das mensazin nr. 366 (2013/2) interview artikel
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das mensazin nr. 366 (2013/2) interview artikel
DAS MENSAZIN NR. 366 (2013/2) Vereinszeitung von Mensa Österreich (Mitglied von Mensa International) IN T E R V IE W I N T E L L I G E N ZF O R S C H U N G , B E G A B U N G S A U S S C H ÖP F U N G R E N A T E B I R G MA Y E R A R T I KE L D E I N K O‐ ME N S A N E R , D A S U N BE KA N N T E W E SE N D E T L E F SC H E E R V OR T R A G S P Ä T F OL G E N D E R P I L L E P D D D R . R OH R , D R . ME D . C L E ME N T I Mensa ist eine internationale Vereinigung, 1946 in Oxford gegründet, mit dem Ziel, intelligente Menschen in aller Welt einander näher zu bringen. MENSA wächst ständig ‐ derzeit gibt es mehr als 100.000 Mitglieder in fast allen Ländern der Welt. Mensa (von lat. "Tisch") ist ein Forum vernunftbegabter Weltbürger. Der Verein folgt keiner bestimmten Weltanschauung. Grundsätzlich darf jede Person Mitglied werden, welche die einzige Qualifikation erfüllt: Intelligenz (siehe unten). MENSA will eine stimulierende und sozial hochwertige Umgebung für alle Mitglieder schaffen, menschliche Intelligenz entdecken und fördern sowie Forschungsvorhaben über Art, Charakter und Nutzbarmachung intellektueller Begabung unterstützen. Näheres ist im Internet zu finden: http://www.mensa.at/ Wie werde ich Mitglied? Mitgliedsbeiträge Kontaktieren Sie unseren Interessentenbetreuer Jahresmitgliedsbeitrag (inkl. TOPIQ) für alle Mitglieder bis 19 für StudentInnen bis 27 für Familien in gemeinsamem Haushalt für Gastmitglieder Andreas Pichler Rudolf‐Nurejew‐Promenade 1/8/7 1220 Wien [email protected] € € € € € 44,‐ 22,‐ 33,‐ 66,‐ 33,‐ Um dem Verein die Kosten für die Aussendung von und fordern Sie den MENSA‐Vortest an. Wir senden Zahlscheinen zu ersparen, sollten die Mitgliedsbeiträge Ihnen dann einen IQ‐Test zu, den Sie zu Hause zeitgerecht (jährlich im Voraus) mittels Überweisung auf das MENSA‐Konto eingezahlt werden: durchführen können. Sollte das Resultat einen Wert aufweisen, der über 95 % Bankhaus Carl Spängler & Co. AG der Gesamtbevölkerung liegt, empfehlen wir Ihnen, an BLZ 19530, Konto‐Nr. 100.133.100 unserem offiziellen und überprüften Test teilzunehmen. BIC: SPAEAT2S IBAN: AT25 1953 0001 0013 3100 Dabei werden Sie von einem unserer Proktoren betreut. Zeigt der bei diesem Test erreichte Wert einen IQ an, der in den höchsten 2 % der Bevölkerung liegt, werden Sie automatisch Mitglied von MENSA Österreich. Der Mitgliedsbeitrag für das Kalenderjahr des Haupttests ist durch die Testgebühr abgedeckt. Sonstige Gebühren Aufnahmetest (MENSA‐Haupttest) Vortest Bearbeitungsgebühr für Fremdtest Jahresabonnement TOPIQ (für Nichtmitglieder) Druck: Impressum Medieninhaber, Herausgeber und Verleger: MENSA ÖSTERREICH Postfach 502, 1011 Wien www.mensa.at Redaktionsadresse: Dr.‐Karl‐Rennergasse 19 2331 Vösendorf E‐Mail: [email protected] Donau Forum Druck Ges.m.b.H. Walter‐Jurmann‐Gasse 9 A‐1230 Wien http://www.donau‐forum‐druck.at Aufgabepostamt: Hauptpostamt Wien Redaktionsteam: Iris Studeny: Chefredakteurin Rainer Rauch Stefan Schleifer Karin Weidner € € € € 44,‐ 5,‐ 10,‐ 33,‐ Lektorat: Christian Rieseneder Paul Rittler Claus Volko Wichtige Unterstützung: viele Heinzelmännchen und ‐frauchen Weitere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie Autorinnen und Autoren siehe Namensnennung im Inhaltsverzeichnis und bei den Beiträgen. Redaktionsschluss der nächsten Ausgabe: 28.05.2013 Ausnahme ausschließlich für Charming‐Beiträge: Redaktionsschluss 15.06.2013 WHO IS WHO? Vorstand [email protected] Rudolf Challupner Gerald Schmid SIG‐Koordination Stv. Vorsitz [email protected] Jan Haase Vorsitz und Nat. Rep. in MENSA International [email protected] Sieglinde Fürst Maja Balik Jörg Krenmayr Budgetierung und Finanzen [email protected] Generalsekretariat [email protected] Aktivitäten‐ und Veranstaltungskoordination [email protected] Andreas Pichler Renate Birgmayer Interessentenbetreuung [email protected] Intelligenzforschung [email protected] Intelligenzanwendung [email protected] Tassilo Halbritter LocSec‐Vertretung [email protected] Fritz Schachinger SIGHT‐Koordination [email protected] Weitere Funktionen: Georg Fischhof Thomas Wolkenstein Mitgliederverwaltung [email protected] Markus Schwaiger Gründer und Ehrenpräsident [email protected] Rainer Rauch Peter Kemptner Alfred Singer Rechtsberater [email protected] Öffentlichkeitsarbeit und externe Publikationen [email protected] Webmaster www.mensa.at [email protected] Ombudsmann [email protected] Rechnungsprüfung: Nikolaus Wagner Lokalsekretärinnen und Lokalsekretäre: Kärnten: Niederösterreich: Oberösterreich: Salzburg: Steiermark: Tirol: Vorarlberg: Wien: Dieter Fleiß Tassilo Halbritter Karina Leitner Andreas Lenz Thomas Magnet Jakob Schiechtl Johannes Wagner Maja Balik [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] +43 660 4637681 Zur internen Kommunikation steht das Forum www.mensa‐aktiv.net zur Verfügung, programmiert und betrieben von Konstanze Kobel‐Höller. Registrierung erfolgt direkt dort und ist nur für Mitglieder von Mensa Österreich möglich (gemäß Mitgliederdatenbank). Änderungen vorbehalten: Aktuelle Information: www.mensa.at 3 EDITORIAL Iris Studeny (Chefredakteurin) LIEBE LESERINNEN UND LESER! Für die nächste(n) Ausgabe(n) von TOPIQ suchen wir lustige, humorvolle, individuelle, kreative, intelligente Artikel. Es können auch Fachartikel etc. sein. Hat jemand von Euch eine außergewöhnliche Leistung vollbracht? Wir würden uns freuen, Neuautoren begrüßen zu dürfen. Bitte sämtliche Termine mindestens drei Monate im Voraus im Majakalender eintragen. Themen für die Ausgabe von TOPIQ 367: • Charming ‐ Rückschau • • • • • Achtung: verlängerter Redaktionsschluss für Charmingbeiträge am 15.06.2013!!! Urlaub, Freizeit, Reisen, Sport Mode, Schönheit, Gesundheit, Tipps & Tricks (Tropen‐)Krankheiten, Seuchen, eingeschleppte Tiere, Pflanzen & Co. Souvenirs Sicherheit vs. Überwachung Wer fühlt sich dazu berufen? Bitte nur selbst verfasste Beiträge einsenden und nicht vergessen, zu jedem Beitrag die bestätigte Einverständniserklärung mitsenden ‐ Nachwassern macht sehr viel Arbeit und verzögert die Erscheinung von TOPIQ! E‐Mail: [email protected] Verantwortlichkeit TOPIQ ist die Vereinszeitschrift von MENSA Österreich. Sie steht Mitgliedern und eingeladenen Gastautorinnen und ‐autoren zur Veröffentlichung von Texten bis ca. 8.500 Anschläge und Bildern aller Art offen. Autorinnen und Autoren sind für den Inhalt ihrer Artikel oder Werke selbst verantwortlich, die ausschließlich ihre Meinung widerspiegeln, nicht jene des Vereins. Die Zusendung von Beiträgen gilt als Einverständnis auch zu deren Veröffentlichung auf www.mensa.at. Die Rechte an den Beiträgen verbleiben bei den Autorinnen und Autoren. Die Entscheidung über die Abnahme von Beiträgen und den Zeitpunkt der Veröffentlichung liegt bei der Redaktion. Einverständniserklärung Ich als Einsender/Erziehungsberechtigter des Einsenders (zusätzlich bei Kindern und Minderjährigen) eines Beitrags an die Vereinszeitschrift TOPIQ erkläre, dass ich den Artikel selbst verfasst habe und dass ich nur Bildmaterial verwendet habe, an dem ich alleine die Rechte besitze oder die ohne Entgelt publiziert werden dürfen. Die Quelle(n) für Bildmaterial werden von mir lückenlos angegeben, und falls ich in meinem Artikel Stellen aus anderen Texten zitiert habe, wurden diese eindeutig kenntlich gemacht und die Quelle(n) zitiert. Sollte ich mit meinem Artikel die Rechte Dritter verletzen, so hafte ich dafür und nicht Mensa Österreich. INHALTSVERZEICHNIS MENSA ÖSTERREICH Quo vadis, Mensa Österreich ‐ Rudi Challupner Letzte Erinnerung: Mensa‐Charming 2013 in der Wachau ‐ Tassilo Halbritter & Team Nachruf: Ossi Heiter ‐ Tassilo Halbritter 6 7 8 LOCSEC BERICHTE LocSec Wien, Bericht ‐ Maja Balik LocSec Salzburg, Bericht ‐ Andreas Lenz LocSec Niederösterreich, Bericht ‐ Tassilo Halbritter LocSec Oberösterreich, Bericht ‐ Karina Leitner LocSec Tirol, Bericht ‐ Jakob Schiechtl LocSec Kärnten, Bericht ‐ Dieter Fleiß G'stanzln für Herbert, im Gasthaus ‐ Dieter Fleiß LocSec Vorarlberg, Bericht ‐ Hans Wagner 4 9 9 10 11 11 12 12 13 SIGS TarockSIG ‐ Christian Rieseneder SIGnema ‐ Gerald Schmid 13 13 LEITTHEMATA An die Schönheit ‐ Peter Kemptner Bewegte Fremde! ‐ Peter Kemptner 14 14 VORTRÄGE Einfühlungsvermögen postmenopausaler Frauen ‐ PD DDr. Rohr, Dr. med. Clementi Spätfolgen der Pille ‐ PD DDr. Rohr, Dr. med. Clementi 15 19 SERIEN UND ARTIKEL Intelligenzforschung, Begabungsausschöpfung: Ein Interview mit Dr. Renger ‐ Renate Birgmayer Mein Nachbar und das faire Buch ‐ Anita Bernsteiner Winterwunderland ‐ Yannick Körber Physik und Glaube ‐ Tassilo Halbritter Dein Ko‐Mensaner, das unbekannte Wesen, Teil II ‐ Detlef Scheer Jazz‐Standards: Take Five ‐ Tassilo Halbritter Augenblicke der Cosima Wagner ‐ Christine Schnabl Sprachecke: Vom falschen und "richtigen" Denglisch ‐ Tassilo Halbritter Wie Gott führt ‐ Gustav Kollisch Das Verhältnis von Christen und Muslimen in der Gegenwart, Teil 2 ‐ Fritz Köck 22 24 26 29 31 34 35 36 37 39 RÄTSEL Wer was wann wo 3 ‐ Sieglinde Fürst Magisches Würfelrätsel ‐ Claus‐Dieter Volko Enigma 30 ‐ Christian Rieseneder 43 45 46 MENSA INTERNATIONAL Quo vadis, Mensa International ‐ Rudi Challupner Mensa‐World ‐ Chris Leek From the Executive Committee... ‐ Sylvia Herbert International Elections ‐ Peter Fröhler The Role of the Ombudsman in National Mensas ‐ Martyn Davies International SIGs ‐ Barbara Kryvko Did you know... Lipstick on your collar ‐ could be a danger... ‐ Brian Page From the executive committee 2 International photography competition ‐ Dr. Ranko Rajovic Less than zero ‐ John Blinke Cognitive decline in old age ‐ new link discovered The devolution of intelligence? ‐ Thomas Hally Congratulations 47 48 48 49 49 51 51 51 52 53 53 54 55 56 DANKSAGUNG UND TERMINE Termine Mensa Österreich Termine Mensa International Danksagung 57 59 59 5 QUO VADIS, MENSA ÖSTERREICH Rudi Challupner MENSA ÖSTERREICH, HEUTE, MORGEN, ÜBERMORGEN Liebe Mitglieder, tokolle der Vorstandssitzungen erhalten soll. Der Beschluss: Ausführliche Protokolle gehen ausschließ‐ lich an offiziell eingeladene und auch anwesende Teilnehmer sowie an alle Vorstandsmitglieder. In der jeweiligen Sitzung kann beschlossen werden, wer noch zusätzlich das Protokoll erhalten soll. Eine Weitergabe an andere Personen ist nicht zulässig. Beschlossen mit einer Gegenstimme (Andreas). was bewegt sich in Mensa Österreich? Wir zehn Vorstandsmitglieder bemühen uns, Mensa Österreich insgesamt zu bewegen. Glücklicherweise sind wir dabei nicht alleine, viele Aktive unterstützen uns: Lokalsekretäre, Proktoren, SIG‐Leiter, Mitglieder von Komitees, Redakteure, Webmaster, Testauswer‐ tung, Archivbetreuung, Ombudsmann, Rechtsberater, Mitgliederverwaltung, Öffentlichkeitsarbeit, Rech‐ nungsprüfung, Mensa Online, usw. Franz Langmayr hat seine beiden Ämter (Ombuds‐ mann und Rechtsberater) zurückgelegt. Der Vorstand hat ihm für die vielen Jahre im Dienst von Mensa gedankt. Nachfolger für diese beiden wichtigen Aufgaben wurden glücklicherweise rasch gefunden: Alfred Singer für den Ombudsmann (sofern er von der Generalversammlung gewählt wird) und Rainer Rauch (von Vorstand gewählt). Die meisten von ihnen kommen zu unserem Charming in die Wachau. Das heißt, dort hat man die Gelegen‐ heit, ihnen allen Dank zu sagen. Dort kann man sie fühlen lassen, dass man froh ist, dass sie viele Stun‐ den in den Verein investieren und damit ein Klima schaffen, das wir alle genießen können. Bei den Tref‐ fen, bei der Lektüre von TOPIQ, bei Kontakten aus verschiedensten Anlässen. Mensianer sind für Mensi‐ aner da. Sie unterstützen sich gegenseitig, nicht nur hier in Österreich, sondern weltweit. In fast allen Ländern findet man welche, überall freuen sie sich über Besuche oder wenn man an ihren Treffen teil‐ nimmt. Das Mitgliederverzeichnis, inkl. Berufe, Hobbys, etc. soll überarbeitet und neu herausgegeben werden. Am Tag der Intelligenz (1. Oktober) soll als zusätz‐ liche Werbemaßnahme der Aufnahmetest zum halben Preis angeboten werden. Bei dieser Gelegenheit wurde auch gleich die Vorgehensweise mit den Test‐ gutscheinen neu geregelt: Gutscheine, die Mitglieder weitergeben können, bieten einen 50 %igen Nachlass, sind also nicht mehr gratis. Testgeschenkgutscheine sind von dieser Regelung nicht betroffen, die kann man natürlich unverändert käuflich erwerben. Mit diesen Gutscheinen ist die Testteilnahme klarerweise kostenlos. Die beiden interessantesten internationalen Treffen in nächster Zeit: das EMAG (European Mensas Annual Gathering) in Bratislava vom 31. Juli bis 4. August 2013 und das IBD mit Rahmenprogramm in Calgary (Canada) vom 18. bis 23. September. Meldet euch an, ihr werdet es nicht bereuen. Und wenn es jemanden interessiert, wie teuer un‐ sere Vereinszeitschrift aktuell ist: Wir bezahlen ca. 2.200 Euro pro Ausgabe mit derzeit knapp 1.000 Exemplaren. Aber rasch zurück zu MÖ: Was tut sich hier? Wir wachsen zwar langsam, aber kontinuierlich. Nach‐ haltig, wie manche sagen. Und unsere Angebote wer‐ den ebenfalls mehr und besser. Perfekt. Und was bewegt die Mensianer? Was tat sich bei der letzten Vorstandssitzung am 16. März in Wien? Ich war leider beruflich verhindert, Tassilo auch, es waren also acht Vorstandsmitglieder anwesend. Trotz meiner Abwesenheit hier eine kurze Zusammenfassung, herausdestilliert aus dem Pro‐ tokoll. Wovon gibt es zu viel, wovon gibt es zu wenig? Lasst es mich wissen, schreibt mir. Und ich werde sehen, was sich tun lässt, um Mensa Österreich interess‐ anter, besser, schöner, attraktiver zu machen. Danke und viele Grüße Euer RUDI Es wurde lange diskutiert, wer die ausführlichen Pro‐ 6 LETZTE ERINNERUNG: 2013 IN DER WACHAU MENSA‐CHARMING Charming‐Orgateam Unser Jahrestreffen (Charming!) findet wie immer zu Pfingsten statt (16. – 20. Mai), diesmal in Emmersdorf gegenüber von Melk in der Wachau. Wer sich noch nicht angemeldet hat, sollte es sofort machen, denn es gibt nur noch wenige Busplätze für die Ausflüge und die reservierten Hotelzimmer mussten wir bereits freigeben. Wer sich erst jetzt anmeldet, muss möglicherweise auf eine der Pensionen in Emmersdorf ausweichen (eventuell längerer Fußweg zum Tagungs‐ hotel “Zum schwarzen Bären“) oder mit dem Campingplatz (auch nicht weit ent‐ fernt am Donaustrand) vorlieb nehmen. Ihr findet das Anmeldeformular auf unserer Mensa‐Homepage www.mensa.at unter Aktivitäten‐Charming‐Charming 2013. Oder kürzer: http://www.mensa.at/index.php?menuid=104 © Studeny © Studeny Die HP fürs Charming findet man hier: http://www.balik.at/MENSA/CHARMING‐ 2013/CHARMING‐2013.html Das Anmeldeformular kann man auch an‐ fordern unter <[email protected]>. Verantwortlich für die Organisation ist der LocSec von Niederösterreich (Tassilo). Hilfe bekommt er von seiner Gattin Elisabeth, sowie von den Mitor‐ ganisatorinnen Sieglinde (Kassier) und Maja (LocSec Wien und Veranstaltungs‐ koordinator für Österreich). Wir freuen uns darauf, Euch beim Treffen zu Pfingsten in der Wachau begrüßen zu dürfen! © Studeny 7 OSSI HEITER ‐ NACHRUF Ossi Heiter (das war sein Künstlername, sein Geburtsname ist Artur Wesel), geboren 1946 in Wien, lernte nach der Pflichtschule in einem Lebensmittel‐ geschäft Einzelhandelskaufmann. Später kam er zu Georg Fischhof als Mitarbeit‐ er ins Matzleinsdorfer Hochhaus, und in Folge wurde er Mensa‐Mitglied und bei Mensa dann Sekretär. Zu der Zeit (Ende der Sechzigerjahre) war ich schon Mensa‐Mitglied und lernte bei den Mensavortragsabenden Ossi kennen. Unver‐ gessen bleiben mir zwei Sonderaktionen von ihm im Zuge einer gemeinsam geleiteten Rätselrallye für die Mensa: „Klick‐Klack“ (ein damals populäres, jojoartiges Kugelspiel) am Friedhof der Namenlosen (Wien ‐ Albern) und „Präser‐ vative aufblasen, bis sie platzen“ vor der Französischen Botschaft (Wien ‐ Schwarzenbergplatz). Wir unternahmen auch sonst einiges gemeinsam für Mensa, z.B. hatte er zeitweise ein Gipsbein, und ich kutschierte ihn nach Linz zum dortigen Mensatreffen in einem Restaurant in der Landstraße. Ossi hatte als großes Vorbild seine Mutter. Laut seinen Aussagen konnte sie nahezu alles; es gab für sie keine Probleme, nur Lösungen. Er wohnte mit seinen Eltern im Hochhaus in der Wiener Herrengasse. Als seine Eltern starben, übernahm Ossi die sehr kleine Wohnung. Ossi heiratete 1973 (Gattin Herta) und sie wohnten dann im 2. Bezirk am Handelskai. 1987 kam ihr Sohn Oskar zur Welt. Ossi arbeitete nach seiner Tätigkeit beim Büro Fischhof beim Rundfunkamt und widmete sich dann der Computerei. Er besuchte zahlreiche Computerkurse und war zuletzt beim TÜV in Wien 1 beschäftigt. Dort wurde er aus gesundheit‐ lichen Gründen in Frühpension geschickt. Als Pensionist gab er bei der Caritas gratis Computerkurse für Interessierte. Ossis Hobbys waren ‐ neben der Mensa ‐ Rätsel und Knobeleien aller Art und nahezu an erster Stelle die Kunst. Er war bei den Pradler Ritterspielen tätig und übernahm dann auch deren Leitung. Daneben spielte er ‐ zumeist in kleineren Rol‐ len ‐ bei diversen Filmen und Fernsehserien (u.a. Kottan), veranstaltete Lesungen und organisierte ver‐ schiedene unterhaltsame Veranstaltungen. Er war auch als Pointenschreiber für ORF, Simpl, sowie für ausländische Film‐ und Fernsehstationen tätig. Er war ‐ sozusagen ‐ für jeden Gag zu haben. Nebenbei litt Ossi unter, wie ich meine, einem gewissen "Michael‐Kohlhaas‐Syndrom". Wenn er Unrecht sah oder ver‐ mutete, konnte er nicht tatenlos zusehen. Er kämpfte oft aussichtslose Kämpfe, aber er gab nie auf. Er wollte auch nie bedauert werden und verheimlichte allen (sogar seiner Gattin) seine schwere Krankheit. Neben der Zuckerkrankheit litt er unter einer besonders gefährlichen Art der Hepatitis, ohne Aussicht auf Heilung. Am 11.2.2013 verstarb Ossi im AKH in Wien, nachdem sein Kreislauf zusammengebrochen war. Er hat seinen Humor bis zuletzt behalten und schlief (lt. Gattin) friedlich ein. An seinem Begräbnis auf dem Wiener Zentralfriedhof nahmen zwei Mensianer teil; Mensa spendete ein Bukett. Ich habe noch was vergessen: Ossi hat jedem geholfen, der etwas brauchte! Ich danke Sieglinde Fürst und Paul Kment für ihre Mithilfe beim Zusammenstellen des Nachrufes. Tassilo Halbritter © Fürst 8 LOCSEC BERICHTE LOCSEC WIEN ‐ BERICHT Maja Balik Unsere gut besuchten Vortragsabende hatten im Februar das Thema: "Welche Bedeutung haben Meno‐ pause und ältere Frauen für den evolutionären Sprung der Menschheit?" Dr. Uwe Rohr hat bereits im Herbst 2012 einen sehr interessanten Vortrag über Stammzellenmodulation bei uns gehalten und setzte mit dem neuen Thema seine Vortragsreihe fort. Im März hatten wir das Thema: LHC – die größte Maschine der Welt. Im vergangenen Jahr war der Teilchenbeschleuniger Large Hadron Collider (LHC) des CERN oft in den Medien präsent. Meistens wurde er jedoch nur im Zusammenhang mit der Entdeckung des Higgs‐Teilchens erwähnt. In diesem Vortrag wurde, nach einer kurzen Einführung über die physikalischen Hintergründe, speziell die Technik dieses wissenschaftlichen Apparates präsentiert: Was ist CERN? Um welche „Teilchen“ geht es eigentlich? Wie beschleunigt man diese Teilchen? Was passiert, wenn sie kollidieren? Was bringt das der Menschheit? SIGnema & SpasSIG veranstalteten gemeinsam am Aschermittwoch einen Heringsschmaus mit an‐ schließendem Kinobesuch in der Milleniumcity. Am späten Nachmittag trafen wir uns im Food Court zum Plaudern und Schmausen. Wer es ganz stilecht, aschermittwochmäßig angehen wollte, suchte sich bei einem der vielen Angebote besonders fischige Speisen aus. Das war aber keine Bedingung. An‐ schließend schauten wir uns den Film "Zero Dark Thirty" an. Der Film zeigt eine Dokumentation über die Opera‐ tion "Neptune’s Spear", die Suche der Vereinigten Staaten nach Osama bin Laden. SIGnema traf sich auch noch einmal zu Bruce Willis neuester Fortset‐ zung von „Stirb langsam (ein guter Tag zum Ster‐ ben)“. Die Spieleabende und das Mensacafe werden, neben den Stammbesuchern aus Wien und Umgebung, im‐ mer wieder gerne von Mensamitgliedern aus an‐ deren Ländern und Interessenten besucht. Die TarockSIG in unserer Pizzeria QF findet auch wieder regelmäßig statt. Auf der Homepage www.balik.at/MENSA/mensa‐oesterreich.html könnt ihr wie immer alle Details zu den Veranstal‐ tungen nachlesen und Euch über kurzfristige Ter‐ mine und Terminänderungen informieren. Zu allen Terminen gibt es zeitnah per E‐Mail noch ausführliche Informationen. Ich freue mich darauf, wieder viele von Euch bei unseren Veranstaltungen in Wien zu treffen. Liebe Grüße Maja LOCSEC SALZBURG ‐ BERICHT Andreas Lenz Bei einem spannenden Flutlicht‐Finale am 11. Jänner wurde in Bad Gastein das Snow‐ board‐Weltcup‐Rennen gefahren – es war frisch, es war unterhaltsam. Am Tag darauf wurde uns bei einigen Tanzrunden im Ballsaal des Bad Hofgasteiner Kongresshauses warm. Die Woche drauf froren wir wieder bei Urban Ice – Eisfallklettern vom Feinsten – mitten in Bad Gastein, vor einer wunderbaren Kulisse, kletterten 16 Männer und Frauen am erstarrten Wasserfall. Am 23. Jänner fuhren uns einige Schiläufer im Zentrum von Bad Gastein um die Ohren – RedBull Play Streets (sorry für die Werbung – die Veranstal‐ tung heißt so). Zwischen den Häusern, über künstliche Schanzen, über Dächer rasten die Teilnehmer ins Zentrum. Der Stammtisch am 6. Februar fand in der warmen Stube bei Tee und Wein statt. Am 8. Februar wurde die Ballsaison mit dem BORG‐Ball abgeschlossen. Der Stammtisch am 6. März wurde wegen gutem Wetter kurzfristig in einen Spaziergang entlang der Gasteiner Ache umgewandelt. Beim Aufnahmetest am 16. wurden drei Teilnehmer begrüßt – wir sind auf das Ergebnis gespannt. Aktuelle Termine sind unter http://www.mensa.at – Aktivitäten – Lokalgruppen ‐ Ter‐ minkalender abrufbar. 9 LOCSEC NIEDERÖSTERREICH ‐ BERICHT Tassilo Halbritter Rückblick: An einem Samstag‐Nachmittag Ende März unternahm die Lokalgruppe NÖ einen Ausflug zur Fossilienwelt Weinviertel in Stetten bei Korneuburg. Unseren sechs interessierten Mitgliedern und deren Angehörigen bot sich rund um ca. 15.000 be‐ stens präparierte Riesenaustern eine Multimedia‐Show, die die besonderen Ereig‐ nisse, die zur Entstehung dieses gigantischen Riffs geführt haben, erläuterte. Ja, damals, vor 16,5 Millionen Jahren, erstreckte sich noch das zentrale Parathetis‐Meer vom Wiener Becken bis in die ungarische Tiefebene und in der Karpatium‐Schicht des Miozäns verortet man diese Austernbank. Da die Ausgrabung überdacht ist, waren wir vom eher kalten Wetter unabhängig. An‐ schließend ging es zum Plaudern zu einem Heurigen nach Hagenbrunn. Vorschau: Wegen des durch die Lokalgruppe NÖ durchgeführten Mensa‐Charmings 2013 gibt es im Mai/Juni keine anderen Veranstaltungen! © Halbritter © Halbritter 10 © Halbritter LOCSEC OBERÖSTERREICH ‐ BERICHT Karina Leitner Familienstammtisch und Grillfest Im März fand erstmals ein zum Familienstammtisch erklärtes Treffen statt. Das Echo war sehr positiv und so sind zehn Erwachsene und sechs Kinder und Jugendliche an dem Abend der Einladung gefolgt. Gottseidank hat uns unser Stammlokal angesichts des un‐ erwartet großen Andrangs auch kurzfristig genügend Platz reservieren können. Der Abend war für Jung und Alt ein interessantes Beschnuppern und Kennenlernen und es wurde bereits nach einer Fortsetzung gefragt, die ich gerne wieder ausschreiben werde (die Stammtischeinladungen kommen wie gewohnt per Mail, wobei die Familienstamm‐ tische zur besseren Planung etwa zwei Wochen vorab angekündigt werden). Dank der sehr regen Aktivität der oberösterreichischen Proktoren verfügen wir heuer über ein außerordentlich schönes Budget. Einen herzlichen Dank und meine Anerkennung an Karin, Thomas und Stephan für euren intensiven Einsatz! Für alle, die es noch nicht wissen: das Budget der Lokalgruppe generiert sich aus der Zahl der im Vorjahr ge‐ testeten Interessenten. Je mehr Interessenten ihr aus eurem Freundes‐ und Bekanntenkreis zum Test schickt (auch Gutscheine zählen!), umso mehr können wir im kommenden Jahr mit der Kohle unternehmen (‐; Als Sommerevent ist daher heuer erstmals in Oberösterreich eine vom Lokalgruppenbudget gesponserte Grillparty geplant. Termin ist Freitag der 5. Juli. Der Veranstaltungsort in Linz wird noch rechtzeitig bekannt gegeben. Wir hoffen (und sind auch räumlich eingerichtet) auf eine rege Beteiligung von Jung und Alt! Nähere Infos bekommt ihr Mai/Juni über den Mailverteiler. Liebe Grüße Karina © Leitner LOCSEC TIROL ‐ BERICHT Jakob Schiechtl TERMINHINWEIS In Tirol ist an jedem ersten Freitag in den Monaten März, Juni, September und Dezem‐ ber, jeweils um 19:00 Uhr im Gasthof Bogner, Walpurga‐Schindl‐Straße 21, 6067 Absam ein Mensa‐Stammtisch vorgesehen. Bei ausreichendem Interesse würde er das nächste Mal am 07.06.2013 stattfinden. Viele Grüße, Jakob 11 LOCSEC KÄRNTEN ‐ BERICHT Dieter Fleiß Für TOPIQ 366 ein heiterer Beitrag von mir und zwar G'stanzln. Das sind "Zwiegesänge" basierend auf einer gängigen Melodie mit spontan gereimtem Inhalt. Im ganzen Alpen‐ land üblich. Diesmal was Lustiges: "Im Gasthaus", der Hochschule des Volksliedes, laut Aussage von Volksliedexperten. Nächstes Treffen von Mensa Kärnten ("the friendly Mensa"): mein Geburtstag am 20. Mai (nach dem Charming) bei mir zu Hause bei Musik und Jause. Treffpunkt Kühnsdorf Nord 78 um 15 Uhr c. t. G’STANZLN FÜR HERBERT IM GÅSTHAUS Im Gåsthaus is lustig, då san hålt viel Leit, i bin a dabei, jå wia mi dås heit g’freit! I wer heite saft’ln und jå nit fåchsimp’ln Heit wird ma ka Geld in mein Såck drin vaschimp’ln! Geh tråg nit so auf du mit deine påår Cent, bist a ålta Aufschneida, wia a jeda di kennt! I bin ka Aufschneida, bin g’stopft heite gnua, i sauf di heit åbe, du goschata Bua! Geh Wirtin kumm her, då will ana zåhl’n, der tuat mit sein Brieftaschle går a so pråhl’n! Geh Wirtin kumm her und schenk uns wås ein Mia woll’n heite ålle recht lustig noch sein! Jå håst es nit g’heart, kumm schnella daher, bei uns san schon längst ålle Glasalan leer! Geh, tua sie nit hetz’n, werst’s a noch daleb’n Wear ma glei mitanånda a Viertale heb’n! A Bierle is guat und a Weinle is fein Heit gemma nit ham, bis ma rauschig hålt sein! Und kumm hålt ham, dånn leg ma uns hin, is im jed’n Schlåfzimma a liab’s Weibale drin! Wohin jeda hamgeht, dås is jå wohl wurscht, dås wichtigste is es: zu End’ is da Durscht! Gereimt von Dieter Fleiss September 2005 12 LOCSEC VORARLBERG ‐ BERICHT Hans Wagner Und es könnte doch Frühling werden! ‐ aber können wir auch ‐ weitestgehend Rücksicht nehmen auf die zeitlichen Pläne unserer Mitglieder. Das deckt sich leider nur recht wenig mit den Redaktionszeiten des TOPIQ, so dass unsere Zeitschrift für uns eher über das Geschehene als das Kommende berichten kann. Wir schreiben praktisch alle, die uns einmal besuchten, regel‐ mäßig an und laden sie zu kommenden Events ein. Wer aber von uns nicht regelmäßig angeschrieben wird, möge sich bitte bei mir melden. Jedenfalls werden wir kurzfristig den Rhythmus un‐ serer Meetings von einem Termin pro Monat auf zwei Treffen ausbauen. Liebe Grüße aus dem Westen! Wir freuen uns schon darauf, viele von Euch beim Charming zu treffen Der Wetterbericht verhieß ja nichts Gutes, aber er‐ freulicherweise war der äußerste Westen Österreichs am Ostermontag doch privilegiert und so begrüßten uns Sonne und blauer Himmel am Ostermontag als sich die Mensa Vorarlberg zum alljährlichen Oster‐ brunch traf. Diesmal direkt am Bodenseeufer. Ein wunderschön umgebautes, neues Hotel ‐ früher eine Kaserne. Oft ist der Zweitnutzen doch der bessere. 13 waren wir. Und wir genossen ein wunderbares, gastronomisch fantastisches Buffet ‐ Frühstück in al‐ len Nuancen und dann auch die breite Auswahl an Hauptspeisen! Im „Kaiserstrand“ in Lochau, am, teil‐ weise sogar im See (das Kaffeehaus ist ein Pfahlbau), ist wirklich empfehlenswert. Nach dem Essen ein kleiner Uferspaziergang mit Blick auf Bregenz, Lindau und die schneebedeckten Schweizer Berge und den Hausberg Pfänder – das Leben kann sehr schön sein! Bald treffen wir uns wieder, schon am 13. April, wobei wir schon bei einem kleinen Problem sind: da die Gruppe in Vorarlberg doch recht klein ist, müssen Hans SIGS SIGNEMA Gerald Schmid SIGnema‐Neuigkeiten Im Februar hat SIGnema “Zero Dark Thirty” (13.02.: 6 Teilmehmer) und “Stirb langsam V” (28.02.: 7 Teilnehmer) besucht. Im März haben wir dafür einmal Pause gemacht. In den folgenden Monaten sollte es wieder ungefähr im Monatsrhythmus einen Kinobesuch geben. Alle Mensaner sind auch in Begleitung von Nichtmensanern herzlich willkommen. Die Filme werden auf der Terminseite von Mensa Österreich angekündigt. Wer möchte, kann mir auch eine Mail schreiben ([email protected]), dann kann ich sie/ihn vor dem Film zur Sicherheit noch mittels einer E‐Mail einladen. Natürlich sind auch Filmvorschläge unter dieser Mailadresse willkommen! TAROCKSIG Christian Rieseneder Die TarockSIG darf sich über einen neuen Mitspieler freuen, nämlich Exmitglied Martin Melchard. Es erwies sich als gut, alle im Mailverteiler zu lassen, und wer weiß, vielleicht findet er wieder zu uns zurück? Auch neue Interessenten durften begrüßt werden, zu‐ letzt Anne Berthou, die von Mensa Frankreich bei uns zu Besuch ist (Frankreich ist übri‐ gens die internationale Tarockhochburg, wiewohl sich die dortigen Spielvarianten stark von den österreichischen unterscheiden). Die nächsten Termine, weiterhin im Erdgeschoss der Pizzeria QF, Markhofgasse 4, 1030 Wien, sind die Mittwoche 12. Juni und 14. Juli, jeweils um 18:30. 13 LEITTHEMA AN DIE SCHÖNHEIT (CA. 1978) Peter Kemptner © Studeny Ach, der Bogen Deiner Nase, schön wie die Blumen in der Vase Ach, die Linie Deiner Beine, warum bist Du nicht die Meine? Ach, der Schwung in Deinem Nacken, gerne würde ich Dich packen und im Gras zu Dir mich legen, doch ich weiß, Du wärst dagegen, lebst Dein von mir fernes Leben, drum begnüge ich mich eben mit einem Bad in Deinen Augen und dem Traum, an Deinen Lippen zu saugen. BEWEGTE FREMDE! Peter Kemptner © Studeny Was macht es denn wirklich aus, solange Du Dich nicht ängstigst vor Deinen Gefühlen? Berühr’ mich, halt’ mich, wie meine offenen Arme schmerzen! Versuch’, mir zu verfallen! Wie ich bewegt bin, wie Du mich bewegst, mit der Potenz Deiner Schönheit! Du gibst mir Leben, lass mich nicht fallen! jetzt, da Du meines Lebens Blüte berührst. Bewegte Flüssigkeit! Da Du bloß wie das Wasser bist, umfließt Du, was in deinen Weg sich stellt. Bedenke es nicht zu sehr, es holt Dich immer ein und versetzt Deinen Geist in tanzende Drehung. © Studeny 14 VORTRÄGE EINFÜHLUNGSVERMÖGEN POSTMENOPAUSALER FRAUEN FÜHRTE ZU LEBENZEITVERLÄNGERUNG DER MENSCHHEIT PD DDr. Uwe Rohr (Text und Bilder), Dr. med. Wolfgang Clementi Wien, Vortrag vom 04.02.2013 Eintrittsalter der Menopause sich in Jahrmillionen bei Mensch und Affe nicht geändert hat, aber beim Menschen die Lebenserwartung über die Menopause hinaus gewaltig angestiegen ist (Abb. 2). Die amerikanische Anthroplogin Kristen Hawkes führte in den 1980er Jahren Studien an Primaten und an Eingeborenen in Tansania, den Hadza, durch, die immer noch auf der Stufe der Jäger und Sammler stehen, also weit in unsere Vergangenheit zeigen. Sie beobachtete, dass bei diesen die Großmütter a) Nahrung für ihre Enkel, die nicht mehr von ihren Müttern gestillt wurden, sammelten und b) sich auch an der Aufzucht ihrer Enkel beteiligten Offensichtlich haben in der Natur ältere Affen‐ frauen keine Bedeutung mehr, wenn die Reproduk‐ tion erlischt. Daher ist die Frage, was es ist, das ältere Frauen für die Evolution so wichtig erschei‐ nen lässt? (Abb. 1) [1, 2]. Das war etwas, das Affen nicht tun, weil nach dem Abstillen das Baby Nahrung alleine suchen muss. Eine Erklärung war, dass Affenmütter in der Regel nur ein Kind aufziehen, während Menschenmütter durch die lange Zeit der En‐ twicklung ihrer Kinder zu Erwachsenen mehrere Kinder haben und hier jede Hilfe gebraucht wird: Ein Schimpansen‐ kind erhält alle Aufmerksamkeit seiner Mutter, während Menschenkinder in Konkurrenz stehen und zu sagen scheinen: „Mama, kümmere dich um mich!“ Abb. 2: Vergleich der Reproduktionsphase von Mensch und Orang‐Utan. Zwar tritt Gorilla‐, Schimpansen‐ die Menopause beim Menschen mit 52 Jahren ein, aber mit 45 erlischt so gut wie und Orang‐Utan‐Mütter immer die Fähigkeit zu empfangen. Die Lebensdauer des Orang‐Utans ist mit Ein‐ überleben so gut wie nie setzen der Menopause erloschen. Mit freundlicher Genehmigung von Dr.med. HU die Reproduktionsphase Feldmann, HUF Verlag, Mühlheim Ruhr Deutschland und sterben, wenn die Menopause erreicht wird (Abb. 2). Die Menopause tritt beim Menschen durchschnittlich im Alter von Kristen Hawkes erkannte, dass das Einfühlungsver‐ 52 Jahren ein, was in etwa den großen Menschenaf‐ mögen von Großmüttern einen evolutionären fen ähnlich ist (Abb. 2). Es ist interessant, dass das Vorteil brachte, der besonders die Qualität der En‐ 15 Kristen Hawkes konnte nun in ihrer neuen Studie zeigen, dass es etwa 60.000 Jahre gedauert hat, bis sich eine lange „Postmenopause“ entwickelt hat, bis also aus dem Affen ein Mensch werden konnte [1]: Die Zunahme älterer postmenopausaler Frauen erniedrigt die Kindersterblichkeit, was man an Studien in Deutschland, Frankreich (Abb. 4) und Kanada zeigen konnte. Hawkes und ihre Kollegen konnten theoretisch zei‐ gen, dass die Lebenszeitverlängerung des Menschen wesentlich durch Eigenschaften der Großmütter bestimmt wurde und nicht durch die Vergrößerung des Gehirns [1]. Bei weiblichen Tieren gibt es so gut wie nie ein Leben nach der Reproduktionsphase. Ausnahmen sind hier aber Elefanten und Orcas (Abb. 5). Auch bei diesen Tierarten gibt es lange Tragezeiten, so dass Mütter ihre Kinder sehr lange und gleichzeitig oder nacheinander aufziehen. Überraschend ist, dass in beiden Arten die Herde immer von einer menopausalen Leitkuh angeführt wird, wobei die Söhne bei den Elefanten die Herde verlassen, bei den Orcas Söhne und Töchter immer bei den Müttern bleiben. Es entstehen große Familienclans, die immer von einer menopausalen Leitkuh geführt werden. Bei beiden Arten betreuen Mütter ihre Nachkommen sehr lang, so dass eine Menopause auch hier Vorteile bringt, wenn sich Großmütter an der Erziehung beteiligen. Natürlich verfügen alte Elefantenkühe auch über überlebensnotwendiges Wissen, das für die Aufzucht der Nachkommen wichtig ist, so dass hier auch ein „generationsübergreifender Informa‐ tionsstransfer“ stattfindet, wie bei den Menschen. Abb. 1: Menschen‐Großmütter beteiligen sich an der Aufzucht ihrer Enkel, was Schimpansen, Gorilla und Orang Utans nicht tun. Bei Eingeborenen, Sammlern und Jägern in Afrika, den HADZA, wurde dies von Hawkes beobachtet. Bild mit freundlicher Genehmigung von Kristen Hawkes, Quelle: http://www1.anthro.utah.edu/people/faculty/kristen‐ hawkes.html kel erhöhte, weil Großmütter sich sehr um Enkel‐ kinder sorgen [1,2]. Jeder weiß aus eigener Er‐ fahrung, dass es ein geheimnisvolles Band zwischen Enkeln und Großmüttern und –vätern gibt, die sich in besonderer, liebevoller Zuneigung ausdrückt. Was für eine Freude, wenn Großmut‐ ter kam oder wir zu Großmut‐ ter gehen durften. Sie war oft ruhiger, verständnisvoller und einfühlsamer als unsere ei‐ gene Mutter! In einer neuen theoretischen Studie konnte Kristin Hawkes zeigen, dass es nur weniger sorgender Indi‐ viduen (Großmütter) in einem Kollektiv bedurfte [1]. Großmütter haben den Müt‐ tern erlaubt, mehr und erfolg‐ reichere Babys aufzuziehen. Man hat in einer im Jahr 2013 veröffentlichten neuen Studie in den USA festgestellt, dass das Einfühlungsvermögen (im Englischen „empathy“ ge‐ nannt) im Alter von 50 bis 65 Jahren am höchsten ist (Abb. 3) und dass besonders Frauen überlegen: „Was passiert einem Menschen, wenn ich diese oder jene Entscheidung treffe“ [3]. Auch bei Männern Abb. 3: Altersabhängigkeit des Einfühlungsvermögens von Frauen und Män‐ ist zwischen 50 und 65 Jahren nern. Einfühlungsvermögen wurde nach einem anerkannten Fragebogen er‐ das Einfühlungsvermögen am hoben, der ähnlich durchgeführt wird, wie ein Menopause‐Fragebogen. Siehe größten, aber doch niedriger [3]. Bild mit freundlicher Genehmigung der Herausgeber von Journals of als bei Frauen (Abb. 3) [4]. Gerontology: Psychological and Social Sciences. 16 In einer wissenschaftliche Studie konnte Karen McComb von der University of Sussex zwei Dinge gleichzeitig zei‐ gen, 1.) dass das ältere Matriarchat, die Leitkühe, die die Elefantenherden leiten, besser die Herde schützt als ein jüngeres Matriarchat, und 2.) dass männliche Löwen sich durchaus an der Jagd be‐ teiligen und eine größere Bedrohung für die Elefan‐ tenbabys darstellen als die weiblichen Löwen, die man bisher als einzig für die Jagd zuständig ansah [4]. Karen McComb konnte zeigen, dass bei einem Angriff eines Löwenrudels, das ein Junges aus einem Rudel reißen will, eine ältere Leitkuh die Herde erfolgreicher verteidigt, weil sie weiß, dass männliche Löwen die Gefahr sind, die sich am Anfang ruhig verhal‐ Abb. 4: Die Erhöhung der Lebenszeit bewirkt eine Reduzierung der Sterblich‐ keit der Babys. (Entnommen aus Rohr & Felmann, GYNE 2006, mit freundlicher Genehmigung Dr. Feldmann). Abb. 5: Säugetiere mit langen Tragzeiten und vielen Kindern erziehen ihre Babys in sozialen Verbänden, die im‐ mer von einer Leitkuh geführt werden. Mit freundlicher Genehmigung von HUF Verlag, Mülheim Ruhr, Deutsch‐ land ten und sich verstecken. Weibliche Löwen machen sehr viel Krach und drohen, um die Elefantenherde in Panik zu versetzen, sind aber eher passiv, weil sie die großen Elefanten fürchten. Ältere Elefanten‐ leitkühe durchschauen diese Strategie und kümmern sich nicht um die aggressiven Weibchen, sondern schauen nach den ruhigen Männchen und stellen die Herde gegen sie auf. Das führt zum Erfolg, weil selbst die männlichen Löwen nicht eine ganze Ele‐ fantenherde angreifen können. Karen McComb beobachtete aber auch, dass jüngere Leitkühe, die nicht so viel Erfahrung haben, auf das „TAMTAM“ der Löwinnen hereinfallen, sich nicht auf die männlichen Löwen konzentrieren und so falsch reagieren und dann Babys verloren werden. Die fehlende Erfahrung der jungen Elefantenkühe zeigt, dass Informationen und Erfahrungen wichtiger werden. Weibliche Elefanten sind also neben der biologischen Reproduktion auch an der Weitergabe von Information und Erfahrung beteiligt, so dass sie 17 und ihm hilft, diese zu überwinden. Großmütter haben schon immer die Enkelkinder aufgezogen, wenn die Mütter krank waren oder an‐ dere Probleme hatten, wie Madlyn Dunham, die Großmutter von BARACK OBAMA. Er wurde als un‐ eheliches Kind eines schwarzen Vaters geboren, den er nie kennengelernt hat. BARACK wuchs zwischen dem 10. und dem 19. Jahr bei ihr auf, und sie lehrte ihn die Verfassung der Vereinigten Staaten, was das Interesse an Politik in ihm weckte. Es war die Großmutter, die den mächtigsten Mann der Erde beeinflusste und ihm Ethik und Ziele gab. In unserer Gesellschaft werden häusliche Arbeit und diverse ehrenamtliche Tätigkeiten oft von Frauen durchgeführt. Diese sind zwar notwendig, bringen aber keinen Status und sind entweder gar nicht oder schlecht bezahlt. Als letzte Bastion der Frauengleichberechtigung wird nun die Ingenieur‐ branche als Hindernis angesehen, Gleichheit der Geschlechter zu erzielen [6]. Die hier durchgeführte Analyse zeigt nun, dass Frauen eben nicht wie hochbegabte Männer, in Unternehmen eher in Lei‐ tungsfunktionen derselben arbeiten können, weil sie besser auf Kundenwünsche oder Angelegenheiten zwischen Abteilungen der Firmen eingehen können [6]. Sie haben andere Fähigkeiten, die von Wirtschaft und Politik gebraucht werden und neben ihrer Rolle für die Reproduktion ausgeübt werden könnten. Die Großmutter‐Theorie besagt, dass ältere erwachsene Frauen natürliche Anführerinnen sind, die andere Eigenschaften haben als Männer, welche aber in der heutigen Gesellschaft unendlich wichtig sind. Die Entdeckung der Pille wird diese evolutionäre Revolution beschleunigen, wie bei intelligenten Säugetieren, was in einem zweiten Artikel beschrieben wird. Die Pille erlaubt nun Frauen endlich, die fehlende Ausbildung zu bekom‐ men, die in der heutigen Gesellschaft gebraucht wird. Wir Männer sollten diese Entwicklung be‐ grüßen und sie willkommen heißen. Es profitieren nicht nur James Bond, England oder Präsident Obama, sondern jeder von uns. befähigt sind, große Gruppen zu führen, in deren Nachkommen viel Zeit investiert wurde [4]. Im September 2012 berichtete die NEUE ZÜRCHER ZEITUNG unter dem Titel „Orcas in der 'Menopause' ‐ Söhne und Töchter bleiben immer bei der Mutter“, dass der Verlust der matriarchalen, menopausalen Anführerin dramatische Konsequenzen für ihre Kinder hat. Stirbt die Orca‐Großmutter, wenn die Tochter jünger ist als 30 Jahre, hat dies keinen Einfluss. Wenn die Tochter der Matriarchin aber älter ist als 30 Jahre, hat dies eine 2,7‐fache Erhöhung des Risikos zur Folge, dass sie innerhalb eines Jahres stirbt. Ist der Sohn jünger als 30 Jahre, hat dies eine 3,1‐fache Erhöhung des Risikos zur Folge, im nächsten Jahr zu sterben. Ist der Sohn älter als 30 Jahre, wird das Risiko sogar um das 12,7‐fache erhöht. Diese Studie wurde an Orcas durchgeführt, die in stabilen Ver‐ bänden in der Gegend um Seattle/Vancouver im Pazifik leben und die man über 30 Jahre sehr genau beobachten konnte. Die Autoren dieser letzten Stu‐ die betonen, dass das menopausale Matriarchat enorm wichtig sei. Freilich kann die Großmutter‐Theorie nicht alles be‐ schreiben, und es gibt viele Lücken. Z.B. lässt sich der Erfolg der Enkel beim Menschen nur für Großmütter mütterlicherseits, aber nicht für Großmütter väterlicherseits nachweisen. Junge Männer mit ihren technischen Problemlösungen in Computer und Technologie stehen im Focus. Es werden, von der Öffentlichkeit unbemerkt, ältere erwachsene Frauen von Firmen wie Harley Davidson, Nike, Hewlett Packard in Marketing‐Abteilungen ent‐ deckt [5, 6]. Dort erweisen sie sich als besser auf die Kundenwünsche ausgerichtet und erhöhen den Erfolg der Firmen, weil sie am Markt besser orientiert sind [5]. Durch die Empathiefähigkeit älterer erwachsener Frauen werden sogar Motorradfirmen am Markt erfolgreicher, also auch ein Produkt, das fast nur von Männern gekauft wird. Daher ist es nicht erstaunlich, dass die Studien, wonach Frauen im Alter von 50 bis 65 Jahren die höchste Empathie haben, von Wirtschaftsmagazinen besonders diskutiert werden. Einer der Autoren (UDR) hat in den 1990er Jahren viele Hormonstudien mit menopausalen Frauen durchgeführt. Schon damals fiel ihm auf, dass diese Frauen besonders begabt sind, aber leider keine qualifizierenden Ausbildungen hatten, so dass ihr natürliches Talent zu führen sich gar nicht entwick‐ eln konnte. Als Beispiele dafür, dass Frauen beson‐ dere Geschicklichkeiten haben, besonders knifflige, vernetzte Probleme zu lösen, sind Kaiserin Maria Theresia und Elisabeth die Erste von England zu nennen. Nicht nur, dass Maria Theresia viele soziale Veränderungen durchführte, sie war auch geschickt darin, ihrem Vetter, dem Preußen‐König, auszu‐ weichen und Österreich vor Schaden zu bewahren. Die Klugheit Elisabeths der Ersten bestand darin, dass sie starke Männer für sich gewinnen, sie ausgleichen und so die spanische Armada besiegen konnte, die dem damaligen England weit überlegen war. Auch wenn JAMES BOND eine Kunstfigur ist, so konnte man die Figur nur retten und sie in die Neuzeit über‐ führen, indem man die Großmutter‐Theorie an‐ wandte: M, die Chefin, hilft JAMES BOND, indem sie seine Schwäche durch Einfühlungsvermögen erkennt Literatur 1) Kim PS, Coxworth JE, Hawkes K. Increased longevity evolves from grandmothering. Proc Biol Sci. 2012 Dec 22;279(1749):4880‐4. 2) Hawkes K. Colloquium paper: how grandmother effects plus individual variation in frailty shape fertility and mortality: guidance from human‐ chimpanzee comparisons. Proc Natl Acad Sci U S A. 2010 May 11; 107 Suppl 2:8977‐84. 3) O'Brien E, Konrath SH, Grühn D, Hagen AL. Empathic Concern and Perspective Taking: Linear and Quadratic Effects of Age Across the Adult Life Span. J Gerontol B Psychol Sci Soc Sci. 2013 Mar;68(2):168‐75. 4) Ed Yong, Older elephants know the best anti‐lion moves. DISCOVERY. March 15, 2011 . 5) Lauren Bacon. Women in Tech and Empathy Work. The Huffington Post. Posted: 01/29/2013 6) Susan T. Spencer. Women lead differently than men, and that’s a good thing for business. REUTERS. EDITION USA. MARCH 8, 2011 18 SPÄTFOLGEN DER PILLE GROSSMÜTTER WERDEN DIE NEUEN MÜTTER UND 40JÄHRIGE DIE NEUEN 20JÄHRIGEN Ältere Mütter geben ihren Kindern einen gesünderen Start ins Leben PD DDr. Uwe Rohr (Text, Bilder), Dr. med. Wolfgang Clementi Wien, Vortrag vom 04.02.2013 Abb. 1: Anstieg der Erstgeburt zu höherem Alter, veröffentlicht von OECD [3]. Y‐Achse zeigt das Lebensalter. Mit freundlicher Genehmigung OECD In unserem letzten Artikel haben wir aufgezeigt, dass ältere erwachsene Frauen in ihrer frühen Meno‐ pause besser in der Lage sind, soziale Situationen zu erkennen, Einfühlungsvermögen haben und daher heute für Wirtschaft und Gesellschaft immer wichtiger werden [1]: In einer komplizierten tech‐ nischen und vernetzten Gesellschaft, können ältere erwachsene Frauen andere Menschen besser ver‐ stehen und erkennen, welche Konsequenzen diese oder jene Entscheidungen für das spätere Wohl an‐ derer Menschen haben. Eigenschaften, die Manager oder Führungspersonen haben müssen. Leider hielt in der Vergangenheit die fehlende Ausbildung Frauen davon ab, Führungspositionen zu erlangen. In diesem Beitrag berichten wir über eine zweite revolutionäre Entwicklung der Menschheit, dass ausgestattet mit besserer Bildung und unterstützt durch die Fortschritte der Medizin, ältere erwach‐ sene Frauen die erfolgreicheren Mütter zu sein scheinen [2], weil sie über ein höheres Einkommen verfügen und damit sich selbst und Kindern größere finanzielle Ressourcen bieten können, was eine höhere Stabilität bringt. Das höhere Einkommen be‐ wirkt auch eine bessere Sozialisation mit anderen Müttern, die ebenfalls über höhere Bildung und Einkommen verfügen und damit auch dem Kind eine bessere Einbindung in die Gesellschaft bieten. Die höhere Bildung der Mütter bewirkt höhere Sprachfähigkeit ihrer Kinder, was für eine Gesell‐ schaft, die auf Kommunikation und Vernetztsein ausgerichtet ist, eine überragende Bedeutung für den späteren Erfolg im Leben hat. Die heutige Medizin hat die Risiken einer späten Schwangerschaft erheblich reduziert [2]. sie höheres Einfühlungsvermögen haben als jüngere Mütter und bessere Alternativen im Leben aufzei‐ gen können als Mütter um die 20 Jahre. Unfall‐ gefahr und Zahl der Krankenhausaufenthalte von Kindern älterer Mütter sind dramatisch reduziert. Man könnte „fälschlicherweise kritisch“ anmerken, dass die Frauen nur in diese späte Geburt gedrängt werden, weil die „ökonomische Situation sie dort hineindrängt“. Das ist deswegen falsch, weil eine lange Ausbildung Frauen durch Bildung eher be‐ fähigt, ihren Kindern soziale Werte und Bildung zu vermitteln, was in der heutigen Gesellschaft alles überragende Bedeutung hat. Außerdem sind ältere 19 natürliche Grenze von 45 Jahren geben, in der eigene Eizellen der Frau nicht mehr für eine Schwangerschaft geeignet sein werden (Abb. 2): Der Zeitpunkt der Menopause hat sich seit Millionen Jahren nicht mehr verändert. Spender‐Samen, Spender‐Eizellen und früh‐ zeitiges Einfrieren eigener Zellen stellen hier sicher eine Alternative dar, die diesen Trend noch weiter heraufsetzen wird. Warum begrüßen Frauen eine späte erste Ge‐ burt? Ohne Zweifel sind beruflich erfolgreiche Frauen in der Medien die Vorbilder, wie Madonna, Angelina Jolie, Salma Hayek, Julia Roberts, Geena Davis, Holly Hunter, Julianne Moore, Annie Leibovitz und Susan Sarandon, die Vorreiter sind. Die Mehrheit der Frauen mit späteren Geburten beurteilen dies als wichtig‐ ste und richtige Entscheidung in ihrem ganzen Leben [5]. Abb. 2: Neugezeichnet nach „Assisted Reproductive Techno‐ Überraschenderweise nimmt deswegen die Zahl logy Success Rates: National Summary and Fertility Clinic Re‐ der Geburten der älteren Frauen wieder zu, ports. Atlanta: Centers for Disease Control and Prevention. wenn Mütter sich bewusst entscheiden, im 2006“. Neugezeichnet mit freundlicher Genehmigung des späteren Leben Kinder zu haben [5]. Centers for Disease control in Atlanta Helen Perks schreibt in ihrem Buch „The bene‐ fit of age and wisdom“: Ältere Mütter haben Frauen, wie wir im letzten Artikel gezeigt haben, – höheres Einkommen durch ihr höheres Einfühlungsvermögen besser in der – bessere Ausbildung Lage, Kinder zu leiten. – mehr Kontakte zu Menschen mit höherem Die Entwicklung zu einem immer späteren Zeitpunkt Einkommen der Geburt ist ganz klar durch zwei Gegebenheiten – Kinder mit besseren Sprachfähigkeiten verursacht: – Kinder mit besseren sozialen Fähigkeiten. 1) die kontrazeptive Pille, 2) dadurch, dass ältere Frauen höheres Einfühlungs‐ Entgegen dem Glauben, dass Kinder älterer Mütter vermögen besitzen und mehr Aufmerksamkeit ein höheres Gesundheitsrisiko hätten [4], haben entwickeln können als 20‐jährige Mütter. Kinder älterer Mütter weniger Krankheiten und sind In den letzten 25 Jahren hat in fast der ganzen Welt gesünder, wie eine große Studie am University Col‐ eine Entwicklung eingesetzt, dass Frauen das erste lege London 2012 zeigte [6]. Diese Forscher ana‐ Kind immer später bekommen (Abb. 1) [3]. Die lysierten 78.000 Kinder, die in England zwischen Hauptmotivation ist wohl die lange Ausbildung, die 2000 und 2002 von Müttern geboren wurden, die erst mit 35 Jahren abgeschlossen ist, und dass zwischen 13 und 57 Jahren alt waren. Was man sich Frauen in der Zukunft wohl in den späten 30er‐bis in leicht vorstellen kann: Kinder älterer Mütter die frühen 40er‐Jahre ihres Lebens ihre Kinder zeigten eine höhere Impfrate und wurden weniger bekommen werden, was für Gesellschaft, Medizin oft in ein Krankenhaus eingewiesen. Sie hatten und Berufswelt völlig neue Herausforderungen, aber auch eine bessere Sprachentwicklung, wie dies auch Chancen bietet. auch von Perks für die USA beschrieben wurde, sowie im Alter unter fünf Jahren weniger soziale Wie in einer Studie der OECD gezeigt wurde (Abb. 1) und emotionale Schwierigkeiten. Ein Kind einer [3], hat sich, statistisch gesehen, der mittlere Zeit‐ 20jährigen Mutter hat ein Risiko von 9,5 % einen punkt der Erstgeburt von etwa 21 Jahren in den Unfall zu haben, während sich das Risiko auf 6,1 % 1980er Jahren bis auf 30 Jahre heraufgesetzt [1]. reduziert, wenn eine Mutter 40 Jahre alt ist. Die Nur in unterentwickelten Ländern, wie Mexiko, wird Forscher erklärten das mit der höheren Ausbildung, immer noch das erste Kind mit 21 Jahren bekom‐ dem höheren Einkommen und der Tatsache, dass men. Anführer sind hier England, Australien, Spani‐ diese Frauen eher verheiratet waren. Aber es ist en und Italien (Abb. 1). In den 50er Jahren des erstaunlich, dass die Forscher vermuten, dass letzten Jahrhunderts lag das durchschnittliche ältere Mütter wohl eher vorsichtig sind. Es ist ein‐ Heiratsalter in den USA bei 19 Jahren. Heute liegt fach so, dass man mit 20 eher Risiken eingeht, das durchschnittliche Alter bei der ersten Hochzeit während man mit 40 vorsichtiger ist, weil man die in Deutschland bei 33 Jahren und in Österreich bei Risiken erkennt. Mit 20 fühlt man sich unbezwing‐ 31,7 Jahren. Experten sagen voraus, dass dieser bar, während man mit 40 eher geneigt ist, vor‐ Trend nicht abgeschlossen ist, sondern bis zu einer sichtig zu sein. Aber es ist natürlich auch kritisch zu mittleren Erstgeburt von 40 Jahren weiter ansteigen hinterfragen, ob ältere Mütter ihre Kinder eher in wird [2, 3, 4, 5]. Watte einpacken. Die heutigen Möglichkeiten der Reproduktions‐ Großmütter werden die neuen Mütter medizin geben den Frauen Möglichkeiten, die Reproduktion zu verschieben. Trotzdem wird es eine 20 Eine Studie aus Deutschland, die am 2. Februar 2013 in der Zeitung DIE WELT beschrieben wurde, konnte zeigen, dass gebildete Mütter gesündere Kinder haben. Hat die Mutter Abitur, sinkt die Wahrschein‐ lichkeit ‐ einer Frühgeburt ‐ Übergewicht der Kinder ‐ und ob die Töchter rauchen. DER SPIEGEL berichtete im November 2012 über eine Studie aus Norwegen aller dortigen Frauen, die ergab, dass die Wahrscheinlichkeit, im Alter zwi‐ schen 45 und 68 Jahren zu sterben, bei Kinderlosen deutlich höher ist als bei Personen mit zwei Kindern, und zwar • bei Frauen um 50 % und • bei Männern um 35 %. Die Anforderungen der modernen Informa‐ tionsgesellschaft bieten älteren Müttern mit hoher sozialer Kompetenz und ihren höheren finanziellen Möglichkeiten bessere Verwirklichung. Dies stellt nicht nur an den Staat und die Gesellschaft neue Anforderungen, weil ältere Frauen keine Möglichkeit mehr haben, dass ihre Mütter, die dann zwischen 70 und 80 Jahre alt sind, zu Hilfe eilen. Es ist rührend zu sehen, dass Frauen heute ihre Männer ausbilden, um hier die Lücke zu füllen, aber auch der Staat ist gefordert, hier Hilfe zu leisten. Nicht nur die Reproduktionsmedizin muss große An‐ strengungen unternehmen, um Mütter und ihre Kinder besser zu versorgen. Frauen, die Beruf und Kinder koordinieren müssen, müssen neue Unter‐ stützung bekommen: Die frühe Menopause wird zur aktivsten Zeit im Leben einer Frau (Abb. 3). Es muss natürlich auch das erhöhte Risiko von Gendefekten und Komplikationen erwähnt werden, das eine Schwangerschaft mit eigenen Eizellen ab 45 Jahren extrem erheblich erschwert (Abb. 2). Das bereits gesteigerte Risiko für Trisomie 21 und an‐ dere Gendefekte des Nachwuchses durch eine ältere Mutter wird zusätzlich durch ältere Väter erhöht, zum Beispiel für Schizophrenie, wenn der Vater älter als 50 Jahre ist [7]. Trotzdem: Ältere Mütter haben heute gesündere Kinder, so dass selbst das Max‐Planck‐Institut für Demographische Forschung in Deutschland empfiehlt, dass “junge Mütter lieber ihre Schwangerschaft auf über 35 aufschieben sollten, um gesündere Kinder zu bekommen“ [8]. Es liegen mittlerweile zwei glaubwürdige unabhängige Studien aus England und Deutschland vor, die mit hoher statistischer Signifikanz belegen, dass ältere Mütter gesündere Kinder haben, wenn sie alle Möglich‐ keiten der heutigen gynäkologischen Diagnostik aus‐ nutzen. Wie jede revolutionäre Entwicklung, die die Menschheit auf den Kopf stellen wird, gibt es warnende Stimmen, die im Einzelfall Berechtigung haben. Aber die Entwicklung wird in diese Richtung gehen, unterstützt durch die heutige Datenlage [6,8], wenn auch noch viele soziale und medizini‐ sche Probleme gelöst werden müssen. KINDER VON MÜTTERN ÄLTER ALS 40 JAHRE SIND GESÜNDER, HABEN WENIGER UNFÄLLE UND SIND INTELLIGENTER. Abb. 3: Die früheren Großmütter werden Mitte des 21. Jahrhunderts die neuen Mütter werden. Menarche ist der Zeitpunkt, wenn die erste Regel einsetzt. Die Men‐ opause liegt bei etwa 52 Jahren. Die Fruchtbarkeit der Frau beginnt im Alter von etwa 12,8 Jahren und endet mit etwa 45 Jahren. Frauen werden die Erstgeburt zum Ende der Fruchtbarkeit verlegen, um dann in der Men‐ opause ihre Kinder großzuziehen. Natürliche Frucht‐ barkeit endet vor der Menopause. Mütter über 40 werden von einer Rarität zum Massenphänomen werden. Das bedarf einer kontinuierlichen Diskussion. Literatur 1) Rohr DU, W Clementi. Die Grossmuttertheorie. TOPIQ 2013 2) FOX NEWS. COM. Mom's advanced age doesn't hurt kids later in life. September 07, 2012 3) OECD Family Database OECD ‐ Social Policy Division ‐ Directorate of Employment, Labour and Social Affairs SF2.3: Mean age of mothers at first childbirth. www.oecd.org/social/family/database 4) JUDITH SHULEVITZ. How Older Parenthood Will Upend American Society. The scary consequences of the grayest generation. The NEW REPUBLIC.Com DECEMBER 6, 2012 5) Women 35 and older. Older mothers ‐ facts and figures. http://www.mothers35plus.co.uk/ 6) A Sutcliffe, J Barnes, J Belsky, J Gardiner, E Melhuish. Health of children born to older mothers in the UK. British Association of General Paediatrics/British Societ for Paediatric Endocrinology & Diabetes. Arch Dis Child 2012;97:A98‐A99 doi:10.1136/archdischild‐2012‐301885.233 7) Dolores Malaspina, MD; Susan Harlap, MBBS; Shmuel Fennig, MD; Dov Heiman, MBBS; Daniella Nahon, BA; Dina Feldman, MA; Ezra S. Susser, MD, PhD. Advancing Paternal Age and the Risk of Schizophrenia. Arch Gen Psychiatry. 2001 Apr;58(4):361‐7. 8) Myrskylä M, Fenelon A. Maternal age and offspring adult health: evidence from the health and retirement study. Demography. 2012 Nov;49(4):1231‐57. 21 SERIEN UND ARTIKEL INTELLIGENZFORSCHUNG, BEGABUNGSAUSSCHÖPFUNG: EIN INTERVIEW MIT DR. RENGER, EINEM INTERNATIONAL FÜHRENDEN FACHMANN Interviewerin: Dr. Renate Birgmayer von Mensa Österreich, Vorstandsmitglied für Intelligenz‐ forschung Interviewpartner: Dr. Sebastian Renger vom Deutschen Zentrum für Begabungsforschung und Bega‐ bungsförderung (Geschäftsführer und wissenschaftlicher Leiter) Dr. Birgmayer: Wie definieren Sie den Be‐ griff der „Begabung“? Dr. Renger: In einer etwas leichten, weni‐ ger wissenschaftlichen und dabei vielleicht alltagstauglichen Definition vertrete ich folgende Überzeu‐ gung: Begabung allein macht nicht glücklich – wird sie jedoch gese‐ hen, in Beziehung eingebunden und von anderen verstanden, kann sie ungeahnte Ideen frei werden lassen. Mit dieser Überzeugung vertreten wir im Deutschen Zentrum für Begabungsforschung und Begabungsförderung (DZBF) unsere Inhalte und Lehren und erklären damit, dass Prozesse der Bega‐ bungsausschöpfung in den meisten Fällen immer Beziehungserfahrungen sind. Würde ich als Psycho‐ diagnostiker antworten, dürfte ich mich streng genommen nur auf die testpsychologische Intelli‐ genzaussage verlassen. Der Persönlichkeitspsycho‐ loge in mir würde aber sofort rebellieren und behaupten, dass keine IQ‐Zahl ein Gefühl für die Begabung vermitteln kann. Genau dazu brauchen wir Beziehung. Dr. Birgmayer: Denken Sie, dass es wichtig ist, Kinder auf Hochbegabung zu testen? Wenn ja warum? Wenn eher nein, was wäre Ihre Begründung? Dr. Renger: Ich habe selbst einige Zeit die psycho‐ logische Leitungsarbeit einer Kita ausgefüllt und daher früh verstanden, welche Chancen und Hürden eine sehr frühe Begabungsdiagnostik bietet. In sehr vielen Fällen konnten wir den Eltern Sicherheit geben, da vor der Diagnostik so viele offene und un‐ geklärte Fragen im Raum standen, die nun eine bega‐ bungsehrliche Aussage gefunden haben. In manchen © Birgmayer, Renger Fällen war jedoch auch zu spüren, dass die frühe statische Aussage einer Entwicklungsschnelligkeit beim Kind auch Erwartungen geschürt hat. Dann kamen Fragen dazu, ob das Kind sofort vorzeitig eingeschult werden muss und der Prozess in Druck‐ wahrnehmung und Leistungserwartung konnte be‐ ginnen. Daher halte ich die Diagnostik nach wie vor für eine wichtige Unterstützung der Eltern, doch noch wichtiger die Arbeit, wie diese Ergebnisse den Eltern näher gebracht werden. Dr. Birgmayer: Welche Rolle spielt der Begabungs‐ begriff in der Lehrerausbildung? Sollte er mehr Platz finden? 22 wir für die Schulzeit bemüht sind, die besten Konzepte zum selbstgesteuerten Lernen aufzustel‐ len, müssen wir genau so erkennen, dass diese Selbstprozesse ein Leben lang gefüllt werden müssen. Aus psychologischer Sicht haben wir un‐ endlich viele Erwachsene vor uns, die mit diesen Fragen der Selbst‐ und Begabungsfindung nur sehr schlecht umgehen können, da sie kein Gefühl für sich und ihre Fähigkeiten entwickeln konnten. Der ressourcenorientierte Blick auf die Fähigkeiten eines jeden Menschen ist wichtiger denn je, damit in allen Prozessen von privater und arbeitsbezo‐ gener Gestaltung eine Beziehung gelingen kann. Und selbst wenn wir einmal in klinische Prozesse blicken: Sobald wir den Selbstwert mitsamt seinen Fähigkeiten eines Menschen ansprechen, erhöhen wir die Selbstwirksamkeit in jedem Vorgang psych‐ ischer Gesundheit. Dr. Renger: Natürlich kann ich als wissenschaftlicher Institutsleiter, der erkennen musste, dass in der Lehramtsausbildung die Begabungsbeschreibung keine angemessene Rolle spielt, diese Frage nur vehement bestätigen. Die gesamten Aus‐ und Weiterbildungen für Pädagogen und Psychologen, die wir derzeit im DZBF anbieten, sind ja geradezu auf Wunsch der Lehrkräfte entstanden, die offen formuliert haben, dass sie die größte Unsicherheit in Begabungsfragen empfinden. Doch mussten wir im Rahmen unserer Ausbildungen zum „Begabungspsy‐ chologischen Lernbegleiter (BPLB)“ erkennen, dass es sich nicht nur um die Wichtigkeit von Begabungs‐ themen, sondern vor allem um die sich daraus ergebenden Themen zur Persönlichkeit handelt, in denen wir Lehrkräfte sicherer machen müssen. Die von uns so oft postulierte Überzeugung, einmal „tiefer zu blicken“, wenn das Verhalten des Schülers auffällig erscheint, beansprucht natürlich auch die Kenntnis, worauf die Lehrperson zu achten hat. Dann sind die Wahrnehmungen der Bedürfnisse, Gefühle, Ziele und Motive eines Schülers viel entscheidender. Diese Themen sind es, die vor allem die Lehramtsausbildung bereichern müssen. Dr. Birgmayer: Macht es den Menschen glücklicher, wenn Begabung in Leistung übergeführt wird bzw. welche Bedeutung messen Sie dem bei? Dr. Renger: Man könnte auch provokant formulier‐ en: Kein Mensch hat gesagt, dass Begabung aus‐ schließlich dazu gemacht ist, um in Leistung überführt zu werden! Und auch wissenschaftlich gesagt, soll Begabung mehr können, als nur durch Leistungsexzellenz zu brillieren. Es liegt die Ver‐ mutung nahe, dass Begabung nicht nur einen Weg nehmen soll. Wir kennen so viele Menschen, von deren Fähigkeiten wir wissen bzw. ein Gefühl haben, die jedoch keine akademische Höchst‐ leistung bringen mussten, damit sie glücklich sind. Sie ziehen ihre Bestätigung aus anderen Bereichen. Aktuell diskutieren wir in der Begabungsforschung für meine Begriffe zu stark die Erwartung, dass sich Begabung durch höchste Leistung zeigen muss. Blicke ich auf die Praxisfälle in der diagnostischen Arbeit im DZBF, so muss ich erkennen, dass in vielen Gesprächen die Leistung zur „schönsten Nebensache“ geworden ist. Steigern sich Prozesse der Ängstlichkeit, Isolation oder Depressivität, sind (Schul‐)Leistungen in der Tat nebensächlich. Gleichzeitig braucht aber jede Begabung eine Be‐ stätigung ihrer Existenz, die mit Verstehen, Wahrnehmung und auch Anerkennung verbunden ist. Leistung wird als selbstehrlicher Begriff not‐ wendig, der sich aber nicht durch möglichst viele Einser in der Schule stabilisieren lässt. Begabungs‐ psychologisch ist es unwichtig, woher diese Bestä‐ tigung zur autonomen Fähigkeit kommt – Hauptsache nur, sie kommt. Dr. Birgmayer: Was wäre Ihr Rat an Eltern, die glauben, ein hochbegabtes Kind zu haben? Dr. Renger: „Bleiben Sie wachsam, erfragen Sie Ihr Kind und (be‐)achten Sie bitte (auf) die Bedürfnisse, die Ihr Kind Ihnen aufzeigt.“ Dr. Birgmayer: Was können LehrerInnen im Unter‐ richt tun, um die Begabung ihrer SchülerInnen besser zu fördern? Dr. Renger: Zunächst müssen wir beachten, dass Begabung eine Frage des Potenzials und nicht der Leistung ist. In einem ersten Schritt müssen wir da‐ her versuchen, uns von der Leistungserwartung so gut es geht frei zu machen; denn in der An‐ spruchsorientierung können bestimmte Fähigkeiten und Stärken gar nicht zum Vorschein kommen. Bega‐ bungsförderung meint psychologisch auch nicht, dass die Lehrkraft hauptsächlich immer ein gutes und noch anspruchsvolleres Arbeitsmaterial aus der Tasche ziehen kann, sondern vielmehr, die Schülerin bzw. den Schüler zu erfragen. Begabte Schüler, die bereits über ein sicheres Leistungskonzept verfügen, können wir thematisch natürlich sofort dort ab‐ holen, wobei die Begabung, die erst noch gehoben bzw. ausgebaut werden muss, einen gesamten Er‐ fahrungs‐ und Kennenlernprozess vom Kind benötigt. In diesen Bereichen müssen wir zum „Schatzsucher“ werden und im Gespräch mit dem Kind nach Mög‐ lichkeiten der Umsetzung suchen. Liegt die Bega‐ bung bereits „über Wasser“, dann hören wir auch den Motor, der Benzin braucht. Dr. Birgmayer: Vielen Dank für das Interview! Dr. Birgmayer: Wie geht man in unserer Gesell‐ schaft mit der Begabung von Erwachsenen generell um? Dr. Renger: Bedauerlicherweise hat die Begabungs‐ wahrnehmung im höheren Entwicklungsalter keine umfassende Wahrnehmung mehr, da uns Prozesse der Leistung, des beruflichen Erfolgs und der sozialen Vergleiche jeden Tag im Griff haben. Wenn © Dr. Renate Birgmayer, Unternehmensberaterin, FH‐Lektorin und AHS‐Lehrerin sowie pädagogisch‐ psychologische Beraterin. Internet: www.thinkpaed.com sowie www.lernenplus.at. Bad Wimsbach, 2013. Alle Rechte vorbehalten. 23 MEIN NACHBAR UND DAS FAIRE BUCH Anita Bernsteiner Eigentlich kein besonderes Ereignis: Mein Nachbar hatte ein Paket für mich übernommen. Aber diesmal war doch etwas anders. Vielleicht liegt es daran, dass ich in dieser Wohnung nur für ein paar Monate wohne und in dieser Zeit einen besonders aufmerksamen Nachbarn habe? Vielleicht liegt es daran, dass ich vorübergehend in einem anderen Land wohne, in dem die Mitmenschen so ganz anders als im grantigen Wien miteinander umgehen. Viel‐ leicht war auch bloß Vollmond ... Das Paket war jedenfalls von einem großen Buchversandhandel, leicht zu erkennen am Aufdruck des Pakets. Drinnen ganz harmlos: ein Bilderbuch für meine Kinder. funktioniert deutlich schneller als die gute alte Post. Über Nacht wird die Ware ausgeliefert und steht schon am nächsten Morgen ab‐ holbereit im Geschäft. Mein Nachbar drückte mir das Paket in die Hand, drehte sich um und blieb mitten in der Bewegung stecken. Offensichtlich wollte er noch etwas sagen, wusste aber nicht so recht, ob er sollte oder nicht. Dann überwand er sich: „Sie wissen schon, dass Sie das Buch in einem lokalen Buchgeschäft bestellen könnten? Sie sollten nicht so einen amerikanischen Großkonzern unterstützen.“ Er habe sogar kürzlich Fachliteratur schon am näch‐ sten Tag in der Hand gehalten. Alles schneller und besser als der Versandkonzern aus Übersee. Und weil er gerade so in Fahrt war, bekam ich auch noch eine Kurzeinweisung in die ökologischen Unterschiede zwischen Pfand‐ und Mehrwegflaschen mit auf den Weg. Das will ge‐ testet sein! Da meine heiß‐ geliebten aber sowieso schon wenig heraus‐ fordernden Gitarrennoten in Wien lagern, versuche ich doch gleich einmal mein Glück mit Noten‐ büchern aus einem englischen Verlag ‐ eines davon ist laut Internet vergriffen. Zusätzlich darf es auch ein „normales“ Buch in deutscher Sprache sein – quasi als Mindestanforderung. Wie praktisch, dass ich direkt neben der Buch‐ handlung wohne! Am Abend ist klar: Mein Buch kann ich innerhalb von 36 Stunden abholen, bei den Noten gibt es einen Treffer mit etwas längerer Lieferzeit und das vergriffene Exemplar kann leider auch die nette Dame im Geschäft nicht herbeizaubern. Ich bin zu‐ frieden mit meiner Ausbeute! Und das mir! Ich fühlte mich ertappt und gleichzeitig ungerecht behandelt. Ich bin doch sonst immer diejenige, die auf Ethik, Umweltbewusstsein, Tier‐ rechte, Fairness und überhaupt alles achtet. Also so eine Frechheit! Wenn der wüsste, dass ich sogar bei Schokolade ..., ja und bei Kleidung ja sowieso ..., und bei Obst und Gemüse achte ich natürlich auch immer woher ... Aber wie das so ist, nagen solche Begegnungen trotz aller Verdrängungsversuche weiter an den Hirn‐ windungen. Auf den ersten Blick wirkt dieser Weg für meine Bücher sehr fair und korrekt. Der lokale Klein‐ handel wird unterstützt, zusätzlich gibt es die Zwischenhändler und nicht zuletzt die Verlage, die alle ihren Teil daran verdienen. Was ein Autor für seine Arbeit bekommt, liegt an seinem Verhand‐ lungsgeschick und ist zusätzlich gesetzlich geregelt (Urhebervertragsrecht). Wo ist der Haken? Kleine Verlage können bei der Preisgestaltung oft nicht mithalten. Durch den Zwischenhandel muss die Spanne relativ großzügig ausgelegt sein. Soll das Buch für den Käufer preis‐ lich attraktiv sein, bleibt für den Verlag oft nicht viel übrig. Nun ja, das ist bei großen Online Händlern natür‐ lich nicht besser. Im Gegenteil ‐ es kam schon vor, dass Verlage die Zusammenarbeit verweigerten, da sie die stark nach unten zeigende Preisspirale nicht mehr mittragen wollten. Dazu kommen noch Lohndumping, Steuerschlupf‐ löcher, Ausbeutung der Mitarbeiter und viele Vor‐ Hat er nicht gesagt, seine bestellten Bücher waren schon am nächsten Tag abholbereit? Das wäre schneller als jeder Premium‐VIP‐Luxus‐Versand! Aber wie ist das mit englischsprachigen Büchern? Mit Noten? Mit vergriffenen Exemplaren? Es wurde also Zeit für eine kleine Recherche: Wie kommt das Buch zum Leser? Der klassische Weg vom Verlag bis in unser Bücher‐ regal verläuft über Buchgroßhandel und Sortiments‐ buchhandlung. Da kleine Buchhandlungen keine große Lagerhaltung betreiben, können Sie über den Zwischenbuchhandel kurzfristig Exemplare bestel‐ len. Für den Transport steht ein eigenes Versandsys‐ tem, der Büchersammelverkehr, zur Verfügung. Das 24 würfe mehr. Jeder, der hin und wieder einen Blick in die Zeitung wirft, wird schon über entsprechende Schlagzeilen gestolpert sein. Ja aber warum finden wir uns dann trotzdem immer wieder auf jener Internetseite ein und drücken im‐ mer wieder auf den „Bestellen“‐Knopf? Wie bin ich denn auf die Idee gekommen, genau dieses Buch und diese Noten kaufen zu wollen? Natürlich habe ich das allzeit bereite Orakel Inter‐ net befragt. Natürlich führten spätestens nach zwei Klicks alle Wege zu jenem Versandhändler. Die Rezensionen auf ebenjener Seite haben mich überzeugt, genau diese Druckwerke haben zu wollen. Warum also nicht gleich hier und jetzt auf den Button drücken? Meine Daten sind gespeichert, der Aufwand minimal und bequemer weise merke ich nicht einmal so richtig, dass ich bezahle, weil alles still und heim‐ lich abgebucht wird. Zum Service gehören ebenso wie Wunschlisten für die lieben Verwandten, Vorschläge für weitere Literatur und der nette Hinweis, man solle sich doch ruhig mal was gönnen. Die Anonymität lässt uns zu Büchern greifen, die wir im Geschäft nur im Flüster‐ ton verlangt hätten und die Tatsache, dass ein ein‐ zelner Eintrag im Warenkorb gar so einsam aussieht, verleitet uns dazu, noch schnell den neuesten Krimi für Tante Erna mit zu bestellen. © Bernsteiner Aber vielleicht habt ihr so wie ich noch nie so richtig darüber nachgedacht und ganz bestimmt habt ihr nicht so einen frechen Nachbarn. Ja aber wo ist der echte Vorteil für mich? Ist es billiger? Dank Buchpreisbindung macht man hier keine Schnäppchen. Ist es schneller? Auch das nicht! Nur gegen einen saftigen Aufpreis liefert die Post so schnell wie der Büchersammelverkehr. Bequemer? Wer ist schon wirklich zu Hause, wenn der Paket‐ dienst gerade klingelt? Selbst Bücher aus dem Aus‐ land bekomme ich offensichtlich direkt über das Ladengeschäft vor Ort. Anita Bernsteiner hat Technische Chemie an der TU Wien studiert und schreibt gerade an ihrer Mas‐ terarbeit ihres Zweitstudiums Energiemanage‐ ment. Derzeit arbeitet sie für Siemens in Wismar an der Inbetriebsetzung einer Offshore Plattform für die Stromübertragung von Windparks in der Nordsee. Hier hat sie übrigens auch ihren netten Nachbarn kennengelernt. [email protected] Und warum erzähle ich euch das alles? Könnte ja sein, dass ihr alle eure Bücher im Geschäft um die Ecke besorgt. © Studeny 25 WINTERWUNDERLAND Yannick Körber nimmt Leute mit oder setzt welche ab. Bis dahin viel Spaß. Und jetzt kommt rein, es ist kalt hier.“ Der alte Mann lächelte und deutete ihnen mit ins Haus zu kommen. Doch außer Stepan machte keiner Anstalten ihm zu folgen. Stepan hatte schon zu Be‐ ginn der Fahrt gemerkt, dass die anderen, speziell die zwei Forscher, es sehr eilig zu haben schienen, und dieser Eindruck hatte sich soeben verstärkt. Während der Eine nervös von einem Fuß auf den anderen trat und seinen Kollegen anstarrte, wirkte dieser etwas entgeistert, auch die beiden Soldaten schienen nicht besonders begeistert. „Das kann nicht, sein wir MÜSSEN SOFORT zur Basis“, antwortete der entgeisterte Forscher. „Wir haben wichtige Proben, die so‐ fort in ein Labor zur Un‐ tersuchung müssen!“. Dem entgeisterten Forscher war sichtlich der Kragen ge‐ platzt. Er schrie fast und deutete heftig gestikulierend auf die Metall‐ box, die sein Kollege bei sich trug. „Wenn es wirk‐ lich so dringend ist, werden sie sicher bald je‐ manden schicken“, ant‐ wortete der Alte beschwichtigend, aber er schien nicht ganz mit der Situation fertig zu werden. „Das hat sich spontan ergeben. Ich musste schon wegen diesem verdammten Schneesturm vier Stunden in einem Bummelzug die ewig gleiche Landschaft ertragen. Ich werde mir nicht hier die Beine in den Bauch stehen. Wie weit ist die Forschungsbasis entfernt? Zwei, drei Kilometer? Weiter kann es nicht sein!“, Stepan hatte den Eindruck, dass sich das Gesicht des Mannes rot zu färben begann und er schien wirklich wütend zu sein. „Luftlinie sind es circa zweieinhalb Kilometer ‐ also etwa drei Kilometer zu gehen.“ Einer der Soldaten hob beschwichtigend die Hände und als er das Gefühl hatte, dass die anderem ihm zuhörten fuhr er fort. „ Das Wetter ist momentan so gut wie es seit Tagen nicht war. Der Schnee‐ sturm hat gerade nachgelassen und wenn wir jetzt losgehen, können wir es schaffen bevor der näch‐ Ein sanftes Quietschen gefolgt von einem weit weniger sanften Ruck riss Stepan aus seinen Träu‐ men, mit denen er große Teile der vier Stunden Bummelfahrt quer durch das eiszeitliche Nieder‐ österreich verbracht hatte. Das Wetter hatte die letzten Tage hauptsächlich aus Schneestürmen be‐ standen und so war ihm und vier anderen nichts an‐ deres übrig geblieben als mit dem Zug von der Festung Wien quer durch Niederösterreich bis Ober‐ sdorf dem nördlichen Ende der Bahnstrecke zu fahren. Da er inzwischen Übung darin hatte war Stepan in‐ nerhalb kürzester Zeit in seine Kälteschutzkleidung geschlüpft, seinen Rucksack geschultert und nahm zuletzt seinen Arztkoffer in die Hand. Nachdem er einen kurzen Blick über seine Sitzbank schwei‐ fen ließ und be‐ fand, dass er nichts vergessen hatte, öffnete er als erstes die Tür des Zuges und stieg hinab auf den ver‐ schneiten Bahn‐ steig. Ein älterer Mann stand vor dem Bahnhofsge‐ bäude, das eindeutig © Studeny eiszeitliche Architektur war, was Stepan nicht wunderte, weil er glaubte, einige hunderte Meter die verschneiten Schienen entlang, die Reste eines voreiszeitlichen Bahnhofs zu erkennen. Seine Mitfahrer waren inzwischen alle ausgestiegen und einige Leute, die so aussahen als hätten sie ein paar Tage am Bahnhof gewartet, hatten den Zug bestiegen. Der Lokführer wechselte ein paar schnelle Worte mit dem Vorsteher, dann pfiff der Treibwagen und der Zug rollte los zurück in Rich‐ tung Festung Wien. Der Vorsteher ließ seinen Blick durch die Runde wandern nickte zufrieden und begann bedächtig zu sprechen: „Willkommen in Obersdorf, der südlichen Grenze der Sierra Holy Station, momentan ist auf der Forschungsbasis Holy Dove kein Fahrzeug ver‐ fügbar und ich kann hier nicht weg, das heißt, ihr müsst bis morgen oder übermorgen hier auf der Sta‐ tion warten. Die von euch, die zur Station selbst müssen, werden von der Basis abgeholt, einmal pro Woche kommt eine schwere Patrouille vorbei und 26 ste Schneesturm beginnt oder es dunkel wird. Wir haben es nämlich auch eilig. Unser VTOL zum Mili‐ tärstützpunkt Mistelbach geht heute Abend von der Basis weg.“ Der alte Mann starrte sie entgeistert an: „Das könnt ihr nicht tun. Ihr könntet euch verirren, vom Schneesturm überrascht werden, das ist Wahnsinn!“ Die Stimme des Vorstehers klang verzweifelt und er blickte flehend zu Stepan, den er für den Vernünf‐ tigsten hielt, doch Stepan hatte längst in den Augen der vier Männer gesehen, dass sie zwar nicht alle überzeugt von der Idee waren aber doch entschlossen genug, um sich nicht umstimmen zu lassen. Außerdem beschlich ihn das Gefühl, dass keiner der Vier mehr als das Grundüberlebenstrain‐ ing in Eiszeitumgebung gemacht hatte und er somit als Arzt und als einzige Person, die ausreichend für diese Umgebung ausgebildet war, verpflichtet war mit den vier Verrückten zu gehen. Als außer dem Alten kein Widerstand laut wurde, nickte der Soldat und sah den Alten an: „Wenn du uns den Weg genau beschreibst und wir uns beeilen, sollte es kein Problem werden.“ Der Alte nickte und sie gingen in den Warteraum wo er ihnen den Weg genau erklärte und dabei noch einige Male erfolglos versuchte ihnen das Unterneh‐ men auszureden. © Studeny Als sich die Gruppe wenig später auf den Weg machte, eilte der Vorsteher sofort zu seinem Funkgerät. „Chief ruft Dove, bitte kommen.“ „Hier Forschungs‐ basis Dove, was gibt’s Neues in der Station, Walter?“ „Eine Gruppe hat sich auf den Weg zu euch gemacht, fünf Leute, ich konnte es ihnen nicht ausreden, dabei sah der Arzt so vernünftig aus und ich hatte wirklich das Gefühl, er würde sich in der Eiswüste auskennen.“ „Warte habe ich das richtig verstanden, ein Arzt der für eiszeitliche Umgebung ausgebildet ist, war bei dir?“ „Ja, warum?“ „Die Station hat heute Früh gemel‐ det, dass einer mit der Bahn ankommen sollte und sie ihn abholen kommen wollten, die werden sich gar nicht freuen.“ „Wahrscheinlich nicht …“ Das Wetter war vergleichsweise freundlich als sie abmarschierten, auch wenn die dichten, grauen Wolken nicht einen Zentimeter weit aufgerissen waren. Wie der alte Mann ihnen geraten hatte, war die kleine Gruppe den Schienen bis zu den Ruinen des Bahnhofes gefolgt. Dort angekommen, hatten sie feststellen müssen, dass der Bahnhof einst auf einer Brücke gestanden haben musste und der Graben, den sie überspannt hatte, mit lockerem Pulverschnee gefüllt war. Sie konnten ihn somit nicht durchqueren, ohne darin zu versinken. Sie entschieden sich daher, nicht der Strecke bis zum nächsten Bahnhof zu folgen, sondern stattdessen die Route durch die alte Hauptstraße zu nehmen. Durch den kniehohen Pulverschnee kamen sie bedeutend langsamer voran als sie gedacht hatten und so standen sie eine Dreiviertelstunde nach ihrem Aufbruch erst auf der einen Kilometer ent‐ fernten Hauptstraße. Hier sah es allerdings besser aus, die Straße wurde zwar hie und da von einer Schneewächte blockiert, aber im Großen und Gan‐ zen hatten die Häuser, oder das was von ihnen © Studeny 27 entzündet und sich zitternd auf den Rest einer Sitzgarnitur zusammengezogen. Die kleinen Flammen waren kaum stark genug, um sie auch nur etwas warm zu halten und die zwei Forscher wurden zuerst panisch und begannen dann bald müde zu werden. Auch die Soldaten fingen bald zu zittern an und ehe Stepan sich versah wurde auch er müde, während er versuchte, die anderen um jeden Preis wach zu halten. Dann klopfte es am Fenster, zuerst nur leise, doch alle waren sofort hellwach, es klopfte ein zweites Mal, jetzt nahmen sie auch die Lichter draußen im stürmischen Zwielicht war. Einer der Soldaten legte sein Gewehr an und ging zum Fenster, Stepan folg‐ te ihm und als sie in Position waren, öffnete Stepan das Fenster. Der Lauf des Soldaten zielte direkt auf einen Patrouillensoldaten der Station, der das relativ lässig zu sehen schien: „Hä, hä aufpassen damit kann man wen verletzten. Steigt ein wir bringen euch zur Basis.“ Der offene Buggy war komplett eingeschneit und in ihm saßen zwei weitere Leute in Thermoanzügen. Hinten auf dem Fahrzeug war eine Art Zeltplane aufgestellt worden, in die der Patrouillensoldat sie bugsierte, dann setzte er sich dazu. „Patrouillenteam Master, an Station Holy, wir haben die Gruppe gefunden und bringen sie zur Dove‐Basis. … Verstanden, over and out“, nach diesem Funkspruch hob der Patrouillensoldat den Kopf und sah Stepan an. „Stepan Dirtroski?“ Als Stepan nickte fuhr er fort: „Du holst dir in der Basis schnell was Warmes zu essen und einen Thermoanzug. Wir nehmen dich gleich mit zur Holy‐Station. Ich heiße John. Willkommen in der Familie.“ © Studeny übrig war, die Straße vor den Schneestürmen der letzten Tage abgeschirmt. Es sah so aus, als würden sie nun schneller voran kommen. Stepan hatte allerdings schon seit einer ganzen Weile das Gefühl, dass der Wind zu drehen begonnen hatte und als sie die Straße erreicht hatten, hatte er gemerkt, dass ihnen der Wind nun entgegen blies, was ihm ganz und gar nicht gefiel. Er behielt recht; schon nach wenigen Minuten blies ihnen ein starker Wind den Schnee von den Wechten ins Gesicht, so dass sie sich von Autowrack zu Autowrack hangeln mussten. Nun kamen sie kaum schneller voran als vorher und als nach einer Vier‐ telstunde auch noch immer stärker werdender Schneefall einsetzte, beschloss die Gruppe sich über Querstraßen und verlassene Höfe vorzuarbeiten, um nicht direkt im Schneesturm zu gehen. Stepan verlor bald jedes Zeit‐ und Distanzgefühl und so konnte er schließlich nicht mehr sagen, ob sie nun erste eine halbe oder schon zwei ganze Stunden auf der Hauptstraße unterwegs waren. Inzwischen war der Sturm so stark geworden, dass sie kaum zehn Meter weit sehen konnten. Mit dem Sturm waren auch die Temperaturen gefallen und der Wind machte die arktische Kälte noch schlim‐ mer. Er bemerkte, dass seine Gefährten, die schon eine Weile unruhig waren und speziell die Forscher langsam panisch zu werden schienen. Als sie das nächste halbwegs intakte Haus erreicht‐ en, viel Stepans Blick auf die Türnummer, Hauptstraße 117. Er hatte einen Entschluss gefasst. „Alle rein in das Haus! Sucht nach allem was leicht brennbar aussieht. Wir müssen ein Feuer machen!“, überschrie er den Sturm und trat gegen das einge‐ frorene Gartentor, das sofort nachgab. Wider Erwarten hatten sie bald ein kleines Feuer in dem verfallenen aber immer noch sauberen Kamin © Studeny 28 PHYSIK UND GLAUBE Tassilo Halbritter Die Wirklichkeit ist nichts als eine kollektive Vermutung. (L. Tomlin) Reduktion oder Emergenz? Ordnungsphänomenen der Natur zu erkennen und zu berücksichtigen. Das Weltbild der Physik beruht auf Messungen. Aber existiert hinter den Messwerten auch eine physikalische Realität? Wir alle sehen die Welt so, wie wir sie gern hätten, und nicht so, wie sie ist. Diesem Konstruktionsfehler des menschlichen Geistes müssen wir uns widersetzen, wo es nur mög‐ lich ist. Denn in der wahren Wissenschaft geht es darum, Ideologien zu durchschauen und zu demon‐ tieren. Ich zeige das gerne am Beispiel der Physik, einer sogenannten exakten Wissenschaft. Laughlins Grundthese ist, dass es ‐ physikalisch betrachtet ‐ eine Quantenwelt mit ihren eigenen Gesetzen gibt (die mit der Newton‘schen Großwelt nicht vereinbar sind), die sich durch Prinzipien der Organisation zu neuen Gesetzen (einer höheren Ebene) organisieren. Diese Gesetze können genauso real, fundamental und auch präzise sein, wie die Gesetze auf den Ebenen darunter. Schlimmer noch: die gesamte von uns erlebte Realität ist letztlich ein emergentes Phänomen. Wir können einen Gegenstand beispielsweise nur deshalb anfassen, weil sich in ihm Elemente so organisiert haben, dass er eine Oberfläche besitzt. Das herrschende Paradigma ist deshalb für Laughlin die Organisa‐ tion: Angeregt wurde ich durch das Buch von Laughlin, das wirklich Neues bringt: eine Vision der Wis‐ senschaft, die aus dem Zeitalter des Reduktionismus mit seiner fortwährenden Suche nach den stets kleiner werdenden Bausteinen der Welt in das der Emergenz, der Selbstorganisation der Natur über‐ geht. Robert B. Laughlin, geboren 1950, ist Physikprofessor an der Stanford University, wo er nach Stationen am Massachusetts Institute of Tech‐ nology und in Berkeley seit 1985 lehrt. 1998 bekam er für seine Arbeiten über den fraktionalen Quanten‐Hall‐Effekt den Nobelpreis für Physik. "Der Mythos, kollektives Verhalten folge aus der Gesetzmäßigkeit, geht in der Praxis genau in die falsche Richtung. Stattdessen folgt Gesetz‐ mäßigkeit aus kollektivem Verhalten, ebenso wie andere daraus hervorgehende Dinge wie etwa Logik und Mathematik. Unser Geist kann das, was die physische Welt macht, nicht deshalb antizipieren und meistern, weil wir Genies sind, sondern weil die Natur das Verständnis erleichtert, indem sie sich selbst organisiert und Gesetzmäßigkeit hervor‐ bringt." Kerngedanke seines Buches (siehe Literaturverzeich‐ nis) ist, dass eine umfassende und zufriedenstel‐ lende Erklärung der Naturphänomene nicht gelingen kann, ohne sich der Frage zu widmen, warum wir Ordnungsphänomene auf verschiedenen Ebenen beobachten, die sich nicht durch die Details der darunter liegenden Ebenen erklären lassen. Mater‐ ialeigenschaften von Festkörpern lassen sich nicht alleine aus der Quantenmechanik herleiten. Der re‐ duktionistische Ansatz in der Physik und anderen Naturwissenschaften ist ausgeschöpft und muss durch das emergenztheoretische Konzept ersetzt werden. Die Botschaft des Buches ist in manchen Punkten sehr klar: immer tiefer bohren wird nicht automatisch die gewünschten Antworten über die Funktionsweise der Natur liefern. Es gibt Sachver‐ halte, bei denen sich die Natur auf geradezu boshaft anmutende Art dagegen schützt, sich experimentell und theoretisch allzu tief in die Karten schauen zu lassen (Kapitel: Die dunkle Seite der Protektion). Lokale realistische Theorie? Unserem Verständnis der Natur liegt etwas zu‐ grunde, das man in der Physik eine lokale real‐ istische Theorie nennt. Sie beruht auf drei Annahmen: erstens, dass man von einigen unter‐ suchten Fällen auf die Gesamtheit aller, also auch Laughlin will dazu ermutigen, die Lösungen oberhalb der reduktionistischen Ebene zu suchen. Wer z.B. nicht um die Existenz eines Regelkreises in einem System weiß, der wird lange darüber rätseln, warum es sich geordnet oder gar "feinabgestimmt" zeigt. In Wirklichkeit hat das System aber aufgrund seiner Struktur gar keine andere Chance als sich geordnet zu verhalten. Es kommt also darauf an, die "Grundalgorithmen" oder "Reglerstrukturen" in den © Studeny 29 größerer Präzision unternommen. Das Ergebnis ist eindeutig: die Bell‘sche Ungleichung ist verletzt. Wie immer die Physik des Allerkleinsten aussieht, sie folgt keiner lokalen Theorie. Das heißt aber: mindestens eine der drei Annahmen muss aufgegeben werden. Aber welche? Bell war der Meinung, und manche Forscher sind es heute noch, es sei die Lokalität, von der man sich verabschieden müsse. Oder geht es nun doch dem physikalischen Realismus an den Kragen? Muss man jetzt endgültig den Traum einer realistischen Sicht der Natur begraben, in der Objekte auch außerhalb der Mess‐ geräte der Physiker Eigenschaften besitzen? der nicht untersuchten, schließen darf. Das ist das sogenannte Induktionsprinzip, eine Grundvorausset‐ zung für naturwissenschaftlichen Erkenntnisgewinn. Zweitens sollte jede Untersuchung von räumlich entfernten Einflüssen isoliert bleiben, weswegen man diese Bedingung auch Lokalität nennt. Als dritte Voraussetzung müssen die untersuchten Ob‐ jekte die getesteten Eigenschaften überhaupt haben. Das versteht man gemeinhin unter Realis‐ mus: auch unbeobachtete Objekte besitzen Eigenschaften, von denen die dann beobachteten Eigenschaften abhängen. Wir wissen heute, dass die Physik, die die Natur auf der Quantenebene beschreibt, keine lokale reali‐ stische Theorie sein kann. Das war einst umstritten. Kein Geringerer als Albert Einstein ersann 1935 zusammen mit seinen Kollegen Boris Podolsky und Nathan Rosen ein Gedankenexperiment: es werden darin Paare von Teilchen getestet, die gemeinsam erzeugt wurden, so dass ihre Spins (Eigenschaften, die man sich als die Orientierung ihrer Rotations‐ achsen vorstellen kann) miteinander korreliert sind und es auch bleiben, wenn die Teilchen in ver‐ schiedene Richtungen davonfliegen. Heute nennt man solche Teilchenpaare „verschränkt“. Oder gilt jene alternative Quantentheorie, die der Amerikaner David Bohm 1952 entwickelte? Ihre Voraussagen gelten als ununterscheidbar von denen der herkömmlichen Quantentheorie, sie ist aber zu‐ mindest komplizierter und wird von den meisten Physikern abgelehnt. Die Bohm‘sche Mechanik ist nun in der Tat dezidiert realistisch. So sind in ihr Teilchen wirklich Teilchen und nicht zugleich Wellen. Daher ist sie bei Forschern und Philosophen beliebt, die auf einem ausschließlich natur‐ wissenschaftlichen Weltbild beharren, für das ein handfester physikalischer Realismus eine unver‐ zichtbare Bedingung ist. Die herkömmliche Quantentheorie grenzt für die Anhänger Bohms an Obskurantismus, gerade weil sie eine Kopenhagener Interpretation nahe legt. Niels Bohr brachte in einer Entgegnung auf den Einwand von Einstein, Podolsky und Rosen sogar die Möglichkeit ins Spiel, dass viel‐ leicht weder die Lokalität noch der Realismus das Problem sind, sondern die unumschränkte An‐ wendung des Induktionsprinzips. Denn was berechtigt uns eigentlich aus den Eigenschaften eines Teilchens im Messgerät auf die des Teilchens an sich zu schließen? Das wäre nicht unvereinbar mit einem Realismus, der die Existenz einer vom Beobachter unabhängigen Welt für möglich hält. Aber es bedeutete eine fundamentale Beschränkung dessen, was sich naturwissenschaftlich über diese Welt sagen lässt. © Studeny Das führt in der von Einstein erdachten Situation zu einem Paradoxon: da die beiden Teilchen korreliert sind, zeigt sich durch die Messung des einen zugleich der Messwert des anderen ‐ und zwar sofort, egal wie weit die Teilchen voneinander entfernt sind. Das aber widerspricht der Relativitätstheorie, nach der sich ein Ereignis an einem Ort erst mit Zeitverzögerung (Lichtgeschwindigkeit als schnellste Übermittlung) an einem anderen bemerkbar machen kann. Damit glaubte Einstein, die Kopenhagener Deutung als widersprüchlich entlarvt zu haben. Die ihr zugrundeliegende Quantentheorie könne dem‐ nach nicht der Weisheit letzter Schluss sein, eben weil sie keine lokale realistische Theorie ist. Fazit Wissenschaft hat sich zu Recht und mit vielen Ge‐ burtswehen von der Religion distanziert. Ich wehre mich dagegen, dass sie zu einer selbstgestrickten neuen Religion erhoben wird. Ich habe nichts gegen Religionen. Schließlich finde ich ja auch Pastafarier, die das Spaghettimonster anbeten und Neuheiden, die am Morgen schlotternd im Tau stehen, unter‐ haltsam. Solche Religionen, neue zumal, haben es an sich, dass sie über bestimmte Inhalte definiert sind. Was diesen Inhalten widerspricht, wird aus‐ gegrenzt und verfolgt. Dann müssen Worthülsen herhalten, deren mächtigste, weil am wenigsten reflektierte der Begriff „unwissenschaftlich“ ist, gleich danach kommt „esoterisch“. Das Problem ist, und das hat die wissenschaftshistorische und wis‐ senschaftstheoretische Diskussion der letzten 50 Jahre klar gezeigt, dass man Wissenschaft nicht in‐ haltlich definieren kann. Wer das tut, hängt einem veralteten und damit „unwissenschaftlichen“ Be‐ 1964 fand der nordirische Physiker John Bell einen mathematischen Ausdruck, die Bell‘sche Un‐ gleichung, die solche Korrelationsmessungen an ver‐ schränkten Teilchen immer erfüllen müssten, wenn die Physik so lokal und realistisch wäre, wie Einstein es gerne gehabt hätte. Zwischen 1972 und 1999 wurden solche Experimente schließlich mit immer 30 griff von Wissenschaft an. Wäre das die Substanz von Wissenschaft, so hätten wir keinen Fortschritt. Übrigens:"Realität ist das, was nicht verschwin‐ det, wenn man aufhört daran zu glauben." Philip K. Dick Literatur • Robert B. Laughlin: Abschied von der Weltformel, Piper TB, 2009 • Brian Greene: Der Stoff, aus dem der Kosmos ist, Goldmann TB, 2008 • Richard P. Feynman: QED: Die seltsame Theorie des Lichts und der Materie, Piper TB, 1992 • Lee Smolin: Die Zukunft der Physik: Probleme der String‐Theorie und wie es weitergeht, DVA, 2009 © Studeny DEIN KO‐MENSANER, DAS UNBEKANNTE WESEN, TEIL II Heinz‐Detlef Scheer Eine anonyme Ko‐Mensanerin packt aus: „Das Leben mit einem Mensaner ist kein Zucker‐ schlecken!“ Brigitte[1] M. aus B. (52), selbst nicht M, ist vor ca. 20 Jahren eine Beziehung mit einem M aus B. (55) eingegangen. Wir wollen ihn hier „Swen“ nennen. Im Jahre 2000 haben die beiden ohne ersichtlichen Grund geheiratet. Sie selbst hält sich mit einem kleinen Geschäft des alltäglichen Bedarfs für Liter‐ aturfans über Wasser, der Mensaner Swen verbringt seit der Eheschließung die meiste freie Zeit vor dem PC oder dem Kühlschrank. Als beruflicher Besserwisser tourt er ganzjährig durch den deutschsprachigen Raum und verbreitet, was sowieso schon alle anderen wissen, aber nicht wahrhaben wollen. Brigitte, die von uns geduzt wer‐ den möchte, obwohl sie selbst kein M ist, ist schon oft der Verzweiflung nah gewesen und hat im Jahre 2007 den Selbsthilfeverein „Ein Leben ist auch mit M möglich! e.V.“ für betroffene Ko‐Mensaner gegrün‐ det. Manchmal, sagt sie gerne, ist sie froh darüber, dass sie den Namen für den Verein nicht mit einem ohnehin nur sinnlose Erwartungen schürenden Ad‐ jektiv wie „schönes" („Leben“, Anmerk. des Setzers)“ oder „befriedigendes“ konkretisiert hat. Die Aufnahmen zu diesem Interview waren teilweise eine technische Herausforderung, weil die aus Datenschutzgründen angebrachten Balken über Ihren Augen bei Brigitte zu Kopfschmerzen und Verständi‐ gungsproblemen führten. Der besseren Lesbarkeit wegen sind die Textstellen von einer staatlich ge‐ prüften Psychologisch‐Technischen Assistentin mit Zusatzausbildung als Lektorin jeweils um die Klagen über die Kopfschmerzen der Ko‐Mensanerin berein‐ igt worden. Lediglich in der Niederschrift der zweiten Äußerung ist das Beispiel der Anschaulich‐ keit halber weiterhin enthalten. TOPIQ: Wie habt Ihr Euch denn kennengelernt, Du und Dein Mann? überhaupt Brigitte: Guten Tag! Bei uns sagt man immer erst „Guten Tag!“ TOPIQ: Ach ja, Guten Tag! Wie habt Ihr Euch den nun kennengelernt damals? Brigitte: Ich kann mich teilweise nur noch sche‐ menhaft erinnern. (Ich sehe nichts, ach so, das liegt an den Balken über meinen Augen! Ja, macht ja nichts, ich brauche ja auch nichts zu sehen, ich red´ ja nur). Meine Therapeutin sagt, ich habe das meiste vollkommen und endgültig verdrängt, was damals geschah. Ich wohnte damals noch in einer Wohngemeinschaft und war dran mit Brötchen kaufen (minutenlanges Schluchzen, immer wieder unterbrochen durch „diese Kopfschmerzen…!“) … 31 TOPIQ: Und damals beim Bäcker, was ist denn da passiert? Brigitte: Naja, er war vor mir dran, der Swen und zunächst schien alles unproblematisch und schnell zu gehen. Er sagte: „Ich hätte gerne sechs Krosse und zwei mit Körnern!“ Aber dann stutzte er, und bevor die Bäckerin ein Brötchen eintüten konnte, fragte er aufgeregt: „Warum sind denn die Körner‐ brötchen so klein im Vergleich zu den krossen? Die krossen kosten 20 Pfennig und die Körnerbrötchen kosten 40 Pfennig, also glatt das Doppelte, dabei sind sie viel kleiner!“ Daraufhin sagte die Bäckerin: „Ja, aber das Gewicht ist gleich, es ist exakt das gleiche Material verarbeitet worden!“, darauf Swen: „Und warum sind sie dann doppelt so teuer, wenn es exakt dasselbe ist?!“ Er wirkte damals schon unruhig, irgendwie getrieben. Also angetrieben, irgendwie. © Scheer TOPIQ: Ja, er ist dann später ja auch Testleiter und LocSec geworden …, aber was ist denn dann passiert? TOPIQ: Ja, das verstehen wir gut, und dann, was ist dann passiert? Brigitte: Ich habe mir die Beine in den Bauch gest‐ anden, während draußen die Krokusse ohne mich anfingen durch die feste Schneedecke zu brechen, die Menschen zu singen und zu tanzen anfingen und drinnen die Themen wechselten: Wo denn der Teig Brigitte: Es war im Frühling, müsst Ihr wissen! Früh‐ ling ist das Schlimmste, das einem Ko‐Mensaner passieren kann: Alle sind fröhlich, alle wollen raus in die Natur. Alle Knospen sprießen, im Radio spielen sie fröhliche Musik und die Hormone spielen ver‐ rückt. Und das wollten wir auch. Also nicht ver‐ rücktspielen, sondern raus, auf einen Radausflug hatten wir uns verabredet. Ich sollte Brötchen holen, ich war eingeteilt. Ich war ja damals noch gar kein Ko‐Mensaner, oder eigentlich Ko‐Mensanerin. Wir hatten so einen Küchenplan, und es war Sams‐ tag, da war ich immer eingeteilt, wenn der Bernd, der war Tischler, nicht konnte. Also mit der Wohngemeinschaft, meine ich, hatten wir diese Ein‐ teilung verabredet. Also bin ich zum Bäcker gegan‐ gen, wie immer, wenn ich eingeteilt war und Bernd nicht konnte ‐ ich glaube, weil seine Tante den 70sten hatte oder so… ‐ zum Brötchen holen. D.h. an dem Tag bin ich mit dem Fahrrad gefahren! Brigitte: „Frühling ist die härteste Jahreszeit für einen Ko‐Mensaner!“ TOPIQ: Das ist ja eine schreckliche Geschichte! Was ist denn dann passiert?! © Scheer Brigitte: (Sehr gefasst) Dann bin ich rein zum Bäck‐ er, also in den Laden vom Bäcker Meierdiercks, der hat den ja schon in der dritten Generation, den Laden, also nicht der Meierdiercks, d.h. schon Meierdiercks, aber nicht er selber, sondern die Familie in dritter Generation. Na, und als ich rein bin zum Bäcker, da dachte ich: "Oh toll, nur einer vor mir, dann bin ich gleich wieder zu Hause und gleich geht es ab nach draußen in den Frühling!" Aber da hatte ich mich getäuscht! Heute geht keiner von uns mehr zum Bäcker, d.h. heute lebe ich ja auch gar nicht mehr in der Wohngemeinschaft, son‐ dern mit Swen zusammen in einer an sich ganz schönen Vier‐Zimmer‐Wohnung. Unser Bad hat ein Fenster und… herkäme, wer denn die Körner aufstreuen würde, was der Unterschied zwischen verpacktem Brot und frischem Brot wäre, oder ob das verpackte viel‐ leicht aus einer Fabrik stammen würde, was die Bäckerin verdienen würde, wie viel Urlaub sie habe und warum in Italien die Brötchen viel billiger wären, nur, dass die eben da unten gar keine Körnerbötchen zum Frühstück essen wollten und man deshalb Erkundigungen einziehen müsste über die örtlichen Preise in Umbrien beispielsweise. Kämen vielleicht am Ende die Körnerbrötchen aus der Dritten Welt und würde die Körner von Kinder‐ händen aufgebracht und dann hier teuer verkauft?! Mit viel zu billigen Krossen würden die Kunden an‐ 32 gelockt ‐ wahrscheinlich Aufbackbrötchen aus Tschechien ‐ und warum überhaupt so ein krosses Brötchen so billig sein könnte, das könnte doch in Deutschland bei den Energiepreisen gar nicht dafür hergestellt werden. Vielleicht wäre das die Strategie der Bäckerei, damit die arglosen Kunden Kinder‐ arbeit in der Dritten Welt förderten ohne es zu bemerken? Nach einer gewissen Zeit – ich hatte mich inzwi‐ schen auf den Rand der Schaufensterbank gesetzt, die Frühlingsgedanken waren mir schon völlig abhandengekommen und ich beobachtete missmutig aus dem Augenwinkel eine Maus dabei, wie sie im‐ mer wieder versuchte in einem Satz vom Boden in die Auslage zu springen, die Schlange der Kunden ging zweimal durch den Laden und dann auf die Straße bis zur Bismarckstraße hoch und weiter über den Dobben in Richtung Norden – stürzte Swen zur Tür (ein Motorrad war vorbeigefahren), riss sie weit auf und rief in die laue Frühlingsluft (es war mit‐ tlerweile Mittag geworden): „Hört nur, es wird Frühling, die Motorräder kommen raus!“ Stunde am PC in meinem Zimmer und fiel gar nicht weiter auf. Ich habe ihm dann ein Knäckebrot mit Schokocreme geschmiert …! Das Gespräch mit der anonymen Ko‐Mensanerin Brigitte führte im Namen von TOPIQ unser leitender Redaktionspsychologe Detlef Scheer. Ausblick: Ob die Serie mit der nächsten Folge „Ein Mensaner ist kaum als Statussymbol zu gebrauchen!“ fortge‐ setzt wird oder stattdessen ein vereinsinternes Verfahren gegen unsere Redaktionspsychologen an‐ gestrengt, wird noch zu klären sein. Die Redaktion vermutet inzwischen mehrheitlich: Es gibt gar keine Ko‐Mensaner! [1] Die Namen sind von der Redaktion aus Gründen der Diskretion selbstverständlich geändert worden, Brigitte ist in Wirklichkeit Magret und Swen natürlich Christian! TOPIQ: Ja, äh … und dann …? Brigitte: In dem Moment habe ich alle Vorsicht fahren lassen, habe die Warnungen meiner guten Mutter in den Wind geschrieben, kriegte einen roten Kopf und bestimmt auch Hochdruck ... In dem Moment habe ich mich in diesen Naturburschen von Mensaner verliebt. TOPIQ: Was hat diese Geschichte aber nun mit der Entwicklung zur „Ko‐Mensanerin“ zu tun? Brigitte: Ja, ich habe dann schon direkt nach dieser ersten Begegnung das Verhalten von Swen gedeckt. Ich habe den Mitgliedern meiner Wohngemeinschaft erzählt, ich käme so spät und ohne Brötchen zurück, weil die Bäcker streikten und ich bin in die Stadt gefahren war, um einen Bäcker zu finden, der sich am Streik nicht beteiligte. Naja, was soll ich sagen: Die Radtour war natürlich im Eimer, alle anderen sauer und Swen saß ja schon seit mehr als einer © Scheer © Studeny © Studeny 33 JAZZ‐STANDARDS: TAKE FIVE Tassilo Halbritter Inspirationsquelle in der afrikanischen Musik fand. Wegen ihrer Liebe zum ¾‐ Takt hieß Brubecks Band bald das „Jazz Waltz Quartett“. Brubeck kom‐ ponierte bis ins hohe Alter immer wieder Themen im 5/4‐Takt. Von Take Five machte er regelmäßig neue Aufnahmen (mit Desmond 1963, mit Jerry Mulligan 1971, mit Bill Smith 1982). http://der‐ standard.at/1353208339534/Take‐Five‐‐More‐ Videos‐mit‐Dave‐Brubeck Take Five ‐ so heißt eines der erfolgreichsten Jazz‐ Musikstücks des Dave‐Brubeck‐Quartetts, das am 1.7.1959 von Paul Desmond für das Album Time Out aufgenommen wurde http://www.youtube.com/watch?v=nzpnWuk3RjU und erst nach der Veröffentlichung als Single im Jahr 1961 weltweit zum Evergreen wurde. Die Komposition von Paul Desmond umfasst 24 Takte, ist in der Liedform ABA geschrieben und wird in moderatem Tempo gespielt. Auch für Menschen, die sich sonst kaum für Jazz interessieren, ist sie ein Begriff. Gedacht war es letztendlich als ein Stück für ein Schlagzeugsolo, dieses wird auch im Mit‐ telteil des Stückes prominent vorgestellt. Den Titel erhielt das Stück durch den insbesondere für Jazz‐ songs ungewöhnlichen 5/4‐Takt. Der Begriff to take five wird umgangssprachlich verwendet für „eine kurze Pause machen (fünf Minuten)“. Time Out war die, bis 1960 meistverkaufte instrumentale Jazzplatte. Im folgenden Jahr sang Carmen McRae (mit Brubeck) eine erste Version mit einem Text, den Brubeck mit seiner Frau Iola geschrieben hatte. Das Stück entstand als Live‐Mitschnitt am 6. September 1961 im New Yorker „Basin Street East“. http://www.youtube.com/watch?v=O4N‐LGVGtks Der Text von 1961 ist hier zu finden: http://www.kovideo.net/take‐five‐lyrics‐dave‐ brubeck‐870969.html Carmen McRae (*1920 in Harlem, NYC; † 1994 in Beverly Hills) war eine amerikanische Jazz‐ Sängerin. Im Sommer 1961 entstand ihr wohl bestes Album, ihr Tribut an ihr Idol Lady Day, Carmen McRae Sings „Lover Man and Other Billie Holiday Classics“ auf Columbia Records, auf dem sie u. a. von Nat Adderley begleitet wurde. In den 1960er Jahren blieb sie – als eine der wenigen jazz‐ orientierten Sängerinnen – ihrem Stil treu, auch wenn sie dabei neueres Songmaterial von Billy Joel, Lennon/McCartney, Stevie Wonder oder Michel Legrand integrierte. Andere Interpreten: Paul Desmond (*1924 in San Francisco; † 1977 in New York City), hieß eigentlich Paul Emil Breitenfeld und war ein Cool‐Jazz‐Saxophonist. Bekannt wurde er durch das Dave Brubeck Quartet, in dem er seit dessen Gründung im Jahr 1951 bis 1967 spielte und dessen größten Hit Take Five er verfasste. Sein Saxophonspiel hatte einen klaren, leichten, fließenden Klang, den viele vergebens zu imitieren versuchten. Als Desmond 1977 verstarb, hinterließ er die Rechte an Take Five und sein gesamtes Vermögen dem amerikanischen Roten Kreuz. Am 15. April 2011 berichtete Desmonds Testamentsvollstrecker Noel Silverman, dass die Tantiemen aus Take Five mittlerweile über sechs Millionen Dollar betragen würden. Das Stück hat sich längst zum Jazzstandard en‐ twickelt und wurde von so unterschiedlichen Inter‐ preten wie Monica Zetterlund, Chet Atkins, Augustus Pablo, George Benson, Helge Schneider, Quincy Jones, Grover Washington Jr., The Specials, Moe Koffman, Yo‐Yo Ma und Eric Singleton eingespielt. Al Jarreau erfand 1976 eine zusätz‐ liche Scat‐Melodie und einen Text, den niemand außer ihm singen kann: „Won’t you take a little time out with me“. Quellen Wikipedia u.a. David Warren/„Dave“ Brubeck (*1920 in Concord, Kalifornien; † 2012 in Norwalk, Connecticut) war ein US‐amerikanischer Jazzpianist, Komponist und Bandleader. Er leitete mit seinem Quartett eine der langlebigsten und erfolgreichsten Combos des Modern Jazz und eroberte dem Jazz ein neues Publikum. In seinen Stücken verband er Jazz sowohl mit europäischer Konzertmusik als auch mit außereuropäischer Musik. In Brubecks Klavierspiel nahmen Blockakkorde und im rhythmischen Aufbau seiner Stücke ungerade Taktarten einen großen Raum ein. Die Anregung dazu kam von seinem Lehrer Darius Milhaud, der seinerseits wieder seine © Studeny 34 Anlässlich des 200. Geburtstags und des 130. Todestags des berühmten Komponisten Richard Wagner (1813 ‐ 1883) AUGENBLICKE DER COSIMA WAGNER Christine Schnabl Wenige Tage nach der Vermählung von dem im 19. Jahrhundert bekannten deutschen Pianisten Hans von Bülow mit der erst neunzehnjährigen Cosima Liszt, Tochter des österreichisch‐ungarischen Kom‐ ponisten und Klaviervirtuosen Franz Liszt, treffen die Eheleute im Sommer 1857 am Züricher See ein, um dort die Flitterwochen zu verbringen. Doch wo eine Ehe beginnen soll, beginnt die (zunächst) freund‐ schaftliche Beziehung mit dem größten Tonkünstler seiner Zeit: die musikalisch hoch begabte, schüchterne und wohlerzogene Cosima von Bülow trifft auf den siebzehn Jahre älteren Richard Wagner. Er bezaubert und verschreckt sie gleicher‐ maßen. Seine unkonventionelle, emotionale, impul‐ sive aber auch selbstbezogene Art zu leben berührt die empfindsame, junge Frau tief: als Richard Wagner an einem Abend in häuslich geselliger Runde seine eben vollendeten Werke der „Tristan“‐Dich‐ tung liest, bricht Cosima gerührt in Tränen aus. Die ersten zarten Fäden zwischen den zukünftigen Eheleuten werden gesponnen. Doch als sich die Flit‐ terwochen dem Ende zuneigen, besinnt sich Cosima wieder auf ihr Leben an Bülows Seite als Haus‐ und Ehefrau. Bei Wagner dürfte die hochsensible Cosima ebenfalls Eindruck hinterlassen haben ‐ er schickt ihr fortan immer wieder Briefe, die von der zurückhal‐ tenden Bülow‐Ehefrau jedoch nie beantwortet werden. Im Jahr 1858, ein ganzes Jahr später, folgt das Ehe‐ paar Bülow einer Einladung Richard Wagners und macht erneut Urlaub am Genfer See. Der Haussegen im Hause Wagner hängt zu dieser Zeit, nach zwanzig Ehejahren, schief: Richards Ehefrau Minna, eine geborene Planer, die als deutsche Schauspielerin bekannt wurde, entdeckte einige Wochen zuvor die Liasion ihres Mannes mit der schönen Schrift‐ stellerkollegin Mathilde Wesendonck. Cosima und ihr Mann werden Zeugen einer heftigen Auseinander‐ setzung zwischen Richard und Minna. Die Stimmung ist angespannt. Emotional belastet zieht sie sich mit einem Vertrauten, Karl Ritter ‐ Schwager der Nichte Richard Wagners und in diesen Tagen ebenfalls zu Gast bei den Wagners, zu einer Bootsfahrt auf den Genfer See zurück. Verzweifelt versucht Cosima ihn zu überreden, sie zu ertränken weil sie tiefes Un‐ glück über den Verlauf ihres bisherigen Lebens ver‐ spürt. Auch Karl Ritter ist zu diesem Zeitpunkt erst ein Jahr verheiratet und beide erkennen offenbar in diesen Tagen, wie unerfüllt ihre eigenen Beziehun‐ gen sind. „Es war ein großes Missverständnis, das uns ehelich verband. Gleich im ersten Jahr meiner Ehe war ich so verzweifelt über diese Konfusion, dass ich sterben wollte …“ [1], wird Cosima diese Umstände später beschreiben. Vermutlich däm‐ mert es ihr in diesen turbulenten Wochen, wie ge‐ fangen sie sich in ihrer Ehe mit dem Lieblingsschüler ihres Vaters fühlte: Hans von Bülow, zweifels‐ ohne ein begna‐ deter Pianist und Komponist, ist no © durch ein sehr nervöses und vor allem trockenes Gemüt geprägt, kann sich emotional kaum auf seine Frau einlassen und wahrt nüchterne Distanz. Die Begegnung mit dem leidenschaftlichen, temperamentvollen Richard Wagner führt Cosima schmerzlich vor Augen, was sie nicht hat und mög‐ licherweise auch in ihr schlummert. Drei Jahre vergehen, ehe Cosima von Bülow und Richard Wagner sich wiedersehen. Inzwischen ist Cosima Mutter einer Tochter geworden und arbeitet in Berlin als Übersetzerin und Korrespondentin für eine französische Zeitung. Das Eheleben der Bülows entpuppt sich für Cosima als Albtraum: Hans leidet immer wieder unter starken Kopfschmerzschüben, seine psychische Stabilität verschlechtert sich zusehends. Depressive Stimmungsschwankungen, Wutausbrüche und Minderwertigkeitskomplexe lassen selbst eine Ehe, die auf eine bloße Versorgungs‐ und Wirtschaftsgemeinschaft reduziert wurde, zur Tortur werden. Trotz allem fügt sich Cosima den Um‐ ständen und bringt kurz darauf, im März des Jahres 1863, eine weitere gemeinsame Tochter zur Welt. Kaum ein halbes Jahr später, werden endgültig die Weichen für Cosimas weiteres Leben gestellt: „Des Sängers Fluch“, inszeniert durch Hans von Bülows Orchester, lässt Richard Wagner einen weiteren Tag in Berlin anhängen. Während sich Hans von Bülow der Nachmittagsprobe widmet, unternehmen Cosima und Richard eine Kutschfahrt durch Berlin. „Wir blickten uns stumm in die Augen und ein heftiges Verlangen nach eingestandener Wahrheit über‐ mannte uns zu dem keiner Worte bedürfenden Bek‐ enntnisse eines grenzenloses Unglücks, das uns be‐ lastete.“ [2], schrieb Wagner einige Jahre später, während Cosima sechs Jahre später in ihrem Tagebuch folgendes vermerkte: „Heute vor sechs Jahren kam R. durch Berlin, und da fand es sich, dass wir uns liebten; damals glaubte ich, ich würde ihn nie mehr wieder sehen, wir wollten gemeinsam sterben ‐ R. denkt daran und wir trinken auf diesen Tag.“ [3] 35 Offenbar ist dies der Beginn der Liebesbeziehung zwischen der unglücklich verheirateten Cosima von Bülow mit Richard Wagner. Sie setzte sich nach vielen Unruhen, Gefühlsverwirrungen, nach Cosimas Scheidung und dem Tod von Richards Ehefrau Minna, im Jahre 1870 in einer ehelichen Verbindung fort, die bis zum Tod Richard Wagners anhält. ² ³ Hilmes O., (2007): Herrin des Hügels. Das Leben der Cosima Wagner, München: Pantheon Verlag, Seite 101 (aus: Richard Wagner: Mein Leben, Seite 745f) Borchmeyer D., (2008): Nietzsche, Cosima, Wagner. Frankfurt am Main und Leipzig: Insel Verlag Literatur: Christine Schnabl ist Erziehungswissenschaftlerin mit dem Schwerpunkt Hochbegabung/Bibliothe‐ rapie (MA). ¹ Hilmes O., (2007): Herrin des Hügels. Das Leben der Cosima Wagner, München: Pantheon Verlag, Seite 79 SPRACHECKE: VOM FALSCHEN UND "RICHTIGEN" DENGLISCH Tassilo Halbritter Alle jammern über die Flut englischer Wörter in der deutschen Alltagssprache. Dabei sind es nicht einmal die echt englischen Wörter alleine, die über Ärmelkanal, Atlantik, Bodensee und Rhein in unseren Sprachraum hereindrängen. Nein, es gibt sogar die deutschen Anglismen, von unseren eigenen Sprach‐ genossen erfundene Fremdwörter englischer Anmu‐ tung, die der geborene angloamerikanische Sprecher nicht kennt. Dass dieses Phänomen nicht neu ist, zeigt ein Vergleich mit der früheren Modesprache Französisch, die das noch frühere Latein etwa ab 1650 ablöste. Hier einige Beispiele für falsche Freunde in Frankreich: Leichensack und nicht eine körpernahe Tasche. Public Viewing: darunter versteht man im amerikanischen Englisch nicht die gemeinsame Betrachtung einer Fernsehübertra‐ gung, sondern eine öffentliche Aufbahrung! Beamer (für engl. video projector) ist ein Kettenschärfer. Oldtimer ist kein altes Auto (vintage car) sondern ein alter Mensch! Happy End heißt im Englischen korrekt happy ending. Smoking heißt rauchen und die Kleidung nennt sich dinner jacket (UK) oder tuxedo (USA). Trampen ist mit ‘to hitch‐hike’ zu übersetzen. Mobbing heißt auf engl. bully‐ ing. Messies nennt man compulsive hoarders. Horrortrip ist ein bummer oder ein bad trip. Wellness‐Center wird als spa bezeichnet. Friseur (von frz. friser = kräuseln) heißt auf franzö‐ sisch coiffeur. Loge ist auch die Garderobe (Umkleideraum) eines Künstlers. Toilette bezeichnet die Damenkleidung für festliche Anlässe oder den Frisiertisch. Nur in der Mehrzahl kann auch das Klo damit gemeint sein. Doch nun zu den Scheinanglismen, die nur im Deutschen mit dieser Bedeutung (wenn überhaupt) bekannt sind. Das meistzitierte Beispiel ist sicher das Handy, das im Englischen mobile phone und im amerik. Englisch cellular phone heißt. Showmaster ist rein deutsch, für engl. host (= Mo‐ derator, Anima‐ teur, Veranstal‐ ter) Bodybag bezeichnet im © Studeny Englischen den Ich denke, ich habe mit dieser kleinen Auswahl gezeigt, dass die derzeitige Vorliebe für das Englische sehr bunte Auswüchse zeigt! © Studeny 36 WIE GOTT FÜHRT Gustav Kollisch Dies soll keine theologische Arbeit sein, sondern nur eine persönliche Interpretation allgemein zugäng‐ licher Informationen und eigener Erfahrungen. Als Kind habe ich erlebt, dass es nicht nur für Kinder, sondern auch für ihre Eltern unangenehm werden konnte, wenn Kinder „Grüß Gott“ anstatt „Heil Hitler“ sagten. Wir haben keine Ausländer gesehen oder Fremdsprachen gehört. Die ersten schwarzen Menschen, die wir sahen, waren amerikanische Soldaten. Sie waren meist freundlicher und fröh‐ licher als ihre weißen Kollegen. Sie konnten lachen, wenn ein neugieriger Bub ihre Hand ergriff und ver‐ suchte, die Farbe abzuwaschen. Dagegen kann ich mich an einen weißen Soldaten erinnern, der sich als Kinderschreck versuchte. Ich sprang in einen Schützengraben und konnte ihn mit meiner Steinschleuder mit weit hörbaren Treffern auf seinen Stahlhelm auf Distanz halten. Dabei wurde er immer zorniger während einer seiner Kollegen eilig den zuständigen Kommandanten holte. Nach einem kurzen Wortwechsel und zwei Ohrfeigen führte ihn der Kommandant ab, wobei ich ignoriert wurde. Be‐ sorgte Nachbarn nahmen mir darauf die Stein‐ schleuder ab, ohne auf meine Eltern zu warten. Nach der Erziehung in der Schule benötigten wir viele Jahre um zu normalen Menschen zu werden. Von der Führung der Kirche durch Papst Pius XII. haben wir Kinder nichts mitbekommen. papst“ bezeichnet wurde, berief er das Zweite Vati‐ kanische Konzil ein zur Anpassung der Kirche an die mod‐ erne Welt. Wegen des inzwischen häufigeren Kontaktes zu anderen Religionen enthalten die Konzilsdokumente auch Regeln für den Umgang mit diesen Kontakten. Schon vorher hörte ich in Wien an der Volkshoch‐ schule den französisch gehaltenen Vortrag eines spirituellen Lehrers, wobei die Wiener Dolmet‐ scherin ständig von geistigem Wachstum sprach. Ich fragte, ob nicht geistliches Wachstum besser wäre, worauf sie emotional explodierte. Ich erklärte dem überraschten Swami im gelben Ge‐ wand auf Englisch den Grund der Aufregung, worauf er sich nach der Religion in Österreich erkundigte. Nachdem ich damals sehr schnell so‐ wohl mit meinem Englisch als auch mit meinem Fachwissen am Ende war, übernahmen zwei Herren in Zivil die Diskussion. Dabei ergab sich zur allge‐ meinen Überraschung, dass trotz der gewaltigen theologischen Unterschiede der Tagesablauf im Kloster des Swami auf die Minute der gleiche war wie in österreichischen kontemplativen Klöstern. Mehr als 50 Jahre später ist dies nach Worten des Dalai Lama für „echt Praktizierende“ (Mönche) verschiedener Religionen nicht mehr überraschend. Als im Konklave Johannes XXIII. gewählt wurde, begann ein neues Zeitalter. Es wurde bekannt, dass bei der Glaubenskongregation ein Akt über ihn vor‐ lag, der nach der Wahl schnellstens vernichtet wurde; aber erst, nachdem der Papst ihn auf eigenen Wunsch gelesen hatte. Als Nuntius hatte er über Jahre Kontakte zu anderen Religionsge‐ meinschaften. Obwohl er zunächst als „Übergangs‐ In der Diskussion erzählte ich dem Swami noch, wir hätten in der Schule gelernt, dass man in den öst‐ lichen Religionen an eine Selbsterlösung glaube, während wir die Gnade für notwendig halten und dazu das Sündenbekenntnis in der Beichte ver‐ wenden. Er antwortete, dass der Mensch selbstver‐ ständlich nicht allein aus eigener Kraft den spirituellen Weg gehen kann, er sich im Vortrag aber auf das beschränkt hat, was man selbst beitragen kann. Auch in seiner Religion war eine Besprechung der persönlichen Fehler mit einem Seelsorger vorgesehen und in Ausnahmefällen sogar ein öffentliches Bekenntnis der Fehler. Er ergän‐ zte, dass er nicht an Konvertiten interessiert war, deren hauptsächliches Motiv die Flucht vor unan‐ genehm empfundenen Forderungen ihrer ursprüng‐ lichen Religion war. Weil wir englisch diskutierten, verstanden seine Wiener Anhänger kein Wort, da bei uns bis 1945 die Verwendung und das Erlernen von Fremdsprachen verboten und im Inland auch sinnlos waren. Es war immer selbstverständlich, dass der Gott der Christen derselbe wie der Gott der Juden ist. Für den Islam konnte man mit wenig Mühe die gleiche Aussage treffen. Zu anderen Religionen, wie etwa © Studeny 37 tiefgreifend. Er wurde von Gott „am anderen Ende der Welt“ unter anderen Bedingungen auf seine neue Tätigkeit vorbereitet. Weil man sich um dieses Amt aber nicht bewirbt, passierte ihm der gleiche „Fehler“ wie seinem Vorgänger acht Jahre früher. Ratzinger hatte damals im festen Glauben, dass ihn das nicht treffen könnte, eine Rede vor den Kardinälen gehalten, die ihn dann wählten. Bergoglio fehlte die Betriebsblind‐ heit römischer Kardinäle und er sagte deut‐ lich seine Meinung. Ebenfalls überzeugt, dass ihn das nicht treffen könnte, sprach er ohne Manuskript und wurde prompt gewählt. Die Kardinäle, die ihn gewählt haben, konnten nicht einzelne Maßnahmen voraussehen, müssen ihm aber jetzt auf seinem Weg fol‐ gen. Er hat aber schon bewiesen, dass er sich deutlich ausdrücken kann, ohne seine Ge‐ sprächspartner zu beleidigen. Sofort nach seinem Amtsantritt freute sich der Ober‐ rabbiner in Rom auf die Zusammenarbeit. Erst einige Tage später haben wir erfahren, dass er als Fußballfan vor Jahrzehnten einen Rabbiner kennen lernte und ihn im Lauf der Zeit als Freund gewann. Das gemeinsame Buch der beiden wird voraussichtlich dem‐ nächst unter dem deutschen Titel „Über Himmel und Erde“ erscheinen. Ebenfalls in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wirkte in Kenia mit göttlichem Beistand Frau Wangari Maathai (Univ. Prof. für Biologie, Politikerin, Nobelpreisträgerin und Mitarbeiterin der UN) und erreichte mit tausenden von ihr vielseitig ausgebildeten ehrenamtlichen Helfern, darunter viele Analpha‐ beten, die Wiederaufforstung von Wäldern in einem Umfang, dass man dies von Satelliten aus sehen kann, und bewirkte dadurch regional Klima‐ verbesserungen und eine Steigerung der Produktion von Nahrungsmitteln. Diese Arbeiten und ihre per‐ sönlichen Erfahrungen und Motive hat sie im Buch „Die Wunden der Schöpfung heilen“ spannend dokumentiert. © Studeny dem Buddhismus, zeigen sich trotz gewaltiger Unterschiede in der Theologie überraschende Übereinstimmungen der Wirkung spiritueller Praxis. Weil vor dem Konzil Kontakte zwischen den Reli‐ gionen relativ selten waren, bestand wenig Bedarf für Regelungen. Die Bemühungen der Päpste Johannes Paul II. und Benedikt XVI. zur praktischen Umsetzung der Vorgaben des Konzils blieben müh‐ sam und überraschten gerade traditionelle Christen. Mit der Wahl und dem Amtsantritt von Papst Franziskus änderte sich die Situation plötzlich und © Studeny © Studeny 38 DAS VERHÄLTNIS VON CHRISTEN UND MUSLIMEN IN DER GEGENWART ‐ TEIL 2 Fritz Köck Staat renoviert auch alte christlich Kirchen, die nach der Renovierung zu Museen umgewidmet werden. Ein Beispiel ist die aramäische Kirche auf der Insel Aghthmar, die 2006 renoviert wurde und die kein von außen sichtbares Kreuz haben durfte ‐ ein Beleg dafür, dass solche Renovierungen in er‐ ster Linie dem Fremdenverkehr dienen sollen. Es scheint so zu sein, dass die Christen auf Grund der Ratifizierung der Internationalen Menschen‐ rechte durch die Türkei keine direkten Repressionen erleiden. Es werden jedoch die den Christen zugestandenen Rechte fallweise sehr restriktiv ausgelegt. 2. TÜRKEI Die Christen in ihrer Gesamtheit machen heute weniger als ein Prozent der türkischen Bevölkerung aus. Teilweise gehen die Schätzungen von 0,21 % bis 0,5 %, wobei man bei der Staatsgründung 1923 noch einen 20 %igen Anteil an Christen im Land registrierte. Die zahlenmäßig größten Kirchen sind die griechisch‐orthodoxe Kirche, die armenisch‐ apostolische Kirche und die syrisch‐orthodoxe Kirche [1]. Allein 90 % der 55.000 Mitglieder der armenis‐ chen Kirche wohnen im Raum Istanbul. Insgesamt leben 70 – 80 % aller Christen in Istanbul. Es ist ein stetiger Rückgang der Anzahl an Christen zu be‐ merken. Gründe dafür dürften politischer und wirtschaftlicher Natur sein. Obwohl die Türkei neben dem Libanon der einzige laizistische Staat unter den muslimischen Staaten ist, gibt es doch Hindernisse, die in der Verfassung von 1982 garantierte Glaubensfreiheit und das Recht an religiösen Zeremonien teilzunehmen, durchzu‐ setzen. Die griechischen, armenischen, protestantischen und katholischen Kirchen besitzen nach der Verfassung einen Rechtsstatus. Dabei wird ihnen eine Besitz‐ standsgarantie [2] für ihre Einrichtungen einge‐ räumt. Die Mitglieder der syrischen Kirche gelten als christlich‐türkische Staatsbürger ohne Minderheiten‐ status. Sie dürfen auch keine Bildungs‐ und Sozialeinrichtungen unterhalten. Ohne jeden Rechtsstatus sind die Freikirchen und die Evange‐ lische Gemeinde Deutscher Sprache. Sie werden fak‐ tisch nur geduldet. Die Anzahl der Mitglieder der Freikirchen wird auf 4.000 ‐ 5.000 geschätzt und besteht zur überwiegenden Anzahl aus Kon‐ vertiten. Sie treten daher als Vereine auf und können durch das vor einigen Jahren re‐ formierte Stif‐ tungsrecht auch Geld aus dem Ausland anneh‐ men. Moschee‐ und Kirchenbau ist in der Türkei ohnehin eine Angelegenheit © Studeny des Staates. Der Patrik Partsch beschreibt die Situation wie folgt: Die Tätigkeit von ausländischen Geistlichen in der Türkei wird von Seiten der Behörden toleriert, ob‐ wohl eigentlich nur türkische Staatsangehörige den Gottesdienst durchführen dürfen. Kreuz und läutende Kirchenglocken sind nicht verboten. Neubau und Reparatur von Kirchengebäuden sind nicht verboten aber genehmigungspflichtig, und offenbaren manchmal eine diskriminierende Verwaltungspraxis. 1972 musste das griechisch‐orthodoxe Seminar auf der Prinzeninsel (Heybeli) den Lehrbetrieb einstel‐ len, so dass heute in der Türkei keine christlich‐ theologische Ausbildungsstätte besteht. Kirchen dürfen kein Eigentum erwerben und die Eigentumsrechte vorhandener Immobilien sind nicht uneingeschränkt gesichert. Dazu möchte ich noch ergänzend anführen: Die Tätigkeit von ausländischen Geistlichen in der Türkei ist immer nur auf ein bis zwei Jahre be‐ fristet. Das heißt, wenn ein Geistlicher in eine türkische Ge‐ meinde ver‐ setzt werden soll, braucht er Visum, Aufenthalts‐ genehmigung und Arbeitser‐ laubnis. Bei meinen Geschäftskon‐ 39 Christen (aus Mittel‐ europa und auch Türken), die jedoch ihre Kinder in den islamischen Religions‐ unterricht schicken und parallel dazu in den christlichen. Man ist der Meinung, dass die Kinder, wenn sie nicht isoliert von den muslimischen Kindern aufwachsen, im späteren Berufsleben weniger Probleme haben. So ähnlich funktioniert das auch in nicht laizistischen islamischen Staaten. Christen werden in der Türkei auch zum Militär eingezogen, können jedoch nur un‐ tere Unteroffiziers‐ ränge erreichen. © Studeny Genauso ist es auch in der Justiz und im Beamtenapparat, hier werden eindeutig Muslime vorgezogen und Christen und auch Nichtmuslime haben kaum Chancen auf höhere Positionen. Auch interkonfessionelle Ehen gibt es kaum und wenn, dann nur in der relativ offenen und modernen Region um Istanbul. takten in der Türkei konnte ich feststellen: Christen werden vom Gesetz her nicht diskriminiert, aber es kann in der Praxis vorkommen, dass ein christlicher Unternehmer oder auch ein Privatmann, der eine behördliche Bewilligung ‐ sei es für Bau, Gewerbe, Betriebsvergrößerung etc. ‐ braucht, darauf viel länger warten muss, als ein muslimischer Staatsbür‐ ger. Das liegt nicht an der Gesetzeslage sondern an der Unwilligkeit mancher muslimischer Beamter, dem Ansuchen stattzugeben. Man versucht das zu umgehen, indem ein christlicher türkischer Staats‐ bürger in seinem Betrieb einen muslimischen Teil‐ haber hat, der für die Amtswege zuständig ist. Auch christliche Unternehmer aus Europa, die in der Türkei Produktionsbetriebe errichteten, sind fast durchwegs diesen Weg gegangen und haben sich türkische, vor allem muslimi‐ sche, Partner gesucht. Christliche türkische Staats‐ bürger können ihre Kinder auch in staatliche Schulen schicken. Sie sind vom islamischen Religionsunter‐ richt befreit, müssen jedoch den anderen Lehrstoff wie in den Büchern beschrieben, lernen. Ich selbst kenne bzw. kan‐ © Studeny nte einige Abschließend möchte ich noch auf den inter‐ essanten Fall Mor Gabriel hinweisen: Das im 4. Jahrhundert geründete syrisch‐orthodoxe Kloster Mor Gabriel in Tur‐Abdin hat bei einem Rechtsstreit gegen den Staat fast 28 Hektar Land verloren. Das als Wald ausgewiesene Grundstück (das jedoch nur von Buschwerk bewachsen sein soll) dürfte nach türkischem Gesetz, da als Wald dekla‐ riert, nicht im Besitz von Privatpersonen oder rel. Stif‐ tungen sein, sondern ist Staatseigentum. Obwohl 1936 unter Vorlage der Steuer‐ unterlagen und der Besitzurkunde dem Kloster das Grundstück als Eigentum zuerkannt wurde, wurde jetzt vom Staat das Eigentums‐ recht entzogen. Diese Doku‐ 40 mente, die 1936 vorgelegt wurden, sind nach An‐ gaben der Anwälte aus den Gerichtsunterlagen ver‐ schwunden. Da die christlichen Kirchen in der Türkei nicht als Rechtspersönlichkeiten anerkannt werden, hat man nach offiziellen türkischen Medien so entschieden. Es wird vermutet, dass man damit dem Kloster die Existenzgrundlage entziehen will, um auch die noch dort lebenden Christen (2.000 ‐ 4.000) aus dem Land zu drängen. Die Argumentation der Behörde geht sogar so weit, dass man feststellte, am Gelände des heutigen Klosters wäre eine Moschee gestanden und daher wäre das Gelände in islamische Hände zu über‐ führen. Das Kloster wurde aber nachweislich im 4. Jahrhundert, also vor islami‐ scher Zeit, gegründet. Wie der Rechtsstreit [3] ausgeht, ist derzeit noch of‐ fen. Im Herbst 2011 erschien in der Türkei [4] ein neues Schulbuch, in dem die syri‐ schen Christen, die im Osten der Türkei beheima‐ tet sind, als Landesverräter bezeichnet wer‐ den, die in großer Zahl aus‐ gewandert und © Studeny im Ausland zum „Werkzeug polit‐ geduldet. Das Hauptproblem der in den Auto‐ nomiegebieten lebenden Christen ist die Abwander‐ ung in westliche Länder, weil es für sie zum Verbleib in Palästina kaum Perspektiven gibt. Durch die Ein‐ schränkungen und auch durch die restriktive israelis‐ che Politik sollen 60 % der palästinensischen Christen in den letzten drei Jahrzehnten ins Ausland abge‐ wandert sein [5]. Dadurch ist der Anteil von Christen in den Auto‐ nomiegebieten von 18 % im Jahr 1948 auf heute etwa 2 % gesunken [6]. Es gibt in den palästinensischen Autonomiegebieten kein Gesetz gegen Reli‐ gionsfreiheit und demzufolge auch keine systemat‐ ische Verfolgung, aber Christen ‐ besonders aber Konvertiten ‐ berichten, dass auf sie Druck ausgeübt wird. Die Scharia gilt als Grundlage der Rechtsprechung und ist Hinter‐ grund des Rechtsem‐ pfindens der Bevölkerungs‐ mehrheit. Die traditionellen Kirchen dürfen relativ pro‐ blemlos Ge‐ bäude erricht‐ en, sogar missionarisch tätige Kirchen werden gedul‐ det. In einem Beitrag in der Zeitschrift der „Deutschen Vereinigung für Politische Bildung“ [7] beschreibt Hr. Prof. Reiss die Bemühungen zur Erziehung zu religiöser Toleranz. Im Vordergrund steht dabei, dass „religiöse Toleranz“ bedeutet, gegenseitig aufeinander Rücksicht zu nehmen, nicht die Schwäche einer Religion auszunutzen, höflich und behutsam im Umgang miteinander zu sein, und dass es notwendig ist, dass jeder die Möglichkeit bekommt, seine Religion auszuüben. Bei der Evaluation, so ist der Autor der Meinung, könne die Schulbuchreihe „Staatsbürgerkunde“ als Vorbild für den ganzen Nahen Osten dienen. Die Schulbuchreihe ist frei von Antisemitismen, im Ge‐ gensatz zu den Schulbüchern in Jordanien und Ägypten. In den Büchern werden Israel und die Juden gar nicht thematisiert. Auch im Blick auf die westliche Kultur sind keine negativen Äußerungen festzu‐ stellen. (Konfliktvermeidung mit den israelischen Behörden?) Unter Punkt 5 und 6 kommt der Autor aber zum Schluss, dass viele Ansichten von der konserva‐ tiven, religiös geprägten Bevölkerung nicht geteilt werden. Viele lehnen es ab, sich westlich säkulären Gesellschaften anzugleichen. Es besteht die Tendenz, dass immer mehr Menschen in ischer und religiöser Interessen“ geworden seien. 3. PALÄSTINA In den Autonomiegebieten sind die römisch‐katholi‐ sche, evangelisch‐lutherische und auch die angli‐ kanische Kirche anerkannt. Da es hier auch kein einheitliches säkulares Zivilrecht gibt, ist beispiels‐ weise auch keine Ziviltrauung möglich. Für Eheschließungen sind die einzelnen anerkannten Religionsgemeinschaften zuständig. Dadurch kann beispielsweise eine muslimische Frau keinen christ‐ lichen Mann heiraten, weil das nach islamischem Recht verboten ist. Auch eine Eheschließung von zwei ehemals muslimischen Konvertiten ist nicht möglich. Um diese Hindernisse zu umgehen, ver‐ suchen Heiratswillige, die nur eine zivile Trauung wünschen, zur Eheschließung nach Zypern aus‐ zureisen. Eine ähnliche Praxis gibt es auch im Libanon. Der Glaubenswechsel zwischen Islam, Christentum und Judentum ist in Israel legal, kann aber nur in von Israel kontrollierten Gebieten der Westbank praktiziert werden. In den palästinensi‐ schen Autonomiegebieten sind die verschiedensten christlichen Kirchen anerkannt. Freikirchen werden 41 men mit mehr als 100 Mitarbeitern. Die meisten Firmen und Betriebe haben vier Mitarbeiter oder sind Familienbetriebe. Die Auslandshilfe beträgt € 2,4 Mrd. Dem gegenüber stehen Importe von € 4,2 Mrd. und Exporte von etwa € 1 Mrd. 62 % der An‐ bauflächen im Westjordanland stehen unter israeli‐ scher Kontrolle. Um die Perspektivlosigkeit zu illustrieren: Im Westjordanland ist die Arbeitslosenquote bei 22 %, in Gaza bei 33 % [9]. In Gaza liegt die Arbeitslosigkeit unter den 15 ‐ 19jährigen bei 72 %, im Westjordanland unter 40 %. Der Durchschnittslohn in Gaza beträgt € 225, im Westjordanland € 350. Palästina ihre religiöse Idendität wiederentdecken und im Islam die Lösung aller Probleme erhoffen. In den Büchern für den Religionsunterricht hingegen wird das Bild einer islamischen Gesellschaft tradiert, in der nur eine bedingte Toleranz gegenüber den monotheistischen Religionen geübt wird. Sie warnen vor einer Veränderung der Geschlechterrollen und erziehen statt zur Demokratie eher zum Gehorsam gegenüber Gott, den Eltern und anderen Autoritäts‐ personen. In Gaza ist die Situation aber etwas komplizierter. Die Christen sind auf Grund der feindseligen Haltung der Hamas in großer Zahl in die Westbank über‐ siedelt. Da der Anteil an Christen im Promillebereich liegt (1,33) gibt es durch die andauernde Abwande‐ rung immer weniger Reibungsflächen mit den Musli‐ men. Die wirtschaftliche Situation in Gaza ist aber äußerst angespannt, sodass etwa 80 % der Bevölker‐ ung im Gazastreifen von ausländischer Hilfe ab‐ hängig sind. Das fördert indirekt natürlich auch den Zusammenhalt der Muslime und die Ausgrenzung Andersgläubiger. In Gaza und im Westjordanland gibt es auch christ‐ liche Schulen. Dorthin schicken auch entsprechend wohlhabende muslimische Eltern ihre Kinder, weil die Ausbildung dort einfach besser ist. Nun wurde mir berichtet, dass in manchen Schulen nicht mehr genügend Platz für christliche Kinder ist, auch gibt es in vielen christlichen Familien wirtschaftliche Probleme und sie können das Schulgeld nicht auf‐ bringen. Die Kinder müssen dann die Regelschulen besuchen. Ausblick • • • • Ägypten Jordanien Iran Libanon Referenzen [1] Patrik Partsch, 49f. [2] Patrik Partsch, „Darstellung des Christentums in Schulbüchern islamisch geprägter Länder“ 51f [3] Details in der Wochenzeitschrift „Die Zeit“ vom 19.12.2012 [4] Rita Breuer, Im Namen Allahs S 107ff [5] Angaben Österr. Wirtschaftkammer [6] Bericht an den Deutschen Bundestag Mai 2012 [7] POLIS Heft 1/2005 [8] Weltbankbericht vom Juni 2012 [9] UNESCO 2012 Nicht unerwähnt sollte auch die wirtschaftliche Situation in diesem Gebiet bleiben [8]. Im West‐ jordanland inklusive Gaza gibt es nur 60 Unterneh‐ © Studeny © Studeny 42 RÄTSEL WER WAS WANN WO 3 Sieglinde Fürst Auch diesmal waren Konstanze und Isabelle erfolgreich. DIE RICHTIGEN ANTWORTEN: 1) Der Geschichtenerzähler heißt Aret Güzel Aleksanyan und nennt sich Derwisch. Sein Theater ist das Interkulttheater in 1060 Wien, Fillgradergasse 16. Über die Federn als Geschenk sagt er selbst: „Diese Feder wurde in der Anlehnung an die Federn des Benu geschenkt. Benu ist ein heiliger Vogel in der ägyptischen Mythologie und wurde im Hellenismus als Phönix überliefert, der am Ende seines Lebens beim Sonnenaufgang verbrannte, um aus seiner Asche verjüngt wieder aufzuerstehen. Das dient als Metapher dafür, dass es für uns Menschen sehr wohl auch möglich wäre, uns selbst aus eigener Kraft zu erneuern und neue Wege zu beschreiten.“ Bild 2 (gesamter Briefkasten) Bild 1 mit freundlicher Erlaubnis von Derwisch 2) Ich war natürlich in Bratislava. Diese Dame sitzt auf einem Briefkasten beim Präsidenten‐ palast, zu ihren Füßen eine weitere Dame. Weitere Figuren sind z.B. der schöne Naci, der Paparazzo, der napoleonische Soldat, der Spötter, der Glotzer. © Fürst 43 3) Bei dem Schriftsteller handelt es sich um Karl May. Er lebte in Radebeul. Ein Vortrag in Wien vom 22.3.1912 hieß: „Empor ins Reich der Edelmenschen.“ Er starb am 30.03.1912 an den Folgen einer Verkühlung. Bild 3 aus Wikipedia (erlaubt, da Schutz bereits abgelaufen) © Fürst © Fürst Bild 4 und 5 4) Es handelt sich um die 1979 bis 1981 errichtete Kirche am Schöpfwerk, die dem Hl. Franz von Assisi geweiht ist. Sein Bild wurde von Michael Fuchs, dem Sohn des Malers Ernst Fuchs, gemalt. Architekt der Kirche und der gesamten Wohnhausanlage war Viktor Hufnagl. Die Kirche hat die Form einer Stufenpyramide. Pro richtiger Antwort gibt es 3 Punkte. Sind alle Fragen richtig beantwortet, gibt es 15 Punkte. DIE LÖSERTABELLE Gesamt R 2/1 R 2/2 R 2/3 R 2/4 R1 Konstanze Kobel‐Höller 30 3 3 3 3 15 Isabelle Weinberger 23 2 3 3 ‐ 15 Maja Balik 3 ‐ ‐ ‐ ‐ 15 44 DIE NEUEN AUFGABEN: 1) Unlängst fiel mir wieder einmal ein altes Geschichtenbuch in die Hände. Es ist wirklich alt (d.h. mein Exemplar noch nicht so alt, aber die Urfassung wurde schon vor mehr als 200 Jahren geschrieben). Es ist in der Ich‐Form geschrieben, der Held, ein deutscher Adeliger, hat es aber nicht selbst niedergeschrieben. Auch schildern viele der Geschichten gar nicht seine eigenen Erlebnissse, sondern wurden von späteren Bearbeitern dazuerfunden. Ein deutscher Gelehrter war der erste wirklich bekannte Autor der Geschichten. Er schrieb die Geschichten übrigens auf englisch nieder. Wie heißt dieser, und auf welchen Gebieten betrieb er seine Forschungen? Wie heißt das Buch? 2) Kürzlich besuchte ich wieder einmal eine Kirche (ich weiß, Kirchenfragen mögt ihr nicht besonders, aber ihr habt durch mich schon viele eher unbekannte Kirchen kennengelernt). Diese Kirche befindet sich zur Abwechslung am nördlichen Stadtrand von Wien. Im Laufe der Zeit gab es an der Stelle immer wieder Kapellen. Die letzte Kapelle, die 1713 von der Grundherrin der Gegend zum Dank für das Abklingen der Pest errichtet wurde, ist zugleich der Altarraum der heutigen Kirche. Die Kapelle ist einem berühmten Haus der Antike nachempfunden. An der Außenseite der Kirche befindet sich eine Gedenktafel für einen Geistlichen, dessen Wirken man in dieser Gegend nicht erwarten würde. Um die Ecke gibt es ein kleines Schlösschen, das öfters von einem berühmten Musiker besucht wurde. Wie heißt die Kirche, wer war der Geistliche und wer der Musiker? 3) Ich war natürlich auch wieder im Theater. Da sah ich vor kurzer Zeit ein ca. hundert Jahre altes, selten gespieltes Ein‐Personen‐Stück über eine Menschwerdung. In Österreich wurde dieses Stück meines Wissens nur von vier Schauspielern gebracht. Nenne das Stück, den Autor und mindestens zwei Schauspieler. 4) Am Palmsonntag machte ich einen Ausflug in einen Kur‐ und Festspielort (ehemals gab es dort Bergwerke), um dort an der Palmweihe (vor der barocken Kapelle des Heiligen Nepomuk) und dem Ostermarkt im Schloss teilzunehmen. Auch Kaiser kurten hier bereits. Wo war ich? Welcher Großbuchstabe steht über dem Eingang des Schlosses? Welche Stücke werden heuer aufgeführt? Das wär´s wieder für diesmal. Einen kleinen Hinweis habe ich noch. Heute, da ich diese Seite fabriziere, ist der 1. April. Vielleicht hilft es Euch bei einer Antwort? Einsendeschluss ist der 27. Mai 2013. Einsendungen bitte an [email protected]. Ich freue mich schon! MAGISCHES WÜRFELRÄTSEL Claus‐Dieter Volko Ich hatte im Schlaf einen Einfall: Ein magisches Wortquadrat ist eine n*n‐Matrix, in der jede Zeile und jede Spalte ein Wort mit n Buchstaben enthält. Wörter in Zeilen werden von links nach rechts gelesen und Wörter in Spalten von oben nach unten. Ein magischer Wortwürfel ist ein Würfel, der aus sechs magischen Wortquadraten besteht, wobei jedes Paar von aneinander grenzenden Feldern, die sich auf zwei ver‐ schiedenen Quadraten befinden, denselben Buchstaben enthalten muss. Ein magischer Wortwürfel mit n = 1 ist trivial. Mit n = 2 ist es immer noch leicht, einen solchen Würfel zu finden, zum Beispiel mit den beiden Worten "eh" und "he". Für n >= 3 wird es schwieriger. Das Ziel: einen magischen Wortwürfel mit einer möglichst großen Zahl n finden. Viel Erfolg! © Studeny 45 ENIGMA 30 (2013/1) Christian Rieseneder Eine kurze nostalgische Rückkehr Lösungen von Enigma 29: Die langjährigen Mitglieder erinnern sich vielleicht noch, dass die Enigma‐Reihe einst in den frühen 90ern von Hubert S. ins Leben gerufen wurde. Damals war der Grundsatz eher, anspruchsvolle „echte“ Rätsel zu stellen, die für GRIPS zu aufwändig gewesen wären. Als Hubert sie dann aus Zeitgründen einstell‐ te, rief ich als Ersatz die Rätselreihe „Around the 64 (AtS)“ ins Leben, in der ich Schach‐um‐die‐Ecke‐ gedacht‐Rätsel stellte, später ergänzt und dann er‐ setzt durch das aktuelle Enigma, das sich primär auf Rechercherätsel konzentriert. Das heutige vereint beide Konzepte und erinnert an die „alte Zeit“. Es wurden erfreulich viele Lösungen gefunden, dar‐ unter auch sämtliche für mich motivierenden: Vater‐Mutter‐Kind bzw. Mann‐Frau‐Kind; Messer, Gabel und Löffel; der Weg, die Wahrheit und das Leben (Jesus); weiters die Spiele Stadt‐Land‐Fluss und Schere‐Stein‐Papier; Feld, Wald und Wiese (in Variationen); Hals‐Nasen‐Ohren; die Schießan‐ weisung „Kimme – Korn – Schuss!“; und Sonne, Schnee und Eis stehen vereint für Winterurlaub. Na‐ men von Produkten, Fernsehsendungen und ver‐ breiteten Gerichten habe ich auch gewertet: Sport‐Spiel‐Spannung; Menschen, Tiere, Sensation‐ en; Ente mit Rotkraut und Knödel; Wurst mit Senf und Brot. Nicht ganz so etabliert, aber ausreichend in Verwendung für Gültigkeit sind Adam, Eva und das Paradies; Sonne, Mond und Sternenlicht; Hase, Henne und Ei. Mit einer unvermeidbaren, gewissen Willkür lasse ich auch die Herz‐Schmerz‐Polka durchgehen, wiewohl nicht direkt eine Drillings‐ formel, nicht aber die Redensarten „Ein Mann, ein Wort – eine Frau ein Wörterbuch“ und „Kinder und Narren sagen die Wahrheit“. Andere eingesandte Dreiheiten wie Hopfen, Malz und Maische sind nicht dergestalt in Verwendung. Insgesamt hat Sieglinde Fürst 13 gültige Lösungen eingesandt, Bruno Wastian 5, Lili Kofler 3 und Helmuth Singer eine. Das ergibt einen Punkteschlüs‐ sel 1‐2‐3‐4, also 12 Punkte für Singer, 24 für Kofler, 36 für Wastian und 48 für Fürst. Damit haben wir den neuen Punktestand 2013: Das Schachspiel hat sich über etwa 1500 Jahre entwickelt und stark geändert. Die einschneidendste Änderung trat am Übergang zum Mittelalter zur Neuzeit auf, als die schwachen Figuren Wesir und Elefant durch Dame und Läufer ersetzt wurden. Weiters wurden, neben einer üblicherweise vorherrschenden Hauptform des Schachspiels (die gleichwohl international ein wenig variierte und erst im 19. Jahrhundert standardisiert wurde) auch zahlreiche Schachvarianten erfunden. Historisch bedeutend war etwa das Kurierspiel auf einem 12 x 8‐Brett, dessen namensgebende, zusätzliche Figur wahrscheinlich zu unserem Läufer wurde. Allge‐ mein wird die Erfindung neuer Figuren als Märchenschach bezeichnet. Eine solche Figur ist etwa der Janus, der die Gangarten von Springer und Läufer vereint. Aber dieser wurde, wie die meisten anderen Märchenschachfiguren, nie im normalen Schach ver‐ wendet. Unverändert überdauert hat hingegen der Springer mit seinem einzigartigen Rösselsprung. Wirklich ein‐ zigartig? Hiermit kommen wir zur Aufgabe: Welche andere Figur außer dem Springer, die im normalen, hauptsächlichen Schach zum Einsatz kam, konnte dereinst auch Rösselsprünge aus‐ führen? Frühere Namen des Springers sind nicht gemeint und nicht relevant für das Rätsel. Dass es mehrere Lösungen gibt, will ich nicht zu 100 % ausschließen, aber eher nicht. Es werden 120 Punkte vergeben und auf die Löser aufgeteilt, wobei mehrere Lösungen, wenn denn vorhanden, wie üblich honoriert werden. Lösungen bitte einsenden bis 27. Mai 2013 an [email protected]. Name Punkte alt Aktuell Gesamt Singer 120 12 132 Fürst 60 48 108 Wastian 40 36 76 24 24 Kofler Wernig 46 20 20 MENSA INTERNATIONAL QUO VADIS, MENSA INTERNATIONAL Rudi Challupner MENSA INTERNATIONAL, HEUTE, MORGEN, ÜBERMORGEN delt es sich um ein Treffen in Großbritannien, dieses Jahr in Keswick in Cumbria, also im Lake District, in unmittelbarer Nachbarschaft von Schottland. Dieses „MY‐Camp“ ist ein zehntägiges Jugendtreffen, wobei aber Jugend mit 18 ‐ 35 definiert ist und Ausnahmen für Junggebliebene möglich sind. Man treibt sich zehn Tage gemeinsam herum und hat ausreichend Gelegenheit, Land und Leute und Teilnehmer kennenzulernen. Schön lang‐ sam scheint sich eine eigene MY‐Camp‐Identität zu entwickeln, mit zahlreichen langjährigen Freund‐ schaften. Es gab auch schon Veranstaltungen in Schweden, Litauen, Dänemark, Bulgarien, Spanien und in den Niederlanden. Stattfinden wird es vom 19. bis 28. Juli. Anfragen / Auskünfte: www.mycamp.org.uk Liebe Mitglieder, Das Hauptthema von Mensa International ist, wie alle zwei Jahre wieder, die internationale Wahl. Wenn ihr diese Ausgabe von TOPIQ in den Händen habt, ist die Wahl schon gelaufen. Sieglinde hat eine wun‐ derbare Aussendung gemacht, vielen Dank. Ich hoffe, es sind viele Stimmzettel an sie zurückgesen‐ det worden. Gewählt wurden dieses Mal nur die Funktionen Treasurer, Director Administration und Director Development. Für die Funktion des interna‐ tionalen Vorsitzes gab es nur eine Kandidatin. Sie wurde daher gemäß der Richtlinien vom Wahl‐ komitee ernannt, eine Wahl im eigentlichen Sinn war nicht notwendig. Das zweite internationale Hauptthema ist das IBD. Dort wird der neue Vorstand zum ersten Mal ge‐ meinsam auftreten. Es wird vom 18. (Anreise) bis 23. Sept. 2013 (Abreise) stattfinden. Dazwischen liegen vier Tage anstrengende Beratungen und Diskussionen für die Delegierten. Aber auch vier Tage Genuss und Entspannung für die „normalen“ Mensateilnehmer. Mit Verlängerungsmöglichkeiten! Kanada ist weit, aber in jeder Hinsicht sehenswert. Anfragen / Aus‐ künfte: www.ibd2013.com bzw. [email protected]. Und dann kann ich noch das „GOM“, das Mensa Croatia Annual Gathering, anbieten. Recht viel weiß ich noch nicht drüber. Nur dass es vom 4. bis 8. Oktober stattfinden wird, und dass die „Crazy Croatians“ sich unheimlich über internationale Gäste freuen. Anfragen / Auskünfte: [email protected] Und jetzt doch noch schnell weiter weg. Wenn es bei uns im Freien eher ungemütlich wird – dann auf in den fernen Süden. Über das EMAG (European Mensas Annual Gathering) vom 31. Juli bis 4. August in Bratislava (das 6. EMAG übrigens) habe ich bereits im „Quo Vadis, Mensa Ös‐ terreich“ geschrieben. Aber es gibt auch ein AMAG = Asian Mensas Annual Gathering. In diesem Jahr ist es die dritte Auflage (und hat die Kurzbezeichnung AMG), und zwar vom 6. bis 8. September in Singapur. Das Thema des Treffens ist „Celebrating Diversity“. Dieses Motto wurde gewählt, weil Singapur so wie Mensa ein Schmelztiegel verschiedenster Kulturen und Nationalitäten ist. Neben speziellen Veranstal‐ tungen “celebrating our diversity, connecting our minds and embracing one another” gibt es zahlreiche “normale” Punkte wie Vorträge, Besichti‐ gungen, Ausflüge, Spiele, usw. Anfragen / Auskünfte: www.amg2013singapore.com Vom 22. bis 24. November gibt es in Perth (Western Australia) das AMC = Australian Mensa Conference, das australische Jahrestreffen. Organisiert ist es ähnlich wie das Charming, es gibt die offizielle Jahreshauptversammlung, mit zahlreichen Pro‐ grammpunkten rundherum. Auch ein Galadinner wird angeboten. Anfragen / Auskünfte: www.mensa.org.au/amc‐2013 Gleich anschließend, genau vom 29. November bis 8. Dezember, gibt es am Mt. Tamborine in der Nähe von Brisbane das „MAP‐Camp“. MAP steht für „Mensans At Play“. Entsprechend sieht auch das Programm aus. Man spielt. Aber nicht nur. Es sind auch Besichtigungen von Winzerbetrieben geplant, von Themenparks und Märkten. Anfragen / Auskün‐ fte: www.mapsig.com bzw. [email protected] Wer nicht so weit weg will – hier zwei internationale Treffen in relativer Nähe: Herzliche Grüße Euer RUDI Da ist zunächst einmal das „MY‐Camp“. Dabei han‐ 47 MENSA‐WORLD FROM THE EXECUTIVE COMMITTEE… It’s that odd year again! By this I mean the Mensa International elections are held in every odd‐ numbered year for the roles of International Chair‐ man, Treasurer and Directors of Development and Administration. Individuals can stand for no more than two consecutive terms in any one of these roles, so all but the Treasurer must change this year, including me. Nominations closed on 1st February, and as there was only one nomination for International Chairman, Elissa Rudolph, the current chair of American Mensa, was declared elected. She will take over the role from Willem Bouwens (Netherlands) with effect from July 1st. Many congratulations to Elissa, who has been a member of ExComm for the past four years so knows well the job that lies ahead of her! Willem will certainly be a hard act to follow. There are two candidates for the role of Interna‐ tional Treasurer – Rudolf Challupner (Austria) and Jacek Cywinski (New Zealand). Two candidates are standing for the role of Director of Administration ‐ Grethe van Geffen (The Netherlands) and Therese Moodie‐Bloom (Australia), and two for Director of Development ‐ Cinthia Reyes (Mexico) and Bjorn Liljeqvist (Sweden). The election of the fifth elec‐ ted member of the Executive Committee (ExComm), the Director ‐Smaller National Mensas, is held by a separate vote of the International Board of Directors because it is a representative position. This year there are four candidates for this role ‐ Bibiána Bal‐ anyi (Hungary), Lars Endre Kjølstad (Norway), Cristi‐ ane Cruz (Brazil) and Cinzia Busi (South Africa), all current members of the IBD. All the successful candidates will take over from the current ExComm on 1st July, where they will join the chairmen of the larger national Mensa groups, American Mensa, British Mensa and Mensa Germany. country that has a Provisional National Mensa will be members of that PNM, but not at the same time also Direct International Members. There is a forum at www.mensa.org/forum/constitutional‐amend‐ ments‐2013 available for discussion of all the con‐ stitutional amendments (you will need to be logged in as a member). Please do use your vote in both the MIL election and the Constitutional ballot. The candidates may well have different ideas about the future direction of Mensa, so please check them out. The interna‐ tional ballots are distributed through your national group, perhaps alongside your national elections, so when voting, please read and carefully follow the associated voting instructions, to ensure that your votes are valid and will be counted. The peri‐ od for voting is from 15th April to 31st May. Good luck to all the candidates! Amendments to the Constitution Sylvia Herbert Director of Administration Admin‐[email protected] I have thoroughly enjoyed my two terms as Direct‐ or of Administration, despite an intense workload at times. It has been a privilege to work with such a great bunch of people on ExComm and the IBD, and through this work, to be in contact with volun‐ teers from all around the world. However, after 13 years at national and international board level, it’s time for me to hang up my boots. I’ll still be around as a volunteer and hope to make some in‐ ternational gatherings, so maybe I’ll see you there sometime. I do hope so! Finally, in January, Mensa Belgium was recognised by Mensa International as a Provisional National Mensa. Congratulations to the board of Mensa Be VZW, who have worked very hard to regain compli‐ ance with Mensa International requirements. It is now a good step on the way to Full National Mensa status. The ballot of all the members will also include seven amendments to the Constitution. Three were held over from 2011, when there was no ballot of the worldwide membership, and four are new. Because there is such a large number of amend‐ ments, IBD agreed to group them into three questions on the ballot, with the five minor ‘housekeeping’ motions in one question and each of the other two amendments to be voted on separately. One of the two reduces the number of petition signatures required to stand for international office from 200 to 100. The other amendment would delete the state‐ ment that members of Provisional National Mensa groups remain Direct International Members at the same time as being members of their PNM associ‐ ation. If this amendment passes, members in a © Studeny 48 INTERNATIONAL ELECTIONS This may be due to a cumbersome, paper based election process. You have to print out a ballot sheet, mark your voting decisions, put it into an envelope and post it to your national Mensa office or dedicated election centre. But that should not stop you. I firmly believe that we can do better than we did in previous elections, much better. American Mensa Chair, Elissa Rudolph (pictured) has been declared International Chairman, unopposed, effective July 1, 2013 for a period of two years. Congratulations, Elissa! The Chairman of the International Election Commit‐ tee also writes, Uneven years are election years at Mensa Interna‐ tional. We elect our International Chairman, the Directors of Administration and Development and our Treasurer. And at the same time we vote for or against proposed constitutional amendments. All these issues directly concern every one of you. Un‐ less you do not care. And that appears to have been the problem in the past. The International Election Committee encourages all 45 national Mensa organizations to send in bal‐ lots and I count on every one of you to exercise your democratic right to vote. International elections traditionally have had a low turnout. Or, to put it more bluntly, they have had an embarrassingly low turnout. The overall parti‐ cipation rate of the last election in 2009 was 3.56% (in 2011 there was no election as there was exactly one candidate for each of the four positions). Some countries do much better, but some others do even worse. And only 22 countries sent in ballots. Neither did Direct International Members (DIM) that are cared for by the international office vote in great numbers. The election will take place in April/May this year. Your national chairman will have informed you of the details. Peter Fröhler Chairman, International Election Committee [email protected] THE ROLE OF THE OMBUDSMAN IN NATIONAL MENSAS The Ombudsman is an examining body with respect to all other offices, and is also responsible for ensuring that the National Mensa conducts its business in compli‐ ance with the Constitution of Mensa International, as well as the local Bylaws/Statutes. Many National Mensas have variations in the way that the role of Ombudsman is implemented; Martyn Davies, Inter‐ national Ombudsman, outlines the fundamental guidelines for us. There is considerable responsibility and authority vested in the Ombudsman. With such responsibility and authority must go a considerable degree of care. Any issue that has moved a member of a national Mensa to bring a formal complaint to the Ombuds‐ man has probably already generated a certain amount of emotional heat on one or more sides. It is important that the Ombudsman be able to remain detached from this emotional heat and to deal only with the issues of the dispute. of the case, the parties will usually have to get along inside Mensa in the future. Mensa members are often quite emphatic in expressing their views, but the Ombudsman must withstand such passion‐ ate statements of point of view and work to get cases stated in as factual a manner as possible, complete with specific detail. Generally speaking, the Ombudsman will seek to reconcile the parties. Whatever the rights or wrongs When a dispute arises, any party to the dispute 49 may seek guidance from the Ombudsman but the Ombudsman will not undertake an investigation un‐ less there is an official complaint, in writing, giving the particulars as specifically as possible. The Om‐ budsman may then choose the means of pursuing the investigation, including: Publication is not usually appropriate in disputes between members or when a dispute between a member and an official Mensa entity affects only that member. Publication would be expected, for example, in a case concerning the validity of an election, misuse of an elected office, or denial of membership rights assured in bylaws or the Consti‐ tution. Publication should be specified to occur in the official journal of the Mensa entity affected by the decision, which could include the Mensa World Journal. a. seeking written responses from those complained against; b. utilising any expedient form of communication with the parties involved; c. appointing a deputy in one or more locations to gather further information and/or conducting direct meetings with parties to the disputes, and or, d. seeking advice from the International or other National Ombudsmen. It must be clear that the Ombudsman’s files are confidential. Any information gathered in an in‐ vestigation is intended solely to assist the Ombuds‐ man in resolving a dispute. Any public record should include only a statement of the substance of a dispute or complaint and the Ombudsman’s findings. In conducting an investigation, the Ombudsman should generally seek to limit the discussion to the substance of the dispute or complaint but should accept all information and observations pertinent to the complaint. The Ombudsman should not allow the investigation to become an overly broad exa‐ mination of the general conduct of one of the parties, and nor should the investigation be used to defame either party. The Ombudsman may also be provided with the role to safeguard the National Mensa in the event of a dispute within a Board or between Boards. The National Statutes/Bylaws may include that in the event of a non‐functioning Board, or for a call for an EGM from the required percentage of the Mem‐ bers, the Ombudsman is tasked with providing that EGM or for raising an election for a new Board to continue the operation of the National Mensa. If reconciliation is not possible, the Ombudsman may have to make a finding that will displease ‐ or even adversely affect ‐ one or more of the parties. In making such a finding, the Ombudsman should; These guidelines are extracted from an advisory document on the setting up and operation of the role of National Ombudsman. If anyone has any specific questions arising from the above then‐ please contact your National Ombudsman or me at the address below. It is important to be aware that in the event of disputes within Mensa, all efforts to resolve the dispute must be effected within your national Mensa in the first instance, before seeking redress outside of Mensa. a. keep the finding relevant to the dispute or complaint, b. be restrained rather than extravagant in expression; c. avoid any personal commentary on the parties involved, and, d. bear in mind that if the finding has to be read out in court it should bring credit and not discredit to Mensa Martyn Davies International Ombudsman [email protected]. The Ombudsman has the authority to specify public‐ ation of the findings in any particular case, but this is usually only done when decisions are of concern to the general membership. © Studeny © Studeny 50 INTERNATIONAL SIGS is the chance to meet and grow with fellow mem‐ bers. Recently appointed International SIGs Coordinator, Barbara Kryvko has been a member of American Mensa since 1987, and lives near St Louis, Missouri with her husband Gary, who she met at a Mensa meeting. Shortly after joining, she attended local events, then joined several SIGs which were both successful in connecting with Mensans outside her local group and also very enjoyable. Since then, she’s continued expanding her circle of Mensan friends both nationally and, now, internationally. She explains her enthusiasm for SIGs... International SIGs are those that start out in one country, and then de‐ cide to encompass members from anywhere on the globe. They apply for recognition by MIL, and are listed on the mensa.org web site. They currently include the Cat SIG from the UK, my‐SIG from Den‐ mark, the Reinsurance SIG from Switzerland, and WebHeads (for those interested in web page devel‐ opment) from the US. One of Mensa’s main purposes is “to provide a stim‐ ulating intellectual and social environment for its members.” Personally, I don’t think it’s one of the main purposes – I think it is THE main purpose of our great organization. The most popular aspects of Mensa – the online forums, social media outlets and in‐person events – all come back to one thing: Mensans interacting with Mensans. That is where Special Interest Groups (SIGs) really shine. I encourage you to log into mensa.org and check out the list of International SIGs. If you are a SIG Coordinator, consider applying for recognition as an ISIG. The world is waiting! Barbara Kryvko International SIGs Coordinator [email protected] A SIG is a group of Mensans who share a specific interest. It can be a paper newsletter, an online venue, or in‐person gatherings. The important thing LIPSTICK ON YOUR COLLAR ‐ COULD BE A DANGER... Currently, there are no standards set by the Food and Drug Administration limiting lead levels in lipstick manufacturing. A new study involving 22 brands of lipstick found that 55 per cent contained trace amounts of lead ‐ which could pose a threat to the wearer’s mental health and could lower IQ levels. (Reprinted from Mensa Magazine, February 2013, ed. Brian Page) Researchers found that twelve of the lip products sampled tested positive for the toxic substance with the highest levels at 3.22 parts per million, the Daily Mail reported. DID YOU KNOW... Commenting on the findings, Dt Sean Palfrey, medical director for the Boston Lead Poisoning Prevention Programme, warned that even low level lead exposure poses a serious health risk and could affect mental health. He told GMA, which commissioned the study, “What we know now is that even the lowest levels of lead can harm your IQ and your ability to learn.” International Special Interest Groups (ISIGs) are SIGs that are open to Mensa members worldwide. They are listed on the Mensa International website at www.mensa.org. For advice on whether your national SIG can be recognised as an ISIG, email [email protected]. SIGHT is an acronym meaning Service for Information, Guidance, and Hospitality to Travellers. SIGHT connects Mensans who want to meet other Mensans. Some travel while others give advice to travellers including the best places to stay or visit. There are SIGHT contacts in countries from Andorra to Vietnam. Many anti‐lead activists, however, say there are far more important dangers to consider than lipstick. Dr Halyna Breslawwec, chief scientist for the Personal Care Products Council, said, “If you were serious about the public health aspects of lead poisoning, you would not be looking at lipstick. You would be looking at locations where children live. Do they live near hazardous waste dumps ‐ are they chewing leadcontaining paint fragments?” The word Mensa is not an acronym ‐ it is a Latin word meaning ‘table’. It represents a round table around which members sit as equals. 51 FROM THE EXECUTIVE COMMITTEE When people ask me “so why are you in Mensa?” I give them three short answers: A, B and C. strange, unfamiliar thing called ”Mensa”. This re‐ quires PR that may or may not be easily copied from other countries with dif‐ ferent customs. At every step in the process of building a new group, there are challenges to be overcome. It can start with a Direct International Member somewhere, who wants more company and is willing to take on a leading role. As the initial small group grows, the society changes character, each time becoming slightly more businesslike and professional in the way it is managed. Who coordinates all this and makes sure that Mensa grows? Mensa International does, together with the local founding members. With each new formed group, our body of experi‐ ence grows as do the supporting material that we can offer. A = Amusement! I have fun in Mensa. Mensa mem‐ bers come in all flavours and they are great people to hang out with. Also, they tend to understand my jokes. I love the dynamics of intelligent conversa‐ tion, the resonance of reasoning, pleasantly shared over a Mensa dinner. Aren’t the joys of life more fun in intelligent company? It is for this reason we go to social gatherings, games nights, lectures and so on. B = Benefits! Being a Mensan is valuable. Member‐ ship allows us to find knowledgeable people in most areas. It is an excellent place to network and gather connections of value both professionally and in other areas of life. If we travel someplace, for sure there are members there to help us around, share a guest room or show us their city. This is what is called SIGHT (see Did You Know on p02). Whatever your cause, Mensa is a good place to find likeminded ones; that is what SIGs are for. Not least, being a Mensa volunteer is a great addition to your resume. E = Exchange! We have plenty to share with one another, and Mensa International has the explicit task of enabling and facilitating the flow of experi‐ ence and knowledge from country to country. The smaller national Mensas have plenty to learn from the older, bigger countries such as American or British Mensa, but the opposite is true as well. Even American Mensa is made up of local groups, which have much in common with local groups in Europe or Asia. Ideas for PR, volunteer recognition, governance, amusing meeting concepts, online ser‐ vices, merchandise, gifted youth programs etc, etc are too good to be limited to any single country. Mensa International provides platforms for spread‐ ing such ideas and this is what we do at IBD meet‐ ings and via the LEAP program, the MWJ and the international website. And that is just the begin‐ ning. C = Contribute! We are so much more than just a social club. We join Mensa not only to receive, but also to bring something: our names, our thoughts and our time and volunteer work not least. This is how we make a difference, on both a small and larger scale. Simply by existing and being visible, Mensa sends the message that intelligence is something that actually exists, and that it is something good and worth fostering. Intelligence should be put to use, in schools, academies, work‐ places and at home. And we should learn to recog‐ nize intelligence when we see it, for it is sadly misunderstood in too many places. Now, memorize those three words and you will know what to say the next time somebody asks you. F = Franchise! Mensa International has something in common with McDonald’s, or FIFA the football federation. While each country is independent, there is a pattern that all Mensas must follow, lest we drift apart. To keep this a global round table, we need a body that defines what the minimum standard is for each Mensa to meet. Who is to say that just the top 2% should be admitted? `Why not the top 3%? What definition of intelligence should be used? Should it be up to individual countries to decide if they want to take political action, or en‐ dorse particular ideological agendas? No, because it would not be long before the great round table would shatter into smaller squares that no longer fit together. The concept, or franchise if you wish, of Mensa has to be unified, and that is the purpose of Mensa International. As a member of ExComm, I’m sometimes asked a similar question: “so what is Mensa International good for?” I have a short answer for them too: D, E and F. D = Development! If Mensa is good in one country, it deserves to spread to all countries. Unlike other clubs however, we cannot simply open our doors. It is notoriously difficult to become a member of Mensa, you have to pass a test – which means that to establish a new group in a country somewhere, we have to first find a way of testing candidates on a regular basis, in a manner approved by the interna‐ tional supervisory psychologist. Then we need an organizational structure, bylaws, communications, websites and so on. The population has to be told that there is a new society in their country, this In short, that is what the international volunteers do. And just like your local officers, we do not get 52 paid. More than once have people asked where we ”sit”, but we are not whisked away to a secret lair where we conspire together while stroking cats. With the exception of two physical meetings every year, we sit at home, by our computers, responding to e‐mail, engaging in teleconferences, drafting policies, reading reports from other volunteers and so on. Why do we do it? Because only by contributing will there be something for us all to enjoy and benefit from. This is my third ‐ and last ‐ column as D‐SNM; an‐ other volunteer will take my place after the elec‐ tions, in which I am a candidate for a different office, Director of Development. Voting is open until the 15th of May. If you have not voted yet, and there still is time, take a few minutes to read the presentations, make up your mind and vote! INTERNATIONAL PHOTOGRAPHY COMPETITION MENSA INTERNATIONAL THE YEAR 2013 PHOTOGRAPHER OF Direct International Members and members from countries not holding national contests are eligible to enter the International competition by sending two entries only to [email protected] by August 1, 2013. The art of photography is an area where Mensans from over fifty countries with different languages, customs and traditions can converge with a single, visual language! Use your creativity, skills, and technical expertise to produce your entry in this year’s Photocup competition. The theme for 2013 is The Mensa International Photographer of the Year 2013 could be you! Further details available from Therese Moodie‐ Bloom [email protected] or Dr Ranko Rajovic [email protected] Opposites If your Mensa chapter is holding a national competi‐ tion to select entries for the International phase, a set of the rules and closing dates will be available from your national office or Board. LESS THAN ZERO temperature. Please don’t redefine familiar terms, either. Webster has a perfectly good definition of temperature. Let’s stick with that. Mind‐bending headlines and murky terminology do not benefit the public. They only add to confusion. A New Scientistarticle in the January 12 edition has the title “Atoms Go Beyond Absolute Zero.” This is an example of headlines gone wild. The article mixes up “temperature” and “entropy” in a way that is difficult to sort out. I’m not sure whether to blame the scientists or the reporters. John Blinke [email protected] What they’re talking about is this: scientists at Ludwig Maximilian University in Munich, Germany, are doing cute things with small clouds of atoms near absolute zero. When there is any amount of molecular motion, the speeds of individual molecules are not all identical. They cover a range. If you chart their speeds, most are very low and a few are high. The Munich guys have used lasers to flip the distribution to have many molecules moving fast, and only a few moving slowly. They claim this constitutes moving “beyond absolute zero.” The article contains a line chart showing entropy going from zero to infinity and then back to zero as energy increases. This is confusing and misleading. If they want to talk about entropy, that’s fine. But don’t mix it up with © Studeny 53 COGNITIVE DECLINE IN OLD AGE ‐ NEW LINK DISCOVERED Scientists from the German Cancer Research Center have discovered in mice that significantly more neurons are generated in the brains of older animals if a signalling molecule called Dickkopf‐1 is turned off. In tests for spatial orientation and memory, mice in advanced adult age whose Dickkopf gene had been silenced reached an equal mental performance as young animals. themselves more often and generate significantly more young neurons. The difference was particularly obvious in two‐year old mice: in the knockout mice of this age, the researchers counted 80 percent more young neurons than in control animals of the same age. Moreover, the newly formed cells in the adult Dickkopf‐1 mutant mice matured into potent neurons with multiple branches. In contrast, neurons in control animals of the same age were found to be more rudimentary already. Blocking Dickkopf improves spatial orientation and memory Several years ago, Ana Martin‐Villalba had shown that mice lose their spatial orientation when neurogenesis in the hippocampus is blocked. Now, is it possible that the young neurons in Dickkopf‐ deficient mice improve the animals’ cognitive performance? The DKFZ researchers used standardized tests to study how the mice orient themselves in a maze. While in the control animals, the younger ones (3 months) performed much better in orienting themselves than the older ones (18 months), the Dickkopf‐1‐deficient mice showed no age‐related decline in spatial orientation capabilities. Older Dickkopf‐1 mutant mice also outperformed normal animals in tests determining spatial memory. The hippocampus ‐ a structure of the brain whose shape resembles that of a seahorse ‐ is also called the “gateway” to memory. This is where information is stored and retrieved. Its performance relies on new neurons being continually formed in the hippocampus over the entire lifetime. “However, in old age, production of new neurons dramatically decreases. This is considered to be among the causes of declining memory and learning ability,” Prof. Dr. Ana Martin‐Villalba, a neuroscientist, explains. Martin‐Villalba, who heads a research department at the German Cancer Research Center (DKFZ), and her team are trying to find the molecular causes for this decrease in new neuron production (neurogenesis). Neural stem cells in the hippocampus are responsible for continuous supply of new neurons. Specific molecules in the immediate environment of these stem cells determine their fate: They may remain dormant, renew themselves, or differentiate into one of two types of specialized brain cells, astrocytes or neurons. One of these factors is the Wnt signaling molecule, which promotes the formation of young neurons. However, its molecular counterpart, called Dickkopf‐1, can prevent this. “Our result proves that Dickkopf‐1 promotes age‐ related decline of specific cognitive abilities,” says Ana Martin‐Villalba. “Although we had expected silencing of Dickkopf‐1 to improve spatial orientation and memory of adult mice, we were surprised and impressed that animals in advanced adult age actually reach the performance levels of young animals.” These results give rise to the question whether the function of Dickkopf‐1 may be turned off using drugs. Antibodies blocking the Dickkopf protein are already being tested in clinical trials for treating a completely different condition. “It is fascinating to speculate that such a substance may also slow down age‐related cognitive decline. But this is still a dream of the future, since we have only just started first experiments in mice to explore this question.” “We find considerably more Dickkopf‐1 protein in the brains of older mice than in those of young animals. We therefore suspected this signalling molecule to be responsible for the fact that hardly any young neurons are generated any more in old age.” The scientists tested their assumption in mice whose Dickkopf‐1 gene is permanently silenced. Professor Christof Niehrs had developed these animals at DKFZ. The term “Dickkopf ” (from German “dick” = thick, “Kopf ” = head) also goes back to Niehrs, who had found in 1998 that this signaling molecule regulates head development during embryogenesis. Helmholtz Association of German Research Centres (2013, February 7). Gene silencing spurs fountain of youth in mouse brain. ScienceDaily. Retrieved February 10, 2013, from http://www.sciencedaily.com/releases/2013/02/1 30207150911.htm Martin‐Villalba’s team discovered that stem cells in the hippocampus of Dickkopf knockout mice renew 54 THE DEVOLUTION OF INTELLIGENCE? “Mutations affecting the estimated 5000 genes controlling human intellect have crept into our DNA.” ~ Gerald Crabtree, Stanford University. “… people no longer need a wide breadth of knowledge or even cognitive ability in order to thrive. … Education makes it so the strongest insights of one individual can be rapidly distributed throughout our society” [4], Crabtree says. He admits his hypothesis or “speculation theory of human intelligence” needs testing; and states that he would be happy to prove it wrong! According to evolutionary psychologist, Satoshi Kanazawa, “General Intelligence refers to the ability to reason deductively or inductively, use analogies, synthesize information, and apply it to new domains. It is a measure of how (and how well) you think, not of what you know, although what you know is influenced by your intelligence” [1]. As a species, are we actually becoming less intelligent? On November 12, 2012, the journal Trends in Genetics published an article that argues that humans lost all evolutionary pressure to be intelligent when they began to live in communities and agricultural settlements. The basic idea of Crabtree’s thinking is quite simple: In our distant past, our ancestors were faced with the harsh reality of the hunter‐gatherer lifestyle and, “… enormous evolutionary pressure bore down on early humans, selecting out the dimwits, and raising the intellect of the survivor’s descendents. But not so today” [5]. Selective processing and sequestering of that sort is no longer needed. If a businessman, for example, were to make a mistake in judgment analogous to our ancestor’s lack of judgment, he might be promoted, given a raise, and, in the process, become a more desirable mate. And all that because he creatively “screwed up”… “The development of our intellectual abilities and the optimization of thousands of intelligence genes probably occurred in relatively non‐verbal, dispersed groups of people [who lived] before our ancestors emigrated from Africa” [2]. Has there has been an ongoing slow decline in human intellectual ability since then? Gerald Crabtree, a geneticist from Stanford University, says, “I would wager that if an average citizen from Athens of 1000 B.C. were among us, he or she would be among the brightest and most intellectually alive of our colleagues and companies, with a good memory, a broad range of ideas, and a clear‐sided view of important issues” [3]. Researchers, drawing on recent studies, estimate that the number of genes that play a role in human intellectual ability on the basis of intelligence is between 2000 and 5000. Of these genes, each carries two or more mutations that can damage them. These mutations have arisen in the past 3000 years or so, approximately 120 generations. These facts help to lead to the conclusion that we humans reached our intellectual zenith in the now obscure past. “We, as a species, are surprisingly intellectually fragile, and perhaps reached a peak 2000 to 6000 years ago … if selection is only slightly relaxed, one would conclude that nearly all of us are compromised compared to our ancient ancestors of 3000 to 6000 years ago” [6]. Thousands of years ago, those people who failed to make the grade and live long enough to become our ancestors very often died because of lack of good judgment. A decision underpressure could mean the difference between being trampled to death by a woolly mammoth or being eaten alive by a sabre‐ tooth tiger and living long enough to recount the tale of survival over the clan’s evening bonfire. Today, and through the last few thousand years of human evolution, there is and has been no need for Man to fend for himself. The human species is very rarely called upon to use his survival intelligence, sometimes known as the “flight or fight” reaction or instinct. Deficiencies in intellect are no longer impediments for survival and reproduction. We do not (usually) need to outwit a predator in order to survive, but our ancestors did not have theluxury of survival complacency and security. They were always “on the alert”. Now, that type of intelligence has been relegated to second place, not playing as important a role as it once did. But it is not dead! Due to education and the increasing sum of (and spreading of ) human knowledge, humanity has advanced and continues advancing ‐ even if we are totally incapable of doing long division or multiplication without our trusty calculators! We are now “experts”, educated to the hilt, and there are very few polymaths among us. Crabtree does not necessarily believe that the concept that “humans are becoming less intelligent” will pass as it stands when put to the test in experiments or under close scrutiny from other geneticists. The type of evolutionary pressure he mentions is not necessary to maintain human intelligence. He sincerely believes that the human race is not ready to fall into a dark cognitive abyss and into oblivion. We are not doomed! Crabtree concludes, “Remarkably, it seems that although our genomes are fragile, our society is robust almost entirely by virtue of education, which allows strength to be rapidly distributed to all members” [7]. 55 Professor Robin Dunbar, an Oxford University anthropologist, added this very hopeful note, “[Prof. Crabtree] takes the line that our intelligence is designed to allow us to build houses and throw spears straighter at pigs in the bush, but that is not the real driver of brain size… In reality, what has driven the human and primate brain evolution is the complexity of our social world [and] that complex world is not going away. … Personally, I am not sure that, in the foreseeable future there is a reason to be panicking at all, the rate of evolution of things like this takes thousands of years … no doubt the ingenuity of science will find solutions to these things if we do not blow ourselves up first” [8]. [1] Kanazawa, Satoshi. “How Did General Intelligence Evolve”, Psychology Today. (03/2010). [2] Ghose, Tia. “Are Humans Becoming Less Intelligent”, LiveScience (12 November 2012.) [3] Kobler, Jason. “Dumb and Dumber: Study Says Humans Are Slowly Losing Their Smarts”. [4] IBID. [5] “Ian Sample, Science Correspondent. “Is pampered humanity getting steadily less intelligent?” The Guardian, Monday 12 November 2012 [6] IBID. [7] cf 3 above [8] Collins, Nick. “Civilization is making humanity less intelligent, study claims”, The Telegraph Whether we are getting dumber or getting smarter appears to be of secondary importance. Let’s wise up, first! Thomas Hally [email protected] CONGRATULATIONS... Mensa Slovakia which has attained the status of Full National Mensa Mr. Christos Apostolidis who has been re‐elected as Chairman of the Board of Mensa Greece Mensa Japan which has recently celebrated its 5th anniversary Mensa Belgium which has recently achieved the status of Provisional Mensa International Board of Directors Meeting Calgary, Canada September 19 – 22, 2013 www.ibd2013.com Enquiries: [email protected] International directory Chair: Mr Willem Bouwens Trompenburgstraat 6‐G, 1079 TX Amsterdam The Netherlands chairman‐mil@men‐ sa.org Tel: +31 (0)20 661 2718 Director Admin: Ms Sylvia Herbert 16 Farley St, St John's, Worcester, Worcestershire WR2 6JD England admin‐[email protected] Tel: +44(0)1905 422231 Director Development: Ms Bibiana Balanyi Mensa HungarIQa, H‐1426 Budapest 72, Postafiok 99 Hungary develop‐ ment‐[email protected] Tel: +36 209 135175 Treasurer: Cyndi Kuyper 2606 Henderson St, West Lafayette, IN 47906‐1537 Tel: +1 765 463 1393 Tel: +1 765 714 2272 treasurer‐[email protected] Dir. Smaller National Mensas: Mr Björn Liljeqvist Knektvägen 1, 196 30 Kungsängen, Sweden +46 (0) 730 394199 skype: bjorn.liljeqvist dsnm‐[email protected] Hon. President: Dr Abbie Salny 407 Breckenridge, Wayne NJ 07470 USA Tel: +1 973 305 0055 SIGHTCoordinator: Mr Steve Mai, [email protected] Int. SIG Coordinator: Ms Barbara Kryvko, [email protected] Ombudsman: Mr Martyn Davies [email protected] Executive Director: Mr Michael Feenan, Slate Barn, Church Lane, Caythorpe, Lincolnshire NG32 3EL, UK Tel/Fax +44(0)1400272 675 [email protected] Editorial Staff Editor: Ms Kate Nacard 407/23 Corunna Rd, Stanmore 2048 Australia [email protected] Tel: +61 2 9516 1024 Science: Mr John Blinke, [email protected] Books: Mr Tom Elliott, [email protected] Feature Articles: Mr Thomas Hally, tjh@thomas‐hally.com www.mensa.org 56 TERMINE TERMINE MENSA ÖSTERREICH APRIL 2013 08.05.2013 18:30 ‐ 22:00 Wien TarockSIG in Pizzeria QF Ort: Pizzeria QF, Markhofgasse 4 (U3 Schlachthausgasse) Beschreibung: Dieses Mal bin ich (Christian) selber nicht da. Es findet sich trotzdem eine bewährte Runde Königrufer auf ein paar Spiele zusammen. Weitere sind gerne eingeladen, aber eine Einschulung von Neulingen gibt es erst wieder im Juni. 15.04.2013 19:00 ‐ 21:00 EsSIG ist FlüsSIG ‐ Cocktails und Billard Ort: Downstairs (http://www.downstairs.at), VI, Theobaldgasse 15 22.04.2013 19:00 ‐ 21:30 Wien Spieleabend Ort: Pizzeria QF, Markhofgasse 4, 1030 Wien Beschreibung: Einmal monatlicher Spieleabend ‐ besonders für Neumitglieder zum Treffen und Kennenlernen geeignet 11.05.2013 10:00 ‐ 12:00 Aufnahmetest Ort: WU Wien / SR A212 UZA 4 2. Stock 25.04.2013 19:00 ‐ 21:30 Wien PolitSIG Wien Ort: Pizzeria QF, Markhofgasse 4 (U3 Schlachthausgasse) Beschreibung: *) Euro‐Finanz‐Krise: Zahlt sich Sparen heute überhaupt noch aus? *) Homo‐Ehe: Ist sie wirklich zeitgemäß? Worauf kommt es an? *) Warum soll man sich in der heutigen Zeit, zumal als Mensaner, überhaupt für Politik interessieren? *) Wie kann sich ein Mensaner am besten in die Politik einbringen? Jeder Teilnehmer möge sich vorab zu jedem Thema in ein oder zwei Sätzen überlegen, was ihm dazu je das wichtigste ist. 13.05.2013 19:00 ‐ 21:30 Wien Spieleabend Ort: Pizzeria QF, Markhofgasse 4, 1030 Wien Beschreibung: Der Spieleabend findet einmal pro Monat statt. Auch dieses Treffen ist sehr gut für neue Mitglieder geeignet, zum gegenseitigen Kennenlernen. 27.04.2013 15:00 ‐ 18:00 Wien Mensa‐Café 14.05.2013 19:00 ‐ 22:00 MAI 2013 Anmeldung: erforderlich [email protected] oder 0660 46 37 681 02.05.2013 20:00 Oberösterreich Fotoausflug Feuerwerk Ort: Urfahrmarkt / Gasthaus Lindbauer Beschreibung: Geplant ist das Feuerwerk am Urfahrmarkt zu fotografieren und (wenn Interesse besteht) hinterher Optik, Belichtungszeiten und Ergebnisse zu vergleichen. Treffen ist entweder gegen 20h im Gasthaus Lindbauer. Anmeldung: erwünscht, Anmeldung für Tischreservierung ist bis spätestens Di. Abend nötig 16.05.2013 ‐ 20.05.2013 06.05.2013 19:30 ‐ 22:00 Wien Vortragsabend Ort: Pizzeria QF, Markhofgasse 4 (U3 Schlachthausgasse) Beschreibung: "Die Ordnung unter unseren Füßen" ‐ Verschiedene Ansätze von Bodenklassifikation und Bodentaxonomie 25.05.2013 15:00 ‐ 18:00 Wien Mensa‐Café 14.05.2013 18:30 ‐ 23:00 Oberösterreich Mensa Stammtisch Ort: Golden Pub, Jahnstr. 9, 4040 Linz Anmeldung: erwünscht unter [email protected] Stammtisch Ort: Eschenlaube Graz Ort: Stadtparkbräu Am Heumarkt 5, 1030 Wien Steiermark Mensa unter Charming Ort: Emmersdorf/Wachau Details und Anmeldung unter: http://www.mensa.at/index.php?menuid=104 20.05.2013 15:00 c.t. Kärnten ‐ Geburtstag LocSec Fleiß Dieter Treffpunkt: Kühnsdorf Nord 78 Info: [email protected] Ort: Stadtparkbräu Am Heumarkt 5, 1030 Wien JUNI 2013 05.06.2013 19:00 ‐ 20:00 Stammtisch ‐ Gasteinertal 08.05.2013 19:00 ‐ 20:00 Salzburg Stammtisch ‐ Gasteinertal Ort: Bad Hofgastein Anmeldung & Info: unter [email protected] Salzburg Ort: Bad Hofgastein Anmeldung & Info: unter [email protected] 57 07.06.2013 19:00 Tirol Stammtisch Ort: Gasthof Bogner, Walpurga‐Schindl‐Straße 21, 6067 Absam Beschreibung: findet bei ausreichend Interesse statt Anmeldung & Info: unter [email protected] 08.06.2013 10:00 ‐ 12:00 Aufnahmetest Wien 11.06.2013 18:30 ‐ 23:00 Mensa Stammtisch Oberösterreich Ort: WU Wien / SR A212 UZA 4 2. Stock Ort: Golden Pub, Jahnstr. 9, 4040 Linz Anmeldung: erwünscht unter [email protected] 12.06.2013 18:30 ‐ 22:00 Wien TarockSIG in Pizzeria QF Ort: Pizzeria QF, Markhofgasse 4 (U3 Schlachthausgasse) Beschreibung: "Radln" Königrufen‐Tarock. Neulinge sind herzlich willkommen, eine bessere Einschulung ist gratis nicht zu erhalten. :) Anmeldung: erbeten unter [email protected] 14.06.2013 19:00 ‐ 22:00 Stammtisch Ort: Eschenlaube Graz Steiermark Mensa Anmeldung: erforderlich unter [email protected] oder 0660 46 37 681 05.07.2013 18:30 ‐ 23:00 Mensa Grillparty Ort: Linz Infos: [email protected] Oberösterreich 09.07.2013 18:30 ‐ 23:00 Oberösterreich Mensa Stammtisch Ort: Golden Pub, Jahnstr. 9, 4040 Linz Anmeldung: erwünscht unter [email protected] 10.07.2013 18:30 ‐ 22:00 Wien TarockSIG in Pizzeria QF Ort: Pizzeria QF, Markhofgasse 4 (U3 Schlachthausgasse) Beschreibung: Wir treffen uns für ein paar gemütliche "Radln" Königrufen‐Tarock. Neulinge sind herzlich willkommen, eine bessere Einschulung ist gratis nicht zu erhalten. :) 13.07.2013 10:00 ‐ 12:00 Wien Aufnahmetest Ort: WU Wien / SR 1.12 UZA 1(B) 14.07.2013 18:30 ‐ 22:00 Wien TarockSIG in Pizzeria QF Ort: Pizzeria QF, Markhofgasse 4 (U3 Schlachthausgasse) Beschreibung: "Radln" Königrufen‐Tarock. Neulinge sind herzlich willkommen, eine bessere Einschulung ist gratis nicht zu erhalten. :) Anmeldung: erbeten unter [email protected] JULI 2013 14.07.2013 19:00 ‐ 22:00 03.07.2013 19:00 ‐ 20:00 Salzburg Stammtisch ‐ Gasteinertal Ort: Bad Hofgastein Anmeldung & Info: unter [email protected] Anmeldung: erforderlich unter [email protected] oder 0660 46 37 681 14.04.2013 19:00 ‐ 22:00 Steiermark Mensa Stammtisch Ort: Eschenlaube Graz Steiermark Mensa Stammtisch Ort: Eschenlaube Graz Die meisten Termine wurden dem offiziellen Termin‐ kalender entnommen. Details und Änderungen s. http://www.balik.at/MENSA/mensa‐oesterreich.html Anmeldung: erforderlich unter [email protected] oder 0660 46 37 681 © Studeny 58 TERMINE MENSA INTERNATIONAL 20.03.2013 Jubiläum ‐ 20 Jahre Mensa Ungarn 03.05.2013 ‐ 05.05.2013 Mensa Canada Annual Gathering at Niagara Falls Registrierung und Information: mensacanadaag2013.wildapricot.org 20.06.2013 ‐ 23.06.2013 Mensa Netherlands Deluxe Weekend in Daelenbroeck Castle Cost (including meals) is € 375 p.p. minimum depending on your room. Info: [email protected] or [email protected]. 03.07.2013 ‐ 07.07.2013 American Mensa Annual Gathering, Fort Worth, Texas Infos: http://ag2013.us.mensa.org 20.07.2013 ‐ 29.07.2013 MY‐Camp in UK An annual 10 day (9 nights) Youth camp where any Mensa member who is around 18 ‐ 35 (sometimes older young at heart members too) gather together and have a relaxing and fun holiday. Info: www.mycamp.org.uk 31.07.2013 ‐ 04.08.2013 European Mensa Annual Gathering (EMAG) Bratislava, Slovakia Info: http://emag2013.mensa.sk/ 06.09.2013 ‐ 09.09.2013 Asian Mensas Annual Gathering (AMAG) Singapore Info: http://amg2013singapore.com 19.09.2013 ‐ 23.09.2013 International Board of Directors Meeting Calgary, Canada Infos: www.ibd2013.com 22.11.2013 ‐ 24.11.2013 Australian Mensa Conference (AMC) with concurrent Kids Conference, Perth, WA Infos: www.mensa.org.au/AMC‐2013 29.11.2013 ‐ 08.12.2013 Second annual Mensa camp in Australia Registrierung und Information: www.mapsig.com DANKSAGUNG! Lob an alle, die mitgeholfen haben, diese Ausgabe zustande zu bringen! Vielen Vielen Vielen Vielen Dank Dank Dank Dank an an an an den Vorstand für seine Unterstützung! die Autoren für die wunderbaren Artikel und Beiträge! das Lektorat und das Redaktionsteam für seine tatkräftige Unterstützung! die vielen lieben Helferlein im Hintergrund! Auf eine weitere gute Zusammenarbeit freut sich Iris Studeny 59 DVR: 0121916 Österreichische Post AG Info.Mail Entgelt bezahlt Empfänger: Bei geänderter oder unvollständiger Adresse bitte nicht nachsenden, sondern mit neuer Adresse zurück an / retour to MENSA ÖSTERREICH Postfach 502 1011 Wien