1478 Filmhaus-Programm 12-12 v3.indd

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1478 Filmhaus-Programm 12-12 v3.indd
FILMHAUS 12/12
Königstraße 93 · 90402 Nürnberg
filmhaus.nuernberg.de · T: 2317340
Breathing Earth – Susumu Shingus Traum – siehe Erstaufführungen
3. Griechische Filmtage
Das Spektrum der Griechischen Filmtage im Filmhaus reicht von
der gerade Aufsehen erregenden jungen griechischen Filmavantgarde (ALPEN, ATTENBERG) über das neueste populäre griechische
Arthauskino (ATHANASIA, INSEL 2, LÜGNER GESUCHT, WEIHNACHTSTANGO, WELCOME TO ALL SAINTS, TIED RED THREAD) bis
hin zu unvergesslichen Klassikern wie SONNTAGS NIE mit Melina
Mercouri. Den Auftakt bildet der für den Oscar 2013 vorgeschlagene
Film UNFAIR WORLD von Fillipos Tsitos.
Ein ausführliches Programmheft erscheint Mitte November.
Erwartet werden wieder viele Gäste, darunter namhafte Schauspieler und Regisseure, die nach den Filmen für Filmgespräche zur
Verfügung stehen. Die Filmabende klingen am Mittwoch, Freitag und
Samstag mit Live-Konzerten aus. Zur Eröffnung wird das Musikensemble „Südliche Klänge“ aus München erwartet.
Veranstaltet werden die Filmtage vom Griechischen Kunstclub Nürnberg e.V. in Kooperation mit dem Amt für Kultur und Freizeit, dem
KunstKulturQuartier und dem Filmhaus. Mit
freundlicher Unterstützung durch das Griechische Filmzentrum Athen.
Der Eintritt: Eröffnungsfeier und -film 10 €,
ermäßigt 7 €, Filmvorstellungen 7 € / 4,50 €, Diskussionsforen und
Livemusik im Filmhaus­foyer Eintritt frei
Weitere Informationen unter: www.griechische-filmtage-nbg.de
Mi., 28.11. bis Mo., 3.12.
SCREWBALL COMEDIES
Im Dezember nimmt sich das Filmhaus der klassischen ScrewballKomödie aus den goldenen Zeiten Hollywoods an. Selten haben sich
Frauen und Männer geistreicher bekriegt als in den amerikanischen
Komödien der 30er und 40er Jahre. Exzentrische Figuren, abwegige
Plots und rasante Dialoge kennzeichnen diese Beziehungskomödien, die die rigide Moral ihrer Zeit
mit Wortwitz unterminierten und
eine heitere Gegenwelt zur Großen
Depression bildeten.
Die Komödien beschreiben in
Geschichten, die voller Volten und
Überraschungen stecken, wie Männer und Frauen ihr emotionales
Timing aufeinander abstellen. Die
Ungleichzeitigkeit mit der sie das
tun und die erotischen Spannungen, die dabei anfallen, produzieren die Komik. Das schnelle und anhaltende Sprechen ist Symbol der
erotischen Offensive, ein Kampfmittel, hält aber auch zusammen,
was Antagonismen zwischen den
Personen trennen. Der Rhythmus
der Sprache in diesen Filmen kommuniziert dabei mehr als die Bedeutung der einzelnen Wörter und
der entstehende Ausdruck mehr als
fertigen Sinn.
„Sex-Komödien ohne Sex“ hat
der Kritiker Andrew Sarris treffend
die Filme genannt, die wegen des 1934 eingeführten Production
Codes − Hollywoods Selbstzensurkatalog − nicht explizit zeigen
durften, worum es geht, in Bild und Dialog aber darauf verwiesen. So gedeiht der Humor auch im Abstand zwischen Gemeintem
und Gezeigtem. In Frank Capras gleich fünfmal in den wichtigsten
Kategorien mit dem Oscar ausgezeichneten Film ES GESCHAH IN
EINER NACHT, der 1934 die Initialzündung für diese besondere
Form der romantischen Komödie bedeutete, demonstriert Clark
Gable als Peter Warne seiner Begleiterin wie man das Frühstückshörnchen richtig einstippt, „als sie, die Unerfahrene, es viel zu
lange unbewegt in den Kaffee hält.“ (Frieda Grafe). Frank Capras
DIE SCHRECKLICHE WAHRHEIT Film gilt als erstes herausragendes
und stilprägendes Exemplar der
Screwball-Komödie, dem Filmgenre, das sich zu Beginn der 30er
Jahre in den USA aus der Bühnentradition der Broadway-Farce
heraus entwickelt hat und seine
Blütezeit bis Anfang der 40er Jahre erlebte. „Screwball“ leitet sich
im Übrigen aus dem Baseballslang
ab und meint ursprünglich einen
Ball mit Effet, der die Flugbahn
schwer berechenbar macht. In der
Alltagssprache wurde daraus eine
überdrehte und entsprechend exaltierte Person.
Das Filmhaus huldigt dem anhaltenden Charme dieses Genres und
seiner Hauptdarsteller mit einer
Reihe von Klassikern und zwei berühmten Vorläufern, Ernst Lubitschs
ÄRGER IM PARADIES (1932) und
SERENADE ZU DRITT (1933), die
beide vor dem Production Code
entstanden sind. Vorhang auf also
für die exzentrischen Kontrahenten
Claudette Colbert und Clark Gable
(ES GESCHAH IN EINER NACHT), Carole Lombard und William Powell (MEIN MANN GODFREY, 1936), Irene Dunne und Cary Grant
(DIE SCHRECKLICHE WAHRHEIT, 1937), Katharine Hepburn, Cary
Grant und James Stewart (DIE NACHT VOR DER HOCHZEIT, 1940),
Rosalind Russell und Cary Grant (HIS GIRL FRIDAY, 1941), Barbara
Stanwyck und Henry Fonda (DIE FALSCHSPIELERIN, 1941) …
Alle Filme siehe Rückseite
Kino des Phantastischen
Attenberg
STUMMFILM
Siehe Rückseite: Das Phantom der Oper
Der phantastische Film schöpft
wie kein zweites Genre seinen
Bilderreichtum und seine Mythen
aus dem Reservoir magischer und
mythischer Vorstellungen. Er kreiert
Visionen, (Alp-)Träume und düstere Entwürfe fremder Welten aus
Motiven der schwarzen Romantik,
Sagen der Religionsgeschichte und
antiker Mythologie. Mit ihrem Bodensatz verborgener Ängste und
Triebe werden die Genrefilme von
Halbwesen, Dämonen oder Doppelgängern bevölkert.
Die Werke der Film-Avantgarde experimentieren mit Inhalt und
Form, sie lassen die konventionelle Filmdramaturgie hinter sich,
zugunsten der etwa von den Surrealisten ausgegebenen „Realität
der Imagination“. Unmittelbarer als jede andere Kunstform auf den
Betrachter einwirkend, kann der Film gleichermaßen Faszination,
DAS BLUT EINES DICHTERS
schauriges Vergnügen und Traum
sein, sowie Subversion der Realität
und Schwelle zur Welt des Unterbewussten.
In Kooperation mit dem Germanischen Nationalmuseum zur
Sonderausstellung
„Tagträume
Nachtgedanken – Phantasie und
Phantastik in Graphik und Photographie“ (25.10. – 3.2.2013) präsentiert das Filmhaus eine kleine
Reihe mit phantastischen und
surrealistischen Filmklassikern. Besonders hinweisen möchten wir in
diesem Zusammenhang auf das Kurzfilmprogramm „Jean Painlevé
– Grenzgänger zwischen Wissenschaft und Avantgarde“ am 16.12.,
eine filmische Reise in die surreale Phantasie zwischen Imagination
und Natur mit Dr. Norbert Schmitz, Professor für Ästhetik an der
Muthesius Kunsthochschule, Kiel.
Alle Filme siehe Rückseite
DIE 24 STUNDEN VON NÜRNBERG
24h Kurzfilm-Kult mit Casting box
Es ist wieder so weit: Der 24-stündige Nonstop-Kurzfilm-Wettbewerb lockt von Freitag, 7.12. ab 21 Uhr bis Samstag, 8.12. (mindestens) 21 Uhr ins Filmhaus. Die Filmauswahl ist vielfältig: Von Ansbach bis Amerika, von Angst bis Zwerchfell, von schaurig bis schön.
Einige Sonderprogramme erleichtern die Orientierung: z.B. Spanien
Special (7.12., 23 Uhr), Gratis-Special:„Let´s dance!“ (mit dem Film
girl walk//all day und anderen Filmen rund ums Tanzen, 8.12.,
22.30 Uhr), Kino kontrovers (8.12., 1 Uhr), Shenzhen Special (8.12.,
17 Uhr) und Kurzfilme aus der Region (8.12., 11 Uhr). Außerdem sind
wir stolz auf unseren Kinderkurzfilmpreis: „Der kleine Charly“ (8.12.,
15 Uhr). Am Ende werden die Siegerfilme vom Publikum gekürt, aber
auch die ausdauerndsten – also besten – ZuschauerInnen ermittelt.
Apropos Ermittlung: Unsere Casting Box steht rund um die Uhr für
unentdeckte Schauspieltalente bereit. Näheres dazu ab 1.12. auf der
Festivalhomepage.
Ein weiteres Festivalprojekt, bei dem es um die Entdeckung verborgener Talente geht, ist die 24h-Video-Challenge, die vom Filmbüro Franken mit 300 Euro dotiert wurde. Die TeilnehmerInnen bekommen am Freitag, 7.12. im Eröffnungsblock ein Thema vorgegeben
und haben dann 24 Stunden Zeit, einen passenden Film zu erstellen.
Dieser Film wird in der abschließenden Preisverleihung präsentiert
– und vielleicht sogar zum Siegerfilm gekürt. Interessierte FilmemacherInnen (Höchstalter: 27) melden sich bitte bis zum 4.12. an: info@
nonstopfilm.de.
Wer nicht so viel Zeit hat, kommt einfach nur am Samstag, 8.12. um
22 Uhr zum „Best of 24h“
Detailliertes Festivalprogramm ab dem 5.12.
online unter www.nonstopfilm.de oder www.
facebook.com/24nuremberg.
24h-Dauerkarte: 10 €, Einzelblock-Ticket: 6 €,
Kinder: 3,60 €
Fr., 7.12. durchgängig bis Sa., 8.12.
Premiere
DIE STILLE BEIM SCHUSS
Deutschland 2012, 60 Min., Regie: Axel Brügmann
Kurz nachdem Schweinsteiger, Özil & Co von der Europameisterschaft zurück sind, reisen die Spieler der Gerhörlosen-Nationalmannschaft zur WM nach Ankara – mit dem Ziel, ihren Titel zu verteidigen.
Sie sind mit ganzem Herzen dabei. Auch wenn sie kaum wahrgenommen werden: „Du kommst als Weltmeister zurück und dein Chef
fragt dich, wie der Urlaub war. Das ist schon frustrierend“, erzählt
Fillip Kiefer, einer der älteren Spieler.
Die Dokumentation begleitet die Mannschaft auf ihrem Weg
durch das Turnier und zeigt Einblicke in eine Welt, in der die Menschen mit den Händen sprechen und mit den Augen hören. Wo Stille
herrscht beim Schuss.
Zum Filmgespräch sind Regisseur Axel Brügmann und Bundestrainer Frank Zürn zu Gast. Veranstaltet durch die Deutsche Akademie
für Fußballkultur
Sa., 22.12. um 17 Uhr in Anwesenheit des Filmteams
FILMBÜRO FRANKEN
Das Filmbüro Franken vergibt wieder Filmförderung. Einreichschluss für Förderanträge ist der 20. Dezember 2012.
Weitere Informationen und Antragsformulare gibt es unter www.
filmbuero-franken.de
Programm
ERSTAUFFÜHRUNGEN
DER AUFSTEIGER
°18.00
°20.00
L’exercice de l’État, Frankreich/Belgien 2011, 115 Min., Blu-ray, franz.
OmU, Regie: Pierre Schoeller, mit: Olivier Gourmet, Michel Blanc, Zabou
Breitman u.a.
Minister Saint-Jean wird mitten in der Nacht aus dem
Schlaf gerissen: Ein Reisebus ist in eine Schlucht gestürzt,
mehrere Jugendliche sind tot. Flugs reist der Herr Minister
mit seiner Chefin für Öffentlichkeitsarbeit an den Unfallort,
um Betroffenheit zu demonstrieren – und schon am nächsten Morgen in Paris für weitere Interviews zur Verfügung
zu stehen. So beginnt der Aufstieg eines neuen Sterns am
Polithimmel, die unverhoffte Karriere eines Staatsdieners,
in der eine Katastrophe die nächste jagt. Machtgewinn
bleibt das höchste Ziel der Politik, das Spiel mit den Medien, Kuhhändel und Intrigen gehören zum politischen
Handwerk – und immer wieder verschlingt der Staat seine
Diener …
Mit bissigem Witz führt Regisseur Pierre Schoeller eine
politische Kaste vor, die in grandioser Selbstüberschätzung
ausschließlich mit der eigenen Karriere beschäftigt ist.
Do., 29.11. bis Mi., 5.12.
VIOLETA PARRA
Violeta se fue a los cielos, Chile/Argentinien/Brasilien 2011, 110
Min., DCP, span. OmU, Regie: Andrés Wood, mit: Francisca Gavilá,
Thomas Durandn, Christián Quevedo, Jorge López u.a.
„Eine zerkratzte Gitarre war das einzige Erbe des
trunk- und spielsüchtigen Vaters an seine Tochter Violeta
Parra. Sie lernte den Gesang dazu, zog später durch die
Dörfer und hob den reichen Schatz chilenischer Volkslieder. Mit ihren Interpretationen bereitete die Künstlerin
den Weg für ‚La Nueva Canción‘ (dt. ‚Neues Chilenisches
Lied‘) und wurde zur Ikone der linken Protestbewegung
der 1960er Jahre. Doch das Multitalent malte auch und
stellte Gemälde im Louvre aus, Parra bereiste Europa,
war Mutter, Köchin und Lehrerin. Kurz vor ihrem 50. Ge-
LIFE IN STILLS
Israel 2011, 58 Min., DCP, hebräisch/dt. OmU, Regie: Tamar Tal, mit:
Miriam & Ben Weissenstein
Miriam Weissenstein ist eine lebende Legende der Geschichte Israels. Über eine Million Negative behütet sie
in Ihrem Fotogeschäft. Zusammen mit Ihrem Mann Rudi
dokumentierte sie die Geschichte und die Persönlichkeiten des jungen Staates über Jahrzehnte. Ihr Mann war der
einzige Fotograf, der die Zeremonie der Unabhängigkeitserklärung fotografieren durfte. Wer im Schaufenster ihres
Ladens in der Allenbystraße in Tel Aviv als großes Porträt
hängt, der wird gewählt – so sagt man.
Miriam Weissenstein ist nicht etwa weise oder milde
geworden im Alter, nein sie ist rastlos, kämpferisch und
streitsüchtig wie eh und je. Gemeinsam mit ihrem Enkel Ben
erhält sie das unendliche Bildarchiv des Landes – schlägt je-
burtstag beging sie Selbstmord, aus Liebeskummer und
Geldnot. Im November 1967 endete ihr wildes Leben, das
nun Andrés Wood zu einem aufregenden Film verdichtet.
Er erzählt von der Armut, in der Parra aufwuchs, und von
der unglaublichen Energie, die diese Frau zu ihren Leistungen befeuerte. Dabei verzichtet Wood auf eine lineare
Erzählweise, beginnt kurz vor Parras Tod und lässt Erinnerungen lebendig werden: ihr erstes Konzert in Polen,
der Tod ihres dritten Kindes, die Ausstellung im Louvre und
immer wieder die Liebe und ihre Musik. Eine Begegnung
mit einem intensiven Leben voller Lieder, Leidenschaft und
Visionen.“ Cristina Moles Kaupp, tip Berlin
Do., 29.11. bis Mi., 12.12.
des Kaufangebot ab und organisiert Ausstellungen in aller
Welt. Die modernen Vermarktungsideen ihres Enkels findet
sie ebenso seltsam wie sein unkonventionelles Leben. Mit
beidem arrangiert sie sich trotzdem und streitet mit ihm
lieber über wichtigere Dinge. Tamar Tals preisgekrönter Film
begleitet die beiden großherzigen und originellen Menschen
mit viel Humor durch Höhen und Tiefen, durch private Tragödien ebenso wie bei persönlichen Höhepunkten, wie der
Reise zu ihrer großen Fotoausstellung nach Frankfurt. Nach
dem Film hat man den Eindruck, zwei Freunde in Tel Aviv
zu haben, mit denen man gelacht und geweint hat, so sehr
und so herzlich lässt einen der Film Anteil haben an ihrem
bewegten Leben.
Im Rahmen der Reihe „Neuer Jüdischer Film“ des Forum
für Jüdische Geschichte und Kultur e.V.
Do., 6.12. bis Mi., 19.12.
SHUT UP AND PLAY THE HITS
Großbritannien 2012, 108 Min., DCP, engl. OmU, Regie: Will Lovelace,
Dylan Southern
James Murphy hat Spuren hinterlassen. Seine Band LCD
Soundsystem brachte sie alle zusammen – eine Generation
der 30-jährigen, die entdecken musste, dass auch sie vergänglich ist. Und James Murphy war es, der uns den Sound
dazu um die Ohren schlug: laut, selbstbewusst und auch
in den rasantesten Passagen erschütternd melancholisch.
Auf dem Gipfel des Erfolgs trifft er eine Entscheidung, die
unsere Zeit nicht verstehen kann und die doch unumgänglich ist: aufzuhören. Um Kaffee zu kochen, eine Familie
zu gründen, mit dem Hund zu gehen. Den Ausstieg plant
er minutiös, von Bekanntmachungen bis hin zum letzten
Konzert von LCD Soundsystem im New Yorker Madison
Square Garden vor 20.000 Menschen. Das Finale der Band
ist furioses Fest und Begräbnis zugleich, eine rauschhafte
Erfahrung, die vom ersten Ton an mythologisch ist.
SHUT UP AND PLAY THE HITS begleitet Murphy in der
Zeit um das Abschiedskonzert und versucht Antworten
zu finden. Dabei erweist sich der New Yorker als ebenso intelligenter wie selbstironischer Beobachter seiner
selbst. Anders als bei vielen anderen „Rockumentaries“
vergraulen bei SHUT UP AND PLAY THE HITS nicht leblose Digitalbilder, nachlässige Montage und Interviews
aus Fanperspektive den Zuschauer. Die Regisseure Will
Lovelace und Dylan Southern erweisen sich in jeder Einstellung ihrem Protagonisten ebenbürtig. Entstanden ist
dabei ein Film der in seinen besten ekstatischen und delirierenden Momenten zu einer tiefgreifenden spirituellen
und emotionalen Erfahrung wird.
Do., 6.12. bis Mi., 19.12.
WINTERNOMADEN
Hiver nomade, Schweiz/Deutschland/Österreich 2012, 90 Min., DCP,
OmU, Regie: Manuel von Stürler
„Es liegt Schnee. Die Schafhirten Carole und Pascal sind
mit drei Eseln, vier Hunden und 800 Schafen in der französischen Schweiz unterwegs. Entlang von Schnellstraßen,
Bahngleisen, Vorstadthäuschen, Industriezonen, quer über
Felder und durch Wälder. Sie treffen auf Anwohner, auf
befreundete Bauern und auf solche, die keine Schafe über
ihre Wiesen ziehen lassen wollen. Sie schlafen im Freien,
wärmen sich am Feuer und waschen sich im Bach.
Wenn Natur und Kultur aufeinandertreffen kann das
so aussehen: Ein Schaf auf der Veranda eines Reihenhäuschens. Eine Austernmahlzeit am winterlichen Lagerfeuer. Eine riesige Schafherde neben der lärmenden
Autobahn oder in einer Retortensiedlung. Dieser schön
fotografierte und mit hellhörigem Ton ausgestattete Film
situiert Metier und Lebensform des Schäfers, die wie aus
der Zeit gefallen zu sein scheinen, in einer sich wandeln-
den Umgebung. Die Strapazen, die harte Arbeit und das
stille Glück der Schäfer, die Blicke, Körper und Bewegungen der Tiere, das Geschäftsinteresse des Züchters und
die Reaktionen von Passanten stehen nebeneinander
und lassen ein Bild jenseits des Mythos vom idyllischen
Schäfer-Dasein entstehen, ohne diesen zu entwerten.“
Birgit Kohler, Forum 2012
BREATHING EARTH –
SUSUMU SHINGUS TRAUM
neu gegründete Dorf ist erhalten durch Windenergie und
geprägt von Susumus Lebenserfahrung und Lebensfreude.
„Regisseur Thomas Riedelsheimer (RIVERS AND TIDES,
TOUCH THE SOUND) gelingt mit seiner Doku BREATHING
EARTH – SUSUMU SHINGUS TRAUM nicht nur ein feinfühliges Porträt des faszinierenden japanischen Künstlers,
sondern auch ein spannender Dialog mit der Natur, den wir
im Alltagsleben kaum wahrnehmen. Dieses für uns scheinbar unsichtbare Universum setzt der preisgekrönte Dokumentarfilmer gekonnt in eine fast meditative Bildsprache
um. Experimentierfreudig wie sein Protagonist durchbricht
er die konventionellen Kategorien unseres begrenzten
Sehens. Kino wird dadurch zu einem sinnlichen Erlebnis.
Mit seiner Kamera begleitet der Filmemacher den charismatischen Künstler auf seiner Reise quer durch die Welt,
um einen Ort für sein umweltfreundliches Kunst-Projekt zu
finden.“ Luitgard Koch, programmkino.de
Deutschland 2011, 92 Min., DCP & Blu-ray, OmU, Regie: Thomas
Riedelsheimer
„Die Natur kennt keinen starren Widerstand“. Seit
vielen Jahren entwirft der japanische Künstler Susumu
Shingu Skulpturen, die die verborgenen Energien von
Wind und Wasser sichtbar machen. Kunstwerke, die den
Betrachter eigentümlich berühren, vielleicht weil sie in
vollendeter Schönheit ein Lebensprinzip verkörpern. Architekten wie Renzo Piano lassen ihre Bauten von seinen
Skulpturen beleben, Choreographen schätzen seine Bühnenbilder und Kinder mögen seine phantasievollen Bücher. Susumus Wunsch, dass die Menschen wieder andere
Lebensprinzipien entdecken, hat ihn auch auf die Reise zu
einem neuen Ziel geschickt: Breathing Earth.
Breathing Earth soll ein Ort der Inspiration werden. Ein
Ort zum Lernen, Diskutieren, Proben und Aufführen. Das
SEARCHING FOR SUGAR MAN
Schweden/Großbritannien 2012, 86 Min., DCP, engl. OmU, Regie: Malik
Bendjelloul
Ende der 1960er Jahre entdeckten zwei namhafte Produzenten des Motown-Labels, die mit Größen des Musikbusiness wie Marvin Gaye, Stevie Wonder und Ringo Starr zusammengearbeitet hatten, den amerikanischen Folkmusiker
Sixto Rodriguez in einer Detroiter Bar. Gemeinsam nahmen
sie ein Album auf, von dem sie sich sicher waren, dass es ihnen einen Platz in der Musikgeschichte bescheren sollte. Als
im März 1970 das Album «Cold Fact» herauskam, feierten
die Kritiker Rodriguez und sagten ihm ein größeres Potential
als Bob Dylan nach. Aber kaufen wollte das Album niemand.
Auch sein zweites Album «Coming from Reality» floppte
und Rodriguez verschwand von der Bildfläche.
Währenddessen fand eine Kopie des Albums den Weg
in das von der Apartheid zerrissene Südafrika. Völlig unbe-
merkt vom Rest der Welt überlebte Rodriguez’ Musik hier
und sein Album «Cold Fact» wurde zum Soundtrack der
Antiapartheidbewegung. In Rodriguez’ Heimat hingegen,
den USA, wusste niemand von seinem Ruhm, auch nicht er
selbst. Zwei südafrikanische Fans brachen schließlich auf,
um die Wahrheit über ihr Idol herauszufinden, um das sich
viele Gerüchte rankten, vor allem um dessen vermeintlichen Selbstmord. Was sie am Ende entdecken ist weit
mehr, als sie sich erhofft hatten.
SEARCHING FOR SUGAR MAN ist die unglaubliche und
märchengleiche Geschichte eines Stars, der keiner sein
sollte, eines genialen Musikers, dessen Zeit noch nicht
gekommen war. Regisseur Malik Bendjelloul porträtiert
in seiner filmischen Reise die stille Seite des Ruhms und
eine faszinierende Persönlichkeit. Immer mit dabei sind die
Songs von Rodriguez, die es wert sind, endlich gehört zu
werden!
Do., 27.12. bis Mi., 9.1.
Do., 20.12. bis Mi., 2.1.
Do., 27.12. bis Mi., 9.1.
Mittwoch 28.11.
Griechische Filmtage
Eröffnungsfilm
OFFIZIELLE ERÖFFNUNG der Griechsichen Filmtage
UNFAIR WORLD – Άδικος κόσμος
GR/D 2011, 118 Min., OmU, Regie: Filippos Tsitos
Donnerstag 29.11.
17.00 Griechische Filmtage
UNFAIR WORLD – Άδικος κόσμος ATHANASIA – Καλά κρυμμένα μυστικά – Αθανασία °18.00 Griechische Filmtage
GR 2007, 95 Min., OmU, Regie: Panagiotis Karkanevatos
DER AUFSTEIGER F/B 2011, 115 Min., OmU, Regie: Pierre Schoeller
*19.00 Erstaufführung
19.15 Erstaufführung
VIOLETA PARRA RCH/RA/BR 2011, 110 Min., OmU, Regie: Andrés Wood
20.00
Griechische
Filmtage
INSEL
2 – Νήσος 2 – το κυνήγι του χαμένου θυσαυρού
°
GR 2011, 109 Min., OmU, Regie: Antonis Angelopoulos
21.15 Griechische Filmtage
TIED RED THREAD – Δεμένη κόκκινη κλωστή
GR 2011, 90 Min., OmU, Regie: Costas Charalampous
Freitag 30.11.
15.00 Sternenkino
ARTHUR WEIHNACHTSMANN
ab 8, GB/USA 2011, 99 Min., Regie: Barry Cook, Sarah Smith
Vorfilm des Monats
DIE BIZZIES UND DIE KIRSCHEN
ab 6, SLO 2003, 5 Min., ab 6, Regie: Grega Mastnak
17.00 Griechische Filmtage
INSEL 2 – Νήσος 2 – το κυνήγι του χαμένου θυσαυρού
18.00
Griechische
Filmtage
WELCOME ALL SAINTS – Απ‘
τα κόκαλα βγαλμένα
°
GR 2011, 89 Min., OmU, Regie: Sotiris Goritsas
Filmgespräch mit dem Regisseur Sotiris Goritsas
Erstaufführung
DER AUFSTEIGER
*19.00
WEIHNACHTSTANGO – Το τανγκό των χριστουγέννων
°20.00 Griechische Filmtage
GR 2011, 102 Min., OmU, Regie: Nikos Koutelidakis
19.15 Erstaufführung
VIOLETA PARRA
21.15 Griechische Filmtage ALPEN – Άλπεις GR 2011, 93 Min., OmU, Regie: Yorgos Lanthimos
21.15
Kommkino
e.V.
SÜNDE MIT RABATT BRD 1968, 84 Min., Regie: Rudolf Lubowski
*
Samstag 1.12.
15.00 Sternenkino
ARTHUR WEIHNACHTSMANN ab 8
17.00 Griechische Filmtage
WEIHNACHTSTANGO – Το τανγκό των χριστουγέννων
18.00
Griechische
Filmtage
LÜGNER
GESUCHT – Ζητείται ψεύτης
°
GR 2010, 90 Min., OmU, Regie: Ieroklis Michailidis
19.00
Erstaufführung
DER AUFSTEIGER
*
19.15 Erstaufführung
VIOLETA PARRA
SONNTAGS NIE – Ποτέ την Κυριακή
°20.00 Griechische Filmtage
GR 1960, 97 Min., OmU, Regie: Jules Dassin
21.15 Griechische Filmtage
ATTENBERG GR 2010, 95 Min., OmU, Regie: Athina Rachel Tsangari
TANJA – DIE NACKTE VON DER TEUFELSINSEL
*21.45 Kommkino e.V.
BRD 1967, 62 Min., Regie: Julius Hofherr Vorfilm: MÄDCHEN IN DER SAUNA BRD 1967, 25 Min.
23.30
Kommkino
e.V.
AMORE 1900 – LE BORDEL
*
F 1974, 90 Min., DF, Regie: José Bénazéraf
Sonntag 2.12.
11.00 Griechische Filmtage
LÜGNER GESUCHT – Ζητείται ψεύτης
Erstaufführung
DER AUFSTEIGER
* 11.30
15.00 Sternenkino
ARTHUR WEIHNACHTSMANN ab 8
17.00 Griechische Filmtage
WELCOME ALL SAINTS – Απ‘ τα κόκαλα βγαλμένα
17.00
Griechische
Filmtage
KURZFILMWETTBEWERB
° 19.00 Griechische Filmtage
SONNTAGS NIE – Ποτέ την Κυριακή
DER AUFSTEIGER
*19.00 Erstaufführung
21.15 Erstaufführung
VIOLETA PARRA
21.15
Kommkino
e.V.
AMORE 1900 – LE BORDEL
*
Montag 3.12.
15.00 Sternenkino
ARTHUR WEIHNACHTSMANN ab 8
17.00 Erstaufführung
VIOLETA PARRA
19.00
Erstaufführung
DER AUFSTEIGER
*
19.15 Cinema italiano
TO ROME WITH LOVE USA/I 2012, 110 Min., OmU, Regie: Woody Allen
21.15 Erstaufführung
VIOLETA PARRA
e.V.
SÜNDE MIT RABATT
*21.15 Kommkino
Dienstag 4.12.
15.00 Sternenkino
ARTHUR WEIHNACHTSMANN ab 8
17.00 Erstaufführung
VIOLETA PARRA
19.00
Erstaufführung
DER AUFSTEIGER
* 19.15 Cinema italiano
TO ROME WITH LOVE
21.15 Erstaufführung
VIOLETA PARRA
Mittwoch 5.12.
11.00 Preview
LIFE IN STILLS IL/D 2011, 58 Min., OmU, Regie: Tamar Tal
12.00 Preview
SHUT UP AND PLAY THE HITS
GB 2012, 108 Min., OmU, Regie: Will Lovelace, Dylan Southern
15.00 Sternenkino
ARTHUR WEIHNACHTSMANN ab 8
17.00 Erstaufführung
VIOLETA PARRA
19.00
Erstaufführung
DER AUFSTEIGER
* 19.15 Cinema italiano
TO ROME WITH LOVE
21.15 Erstaufführung
VIOLETA PARRA
Donnerstag 6.12.
15.00 Sternenkino
DIE STIMME DES ADLERS ab 8, S/D 2008, 85 Min., R.: René Bo Hansen
18.00 Erstaufführung
LIFE IN STILLS
19.15 Erstaufführung VIOLETA PARRA
19.15
Kino
des
Phantastischen
DREAMS THAT MONEY CAN
BUY
*
USA 1944/47, 84 Min., OF. Regie: Hans Richter
21.15 Erstaufführung
SHUT UP AND PLAY THE HITS
e.V.
MONDOMANILA RP/D 2010, 75 Min., OmU, Regie: Khavn De La Cruz
*21.15 Kommkino
Freitag 7.12.
15.00 Sternenkino
DIE STIMME DES ADLERS ab 8
18.00 Erstaufführung
LIFE IN STILLS
Erstaufführung SHUT UP AND PLAY THE HITS
* 19.00
19.00 Erstaufführung VIOLETA PARRA
21.00 Die 24 Stunden von Nürnberg ERÖFFNUNG
21.15
Kommkino
e.V.
MONDOMANILA
* 22.30 Die 24 Stunden von Nürnberg GRATIS-SPECIAL:„LET’S DANCE!“ mit dem Film GIRL WALK//ALL DAY
°
und anderen Filmen rund ums Tanzen
23.00 Die 24 Stunden von Nürnberg SPANIEN SPECIAL
Samstag 8.12.
01.00 Die 24 Stunden von Nürnberg KINO KONTROVERS
04.00 Die 24 Stunden von Nürnberg NACHTEULEN
07.00 Die 24 Stunden von Nürnberg MORGENMUFFEL
11.00 Die 24 Stunden von Nürnberg KURZFILME AUS DER REGION
15.00 Die 24 Stunden von Nürnberg KINDER-KURZFILM-HITS
Erstaufführung
LIFE IN STILLS
*16.00
VIOLETA PARRA
*17.15 Erstaufführung
19.00 Die 24 Stunden von Nürnberg BLOCK DER ENTSCHEIDUNGEN
19.15
Erstaufführung
SHUT UP AND PLAY THE HITS
*21.15 Kommkino e.V.
VALTARI FILM EXPERIMENT
*
2012, ca. 90 Min., Kurzfilmprogramm, Regie: Inga Birgisdóttir
22.00 Die 24 Stunden von Nürnberg BEST OF 24h Die Siegerfilme des Publikums und die ausdauerndsten
Zuschauer werden vorgestellt
Sonntag 9.12.
15.00 Sternenkino
DIE STIMME DES ADLERS ab 8
17.00 Cinéma français
DIE FRAU, DIE SINGT CDN 2010, 105 Min., OmU, Regie: Denis Villeneuve
18.00
Erstaufführung
VIOLETA PARRA
*
19.15 Cinéma français
DER 32. AUGUST AUF ERDEN
CDN 1998, 88 Min., OmU, Regie: Denis Villeneuve
LIFE IN STILLS
*20.00 Erstaufführung
21.15 Erstaufführung
SHUT UP AND PLAY THE HITS
21.15
Kommkino
e.V.
MONDOMANILA
*
Montag 10.12.
15.00 Sternenkino
DIE STIMME DES ADLERS ab 8
17.00 Cinéma français POLYTECHNIQUE CDN 2009, 77 Min., OmeU, Regie: Denis Villeneuve
18.00
Erstaufführung
VIOLETA PARRA
*
19.15 Cinéma français MAELSTRÖM CDN 2000, 88 Min., OmU, Regie: Denis Villeneuve
LIFE IN STILLS
*20.00 Erstaufführung
21.15 Erstaufführung
SHUT UP AND PLAY THE HITS
21.15
Kommkino
e.V.
MONDOMANILA
*
Dienstag 11.12.
15.00 Sternenkino
DIE STIMME DES ADLERS ab 8
17.00 Cinéma français
DER 32. AUGUST AUF ERDEN
LIFE IN STILLS
*19.00 Erstaufführung
19.15 Cinéma français POLYTECHNIQUE
VIOLETA PARRA
*20.15 Erstaufführung 21.15 Erstaufführung
SHUT UP AND PLAY THE HITS
Mittwoch 12.12.
15.00 Sternenkino
DIE STIMME DES ADLERS ab 8
17.00 Cinéma français MAELSTRÖM
19.00
Erstaufführung
LIFE
IN STILLS
*
19.15 Cinéma français
DIE FRAU, DIE SINGT
VIOLETA PARRA
*20.15 Erstaufführung 21.15 Erstaufführung
SHUT UP AND PLAY THE HITS
Donnerstag 13.12.
15.00 Sternenkino
TOMTE TUMETOTT UND DER FUCHS ab 4, D 2007, 30 Min., Regie: Sandra Schießl
GUTE NACHT, HERR LANDSTREICHER
ab 4, S 1988, 29 Min., Regie: Daniel Bergman
18.00 Erstaufführung
LIFE IN STILLS
19.15 Screwball Comedies
SERENADE ZU DRITT USA 1933, 88 Min., DF, Regie: Ernst Lubitsch
21.00 Erstaufführung
SHUT UP AND PLAY THE HITS
21.15
Kommkino
e.V.
KIN
PING MEH – CHINESISCHER LIEBESREIGEN
*
J 1969, 86 Min., DF, Regie: Koji Wakamatsu
Freitag 14.12.
15.00 Sternenkino
TOMTE TUMETOTT UND DER FUCHS ab 4
GUTE NACHT, HERR LANDSTREICHER ab 4
17.00 Erstaufführung
LIFE IN STILLS
19.15 Screwball Comedies
Midnight – ENTHÜLLUNG UM MITTERNACHT
USA 1939, 94 Min., OmU, Regie: Mitchell Leisen
LIFE IN STILLS
*20.00 Erstaufführung
21.00 Erstaufführung
SHUT UP AND PLAY THE HITS
EMMANUELLE F 1974, 93 Min., DF, Regie: Just Jaeckin
*21.15 Kommkino e.V.
Eintrittspreise: Regulär 6,50 € • Mit Filmhaus-Freunde-K
Stummfilm mit Piano 8,00 € • Gruppen ab 10 Personen 4,9
IMPRESSUM: Filmhaus Nürnberg • Königstraße 93 • 90402 Nürnberg • Tel. (0911) 2 31-58 23 Fax 2 3
CINEMAS • Redaktion: Stephan Grosse-Grollmann, Christiane Schleindl, Hans-Joachim Fetzer, Mikosch H
Filmbüro Franken Tel. 660 3709 • NIHRFF – Int. Filmtage der Menschenrechte Tel. 231 8329 • Medienladen
amm 12/2012
Samstag 15.12.
15.00 Sternenkino
17.00 Kino des Phantastischen
19.15 Screwball Comedies
*20.00
21.00
*21.15
Erstaufführung
Erstaufführung
Kommkino e.V.
Sonntag 16.12.
15.00 Sternenkino
17.00 Screwball Comedies
19.15 Kino des Phantastischen
*20.00 Erstaufführung
21.00 Erstaufführung
e.V.
*21.15 Kommkino
Montag 17.12.
15.00 Sternenkino
17.00 Erstaufführung
19.15 Screwball Comedies
*20.00 Erstaufführung
21.15 Erstaufführung
e.V.
*21.15 Kommkino
Dienstag 18.12.
15.00 Sternenkino
17.00 Erstaufführung
19.15 Screwball Comedies
*20.00 Erstaufführung
21.15 Erstaufführung
e.V.
*21.15 Kommkino
Mittwoch 19.12.
11.00 Preview
15.00 Sternenkino
17.00 Erstaufführung
19.15 Afrikanische Kinowelten
*20.00
21.15
TOMTE TUMETOTT UND DER FUCHS ab 4
GUTE NACHT, HERR LANDSTREICHER ab 4
DREAMS THAT MONEY CAN BUY
Leoparden Küsst man nicht USA 1938, 94 Min., DF, R.: Howard Hawks,
Gastvortrag: Prof. Dr. Kay Kirchmann, Erlangen
LIFE IN STILLS
SHUT UP AND PLAY THE HITS
KIN PING MEH – CHINESISCHER LIEBESREIGEN
TOMTE TUMETOTT UND DER FUCHS ab 4
GUTE NACHT, HERR LANDSTREICHER ab 4
SERENADE ZU DRITT
Jean Painlevé – Grenzgänger zwischen Wissenschaft und
Avantgarde F 1927–1956, fünf Kurzfilme, ca. 70 Min., OF
Gastvortrag: Prof. Dr. Norbert Schmitz, Kiel
LIFE IN STILLS
SHUT UP AND PLAY THE HITS
EMMANUELLE
TOMTE TUMETOTT UND DER FUCHS ab 4
GUTE NACHT, HERR LANDSTREICHER ab 4
SHUT UP AND PLAY THE HITS
DIE FALSCHSPIELERIN USA 1941, 94 Min., OmU, Regie: Preston Sturges
LIFE IN STILLS
SHUT UP AND PLAY THE HITS
KIN PING MEH – CHINESISCHER LIEBESREIGEN
TOMTE TUMETOTT UND DER FUCHS ab 4
GUTE NACHT, HERR LANDSTREICHER ab 4
LIFE IN STILLS
DIE NACHT VOR DER HOCHZEIT USA 1940, 112 Min., DF, R.: George Cukor
LIFE IN STILLS
SHUT UP AND PLAY THE HITS
EMMANUELLE
WINTERNOMADEN CH 2012, 90 Min., OmU, Regie: Manuel von Stürler
TOMTE TUMETOTT UND DER FUCHS ab 4
GUTE NACHT, HERR LANDSTREICHER ab 4
SHUT UP AND PLAY THE HITS
KNISTERN DER ZEIT − CHRISTOPH SCHLINGENSIEF UND SEIN
OPERNDORF IN BURKINA FASO D 2012, 106 Min., OmU, Regie: Sibylle Dahrendorf
LIFE IN STILLS
SHUT UP AND PLAY THE HITS
Erstaufführung
Erstaufführung
Donnerstag 20.12.
15.00 Sternenkino ALS DER WEIHNACHTSMANN VOM HIMMEL FIEL
ab 7, D 2011, 105 Min., Regie: Oliver Dieckmann
17.00 Erstaufführung
WINTERNOMADEN
19.15 Screwball Comedies
DIE FALSCHSPIELERIN
21.15 Erstaufführung
WINTERNOMADEN
e.V.
XMAS MASSACRE I 1975, 90 Min., DF, Regie: Aldo Lado
*21.15 Kommkino
Freitag 21.12.
11.00 Pressevorstellung
BREATHING EARTH – SUSUMU SHINGUS TRAUM
D 2011, 92 Min., OmU, Regie: Thomas Riedelsheimer
13.00 Pressevorstellung
SEARCHING FOR SUGAR MAN
S/GB 2012, 86 Min., OmU, Regie: Malik Bendjelloul
15.00 Sternenkino
ALS DER WEIHNACHTSMANN VOM HIMMEL FIEL ab 7
17.00 Erstaufführung
WINTERNOMADEN
19.15 Screwball Comedies
HIS GIRL FRIDAY USA 1940, 91 Min., OmU, Regie: Howard Hawks
21.15 Erstaufführung
WINTERNOMADEN
Samstag 22.12.
15.00 Kinderkino
ALS DER WEIHNACHTSMANN VOM HIMMEL FIEL ab 7
17.00 Deutsche Akademie für
DIE STILLE BEIM SCHUSS
Fußballkultur D 2012, 60 Min., Regie: Axel Brügmann
Filmpremiere
In Anwesenheit des Filmteams
DIE MUSCHEL UND DER KLERIKER
19.15 Kino des Phantastischen
F 1928, 40 Min., OmU, Regie: Germaine Dulac
DAS BLUT EINES DICHTERS
F 1930, 50 Min., OmeU, Regie: Jean Cocteau
Musikbegleitung: Hannes Selig (Flügel)
21.15 Erstaufführung
WINTERNOMADEN
Sonntag 23.12.
11.00 Preview
BREATHING EARTH – SUSUMU SHINGUS TRAUM
15.00 Kinderkino
ALS DER WEIHNACHTSMANN VOM HIMMEL FIEL ab 7;
Vorfilm: DIE BIZZIES UND DIE KIRSCHEN ab 6
17.00 Screwball Comedies
DIE NACHT VOR DER HOCHZEIT
19.15 Screwball Comedies
Midnight – ENTHÜLLUNG UM MITTERNACHT
21.15 Erstaufführung
WINTERNOMADEN
21.15
Kommkino
e.V.
XMAS MASSACRE
*
Montag 24.12.
11.00 Erstaufführung
WINTERNOMADEN
13.00 Cine español
DAS VERBORGENE GESICHT
COL/E 2011, 95 Min., OmU, Regie: Andrés Baiz
15.00 Kinderkino
ALS DER WEIHNACHTSMANN VOM HIMMEL FIEL ab 7
Dienstag 25.12.
11.00 Screwball Comedies
ÄRGER IM PARADIES USA 1932, 83 Min., DF, Regie: Ernst Lubitsch
15.00 Kinderkino
ALS DER WEIHNACHTSMANN VOM HIMMEL FIEL ab 7
*17.00 Kino des Phantastischen DADAISMUS & SURREALISMUS D/F 1923–1930, sechs Kurzfilme, ca. 60 Min.
Moderation: Dr. Dieter Meyer
17.30 Erstaufführung
WINTERNOMADEN
19.15 Cine español
DAS VERBORGENE GESICHT
21.15 Erstaufführung
WINTERNOMADEN
Mittwoch 26.12.
11.00 Kino des Phantastischen
DIE HANDSCHRIFT VON SARAGOSSA PL 1964, 183 Min., OmeU, Regie: Wojciech J. Has
15.00 Kinderkino
ALS DER WEIHNACHTSMANN VOM HIMMEL FIEL ab 7
17.00 Screwball Comedies
HIS GIRL FRIDAY
19.15 Cine español
DAS VERBORGENE GESICHT
21.15 Erstaufführung
WINTERNOMADEN
Donnerstag 27.12.
15.00 Kinderkino
DAS FLIEGENDE KLASSENZIMMER
ab 8, BRD/A 1954, 90 Min., Regie: Kurt Hofmann
17.00 Erstaufführung
BREATHING EARTH – SUSUMU SHINGUS TRAUM
18.30
Erstaufführung
WINTERNOMADEN
*
VAMPYR – DER TRAUM DES ALLAN GREY
19.15 Kino des Phantastischen
F/D 1932, 73 Min., DF, Regie: Carl Theodor Dreyer
20.15
Erstaufführung
BREATHING EARTH – SUSUMU SHINGUS TRAUM
*
21.15 Erstaufführung
SEARCHING FOR SUGAR MAN
Freitag 28.12.
15.00 Kinderkino
DAS FLIEGENDE KLASSENZIMMER ab 8
17.00 Erstaufführung
BREATHING EARTH – SUSUMU SHINGUS TRAUM
18.30
Erstaufführung
WINTERNOMADEN
*
19.15 Screwball Comedies
ES GESCHAH IN EINER NACHT USA 1934, 105 Min., OF, Regie: Frank Capra
BREATHING EARTH – SUSUMU SHINGUS TRAUM
*20.15 Erstaufführung
21.15 Erstaufführung
SEARCHING FOR SUGAR MAN
Samstag 29.12.
15.00 Kinderkino
DAS FLIEGENDE KLASSENZIMMER ab 8
17.00 Erstaufführung
BREATHING EARTH – SUSUMU SHINGUS TRAUM
WINTERNOMADEN
*18.30 Erstaufführung
19.15 Screwball Comedies
ÄRGER IM PARADIES
BREATHING EARTH – SUSUMU SHINGUS TRAUM
*20.15 Erstaufführung
21.15 Erstaufführung
SEARCHING FOR SUGAR MAN
Sonntag 30.12.
11.00 Screwball Comedies
DIE SCHRECKLICHE WAHRHEIT USA 1937, 91 Min., OmU, Regie: Leo McCarey
11.30
Erstaufführung
BREATHING
EARTH – SUSUMU SHINGUS TRAUM
*
15.00 Kinderkino
DAS FLIEGENDE KLASSENZIMMER ab 8
17.00 Screwball Comedies
ES GESCHAH IN EINER NACHT
WINTERNOMADEN
*18.30 Erstaufführung
19.15 Stummfilm des Monats
DAS PHANTOM DER OPER USA 1927, 91 Min., OF, Regie: Rupert Julian
Kino des Phantastischen Musikbegleitung: Hannes Selig (Flügel)
20.15
Erstaufführung
BREATHING EARTH – SUSUMU SHINGUS TRAUM
*
21.15 Erstaufführung
SEARCHING FOR SUGAR MAN
Montag 31.12.
15.00 Kinderkino
DAS FLIEGENDE KLASSENZIMMER ab 8
DIE HANDSCHRIFT VON SARAGOSSA
17.00 Kino des Phantastischen
BREATHING EARTH – SUSUMU SHINGUS TRAUM
*17.00 Erstaufführung
19.00 Erstaufführung
BREATHING EARTH – SUSUMU SHINGUS TRAUM
20.45 Erstaufführung
SEARCHING FOR SUGAR MAN
WINTERNOMADEN
*21.15 Erstaufführung
Dienstag 1.1.
15.00 Kinderkino
DAS FLIEGENDE KLASSENZIMMER ab 8
17.00 Erstaufführung
BREATHING EARTH – SUSUMU SHINGUS TRAUM
19.00 Screwball Comedies
DIE SCHRECKLICHE WAHRHEIT
19.00
Erstaufführung
BREATHING
EARTH – SUSUMU SHINGUS TRAUM
* 20.45 Erstaufführung
SEARCHING FOR SUGAR MAN
21.15
Erstaufführung
WINTERNOMADEN
*
Mittwoch 2.1.
15.00 Kinderkino
DAS FLIEGENDE KLASSENZIMMER ab 8
17.00 Erstaufführung
BREATHING EARTH – SUSUMU SHINGUS TRAUM
19.00 Erstaufführung
BREATHING EARTH – SUSUMU SHINGUS TRAUM
MEIN MANN GODFREY USA 1936, 94 Min., OF, Regie: Gregory La Cava
*19.15 Screwball Comedies
20.45 Erstaufführung
SEARCHING FOR SUGAR MAN
WINTERNOMADEN
*21.15 Erstaufführung
Karte (15 €/Jahr) 4,50 €
90 € • Kinder-Kino 3,60 €
Kommkino
*== Festsaal
°
Kinderkino
* o.A. = Ohne Altersbegrenzung
OmU
OF
OmeU
DF
= Originalfassung mit deutschen Untertiteln
= Originalfassung
= Originalfassung mit englischen Untertiteln
= deutschsprachige Synchronfassung
31-83 30 • www.filmhaus.nuernberg.de • e-mail: [email protected] • Mitglied bei: EUROPA
Horn, Matthias Fetzer, Janine Binöder, Kinga Fülöp • Druck: Rumpel • Layout information und form
n Tel. 2059154 • Komm-Kino e.V. Treffen: jeden Dienstag, 20 Uhr • Kartenreservierung: Tel. (0911) 2 31-73 40
Vorfilm DIE BIZZIES UND DIE KIRSCHEN
Slowenien 2003, 5 Min., Animation, ab 6, Regie: Grega Mastnak
Die Bizzies wollen Kirschen essen, aber dazu müssen sie
sie erst mal pflücken und das ist nicht so leicht.
Helena, Lili, Luis, Jakob und Frithjof von der KinderkinoProgrammgruppe.
ARTHUR WEIHNACHTSMANN
GB/USA 2011, 99 Min., 35 mm, FSK: o.A. , empfohlen ab 8, Regie: Barry
Cook, Sarah Smith
In nur einer Nacht muss der Weihnachtsmann allen
Kindern dieser Welt Geschenke unter den Baum legen.
Wie schafft er das bloß? Mit einer Armee von Elfen, die
mit militärischer Präzision am Nordpol operieren. Als dabei versehentlich ein Geschenk vergessen wird, schlägt
die Stunde von Arthur, dem ansonsten eher tollpatschigen
Sohn des Weihnachtsmannes … So lustige Weihnachtsfilme sind selten!
Fr., 30.11. bis Mi., 5.12. um 15 Uhr
DIE STIMME DES ADLERS
mit seinem Vater macht sich Bazarbai auf die beschwerliche Reise zum Ort seiner Träume. Zum Glück hat ihm sein
Vater den Adler zum Schutz hinterhergeschickt …
Do., 6.12. bis Mi., 12.12. (außer Sa., 8.12.) um 15 Uhr
KINDER-KURZFILM-HITS
IM RAHMEN DER 24 STUNDEN VON NÜRNBERG
Kurzfilmprogramm, ca. 70 Min., DCP/DVD, empfohlen ab 7
Das kultige Kurzfilmfestival präsentiert euch ein abwechslungsreiches Programm. Kommt vorbei, schaut euch tolle
Kurzfilme an (genaueres Programm wenige Tage vor dem
Festival unter www.nonstopfilm.de) und wählt am Ende
Euren Lieblingsfilm aus. Der Film mit den meisten Stimmen
bekommt den „Kleinen Charly 2012“ verliehen, und ihr habt
die Chance, ein Original Festival-T-Shirt zu gewinnen!
Sa., 8.12. um 15 Uhr
ASTRID LINDGREN
KURZFILM-DOPPELPROGRAMM
S/D 2008, 85 Min., 35 mm, FSK: o.A., empfohlen ab 8, R.: René Bo Hansen
S 1988/D 2007, ca. 69 Min., DVD, FSK: o.A., empfohlen ab 4, Regie: Sandra
Schießl & Daniel Bergman
Der Nomadenjunge Bazarbai soll die Jahrtausende alte
Tradition erlernen, wie ein junger Adler für die Jagd in der
mongolischen Steppe ausgebildet wird. Anstatt Adlerjäger
zu werden, möchte Barzabai viel lieber zu seinem Bruder
ins unendlich weit entfernte Ulan Bator fahren. Die Adler
scheinen sich sowieso nicht für ihn zu interessieren, da
kann er noch so viel locken und rufen. Nach einem Streit
In TOMTE TUMETOTT UND DER FUCHS schleicht ein
hungriger Fuchs in einer kalten Weihnachtsnacht um einen
Bauernhof, wo es köstliche fette Hühner gibt. Doch hat er
nicht mit dem weisen Wichtel Tomte gerechnet, der den
Hof und seine Bewohner schon seit Urzeiten beschützt …
Am Abend vor Weihnachten vergessen die drei Geschwister in GUTE NACHT, HERR LANDSTREICHER die Tür richtig
TO ROME WITH LOVE
din Monica. Was auch sein Zufallsmentor, der in die Jahre
gekommene US-Star-Architekt John, listig doppeldeutig zu
kommentieren weiß. John hat allerdings selbst mit und in
Rom noch eine emotionale Rechnung aus der Jugendzeit
zu begleichen. Dazu kommen Roberto Benigni, bisher ein
Jedermann, völlig unauffällig, der plötzlich von den Medien entdeckt und ständig verfolgt wird, und dann Penélope
Cruz, als Callgirl Anna. Woody Allens köstliches TourismusKino der Marke ,Lache Bajazzo’ macht Spaß. Mach‘s weiterhin, Woody: Deine alljährlichen Filme sind wie ein ganz
wunderbarer Schluck besten Filmweines. TO ROME WITH
LOVE ist Genuss mit Prädikat. Ein herzliches Vergnügen.“
Hans-Ulrich Pönack, Deutschlandradio Kultur
zu schließen. Plötzlich steht ein fremder freundlicher Mann
im Haus, der tolle Kunststücke vollbringen kann …
Do., 13.12. bis Mi., 19.12. um 15 Uhr
ALS DER WEIHNACHTSMANN
VOM HIMMEL FIEL
D 2011, 105 Min., 35 mm, FSK: o.A., empfohlen ab 7, R.: Oliver Dieckmann
Der Film nach Cornelia Funkes Roman ist ein zauberhaftes Weihnachtsmärchen: Ben ist mit seinen Eltern aufs
Land gezogen; was ihm gar nicht gefällt. Während eines
heftigen Gewitters fällt der Weihnachtsmann Niklas Julebukk vom Himmel und stellt Bens Leben plötzlich völlig
auf den Kopf: Julebukk wird von dem bösen Waldemar
Wichteltod und seiner Nussknacker-Armee verfolgt, die das
friedliche Weihnachtsfest in eine kalkulierte Konsum-Orgie
verwandeln wollen. Keine Frage, dass Ben Julebukk hilft.
Do., 20.12. bis Mi., 26.12. um 15 Uhr
DAS FLIEGENDE KLASSENZIMMER
BRD/A 1954, 90 Min., DVD, FSK: ab 6, empfohlen ab 8, Regie: Kurt Hofmann
Sie mögen sich nicht besonders, die Tertianer eines Internats und die Realschüler einer benachbarten Schule. Und
so kommt es, dass kurz vor den Weihnachtsferien bei den
Schülern von Kirchberg der Teufel los ist: Die Realschüler
aus der Stadt haben die Diktathefte der Internatsschüler
geklaut und verbrannt. Nach dieser Schandtat ist eine
Schneeballschlacht fällig …
Do., 27.12. bis Mi., 2.1. um 15 Uhr
Cinema Italiano
USA/Italien 2012, 110 Min., 35 mm, ital./engl. OmU, Regie: Woody
Allen, mit: Woody Allen, Alec Baldwin, Roberto Benigni, Penélope Cruz,
Judy Davis, Jesse Eisenberg u.a.
„In seinem 43. eigenen Leinwand-Werk taucht Woody
Allen nach sechsjähriger Abstinenz auch selbst wieder
vor der Kamera auf. Er gibt einen amerikanischen OpernImpresario im unruhigen Maestro-Ruhestand, der mit sich
und dem Leben (vor dem Tod) hadert und der bei seinem
Rom-Besuch eine ungeheure stimmliche Begabung ,unter
der Dusche’ hört, die er leidenschaftlich fördern möchte.
Parallel befindet sich der Architekturstudent Jack in emotionalen Turbulenzen. Er ist mit der schönen blonden
Sally liiert, verguckt sich aber in deren kapriziöse Freun-
Mo., 3.12. bis Mi., 5.12. um 19.15 Uhr
CinÉma Français: DENIS VILLENEUVE
reist mit Ihrem Freund Philippe in die Wüste. Denis Villeneuves Spielfilmdebüt ist zugleich eine existentialistische
Komödie und ein surreales Roadmovie.
So., 9.12. & Di., 11.12.
POLYTECHNIQUE
Kanada 2009, 77 Min., franz. OmeU, Regie: Denis Villeneuve, mit:
Maxim Gaudette, Sebastien Huberdeau u.a.
Am 6. Dezember 1989 tötete ein Amokläufer insgesamt
14 Frauen an der École Poytechnique in Montreal. Denis
Villeneuves mehrfach ausgezeichneter und vieldiskutierter Film reflektiert die Tragödie aus den unterschiedlichen
Blickwinkeln der Studenten Jean-François und Valerié.
Mo., 10.12. & Di., 11.12.
MAELSTRÖM
Kanada 2000, 88 Min., franz. OmU, Regie: Denis Villeneuve, mit: MarieJosée Croze, Jean-Nicolas Verreault u.a.
DIE FRAU, DIE SINGT
DIE FRAU, DIE SINGT
Incendies, Kanada 2010, 105 Min., franz. OmU, Regie: Denis
Villeneuve, mit: Lubna Azabal, Rémy Girard u.a.
Bei der Testamentseröffnung werden den Zwillingen Jeanne und Simon Marwan von Notar Lebel zwei
versiegelte Briefe überreicht: Der eine ist an ihren unbekannten, längst tot geglaubten Vater adressiert. Das
andere Kuvert ist für ihren Bruder bestimmt, von dessen
Existenz sie bislang gar nichts ahnten. Neben zahlreichen
internationalen Auszeichnungen war Villeneuves außerordentliches Werk auch für den Oscar als Bester fremdsprachiger Film nominiert.
Als das Leben der luxusverwöhnten Bibiane aus den
Fugen gerät, verursacht Sie einen Verkehrsunfall und tötet dabei einen Fischer. Ausgerechnet der Sohn des Opfers
verhilft ihrem Leben zu einer neuen Wendung. Mit seinem
gewagten Drama konnte Regisseur Denis Villeneuve Publikum und Kritik gleichermaßen begeistern, nicht zuletzt
dank der faszinierenden Präsenz der Hauptdarstellerin
Marie-Josée Croze. Das außergewöhnliche Drama wurde
mehrfach ausgezeichnet und war der große Sieger der Genie und Prix Jutra 2001.
Mo., 10.12. & Mi., 12.12.
So., 9.12. & Mi., 12.12.
DER 32. AUGUST AUF ERDEN
Un 32 août sur terre, Kanada 1998, 88 Min., franz. OmU, Regie:
Denis Villeneuve, mit: Pascale Bussières, Alexis Martin u.a.
Nach einem schweren Unfall, den die junge Simone wie
durch ein Wunder überlebt, ändert sie ihr Leben völlig und
Koordination: Rita Braukrowitz/Kinemathek Hamburg,
Tournee-Organisation: Bundesverband kommunale Filmarbeit e.V., mit Unterstützung von Telefilm Canada, der
Botschaft von Kanada, Berlin, Sodec und der Regierung
von Québec.
Cine Español
DAS VERBORGENE GESICHT
La cara oculta, Spanien/Kolumbien 2011, 95 Min., DCP, span. OmU,
Regie: Andrés Baiz, mit: Martina García, Quim Gutiérrez, Clara Lago u.a.
Adrián und seine Freundin Belén wirken sehr verliebt,
aber sein ständiges Flirten lassen sie an seiner Treue zweifeln. Als sie einen geheimen, schalldichten Raum in ihrem
Haus entdeckt von dem aus man die Wohnung überwachen kann, beschließt Belén, Adriáns Treue zu testen, indem sie sich darin versteckt und vortäuscht, ihn verlassen
zu haben. Versehentlich schließt sie sich jedoch ein und
kann nicht mehr aus dem Raum entkommen …
„Der Film beginnt mit dem Abschiedsvideo, das Belén
für Adrián aufgenommen hat. Das spricht für seine Unschuld. Andererseits betont sie darin seine fortwährende
Untreue, was diesen Mann auch nicht übermäßig sympathisch erscheinen lässt. Doch das Wechselbad der Gefühle
hat durchaus System in diesem Film, der in der Mitte seine
Perspektive wechselt und bereits Gesehenes noch einmal
in einem anderen Licht erscheinen lässt. Eine Versuchsanordnung für Zuschauer und Filmfiguren gleichermaßen,
die am Ende zu einem radikalen Entschluss führt und den
Thriller in ein raffiniertes Beziehungsdrama umbaut.“
Frank Arnold, Tip, Berlin
Mo., 24.12. bis Mi., 26.12.
Afrikanische Kinowelten
KNISTERN DER ZEIT −
CHRISTOPH SCHLINGENSIEF
UND SEIN OPERNDORF IN
BURKINA FASO
Deutschland 2012, 106 Min., DCP, OmU (Französisch, Mooré,
Fulfulde), Regie: Sibylle Dahrendorf
„Christoph Schlingensief starb im August 2010 in Berlin an Krebs. Zu den letzten Projekten des umtriebigen
Gesamtkünstlers zählte die Errichtung eines Operndorfes im afrikanischen Burkina Faso – eine Kulturstätte
aus dem Geist von Joseph Beuys und mit praktischen
Beigaben wie einer Schule und einer Krankenstation.
Sibylle Dahrendorf erzählt in KNISTERN DER ZEIT von
der Entstehungsgeschichte dieses Dorfes in der Savanne
südlich der Sahara, zugleich ist der Film eine Geschichte
des Abschieds von Schlingensief, der in Afrika auch ,Singlefinger’ genannt wurde, und ein Stück Trauerarbeit. Von
der Suche nach einem geeigneten Ort über die Verhandlungen mit den lokalen Autoritäten bis zu einer ersten
Einweihung verlaufen die Ereignisse, geprägt aber wird
alles von der immer noch so vertraut wirkenden, energischen Präsenz von Schlingensief.“ Bert Rebhandl
In Zusammenarbeit mit: AK Südliches Afrika, KUF – Kulturelle und politische Bildung
Einführung: Irit Holzheimer, Matthias Fetzer
Mi., 19.12. um 19.15 Uhr
SCREWBALL COMEDIES
SERENADE ZU DRITT
von zu Hause aus, wieder einmal. Sie will endlich ihr eigenes
Leben führen mit einem berühmten Flieger, den sie auf ihrer vorletzten Flucht kennenlernte und den ihr Vater nicht schätzt. Auf
dem Weg zu ihm trifft sie einen anderen Mann, einen Reporter,
der ihr zu helfen bereit ist, wenn er dafür ihre Story exklusiv
bekommt. Mit dem Bus, dann per Anhalter, schließlich mit einem entwendeten Cabriolet reisen sie durchs Land, streitend
und flirtend, schimpfend und träumend. Die beiden umgarnen
und umschmeicheln, bekriegen und belügen einander. So steht
sie am Ende neben ihrem Flieger vorm Traualtar – und nimmt
erneut Reißaus.
„Hundertfünf Minuten Querelen, Bewegung, Pingpong-Dialog. Clark Gable und Claudette Colbert, die von Missgeschick
zu Missgeschick auseinander und dabei aufeinander zu und aufs
Happy End hin jagen. Eine Kinomaschine mit pausenlosem Drive.
Initialzündung und Inbegriff des Genres der Screwball Comedy.
In Synthese vereint: sophistication und Romantik, urbaner Zynismus und Gefühlsüberschwang. Eine comedy of errors, eine
Reisebeschreibung, ein erotischer Dornenweg des Lernens, eine
gedoppelte Menschwerdung: Meisterstück der Komödie und des
Kinos.“ Harry Tomicek
Design For Living, USA 1933, 88 Min., 35 mm, DF, Regie: Ernst Lubitsch, mit:
Fredric March, Gary Cooper, Miriam Hopkins, Edward Everett Horton u.a.
„Eine trianguläre Komödie über das Thema ‚Freie Liebe zu dritt‘,
entstanden 1933 in Hollywood, als jede Freizügigkeit angezogen
zu sein hatte, um dabei mindestens einen Intelligenzbeweis zu erbringen: Wie bin ich auf die hinreißendste Art mehrdeutig eindeutig und auf die souveränste Tour eindeutig zweideutig? Probleme,
die Ernst Lubitsch im Dauerfeuerwerk und immer filmisch löst.“
Harry Tomicek
Die kesse Gilda Farrell zieht es vor, sich zwischen George Curtis
und Tom Chambers nicht zu entscheiden, sondern – nach einem
unerquicklichen Versuch mit der Ehe – auf das probate DreierArrangement zurückzugreifen: ein Votum für das Vergnügen und
gegen jede monogame Vernunft. Ernst Lubitschs unverschämtes
Lebenskonzept, im Original „Design For Living“, gelangte erst
1986 in die deutschen Kinos.
Do., 13.12. & So., 16.12.
MIDNIGHT −
ENTHÜLLUNG UM MITTERNACHT
Midnight, USA 1939, 94 Min., 35 mm, engl. OmU, Regie: Mitchell Leisen, mit:
Claudette Colbert, Don Ameche, John Barrymore, Francis Lederer, Mary Astor u.a.
Völlig abgebrannt, im dünnen Abendkleid und mit hochhackigen Schuhen, die sich im Regen auflösen, kommt Eve Peabody aus
Monte Carlo nach Paris. Mit dem festen Vorsatz, sich in der Pariser
High Society einen Platz zu verschaffen, blufft sich das Revuegirl
aus Indiana ihren Weg in eine Abendgesellschaft, wo sie sich als
„Baroness Czerny” ausgibt. Ihre Maske wird jedoch von einem der
Gäste, Georges Flamarion, durchschaut; er bemerkt aber gleichzeitig ihre Wirkung auf Jacques Picot, den Liebhaber seiner Frau,
und heckt einen Plan aus, mit Hilfe von Eve, Jacques und Helen
auseinanderzubringen. Während einer Wochenend-Party auf dem
Landsitz der Flamarions beglückwünschen Georges und Eve sich,
wie gut der Plan zu funktionieren scheint …
Mit seinem Kontrast zwischen zwei Gesellschaftsschichten und
seiner Darstellung von Maskeraden und ehebrecherischen Leidenschaften bietet der Film nach einem Drehbuch von Charles Brackett
und Billy Wilder interessante Parallelen zu Jean Renoirs Film aus dem
selben Jahr, DIE SPIELREGEL, auch wenn er mit ihm in Nuancierung
und Stimmung nicht vergleichbar ist. Mag Renoirs Biss hier eher als
Gebell widerklingen, so ist MIDNIGHT doch eine der geschliffensten Screwball-Komödien, voll von Bosheit, Sarkasmus, Charme und
Romantik.
Fr., 14.12. & So., 23.12. um 19.15 Uhr
LEOPARDEN KÜSST MAN NICHT
Bringing Up Baby, USA 1938, 94 Min., 35 mm, DF, Regie: Howard Hawks, mit:
Katharine Hepburn, Cary Grant, Charles Ruggles, Walter Catlett, Barry Fitzgerald u.a.
Der Paläontologe David Huxley hat vier Jahre lang in einem
Museum an der Rekonstruktion eines Brontosaurus gearbeitet,
für die er einen letzten Knochen, den Claviculus intercostalus,
benötigt. Außerdem ist er im Begriff, seine dominante Kollegin
Alice zu heiraten, wird jedoch einen Tag vorher beauftragt, sich
mit einer spendenwilligen Millionärin zum Golfspiel zu treffen.
Dabei begegnet er deren Nichte Susan, die ihn für einen Zoologen
hält und ihn bittet, sich um ein eben aus Brasilien eingetroffenes
Leoparden-Baby zu kümmern.
„Leoparden küSSt man nicht ist so eine großartige Komödie,
sicher eine der besten Hollywoods, weil in ihr Chaos nicht nur
verführerisch ist, sondern auch durch Ordnung bedingt zu sein
scheint und die beiden irgendwann nicht mehr klar voneinander
zu trennen sind.“ Martin Holtz
Einführung: Prof. Dr. Kay Kirchmann, Institut für Theaterund Medienwissenschaft der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
Sa., 15.12. um 19.15 Uhr
Fr., 28.12. & So., 30.12.
DIE SCHRECKLICHE WAHRHEIT
The Awful Truth, USA 1937, 91 Min., 35 mm, engl. OmU, Regie: Leo McCarey,
mit: Irene Dunne, Cary Grant, Ralpb Bellamy, Alex D’Arcy u.a.
SERENADE ZU DRITT
mit dem vielsagenden Titel „Are Snakes Necessary?“ „Da die Tücke
zum Wesen der Komödie gehört, beantwortet sich die Frage postwendend und in menschlicher Metamorphose: Die Schlange Barbara Stanwyck ist schön, gefährlich, rachsüchtig, zynisch, verwundbar,
verführerisch, und sie ist absolut notwendig für einen blutarmen
goof wie Henry Fonda.“ (Harry Tomicek). Jean Harrington wird sich
später Lady Eve Sidvich nennen, um sich Charles, der ihr an Bord
sofort verfällt, sich aber von ihr abwendet, als er von ihren trügerischen Machenschaften erfährt, ein zweites Mal vorzustellen …
Mi seiner vielschichtig schillernden Komödie, deren Geschichte
in der Mitte endet, um indirekt ein weiteres Mal erzählt zu werden, setzte Preston Sturges der Screwball-Komödie einen eleganten Höhepunkt.
Mo., 17.12. & Do., 20.12. um 19.15 Uhr
DIE NACHT VOR DER HOCHZEIT
The Philadelphia Story, USA 1940, 112 Min., 35 mm, DF, Regie: George Cukor,
mit: Cary Grant, Katharine Hepburn, James Stewart, Ruth Hussey u.a.
Am Tag vor ihrer zweiten Hochzeit mit dem biederen George
Kittredge erhält die extravagante Millionärstochter Tracy Lord
unerwarteten Besuch. Ihr erster Mann, der forsche Playboy C.K.
Dexter Haven, versucht, ihr die Feier zu verleiden. Dafür hat er den
Klatschreporter Macaulay Connor und die Fotografin Elizabeth Imbrie vom „Spy-Magazin“ mitgebracht. Tracy kann die ungebetenen Gäste nicht hinauswerfen, denn sonst würde der Verleger eine
peinliche Geschichte über einen Seitensprung ihres Vaters drucken
lassen. Im Lauf einer Nacht voller aberwitziger Verwicklungen verliebt sich der Reporter selbst in die Braut …
DIE NACHT VOR DER HOCHZEIT ist bis heute einer der größten
Screwball-Klassiker überhaupt. Charakterporträts, Gesellschaftskritik und Situationskomik sind darin so perfekt ausbalanciert, die
Dialogpointen perlen so mühelos und das Protagonistentrio spielt
so lustvoll auf, dass das Studiosetting vor filmischer Magie funkelt.
Die Zugabe zum Reigen der unvergesslichen „One-liners“ lieferte
Drehbuchautor Donald Ogden Stewart bei der Oscar-Verleihung:
„I have no one to thank but myself.“
Di., 18.12. & So., 23.12.
HIS GIRL FRIDAY
DIE FALSCHSPIELERIN
The Lady Eve, USA 1941, 94 Min., 35 mm, engl. OmU, Regie: Preston Sturges
mit: Barbara Stanwyck, Henry Fonda, Charles Coburn, Eugene Pallette u.a.
Die Falschspielerin Jean „arbeitet“ mit ihrem Vater Colonel Harrington auf dem Luxusliner „S.S. Southern Queen“. Deren bekanntester Passagier ist der reiche, von Frauen umschwärmte Bier-Fabrikantensohn Charles Pike. Beide kommen sich näher, nachdem Jean
ihm einen angebissenen Apfel auf seinen Tropenhelm geworfen hat.
Die Leidenschaft des unbeholfenen Millionärs gilt den Schlangen:
„Snakes are my life“, verkündet er treuherzig und liest ein Buch
USA 1940, 91 Min., 35 mm, engl. OmU, Regie: Howard Hawks, mit: Cary Grant,
Rosalind Russell, Ralph Bellamy, Gene Lockhart u.a.
Ein Mann soll hingerichtet werden, die Exekution wird jedoch
immer wieder vertagt. Im Press Room des Gefängnisses lungern
Journalisten herum, die bei der geringsten Neuigkeit aufspringen und in mörderischem Tempo eine Meldung in den Telefonhörer rattern. Die Reporterin Hildy Johnson ist ihren männlichen
Kollegen dennoch immer einen Schritt voraus. Sie entlockt dem
Verurteilten eine wichtige Information. Eigentlich sollte sie aber
gar nicht mehr da sein, sondern längst im Zug in Richtung eines
neuen, beschaulicheren Lebens sitzen, hat sie sich doch von ihrem Chef und Mann Walter Burns getrennt, weil der Beruf kein
Privatleben mehr zuließ, weil sie ihre Weiblichkeit nicht ausleben
konnte: Ihre Flitterwochen haben sie unter der Erde verbracht − in
einem Bergwerk, um eine Story über einen Streik zu schreiben.
Walters Tricks und ihre Professionalität konfrontieren sie unablässig mit turbulenten Ereignissen, die u.a. dem Todeskandidaten das
Leben retten und die Karrieren eines korrupten Sheriffs und des
Bürgermeisters zerstören.
Das Bühnenstück The Front Page ist vor und nach HIS GIRL FRIDAY mehrfach erfolgreich verfilmt worden, doch Hawks rasante Version weicht in einem Punkt brillant von der Vorlage ab: Die zweite
Hauptfigur, der Reporter, ist hier eine Reporterin, die Screwball-Komödie erst ermöglichend, in der die Dialoge dahinrasen, als wollten
sie ihren Inhalten zuvorkommen.
Fr., 21.12. & Mi., 26.12.
ÄRGER IM PARADIES
Trouble in Paradise, USA 1932, 83 Min., 35 mm, DF, Regie: Ernst Lubitsch, mit:
Miriam Hopkins, Kay Francis, Herbert Marshall, Charles Ruggles u.a.
Vom Eröffnungsgag an – einem venezianischen Gondoliere,
der mit romantischem Gesang eine Gondel voll Abfall begleitet
– stimmt ÄRGER IM PARADIES ein wunderbar raffiniertes Loblied
auf Immoralität, Geld und Sex an. Es geht um ein aristokratisches
Hochstaplerpaar und die Scharmützel, die es sich um seine Pläne
zur Beraubung einer reichen Witwe liefert.
„Das Meisterwerk der Filmkomödie und des sardonischen
Witzes, eine sex comedy, die eine Gaunerkomödie, die eine unverschämt brillante, hinreißend frivole Komödiengaunerei ist,
gefüllt mit Auslassungen und Umkehrungen, Düpierungen, unermüdlichen Ellipsen und den jeweils undenkbarsten und denkbar
charmantesten und boshaftesten Überraschungen. Das Ganze besteht nur aus Details, und das, was sich als Geschichte anzubieten
scheint, ist niemals nacherzählbar, weil es immer indirekt, also in
der Evokation oder Umschreibung abgehandelt bleibt. ‚Der Film
ist die Kunst der Ellipse’, sagt Roger Leenhardt. ‚In dem Emmentaler Lubitsch ist jedes Loch genial’, fügt Truffaut hinzu. Und zuletzt
Lubitsch als Meister der vollkommenen Stilisierung: ‚Was reinen
Stil angeht, so glaube ich, nichts Besseres gemacht zu haben als
TROUBLE IN PARADISE und nichts gleich Gutes.’“ Harry Tomicek
Di., 25.12. & Sa., 29.12.
ES GESCHAH IN EINER NACHT
It Happened One Night, USA 1934, 105 Min., DCP, engl. OF, Regie: Frank
Capra, mit: Clark Gable, Claudette Colbert, Walter Connolly, Roscoe Karns u.a.
Die Stunde einer abenteuerlichen Begegnung oder: die Geschichte einer doppelten Erziehung. Eine Millionärstochter reißt
Die schreckliche Wahrheit, soviel sei vorweggenommen, werden wir nie erfahren. Es bleibt bei Vermutungen und Verdächtigungen, als die Warriners beschließen, die Scheidung einzureichen. Die Indizien sprechen gegen das gutbetuchte Ehepaar:
Jerry war keineswegs während der vergangenen zwei Wochen
in Florida, und Lucy redet sich vielleicht nur heraus, wenn sie
behauptet, die letzte Nacht wegen einer Autopanne mit ihrem
Gesangslehrer im Hotel verbracht zu haben.
Die Beweise allerdings fehlen: Beide lügen, doch ob sie
zugleich auch betrügen bleibt im Unklaren. Vor dem Scheidungsrichter wird alles einvernehmlich geregelt, bis auf das
Sorgerecht für den Foxterrier Mr. Smith, der Lucy, die eine List
anwendet, zugesprochen wird. Der Richter, der gewisse Zweifel
an der Ernsthaftigkeit der Scheidungsabsicht hegt, gewährt den
Warriners eine 90-tägige Bedenkzeit bis das Urteil rechtskräftig wird. Diese Frist nutzen beide weidlich aus, um dem Partner
die eigene Ungerührtheit und Unabhängigkeit unter die Nase
zu reiben.
„Gegen Ende sitzt man der Polizei auf dem Schoß und treibt
Schabernack mit der Autorität. Ein Wagen geht über die Böschung,
die Gesellschaft hat ausgespielt, der Geschlechterkampf, der keiner ist, wird in der letzten Runde in die sublimen Höhen eines
Nonsens-Dialogs um Gleichheit und Differenz geführt. Der Countdown auf ein fulminantes Ende zu, die schönste, weil auch absurdeste Metapher für Sex, die die Hollywood-Geschichte kennt, als
Schlussbild.“ Ekkehard Knörer
So., 30.12. & Di., 1.1.
MEIN MANN GODFREY
My Man Godfrey, USA 1936, 94 Min., 16 mm, engl. OF, Regie: Gregory La Cava,
mit: William Powell, Carole Lombard, Alice Brady, Gail Patrick u.a.
Auf der städtischen Müllhalde in New York leben die „forgotten
men“, Männer ohne Job, ohne Familie, ohne Geld. Einer von ihnen
ist der eloquente Godfrey, dem eines Nachts das Schicksal winkt:
Anlässlich einer zynischen Benefizparty der oberen Zehntausend
wird er von den Millionärstöchtern Irene und Cornelia Bullock als
Butler engagiert. Im Verlauf turbulenter häuslicher Verwicklungen
lehrt der vermeintliche Bettler die Familie Moral und Manieren; er
selbst zieht auch nicht unbeschenkt von dannen …
„Die sozialen Spannungen der Depression spiegelt die Screwball Comedy gefiltert durch Humor und nur indirekt wider. Was
zählt, sind exzentrische Charaktere, Rasanz der Dialoge und immer neue Varianten auf den Geschlechterkampf. Gregory La Cavas
souveräne und elegante Inszenierungskunst hat in der Dekade
wenig Konkurrenz. Frank Capra nannte La Cava einen Meteor,
einen Improvisator, einen extremen Proponenten der szenischen
Erfindung, gesegnet mit den Gaben von Brillanz, Einfallsreichtum
und funkelndem Witz.“ Harry Tomicek
Die Kopie entstammt der Sammlung des Österreichischen Filmmuseums.
Mi., 2.1. um 19 Uhr
Kino des Phantastischen
Die Muschel und der Kleriker
Painlevé fanden Luis Buñuel, Salvador Dalí oder Man Ray einen
fantastischen Realismus, der sie begeisterte und beeinflusste. Die
Filme: EIN andalusischeR Hund (Un chien andalou, F 1929,
19 Min., 35 mm, ohne Dialog, Regie: Salvador Dalí & Luis Buñuel);
THE SEA HORSE (L’hippocampe, F 1933, 14 Min., DVD, franz.
OmeU, Regie: Jean Painlevé); SEA BALLERINAS (Les danseuses
de la mer, F 1956, 13 Min., DVD, franz. OmeU, Regie : Geneviève Hamon); THE OCTOPUS (La pieuvre, F 1927, 13 Min., DVD,
stumm, Regie: Jean Painlevé); THE STRUGGLE FOR SURVIVAL
(Images mathématiques de la lutte pour la vie, F 1937, 14
Min., DVD, franz. OmeU, Regie: Jean Painlevé)
So., 16.12. um 19.15 Uhr
SURREALISMUS –
ZWEITE FRANZÖSISCHE AVANTGARDE
Dreams That Money Can Buy
USA 1944/47, 84 Min., 16 mm, engl. OF, Regie: Hans Richter, Drehbuch: Hans
Richter, Max Ernst, Fernand Léger, Man Ray, Marcel Duchamp, Alexander Calder,
mit: Max Ernst, Julian Levy, Jo Mason, Arthur Seymour, Alexander Calder u.a.
Ein Klassiker des surrealistischen Kinos. Hans Richter inszenierte eine Anthologie disparater Episoden nach Entwürfen und
unter Mitarbeit seiner alten Freunde aus der Avantgarde: Marcel
Duchamp lässt einen Akt die Treppe hinabsteigen, nur bekleidet
mit Roto-Reliefs; Max Ernst verfilmt seine Collagen über das Triebleben junger Mädchen; Man Ray verspottet Kinozuschauer, die
sich mit Filmhelden identifizieren; Alexander Calder steuert seine
abstrakten Mobiles und Zirkusdrahtpuppen bei und Fernand Léger eine Satire auf Erotik zwischen Schaufensterpuppen. Richters
eigene Episode handelt von einem Menschen mit blauer Haut,
der schlicht anders ist. Surrealistische Phantasien stehen neben
abstrakten Konstruktionen, die Musik von John Cage neben der
von Edgar Varèse.
Do., 6.12. & Sa., 15.12.
Jean Painlevé –
Grenzgänger zwischen
Wissenschaft und Avantgarde
Eine filmische Reise in die surreale Phantasie zwischen
Imagination und Natur mit Dr. Norbert Schmitz, Professor für Ästhetik an der Muthesius Kunsthochschule, Kiel.
Die Begegnung von Tier und Kunst bedeutete auch immer das
Aufeinanderprallen zweier Paradigmen, der Kunst und der Natur.
Für das surrealistische Konzept einer Anti-Kunst stand der Einbruch der Natur – gipfelnd in der Figur des wilden Tieres – für
das Ende des bürgerlich-idealistischen Kunstbegriffs. In Trivialfilmen à la King Kong, aber auch gerade in den Filmen von Jean
Die Muschel und der Kleriker (La coquille et le clergyman, Frankreich 1928, ca. 40 Min., 35 mm, restaurierte Fassung, franz. OmU, aus der Sammlung des Österreichischen Filmmuseums, Regie: Germaine Dulac, mit: Alex Allin, Génica Athanasiou, Lucien Bataille u.a.) erzählt die bizarre und traumhafte
Geschichte eines jungen Klerikers, der mit einem General um die
Gunst einer schönen Dame ringt und verschmilzt antikirchliche
Attacken mit Freudscher Traumsymbolik und surrealen Assoziationen. Germaine Dulacs bekanntestes Werk − nach einem
Buch von Antonin Artaud − gilt als der erste surrealistische Film.
Das Blut eines Dichters (Le sang d’un poète, Frankreich
1930, 50 Min., DVD, franz. OmeU, Regie: Jean Cocteau, mit: Enrique Rivero, Lee Miller, Jean Desbordes, Pauline Carton u.a.) ist
„ein realistischer Dokumentarfilm über unwirkliche Ereignisse“
(Jean Cocteau): In einem Künstleratelier erwacht eine Statue
zum Leben. Die Lippen des androgynen Gesichts berühren die
Hand des Künstlers. Letzterer taucht auf Anweisung der Statue
in einen Spiegel ein. In allegorisch surrealistischen Bildern beschwört Cocteau hier die Visionen eines Dichters herauf. Es gibt
keine Handlung; den Inhalt bestimmen Gedanken und Träume
„frei in der Wahl der Gesichter, Formen, des Klanges, der Gesten,
der Handlung, der Orte“ wie es Cocteau zu Beginn des Filmes
selbst formuliert.
Musikbegleitung: Hannes Selig (Flügel)
alltägliche Routine. Anémic cinéma (F 1926/27, 8 Min., 16 mm,
OF ohne Dialoge, Regie: Marcel Duchamp, Mitarbeit: Man Ray,
Marc Allégret) lässt zehn optische Spiralen und neun mit Texten
versehene Scheiben hypnotisch kreisen: Die Fläche der Leinwand
kontrastiert dabei mit der illusionistischen Tiefe der Spiralen. Das
radikale Filmgedicht Le retour à la raison (F 1923, 3 Min.,
16 mm, OF ohne Dialoge, Regie: Man Ray) spielt mit abstrakten
Formen, zum Teil ohne Kamera hergestellt. Entr’acte* (F 1924,
22 Min., 35 mm, OF ohne Dialoge, Regie: René Clair, Musik: Eric
Satie, mit: Jean Börlin, Inge Frïss, Francis Picabia, Marcel Duchamp,
Man Ray u.a.) ist der Klassiker des Cinéma pur, ein Fantasma über
den Dächern von Paris, kulminierend in einer heiteren LeichenzugVerfolgungsjagd. Der poetische Dokumentarfilm La tour (F 1928,
12 Min., 16 mm, OF, Regie: René Clair) macht sich Gedanken über
die Entstehung, Geschichte, Ästhetik und Wirkungsweise des Eiffelturms. Zweigroschenzauber (D 1930, 3 Min., 16 mm, Regie:
Hans Richter), eine nach Bewegungsrhythmen komponierte kleine
Symphonie von Tages-Ereignissen, wurde damals als Reklamefilm
für die Kölnische Illustrierte Zeitung produziert.
*Kopie aus der Sammlung des Österreichischen Filmmuseums
Di., 25.12. um 17 Uhr
Die Handschrift von Saragossa
Rękopis znaleziony w Saragossie, Polen 1964, 183 Min., DVD, poln.
OmeU, Regie Wojciech J. Has, mit: Zbigniew Cybulski, Iga Cembrzynska u.a.
1739. Der junge Alfons van Worden, Offizier der Wallonischen
Garde, reitet auf dem Weg zu seinem Kommando durch die wilde
und verrufene Sierra Morena. In einer Herberge verbringt er unter
dem Einfluss eines geheimnisvollen Tranks eine Nacht mit zwei
maurischen Prinzessinnen. Am nächsten Morgen wacht er überraschenderweise unter einem Galgen auf. Für van Worden beginnt
eine surreale Reise voller Abenteuer, bei der er verlockenden Frauen, verrückten Einsiedlern, der Inquisition, gehängten Räubern
und vielen erstaunlichen Lebensgeschichten begegnet.
Ungebrochen reizvoll in den spöttischen Anspielungen auf die
Gedankenwelt zwischen Mittelalter und Aufklärung, inspirierte
die kunst- und fantasievoll verschlungene Verfilmung des frühromantischen Romans von Jan Potocki nicht nur Luis Buñuel.
Mi., 26.12. & Mo., 31.12.
Dadaismus UND Surrealismus
Vampyr –
Der Traum des Allan Grey
Kurzfilmprogramm, vorgestellt von Dr. Dieter Meyer:
In Vormittagsspuk (D 1928, 6 Min., 16 mm, Regie: Hans
Richter, Musik: Paul Hindemith) machen sich Objekte für kurze
Zeit selbständig und rebellieren gegen den Menschen und die
Ein junger Mann, der sich für Okkultes interessiert, trifft im Dorf
Courtempierre ein. Dort werden ihm zwei von einem Vampyr bedrohte Töchter anvertraut. Es geschehen seltsame Dinge …
Sa., 22.12. um 19.15 Uhr
Vampyr, Frankreich/Deutschland 1932, 73 Min., 35 mm, restaurierte DF, Regie:
Carl Theodor Dreyer, mit: Julian West, Maurice Schutz, Rena Mandel u.a.
Das Phantom der Oper
Carl Theodor Dreyers erster Tonfilm ist ein Klassiker des HorrorGenres und zugleich eines der Meisterwerke des europäischen Vorkriegskinos. Durch die subtile Lichtregie und die fehlende erzählerische Kontinuität von Raum und Zeit entsteht ein Klima unfassbarer
Bedrohung, in dem sich Traum und Wirklichkeit in ständigem Wechsel durchdringen. Auf raffinierte Weise entzieht sich der Film sowohl
den expressionistischen Normen des Phantastischen als auch der
naturalistisch-künstlichen Darstellung des Grauens.
Do., 27.12. um 19.15 Uhr
Das Phantom der Oper
The Phantom of the Opera, USA 1927, 91 Min., 35 mm, restaurierte und
viragierte engl. OF, Regie: Rupert Julian, Edward Sedgwick, Lon Chaney, mit: Lon
Chaney, Mary Philbin, Norman Kerry u.a.
An der Pariser Oper bedroht ein mysteriöses Phantom die berühmte Opernsängerin Carlotta. Das Phantom zwingt sie, ihre Rolle
der Marguerite in „Faust“ an die bis dato unbekannte Christine
abzugeben. Der stets maskierte Mann lebt in den Katakomben der
Oper und seine einzige Leidenschaft ist Christine. Er verschleppt
sie in sein tief unter der Opernbühne verborgenes Versteck und
verspricht ihr ewige Liebe und Ruhm, nur dürfe sie niemals seine
Maske abnehmen. Der Viscount Raoul Chagny, Christines Geliebter,
setzt alles daran, sie aus den Fängen des Phantoms zu befreien …
Die erste Verfilmung des berühmten Romans von Gaston Leroux
hielt sich nur bedingt an die Vorlage und betont die phantastische
Facette der Kriminalgeschichte. Das Phantom der Oper ist eine
Variation des Monsters, mit dem man Mitleid haben muss, eindrucksvoll verkörpert von dem großen Verwandlungskünstler Lon
Chaney in einer seiner größten Rollen.
Musikbegleitung: Hannes Selig (Flügel)
So., 30.12. um 19.15 Uhr

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