Tödliche Umarmung

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Tödliche Umarmung
PRESSEINFORMATION
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kleine galerie, Kundmanngasse 30, 1030 Wien
Wien, Oktober 2010
Ausstellung
Tödliche Umarmung
MALEREI, DRUCKGRAFIK UND ZEICHNUNG
HERWIG ZENS
Eröffnung: Mittwoch, 13. Oktober 2010, 19 Uhr
Ausstellungsort: kleine galerie, Kundmanngasse 30, 1030 Wien
Ausstellungsdauer: bis Donnerstag, 18. November 2010
Öffnungszeiten: Di – Fr: 11 – 19 Uhr, Sa: 11 – 15 Uhr
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Die kleine
galerie lädt zur Ausstellungseröffnung
Tödliche Umarmung
MALEREI, DRUCKGRAFIK UND ZEICHNUNG
HERWIG ZENS
Mittwoch, 13. Oktober 2010, 19 Uhr
Begrüßung:
Eröffnung:
Gemeinderat Ernst Woller, kleine galerie
Dr. Gerhard Schuster, Geschäftsführer der BUWOG
Die Ausstellung ist bis Donnerstag, 18. November 2010 zu sehen.
kleine galerie
1030 Wien, Kundmanngasse 30
Tel.: +43 - 1 - 71 03 403
Fax: +43 - 1 - 715 03 22
[email protected]
www.kleinegalerie.at
Öffnungszeiten: Di – Fr: 11 – 19 Uhr
Sa: 11 – 15 Uhr
Barrierefreier Zugang, WC für RollstuhlfahrerInnen.
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Zens: Tödliche Umarmung
Der Wiener Akademieprofessor Herwig Zens, der durch seine Totentanz-Zyklen
internationale Bekanntheit genießt, setzt sich einmal mehr mit dem Thema Tod und Erotik
auseinander. In der Ausstellung „Tödliche Umarmung“ in der kleinen galerie zeigt er seine
neuesten Werke zu diesem Thema.
Herwig Zens ist wohl einer der produktivsten Künstler dieser Zeit und so werden in der
kleinen galerie eine Vielzahl neuer Bildern, Zeichnungen und Radierungen zu sehen sein.
Der Tod begegnet uns in vielen seiner Werke. Im Werkszyklus „Tödliche Umarmung“ zeigt
sich die tiefgreifende Auseinandersetzung des Künstlers mit der eigenen Vergänglichkeit
ebenso wie die unbändige Lebenslust des Künstlers Herwig Zens.
Durch die jahrelange enge Zusammenarbeit der kleinen galerie mit Herwig Zens ist es
möglich immer wieder die neuesten Werke seines Oeuvres zu zeigen. zusammenarbeitet,
freut sich
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Erbe und Auftrag
von Johann Winkler
… Es ist nicht ungefährlich, Verse aus der „Winterreise“ Wilhelm Müllers zu zitieren.
Trotzdem sei es gewagt, weil uns die beiden Gedichte „Mut“ beschließende Verse sehr
anschaulich an das künstlerische, erzieherische, existentielle Credo des Herwig Zens
heranführen.
„Will kein Gott auf Erden sein,
Sind wir selber Götter, “
dichtet Müller. Mit den Worten hören wir Schuberts Musik. Doch nach diesen Zeilen, nach
diesem aufbrausenden Aufbegehren, kommt der Leiermann im letzten Gedicht, im letzten
Lied der „Winterreise“.
Wunderlicher Alter,
soll ich mit dir gehen?
Willst zu meinen Liedern
Deine Leier drehn?“
Herwig Zens´ Bilder, seien sie nun gemalt oder aquarelliert, gezeichnet oder auf
Kupferplatten radiert, greifen dem „wunderlichen Alten“ beharrlich in die Leier. Zum Stillstand
werden sie deren Drehung nicht bringen. Verlust und Verheißung sprechen aus diesen
Bildern. Ihr Grund, aus dem die Farben der Hingabe an die Kostbarkeit des Augenblicks
leuchten, ist das klare Bewusstsein von Vergänglichkeit und Tod.
Die Aufzählung der Werke Herwig Zens´ allein ist Programm und Bekenntnis, zugleich auch
Zeugnis für die Vielsichtigkeit und Vielgesichtigkeit dieses Künstlers:
Der Basler Totentanz: 40 Bilder für 40 Stationen über 60 Laufmeter;
die sechs mythologischen Paare des „m² - Zyklus“, darunter Amor und Psyche, Apollo und
Marsyas sowie Daedalus und Ikarus;
die vierzehn Stationen des Kreuzwegs für das Österreichische Hospiz in Jerusalem;
der Füssener Totentanz, der „Totentanz“ von Rainer Bischof, Hugo Distlers „Totentanz“;
der Bildzyklus zu Frank Martins „Le vin herbé“ im Büro des Arnold-Schoenberg-Chors;…
die seit 1984 betriebene GOYA-PROJEKTION und die Auseinandersetzung mit den
„Pinturas negras“, den „Schwarzen Bildern“, „Saturn, seine Kinder verschlingend“, Goya,
Zens verschlingend;…
die von Helmut Sautner konzipierte und von Herwig Zens im kreisförmigen Innenraum auf
einer Länge von 55 Metern mit einem durchgehenden Bilderfies ausgestattete
Friedhofskapelle in Brunn am Gebirge: ein Opus Magnum von ungeheurer Leuchtkraft und
Konzentration;
Geschichte zur Apokalypse des Johannes, Engel und Gespenster, Todesboten und Rufer
zur Auferstehung im ewigen Kreis von Leben, Vergehen und neuem Leben…
636 druckgraphische Arbeiten nennt schon das 1996 erschienene Werkverzeichnis von
Johannes Scheer für die Jahre 1965 – 1996; daraus nur beispielhaft genannt:
Der Palermozyklus, Schuberts „Winterreise“, die Hommage a Goya, die Radierungen zum
„Don Quixote“ des Cervantes, Variationen zum Stierkampf.
Das seit 1977 geführte radierte „Tagebuch“ ist ein ebenso furioser wie kurioser Spiegel der
Unruhe und Rastlosigkeit des Künstlers, nicht nur Ventil eines täglichen Kampfes gegen
Ignoranz und zeitgeistige Überheblichkeit, sondern auch Blütenlese origineller, im Umgang
mit Freunden und Kollegen notierter verbaler Unfälle.
Als Zusammendruck der fast 300 Seiten auf einer Höhe von 76 cm und einer Länge von 20
Metern wurde es 1995 erstmals als „Längste Radierung der Welt“ in Düsseldorf präsentiert.
Im November 2001 widmete die größte Druckgraphikmesse der Welt, die ESTAMPA in
Madrid, dem Tagebuch des Herwig Zens eine vom Fachpublikum viel beachtete
Sonderausstellung.
…So ist es nicht leicht, mit ihm Schritt zu halten. Er verlangt viel von denen, die mit ihm
gehen, und gibt gleichzeitig in seltener Großzügigkeit das, was ihm zufällt, zurück – am
intensivsten dann, wenn er selbst innehält, schweigt, verstummt. Ich verdanke solchem
Innehalten die Erkenntnis entscheidender Wegmarken und unverlierbare Erinnerungen;
Erinnerungen etwa an gemeinsame Tage auf dem Heiligen Berg Athos und an das dort in
der nächtlichen Liturgie erfahrene Geheimnis des in der Befreiung des Lichts aus dem
Dunkel der Nacht jeden Morgen neu gefeierten Schöpfungsmythos. Erinnerungen auch an
Brückenschläge über Zeiten und Räume hinweg zu fernen Göttern und Helden; an die
Beschwörung der Überväter und die Versöhnung von Eros und Thanatos…
Auszug aus einer Rede für Herwig Zens aus Anlass der Überreichung der Ehrenmedaille der Stadt Wien in Gold
am 17. 10. 2001 im Festsaal des Wiener Rathauses.
Aus: Herwig Zens, Einblicke, Verlag Galerie Welz, Salzburg
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Herwig Zens
1943
1961
1962
1965
1966
1967
1972
1977
1982
1984
1986
1987
1990
1993
1995
1996
1998
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
geboren in Himberg bei Wien
Beginn des Studiums an der Akademie der bildenden Künste in Wien
Tätigkeit als Studentenvertreter
Besuch der "Schule des Sehens" von Oskar Kokoschka in Salzburg
Fügen - Preis
Erste Reise nach Spanien
Lehramtsprüfung für Bildnerische Erziehung, Geschichte und Werkerziehung
Diplom der Malerei bei Prof. Elsner
Förderungspreis des Landes Niederösterreich
Krankheitsbedingter längerer Aufenthalt in Griechenland
Ankaufspreis des Landes Tirol beim Innsbrucker Grafikwettbewerb
Förderungspreis des Landes Wien
Beginn der Aktion GOYA-PROJEKTION. Fortdauer bis 1993
Theodor-Körner-Preis
Professur an der Akademie der bildenden Künste in Wien
Projekt "Basler Totentanz" mit dem Historischen Museum Basel
Personale auf der Basler Kunstmesse
Abschluss der Arbeit an den 14 Kreuzwegstationen für das Österreichische
Hospiz in Jerusalem
Abschluss der GOYA-PROJEKTIONEN im Museum moderner Kunst, Bilbao
Präsentation der "Längsten Radierung der Welt" bei der Art multiple, Düsseldorf
Personale auf der SAGA in Paris
Füssener Totentanz
Theseus-Zyklus
Kunstaktion und Videofilm "step by step" mit Studenten in Los Angeles
Gestaltung der Aufbahrungshalle in Brunn/Gebirge bei Wien mit Helmut Sautner
Wandgestaltung eines Konzertsaales (Vivaldi-Saal) in der Universität für Musik,
Wien, mit dem Thema: "Die Entstehung der Musik"
Ehrenmedaille der Stadt Wien in Gold
Retrospektive im Frauenbad, Baden
Präsentation der Tagebuch-Radierung im Rahmen der Estampa, Madrid
Bilderzyklus zu Hugo Distlers "Totentanz op.12"
"Schwoaze Weiber" im Schlosspark Ambras
Orden De Merito Civil-Verleihung durch Juan Carlos I von Spanien
Neuer Lübecker Totentanz in der Marienkirche, Lübeck
Silbernes Komturkreuz des Landes Niederösterreich für besondere kulturelle Verdienste
Projekt “Gesang der Geister über den Wassern” mit dem Arnold-Schoenberg-Chor
unter der Leitung von Erwin Ortner
Präsentation der Tagebuchradierung in einem Stück in Petanzos und von
Goya-Paraphrasen im Kunsthistorischen Museum in Wien anlässlich der Goya-Retrospektive
Zyklus von Bildern für den Festsaal der österreichischen Botschaft in Washington
Filmprojekt: “Goya - Last und Leidenschaft”
Emeritiert krankheitsbedingt von der Akademie der bildenden Künste Wien
Ausstellungen (Auswahl):
2010
2009
2008
2007
2006
2005
2004
2003
2002
2001
2000
Tödliche Umarmung, kleine galerie, Wien
Mythos, kleine galerie, Wien
Jahresausstellung, kleine galerie, Wien
Galerie Lehner, Wien
Österreichisches Kulturforum Istanbul
Neue Galerie Sensenwerk, Deutschfeistritz
Galerie Peithner-Lichtenfels, Wien
Galerie Kunstbuch – Buchkunst, Berlin
Papiermuseum, Steyrermühl
Museum Otto Schäfer, Schweinfurt
The Kosova Art Gallery, Pristina
Akademie der bildenden Künste, Wien
Semperdepot, Wien
Danubiana, Meulensteen Art Museum, Bratislava
Galerie Welz, Salzburg
Galerie Wolfrum, Wien
mel.contemproary, Wien
Kulturzentrum der Stadt Athen, Thessaloniki
Staatsbibliothek, Bamberg
Galerie Wolfgang Exner, Wien
Kunsthistorisches Museum, Bassanosaal, Wien
Palais Liechtenstein, Feldkirch
Schloss St. Martin, Graz
St. Virgil, Salzburg
Kulturzentrum bei den Minoriten, Graz
13. IAKH Leipzig
Galerie Thomas Flora, Innsbruck
Galerie Gutruf, Krems
Galerie Peithner-Lichtenfels, Wien
Galerie Wolfgang Exner, Wien
Marienkirche, Lübeck
NN-Fabrik, Oslip
Stadtmuseum, Wiener Neustadt
Stiftsgalerie, St. Florian
Galerie Göttlicher, Krems-Stein
Frauenbad, Baden bei Wien
Galerie Welz, Salzburg
Galerie Art Selection, Zürich
Haus Wittgenstein, Wien
Willy-Brandt-Haus, Berlin
Schloss Ambras, Innsbruck
Galerie Tiller+Ernst, Wien
Galerie Hart, Carmel by the Sea, Kalifornien
ESTAMPA, Madrid
Kaiserpfalz, Paderborn
Theseustempel, Wien
Kunsthistorisches Museum, Wien
Galerie Wolfrum, Wien
Haus der Kunst, Graz
Wilhelm – Fabry – Museum, Hilden