tp_abschlussdoku_web - Tanzplan Deutschland

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Tanzplan
Deutschland,
eine Bilanz
Tanzplan Deutschland
Team Tanzplan Deutschland
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vorbehalten und Finanzkrise fünf Jahre in die Pflicht nehmen lassen. Dafür und
dass sie auch in Zukunft engagiert weiter fördern, können wir ihnen im Namen
aller Beteiligten gar nicht genug danken.
Ein besonders herzlicher Dank geht auch an alle Kuratoriumsmitglieder
von Tanzplan – Prof. Dieter Heitkamp, Nele Hertling, Reinhild Hoffmann, Dr. Antje
Klinge, Dr. Johannes Odenthal und Prof. Dr. Gerald Siegmund – für ihre kenntnisreiche und kritische Beratung. Und natürlich an die Vereinsmitglieder, die
Tanzplan Deutschland –
(K)ein Fazit
uns von Beginn an begleitet haben: Angelika von der Beek, Prof. Nik Haffner,
Prof. Dr. Claudia Jeschke, Anna Thier und Prof. Maria Vedder.
Und nicht zu vergessen die Autorin Edith Boxberger, die Rechercheurin Heike
Lehmke, das Steuerbüro Stranghöhner, IT-Supporter Martin Rossmann, unser
Grafikbüro scrollan, die Übersetzer Christina McKenna und Nickolas Woods sowie die Stiftung kulturserver.de.
Was war das eigentlich – ein Politikum, eine auf Zeit sprudelnde Geldquelle, ein
Der Tanzplan war ein aufregender Entwicklungsprozess, der zur Ent-
vorweggenommenes nationales Tanzbüro, ein Ideenlieferant, ein Lobbyist, ein
scheidung für neun Tanzpläne vor Ort, für eine Reihe von exzellenten Einzelpro-
Katalysator für die Tanzszene?
jekten wie etwa die NPN-Koproduktionsförderung und für den Schwerpunkt
Zuallererst war der Tanzplan eine Initiative der Kulturstiftung des Bun-
»Ausbildungsprojekte« führte. Hier formulierten wir neue Fragestellungen an
des, ohne die es ihn nicht gegeben hätte. Einen großen Dank wollen wir darum an
die Tanzausbildung, gründeten die »Ausbildungskonferenz Tanz«, unter deren
erster Stelle Hortensia Völckers für ihre rückhaltlose Unterstützung ausspre-
Label die »Biennale Tanzausbildung« entwickelt wurde; und wir hinterlassen
chen und allen, die sich mit ihr in der Stiftung für das Projekt eingesetzt haben –
mit »Tanztechniken 2010 – Tanzplan Deutschland« ein gewichtiges Buch über
insbesondere Alexander Farenholtz, Dr. Ferdinand von Saint André, Dr. Fokke C.
zeitgenössische Ausbildungspraxis.
Peters und Florian Bolenius, Friederike Tappe-Hornbostel, Tinatin Eppmann,
Damit jedoch nicht genug. Tanzplan war auch Initiator: Eine Vielzahl an
Julia Mai und Diana Keppler, Lavinia Francke, Kirsten Haß und Dr. Lutz Nitz-
Projekten generierte das Tanzplan-Team flankierend zu den Vorhaben in den
sche, Antonia Lahmé, Steffen Schille, Andreas Heimann, Beatrix Kluge und Beate
Tanzplanstädten. Wir griffen so unterschiedliche Themen auf wie Archive und
Ollesch.
Kulturerbe, Urheberrecht, Kuratieren, Residenzprogramme, Transition, Natio-
Tanzplan war die Summe aus hunderten von Einzelpersonen, ohne de-
nales Tanzbüro und Tanzförderung, organisierten Tagungen, Treffen, Arbeits-
ren Engagement, Enthusiasmus, Unermüdlichkeit und Kreativität der Tanzplan
kreise und schufen in zwei Fällen auch digitale Fakten: www.digitaler-atlas-
nicht zu einem der erfolgreichsten Projekte der Kulturstiftung des Bundes ge-
tanz.de und www.tanzfoerderung.de. Zahlreiche Publikationen entstanden im
worden wäre. Ihnen allen gilt an dieser Stelle der allergrößte Dank. Dazu gehö-
Rahmen eines eigenen Förderprogramms. Bei alldem musste angesichts der Be-
ren die Verantwortlichen der Tanzpläne vor Ort (in alphabetischer Reihenfolge):
grenzung der Projektlaufzeit auf fünf Jahre immer aufs Neue überlegt und ab-
Judith Brückmann, Prof. Dr. Franz Anton Cramer, Prof. Boris Charmatz, Prof. Nik
gewogen werden, was tatsächlich zu verwirklichen war.
Haffner, Eva-Maria Hoerster, Prof. Rhys Martin, Prof. Gisela Müller, Prof. Ingo
Allmählich kam dann auch das Thema »Staffelübergabe« ins Spiel. Denn
Reulecke und Sabine Trautwein (Berlin), Heide-Marie Härtel, Waltraut Körver,
gerade die Befristung dieses Masterplans fordert die Weitergabe von Wissen, Er-
Helge Letonja, Arnim Meier und Dr. Patricia Stöckemann (Bremen), Prof. Jason
fahrungen und Förderstrategien an eine gestärkte Tanzszene.
Beechey, Dieter Jaenicke, Doris Oser, Rebecca Rieger, Sabine Stenzel, Aaron S.
Tanzplan Deutschland gipfelte in einem Abschlussfest, das im Februar
Watkin und Udo Zimmermann (Dresden), Simone John, Martina Kessel, Bertram
2011 mit über 600 Projektpartnern, Künstlern und Gästen in den Berliner Ufer-
Müller und Angela Vucko (Düsseldorf), Ingo Dellmann, Dirk Hesse, Stefan Hilter-
studios gefeiert wurde.
haus und Isabel Niederhagen (Essen), Dieter Buroch, Melanie Franzen, Prof. Hei-
Wir sind glücklich, dass über 80 Prozent der von uns geförderten und ini-
ner Goebbels, Prof. Dieter Heitkamp, Prof. Kurt Koegel, Prof. Dr. Gerald Siegmund
tiierten Projekte weiter bestehen – und stolz, dass wir Teil dieses großen Plans
und Bernd Steuernagel (Frankfurt), Dr. Kerstin Evert, Anna Münzer, Matthias
für den Tanz sein durften.
Quabbe und Ulrike Steffel (Hamburg), Anja Brixle, Walter Heun, Nina Hümpel,
Andrea Marton, Dr. Katja Schneider, Simone Schulte und Bettina Wagner-Bergelt
[ Das Tanzplan-Deutschland-Team ]
(München), Petra Bieder, Sabine Chwalisz, Laurent Dubost und Ulrike Melzwig
(Potsdam). Sowie alle bisherigen Sprecher der Ausbildungskonferenz Tanz:
Prof. Jason Beechey, Prof. Lutz Förster, Prof. Dieter Heitkamp, Prof. Christine
Neumeyer, Prof. Vera Sander und Prof. Dr. Ralf Stabel.
Der Tanzplan war zudem ein außergewöhnliches Match-Funding-Unternehmen: Städte, Landesministerien und Stiftungen haben sich trotz Haushalts-
von links nach rechts: Marguerite Joly,
Frank Ottersbach, Barbara Schindler,
Ingo Diehl, Madeline Ritter
(Foto Stefan Maria Rother)
Grusswort
Der »Tanzplan Deutschland«, eine der ambitioniertesten Initiativen der Kulturstiftung des Bundes, hat viel in Bewegung gebracht. 12,5 Millionen Euro hat der
Bund in den Jahren 2005 bis 2010 investiert, um dem Tanz in Deutschland mehr
Anerkennung zu verschaffen und ihn als gleichwertige Kunstform neben Oper
und Theater sowohl in der öffentlichen als auch in der kulturpolitischen Wahrnehmung zu etablieren. Dieser »Masterplan für den Tanz« zielte darauf, die strukturellen Bedingungen für den Tanz als eigenständige Kunst­sparte nachhaltig zu
stärken. Zum Abschluss des Tanzplans lässt sich ein beachtliches Fazit ziehen.
Innerhalb von fünf Jahren ist ein bundesweites Netzwerk von Projekten für den
zeitgenössischen Tanz entstanden, und, was besonders wichtig ist, die öffentliche Wahrnehmung und Wertschätzung für den Tanz ist spürbar gewachsen.
Die Tanzszene ist professioneller und selbstbewusster geworden, hat sich innovativen Ein­flüssen geöffnet und viele internationale Talente nach Deutschland
gezogen. Dies gilt für die Bühne wie für die Ausbildung. Im Interesse einer Konsolidierung und Kontinuität des Erreichten gilt es nun, die auf kommunaler und
Länderebene entstandenen Strukturen zu erhalten, auszubauen und weiterzuentwickeln. Die nach Auslaufen des Tanzplans angekündigte Verstetigung des
Engagements – insbesondere der Städte – in den meisten Tanzplan-Projekten ist
ein Erfolg und ein Beweis dafür, dass die vom Bund ausgegangene Initiative auf
fruchtbaren Boden gefallen ist.
Die Kulturstiftung des Bundes wird der Bedeutung des Tanzes auch zukünftig in
ihrem Förderprofil Rechnung tragen. Ab 2013 wird die Sparte Tanz mit dem alle
drei Jahre an wechselnden Orten in Deutschland stattfindenden »Tanzkongress«
erstmals unter den »kulturellen Leuchttürmen« vertreten sein, die dauerhaft
Spitzenförderung des Bundes erhalten. Flankierend zum Tanzkongress werden
in den Jahren 2011 bis 2014 zwei mit je 2,5 Millionen Euro ausgestattete Förderfonds eingerichtet, die zum einen Tanzpartner­schaften zwischen Schulen und
Tanzeinrichtungen und zum anderen der Pflege des Tanz­erbes dienen sollen.
Der »Dachverband Tanz Deutschland – Ständige Konferenz Tanz« hat darauf verwiesen, dass sich der Tanz in Deutschland in den letzten Jahrzehnten mit hoher
Dynamik ent­w ickelt hat und die internationale Wahrnehmung unserer Kulturnation mit prägt. Wir brauchen weiterhin eine starke Lobby für den Tanz! Dabei
finden Sie mich an Ihrer Seite.
[ Bernd Neumann, MdB, Staatsminister bei der Bundeskanzlerin ]
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Tanzplan Deutschland
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Tanzplan Deutschland
Interview
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»Zusammen seid Ihr stark!«
Was vom Tanzplan übrig bleibt: Hortensia Völckers weil es zunächst nach dem üblichen Muster lief: lau-
Völckers: Man muss leider feststellen, dass
und Madeline Ritter über Erfolge und Versäumnisse ter Einzelinteressen statt einer gemeinsamen Sache.
die Tanzszene es nicht geschafft hat, sich national
eines einzigartigen Förderprojekts.
Aber für die Kulturstiftung muss es eine übergrei-
schlagkräftig zu organisieren und eine entsprechen-
fende Idee sein! Hier auf einen Nenner zu kommen,
de Repräsentanz auf Bundesebene einzufordern. An
war die entscheidende Weichenstellung noch vor der
der Stelle frage ich mich: Warum haben wir das nicht
Wann kam der Tanz auf die Agenda der Bundes-
eigentlichen Bewerbung. Die Akteure haben ihre Zie-
geschafft? Haben wir nicht alle ausreichend mitge-
kulturstiftung?
le selbst definiert und die Zuschüsse von Stadt und
nommen? Unterscheiden sich die Vorgehensweisen
Land sichergestellt, an die wiederum unsere Förder-
und Interessen der Fraktionen – hier das Ballett, da
sparten, und das allein sagt etwas aus über die Kampf- zusagen gekoppelt waren. Am Ende haben wir die
die zeitgenössische Richtung, dort die verschiedenen
bereitschaft der Szene auf dem politischen Parkett. neun Standorte ausgewählt, die das überzeugendste
Ansätze innerhalb der Pädagogik – noch immer der-
Die Bildende Kunst hat die »documenta«, das Schau- Konzept hatten und den stimmigsten Eindruck hin-
art eklatant? Die Ballettwelt jedenfalls hat häufig ge-
spiel sein »Theatertreffen«, die Musik die »Donau- terließen. Wobei wir vielleicht nicht immer richtig
fehlt oder war, etwa beim Tanzkongress, kaum ver-
eschinger Musiktage« – alles kulturelle Leuchttürme, entschieden haben.
treten. Offensichtlich ist sie noch nicht Teil dieser
die zu uns gehören. Aber im Tanz gab es nichts Ver- Inwiefern?
Bewegung geworden.
gleichbares. Dieses Manko galt es auszugleichen, und
Wie lässt sich das ändern?
Völckers: Später als alle anderen Kunst-
Völckers: Mancherorts ließ die Kooperati-
zwar in einer konzertierten Aktion von Kommunen, onsbereitschaft zu wünschen übrig, mitunter war
Ländern und der Kulturstiftung des Bundes.
Völckers: Dafür braucht es Zeit und eine kla-
auch das Standortteam nicht stark genug, um alle
rere Einbindung. Darauf lag nicht der Fokus, und die-
mitzunehmen. Trotzdem können fast alle weiterma-
se selektive Wahrnehmung ist selbst schon Ausdruck
tival gedacht war, um die Strahlkraft des Tanzes zu chen, also lagen wir mit unserer Einschätzung in der
der Tanzkrankheit. Die Hochschulen wurden in einer
bündeln. Zugleich schien es notwendig, alle Bereiche Regel richtig.
großen und erfolgreichen Kraftanstrengung mitge-
– Ausbildung, Produktion, Präsentation und Wissen-
nommen. Dagegen blieben die Stadt- und Staatsthea-
Ritter: Wobei ursprünglich eher an ein Fes-
Ritter: Im Grunde lautete die Frage: Was
schaft – in Bewegung zu bringen, und das lief eben bringen Menschen zustande, die vorher nie zusam-
ter außen vor. Das ist problematisch.
auf einen Strukturentwicklungsplan hinaus.
men gearbeitet haben? Der Intendant des Staatsbal-
Ritter: Tatsächlich hatten wir am Anfang
Welche Zielvorstellung hatten Sie?
letts und der freie Choreograf? In Berlin beispiels-
alle eingeladen, aber die Ideen sprudelten eher aus
weise sahen sich zwei Kunsthochschulen plötzlich in
dem freien Bereich. Das Ziel der Verankerung und
dort eine Veränderung in Gang zu setzen. Das funkti- eine Zusammenarbeit mit der freien Szene gezwun-
Vernetzung vor Ort war wiederum nur mit Partnern
oniert aber nur, wenn man die Beteiligten zuerst da- gen, um etwas Neues, Zeitgenössisches und vor allem
zu verwirklichen, die engagiert für eine gemeinsame
nach fragt, was sie brauchen, und dann nach dem be- Freies im Ausbildungsbereich zu schaffen. Was für
Idee eintraten, nach dem Motto: Egal ob fest oder frei,
sten Ansatz sucht.
solche Institutionen allein schon eine Provokation
genau dieses Vorhaben möchten wir umsetzen! In
Wie war die Ausgangslage?
ist! Entsprechend war das »Hochschulübergreifende
München beispielsweise haben das Staatsballett und
Ritter: Eine Kunstsparte anzuschauen und
Zentrum Tanz« mit einem großen Fragezeichen ver-
freie Träger hochmotiviert zusammengearbeitet,
mal klären. Wir sind durchs Land gefahren und ha- sehen und wurde nur in Etappen gefördert, um im-
was auch im Hinblick auf die Anschlussfinanzierung
ben überall runde Tische mit Ministern, Kulturrefe- mer wieder zu prüfen: Gelingt ihnen das, was sie sich
wichtig war.
renten, Choreografen und Tänzern einberufen. Was vorgenommen haben? Es ist gelungen!
Der Tanzplan war von Anfang an auf fünf Jahre
ebenso neuartig wie politisch hochinteressant war, Ist die Zielmarke überall so glatt erreicht worden?
befristet, sollte aber zugleich nachhaltig wirken.
Völckers: Das mussten wir auch erst ein-
»Am Ende haben wir die neun
Standorte ausgewählt, die
das überzeugendste Konzept
hatten und den stimmigsten
Eindruck hinterließen.«
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links:
Hortensia Völckers, Künstlerische Direktorin der
Kulturstiftung des Bundes (Foto Maria Ziegelböck)
rechts:
Madeline Ritter, Projektleiterin von Tanzplan
Deutschland (Foto Stefan Maria Rother)
Ist das nicht ein Widerspruch?
Völckers: Es war ein Vitalisierungspro-
gramm, damit Menschen miteinander kooperieren –
ein Anreiz, um zu signalisieren: Tut Euch zusammen,
dann seid Ihr stärker! Ein solches Zusammengehen
sorgt für Offenheit und Flexibilität, und beides haben wir nicht nur im Tanz dringend nötig.
Ritter: Zeitliche Begrenzung erzeugt Druck
und Dynamik und bewirkt, dass das eigene Ziel und
der Weg dorthin ständig überprüft werden müssen.
»Es war ein Vitalisierungsprogramm, damit Menschen
miteinander kooperieren –
ein Anreiz, um zu signalisieren: Tut Euch zusammen,
dann seid Ihr stärker!«
aus den Staatsminister für Kultur und Medien an und interpretation auch und gerade ein Angebot an die
fragt nach der Zukunft des Tanzes. So etwas wäre vor festen Kompanien, ihr Repertoire entsprechend zu
dem Tanzplan undenkbar gewesen. Aber die Politik erweitern.
reagiert auf Bedürfnisse, die bei ihr angemeldet wer-
Ritter: Eine Kunstform, deren Erbe nicht
den, deshalb muss sich die Szene jetzt selbstbewusst sichtbar ist, bleibt unterbelichtet, auch was die kulpositionieren. Sonst läuft das ins Leere.
turpolitische Wertschätzung angeht. Deshalb lautet
Was war die spannendste Erfahrung?
die Frage: Wie kann man die Erfahrung der Geschich-
Ritter: Ich bin aus der Kunstproduktion in
te lebendig machen? Und für den Fonds »Tanzpart-
die -förderung gegangen und habe dabei gemerkt, ner« lässt sich mit Jonathan Burrows sagen: »Es ist
dass man dort gleichermaßen gestalten kann und wesentlich vergnüglicher, selbst zu tanzen, als ande-
Wir haben versucht, eine gute »Staffelübergabe« für
nicht alles eine Frage des Geldes ist. Nicht nur die ren dabei zuzuschauen.«
die Weiterarbeit zu organisieren. Gleichwohl sind nun-
Künstler müssen innovativ und risikofreudig sein,
mehr alle aufgerufen, die Dinge emanzipiert in die ei-
sondern auch die Förderer.
gene Hand zu nehmen. Aus meiner Sicht halten solche
Völckers: Für mich hat sich eher etwas Pro-
Völckers: Tatsächlich ist Tanz in Schulen
überaus begehrt. Sobald Kinder und Eltern diese Erfahrung gemacht haben, wollen sie nicht mehr auf-
Befristungen das Fördersystem offen und lebendig.
blematisches herauskristallisiert, nämlich dass alle hören. Trotzdem gibt es eine Art Schwellenangst und
Völckers: Aber die Offenheit hat Vor- und
Projekte zu schnell starten. Eigentlich müsste man zugleich fehlt die nötige Infrastruktur, weil Tanzen
Nachteile. Einerseits wären die Riesentanker der
länger am präzisen Design der Aufgabe arbeiten, nicht zum Kanon gehört. Hier schaffen wir eine
Stadt- und Staatstheater in einem offenen System
denn was am Anfang nicht richtig definiert ist, bleibt Grundlage, indem wir Schulen und Theater zur Zu-
längst untergegangen. Andererseits war die freie
eine Schwachstelle und macht sich zuletzt als Sys- sammenarbeit einladen und auf die Qualität der ent-
Szene vor dem Tanzplan nicht ausreichend finanziert
temfehler bemerkbar. Da müssen wir nachbessern. stehenden Produkte setzen – und darauf, dass man
und ist es jetzt genauso wenig. Das ist ein struktu-
Ansonsten ist es genial aufgegangen, darüber freue versteht: Es geht um Kunst! Der »Tanzkongress«
relles Defizit, auch wenn die Fördermittel leicht ge-
ich mich.
schließlich ist schon jetzt eine Marke mit viel Poten-
stiegen sind.
Mit dem Leuchtturm des »Tanzkongresses« und dem
zial: ein Diskussions- und Präsentationsforum, das
Fonds »Tanzpartner« , der Schulen und Theater
sehr gut angenommen wird.
derer kaum wagen, etwas auszuprobieren, weil sie
zusammenbringt, werden zwei Seitenstränge des
Was kann die Tanzszene von der Kulturstiftung des
fürchten, nie mehr aussteigen zu können. Deswegen
Tanzplans fortgesetzt. Dazu kommt der Fonds
Bundes künftig erwarten?
entstehen überall kleine Fördertöpfe anstelle von
»Tanzerbe«. Wie entstand dieses neue Förderprofil?
Ritter: Das Problem ist, dass die meisten För-
Völckers: Wir sind die Osteopathen des Sys-
Synergien. Genau hier hat der Tanzplan angesetzt
Völckers: Als klar war, dass der Tanz mit er-
und im Verbund mit Städten und Ländern keine Ein-
kennbaren Mitteln weitergefördert werden soll, ha-
zelprojekte, sondern Strukturen gefördert. Das ließe
ben wir uns mit dem Stiftungsrat auf zwei Schwer- [ Interview: Dorion Weickmann ]
sich auf lokaler Ebene durchaus fortsetzen.
punkte verständigt: die kulturelle Bildung und das
Hat sich die kulturpolitische Wahrnehmung des
kulturelle Erbe. Wir wollen Bewusstsein schaffen für Dorion Weickmann hat über Tanz als kulturgeschichtliches
Tanzes insgesamt durch den Tanzplan verändert?
tems. Das ist eine tolle Aufgabe!
den Tanz und seine Geschichte, weil das 20. Jahrhun- Phänomen promoviert und arbeitet als Tanzkritikerin
Völckers: Zumindest spricht eine Institu-
dert praktisch komplett verschwunden ist. Deshalb
tion wie die Kultusministerkonferenz jetzt von sich
ist der »Tanzerbe«-Fonds für Rekonstruktion und Re-
u. a. für die Süddeutsche Zeitung.
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Tanzplan Deutschland
Statements
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Statements der Kuratoren
Das Tanzplan Büro hat die Bündelung gegensätz-
Sie haben viele der Tanzplaninitiativen für junge
Rund 40 % der Projekte, die im Tanzplan realisiert
Wenn Sie in der Rückschau den Tanzplan betrach-
licher Stimmen und Interessen innerhalb der Tanz-
Künstler, wie das neu gegründete Hochschulüber-
wurden, sind der kulturellen Bildung zuzuordnen.
ten, würden Sie heute die Entscheidung wieder
szene und die Kommunikation mit der Kulturpolitik
greifende Zentrum Tanz in Berlin und die Residenz-
Wie beurteilen Sie die Wirkungskraft, die Tanzplan
so treffen?
vorangetrieben. Was hat sich dadurch verändert
programme in Potsdam und Hamburg sehr nahe
Deutschland in diesem Bereich hatte?
und was müsste noch weiter geschehen?
mitbekommen. Welche Bedeutung haben diese Aus-
»Dem Tanzplan gelang es in seiner kontinu- bildungs-, Forschungs- und Produktionsorte für
»Im Rückblick war der Tanzplan ein kulturpo-
»Durch die bundesweite Präsenz von Tanz- litischer Erfolg. Diese strukturelle Initiative hat zahlplan ist der Tanz auch im Bereich kultureller Bildung reiche Impulse gesetzt, die den Tanz als kulturelle
ierlichen Arbeit, das öffentliche Bewusstsein über die die Choreografen und Tänzer?
erstmals in den öffentlichen Blick gerückt. Die ver- und künstlerische Sprache in das Bewusstsein der
den anderen Kunstformen ebenbürtige Tanzkunst zu
einzelten Angebote von Tanzkünstlern und -vermitt- Öffentlichkeit, der Politik und der Bildungsinstitu-
»Das HZT in Berlin, K3 auf Kampnagel in Ham-
schärfen. Mit der Anbindung an eine Stiftung des burg und das Residenzprogramm an der fabrik Pots-
lern im Rahmen der Öffnung von Schulen erfuhren tionen gerückt hat. Es war richtig, Projekte der Bil-
Bundes war es eher möglich, auch die regionalen und dam – ob Ausbildungsstätte oder Künstlerresidenz:
durch Tanzplan – insbesondere durch die Tanzpläne dung, der kulturellen Vermittlung zu fördern. Denn
lokalen Entscheidungsträger von der Notwendigkeit alle eint, dass sie geschützte Orte sind, an denen sich
vor Ort in Düsseldorf und München – eine Bündelung hier liegt eine Perspektive für eine innovative Tanz-
der Anerkennung und kontinuierlichen Förderung zu Choreografen und Tänzer in gemeinsamen schöpfe-
und Unterstützung. Parallel dazu gründete sich 2007 landschaft Deutschland auch in 20 Jahren. Geprägt
rischen Prozessen finden können, um ihre persön-
der Bundesverband Tanz in Schulen, der in vielen wurde der Tanzplan von einer Generation, die für die
Dafür war auch das Tanzplan Büro eine not- liche choreografische Sprache zu erproben. Ohne sich
Bereichen mit den Tanzplan-Aktivitäten zusammen- Etablierung des zeitgenössischen Tanzes in Deutsch-
gewinnen.
wendige Voraussetzung. Erstmals gab es eine enga- um die Bereitstellung von dazu nötigen Mitteln wie
land kämpfen musste. Nachdem Teilbereiche dieser
wirkte.
gierte zentrale Adresse mit verantwortlichen kreati- Darsteller, Technik, Proben- und Aufführungsräume
Was ich aber hervorheben möchte, ist, dass Vorstellungen in die Wirklichkeit übersetzt wurden,
ven Mitarbeitern. Nur so konnte es gelingen, auch die zu sorgen – also das, wozu sehr großer ideeller und
mit Tanzplan die pädagogische auf die gleiche Ebene gilt es heute, den Zusammenhang mit der gesellschaft-
oft disparaten Interessen der Tanzszene quer durch zeitlicher Einsatz nötig ist. Gleichzeitig sind sie in ein
mit der künstlerischen Arbeit gesetzt wurde. Der un- lichen und kulturellen Entwicklung regional und in-
Deutschland zusammenzuführen und an einzelnen ergänzendes Kommunikationssystem eingebunden,
nötige hierarchische Diskurs zwischen Tanzkünstlern ternational nicht aus dem Blick zu verlieren. Es geht
Orten zu gemeinsamen Projekten zu animieren. Ins- das sie mit dramaturgischer Beratung sowie einer
und Tanzpädagogen oder -lehrern scheint überwun- nicht darum, das Erreichte mit allen Mitteln zu er-
gesamt ist so eine neue Situation entstanden, die je- funktionierenden Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
den zu sein. Dazu hat Ingo Diehl in den Ausbildungs- halten. Es geht vielmehr darum, auf der neuen Basis
doch nach wie vor fragil ist. Es muss gelingen, eine unterstützt.
projekten sehr viel beitragen, da er von Anfang an das die begonnene Dynamik weiterzugeben. Es geht um
Tanzplan Deutschland hat mit der Schaffung
jeweils Besondere der beiden Ebenen gesehen hat, was Transformationen, nicht um Selbstbeschäftigung. Die
vor allem die ständig notwendige Lobbyarbeit bei der dieser drei Orte kostbare Programme realisiert, von
nicht zuletzt in den neu konzipierten Ausbildungs- Akteure des ehemaligen Tanzplans stehen jetzt vor
Kulturpolitik des Bundes, der Länder und der Kom- denen ich mir wünsche, sie wären immer schon
modulen für Tanz in Schulen in Hamburg und in Köln ihrer eigentlichen Herausforderung.«
munen zu garantieren, und zwar für den »Tanz« mit selbstverständlich gewesen. Und von denen ich hof-
deutlich wird. Wir, die Tanzakteure und der Bundes-
allen seinen künstlerischen und gesellschaftspoliti- fe, dass sie als notwendige Einrichtungen anerkannt
verband, müssen nun daran arbeiten, die Qualität der [ Dr. Johannes Odenthal, Programmbeauftragter
schen Möglichkeiten und Angeboten. Die Tanzkünst- bleiben, um Choreografen eine Gleichstellung im
Angebote von Tanz im Bereich der kulturellen Bildung der Akademie der Künste ]
ler selber müssen nun die Chancen ergreifen und sich künstlerischen Werdeprozess wie Komponisten, bil-
weiter zu entwickeln und zu sichern. Um die wich-
neue Strukturen schaffen, um dem Tanzplan lang- denden Künstlern, Film- und Schauspielregisseuren
tigen Impulse von Tanzplan fortzusetzen, müssen sich
fristig den Erfolg zu sichern. Dafür ist jede Unterstüt- zu bieten.«
Bund und Länder auch in Zukunft für die tanzkultu-
zung notwendig.«
relle Bildung in die Pflicht nehmen lassen.«
Nachfolge für das Tanzplan Büro zu installieren, um
[ Reinhild Hoffmann, Tänzerin und Choreografin ]
[ Nele Hertling, Theaterdirektorin und
[ Prof. Dr. Antje Klinge, Leiterin des Lehr- und For-
Vizepräsidentin der Akademie der Künste ]
schungsbereichs Sportpädagogik / -didaktik Bonn ]
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Tanzplan Deutschland
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Arbeitsfelder
Einzelförderung
Tanzplan vor ort
w w w.dance-germany.org
Hochschulübergreifendes Zentrum Tanz – Pilotprojekt Tanzplan Berlin
NPN-Koproduktionsförderung
Norddeutsches Tanztreffen. Tanzplan Bremen
Tanzpublikationsförderung
Tanzplan Dresden
w w w.tanznetz.de
Take-off: Junger Tanz. Tanzplan Düsseldorf
Tanzplattform Deutschland
tanzplan essen 2010
Stiftung TANZ – Transition Zentrum Deutschland
TANZLABOR_21 / Ein Projekt von Tanzplan Deutschland
K3 – Zentrum für Choreographie / Tanzplan Hamburg
Access to Dance. Tanzplan München
Tanzplan Potsdam. Artists in Residence – Lehr- und
Forschungsprogramm der fabrik Potsdam
Tanzplan
Deutschland
Initiativen
Tanzkongress
Lobbyarbeit
Tanzplan Ausbildungsprojekte
Tanz in Schule
Planung »Nationales Tanzbüro« mit Dachverband Tanz Deutschland
Zusammenarbeit mit Bundesverband Tanz in Schulen e. V.
Entwicklung einer Webseite mit Antragsinformationen zur Tanzprojektförderung in Deutschland
Förderung der Pädagogenausbildung für Tanz in Schule
Datenerhebung zu den Tanzausgaben der öffentlichen Hand
Zusammenarbeit mit der Enquete-Kommission des Deutschen Bundestags
»Kultur in Deutschland«
Gesprächsrunden mit Kulturpolitikern auf Stadt-, Landes-, und Bundesebene
Austausch mit internationalen Tanzplänen und -organisationen
Symposium »Tanz – Raum – Künstlerhäuser«
Kulturstiftung
des Bundes
Kulturerbe Tanz
Pä dagogenausbildung
Arbeitstreffen Tanzpädagogik
Fort– und Weiterbildungsangebote
Studie mit Dachverband Tanz Deutschland zur Einstellungsvoraussetzung
von Tanzpädagogen
Tanzausbildung
Initiierung »Verbund Deutsche Tanzarchive«
Arbeitstreffen Tanzausbildung
Entwicklung Webseite Prototyp »Digitaler Atlas Tanz«
Gründung der »Ausbildungskonferenz Tanz« (AKT)
Symposium »Urheberrecht an Tanzwerken im digitalen Raum«
Förderung Choreografie Akademie Köln
Förderung Choreografen-Projekt Mannheim
EigenPublikationen
Abschlusspublikation »Tanzplan Deutschland, eine Bilanz«
Infobroschüren
Jahreshefte
Newsletter
»Tanztechniken 2010 – Tanzplan Deutschland«
w w w.digitaler-atlas-tanz.de
w w w.tanzarchive.de
www.tanzfoerderung.de
w w w.tanzplan-deutschland.de
Projektbegleitende Tagungen
und Workshops
Initiierung und Förderung »Biennale Tanzausbildung / Tanzplan Deutschland« 2008 und 2010
Entwicklung und Durchführung Forschungsprojekt »Tanztechniken 2010«
Einführung E-Learning-Programm Tanzwissenschaften an Tanzhochschulen
Förderung Website »Synchronous Objects for One Flat Thing, reproduced«,
Forsythe Company
Arbeitstreffen »Tanz / Kuratieren zwischen Theorie und Praxis«
Zusammenstellung aller Ausbildungsadressen auf w w w.tanzplan-deutschland.de
Tanzplan Deutschland
M adeline R itter
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15 land mit seinen Ausbildungsprojekten einen weiteren Förder-
schwerpunkt.
Als Projektträger wurde der gemeinnützige Verein Tanz-
All about Tanzplan
Deutschland
Eine Strategie für
den Tanz
plan Deutschland gegründet, der mit einem fünfköpfigen Team den
Plan in die Tat umsetzte, an seiner Seite ein Kuratorium aus renommierten Tanzexperten.
Partnerinstitutionen
426
78 internationale Partner
Die Erfolgsbilanz 426 maßgebliche Institutionen und Partner
115 Tanzensembles
haben zusammengearbeitet, um die Tanzsparte zu stärken, sie bes- 92 Schulen
ser zu vernetzen und ihre Wirkung zu vergrößern. Mit Hilfe des 59 Hochschulen / Forschungsinstitute
Match-Funding-Prinzips wurden von 2005 bis 2010 insgesamt 21
22 Behörden
17 Stiftungen
Millionen Euro für den Tanz mobilisiert: Zusätzlich zu den 12,5 Mil- 16 Festivals
lionen Euro der Kulturstiftung des Bundes stellten Städte und Län- 15 klassische Kultureinrichtungen
9 Verbände
Die Projektidee 2005 entschied die Kulturstiftung des Bundes,
der weitere 8,4 Millionen Euro für den Tanz zur Verfügung. Mehr
12,5 Millionen Euro in den Tanz zu investieren. Sie gab damit den
Startschuss zu einer in ganz Europa einzigartigen Großinitiative
als 80 % der Initiativen – vor Ort und auf Bundesebene – setzen ihre 9 Verlage
Arbeit fort. International wurde Tanzplan Deutschland zum viel zi- 5 Ministerien
für den Tanz. Auf fünf Jahre angelegt, wirkte das Projekt bis 2010
tierten Modellprojekt, in vielen Ländern – von Island über Spanien
als Katalysator für die deutsche Tanzszene und als wegweisendes
bis Australien – gibt es mittlerweile nationale Tanzpläne.
9 Medienpartner
4 Sonstige Kultureinrichtungen
54 Sonstige
Modell für eine nachhaltige Kulturpraxis. Das Ziel war die umfassende und systematische Stärkung der Kunstsparte Tanz.
Strukturverbesserungen auf allen Ebenen
In einer Zeit, in der auf städtischer und kommunaler Ebene
aufgrund klammer Haushalte zahlreiche Tanzkompanien abge-
Vielseitige Künstler- und Nachwuchsförderung Als An-
wickelt wurden, lief Tanzplan Deutschland gegen den Trend an und
fang 2006 das Tanzplan-Kuratorium sich für die neun Tanzpläne
sorgte für einiges Erstaunen – auch durch sein offenes Konzept,
vor Ort entschied, hörte man aus der Tanzszene wiederholt die
das nicht den üblichen Kulturförderprogrammen entsprach. Die
Kritik, dass das ganze Geld nur in die Strukturen gehe. Diese Ent-
ursprüngliche Idee war, ein großes nationales Festival ins Leben
scheidung ist sehr bewusst gefällt worden, denn die nötigen Ver-
zu rufen, das mit seiner Strahlkraft den Tanz ins öffentliche Be-
änderungsprozesse und die Mobilisierung einer ganzen Szene wä-
wusstsein heben sollte. Mein Konzept sah jedoch kein Großevent,
ren mit der Förderung von einzelnen künstlerischen Projekten
sondern einen Strukturentwicklungsplan vor und setzte nicht bei
nicht möglich gewesen. Aber die Auswertung der Tanzplan-Zahlen
Null, sondern bei der bestehenden Tanzszene an. Damit entschied
zeigt, dass das Geld am Ende doch direkt in der Kunst gelandet ist: 819 in freien Produktionsstätten
Insgesamt wurden im Rahmen der fünf Tanzplan-Jahre 1277 438 in Staats- und Stadttheatern
sich die Kulturstiftung dafür, vor allem lokale und regionale Szenen fünf Jahre lang zu unterstützen und das in so unterschied-
40
Förderer
Förderer insgesamt
1277
Tanzaufführungen in Deutschland produziert und präsentiert, 819
ausbildung, kulturelle Bildung und Kulturerbe Tanz.
389 Choreografen aus über 50 Nationen haben mitgewirkt; 180 Ar- mit …
Das auf Nachhaltigkeit setzende Gesamtkonzept lebte von
der Einbeziehung der Tanzschaffenden und der lokalen Politik glei-
beitsstipendien und Residenzen wurden ausgeschrieben, an denen
613 Künstler teilnahmen.
chermaßen. Bedingung war, dass die jeweiligen Städte oder Län-
In Dresden, Hamburg, Frankfurt zogen Workshopprogram-
der die Hälfte der benötigten Summe beitragen, zusätzlich zur
me, Profitraining und Masterclasses Tänzer und Choreografen an.
laufenden Tanzförderung und verbindlich für fünf Jahre. Von den
Damit wurde den Abwanderungstendenzen in die Tanzhauptstadt
Akteuren der Tanzszene wurde Entsprechendes auf inhaltlicher
Berlin entgegengewirkt. Zur regionalen Verankerung trugen zu-
Ebene verlangt: modellhafte Zukunftspläne, die über das bislang
dem die mit Stipendien, Gratisnutzung von Studios, Mentorenbegleitung und mit Produktionsmitteln ausgestatteten Künstler-
vorantreiben. Das Tanzplan-Kuratorium wählte von den aus ganz
residenzen in Hamburg, Potsdam, Frankfurt und Dresden bei.
9 Kommunen
Deutschland eingereichten Konzepten neun Tanzpläne vor Ort aus:
Tanzplan Bremen realisierte mit neun Ausgaben des reisenden Fes-
4 Stiftungen
Berlin, Bremen, Dresden, Düsseldorf, Essen, Frankfurt am Main,
tivals »Norddeutsches Tanztreffen« einen für die Tanzsparte in
Hamburg, München, Potsdam.
ganz Deutschland einmaligen Austausch von Choreografien städ-
5 Sonstige
20 in sonstigen Spielstätten
in freien Produktionsstätten und 438 in Staats- und Stadttheatern;
Erreichte hinausweisen und die Tanzentwicklung in Deutschland
2 Hochschulen
Tanzaufführungen insgesamt
lichen Bereichen wie Künstler- und Nachwuchsförderung, Tanz-
14 Landes- und Bundesinstitutionen
6 Kultureinrichtungen
Realisierte Tanzaufführungen
Um auch die nächste Generation von Tänzern, Choreografen und Wissenschaftlern einzubinden, setzte Tanzplan Deutsch-
tischer und freier Kompanien – von Osnabrück bis Greifswald und
von Braunschweig bis Kiel.
mehr als 389 Choreografen
aus mindestens 48 Nationen
und ca. 168.000 Zuschauern*
* enthält Schätz- und Durchschnittswerte
Ein weiteres, äußerst wirkungsvolles Instrument der Förderung 16
513
NPN-Koproduktionsförderung
Anzahl von Folgeaufführungen der
über das NPN geförderten Koproduktionen
17 Fünf Jahre Tanzplan Ausbildungsprojekte Im Rahmen der
von national herausragenden Choreografen war die Koproduk-
Tanzplan Ausbildungsprojekte wurden alle elf staatlichen Tanz-
tionsförderung des Nationalen Performance Netzes (NPN), die
und Fachhochschulen eingeladen, sich gemeinsam um die Qualifi-
Tanzplan Deutschland fünf Jahre mit 900.000 Euro finanzierte. Sie
zierung und die internationale Profilierung der Tanzausbildung in
ermöglichte 47 Uraufführungen, stimulierte die internationale Zu-
Deutschland zu kümmern. Ein sichtbarer Erfolg dieser Zusammen-
sammenarbeit und vervielfachte über die Koproduktionsmittel
arbeit ist neben der Gründung der »Ausbildungskonferenz Tanz«
der Städte und Länder die eingesetzten Bundesmittel. Der Zeit-
die Etablierung der »Biennale Tanzausbildung«: Während dieser
raum der NPN-Koproduktionsförderung wurde durch eine einma-
einwöchigen Nachwuchsplattformen kamen in Berlin (2008) und
lige Verlängerung der Kulturstiftung des Bundes auf 2010 ausgedehnt. >
in Essen (2010) jeweils weit über 200 Professoren, Studierende, namhafte Künstler und Wissenschaftler zusammen, um in Workshops,
> S. 82
Diskussionen und Vorstellungen miteinander zu arbeiten.
189 bei Gastspielen in Deutschland
Die schwierige und oft prekäre Situation von Tänzern am
168 bei Gastspielen im europäischen Ausland
Ende ihrer beruflichen Laufbahn war Anfang 2010 darüber hin-
Zum Abschluss von Tanzplan erschien im Henschel Verlag
aus Anlass zur Gründung der »Stiftung TANZ – Transition Zentrum
das Buch »Tanztechniken 2010 – Tanzplan Deutschland«. Es ist das
62 bei außereuropäischen Gastspielen
94 am Ort der Premiere
Quelle: NPN
erste Standardwerk zu Tanztechniken im Zeitgenössischen Tanz
Deutschland«, deren Aufbau Tanzplan inhaltlich begleitet und mit
fast 60.000 Euro unterstützt hat. >
und das Ergebnis eines 3-jährigen internationalen Forschungsvor-
> S. 84
habens der Tanzplan Ausbildungsprojekte mit Ingo Diehl und FrieTanz für Kinder und Jugendliche
681
Tanzaufführungen für junge Leute
356 Aufführungen für Kinder
131 Aufführungen für Jugendliche
39 Aufführungen mit Kindern
112 Aufführungen mit Jugendlichen
derike Lampert als den Herausgebern. Deutschland konnte sich
Kulturelle Bildung durch Tanz Die Tanzpläne in Düsseldorf,
mit dieser Bildungsoffensive national und international deutlich
Frankfurt, München und Bremen haben den Tanz in die Schulen
und ihre Region getragen. Das Angebot reichte vom Schulfach Tanz
S. 68 ff. <
in der Tanzausbildung profilieren. <
bis zum Projektunterricht im Staatsballett. Die Gesamtzahl von
rund 13.000 Unterrichtstunden und über 30.000 Teilnehmern so-
MaSSnahmen zur Stärkung des Kulturerbes Auf Initiative
wie die Erkenntnisse der Begleitforschung belegen die große Wirk-
und moderiert von Tanzplan Deutschland haben sich die fünf wich-
samkeit dieser umfassenden Tanzbildungsinitiative. 681 Tanzauf-
tigsten Tanzarchive zum »Verbund Deutsche Tanzarchive« zusam-
führungen fanden für und mit Kindern statt. Flankierend förderte
mengeschlossen. Mit dem Prototyp einer Online-Datenbank »Digi-
der Tanzplan im Rahmen der Ausbildungsprojekte die Qualifizie-
taler Atlas Tanz« brachten wir darüber hinaus die künftige bessere
rung der Tanzpädagogenausbildung in Hamburg und Köln und
Nutzbarkeit des Kulturerbes Tanz mit auf den Weg (www.digitaler-
legte damit weitere Bausteine für das gemeinsame Ziel, den Tanz
S. 83 <
43 Schulprojekte als eigenständige künstlerische Ausdrucksform in die Bildung zu
integrieren.
atlas-tanz.de). <
Service und Öffentlichkeit für den Tanz Als Serviceleistung
für die Tanzszene hat Tanzplan wichtige Daten und Fakten zum Tanz
968
Weiterbildungen
durchgeführte Weiterbildungen insgesamt
274 Workshops / Kurse
147 Vorträge
120 Masterclasses
119 Profitrainings
115 Künstlergespräche
18 Tagungen / Symposien
175 weitere Bildungsangebote
Neue Initiativen und Studiengänge in der Tanzausbildung
gesammelt. Daraus ist eine umfangreiche Webseite entstanden, die
Die Ausbildung der Profis – Tänzer, Choreografen, Pädagogen, die
bei der Suche nach Fördermöglichkeiten für professionelle Tanz-
heutzutage in Praxis und Theorie gleichermaßen fit sein müssen –
S. 92 <
neu gegründeten Hochschulübergreifenden Zentrum Tanz (HZT)
S. 86 <
in Berlin studieren junge Künstler aus aller Welt in den neuen BAund MA-Studiengängen; in Frankfurt und Gießen sind neue Ma-
projekte und Ausbildungsadressen hilft (www.tanzfoerderung.de). <
Des Weiteren wurden die Internetportale www.dance-germany.org
hatte in den Berliner und Frankfurter Tanzplänen Priorität. Am
und www.tanznetz.de finanziell unterstützt < und ein Programm zur
Publikationsförderung aufgelegt, in dessen Rahmen 22 Titel über
S. 85 <
Tanz < veröffentlicht wurden. 1687 regionale und überregionale
sterprogramme für Choreografie und Tanzpädagogik entstanden;
Presseberichte sorgten für eine deutlich erhöhte Präsenz des Tan-
die Dresdner Tanzplaninitiative schuf mit der partnerschaftlichen
zes in den Medien.
Zusammenarbeit der Palucca Hochschule für Tanz Dresden, dem
1687
Berichterstattung über Tanzplan
Berichterstattungen insgesamt
1154 Allgemeine Presse
190 Fachpresse
143 Online-Medien
Künste neue Verknüpfungen zwischen Ausbildung und Produk-
Über 80 % der initiierten Projekte werden fortgeführt 40 Rundfunk
34 Presseagentur
tion; »tanzplan essen 2010« lud internationale Kunsthochschulen
Nachhaltige Entwicklungen in den Tanzplanstädten Tanz-
und Experten auf die Zeche Zollverein, um in Symposien und Werk-
plan Deutschland war eine Partnerschaft auf Zeit, die den Politi-
wochen neue Lern- und Lehrmodelle im direkten künstlerischen
kern vor Ort die Qualitäten ihrer Kulturakteure vor Augen führen
Kontext zu erproben. Insgesamt gaben über 700 Dozenten und
sollte. Und eine Aufforderung, sie für die kulturelle Entwicklung ih-
Referenten aus 50 Nationen 968 Weiterbildungen mit über 25.000
rer Stadt einzuspannen. Das Kalkül ist aufgegangen: Die Anerken-
Teilnehmern.
nung durch die Kulturstiftung des Bundes und die hervorragende
Semperoper Ballett und Hellerau – Europäisches Zentrum der
126 Sonstige
Arbeit der Partner vor Ort haben zu einer deutlich größeren Wert- 18
19 dass zwar seit Beginn des Tanzplans die Förderungen nicht nur in
schätzung der Tanzszene durch die Kulturpolitik geführt. Die loka-
den Tanzplan-Städten gestiegen sind, aber immer noch erheblich
len und regionalen Förderer haben trotz Haushaltssperren und Fi-
unter denen anderer Kunstsparten liegen. Bei den Kulturausgaben
nanzkrise ihre Finanzierungszusagen in voller Höhe eingehalten.
des Bundes macht der Tanz einen verschwindend geringen Anteil
Die Künstlerische Direktorin der Kulturstiftung Hortensia
aus. Vor diesem Hintergrund hat es eine besondere Bedeutung,
Völckers und ich sind zur Halbzeit in die Städte gefahren, um mit
dass Tanzplan Deutschland bei einer Reihe wichtiger Initiativen die
den Politikern und den Tanzschaffenden die Chancen und Erwar-
Staffelübergabe an Bundesinstitutionen und -förderer gelungen ist:
tungen für die weitere Zusammenarbeit vor Ort zu diskutieren.
Denn der Entscheidung zur Zusammenarbeit mit starken, hoch mo-
künftig die »Biennale Tanzausbildung« mit 200.000 Euro pro Aus-
tivierten Partnern lag von Anfang an die Hoffnung zu Grunde, dass
gabe fördern. Die 3. Biennale ist 2012 in Frankfurt, die 4. Biennale
mit dem absehbaren Ende der Tanzplanförderung die Arbeit aus
2014 in Dresden geplant.
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung wird
eigener Kraft weitergehen würde. Die Konstellationen der Partner
Der Beauftragte für Kultur und Medien gewährleistet die
und Förderer vor Ort waren so vielfältig wie die Projektinhalte, und
Anschlussförderung für die »Stiftung TANZ – Transition Zentrum
ebenso unterschiedlich waren die Strategien, um die Weiterarbeit
Deutschland«, die durch Tanzplan bis März 2011 gesichert war. Die
sicherzustellen (lesen Sie im Kapitel »Tanzplan vor 0rt« im Einzel-
Chancen stehen gut, dass er auch bei dem wichtigen Instrument
nen, wie es in jeder Stadt um die Nachhaltigkeit bestellt ist >).
der NPN-Koproduktionsförderung in die Bezuschussung einsteigt.
> S. 33 ff.
Insgesamt sieht die Bilanz äußerst positiv aus: Alle Tanz-
Die Berliner Akademie der Künste übernimmt das von
pläne vor Ort werden in ihrer Arbeit weiter finanziert – zum Teil
Tanzplan entwickelte Online-Portal für Tanzgeschichte und Doku-
in geringerem, zum Teil in gleichem und in Berlin, München und
mentation »Digitaler Atlas Tanz« und wird die Zusammenarbeit
Frankfurt sogar in wesentlich höherem Umfang. Die Mitwirkenden
mit dem Verbund Deutsche Tanzarchive fortsetzen.
haben mit ihren Modellprojekten – national und international –
Dem Dachverband Tanz Deutschland obliegt es, die gemeinsam mit Tanzplan Deutschland betriebene Gründungsinitiative für
große Wirksamkeit entfaltet und wesentlich dazu beigetragen, den
Tanz in Deutschland als eigenständige Kunstsparte sichtbarer zu
S. 20 <
ein »Nationales Tanzbüro« weiter voranzutreiben. <
machen. Die überzeugende inhaltliche Qualität der Arbeit, die gute
gesellschaftliche Verankerung der Projektinhalte und die errun-
Tanzförderung der Kulturstiftung des Bundes Die Kul-
genen Strukturverbesserungen waren die besten Grundlagen für
turstiftung des Bundes setzt ihr großes Engagement für den Tanz
die zukünftige Weiterentwicklung.
fort. Der von ihr bereits zweimal ausgerichtete internationale
Tanzkongress wird von 2013 an als kultureller Leuchtturm fest
Staffelübergabe auf Bundesebene Zu Beginn des Tanzplan
verankert. Der Tanzkongress soll künftig regelmäßig alle drei Jah-
Deutschland rechnete niemand mit der enormen Dynamik, die die-
re an wechselnden Orten in Deutschland stattfinden und erhält
se Initiative für die Entwicklung und das Selbstbewusstsein dieser
pro Ausgabe bis zu 800.000 Euro.
Kunstsparte entfalten würde. Der Tanzplan hat eine Vorlage gelie-
Zwei neue Fonds »Tanzerbe« und »Tanzpartner« zielen auf
fert, um den Tanz auch in der Bundeskulturpolitik zum Thema zu
die künstlerische Vermittlung des kulturellen Erbes und auf die
machen: 2006 / 07 gründeten sich die »Ständige Konferenz Tanz«
Etablierung von Partnerschaften zwischen Tanzinstitutionen,
(heute »Dachverband Tanz Deutschland«) und der »Bundesver-
Kompanien und Schulen. Dafür stellt die Kulturstiftung des Bun-
band Tanz in Schulen«; 2007 nahm der Schlussbericht der Enquete-
des bis 2014 insgesamt 5 Millionen Euro zur Verfügung.
Kommission »Kultur in Deutschland« zur Sondersituation Tanz
Stellung; im November 2010 kam es im Kulturausschuss des Bun-
Resümee Der Tanzplan ist zum internationalen Modellprojekt
destags zur ersten Anhörung zum Thema Tanz und im Februar
geworden; Städte und Länder haben den Tanz fünf Jahre lang ver-
2011 folgte eine »Kleine Anfrage« an das Bundeskanzleramt über
bindlich unterstützt und werden dies auch weiterhin tun; die Bun-
die »Zukunft des Tanzes in Deutschland« – ein bis dato unvorstell-
despolitik lässt sich für den Tanz in die Pflicht nehmen. Die mit dem
barer Vorgang in der Bundespolitik.
Tanzplan getätigte Investition war erfolgreich. Viele tausend Mit-
Damit sich diese Wertschätzung auch jenseits der Projekt-
wirkende werden ihre Erfahrungen weitertragen, vielstimmig und
fördermöglichkeiten der Kulturstiftung des Bundes in einer sub-
an unterschiedlichen Orten. Sie werden dafür sorgen, dass der
stantiellen Bundesförderung niederschlägt, muss allerdings noch
Tanz als Kunstform weiterhin seinen Weg in die Gesellschaft fin-
beharrliche Überzeugungsarbeit durch die Tanzschaffenden ge-
det. Der Plan ist Realität geworden.
leistet werden. Die von Tanzplan in Auftrag gegebene »Analyse der
öffentlichen Tanzausgaben in Deutschland« > zeigt sehr deutlich, > S. 87 ff.
[ Madeline Ritter, Projektleiterin Tanzplan Deutschland ]
Tanzplan Deutschland
Nationale Förderstrukturen
20
21
Tanzplan Deutschland
Esther Boldt
in Zukunft die Entwicklung dieser äußerst vitalen Kunstsparte voranzutreiben,
Andere Länder, gleiche Pläne
Nationale Förderstrukturen
für den Tanz*
braucht es eine bundesweit agierende Struktur, die an der Schnittstelle zwi-
»Wir definieren, was die Künstler brauchen, um Alli- So fungieren nationale Strukturen primär als Inte-
schen Politik, Kulturverwaltung und Kunstszene diese Arbeit nach Beendigung
anzen zu schmieden«, beschreibt Laurent Van Kote, ressenvertretung gegenüber der Politik sowie als
des Tanzplans fortführt. Beim Tanzkongress der Kulturstiftung des Bundes im
Direktor für Tanz im französischen Kulturministe- Impulsgeber für die Szene, die gezielt Entwicklungen
Gründungsinitiative für ein Nationales Tanzbüro*
Die große Wirkungsstärke von Tanzplan Deutschland ist auf den engen Dialog
mit den Akteuren der Tanzszene zurückzuführen, der es ermöglichte, Fördermaßnahmen genau dort anzusetzen, wo sie optimal greifen konnten. Um auch
November 2009 in Hamburg hatten deshalb Tanzplan Deutschland, der Dachver-
rium, seine Arbeit. »Gemeinsam mit regionalen An- initiieren: Sie loten Bedürfnisse aus und benennen
sprechpartnern entwickeln wir Visionen.« Hierfür Missstände, um im engen Dialog mit regionalen Part-
band Tanz Deutschland und der Tanzkongress rund 40 Experten aus Netzwer-
reist der ehemalige Tänzer viel, pflegt den Kontakt zu nern Programme zu entwerfen. Einerseits sind sie
ken und Institutionen der darstellenden Künste sowie der Kulturpolitik ver-
regionalen Partnern und behält die Szene im Blick. also Kommunikatoren, die zwischen Künstlern, Poli-
sammelt, um Aufgaben und Wirkungsweise zu diskutieren.
Ob in einer zentralistischen oder in einer fö- tikern, Produzenten, Förderern und dem Publikum
deralen Demokratie: Die Frage nach Visionen, nach agieren. Darüber hinaus jedoch sind sie Initiatoren
Die Aufgaben eines solchen Zentrums reichen von dringend benötigten Service-
mittel- und langfristigen Konzepten, um die Künste und Katalysatoren von Ideen und Impulsen. Dabei
und Beratungsangeboten (Berufswahl und -ausübung, Urheberrecht, soziale
zu entwickeln, ist heute vielleicht wichtiger denn je. sind die Problemstellungen international verwandt:
Ein Ineinandergreifen von regionalen und nationa- In England, Irland, den USA, Australien und Spanien
Absicherung, Gesundheit, Antragstellung und Förderung, Tanzausbildung, Wei-
len Konzepten erscheint hierfür sinnvoll, wie dies werden derzeit verschiedene Modelle der Gastspiel-
terbildung u. v. m.) über die produktive Bündelung der vielen Einzelaktivitäten
beim Pilotprojekt Tanzplan Deutschland erprobt wur- förderung entwickelt, um Produktionen landesweit
bereits bestehender nationaler Tanzorganisationen und Berufsverbände bis zur
de. In vielen Ländern gibt es Modelle, den Tanz auf sichtbar zu machen – ist dies doch auch schlicht öko-
internationalen Zusammenarbeit mit den anderen Tanzzentren, um im Kontext
nationaler Ebene zu fördern – sei es innerhalb von nomischer, als sie nur wenige Male in der Region zu
politischen Institutionen wie Kulturministerien oder zeigen. Zuvörderst aber profitieren kulturarme Ge-
der europäischen Kulturpolitik die Interessen des Tanzes besser vertreten zu
in Form unabhängiger Institutionen, wie es sie bei- genden hiervon, auch in so manchem deutschen Bun-
können. Die inhaltliche Begleitung der vielen Initiativen zur kulturellen Bildung
spielsweise in den USA, England und Australien gibt. desland klaffen Kulturbrachen. Auf der Agenda ste-
sowie die Vernetzung regionaler Tanzinstitutionen (Ausbildungsinstitute, Thea-
»Eine unserer wesentlichen Aufgabe ist es, Beziehun- hen zudem oft die Zukunftsfähigkeit von Strukturen,
gen zu kultivieren«, so Andrea Snyder, Präsidentin die Künstlerförderung sowie eine Evaluierung und
ter, Choreografische Zentren) wären weitere Arbeitsschwerpunkte.
und Geschäftsführende Direktorin von Dance USA, Verbesserung der Berufspraxis. So hat Ausdance in
In anderen Kunstsparten fördert der Bund eine Vielzahl von Bundesverbänden
einer seit 28 Jahren bestehenden Netzwerkstruktur. seinen Anfangsjahren den Begriff »safe dance« ge-
und Informationszentren, wie z. B. den Berufsverband Bildender Künstler oder
In Australien wurde 1977 Ausdance National gegrün- prägt, unter dem Verletzungsursachen bei Tänzern
det, um dem Tanz eine Stimme geben. »Der Hauptver- recherchiert und diese darüber informiert wurden.
das Internationale Theaterinstitut. Hier muss die Tanzszene politische Über-
dienst des Programms ist es, dass wir eine politische zeugungsarbeit leisten. Der Dachverband Tanz Deutschland hat diese Aufgabe
Interessenvertretung für den Sektor erreicht ha- Wie auch Tanzplan in Deutschland ein Nachdenken
übernommen.
Es gibt jedoch auch zeitspezifische Probleme:
ben«, erzählt Geschäftsführerin Julie Dyson. Als un- über das kulturelle Erbe des Tanzes vorantrieb und
abhängige Organisation wird Ausdance vom Staat Frankreich seine Archivierung fördert, so widmete
Viele der europäischen Nachbarländer arbeiten seit vielen Jahren sehr erfolg-
und von den Gemeinden gefördert, agiert gleicher- sich jüngst Ausdance der Aufzeichnung und Verfüg-
reich mit nationalen Tanz-Informationszentren. Der anschließende Bericht von
maßen regional wie national. Es umfasst eine Reihe barmachung der so flüchtigen Kunst: Gemeinsam mit
Esther Boldt zeigt, wie es die anderen – von Australien bis Island – machen.
regionaler Büros sowie ein nationales, bei regelmä- der National Library und dem National Film and
ßigen Treffen informieren sie sich gegenseitig über Sound Archive hat es die Plattform www.australia
den jeweiligen Status quo, besprechen Wünsche und dancing.org gegründet, eine fantastische Onlineres-
* Die Gründungsinitiative ist eine gemeinsame Aktion vom Dachverband Tanz Deutschland – Ständige Konferenz Tanz und Tanzplan Deutschland
formulieren neue Ziele.
source, die ebenso umfassend über klassisches Bal-
lett und Aborigine-Tanzgruppen informiert wie über zes, der den Stand des britischen Tanzes evaluierte 22
zeitgenössische Kompanien und Avantgardisten des und vier Schritte zu seiner Verbesserung antrat. Um-
23
Tanzplan Deutschland
Frank ottersbach
frühen 20. Jahrhunderts. Geschichte und Gegenwart fassend sollen künstlerische Qualität und Innovatides australischen Tanzes sind hier in Text und Bild onskraft gesteigert, das Gastspielsystem verbessert
einsehbar und allgemein zugänglich, Experten wer- und die Möglichkeiten von Ausbildung und Berufsden ebenso adressiert wie Laien. Denn gerade im Be- ausübung optimiert werden. Ähnlich wie bei Dance
reich des zeitgenössischen Tanzes ist es heute not- USA ist hierbei die Aktivierung der Tanzszene selbst
wendig, das Publikum zu pflegen und zu informieren. ein wesentlicher Faktor, eine Ermutigung zur eigenen Interessenvertretung und zur Sichtbarmachung
ihrer Kunst in den Heimatstädten.
»Die große Bandbreite des
Tanzes stellt stets neue
Anforderungen an Räume,
Produzenten und Förderer,
die Politiken des Tanzes
müssen ebenso wendig sein
wie die Sparte selbst.«
Zum Zukunftslabor könnte Island werden:
Dort haben sich die wenigen Protagonisten des Tanzes zusammengetan, um für eine Verbesserung ihrer
Die Tanz-Förder-Maschine
Statt eines Finanzberichts
Situation einzutreten. »Vor drei Jahren habe ich, in-
Was nach außen durch das einheitliche Label Tanz- te. Dasselbe galt in Folge für die Förderprojekte des
spiriert durch Gespräche mit Ingo Diehl von Tanzplan
plan als homogenes Gebilde wahrgenommen werden Vereins, insbesondere die neun großen Tanzplan-
Deutschland, begonnen, mit den Kollegen zu spre-
konnte, stellte sich im Blick auf die organisatorische Projekte vor Ort, die gegenüber TPD e. V. berichteten.
chen«, erzählt die Choreografin Karen María Jóns-
Durchführung und administrative Umsetzung als ei- Zur unmittelbaren Durchführung des Projekts Tanz-
dóttir, die der Iceland Dance Association vorsitzt. »Er
ne hochkomplexe Maschinerie dar, deren Einzelteile plan Deutschland erhielten diese inklusive Match-
hat uns dazu gebracht, national zu denken und uns
sorgfältig aufeinander abgestimmt werden mussten. Funding Fördermittel in der Größenordnung von ca.
durch Zusammenarbeit gegenseitig den Rücken zu
stärken.« Der Zeitpunkt ist günstig, denn nach seinem
förderern, bedeuten mehrere 100 unterschiedliche vor-Ort-Projekte dabei so groß und komplex, dass
100 Förderverträge, zum großen Teil mit Ko- 15 Millionen Euro. Teilweise waren diese Tanzplan-
Bankrott hat der Inselstaat beschlossen, verstärkt in
Herangehensweisen, gegensätzliche Erfahrungen, die Projektträger nochmals Mittel an lokale Partner
Somit ist der Aufgabenbereich nationaler den kulturellen Sektor zu investieren und dort syste-
differierende Verwendungs-, Abrechnungs- und Prüf- weiterreichen mussten. Immer wieder handelte es
Tanzförderer mindestens zweifach: Einerseits geht matisch Neues zu kreieren – auch wenn der Kulturbe-
verfahren. Vom Ein-Frau-Betrieb bis zur Großinsti- sich dabei um die vertraglich geregelte Übertragung
es um Stabilisierung und Erhalt, beispielsweise von reich zunächst Einschnitte von 10-15 % einstecken
tution Universität, von der kleinen Stiftung bis zum originärer Aufgaben an einen Dritten. Ziel war es da-
bestehenden Spielstätten und Festivals. Jede Kunst- muss. 2009 wurde das Department of Cultural Affairs
Landesministerium – jeder Projektträger und jeder bei, öffentliche Gelder immer dort »anzulegen«, wo
form braucht verlässliche Strukturen, die ästheti- gegründet, das nun einen Entwicklungsplan für die
Koförderer legt eigene Maßstäbe an und folgt eigenen das Wissen und die spezifische Erfahrung der Aus-
sche Experimente erst ermöglichen. Jedoch müssen nächsten zehn Jahre erarbeitet. Im Tanz geschieht
Gepflogenheiten, die er nicht ohne weiteres dem An- führenden eine möglichst große Effizienz erwarten
bestehende Modelle immer wieder überprüft werden, dies im engen Dialog zwischen der Kulturministerin
spruch eines neuen Förderers anpasst oder gar un- ließ, nicht zuletzt bei den Machern vor Ort. Dass da-
Impulse aufgenommen und weitergeleitet, denn die Katrín Jakobsdóttir und der isländischen Tanzszene.
terordnet. Über einen Zeitraum von fünf Jahren und bei nicht alle Mittel weitergegeben werden konnten,
ästhetischen Parameter der so agilen Kunstform ver- Ein Ergebnis ist das im November 2010 veröffent-
mit einem Gesamtvolumen – einschließlich der gene- sondern immer nur ein Teil, verkomplizierte die Si-
ändern sich fortlaufend: Die große Bandbreite des lichte Strategiepapier mit sechzig Schritten zur Ent-
rierten Drittmittel – von ca. 21 Millionen Euro lief die tuation zusätzlich. So führte etwa TPD e. V. eigene
Tanzes, seine interdisziplinäre Ausrichtung und Aus- wicklung der Sparte. Ganz oben dabei steht die Aus-
Tanz-Förder-Maschine auf vollen Touren und dabei Projekte durch und delegierte die Durchführung be-
differenzierung stellen stets neue Anforderungen bildung. Zudem soll ein Fonds eingerichtet werden,
erstaunlich rund. Auch wenn sie hier und da gerne stimmter Projektbereiche an z. B. die Projektträger
an Räume, Produzenten und Förderer, die Politiken der die Arbeit freier Choreografen fördert. Eine Fi-
einmal schepperte, ins Stocken kam sie nie.
vor Ort, die ihrerseits dasselbe taten.
te selbst. Für dieses Ineinander von Bestandssiche- lerdings noch nicht. Von der beachtlichen Findigkeit
Hier ein Blick mitten ins Getriebe: der Pro-
achten sind bei einem solchen Vorgehen von allen
rung und Veränderung erscheinen nationale, unab- und dem hohen Engagement der isländischen Szene
zess der Weiterleitung der Projektmittel
Beteiligten – teils unter besonderer Berücksichtigung
hängige Strukturen, die von Experten des Tanzes und der engen, niedrigschwelligen Kommunikation
Die direkt vom Bundesbeauftragten für Kultur und von Bundes- und jeweiliger Landesgesetzgebung –
zwischen Kunst und Politik möchte man sich aller-
Medien geförderte Kulturstiftung des Bundes initiiert u. a. das Zuwendungsrecht, das Vertragsrecht, das Ar-
des Tanzes müssen ebenso wendig sein wie die Spar- nanzierung für diese ambitionierte Agenda gibt es al-
geleitet werden, mehr als sinnvoll zu sein.
Im internationalen Austausch inspirieren dings schon mal eine dicke Scheibe abschneiden.
Soviel zum Procedere der Verkettung. Zu be-
und fördert Projekte in allen Künsten. Die Stiftung beits- und Sozialversicherungsrecht sowie das Steu-
sich diese Organisationen und nationalen Förder-
selbst durchläuft jährliche Prüfungen direkt durch errecht. Über jeder Mittelweitergabe schwebt das
strukturen gegenseitig: So startete Australien 2007 [ Esther Boldt, freie Autorin und Kritikerin u. a. für
das Bundesverwaltungsamt. 2005 initiierte sie den Damoklesschwert der Umsatzsteuer: Handelt es sich
ebenfalls einen Tanzplan: »Dance Plan 2012« wurde die taz, nachtkritik.de, tanz, Theater der Zeit und
Tanzplan Deutschland. Der gleichnamige gemeinnüt- um eine mehrwertsteuerpflichtige Leistung oder ist
gemeinsam vom Australia Council for the Arts und corpusweb sowie Kokuratorin der Reihe RECHER-
zige Verein (TPD e. V.) erhielt zu dessen Durchführung es ein MwSt.-freier Zuschuss? Je nachdem wie das
Ausdance National entwickelt. Er wurde in Anleh- CHEN am Künstlerhaus Mousonturm, Frankfurt ]
eine 100%ige Förderung durch die Stiftung und zuständige Finanzamt vor Ort entscheidet, kann die
nung an das britische Dance Manifesto von 2005 be-
agierte dabei als eigenständiger Rechtskörper, der Definition leicht Hundertausende kosten. Da sind
gründet, einem Aktionsplan für die Zukunft des Tan- * siehe www.danceplans.blogspirit.com
gegenüber der Stiftung Rechenschaft abzulegen hat- kommunale und Landesbehörden, die das bundes-
weit überwiegend einheitlich geregelte Zuwendungs-
24
finanzen
25
Finanzen
recht zum Teil nur bedingt anwenden. Da ist so man- Tanzplan Deutschland 2005 – 2011
Januar 2005 – Dezember 2011 che Universität oder Großinstitution, die in ihrer Au-
(einschließlich Vor- und Nachbereitung)
Planungsstand 2005 %
tarkie und angesichts eines relativ unflexiblen Ver-
Fördermittel Kulturstiftung des Bundes / Tanzplan Deutschland
12.500.000
100,00 %
12.500.000
100,00 %
58,66 %
7.099.824
56,80 %
Hamburg
1.200.000
Frankfurt
1.150.000
waltungsapparates Drittmittel gerne nach eigenem
Ermessen bzw. wie gewohnt abrechnen möchte.
Einzelprojektförderungen
1.403.704 ¤
Da sind vor allem aber die vielen, zum Teil
kleinen Projektträger mit extrem schlanken Verwaltungen als Letztempfänger, bei denen nicht selten
Tanzplan vor Ort
Ausbildungsprojekte
1.154.683 ¤
der künstlerische Leiter in Personalunion zugleich
7.332.709
Stand 3 / 2011 *
Berlin
1.032.709
Düsseldorf
1.000.000
als Geschäftsführer und Produktionsleiter fungiert.
Struktur- und Handlungskosten
Bremen
650.000
Nichtsdestotrotz wird von ihm erwartet, dass er jede
2.033.439 ¤
Potsdam
630.000
Dresden
543.789
Essen
453.326
Verwaltungsvorschrift kennen und anwenden möge.
Initiativen
Ein übergroßer Anspruch allein schon, wenn man be-
808.350 ¤
denkt, dass der Standardkommentar zur Bundeshaushaltsordnung mehrere tausend Seiten umfasst.
Tanzplan vor Ort
Es ist schlicht unmöglich, alle Vorschriften zu berück-
7.099.824 ¤
München
440.000
zung einer öffentlichen Förderung und einer wie oben
beschriebenen Mittelweitergabe ist. Und es raubt
denjenigen, die oft genug in freier Selbstausbeutung
Kunst- und Kulturprojekte organisieren, wertvolle
Kraftressourcen. Andererseits mangelt es manchen
Akteuren am entsprechenden Grundwissen und nicht
zuletzt an einem prinzipiellen Verständnis für die
tieren, wenn sie in gegenseitigem Verständnis in der
Sache angemessen und in der Umsetzung praktikabel wären.
Vor diesem Hintergrund ist nicht zu unterschätzen, dass Tanzplan für alle seine Projekte eine
Festbetragsfinanzierung ermöglicht hat, was durchaus nicht immer üblich ist. Den meisten Projekten ist
es gelungen zu wachsen und nach und nach die temporären Stützpfeiler der Tanzplanförderung durch
ein solides Fundament neuer Förder-, Stiftungs- oder
Eigenmittel zu ersetzen. Die Maschine Tanzplan lief
und läuft mit großem Schwung.
[ Frank Ottersbach, Geschäftsführer Tanzplan
Deutschland ]
Drittmittel vor Ort
Match-Funding 8.385.746 ¤
* Alle Summen berücksichtigen Ist-Zahlen für die Jahre 2005 – 2010 und Planzahlen ab 4 / 2011.
Existenz von Kontrollmechanismen. Letztere sind unum Steuergelder. Jedoch würden alle Seiten profi-
9,09 %
1.154.683
Personal- und Handlungskosten
421.949
Tanztechniken 2010
238.399
Biennale Tanzausbildung 2008 und 2010
215.753
Modul Tanzpädagogik
100.191
Arbeitstreffen Hochschulen
45.878
Ausbildungsprojekte
sichtigen, deren Einhaltung prinzipiell Vorausset-
umgänglich und wichtig, immerhin handelt es sich
%
1.136.291
Forsythe Cie / Synchronous Objects for One Flat Thing, Reproduced
41.679
Förderung einzelner Hochschulprojekte
24.545
Arbeitstreffen Tanz / Kuratieren
23.950
Pädagogenweiterbildungen
15.038
9,24 %
Sonstiges
27.301
Initiativen
860.000
6,88 %
808.350
Eigene Webseiten
182.415
Eigene Publikationen
178.826
Archive – Kulturerbe Tanz
154.968
Einzelaktivitäten
146.967
Arbeitstreffen / Veranstaltungen / Konferenzen
120.343
6,47 %
Recherchen
24.831
10,08 %
1.403.704
NPN-Koproduktionsförderung
900.000
w w w.dance-germany.org
220.000
Tanzplattformen 2006, 2008, 2010
90.000
Einzelprojektförderungen
1.260.000
Tanzpublikationsförderung 85.278
Stiftung TANZ – Transition Zentrum Deutschland
58.426
11,23 %
w w w.tanznetz.de
50.000
15,29 %
2.033.439
Personal- und Handlungskosten
1.407.593
Büro- und Verwaltungsnebenkosten
338.473
Dienstleistungen
208.457
Vorbereitungskosten 2004 / 05
56.944
Sonstiges
21.972
Struktur- und Handlungskosten
1.911.000
16,27 %
Partner
26
27
für Musik und Theater Hamburg, Kampnagel International Kulturfabrik GmbH, Kunstverein Hamburg, Kunstwerk e. V. / YoungStar Fest, »Klang!« –
Netzwerk Neue Musik Hamburg, Planetarium Hamburg, Step by Step / Bürgerstiftung Hamburg, Tanzinitiative Hamburg e. V., Theaterakademie Hamburg, Körber-Stiftung / TuSCH Hamburg (Partner: Corvey-Gymnasium), Universität Hamburg / Performance Studies, Wassermühle Trittau / 4. Triennale der Photographie Hamburg Überregional Bundesverband Tanz in Schule e. V., fabrik Potsdam, ForumFreies Theater, Joint Adventures, Robert
Bosch-Stiftung / MitOst e. V., PACT Zollverein, PWC-Stiftung / Deutsche Kinder- und Jugendstiftung: ›Kultur.Forscher!‹, Siemens Arts Programm,
Berlin Lokal Hochschule für Schauspielkunst ›Ernst Busch‹, Universität der Künste Berlin; Netzwerk TanzRaumBerlin: Ada Studio, Dachverband
steptext dance project (Bremen), Tanzkongress 2009, TANZLABOR_21, Tanzplan Bremen, Tanzplan Dresden International Centro Coreografico Galego
Zeitgenössischer Tanz, Halle Tanzbühne Berlin, Hebbel am Ufer, Mime Centrum Berlin, Sasha Waltz & Guests, Sophiensaele, Staatsballett Berlin,
(A Coruna / Spanien), Centrum Kultury w Lublinie (Lublin), DanceWeb Vienna, Dance Beyond Borders, Dance Ireland (Dublin), Festival Belluard Fri-
Studio LaborGRAS, Tanzfabrik Berlin, Tanztage Berlin, TanzWerkstatt Berlin, TanzZeit / Zeit für Tanz in Schulen; Uferstudios GmbH, Freie Universität
bourg, Le Pacifique (Grenoble), Bimeras Istanbul / Jardin d'Europe, Kaaitheater Brüssel, Sweet & Tender Collaborations, WPZimmer (Antwerpen)
Berlin / Zentrum für Bewegungsforschung, Humboldt Universität Berlin, Festival Tanz im August, Festival Move Berlim, Festival IN TRANSIT
München Lokal Anna Holter Company, Astrid Lindgren Grundschule, Bayerisches Staatsballett, Bayerisches Staatsschauspiel, Bode Schule Mün-
Überregional Ausbildungskonferenz Tanz: Folkwang Hochschule Essen, Heinz-Bosl-Stiftung / Ballett-Akademie München, Hochschule für Musik
chen, Grundschule Boschetsrieder Straße, Gymnasium Bruckmühl, Dachauer Straße Grundschule, Erding, Grüner Markt Grundschule, Festival
Köln, Tanzabteilung; Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt, Palucca Schule Dresden - Hochschule für Tanz, Staatliche Ballettschu-
Dance 2006, Festival Dance 2008, Festival Dance 2010, Friedrich Ebert Grundschule, Grandlstraße Grundschule, Grundschule Fritz-Lutz-Str., Grund-
le Berlin und Schule für Artistik, Staatliche Hochschule für Musik und Darstellende Kunst, Mannheim / Akademie des Tanzes; Tanzarchiv Leipzig,
schule Klenzestraße, Grundschule Nittendorf, Grundschule in Nürnberg, Grundschule Prüfening, Hauptschule Tutzing, Heckscher Klinik, Institut
Tanzplattform Deutschland, Hochschule für Musik und Theater ›Mendelssohn Bartholdy‹ Leipzig, PACT Zollverein Essen, Ballettschule des Hamburg
für Angewandte Sozialwissenschaft, Iwanson Schule für zeitgenössischen Tanz, Joint Adventures, Josef-von-Fraunhofer Realschule, Kindergarten
Ballett, John Cranko-Schule – Ballettschule des Württembergischen Staatstheaters Stuttgart International ArtEZ Arnheim, Association Edna, Paris,
Haimhauserstr., Kurt-Huber Gymnasium, Lochham Grundschule, Louise Schroeder Gymnasium, Martinsried Grundschule, Nadistraße SFZ, Neuke-
Centre Chorégraphique National de Rennes et de Bretagne / Dancing Museum, Collège International de Philosophie, Paris, Critical Path, Sidney
ferloh Grundschule, Pfeuferstraße Grundschule, Rennerstraße Grundschule, Maximiliansgymnasium, Theresien Gymnasium, Montessorischule
(Australien), École supérieure de danse contemporaine du CNDC (Centre national de danse contemporaine d’Angers), L'animal a l'esquena, Celrà – Uni-
Olympiazentrum, K-Kieser Verlag, Landesverband kulturelle Bildung Bayern e. V., Lycée Français Jean Renoir, Münchner Kammerorchester, Münch-
versitat de Girona (Catalonia), Laban Center London, SNDO Amsterdam, University College Falmouth / Dartington Campus, MACAPD – Master in Con-
ner Philharmoniker, Muffatwerk, PA-Spielen in der Stadt, Regierung von Oberbayern, St. Anna Gymnasium, Schondorf Grundschule, Schwanthaler
temporary Arts Practice & Dissemination, Zürcher Hochschule der Künste Bremen Lokal Deutsches Tanzfilminstitut Bremen, Gesamtschule Admiral
Höhe Grundschule, Schwere Reiter, SPD Bayern, St. Nikola, Grundschule, Tafelhalle Nürnberg, Tanzimpulse München, Tanzkunst in die Schule, Chris-
Str., Gesamtschule Augsburger Str., Gesamtschule Delfter Str., Gesamtschule In der Vahr, Gesamtschule Mitte, Gesamtschule Rechtenflether Str.,
ta Coogan, Susanne Stortz, TU München, Tanzspeicher Würzburg, Tanz und Schule e. V., Tanz und Schule Nürnberg, tanznetz.de, Tanztendenz Mün-
Gesamtschule Stader Str., Impuls, Institut Français Bremen, Jugendtanzcompagnie Jump, Kompanie DeLooPERS, Kulturkirche St. Stephani, Kunst-
chen, Tanzwerkstatt Europa 2008, Tanzwerkstatt Europa 2009, Theater der Jugend, Schauburg, Theodor Billroth-Schule, Türkenstraße Grundschule,
und Künstlerhaus Schwankhalle, nordwest / Tanztheater Bremen, Radio Bremen, steptext dance project, steptext young artists, Tanzwerk Über-
Tumblingerstraße Grundschule, twm, Theaterwissenschaft Ludwig-Maximilians-Universität München, Übersee a. Chiemsee, Grundschule, Volks-
regional Alexander-von-Humboldt-Gymnasium, Greifswald, Anne-Frank Schule Mollbergen, Osnabrück, artblau Tanzwerkstatt, Braunschweig,
schule Bärenkelle, Volksschule Center Ville Süd, Volksschule Herrenbach, Volksschule Schlossberg, Volksschule Sinzing, Volksschule Windach, Wei-
Astrid Lindgren Schule, Edewecht Oldenburg, Ballettcompagnie des Stadttheaters Bremerhaven, ballettKIEL, BallettVorpommern, Ballett Schwerin,
ßenseestraße Grundschule, Wilhelmstraße Grundschule, Willi-Graf Gymnasium Überregional Bundesverband Tanz in Schulen e. V., Mus-e Projekte,
Ballett der Staatsoper Hannover, Ballett des LandesTheaters Schleswig-Holstein, Ballett des Staatstheaters Braunschweig, Berufsverband Tanz in
PWC-Stiftung / Deutsche Kinder- und Jugendstiftung: »Kultur.Forscher!«, Tanz in Schulen NRW, TANZLABOR_21, Tanzplan Bremen, Tanzplan Düssel-
Schulen Köln, Compagnie Fredeweß, Hannover, Deutsches Tanzarchiv Köln, Ernst-Moritz Arndt Gymnasium, Osnabrück, Freie Schule Dreschvitz,
dorf, Tanzplan Hamburg, TanzZeit / Zeit für Tanz in Schulen Potsdam Lokal Fachhochschule Potsdam, Universität Potsdam / Studiengang Europä-
Rügen, Gesamtschule »Fritz Reuter«, Kemnitz, Gesamtschule Hohestieg, Braunschweig, Gesamtschule Ohmstede, Oldenburg, Gesamtschule Timmer-
ische Medienwissenschaft Überregional Festival Tanz im August, Berlin, Festival Tanztendenzen, Greifswald, Hebbel am Ufer, Berlin, Kampnagel
lah, Braunschweig, Goethe Gymnasium, Demmin, Gymnasium Eversten, Oldenburg, Hamburg Ballett, Haupt- und Realschule, Harpstedt, Humboldt
Hamburg, K3 – Zentrum für Choreographie / Tanzplan Hamburg, Ponderosa TanzLand Festival, Stolzenhagen, Sophiensaele Berlin International
Universität Berlin, Integrierte Gesamtschule Franzsches Feld, Braunschweig, Joint Adventures München, KGs Wiesmoor, Oldenburg, Mary Wigman-
BUDA Kortrijk , Centrale FIES, Dro, TY I DNY/FOUR DAYS, Prag, Frascati, Amsterdam, Uzès Dance Festival, Uzès , University College of Dance, Stock-
Gesellschaft Hamburg, MS Schrittmacher Oldenburg, Neues Gymnasium, Oldenburg, NDR Landesstudios Niedersachsen | Mecklenburg-Vorpom-
holm, Vooruit, Gent, wpZimmer, Antwerpen, 104 / Cent Quatre, Paris Tanzplan Deutschland ACQUIN Akkreditierungsagentur, AG TRANSITION und
mern | Schleswig-Holstein, Nibelungen Realschule, Braunschweig, nordwest / Tanzcompagnie Oldenburg, Projektensemble PET_1, Frankfurt, Re-
soziale Aspekte des Dachverband Tanz Deutschland e. V., Akademie der Künste Berlin, Akademie Remscheid, Akademie Schloss Solitude, Amt für
gionale Schule, Abtshagen, Regionalschule Gerhart-Hauptmann, Stralsund, Roses& Co, Oldenburg, Tanzkompanie des Stadttheaters Hildesheim,
Kultur und Denkmalschutz der Landeshauptstadt Dresden, Anton Bruckner Universität Linz, Archiv Darstellende Künste der Akademie der Künste,
tanznetz.de, Tanzplan Dresden, Tanztheater Osnabrück, Tanztheater des Theaters Bielefeld, Thoss-Tanzkompanie Hannover, Universität Ham-
Arts Council England, Arts Council Ireland, ATHENA Verlag, Ausbildungskonferenz Tanz, Australian Dance Council – Ausdance Inc., Ballett Intern,
burg / Performance Studies, Universität Osnabrück (Fachbereich Kunst), Universitätsklinikum Greifswald International Canada Council for the Arts
Ballettschule Hamburg / Ballett John Neumeier, Bayerisches Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst, Brandenburgisches Minis-
Ottawa, Medical Centre for Dancers & Musicans (Den Haag) Dresden Lokal HELLERAU – Europäisches Zentrum der Künste Dresden, Hochschule für
terium für Wissenschaft, Forschung und Kultur, Bühnengenossenschaft, Bundesbeauftragter für Kultur und Medien, Bundesdeutsche Ballett- und
Bildende Künste Dresden, Museum Hofmühle Dresden, Bienertmühle, Palucca Schule Dresden – Hochschule für Tanz, Sächsische Staatsoper Dres-
Tanztheaterdirektoren Konferenz, Bundesministerium für Bildung und Forschung, Bundesverband Tanz in Schulen e. V., Canada Council for the Arts,
den, Dresden SemperOper Ballett, semper kleine szene, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Trans-Media-Akademie Hellerau Überregional DAAD
Centre national de la danse France, conex Institut, corpusweb, Council for Contemporary Dance in Denmark, Crespo Foundation, Culture Concepts,
Deutscher Akademischer Austausch Dienst, Deutsch Französischer Kulturrat, Goethe-Institut München, Tanzplan Bremen Festival XtraFrei,
Dachverband Tanz Deutschland e. V., D.A.N.C.E., DAAD, Dance Association China Shanghai, Dance Council of Finland, dancegermany.org, Dance Ire-
Schwankhalle Bremen International Ballet Preljocaj, Random Dance / Sadler‹s Wells, London, Charleroi / Danses, Brüssel, D.A.N.C.E.-Programm
land, Dance UK, Dansacat Catalunya, DANZ New Zealand, Deutsche Bühne, Deutsche Sporthochschule Köln, Deutscher Berufsverband für Tanzpäda-
(Dance Apprenticeship Network aCross Europe) Düsseldorf Lokal Düsseldorfer Schauspielhaus – Junges Schauspielhaus, FFT – Forum Freies
gogik e. V., Deutscher Bühnenverein, Deutscher Bundestag / Ausschuss für Kultur und Medien, Deutscher Kulturrat e. V., Deutsches Institut für Tanz-
Theater e. V., Düsseldorf, filmwerkstatt düsseldorf e. V., NEUER TANZ Marstall Schloss Benrath Düsseldorf, tanzhaus nrw e. V., Tonhalle Düsseldorf,
pädagogik, Deutsches Tanzarchiv Köln, Deutsches Tanzfilminstitut Bremen, Dezernat Kultur und Wissenschaft der Stadt Frankfurt, Enquête-
Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Jugendberufshilfe Düsseldorf, Elly-Heuss-Knapp Schule – Berufskolleg Stadt Düsseldorf, Gemeinschafts-
Kommission ›Kultur in Deutschland‹, epodium Verlag, European League of Institutes of the Arts (ELIA), fabrik Potsdam, Festival Move Berlim, Festival
hauptschule Bernburger Straße, Goethe-Gymnasium, Heinrich-Heine-Gesamtschule, Hulda-Pankok-Gesamtschule, Humboldt-Gymnasium, Johann-
Tanz im August, Fink Verlag, Finnish Dance Information Center, Folkwang Universität Essen, Folkwang Musikschule Essen, Folkwang Tanzstudio,
Heidsiek Schule, Katholische Hauptschule Itterstraße, Montessorigrundschule Farnweg, Schule am Volksgarten, Städtische Realschule Luisen-
Fonds Darstellende Künste e. V., Freie Universität Berlin / Institut für Theaterwissenschaften, Goethe Institut, Gymnasium Essen-Werden, Hebbel
straße, Theodor Andresen Schule, Bürgerhaus Bilk / Bau-Kinder-Kultur im Salzmannbau, Bürgerhaus Reisholz Düsseldorf, Haus der offenen Tür
am Ufer Berlin, Heinz-Bosl-Stiftung – Ballett-Akademie, HELLERAU – Europäisches Zentrum der Künste, Henschel Verlag, Hessische Theaterakade-
Wittenberger Weg, Jugendfreizeiteinrichtung Velberter Straße / V24, Kinderforum e. V., Kindergarten Rheinische Förderschule Überregional Akade-
mie, Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst, Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig, Hochschule für Kunst Bremen, Hochschule
mie Remscheid, DiT – Deutsches Institut für Tanzpädagogik e. V., Straße, nrw landesbüro tanz – tanz in schulen, Bundesverband Tanz in Schulen e. V.,
für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main, Hochschule für Musik und Tanz Köln, Hochschule für Schauspielkunst »Ernst Busch« Berlin, IN
Kulturstiftung der Länder / Kongress »Kinder zum Olymp«, DIN A 13, TanzHochDrei, Tanzplan München International Amici Dance (UK), Dance City
TRANSIT, Institut Catalan des Industries Culturelles, Internationales Theaterinstitut – ITI Deutschland, John Cranko-Schule – Ballettschule des
UK Newcastle, Dansens Hus Oslo, de Stilte (NL), Dschungel Wien, Indepen-dance (UK), International Association of Theater for children and young
Würtembergischen Staatstheaters
, Joint Adventures, Kampnagel Internationale Kulturfabrik GmbH, Kanadische Botschaft, K-Kieser Verlag, Kultur-
people (Assitej International), Kopergietery (B), Orbit Dance (IE), Oslo University College, Szene Bunte Wähne – Tanzfestival (AT) Essen Lokal aalto
amt der Landeshauptstadt Düssseldorf, Kulturbehörde der Freien und Hansestadt Hamburg, Kulturbüro der Stadt Essen, Kulturamt der Stadt Köln,
ballett theater, Deutscher Verband für Berufspädagogik, Deutsches Tanzarchiv Köln, Folkwang Hochschule Essen, Folkwang Musikschule, Folkwang
Kulturhauptstadt RUHR.2010, Kulturreferat der Landeshauptstadt München, Kultursekretariat Wuppertal, Kulturstiftung der Länder, Kulturstif-
Tanzschule, Gymnasium Essen Werden, Tanzabteilung, Klavier-Festival Ruhr, Kunsthochschule für Medien Köln, PACT Zollverein Essen, Ruhr-Univer-
tung des Bundes, Kulturstiftung Dresden der Dresdner Bank, Kunststiftung Baden-Württemberg, Kunststiftung NRW, Künstlerhaus Mousonturm,
sität Bochum / Institut für Theaterwissenschaft, Universität Bielefeld / Arbeitsbereich Neurokognition und Bewegung – Biomechanik Überregional
Land Berlin / Senatskanzlei – Kulturelle Angelegenheiten, Landeshauptstadt Potsdam, Landesverband Freier Theater Baden-Württemberg, Lokomo-
Hochschulübergreifendes Zentrum Tanz - Pilotprojekt Tanzplan Berlin, Staatliche Hochschule für Bildende Künste – Städelschule Frankfurt a. M.
tiva Macedonia, London Laban Centre, Ludwig-Maximilians-Universität München / Institut für Theaterwissenschaft, Mary Wigman Gesellschaft,
International Centre Chorégraphique National de Montpellier – EX.E.R.CE, Centre national de danse contemporaine d’Angers, Goldsmiths, University
Mime Centrum Berlin, Ministerpräsident des Landes NRW, Münchner Volkshochschule, NRW Landesbüro Tanz, Olms Verlag, PACT Zollverein Essen,
of London / Department of Art, P.A.R.T.S. – Performing Arts Research and Training Studios Brüssel, Zürcher Hochschule der Künste / Department
Palucca Hochschule für Tanz Dresden, Parados Verlag, Paris-Lodron Universität Salzburg, Pro Helvetia, Reso – Tanznetzwerk Schweiz, Robert Bosch
Kunst und Medien Frankfurt Lokal Alois-Eckert-Schule, BHF-Bank-Stiftung, Crespo Foundation, Dr. Hoch's Konservatorium, Ensemble Modern, Hes-
Stiftung, RUHR.2010, Runder Tisch Zeitgenössischer Tanz in Baden-Württemberg, Sächsische Staatsoper Dresden / Semperoper Ballett, Senator für
sische Theaterakademie, Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main, IGS Herder Schule, IGS Schillerschule Offenbach, Institut
Kultur der Freien Hansestadt Bremen, Sophiensaele Berlin, Springdance, Staatliche Ballettschule Berlin und Schule für Artistik, Staatliche Hoch-
für Angewandte Theaterwissenschaft der Justus-Liebig-Universität Gießen, Institut für Theater, Film- und Medienwissenschaft der Goethe-Univer-
schule für Musik & Darstellende Kunst – Akademie des Tanzes Mannheim, Stadt Essen, Stanica, Dancestation Belgrade, Tafelhalle Nürnberg, TAMED
sität Frankfurt am Main, Institut für Sportwissenschaft der Justus-Liebig-Universität Gießen, Institut für Sportwissenschaften der Goethe-Univer-
Konferenz, tanz, Tanzbüro Berlin, Tanz und Schule e. V., Tanz und Theater e. V., Tanz- und Theaterfestival Hannover, Tanzarchiv Leipzig, Tanzbasis e. V.,
sität Frankfurt am Main, Internationale Ensemble Modern Akademie, Künstlerhaus Mousonturm, Landesverband professionelles Freies Theater
Tanzelarija Sarajevo, tanzhaus nrw, Tanzkongress, tanznetz.de, Tanzplattform Deutschland, tanzpresse.de, Tanzquartier Wien, TanzRaumBerlin,
Hessen e. V., Masterstudiengang »Choreographie und Performance« (MACuP) Gießen, Masterstudiengang »Zeitgenössische Tanzpädagogik« (MAztp)
TANZstadt: Bremen, Technische Universität München / Fakultät für Sportwissenschaft, The Arts Council Ireland, The Association of Professional
Frankfurt, Philipp-Holzmann-Schule, Schultheater-Studio, TUSCH – Partnerschaften Theater und Schule Frankfurt / Rhein Main, VHS Rüsselsheim,
Dance Companies in Catalonia, The Council for Contemporary Dance in Denmark, The Forsythe Foundation, Theater Instituut Nederland, Theater-
Viktoria Schule Darmstadt Überregional Bundesverband Tanz in Schulen e. V., FB Bildungswissenschaften IfGP der Universität Koblenz-Landau,
akademie Hamburg, Hochschule für Musik und Theater, transcript Verlag, Uferstudios GmbH, Universidade Anhembi Morumbi, São Paolo, Universi-
Standort Koblenz H
­ amburg Lokal Alfred-Toepfer-Stiftung, Alsterarbeit / Barner 16, DanceKiosk Hamburg, DanceKiosk Goes Island, Erika Klütz Schule
dade Estadual de Campinas, Universidade Federal da Bahia, Salvador Universidade Federal do Rio de Janeiro / PECDAN (Pesquisa em Cinema e Dança),
Hamburg, Fachverband Darstellendes Spiel Hamburg, Festival tms (theater macht schule), Freunde der Kunsthalle e. V., Friedrich / Korch / Hanefeld
Universidade Rio de Janeiro, Universität der Künste Berlin, Universität Gießen / Institut für Angewandte Theaterwissenschaft, Universität
(Rechtsanwaltskanzlei), Fundus Theater Hamburg, Gemeinschaftspraxis Hamburg e.V, HafenCity Universität Hamburg, Hamburg Ballett, Hambur-
Hamburg / Studiengang »Performances Studies«, Universität Leipzig / Institut für Theaterwissenschaft, Universität Salzburg, Verlag Theater der Zeit,
gische Architektenkammer, Hamburgische Kulturstiftung, Hamburger Volkshochschule, Institut für Kultur- und Medienmanagement / Hochschule
VTI – Vlaams Theater Instituut, Württembergischer Kunstverein Stuttgart, Zürcher Hochschule der Künste
Presse
Berliner Zeitung, 27. Januar 2011
28
29
Süddeutsche Zeitung, 5. Januar 2011
30
31
taz, 7. Februar 2011
Der Tagesspiegel, 30. Januar 2011
32
Aschenputtel und die blinden Prinzen
Fünf Jahre lang hat der Tanzplan der Bundeskulturstiftung
das Land verändert. Jetzt wurde er beendet. Von Astrid Kaminski
Zum Abschluss von Tanzplan Deutschland verweist die Initiatorin
Madeline Ritter in der bilanzierenden Pressekonferenz auf eine
englische Studie (PESSCL), wonach Tanz bei Jungs auf der Liste
der liebsten Freizeitbeschäftigungen gleich hinter dem Fußball
kommt. Welcher deutsche Junge hätte bis vor wenigen Jahren
überhaupt an ein solches Hobby gedacht! Um das Bewusstsein
für den Tanz zu schärfen, ist darum gerade auch der Bildungspart
des Konzepts wichtig. Viele Schulen sind in der Hinsicht auf
dessen Wirkung längst weiter als die Politik. Sie sehen die
Persönlichkeitsentwicklung der Kinder, ohne sie durch
verbesserte Noten in Mathematik belegen zu müssen. Die
künstlerisch tanzenden Schüler werden später beim Stichwort
Tanz nicht mehr nur an das Schulwalzer-Trauma der neunten
Klasse denken. Sie werden – um hier passende Worte von
Hortensia Völckers, der Direktorin der Bundeskulturstiftung, zu
gebrauchen – mehr Erfahrung haben mit »dem Wissen, das in
unsere Körper eingeschrieben ist«. […]
In Bremen, Frankfurt, Düsseldorf und München wurden die
Tanzstunden durch den von der Bundeskulturstiftung initiierten
Tanzplan Deutschland (2005 bis 2010) ermöglicht – dem größten
Subventionierungsprogramm, das es für diese Sparte bislang
gab. Kinder glücklich zu machen, das war kein vorrangig erklärtes
Ziel. Eher eine unmittelbar auf den jungen Gesichtern
abzulesende Auswirkung. Als Ziel des fünfjährigen Programms
wurde formuliert, es solle als »Katalysator für die Szene« dienen.
Dahinter könnte man ebenso gut eine Kampagne gegen
tänzerische Luftverschmutzung vermuten. Vielmehr aber sollten
die Initiativen im Bereich des Tanzes – vor allem des
zeitgenössischen – gebündelt und kreativ vernetzt werden um
stärkere Interessensvertretungen gegenüber der für tänzerische
Anliegen schlecht disponierten Kulturpolitik bilden zu können. […]
Hochschulübergreifendes Zentrum Tanz –
internationales Vorzeigeobjekt im Shabby Chic
Ein tatsächlich gewagtes Experiment leistete sich die Bundesund Tanzhauptstadt Berlin mit dem neuen Hochschulübergreifenden
Zentrum Tanz (HZT), eine Kooperation zwischen den
Konkurrenten Ernst-Busch-Hochschule und Universität der
Künste unter verantwortlicher Einbeziehung der Freien Szene.
[…] wer hier Choreographie oder Tanz studiert, ist mit allen
Sinnen im postideologischen Zeitalter angekommen. Reflexive
Erkenntnisprozesse stehen über Deutungshoheiten und
vorgegebenen Methoden. Das Schlichtungsmittel für Krisen und
Konflikte ist im Idealfall gegenseitiges Interesse, nicht Autorität. […]
Großer Auftritt für die Tanzwissenschaft, kleine Gelder
Inzwischen ist die »Tanzwissenschaft die Disziplin, in der im
Theater die Post ab geht«, streut Professor Jürgen Schläder vom
Theaterwissenschaftlichen Institut der LMU München in einen
Nebensatz, so als könne ihn heute jeder auswendig. Im Rahmen
des Tanzplans verstärkte er die tanzwissenschaftlichen Seminare
am Institut um 100 Prozent. In einem abenteuerlichen Konstrukt
mithilfe der Münchner Initiative Access to Dance gelang es, die
Journalistin Katja Schneider […] dafür mit Tanzplangeldern zu
fördern. Nach Ablauf wird ihre Arbeit dort nun im vollen Umfang
weiter gehen.
[…] Auch der sowohl Laien wie Wissenschaftlern ab Februar 2011
als Prototyp im Netz zugängliche Digitale Tanzatlas soll nach
Ablauf der Tanzplanförderung nur durch eine halbe Stelle an der
Universität der Künste gestemmt werden. In der PressekonferenzDemonstration wurde das als Erfolg gewertet. Wie das zu
schaffen sein soll, bleibt ein Rätsel.
Das Ausmaß des Erreichten grenzt an ein Wunder
Unterbezahlung ist auf Dauer gewiss kein Motor für den Erfolg.
Die Gelder für den Tanzplan waren knapp bemessen. Der große
Erfolg der Initiativen, die zu 80 Prozent nach dem Ablauf der
Förderung durch die Bundeskulturstiftung (KSB) weiterlaufen,
Kein Fünf-Uhr-Tanztee, sondern existentielle Arbeit
darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass er einer oft mehr als
doppelten Belastung Einzelner mit zu verdanken ist. Zudem
[…] das Organisationsbüro von Simone Schulte in München, wo
es eine der neun Vor-Ort-Initiativen gibt, erreichen täglich mehrere konnten längst nicht alle relevanten deutschen Tanzschaffenden
mit den Geldern erreicht werden. Ohne die hohe individuelle
Anfragen von Schulen. Gedeckt werden können sie nicht, auch
wenn der Tanzplan deutschlandweit 13 000 zusätzliche Tanzstunden Motivation und das uneitle Kooperieren hervorragender Partner
wären die Gelder der berühmte Tropfen auf dem heißen Stein
ermöglichte. Wenn er nun ausläuft und damit in Bayern 88 000
gewesen. Wie etwa die 200 000 Euro, die in die eher
Euro Unterstützung jährlich fehlen, springt immerhin für den
Münchner Raum das städtische Kulturreferat mit ca. 100 000 Euro brachliegende Informationsplattform www.dance-germany.org
investiert wurden. Oder auch die 630 000, die in das Potsdamer
für 2011 ein. Hier weht dank dem Kulturreferenten Hans-Georg
Residenzprogramm investiert wurden. Die Stadt hat zwar
Küppers kunstpädagogischer Pioniergeist aus NRW.
Steuerzahler mit vollen Taschen, ist aber nicht in der Lage, die
Versuche der Überwindung veralteter Fördermodelle
Künstleraufenthalte weiter zu finanzieren. Auch andere Geldgeber
wurden nicht gefunden. Es ist eben ein Katzensprung von Berlin
Die Tanzplanstadt Dresden hat einen Schritt dazu unternommen,
in die Provinz. Und dass die renommierte Kooperationsförderung
die monolithisch verwalteten Gelder kreativ umzuverteilen und
des Nationalen Performance Netzwerks in diesem Jahr nicht wie
durch die Zuschüsse der KSB noch aufzustocken. Das
Festspielhaus und europäische Zentrum der Künste Hellerau, das angedacht vom Beauftragten für Kultur und Medien (BKM)
übernommen wird, dafür muss der BKM zu Aschenputtels bösem
Ballett der Semper-Oper und die Palucca-Hochschule taten sich
Stiefvater erklärt werden. Vielleicht hilft für das nächste Jahr ein
dort zusammen, um aus gemeinsamen Mitteln neue
Knoten im Haar.
Künstlerresidenzen, Festivals und Profiworkshops für einen
breiteren Austausch mit der internationalen freien Szene zu
Andererseits können kleine Enttäuschungen und
schaffen. Dieses Engagement wird auch 2011 weitergehen.
Abnutzungserscheinungen nicht den alchemistischen Mehrwert
trüben, den die Bundeskulturstiftung mit der Direktorin Hortensia
[…] Das Frankfurter Tanzlabor 21, das für die Verbindung von
Kunst, Ausbildung und Rezeption steht, hat für die Gewährleistung Völckers für die Tanzplaninitiativen verbuchen kann. Zu verdanken
ist das deutschlandweite Tanzaufwachen dem Konzept von
von Geldern im Rahmen des Möglichen eine kluge Strategie
Madeline Ritter. […] Tragisch wäre es, wenn Wissen und
gewählt. Einerseits konnte die Politik von der längerfristigen
Erfahrungen von (ihr) und ihrem Team ab nun nicht mehr öffentlich
Förderwürdigkeit der Projekte überzeugt werden, stockte die
zur Verfügung stünden. Ein nationales Tanzbüro steht dringend
Tanzplangelder sogar noch auf, und beschloss sie immerhin für
zur Debatte. […]
die nächsten fünf Jahre. […]
www.tanznetz.de, 7. Februar 2011
Tanzplan vor Ort
34
35
Hochschulübergreifendes Zentrum Tanz – Pilotprojekt Tanzplan Berlin
(Foto David Bergé)
TANZLABOR_21 / Ein Projekt von Tanzplan Deutschland in Frankfurt
Profitraining mit Elizabeth Waterhouse
(Foto Jörg Baumann)
Access to Dance. Tanzplan München
Kids on Stage
(Foto Franz Kimmel)
tanzplan essen 2010
EXPLORATIONEN 08
(Foto Dirk Rose)
Tanzplan Potsdam: Artists in Residence –
Lehr- und Forschungsprogramm der fabrik Potsdam
Arbeitswochen Choreografie
(Foto Jan Stradtmann)
Tanzplan Dresden
Creative Residencies Sommerwerkstatt
(Foto Bildermann)
Take-off: Junger Tanz. Tanzplan Düsseldorf
»Wilde Zeiten« Musik-Tanztheater mit Jugendlichen
Leitung Guido Markowitz
(Foto Oliver Look)
Tanzplan vor ort
50
51
Berlin
Hochschulübergreifendes Zentrum
Tanz – Pilotprojekt
Tanzplan Berlin
Mitwirkende und Künstler
Rückschau Das Tanzplan Berlin Projekt beschritt neue Wege in
Projektteam Eva-Maria Hoerster, Boris Charmatz (bis
Sarat Maharaj, Stephanie Maher, Barbara Mahler,
Diego Agulló, Detlev Alexander, Filippo Armati, Roman
der Tanzausbildung. Aufgebaut wurde das Hochschulübergreifende
September 2008), Prof. Nik Haffner (seit November 2008),
Sabine Mainberger, Boyan Manchev, Felix Marchand,
Zentrum Tanz Berlin (HZT) in der gemeinsamen Trägerschaft der
Prof. Ingo Reulecke; Prof. Dr. Ric Allsopp, Prof. Dr. Alex Arteaga,
Becker, Ulrike Becker, Sarah Behrendt, David Bergé,
Universität der Künste Berlin und der Hochschule für Schauspiel-
Dr. Christiane Berger, Prof. Dr. Franz Anton Cramer,
Barbara Meyer, milchhof:atelier (Michael Rudolph,
Philip Bergmann, Carla Bessa, Julia Bihl, Milli
kunst »Ernst Busch« und in Kooperation mit TanzRaumBerlin, ei-
Kristin Guttenberg, Hanna Hegenscheidt, Prof. Rhys Martin,
Carsten Stabenow, Andreas Töpfer), Amanda Miller,
nem Netzwerk der professionellen Tanzszene. Drei neue Studien-
Prof. Gisela Müller, Prof. Helge Musial, Constanze Schellow;
Barbara Büscher, Jonathan Burrows, Rosemary
gänge wurden konzipiert und erprobt: der Bachelorstudiengang
Judith Brückmann; Sabine Trautwein
Butcher, Margaret Cameron, Rosa Casado, Felipe
Zeitgenössischer Tanz, Kontext, Choreografie und zwei Masterstu-
Arndt, Paulo Azevedo, Marianne Baillot, Evamaria
Bakardjiev, Hardi Barnewold, Edda Battigelli, Nina
Bitterli, David Bloom, Gabriele Brandstetter, Carol
Brown, Katerina Valdivia Bruch, Marion Buchmann,
Ceballos Bermudez, Yasemin Celikkan, Alice
Chauchat, Régine Chopinot, Emilyn Claid, Gill Clarke,
diengänge: Solo / Dance / Authorship und Choreografie.
Anne Collod, Augusto Corrieri, Gaudenz Corsin, Toni
Die Studiengänge sind experimentell ausgerichtet und ver-
Cots, Rosalind Crisp, Nadia Cusimano, Jess Curtis,
knüpfen künstlerische Lehre, wissenschaftliche Grundlagenver-
Bojana Cvejic, Ehud Darash, Luiz de Abreu, Lorraine
De Marqué, Scott deLahunta, Kattrin Deufert und
und die Hochschule für Schauspielkunst »Ernst Busch«,
Stiftung Kulturelle Weiterbildung und Kulturberatung
Michel Doneda, Norman Douglas, Joanne Dudley,
theaterwissenschaftlichen Studiengängen schließen. Durch die
enge Verbindung des Studiums mit dem professionellen Feld kön-
nen die Vielfalt und die Potenziale des Tanzes in Berlin genutzt
Tanzplan Deutschland
und zugleich weiterbefördert werden.
1.032.709 ¤
Ulrike Flämig, Susanne Foellmer, William Forsythe,
Susan Leigh Foster, Ludoviz Fresse, Barbara
Friedrich, gabi.berlin (Katrin Schoof ), Claudia
Tomi Paasonen, Aikaterini Papageorgiou, Jo Parkes,
Paula E. Paul, Steve Paxton, Jeroen Peeters, Viola
Perra, Antje Pfundtner, Hanne Pilgrim, Martin Pilz,
Friederike Plaf ki, Peter Pleyer, Frans Poelstra,
Randolf, Isabel Reuter, Rita Roberto, Petra Roggel,
Jochen Roller, Ivana Roncevic, Felix Ruckert, Ka
Rustler, Petra Sabisch, Stefanie Sachsenmeier, Yeri
Anarika Sanchez, Isabelle Schad, Benjamin Schälike,
Karen Schaffmann, Thomas Schallmann, Heike
Stadt / Land
1.223.878 ¤
Drittmittel / Eigenmittel
Schmidt, Steffen Schmidt, Frederic Schrankenmuller,
16.449 ¤
Robyn Schulkowsky, Timo Schulze, Robert Schuster,
Kirsten Seeligmüller, Odile Seitz, Sela, Seon-ja Seon,
Parallel zur Pilotphase des HZT wurde auch der Standort
Garbe, Ami Garmon, Yves Noel Genod, Frédéric Gies,
aufgebaut: Die Stiftung Deutsche Klassenlotterie stellte Tanz-
Summe 2.273.036 ¤
Heiner Goebbels, Carolin Gödecke, Renate Graziadei,
Raum­Berlin für den Umbau der denkmalgeschützten ehemaligen
Erhebungsdatum: 01.12.2010
Laure Guibert-Deguine, Fredi Gutzler, Adham Hafez,
BVG Zentralwerkstätten 4,3 Millionen Euro zur Verfügung. Jetzt
Julyen Hamilton, Yvonne Hardt, Jörg Hassmann,
David Moss, Andreas Müller, Helge Musial, Martin
Frédéric Pouillaude, Ibrahim Quraishi, Johannes
mittlung sowie berufspraktische Begleitung, womit sie die bisFinanzierung
Fabrice, Claudia Feest-Lieberknecht, Joao Fiadeiro,
Vesna Mlakar, Elisabeth Molle, Hans Molzberger,
Nachbar, Lisa Nelson, Thérèse Nylén, Carlos Manuel
Förderer Land Berlin – über die Universität der Künste Berlin
herige Lücke zwischen Bühnentanzausbildungen und tanz- und
Emrich, Veronique Fabbri, Jeroen Fabius, Charles
Sofia Mavragani, Lena Meierkord, Ulrike Melzwig,
Oliveira, Anja Osswald, Meagan O’Shea, Felix Ott,
Thomas Plischke, Martin Dönike, Anita Donaldson,
Ewa Einhorn, Anat Eisenberg, Kate Elswit, Roswitha
Leonie Martin, Susanne Martin, Annemarie Matzke,
Norbert Servos, Sarah Shelton Mann, Irene Sieben,
Joao da Silva, Gabriel Smeets, Martin Sonderkamp,
Maria Speth, Ralf Stabel, Arthur Städli, Peter
Stamer, Martyna Starosta, Malin Stattin, Robert
Steijn, Max Stelzl, Kai Stöger, Sun Shang-Chi, Martin
Anke Hauerstein, Deborah Hay, Jana Heilmann,
beherbergen die Uferstudios neben dem HZT auch die Tanzfabrik
Dieter Heitkamp, Götz Hellriegel, Anja Hempel,
Berlin, das ada-Studio und das Tanzbüro Berlin und bieten zahl-
Thomasset, Stephen Thompson, Anna Till, Mark
Claudia Henne, Katy Hernan, Ernesto Hernandez,
reichen Künstlern und Kompanien temporär Raum für Proben und
Tompkins, Bernd Tröger, Nils Ulber, Jana Unmüßig,
Anne-Mareike Hess, Walli Hoefinger, Christiane
Hommelsheim, Marijke Hoogenboom, Pirkko
Aufführungen.
Husemann, Jasmin Ihrac, Josef Ilmberger, Mette
Ingvartson, Marc Jackson, Julia Jadkowski, Janez
Jansa, Wibke Janssen, JE Jeuno Kim, Alexander
Perspektiven Das HZT wurde in die Berliner Hochschulverträge
2010 – 2013 aufgenommen, wodurch seine Finanzierung weitge-
Eva Karczag, Andrea Keiz, Tümay Kilincel, Karin
hend gesichert werden konnte; 2010 / 11 erhält es mit den Mitteln
Kirchhoff, Gabriele Klein, Peter Kock, Raisa Kröger,
aus dem Masterplan Ausbildungsoffensive für den Aufbau neuer
Kurtela, Gerard Labeur, Benoit Lachambre, Valérie
Studienplätze jährlich 1,15 Millionen Euro. Nach der Erprobung der
Lanciaux, Prue Lang, Angèle Le Grand, Xavier Le Roy,
Studiengänge mit je einer Gruppe Studierender hat das HZT nun
Vivien Lee, Min Kyoung Lee, Hans Thies Lehmann,
einen regulären Studienbetrieb mit jährlicher Aufnahme aufge-
Thomas Lehmen,Susanne Linke, Esther Linley,
Maya Lipsker, Jessica Lööf, Antonio Pedro Lopez,
Roser Lopez Espinosa, Aslaug Emma Magnussen,
Ante Ursic, Myriam van Imschoot, Theo van Rompay,
Taíz Vieira, Litó Walkey, Christophe Wavelet, Anja
Weber, Georg Weinand, Stefanie Wenner, Mirko
Jenkins, Claudia Jeschke, An Kaler, Nikos Kamantos,
Bojana Kunst, Christian Kupke, Berna Kurt, Nina
Supper, Marina Tenorio, Tony Thatcher, Vincent
nommen. Bis Ende 2012 wird die volle Studienkapazität mit mehr
als 70 Studierenden in den drei Studiengängen erreicht sein.
Winkel, Christoph Winkler, Britta Wirthmüller, Thilo
Wittenbecher, Katja Wolf, Ivan Wolfe, Patty Woltmann,
Anke Zapf, Marysia Zimpel (Stand März 2011)
Tanzplan vor ort
52
53
Bremen
Tanzplan Bremen.
Norddeutsches
Tanztreffen
Mitwirkende und Künstler
Rückschau Tanzplan Bremen präsentierte an norddeutschen
Projektteam Dr. Patricia Stöckemann, Inge Deppert,
Andrea María Mendez Torres, Irene Merbitz-
Daniel Abbruzzese, Gino Abet, Detlev Alexander,
Stadt- und Staatstheatern den Tanz in all seinen Facetten und be-
Rolf Hammes, Annette Kölling, Waltraut Körver, Helge Letonja,
Flentje, Julio César Miranda Maldonado, Eckhard
reicherte das Publikum um spannende Alternativen zu Schauspiel
Arnim Meier, Wilfried van Poppel; Edith Boxberger, Sandra Noeth;
Aragay, Ardit, Romy Avemarg, Dörte Bähr, Milena
und Oper. 11 Städte, 15 städtische und 32 freie Kompanien, 48 Schu-
Sonja Bachmann, Manuela Demmler, Ulrike Steffel
Ballhaus, Gitta Barthel, Nicole Baumann, Margot
len mit über 50 Schultanzprojekten und ca. 1.200 Schülern, über
Marion Amschwand, Alexander Andrejev, Teodora
Ansaldso, Rowena Ansell, Monica Antezana, Mariella
Begusch, Alexandra Benthin, Philip Bergmann, Felix
Mittelstädt, Martina Montero-Arregui, Shannon
Joanne Moreno, Demis Moretti, Emma Jane Morton,
Sandra Munoz Lopez, Bogdan Muresan, Katharina
Neumann, Keiko Nisugi, Ayako Nomura, Christian
Novopavlovski, Hildur Elín Ólafsdóttir, Chiara
100 Choreografen und mehr als 400 Tänzer – das waren die Ak-
Förderer Kulturamt Osnabrück, Kulturamt der Universitäts-
Dagmar Bock, Sonja Böhme, Marco Boschetti, Kai
teure des umfangreichen Gastspielprogramms. Mit 9 Norddeut-
und Hansestadt Greifswald, Kulturinstitut der Stadt Braun-
Paar, Krisztina Pasztory, Wendy Paulusma, Maxim
Braithwaite, Daniela Brümmer, Barbara Buck, Katja
schen Tanztreffen, 4 XtraFrei-Festivals und 3 Kinder- und Jugend-
schweig, Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur
Perju, Veselka Petrova, Antje Pfundtner, Augusto
tanztagen wurden Plattformen geschaffen, die die vorhandenen
Mecklenburg-Vorpommern, Senator für Kultur der Freien und
Anna Calvo Gómez, Jaroslav Cernuska, Wen-Hua
Ressourcen inspirierend und effektiv nutzten: Die Kompanien teil-
Hansestadt Bremen
Chang, Pin-Chieh Chen, Marc Cloot, Bernado Coloma,
ten nicht nur ihre Erfahrungen, sondern auch Technik und Aus-
Berner, David Blázquez, Anastasiya Bobrykova,
Buhl, Sabine Bünger, Tomas Bünger, José Caba,
Rubén Cabaleiro Campo, Isis Calil de Albuquerque,
Claudiu Constantin, Alessandra Corti, Andre-Luiz
Costa, Olivia Court Mesa, Abel Cruz dos Santos,
Moriel Debi, Urs Dietrich, Veselina Dimcheva
Handzhieva, Ralf Dörnen, Gregor Dreykluft, Antoine
Jaramillo Pineda, Alexander Pinto, Silvia Pisani,
Denis Piza, Anna Pocher, Khrystyna Polyanska,
Oliver Preiß, Robert Przybyl, Jan Pusch, Boris
Randzio, Eva Raquet, Hartmut Regitz, Katharina Reif,
Dr. Boni Rietveld, Jana Ritzen, Adriana Rodrigues
stattung. Die Produktionen wurden an verschiedenen Orten auf-
Finanzierung
geführt, die Theater abwechslungsreich bespielt und neue Publi-
Antje Rose, Emmanuel Roy, Anne Rudelbach, Enrique
kumsgruppen erreicht.
Sánchez Lansch, Magali Sander Fett, Pablo
de Souza, Dario Martin Rodriguez, Jochen Roller,
Effroy, Vanessa Erdmann, Frank Fierke, Paloma
Figueroa, Stefanie Fischer, Héloïse Fournier, Alberto
Olocco, Anne-Katrin Ortmann, Yoko Osaki, Henning
Tanzplan Deutschland
Stadt / Land
Drittmittel / Eigenmittel
650.000 ¤
554.005 ¤
25.510 ¤
Sansalvador, Marco Santi, Rustam Savrasov, Frauke
Scharf, Lars Scheibner, Martin Schirbel, Diether
Franceschini, Catherine Franco, Dr. Hermann
Perspektiven Die Stadt Bremen wird ihren Finanzierungsanteil
Frauendorf, Birgit Freitag, Janos Andreas
in der bisherigen Höhe von 130.000 Euro künftig für die Förderung
Frydenlund, Barbara Fuchs, Tina Gaitzsch, Alfredo
der lokalen Tanzszene in Bremen einsetzen, davon 48.000 Euro für
Summe 1.229.515 ¤
Schwindling, Michael Scicluna, Virginia Segarra
Georgescu, Sebastian Gibas, Mirko Giorgino,
das Deutsche Tanzfilminstitut. Das steptext dance project wird zu-
Erhebungsdatum: 01.01.2011
Setién, Dr. Liane Simmel, Zufit Simon, Alexander
Wilhelm Groener, Thomas Grube, Stefan Hahn, Rolf
sammen mit dem Staatstheater Hannover und mit einer zusätz-
Simpkins, Tina Slabon, Aya Sone, Stefan Späti, Pavel
Hammes, Claudia Hanfgarn, Victoria Hauke, Tina
lichen Förderung der Stadt Bremen und des Landes Niedersachsen
Stoiko, Jelena-Ana Stupar, Kellymarie Sullivan,
Garcia Gonzalez, Mónica García Vicente, Constantin
Havers, Jochen Heckmann, Lena-Soon Hee
Schlicker, Camilla Schlie, Ute Schmitt, Dr. Katja
Schneider, Ulrich Scholz, Mario Schröder, David
Vidal, Karine Seneca, Norbert Servos, Cristian
Angelika Thiele, Elvis Val, Andreas Michael von
Meierkord, Björn Helget, Martin Henke, Celestine
das Tanzplan-Festival »XtraFrei« fortführen. Das Norddeutsche
Hennermann, Anne-Mareike Hess, Vivienne Hötger,
Tanztreffen wird in der bisherigen Form nicht weitergehen, aber
Warburton, Steffi Waschina, Swantje Welters,
Reinhild Hoffmann, Ferdinand Holeva, Henrietta
das Staatstheater Hannover plant ausgehend von der Idee des
Jae Won Oh, Kira Wortmann, Cecilia Wretemark,
Horn, Margaret Howard, Hella Immler, Daniela
Indrizzi, Yaroslav Ivanenko, Mimi Jeong, Günther
Jeschonnek, Farley Issac Johansson, Roman Katov,
Gisela Kempf, Armen Khachatryan, Dörthe Kien,
Hyoung-Min Kim, Prof. Dr. Gabriele Klein, Mathis
Kleinschnittger, Jiri Kobylka, Kurt Koegel, Stela
Korljan, Waltraut Körver, Davina Kramer, Simon
Kranz, Susanne Krüger, Dr. Andreas Lahm, Ralf
Lammertz, Felix Landerer, Jörg Landsberg, Johanna
Elisa Lemke, Eva-Maria Lerchenberg-Thöny,
Justyne Li Sze Yeung, Lina Lindheimer, Susanne
Linke, Chi-Kiu Liu, Fang-Yi Liu, Michael Löhr, Cássia
Lopes, Marta López Caballero, Andre Luiz Costa,
Jörg Mannes, Preslav Mantchev, José Martinez Grau,
Anna-Lu Masch, Carlos Matos, Barbara Melo Freire,
Tanztreffens einen Austausch mit anderen städt­ischen Tanzkompanien.
Arb, Annelies Waller, Maria Walser, Anne-Marie
Kevin Yee-Chan, Tenald Zace, Loris Zambon,
Krzysztof Zawadzki, David Ziegler, Pantelis Zikas,
Mirek Zydowicz (Stand Juni 2009)
Tanzplan vor ort
54
55
Dresden
Tanzplan Dresden
Mitwirkende und Künstler
Rückschau Erstmals kooperierten im Rahmen des Tanzplan
Projektteam Sabine Stenzel, Prof. Jason Beechey, Dieter
Mariah Maloney,Christine Marneffe, Ignacio
Silke Abendschein, Stanislav Abraham, Anton
Dresden mit dem Semperoper Ballett, der Palucca Hochschule für
­Jaenicke, Aaron S. Watkin, Prof. Udo Zimmermann; Doris Oser;
Martínez, Carmen Mehnert, Sophie Melis, Thomas
Tanz Dresden und HELLERAU – Europäisches Zentrum der Künste
Barbara Damm, Marion Demuth, Annegret Hauptmann,
Alejandra Baños, Marion Barrios Solano, Silvia
drei renommierte Dresdner Institutionen. Interdisziplinäre Tanz-
Andreas Kothe, Antje Liemann, Adi Luick, Carmen Mehnert,
Geza Moricz, Julia Mota Carvalho, Christian Münch,
Bastianelli, Sophie Becker, Susana Emanuela Beiro,
produktionen mit jungen Choreografen, professionelle Fortbil-
Angela Rannow, Rebecca Rieger, Frank Seifert, Franziska Vollmer
Martin Nachbar, Maxim Nekrasov, Silke Neumann,
Adassinsky, Michaela Angelopoulos, Avatâra Ayuso,
Iñaki Azpillaga, Stefan Baier, Marion Ballester,
Victoria Lauren Bek, Yossi Berg, Ulrich Bischoff,
Elena Bösenberg, Marine Bodin, Donald Borror,
dungsangebote, Mentorenprogramme und internationaler Aus-
Michaux, Bruno Michellod, Janyce Michellod, Nicola
Migliorati, Armando Morai, Eugenia Morales, Tamas
Rasmus Ölme, Pinar Ömerbeyoglu, Senem Gökce
Ogultekin, Asli Öztürk, Vera Ondrašíková, Jaroslav
Yoann Boyer, Juan Manuel Branca Sébastien Brun,
tausch setzten kreative Impulse frei und schafften jährlich für ca.
Förderer Amt für Kultur und Denkmalschutz inkl. Förderverein
Ondruš, Valentine Paley, Alisa Panchenko, Evgeny
Marie Sophie Budek, Florian Bücking, Michal Cab,
100 Künstler und Dozenten temporäre Arbeitsmöglichkeiten. Ver-
Hellerau e. V., HELLERAU – Europäisches Zentrum der Künste,
Pankratov, Barbara Passow, Christine Peters,
netzt mit lokalen und internationalen Partnern wurden Ausbil-
Kulturstiftung Dresden der Dresdner Bank, Kulturstiftung des
Sabin Ceulemans, Claude Chassevent, Hervé
dung und Produktion eng verzahnt und eine zukunftsweisende
Freistaates Sachsen, Palucca Hochschule für Tanz Dresden,
Chaussard, Fa-Hsuan Chen, Katharina Christl, Idan
Struktur für den Tanz aufgebaut. Dresden konnte so an seinen im
Sächsische Staatsoper Dresden / Semperoper Ballett, diverse:
frühen 20. Jahrhundert begründeten Ruf als bedeutende Tanz-
DAAD, Goethe-Institut, Institut Français Dresden, Staatliche
stadt anknüpfen und dem zeitgenössischen Tanz in der Stadt wie-
Kunstsammlungen Dresden, Städtepartnerschaftsfonds
João Fernando Cabral, Pierre-Francois Carrasco,
Sonja Castellanos, Bruno Cathomas, Jarek Cemerek,
Cohen, Elisa Coissard, Thomas Conway, Jenny
Coogan, Giacomo Corvaia, Gabriel Cunich Ansaldi,
Antonella Cusimano, Johanne Dam, Daniéle Da
Meda, Hayo David, Christophe Degelin, Julien
der Raum verschaffen.
Desprez, Spencer Gregory Dickhaus, Diegonante,
Daniela Dinh, Abdourahmane Diop, Oliver Doerell,
Carmen Piqueras, Friederike Plafki, Zuleika Ponsen,
Angelin Preljocaj, Marcela Ruiz Quintero, Volker
Renner, Jana Ressel, Ingo Reulecke, Camille Revol,
Miriam Remirez, Katharina Riedeberger, Ben J.
Riepe, Gelsomino Rocco, Daniela Maria Rod, Ana
Catalina Román, Michal Rydlo, Helma SandersBrahms, Karine Saporta, Maria Scaroni, Rico
Schalück, Johannes Schmidt, Irene Schröder, Olaf
Schubert, Michael Schumacher, Patrick Sedlak, Tatja
Finanzierung
Seibt, Stefan Senf, Trinidad Sevillano, Katarzyna
Axel Dörner, Hartmut Dorschner, Stefan Dreher,
Perspektiven Das Semperoper Ballett, die Palucca Hochschule
Juan Dominguez, Thomas Dumke, Gregory Edelein,
für Tanz Dresden und Hellerau hatten – als große von Stadt und
Roswitha Emrich, Eric Ernerstedt, Dimitar Evtimov,
Land geförderte Institutionen – die Tanzplan-Aktivitäten aus ihren
Tanzplan Deutschland
Flomin, Todd Ford, Teresa Lucia Forstreuter, Steffen
eigenen Budgets kofinanziert. Sie werden ihre Kooperationen fort-
543.789 ¤
Fuchs, Daniel Gal, Iain Gardner, Massimo Gerardi,
setzen, z. B. bei der »Tanzplattform 2012«, der »Biennale Tanzaus-
Roselle Gillam, Heidi Gilpin, Jara Serrano Gonzalez,
bildung 2014« und vielen weiteren Aktivitäten. Hellerau hat An-
Summe 1.463.288 ¤
Tokmitt, Alessio Trevisani, Manos Tsangaris, Mara
Lutz Gregor, Manon Greiner, Franziska Grimm,
fang 2011 in Zusammenarbeit mit TanzNetzDresden, einem neu
Erhebungsdatum: 01.03.2011
van Vark, Michael Veit, Jelena Vujicic, Joseph
Hannah Groninger, Vito Giotta Castellana Grotte,
gegründeten Zusammenschluss von Tänzern und Choreografen,
Walkling, Aaron S. Watkin, Laura Weißig, Matthias
Paulo Guerreiro, Romain Guion, Emma Gustafsson,
mit »Linie 8« eine eigene Veranstaltungsschiene für die freie Sze-
Werner, Andrea Wesfreid, Paul Wiersbinski, David
Till Exit, Carlos Fernández, Federica Fiore, Ori
Gamal Gouda, Oded Graf, Laura Graham, Lisa Gregg,
Winfried Haas, Matthias Härtig, Dominik Halamek,
Beat Halberschmidt, Michael-John Harper, Florian
Hartfield, Hanna Hegenscheidt, Ángel Martínez
Hernández, Dieter Heitkamp, Claudia Helling,
Célestine Hennermann, Jassem Hindi, Solomon
Holly-Massey, Eric Houzelot, Kazue Ikeda,
Véronique Jean, Holger John, Anne Jung, Moanda
Daddy Kamono, Behrang Karimi, Leandro Kees,
Hans Georg Koehler, Yukie Koji, Rita Komisarchik,
Juraj Korec, Jacob Korn, Jörg Kreutzer, Anton
Lachky, Thomas Langkau, Johannes Langolf, Reut
Levi, Ofir Levy, Antje Liemann, Francisco Lima Dal
Col, Madeleine Lindh, Bernhard Loibner, Carlos
Fernández Lopez, Melanie López, Wayne McGregor,
Katrina McPherson, Sandra Maes, Sergiu Matis,
ne etabliert.
Sitarz, Marija Slavec, Héctor Solari, Anne O. Poncet
Staab, Regine Standfuss, Risa Steinberg, Nicolas
Stadt / Land
798.369 ¤
Drittmittel / Eigenmittel
121.130 ¤
Stephan, Malwina Stepien, Bettina Stieler, Julian
Stierle, Markus Stockhausen, Oliver Stotz, Kate
Strong, Maik Stüven, Sivlana Suárez Cedeño, Olga
Swietlicka, Takako Suzuki, Pipo Tafel, Alex Alves
Tsironi, Paul Turner, Nina Louise Vallon, Mevlana
Wilde, Todd Williams, Jessica Wright, Stephan
Wöhrmann, Ivan Wolfe, Victoria Wolff, Josephine
Wosahlo, Saskia Wunsch, Yossi Yungman, Florian
Zwißler (Stand März 2011)
Tanzplan vor ort
56
57
Düsseldorf
Take-off: Junger Tanz.
Tanzplan Düsseldorf
Mitwirkende und Künstler
Rückschau Mit 45 Partnern aus Kultur, Bildung, Wissenschaft
Projektteam M artina Kessel, Bertram Müller; Angela Vucko,
Patrick »Paddy« Seebacher, Sabine Seume, Andreas
Malou Airaudo, Usein »U.K.« Ali, Karen Anderson,
und sozialen Einrichtungen hat sich Take-off: Junger Tanz. Tanz-
Katrin Weitzel; Ulrike Dobmeier, Kerstin Verbeek; Simone John
Simon, Victoria Söntgen, Karstein Solli, Veit
Jamie Armstrong, Kader Attou, Paulo Azevedo,
Takao Baba, Josette Baïz, Eva Bal, Carlinhos Batá,
plan Düsseldorf zu einem auch international hoch angesehenen
Sprenger, Birgitt Stamm, Franziska Steiof, Stefanie
Suchy, Ulla Theißen, Stephanie Thiersch, Mohan C.
Franck Beaubois, Hamdi Berdid, Fatoumata »Fifi«
Kompetenzzentrum von Tanzkunst für und mit Kindern und Ju-
Förderer K ulturamt der Landeshauptstadt Düsseldorf;
Thomas, Ives Thuwis, Jack Timmermanns, Jon
Berete, Inger Cecile Bertràn de Lis, Hélène
gendlichen entwickelt: In den fünf Jahren hat das Projekt 50 ver-
Kunststiftung NRW; Das Ministerium für Familie, Kinder, Jugend,
Tombre, Peter Trabner, Ruth Trautmann, Frédérike
schiedene Produktionen für Kinder und Jugendliche erarbeitet,
Kultur und Sport des Landes NRW
Blackburn, Wies Bloemen, Kofie »Kofie« Boachi,
Andrea Böge, Nicholetta Branchini, Nora Bussenius,
Busy Rocks, Gregory Caers, Niranh »Lil' Rock«
9.017 Tanzstunden an Schulen und Jugendfreizeiteinrichtungen
Chanthabouasy, Martin Clausen, Alex Coda, Marlin
mit 6.712 Teilnehmern, 199 Choreografen, Tänzern, Tanzpädagogen
Finanzierung
durchgeführt sowie Festivals für verschiedene Altersgruppen ini-
De Haan, Koen De Preter, Johan De Smet, Andreas
Denk, Moussa Diagne, Raegan »Rae« Dikilu, Nikola
Venturini, Tais Vieira, Irena Vujicic, Katja Wachter,
Emily Welther, Erika Winkler, V. A. Wölfl, Katja F. M.
Wolf, Karl Kane Wung, Franck Edmond Yao, Silke Z.,
Adnan Zaatouri, Rymon »Rayboom« Zacharei
(Stand März 2011)
Duric, Thorsten Eibeler, Oliver El-Fayoumi, Tina
tiiert – und damit mehr als 100.000 Zuschauer erreicht. Damit ist
El-Fayoumi, Jenny Elliott, Anne Grete Eriksen, Nadia
Take-off in Deutschland zum produktivsten und erfolgreichsten
Tanzplan Deutschland
Stadt / Land
Drittmittel / Eigenmittel
Produzenten von zeitgenössischem Tanz für Kinder und Jugendli-
1.000.000 ¤
1.000.000 ¤
266.781
Espiritu-Thon, Jérôme Ferron, Jacqueline
Fischer-Lensing, Benjamin Fleig, Barbara Fuchs,
Colm Gallagher, Francesco Gandi, Gangazumba,
che geworden. Für die Vermittlung in Schule und im Freizeitbe-
Rachel Garcia, Ulla Geiges, Albi Gika, Ardit Gika,
reich entwickelte das Projekt mit den Partnerschulen erfolgreiche
Summe 2.266.781 ¤
Formate zur Integration von Tanzkunst in den regulären Schulun-
Erhebungsdatum: 01.06.2010
Monika Gintersdorfer, Damian Gmuer, Dennis
Gradtke, Nicole Grieshaber, Marcus Grolle, Tiago
Guedes, Janee Hall, Gizella Hartmann, Jack
terricht und zur Qualifizierung von Tanzpädagogen. All dies und
Henderson, Célestine Hennermann, Leif Hernes,
die Ergebnisse der wissenschaftlichen Begleitforschung des Pro-
Dominique Hervieu, Raphael Hillebrand, Martin
jekts kann man in dem Buch »Aufwachsen mit Tanz« (Beltz Verlag)
Hilton, Elise Hoffmann, Geoff Hopson, Maria
Ibarretxe, Ogieva »O.G.« Idahosa, Amelie Jalowy,
anschaulich nachvollziehen.
Othello Johns, Leandro Kees, Hannah Keßeler,
Benny Kimoto, Ivana Kisic, Britta Koch, Gerda König,
Dariusz Kostyra, Andrea Kramer, Cecile Kramer,
Perspektiven Das Land hat seine Förderung auf 100.000 Euro
Swanhild Kruckelmann, Ludwig Kuckartz, Patricia
verdoppelt, die Stadt hat ihren Zuschuss um 40.000 Euro auf
Kuypers, Gudrun Lange, Ginette Laurin, Tobias
190.000 Euro erhöht, beide Förderer haben jeweils weitere 30.000
Liebezeit, Sarah Linstra, Misael Lopez, Andrea
in Aussicht gestellt. Zur Stärkung der internationalen Zusammen-
Lucas, Ilanit Magarshak-Riegg, Royston Maldoom,
Judith Malina, Guido Markowitz, Jörg Lukas
arbeit hat Take-off mit Produktionspartnern aus Österreich, Bel-
Matthei, Christian »Flockey« Mavatiko, William Mc
gien und den Niederlanden das Netzwerk »Fresh Tracks Europe«
Aslan, Carlo Melis, Kadir »Amigo« Memis, Markus
gegründet, das von der Europäischen Kommission unterstützt
Michalowski, Claire Mitchell, José Montalvo, Dörte
Müller-Schulz, Marion Muzac, Hoang Viet Nguyen,
Un-Margritt Nordseth, Janice Parker, Claire Pençak,
Bridget Petzold, Nora Pfahl, Boris Pfeiffer, Bernd
Plöger, Viktor Podstrelnov, Porquinho, Patricia
Portela, Kristof Puller, Stephan Rabl, Sébastien
Ramirez, Irina Rasimus, Lorca Renoux, Ingo
Reulecke, Frank Römmele, Arthur Rosenfeld, Yvonne
Rosenfeld, Gitte Roser, Karolina Rüegg, Renat
Safiullin, Ivana Scavuzzo, Rebekka Schäfer, Bernd
Schindowski, René Schubert, Angela Schubot,
wird. Damit sind in Düsseldorf die Grundlagen für die Tanzkunst
für und mit Jugendlichen auch für die Zukunft gesichert.
Unger, Fredrik Vahle, Wouter Van Looy, Davide
¤
Tanzplan vor ort
58
59
Essen
tanzplan essen 2010
Rückschau tanzplan essen 2010 ist angetreten, um durch das
Projektteam Stefan Hilterhaus, Isabel Niederhagen, Ingo
Mitwirkende und Künstler
Zusammenspiel von Institutionen und Akteuren ein Kompetenz­
Dellmann; Dirk Hesse; Isa Köhler, Jasmina Schebesta
Natascha Adamowsky, Hubertus Ahlers, Inke Arns,
labor für Lernen und Lehre im und durch den Tanz zu entwickeln.
Ulrich Beckefeld, Galeet Ben Zion, Beatrice von
Bismarck, Bettina Bläsing, Christoph Böll, Cornelius
Praktischer Austausch und Reflexion wurden in neuer Form ver-
Förderer Deutscher Verband für Berufspädagogik, Kulturbüro
Borck, Gabriele Brandstetter, Bazon Brock, Allison
woben und erprobt. Wie wird vielschichtiges und auch sinnliches
der Stadt Essen, Kulturhauptstadt RUHR.2010, Kunststiftung
Brown, Frauke Burgdorff, Jonathan Burrows,
Wissen zeitgemäß übersetzt und damit vermittelbar? Können
NRW, Stadt Essen
Beatriz Calvo-Merino, Elke van Campenhout, Boris
Charmatz, Thomas Christaller, Cosmin Costina,
künstlerische Produktionsprozesse und exemplarische Lernme-
Emily S. Cross, Dr. Holk Cruse, Kattrin Deufert &
thoden aus verschiedenen Wissensbereichen aneinander wachsen?
Finanzierung
Thomas Plischke (artistwin), Corinne Diserens, ­
Vincent Dunoyer, Lothar E.O. Eckhardt, Britta
Neue Arbeitsmethoden und -strategien wurden nicht nur
Dr. Mehdi Djalali, Juan Domínguez, Iris Dressler,
durch die Begegnung mit anderen künstlerischen Sparten gene-
Eiermann, Tim Etchells, Matteo Fargion, Sigrid
riert – ebenso essentiell war die Auseinandersetzung mit Diszi­
Tanzplan Deutschland
plinen wie Anthropologie, Physik, Architektur, Neurologie und
453.326 ¤
­Philosophie. tanzplan essen 2010 verschrieb sich der Neugier und
Drittmittel / Eigenmittel
464.648 ¤
21.752 ¤
Gareis, Gob Squad, Wanda Golonka, Dan Graham,
Patrick Haggard, Adrian Heathfield, Hanna Hedman,
Herbordt / Mohren, Jens Hoffmann, Henrietta Horn,
Hans-Christian Jabusch, Corinne Jola, Veronica
avancierte als Umspannwerk für (Körper-)Wissen zum Knoten-
Summe 939.726 ¤
punkt für transdisziplinären und internationalen Wissenstrans-
Erhebungsdatum: 01.01.2011
fer in Kunstpraxis und -lehre. Alle drei Module – das Symposium
Stadt / Land
Kaup-Hasler, Ong Ken Sen, Anne Teresa De
Kersmaeker, Bettina Kogler, Latifa Laabissi, Nadia
Lauro, Marysia Lewandowska, Tor Lindstrand,
Lone Twin, Nayse Lopez, Rikke Luther, Lara Martelli,
»Explorationen«, der Hochschulaustausch »Agora« und die regio-
Katharina Maertsch, Florian Malzacher, Eva
nalen »Werkwochen« – involvierten unterschiedliche internatio-
Meyer-Keller, Carmen Mörsch, Martin Nachbar,
nale Künstler und Referenten und boten über 500 Multiplikatoren
Vassos Nicolaou, Anja Ohliger, Victoria Pérez Royo,
Christine Peters, Berno Odo Polzer, Martin Puttke,
aus verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen erstklassige Lern-
Petra Roggel, Irit Rogoff, David Rosenbaum, Dirk
und Weiterbildungsplattformen jenseits bekannter institutionel-
Rustemeyer, Thomas Schack, Isabelle Schad, Ulrich
ler Rahmen. Es wurden zukunftsweisende Vermittlungsformate
Schötker, Martin Schmitz, Stephanie Schroedter,
Shuddhabrata Sengupta / Raqs Media Collective,
entwickelt und erprobt, die bereits in Arbeitsfelder wie Pädago-
Simon Sheikh, Gerald Siegmund, Boris Sieverts,
gik, Kunstvermittlung, Hochschullehre übertragen und erfolgreich
Sharon Smith, Steven Spier, Darja Šterbenc Erker,
realisiert wurden.
Tamara Stevanovich, Katharina Stoye, Helen
Stratford, Barbara Stuiber, Bernd Terstegge, Thomas
Thorausch, Christina Thurner, Pieter T’Jonck, Tea
Perspektiven Der Projektinitiator PACT Zollverein will die inter-
disziplinären Arbeitstreffen »Explorationen« und den internationalen Austausch der Kunsthochschulen »Agora – Feldstärke International« fortführen. Beide Formate sind über die europäische
Kulturszene hinaus auf große Wertschätzung gestoßen: Internationale Partner stehen bereit zur weiteren Zusammenarbeit – das
Verhandlungsergebnis mit dem Land NRW und weiteren Förderern
steht noch aus.
Tupajić, Anton Vidokle, Ipke Wachsmuth, Diana
Wesser, Cecilia Wendt, Tonja Wiebracht, David
Zambrano, Petra Zanki, Gesa Ziemer, Gregor Zöllig,
Norah Zuniga Shaw (Stand März 2011)
Tanzplan vor ort
60
61
Frankfurt
TANZLABOR_21 / Ein Projekt von
Tanzplan Deutschland
in Frankfurt
Mitwirkende und Künstler
Rückschau Das Tanzlabor_21 der Frankfurter Tanzplan-Initia-
Projektteam Melanie Franzen, Dieter Buroch, Prof. Heiner
Nira Priore, Lisa Rack, Jean Renshaw, Ben J. Riepe,
Florian Ackermann, Sabine Akiko Ahrendt,
tive – Künstlerhaus Mousonturm, Hochschule für Musik und Dar-
Goebbels, Prof. Dieter Heitkamp; Prof. Kurt Koegel, Prof. Dr. Gerald
Antony Rizzi, Éric Robidoux, Jochen Roller, Daniela
stellende Kunst Frankfurt am Main und Institut für Angewandte
Siegmund; Bettina Milz; Mareike Uhl, Stephanie Becker, Felix Graf,
Baumann, Regina Baumgart, Rose Beermann, Ana
Theaterwissenschaft der Universität Gießen – vernetzte auf leben-
Tobias Reitz; Bernd Steuernagel
Berkenhoff, Nicole Berndt-Caccivio, Verena
dige Weise alle tanzrelevanten Institutionen und hat Frankfurt
Franziska Aigner, Koen Augustijnen, Takao Baba,
JungYun Bae, David Bauer, Dieter Baumann, Jörg
Billinger, Martina Birkelbach, Hiekyoung Blanz,
Rodriguez Romero, Paula Rosolen, Marion Rossi,
Ka Rustler, Marco Santi, David Santos, Anja Sauer,
Annika Scheffel, Sylvia Scheidl, Kerstin Schmidt,
Irene Schmidtmer, Eva Schneider, Sebastian Schulz,
Michael Schumacher, Hooman Sharifi, Richard
wieder zu einem Zentrum für Tanz mit nationaler und internatio-
Förderer Dezernat Kultur und Wissenschaft der Stadt Frank-
Ann van den Broek, Allison Brown, Billy Bultheel,
naler Ausstrahlung gemacht. Zwei von Tanzlabor_21 initiierte Mas-
furt am Main, Hessisches Ministerium für Wissenschaft und
Christine Bürkle, Sven Burger, Francisco Camacho,
terstudiengänge sowie das interdisziplinäre, biennal stattfindende
Kunst, Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt
Dave St. Pierre, Evelin Stadler, Gabrielle Staiger,
Internationale Sommerlabor verbesserten die praktische und theo-
am Main, Crespo Foundation
Sylvia Staude, Grete Steiner, Martina Stephan,
Neyko Bodurov, Sarah Bonnert, Christina Braun,
Kristina Chan, Erica Charalambous, Katja
Cheraneva, Christina Ciupke, Siri Clinckspoor, Club
guy & roni, Caroline Creutzburg, Katinka Deecke,
retische Ausbildung nachhaltig. Seit 2007 wurden bereits 6 Pro-
Alexis Destoop, Hannah Dewor, Kai Dieterich,
jektensembles aus Tanzabsolventen und professionellen Akteuren
Finanzierung
gebildet; Masterclasses, Profitraining, Mentorenprogramme sowie
Maribeth Diggle, Christian Dirksen, Wiebke Dröge,
Lucie Eidenbenz, João Fiadeiro, Foofwa d'Imobilité,
Melanie Suchy, Iva Sveshtarova, Iris Tenge, Tessa
Theissen, Romain Thibaud Rose, Friederike
Thielmann, Imre Thormann, Susanne Triebel, Karin
Trodler, Uri Turkenich, Nina Vallon, Anouk van Dijk,
internationale Artists in Residence beförderten die Arbeits- und
Itzik Galili, Michael Gambacurta, Florian Gerth,
Entwicklungsprozesse der Tanzschaffenden. Mit zahlreichen Tanz-
Tanzplan Deutschland
S tadt / Land
in-Schulen-Projekten, Gesprächsangeboten und Lecture Perfor-
1.150.000 ¤
1.150.000 ¤
Natalia Mariel Gómez, Jérôme Gosset, Nina Patricia
Hänel, Nik Haffner, Chris Haring, Ayman Harper,
Victoria Hauke, Robert Hayden, Christina Heil,
Célestine Hennermann, Anna Hentschel, Lina
Hermsdorf, Jasmin Hörning, hr-Bigband, Janez
Janša, John Jasperse, Berit Jentzsch, Youn Hui
Höhe weiter. Neu dazugekommen ist eine auf fünf ­Jahre angelegte
Friederike Kenneweg, Naoko Kikuchi, Tümay
Förderung des Kulturfonds Frankfurt-Rhein-Main und eine regi-
Kaya Kołodziejczyk, Anastasia Kostner, Christina
onale Stiftungsallianz. Die so gesicherte Gesamt­f örderung von
Kramer, Bojana Kunst, Abou Lagraa, Prue Lang,
jährlich 560.000 Euro liegt damit noch über dem bisherigen Tanz-
Ginette Laurin, Xavier Le Roy, Toula Limnaios, Lina
plan-Budget. Die durch Tanzplan initiierten neuen MA-Studien-
Lindheimer, Sabine Lindlar, Gregory Livingston,
Peter Loewy, Hubert Machnik, Eva-Maria Magel, Ulla
gänge werden von den Hochschulen in Frankfurt und Gießen eben-
Riikka Mäkinen, Ioannis Mandafounis, Arianna
falls weiter getragen. Damit können in Frankfurt alle Projekt-
Marcoulides, Guido Markowitz, Enad Marouf, Cruz
Mata, Clemens Maurer, Fabrice Mazliah, Andreas
Merk, Caro Merz, Lili Mihajlović, Peter Mika, Bettina
Milz, Johanna Milz, Mathilde Monnier, Angie
Mueller, Monica Maria Muñoz, Katja Mustonen, José
Navas, Juliana Neves, Quan Bui Ngoc, Nicolas Niot,
Alva Noë, Nira Priore Nouak, Terry O'Connor, Sandra
Öfner, Marcelo Omine, Ayse Orhon, Olivia Ortega,
Mary Overlie, Jayachandran Palazhy, Norbert Pape,
Ed Partyka, Nicole Peisl, Isabelle Pelti-Kromm,
Christine Peters, Sol Picó, Karen Piewig, Anthony
Pillette (alias Fenshu), Katharina Poensgen,
bestandteile erhalten und weiter ausgebaut werden.
Drittmittel / Eigenmittel
Juliette Villemin, Sjoerd Vreugdenhil, Helena
233.679 ¤
Waldmann, Elizabeth Waterhouse, Christophe
Wavelet, Lisa Wengler, Kristin Westphal, Paul White,
Katharina Wiedenhofer, May Zarhy, Susanne Zaun,
Summe 2.533.679 ¤
Erhebungsdatum: 01.07.2010
Perspektiven Stadt und Land fördern Tanzlabor_21 in gleicher
Jeon, Ellen Kalliefe, Philipp Karau, Andrea Keiz,
Kılınçel, Jungyeon Kim, Johanna Knorr, Anja Kopf,
Kristina Veit, Antje Velsinger, Kris Verdonck,
mances leistete Tanzlabor_21 darüber hinaus umfassende Vermittlungsarbeit, die mehr als 10.000 Teilnehmer erreichte.
Sleeper, Victoria Söntgen, Caroline Spellenberg,
Ted Stoffer, Hans-Christoph Stoodt, Anke Stubig,
Marieke Franssen, Jeff Friedman, Delgado Fuchs,
André Gingras, Yasmeen Godder, Sonja Göhler,
Siegal, Gerald Siegmund, Zufit Simon, Antonia
Andy Zondag (Stand März 2011)
Tanzplan vor ort
62
63
H amburg
K3 – Zentrum für
Choreographie /
Tanzplan Hamburg
Jonas Kolenc, Johanna Kopte, Hannah Kowalski,
Chris Kremberg, Rainer Krenstetter, Sylvi
Kretzschmar, Raisa Kröger, Bojana Kunst, Sally
de Kunst, Elizabeth Ladrón de Guevara, Rudi
Laermans, Rahel Lämmler, Gudrun Lange, Sini
Länsivuori, Min Kyoung Lee, Kata Lengyel, Harriet
Lesch, Chris Leuenberger, Keren Levi, Claudia
Lichtblau, Ligna, Lina Lindheimer, Nita Little,
Mitwirkende und Künstler
Rückschau Mit dem K3 – Zentrum für Choreographie wurde ein
Perspektiven Die Hamburgische Bürgerschaft hat beschlossen,
Gregory Livingston, Kirill Lorenz, Sri Louise,
Monica Antezana, Matthias Anton, Kenneth Archer,
neuer, künstlerisch eigenständiger Ort auf Kampnagel geschaffen,
das Choreographische Zentrum K3 auf Kampnagel zunächst in
Heike Lüken, Karene Lyngholm, Anna MacRae,
der mit seinem umfangreichen Angebot eine wichtige Funktion für
2011 in vollem Umfang in Höhe von 300.000 Euro zu fördern. K3 wird
Sabine Beßmann, Jenny Beyer, Olive Bieringa, Milli
die Entwicklung des zeitgenössischen Tanzes hat. Die Qualifi­z ie-
als erfolgreicher Ort für die Entwicklung des zeitgenössischen
Martini, Bettina Masuch, Albert Mathias, Sebastian
Bitterli, Thomas Bitterlich, Margret Bjarnadottir,
rung von Tanzschaffenden sowie Vermittlung und kulturelle Bil-
Tanzes, für künstlerische Forschung, für internationale Vernet-
Matthias, Annemarie Matzke, Claudia Miazzo,
dung standen im Mittelpunkt: Mit seinem Residenzprogramm bot
zung und Austausch sowie für Tanzvermittlung in Hamburg wei-
Markus Both, Edith Boxberger, Tobias Brenk, Dani
Tanzplan Hamburg ein international einmaliges Förderprogramm
tergeführt. Mit der durch Tanzplan Deutschland erhöhten Projekt-
Bertram Müller, Ivana Müller, Nikolaus Müller-
Brown, Michael Bruckner, Barbara Büscher, Ulrike
für junge Choreografen. Weiterbildung, künstlerische Forschung
förderung für die freie Szene gibt es damit in Zukunft einen festen
Schöll, Musiker der Philharmoniker Hamburg,
und Produktion wurden eng verbunden. In Kooperation mit dem
»Tanzplan-Titel« von jährlich 500.000 Euro für den zeitgenössi-
Garcia, Alessio Castellacci, Bruno Caverna, Boris
Studiengang Performance Studies an der Universität stand in
schen Tanz in Hamburg.
Charmatz, Alice Chauchat, Francis Christeller, Gill
zahlreichen gemeinsamen Veranstaltungen die Schnittstelle zwi-
Knut Ove Arntzen, Inaki Azpillaga, Anke Balk, Fabiàn
Barba, Gitta Barthel, Regina Baumgart, David Bergé,
Georg Blaschke, Halina Blatt-Stevens, Maren Böger,
Karen Bößer, Goran Bogdanovski, Aleksandra Borys,
Burbach, Marianne Burkhalter, Jan Burkhardt,
Matthieu Burner, Susanne Busse, Josep Caballero
Clarke, Fabian Cordua, Franz Anton Cramer, Glen
Borders, Ehud Darash, Angharad Davies, Yaminah
und Kurzzeitstipendien boten Gastspielmöglichkeiten, Angebote
Dr. Friederike Lampert, Kerstin Kussmaul; Ulrike Steffel; Lisa
Deleanu, Kim Lien Desault, Valentina Desideri,
für weitere Residenzen sowie Förderungen für neue Produktio-
Böttcher, Nora Dorogan, Sabine Jud, Lina Klingbeil, Jana Lüthje
van Dijk, Indra Djimadji, Honne Dohrmann, Marcus
gen in Hamburg: Im Rahmen von Tanzplan Hamburg hatte die Stadt
Förderer Behörde für Kultur und Medien der Freien und
Effroy, Lucie Eidenbenz, Synes Elischka, Begüm
die jährliche Tanzprojektförderung auf 200.000 Euro verdoppelt
Hansestadt Hamburg, in Kooperation mit Kampnagel Internatio-
Erciyas, Gurur Ertem, Diana Escobar, Tim Etchells,
und mit einer eigenen Tanzjury versehen. Eine weitere Säule des
nal K
­ ulturfabrik GmbH
Castellacci, Sofia Mavragani, Marta Navaridas,
Zentrums waren – neben einem umfassenden Trainings- und Kurs-
Melina Seldes), Christian Fleck, Susanne Foellmer,
programm für Tanz- und Kulturschaffende – die Gründung des
Finanzierung
Marine Fourniol, Philipp Fricke, Sigrid Gareis,
K3-Jugendklubs, die Kooperationen mit Schulen und mit der Volks-
Guiherme Garrido, Jean-Lucien Gay, Sabine Gehm,
Thorsten Gillert, Domenico Giustino, Lucia Glass / Kompanie Voices (MD), Helena Golab, Lisanne
Goodhue, Fiona Gordon, Samo Gosaric, Renate
Graziadei, Dorothea Grießbach, Raimonda
Haugland Habib, Victoria Hauke, Jane Hawley,
Hanna Hegenscheidt, Philipp van der Heijden, Nina
Heinzelmann, Anna Henckel-Donnersmarck,
Franziska Henschel, Kathleen Hermesdorf, Liadian
Nair, Donghee Nam, Marta Navaridas, John
Markus Pendzialek, Sibylle Peters, Katharina
Pewny, Antje Pfundner, Alexander Pinto, Dorothee
de Place, Jens Jakob de Place, Peter Pleyer, Helmut
Ploebst, Bruno Pocheron, Paulina Pomana,
Ramstad, Maya Krishna Rao, Dorothea Ratzel,
Ute Rauwald, Elisabeth Rech, Ingo Reulecke, Petra
Roggel, Jochen Roller, Jesus Rubio Gamo, Felix
Sabisch, Saegener / Mauch, Keshwar Sayed,
Isabelle Schad, Karolin Schäfer, Karen Schaffman,
Susanne Schlicher, Barbara Schmidt-Rohr, Annika
Schmitz, Michael Schnitzler, Ulrich Schötker,
Marie-Alice Schultz, Janine Schulze, Kilian
Schwoon, Hooman Sharifi, Gerald Siegmund, Laura
Tanzplan Deutschland
Stadt / Land
Drittmittel / Eigenmittel
1.200.000 ¤
1.250.000 ¤
212.000 ¤
Siegmund, Saga Sigurdardottir, Ivona Sijakovic,
Jecko Siompo, Volkmar Sippel, Daniel Spalt, Christa
Spatt, Charlotte Spencer, Isaac Spencer, Steven
Spier, Davide Sportelli, Veit Sprenger, Kerstin Steeb,
Gudaviciute, Angela Guerreiro, Yolanda Gutiérrez,
Nik Haffner, Nils Hansen, Matthias Hartmann, Mia
Beata Mysiak, Martin Nachbar, Cathy Naden, Rani
Ruckert, Anne Rudelbach, Tero Saarinen, Petra
hochschule sowie die regelmäßigen Diskurs- und Projektangebote
zum Thema der Vermittlung des zeitgenössischen Tanzes.
Andreas Albert Müller, Angie Müller, Anja Müller,
Jan-Philipp Possmann, Patrick Primavesi, Otto
nen. Die Mehrzahl blieb aufgrund der hervorragenden Bedingun-
Droß, Stefan Dupke, Nic Duric, Holger Duwe, Antoine
João Fiadeiro, FingerSix (Dani Brown, Alessio
Gunter Mieruch, Johannes Miethke, Marko Milic,
Omarsdottir, Alexander Opitz, Manuel Pelmus,
Projektteam Dr. Kerstin Evert, Ewa Ferens, Matthias Quabbe;
Dennis Deter, Amelie Deuflhard, Ingo Diehl, Anouk
Malvacías, Aditi Mangaldas, Thomas Marek, Lea
Neumeier, Sandra Noeth, Katharina Oberlik, Erna
schen Theorie und Praxis im Fokus. Die über 30 vergebenen Lang-
Curtis, Jess Curtis, René Damm, Dance Beyond
Stephanie Maher, Hamid Ben Mahi, Luis Lara
Summe 2.662.000 ¤
Erhebungsdatum: 01.11.2010
Robert Steijn, Marcus Steinweg, Doris Stelzer,
Wolfgang Sting, Maren Strack, Igor Stromajer,
Eva Maria Stüting, Melanie Suchy, Christian Sumi,
Sweet & Tender Collaborations, Hana Tefrati, Marta
Alonso Tejada, Tillmann Terbuyken, Sven Till,
Herriott, Stefan Hilterhaus, Jassem Hindi, Georg
Sonja Tinnes, Ursina Tossi, Ulrike Tuch, Doris Uhlich,
Hobmeier, Millicent Hodson, Manuel Horstmann,
Nils Ulber, Ondřej Vidlář, Irina Vikulina, Philip
Sabine Huschka, Pirkko Husemann, Claude Jansen,
Vuillermet, Kirsten Wagner, Elio Wahlen, Litó Walkey,
Janez Janša, Claudia Jeschke, Sigurdur Arent
Jörn Walter, Andree Wenzel, Rosa Wernecke, Florian
Jónsson, Sven Kacirek, Maureen Kägi, Sayaka
Wessel, Katharina von Wilcke, Angelique Willkie,
Kaiwa, Rick Kam, Hans Jörg Kapp, Jo Kappl, Irmela
Kästner, Howard Katz, Anne Kersting, Gabriele
Klein, Antje Klinge, Pichet Klunchun, Norma Köhler,
Gabriele Wittmann, Christina Witz, Gabriela Wögens,
Nina Wollny, Michael Wolters, Isa Wortelkamp,
David Zambrano (Stand März 2011)
Tanzplan vor ort
64
65
münchen
Access to Dance.
Tanzplan München
Rückschau Access to Dance integrierte seit Projektstart an ca.
Projektteam Simone Schulte, Andrea Marton, Nina Hümpel,
Mitwirkende und Künstler
50 Schulen aller Typen den zeitgenössischen Tanz in den Unterricht
Dr. Katja Schneider, Bettina Wagner-Bergelt, Walter Heun,
Cornelia Albrecht, Christian Beier, Stefanie Boettle,
und machte ihn damit für tausende von Schülern praktisch er-
Dr. Klaus Kieser, Dietmar Lupfer; Cindy Paul, Annette Baumann,
fahrbar. Tanzplan München vermittelte und betreute qualifizierte
Rebekka Linke; Anja Brixle, Gesine Geister
Katja-Mirjam Böhm, Alain Bottaini, Sonja
Brinckmann, Rosemary Butcher, Susanne CastenJarosch, Christa Coogan, Angela Dauber, Stefan
Tanzpädagogen, Choreografen und Tänzer für diese Arbeit und
Dreher, Sebastian Eilers, Tina Essl, Martine Ette,
Lenka Flory, Eva Forler, Doug Fullington, Simone
führte mehr als 200 Tanz-und-Schule-Projekte durch. Studierende
Förderer Bayerisches Staatsministerium für Wissenschaft,
der Theaterwissenschaft der Universität München (twm) beglei-
Forschung und Kunst, E.ON Energie, Kulturfonds Bayern,
teten im Rahmen eines tanzwissenschaftlichen Grundstudiums
Bezirk Oberbayern, Kulturreferat der Landeshauptstadt München,
Henne, Beate Höhn, Lotte Holmskov, Judith
viele dieser Projekte wissenschaftlich und sammelten praktische
PwC-Stiftung, Ludwig-Maximilians-Universität München
Hummel, Isabell Kappler, Carolin Keller, Roger
Erfahrungen in Produktion, Distribution und Präsentation von
Geiger, Sabine Glenz, Stephanie Groß, Sabine
Haß-Zimmermann, Dieter Heitkamp, Gunther
Kirk, Petra Javorsky, Lucia Lacarra, Mia Lawrence,
Ivans Liška, Wolfgang Maas, Jörg Mannes, Graeme
Tanzveranstaltungen. Durch die enge Kooperation mit dem Baye-
Finanzierung
Murphy, Wolfgang Oberender, Katja Ohlsen,
rischen Staatsballett, das seinerseits ein umfangreiches Tanz-und-
Sonja Paffrath, Michaela Pereira Lima, Dagmar
Pilsner, Micha Purucker, Kilta Rainprechter,
Schule-Programm durchführt, weiteren Tanzinstitutionen und
Alexandra Rauh, Caroline Renz-Ludwig, Felix
dem Tanzbasis-Verein in München wurde dabei für Schüler und
Tanzplan Deutschland
Lehrer auch der Bezug zur Praxis hergestellt: Sie besuchten regel-
440.000 ¤
Bildungsprozessen. Vertreter anderer Wissensbereiche wie z. B.
Summe 844.969 ¤
Neuropsychologie, Sozial- und Medienwissenschaften schlossen
Erhebungsdatum: 01.03.2011
Gastspiele, Artist-in-Residence-Programme sowie ein Internetportal für den Tanz in Bayern erweiterten das regionale Tanzangebot.
Perspektiven Die Stadt München ist von der erfolgreichen Projektarbeit überzeugt worden und wird das Projekt mit dem Schwerpunkt Tanz und Schule und Artist in Residence langfristig sichern.
Sie stellt dafür jährlich 100.000 Euro bereit und weitere 300.000 für
3 Jahre, um Tanzprojekte mit Jugendlichen zu ermöglichen. Der
Freistaat Bayern wird ebenfalls mit 50.000 Euro weiterfördern. Die
engagierte Vermittlungsarbeit für Tanz und die vielfältigen Kinder- und Jugendprojekte gehen mit vollem Elan weiter. Mit einer
Filiale in Augsburg wird die regionale Ausweitung der Arbeit mit
Schulen ermöglicht, denn der Bedarf und die Nachfrage seitens der
Bildungsinstitutionen sind groß. Die Anschubfinanzierung durch
Tanzplan für die tanzwissenschaftliche Arbeit hat sich mit der
Einrichtung einer halben Stelle an der twm amortisiert.
329.669 ¤
Drittmittel / Eigenmittel
Ruckert, Simone Sandroni, Steffi Scheidler, Martin
75.300 ¤
Schläpfer, Annerose Schmidt, Ute Schmitt, Heidi
Schnirch, Lena Scholle, Hofesh Shechter, Eva Seidl,
mäßig Tanzvorstellungen und partizipierten aktiv an kulturellen
sich dem Projekt mit eigenen Forschungsfragen an. Internationale
Stadt / Land
Carolin Tajib-Schmeer, Philip Taylor, Teatro di
Piazza o d’Occaione, Mirjam Tegeder, Ruth Wahl,
Andi Werner, Chris Ziegler (Stand Juni 2009)
Tanzplan vor ort
66
67
Potsdam
Tanzplan Potsdam.
Artists in Residence –
Lehr- und
Forschungsprogramm
der fabrik Potsdam
Mitwirkende und Künstler
Rückschau Tanzplan Potsdam verschrieb sich mit seinem Re-
Projektteam Ulrike Melzwig, Sabine Chwalisz; Laurent
Stefan Pente, Miguel Pereira, Mattias Petersson,
Teresa Acevedo, Acrobat, Franziska Aigner, Lindy
sidenzprogramm der Förderung der freien künstlerischen Arbeit
­D ubost; Frauke Niemann, Alexa Junge; Petra Bieder;
Carlos Pez,Martine Pisani, Bruno Pocheron, Frans
– ohne Produktionsdruck. Keine andere Kunstsparte leidet in ih-
Ralf G
­ rüneberg, Josh Siewert
Annis, Robert Annus, Association Woo, Younes
Baba-Ali, Antonia Baehr, Alexander Baervoets,
Gabriele Reuter, Michiel Reynaert, Serge Ricci,
Evamaria Bakardjiev , Ana Banic, Sandra Banic,
rer Entwicklung so stark am Mangel ihrer grundsätzlichen Be-
Selma Banich, Fabián Barba, Gilad Ben Ari, Ingrid
dürfnisse: Zeit und Raum. Die fabrik Potsdam bot mit ihrem for-
Förderer Landeshauptstadt Potsdam, Ministerium für
schungsorientierten Förderprogramm beides, ergänzt um finan-
Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg
Berger Myhre, Philippe Blanchard, Alessio
Bonaccorsi, Elena Borghese, Carla Bottiglieri, David
Cristina Rizzo, Paz Rojo, Tian Rotteveel, Vania
Brandstätter, Sonia Brunelli, Gaëtan Bulourde,
zielle Unterstützung, Mentorenprogramme, Coaching-Angebote,
Dragana Bulut, Diane Busuttil, Marisa Cabal,
­ uf­f ühr­ungsmöglichkeiten und Vermittlungsarbeit. Das Programm
A
Finanzierung
wen­dete sich sowohl an junge als auch an renommierte Künstler,
Donatella Cabras, Lucy Cash, Valérie Castan, Alice
Chauchat, Christina Ciupke, Ingrid Cogne, William
Poelstra, Prof. Anne Quirynen, Noha Ramadan,
Rovisco, Nicole Rutrecht, Petra Sabisch, Colette
Sadler, Eszter Salamon, Manon Santkin, Isabelle
Schad, Gabriel Schenker, Ana Schnabl, Stefan
Schneider, Patrick Scully, Odile Seitz, Adam
Semijalac, Richard Siegal, Lígia Soares, Rodrigo
Sobarzo, Venke Sortland, Mårten Spångberg,
Annette Storr, Eike Ülevain, Un Loup pour l’Homme,
Collins, Jean-Philippe Convert, Ehud Darash,
Einzelpersonen oder Gruppen und war einzigartig in seiner Art.
Frédéric De Carlo, Thierry Decottignies, Florent
Mit diesen idealen Voraussetzungen für die freie Arbeit Tanzschaf-
Tanzplan Deutschland
Stadt / Land
Drittmittel / Eigenmittel
Wade, Markus Wagner, Litó Walkey, Jessyka
fender hatte sich die fabrik Potsdam als qualitätsvoller Arbeitsort
630.000 ¤
630.000 ¤
12.576 ¤
Watson-Galbraith, Tracee Westmoreland, William
Delval, Lisa Densem, Kim-Lien Desault, Iris Dittler,
Milka Djordjevich, Igor Dobricic, DD Dorvillier,
Jefta Van Dinther, Isabelle Van Grimde, Yair Vardi,
Lise Vermot, Sabine Vogel, Ana Vujanovic, Jeremy
Wheeler, David Williams, Emma Wilson, Mirko
Jeanine Durning, Stefan Duym, Anat Eisenberg,
international etabliert und wurde stark nachgefragt: Zwei- bis
Caroline Ektander, Astrid Endruweit, Eliisa Erävalo,
achtwöchige Residenzen bei Tanzplan Potsdam wurden an 108 Pro-
Summe 1.272.576 ¤
jekte mit 450 Künstlern aus 27 Ländern vergeben.
Erhebungsdatum: 01.12.2010
Begüm Erciyas, Sabine Ercklentz, Ana Eulate,
Joséphine Evrard, Goran Fercec, Simona Ferrar,
Vasiliki Filiou, Pablo Fontdevila, Oliver Frljic,
Raffaella Galdi, Amélie Gaulier, Kristin Gausdal,
Perspektiven Stadt und Land wollten aufgrund der knappen
Malgven Gerbes, Frédéric Gies, Diego Gil, Lucia
Haushaltsmittel keine internationalen Künstlerresidenzen mehr
Glass, Daniela Gugg, Martin Hargreaves, Boris Hauf,
Christopher Heenan, Christoph Hefti, Jana
fördern, sondern vor allem kulturelle Bildungsprojekte. Trotzdem
Heilmann, Olivier Heinry, Hermann Heisig, Lea
ist es der fabrik Potsdam gelungen, den öffentlichen Zuschuss für
Helmstädter, Kathleen Hermesdorf, Gemma
den Erhalt ihrer Basisstruktur in 2011 um 81.000 Euro zu erhöhen,
Higginbotham, Anne Hirth, Susanne Höglin,
Abraham Hurtado, Institut für Primärenergie-
20.000 davon fließen in das Residenzprogramm. Damit gibt es auch
forschung, Aleksandra Janeva Imfeld, Ina Christel
für Potsdam zumindest einen Teilerfolg in der Verhandlung um die
Johannessen, An Kaler, Julia Kathriner, Andrea
Keiz, Christian Kesten, Jung Sun Kim, Silke Kipper,
Constanze Klementz, Bettina Knaup, Lambrini
Konstantinou, Céline Larrère, Mari Matre Larsen,
Thomas Lehmen, Lina Lindheimer, Tor Lindstrand,
Susanne Linke, Jaime Llopis Segarra, Norberto
Llopis Segarra, Nuno Lucas, Stephanie Maher,
Sara Manente, Felix Marchand, Arantxa Martinez,
Lea Martini, Florian Mathews, Christine Mauch,
Maxwell McCarthy, Kate McIntosh, Jan Mech,
Lena Meierkord, Sarah Menger, Nedjma Merahi,
Raquel Meseguer, Jennifer Mills, Christian
Modersbach, Andrew Morrish, Vasiliki Mouteveli,
Irina Müller, Sybille Müller, Martin Nachbar,
Andrea Neumann, Meagan O’Shea, Julien Ochala,
Frederik Olofsson, Elpida Orfanidou, Paula E. Paul,
Weiterfinanzierung nach Tanzplanende.
Winkel, Paul Wirkus, Maren Witte, So Young Yang,
Laurie Young, Siegmar Zacharias, Sabine Zahn
(Stand März 2011)
68
1. Biennale Tanzausbildung / Tanzplan Deutschland
Workshop mit Prue Lang und Norah Zuniga Shaw
(Foto Thomas Aurin)
Tanzplan
Ausbildungsprojekte
70
Tanzplan Ausbildungsprojekte
Arbeitsfelder
A R BEITSGRUPPEN
Ausbildungskonferenz Tanz
71
Tanzplan Ausbildungsprojekte
Ingo Diehl und edith boxberger
Zusammenarbeit
und Profilierung:
Rückschau auf fünf Jahre
Tanzplan Ausbildungsprojekte
W EITER BILDUNG FÜR
PROFESSOR EN UND DOZEN TEN
Seit den 1990er Jahren gab es immer wieder Anstöße, piert wird und auf die sie wiederum zurückwirkt;
die Tanzausbildung in Deutschland zu reformieren. die Erforschung und Formulierung des impliziten
Tanztheorie
Choreografieprojekt Mannheim
Die Dringlichkeit des Anliegens nahm dabei in dem Wissens des Tanzes und der tänzerischen Praxis; der
Tanz in Schulen
Tagungsreihe »Choreografieren reflektieren«, Köln
Tanzpädagogik
Regelmäßige Angebote in Hochschulen
Maße zu, wie sich die künstlerische Praxis, der gesell- interdisziplinäre Dialog zwischen Tanz, anderen Kün-
Tanz / Kuratieren zwischen Theorie und Praxis
schaftliche Kontext und damit auch die Anforderun- sten und der Wissenschaft; die zunehmende Teilnahgen an Studenten veränderten. Folgende Fragen wa- me an kultureller Bildungsarbeit; die Erprobung
Biennale Tanzausbildung / Tanzplan Deutschland
ren vor allem zu klären: Wie können in der Ausbildung neuer Formen der Zusammenarbeit; die Veränderunneue Inhalte und Methoden gefunden werden, um gen der Produktions- und Präsentationsstrukturen
2008 Hebbel am Ufer, Berlin
Studierende besser auf die künstlerische Praxis vor- zwischen institutionalisierten Bühnen, freier Szene
2010 Folkwang Universität Essen
zubereiten? Wie kann die Kommunikation zwischen und internationalen Netzwerken von Produzenten,
den ausbildenden Institutionen unterstützt und für Festivals und Residenzprogrammen; die Wandlung
die Umgestaltung der Ausbildung fruchtbar gemacht der Berufsbilder Tänzer und Choreograf hin zur Auf-
Forschungsprojekt Tanztechniken 2010
Forschungsteams aus sieben internationalen Hochschulen
1 Buch | 2 DVDs in Deutsch / Englisch
werden? Was bedeuten die Veränderungen für die fassung des Tänzerchoreografen als eigenständigem
Ausbildung der Tanzpädagogen?
Künstler – dann wird deutlich, dass es auch neue
Mit diesen Fragen hat sich Tanzplan seit 2005 Studiengänge braucht, um diesen Anforderungen gein einem eigenen Schwerpunktbereich »Ausbildungs- recht zu werden und die Zukunft der Kunstform Tanz
Qualifizierungsprogramm
Tanz in Schulen
Tanzplan
Ausbildungsprojekte
projekte« auseinandergesetzt. Von Anfang an wur- mitzugestalten.« [ Eva-Maria Hoerster, Geschäftsden die staatlichen Ausbildungsinstitutionen, die führende Direktorin des HZT Berlin ]
Köln
Hochschulen und Berufsfachschulen in die Initiati-
Hamburg
ven und Diskurse einbezogen. In Arbeitsgruppen und Die Gründung der
konkreten Projekten ging es vor allem darum, der »Ausbildungskonferenz Tanz«
Tools für die Ausbildung
Erprobung E-Learning-Programm
(Virtuelle Tanzuniversität an zwei Hochschulen)
Web-Projekt zur Visualisierung von Choreografie
»Synchronous Objects for One Flat Thing, reproduced«
Vervielfachung und Vertiefung des Wissens im Tanz Mit Blick auf diese Veränderungen innerhalb und auRechnung zu tragen, die künstlerische Praxis im ßerhalb des Tanzes wurden im Rahmen der TanzplanRahmen der Ausbildung zu stärken und auf ein ver- vor-Ort-Projekte in Berlin und Frankfurt neue und
ändertes Berufsbild vorzubereiten.
neuartige Studiengänge eingerichtet: »Zeitgenös-
»Betrachtet man die weit reichenden Ent- sischer Tanz, Kontext, Choreografie« (Berlin), »Chowicklungen im zeitgenössischen Tanz – die kontinu- reografie und Performance« (Gießen / Frankfurt),
Service
Publikationen: Print & Online
Studien / Datenerhebung
ierliche Befragung der Repräsentationen und der »Tanzpädagogik« (Frankfurt). Zugleich wurden DenkPräsenz des Tanzes und des Körpers sowie der Be- prozesse und praktische Initiativen mit allen Eingriffe Produkt, Prozesshaftigkeit und Autorschaft, richtungen angestoßen. Erklärtes Ziel war es, nicht
die kritische Reflexion, was Tanz und Choreografie nur den Dialog mit den Akteuren zu suchen, sondern
heute sein und bewirken können; das gesteigerte auch die Diskussion zwischen ihnen zu fördern, um
Bewusstsein für die verschiedenen kulturellen, so- jenseits der spezifischen Ausrichtungen voneinanzialen und politischen Kontexte, innerhalb derer die der und miteinander zu lernen. Bereits 2007 wurde
Kunstform Tanz entwickelt, präsentiert und rezi- der Zusammenschluss »Ausbildungskonferenz Tanz«
72
73
dere Formen zu finden, die sich aus den eigenen Fra-
(AKT) gegründet, der ein Forum für intensiven Aus- fes­­soren und Studenten, das 2008 in Berlin zum er-
Neue Wege in der Hochschulausbildung
tausch bildet und der Tänzerausbildung in Deutsch- sten Mal veranstaltet wurde, präsentiert praktische
Ein besonderes Interesse galt der Stärkung von his- gen an den Tanz ergeben, machen aus der künstle-
land nach außen eine gemeinsame Stimme verleiht. Arbeitsergebnisse der Schulen und ermöglicht ge-
torischem und theoretischem Wissen in der Tanz- rischen Praxis ein Art Forschung an den Möglich-
»In einem längeren Prozess, in dem sich traditions- meinsames Lernen und Arbeiten. Die Zusammenar-
ausbildung. Reflexion und Kreativität bedingen sich: keiten von Tanz. Künstlerische Entscheidungen
reiche Schulen und neu gegründete Ausbildungs- beit wird mit Forsythes von der Kulturstiftung des
Wissen ist im kreativen Prozess stets beteiligt, selbst werden so nicht nur begründbar und kommunizier-
zweige gegenüberstanden, konnten so Unterschiede Bundes finanziertem Folgeprojekt »Motion Bank«
wenn dies nicht bewusst wahrgenommen wird, und bar, sondern sie können aufgrund von differenzier-
und Gemeinsamkeiten festgestellt und in je spezi- fortgesetzt, eine Internetplattform, auf der choreo-
ist nicht nur für Choreografen selbst, sondern auch tem historischem wie theoretischem Wissen auch
fischer Gewichtung für die eigene Profilbildung ge- grafische Arbeitsweisen in Form von digitalen Online-
für die mitgestaltenden Tänzer unverzichtbar. Die anders getroffen werden. So entstehen Stücke, die
nutzt werden.« [ Prof. Christine Neumeyer, AKT-Spre- Partituren zugänglich gemacht werden. Das Bundes-
neu eingerichteten Studiengänge in Berlin und Gie- unabhängig von bestimmten Bewegungsstilen und
cherin und Pädagogin an der Akademie des Tanzes ministerium für Bildung und Forschung hat den Auf-
ßen / Frankfurt tragen dieser Tatsache besonders Tanzsprachen als körperliche Interventionen in ak-
trag erkannt und die weitere finanzielle Sicherung
Rechnung, aber auch eine Reihe anderer Ausbildungs- tuelle gesellschaftliche Diskurse und tanzrelevante
Mannheim ]
Tanzplan hat diese Entwicklung mit regel- der Biennale zugesagt. >
mäßigen Arbeitstreffen sowie mit Weiterbildungen
> S. 76
institutionen setzt hier neue Akzente. In Frankfurt Fragestellungen zu verstehen sind.« [ Prof. Dr. Gerald
Mit beiden Instrumenten – AKT und Biennale
ist das Fach Theorie / Geschichte fest verankert, in Siegmund, Professor für Choreografie und Perfor-
für Dozenten und Professoren initiiert und begleitet. – wurde ein Raum geschaffen, »um aktiv alle Teilneh-
Essen werden neue Vermittlungswege (E-Learning) mance am Institut für Angewandte Theaterwissen-
Immer ging es dabei auch um Wissenserweiterung, mer und Einrichtungen zu ermutigen, sich aufzuma-
eingesetzt, in Köln wurde der Lehrstuhl Tanzwissen- schaft an der Justus-Liebig-Universität Gießen ]
um die Auseinandersetzung mit neuen Bewegungs- chen und neue Ideen zu erforschen und den Tanz auf
schaft wieder besetzt und an der Universität Mün-
ansätzen, Vermittlungsmethoden und Tools. Denn vielen Ebenen voran zu bringen« [ Prof. Jason Beechey,
chen eine halbe Stelle für Tanzwissenschaft einge- Kulturelle Bildung und
Ausbildung muss heute neben Technik- und Wissens- AKT-Sprecher und Rektor der Palucca Hochschule
richtet. Doch bleibt es eine Aufgabe für die Zukunft, Formen der Kollektivität
vermittlung auch »das Erforschen und Erproben für Tanz Dresden ]. Es hat sich ein Sinn für Gemein-
die Bedeutung von Wissen für die Praxis anzuerken- Berufsbild und Berufsfeld von Tänzern und Choreo-
neuer Vermittlungsformen, die Suche nach Wegen, schaft und Unterstützung füreinander ebenso wie
nen und in die Ausbildung zu integrieren. Ein Beispiel grafen haben sich sehr verändert. Unterstützt durch
neues Wissen zu generieren« fördern [ Prof. Dieter der Austausch von Anregungen entwickelt: So wur-
wurde mit dem Forschungsprojekt »Tanztechniken hohe politische und gesellschaftliche Aufmerksam-
Heitkamp, AKT-Sprecher und Leiter ZuKT / Hochschu- den bestehende Plattformen wie z. B. die Kooperati-
2010« erprobt: Gemeinsam mit Tanzpraktikern und keit ist vor allem der Bereich der künstlerischen Ar-
le für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt ]. onen mit Theatern, die den Übergang in die Praxis
Theoretikern entwickelte Tanzplan Deutschland an beit mit Laien, meist mit Kindern und Jugendlich-
Beispielhaft dafür steht die Arbeit mit und Unter- erleichtern, durch neue Plattformen wie Tanz in
sieben Hochschulen ein Modell praxisorientierter en, aber auch mit Erwachsenen neu entstanden. In
stützung von William Forsythes Forschungsprojekt Schulen erweitert. Die Tanzausbildung ist »reichhal-
Forschung.
»Synchronous Objects«, dem Vorläufer der »Motion tiger und stärker« [ Beechey ] geworden, »sichtbarer
»Auch die Theorie ist eine Praxis des Denkens, die Künstler selbst entwickeln individuelle Wege, Laien
Bank«, wovon Ausbildungsinstitutionen und Studie- und aktiver« [ Prof. Vera Sander, AKT-Sprecherin und
regelmäßig ausgeführt und geübt werden muss. Das in ihre Arbeit einzubinden. Die Ansätze und Vorge-
rende direkt profitieren konnten.
Leiterin des Zentrums für Zeitgenössischen Tanz
unterscheidet sie nicht von der praktischen Arbeit hensweisen sind sehr unterschiedlich und reichen
an der Hochschule für Musik und Tanz Köln ]. Inzwi-
im Studio oder auf der Probebühne, die ebenfalls des von der Zusammenarbeit mit Schulen, Gründung von
schen ist die AKT auch zum »Modell für andere Län-
Trainings bedarf. Vom Denker und Forscher zum Ma- Jugendensembles oder Programmangeboten für ein
Den Rahmen für diese Zusammenarbeit zwischen der« avanciert [ Sander ] – das Interesse aus dem Aus-
cher und Choreografen zu werden, bedeutet für die jüngeres Publikum bis zur Entwicklung neuer For-
künstlerischer Praxis und Ausbildung bildet die land wächst und der Wunsch, sich international zu
Studierenden traditionelle Grenzen der Disziplinen mate und der Erschließung neuer Räume. Dabei
­»Biennale Tanzausbildung«, eine weitere wichtige vernetzen.
und der Tätigkeitsfelder zurückzulassen. Im Vorfeld überschneiden sich verschiedene Aspekte: das Inte-
Tanzplan Initiative, die nach innen und außen glei-
nicht zu wissen, wie das Stück, an dem man gerade resse an der Vermittlung von ästhetisch-kultureller
chermaßen wirkt. Das einwöchige Treffen von Pro-
arbeitet, aussehen wird, sondern immer wieder an- Bildung und an einer engeren Verbindung zwischen
Die Biennale Tanzausbildung
vielen Theatern ist er fester Bestandteil der Arbeit;
74
75
Kunst und Gesellschaft, die Frage von Partizipation qualifiziert. Einerseits soll so die Integration des
den Jahre ein Instrument entwickelt, um die Zusam- dung und Beruf bauen. In Hamburg wurde durch
und neuer Kollektivität, die Gewinnung anderer Pu- Konzepts »Choreografieren mit Schüler / innen« in
menarbeit zwischen Tanzkompanien und Schulen Tanzplan mit K3 ein Residenzort für junge Choreo-
blikumsschichten und die Erweiterung des Tanz- verschiedene Fächer erfolgen, andererseits sollen
anzuregen.
begriffs.
Lehrende in Zusammenarbeit mit zeitgenössischen
Auch Tanzplan Deutschland hat diese Ent- Künstlern befähigt werden, choreografische Prozes-
grafen gegründet, der Recherche, Arbeit an einer
Produktion, Wissenserwerb und Kontakte mit der lo-
Der Übergang in den Beruf
kalen Künstlerszene ermöglicht. In Frankfurt be-
wicklung mitgetragen und aktiv gefördert. Zwei der se zu entwickeln. An den beiden tanzpädagogischen
Das Ende der Ausbildung markiert zugleich eine kri- weist der dort ausgebildete Tänzernachwuchs im
Vor-Ort-Projekte in Düsseldorf und München setzten Masterstudiengängen der Sporthochschule Köln und
tische Phase: den Einstieg in den Beruf. Eine Reihe Rahmen der PET-Ensembles und ID_Frankfurt / Inde-
Schwerpunkte in diesem Bereich, darüber hinaus der Hochschule für Musik und Tanz Köln wurde ein
von Entscheidungen stehen an: Tanze ich für ein pendent Dance, dass sich durch Kollaboration in ei-
sind in fast allen Tanzplan-Städten lokale Künstler in Schwerpunktmodul für Tanz in Schulen eingerich-
Stadttheater vor? Arbeite ich frei? Alleine oder in ei- ner Stadt neue Perspektiven eröffnen. Der Zusam-
künstlerische Vermittlungsarbeit eingebunden und tet. Das Konzept wurde mit verschiedenen Koopera-
ner Gruppe? Bewerbe ich mich auf eine Residenz? menschluss von Künstlern aus der Region, darunter
erweitern damit ihr Betätigungsfeld. Der 2007 gegrün- tionspartnern, u. a. dem nrw landesbüro tanz und
Wie finde ich Zugang zu den unterschiedlichen Tanz- auch Absolventen der Frankfurter Hochschule, ar-
dete Bundesverband Tanz in Schulen entwickelte dem tanzhaus nrw, entwickelt. Vor allem Letzteres
szenen? Heute wird die Verbindung zur künstle- beitet an der Entwicklung einer Infrastruktur, die
Qualitätsstandards und setzt sich für eine langfris- bietet den Studenten ein vielfältiges Praxisfeld mit
rischen Praxis bereits in der Ausbildung gestärkt, freies künstlerisches Schaffen, Reflexion und Aus-
tige Verankerung des Tanzes im Bildungssektor ein. Hospitationen und Assistenzen. Alle diese Angebote
etwa durch die Anbindung an eine spezifische Kom- tausch fördert. »Unsere Erfahrung zeigt, dass das In-
Wie konnte dieser Prozess unterstützt wer- tragen dazu bei, durch die Stärkung der Qualität die
panie, die Zusammenarbeit mit Choreografen oder teresse der Studenten an einer Teilnahme sehr groß
den, um Qualität zu sichern und strukturelle Ent- Akzeptanz dieser Arbeit zu erhöhen und das Feld
durch Verknüpfungen mit der professionellen Tanz- und auch bereichernd ist. Bereits während der Aus-
wicklungen langfristig zu stärken? Auf Initiative von weiter zu etablieren.
szene. Studenten nutzen die so entstehenden Kon- bildung mit eigenständigen Positionen in Berührung
Tanzplan Deutschland trafen sich im November 2007
Tanzplan Deutschland und der Dachverband
takte für erste Engagements und zur Orientierung. zu kommen, die sich künstlerisch und wirtschaftlich
Vertreter aller Hochschulen und Universitäten, die Tanz Deutschland – Ständige Konferenz Tanz haben
Doch bleibt der Übergang schwierig, vor allem auch in der Tanzszene behaupten, sowie die Auseinander-
Abschlüsse im Bereich Tanzvermittlung und Tanzpä- außerdem – unterstützt von »Tanz ist KLASSE« / angesichts des Rückgangs der Zahl fest angestellter setzung mit ihren Produktionsbedingungen halte ich
dagogik vergeben. Ziel war es, einen Überblick über Staatsballett Berlin – beim Bonner Zentrum für Kul-
Tänzer, verkleinerter Kompanien und der Besetzung für sehr produktiv. Umgekehrt profitieren die pro-
die Ausbildungsmodelle und Angebote zu erhalten turforschung eine Studie über die »Zugangsvoraus-
freier Stellen mit erfahrenen Tänzern. Nötig wären fessionellen Tanzschaffenden von den offenen Trai-
und Ideen zur Erweiterung der Pädagogenausbildung setzungen in den Arbeitsfeldern von Ballett- und
hier kontinuierliches Training, Weiterbildungsange- nings- und Weiterbildungsangeboten der Ausbil-
zu diskutieren (eine Auflistung der Studienangebote Tanzpädagogen« in Auftrag gegeben. Die Ergebnisse
bote und fachlicher Austausch. Dem choreografischen dungsinstitute und nutzen deren Archive.« [ Norbert
ist unter www.tanzplan-deutschland.de zu finden). der Befragung sind bei den Auftraggebern einzuse-
Nachwuchs fehlt es häufig an produktionsspezifi- Pape, Ex-Student der Frankfurter Hochschule und
hen und sollen helfen, den Bedarf an gut ausgebil-
schem Wissen (Antragstellung etc.) und an Kontakten, einer der Organisatoren von ID_Frankfurt ]
Qualifizierungsangebote für
deten Pädagogen zu klären sowie Empfehlungen und
es mangelt aber auch an spezifischen Fördermög-
Vermittlungsarbeit
Orientierungshilfen abzuleiten.
lichkeiten zum Ausprobieren und an Räumen. Junge dem nicht umgehend Ergebnisse zu erwarten sind.
Ausbildung ist ein längerfristiger Prozess, in
Dennoch bleibt auch in der Ausbildung der
Künstler reagieren darauf auch mit eigenen Strate- Ich bin jedoch zuversichtlich, wesentliche Anstöße
Schulen zu entwickeln, lancierte Tanzplan 2008 eine Pädagogen noch einiges zu tun, auch deshalb, weil es
gien der Bewältigung. Die Gründung von Arbeitskol- zur Stärkung der Tanzausbildung in Deutschland ge-
Ausschreibung, die sich an schon bestehende Studi- eine gewisse Zeit dauert, bis die Institutionen sich
lektiven und die Praxis kollaborativer Arbeitsformen geben zu haben.
engänge richtete. Nach dem Zuschlag werden heute auf den Bedarf in einem neuen Praxisfeld einstellen
unterstützen Austausch und Reflexion und ermög-
an der Hamburger Universität Pädagogen allgemein- und die Qualifikationen in Studienangebote umge-
lichen gemeinsames Arbeiten.
Um Studienangebote für die Vermittlungsarbeit in
bildender Schulen in der Aus- und Weiterbildung für setzt sind. Die Kulturstiftung des Bundes hat daher
choreografische Arbeitsweisen sensibilisiert und mit dem neuen Fonds »Tanzpartner« für die kommen-
[ Ingo Diehl, Leiter Tanzplan Ausbildungsprojekte ]
Exemplarisch seien hier zwei modellhafte [ Koautorin: Edith Boxberger, Tanzjournalistin ]
Initiativen genannt, die Brücken zwischen Ausbil-
76
Tanzplan Ausbildungsprojekte
Gisela Steffens
77
Fester Bestandteil
der Tanzkultur:
Die Biennale Tanzausbildung
»Wenn das Projekt Tanzplan Deutschland, das seine Die zweite Biennale in Essen kam durch die BereitExistenz der Kulturstiftung des Bundes verdankt, schaft zur Kofinanzierung und Ausrichtung der gastnun nach fünf Jahren endet, können seine Initia- gebenden Folkwang Universität zu Stande. Unter
toren und Organisatoren zufrieden auf das Erreichte dem Leitthema »Rekonstruktion« und im Gedenken
blicken. Sehr viel wurde getan, u. a. im Bereich der an Pina Bausch wurde die zweite Biennale zu einer
Ausbildung. Im Zusammenhang mit der Ausbildungs- eindrucksvollen Demonstration der Vielfalt tänzekonferenz Tanz (AKT) wurde ein ganz neues Projekt rischer Ausdrucksformen, der Vergewisserung einer
auf den Weg gebracht, die Biennale Tanzausbildung. reichen Geschichte und einem Ausblick auf eine viel
Sie bietet den Hochschulen mit Tanzausbildung so- versprechende Zukunft. Die Biennale, so zeigte sich,
wie den Berufsfachschulen ein Forum und damit ist ein Instrument, das die Gemeinschaft der Ausbilerstmals die Chance zu einer regelmäßigen Zusam- dungsstätten stärkt und ihnen nach innen wie auch
menkunft, einem bundesweiten fachlichen Aus- nach außen eine Stimme verleiht.
Wie wichtig die zweite Biennale war, beweist
tausch und der Präsentation des Könnens ihrer Ab-
schlussklassen. Mit der Gründung der AKT entstand die große Resonanz, die sie im benachbarten Ausland
ein Gremium, das die Tanzausbildung im Namen al- gefunden hat. Schon jetzt interessieren sich Tanzinsler Tanzinstitutionen fördert und unterstützt. Dieser titutionen für eine Mitgliedschaft in der AKT, um daZusammenschluss war ein entscheidender Auslöser bei zu sein, wenn die dritte Tanzbiennale stattfindet
dafür, dass das Bundesministerium für Bildung und und um eines Tages selbst auch aktiv mitzuwirken.
Forschung bereit war, die zweite Tanzbiennale zu Tatsächlich wird es nicht nur eine dritte (2012
fördern, die im März 2010 in Essen als ein Beitrag zur in Frankfurt), es wird in Zukunft regelmäßig eine
RUHR.2010 stattfand.
Tanzbiennale geben. Diese Zusage hat das Bundes-
Als 2008 die erste Tanzbiennale am Berliner ministerium für Bildung und Forschung 2010 in EsHebbel Theater stattfand und die unterschiedlichen sen aus voller Überzeugung gegeben. Denn die FörSchulen zu einem einwöchigen Treffen zusammen- derung der Tanzkunst muss fester Bestandteil unserkamen, war noch keineswegs klar, ob es eine zweite er lebendigen Kultur und unseres kulturellen SelbstBiennale geben würde. Die Veranstaltung mit den öf- verständnisses sein. In diesem Sinne wünsche ich
fentlichen Präsentationen war ein großer Erfolg für der kommenden Tanzbiennale und allen, die folgen
die jungen Künstler, für ihre Professoren und beim werden, eine fruchtbare Zusammenarbeit und ganz
Publikum. Doch es war noch viel mehr. Angeleitet von großen Erfolg bei der Förderung unseres TänzerPädagogen, Tanzexperten und Theoretikern wurde nachwuchses.«
gemeinsam trainiert, gearbeitet und diskutiert. Es
wurde deutlich, dass die Tanzbiennale kein einmali- [ Dr. Gisela Steffens, Referatsleiterin 326 Kulturelle
ges Ereignis sein kann, sondern dass sie für die Ent- Bildung a. D., Bundesministerium für Bildung und
wicklung der Tanzausbildung dringend nötig ist.
Forschung ]
1. Biennale Tanzausbildung / Tanzplan Deutschland
HAU 2 Berlin
(Foto David Bergé)
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Tanzplan Ausbildungsprojekte
Buchpublikation
Neu auf dem Buchmarkt:
Tanztechniken 2010 –
Tanzplan Deutschland
»Grellpink, 320 Seiten stark mit zwei DVDs kommt genössische Verwurzelung und ihr historischer Kondas nun im Handel erhältliche Buch »Tanztechniken text, in der ihre Techniken stehen, werden sehr de2010 – Tanzplan Deutschland« daher. Herausgeber tailliert und anschaulich von Tanzwissenschaftlern
sind Ingo Diehl und Friederike Lampert.
oder von ihnen selbst beschrieben. Hier entschieden
Nicht weniger als das schier unvorstellbare sich die Herausgeber, in die Tiefe der einzeln vorgeVorhaben, eine Bestandsaufnahme der zeitgenös- stellten Techniken zu gehen. Bewusst wird die intersischen Tanztechniken in ihren Facetten, Auswüch- nationale Weite und Quantität der möglichen Tanzsen, Interpretationen zu beschreiben und sie in den dozenten ausgespart, man bleibt mit dem Fokus auf
gesellschaftlichen Kontext, in dem sie entstanden Deutschland als Ausgangsland, da dies ein Projekt
sind, zu stellen, liegt diesem Forschungsprojekt von der Kulturstiftung des Bundes ist.
Tanzplan Deutschland zu Grunde. Rund 180 Tanzleh-
»Tanztechniken 2010« erhebt nicht den An-
rer, Tanzwissenschaftler, Tanzstudenten an sieben spruch auf endgültige Vollständigkeit. Im Gegenteil,
Hochschulen haben sich daran beteiligt, zu erfor- es eröffnet eine Diskussion, die gesellschaftspolischen, was das denn nun ist: die Technik des zeitge- tisch, philosophisch und wissenschaftlich hochintenössischen Tanzes. Längst reden wir nicht mehr über ressant für alle praktizierenden, theoretisierenden
die Graham-, Cunningham- oder Limón-Technik als und konsumierenden Fachleute, aber auch Laien ist.
alleinige moderne Techniken.
Den Vorteil eines Landes nutzend, wo es eine rückbe-
Inzwischen lehren die Tanzdozenten ihre sinnende, universitäre Institutionalisierung in dem
Körpererfahrungen: ihre mental-physische Weltsicht Fach Tanzwissenschaft als eigenständige Sparte geund ihren Bewegungsstil, die geprägt sind von der geben hat, gelingt es dem Buch, nicht nur den intellekInteraktion im Leben als Tänzer und Mensch. Manch- tuellen Blick auf Tanz zu schärfen, sondern den unbemal werden dann Techniken entwickelt, die aus der dingten Wert des Körperwissens als erhaltenswerNot einer Verletzung, einer persönlichen Erfahrung ten Schatz, den es zu schützen gilt, zu artikulieren.«
der Lehrenden ein neues Wahrnehmungsfeld erschließen. Oftmals sind sie als Gegenbewegung zu einem [ Michaela Brzezinka in www.tanzpresse.de, April 2011 ]
vorherrschenden Trend in dem Ort, in dem der Lehrende lebt, oder als Erforschung neuen Choreografiematerials zu verstehen. Die Verschiedenartigkeit
Ingo Diehl / Friederike Lampert (Hg.),
Tanztechniken 2010 – Tanzplan Deutschland
320 Seiten, 100 s /w-Abbildungen, mit 2 DVDs
€ [D] 19,90 [A] 20,50 sFr 30,50
ISBN 978-3-89487-412-4 (Deutsch)
€ [D] 24,90
ISBN 978-3-89487-689-0 (Englisch)
Henschel Verlag
der Herangehensweisen macht deutlich, wie schwierig es insgesamt ist, eine Bestandsaufnahme machen
zu wollen.
In lebendigen Interviews mit sieben Dozenten, u. a. Anouk v. Dijk (Rotterdamse Dans Academie)
oder Jennifer Muller (Hochschule für Musik und Tanz,
Köln) werden ihre Tanzstunden porträtiert. Ihre zeit-
Mitwirkende
Ausbildungsprojekte
Wolfgang Abramowski, Prof. Malou Airaudo, Heike Albrecht, Arnaldo Alvarenga, Monica Antezana, Roman
Arndt, Merrill Ashley, Jean-Hugues Assohoto, Edna Azevedo, Gitta Barthel, Prof. Jason Beechey, Steven
de Belder, Tamar Ben-Ami, Dr. Christiane Berger, Rüdiger Bering, Bertha Bermudez Pascual, Prof. Brian
­Bertscher, Frédéric Bevilacqua, Olive Bieringa, Prof. José Biondi, Margit Bischof, Prof. Dr. Beatrice von
­Bismarck, Colin Bourne, Edith Boxberger, Monika Brandenburg, Prof. Dr. Gabriele Brandstetter, Nathalie
Bredella, Prof. Rose Breuss, Christine Bürkle, Jacalyn Carley, Wagner Pereira de Carvalho, Lucy Cash,
Gill Clarke, Fernando Coelho, Christa Coogan, Prof. Dr. Franz Anton Cramer, Ms. Ph.D. Tina Curran,
Alan ­Danielson, Scott deLahunta, Kattrin Deufert, Susanne Dickhaut, Anouk van Dijk, Stephan Dörschel,
Iris Dressler, Dr. Henner Drewes, Isabelle Drexler, Wiebke Dröge, Lars Ebert, Becky Edmunds, Nana Eger,
Prof. Dr. Wolfgang Engler, Dr. Kerstin Evert, Riki von Falken, Claudia Feest-Lieberknecht, Thomas Flach,
Dr. ­C laudia Fleischle-Braun, Prof. Lutz Förster, Susanne Foellmer, William Forsythe, Dr. Michael Freundt,
­M ichael Fricke, Philipp Fricke, Sigrid Gareis, Prof. Dr. Christoph Gengnagel, Frédéric Gies, Prof. Anke
­Glasow, Heiner Goebbels, Joseph Gonzales, Emio Greco, Lance Gries, Asta Gröting, Rebecca Groves, Prof. Nik
­H affner, Nina Hänel, Heide-Marie Härtel, Nicole Haitzinger, Caroline Harder, Prof. Dr. Yvonne Hardt,
Dr. Wibke ­Hartewig, Nanette Hassall, Jack Hauser, Prof. Dr. Günther Heeg, Prof. Dieter Heitkamp, Rosemary
Helliwell, Anthony B. Heric, David Hernandez, Stefan Hilterhaus, Lisa Hinterreithner, Michal Hirsch, Olaf
Höfer, Eva-Maria ­Hoerster, Fred Hoffmann, Reinhild Hoffmann, Marejke Hogenboom, Sabina Holzer, Asaka
­Horiguchi, Stephani Howahl, Dr. Sabine Huschka, Dr. Pirkko Husemann, Ann Hutchinson Guest, Kazue
­I keda, Prof. Véronique Dina Jean, Prof. Dr. Claudia Jeschke, Farley Johansson, Irmela Kästner, Prof. Birgit
Keil, Andrea Keiz, Martina Kessel, Dr. Klaus Kieser, Nora Kimball, Prof. Dr. Gabriele Klein, Prof. Dr. Antje
­K linge, Prof. Vladimir Klos, Prof. Kurt Koegel, Marianne Kruuse, Anja Kursawe, Dr. Friederike Lampert,
Prue Lang, Mia Lawrence, Heike Lehmke, Januschka Lenk, Prof. Rodolfo Leoni, Yichun Liu, Annette Lopez
Leal, Lisa Lucassen, Heike Lüken, Jacek Luminski, Kirsten Maar, Giorgia Maddamma, Florian Malzacher,
Anna Markard, Prof. Rhys Martin, Andrea Marton, Bettina Masuch, Tadeusz Matacz, Annemarie Matzke,
Prof. Ingo Meichsner, Prof. Paul Melis, Kirill Melnikov, Christiane Meyer-Rogge-Turner, Reinhard Mohaupt,
Nina ­Möntmann, Shannon Moreno, Jennifer Muller, Prof. Gisela Müller, Linda Müller, Katja Mustonen,
Martin Nachbar, Prof. Christine Neumeyer, Alva Noe, Sandra Noeth, Prof. Susanne Noodt, Prof. Robert North,
Truus Ophuysen, Ludger Orlok, Prof. Agnes Pallai, Janet Panetta, Prof. Anita Panknin, Chrysa Parkinson,
Barbara Passow, Roberto Pereira, Petr Pestov, Christine Peters, Jen Peters, Oksana Petrovska, Antje
Pfundtner, ­Marietta Piekenbrock, Thomas Plischke, Helmut Ploebst, Prof. Dr. Patrick Primavesi, Jan Pusch,
Nadine ­P üschel, Roberta Ramos, Otto Ramstad, Johannes Randolf, Angela Rannow, Amy Raymond, Marise
Reis, ­Jerry Remkes, Prof. Martin Rennert, Prof. Ingo Reulecke, Dorothee Richter, Daniel Roberts, ­Jochen
Roller, Theo Van Rompay, Prof. Fritz Rost, Marek Rózycki, David Russo, Salva Sanchis, Prof. Vera ­Sander,
Jörn Schafaff, Heike Scharpff, Sylvia Scheidl, Dr. Kai Schlegel, Wolfgang Schlump, Björn Dirk ­Schlüter,
Prof. Angela Schmidt, Katharina Schneeweis, Dr. Katja Schneider, Pieter C. Scholten, Ulrich Scholz,
Christina Schruba, Janine Schulze, Nicole Schwarz, Hartmut Sebel, Katharine Sehnert, Irene Sieben,
Prof. Dr. Gerald Siegmund, Liane Simmel, Prof. Marc Spradling, Prof. Dr. Ralf Stabel, Dr. Gisela Steffens,
Dr. Martin Stern, Dr. Patricia Stöckemann, Susanne Stortz, Prof. Gregor Seyffert, Prof. Heide Tegeder,
Anne Tiedt, Prof. Wolfgang Tiedt, Javier Torres López, Sabine Trautwein, Yoann Trellu, Stephen Turk, Freya
­Vass-Rhee, Prof. Konstanze Vernon, Susanne Van Volxem, Prof. Dr. Rupert Vogel, Prof. Thomas Weski,
Prof. Joos Wilhelm, Prof. Joseph Willems, Dr. Maren Witte, Thilo Wittenbecher, Gabriele Wittmann, Barbara
Wollenberg, Nina Wollny, Nickolas Woods, Samuel Würsten, Michal Záhora, Chris Ziegler, Ursula ­Z iegler,
Jan Zobel, Norah Zuniga Shaw
80
81
Einzelprojektförderung
NPNKoproduktionsförderung
82
Kulturerbe Tanz
83
Mit der Gastspielförderung des Nationalen Performance Netzes
33 geförderte Künstler und 47 Produktionen, in
Der Tanz ist im kulturellen Gedächtnis der Gesellschaft nur lücken-
(NPN) hat Deutschland seit 1999 ein europaweit einzigartiges nati-
alphabetischer Reihenfolge 2005 – 2009:
haft bewahrt. Tanzplan Deutschland hat darum im Herbst 2006 sei-
onales Instrument der Vertriebsförderung zeitgenössischer Tanz-
Rosemary Butcher Episodes of Flight Laurent
ne Betätigungsfelder um die Bereiche Archiv und kulturelles Erbe
Chétouane Tanzstück #3 Cie. Isabelle Schad There
und Theaterproduktionen, das vom Beauftragten für Kultur und
is no exception to the rule because I am never what
erweitert. So initiierte und moderierte Tanzplan zwischen Juni
Medien (BKM) und mittlerweile 13 Bundesländern kofinanziert
I have cie. toula limnaios life is perfect cie. toula
2007 und Dezember 2009 insgesamt elf Arbeitstreffen mit den fünf
wird. Über die Initiative von Tanzplan Deutschland kam 2005 die
limnaios reading tosca cie. toula limnaio wound
führenden deutschen Tanzarchiven. Ziel war es, die Profile und
Compagnie Felix Ruckert Betwixt & Between
Koproduktionsförderung hinzu, die sowohl internationale Kopro-
Compagnie Felix Ruckert Messiah Game Compagnie
Aufgabenfelder des Deutschen Tanzfilminstituts Bremen, des Deut-
duktionen sowie Kooperationen zwischen alten und neuen Bundes-
Felix Ruckert water music Déjà Donné A Glimpse of
schen Tanzarchivs Köln, des Mime Centrum Berlin, des Archivs Dar-
ländern mit insgesamt 900.000 Euro für fünf Jahre, von 2005–2009
unterstützte (www.jointadventures.net / nationalesperformance
netz / index.html). Die vom Träger »Joint Adventures« vorgelegte
Evaluation weist die NPN-Koproduktionsförderung als ein äußerst
wirkungsvolles Instrument der Förderung von herausragenden
Choreografen aus. Sie stimulierte die internationale Zusammenarbeit, förderte die Mobilität von Künstlern, erhöhte das Produktionsvolumen und vervielfachte über die Koproduktionsmittel der
Hope Stefan Dreher / Victoria Hauke Superimposing
archiv Leipzig gegenüber der Öffentlichkeit bekannter zu machen.
Peeters Anarchiv#1: I am not a Zombie deufert & plischke in Zusammenarbeit mit DDDorvillier
w w w.digitaler-atlas-tanz.de
und Cecilie Ullerup Schmidt Anarchiv#2: second
hand deufert&plischke Directory 2 – Songs of love
and war deufert&plischke REportable Portraits
Jo Fabian Independent Swan Gintersdorfer / Klaßen
Idee, Konzeption, Durchführung:
Marguerite Joly, Dr. Franz Anton Cramer
(beide Tanzplan Deutschland)
Logobi 01 – 05 Jenny Haack Zwischen Dingen
Nik Haffner Unaccompanied Heike Hennig & Co
ZeitSprünge Prue Lang Infinite Temporal Series II
Städte und Länder die eingesetzten Bundesmittel. Der Träger leis-
Thomas Lehmen Lehmen lernt Xavier le Roy
tete eine unbürokratische, professionelle und effiziente Betreu-
Le Sacre du Printemps Xavier le Roy Ohne Titel
ung der Mittelvergabe. Die Förderziele – Stärkung des künstleri-
stellende Kunst der Akademie der Künste (Berlin) sowie des Tanz-
deufert&plischke in Zusammenarbeit mit Jeroen
Konzeptionelle Mitarbeit und Gestaltung:
Katrin Schoof, Dorothée Guther
Softwareentwicklung, Datenbankarchitektur, Metadaten:
basis5 / Matthias Zipp und Lars Möller
Charles Linehan Number Stations & Happy Days
Im April 2008 wurde der »Verbund Deutsche Tanzarchive«
(VDT) als gemeinsame Arbeitsplattform gegründet, um Forderungen an die Politik zu formulieren. Im Zentrum standen die Anerkennung der kulturellen Bedeutung von Tanz, verstärkte Anstrengungen für die Bewahrung von Dokumenten, bundespolitische
Verantwortung für das Tanzerbe, aber auch die breitere Vermittlung tanzgeschichtlicher Themen an die Öffentlichkeit.
Zudem wurde eine ganze Reihe von Vorschlägen entwickelt,
um die Archive institutionell zu stärken, um Fördergelder zu ak-
Living Room / Micha Purucker X XL-re.enactment
schen Potentials und der internationalen Wettbewerbsfähigkeit –
Der Prototyp »Digitaler Atlas Tanz« ist ein Projekt
make up PRODUCTIONS / Antonia Baehr DANKE –
von Tanzplan Deutschland. Er ist in konzeptionellem
quirieren und die Arbeit zur Bewahrung des Kulturerbes Tanz zu
wurden mit beeindruckendem Erfolg erreicht. Die Koproduktions-
MERCI – THANK YOU# Martin Nachbar Urheben
Austausch mit dem digitalen Verbundprojekt
unterstützen, auch mit einer verbesserten Präsenz im Internet. Um
förderung betrug im Schnitt 26 % der Produktionsgesamtkosten
Aufheben Antje Pfundtner Tim Acy Antje
w w w.mediaartbase.de entstanden.
Pfundtner Outlanders Dorothea Ratzel TAT / ORT 1
diesem Ziel näherzukommen, entwickelte Tanzplan Deutschland
bei einer durchschnittlichen Fördersumme von fast 13.000 Euro.
Dorothea Ratzel / Jochen Roller Kojote – eine
die neue Webseite »Digitaler Atlas Tanz«, die seit Februar 2011
Sie lag damit zwischen dem Fonds Darstellende Künste, der im
Moralanalyse Ben J. Riepe Liebe, Tod und Teufel.
online ist (www.digitaler-atlas-tanz.de). Der »Atlas« ist der Grund-
Durchschnitt 5.000 Euro vergibt, und der Allgemeinen Projektför-
Aktion: Üben Schönheit zu sehen (5 Bilder)
Alexandre Roccoli A Short Term Effect
stein für ein Wissens- und Dokumentationsportal für aktuelles
derung der Kulturstiftung des Bundes, die ein Mindestantrags-
Colette Sadler Musical Eszter Salamon NVSBL
Tanzschaffen, aber auch für Tanzgeschichte. Die Datenbank ver-
volumen von 50.000 Euro voraussetzt. Um eine wesentliche För-
Showcase Beat le Mot 1534 Showcase Beat le Mot
waltet digitale Objekte, vor allem filmische Aufzeichnungen von
derlücke zu schließen, hatte die Kulturstiftung des Bundes die
Alarm Hamburg Shanghai Showcase Beat le Mot
EUROPIRAADID Showcase Beat le Mot Vote Zombie
Tanzwerken in voller Länge und hoher Qualität. Eine leicht zugäng-
Förderung einmalig bis 2010 verlängert. Die weitere Förderung ist
Andy Beuyz Richard Siegal As if Stranger // liche Nutzeroberfläche erlaubt auch Nichtspezialisten die Recher-
derzeit nicht gesichert, obwohl auch das BKM die Koproduktions-
Muscle Tanzinitiative Hamburg e. V. Cinderella
che; zugleich hält eine Objektbeschreibung auch internationalen
förderung als ein wirksames Instrument zur Stärkung der Tanzszene bewertet.
Games Helena Waldmann Crash Test Dummy / Crash Litó Walkey Like that, like this White Horse
Romance Chris Ziegler bullitt
wissenschaftlichen Ansprüchen stand.
Der »Digitale Atlas Tanz« wird seit dem 1. März 2011 von der
Akademie der Künste Berlin in Zusammenarbeit mit dem VDT betreut und weiterentwickelt, unterstützt durch eine Projektförderung der Kulturstiftung des Bundes.
[ Dr. Franz Anton Cramer, Produktionsleiter Digitaler Atlas Tanz ]
Stiftung TANZ –
Transition Zentrum
Deutschland
84
85
Tanzpublikationsförderung
Tänzer arbeiten wie Hochleistungssportler mit bewundernswerter
Im Frühjahr 2007 rief Tanzplan Deutschland ein neues Projekt ins
Selbstdisziplin und Selbstausbeutung. Niemand, der mit der Aus-
Leben: die Förderung von Tanzpublikationen. Ziel war es, das Wis-
bildung beginnt, der seinen Körper dem täglichen Training unter-
sen über Tanz zu vergrößern und sowohl Künstlern wie Tanzwis-
zieht, kann am Beginn ermessen, wann dieser auch mit bester Mo-
senschaftlern eine Plattform für ihre Ideen zu geben. Mit einer
tivation den Anforderungen und eigenen Ansprüchen nicht mehr
Fördersumme von insgesamt 85.278 Euro wurden 22 fachspezi-
zu folgen vermag – mit 35 Jahren, mit 40, vielleicht noch später?
fische und interdisziplinäre Publikationen ermöglicht, deren Spek-
Die Frage der beruflichen Zukunft nach der Karriere als Tänzer
trum von Künstlerbüchern, Dissertationen, Forschungsvorhaben,
wurde in Deutschland lange vernachlässigt – von der Gesellschaft,
Essays bis Übersetzungen reichte, auch in digitaler Form – wie Bei-
die die Besonderheiten des Berufes nur selten wahrnimmt und von
träge auf www.corpusweb.net, der Bereich »Tanz in Schule« auf
den Tänzern selbst, die ihren Beruf lieben. Deswegen sind sowohl
www.tanznetz.tv sowie Erweiterungen bei www.mimecentrum.de.
frühzeitige Aufklärung und Beratung als auch spätere konkrete
Die Publikationsförderung endete auf Grund der begrenzten Lauf-
Unterstützung nötig. Mit der Gründung der Stiftung TANZ – Tran-
zeit des Tanzplan mit dem Jahr 2009.
sition Zentrum Deutschland (www.stiftung-tanz.com) haben Tanzschaffende, Freunde und Förderer dieser Kunst zur Selbsthilfe gegriffen. Damit die Stiftung eine stabilere finanzielle Basis erhält
und an Ausbildungsstätten, allen Kompanien und in der Öffentlichkeit als kompetenter Ansprechpartner bekannt wird, hat die
Bundesregierung die Anschubfinanzierung des Tanzplan Deutschland um ein Jahr – bis März 2012 – verlängert.
[ Martin Eifler, Leiter des Referats Musik, Darstellende Kunst;
Sonderbereiche beim Beauftragten der Bundesregierung für
Kultur und Medien ]
www.tanzplan-deutschland.de / tanzpublikationen
dance-germany.org
und tanznetz.de
86
Im Rahmen der Einzelprojektförderung wurden zwei Webseiten
einmalig von Tanzplan Deutschland finanziert:
www.dance-germany.org, ein zweisprachiges Internetpor­
tal für den professionellen deutschen Tanz, das von Anne Neumann­
(ehemals nrw landesbüro tanz) und der kulturserver.de gGmbH
2005 entwickelt wurde. Das Branchenbuch des Tanzes ist ein dezentrales, nicht kommerzielles Netzwerk und ein Recherchetool
für Tanzinteressierte. Es bietet Termin- und Adressdateien, die
von den Akteuren selbst eingetragen und gepflegt werden können.
Des Weiteren förderte Tanzplan Deutschland von www.
tanznetz.de die englischsprachige Ausgabe (2005 bis 2006) sowie
von 2006 bis 2010 die neue Rubrik »TanzSzene Deutschland«, die
wichtige Ereignisse, Institutionen und Persönlichkeiten der deutschen Tanzszene zum Thema hatte. tanznetz konnte mit der Förde-
www.dance-germany.org
ZUGRIFFSZAHLEN
auf die Webseite www.dance-germany.org
303.183
2005 – 2010
rung sein redaktionelles Angebot erweitern, internationale Leser
gewinnen und sich als Internetplattform für die Tanzcommunity
221.732
deutlich profilieren.
100.491
2.630
2005
109.965
22.294
2006
www.tanznetz.de
2007
2008
2009
2010
87
Tanzförderung in
Deutschland
Tanzförderung
zentrum für kulturforschung / Tanzplan deutschland
Öffentliche Tanzausgaben
in Deutschland
Eine explorative Analyse
88
89
Gesamtausgaben für Kulturinstitutionen nach den
Statistischen Ämtern 5, Darstellende Kunst und Tanz
(Hochrechnung) in Deutschland 2007 6
Darstellende Kunst / Theater
0,2 %
Tanz
0,03 %
Bund
13 %
Sonstige Ausgaben
99,77 %
Tanzplan Deutschland beauftragte im Frühjahr 2010 Stellenwert der Tanzförderung
eine erstmalige Erhebung zur öffentlichen Tanzför- in den Kulturetats
derung in den Jahren 2004–2009 auf den Ebenen von Nach Angaben des Kulturfinanzberichts 2010 gab die
Bund, Ländern und Gemeinden. An dieser Stelle sei öffentliche Hand im Jahr 2007 8,5 Milliarden Euro
Darstellende Kunst / Theater
allen Personen, Institutionen und Förderern sehr für für Kultur aus. Davon entfällt im deutschen Föderaihre freundliche Unterstützung gedankt. 1
25 %
lismus die Hauptlast der Kulturausgaben auf Länder
Länder
43 %
Der fehlende Überblick über die öffentlichen (43 %) und Gemeinden (44 %) und nur ein geringer
Aufwendungen im Tanzsektor ergibt sich primär aus Anteil auf den Bund (13 %). Nach der Erhebung von
Tanz
3 %
Sonstige Ausgaben
der Uneinheitlichkeit der deutschen Kulturfinanz- Tanzplan Deutschland wird in den Ländern und Kom-
72 %
statistik. 2 So wird der Tanzbereich u. a. vielfach nicht munen jeweils rund ein Viertel des Gesamtbudgets
als Einzelposten in den Etats der Gebietskörper- auf Maßnahmen im Bereich der Darstellenden Kunst
schaften ausgewiesen, sondern unter »Darstellender verwendet. 4 Auf den Tanz im Speziellen entfallen auf
Kunst« oder öffentlich finanzierten Stadttheatern Landesebene 3 % und in den Städten 1 %. Diese Werte
subsumiert. Daraus folgt, dass die Förderbeträge in sind, wie oben ausgeführt, als Untergrenze der
der Kategorie »Tanz« in der Realität möglicherwei- öffentlichen Tanzförderung in Deutschland zu verse deutlich höher liegen, als dies in der vorliegenden stehen.
Erhebung abgebildet wird, die teilweise mit Hoch-
Darstellende Kunst / Theater
Gemeinde
Zweckverbände
44 %
rechnungen und Durchschnittswerten arbeitet. Die
25 %
Tanz
1 %
Sonstige Ausgaben
folgenden Ergebnisse sind also Minimalwerte, die
74 %
zumindest eine Aussage über den Mindestumfang
der öffentlichen Tanzförderung in Deutschland er-
Quelle:
lauben. 3
Statistische Ämter des Bundes
und der Länder und ZfKf /
Tanzplan Deutschland 2010
1 Mit der Datenerhebung wurde Heike Lehmke beauftragt,
der Auftrag für die Auswertung ging an das Zentrum für Kultur­
forschung in Bonn (ZfKf).
2 Siehe: Statistische Ämter des Bundes und der Länder –
Kulturfinanzbericht 2010, S.22 (www.statistikportal.de).
3 Es ist darauf hinzuweisen, dass die Grundgesamtheit 110 von
Tanzplan Deutschland ausgewählte öffentliche Institutionen,
die den professionellen Tanz fördern, umfasste. Rückmeldungen
liegen von 72 (65 %) dieser Institutionen vor, wobei nur 47 (43 %)
verwertbare Angaben zu ihren Tanzausgaben machten.
4 Der Kulturfinanzbericht 2010 enthält keine Gesamtzahlen für
den gesamten Bereich der Darstellenden Künste, berichtet aber
allein für die Unterstützung der Sparten Musik und Theater
von Anteilen von 39 % bzw. 44 % in Ländern und Kommunen.
Siehe dazu: Kulturfinanzbericht 2010, S.47.
5 Statistische Ämter des Bundes und der Länder – Kulturfinanzbericht 2010, S. 21.
6 Angaben zum Kulturetat wurden auch in dieser Untersuchung
erhoben. Dabei konnten jedoch für die Bundesebene die Ausgaben
etwa für Bibliotheken und für kulturelle Bildung nicht berück­
sichtigt werden, da die zuständigen Ressorts sich nicht an der
Umfrage beteiligten.
90
91
Finanzielle Situation des Tanzes
Die neun Tanzplan-Städte geben seit 2005 nicht nur
Anteil der einzelnen Förderbereiche am Gesamtetat
Der größte Anteil der Landes- und Kommunalmittel
in den Kommunen
durchschnittlich mehr für die Tanzförderung aus,
Tanz auf Länder- und kommunaler Ebene 2009 7
entfällt auf die institutionelle Förderung von Tanz-
Betrachtet man die kommunalen Tanzausgaben, so sondern weisen mit knapp 16 gegenüber 11 Millionen
kompanien in öffentlicher Trägerschaft (60 %), ge-
zeigt sich, dass mit Einsetzen der Tanzplan-Förde- auch ein höheres Gesamtfördervolumen als alle
Kommunen
folgt von der Unterstützung freier Tanzensembles
rung im Jahr 2005 in den entsprechenden Städten anderen deutschen Großstädte mit über 200.000
in %
(18 % bzw. 14 %). Die Kommunen investieren zudem
das finanzielle Engagement für den Tanz deutlich an- Einwohnern auf. Kleinere Städte ohne Kompanie
gestiegen ist.
förderten hier in deutlich geringerem Umfang. Trotzdem konnte auch für sie ab dem Jahr 2007 eine Ver-
Durchschnittliche kommunale Ausgaben für Tanz
von 2004 bis 2009 nach Städtekategorien (in ¤)
doppelung der gesamten Tanzausgaben auf rund
eine Million Euro festgestellt werden.
2.000.000
Hochgerechnete Gesamtausgaben der Kommunen
für Tanz von 2004 bis 2009 nach Städtekategorien
1.500.000
(in ¤)
3,0
Festivals
9,0
2,9
2,1
1,4
struktur, während die Länder ihrerseits einen hö-
Institutionen der Kulturellen Bildung
heren Etat für die sonstige institutionelle Förderung
Sonstige institutionelle Förderung
von durchschnittlich 17 % aufweisen. Alle anderen
Mehrjährige Projektförderung
Förderbereiche liegen auf beiden Ebenen jeweils bei
2,4
Einzelprojektförderung
2,6
unter 3 %. Betrachtet man die Entwicklung einzelner
Stipendien
Förderbereiche im Zeitverlauf, zeigen sich im Jahr
0,3
Wiederaufnahme- und Gastspielförderung
1,8
0,3
2005 Erhöhungen des Budgets vor allem für die insti-
Projektförderung Kulturelle Bildung
tutionelle Förderung freier Kompanien. Auch die Pro-
Sonstige Projektförderung
16.000.000
1.000.000
durchschnittlich etwa 9 % in tanzrelevante Infra-
Infrastruktur
13,8
14.000.000
jektförderung lag im Jahr 2009 deutlich über ihrem
Kompanien in freier Trägerschaft
60,4
Kompanien in öffentlicher Trägerschaft
12.000.000
500.000
10.000.000
8.000.000
0
2004
2005
2006
2007
2008
---
Tanzplan-Städte
----- Städte ≥ 200.000 Einwohner
--- Städte ≤ 200.000 Einwohner, mit Stadttheaterkompanie
2009
6.000.000
Hochgerechnete Gesamtausgaben aller Kommunen
in %
und Tanzplan-Städte für die insti­t utionelle FördeFestivals
1,6
2.000.000
rung von Kompanien sowie die Projektförder­u ng
Infrastruktur
17,3
0
2004 bis 2009 (in ¤)
Sonstige institutionelle Förderung
25.000.000
0,5 Mehrjährige Projektförderung
2004
2005
2006
2007
2008
· · · · Städte ≤ 200.000 Einwohner, Auswahl
--- Tanzplan-Städte
----- Städte ≥ 200.000 Einwohner
--- Städte ≤ 200.000 Einwohner, mit Stadttheaterkompanie
· · · · Städte ≤ 200.000 Einwohner, Auswahl
2009
licher Tanzkompanien auf hohem Niveau stagnierte.
Länder
0,7
4.000.000
Wert von 2004, während die Unterstützung öffent-
1,0
Einzelprojektförderung
20.000.000
0,2
Stipendien
0,3
Wiederaufnahme- und Gastspielförderung
0,1
Projektförderung Kulturelle Bildung
0,4
Sonstige Projektförderung
18,4
10.000.000
Kompanien in freier Trägerschaft
Kompanien in öffentlicher Trägerschaft
15.000.000
59,5
5.000.000
0
2004
2005
2006
--- Kompanien in öffentlicher Trägerschaft
----- Kompanien in freier Trägerschaft
7 Um bei der gegebenen Datenlage die verschiedenen Förderposten
vergleichen zu können, wurden die jeweiligen Mittelwerte der
Ausgaben zu einem Gesamtmittel addiert und dazu in Beziehung
gesetzt. Dabei ist zu beachten, dass aufgrund der Datenlage manche
Auswertungen auf geringen Fallzahlen von bis zu n=1 beruhen.
Aufgrund der Überschneidung mit den Tanzplan-Städten wurden
die drei Stadtstaaten hier in beide Grafiken mit aufgenommen.
--- Projektförderung
2007
2008
2009
Webseite
tanzfoerderung.de
92
Wie wird Tanz öffentlich gefördert? Gibt es in Deutschland im
Vergleich zu den anderen Kunstformen wesentliche Defizite? Zu
diesen Fragen gab Tanzplan Deutschland 2008 eine Recherche in
Auftrag, aus der in der Folge eine Servicewebseite für die Tanz­
szene entstanden ist: www.tanzfoerderung.de.
Hier findet man Adressen und Informationen zur Förderung von professionellen Tanzprojekten. Die Aufstellung umfasst
alle Förderkategorien bis auf die institutionelle Förderung, ermöglicht eine Suche nach Bundesländern sowie national und international und gibt weiterführende Tipps und Links zu den Antragskriterien. Die Suchbegriffe zu den Förderkategorien wie z. B.
Stipendien, Konzeptionsförderung oder Wettbewerbe ermöglichen
eine zielgerichtete und schnelle Recherche. Bisher gibt es in keiner anderen Kunstsparte eine vergleichbare Serviceleistung.
www.tanzfoerderung.de
Inhaltliche Konzeption und Betreuung: Heike Lehmke
Grafik: scrollan
Programmierung: kulturserver.de gGmbH
93
Abschlussfest
Uferstudios Berlin
5. Februar 2011
(Fotos Thomas Aurin)
94
95
Förderer
96
97
Semperoper
Ballett
Tanzplan Deutschland Tanzplan Deutschland e. V., Paul-Lincke-Ufer 42 / 43, 10999 Berlin,
Tel. 0049.(0)30.695797-10, Fax: 0049.(0)30.695797-19, E-Mail: [email protected],
www.tanzplan-deutschland.de
Team Madeline Ritter (Projektleiterin), Frank Ottersbach (Geschäftsführer), Ingo Diehl (Leiter Tanzplan
Ausbildungsprojekte), Barbara Schindler (Leiterin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit), Marguerite Joly
(Projektassistentin und wissenschaftliche Mitarbeiterin), Katja Tewes (Projektassistentin)
Projektbezogene wissenschaftliche Mitarbeit Dr. Franz Anton Cramer (Kulturerbe Tanz),
Dr. Friederike Lampert (Forschungsprojekt Tanztechniken 2010) Honorarkräfte Riccarda Herre,
Tim Leik, Anke Marschall, Emilia Nagy, Nele Ana Riepl Verein Angelika von der Beek, Prof. Nik Haffner,
Prof. Dr. Claudia Jeschke, Frank Ottersbach (stellvertr. Vorsitzender), Madeline Ritter (Vorsitzende),
Anna Thier, Prof. Maria Vedder Kuratorium Nele Hertling, Reinhild Hoffmann, Prof. Dr. Antje Klinge,
Dr. Johannes Odenthal
Impressum
Tanzplan Deutschland, eine Bilanz
Herausgeber Tanzplan Deutschland e. V.
Vertrieb Henschel Verlag in der Seemann Henschel GmbH & Co. KG, Leipzig
© 2011 Tanzplan Deutschland e. V. und die Autoren
ISBN 978-3-89487-716-3
Konzeption und Redaktion Barbara Schindler Gestaltung scrollan Druck Gallery Print
Auflage 1.700 Redaktionsschluss Mai 2011
Im Sinne einer besseren Lesbarkeit verwenden wir in allen Texten das generische Maskulinum.
Vervielfältigung insgesamt oder in Teilen ist nur zulässig nach vorheriger schriftlicher Zustimmung von Tanzplan Deutschland e. V.
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie unter www.d-nb.de
Tanzplan Deutschland
ist eine Initiative der Kulturstiftung des Bundes
Innenseite
Schutzumschlag
ISBN 978-3-89487-716-3
Tanzplan Deutschland
ist eine Initiative der Kulturstiftung des Bundes

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