was wären wir ohne sie?

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was wären wir ohne sie?
Bemerkenswert: Margot Ehrlicher war die
einzige Frau in der Position eines Majors bei
der Feuerwehr
In den Kombinaten der DDR kontrollierte sie
die Umsetzung des Brandschutzes vor Ort
Natürlich war sie Gruppenführerin!
Ganz links im Bild (o.): Die junge
Margot im Jugendlöschzug der Freiwilligen Feuerwehr in Hildburghausen
Als Studentin der Universität in Magdeburg begeisterte sich Margot auch für
die Theorie des Brandschutzes (u.)
Was wären wir ohne sie?
Berliner Feuerwachen im Bereich vorbeugender Brandschutz und Brandursachenermittlung. Sehr erfolgreich, wie sich 1979 herausstellte, als Ehrlicher Chefin
dieses Bereichs für ganz Ost-Berlin wurde und zum Major der Feuerwehr aufstieg.
Bis zur Wende 1989 verantwortete sie als einzige Frau in dieser Position den
vorbeugenden Brandschutz bei Sonderbauten und kontrollierte die Umsetzung
Kaum eine Person ist in der Branche so eng mit dem Thema vorbeugender Brand-
des Brandschutzes in den Kombinaten der DDR. Eine verantwortungsvolle
Aufgabe, die sie um jede Menge Erfahrung und praktisches Brandschutzwissen
schutz verbunden wie Margot Ehrlicher. Fragt man Architekten, Fachplaner, Bauherren
reicher machte.
nach ihr, antworten sie mit einer Mischung aus Hochachtung und Respekt für das
Doch auch der aktive Feuerwehrdienst konnte nicht ohne Margot Ehrlicher. Als
Führungskraft nahm sie an zahlreichen Einsätzen teil. Noch heute sind ihr viele
Schaffen der Brandschutz-Koryphäe. Zeit für ein Resümee ihres bisherigen Lebens
Großbrände – so beispielsweise der Hochhausbrand in der Dolgenseestraße in
Berlin-Lichtenberg, der Großbrand eines Lagers im Elektroapparatewerk Treptow
EAW (heute Allianz-Tower), der Baustellenbrand der Charité und der U-Bahnbrand
1986 am Alexanderplatz – in Erinnerung.
Man könnte fast meinen, es sei ihr in die Wiege gelegt. Denn die Leidenschaft des
Thüringer Mädchens mit den dunkelbraunen Haaren zeigte sich sehr früh. Als
Ein besonders tragisches Erlebnis, bei dem Margot Ehrlicher als eine der Einsatzleiter
Mitglied des Jugendlöschzuges in Hildburghausen begann sie bereits mit 15 Jahren
zu den ersten Helfern gehörte, war der Absturz einer fabrikneuen Iljuschin mit 103
ihre erstaunliche Karriere, die bis heute andauert. Schon damals war für sie klar:
Passagieren am 17. Juni 1989 in Berlin-Schönefeld. 21 Menschen starben bei diesem
Mit Leidenschaft wird jeder Brand gelöscht und sich noch so großen Feuergefahren
Unglück, über das selbst Zeitungen und Fernsehen der DDR aktuell und ausführlich
entgegengestellt.
berichteten – darunter findet sich auch ein Interview für das DDR-Fernsehen mit
Margot Ehrlicher, in dem sie die Rettungs- und Bergungsarbeiten vor Ort beschreibt.
Es vergingen nur drei Jahre und Margot Ehrlicher wurde 1971 Mitglied bei der
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Berufsfeuerwehr in der Feuerwache Berlin-Mitte. Ein Jahr später begann sie ihr
Immer wieder führen Katastrophen vor Augen, wie wichtig professionelle Helfer
Brandschutzstudium an der Otto-von-Guericke-Universität in Magdeburg, das sie
wie Margot Ehrlicher sind. Für diesen persönlichen Einsatz wurde sie mehrfach
als Diplom-Ingenieurin mit dem Dienstgrad Leutnant der Feuerwehr erfolgreich
geehrt und ausgezeichnet – u. a. mit dem Orden für „Selbstlosen Einsatz bei der
abschloss. Mit diesem Background arbeitete Margot Ehrlicher nun bei den Ost-
Bekämpfung von Katastrophen“.
Unternehmen
brandnews ZWEI.12
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Als Führungskraft der Berliner Feuerwehr
nahm Margot Ehrlicher an zahlreichen
Einsätzen teil
Unternehmen
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Als Einsatzleiterin beim Flugzeugabsturz 1989 in Berlin-Schönefeld
nahm Margot Ehrlicher im Interview Stellung zu den Ereignissen vor Ort
Nach dem Mauerfall: Das erste Zusammentreffen der Berliner Feuerwehren aus Ost und West.
Prägend war dies auch für Margot Ehrlicher, denn hier traf sie Dr. Karl-Heinz Schubert
Ein Orden wurde ihr für ihren „Selbstlosen Einsatz bei
der Bekämpfung von Katastrophen“ verliehen
Mittlerweile ist hhpberlin Marktführer
An der Seite von Margot Ehrlicher sind nun schon seit vier Jahren zwei junge Geschäftsführer, Stefan Truthän und Karsten Foth, erfolgreich tätig, sodass sie sich völlig auf die
fachliche Unternehmensleitung sowie das Key Account Management konzentrieren kann.
In den letzten zwölf Jahren ist hhpberlin auf mittlerweile mehr als 120 Mitarbeiter an
fünf deutschlandweiten Standorten angewachsen. Dank hochwertiger und innovativer
Brandschutzleistungen besitzt hhpberlin einen hervorragenden Ruf in der Branche und
arbeitet an außergewöhnlichen Bauprojekten in aller Welt. Und das wäre ohne Margot
Ehrlicher schwer vorstellbar. Selbst wenn die Ingenieurin nicht jedes Projekt persönlich
betreuen kann, hat sie den Brandschutz für zahlreiche große Bauvorhaben konzipiert
– beispielsweise den Berliner Hauptbahnhof, die Bundespressekonferenz, die Shoppingmall Alexa in Berlin, die Schlösslegalerie in Pforzheim, die Kinder- und Frauenklinik in
Dresden, den Ausbau des Hamburger Flughafens, die Dalian Twin Towers in China, das
Nationalkongresscenter in Hanoi und vieles mehr.
Ganz gleich ob damals vor Ort für den abwehrenden oder heute vom Schreibtisch aus
für den vorbeugenden Brandschutz – Margot Ehrlicher engagiert sich bis heute mit
Ein Kennzeichen von Margot Ehrlicher ist ihre Offenheit und Herzlichkeit. Und sie hat
viel Leidenschaft und Engagement für die Brandsicherheit.
immer einen flotten Spruch auf den Lippen: „Man wird so alt wie eine Kuh und lernt
immer noch dazu“. Sie hat viel gelernt und viel weitergegeben. Immer rastlos und
Nach der Wiedervereinigung gehörte der Kontakt und Austausch mit westdeutschen
immer mit 100 Prozent. Da darf man mit 60 Jahren auch einen Gang zurück schalten.
Feuerwehrkollegen selbstverständlich dazu. 1990 lernte Margot Ehrlicher
Ohne Wehmut gibt sie den Staffelstab an die jungen Geschäftsführer und Niederlas-
Dr. Karl-Heinz Schubert von der West-Berliner Feuerwehr kennen – eine weitreichende
sungsleiter weiter. Dankbar dafür, dass nun nicht mehr so große Verantwortung auf ihr
Bekanntschaft, die mit der offiziellen Zusammenführung der West- und Ost-Berliner
lastet, und Freude darauf, dass sie weiterhin ihre Erfahrungen im Beirat von hhpberlin,
Feuerwehren begann und aus der heute eine enge Freundschaft geworden ist.
in Fachgremien und als Prüfingenieurin für Brandschutz weitergeben kann.
Auch wenn Margot Ehrlicher seit 1992 nicht mehr in der Berufsfeuerwehr tätig ist,
Aber eine hhpberlin ohne Margot Ehrlicher – das ist auch künftig nicht vorstellbar.
kehrte sie dem Brandschutz nicht den Rücken. Gemeinsam mit Dr. Karl-Heinz Schubert
Sie ist halt unsere Margot!
war sie fortan im Berliner Sitz von Hosser, Hass und Partner – ein Brandschutzbüro, das
noch heute als HHP Nord-Ost, HHP Süd, HHP Nord-West existiert – tätig.
Im Jahr 2000 spaltete sich der Berliner Standort erfolgreich ab und firmiert seither
unter dem Namen „hhpberlin – Ingenieure für Brandschutz GmbH“. Margot Ehrlicher
übernahm die Geschäftsführung dieses Büros und Dr. Karl-Heinz Schubert und Prof.
Dr. Dietmar Hosser unterstützten sie im Beirat. Dabei beschäftigte sie sich mit der
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Etablierung und dem Wachstum des Unternehmens, jedoch ohne den Aufbau der
Ob als Führungskraft bei der Feuerwehr oder
folgenden Führungsgeneration zu vernachlässigen, die das von ihr Begonnene weiter-
später als Projektleiterin für vorbeugenden
führen und den Brandschutz zukunftsweisend machen sollte. In der ganzen Zeit ging es
Brandschutz – bei Margot Ehrlicher liefen
ihr nie nur um die bloße Erfüllung von Verordnungen und Richtlinien. Vielmehr lag ihr
die Telefone heiß
Ein starkes Führungsteam: Ohne Wehmut gibt
ein praktikabler Brandschutz am Herzen, mit dem sich die Schutzziele und die Nutzung
Margot Ehrlicher den Staffelstab an die jungen
der Gebäude vereinen lassen und trotzdem eine hohe Sicherheit erreicht wird.
Geschäftsführer und Niederlassungsleiter weiter
Unternehmen
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