Guss GmbH,
Werk Krefeld, Hülser Straße 810,
47803 Krefeld; Privatanschrift: Am Freibad 12, 41372 Niederkrüchten
König, Tobias; Privatanschrift: An der
Vogelstange 7, 52428 Jülich
Kreipe, Thomas, Dipl.-Ing.; Privatanschrift: Goldberger Straße 86, 40822
Mettmann
Uyma, Falko, Dr.; Privatanschrift: Bauverein 84, 01744 Dippoldiswalde
Liste, Christian, B.Eng.; Privatanschrift: Mittelstraße 34, 32657 Lemgo
Öhl, Fabian; Privatanschrift: Lütticher
Straße 17 A, 52064 Aachen
Kollinger, Peter; Privatanschrift: Am
Sportplatz 23, 89278 Nersingen
Töberich, Felix; Privatanschrift: Burgstraße 9, 09599 Freiberg
Liebmann, Ulf, Dipl.-Ing.; Privatanschrift: Manteuffelstraße 17 A, 12203
Berlin
Hoffmann, Hartmut, Prof. Dr.-Ing.;
Privatanschrift: Allescherstraße 16,
81479 München
Koch, Otto, Dipl.-Ing.; Privatanschrift:
Bei Grüning, Zur Heide 102, 04207
Leipzig
Thiessen, Malte, M.Sc.; Privatanschrift: Rehweg 26, 59872 Meschede
Sasse, Steffen, B.Eng.; Privatanschrift: Lönsweg 23 A, 33415 Verl
Schädlich-Stubenrauch, Jürgen, Dr.Ing; Privatanschrift: Lemierser Berg
115, 52074 Aachen
Schwarze, Oliver, Dipl.-Ing.; Spezialist Prozessberatung-Motorsport, BMW
Group, Hufelandstraße 8 A, 80788
München
VDG aktuell 02|15
47
Foto: A. Bednareck
Verein Deutscher
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Hansaallee 203
40549 Düsseldorf
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Telefax: (0211) 68 71-409
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