4 Das WAY UP supported die V8WANKERS

Das WAY UP supported die V8WANKERS schon vom ersten Tag
des Bandbestehens. Und wenn man es genau nimmt, auch schon
davor. Lutz Vegas war, zu Lore-Zeiten (Vorgänger Band von
V8WANKERS) sogar mal Schreiber fürs Heft. Leider haben sie es
wegen Timing Problemen nicht schon vorher zur Titelstory gebracht.
Nun mit der Jubiläumsausgabe ist es soweit, es passt alles und ich
sitze mit Bandchef Lutz Vegas, wie gewohnt, am Wilhelmsplatz
in OF-City um über das neue Album „Got Beer?“ zu plaudern.
Foto: Plattenfirma
Einsteigen möchte ich mit der Supportshow
für ex-Böhse Onkelz Kevin Russel vor ein paar
Tagen in Geiselwind. Wie war es vor 5000
Leuten zu spielen, ist ja auch nicht Alltag
für euch?
Es war klasse und auch super von Kevin, dass
er uns dazu eingeladen hat. Er weiß halt das
auf die Wankers Verlass ist (lacht). Alltag ist
es nicht vor so vielen zu spielen, aber wir hatten aufgrund von ähnlichen Einladungen auch
schon vor mehr Leuten gespielt. Denk an damals noch mit Lore auf dem Flughafen in Hahn,
bevor Ryan Air eingefallen sind. Da waren es
15.000 Leute und auf dem Lausitzring (Böhse
Onkelz Abschiedskonzert) da haben wir im Zelt
vor 8.000 Leuten gestanden. Bei Kevin waren
wir ja ursprünglich als V8WANKERS gebucht,
aber wir haben es zu V8WIXXXER (deutschsprachiger Ableger) gewendet. Ich hatte es dem Publikum überlassen. Nach ein paar Songs fragte
ich wollt ihr Deutsch oder Englisch und dann
kam es mir entgegengehallt „Deuuuuutsch“. So
haben wir dann ein bisschen Werbung für unser Spaßprojekt machen können. Wir sind jetzt
auf weitere Konzerte eingeladen worden und
mal schauen vielleicht können wir sogar eine
ganze Tournee spielen.
Vor kurzem warst du in Australien unterwegs.
War das Urlaub oder mehr?
Auch Urlaub, aber ich habe da auch ein neues
Projekt am Start. Ganz uneigennützig nach meinem T-Shirt Brand „Autobahn Outlaw“ benannt.
Da kann ich auch bisschen Cross-Promotion machen. Ja, Autobahn Outlaw sind der ehemalige
Rose Tattoo Bassist Steve King. Eine prima Story
zu Steve ist, dass er ja zurzeit nicht bei Rose
Tattoo ist, weil der Original Bassist Geordie
Leach zurückkehrte. Geordie hatte damals seinen bürgerlichen Job als Postbote der Band vorgezogen, da er so ein geregeltes gutes Einkommen hatte. Nun ist er in Rente und in die Band
zurückgekommen, nachdem Steve ausgestiegen
war. Wobei es bei Rose Tattoo eh Line Up-mäßig
wie bei uns ist. Wir sind alle gute Bekannte, die
je nach Zeitplan in der Band sind oder nicht…
Ich hatte das Glück wie ich da unten war, das
Rose Tattoo dreimal gespielt haben, unter anderem auf dem größten Autotreffen von Australien dem Summernats in Canberra.
Du bist der Mann mit dem 5-Jahresplan und so
hattest du mir bei unserem letzten Interview
zu eurem letzten Album „Iron Crossroads“
schon verraten, dass das folgende V8WANKERS Album „Got Beer?“ heißen und als Cover ein Foto deiner Hand mit entsprechendem Tattoo haben wird. Jedoch war ich nun
schon von dem Münchner Oktoberfest Thema
in Verbindung mit dem Titelsong überrascht!
Ja, das war eigentlich mein Plan B. Ursprünglich sollte das etwas anders sein. Wie du weißt,
sind wir früher immer nach Spanien an die Costa
Brava/Lloret de Mar gefahren und da wollte ich
eine Strand, Freunde und Bier Geschichte draus
machen. Kurz vor dem Einspielen des Albums
hat sich wiedermal das Besetzungskarussells
gedreht und da es dann keine homogene Band
gab, musste ich umdisponieren. Man fliegt
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ja nicht einfach so mit fremden Leuten nach
Spanien und hat Spaß. Mir musste etwas einfallen, was wir hier machen können. Also stellte
ich mir die Frage was kann ich sonst mit dem
Thema Bier verbinden? Das lag dann schnell
auf der Hand, da ich schon seit Jahren
aufs Oktoberfest fahre. So haben wir
die Fotosession vor die Aufnahmen
gezogen.
Für den Titel gab es aber keinen Plan B?
Nein. Dieses Konzept stand
schon. Ich habe dann nur entsprechend den Text im Titelsong angepasst.
Line Up Wechsel plagen
die Band schon seit Jahren. Nun ist das letzte
langjährige Mitglied, Gitarrist Schmuddel, abgesprungen. Wie kommt
das?
Ja, das war dann Ende
letzten Jahres. Er hatte
einfach keine Lust mehr.
Das hatte sich schon eine
Zeitlang abgezeichnet, dass
er bei immer mehr Shows gefehlt hatte und Ersatzleute
einspringen mussten. Ich hatte
ihn dann zur Rede gestellt und
gefragt wie er sich die Zukunft
vorstellt. Er hatte von 100 Shows
vielleicht 30 gespielt und ob er sich
dieses Jahr wieder mehr für die Band
engagiert. Er hatte mir nicht geantwortet und es vorgezogen sich gar nicht mehr
zu melden. Damit hat er sich offensichtlich
entschieden die Band zu verlassen. Er wird mir
zwar jetzt vorwerfen ihn aus der Band geworfen zu haben, weil ich ihm die Pistole auf die
Brust gesetzt habe, aber man kann ja wohl auch
für eine Band ein gewisses Engagement erwarten. Eingesprungen ist dann unser Produzent
Uwe (Lulis). Uwe wollte, nach seinem schweren
Motorradunfall, endlich wieder auf die Bühne
und so ging das dann weiter.
Uwe hat diesmal auch an den Songs mitgeschrieben. Ich denke es ist ein Unterschied,
ob man in der Band ist und Songs schreibt oder
„nur“ der Produzent ohne dies abzuwerten.
Sind die V8WANKERS wirklich seine Baustelle,
mit Grave Digger und Rebellion kommt er ja
aus einer anderen Ecke?
Uwe hat einiges an Riffs beigesteuert. Es war
so, dass ca. sechs Songs standen, die Fernc
(g,xxx) und ich zusammen fertig hatten. Uwe
hatte dann seine Riffs gebracht und wir haben
den Rest zusammen ausgearbeitet. Ich habe da
schon alles im Griff gehabt, da Uwe ja keine
kompletten Songs geschrieben hat. Er denkt
sich ja keine Refrains aus, er macht die Riffs
und ich sage passt oder passt nicht. Dadurch
bleibt es natürlich ein WANKERS Album aber
man merkt schon, dass er da Gitarre spielt.
Gab es da keine Reibereien, da Uwe ja eine
Menge
Erfahrung hat?
Nein, eigentlich
nicht. Wie schon gesagt
kommen die Refrains von mir, das ist ein typisches Sängerding. Gitarristen denken nur in
Riffs und tun sich bei kompletten Songs schwer.
So ist es gut wenn man jemanden hat, der das
Ganze zusammen mit Refrains und Hooklines
zu fertigen Songs macht. Natürlich gibt es Ausnahmen aber meist konzentrieren sich Gitarristen nur auf ihr Spiel.
Am Schleudersitz-Schlagzeug ist nun Oliver
„Himmi“ Himmighoffen (ex-Asp), passt er den
wirklich zu euch? Wieso hat er nicht auch auf
dem Album gespielt?
Himmi hatte schon mal früher bei uns ausgeholfen, war aber nicht fest in der Band. Himmi
ist viel unterwegs und hat nicht immer Zeit.
Im Grunde hatten wir keinen Schlagzeuger. Als
Uwe sich als Gitarrist und Songwriter angeboten hatte, hat er sich gewünscht, dass er sich
den Schlagzeuger auswählt der seinen musikalischen Anspruch genug tut. Uwe´s Wahl für die
Aufnahmen fiel auf Sascha Waack der in Guildo
Horns Band spielt. Als das Album im Kasten war
stand Himmi wieder zur Verfügung, so haben
wir ihn in die Band geholt, aber auch hier ist
es so, dass wir noch ein Back Up Schlagzeuger
haben. Dirty Dick ist wieder zurück im Lande
und wird einspringen wenn Himmi nicht kann.
Die Position ist nun doppelt abgesichert. Das
Karussell ging ja weiter. Als sich herausstellte
das Uwe das mit den Gigs auf Dauer nicht kann
habe ich unseren Bassisten Danny Diamond, der
auch Gitarrist ist, an die Rhythmusgitarre verdonnert und am Bass ist Marc De Vil zurück.
Das 20-jährige Bandjubiläum wird ja dann auf
jeden Fall eine Großveranstaltung wenn alle
ex-Members dabei sollen.
(Lacht) Ja da kommt einiges zusammen. ABER
deswegen habe ich diesmal keine neuen Gesichter in die Band geholt, sondern alte Bekannte.
Ausgenommen Himmi, aber der hatte ja wie
erwähnt auch schon ausgeholfen. Ich wollte
nicht wieder mit ganz neuen Leuten anfangen.
Es gibt viele Bands mit einem, sagen wir mal,
flexiblem Line Up.
Sollte deine Hand mit dem „Got Beer?“-Tattoos nicht das Albumcover werden?
Ja, zunächst schon. Mir kam dann aber die Idee
mit dem Bauch Tattoo (wobei bei Lutz Vegas
kein Platz mehr ist… Anm. d. Red.). Ein guter
Kumpel von der Band, Markus, war dann der
erste der sich dazu bereit erklärt hatte. Ich
dachte zwar das übernimmt einer aus der Band,
aber er fand das cool und dann hat er es gestochen bekommen. Er ist dann natürlich auch mit
eingepackt worden als es hieß wir fahren aufs
Oktoberfest und machen die Fotosession und
den Videotrailer zum neuen Album!
Diskographie:
2002 Blown Action Rock
2003 Automotive Rampage
2004 Blown Action Rock
2005 The Demon Tweak
2007 Hell On Wheels
2010 Foxtail Testimonial
2011 Iron Crossroads
2013 Got Beer?
als V8 WIXXXER:
2008 Wixxxer Ohne Grund
2012 Riecht Nach Friedhof
Ich finde „Got Beer?“ ist euer bislang abwechslungsreichstes Album. Es fängt „typisch“ an und ab dem sechsten Track „Road
Hog“ zeigt sich, dass das Album sehr facettenreich mit für euch auch untypischen Sounds
ist. Wie kam es dazu? Durch deine Reisen
u.a. in die USA?
Ja, da habe ich auf jeden Fall ein paar Geschichten verarbeitet. Wir gehen mit dem
neuen Album nochmal ein Stück weg von diesem „Auto“ Thema. In unseren Anfangstagen
drehte sich alles um Autos und wir sind schon
mit dem letzten Album ein Stück weg davon
gegangen. Vielleicht liegt es am zunehmenden Alter das man den Drang verspürt auch ein
paar persönliche Sachen zu verarbeiten. Früher
ging es nur um Spaß, Halli Galli und fiktive Geschichten. Heute besinnt man sich auf seine Geschichten und nimmt daher die Ideen für Songs.
Mit 15 Tracks ist das Album recht lang geworden, oder?
Wir konnten uns einfach nicht von Tracks trennen. 13 war ja immer so meine Zahl. Wir haben
sogar 16 Stücke fertig gemacht und der 16. ist
auf der Vinyl Version des Albums. Auf Vinyl bekommst du zwei Platten und da war noch Platz
für den Bonustrack. Auch jetzt muss ich sagen,
dass ich keinen der Songs missen möchte.
Lass uns ein paar Songs durchgehen. Welche
Geschichte hattest du bei „Road Hog“ parat?
Gut, ich habe eben noch erklärt, wir sind vom
Thema Auto weg und Geschichten aus dem eigenen Leben und das ist genau das Gegenstück
(lacht)… Ein Hog ist ja ein Wildschwein und Road
Hog übersetzt wäre ein Verkehrsrowdy. Das ist
eine fiktive Geschichte. Das ist so wie in einem
Road Movie, da ist einer auf dem Weg in die Verdammnis und will nicht, dass ihn jemand begleitet. So nach dem Motto: Fahr nicht mit mir
sonst endest du dort wo ich Ende - in der Hölle!
Bei dem Track „St. Elmo“ hört man schon den
Einfluss von Uwes Gitarrenspiel heraus. So etwas wäre wohl in der Vergangenheit bei euch
nicht möglich gewesen?
Ja, das kommt vom Uwe. Er hat ja dann auch
Simone Wenzel (g,v, Revolution Eve, ex-Rebellion) mit eingebracht die die Backingvocals beigesteuert hat. Simone ist dann noch bei „Yeah
She‘s A Bitch“ und „Drowned In Tears“ dabei.
Ein bisschen Surf-Feeling bekommt dann bei
„Frankie‘s Tiki Room“ auf.
Das ist eine wahre Geschichte den Tiki Room
gibt es wirklich, genauso wie das St. Elmos. Das
St. Elmo ist eine Kneipe in Bisbee/ Arizona und
der Frankies Tiki Room ist eine 24 Stunden Bar
in Las Vegas. Da bin ich total versackt und war
dann erst mal „krank“ (lacht).
„We‘ll Fight Them All“.
Das ist die Fortsetzung von „Bomb The Bastards“ vom „Foxtail Testimonial“ Album. So
zusagen „Bomb The Bastards“ Teil 2. Da geht
es wieder gegen Terrorismus.
Einer der ungewöhnlichsten Songs ist „Drowned In Tears“.
Die Melodie hatte sich angeboten. Das Riff hat
Uwe angeschleppt. Ja, das Stück hat einen Gothic / Billy Idol Touch. Der Text ist leicht autobiografisch… wenn man viel unterwegs ist hinterlässt man auch die eine oder andere Träne.
Wie schon erwähnt habe ich mich bei den Texten mehr auf meine eigenen Geschichten konzentriert, als mir irgendwelche Storys aus dem
Arsch zu ziehen. Es ist viel passiert in den letzten 13 Jahren warum nicht die eigenen Storys
erzählen. Wenn eine Band schon ein paar Jahre
auf dem Buckel hat finde ich das okay. Wenn
eine neue Band aus dem Nähkästchen plaudert
denke ich mir nur was wollen die denn? Deswegen haben wir zu Beginn die Texte neutral bzw.
einem gewissen Thema folgend gemacht, jetzt
können die Leute mehr mit der Band anfangen
und interessieren sich auch mehr für die eigenen Geschichten.
„She´s Nitro“
Lena Nitro die Pornodarstellerin. Wir machen
jetzt ein Video mit ihr. Unser Endorsment mit
der Pornoproduktionsfirma Videorama haben wir nun von den V8WIXXXERn nun auf die
V8WANKERS erweitert und die haben uns ihren neuen Shootingstar Lena für dieses Video
angeboten.
FSK 18?
Schauen wir mal (lacht). Gedreht wird im Mai.
Ihr hattet doch auch ein Video mit Vivian
Schmitt zu „Videorama Mama“ vom zweiten
V8WIXXXER Album gedreht, was ist damit?
Das ist noch nicht fertig. WEIL der, der es gedreht hatte zwischendurch Pleite gegangen ist
und nun renne ich meinen Files hinterher. Aber
das klappt schon noch und kommt in einem
Doppelpackage als Videorama Spezial mit beiden Videos. Der Plan ist eine Split-Single mit
beiden Videos.
Wie schaut dein 5-Jahresplan aus?
Natürlich weiß ich schon wie das nächste Album
heißen wird. Das wird aber nicht verraten…
Okay, es ist ein australischer Spruch, wenn man
über die Stränge gehauen hat und am nächsten Tag nicht fit ist… „Harden The Fuck Up“ das
heißt so viel wie: „Jammer nicht rum oder stell
dich nicht so an!“ Und das nächste V8WIXXXER
Album wird „Nur für Dich“ heißen!
Text: Denis H.
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