Ernährung bei Krebserkrankung 2013 [Kompatibilitätsmodus]
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Ernährung bei Krebserkrankung 2013 [Kompatibilitätsmodus]
Ernährung bei Krebserkrankung Apotheker Martin Hofmann Asklepios-Apotheke – AUMEAS [email protected] Integrative Medizin in der Onkologie Die Bedeutung der Ernährung • Ernährung hat einen großen Einfluss auf Gesundheit und Leistungsfähigkeit • wichtig für Ihr körperliches Wohlbefinden und die Lebensqualität • wichtig einer Mangelernährung vorzubeugen oder sie zu begrenzen • die Zufuhr von Mineralien, Nährstoffe und Mikronährstoffen sicherzustellen • die körpereigenen Abwehrkräfte aufrecht zu halten oder sie zu verbessern • Freude und Genuss am Essen zu erhalten Integrative Medizin in der Onkologie Veränderte Ernährungssituation • • auch aufgrund von Therapie bedingten Unverträglichkeiten wird nicht immer jedes Lebensmittel vertragen gerade während einer Erkrankung ist es aber wichtig, sich möglichst ausgewogen zu ernähren. Studien belegen die positiven Effekte einer optimalen Ernährung Quelle: aid Infodienst Integrative Medizin in der Onkologie Sekundäre Pflanzenstoffe • insgesamt sind >30 000 sekundäre Pflanzenstoffe bekannt • dienen in der Pflanze z.B. als Abwehrstoffe, z.B. vor Schädlingsbefall • geben dem Obst/ Gemüse die spezielle Farbe (z. B. Weintrauben, Möhren, etc) • Untersuchungen zeigen die positiven Wirkungen bei verschiedenen Erkrankungen Integrative Medizin in der Onkologie Granatapfel und Citrusfrüchte Granatapfel • die Samen enthalten Ellagsäure und Gallussäure • unterstützt das Immunsystem • wirkt antientzündlich und antimikrobiell Citrusfrüchte • Flavonoide kommen vor allem in und unter der Schale vor • verstärken die Wirkung von Vitamin C Integrative Medizin in der Onkologie Spurenelemente – Zink und Selen Zink • fördert die Wundheilung • eine durch Strahlentherapie ausgelöste Schleimhautentzündung ist geringer ausgeprägt, wenn Zink gegeben wurde* • ist Bestandteil eines antioxidativen Enzyms Selen • stärkt das Immunsystem • ist wichtiger Bestandteil eines antioxidativen Enzyms Ertekin MV, et al. Int J Radiation Oncol Biol Phys.2004; 58(1):167-74. • verbessert Lymphfluß bei Lymphödem Integrative Medizin in der Onkologie Weintrauben und Ingwer Weintrauben • • • • enthalten v.a. Resveratrol und OPC in der Schale/ Kernen roter Trauben schützen die Pflanze vor Parasiten und Pilzen antioxidative Wirkung Ingwer • besteht aus ätherischen Ölen und Scharfstoffen (Gingerole, Shoagole) • diese wirken einem Brechreiz entgegen. • fördert die Speichel-, Magensaft- und Gallebildung und die Darmfunktion. • hat außerdem eine anti-bakterielle Wirkung Integrative Medizin in der Onkologie Brokkoli und Curcumin Brokkoli • enthält Senföle (sogenannte Isothiocyanate) -> haben antibiotische und antimikrobielle Effekte • unterstützt das Immunsystem Curcumin • • • • Curcumin ist ein orange-gelber Farbstoff kommt in der Gelbwurzel (Curcuma) vor gibt dem Curry die gelbe Farbe hat entzündungshemmende Eigenschaften Integrative Medizin in der Onkologie B-Vitamine und Vitamin D B-Vitamine • sind wichtig für den Energiestoffwechsel • B6, B12 und Folsäure sind wichtig für die Blutbildung und den Zellaufbau • die B-Vitamin Spiegel im Blut von Krebspatienten sind geringer, als die von Gesunden Vitamin D • wichtig zur Unterstützung des Knochenstoffwechsels • hohe Vitamin D Spiegel gehen mit einer höheren Überlebensrate einher • Bei Einsatz von Bisphosphonaten! Lin C, Yin M, Eur J Nutr 2007;46:293–9.. Powers HJ, et al. Cancer Epidemiol Biomarkers Prev. 2007;16(10):2128–35. Integrative Medizin in der Onkologie Grüner Tee und Tomaten Grüner Tee • Teeblätter sind nicht fermentiert im Unterschied zu schwarzem Tee → enthalten mehr sek. Pflanzenstoffe • Catechine sind die wichtigsten Bestandteile • sind verantwortlich für den bitteren Geschmack Tomaten • enthalten viel Lycopin • Verfügbarkeit ist bei verarbeiteten und erhitzten Produkten höher, als bei rohen • wirken antioxidativ (neutralisieren O2*) Integrative Medizin in der Onkologie Omega-3-Fettsäuren • haben eine anti-entzündliche Wirkung (wichtig, da häufig Schleimhäute entzündet sind) • sind wichtig für die Nervenzellen • Begünstigen die Bildung von protektivem Hdl-Cholesterin • haben eine positive Wirkung auf das Körpergewicht (vor allem in Kombination mit proteinreicher Nahrung) • Kommen in Tier- und Pflanzenreich vor Integrative Medizin Fearon KCH et al. Gut 2003;52:1479-86. in der Onkologie Integrative Therapie – 3 Säulen • konventionelle Therapie (OP, Chemo- und Strahlentherapie) • Selbstmanagement (Ernährung, Bewegung, Psyche „think pink“) • Komplementärmedizin (Vitamine & Mineralstoffe, Enzyme, Homöopathie, Phytotherapie) = GANZHEITLICHE Erfolgreiche Patienten konventionelle Therapie Selbsthilfe biologische Therapie Ganzheitliche Therapie BEHANDLUNG Integrative Medizin in der Onkologie Entstehen von Mangelernährung • während der Erkrankung schon vor der Diagnosestellung kann es zu einer Mangelernährung kommen • der Tumor begünstigt eine Mangelernährung durch Veränderungen des Stoffwechsels • therapiebedingte Nebenwirkungen (z.B. Übelkeit, Erbrechen, Kau- und Schluckbeschwerden, Geschmacksveränderungen, Mundtrockenheit, Durchfall) → Appetitmangel Integrative Medizin in der Onkologie Eingeschränkte Nahrungszufuhr, -aufnahme … und mögliche Folgen: • • • • • • • • • Einfluss auf den Ernährungszustand Gewichtsabnahme Veränderung der Körperkompartimente (Wasser statt Muskeln) erhöhte Infektanfälligkeit Mangel kann zu Verschlimmerung bestehender Erkrankungen führen (Osteoporose, u.a.) Beeinträchtigung der Blutbildung körperliche Erschöpfung psychische Probleme Fatique Integrative Medizin in der Onkologie Tipps zur Optimierung der Ernährung • viele kleine Mahlzeiten zu sich nehmen • Langsam essen, gut kauen, sich Ruhe gönnen beim Essen • zum Essen nur eine kleine Menge trinken, da es sonst zu schnell zu einem Völlegefühl kommen kann • ein schön gedeckter Tisch und appetitlich angerichtete Speisen animieren zum Essen (Lebensfreude!) • Gewürze können den Appetit anregen – Curcuma, Ingwer – vorher Verträglichkeit prüfen • Behutsame Umstellung (Verdauungsprobleme) • Ausnahmen zulassen (sonst Heisshungerattacken) Wichtig! Konsequente therapiespezifische Antiemese Integrative Medizin in der Onkologie Ernährungsoptimierung • Allgemeine Empfehlungen wie Obst, Gemüse, Getreide, Nüsse, Fisch [mediterane Kost], Säfte, Tees • Weniger tierische Fette, Alkohol, Zigaretten • Mikronährstoffe, sekundäre Pflanzenstoffe – Orthomol i Care ® • Enterale Zusatzernährung [Astronautenkost] Fresubin®, Fortimel®, Resource® • Parenterale Ernährung Integrative Medizin in der Onkologie Ergänzende Maßnahmen bei Mangelernährung - bei größerem oder schnellem Gewichtsverlust → Einsatz von Trinknahrungen/Suppen wie z.B. Fresubin, Fortimel, Resource, Dilsana - sind kalorienreich bilanziert - dienen primär der Versorgung mit Nährstoffen - enthalten viele Fette & Eiweiß - gibt es in vielen ausgewogenen Varianten: - Normale Stoffwechsellage Veränderte Stoffwechsellage (Diabetiker, Nierenpatienten) Eingeschränkte Verdauungs- und Resorptionsleistung Integrative Medizin in der Onkologie Trinknahrung Oder doch eine „Art“ Krebsdiät?! Integrative Medizin in der Onkologie Ziel der Ernährungstherapie • körpereigene Abwehrkräfte aufrechterhalten oder verbessern • oxidativen Stress verringern • erhöhten Bedarf decken Ziele • Nebenwirkungen lindern, die durch die Therapie ausgelöst werden • die Lebensqualität verbessern Integrative Medizin in der Onkologie Ernährungszustand? • Grob ermittelbar durch den BMI = Body Mass Index Formel: Körpergewicht geteilt durch Größe mal Größe • Genauer mittels Bio-Impedanz-Analyse BIA (differenzierte elektrische Widerstandsmessung des Körper) Auskunft über die Körperzusammensetzung Integrative Medizin in der Onkologie Ernährungszustands-Ermittlung mit BIA • Muskel- und Organmasse (BCM) extrazellulären Masse ECM (Knochen, Knorpel, Sehnen) Körperwasser Körperfett Ernährungszustand der stoffwechselaktiven Zellen • Messung der Zellwiderstände und der Leitfähigkeit des Körperwassers durch Anlegen eines Stroms • Schmerzfrei, schnell • Ermittlung des Kalorienbedarfs • Bei Therapie als Verlaufskontrolle des Ernährungszustands • Teil unserer Chemoberatung Integrative Medizin in der Onkologie Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Integrative Medizin in der Onkologie