Mühlenrad und Hammerschlag

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Mühlenrad und Hammerschlag
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Unterer Wöhrder See
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NorisBike-Ausleihstationen
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NorisBike ist Nürnbergs Fahrradleihsystem.
Am Startpunkt sowie an mehreren Stellen entlang der Wegstrecke
befinden sich Verleihstationen für NorisBike-Räder.
Nähere Infos unter www.norisbike.de
Zeltnerweiher
6
Gesamtlänge ca. 15 km
Mögliche Abkürzung
Konzept: Geschichte Für Alle e.V. | Grafik: Michaela Schneider | Herausgeber: Stadt Nürnberg
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Setzen Sie die Fahrt auf dem Wöhrder Wiesenweg entlang des
Wöhrder Sees (4) fort und queren Sie nach dem Parkplatz rechts
die Ostendstraße. Hier stößt der Radweg »Goldbachzug« auf eine
kleine Grünanlage, die Tullnau (5).
Biegen Sie nach der zweiten Unterführung auf der Tullnaustraße
scharf nach links und folgen Sie rechts dem Radweg »Goldbachzug« bis zum Zeltnerschloss (6).
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Von der Touristinformation am Hauptbahnhof / Königstraße
führt Sie der Königstor- und Marientorgraben an der Stadtmauer entlang. Biegen Sie vor dem Stadtarchiv zuerst links,
dann rechts in die Straße Marientormauer und wieder rechts
in die Unterführung ein. Halten Sie sich nun auf dem Radweg
rechts und folgen Sie dem Wöhrder Wiesenweg. Links führt der
Ulman-Stromer-Weg quer durch die Wöhrder Wiese (1) zum
Denkmal für die Nürnberger Hadermühle (2).
Folgen Sie dem Radweg weiter bis zum Ende der Wöhrder
Wiese. Direkt nach der Unterführung geht es links steil auf die
Brücke des Wöhrder Talübergangs zum Tritonbrunnen (3).
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Mühlenrad und Hammerschlag – Radtour um den Wöhrder See
Zurück auf dem Wöhrder Wiesenweg unterfahren Sie die Veilhofer
Pegnitzflutbrücke (7). Halten Sie sich nun links bis zur Satzinger
Mühle (8). Rechts um den Gebäudetrakt herum gelangen Sie über
eine steile Treppe hinauf zum Mögeldorfer Kirchenberg (9)
Nachdem Sie an der Satzinger Mühle die Pegnitz überquert haben,
stoßen Sie rechts nach wenigen Metern auf die erste Tafel des
»Naturerlebnispfades Pegnitztal-Ost«, der Sie bis zum Fabrikgut
Hammer begleiten wird. Folgen Sie der Beschilderung Richtung
»Lauf« rechts über eine kleine Brücke und den Leo-Beyer-Weg nach
oben in die Villenkolonie Ebensee (10).
Biegen Sie links in die Blumröderstraße und am Straßenende links
in die Schilfstraße ein, die in einen Holzsteg mündet. Vom Holzsteg
aus haben Sie einen Blick auf den umzäunten Ebensee. Überqueren Sie nun die Pegnitzauen auf dem Holzsteg, folgen Sie danach
links dem Radweg, der den Steg in einem weiten Bogen unterquert
und über den asphaltierten Radweg »Pegnitztal Ost« am Freibad
Langsee vorbei führt. Danach geht es leicht bergab, an der nächsten Kreuzung rechts, dann leicht bergauf und, sobald die ersten
Häuser zu sehen sind, links auf den asphaltierten Radweg. Nach
einer leichten Steigung (»Hüllerweg«) gelangen Sie zur Kapelle
»Zur schmerzhaften Mutter«. Gegenüber öffnet sich der Blick auf
die Unterbürg (11).
Folgen Sie der Unterbürger Straße an der Schranke vorbei, bis der
asphaltierte Weg in einen unbefestigten Pfad übergeht. Folgen Sie
diesem bis zu einem runden Turm, der bereits zur Ummauerung der
Burgruine Oberbürg (12) gehört. An den Mauerresten links entlang
gelangen Sie zum Eingangstor der Burgruine.
Nun führt der Weg entlang der Pegnitz durch das Tor der ursprünglichen Außenmauer der Oberbürg bis zum Flusskraftwerk Hammer.
Folgen Sie dem Weg rechts nach oben und biegen Sie links in das
Areal des ehemaligen Fabrikgutes Hammer (13) ein.
Halten Sie sich auf dem Rückweg entlang der Pegnitz rechts und
biegen Sie nach der Oberbürg auf den Olga-Pöhlmann-Weg ein.
Bleiben Sie nun auf dem asphaltierten Radweg (Beschilderung »Altstadt«), biegen Sie nach dem kleinen Holzsteg hinter dem Langseebad nach links ab und folgen Sie der Beschilderung »Altstadt« am
rechten See- und Pegnitzufer entlang.
Am Ende des Unteren Wöhrder Sees kommen Sie nach zwei Unterführungen zum »Erfahrungsfeld zur Entfaltung der Sinne«. Dort
bringt Sie ein Weg rechts nach oben zum Prinzregentenufer (14).
Biegen Sie am Ende des Prinzregentenufers links in den Marientor-/
Laufertorgraben ein, wo Sie der Radweg entlang der Stadtmauer bis
zum Bahnhof führt.
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Radtour
GESCHICHTE
FÜR ALLE e.V.
Institut für Regionalgeschichte
Das clevere Fahrradleihsystem in Nürnberg
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7 Innovation im Brückenbau – Die Veilhofer
Pegnitzflutbrücke
Mühlenrad und Hammerschlag – Radtour um den Wöhrder See
1 Von der Agrarfläche zum Grünzug –
3 Der Triton –
Die Wöhrder Wiese
Teil des Neptunbrunnens
Katastrophenalarm! – Bis unter die Pegnitzbrücke flutet das
Jahrhunderthochwasser im Jahr 1909 die Wöhrder Wiese und
richtet erheblichen Schaden in der Innenstadt an. Erst in der
Nachkriegszeit machen umfangreiche Hochwasserschutzmaßnahmen eine kontinuierliche Nutzung des Wiesengrundes möglich. Heute ist die Wöhrder Wiese, die nach dem früheren Vorort
Wöhrd benannt ist, einer der wichtigsten Grünzüge in der Stadt.
Verkauft, kopiert, versetzt – Heute blickt
der Triton etwas verloren über den Wöhrder
See und lässt die ereignisreiche Geschichte des Neptunbrunnens kaum erahnen. Die
prächtige barocke Brunnenanlage wird in
den 1660er Jahren von Georg Schweigger
und dem Goldschmied Christoph Ritter
entworfen. Aus Geldnot verkauft der Rat
Abguss des Neptunbrunnens
der Stadt das Kunstwerk allerdings nach
am Hauptmarkt mit seinem
Stifter Ludwig Ritter von
St. Petersburg. Erst 1902 erhält Nürnberg
Gerngros (Mitte), 1902
durch den jüdischen Stifter Ludwig Ritter
von Gerngros eine Kopie, die auf dem Hauptmarkt aufgestellt wird.
1934 versetzen die Nationalsozialisten den Neptunbrunnen, der
heute im Stadtpark zu finden ist. Der seit 1967 hier aufgestellte
Zweitguss des Tritons zierte ursprünglich das Nürnberger Volksbad.
Die Tullnau in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts.
5 »Aue mit den Röhrenleitungen« – Die Tullnau
So genannte »Tulln«, hölzerne Röhren, die für die Wasserversorgung der Reichsstadt Nürnberg notwendig sind, geben der Aue
ihren Namen. Heute erinnert nur noch ein kleiner Weiher an die
früher intensive Nutzung des Wassers in der Tullnau: Mitte des 14.
Jahrhunderts stauen ambitionierte Müller das Wasser des Goldbachs auf – Tullnauweiher und Zeltnerweiher entstehen. Doch die
Mühle in der Tullnau leidet unter dem geringen Wasserdurchlauf, so
dass nicht selten – zumeist illegal – die Röhrenleitungen angezapft
werden. Im 19. Jahrhundert entdecken die Nürnberger die Tullnau
als beliebtes Ausflugsziel.
6 Vom Herrensitz
Wöhrder Wiese mit Blick auf die Steubenbrücke, Fotografie 1909.
zur Fabrikantenresidenz – Das Zeltnerschloss
2 Älteste Papiermühle nördlich der Alpen –
Die Nürnberger Hadermühle
Vor den Toren Nürnbergs entsteht 1390
die erste Papiermühle
nördlich der Alpen.
In der »Hadermühle«
veredelt Ulman Stromer
Lumpen (»Hadern«) zu
hochwertigen Büttenpapieren, die als WerkDie Hadermühle vor den Toren der Stadt in der
Schedelschen Weltchronik, 1493.
stoff für Holzschnitte
und grafische Drucke weltweite Verbreitung finden. Dazu
werden die Lumpen mit Wasserkraft zerstückelt, anschließend
mit Wasser zu einem Brei vermischt, in dünnen Schichten abgeschöpft, gepresst und getrocknet. Durch das Familienwappen
der Stromer, das als Wasserzeichen aufgebracht wird, erhält
das hochwertige Produkt den Namen »Lilienpapier«. Als im 15.
Jahrhundert der Rat der Stadt die Mühle übernimmt, wandelt er
diese zum Hammerwerk um. Heute erinnert ein Gedenkstein an
die im Zweiten Weltkrieg zerstörte Mühlanlage.
Ursprünglicher Lauf der Pegnitz auf dem Areal des heutigen Wöhrder Sees, 1927.
4 Hochwasserschutz und Naherholung –
Der Wöhrder See
1970 erklären die Nürnberger Nachrichten den Wöhrder See »zu
einer der reizvollsten Attraktionen der Stadt«. Noch in den 1960er
Jahren war die Pegnitz an dieser Stelle von Wiesen und Feldern
umgeben. Im Rahmen der Hochwasserschutzmaßnahmen beginnen
1968 die Bauarbeiten für die Überflutung der Pegnitzaue. Zwei bis
drei Meter Erdschicht werden abgetragen, zwei Wehre eingesetzt
und schließlich auf 52 ha ein neu geschaffener Stausee geflutet.
Der näher an der Altstadt gelegene Untere Wöhrder See dient vor
allem der Naherholung, während der naturnah gestaltete Obere
Wöhrder See bedrohten Tierarten neuen Lebensraum bietet.
Die 1877 fertig gestellte Eisenbahnbrücke ist bis heute die
größte der 29 Brücken, mit denen
die Pegnitz zwischen Nürnberg
und Neuhaus überwunden wird.
Seit 1850 verwenden Ingenieure
genormte Träger- und Verbindungsteile zum Bau von Eisenfachwerkbrücken und revolutionieren damit den Brückenbau.
Turmspringen am Pulversee, im HinterIm Gegensatz zur Steinbogengrund die Pegnitzflutbrücke, 1921.
brücke kann hiermit eine weitere
Spannweite überbrückt und materialsparend sowie schnell gebaut
werden. Dass die ursprünglich eingleisige Brücke bereits 1899 für
den zweigleisigen Betrieb erweitert wird, zeigt die Dynamik der
Industrialisierung im 19. Jahrhundert. Später folgen der Anbau einer
Fußgängerbrücke und einer dritten Brückenkonstruktion.
Satzinger Mühle,
Fotografie 1912.
Schon im Jahr 1370 wird ein »Haus bei Gleißhammer im Weiher
gelegen« erwähnt, das im 16. Jahrhundert zum Schutz der am Goldbach gelegenen Gleißhammermühle und später zum imposantem
Herrensitz ausgebaut wird. Als der Ultramarin-Fabrikant Johannes
Zeltner 1845 das Anwesen kauft, ist das Schloss in Folge eines
Hochwassers in einem desolaten Zustand. Er saniert das Schloss,
verkleinert den Weiher und erneuert die Dämme. Zu seinen Ehren
erhält das Anwesen den Namen »Zeltnerschloss«. Heute beherbergt das städtische Gebäude Wohnungen und den »Kulturladen
Zeltnerschloss«.
Die Gleißhammermühle mit Schloss um 1612.
9 Kirchenburg und Herrensitze –
Der Mögeldorfer Kirchenberg
13 Mittelalterliche Industriesiedlung –
Das ehemalige Fabrikgut Hammer
Der Kirchenberg ist die Keimzelle des heutigen Stadtteils Mögeldorf. Um 800 n. Chr. wählt der Königshof Altdorf den ins Pegnitztal
vorspringenden Hügel aus, um hier einen Wirtschaftshof zu
gründen. Der Blick über das Pegnitztal und die viel genutzte Furt
durch die Pegnitz mit ihren wichtigen Verkehrsverbindungen sind
hierfür von Vorteil. Während sich unten am Fluss vor allem Fischer
niederlassen, errichten sich rund um die Kirche zahlreiche Patrizier
imposante Zweitwohnsitze. Noch heute ist das Bild des alten Dorfkerns von den Herrensitzen geprägt.
1492 wird berichtet,
dass der Besitzer
Conrad Cammerer
»allda große Hämmer
mit schwerer Arbeit
aufgerichtet und
gebaut [hat] dadurch
man den Messing ausund eizeucht«. Aus
einer kleinen GetreiDas Hammerwerk von der Pegnitz aus, Stich 1797.
demühle ist einer der
ersten deutschen Standorte der Messingproduktion erwachsen,
der zum wirtschaftlichen Aufschwung Nürnbergs bis ins 16.
Jahrhundert beitragen wird. Das Unternehmen ist nicht nur
wirtschaftlich erfolgreich, sondern sorgt auch mit einer eigenen
Industriesiedlung mit guter Infrastruktur vorbildlich für die
soziale Absicherung der Arbeiter. Nach dem Zweiten Weltkrieg
wird das Fabrikgut mit einer der wenigen noch erhaltenen mittelalterlichen Industriesiedlungen Europas restauriert und eine
kleine Ausstellung im Uhrenhaus eröffnet.
Die dreiarmige Pegnitz bei
»Megeldorf«, Ausschnitt
aus dem Pfinzingatlas
von 1594.
10 Leben im Grünen – Die Villenkolonie Ebensee
Eine Siedlung besonderer Prägung entsteht ab 1895 nördlich des
Mögeldorfer Ortskerns. Der Armaturenfabrikant Christian Hilpert
errichtet sich in der Nähe des Ebensees einen Sommersitz. Seinem
Vorbild folgen schließlich zahlreiche betuchte Nürnberger und es
entsteht unter Federführung des Architekten Ludwig Popp eine
zusammenhängende Villenkolonie im Stile des Jugendstils mit
Anlehnung an neobarocke Formen. Der 270 Meter lange Steg über
die Pegnitzauen sichert nicht nur die Anbindung an die Straßenbahn, sondern auch die Versorgung durch die »Milchgretel« aus
Erlenstegen – selbst wenn das Hochwasser die Pegnitzauen flutet.
Noch bis 1921 ist der Ebensee, der heute etwas versteckt hinter den
Privatgärten liegt, durch eine Ausflugsgaststätte für jedermann zu
erreichen.
Die Unterbürg, Stich von Chr. Kävich 1756.
11 Sitz der »Herren von Laufenholz« – Die Unterbürg
Im Auftrag des Amtmanns Reimar errichten seine Söhne im 13.
Jahrhundert zwei Wasserburgen zur Sicherung einer der großen
Handelsstraßen nach Osten: Unterbürg und Oberbürg. Die Unterbürg besteht aus einem dicken, vierkantigen Sandsteinturm mit
schmalen Schießscharten und einem später angebauten Palas. Die
Herren geben ihrem wehrhaften Wohnsitz zunächst den Namen
»Wald an der Stromschnelle« – woraus später durch eine Umkehrung »Loufenholz« (Laufamholz) wird. Gegenüber der Unterbürg
befindet sich die Quellkapelle »Zur schmerzhaften Mutter«, ein
Überrest der ersten Kirche des heutigen Stadtteils Laufamholz.
Die schlossartige Anlage der Oberbürg, Federzeichnung 1618.
14 Repräsentatives Wohnen vor den Mauern der
Stadt – Das Prinzregentenufer
Blick in die Ebenseestraße im Jahr 1911.
8 Vor den Toren Nürnbergs – Die Satzinger Mühle
Die Satzinger Mühle, überragt vom Mögeldorfer Kirchenberg, befindet sich seit 1591 in diesem Talgrund – unweit der viel genutzten
Furt durch die Pegnitz, die eine der wichtigsten Verkehrslinien vor
den Toren Nürnbergs bildet. Ursprünglich als Getreidemühle errichtet, wird sie später zur Papiermühle und im 18. Jahrhundert zur
Pulvermühle umgebaut. Bis 1893 wandelt die Firma Klette & Co. die
Mühle in eine Kunstmühle und somit zum modernen Großbetrieb
um. Als Michael Satzinger kurz darauf die Mühle übernimmt, vollendet er die Automatisierung des Mahlvorgangs durch den Einbau von
Turbinen. Bis 1972 ist die Satzinger Mühle in Betrieb.
12 Ruine eines Wasserschlosses – Die Oberbürg
Mit der Errichtung der »Oberbürg«, einer zweiten Burg der »Herren
von Laufenholz« – vermutlich auf dem Areal des Wirtschaftshofes
– wird die bereits bestehende Burg zur »Unterbürg«. Nach starken
Zerstörungen im Zweiten Markgrafenkrieg baut die Gräfin Pohlheim
das Anwesen zum prächtigen Barockschloss mit ausladenden
Gartenanlagen aus. Der Luftangriff in der Nacht vom 28. auf den 29.
August 1943 zerstört die eindrucksvolle Anlage allerdings bis auf
die Grundmauern. Da die Ruine in der seit 1956 ausgewiesenen
engen Wasserschutzzone liegt, wird sie nur notdürftig instand
gehalten und ist weitgehend dem Verfall preisgegeben.
Das Prinzregentenufer erstreckt sich vor der Stadtmauer vom
Laufer Torgraben bis zur Wassertorstraße und liegt im heutigen
Stadtteil Wöhrd. Zwischen 1903 und 1910 entsteht auf dem ehemaligen Werksgelände der Cramer-Klettschen Maschinenfabrik
südlich des Keßlerplatzes eine repräsentative mehrgeschossige
Wohnbebauung. Neben Formen des Jugendstils findet sich hier
auch der »Nürnberger Stil«. Eine repräsentative Begrenzung
erhält die Straße zur Wöhrder Wiese hin durch eine Uferbefestigung mit Treppen, Sitznischen und einem Bismarckdenkmal.
Die nach dem Prinzregenten Luitpold benannte Uferpromenade
entwickelt sich zu Beginn des 20. Jahrhunderts schnell zu einer
der besten Wohngegenden der Stadt.
Das Prinzregentenufer beim Hochwasser 1909.