- Exportinitiative Erneuerbare Energien
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BIOENERGIE Zielmarktanalyse USA Westen 2013 mit Profilen der Marktakteure www.exportinitiative.bmwi.de 1 Impressum Herausgeber AHK USA – San Francisco One Embarcadero Center, Suite 1060 San Francisco, CA 94111 Telefon: +1 (415) 248-1240 Fax: +1 (415) 627-9169 E-Mail: [email protected] Internetadresse: www.gaccwest.com Stand Juli 2013 Bildnachweis Steffi Mueller/Fotolia Kontaktpersonen Mirko Wutzler, [email protected] Urheberrecht: Das gesamte Werk ist urheberrechtlich geschützt. Bei seiner Erstellung war die Deutsch-Amerikanische Handelskammer in San Francisco (AHK USA – San Francisco) stets bestrebt, die Urheberrechte anderer zu beachten und auf selbst erstellte sowie lizenzfreie Werke zurückzugreifen. Jede Vervielfältigung, Bearbeitung, Verbreitung und jede Art der Verwertung außerhalb der Grenzen des deutschen Urheberrechts bedarf der ausdrücklichen Zustimmung des Herausgebers. Haftungsausschluss: Sämtliche Inhalte wurden mit größtmöglicher Sorgfalt und nach bestem Wissen erstellt. 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III Abbildungsverzeichnis ................................................................................................................................................................IV Abkürzungsverzeichnis ...............................................................................................................................................................VI 1 2 3 4 Staatenprofil Alaska ............................................................................................................................................................. 1 1.1 Gesetzliche Rahmenbedingungen für Bioenergie ................................................................................................... 4 1.2 Markstruktur und Marktchancen für deutsche Unternehmen ............................................................................... 6 1.3 Profile Marktakteure ................................................................................................................................................. 8 Staatenprofil Arizona ......................................................................................................................................................... 12 2.1 Gesetzliche Rahmenbedingungen für Bioenergie .................................................................................................. 15 2.2 Marktstruktur & Marktchancen für deutsche Unternehmen ............................................................................... 20 2.3 Profile Marktakteure ............................................................................................................................................... 22 Staatenprofil Hawaii ..........................................................................................................................................................27 3.1 Gesetzliche Rahmenbedingungen für Bioenergie ................................................................................................. 30 3.2 Marktstruktur & Marktchancen für deutsche Unternehmen ............................................................................... 34 3.3 Profile Marktakteure ............................................................................................................................................... 36 Staatenprofil Idaho............................................................................................................................................................ 43 4.1 Gesetzliche Rahmenbedingungen für Bioenergie ................................................................................................. 46 4.2 Marktstruktur und Marktchancen für deutsche Unternehmen ........................................................................... 49 4.3 Profile Marktakteure ................................................................................................................................................ 51 Staatenprofil Kalifornien ............................................................................................................................................................55 5 6 7 8 4.4 Gesetzliche Rahmenbedingungen für Bioenergie ................................................................................................. 59 4.5 Marktstruktur und Marktchancen für deutsche Unternehmen ........................................................................... 64 4.6 Profile Marktakteure ................................................................................................................................................67 Staatenprofil Montana .......................................................................................................................................................74 5.1 Gesetzliche Rahmenbedingungen für Bioenergie ..................................................................................................76 5.2 Marktstruktur & Marktchancen für deutsche Unternehmen ................................................................................ 81 5.3 Profile Marktakteure ............................................................................................................................................... 83 Staatenprofil Nevada ......................................................................................................................................................... 88 6.1 Gesetzliche Rahmenbedingungen für Bioenergie .................................................................................................. 91 6.2 Marktstruktur & Marktchancen für deutsche Unternehmen ............................................................................... 95 6.3 Profile Marktakteure ............................................................................................................................................... 96 Staatenprofil New Mexico ............................................................................................................................................... 100 7.1 Gesetzliche Rahmenbedingungen für Bioenergie ................................................................................................103 7.2 Marktstruktur und Marktchancen für deutsche Unternehmen .......................................................................... 107 7.3 Profile Marktakteure ..............................................................................................................................................109 Staatenprofil Oregon ........................................................................................................................................................ 115 I ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013 9 10 11 8.1 Gesetzliche Rahmenbedingungen für Bioenergie ................................................................................................ 118 8.2 Marktstruktur und Marktchancen für deutsche Unternehmen .......................................................................... 122 8.3 Profile Marktakteure .............................................................................................................................................. 124 Staatenprofil Utah ............................................................................................................................................................130 9.1 Gesetzliche Rahmenbedingungen für Bioenergie ................................................................................................ 133 9.2 Marktstruktur und Marktchancen für deutsche Unternehmen .......................................................................... 137 9.3 Profile Marktakteure .............................................................................................................................................. 139 Staatenprofil Washington ................................................................................................................................................ 146 10.1 Gesetzliche Rahmenbedingungen für Bioenergie ................................................................................................ 149 10.2 Marktstruktur und Marktchancen für deutsche Unternehmen .......................................................................... 153 10.3 Profile Marktakteure .............................................................................................................................................. 157 Staatenprofil Wyoming .................................................................................................................................................... 163 11.1 Gesetzliche Rahmenbedingungen für Bioenergie ................................................................................................ 166 11.2 Marktstruktur & Marktchancen für deutsche Unternehmen .............................................................................. 169 11.3 Profile Marktakteure .............................................................................................................................................. 172 Quellenverzeichnis ..................................................................................................................................................................... III II ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013 Tabellenverzeichnis Tabelle 1: BIP, Wirtschaftswachstum und Arbeitslosigkeit in Alaska 2005 bis 2011 ................................................................ 1 Tabelle 2: Netto Stromerzeugung nach Energiequellen in Alaska 2011 .................................................................................... 3 Tabelle 3: Förderprogramme erneuerbare Energie (Biomasse) Alaska .....................................................................................5 Tabelle 4: BIP, Wirtschaftswachstum und Arbeitslosigkeit in Arizona in den Jahren 2005 bis 2011 ................................... 12 Tabelle 5: Netto Stromerzeugung nach Energiequellen in Arizona 2011 ................................................................................. 14 Tabelle 6: Förderprogramme erneuerbare Energien (Bioenergie) Arizona ............................................................................. 17 Tabelle 7: BIP, Wirtschaftswachstum und Arbeitslosigkeit in Hawaii 2005 bis 2011 .............................................................27 Tabelle 8: Netto Stromerzeugung nach Energiequellen in Hawaii 2011 ................................................................................. 30 Tabelle 9: Einspeisetarife erneuerbare Energiesysteme Hawaii ............................................................................................. 32 Tabelle 10: Förderprogramme erneuerbare Energien (Biomasse) Hawaii ............................................................................. 33 Tabelle 11: BIP, Wirtschaftswachstum und Arbeitslosigkeit in Idaho 2006-2011 .................................................................. 43 Tabelle 12: Netto Stromerzeugung nach Energiequelle in Idaho im Jahr 2011 ...................................................................... 45 Tabelle 13: Förderprogramme erneuerbare Energie (Biomasse) Idaho ................................................................................. 48 Tabelle 14: BIP, Wirtschaftswachstum und Arbeitslosigkeit in Kalifornien in den Jahren 2004 bis 2011 ............................55 Tabelle 15: Netto Stromerzeugung nach Energiequellen in Kalifornien 2011 ........................................................................ 58 Tabelle 16: Förderprogramme erneuerbare Energien (Biomasse) Kalifornien ...................................................................... 62 Tabelle 17: BIP, Wirtschaftswachstum und Arbeitslosigkeit in Montana 2006-2011 .............................................................74 Tabelle 18: Netto Stromerzeugung nach Energiequelle in Montana 2011 ...............................................................................76 Tabelle 19: Förderprogramme erneuerbare Energien (Bioenergie) Montana ........................................................................ 78 Tabelle 20: BIP, Wirtschaftswachstum und Arbeitslosigkeit in Nevada 2005 bis 2011 ......................................................... 88 Tabelle 21: Nettostromerzeugung nach Energiequellen in Nevada 2011 ................................................................................ 90 Tabelle 22: Förderprogramme erneuerbare Energien (Biomasse) Nevada ............................................................................ 93 Tabelle 23: BIP, Wirtschaftswachstum und Arbeitslosigkeit in New Mexiko 2005 bis 2011 ............................................... 100 Tabelle 24: Nettostromerzeugung nach Energiequellen in New Mexico 2011 .......................................................................102 Tabelle 25: Förderprogramme erneuerbare Energien (Biomasse) New Mexico ................................................................... 105 Tabelle 26: BIP, Wirtschaftswachstum und Arbeitslosigkeit in Oregon 2005 bis 2011 ........................................................ 115 Tabelle 27: Nettostromerzeugung nach Energiequellen in Oregon 2011 ............................................................................... 117 Tabelle 28: Förderprogramme erneuerbare Energien (Biomasse) Oregon ...........................................................................120 Tabelle 29: BIP, Wirtschaftswachstum und Arbeitslosenquote in Utah 2005 bis 2011 ........................................................130 Tabelle 30: Nettostromerzeugung nach Energiequellen in Utah 2011 ................................................................................... 132 Tabelle 31: Förderprogramme erneuerbare Energien (Biomasse) Utah ................................................................................ 135 Tabelle 32: BIP, Wirtschaftswachstum und Arbeitslosenquote in Washington 2005 bis 2011 ............................................ 146 Tabelle 33: Nettostromerzeugung nach Energiequellen in Washington 2011 .......................................................................148 Tabelle 34: Förderprogramme erneuerbare Energien (Biomasse) Washington ................................................................... 152 Tabelle 35: BIP, Wirtschaftswachstum und Arbeitslosigkeit in Wyoming 2005 bis 2011 .................................................... 163 Tabelle 36: Nettostromerzeugung nach Energiequellen in Wyoming 2011 ........................................................................... 165 Tabelle 37: Förderprogramme erneuerbare Energien (Bioenergie) Wyoming ......................................................................168 Tabelle 38: Verfügbare Biomasse nach Herkunft (Trockengewicht in Tonnen) ................................................................... 170 III ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013 Abbildungsverzeichnis Abbildung 1: Energievorkommen Alaska.................................................................................................................................... 2 Abbildung 2: Stromverbrauch nach Endverbrauchersektor (Stand 2010) ............................................................................... 3 Abbildung 3: Biomassepotential Alaska ..................................................................................................................................... 6 Abbildung 4: Energievorkommen Arizona ................................................................................................................................ 13 Abbildung 5: Stromverbrauch nach Endverbrauchersektor (Stand 2010) .............................................................................. 15 Abbildung 6: Einzugsbereiche der Energieversorgungsunternehmen in Arizona .................................................................. 19 Abbildung 7: Biomassepotenzial in Arizona ............................................................................................................................. 20 Abbildung 8: Energievorkommen Hawaii ................................................................................................................................ 28 Abbildung 9: Stromverbrauch nach Endverbrauchersektor (Stand 2010) ............................................................................. 30 Abbildung 10: Biomassepotential Hawaii ................................................................................................................................. 34 Abbildung 11: Energievorkommen Idaho ................................................................................................................................. 44 Abbildung 12: Stromverbrauch nach Endverbrauchersektor (Stand 2010) ........................................................................... 46 Abbildung 13: Biomassepotential des Staates Idaho ................................................................................................................ 50 Abbildung 14: Energieprofil Kalifornien .................................................................................................................................... 57 Abbildung 15: Stromverbrauch nach Endverbrauchersektor (Stand 2010) ........................................................................... 59 Abbildung 16: Biomassepotential Kalifornien .......................................................................................................................... 65 Abbildung 17: Biomasse-Anlagen in Kalifornien ...................................................................................................................... 66 Abbildung 18: Energievorkommen Montana ............................................................................................................................ 75 Abbildung 19: Stromverbrauch nach Endverbrauchersektor (Stand 2010) ............................................................................76 Abbildung 20: Biomassepotenzial Montana ............................................................................................................................. 82 Abbildung 21: Energievorkommen Nevada .............................................................................................................................. 89 Abbildung 22: Energienutzung nach Sektor (Stand 2010) ....................................................................................................... 91 Abbildung 23: Bioenergiepotential Nevadas ............................................................................................................................ 95 Abbildung 24: Energievorkommen New Mexico .................................................................................................................... 101 Abbildung 25: Energienutzung nach Sektor (Stand 2010) .....................................................................................................103 Abbildung 26: Biomassepotential New Mexico ...................................................................................................................... 108 Abbildung 27: Energievorkommen Oregon ............................................................................................................................. 116 Abbildung 28: Energienutzung nach Sektor (Stand 2010) ..................................................................................................... 117 Abbildung 29 : Biomassepotential Oregon .............................................................................................................................. 122 Abbildung 30: Energievorkommen Utah ................................................................................................................................. 131 Abbildung 31: Energienutzung nach Sektor (Stand 2010)...................................................................................................... 133 Abbildung 32: Biomassepotential Utah ................................................................................................................................... 137 Abbildung 33: Biomasseressourcen in den westlichen USA ...................................................................................................138 Abbildung 34: Energievorkommen Washington ..................................................................................................................... 147 Abbildung 35: Energienutzung nach Sektor (Stand 2010) ..................................................................................................... 149 Abbildung 36: Biomassepotential Washington ....................................................................................................................... 153 Abbildung 37: Arten von Biomassevorkommen in Washington ............................................................................................ 154 Abbildung 38: Milchviehbetriebe in Washington ................................................................................................................... 155 Abbildung 39: Pilotprojekte der Biomasse Initiative des Washington DNR ......................................................................... 156 IV ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013 Abbildung 40: Energievorkommen Wyoming ......................................................................................................................... 164 Abbildung 41: Energienutzung nach Sektor (Stand 2010) ..................................................................................................... 166 Abbildung 42: Biomassepotential in Wyoming ....................................................................................................................... 169 Abbildung 43: Zwischenstaatliche Hochspannungsleitung .................................................................................................... 171 V ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013 Abkürzungsverzeichnis ABCWU Albuquerque Bernalillo County Water Utility Authority ACC Arizona Corporate Commission AEA Alaska Energy Authority APS Arizona Public Service ARCTEC Alaska Railbelt Cooperative Transmission and Energy Company ASU Arizona State University AWEA American Wind Energy Association BIP Bruttoinlandsprodukt BTU British Thermal Unit CEC California Energy Commission CEO Chief Executive Officer CSP Concentrated Solar Power DEQ Department of Environmental Quality DNR Department of Natural Resources DOE Department of Energy DSIRE Database of Incentives for Renewables & Efficiency EERE Energy Efficiency and Renewable Energy EIA U.S. Energy Information Administration EPA Enviromental Protection Agency EPE El Paso Electrics ETO Energy Trust of Oregon GVEA Golden Valley Electric Association GW Gigawatt HCEI Hawaii Clean Energy Initiative JBER Joint Base Elmendorf Richardson KW Kilowatt KWK Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen LADWP Los Angeles Department of Water & Power MREA Montana Renewable Energy Association NEG Net Excess Generation PACE Property-Assessed Clean Energy PG&E Pacific Gas & Electric PGE Portland General Electric PNM Public Service Company of New Mexico PUC Public Utilities Commission PUD Public Utility District RCA Regulatory Commission of Alaska REF Renewable Energy Fund RETA Renewable Energy Transmission Authority VI ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013 RPG Renewable Portfolio Goal RPS Renewable Portfolio Standards SCE Southern California Edison SDG&E San Diego Gas & Electric Company SEED Northwest Sustainable Energy for Economic Development SNAP Sustainable Natural Alternative Power SPS Southwestern Public Service SRP Salt River Project TEP Tucson Electric Power USD US-Dollar USD-PBARC US-Department of Agriculture Pacific Basin Agricultural Research Center WGA Western Governors’ Association VII ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013 1 Staatenprofil Alaska Bevölkerung: 731.449 Einwohner (2012)1 Fläche: 1.477.953,28 km² Hauptstadt: Juneau Bruttoinlandsprodukt (BIP) gesamt: 51.376 Millionen US-Dollar (2011) BIP pro Kopf: 61.853 US-Dollar (2011)2 Arbeitslosenquote: 7,0% (Jahresdurchschnitt 2012)3 Alaska ist flächenmäßig der größte Bundesstaat der USA. Im Jahr 2012 lebten nach Schätzungen des U.S. Census Bureau etwa 731.000 Einwohner in Alaska. Dies entspricht einem Bevölkerungszuwachs von 16,7% seit dem Jahr 2000. Die Bevölkerungsprognose des U.S. Census Bureau geht davon aus, dass die Bevölkerung bis zum Jahr 2030 auf etwa 870.000 Einwohner ansteigen wird.4 Folgende Tabelle zeigt die Entwicklung des BIP und Wirtschaftswachstum Alaskas für die Jahre 2004 bis 2011. Tabelle 1: BIP, Wirtschaftswachstum und Arbeitslosigkeit in Alaska 2005 bis 2011 Alaska 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 BIP (in Mio. US-Dollar) 37.824 41.82 44.587 49.19 45.861 49.12 51.367 Wirtschaftswachstum (in%) 9,9 10,6 6,6 10,3 -6,8 7,1 4,6 Arbeitslosenquote (in%) 6,9 6,5 6,1 6,4 7,7 8,0 7,6 Quelle: Eigene Darstellung nach U.S. Department of Commerce – Bureau of Economic Analysis (2013): Regional Economic Accounts; U.S. Department of Labor Statistics – Bureau of Labor Statistics (2012): Local Area Unemployment Statistics Das BIP Alaskas belief sich im Jahr 2011 auf 51.367 Millionen US-Dollar. Dies entspricht einem Anteil von 0,34% der gesamten US-Wirtschaft. Das reale BIP pro Kopf in Alaska lag im Jahr 2011 mit 61.853 US-Dollar weit über dem Durchschnittswert aller US-Staaten der bei 42.070 US-Dollar lag. Damit besaß Alaska das zweithöchste BIP pro Kopf.5 Nach einem Einbruch 2009 ist das Wirtschaftswachstum im Jahr 2010 mit 7,1% und 2011 mit 4,6% wieder positiv (siehe Tabelle 1). Im Jahr 2012 lag die Arbeitslosenquote mit 7,0% unter dem landesweiten Jahresdurchschnitt von 8,1%.6 Alaska exportierte im Jahr 2012 Waren im Wert von 4,60 Milliarden US-Dollar (0,3% aller US-Exporte). Damit sind die Exporte um 13,7% gegenüber dem Vorjahr zurückgegangen. Die drei wichtigsten Exportmärkte sind China, Japan, und Südkorea (in absteigender Reihenfolge). Deutschland liegt in der Rangfolge der Exporte aus Alaska auf Platz fünf.7 Alaska importierte im Jahr 2012 Waren im Wert von 2,11 Milliarden US-Dollar (0,1% aller US-Exporte). Damit sind die Importe um 15,6% gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Die drei wichtigsten Herkunftsländer für Importe sind Kanada, Südkorea und Japan (in absteigender Reihenfolge). Deutschland liegt mit Importen im Wert von 20 Millionen US-Dollar nach Alaska in der Rangfolge auf Platz 9.8 Die wichtigsten Sektoren der Ökonomie in Alaska sind die Fischerei, Ölindustrie, Vgl. U.S. Department of Commerce –Census Bureau (2013): State & County Quickfacts – Alaska Vgl. U.S. Department of Commerce – Bureau of Economic Analysis (2013): Regional Economic Accounts 3 Vgl. U.S. Department of Labor – Bureau of Labor Statistics (2013): News Release – Regional and State Unemployment 2012 Annual Average 4 Vgl. U.S. Department of Commerce – Census Bureau (2010): Census 2010 5 Vgl. U.S. Department of Commerce – Bureau of Economic Analysis (2013): Regional Economic Accounts 6 Vgl. U.S. Department of Labor – Bureau of Labor Statistics (2013): News Release – Regional and State Unemployment 2012 Annual Average 7 Vgl. U.S. Department of Commerce – Census Bureau (2013): Foreign Trade – State Exports for Alaska 8 Vgl. U.S. Department of Commerce – Census Bureau (2013): Foreign Trade – State Exports for Alaska 1 2 1 ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013 Forstwirtschaft, Tourismus, Bodenschätze und Landwirtschaft. Der wichtigste Industriezweig in Alaska ist die Erdöl- und Gasindustrie.9 Energiemarkt Abbildung 1: Energievorkommen Alaska Quelle: U.S. Energy Information Administration (2013): Alaska State Profile and Energy Estimates Wie Abbildung 1 zeigt, ist Alaska reich an Energieressourcen und weist auch im Bereich der erneuerbaren Energiequellen Entwicklungspotential auf. Trotzdem erreicht der Staat im landesweiten Vergleich nur Platz 44 im Bereich der Stromerzeugung aus erneuerbaren Ressourcen. Dies liegt zu einem großen Teil an der fehlenden Vernetzung des Staatengebietes. Das U.S. Department of Energy (DOE) bemüht sich darum, ländlichere Regionen durch kleinere Windkraftanlagen an das Energienetz anzuschließen.10 Das Wasserkraftpotential Alaskas ist dank der vielen Flüsse eines der höchsten des Landes. Außerdem eignen sich die Landstriche entlang der Küste hervorragend zur Energiegewinnung aus Geothermie und Windkraft. Vor allem der Anteil der aus Wasser- und Windenergie gewonnenen Stromerzeugung ist im Jahr 2011 gegenüber dem Vorjahr angestiegen wie die Tabelle 2 verdeutlicht. Trotz dieser Potentiale dominiert die Öl- und Gasindustrie jedoch weiterhin die Wirtschaft des Bundesstaates: 14 der 100 größten Erdölfelder und fünf der größten Erdgasfelder liegen in Alaska. Des Weiteren hat der Staat bedeutende Kohlevorkommen. Die Ölproduktion des Staates ist seit 1988 rückläufig, wenngleich Experten von noch großen unerschlossenen Öl- und Gasreserven ausgehen. Die Weiterverarbeitung des in Alaska geförderten Rohöls erfolgt hauptsächlich in Kalifornien und Washington, der Transport erfolgt hierbei über die Trans-Alaska Pipeline und den Hafen Valdez. 9 Vgl. Resource Development Council (2013): Alaska’s Oil and Gas Industry Vgl. U.S. Department of Energy – Energy Efficiency & Renewable Energy (2013): Energy Projects and Activities in Alaska 10 2 ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013 In Alaska werden erhebliche Mengen an Erdgas gefördert, von denen allerdings mehr als zwei Drittel wieder zurück in den Untergrund gepumpt, oder direkt innerhalb der Produktionsstätte verwendet werden. Eine Weiterleitung der Fördermengen an Konsumenten, beispielsweise über eine Erdgaspipeline, die Alaska mit den anderen US-Märkten verbindet, wird als generell unwirtschaftlich eingestuft. Tabelle 2: Netto Stromerzeugung nach Energiequellen in Alaska 2011 Erzeugter Strom (MWh) Anteil an der Stromerzeugung in% Änderung zum Vorjahr in% Kohle 656.385 9,6 5,8 Erdöl 944.998 13,8 0,8 Erdgas 3.906.433 56,9 4,2 Konventionelle Wasserkraft 1.344.746 19,2 -6,2 Wind 12.446 0,2 -1,3 Andere Biomasse 3.287 0,1 -47,9 - - - 6.868.294 100 - Energiequelle Andere Total Quelle: Eigene Darstellung nach U.S. Energy Information Administration (2013): Electricity – Detailed State Data Der Strompreis für private Haushalte lag 2011 bei 17,62 Cent/kWh, im kommerziellen Sektor bei 15,10 Cent/kWh und im Industriesektor waren es 15,71 Cent/kWh. Der Durchschnittspreis betrug etwa 16,08 Cent/kWh und lag damit 62% über dem landesweiten Niveau.11 Trotz der hohen Strompreise steigt der Verbrauch in Alaska überdurchschnittlich stark: Die jährliche Wachstumsrate beim Stromverbrauch liegt in Alaska bei 2,9% und zählt somit zu einem der US-weit höchsten.12 Neben den konventionellen Energiequellen Erdgas und Erdöl wurde in den letzten Jahren vor allem die Stromerzeugung aus Wasser- und Windkraftprojekten weiter ausgebaut. Der prozentuale Anteil sowohl in der Stromerzeugung in Wasserkraft und Windenergieanlagen ist allerdings im Jahr 2011 gegenüber dem Vorjahr gesunken wie aus Tabelle 2 hervor geht. Im Jahr 2011 wurden knapp 20% der verkauften Strommenge aus erneuerbaren Energiequellen (Wasserkraft eingeschlossen)13 Abbildung 2: Stromverbrauch nach Endverbrauchersektor (Stand 2010) Quelle: Eigene Darstellung nach U.S. Energy Information Administration (2013): Alaska State Profile and Energy Estimates Vgl. U.S. Energy Information Administration (2012): Electric Sales, Revenue, and Average Price 2011 Vgl. U.S. Department of Energy – Energy Efficiency & Renewable Energy (2013): Energy Projects and Activities in Alaska 13 Vgl. U.S. Energy Information Administration (2013): Electricity – Detailed State Data 11 12 3 ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013 Der Pro-Kopf Stromverbrauch Alaskas war 2010 dreimal so hoch wie der landesweite Durchschnitt (308 Millionen Btu pro Kopf) und damit nach dem Verbrauch von Wyoming am zweit höchsten der USA. Alaskas Ziel ist es, den Stromverbrauch pro Kopf auf 796,3 Millionen Btu zu senken, um den gesetzlichen Vorgaben des Energy Policy Act (EPACT) von 2005 zu genügen. Im Jahr 2010 lag der Verbrauch bei 899 Millionen Btu pro Kopf.14 1.1 Gesetzliche Rahmenbedingungen für Bioenergie In 2008 wurde Alaskas Renewable Energy Fund (REF) ins Leben gerufen. Das Programm sah die Bereitstellung von jährlich 50 Mio. US-Dollar für erneuerbare Energieprojekte, besonders in Gebieten mit hohen Energiekosten, für eine Laufzeit von fünf Jahren vor. Im Jahr 2012 wurde das Programm um weitere 10 Jahre bis 2023 verlängert. Zuständige Behörde für den REF ist die Alaska Energy Authority (AEA). Seit 2008 sind insgesamt 202,5 Mio. US-Dollar an 227 Projekte gezahlt worden, unter anderem für Erkundungsarbeiten und Machbarkeitsstudien sowie Design- und Konstruktionsprojekte, die eine breite Reihe von Technologien in unterschiedlichen geographischen Regionen abdecken. In Alaska wurden bisher keine Renewable Portfolio Standards (RPS) beschlossen, die es inzwischen in 29 U.S.Bundesstaaten gibt. Bei den RPS handelt es sich um eine ordnungspolitische Maßnahme zur Erhöhung des Anteils der erneuerbaren Energien an der Energieproduktion. Alaska hat sich als einer von sieben Bundesstaaten zu einem Renewable Energy Goal (REG) verpflichtet. Das erklärte Staatenziel aus 2010 ist es, bis zum Jahr 2025 die Hälfte der Stromnachfrage aus erneuerbaren Energiequellen zu decken.15 In der Vergangenheit gab es nur wenige Förderprogramme, die von Seiten der Energieunternehmen initiiert wurden. Im Jahr 2009 investierte nur ein Energieversorgungsunternehmen in Effizienzprogramme mit einem Volumen von 387.000 US-Dollar. Aktuell fördert der größte Stromanbieter, die Golden Valley Electric Association (GVEA), mit einem Rebate Programm das Vorankommen erneuerbarer Energien und Energieeffizienz. 16 Die Mehrzahl der Energieeffizienzprogramme wird vom Staat Alaskas getragen. Seit dem Jahr 2008 hat der Staat insgesamt 461,5 Millionen US-Dollar in Energieeffizienzprogramme fließen lassen.17 Im Jahr 2009 haben die Versorgungsunternehmen in Alaska insgesamt 387.000 US-Dollar in Energieeffizienz investiert. Im Rahmen des Home Energy Rebate Program wurden im Jahr 2010 ca. 98 Mio. US-Dollar an Rückzahlungen an Hauseigentümer gezahlt. 2010 wurde in dem Bundesstaat ein Net-Metering-Gesetz erlassen, das es Erzeugern von Elektrizität aus erneuerbaren Energien erlaubt, Elektrizität bis zu 25 kW in das öffentliche Netz einzuspeisen. Net-Metering ist für alle Kunden der Energieversorger Alaskas verfügbar, die zur Stromerzeugung Solar-, Wind-, Biomasse-, Wasserkraft oder Geothermieanlagen heranziehen. Als Einspeisungsobergrenze wurde ein Anteil von 1,5% der Spitzenlast des jeweiligen Energieversorgers festgelegt. Im Mai 2011 verabschiedete die Regulatory Commission of Alaska (RCA), eine Regulierungsbehörde für öffentliche Versorgungsbetriebe, zusätzlich Interconnection Guidelines, welche die Energietarife der Versorgungsunternehmen festlegen. Die Einspeisungsgrenze für dezentrale Stromerzeuger liegt bei 25 kW.18 Weitere Anreize und Förderprogramme werden in folgender Tabelle abgebildet. Vgl. U.S. Energy Information Administration (2011): State Energy Consumption Estimates 1960 Through 2009 Vgl. Renewable Energy Project Alaska (2013): Energy Policy 16 Vgl. U.S. Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2013): Alaska – Financial Incentives 17 Vgl. American Council for an Energy-Efficient Economy (2013): State Energy Efficiency Policy Database – Alaska 18 Vgl. U.S. Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2013): Alaska – Financial Incentives 14 15 4 ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013 Tabelle 3: Förderprogramme erneuerbare Energie (Biomasse) Alaska Förderungsart Staat Name Förderberechtigte Technologien Förderberechtigte Auftraggeber Erläuterung Bundesstaatlicher Zuschuss Renewable Energy Grant Program Solare Warmwasserbereitung, Photovoltaik, Brennstoffzellen, Geothermische Wärmepumpen, Wind, Geothermik, Hydrothermik, Wasserkraft, Biomasse, Biogas, Gezeiten, Wellenkraft, anaerobe Gärung, Abwärme Leistungsbezogenes Anreizsystem Golden Valley Electric Association - Sustainable Natural Alternative Power (SNAP) Program Photovoltaik, Wind, Abwärme, Biomasse, Geothermik, Wasserkraft, Gezeiten Gewerbe, Industrie, Privathaushalte, Gemeinnützige Organisationen, Schulen, Landwirtschaftsbetriebe, Institutionen, GVEA Kunden Leistungsbasiertes Zulagenprogramm für Kunden des Stromverbandes auf US-Dollar/ kWh-Basis zur Förderung der Installation von erneuerbaren Energietechnologien mit einer Kapazität von bis zu 25 KW. Steuererlass Local Option - Property Tax Exemption for Renewable Energy Systems Solar, Wind, Biomasse, Geothermik, Wasserkraft Privathaushalte Grundsteuererlass bei Systemen erneuerbarer Energien in Privatbesitz durch die Gemeinden. Regional Gewerbe, Lokalverwaltung, Versorgerunternehmen, Stammesregierungen Finanzielle Förderung von Projekten förderungsberechtigter Energien in Alaska in Höhe von rund 50 Mio. US-Dollar jährlich. Quelle: Eigene Darstellung nach U.S. Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2013): Financial Incentives 5 Kontakt Butch White Alaska Energy Authority 813 West Northern Light Blvd. Anchorage, AK 99503 +1-907-771-3048 [email protected] Todd Hoener Golden Valley Electric 758 Illinois St. Fairbanks, AK 99707 +1-907-451-5607 [email protected] --- ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013 Die fünf größten Energieversorger Alaskas, GVEA Inc., Chugach Electric Association Inc., Anchorage Municipal Light and Power, Matanuska Electric Association. Inc. und Homer Electric Association Inc., decken zu 76% die Energieversorgung des Staates. Daneben gibt es eine Vielzahl kleiner dezentraler Energieversorger, die kleine ländliche Gemeinden mit Strom versorgen.19 Die größte Kooperative ist dabei mit 34.480 Mitgliedern die GVEA, die derzeit mehr als 43,940 Haushalte in Fairbanks, Delta Junction, Nenana, Healy und Cantwell mit Strom versorgt.20 Die zweit größte Kooperative Chugach Electric Association versorgt Alaskas Railbelt Region, also Gebiete rund um die Städte Anchorage, Whittier und Tyonek. Im Januar 2011 haben sich die Unternehmen zusammengeschlossen und die Gemeinschaftskooperative, Alaska Railbelt Cooperative Transmission and Energy Company (ARCTEC), gegründet.21 1.2 Markstruktur und Marktchancen für deutsche Unternehmen Abbildung 3: Biomassepotential Alaska Quelle: Open Energy Information (2010): Biomass Resources Alaska Abbildung 3 stellt Alaskas Biomasseressourcen dar; es zeigt sich deutlich, dass bis auf einige wenige Gebiete die Vorkommen in Alaska eher begrenzt sind. Vgl. Regulatory Commission of Alaska (2013): Certificates Vgl. Golden Valley Electric Association (2012): Annual Report 2012 21 Vgl. Alaska Railbelt Cooperative Transmission and Energy Company (2013): Energy Solutions Through Cooperative Actions 19 20 6 ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013 Alaskas wichtigste Biomassequellen sind Holz-, Sägewerksabfälle, Nebenprodukte der Fischerei sowie städtisches Müllaufkommen. Es besteht jedoch auch Potential im Anbau von anderen Energiepflanzen, wie zum Beispiel Raps zur Herstellung von Biokraftstoff. Mit 11,9 Millionen Hektar Waldgebiet hat Alaska durchaus das Potential, viele Städte mit kostengünstiger Energie zu versorgen. Alaskas Holzabfälle und Holzprodukte könnten eine solide Basis für Kraftstoffe bilden, um somit die Heizkosten in vielen Kommunen zu senken. 22 Im Jahr 2010 wurde der erste große Pelletboiler von der Sealaska Corporation in Juneau installiert. Daneben hat die Tok School 2010 einen Boiler in Betrieb genommen, der 65.000 Gallonen Heizöl ersetzen kann. Einige andere holzbefeuerte Boiler wurden in Alaska installiert und weitere 40 Projekte sollen in der Zukunft umgesetzt werden. Die Produktion von Holzpellets steigt weiterhin an. Neben einigen kleinen Anlagen ist Superior Pellets, eine Anlage in der Stadt North Pole, mit 30.000 Tonnen Pellets pro Jahr die größte in Alaska.23 Neben Biomasse aus Holzabfällen spielt in Alaska auch die Stromerzeugung aus Fischöl und Siedlungsabfällen eine Rolle. Bis zu 8 Millionen Gallonen Fischöl produziert Alaskas Fischereiwirtschaft jährlich. Im Jahr 2010 nahm Alaska Waste die erste groß angelegte Biodieselanlage im Bundesstaat in Betrieb. Das Kraftwerk produziert jährlich 250.000 Gallonen Biodiesel aus Pflanzenöl, welches als Abfallprodukt von Restaurants bezogen wird.24 Eine zusätzliche Bioenergiequelle stellt der Siedlungsmüll dar. Die Einwohner Alaskas produzieren etwa 650.000 Tonnen Abfall im Jahr und der Bundesstaat verfügt über sieben Abfalldeponien mit einer Kapazität von mindestens 20 Tonnen Abfall täglich. Aus dem austretenden Methangas kann wiederum Strom erzeugt werden.25 Als aktuelles Projekt ist das Joint Base Elmendorf Richardson (JBER) Kraftwerk zu nennen, das als Gemeinschaftsprojekt des Anchorage Solid Waste Services Department und von Doyon Utilities LLC an der Anchorage Regional Landfill entsteht. Die Weiterverarbeitung von Methangas zur Produktion von Elektrizität soll im Januar 2013 beginnen. Dabei wird das Gas über eine Pipeline zum Kraftwerk von JBER transportiert. Mit der Vollendung dieses Projektes wird das JBER Kraftwerk das erste seiner Art in Alaska sein. Vermutlich wird es nicht das letzte Projekt gewesen sein, denn laut der Enviromental Protection Agency (EPA) hat die Anzahl der Methangasprojekte in den USA von 399 in 2005 auf 519 in 2009 zugenommen.26 Bislang existiert noch keine Ethanolanlage zur Weiterverarbeitung der vorhandenen Biomasse in Biokraftstoffe. Es besteht jedoch eine Biodieselanlage in Anchorage, die im Juni 2010 in Betrieb genommen wurde. Dort werden aktuell etwa 150.000 Liter an gebrauchtem Küchenöl pro Woche recycelt. Es wird mit einem jährlichen Umsatz von mehr als 750.000 Litern an Biodiesel gerechnet.27 Mehrere Pilotprojekte im Bereich Biomasse, die mit lokalem Holz betrieben werden, sind bereits installiert oder in Planung. Darüber hinaus plant das Cold Climate Housing Research Center den Test einer Biomassegasanlage mit 25 kW Leistung. Im Rahmen dieses Projekts sollen Weiden sowie andere schnell nachwachsende Pflanzen Alaskas zur Vgl. Renewable Energy Project Alaska (2013): Energy Policy Vgl. Alaska Energy Authority (2012): Biomass Projects Vgl. Renewable Energy Project Alaska (2013): Energy Policy 25 Vgl. Renewable Energy Project Alaska (2013): Energy Policy 26 Vgl. Alaska Business Monthly (26. Oktober 2011): Construction Under Way on Anchorage Landfill Methane Gas Project 27 Vgl. Arctic Vegwerks (2013): Home 22 23 24 7 ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013 Energiegewinnung genutzt werden. Ein Kraftwerk mit einer Leistung von 400 kW ist Teil des Projekts. Die Rentabilität von diesen soll untersucht werden, überschüssige Wärme wird in Treibhäuser zur Nahrungsmittelherstellung umgeleitet.28 In der Stadt North Pole entwickelt das Unternehmen Chena Power ein 400 kW Kraftwerk, dass durch die Verbrennung von jährlich bis zu 4.300 Tonnen Papierabfälle und andere Biomasse 500 kW Energie an die GVEA liefern kann. Devany Plentovich von der AEA hält die Wahrscheinlichkeit für die Einführung eines RPS oder die Erhöhung des erneuerbaren Energieziels in Alaska für gering. Dafür sollen besonders die limitierten Ressourcen für die meisten erneuerbaren Energien und vorhandene Infrastrukturen in Alaska verantwortlich sein, gerade in ländlichen Bezirken ist die Nutzung von Dieselgeneratoren notwendig. Nichtsdestotrotz ist die Anzahl von Bioenergieanlagen in den letzten zehn Jahren von nur einer auf 20 Anlagen gestiegen. Der Großteil Alaskas ist mit Waldflächen bedeckt, was ein großes Potential für die weitere Entwicklung von Bioenergie darstellt. Bis zum Jahr 2018 kann laut Plentovich mit einem Anstieg auf ca. 50 Bioenergieanlagen gerechnet werden. 1.3 Profile Marktakteure Aus datenschutzrechtlichen Gründen kann nicht zu jedem Marktakteur ein Ansprechpartner angegeben werden. Organisationen, Verbände und Forschungseinrichtungen Alaska Biodiesel and SVO Network Die Organisation unterstützt und fördert den Gebrauch von Pflanzenölabfällen, Fischöl und lokal angebauten Pflanzen zur Ölgewinnung zum Einsatz als alternativer Kraftstoff. www.alaskabiodiesel.org Alaska Energy Authority (AEA) Die AEA wurde 1976 vom Gesetzgeber ins Leben gerufen und ist eine Körperschaft des öffentlichen Rechts. Anliegen der AEA ist sowohl der Bau und die Finanzierung, als auch der Betrieb von Energieprojekten und -anlagen, die Alaskas natürliche Ressourcen zur Erzeugung von Elektrizität und Wärme nutzen. Das Biomass Energy Program, in Zusammenarbeit mit dem Pacific Regional Biomass Energy Partnership, richtet seinen Fokus auf die Entwicklung von Holzheizkraftwerken sowie das Potential von Fischöl-Biodiesel. Sara Fisher-Goad – Executive Director 813 West Northern Lights Boulevard Anchorage, AK 99503 +1-907-771-3000 [email protected] www.akenergyauthority.org 28 Vgl. University of Alaska Fairbanks (9. Dezember 2010): Woody Biomass Crops for Interior Alaska 8 ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013 Pacific Regional Biomass Energy Partnership Die Organisation ist eine gemeinsame Initiative der US-Bundesstaaten Alaska, Hawaii, Idaho, Montana, Oregon und Washington und finanziell unterstützt vom DOE. Ihr Ziel ist es, die Entwicklung von Energie aus Biomasse und die dafür notwendigen Technologien zu fördern und voranzutreiben. Im Fokus liegen insbesondere die Biodiesel- und Ethanolproduktion. Peter Crimp - Deputy Director Alaska Energy Authority 813 West Northern Lights Blvd. Anchorage, AK 99503 +1-907-269-4631 [email protected] www.pacificbiomass.org Alaska Power Association (APA) Die APA hilft ihren Mitgliedern, den Energieversorgern, bei ihrem Ziel, den Kunden effizient Elektrizität und andere Dienstleistungen zu liefern. Die APA repräsentiert ihre Mitglieder und hilft ihnen kosteneffektiv zu arbeiten. Mehr als 90% der Einwohner Alaskas erhalten ihren Strom entweder von einem genossenschaftlichen oder kommunalen Versorgungsbetrieb. Marilyn Leland – Executive Director 703 West Tudor Road, Suite 200 Anchorage, AK 99503 +1-907-771-5700 [email protected] www.alaskapower.org Northwest Energy Efficiency Alliance (NEEA) Die NEEA ist eine Partnerschaft regionaler Energiebetriebe, staatlicher Organisationen und Interessengruppen mit dem Ziel die Energieeffizienz zu steigern, um so den künftigen Energiebedarf decken zu können. Margie Harris – Executive Director421 SW Sixth Ave, Suite 600 Portland, Oregon 97204 +1-800-411-0834 [email protected] www.neea.org 9 ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013 Renewable Energy Alaska Project (REAP) REAP, gegründet im Jahr 2004, ist die erste Interessengruppe für erneuerbare Energien in Alaska. Das Projekt ist ein Zusammenschluss von mehr als 60 Mitgliedern, darunter Energieversorger, Umweltgruppen, Konsumentenvereinigungen, Unternehmen, Organisationen der Ureinwohner Alaskas und Energieagenturen. Gemeinsames Ziel ist es, die Produktion von erneuerbaren Energien in Alaska zu steigern. Chris Rose – Founder & Executive Director308 G Street, Suite 207 Anchorage, Alaska 99501 +1-907-929-7770 [email protected] www.alaskarenewableenergy.org Western Governors’ Association (WGA) Die WGA ist die überparteiliche Organisation der Gouverneure der 19 westlichen US-Bundesstaaten einschließlich der drei Pazifikinseln Northern Mariana Islands, American Samoa und Guam. Die WGA hat sich insbesondere dem Ziel der Entwicklung und Förderung erneuerbarer Energien verschrieben und in diesem Zusammenhang mehrere Initiativen gegründet. James Ogsbury – Executive Director 1600 Broadway Suite 1700 Denver, CO 80202 +1-303-623-9378 [email protected] (Toni McCammon – Executive Assistant) www.westgov.org National Renewable Energy Laboratory (NREL) Das NREL ist ein nationales Labor und Forschungsinstitut im Bereich der erneuerbaren Energien und der Energieeffizienz. Nationale Energiesparziele im privaten sowie staatlichen Bereich sollen so vorangetrieben werden. 15013 Denver West Parkway Golden, CO 80401 +1-303-275-3000 www.nrel.gov 10 ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013 Unternehmen Die folgenden Energieversorger decken den Großteil des Marktes in Alaska ab: GVEA Inc. Chugach Electric Association Inc. Anchorage Municipal Light and Power Matanuska Electric Association Inc. Homer Electric Association Inc. Alaska Biodiesel Industries Das Unternehmen unterstützt die Verwendung von Biodiesel in Alaska durch das Recycling von Restaurantölabfällen zur Verwendung als Fahrzeugkraftstoff. P.O. Box 210696 Auke Bay, Alaska 99821 Arctic VegWerks/Alaska VegOil Systems Alaska VegOil Systems baut Fahrzeuge um, sodass sie mit unbehandeltem Pflanzenöl (SVO) betankt werden können. Zudem beraten sie Alaska-weit hinsichtlich Biodiesel- und SVO-Umbauten. [email protected] www.alaskavegoil.org Chena Power Das Unternehmen, gegründet im Jahr 2006, ist eine Niederlassung des Chena Hot Springs Resorts. Chena Power entwickelt eine Biomasseanlage in der Stadt North Pole, die in kürze online gehen wird. Bernie Karl - President 2040 Richardson Hwy North Pole, AK 99705 +1 907-488-1505 [email protected] www.chenapower.com 11 ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013 2 Staatenprofil Arizona Bevölkerung: 6.553.255 Einwohner (2012)29 Fläche: 294.207,317 km2 Hauptstadt: Phoenix BIP gesamt: 258.447 Millionen US-Dollar (2011) BIP pro Kopf: 35.032 US-Dollar (2011)30 Arbeitslosenquote: 8,3% (Jahresdurchschnitt 2012)31 Arizona liegt im Südwesten der USA zwischen Kalifornien und New Mexico und belegt mit 295.207 km² Landesfläche den 6. Platz im Staatenvergleich. Arizona teilt im Süden eine 626 Kilometer lange Grenze mit Mexiko. Arizona ist bekannt für sein Wüstenklima, außerordentlich heiße Sommer und milde Winter.32 Nach Schätzungen des U.S. Census Bureau lebten in Arizona im Jahr 2012 etwa 6,5 Millionen Einwohner.33 Dies entspricht einem Bevölkerungszuwachs von etwa 27,7% seit dem Jahr 2000. Die Bevölkerungsprognose des U.S. Census, geht davon aus, dass die Einwohnerzahl bis zum Jahr 2030 auf 10,7 Millionen ansteigen wird. 34 Arizona ist mit 22,3 Einwohnern pro Quadratkilometer im Landesvergleich ein dünn besiedelter Staat. Weite Teile des Nordens, im Gebiet des Grand Canyon, sind fast unbesiedelt.35 Folgende Tabelle zeigt die Entwicklung des nominalen BIP Arizonas für die Jahre 2004 bis 2010 sowie das Wirtschaftswachstum der einzelnen Jahre: Tabelle 4: BIP, Wirtschaftswachstum und Arbeitslosigkeit in Arizona in den Jahren 2005 bis 2011 Arizona BIP (in Mio. US-Dollar) Wirtschaftswachstum (in%) Arbeitslosenquote (in%) 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 222.971 246.842 260.123 260.5 249.72 253.62 258.45 10,77 10,71 5,38 0,13 -4,12 1,56 1,90 4,7 4,1 3,7 6,0 9,9 10,5 9,5 Quelle: Eigene Darstellung nach U.S. Department of Commerce – Bureau of Economic Analysis (2013): Regional Economic Accounts Das nominale BIP belief sich im Jahr 2011 auf 258.447 Millionen US-Dollar, was einem Anteil von 1,7% der gesamten USWirtschaft entsprach. Das reale BIP pro Kopf lag mit 35.032 US-Dollar, und damit liegt Arizona deutlich unter dem Landesdurchschnitt von 42.070 US-Dollar. Im US-weiten Vergleich belegt Arizona bei diesem Wohlstandsindikators Platz 38 aller Staaten.36 Nach Einbrüchen des Wirtschaftswachstums in den Jahren 2008 und 2009 erholte sich die Wirtschaft des Staates im Jahr 2010 und 2011 nur langsam, konnte jedoch wieder positive Wachstumsraten verbuchen (siehe Tabelle 4). Die Arbeitslosenquote lag 2012 mit 8,3% über dem landesweiten Durchschnitt von 8,1%.37 Vgl. U.S. Department of Commerce – Census Bureau (2013): State & County Quickfacts – Arizona Vgl. U.S. Department of Commerce – Bureau of Economic Analysis (2013): Regional Economic Accounts 31 Vgl. U.S. Department of Labor – Bureau of Labor Statistics (2013): News Release – Regional and State Unemployment 2012 Annual Average 32 Vgl. Arizona State Library (2013): Arizona Facts and Figures 33 Vgl. U.S. Department of Commerce – Census Bureau (2013): State & County Quickfacts – Arizona 34 Vgl. U.S. Department of Commerce – Census Bureau (2013): Population Projections 35 Vgl. U.S. Department of Commerce – Census Bureau (2013): State & County Quickfacts – Arizona 36 Vgl. U.S. Department of Commerce – Bureau of Economic Analysis (2013): Regional Economic Accounts 37 Vgl. U.S. Department of Labor – Bureau of Labor Statistics (2013): News Release – Regional and State Unemployment 2012 Annual Average 29 30 12 ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013 Arizona exportierte im Jahr 2012 insgesamt Waren im Wert von 18,4 Milliarden US-Dollar. Dies entspricht einem Zuwachs von 3,2% gegenüber dem Vorjahr.38 Der wichtigste Exportpartner war Mexiko mit 34,2% des Exportvolumens (6,3 Milliarden US-Dollar) gefolgt von Kanada (2,2 Milliarden US-Dollar) und China (1,3 Milliarde US-Dollar). Im selben Jahr wurden Waren im Wert von 679 Millionen US-Dollar nach Deutschland exportiert. Die wichtigsten Exportgüter waren zivile Flugzeugbauteile, Elektronikartikel und Transportequipment. Energiemarkt Abbildung 4: Energievorkommen Arizona Quelle: U.S. Energy Information Administration (2013): Arizona State Profile and Energy Estimates Arizonas geographische Gegebenheiten eigenen sich gut für die Stromgewinnung aus erneuerbaren Energien. Im Bereich Wasserkraft bietet der Colorado River mit seinen Talsperren und Staumauern erhebliches Potenzial für die Energiegewinnung. Trotz Arizonas immensen Ressourcen an erneuerbaren Energien, ist der Staat in seinem Energiekonsum stark abhängig von fossilen Brennstoffen wie Kohle (40,4% der Stromproduktion), Kernkraft (28,9% der Stromproduktion) und Erdgas (21,5% der Stromproduktion). Das größte Abbaugebiet für Kohle befindet sich im Nordosten des Staates im Black Mesa Basin. Abgesehen von den großen Kohlevorkommen ist Arizona allerdings arm an fossilen Brennstoffen. Nur etwa ein Drittel der benötigten Erdgasmenge wird im Staat selbst gefördert, der zusätzliche Bedarf wird hauptsächlich aus dem Nachbarstaat Texas über Erdgaspipelines importiert.39 Auch die Erdölproduktion des Staates fällt gering aus, die Inbetriebnahme der ersten Raffinerie ist nicht wie geplant 2010 erfolgt. Im aktuellen Jahr 2013 soll allerdings die US-weit erste Raffinerie für saubere Treibstoffe wie CARB3 und Benzin mit einem niedrigen Schwefelgehalt in Arizona in Betrieb genommen werden. Bisher deckt Arizona seinen Erdölbedarf mit Zulieferungen aus Kalifornien und Texas. 38 39 Vgl. U.S. Department of Commerce – Census Bureau (2013): Foreign Trade – State Exports for Arizona Vgl. U.S. Energy Information Administration (2013): Arizona State Profile and Energy Estimates 13 ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013 Arizona verfügt mit seiner Palo Verde-Anlage in Wintersburg über das größte Atomkraftwerk der USA, mit einer Leistung von 3,12 GW und deckt somit 28,9% des Stromverbrauchs des Staates. Nachfolgende Tabelle liefert einen Überblick über die Stromerzeugung nach Energiequellen in Arizona. Neben der konventionellen Energiequelle Kohle wird vor allem die Stromerzeugung aus Windkraft und Solar weiter ausgebaut. Seit 2009 wurden Windprojekte installiert, die 135.000 MWh Elektrizität erzeugen. Wie aus Tabelle 5 hervorgeht ist die Stromerzeugung aus Erdgas im Jahr 2011 gegenüber dem Vorjahr maßgeblich zurückgegangen und 9,1% der Stromerzeugung stammen aus erneuerbaren Energien. 40 Arizona hat sich zum Ziel gesetzt die Energieversorgung bis zum Jahr 2025 zu 15% aus erneuerbaren Energien zu decken.41 Tabelle 5: Netto Stromerzeugung nach Energiequellen in Arizona 2011 Erzeugter Strom (MWh) Anteil an der Stromerzeugung in% Änderung zum Vorjahr in% Kohle 43.702.297 40,4 0,1 Kernkraft 31.277.863 28,9 0,2 Erdgas Konventionelle Wasserkraft 23.252.700 21,5 -21,6 9.174.092 8,5 38,5 Pumpspeicherung 121.019 0,11 -42,1 Holz/Holzabfälle 143.626 0,13 2,7 Windkraft 255.579 0,24 89,4 Erdöl 53.245 0,05 -19,9 Andere Biomasse 46.834 0,04 64,8 Solarthermie und Photovoltaik 83.349 0,08 429,1 Andere 14.754 0,01 0,1 108,125,357 100 - Energiequelle Total Quelle: Eigene Darstellung nach U.S. Energy Information Administration (2013): Electricity – Detailed State Data Der Strompreis in privaten Haushalten lag im Jahr 2011 bei 11,08 Cent/kWh, für den kommerziellen Sektor bei 9,50 Cent/kWh und im Industriesektor bei 6,55 Cent/kWh. Der durchschnittliche Preis lag bei etwa 9,71 Cent/kWh und entspricht somit fast dem US-weiten Durchschnittspreis von 9,90 Cent/kWh.42 Auch in den vergangenen Jahren ist der Strompreis in Arizona nur moderat angestiegen. Die Stromerzeugung in Arizona belief sich im Jahr 2010 auf 111,75 Mio. MWh, damit ist der Staat auf Platz 12 der Stromerzeuger im US-amerikanischen Vergleich.43 Große Mengen des erzeugten Stromes werden in die Nachbarstaaten exportiert, vor allem nach Südkalifornien.44 Während der Stromverbrauch bis 2007 jährlich mit einer durchschnittlichen Wachstumsrate von 3,7% anstieg, ist der Stromverbrauch seit 2008 leicht rückläufig.45 Der größte Energiekonsument im Vgl. U.S. Energy Information Administration (2012): Arizona Renewable Electricity Profile 2011 Vgl. U.S. Department of the Interior – Bureau of Land Management (2013): Arizona Energy Strategy Vgl. U.S. Energy Information Administration (2012): Electric Sales, Revenue, and Average Price 2011 43 Vgl. U.S. Energy Information Administration (2012): Arizona Electricity Profile 2010 44 Vgl. U.S. Energy Information Administration (2013): Arizona State Profile and Energy Estimates 45 Vgl. U.S. Energy Information Administration (2011): State Energy Consumption Estimates 1960 Through 2009 40 41 42 14 ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013 Staat ist der Transportsektor, gefolgt vom privaten und kommerziellen Sektor. Der Industriesektor bildet mit einem Anteil von 15% des Gesamtverbrauchs den letzten Platz, wie Abbildung 5 veranschaulicht. Abbildung 5: Stromverbrauch nach Endverbrauchersektor (Stand 2010) Quelle: Eigene Darstellung nach U.S. Energy Information Administration (2013): Arizona State Profile and Energy Estimates 2.1 Gesetzliche Rahmenbedingungen für Bioenergie Seit November 2006 sind in Arizona RPS etabliert, die vorsehen, dass bis 2025 insgesamt 15 Prozent des Energiebedarfs aus erneuerbaren Energiequellen gedeckt werden sollen. Die Arizona Corporation Commission (ACC) verordnete außerdem, dass von diesen 15 Prozent wiederum 30 Prozent aus dezentralen Stromerzeugungssystemen stammen müssen.46 Im Mai 2009 ist ein landesweites Net-Metering-Gesetz in Kraft getreten, das es jedem Erzeuger von Strom aus erneuerbaren Energien ermöglicht seine Elektrizität in das öffentliche Netz einzuspeisen. Net-Metering ist für alle Kunden der Energieversorger Arizonas verfügbar, die zur Stromerzeugung Solar-, Wind-, Biomasse-, Wasserkraft oder Geothermieanlagen heranziehen. Es wurde keine Einspeiseobergrenze als Anteil der Spitzenlast festgelegt, wie in anderen Staaten. Die Systeme dürfen jedoch nicht mehr als 125 Prozent des Gesamtbedarfs an regenerativem Strom des einzelnen Kunden erzeugen.47 Noch sind in Arizona keine Interconnection Standards erlassen, ein Gesetzesentwurf dazu ist aber bei der ACC in Vorbereitung. Energieversorgungssystemen ans Bis landesweite Vorschriften Energieversorgungsnetz Interconnection-Verträge, die sich häufig an Entwürfen der ACC auch in finanzieller Hinsicht um Anreize bestehen, für vereinbaren orientieren.48 für den Anschluss von dezentralen Stromerzeuger individuelle Die Staatsregierung Arizonas bemüht sich Solarunternehmen und -installateure. Vgl. U.S. Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2013): Arizona – Renewable Energy Standard Vgl. U.S. Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2013): Arizona – Net Metering 48 Vgl. U.S. Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2013): Arizona – Interconnection Guidelines 46 47 15 ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013 Tabelle 6 liefert eine Auflistung der wichtigsten Förderprogramme. Am 15. Januar 2013 hat Arizonas Gouverneur Jan Brewer den Gesetzesentwurf zur Gründung des Arizona Master Energy Plan Task Force unterzeichnet. Das aus 40 Mitgliedern bestehende Team ist in vier Gruppen unterteilt: Transport, Kraftstoffe und Infrastrukturplanung; Gewerbe, Verordnungen und Personal; Umwelt, natürliche Ressourcen und Bodennutzung; und Technologieentwicklung. 49 Ziel ist die Schaffung eines breiter gefächerten Energiemixes und die Senkung der Energiekosten für Arizonas Bevölkerung. 50 49 50 Vgl. Governors’ Office of Energy Policy (2013): Arizona Master Energy Plan Task Force Vgl. Arizona Geology (31. Januar 2013): Governor Creates Arizona’s Master Energy Task Force 16 ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013 Tabelle 6: Förderprogramme erneuerbare Energien (Bioenergie) Arizona Förderungsart Steuererlass Staat Steuererlass, Standortmarketing Kostenabschlag Name Renewable Energy Production Tax Credit (Corporate+Personal) Renewable Energy Business Tax Incentives Qualifying Wood Stove Deduction Förderberechtigte Technologien Förderberechtigte Auftraggeber Solarthermie, Photovoltaik, Deponiegas, Wind, Biomasse Solar, Wind, Biomasse, Wasserkraft, Geothermik, Kraftwärmekopplung, Anaerobe Vergärungsanlagen Biomasse 17 Erläuterung Kontakt Gewerbe Grundsteuererlass von 0,01 US-Dollar/ kWh für die ersten produzierten 200.000 MWh; Laufzeit: 10 Jahre. Georganna Meyer Arizona Department of Revenue Renewable Energy Production Tax Credit Program P.O. Box 25248 Phoenix, AZ 85002 +1-602-716-6927 [email protected] Gewerbe, Industrie Grundsteuererlass von bis zu 10% der Investitionssumme. Keine Obergrenze für Grundsteuererlass. Die zugelassene bundesstaatliche Gesamthöhe beträgt 70 Millionen US-Dollar pro Steuerjahr. Tiffany Frechette Arizona Commerce Authority 333 N. Central Ave., Suite 1900 Phoenix, AZ 85004 +1-602-845-1200 [email protected] Privathaushalte Kosten des Kaufs und der Installation von Holzöfen als Ersatz zu Kaminen sind von der Steuer absetzbar. Maximaler Steuerabzug 500 US-Dollar. Tax Assistance Arizona Department of Revenue 1600 W. Monroe Phoenix, AZ 85007 +1-602-255-3381 ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013 Steueranreiz Energy Equipment Property Tax Exemption Steueranreiz Property Tax Assessment for Renewable Energy Equipment Bonusprogramm der Energieversorger UES - Renewable Energy Credit Purchase Program Solar, Deponiegas, Wind, Biomasse, Geothermie, Anaerobe Vergärungsanlagen, Wasserkraft Solar, Photovoltaik, Wind, Biomasse, Wasserkraft Solar, Photovoltaik, Wind, Biomasse, Geothermie, Anerobe Vergärung, Wasserkraft Gewerbe, Industrie, Privathaushalte 100% Grundsteuererlass bei Vorzeigen von Dokumenten über Kosten von Kauf und Installation. Tax Assistance Arizona Department of Revenue 1600 W. Monroe Phoenix, AZ 85007 +1-602-255-3381 Stromerzeuger, die erzeugte Energie nicht eigens nutzen Bewertung der Ausrüstung erneuerbarer Energiesysteme auf 20% der fortgeführten Anschaffungskosten. Tax Assistance Arizona Department of Revenue 1600 W. Monroe Phoenix, AZ 85007 +1-602-255-3381 Finanzielle Förderung netzgekoppelter Energie, leistungsabhängig. Renewable Energy Credit Purchase Program - UES UniSource Energy Services P.O. Box 3099 Kingman, AZ 86402 +1-866-467-1229 [email protected] Gewerbe, Privathaushalte Quelle: Eigene Darstellung nach U.S. Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2013): Montana– Financial Incentives 18 ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013 Arizonas Energiemarkt wird von den drei größten der insgesamt 48 Stromversorgungsunternehmen dominiert: Tucson Electric Power (TEP), Arizona Public Service (APS) und Salt River Project (SRP). Alle drei bieten Green Power Pricing Programme an, ebenso die kleineren Versorger Columbus Electric Cooperative, Inc. (Tri-State Generation & Transmission) und UniSource Energy Services. APS verfügt über fast 5 MW installierte oder geplante Leistung für die Generation von Solarenergie in Gebieten wie Tempe, Flagstaff, Prescott, Gilbert, Glendale, Scottsdale, Red Rock and Yuma. TEP verfügt über mehr als 4,8 MW Solarleistung in Springerville. SRP hat ebenfalls Solaranlagen in seinem Portfolio mit fast 875 kW installierter Leistung. Abbildung 6 zeigt die geographische Verteilung der Energieversorger im Bundesstaat Arizona. Abbildung 6: Einzugsbereiche der Energieversorgungsunternehmen in Arizona Quelle: Arizona Corporate Commission (2013): State of Arizona – Electric 19 ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013 2.2 Marktstruktur & Marktchancen für deutsche Unternehmen Abbildung 7: Biomassepotenzial in Arizona Quelle: U.S. Department of Energy (2013): Arizona Renewable Energy Resource Maps Arizonas Topographie zeichnet sich durch riesige Wüstengebiete, sowie die Hochebenen und Schluchten des Grand Canyons aus. Zudem beheimatet der Staat den größten Ponderosa Kieferwald der USA. 51 Durch die relativ niedrige Niederschlagsmenge, setzt sich Arizonas Biomassevorkommen primär aus Deponiegas und tierischen Abfällen zusammen, als aus Pflanzen- oder Holzresten. Darüber hinaus liegen in Arizona ideale klimatische Bedingungen für das Wachstum von Mikroalgen vor, dessen Öl extrahiert und zur Produktion von Biokraftstoffen genutzt werden kann. An der Arizona State University (ASU) wird daher seit über zwei Jahrzenten an der Züchtung von Mikroalgen zur Maximierung 51 Vgl. Netstate (2013): The Geography of Arizona 20 ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013 der Biokraftstoffproduktion geforscht. Das gesamte Trockengewicht an Biomasse wird, laut einer Studie des National Renewable Energy Laboratory, auf 1,26 Millionen Tonnen geschätzt. Im Vergleich zu den anderen westlichen USBundesstaaten reiht sich Arizona somit im Mittelfeld bezüglich seines Biomassevorkommens ein.52 Durch steuerliche Anreize sollen Unternehmen aus dem Bereich der erneuerbaren Energien in den Staat Arizona gelockt werden. Im Zuge der Renewable Energy Business Tax Incentives können Unternehmen eine Steuergutschrift von bis zu zehn Prozent auf ihr investiertes Kapital bekommen. Dafür müssen die Löhne bei der Hälfte der neu geschaffenen Arbeitsplätze mindestens 25% höher sein, als das derzeitige Durchschnittsgehalt in Arizona Des Weiteren wird eine Investitionssumme von 25 Millionen US-Dollar in Gebäude, Land und Infrastruktur als Bedingung an die Vergünstigung geknüpft.53 Anlagen für erneuerbare Energie, die zwischen dem 31. Dezember 2010 und Ende 2021, installiert wurden, haben durch den Renewable Energy Production Tax Credit zehn Jahre Anspruch auf eine Steuergutschrift über die Höhe des jährlich erzeugten Stroms. Ein jährlicher Antrag ist nötig. Die jährliche Begrenzung für das Programm liegt bei 20 Mio. US-Dollar. Die maximale Steuergutschrift, die für ein qualifiziertes System pro Jahr geltend gemacht werden kann, liegt bei zwei Millionen Dollar. Wind- und Biomassenanlagenbetreiber erhalten eine Gutschrift von 0,01 US-Dollar pro Kilowattstunde.54 Die Western Governors’ Association (WGA) hat das Western Regional Biomass Energy Program entwickelt. Ziel dieses Programms ist es, den Gebrauch von Bioenergie zu steigern, durch Richtlinien, Öffentlichkeitsarbeit und technische Unterstützung. Das Programm soll nicht nur dabei helfen, die natürlichen land- und forstwirtschaftlichen Ressourcen besser zu nutzen, sondern auch die wirtschaftliche Entwicklung ländlicher Gebiete zu stimulieren und Arbeitsplätze zu schaffen. Die WGA hat darüber hinaus eine Biomass Task Force gegründet. Diese widmet sich den Vorteilen und Risiken von Energie aus Biomasse, Schranken, die Biomasseprojekten entgegenstehen und schlägt darüber hinaus Richtlinien vor, um die Realisierung von Bioenergieprojekten zu vereinfachen. Zudem wurde 2006 das Transportation Fuels Advisory Committee gegründet, das das Potenzial der westlichen US-Bundesstaaten im Bereich alternativer Treibstoffe untersuchen soll. Die WGA ist zudem verantwortlich für den Westen der USA im Rahmen des National Biomass Partnership, welches in Zusammenarbeit mit dem DOE durchgeführt wird und die Umwandlung von Biomasse in Energie fördern will.55 Arizona verfügt über ein Biomassekraftwerk in Snowflake, das größte regenerative Energiekraftwerk des Bundesstaates, in dem Strom aus Waldabfällen und recyceltem Papier hergestellt wird. Es hat eine Leistung von 24 Megawatt.56 Eine Ethanolanlage in Maricopa erzeugt 208 Millionen Liter Ethanol pro Jahr auf Maisbasis.57 In Arlington, westlich von Phoenix, produziert Amereco Biodieselkraftstoff und will seine Produktion in der Zukunft auch auf weitere Biokraftstoffe ausdehnen.58 Darüber hinaus existieren sechs Deponiegasanlagen.59 Die Firma Heliae Development, mit Sitz in Gilbert, entwickelt seit 2008 eine patentierte Methode Kerosin aus Algen herzustellen. Das Energieunternehmen Pinal Power kündigte im April 2012 den Bau einer Bioenergieanlage in der Nähe von Maricopa an. Die Anlage wird auf die Vgl. National Renewable Energy Laboratory (2005):A Geographic Perspective on the Current Biomass Resource Availability in the United States Vgl. U.S. Department of Energy – Database for State Incentives & Renewables & Efficiency (2013): Arizona – Renewable Energy Business Tax Incentives 54 Vgl. U.S. Department of Energy – Database for State Incentives & Renewables & Efficiency (2013): Arizona – Renewable Energy Production Tax Credit (Corporate) 55 Vgl. Western Governors’ Association (2013): Initiative for Regional Biomass Energy 56 Vgl. SRP (2013): Snowflake White Mountain Biomass Power Plant 57 Vgl. Ethanol Producer Magazine (2013): U.S. Ethanol Plants 58 Vgl. Amereco Biofuels Corp (2008): Home 59 Vgl. Oak Ridge National Laboratory (2011): Biomass Energy Data Book – Current Landfills Gas Power Plants 52 53 21 ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013 Elektrizitätsgewinnung durch die Verbrennung von Holzabfällen ausgelegt und kann bis zu 20.000 Haushalte mit Strom versorgen. Im Februar 2012 kündigte das Bureau of Land Management Arizona an, in den kommenden Jahren das Staatsgebiet Arizonas auf Eignung für erneuerbare Energien zu untersuchen und die Gebiete entsprechend zu kennzeichnen.60 Mit der Verabschiedung der Order 1000 im Jahr 2011 hat die Federal Energy Regulatory Commission wichtige Voraussetzungen für den Ausbau des Stromnetzes, nicht nur in Arizona, sondern im gesamten Westen geschaffen. Demnach können sich Staaten die Kosten für eine Erneuerung des Netzes teilen, was sich positiv auf eine zeitnahe Verbesserung der Energieinfrastruktur in der Region auswirken sollte.61 Alles in allem ist Arizona ein aufstrebender Staat in Bezug auf erneuerbare Energien. Die Gesetzgebung ist stets bemüht diese durch finanzielle Anreize zu fördern. Allerdings liegt der Fokus dabei zurzeit eher auf Solarenergie. Obwohl der Staat durch ein trockenes Klima gekennzeichnet ist, besitzt Arizona im Vergleich zu anderen US-Bundesstaaten ein durchschnittliches Vorkommen an Biomasse. Hier spielt besonders das hohe Potential zur Biokraftstoffproduktion aus Mikroalgen eine wichtige Rolle. 2.3 Profile Marktakteure Aus datenschutzrechtlichen Gründen kann nicht zu jedem Marktakteur ein Ansprechpartner angegeben werden. Organisationen, Behörden und Verbände Arizona Center for Bioenergy & Photosynthesis Diese Abteilung der ASU hat es sich zur Aufgabe gemacht zu erforschen, wie man die Energiebedürfnisse der Gesellschaft durch biologische Energiegewinnung nachhaltig befriedigen kann. Larry Orr Center for Bioenergy & Photosynthesis Arizona State University P.O. Box 871604 Tempe, AZ 85287-1604 +1-480-965-1963 [email protected] http://bioenergy.asu.edu/ 60 61 Vgl. U.S. Department of the Interior – Bureau of Land Management (2013): Restoration Design Energy Project Vgl. Americans for a Clean Energy Grid (22. März 2012): Arizona – Transmission and Renewable Energy 22 ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013 Arizona Corporation Commission (ACC) Die Kommission fungiert als gesetzgebende Institution, sie nimmt Gesetze und Verordnungen an, ferner obliegt ihr eine eingeschränkte rechtsprechende Funktion. Paul Newman Arizona Corporation Commission 1200 West Washington Phoenix, AZ 85007 +1- 602-542-3682 [email protected] www.azcc.gov The Center for Bioenergy & Photosynthesis Das Center ist Teil der ASU und betreibt multidisziplinäre Forschung zur Nutzung von biologischen Stoffen zur Energiegewinnung. Darüber hinaus sollen weitere Auswirkungen von Photosynthese auf Gesellschaft und Umwelt erforscht werden. Arizona State University Box 871604, Room ISTB-5 101 Tempe, AZ 85287 +1 480-965-1963 Greater Phoenix Economic Council (GPEC) Der GPEC ist eine wirtschaftsfördernde Organisation, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, Qualitätsfirmen in Phoenix und Umgebung anzusiedeln. Unterteilt in Industrien, finden hier auch erneuerbare Energien und insbesondere Solarenergie ihre Förderung. Barry Broome – President & CEO2 North Central Ave., Suite 2500 Phoenix, AZ 85004 +1- 602-256-7700 http://www.gpec.org 23 ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013 Interwest Energy Alliance Die Interwest Energy Alliance ist ein Handelsverband aus Industrie und Befürwortern erneuerbarer Energien der gesamten US-Westküste. Sie ist regionaler Partner der nationalen American Wind Energy Association (AWEA) und verfolgt das Ziel die Nutzung erneuerbarer Energien in den Staaten Arizona, Colorado, Nevada, New Mexico, Utah und Wyoming zu erhöhen. P.O. Box 8526 Santa Fe, NM 8750 +1-505-660-4229 http://www.interwest.org/ Western Governors’ Association (WGA) Die WGA ist die überparteiliche Organisation der Gouverneure der 19 westlichen US-Bundesstaaten einschließlich der drei Pazifikinseln Northern Mariana Islands, American Samoa und Guam. Die WGA hat sich insbesondere dem Ziel der Entwicklung und Förderung erneuerbarer Energien verschrieben und in diesem Zusammenhang mehrere Initiativen gegründet. James Ogsbury – Executive Director 1600 Broadway, Suite 1700 Denver, CO 80202 +1-303-623-9378 [email protected] (Toni McCammon – Executive Assistant) www.westgov.org Entscheidende Unternehmen Arizona Public Service Company (APS) APS bietet innovative, energieeffiziente Lösungen und erneuerbare Energieanlagen, u.a. in den Bereichen Solar, Biomasse und Wind. Sie bieten ihren Kunden Informationen rund ums Thema erneuerbare Energien und Wartungsserviceleistungen für die jeweiligen Anlagen. Donald Brandt – Chairman & CEO 400 N. 5th St. Phoenix, AZ 85072 +1-602-250-1000 www.aps.com 24 ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013 Amereco Biofuels Das Unternehmen produziert seit 2006 Biodiesel in Arlington. Die Firma vertreibt zudem Produktionsnebenprodukte, wie z.B. Industriereiniger. 10645 N. Tatum Boulevard, Suite 200-166 Phoenix, AZ, 85028 +1-888-415-5559 [email protected] http://www.amerecobiofuels.com/Home.html Diversified Energy Diese Firma widmet sich der Weiterentwicklung von Technologien im Bereich alternativer und erneuerbarer Energien, z.B. Biotreibstoffumrüstung und Biomassesysteme auf Algenbasis. W. David Thompson – Chairman & CEO2020 W. Guadalupe Road, Suite 5 Gilbert, AZ 85233 +1-480-507-0297 [email protected] http://www.diversified-energy.com/ Phyco Biosciences Dieses Unternehmen ist spezialisiert auf die Produktion von Algenbiomasse und die Entwicklung von Bioraffinerieprojekten. P.O. Box 11009 Chandler, Arizona 85248 +1 480-522-1002 [email protected] http://www.phyco.net Pinal Energy LLC Das Unternehmen baute 2007 die erste Ethanol Fabrik in Arizona. Jährlich werden hier 189 Mio. Liter Ethanol aus Mais hergestellt Ken Dickey - Manager38585 W Cowtown Rd # A Maricopa, AZ 85138 +1-520-494-2400 [email protected] http://www.pinalenergyllc.com/ 25 ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013 Pinal Power Das Unternehmen verkündete im April 2012 den Baubeginn einer Bioenergieanlage in der Nähe von Maricopa, die bis zu 20.000 Haushalte mit Strom durch Holzverbrennung versorgen soll. 10609 N. Hayden Road Suite E-108 Scottsdale, AZ 85260 +1-480-889-7006 Salt River Project (SRP) SRP ist ein Energieunternehmen, das über 900.000 Kunden im Umkreis von Phoenix mit Wasser und Strom versorgt. Das Unternehmen betreibt 11 große Kraftwerke. Mark Bonsall – CEO & General Manager 1521 N. Project Drive Tempe, AZ 85281 +1-602-236-8833 [email protected] https://www.srpnet.com/Default.aspx Tucson Electric Power Company (TEP) TEP ist der zweitgrößte Stromversorger in Arizona, mit seinem Hauptversorgungsgebiet in Tuscon und einem Kundenstamm von 400.000. Paul J. Bonavia PO Box 711 Tucson AZ 85702 +1-520-623-7711 https://www.tep.com/ 26 ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013 3 Staatenprofil Hawaii Bevölkerung: 1.392.313 Einwohner (2012)62 Fläche: 16.624,54 km² Hauptstadt: Honolulu BIP gesamt: 66.991 Millionen US-Dollar (2011)63 BIP pro Kopf: 42.171 US-Dollar (2011)64 Arbeitslosenquote: 5,8% (Jahresdurchschnitt 2012)65 Der US-Bundesstaat Hawaii ist eine aus 137 Inseln bestehende Inselkette, die über 2400 Meilen vom nordamerikanischen Festland entfernt im Pazifischen Ozean liegt. Bei den acht Hauptinseln des Archipels handelt es sich um Kauai, Oahu, Lanai, Molokai, Maui, Niihau, Kahoolawe, und Hawaii (auch “Big Island” genannt).66 In Hawaii lebten im Jahr 2012 etwa 1,39 Millionen Einwohner. Wachstumsprognosen, die auf der Zensuserfassung von 2000 beruhen, gehen davon aus, dass die Bevölkerung bis ins Jahr 2030 auf etwa 1,47 Millionen angewachsen sein wird. Dieser dynamische Wachstumsprozess würde verstärkte Anforderungen an die Bereiche Energieversorgung und Infrastruktur stellen.67 Die fünf größten Städte Hawaiis sind Honolulu (371.657), Hilo (40.759), Kailua (36.513), Kaneohe (34.970) und Waipahu (33.108). Ein Anteil von 73,6% der Bevölkerung lebt in Städten.68 Hawaiis Wirtschaft hängt stark vom Weltmarkt und seinen Exportmöglichkeiten ab. Im Jahr 2012 exportierte Hawaii Handelsgüter im Wert von 726 Millionen US-Dollar. Der wichtigste Exportmarkt war in besagtem Jahr Australien. Die Haupteinnahmequelle der hawaiianischen Wirtschaft, neben dem Tourismussektor, stellen mit einem Volumen von 325 Millionen US-Dollar (2012) Erträge aus dem Export von Transportausrüstung dar. Darüber hinaus stellen Exporte in den Sektoren Abfall- und Schrottentsorgung (108 Millionen U.S.-Dollar), Kohle- und Erdölprodukte (60 Millionen U.S.Dollar), Computer und Elektroartikel (44 Millionen U.S-Dollar) sowie Lebensmittel (41 Millionen U.S.-Dollar) weitere wichtige Standbeine der hawaiianischen Wirtschaft dar.69 Die nachfolgende Tabelle zeigt die Entwicklung des BIP und das Wirtschaftswachstum Hawaiis für die Jahre 2005 bis 2011. Tabelle 7: BIP, Wirtschaftswachstum und Arbeitslosigkeit in Hawaii 2005 bis 2011 Hawaii 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 BIP (in Mio. US-Dollar) 56.901 60.993 64.07 65.978 64.251 65.599 66.991 8,82 7,19 5,04 2,98 -2,62 2,10 2,12 2,8 2,5 2,7 4,1 6,9 6,9 6,7 Wirtschaftswachstum (in%) Arbeitslosenquote (in%) Quelle: Eigene Darstellung Vgl. U.S. Department of Commerce – Bureau of Economic Analysis (2013): Regional Economic Accounts Im Jahr 2011 belief sich das BIP Hawaiis auf knapp 67 Mrd. U.S.-Dollar, dies entspricht einem Anteil von 0,45% der gesamten U.S.-Wirtschaft. Damit belegt Hawaii im Staatenvergleich bei diesem Wohlstandsindikator Platz 38. Diese Vgl. U.S. Department of Commerce – Census Bureau (2013): State & County Quickfacts – Hawaii Vgl. U.S. Department of Commerce – Bureau of Economic Analysis (2013): Regional Economic Accounts 64 Vgl. U.S. Department of Commerce – Bureau of Economic Analysis (2013): Regional Economic Accounts 65 Vgl. U.S. Department of Labor – Bureau of Labor Statistics (2013): News Release – Regional and State Unemployment 2012 Annual Average 66 Vgl. State of Hawaii (2013): Home 67 Vgl. U.S. Department of Commerce – Census Bureau (2011): Census 2010 68 Vgl. U.S. Department of Energy – Energy Efficiency & Renewable Energy (2013): Energy Consumption by Transportation Fuel in Hawaii 69 Vgl. U.S. Department of Commerce – International Trade Administration (2013): Hawaii : Exports, Jobs, and Foreign Investment 62 63 27 ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013 positive wirtschaftliche Situation wird auch von der relativ niedrigen Arbeitslosenquote bestätigt, die mit 5,8% unter dem landesweiten Durschnitt von 8,1% in 2012 lag. Nach einem Einbruch des Wirtschaftswachstums vor allem im Jahr 2009 erholt sich die Wirtschaft des Staates wieder und verzeichnet ein positives Wachstum in den Jahren 2010 bis 2011. Energiemarkt Abbildung 8: Energievorkommen Hawaii Quelle: U.S. Energy Information Administration (2013): Hawaii State Profile and Energy Estimates Da Hawaii sehr isoliert vom US-amerikanischen Festland mitten im Pazifischen Ozean liegt, weist die Energieinfrastruktur und der Stromverbrauch im Vergleich zu den anderen 49 US-Staaten einzigartige Charakteristika auf. Im Gegensatz zu den Energieversorgungsunternehmen auf dem Festland können die hawaiianischen Energieversorger keine Energie aus Nachbarstaaten importieren oder bei Energieknappheit einen anliegenden Staat um Hilfe bitten. Des Weiteren verfügt Hawaii über keinerlei Vorkommen an fossilen Energieträgern, deckt aber etwa 74% seines Energiebedarfs durch importiertes Erdöl. Damit ist der Archipel einer der am stärksten von fossilen Brennstoffen abhängigen Staaten.70 Aufgrund seiner entlegenen geographischen Lage muss Hawaii die Nachfrage nach Strom selbst befriedigen. Bei Problemen mit der Stromversorgung kann die Hilfe eines Energieversorgers auf einer Nachbarinsel nicht in Anspruch genommen werden, um kurzfristig eine auftretende Energieknappheit auszugleichen, da die Inseln nicht durch ein Unterseekabel miteinander verbunden sind. Der Stromverbrauch des Staates, vor allem bedingt durch die klimatischen Bedingungen, gehört im landesweiten Vergleich zu einem der niedrigsten. Im Bezug auf den durchschnittlichen, jährlichen Zuwachs des hawaiianischen Stromverbrauches der Jahre 1980 bis 2005 lässt sich feststellen, dass die 70 Vgl. U.S. Department of Energy – Energy Efficiency & Renewable Energy (2012): State & Regional Partnerships Hawaii 28 ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013 Wachstumsrate bei zwei Prozent lag (landesweiter Vergleichswert von 2,2%).71 Gemessen am Gesamtjahresverbrauch lag Hawaii beim Strombedarf im Jahr 2010 auf Rang 48. 72 Trotz der guten Bedingungen für Energiegewinnung aus erneuerbaren Ressourcen bleibt Erdöl weiterhin die Hauptenergiequelle zur Stromerzeugung: etwa 74% des gesamten Strombedarfs der Inselgruppe wurde 2011 durch diese Ressource gedeckt. Hawaii besitzt keine Ölpipeline, deswegen sind die lokalen Häfen essentiell zur Verteilung der Erdölprodukte auf die einzelnen Inseln. Die im Einzugsgebiet von Honolulu auf Oahu liegenden zwei Ölraffinerien versorgen die hiesigen Märkte mit Ölprodukten.73 Die zweitwichtigste Ressource zur Stromgewinnung nach Erdöl stellte 2011 mit einem Anteil von 13% Kohle dar (Tabelle 8). Die Tatsache, dass Hawaii keine fossilen Brennstoffvorkommen besitzt, aber rund 87% des Stromverbrauchs aus fossilen Brennstoffen deckt führt dazu, dass die Einwohner Hawaiis landesweit die höchsten Energiepreise zahlen müssen.74 Im Jahr 2010 stieg der durchschnittliche Erdölpreis für die Stromerzeugende Industrie Hawaiis um 36,8%.75 Dies schlug sich auch im durchschnittlichen Strompreis für die privaten Haushalte nieder, der im Verlauf des Jahres 2010 um 34,7% angestiegen ist. Der Strompreis für private Haushalte lag im Jahr 2010 bei 28,10 Cent/kWh, für den Industriesektor lag der Preis bei 21,94 Cent/kWh und der kommerzielle Sektor zahlte 25,93 Cent/kWh. Im Durchschnitt lag der Strompreis bei 25,12 Cent/kWh, der landesweite Durchschnittspreis lag 2010 bei 9,83 Cent/kWh und damit hat Hawaii die absolut höchsten Strompreise der 50 Bundesstaaten.76 Hawaii besitzt ein reiches Vorkommen an erneuerbaren Energiequellen, dazu gehören Wind, Sonne, Gezeiten, Geothermik und Biomasse. Der Staat produzierte 2011 etwa 974.000.000 KWh Strom aus regenerierbaren Energiequellen, was einem Anteil von ca. 9,1% seiner gesamten Stromerzeugung entsprach. Die wichtigste erneuerbare Energiequelle für Hawaii ist Wind, rund 3,2% des Stroms aus erneuerbaren Energiequellen wird durch Windkraft generiert. 77 Eine weitere wichtige erneuerbare Energiequelle ist die Geothermik, weitere 2,1% des Stromes aus erneuerbaren Ressourcen werden durch Geothermik erzeugt. Wasserkraft hingegen hat im Vergleich zu den Vorjahren im Bereich der Stromerzeugung in Hawaii nur leicht an Bedeutung gewonnen. Tabelle 8 gibt einen Überblick über den hawaiianischen Strommix des Jahres 2011. Vgl. U.S. Energy Information Administration (2013): Hawaii State Profile and Energy Estimates Vgl. U.S. Energy Information Administration (2012): Hawaii Electricity Profile 2010 Vgl. U.S. Energy Information Administration (2013): Hawaii State Profile and Energy Estimates 74 Vgl. U.S. Energy Information Administration (2013): Hawaii State Profile and Energy Estimates 75 Vgl. U.S. Energy Information Administration (2012): Hawaii Electricity Profile 2010 76 Vgl. U.S. Energy Information Administration (2012): Electric Sales, Revenue, and Average Price 2011 77 Vgl. U.S. Energy Information Administration (2012): Hawaii Renewable Electricity Profile 2010 71 72 73 29 ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013 Tabelle 8: Netto Stromerzeugung nach Energiequellen in Hawaii 2011 Erzeugter Strom (MWh) Anteil an der Stromerzeugung in% Änderung zum Vorjahr in% Erdöl 7.923.925 73,9 -2,02 Kohle 1.424.036 13,3 -7,86 Wind 340.812 3,2 30,52 Geothermik 223.888 2,1 11,61 93.141 0,9 32,26 3.593 0,03 102,99 312.627 2,9 10,28 35.25 0,3 60,85 366.061 3,4 0,60 10.723.333 100 -- Energiequelle Konventionelle Wasserkraft Solarthermie, Photovoltaik* Andere Biomasse Andere Gase Andere Total Quelle: Eigene Darstellung nach U.S. Energy Information Administration (2012): Electricity – Detailed State Data Abbildung 9: Stromverbrauch nach Endverbrauchersektor (Stand 2010) Quelle: Eigene Darstellung nach U.S. Energy Information Administration (2013): Hawaii State Profile and Energy Estimates Wie in Abbildung 9 zu sehen ist, entfällt der Löwenanteil des Stromverbrauchs, mit einem Anteil von 49% des gesamten Stromverbrauchs, auf den Transportsektor. Dies ist zu einem großen Teil auf den immensen Verbrauch von Flugzeugtreibstoffen der Militärstützpunkte und kommerziellen Fluglinien zurückzuführen. Stromverbrauchs entfällt zu 24% auf die Industrie, zu 15% auf den Handel und zu 12% auf die privaten 3.1 Der Rest des Haushalte.78 Gesetzliche Rahmenbedingungen für Bioenergie Der Gouverneur Hawaiis Neil Abercrombie ist darum bemüht, die Gesetzte des Bundesstaates für erneuerbare Energieprojekte freundlicher zu gestalten. So wurde beispielsweise ein Gesetz erlassen, das mehr Land zur Installation 78 Vgl. U.S. Energy Information Administration (2011): State Energy Consumption Estimates 1960 Through 2009 30 ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013 von Solaranlagen freigibt. Zukünftige Pläne im Bereich erneuerbarer Energien sind darüber hinaus die Förderung des Anteils der erneuerbaren Energie in öffentlichen und privaten Versorgungsbetrieben sowie der Bau eines Unterseekabels zur Verbindung der Inselstromnetze von Maui, Moloka’i, Lana’i und Oahu.79 Die aktuelle Regierung hält an dem 2008 geschlossenen Abkommen Hawaii Clean Energy Initiative (HCEI) fest: Es ist das erklärte Ziel des Staates bis zum Jahr 2030 die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zur Stromerzeugung um 70% zu reduzieren. Dieses Ziel soll maßgeblich über die Förderung und Ausbau der Stromerzeugung aus erneuerbaren Ressourcen wie Solar, Wind, Wasserkraft und Geothermie erreicht werden. Außerdem dürfen im Staat keine neuen Kohlekraftwerke errichtet werden.80 .81 Um das ehrgeizig Ziel der HCEI zu erreichen, hat sich auch in Hawaii das wichtige Förderprogramm der RPS durchgesetzt. Für die Senkung der Energie aus fossilen Brennstoffen sollen nun bis 2030 40% des Strombedarfs aus erneuerbaren Energiequellen gedeckt und die weiteren 30% durch Energieeffizienzmaßnahmen erreicht werden.82 Seit der Einführung der RPS 2006 wurden die Werte bereits 2009 erweitert. Im Rahmen dieser ordnungspolitischen Maßnahme zur Erhöhung des Anteils erneuerbarer Energien, werden lokale Energieversorgungsunternehmen dazu verpflichtet, einen bestimmten Anteil ihres Energieangebots aus regenerativen Energien zu gewinnen. Seit der Anpassung der Werte 2009 gelten folgende Quoten: 10% der verkauften Elektrizitätsmenge sollen bis 2010, 15% bis 2015, 25% bis 2020 und 40% bis 2030 aus erneuerbaren Energien stammen. Ein weiterer wichtiger Rechtsakt zur Förderung kleiner Stromerzeugungssysteme für erneuerbare Energien stellt das hawaiianische Net-Metering-Gesetz dar. Mit diesem werden die Versorgungsunternehmen dazu verpflichtet, Betreibern von erneuerbaren Energiesystemen Net-Metering anzubieten. Dabei wird die in das öffentliche Stromnetz eingespeiste Energie aus erneuerbaren Ressourcen mit dem Stromverbrauch des jeweiligen Erzeugers verrechnet und reduziert somit dessen Stromkosten. Biomasse-, Photovoltaik-, Wind-, und Wasserkraftsysteme mit einer Leistung von bis zu 100 kW (bzw. 50 kW im Zuständigkeitsgebiet von KIUC) sind teilnahmeberechtigt. Net Metering ist nach dem Motto „Wer zuerst kommt – mahlt zuerst“ für private Haushalte und kleine bis mittlere Unternehmen bis zu einer Spitzenlast von drei Prozent bei den Energieversorgern HELCO und MECO, sowie einer Spitzenlast von einem Prozent bei KIUC und HECO verfügbar. Je nachdem, welchen Anbieter man von den vier großen Stromversorgungsunternehmen auf Hawaii wählt, ergeben sich geringfügige Unterschiede in den Programmkonditionen.83 Die technischen Parameter, die dezentrale Energieversorger bei der Einspeisung erneuerbarer Energie zu beachten haben, sind in den Interconnection Standards, festgelegt worden. Im Fall der Interconnection kann der Strom im Verbundnetz in beide Richtungen fließen, so dass dezentrale Energieversorgungseinheiten den erzeugten Strom ins Durchleitungsnetz einspeisen können. Für Anlagen mit einem Gleichstrom-Wechselstrom Konverter aus den Bereichen Biomasse-, Solar-, Wasser- oder Windenergie, die eine Leistung von 100 kW nicht überschreiten, existiert ein vereinfachtes Antragsverfahren zur Einspeisung ins öffentliche Verbundnetz (auf Kauai gilt eine Leistung von 50 kW).84 Vgl. State of Hawaii (2013): Governors’ Office Vgl. Hawaii Clean Energy Initiative (2010): Home Vgl. State of Hawaii (2013): Governors’ Office 82 Vgl. State of Hawaii (2013): Governors’ Office – Growing a Sustainable Economy 83 Vgl. U.S. Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2013): Hawaii – Net Metering 84 Vgl. U.S. Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2013): Hawaii – Financial Incentives 79 80 81 31 ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013 Außerdem wird von staatlichen Energie-Lieferanten erwartet, dass diese ihren Kunden die Quellen des erworbenen Stroms offenlegen. Die Details vom Energiemix müssen dementsprechend zusammen mit den Stromrechnungen offengelegt werden oder einmal jährlich an den Abnehmer verschickt werden.85 Die Hawaii Public Utilities Commission (PUC) hat im September 2009 im Rahmen einer Verordnung Feed-in-Tarifs (Einspeisetarife) für die Inselgruppe erlassen. Diese legen für die drei hawaiianischen Energieversorgungsunternehmen HECO, MECO und HELCO über einen Zeitraum von 20 Jahren verbindliche Abnahmepreise für Strom aus erneuerbaren Energien fest. Die Systemgröße ist auf eine Leistung von fünf MW limitiert. Tabelle 9: Einspeisetarife erneuerbare Energiesysteme Hawaii Tier Technology Eligible System Size Rate Tier 1 Photovoltaik ≤ 20 kW $0.218/kWh Tier 1 Konzentrierte Solarenergie (CSP) ≤20 kW $0.269/kWh Tier 1 Windanlagen an Land ≤20 kW $0.161/kWh Tier 1 Wasserkraft ≤to 20 kW $0.213/kWh Tier 2 Photovoltaik > 20 kW, ≤ 500 kW $0.189/kWh Tier 2 CSP > 20 kW, ≤ 500 kW $0.254/kWh Tier 2 Windanlagen an Land > 20 kW, ≤ 100 kW $0.138/kWh Tier 2 Wasserkraft > 20 kW, ≤ 100 kW $0.189/kWh Tier 3 Photovoltaik > 500 kW≤ 5 MW $0.197/kWh Tier 3 CSP > 500 kW, ≤ 5 MW $0.315/kWh Tier 3 Windanlagen an Land > 100 kW, ≤ 5 MW $0.120/kWh Andere genehmigte Technologien Je nach Technologie $0.138/kWh Baseline FIT Quelle: Eigene Darstellung nach U.S. Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2013): Hawaii – Feed-In Tariff Zusätzlich zu den gesetzlichen Anreizen gibt es noch eine Reihe von finanziellen Förderprogrammen. Folgende Tabelle liefert hier eine Auflistung. 85 Vgl. U.S. Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2013): Hawaii – Fuel Mix Disclosure 32 ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013 Tabelle 10: Förderprogramme erneuerbare Energien (Biomasse) Hawaii Förderungsart Staat Leistungsbezogenes Anreizsystem Bundesstaatliches Kreditprogramm Regional Steueranreiz Name Feed-in Tariff Farm and Aquaculture Alternative Energy Loan City and County of Honolulu - Real Property Tax Exemption for Alternative Energy Improvements Förderberechtigte Technologien Solar, Photovoltaik, Deponiegas, Wind, Biomasse, Wasserkraft, Geothermie, Siedlungsabfälle, Gezeitenkraft, Wellenkraft, Meeresenergie Photovoltaik, Wind, Biomasse, Wasserkraft, Ethanol, Biodiesel Solar, Photovoltaik, Deponiegas, Wind, Biomasse, anaerobe Gärung, Siedlungsabfälle, Gezeitenkraft, Wellenkraft Förderberechtigte Auftraggeber Erläuterung Kontakt Gewerbe, Industrie, Privathaushalte Einspeisetarif beläuft sich auf 0,12 US-Dollar/ kWh; Kapazitätsgrenze abhängig von der Anlage. Public Information - Hawaii PUC Hawaii Public Utilities Commission 465 South King Street, Room 103 Honolulu, HI 96813 +1-808-586-2020 [email protected] Landwirtschaft, Aquakultur Kreditausgabe in Höhe von maximal 85% der Projektkosten, Höchstbetrag 1.500.000 US-Dollar. Die Zinsrate beläuft sich auf 3% in der Landwirtschaft und 5% in der Aquakultur. Laufzeit 40 Jahre. Public Information Hawaii Department of Agriculture 1428 S. King Street Honolulu, HI 96814 +1-808-973-9560 [email protected] 100% Grundsteuererlass in einer Zeitspanne von 25 Jahren bei Verbesserung der erneuerbaren Energiesysteme in Häusern, auf Grundstücken oder Eigentum. Information City and County of Honolulu Department of Budget and Fiscal Services Real Property Assessment Division 842 Bethel St. Basement Honolulu, HI 96813 +1-808-768-3799 Gewerbe, Industrie, Privathaushalte Quelle: Vgl. U.S. Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2013): Federal Incentives 33 ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013 Der größte Stromversorger auf dem Archipel ist die privatwirtschaftliche Hawaiian Electric Co. Inc., die rund 73% des Strombedarfs des Staates deckt. Weitere wichtige Energieversorger, ebenfalls Investorengestützt, sind Maui Electric Co. Ltd und Hawaii Electric Light Co. Inc. Diese drei Energieversorger decken 96% des gesamten Strombedarfs der Inseln. Die verbleibende Nachfrage wird von der Kooperative Kauai Island Utility Cooperative und zu einem nur sehr geringfügigen Anteil von Energiewerk Gay & Robinson Inc. gedeckt.86 Eine Erläuterung der Genehmigungsprozesse für Projekte in den Bereichen Waste-to-Energy, Geothermie und Bioenergie wird durch das State of Hawaii, Department for Business, Economic Development and Tourism zur Verfügung gestellt87. 3.2 Marktstruktur & Marktchancen für deutsche Unternehmen Abbildung 10: Biomassepotential Hawaii Quelle: Open Energy Information (2010): Biomass Resources Hawaii Was das Biomassepotential auf Hawaii angeht, lässt sich feststellen, dass zahlreiche Projekte im Bereich Biomasse entweder bereits auf den Weg gebracht wurden oder sich noch in Planung befinden. Lange Zeit diente Bagasse (Zuckerrohrabfälle) als traditionelle Biomasseressource, hat jedoch aufgrund der schwächelnden Zuckerindustrie immer weiter an Bedeutung verloren. In den 1970er Jahren war Biomasse die Quelle von etwa zwölf Prozent der auf Hawaii produzierten Energie. Dieser Anteil fiel mit der sinkenden Zuckerproduktion im Inselstaat fortlaufend ab, so dass der Vgl. U.S. Energy Information Administration (2012): Hawaii Electricity Profile 2010 Vgl. State of Hawaii – Department for Business, Economic Development and Tourism (2013): Renewable Energy Projects Permitting in the State of Hawaii – Guide and Packets 86 87 34 ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013 Wert in diesem Bereich heute bei etwa einem Prozent liegt.88 Grundsätzlich lassen sich die Elektrizitätserzeugung und Biokraftstoffproduktion auf Hawaii in fünf Bereiche einteilen. So wird zum einen Brennstoff aus Müll erzeugt, wie etwa bei H-Power (Honululu Project of Waste Energy Recovery). Das Kraftwerk erzeugt etwa 8% von Oahus Elektrizität hat seit 1990 ca. 600.000 Tonnen Müll pro Jahr verwertet.89 Des Weiteren gewinnt Hawaii Elektrizität aus Biogas, das etwa von der Kapa Deponie auf Oahu stammt. Auch wenn die Bedeutung der Zuckerfabriken auf Hawaii für die Stromerzeugung nachgelassen hat, wird in vielen Fabriken nach wie vor Bagasse zur Produktion herangezogen. Überschüssige Energie wird an Versorgungsunternehmen verkauft. Das aus Zuckersirup hergestellte Ethanol wird nach wie vor mit Benzin gemischt, um Treibstoff für Fahrzeuge herzustellen. Dabei können die Zuckerplantagen auf Kaua‘i und Maui 46 MW an Bioenergie erzeugen. Ein Großteil dieser Energie wird intern für die Zuckerverarbeitung genutzt.90 Obwohl die Zuckerplantagen auf den Inseln Oahu und Hawaii nicht mehr in Betrieb sind, werden verschiedene Pflanzen auf den ehemaligen Zuckerfeldern angebaut, wie zum Beispiel Kaffee, Macadamia Nüsse und Wassermelonen. Die bei der Aberntung entstehenden Abfallprodukte stehen dann als Biomasse zur Verfügung. Auch die Nutzung von Energiepflanzen wie Hanf und Banagras auf Feldern, die sich nicht mehr zum Anbau von Nahrungspflanzen eignen, werden zur Energiegewinnung in Erwägung gezogen. Den letzten Posten nimmt die Wiederverwendung von Speiseöl ein, welches nach Gebrauch in dementsprechenden Anlagen auf Maui und Oahu zu Biodiesel weiterverarbeitet wird. Das Kraftwerk auf Maui kann allein 150.000 Gallonen pro Jahr produzieren. In der Anlage auf Oahu werden dagegen sogar 400.000 Gallonen im Jahr hergestellt.91 Wie Abbildung 10 zeigt, ist Hawaii, insbesondere die Insel Maui, reich an Biomasse. Der Inselstaat verfügte 2011 über 227 MW an installierter Biomasseleistung, was 48% der Stromerzeugung durch regenerative Energie entspricht.92 Am häufigsten bezieht Hawaii seine Biomasse aus städtischen Abfällen, und Bagasse, die vor allem auf Maui vorkommt. Pro Jahr stehen auf Hawaii etwa 603.000 Tonnen an trockener Biomasse zur Verfügung. Diese besteht hauptsächlich aus Getreideernteabfällen und aus städtischen Abfällen, sowie Deponiemethangasen. Auch wenn der Anteil der aus Biomasse gewonnenen Energie derzeit nicht sonderlich hoch ist, befindet sich der Sektor dennoch in Bewegung. So hat beispielsweise die Firma BioTork verkündet, dass sie unverkäufliche Papaya-Früchte in Fettsäuren umgewandelt hat, um diese wiederum zu Kraftstoff weiterzuentwickeln. Dieses Ergebnis ist ein erster wichtiger Schritt in einem Projekt, welches in Zusammenarbeit mit dem U.S. Department of Agriculture Pacific Basin Agricultural Research Center (USD -PBARC) und Rivertop Solutions durchgeführt wird. Die ersten Laborergebnisse haben gezeigt, dass BioTork und USD-PBARC die Möglichkeit haben, nicht nur den hawaiianischen Papayafarmern eine wirtschaftliche Perspektive zu bieten, sondern auch die Nachfrage für die regionale Produktion von Biokraftstoff zu stillen, der nicht auf Erdöl basiert. Im April 2013 erhielt das USD-PBARC eine finanzielle Förderung von 200.000 USDollar vom Department of Agriculture für die bislang erfolgreiche Forschung in Zusammenarbeit mit BioTork. Vgl. Hawaii’s Energy Future (n.d.): Renewable Energy Sources – Biomass Vgl. Hawaii Clean Energy Initiative (2010): Home 90 Vgl. Hawaii Clean Energy Initiative (2010): Home 91 Vgl. Hawaii Clean Energy Initiative (2010): Home 92 Vgl. U.S. Department of Energy – Energy Efficiency & Renewable Energy (2013): 2011 Renewable Energy Data Book 88 89 35 ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013 Daneben hat Cellana LLC verkündet, als erstes Unternehmen mit aus Algen produziertem Biotreibstoff in Hawaii wirtschaftlich gut aufgestellt zu sein. Die Firma kann mit ihrer Technologie 60 Tonnen Biomasse, darin inbegriffen 3.800 Gallonen an Algenöl pro Hektar und pro Jahr produzieren.93 Art Seki, Director of Renewable Energy bei Hawaiian Electric, hält das Biomassepotential in Hawaii aufgrund der stark begrenzten Agrarflächen in dem Bundesstaat für sehr gering. Die Nahrungsmittelpreise in Hawaii sind darüber hinaus sehr hoch, sodass vorhandene Agrarflächen eher für die Nahrungsmittelherstellung anstatt von Energieproduktion verwendet werden. Laut Seki ist der Markt für Biomasse auf der Insel Maui bereits gesättigt, auf den kleineren Inseln bestände jedoch noch Potential für die Entwicklung von kleineren regionalen Bioenergieanlagen. 3.3 Profile Marktakteure Aus datenschutzrechtlichen Gründen kann nicht zu jedem Marktakteur ein Ansprechpartner angegeben werden. Organisationen und Behörden Department of Business, Economic Development and Tourism (DBEDT) Das DBEDT bietet Informationen und Daten rund um das Thema Wirtschaft, Außenhandel und Energie. Department of Business, Economic Development and Tourism P.O. Box 2359 No. 1 Capitol District Building 250 S. Hotel Street Honolulu, Hawaii 96804 +1-808-586-2480 www.hawaii.gov/dbedt Governors’ Biofuel Coalition Diese Organisation hat es sich zum Ziel gesetzt, die Nutzung von Treibstoffen auf Ethanolbasis voranzutreiben, um die Abhängigkeit von Energieimporten zu verringern, die Umwelt zu schützen und die Wirtschaft anzukurbeln. Ferner versuchen sie die Bevölkerung über den Nutzen von Ethanol aufzuklären. www.governorsbiofuelscoalition.org 93 Vgl. Cellana LLC (2013): Home 36 ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013 Hawaii Clean Energy Initiative (HCEI) Die partnerschaftliche Zusammenarbeit zwischen dem State of Hawaii und dem DOE hat sich 2008 auf die Fahne geschrieben, Hawaii vom Öl unabhängig zu machen. Dafür bringt die Organisation regelmäßig Führungskräfte aus Wirtschaft, Politik und anderen Bereichen zusammen, die sich mit der Energieunabhängigkeit Hawaiis beschäftigen. State of Hawaii, Department of Business, Economic Development and Tourism State Energy Office +1- 808-587-9003 [email protected] www.hawaiicleanenergyinitiative.org Hawaii Public Utilities Commission (PUC) Der Hawaii PUC obliegt die Regulierung der Energieversorger, so z.B. Gebühren und Preise. Es soll zudem sichergestellt werden, dass die Versorgungsunternehmen den Ansprüchen und Bedürfnissen der Kunden gerecht werden. Public Utilities Commission 465 South King Street, #103 Honolulu, Hawaii 96813 +1-808-586-2020 [email protected] www.puc.hawaii.gov Hawaii Renewable Energy Alliance (HREA) Die HREA ist ein Zusammenschluss aus Befürwortern erneuerbarer Energien, Technikern, Herstellern von Zubehör sowie Installateure aus dem Bereich der grünen Energien. Ziel ist es, den nachhaltigen und umweltfreundlichen Gebrauch von erneuerbaren Energien voranzutreiben und Bildung in diesem Bereich zu betreiben. Hawaii Renewable Energy Alliance www.hawaiirenewableenergy.org Hawaii State Energy Office Auch das Hawaii State Energy Office hat es sich zur Aufgabe gemacht, Hawaii aus der Abhängigkeit vom Öl zu führen, indem der Inselstaat eine Wirtschaft aufbaut, die sauberen Strom erzeugt und nutzt. Oberstes Ziel ist es, bis zum Jahr 2030 eine Clean Energy Quote von 70% zu erreichen. Dept. of Business, Economic Development & Tourism 235 S. Beretania, 5th Floor Honolulu, Hawaii 96813 +1-808-587-3807 [email protected] www.energy.hawaii.gov 37 ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013 Pacific Regional Biomass Energy Partnership Die Pacific Regional Biomass Energy Partnership ist eine gemeinsame Initiative der US-Bundesstaaten Alaska, Hawaii, Idaho, Montana, Oregon und Washington und wird finanziell unterstützt vom DOE. Ihr Ziel ist es, die Entwicklung von Energie aus Biomasse und die dafür notwendigen Technologien zu fördern und voranzutreiben, so wird die Biodieselund Ethanolproduktion unterstützt. Zudem betreibt sie eine verlässliche Informationspolitik, um die Vorteile der Nutzung aufzuweisen. Pacific Regional Biomass Energy Partnership www.pacificbiomass.org Forschungseinrichtungen Hawaii Natural Energy Institute Das Institut wurde in Folge der Ölkrise Mitte der 1970er Jahre gegründet, um im Bereich neuer Energien zu forschen. Es arbeitet sowohl mit der University of Hawaii, staatlichen Behörden, Stromversorgern, als auch anderen Forschungsinstituten zusammen. Hawaii Natural Energy Institute 1680 East West Road, POST 109 Honolulu, HI 96822 +1-808-956-8890 www.hnei.hawaii.edu National Renewable Energy Laboratory (NREL) Das NREL ist ein nationales Labor und Forschungsinstitut im Bereich der erneuerbaren Energien und der Energieeffizienz. Nationale Energiesparziele im privaten sowie staatlichen Bereich sollen so vorangetrieben werden. Golden, Colorado Laboratories and Offices National Renewable Energy Laboratory 15013 Denver West Parkway Golden, CO 80401 +1-303-275-3000 www.nrel.gov 38 ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013 Natural Energy Laboratory of Hawaii Authority Diese Einrichtung bietet die Möglichkeit, Energieforschung zu betreiben, sie bietet zudem Informationen zur Weiterbildung und unterstützt bei umweltverträglichen gewerblichen Vorhaben im Energiebereich. Natural Energy Laboratory of Hawaii Authority 73-4460 Queen Kaahumanu Hwy. #101, Kailua-Kona, Hawaii USA 96740 +1-808-327-9585 [email protected] www.nelha.org Unternehmen Diese Energieversorger versorgen den Großteil der Bewohner Hawaiis mit Strom: Hawaiian Electric Industries Inc Maui Electric Co Ltd Hawaii Electric Light Co Inc Kauai Island Utility Cooperative Gay & Robinson Inc. Diese Biomassefirmen haben ihren Sitz in Hawaii: Aina Koa Pono Das Unternehmen entwickelt Lösungen für erneuerbare Energien und setzt sein Know-how um, um Bioraffinerien zu entwerfen und bauen, die wiederum eine Umwandlung von Biorohstoffen in Diesel, Elektrizität und Treibstoff ermöglichen. Aina Koa Pono, LLC P.O. Box 240667 Honolulu, HI 96824-0667 +1-909-792-5164 [email protected] www.ainakoapono.com 39 ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013 Cellana LLC Hinter Cellana verbirgt sich eine Firma, die seit 2004 aus Algen Biokraftstoffe und andere Produkte herstellt. Das Unternehmen nutzt dabei Meeresalgen, auch um industrielles CO2 zu Speiseöl, Tiernahrung und Biokraftstoffen umzuwandeln. Dabei wendet Cellana eine patentierte Technologie, das sogenannte ALDUO System an. Das Ziel der Firma ist die kommerzielle Produktion von Ausgangsstoffen für die Herstellung von Biokraftstoffen, erneuerbaren Chemikalien, Speiseölen und anderen Produkten aus Meeresalgen. Cellana LLC 73-4460 Queen Kaahumanu Hwy #127 Kailua-Kona, HI 96740 +1-808-334-1690 www.cellana.com Hamakua Renewable Enterprises, LLC Das Unternehmen Hamakua Renewable Enterprises ist im Bereich erneuerbare Energien und Recycling tätig. Ihr Produkt- und Serviceportfolio beinhaltet Biomassebrennstoffe wie Pellets, die Ernte und Verarbeitung von Biomasse, die Planung von Energiepflanzfeldern und die Wiederverwertung von Metall, Kunststoffen und Altholz. P.O. Box 579 Kamuela, HI 96743 http://www.hamakuarenewableenterprises.com Hawaii Bio Energy LLC Die Firma wurde von den drei größten Grundbesitzern Hawaiis gegründet: Kamehameha Schools, Grove Farm Company Inc., und Maui Land & Pineapple Company. Das Unternehmen hat es sich zur Aufgabe gemacht die Energiekosten, Treibhausgasemissionen und die Anhängigkeit von importierten fossilen Energieträgern zu reduzieren. Stattdessen investiert die Firma in die Förderung von lokalen Projekten zu erneuerbaren Energien und forscht gleichzeitig an neuen Technologien und Vertriebskanälen für eine Vielzahl an Energiepflanzen, die sich nicht nur auf Holzabfälle, Algen und Zuckerrohr beschränken. Hawaii Bio Energy LLC Alakea Corporate Tower 30th Floor 1100 Alakea St. Honolulu, HI 96813 +1-808-534-7777 [email protected] www.hawaiibioenergy.com 40 ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013 Hawaiian Commercial & Sugar Co. Hawaiian Sugar ist eine Zuckerraffinerie, die es sich als Ziel gesetzt hat, alternative Energieprodukte aus Biomasse zu erzeugen. Sie investiert zudem in Forschungsinitiativen. Übergeordnetes Ziel ist die Energieunabhängigkeit Hawaiis von Importöl. Hawaiian Commercial & Sugar Company A Division of Alexander & Baldwin, Inc. P.O. Box 266 Pu'unene, Maui, Hawaii 96784 +1-808-877-0081 [email protected] www.hcsugar.com Hawaiian Electric Company Inc. (HECO) HECO und ihre Tochtergesellschaften, Maui Electric Company, Ltd. (MECO), und Hawaii Electric Light Company, Inc. (HELCO) versorgen 95% der 1,2 Millionen Bewohner der Inseln O`ahu, Maui, Hawaii Island, Lana`i und Moloka`i mit Strom. Das Unternehmen berät bei Themen wie Energieeffizienz und der Nutzung erneuerbarer Energien. Hawaii Electric Company Inc. P.O. Box 3978 Honolulu, HI 96812-3978 +1-808-548-7311 www.heco.com/portal/site/heco Honua Technologies Honua Technologies bezeichnet sich selbst als US-amerikanischen Branchenführer in der Entwicklung und Herstellung von Hochtemperatur-, Medizin- und umweltverträglichen Biosondermüll Vernichtungs- und Aufbereitungsanlagen. Dabei kommt vor allem der pyrolytische Destructor zum Einsatz, der wiederum alle organischen Substanzen, die bei pharmazeutischem Abfall zurückbleiben. Bei diesem Prozess wird Energie freigesetzt, die zu Treibstoff und Dampf weiterverarbeitet werden kann. Honua Technologies Shani Yamada, Operations Manager 500 Ala Moana Boulevard, Suite 7-220 Honolulu, Hawaii 96813 U.S.A. +1-808-523-3140 [email protected] http://www.honuatech.com 41 ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013 Hu Honua Bioenergy LLC Hu Honua Bioenergy wurde gegründet, um den hawaiianischen Energiebedarf durch die Nutzung von erneuerbaren Ressourcen zu decken. Die Biomasseenergieanlage befindet sich auf Big Island. Hu Honua Bioenergy LLC 201 Merchant St, Honolulu, HI +1-808-521-1600 www.huhonua.com Pacific Biodiesel Die Firma mit Hauptsitz in Kahului, Hawaii wurde 1995 als Reaktion auf die Besorgnis erregenden Mengen an benutztem Speiseöl auf der Central Maui Deponie gegründet. Mittlerweile genießt Pacific Biodiesel den Ruf als einer der führenden Pioniere innerhalb der rasant wachsenden Biodieselindustrie. Pacific Biodiesel 40 Hobron Avenue Kahului, Hawaii 96732 +1-808-877-3144 [email protected] www.biodiesel.com 42 ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013 4 Staatenprofil Idaho Bevölkerung: 1.595.728 Einwohner (2012)94 Fläche: 214 044 km295 Hauptstadt: Boise BIP: 57.927 Mio. US-Dollar (2011)96 BIP pro Kopf: 32.469 US-Dollar (2011)97 Arbeitslosenquote: 7,1% (2012)98 Der Bundesstaat Idaho liegt östlich der Staaten Washington und Oregon im Nordwesten der USA. Idaho liegt an den westlichen Ausläufern der Rocky Mountains und trägt den Beinamen ‚The Gem State‘, der Edelsteinstaat. Das Landschaftsbild wird dominiert von Flüssen, Bergen und landwirtschaftlichen Nutzflächen. Die Nahrungsmittelindustrie ist ein großer Wirtschafts- und Exportzweig in Idaho. Laut einer Schätzung des U.S. Census Bureau beheimatete der Staat im Jahr 2012 ca. 1,59 Millionen Einwohner. Dies entspricht einem Bevölkerungszuwachs von 23,3% seit dem Jahr 2000. 99 Im landesweiten Vergleich gibt es keine wirklich großen, sondern nur einige kleinere Städte. Die drei größten Städte nach Einwohnerzahl sind Boise (Hauptstadt), Nampa und Meridian, die gemeinsam ein Ballungszentrum im Südosten des Staates bilden. Nachfolgende Tabelle zeigt die Entwicklung des nominalen BIP Idahos, sowie des Wirtschaftswachstums in den Jahren 2006 bis 2011. Tabelle 11: BIP, Wirtschaftswachstum und Arbeitslosigkeit in Idaho 2006-2011 Jahr 2006 2007 2008 2009 2010 2011 BIP (Mio. US-Dollar) 50.526 54.509 55.655 54.005 55.435 57.927 Wirtschaftswachstum 3,8% 7,9% 2,1% -3,0% 2.00% 4,5% Arbeitslosenquote 3,4% 2,7% 4,9% 8,0% 8.80% 7,9 Quelle: Eigene Darstellung nach U.S. Department of Commerce – Bureau of Economic Analysis (2013): Regional Economic Accounts; U.S. Department of Labor – Bureau of Labor Statistics (2013): Local Area Unemployment Statistics Wie zu erkennen ist, belief sich Idahos BIP im Jahr 2011 auf knapp 58 Milliarden US-Dollar. Das reale BIP pro Kopf lag in Idaho im Jahr 2011 mit 32.469 US-Dollar deutlich unter dem landesweiten Durchschnittswert von 42.070 US-Dollar. Damit belegt Idaho bei diesem wichtigen Wohlstandsindikator einen der letzten acht Plätze im US-Vergleich.100 Mit 7,1% lag die Arbeitslosenquote in Idaho im Jahr 2012 unter dem landesweiten Durchschnitt von 8,1%.101 Die größten Industriezweige Idahos, basierend auf dem Beschäftigungsniveau, sind neben dem Einzelhandel und Gesundheitswesen die Fertigungsindustrie, die Gastronomie und die Landwirtschaft. Hier ist Idaho führend bei der Produktion von Milchprodukten und beim Anbau von Kartoffeln, Weizen und Hülsenfrüchten.102 Im Fertigungssektor spielen Elektronikartikel und Computerequipment die wichtigste Rolle. Daneben werden Holzprodukte, Chemikalien, Vgl. U.S. Department of Commerce – Census Bureau (2013): State & County Quickfacts – Idaho Vgl. U.S. Department of Commerce – Census Bureau (2013): State & County Quickfacts – Idaho 96 Vgl. U.S. Department of Commerce – Bureau of Economic Analysis (2013): Regional Economic Accounts 97 Vgl. U.S. Department of Commerce – Bureau of Economic Analysis (2013): Regional Economic Accounts 98 Vgl. U.S. Department of Labor – Bureau of Labor Statistics (2013): News Release – Regional and State Unemployment 2012 Annual Average 99 Vgl. U.S. Department of Commerce – Census Bureau (2013): State & County Quickfacts – Idaho 100 Vgl. U.S. Department of Commerce – Bureau of Economic Analysis (2013): Regional Economic Accounts 101 Vgl. U.S. Department of Labor – Bureau of Labor Statistics (2013): News Release – Regional and State Unemployment 2012 Annual Average 102 Vgl. Idaho Business (2011): Fall 2011 Edition 94 95 43 ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013 Maschinen, Druckerzeugnisse und Metallprodukte in Idaho gefertigt.103 Durch den Reichtum an natürlichen Ressourcen wie Silber, Gold, Zink, Kupfer und anderen Metallen, war der Bergbau einst der wichtigste Wirtschaftssektor und erlebt auch heute wieder vermehrt Aufschwung. US-weit ist Idaho größter Silberlieferant. Die folgenden Branchen sind zudem als wichtige Wirtschaftszweige anzusehen: der erneuerbare Energiesektor, der Technologiesektor, sowie die Versicherungswirtschaft.104 Im Jahr 2012 exportierte Idaho Güter im Wert von 6,11 Mrd. US-Dollar. Die Exporte gingen hauptsächlich nach Kanada, Singapur, Taiwan und Südkorea. Nur 0,5% der Exporte gingen 2012 in die Bundesrepublik Deutschland (stellt einen leichten Rückgang im Vergleich zum Vorjahr dar).105 Energiemarkt Abbildung 11: Energievorkommen Idaho Quelle: U.S. Energy Information Administration (2013): Idaho State Profile and Energy Estimates Wie Abbildung 11 zeigt, verfügt Idaho über vielfältige erneuerbare Energieressourcen, insbesondere für die Nutzung von Geothermischen und Windkraftressourcen. Fossile Brennstoffe sind im Staat nur geringfügig vorhanden. Erdöl und Erdgas werden von Nachbarstaaten bzw. aus Kanada bezogen. 106 Hinsichtlich des Potentials für den Bau von Windanlagen rangiert der Staat an dreizehnter Stelle US-weit.107 Insgesamt wurden im Jahr 2010 ca. 10,17 Milliarden kWh an regenerativem Strom erzeugt, damit belegt Idaho Rang acht im landesweiten Vergleich. Der Gesamtanteil der erneuerbaren Energien, exklusive Wasserkraft, an der Stromgewinnung betrug 2011 11,5%, was einen Anstieg von 3,1 Prozent im letzten Jahr bedeutete. Der Löwenanteil des Stroms in Idaho (ca. 81%) wird durch Wasserkraft generiert. Die Vgl. Netstate (2013): Idaho Economy Vgl. State of Idaho – Department of Commerce (2013): Idaho’s Key Industries 105 Vgl. U.S. Department of Commerce – Census Bureau (2013): Foreign Trade – State Exports for Idaho 106 Vgl. U.S. Energy Information Administration (2013): Idaho State Profile and Energy Estimates 107 Vgl. Idaho Governors’ Office of Energy Resources (2012): Renewable Energy – Wind 103 104 44 ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013 Flüsse, die in den Rocky Mountains entspringen, sind zur Erzeugung von Strom durch Wasserkraft hervorragend geeignet. Das US-weit größte Wasserkraftwerk Hells Canyon Complex am Snake River ist in Privatbesitz und leistet hier seinen Beitrag. Idaho produzierte 2011 über 13 Millionen MWh aus konventioneller Wasserkraft, was einem Anteil von ca. 81% seiner gesamten Stromerzeugung entsprach. Damit ist Idaho einer der fünf führenden Energieproduzenten durch Wasserkraft in den USA. Die zweitgrößte zur Stromgewinnung herangezogene Energiequelle Idahos ist Erdgas.108 Tabelle 12: Netto Stromerzeugung nach Energiequelle in Idaho im Jahr 2011 Erzeugter Strom Anteil an der GesamtEnergiequelle (MWh) Erzeugung in% Änderung zum Vorjahr in% Kohle 83.412 0,5 -5,5 Erdöl 26 * -64,9 1.110.744 6,7 -34,2 63.49 0,4 -11,6 13.404.799 80,9 46,4 Andere Biomasse 47.618 0,3 101,9 Holz/ Holzabfälle 474.384 2,9 -0,7 1.306.682 7,9 196,5 77.631 0,5 -1,4 16.568.786 100 - Erdgas Geothermie Konventionelle Wasserkraft Wind Andere Total *absoluter Anteil weniger als 0,1 Quelle: Eigene Darstellung nach U.S. Energy Information Administration (2013): Electric Power Annual Der Energiebedarf pro Kopf lag in Idaho 2010 mit 340 Millionen Btu etwas unter dem nationalen Durchschnitt von 363 Millionen Btu. Mit diesem Wert lag der Staat 2010 im nationalen Vergleich auf Platz 21.109 Auf den Bundesstaat bezogen war das ein Gesamtstromverbrauch 354 Billionen Btu, was ca. 0,5% des US-weiten Bedarfs darstellt.110 Wie in Abbildung 12 zu sehen, entfiel im Jahr 2010 ein Anteil von ca. 35% des Stromverbrauchs auf den industriellen Sektor. Die Gesamtheit der Haushalte Idahos verbrauchten ca. 24%, was sich die Wage mit dem Verbrauch im Transportbereich hält. Etwa ein Drittel aller Haushalte nutzt Strom zum Heizen, was ungefähr dem nationalen Durchschnitt entspricht.111 Vgl. U.S. Energy Information Administration (2013): Alternative Transportation Fuels (ATF) and Alternative Fueled Vehicles (AFV) Vgl. U.S. Energy Information Administration (2013): U.S. States Profiles and Energy Estimates – Rankings: Total Energy Consumed per Capita, 2011 110 Vgl. U.S. Energy Information Administration (2013): Idaho State Profile and Energy Estimates 111 Vgl. U.S. Energy Information Administration (2013): Idaho State Profile and Energy Estimates 108 109 45 ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013 Abbildung 12: Stromverbrauch nach Endverbrauchersektor (Stand 2010) Quelle: U.S. Energy Information Administration (2013): Idaho State Profile and Energy Estimates Der Strompreis für private Haushalte betrug 2011 7,87 Cent/kWh, im kommerziellen Sektor betrug er 6,41 Cent/kWh und im industriellen Bereich 5,10 Cent/kWh. Nicht nur die Preise in den einzelnen Sektoren, sondern auch der Durchschnittsstrompreis Idahos von 6,44 Cent/kWh lag 2011 weit unter dem U.S. Durchschnitt von 9,90 Cent/kWh und zählte damit zu einem der niedrigsten Strompreise in den USA. Zudem ist bemerkenswert, dass der Staat 2011 einen Rückgang der Strompreise verzeichnen konnte (im Vergleich zu den Preisen vom Vorjahr).112 Die größten Stromversorger sind Idaho Power, Avista, Rocky Mountain Power und Idaho Falls Power. Idaho Power versorgt Südidaho und Teile Oregons mit Strom. Das Unternehmen hat fast 500.000 Kunden auf einer Versorgungsfläche von über 62.000 km².113 Avista versorgt über 480.000 Kunden in Nordidaho und in östlichen Teilen Washingtons auf einer Fläche von 77.000 km².114 Rocky Mountain Power gehört zum Mutterkonzern der Pacific Corp, die insgesamt 1,7 Millionen Menschen in 6 Bundesstaaten mit Strom versorgen. Rocky Mountain Power versorgt Gebiete in Utah, Wyoming and Idaho mit einer gesamt Fläche von 35.000 km².115 Idaho Falls Power versorgt eine Fläche von ca. 60.000 km² mit fast 26.000 Kunden.116 Zuständig für die Zulassung und Regulierung von Stromversorgern ist die Idaho Public Utility Commission (PUC), die nach den IDAPA 31.01.01 Rules of Procedure Energieversorger zulässt.117 4.1 Gesetzliche Rahmenbedingungen für Bioenergie Idaho hat aktuell keine RPS eingeführt. Ziel dieser ordnungspolitischen Maßnahme wäre die Erhöhung des Anteils der erneuerbaren Energien an der Energieproduktion im Staat. Durch RPS werden die Energieversorgungsunternehmen verpflichtet, einen bestimmten Anteil ihres Energieangebots aus erneuerbaren Energien zu gewinnen. Bisher haben 29 Bundesstaaten RPS in Kraft gesetzt, weitere Acht haben sich sogenannte REG gesetzt118. Der Bundesstaat hat sich bislang nur der 25x25 Initiative verschrieben, die darauf abzielt, bis zum Jahr 2025 USA-weit 25 Prozent des Stromverbrauchs Vgl. U.S. Energy Information Administration (2012): Average Retail Price for Electricity 2011 Vgl. Idaho Power (2013): Facts About Idaho Power Vgl. Avista (2013): Service Territories 115 Vgl. Rocky Mountain Power (2012): Quick Facts 116 Vgl. Idaho Falls Power (2013): About Idaho Falls Power 117 Vgl. Idaho Public Utilities Commission (2013): IPUC Rules of Procedure 118 Vgl. U.S. Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2013): Renewable Portfolio Standard Policies 112 113 114 46 ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013 aus erneuerbaren land- und forstwirtschaftlichen Energiequellen zu decken.119 Idaho besitzt auch keine Interconnection Standards. Dabei handelt es sich um Vorschriften des Staates oder der Versorgungsunternehmen für den Anschluss von dezentralen Energieversorgungssystemen ans Energieversorgungsnetz. Im Fall der Interconnection kann der Strom im Verbundnetz in beide Richtungen fließen, sodass dezentrale Energieversorgungseinheiten den erzeugten Strom ins Netz einspeisen können. Ein landesweites Net-Metering Programm bleibt in Idaho bisweilen auch aus, dennoch bieten die drei größten privatwirtschaftlichen Versorgungsunternehmen Avista Utilities, Idaho Power und Rocky Mountain Power allen privaten Betreibern von Solar- und Windenergiesystemen bis zu 25 kW ein Net-Metering-Programm an. Auch gewerbliche und landwirtschaftliche Anlagen bis zu einer Leistung von 100 kW sind inbegriffen. Der im Rahmen des NetMetering erzeugte Strom wird in das öffentliche Stromnetz direkt eingespeist und sorgt dafür, dass der Zähler des Stromerzeugers rückwärts läuft.120 Weitere Förderprogramme des Staates Idaho im Hinblick auf erneuerbare Energien und den Biomassemarkt stellt das Renewable Energy Project Bond Program dar. Dieses Gesetz erlaubt es seit 2005, unabhängigen Betreibern von erneuerbaren Energiesystemen bei der Idaho Energy Resources Authority Finanzierunghilfen für Projekte im Bereich der regenerativen Energien zu beantragen. 121 Das Residential Alternative Energy System Tax Deduction erlaubt Steuerzahlern, die Anschaffungskosten eines erneuerbaren Energiesystems über vier Jahre hinweg abzuschreiben. Im ersten Jahr können 40% steuerlich abgesetzt werden und in den drei folgenden Jahren jeweils 20%. Die maximale jährliche Abschreibung beträgt 5.000 US-Dollar, die gesamte Abschreibung darf 20.000 US-Dollar nicht überschreiten.122 Des Weiteren bietet das Idaho Office of Energy Resources im Rahmen des Low-Interest Energy Loan Programs zinsgünstige Darlehen für Projekte im Bereich der Energieeffizienz, sowie für Solar-, Wind-, Geothermie-, Wasserkraft- und Biomasseprojekte. Der Zinssatz liegt bei einer Laufzeit von fünf Jahren bei 4%. Für Privatpersonen beträgt der Kreditrahmen maximal 15.000 US-Dollar für kommerzielle, öffentliche und landwirtschaftliche Projekte ab 100.000 US-Dollar. 123 Eine Zusammenfassung der Förderungsmöglichkeiten für Biomasse findet sich in der unten stehenden Tabelle. Vgl. 25x’25 America’s Energy Future (n.d.): Home Vgl. U.S. Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2013): Idaho – Avista Utilities Net Metering Vgl. U.S. Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2013): Idaho – Renewable Energy Project Bond Program 122 Vgl. U.S. Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2013): Idaho – Residential Alternative Energy Tax Deduction 123 Vgl. U.S. Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2013): Idaho – Low-Interest Energy Loan Programs 119 120 121 47 ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013 Tabelle 13: Förderprogramme erneuerbare Energie (Biomasse) Idaho Förderungsart Steuererlass Name Förderberechtigte Technologien Residential Alternative Energy Tax Deduction Solar, Wind, Biomasse, Geothermie Renewable Energy Project Bond Program Solar, Deponiegas, Wind, Biomasse, Wasserkraft, Geothermie, Brennstoffzellen Förderberechtigte Auftraggeber Privathaushalte Erläuterung Kontakt Einkommenssteuererlass von 40% der Kosten von erneuerbaren Energieanlagen im ersten Jahr, 20% in den drei Folgejahren. Public Information Idaho State Tax Commission P.O. Box 36 Boise, ID 83722-0410 +1-208-334-7500 [email protected] Finanzielle Unterstützung von Projekten in Form von Anleihen. Ron Williams Idaho Energy Resources Authority 1015 West Hays Street Boise, ID 83702 +1-208-344-6633 Staat Staatsanleihe Gewerbe, unabhängige Stromerzeuger Quelle: Eigene Darstellung nach U.S. Department of Energy – Database for State Incentives for Renewables & Efficiency (2013): Federal Incentives 48 ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013 4.2 Marktstruktur und Marktchancen für deutsche Unternehmen Idaho verfügt über ausreichend Biomasseressourcen um seinen gesamten Energiebedarf dadurch zu decken. Etwa 9% des Gesamtstromverbrauchs im Bundesstaat wird durch Biomasse sichergestellt.124 Dem Staat stehen etwa 7,25 Millionen Tonnen an Biomasse jährlich zur Verfügung.125 Wie Abbildung 13 zeigt, verfügt der Süden und Westen des Staates über die größten Mengen an Biomasse. Diese Biomasse entstammt aus Wald-, Säge- und Werksabfällen. In Caldwell im Bezirk Canyon County und in Burley im Kreis Cassia befinden sich Bioethanolanlagen auf Basis von Maisabfällen und Kartoffelabfällen.126 Auch eine Biodieselraffinerie auf Sojaölbasis ist seit 2007 in Betrieb, weitere sind im Bau. Die University of Idaho gilt zudem als eine der weltweit besten Forschungszentren im Bereich Biodiesel.127 Der Staat verfügt auch über große Mengen an Biomasse in Form von Waldabfällen, städtischem Müll sowie landwirtschaftlichen und tierischen Abfallprodukten.128 Vgl. Idaho Governors’ Office of Energy Resources (2012): Bioenergy Vgl. National Renewable Energy Laboratory (2005): A Geographic Perspective on the Current Biomass Resource Availability in the United States 126 Vgl. Ethanol Producer Magazine (2013): U.S. Ethanol Plants 127 Vgl. Idaho Governors’ Office of Energy Resources (2012): Biodiesel Q&A 128 Vgl. Idaho Governors’ Office of Energy Resources (2012): Biodiesel Q&A 124 125 49 ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013 Abbildung 13: Biomassepotential des Staates Idaho Quelle: Open Energy Information (2010): Biomass Resources Idaho Die Nutzung von Bioenergie wird staatlich unterstützt, da es Energieabhängigkeit vorbeugen kann und zudem die Umwelt schont. Idahos Bioenergy Program fördert die Nutzung von Bioenergie, indem es für Unternehmen als auch Privathaushalten technische Unterstützung und Schulungen durch Workshops sicherstellt. Auch Kosten für Demonstrationsprojekte werden zum Teil übernommen. Zu den aktuellen Demonstrationsprojekten zählen Holzpellettrockner in der Jensen Lumber Mühle im Südosten Idahos, eine Biogasreinigungsanlage in der Kläranlage Nampa und eine Gegendruckturbine in der Mühle Ceda-Pine Veneer in Samuels. Das Bioenergieprogramm war auch entscheidender Faktor für die Entscheidung der University of Idaho, einen biobrennstoffbetriebenen Heizkessel zur Beheizung und Kühlung des Hochschulkomplexes zu nutzen.129 129 Vgl. Idaho Governors’ Office of Energy Resources (2012): Biodiesel Activities and Efforts 50 ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013 Eine der bedeutendsten Bioenergieanlagen ist die Rock Creek Biogasanlage in Twin Falls, die 3,2 MW liefert und einen langfristigen Vertrag mit dem Energieversorger Idaho Power hat.130 Shannon Kelly von der Idaho PUC geht nicht davon aus, dass ein RPS in absehbarer Zeit eingeführt wird. Die Gründe dafür liegen laut Kelly in der Tatsache, dass Energiekosten in Idaho sehr gering sind und es daher wenig Nachfrage für die Entwicklung erneuerbarer Energien in dem Bundesstaat gibt. 4.3 Profile Marktakteure Aus datenschutzrechtlichen Gründen kann nicht zu jedem Marktakteur ein Ansprechpartner angegeben werden. Behörden und Organisationen Idaho Office of Energy Resources Diese Abteilung ist für die Energieplanung, Energiepolitik sowie Energiekoordination im Bundesstaat Idaho verantwortlich. Sie informiert Entscheidungsträger und die Öffentlichkeit über relevante energiebezogene Themen. erneuerbare Energien und Energieeffizienz sind hier zentrale Punkte der Agenda. Idaho Office of Energy Resources P.O. Box 83720 204 N. 8th Street, Suite 250 Boise, ID 83720-0199 +1-208-332-1660 [email protected] www.energy.idaho.gov Pacific RegionBioenergy Partnership Die Pacific Regional Biomass Energy Partnership ist eine gemeinsame Initiative der US-Bundesstaaten Alaska, Hawaii, Idaho, Montana, Oregon und Washington und wird finanziell unterstützt vom DOE. Ihr Ziel ist es, die Entwicklung von Energie aus Biomasse sowie die dafür notwendigen Technologien zu fördern und voranzutreiben. Sie unterstützt auf diesem Wege die Biodiesel- und Ethanolproduktion. Zudem betreibt sie Informationspolitik, um die Vorteile der Nutzung aufzuweisen. http://www.pacificbiomass.org/ 130 Vgl. Biomass Magazine (28. März 2013): U.S. Added 18 MW of Biomass Power Capacity in February 51 ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013 Verbände Governors’ Biofuel Coalition Diese Organisation hat es sich zum Ziel gesetzt, die Nutzung von Treibstoffen auf Ethanolbasis voranzutreiben, um die Abhängigkeit von Energieimporten zu verringern, die Umwelt zu schützen und die Wirtschaft anzukurbeln. Ferner versuchen sie die Bevölkerung über den Nutzen von Ethanol aufzuklären. Governors’ Biofuel Coalition www.governorsbiofuelscoalition.org Forschungseinrichtungen Boise State University – Energy Policy Institute Das Energy Policy Institute der Boise State Universität ist Teil des Zentrums für Advanced Energy Studies (CAES), das vom Idaho National Laboratory, der Boise State University, der Idaho State University, der University of Idaho und der Industrie ins Leben gerufen wurde und seitdem vielerlei Forschung im Bereich der erneuerbaren Energien betreibt. Boise State University – Energy Policy Institute 1910 University Drive Boise, ID 83725-1014 +1-208-426-5708 [email protected] www.epi.boisestate.edu Idaho National Laboratory Das Idaho National Laboratory wurde bereits 1949 gegründet und ist naturwissenschaftlich sowie ingenieurwissenschaftlich ausgerichtet. Es unterstützt das DOE bei der Forschung in den Bereichen Kernkraft, erneuerbare Energien, Wissenschaft und nationale Sicherheit. Idaho National Laboratory P.O. Box 1625 Idaho Falls, ID 83415 +1-208-526-0111 https://inlportal.inl.gov/portal/server.pt/community/home 52 ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013 University of Idaho – Biodiesel Education Program Das Biodiesel Education Program der University of Idaho betreibt Biodieselforschung. Ihre unabhängigen, wissenschaftlichen Ergebnisse werden Biodieselproduzenten, Bauern, dem Gesetzgeber und Verbrauchern zur Verfügung gestellt. University of Idaho – Biodiesel Education Program PO Box 440904; EP 419 Moscow, ID 83844-0904 +1-208-885-7626 [email protected] www.uiweb.uidaho.edu/bioenergy Unternehmen Dieses sind die fünf Hauptstromversorger in Idaho: 131 Idaho Power Co Avista Corp. PacifiCorp Idaho Falls City Kootenai Electric Coop Inc. Outotec Energy Products - Outotec Energy Competence Center Nachdem Energy Products of Idaho von Outotec Energy Products aufgekauft wurde, führt das Unternehmen nun unter dem Namen Outotec Energy Competence Center ihr Spezialgebiet Wirbelschichtvergasung auf Basis von Abfallbrennstoffen und thermischen Oxidationstechnologien fort. Outotec Energy Products – Outotec Energy Competence Center 3568 W Industrial Loop Coeur d'Alene, Idaho USA 83815-6016 +1-208-765-1611 [email protected] http://www.outotec.com/energyproductsidaho 131 Vgl. U.S. Energy Information Administration (2012): State Electricity Profiles 53 ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013 Renova Energy Renova Energy vertreibt Ethanol als Kraftstoff für Fahrzeuge. Renova Energy 8950 W. Emerald, Ste. 158 Boise, ID 83704 +1-208-472-7300 [email protected] www.renovaenergy.com 54 ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013 Staatenprofil Kalifornien Bevölkerung: Fläche: Hauptstadt: BIP gesamt: BIP pro Kopf: Arbeitslosenquote: 38.041.430 Einwohner (2012)132 403.466,328 km2 Sacramento 1.958.904 Millionen US-Dollar (2011)133 46.041 US-Dollar (2011)134 10,5% (Jahresdurchschnitt 2012)135 Kalifornien ist der mit Abstand bevölkerungsreichste US-Bundesstaat. Im Jahr 2012 lebten etwa 38 Millionen Einwohner in Kalifornien – das entspricht circa jedem achtem Amerikaner. Dies entspricht einem Bevölkerungszuwachs von 12,3 Prozent seit dem Jahr 2000 und einer Verdopplung der Einwohnerzahl seit 1965. Prognosen aus dem Jahr 2004 zeigen, dass sich dieses Wachstum zwar verlangsamt, die Bevölkerung dennoch bis ins Jahr 2030 auf etwa 46,4 Millionen Menschen wachsen soll. 136 Dieser dynamische Wachstumsprozess stellt hohe Anforderungen an die Bereiche Stromversorgung und Infrastruktur. Hinzu kommt, dass die Bevölkerung im Landesinneren stärker wächst, als in den Küstengebieten. Da im Landesinneren ein extremeres Klima herrscht als in den küstennahen Gebieten, wird der Energiebedarf aufgrund der Nutzung von Klimaanlagen weiter steigen.137 Das BIP Kaliforniens betrug 2011 rund 1.958 Milliarden US-Dollar. Dies entspricht einem Anteil von 13,08% der gesamten US-Wirtschaft. Tabelle 14 gibt eine Übersicht über die Entwicklung des BIP und Wirtschaftswachstums in den Jahren 2004 bis 2011. Tabelle 14: BIP, Wirtschaftswachstum und Arbeitslosigkeit in Kalifornien in den Jahren 2004 bis 2011 Kalifornien 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 BIP (in Mrd. US-Dollar) 1.571 1.691 1.801 1.875 1.912 1.847 1.901 1.958 Wirtschaftswachstum (in %) 4,59 4,21 3,34 1,03 -0,42 -4,71 1,71 1,97 Arbeitslosenquote (in %) 6,2 5,4 4,9 5,4 7,2 11,3 12,4 11,7 Quelle: Eigene Darstellung nach U.S. Department of Commerce – Bureau of Economic Analysis (2013): Regional Economic Accounts Kalifornien ist der wichtigste Industrie- und Handelsstaat der USA und würde als eigenständiger Nationalstaat Platz acht der größten Volkswirtschaften der Welt einnehmen.138 Das reale BIP pro Kopf in Kalifornien lag im Jahr 2011 mit 46.041 US-Dollar über dem Durchschnittswert von 42.070 US-Dollar aller US-Staaten. Damit belegt Kalifornien bei diesem wichtigen Wohlstandsindikator Platz elf aller 50 US-Bundesstaaten.139 Die Arbeitslosenquote in Kalifornien lag im Jahr 2012 durchschnittlich bei 10,5 %, was einem Rückgang um 1,2 % im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Trotz der positiven allgemeinen Wirtschaftslage Landesdurchschnitt von 8,9 lag die Arbeitslosenquote Kaliforniens zwei Prozentpunkte über dem 2012 %.140 Vgl. U.S. Department of Commerce – Bureau of Economic Analysis (2013): Regional Economic Accounts Vgl. U.S. Department of Commerce – Census Bureau (2013): State & County Quickfacts – California 134 Vgl. U.S. Department of Commerce – Bureau of Economic Analysis (2013): Regional Economic Accounts 135 Vgl. U.S. Department of Labor – Bureau of Labor Statistics (2013): News Release – Regional and State Employment and Unemployment June 2013 136 Vgl. U.S. Department of Commerce – Census Bureau (2013): Population Projections 137 Vgl. California Energy Commission (2011): Integrated Energy Policy Report 138 Vgl. Time Magazine (23. Oktober 2009): Why California is Still America’s Future 139 Vgl. U.S. Department of Commerce – Bureau of Economic Analysis (2013): News Release – Widespread Economic Growth in 2012 140 Vgl. U.S. Department of Labor – Bureau of Labor Statistics (2013): News Release – Regional and State Unemployment 2012 Annual Average 132 133 55 ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013 Entsprechend der gesamtstaatlichen Bedeutung sind kalifornische Unternehmen in einer Vielzahl von Branchen weltweit führend. In Kalifornien befinden sich wichtige Branchencluster in den Bereichen IT-, Internet- und Kommunikationstechnologien (San Francisco und angrenzendes Silicon Valley), Bio- und Nanotechnologie (Raum San Diego, Silicon Valley, East Bay, Orange County), Unterhaltungsindustrie (Los Angeles), Medizintechnik (Los Angeles, San Francisco/Bay Area) sowie Luft- und Raumfahrtindustrie (Großraum Los Angeles). Im Jahr 2012 exportierte Kalifornien Waren im Wert von über 161,7 Milliarden US-Dollar und belegt damit den 2. Platz hinter Texas (265,4 Milliarden USDollar) in den USA. Damit sind die Exporte um 1,6 % gegenüber dem Vorjahr gestiegen, was die positive Wirtschaftsentwicklung im Staat seit dem Einbruch 2008 und 2009 wiederspiegelt.141 Die drei wichtigsten Exportmärkte sind Mexiko, Kanada und China (in absteigender Reihenfolge).142 Zubehör für zivile Flugzeuge war im Jahr 2012 mit einem Volumen von 5,8 Milliarden US-Dollar die wichtigsten Exportgüter, gefolgt von bearbeiteten Diamanten (4,5 Milliarden US-Dollar) und Maschinen (4,4 Milliarden US-Dollar), sowie andere Güter aus dem Bereich Maschinenbau (4,4 Milliarden US-Dollar).143 Weiterhin große Bedeutung hat die Land- und Forstwirtschaft: Die landwirtschaftliche Produktion Kaliforniens übertrifft die aller anderen US-Bundesstaaten. Der damit verbundene extreme Wasserverbrauch stößt angesichts der knappen Wasserreserven auf zunehmende Kritik.144 Energiemarkt Kalifornien hat ein sehr diversifiziertes Energieprofil: der Vorreiterstaat im Bereich der erneuerbaren Energietechnologien, baut auch weiterhin noch stark auf fossile Brennstoffe wie Erdgas und Erdöl (Abbildung 14). So gehören die Ölraffinerien Kaliforniens zu den landesweit technisch fortschrittlichsten und haben die dritthöchste Verarbeitungsleistung des Landes. Darüber hinaus ist Kalifornien führend im Bereich Stromerzeugung aus nichthydrobasierten regenerierbaren Energien wie zum Beispiel Geothermik, Windkraft und Solarenergie. Die Nutzung und der weitere Ausbau erneuerbarer Energien sind für den Staat, wegen seines enormen Energiebedarfs, von größter Bedeutung. Vgl. U.S. Department of Commerce – International Trade Administration (2013): StateExport Data Vgl. U.S. Department of Commerce – Census Bureau (2013): Foreign Trade – State Exports for California 143 Vgl. U.S. Department of Commerce - International Trade Administration (2013): California: Exports, Jobs, and Foreign Investment 144 Vgl. California Chamber of Commerce (2012): Trade Statistics 2011 141 142 56 ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013 Abbildung 14: Energieprofil Kalifornien Quelle: U.S. Energy Information Administration (2013): California State Profile and Energy Estimates Mit dem California Global Warming Solutions Act aus dem Jahr 2006 strebt Kalifornien an, Treibhausgasemissionen bis zum Jahr 2020 auf das Niveau von 1990 zu reduzieren. Wesentlicher Ansatzpunkt um dieses Ziel zu erreichen, ist der Strommarkt Kaliforniens. Um die gesetzten Energieeffizienzziele zu erreichen sowie den Kohlenstoffausstoß zu reduzieren, soll zukünftig ein Großteil der bestehenden Erzeugungsinfrastruktur umgestaltet werden. Der Staat strebt die Stilllegung aktuell gasbetriebener Kraftwerke an, da diese nicht den Energieeffizienzanforderungen entsprechen. Das bedeutet, dass bis 2020 neue moderne Infrastruktur im Bereich der Stromerzeugung aufgebaut werden muss, um die Erzeugungsleistung im Umfang von 13.000 MW dieser mit Erdgas betriebenen Kraftwerke zu ersetzen.145 Rechtliche Rahmenbedingungen und Bestimmungen zur Luftqualität im „Golden State“ verhindern den Neubau von Kraftwerken, die sich fossiler Brennstoffe zur Stromerzeugung bedienen. Dies betrifft vor allem die Region Südkalifornien. Im Jahr 2006 wurde in der Assembly Bill 2021 festgelegt, dass der prognostizierte Stromverbrauch des Staates über einen Zeitraum von zehn Jahren um zehn Prozent gesenkt werden soll. Die California Energy Commission (CEC) ist in Zusammenarbeit mit der California Public Utilities Commission (CPUC) verantwortlich für die Festlegung der Energieeffizienzziele der einzelnen Jahre. Die Kommissionen orientieren sich dabei an den Prognosen der öffentlichen und privaten Energieversorgungsunternehmen des Staates.146 Um die Ziele des ambitionierten RPS von 33% bis 2020 zu erreichen schlägt der Clean Energy Jobs Plan des Gouverneurs vor, dass 20.000 MW an Erzeugungsleistung aus erneuerbaren Energien bis 2020 ans Netz angeschlossen werden, davon sollen 8.000 MW kommerzielle Wind-, Solar- und Geothermalanlagen und 12.000 MW an dezentralen 145 146 Vgl. California Energy Commission (2011): Integrated Energy Policy Report Vgl. California Energy Commission (2009): Commission Report – California Energy Demand 2010 - 2020 Adopted Forecast 57 ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013 Erzeugungsanlagen installiert werden, die nahe der Ballungszentren und entlang der Hauptstromleitungen angesiedelt sind.147 Tabelle 15: Netto Stromerzeugung nach Energiequellen in Kalifornien 2011 Erzeugter Strom Anteil an der Energiequelle (MWh) Stromerzeugung in % Änderung zum Vorjahr in % Kohle 1.982.182 1,0 -5,6 Erdöl 910.572 0,5 -14,0 Erdgas 88.973.831 44,3 -17,3 Andere Gase 1.666.987 0,8 -1,6 Kernkraft 36.663.247 18,3 13,9 Konventionelle Wasserkraft 42.557.467 21,2 27,3 Wind 7.751.837 3,9 27,5 Solarthermie, PV 888.829 0,4 15,5 Holz/Holzabfälle 3.444.683 1,7 -3,0 Geothermik 12.552.383 6,3 -0,4 Andere Biomasse 2.584.693 1,3 5,5 -89 -0,04 -48,2 916.924 0,5 9,3 200.804.842 100 - Pumpspeicher Andere Total Quelle: Eigene Darstellung nach U.S. Energy Information Administration (2012): Electricity – Detailed State Data Im Jahr 2010 lag Kalifornien mit 7.826 Billionen Btu (entspricht 8,0% des U.S. Stromverbrauchs) beim absoluten Stromverbrauch gleich hinter Texas (11.770 Billionen Btu) auf dem 2. Platz im US-weiten Vergleich. Beim Stromverbrauch pro Kopf hatte Kalifornien mit 210 Millionen Btu allerdings in diesem Zeitraum den drittniedrigsten Verbrauch aller fünfzig Bundesstaaten.148 Wie in Abbildung 15 zu sehen, entfällt der größte Teil des Stromverbrauchs mit rund 39% auf den Industriesektor. Der Rest entfällt zu etwa je einem Fünftel auf den Handel, die Industrie und die privaten Haushalte.149 Beinahe der gesamte Energiebedarf im Verkehrsbereich wird durch Mineralöl gedeckt. In einem internationalen Vergleich läge Kalifornien hier mit fast 16 Milliarden Gallonen Benzin und vier Milliarden Gallonen Diesel pro Jahr auf Rang drei, nach den USA und China. Somit ist der Transportsektor mit einem Anteil von mehr als 39% auch der größte Emittent von Treibhausgasen in Kalifornien, gefolgt von der Stromerzeugung (rund 55.000 Tonnen im Jahr 2010).150 Im Hinblick auf den Pro-Kopf-Ausstoß rangiert Kalifornien allerdings nur auf Platz 5 und hat damit einen der niedrigsten Werte bezüglich des CO2-Ausstoßes innerhalb der USA.151 Dies macht deutlich, dass der Frage des Klimawandels und deren Ursachen in Kalifornien deutlich anders begegnet wird, als in den anderen Teilen der USA. Die CEC geht davon aus, dass die Kosten für den Stromverbrauch im Steuerjahr 2011/2012 einen 386,6 Millionen USDollar starken Posten im kalifornischen Haushalt ausmachte.152 Trotz einem relativ geringen Pro-Kopf-Verbrauch wird Vgl. LEAD Commissioner Report (2011): Renewable Power in California: Status and Issues Vgl. U.S. Energy Information Administration (2013): California State Profile and Energy Estimates Vgl. U.S. Energy Information Administration (2013): U.S. States Profiles and Energy Estimates 150 Vgl. U.S. Energy Information Administration (2012): California Electricity Profile 2010 151 Vgl. U.S. Energy Information Administration (2010): State Emissions By Year 152 Vgl. California Energy Commission (2011): Synopsis of the Energy Commission's Budget 147 148 149 58 ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013 nach Einschätzungen der CEC der Stromverbrauch im Staat bis 2022 mit einer jährlichen Wachstumsrate von 1,37% auf einen Mittleren Verbrauch von 124.045 GWh ansteigen.153 Abbildung 15: Stromverbrauch nach Endverbrauchersektor (Stand 2010) Quelle: Eigene Darstellung nach U.S. Energy Information Administration (2013): California State Profile and Energy Estimates Der Strompreis lag dabei in Kalifornien im Jahr 2011 für Privathaushalte bei 14,78 C/kWh, im gewerblichen Bereich bei 13,05 C/kWh und im industriellen Sektor 10,11 C/kWh. Im Durchschnitt ergab sich 2011 ein Strompreis von 13,05 C/kWh, was weit über dem US-Durchschnitt von 9,90 C/kWh lag. Insgesamt gibt es 75 öffentliche, kommunale, und privatwirtschaftlich betriebene Energieversorger im Bundesstaat Kalifornien. Rund 70% des Strombedarfs werden von den drei großen privaten Energieversorgern Pacific Gas & Electric Company (PG&E), Southern California Edison (SCE) und San Diego Gas & Electric Company (SDG&E) gedeckt. Zwei Energieversorger in öffentlicher Hand, das Los Angeles Department of Water & Power (LADWP) und Sacramento Municipal Utility District (SMUD) lieferten 2010 weitere 10 Prozent des Stromes. 4.4 Gesetzliche Rahmenbedingungen für Bioenergie Im Staat Kalifornien wird bereits seit Jahrzehnten die Energiegewinnung aus erneuerbaren Energieressourcen gefördert und auch der amtierende Gouverneur Edmund G. Brown, Jr. setzt die Förderung regenerativer Energieressourcen fort. Im Dezember 2011 hat er ein Gesetz verabschiedet, nach dem bis zum Ende des Jahres 2020 ein Drittel des im Staat erzeugten Stroms aus erneuerbaren Ressourcen stammen muss.154 Dies bedeutet, dass bis 2020 mindestens 12.000 MW Strom aus regenerierbaren Ressourcen erzeugt werden sollen. Ein weiteres Ziel ist die gesteigerte Nutzung erneuerbarer Brennstoffe für den Transportsektor, im Jahr 2022 sollen 26 % des verbrauchten Treibstoffes aus erneuerbaren Energieressourcen stammen.155 Mit der Umsetzung dieses ehrgeizigen Zieles wurden die CEC und die CPUC betraut. Vgl. California Energy Commission (2011): Draft Staff Report - Updated California Energy Demand Forecast 2011 - 2022 Vgl. Office of Governor Edmund G. Brown Jr. (12. April 2011): News Release – Governor Brown Signs Legislation to Boost Renewable Energy 155 Vgl. California Energy Commission (2011): Integrated Energy Policy Report 153 154 59 ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013 Die Anhebung der RPS soll laut dem Gouverneur nicht nur der Umwelt dienen, sondern auch finanzielle Vorteile für den Staat abwerfen, in Form eines höheren Investitionsaufkommens.156 Die RPS wurden erstmalig im Jahr 2002 erlassen und die darin verabschiedeten Richtlinien gelten für öffentliche Versorgungsunternehmen, investorenfinanzierte Energieversorger sowie regionale Kooperativen. Bei den RPS handelt es sich um eine ordnungspolitische Maßnahme zur Erhöhung des Anteils der erneuerbaren Energien an der Energieproduktion. Seit der Einführung der RPS wurden die Zielvorgaben für den Anteil erneuerbarer Energien an der Stromerzeugung im Staat angehoben. Im Rahmen einer Abstimmung der CEC im März 2012 wurde beschlossen, die Produktion von Biomethan von den RPS-Bestimmungen auszuschließen. Im September 2012 wurden weitere Änderungen an den Zulassungsvoraussetzungen für die Energiegewinnung aus Deponie- und Faulgasen erlassen. Bereits seit 1996 gelten in Energieversorgungsunternehmen Kalifornien bei seiner Net-Metering Einführung Vorgaben, vorerst nur, diese allen verpflichteten Betreibern von die hiesigen Wind- und Solarenergiesystemen bis zu einer Leistung von 1 MW das Net-Metering anzubieten. Der im Rahmen des Net-Metering erzeugte Strom wird in das öffentliche Stromnetz direkt eingespeist und der Kunde bekommt dafür eine Gutschrift. Im Jahr 2002 wurden in einem Pilotprojekt auch Biogasanlagen zur Stromeinspeisung zugelassen. Heute sind Biogasanlagen bis zu einem MW Leistung grundsätzlich zum Net-Metering zugelassen, sofern sie bestimmte Sicherheitsrichtlinien erfüllen. Seit der jüngsten Änderung im Oktober 2011, gilt das Net-Metering-Gesetz für alle Energietechnologien, die auch in den RPS inkludiert sind. Verbraucht ein Betreiber einer zur Stromeinspeisung angeschlossenen Biogasanlage weniger Strom als er einspeist, so wird ihm dieser Überschuss auf der Stromrechnung des nächsten Monats gutgeschrieben. Bei den Interconnection Standards handelt es sich um Vorschriften des Staates oder der Versorgungsunternehmen für den Anschluss von dezentralen Energieversorgungssystemen an das Energieversorgungsnetz. Im Fall der Interconnection kann der Strom im Verbundnetz in beide Richtungen fließen, so dass dezentrale Energieversorgungseinheiten den erzeugten Strom ins Netz einspeisen können. Die CPUC hat in Anlehnung an das deutsche Energieeinspeisegesetz sogenannte Feed-in Tariffs, also Einspeisetarife, erlassen, die am 31.01.2008 in Kraft traten. Die Feed-in Tariffs legen für kalifornische Energieversorgungsunternehmen mit mehr als 75.000 Kunden verbindliche Abnahmepreise für Strom aus erneuerbaren Energien fest, der mit Systemen bis zu einer Leistung von drei MW erzeugt wird. Die Stromkunden können einen Vertrag von 10, 15 oder 20 Jahren Laufzeit mit ihrem Energieversorger abschließen und eine Vergütung zu Marktpreisen (zwischen 0,08 und 0,31 USDollar) erhalten. Die Höhe der Vergütung ist von der Tageszeit abhängig, in der der Strom erzeugt bzw. eingespeist wird. Die Höhe der Vergütung richtet sich ebenfalls nach der Art der Erzeugung. So wird PV-Strom zwischen 8 Uhr und 18 Uhr beispielsweise höher vergütet, als Elektrizität aus anderen erneuerbaren Energiequellen. Insgesamt gilt eine staatsweite Grenze von 750 MW installierter Leistung an anspruchsberechtigten Stromerzeugungssystemen aus erneuerbaren Energien. 250 MW entfallen dabei auf Bioenergie-Projekte: 110 MW für Biogas aus Abwasser, Biomüll, Lebensmittelverarbeitung und Co-Vergärung, 90 MW für landwirtschaftliche Bioenergie und 50 MW für Bioenergie aus der nachhaltigen Forstwirtschaft. Eine kumulative Inanspruchnahme unterschiedlicher Förderinstrumente ist jedoch 156 Vgl. Office of Governor Edmund G. Brown Jr. (12. April 2011): News Release – Governor Brown Signs Legislation to Boost Renewable Energy 60 ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013 ausgeschlossen, so können Nutzer des Feed-In Tariffs andere Förderinstrumente nicht in Anspruch nehmen. Noch sind die Regelungen nicht in Kraft, und es wird über signifikante Änderungen nachgedacht.157 Im Rahmen des sog. 2011 Bioenergy Action Plan for California. der Energiekommission des Bundesstaates Kalifornien. werden bestimmte Maßnahmen ergriffen um das Ziel zur Gewinnung von 20% Bioenergie am gesamten erneuerbaren Energiemix bis 2020 in Kalifornien zu erreichen. Des Weiteren sollen bis zum Jahr 2020 40% (bis 2050 75%) des verbrauchten Biokraftstoffes innerhalb des Bundesstaates hergestellt werden. 158 Der Plan sieht unter anderem vor, den Zulassungsprozess zu vereinfachen, behördliche Hindernisse zur Produktion von Bioenergie abzuschaffen, die Verfügbarkeit finanzieller Hilfen zu verbessern, Forschung und Entwicklung im Bereich schadstoffarmer Bioenergietechnologien voranzutreiben und die Verfügbarkeit von erschwinglichen Biomasseprodukten durch nachhaltige Praktiken zu erhöhen. Darüber hinaus sollen neue und überarbeitete Richtlinien geschaffen werden, die für die Erreichung der Bioenergie- und Biokraftstoffziele notwendig sind. 159 Der 2012 Bioenergy Action Plan erweitert den Entwurf aus 2011 und bietet eine detailliertere Übersicht der Handlungsempfehlungen. 160 Vgl. U.S. Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2013): California – Feed-In Tariff Vgl. California Energy Commission (2011): 2011 Bioenergy Action Plan 159 Vgl. California Energy Commission (2011): 2011 Bioenergy Action Plan 160 Vgl. Bioenergy Interagency Working Group (2012): 2012 Bioenergy Action Plan 157 158 61 ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013 Tabelle 16: Förderprogramme erneuerbare Energien (Biomasse) Kalifornien Förderungsart Steuererlass Name Förderberechtigte Technologien Sales and Use Tax Exclusion for Advanced Transportation and Alternative Energy Manufacturing Program Solarthermische Kraftwerke, Photovoltaik, Deponiegas, Wind, Biomasse, Geothermie, Siedlungsabfälle, Gezeitenkraftanlagen, Wellenkraftanlagen, Wasserkraftanlagen, mit Biotreibstoffen betriebene Brennstoffzellen Renewable Auction Mechanism Solarthermische Kraftwerke, Photovoltaik, Deponiegas, Wind, Biomasse, Geothermie, Siedlungsabfälle, Biogas, Klein-Wasserkraft Anlagen, Gezeitenkraftanlagen, Wellenkraftanlagen, Biodiesel, mit Biotreibstoffen betriebene Brennstoffzellen Förderberechtigte Auftraggeber Erläuterung Kontakt Industriesektor Umsatz- und Gebrauchssteuererlass für Eigentum, das für die Entwicklung, Fertigung, Produktion oder Montage von fortschrittlicher Transporttechnologie oder Produkten, Komponenten oder Systemen erneuerbarer Energien genutzt wird. California Alternative Energy and Advanced Transportation Financing Authority 915 Capitol Mall, Rm 457 Sacramento, CA 95814 +1-916-651-8157 [email protected] Gewerblicher Sektor, Industriesektor Jeweils halbjährliche Vergabeauktion der drei privaten Energieversorger Kaliforniens, um ihren anteiligen Beitrag zu den 1.299 MW dezentraler Energie innerhalb 2 Jahre zu beziehen. Die höchsten Gebote erhalten einen Standardvertrag vom Energieversorger. Shannon O'Rourke California Public Utilities Commission 505 Van Ness Avenue San Francisco, CA 94102 +1-415-703-5574 shannon.o'[email protected] Staat Auktionsmechanismus 62 ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013 Leistungsbezogenes Anreizsystem Leistungsbezogenes Anreizsystem California Feed-in Tariff Solarthermische Kraftwerke, Photovoltaik, Deponiegas, Wind, Biomasse, Geothermie, Siedlungsabfälle, Biogas, Klein-Wasserkraft Anlagen, Gezeitenkraftanlagen, Wellenkraftanlagen, Biodiesel, mit Biotreibstoffen betriebene Brennstoffzellen Gewerblicher Sektor, Industriesektor Einspeisetarif aller privaten und staatlichen Energieversorger mit über 75.000 Kunden für Anlagen bis 3 MW. Adam Schultz California Public Utilities Commission 505 Van Ness Avenue San Francisco, CA 94102 [email protected] LADWP - Feed-in Tariff (FiT) Program Solarthermische Kraftwerke, Photovoltaik, Deponiegas, Wind, Biomasse, Geothermie, Biogas, Klein-Wasserkraft Anlagen, Gezeitenkraftanlagen, Wellenkraftanlagen, Biodiesel, mit Biotreibstoffen betriebene Brennstoffzellen Gewerblicher Sektor, Privathaushalte, Nonprofit Sektor, Regionale Regierung, Bundesregierung Einspeisetarif für Anlagen erneuerbarer Energie bis zu 3 MW in Los Angeles und Umgebung. Das 100 MW Projekt ist in fünf halbjährliche Zuteilungsphasen von je 20 MW gegliedert. Feed-in Tariff Program LADWP +1-213-367-2100 [email protected] Marin Clean Energy - Feedin Tariff Solarthermische Kraftwerke, Photovoltaik, Deponiegas, Wind, Biomasse, Geothermie, Siedlungsabfälle, Biogas, Klein-Wasserkraft Anlagen, Gezeitenkraftanlagen, Wellenkraftanlagen, Biodiesel, mit Biotreibstoffen betriebene Brennstoffzellen Gewerblicher Sektor, Industriesektor, Wohnhäuser, Gemeinnützige Einrichtungen, Regionale Regierung, Landesregierung, Bundesregierung, Mehrfamilienhäuser Einspeisetarif des Aggregators Marin Clean Energy für lokale Kleinanlagen erneuerbarer Energie bis 1 MW im Bezirk Marin und angrenzenden Gemeinden. Marin Clean Energy 781 Lincoln Avenue, St. 320 San Rafael, CA 94901 +1-415-464-6010 [email protected] Regional Leistungsbezogenes Anreizsystem Quelle: Eigene Darstellung nach U.S. Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2013): California – Financial Incentives 63 ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013 4.5 Marktstruktur und Marktchancen für deutsche Unternehmen Der Bundesstaat Kalifornien produziert jährlich ca. 80 Millionen Tonnen Biomasse, von denen jährlich zur Stromgewinnung ca. 36 Millionen Tonnen zur Verfügung stehen. Es wird davon ausgegangen, dass die ganzen USA ein Biomassepotential von ca. einer Milliarde Tonnen haben.161 Dies wäre genug um ca. ein Drittel der Kraftstoffnachfrage im gesamten Transportbereich zu decken. Die wichtigsten Biomassequellen sind der Agrarsektor, Waldabfälle und Abfälle aus urbanen Gegenden, meist in flüssiger Form. Die kalifornischen Anlagen zur Bioenergiegewinnung haben eine Gesamtleistung von über 1.100 MW. Verglichen mit der installierten Leistung von 1994 erfuhr der Bioenergiemarkt in den letzten beiden Jahrzehnten nur ein moderates Wachstum. 1994 waren bereits 800 MW installiert.162 Nicht nur bei der Stromgewinnung aus Biomasse, auch bei Biotreibstoffen nimmt Kalifornien in den USA die Vorreiterrolle ein. Im Zuge des Energy Policy Acts wurde 2005 ein Renewable Fuel Standard eingeführt, der besagt, dass bis zum Jahr 2022 36 Millionen Gallonen Biotreibstoff produziert werden müssen. Von Bedeutung unter den Kraftstoffen aus erneuerbaren Quellen sind dabei vor allem Ethanol und Biodiesel. 163 Abbildung 16 zeigt die Verteilung der verwertbaren Biomassequellen (in tausend Tonnen) pro Jahr. Auffällig ist das vorhandene Potential in den Bezirken Siskiyou, Shasta und Humboldt, die eine hohe Walddichte besitzen. Die Metropolregion Los Angeles, als größtes urbanes Zentrum in Kalifornien, weist ebenfalls ein hohes Potential an Biomasse auf. Vgl. California Agriculture (Volume 63, Issue 4, 2009): Sustainable Use of California Biomass Resources Can Help Meet State and National Bioenergy Targets 162 Vgl. UC Berkley Energy and Resources Group (2006): Biomass Electricity in California 163 Vgl. California Agriculture (Volume 63, Issue 4, 2009): Sustainable Use of California Biomass Resources Can Help Meet State and National Bioenergy Targets 161 64 ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013 Abbildung 16: Biomassepotential Kalifornien Quelle: Open Energy Information (2010): Biomass Resources Kalifornien Projekte Abbildung 17 zeigt die aktuelle Verteilung und den Status der Biomasseanlagen in Kalifornien. Von den 40 existierenden Festbrennstoffanlagen sind 23 aktiv, 8 nicht im Betrieb, 6 betriebsunfähig und 3 weitere sind zum Neustart in der Planung. Darüber hinaus ist eine neue Festbrennstoffanlage in einer Sägemühle in Anderson im Bezirk Shasta in Planung. 164 Besonders in den letzten Jahren sind viele Versuche unternommen worden, alte Anlagen wieder in Betrieb zu nehmen. Dies stellt sich oftmals als wesentlich kostengünstiger heraus, da die alten Anlagen bereits über die nötigen Zulassungen verfügen und somit der schwierige Zulassungsprozess für neue Anlagen umgangen werden kann. Eine andere Entwicklung sind sogenannte co-fire oder conversion Projekte, bei denen existierende Anlagen in fossile 164 Vgl. California Agriculture (Volume 66, Issue 1, 2012): Outlook: Uncertain Future for California's Biomass Power Plants 65 ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013 Brennstoffanlagen umgewandelt werden. Des Weiteren existieren drei Pilotprogramme, bei denen Vergasung zur Elektrizitätsgewinnung genutzt wird. 165 Abbildung 17: Biomasse-Anlagen in Kalifornien Quelle: California Agriculture (Volume 66, Issue 1, 2012): Outlook: Uncertain Future for California's Biomass Power Plants Julia Levin von der Bioenergy Association of California sieht einen Trend zur Errichtung kleinerer Bioenergieanlagen mit Fokus auf städtischen Abfällen zur Energiegewinnung. Der Gesetzesentwurf SB 1122 schreibt kalifornischen Energieunternehmen vor, zusammen mindestens 250 MW aus Biomasse zu gewinnen. Darüber hinaus wurden in Kalifornien Ziele zur Abfallreduktion gesetzt, was sich ebenfalls positiv auf die Entwicklung von Biogasanlagen auf Abfallbasis auswirken sollte. Prinzipiell sieht Levin gute Markteinstiegschancen für deutsche Unternehmen, wenn diese Erfahrung und das nötige Know-How mitbringen, was häufig bei den amerikanischen Produzenten fehlt. Hugh Smith, President and CEO bei Greenleaf Power, sieht ebenfalls gute Chancen für neue Markteinsteiger, da viele alte 165 Vgl. California Agriculture (Volume 66, Issue 1, 2012): Outlook: Uncertain Future for California's Biomass Power Plants 66 ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013 Biomasseanlagen aufgrund alter, ineffizienter Technologien abgeschaltet werden sollen. Smith sieht hier besonders großes Potential für Hersteller von neuen Bioenergietechnologien, die bisher im Markt noch nicht vertreten sind. 4.6 Profile Marktakteure Aus datenschutzrechtlichen Gründen kann nicht zu jedem Marktakteur ein Ansprechpartner angegeben werden. Organisationen, Verbände und Forschungseinrichtungen California Center for Sustainable Energy Das California Center for Sustainable Energy ist eine gemeinnützige Organisation, die Privatpersonen, Unternehmen und staatlichen Einrichtungen dabei helfen will Energie einzusparen und selbst Energie zu generieren. Sie bieten Informationsmaterialien, Analysen und langfristige Planung hinsichtlich Energiefragen und Energietechnologien. Len Hering (Executive Director) 9325 Sky Park Court, Suite 100, San Diego, CA 92123 +1-858-244-1177 http://energycenter.org/ California Contractors State License Board (CSLE) Die California CSLE mit Sitz in Sacramento bietet Informationsmaterialien und die benötigten Unterlagen für Lizensierungsverfahren, welche zur gewerblichen Niederlassung im Bundesstaat Kalifornien notwendig sind. Robert J. Lamb II (Chair) 9821 Business Park Drive, Sacramento, CA 95827 +1-916-255-3900 http://www.cslb.ca.gov/ California Energy Commission (CEC) Die für die Energiepolitik und –planung in Kalifornien zuständige CEC mit Sitz in Sacramento wurde 1974 gegründet. Zu ihren Hauptaufgaben gehören u.a. die Entwicklung von zur Energiegewinnung eingesetzten Technologien und die Unterstützung erneuerbarer Energien und Energieeffizienz. Außerdem überwacht die CEC verschiedene Förderprogramme im Bereich der erneuerbaren Energien. Ferner versucht sie den künftigen Energiebedarf vorherzusagen, und hält Buch über frühere Energiedaten. Robert B. Weisenmiller (Chair) 1516 Ninth Street, MS-29, Sacramento, CA 95814 +1-916-654-5036 [email protected] http://www.energy.ca.gov/ 67 ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013 California Public Utilities Commission (CPUC) Die CPUC mit Sitz in San Francisco ist Regulierungsbehörde für privatwirtschaftliche Strom-, Gas-, Wasserversorgungs-, Bahn- und Personenbeförderungsunternehmen. Sie ist zudem mitverantwortlich für die Initiativen im Bereich der erneuerbaren Energien und Energieeffizienz mit dem Ziel, Nutzen für die Verbraucher, die Umwelt und die Wirtschaft Kaliforniens mit sich zu bringen. Die CPUC hat zudem eine Verbraucherschutzzentrale ins Leben gerufen. Michael R. Peevey (President) 505 Van Ness Avenue, San Francisco, CA 94102 +1-415-703-2782 [email protected] http://www.cpuc.ca.gov/puc/ San Francisco Public Utilities Commission (SFPUC) Bei der SFPUC handelt es sich um eine Abteilung der Stadt und des Countys San Francisco, sie hat eine Regulierungsfunktion und kümmert sich um die Wasserversorgung, Abwasserbeseitigung und städtische Stromversorgung. Harlan Kelly, Jr. (General Manager) 525 Golden Gate, San Francisco, CA 94102 +1-415-554-3155 [email protected] http://www.sfwater.org/ BioEnergy Producers Association Kaliforniens Bioenergieindustrie hat sich zusammengeschlossen, um die Entwicklung und Vermarktung nachhaltiger und ökologischer Stromproduktion aus landwirtschaftlichem, forstwirtschaftlichem oder städtischem Biomasse- und Plastikmüll voranzutreiben. Aufgabe der Organisation ist es zudem, für die politischen Rahmenbedingungen zur Unterstützung von Bioenergien zu werben, indem sie die Gesetzgeber über deren Vorteile informieren. 3325 Wilshire Boulevard, Suite 708, Los Angeles, CA 90010 David Roberti (President) +1-213-381-9902 [email protected] http://www.bioenergyproducers.org/ 68 ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013 California Building Industry Association (CBIA) Der CBIA mit Sitz in Sacramento ist der kalifornische Wirtschaftsverband der Bauindustrie, mit mehr als 5.000 Firmen aus der Bauindustrie, dem Handwerker- und Ingenieurbereich sowie Architekten, Designern und Zulieferern. Ziel der CBIA ist es, sich über Gesetzgebung und Verwaltung für Reformen einzusetzen, die allen Kaliforniern preiswertes und qualitatives Wohnen ermöglichen. Mike Winn (President & CEO) 1215 K Street, Suite 1200, Sacramento, CA 95814 +1-916-443-7933 ext. 311 [email protected] http://www.cbia.org/ California Biomass Collaborative Die California Biomass Collaborative ist eine Arbeitsgruppe aus Vertretern der Regierung, Industrie, Umwelt-, sowie Bildungsinstitutionen unter Leitung der University of California, Davis. Sie versucht die Nutzung und Entwicklung von Biomasse zur Produktion erneuerbarer Energien, Biokraftstoffen und anderen Produkten voranzutreiben, forscht im Technologiebereich, informiert und schult. Dept. of Biological & Agricultural Engineering, University of California Davis, 1 Shields Avenue, Davis, CA 95616 Stephen Kaffka (Director) +1-530-752-3028 [email protected] http://biomass.ucdavis.edu/ Bioenergy Association of California Die Bioenergy Association of California ist 2013 gegründet worden mit dem Ziel, die Entwicklung von nachhaltiger Bioenergie und dazugehörigen Aktivitäten in Kalifornien voranzutreiben. Primäre Aufgaben sind die Einflussnahme bei bundesstaatlichen Gesetzesentwürfen, Aufklärung der Öffentlichkeit, die Förderung von Forschung und Entwicklung sowie das Verbreiten von Best-Practice-Beispielen. Julia Levin (Executive Director) +1-510-610-1733 [email protected] http://www.bioenergyca.org 69 ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013 California Biomass Energy Alliance (CBEA) Die CBEA, gegründet vor 20 Jahren, setzt sich für die Förderung von Bioenergie zur Erreichung der Umwelt- und wirtschaftlichen Ziele Kaliforniens ein. Dabei unterrichtet die CBEA politische Entscheidungsträger über die Vorteile von Bioenergie und unterstützt diese bei der Formulierung von entsprechenden Gesetzesentwürfen. 1015 K Street, Suite 200, Sacramento, CA 95814 Julee Malinowski Ball (Executive Director) +1-916-441-0702 Entscheidende Unternehmen Aemetis Die Firma Aemetis ist eine industrielle Biotechnologiefirma, die erneuerbare Chemikalien und fortschrittliche Kraftstoffe auf Basis von eigens patentierten Mikroben und Prozessen entwickeln. Eric A. McAfee (Chairman and CEO) 20400 Stevens Creek Boulevard, Suite 700 Cupertino, CA 95014 +1-408-213-0940 http://www.aemetis.com ARES Corporation Die Ares Corporation übernimmt Projektmanagement in den Bereichen sauberer Energie, Biodiesel und Müllverbrennungskraftwerken. Zudem konzipieren sie Softwarelösungen im Projektmanagementbereich für den CleanEnergy-Sektor. Larry Shipley (President) 1440 Chapin Avenue, Suite 390, Burlingame, CA 94010 +1-650-401-7100 http://www.arescorporation.com Codexis Inc Codexis produziert nachhaltige Chemikalien, saubere Treibstoffe, pharmazeutische Prozesse und erneuerbare Zutaten, die für bessere Effizienz, Produktivität und Profitabilität in der Bioenergieindustrie sorgen sollen. John Nicols (President & CEO) 200 Penobscot Drive, Redwood City, CA 94063 +1-650-421-8100 [email protected] http://www.codexis.com 70 ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013 Colmac Energy Inc. Colmac Energy besitzt und betreibt eine mit Biomasse betriebene 47 MW Stromgewinnungsanlage in Riverside County. Die Anlage nutzt Holzabfälle und Treibstoffe aus landwirtschaftlichen Rückständen aus dem kalifornischen Inland. Phil Reese 62-300 Gene Welmas Drive, Mecca, CA 92254 +1-805-386-4343 http://usabiomass.org/profiles/membership_colmac.php Energy Independence Now Diese kalifornische Organisation will ihren Beitrag dazu leisten, dass erneuerbare Energielösungen breiteren Anklang in der Bevölkerung finden, vor allem im Transportbereich. Dazu arbeiten sie mit anderen Interessengruppen, der Regierung sowie Unternehmen Hand in Hand. Tyson Eckerle (Executive Director) 714 Bond Ave, Santa Barbara, CA 93103 +1-805-899-3399 [email protected] http://www.einow.org Fulcrum Bioenergy Inc. Fulcrums Ziel ist es sauberen, kostengünstigen und nachhaltigen Kraftstoff für den Binnenverkehr zu erzeugen. Basis hierfür ist städtischer Müll, der in Ethanol umgewandelt wird. E. James Macias (President & CEO) 4900 Hopyard Rd., Suite 220, Pleasanton, CA 94588 +1-925-730-0150 [email protected] http://www.fulcrum-bioenergy.com/ In3 BioRenewables In3 BioRenewables ist ein Wirtschaftsförderer im Bereich der Nutzung von landwirtschaftlichen Erzeugnissen und Biomasseabfällen in Industrie, zur Energiegewinnung und im Gesundheitsbereich. Daniel N. Robin (Founder & CEO) 181 Pajaro Cir, Freedom, CA 95019 +1-831-761-0700 http://www.in3online.com/ 71 ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013 Kent BioEnergy Kent BioEnergy verwendet Technologien auf Basis von Mikroalgen zur Herstellung von flüssigen Kraftstoffen, zur Schmutzwasserreinigung, zur Kohlenstoffdioxiderfassung sowie zur Produktion von Tierfutterzusätzen. Richard Kent (Chairman & CEO) 11125 Flintkote Ave., San Diego, CA 92121 +1-858-452-5765 [email protected] http://kentbioenergy.com/ LS9 Inc. LS9 entwickelt sauberer Kraftstoffe und nachhaltige Chemikalien. Die Firma steigert ihre Produktionsleistungen ständig, um der großen Marktnachfrage an erneuerbaren Treibstoffen gerecht zu werden. Tjerk de Ruiter (Chairman & CEO) 600 Gateway Blvd, South San Francisco, CA 94080 +1 650-243-5400 [email protected] http://ls9.com Sapphire Energy Sapphire Energy wandelt Algen in einen grünen Rohstoff um, der zur Produktion der drei wichtigsten Flüssigtreibstoffe Benzin, Diesel und Düsentreibstoff dient. Cynthia (CJ) Warner (Chairman & CEO) 3115 Merryfield Row, 130, San Diego, CA 92121 +1-858-768-4700 [email protected] http://www.sapphireenergy.com SG Biofuels SG Biofuels will nachhaltige, preisgünstige Biokraftstoffe zur Verfügung stellen, die die Umwelt nicht belasten und sich positiv auf die Wirtschaft in der Region auswirken. Kirk Haney (President & CEO) 6335 Ferris Square, Suite 1, San Diego, CA 92121 +1-760-718-3120 http://www.sgfuel.com 72 ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013 Solazyme Inc. Solazyme hat eine Technologie gefunden, die es schafft, dass Algen in kürzester Zeit Öl und Biomaterialien durch Fermentation herstellen. Jonathan S. Wolfson (CEO) 225 Gateway Blvd., South San Francisco, CA 94080 +1-650-780-4777 [email protected] http://solazyme.com 73 ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013 5 Staatenprofil Montana Bevölkerung: 1.005.141 Einwohner (2012)166 Fläche: 376.961,892 km2 Hauptstadt: Helena BIP (real): 31.932 Mio. US-Dollar (2011, 2005-Dollar)167 BIP (nominal): 37.990 Mio. US-Dollar (2011) 168 BIP pro Kopf (real): 32.041(2011) 169 Arbeitslosenquote: 6,0% (2012)170 Montana liegt im Nordwesten der USA, grenzt an Kanada und ist der flächenmäßig größte der acht Rocky MountainsStaaten. Montana besitzt die viertgrößte Fläche aller US-amerikanischen Bundesstaaten USA. Das Landschaftsbild ist von den Bergen der Rocky Mountains im Westen und den großen Prärien im Osten geprägt. Laut einer Schätzung des U.S. Census Bureau beheimatete der US-Bundesstaat im Jahr 2012 ca. 1 Mrd. Einwohner. Dies entspricht einem Bevölkerungszuwachs von 11,4 % seit dem Jahr 2000. Eine Bevölkerungsprognose des Jahres 2008 geht davon aus, dass bis zum Jahr 2030 die Bevölkerung auf ca. 1,2 Millionen Einwohner ansteigen soll.171 Im Vergleich zu den anderen Staaten ist Montana mit 6,9 Einwohnern pro Quadratmeile ein sehr dünn besiedelter Staat. Der landesweite Durchschnittswert liegt bei 88,8 Einwohnern pro Quadratmeile.172 Tabelle 17: BIP, Wirtschaftswachstum und Arbeitslosigkeit in Montana 2006-2011 Jahr 2006 2007 2008 2009 2010 2011 BIP (in Mio. US-Dollar) 32.256 35.139 35.872 35.954 36.067 37.99 Veränderung zum Vorjahr (in%) 2,6 4,6 -0,7 0,0 0,3 5,3 Arbeitslosigkeit (in%) 3,3 3,5 4,6 6,2 7,2 6,8 Quelle: Eigene Darstellung nach U.S. Department of Labor – Bureau of Labor Statistics (2013): Local Area Unemployment Statistics Wie in Tabelle 17 zu erkennen ist, belief sich Montanas BIP in 2011 auf knapp 38 Milliarden US-Dollar, was einem Anteil von 0,25% der gesamten US-Wirtschaft entspricht. Das reale BIP pro Kopf in Montana lag demnach im Jahr 2011 mit 32.041 US-Dollar, zwar deutlich unter dem Durchschnittswert aller US-Staaten von 42.070 US-Dollar, wobei der Staat im Landesvergleich Rang 45 belegte, nicht zuletzt weil Montana von der Finanzkrise weniger hart getroffen wurde als die gesamten USA.173 Die Arbeitslosenquote in Montana lag 2012 jedoch bei 6,0%, während sie bundesweit 8,1% betrug.174 Zu den wichtigsten Sektoren der Wirtschaft Montanas gehören die Landwirtschaft (Weizen, Gerste, Roggen, Hafer, Kartoffeln, Honig, Kirschen, Rinder- und Schafzucht), Forstwirtschaft, Fertigungsindustrien und Tourismus. Die zurzeit Vgl. U.S. Department of Commerce – Census Bureau (2013): State & County Quickfacts – Montana Vgl. U.S. Department of Commerce – Bureau of Economic Analysis (2013): Regional Economic Accounts 168 Vgl. U.S. Department of Commerce – Bureau of Economic Analysis (2013): Regional Economic Accounts 169 Vgl. U.S. Department of Commerce – Bureau of Economic Analysis (2013): Regional Economic Accounts 170 Vgl. U.S. Department of Labor – Bureau of Labor Statistics (2013): News Release – Regional and State Unemployment 2012 Annual Average 171 Vgl. Montana Department of Commerce (2013): Census & Economic Information Center 172 Vgl. U.S. Department of Commerce – Census Bureau (2013): Census 2010 173 Vgl. U.S Department of Commerce – Bureau of Economic Analysis (2013): U.S. Economic Accounts 174 Vgl. U.S. Department of Labor – Bureau of Labor Statistics (2013): News Release – Regional and State Unemployment 2012 Annual Average 166 167 74 ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013 größten Sektoren im Bereich der rohstoffverarbeitenden Industrien sind die Ölindustrie, Kohleförderung und die Holzwirtschaft.175 Im Jahr 2012 importierte Montana Güter im Wert von 5,59 Milliarden US-Dollar. Mehr als 92% seiner Importe bezieht der Staat aus dem benachbarten Kanada. Erdöl hat einen Anteil von 76% an den Importen. Die Rangliste der weiteren Importnationen wird zwar von Deutschland angeführt, das Volumen ist mit einem Wert von 125 Millionen US-Dollar im Jahr 2012 (Anteil von 2,2% am gesamten Importvolumen) jedoch vergleichsweise gering. Der Wert der exportierten Güter im Jahr 2012 belief sich auf 1,57 Milliarden US-Dollar, von denen Rohmaterialien wie Kupfer, Gold, Silber, Kohle und Erdöl den größten Anteil ausmachten, weswegen der Staat auch den Beinamen "Schatz-Staat" trägt. 176 Die nach Deutschland exportierten Waren hatten einen Wert von 38 Millionen US-Dollar.177 Energiemarkt Abbildung 18: Energievorkommen Montana Quelle: U.S. Energy Information Administration (2013): Montana State Profile and Energy Estimates Der Bundesstaat ist reich an fossilen Brennstoffen wie Kohle und produziert mehr Strom als er verbraucht. Mehr als ein Viertel der gesamten US-amerikanischen Kohlereserven werden in Montana vermutet. Dazu kommen große Erdgas- und Ölvorkommen. Das Williston Basin im Osten des Staates zählt zu einem der 100 größten Ölfeldern Amerikas. Kohle und Öl decken jeweils ein Drittel des Energiebedarfs. Der Rest stammt vor allem aus Wasserkraftwerken, die knapp ein Sechstel zum Gesamtmix beitragen.178 Die großen Reserven an fossilen Brennstoffen erlauben dem Bundesstaat, einen bedeutenden Anteil des erzeugten Stromes in Nachbarstaaten zu exportieren. Tabelle 18 veranschaulicht den Energiemix. Knapp 89% seines durch erneuerbare Energien gewonnen Stromes produziert Montana durch Wasserkraftwerke. Windenergie hat darüber hinaus großes Potential. Weitere erneuerbare Energiequellen spielen eine untergeordnete Rolle. Energiegewinnung aus Geothermie würde sich an einigen Orten anbieten, die Kohleförderung drängt aber auch diese Energiequelle bislang auf einen winzigen Anteil zurück. Vgl. U.S. Department of Commerce – Bureau of Economic Analysis (2013): Regional Economic Accounts Vgl. U.S. Department of Commerce – Census Bureau (2013): Foreign Trade – State Exports for Montana 177 Vgl. U.S. Department of Commerce – Census Bureau (2013): State by Top 25 Commodities and Countries 178 Vgl. U.S. Energy Information Administration (2013): Montana State Profile and Energy Estimates 175 176 75 ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013 Tabelle 18: Netto Stromerzeugung nach Energiequelle in Montana 2011 Energiequelle Erzeugter Strom (MWh) Anteil in% Änderung zum Vorjahr (in %) Erdöl 460.626 1,5 13,8 Kohle 15.055.722 50,0 -46,4 Konventionelle Wasserkraft 12.595.881 41,8 14,8 418.193 1,4 -9,4 1.265.168 4,2 -7,3 332.933 1,1 2,9 30.128.523 100 - Erdgas Wind Andere Total Quelle: Eigene Darstellung nach U.S. Energy Information Administration (2012): Montana Electricity Profile 2010 Der Staat Montana hatte im Jahr 2010 einen Gesamtstromverbrauch von 11.752 Millionen kWh, womit der Staat im Landesvergleich Rang 14 belegte. Das liegt allerdings weniger am privaten Stromverbrauch als an der energieintensiven Bergbauindustrie. Abbildung 19 verdeutlicht, dass auch der Stromverbrauch 2010 am größten im industriellen Sektor war.179 Abbildung 19: Stromverbrauch nach Endverbrauchersektor (Stand 2010) Quelle: Eigene Darstellung nach U.S. Energy Information Administration (2013): Montana State Profile and Energy Estimates Der Strompreis lag 2011 im privaten Sektor bei 9,75 Cent/kWh, im kommerziellen Sektor bei 9,12 Cent/kWh und im industriellen Sektor bei 5,27 Cent/kWh. Nennenswert ist es, dass die Preise im privaten und industriellen Sektor gesunken sind. Der durchschnittliche Strompreis von 8,23 Cent/kWh lag auch 2011 unter dem nationalen Durchschnitt von 9,90 Cent/kWh.180 5.1 Gesetzliche Rahmenbedingungen für Bioenergie Im Januar 2013 trat der Demokrat Steve Bullock das Amt des Gouverneurs von Montana an, der Beginn einer zweiten Amtszeit der Demokraten nach einer 20 jährigen Republikaner Ära, die sein Vorgänger Brian Schweitzer mit seiner Wahl 2005 unterbrach. Seit der Amtszeit Schweitzers wurden wichtige Programme und Gesetze erlassen, die der Förderung 179 180 Vgl. U.S. Energy Information Administration (2013): Montana State Profile and Energy Estimates Vgl. U.S. Energy Information Administration (2012): Average Retail Price for Electricity 2011 76 ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013 erneuerbarer Energien, vornehmlich Wind- und Wasserkraft, sowie Ethanol und Bioenergie dienen und auch das Wirtschaftswachstum des Staates vorantreiben. Diese Maßnahmen will auch Bullock fortsetzen. Vor allem wegen der noch unterentwickelten Nutzung regenerativer Energien strebt er Investitionen in diesem Bereich an und will den Bundesstaat nicht nur zu einem Hauptlieferanten erneuerbarer Energien entwickeln, sondern auch eine führende Position in hochwertiger Technologie einnehmen181. Für eine florierende Energieentwicklung strebt er eine Verbesserung der Infrastruktur an, die durch eine verstärkte finanzielle Unterstützung der Bundesgesetzgebung ermöglicht werden soll.182 Die Einführung des RPS und des Net-Meterings sind wichtige politische Schritte zur Förderung erneuerbarer Energien in Montana. Die Politik hat sich zum Ziel gesetzt, den Anteil erneuerbarer Energien bis zum Jahr 2015 auf 15% zu erhöhen. Darunter fällt u.a. der Strom erzeugt durch Solaranlagen, Geothermik, Wind und Wasserkraft. Staatliche Stellen konzentrieren sich bei der Erreichung des RPS vor allem auf Windenergie, danach folgen Energiegewinnung aus Biomasse und Geothermie. Innerhalb der Bioenergie spielt vor allem die Produktion von Biokraftstoff eine wichtige Rolle.183 Städtische Versorger mit weniger als 5.000 Kunden sind von der Regelung ausgenommen. Für die Zeit bis 2015 gelten bestimmte Interimsstandards.184 Der im Rahmen des Net-Meterings erzeugte Strom wird in das öffentliche Stromnetz direkt eingespeist. Solaranlagen bis zu einer Leistung von 50 kW können an diesem Programm teilnehmen. Speist der Kunde mehr Strom ins Netz ein, als er vom Versorger bezieht, so wird der überschüssige Strom als Gutschrift auf der Rechnung des kommenden Monats vermerkt. Überschüsse, die am Ende eines Jahres übrig sind, gehen ohne Erstattung für den Kunden an den Energieversorger.185 Auch in Montana gelten seit August 2010 Regeln, die eine Anbindung dezentraler Einheiten zur Energiegewinnung ans Stromnetz unter bestimmten Standards ermöglichen, die sogenannten Interconnection Standards. Im Fall der Interconnection kann der Strom im Verbundnetz in beide Richtungen fließen, so dass dezentrale Energieversorgungseinheiten den erzeugten Strom ins Netz einspeisen können. Obwohl es noch keine landesweiten Standards in Montana gibt, wurde die Voraussetzungen für den Anschluss von dezentralen Energieversorgungssystemen ans Durchleitungsnetz mit einer Leistung von bis zu 10 MW von dem größten Energieversorger, NorthWestern Energy, festlegt.186 Die Mandatory Utility Green Power Option verpflichtet alle Energieversorger zum zusätzlichen Angebot von Strom aus erneuerbaren Energien.187 Zu den gesetzlichen Vorschriften gibt es auch noch einige finanzielle Förderprogramme für erneuerbare Energien in Montana. Tabelle 19 liefert einen Überblick. 181 Vgl. Steve Bullock and John Walsh (2012): A Jobs Plan for Montana Vgl. Montana Department of Commerce (2013): Energy Promotion and Development Division Vgl. Montana Department of Commerce (2013): Montana is Bioenergy Country 184 Vgl. U.S. Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2013): Montana – Renewable Resource Standard 185 Vgl. U.S. Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2013): Montana – Net Metering 186 Vgl. U.S. Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2013): Montana – Interconnection Standards 187 Vgl. U.S. Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2013): Montana – Financial Incentives 182 183 77 ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013 Tabelle 19: Förderprogramme erneuerbare Energien (Bioenergie) Montana Förderungsart Steuererlass Name Förderberechtigte Technologien Alternative Energy Investment Tax Credit (Corporate) Elektrische Solarthermie, Photovoltaik, Deponiegas, Wind, Biomasse, Elektrische Geothermie, KleinWasserkraft Anlagen, mit Biotreibstoffen betriebene Brennstoffzellen Property Tax Abatement for Production and Manufacturing Facilities Solarthermie (Warmwasser), Solarthermie (Heizung), Elektrische Solarthermie, Solarthermische Prozesswärme, Photovoltaik, Deponiegas, Wind, Biomasse, Elektrische Geothermie, Siedlungsbfall, Kraftwärmekopplung, Wasserstoff, solare Poolwasserheizung, Anaerobe Gärung, mit Biotreibstoffen betriebene Brennstoffzellen Förderberechtigte Auftraggeber Gewerbe, Industrie Erläuterung Kontakt 35% Einkommenssteuererlass bei Investitionen in Projekte förderbarer Energien im Betrag von 5.000,- USDollar oder höher. Kathi Montgomery Montana Department of Environmental Quality Energy Planning & Renewable Energy 1100 North Last Chance Gulch P.O. Box 200902 Helena, MT 59620 +1-406-841-5234 [email protected] Vermögenssteuererlass von 50%. Paul Cartwright Montana Department of Environmental Quality Energy Planning & Renewable Energy 1100 North Last Chance Gulch P.O. Box 200902 Helena, MT 59620 +1-406-841-5234 [email protected] Staat Steuerfreibetrag, Standortmarketing Gewerbe, Industrie, Hersteller 78 ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013 Steuergutschrift Steuererlass Steuererlass Residential Alternative Energy System Tax Credit Corporate Property Tax Reduction for New/ Expanded Generating Facilities Generation Facility Corporate Tax Exemption Passive solarthermische Raumwärme, Solarthermie (Wasser), solarthermische Raumwärme, Photovoltaik, Wind, Biomasse, Geothermale Wärmepumpen, emissionsarme Holzöfen, kleine Wasserkraftanlagen, mit Biotreibstoffen betriebene Brennstoffzellen Elektrische Solarthermie, Photovoltaik, Deponiegas, Wind, Biomasse, Elektrische Geothermie, KleinWasserkraft- Anlagen, mit Biotreibstoffen betriebene Brennstoffzellen Elektrische Solarthermie, Photovoltaik, Deponiegas, Wind, Biomasse, Elektrische Geothermie, KleinWasserkraft- Anlagen, mit Biotreibstoffen betriebene Brennstoffzellen Privathaushalte Gewerbe, Industrie Gewerbe, Industrie 79 Maximumerlass beträgt 500,- USDollar pro Steuerzahler, bis zu 1.000,- US-Dollar pro Haushalt. Anlagen müssen neu sein und den geforderten Leistungs- und Sicherheitsbestimmungen entsprechen. Kathi Montgomery Montana Department of Environmental Quality Energy Planning & Renewable Energy 1100 North Last Chance Gulch P.O. Box 200902 Helena, MT 59620 +1-406-841-5234 [email protected] Zu versteuernder Betrag wird auf 50% reduziert, ab 6. Jahr steigende Erlässe. Paul Cartwright Montana Department of Environmental Quality Energy Planning & Renewable Energy 1100 North Last Chance Gulch P.O. Box 200902 Helena, MT 59620 +1-406-841-5234 [email protected] Gänzlicher Vermögenssteuererlass für Energieerzeugungsanlagen mit einer Kapazität von bis zu 1 MW für fünf Jahre. Paul Cartwright Montana Department of Environmental Quality Energy Planning & Renewable Energy 1100 North Last Chance Gulch P.O. Box 200902 Helena, MT 59620 +1-406-841-5234 [email protected] ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013 Steuererlass Bundesstaatliches Kreditprogramm Renewable Energy Systems Exemption Passive Solarthermie (Heizung), Solarthermie (Wasser), Solarthermie (Heizung), Elektrische Solarthermie, Solarthermische Prozesswärme, Photovoltaik, Deponiegas, Wind, Biomasse, Elektrische Geothermie, Geothermische Wärmepumpen, Siedlungsabfall, Solare Poolwasserwärme, Anaerobe Gärung, KleinWasserkraftanlagen, mit Biotreibstoffen betriebene Brennstoffzellen, Geothermie Direkt-Nutzung Alternative Energy Revolving Loan Program Solarthermie (Warmwasser), Photovoltaik, Deponiegas, Wind, Biomasse, Geothermische Wärmepumpen, KleinWasserkraft Anlagen, mit Biotreibstoffen betriebene Brennstoffzellen, Geothermische Direktnutzung Gewerbe, Industrie, Privathaushalte, Mehrfamilienhaushalte, Landwirtschaft Gewerbe, Privathaushalte, Gemeinnützige Organisationen, Schulen, Lokalregierungen Gänzlicher Vermögenssteuererlass für 10 Jahre. Bedingung: Investitionsminimum 20.000,- USDollar bei Einfamilien-, 100.000,- USDollar bei Mehrfamilien- und Nutzgebäuden. Information Specialist Montana Department of Revenue P.O. Box 5805 Helena, MT 59604-5805 +1-406-444-6900 Kredithöchstbetrag 40.000,- USDollar, Laufzeit bis zu 10 Jahre mit einer Zinsrate von 3,75% (2013). Kathi Montgomery Montana Department of Environmental Quality Energy Planning & Renewable Energy 1100 North Last Chance Gulch P.O. Box 200902 Helena, MT 59620 +1-406-841-5234 [email protected] Quelle: Eigene Darstellung nach U.S. Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2013): Montana – Financial Incentives 80 ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013 5.2 Marktstruktur & Marktchancen für deutsche Unternehmen Montana hat sowohl enorme Vorkommen fossiler Energieträger als auch ein großes Potential zur Gewinnung erneuerbarer Energien. Der Bundesstaat besitzt rund ein Viertel der gesamten US-amerikanischen Kohlevorkommen, auch Öl und Erdgas sind reichlich vorhanden. Aus diesem Grund exportiert Montana große Mengen an Strom an 15 Nachbarstaaten.188 Das Potential von Biomasse in Montana ist mit 6,8 Millionen Tonnen relativ hoch. So könnten 1.400 MW Elektrizität auf diese Weise gewonnen werden. Auch wenn durchaus Potential für die Nutzung von Biomasse besteht und Bioenergie ein wichtiger Bestandteil von Gouverneur Bullocks Energiepolitik ist, stützt sich der Staat derzeit neben der Kohleenergie eher auf Wasserkraft. In Zukunft soll vor allem die Produktion von Biokraftstoffen gefördert werden. Damit erhofft sich der Staat auch eine wirtschaftliche Besserstellung der 32 östlichen Gemeinden in Montana. Mit 16.5 Millionen Hektar landwirtschaftlicher Nutzfläche und 19 Millionen Hektar ungenutzter Waldfläche hat Montana die besten Voraussetzungen für die Produktion von Ethanol und Biodiesel sowie Zellulose-Ethanol und anderen Kraftstoffen. Als Hauptziel setzt sich der Bundesstaat, Bioenergie zu einem Hauptpfeiler der Energiepolitik zu machen und die Nutzung von Getreide- und Ölsaatpflanzen voranzutreiben, um eine stabile Biokraftstoffproduktion für den Transportsektor sicherzustellen. 189 Derzeit führt das Montana Department of Enviromental Quality (DEQ) ein vom DOE finanziertes Bioenergieprogramm durch, welches vor allem die Entwicklung neuer Technologien im Bereich Bioenergie fördern soll. Hier unter anderem durch technische Unterstützung der Industrie.190 Wie Abbildung 20 zeigt, verfügt der Verwaltungsbezirk Flathead im Nordwesten auf Grund seiner starken Bewaldung über die größte Menge an Biomasse im gesamten Bundesstaat. Diese Biomasse entstammt Wald- und Sägewerksabfällen in und um den Flathead National Forest. Auch der Nachbarbezirk Pondera verfügt über bedeutendes Bioenergiepotential, vor allem wegen der ausgeprägten landwirtschaftlichen Nutzung der Flächen. Grundsätzlich verfügt ganz Montana auf Grund vieler Wälder und starker landwirtschaftlicher Nutzung über ein starkes Bioenergiepotential. Vgl. U.S. Energy Information Administration (2013): Montana State Profile and Energy Estimates Vgl. Montana Department of Commerce (2013): Montana is Bioenergy Country 190 Vgl. Montana Department of Commerce (2013): Montana is Bioenergy Country 188 189 81 ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013 Abbildung 20: Biomassepotenzial Montana Quelle: Open Energy Information (2010): Biomass Resources Montana Projekte F.H. Stoltze Land & Lumber Co. wollen eine zwölf bis 18 MW-Anlage in Columbia Falls errichten. Das Woody Biomass Combined Heat and Power Project soll direkt neben einem Sägewerk der Firma entstehen und die Abfälle des Sägewerks zur Energiegewinnung nutzen. Außerdem soll Holz aus den angrenzenden Wäldern verarbeitet werden. Der Großteil der generierten Energie wird in das lokale Stromnetz eingespeist, entstehender Dampf soll zudem Maschinen des Sägewerks betreiben. Das Unternehmen hat bereits eine Machbarkeitsanalyse für das Projekt vorgelegt und hofft auf erfolgreiche Verhandlungen mit lokalen Stromabnehmern innerhalb der nächsten Monate. Nach 18 bis 26 Monaten könnte die Anlage in Betrieb genommen werden.191 Ein anderes Projekt soll im Chouteau County starten. Dieser Verwaltungsbezirk hat den größten Landwirtschaftssektor im Bundesstaat Montana. Lokales Weizenstroh soll zur Energiegewinnung genutzt werden. Das Projekt befindet sich allerdings noch in einer frühen Planungsphase. Für das Conservation District of Chouteau County und das Research Conservation and Development Board, die das Projekt gemeinsam planen, ist aber bislang nicht klar, ob das Stroh direkt zur Elektrizitätserzeugung benutzt oder zu Pellets verarbeitet werden soll.192 191 192 Vgl. Biomass Magazine (28. Januar 2010): Biomass Project Potential in Montana Vgl. Biomass Magazine (28. Januar 2010): Biomass Project Potential in Montana 82 ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013 Garrett Marten vom Montana Department of Environmental Quality sieht die Abwesenheit eines gut ausgebauten Übertragungsnetzes und die geringe Energienachfrage in Montana als größte Hindernisse für eine weitere Entwicklung im Bereich erneuerbarer Energien. Die Hälfte der in dem Bundesstaat generierten Energie wird in andere Bundesstaaten exportiert. In Kürze soll ebenfalls eine Übertragung nach Kanada sichergestellt werden. In Bezug auf Biomasse sieht Marten ein geringes Potential und erwartet keine größeren Biomasseprojekte in absehbarer Zeit. Dustin de Young von der Energy Promotion and Development Division der Staatsregierung hält einen Anstieg in der Anzahl von kleineren Installationen in den kommenden Jahren für wahrscheinlich. Mitte 2013 waren 14 Heizkesselsysteme in Schulen und öffentlichen Gebäuden installiert, die sich bisher als sehr wirtschaftlich erwiesen haben. Nach Herrn de Young ist es wahrscheinlich, dass sich diese Anzahl in den nächsten fünf Jahren verdoppelt und Interesse an Heizungstechnologie in Montana dementsprechend wächst. Bisher sind keine Großanlagen in Montana entwickelt worden, weil kleinere Anlagen für Entwickler ein wesentlich geringeres Risiko darstellen. Allerdings könnten Pläne für den Bau größerer Anlagen in den kommenden Jahren realisiert werden, vor allem wenn solche Projekt in anderen Teilen der USA erfolgreich sein sollten. Die relativ kleine Anzahl von Bioenergieanlagen lässt sich nicht auf mangelnde Ressourcen zurückführen—obwohl der Staat über 6,6 Mio. Hektar anbaufähigen Lands sowie 7,7 Mio. Hektar nicht reservierter Waldfläche verfügt, bleibt die Bioenergieindustrie klein im Vergleich zu anderen Staaten aufgrund der anhaltend niedrigen Preise fossiler Brennstoffe. 5.3 Profile Marktakteure Aus datenschutzrechtlichen Gründen kann nicht zu jedem Marktakteur ein Ansprechpartner angegeben werden. Behörden und Organisationen Alternative Energy Resources Organization (AERO) AERO ist eine gemeinnützige Organisation, die während der Energiekrise in den 1970er Jahren gegründet wurde, um eine Alternative zu fossilen Brennstoffen zu fördern. Die Organisation will erneuerbare Energiereserven schützen sowie nachhaltige Landwirtschaft fördern. AERO arbeitet mit Stadtverwaltungen, Landkreisen, Bundes- und Länderbehörden, politischen und anderen Entscheidungsträgern zusammen, um ihre Ziele zu erreichen. Bryan von Lossberg, Executive Director Alternative Energy Resources Organization 432 N. Last Chance Gulch Helena, MT 59601 +1-406-443-7272 [email protected] [email protected] www.aeromt.org 83 ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013 Fuels for Schools Fuels for Schools möchte die Verwendung von Holzbiomasse und erneuerbaren Energien bewerben, um eine saubere, leicht verfügbare Energiegrundlage zu schaffen. Sie engagieren sich in Idaho, Montana, Nevada, North Dakota, Utah und Wyoming. Julie Kies MT Dept. of Natural Resources and Conservation, Biomass Program Fuels for Schools Missoula, MT +1-406-542-4280 www.fuelsforschools.info Montana Department of Commerce – Energy Promotion and Development Division Die Energy Promotion and Development Division besteht seit 2007, ihr Anliegen ist es, saubere Energie im Staat Montana voranzubringen. Sie fördert Arbeitsplätze in energienahen Branchen und setzt sich als Ziel, die Energiesicherheit zu erhöhen. Montana Department of Commerce – Energy Promotion and Development Division Energy Promotion & Development Division 301 S Park Ave, Room 582 Helena MT 59601 +1-406-841-2030 www.commerce.mt.gov Montana Department of Environmental Quality (DEQ) Oberstes Ziel des DEQ ist es, eine gesunde und saubere Umwelt für künftige Generationen zu fördern. Lisa Peterson, Public Affairs Coordinator Montana Department of Enviromental Quality +1-406-444-2929 [email protected] www.deq.mt.gov/default.mcpx Pacific RegionBioenergy Partnership Die Pacific Regional Bioenergy Partnership ist eine gemeinsame Initiative der US-Bundesstaaten Alaska, Hawaii, Idaho, Montana, Oregon und Washington und wird finanziell unterstützt vom DOE. Ihr Ziel ist es, die Entwicklung von Energie aus Biomasse und die dafür notwendigen Technologien zu fördern und die Biodiesel- und Ethanolproduktion voranzutreiben. Zudem informiert sie über die Vorteile der Nutzung von Bioenergie. www.pacificbiomass.org 84 ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013 Verbände Governors’ Biofuel Coalition Diese Organisation hat es sich zum Ziel gesetzt, die Nutzung von Treibstoffen auf Ethanolbasis voranzutreiben, um die Abhängigkeit von Energieimporten zu verringern, die Umwelt zu schützen und die Wirtschaft anzukurbeln. Ferner versuchen sie die Bevölkerung über den Nutzen von Ethanol aufzuklären. Richard Opper, Representative, Dpt. Of Environmental Quality Governors’ Biofuel Coalition 1520 East Sixth Avenue P.O. Box 200901 Helena, MT 59620-0901 +1-406-444-6815 [email protected] www.governorsbiofuelscoalition.org Montana Renewable Energy Association (MREA) Die MREA ist eine Interessenvertretung im Bereich der erneuerbaren Energien. Sie informiert Bürger und die allgemeine Öffentlichkeitüber Vorteile und Nutzen erneuerbarer Energien. Montana Renewable Energy Association PO Box 673 Missoula, MT 59806 +1-406-214-9405 [email protected] www.montanarenewables.org/index.php Western Governors’ Association (WGA) Die WGA ist die überparteiliche Organisation der Gouverneure der 19 westlichen US-Bundesstaaten einschließlich der drei Pazifikinseln Northern Mariana Islands, American Samoa und Guam. Die WGA hat sich insbesondere dem Ziel der Entwicklung und Förderung erneuerbarer Energien verschrieben und in diesem Zusammenhang mehrere Initiativen, so auch eine für Bioenergiestudien, gegründet. Ann Walker, Policy Manager for Forest Health, Biomass Western Governors’ Association 1600 Broadway, Suite 1700 Denver, CO 80202 +1-720-897-4539 [email protected] www.westgov.org 85 ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013 Forschungseinrichtungen Montana State University – Northern Bio-Energy Center Die Wissenschaftler der University of Montana sind aktiv auf der Suche nach Möglichkeiten, die Energieeffizienz zu steigern, alternative Technologien für die Produktion von Energie zu finden und die Umweltauswirkungen der fossilen Energiereserven zu verringern. Sie stellen selbst Biodiesel für ihre Testzwecke her. Montana State University – Northern Bio-Energy Center Brockman Center 104 300 West 13th Street Havre, MT 59501 +1-406-262-5920 www.bioenergytestingcenter.com Unternehmen Die folgenden fünf Unternehmen versorgen den Großteil Montanas mit Elektrizität:193 NorthWestern Corporation PPL Energy Plus LLC Flathead Electric Coop Inc Montana-Dakota Utilities Co ConocoPhillips Company Folgende Unternehmen haben ihren Sitz in Montana: Green Oxy Fuels LLP Diese Firma produziert Biokraftstoffe in Montana. 160 Pheasant Lane Belgrade, MT 59714-8119 193 Vgl. U.S. Energy Information Administration (2013): Montana Electricity Profile 2010 86 ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013 Park County Biofuels Cooperative Park County Biofuels Cooperative vertreibt Biokraftstoffe und betreibt Bildung hinsichtlich deren Verwendung und Entwicklung in der Region. Jim Earl PCBC P.O. Box 1531 Livingston, MT 59047 +1-579-0876 [email protected] www.parkbiofuels.net Sustainable Oils Sustainable Oils wurde 2007 als Joint Venture gegründet und entwickelt seither eine Ölsamensorte namens Camelina, die zur Herstellung hochwertigen Biodiesels verwendet wird. Ihr Anbau setzt nur geringen Input voraus, so kommt sie u.a. mit wenig Wasser aus. Sustainable Oils +1-919-428-1102 www.susoils.com/index.php 87 ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013 6 Staatenprofil Nevada Bevölkerung: 2.758.931Einwohner (2012)194 Fläche: 286.367 km2 Hauptstadt: Carson City BIP gesamt (nominal): 130.366 Mio. US-Dollar (2011)195 BIP gesamt (real): 112.503 Mio. US-Dollar (2011)196 BIP pro Kopf (real): 41.311 US-Dollar (2011)197 Arbeitslosenquote: 11,1% (Jahresdurchschnitt 2012)198 Nevada liegt im Westen der USA zwischen Kalifornien und Utah. Der Großteil des Staatsgebiets ist Wüstenlandschaft, weshalb 85% aller Einwohner in lediglich zwei Ballungsgebieten wohnen: Las Vegas und Reno. Allein im Großraum Las Vegas leben drei Viertel aller Einwohner Nevadas. Die Einwohnerzahl Nevadas betrug 2012 rund 2,8 Mio. Einwohner. Dies entspricht einem Bevölkerungszuwachs von 36% seit dem Jahr 2000: Die höchste Zuwachsrate in den USA. Bis 2030 soll die Bevölkerung auf 3,3 Millionen Einwohner anwachsen. 199 Tabelle 20 zeigt die Entwicklung des BIP Nevadas für die Jahre 2005 bis 2011 sowie das reale Wirtschaftswachstum der einzelnen Jahre sowie die durchschnittliche Arbeitslosenquote pro Jahr. Tabelle 20: BIP, Wirtschaftswachstum und Arbeitslosigkeit in Nevada 2005 bis 2011 Nevada 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 BIP (in Mio. US-Dollar) 114.771 124.191 133.782 132.270 125.037 125.650 130.366 Wirtschaftswachstum (in %) 14 8,21 7,72 -1,13 -5,47 0,49 3,75 Arbeitslosenquote (in %) 4,5 4,3 4,8 6,7 11,8 13,7 13,2 Quelle: Eigene Darstellung nach U.S. Department of Commerce – Bureau of Economic Analysis (2013): U.S. Economic Accounts; U.S. Department of Labor – Bureau of Labor Statistics (2013): Local Area Unemployment Statistics Das BIP Nevadas belief sich im Jahr 2011 auf 130.366 Millionen US-Dollar. Dies entspricht einem Anteil von weniger als 1 % der gesamten US-Wirtschaft. Nevadas reales BIP pro Kopf betrug 2011 41.311 US-Dollar und lag damit leicht unter dem nationalen Durchschnitt von 42.070 US-Dollar. Die Gesamtwirtschaft Nevadas erholt sich allmählich nach dem Wachstumseinbruch von 2009 und konnte in den Jahren 2010 und 2011 wieder ein positives Wachstum verzeichnen. Auch die Arbeitsmarktzahlen spiegelt die sich langsam aufhellende Konjunkturlage des Staates wieder. So hatte Nevada mit einer durschnittlichen Arbeitslosenquote 13,2% im Jahr 2011 noch die höchste Arbeitslosenquote der USA, diese sank jedoch im Jahresverlauf 2012 auf 11,1%. Jedoch bleibt Nevada auch im ersten Quartal des Jahres 2013 mit einer durchschnittlichen Arbeitslosenzahl von 9,7% national auf dem letzten Rang. 200 Vgl. U.S. Department of Commerce – Census Bureau (2013): State & County Quickfacts – Nevada Vgl. U.S. Department of Commerce – Bureau of Economic Analysis (2013): Regional Economic Accounts Vgl. U.S. Department of Commerce – Bureau of Economic Analysis (2013): Regional Economic Accounts 197 Vgl. U.S. Department of Commerce – Bureau of Economic Analysis (2013): Regional Economic Accounts 198 Vgl. U.S. Department of Labor – Bureau of Labor Statistics (2013): Local Area Unemployment Statistics 199 Vgl. The Nevada State Demographer’s Office (2011): Nevada County Population Projections 2010 to 2030 200 Vgl. U.S. Department of Labor – Bureau of Labor Statistics (2013): Local Area Unemployment Statistics 194 195 196 88 ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013 Die historisch betrachtet wichtigsten Industriesektoren Nevadas sind der Tourismus und der Bergbau. Nach Angaben der Kommission für Wirtschaftsentwicklung in Nevada fördert der Staat 82% der amerikanischen Goldproduktion und liegt im internationalen Ländervergleich auf Rang 5 mit einem Anteil von 10% an der weltweiten Förderung. Mittlerweile haben sich auch andere Bereiche wie erneuerbare Energien, verarbeitende Industrie, Finanzdienstleistungen und Biotechnologie etabliert.201 Dennoch macht Gold zusammen mit Kupfer immer noch über 60% des Gesamtexports aus. Das Land mit der größten Nachfrage von Produkten aus Nevada ist die Schweiz. Gut 40% aller Exporte gehen an die Eidgenossen, gefolgt von Indien, Kanada und China. Deutschland hingegen spielt mit 1,1% eine untergeordnete Rolle in Punkto Exportbilanz. Ausgeglichener gestaltet sich dagegen die Zusammensetzung der Herkunftsländer für Importe. Knapp 60% seiner Waren bezieht Nevada aus China, Südkorea und Kanada. Hier haben Mikrochips mit 20,2% den größten Anteil am Gesamtimport. Aus Deutschland wurden im Jahr 2012 Waren im Wert von knapp 133 Millionen USDollar importiert, was einen Anteil von 1,6% ausmacht.202 Energiemarkt Abbildung 21: Energievorkommen Nevada Quelle: U.S. Energy Information Administration (2013): U.S. States Profiles and Energy Estimates Mehrere Hochspannungsleitungen verbinden Nevada mit den Stromnetzen anderer Westküstenstaaten. Nevada hofft in naher Zukunft die Quantität seiner Stromlieferungen nach Kalifornien erhöhen zu können. Im April 2005 vereinbarten die vier Gouverneure aus Nevada, Utah, Wyoming und Kalifornien eine neue 1300 Meilen lange Hochspannungsleitung mit hoher Kapazität zu errichten. Diese soll es ermöglichen 12.000 MW an Strom von Nevada, Utah und Wyoming nach Kalifornien zu liefern. Nevada kann diese Hochspannungsleitungen nutzen, um Strom aus dem Ausbau seiner erneuerbaren Energiesysteme, wie z.B. Geothermie, Wind und Solar nach Kalifornien zu liefern. Derzeit sind mehrere 201 202 Vgl. Nevada Governors’ Office of Economic Development (2013): Industry Vgl. U.S. Department of Commerce – Census Bureau (2013): Foreign Trade – State Imports for Nevada 89 ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013 geothermische Kraftwerke im nordwestlichen Teil von Nevada in Betrieb. 203 Die TransWest LLC ist eine weitere Hochspannungsleitung, die Elektrizität von Wyoming bis kurz vor die Stadtgrenze Nevadas liefert. Das soll ab 2014 zu einer grüneren Stromversorgung der Wüste Nevadas beitragen. 204 Nevada hatte 2010 einen Pro-Kopf Stromverbrauch von 12,497 kWh, was einem überdurchschnittlichem Wert im USVergleich und dem doppelten Pro-Kopf Verbrauch Deutschlands entspricht.205 Auch der Kerosinverbrauch Nevadas ist überproportional hoch, durch das große Flugaufkommen der Flughäfen Las Vegas und Reno, sowie der zwei Militärflugplätze. Der größte Anteil des Energiebedarfs Nevadas wird mit Hilfe fossiler Brennstoffe, allen voran Erdgas und Kohle gedeckt. Allein diese beiden Energieträger machen fast drei Viertel der in Nevada genutzten Energiemenge aus, wobei Kohle aufgrund der neuen Emissionsgesetze wie im Rest der USA stark auf dem Rückmarsch ist. Laut einer Studie der U.S. Energy Information Administration (EIA) fiel der Kohleverbrauch aller Energieversorger 2012 um 11,6 Prozentpunkte.206 Tabelle 21: Nettostromerzeugung nach Energiequellen in Nevada 2011 Erdgas Stromerzeugung in MWh 21.841.396 Anteil an der Gesamterzeugung in % 70,0 Änderung zum Vorjahr in % 2,6 Kohle 5.407.304 16,0 -3,9 Energiequelle 14.212 0,04 0,1 2.190.583 6,7 0,6 2.146.119 6,4 0,51 291.224 0,86 0,24 7.260 0,01 -0,01 Holz/Holzabfälle - - - Wind - - - Total 33.744.894 100 - Erdöl Konventionelle Wasserkraft Geothermie Solar Andere Gase Quelle: Eigene Darstellung, Vgl. U.S. Energy Information Administration (2013): Electricity – Detailed State Data Im Bereich der erneuerbaren Energien hat Nevada ein nennenswertes Potential bei der Generierung von geothermischer Energie. So liegt der Staat hinter Kalifornien auf Platz zwei bei der Erzeugung von Strom aus Geothermie. Der Strompreis für private Haushalte lag 2011 bei 11,61 Cent pro kWh. Im kommerziellen Sektor kostete Strom 9,05 Cent pro kWh und 6,65 Cent pro kWh im industriellen Sektor. Der durchschnittliche Strompreis in Nevada betrug 8,97 Cent pro kWh, was einem leichten Preisrückgang im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Im US-weiten Durchschnitt mussten 9,90 Cent pro kWh bezahlt werden.207 Vgl. Nevada Renewable Energy and Energy Conservation Task Force (2003): Renewable Energy in Nevada Vgl. TransWest Express LLC (2013): Delivering Wyoming Wind Energy to the West 205 Eigene Berechnungen auf Grundlage der Daten des California Energy Almanac (2013) 206 Vgl. U.S. Energy Information Administration (2013): Short-Term Energy Outlook 207 Vgl. U.S. Energy Information Administration (2012): Average Retail Price for Electricity 203 204 90 ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013 Abbildung 22: Energienutzung nach Sektor (Stand 2010) Quelle: Eigene Darstellung nach U.S. Energy Information Administration (2013): Nevada State Profile and Energy Estimates Laut der Kommission für Wirtschaftsentwicklung Nevadas sind erneuerbare Energien die schnellst wachsende Industrie des Staates. Tabelle 21 bestätigt einen leichten Anstieg bei der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien und auch bei der Energienutzung Nevadas kann man eine Tendenz hin zu erneuerbaren Energien feststellen. Während 2009 54,6 Billionen Btu aus erneuerbaren Energien genutzt wurden, waren es 2010 bereits 59,2 Billionen Btu, was einem Anteil von 9,1% der gesamten Energienutzung Nevadas entspricht. Solarenergie hat mit 4% den kleinsten Anteil am Verbrauch von erneuerbarer Energie.208 6.1 Gesetzliche Rahmenbedingungen für Bioenergie Die Staatsregierung Nevadas setzt sich bereits seit 2001 aktiv für die Förderung erneuerbarer Energien ein. Mit der Schaffung der Renewable Energy and Energy Conservation Taskforce des damaligen Gouverneur Kenny Guinn wurde der Grundstein für Anreize aus der Politik gelegt. Diese Task Force, neu gegründet in 2011 als New Energy Industry Task Force, hat mehrere Aufgaben: Im Fokus steht die zeitnahe Entwicklung von erneuerbaren Energieressourcen sowie der Aufbau von Einrichtungen zur Elektrizitätsübertragung, primär in den energiehungrigen Nachbarstaat Kalifornien. Die Task Force soll die wirtschaftlichen Vorteile erneuerbarer Energien für Nevada verdeutlichen und Handlungsvorschläge zur Planung der Übertragungswege in andere Bundesstaaten an Gouverneur Brian Sandoval abgeben. 209 Seit 1997 hat Nevada einen verpflichtenden RPS, der dem Ziel dient, den Anteil erneuerbarer Energien bis zum Jahr 2025 auf 25% zu erhöhen. Das Etappenziel von 15% für 2011 und 2012 wurde allerdings verfehlt. Dennoch konnte das Sonderziel für Solarenergie eingehalten werden. So soll hier bis 2015 jährlich ein Anteil von 5% generiert werden. Ab 2016 sollen es sogar 6% jährlich sein. In einem Kreditpunktesystem (1 Portfolio Energy Credits = 1 kWh) kann der durch erneuerbare Energien erzeugte Strom an Energieversorger verkauft werden. Solarstrom wird in diesem Fördersystem durch den Koeffizienten von bis zu 2,45 pro erzeugter kWh besonders hervorgehoben.210 Vgl. U.S. Energy Information Administration (2013): Nevada State Profile and Energy Estimate Vgl. Nevada Governors’ Office of Energy (2013): New Energy Industry Task Force 210 Vgl. U.S. Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2013): Nevada – Portfolio Energy Credits 208 209 91 ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013 Nevadas Net-Metering-Gesetz verpflichtet hiesige Energieversorgungsunternehmen allen Betreibern von erneuerbaren Energiesystemen bis zu 1 MW eine Energieeinspeisung anzubieten. Der im Rahmen des Net-Meterings erzeugte Strom wird in das öffentliche Stromnetz direkt eingespeist. Speist der Kunde mehr Strom ins Netz ein, als er vom Versorger bezieht, wird der überschüssige Strom als Gutschrift auf der Rechnung des kommenden Monats vermerkt. Im Gegensatz zu einigen anderen Bundesstaaten verfallen die Gutschriften nicht nach einer bestimmten Zeit – sie können beliebig lange angesammelt werden.211 Bei den Interconnection Standards handelt es sich um Vorschriften des Staates oder der Versorgungsunternehmen für den Anschluss von dezentralen Energieversorgungssystemen ans Energieversorgungsnetz. Im Fall der Interconnection kann der Strom im Verbundnetz in beide Richtungen fließen, so dass dezentrale Energieversorgungseinheiten den erzeugten Strom ins Netz einspeisen können. Dabei wurde sich stark an der kalifornischen „Rule 21“ orientiert, die die Voraussetzungen für den Anschluss von dezentralen Energieversorgungssystemen ans Durchleitungsnetz festlegt. Derzeit werden Anlagen mit einer Leistung von bis zu 20 MW erlaubt. Dies schließt auch regenerative Energieumwandlungsanlagen mit ein, wobei für solche Systeme unter 10 Kilowatt (KW) vereinfachte Regeln gelten. “Rule 21“ basiert auf einem Bewertungsverfahren mit dessen Hilfe festgelegt wird, welchem Ausmaß an Prüfungen sich Projekte für dezentrale Energieversorgungssysteme bis zu ihrer Bewilligung unterziehen müssen.212 211 212 Vgl. U.S. Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2013): Nevada – Net Metering Vgl. U.S. Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2013): Nevada – Interconnection Standards 92 ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013 Tabelle 22: Förderprogramme erneuerbare Energien (Biomasse) Nevada Förderungsart Leistungsbezogenes Anreizsystem Staat Steuererlass Steuererlass Name Förderberechtigte Technologien Portfolio Energy Credits Passive Solarraumheizung, solare Wasserheizung, solare Raumheizung, Solarthermie (auch ohne Bündelung), Photovoltaik, Deponiegas, Wind, Biomasse, Wasserkraft, Geothermie, Siedlungsabfall, Geothermie für Heisswassersysteme, Anärobe Gärung, Biodiesel Large Scale Renewable Energy Property Tax Abatement Solarthermie (auch ohne Bündelung), Photovoltaik, Deponiegas, Wind, Biomasse, Wasserkraft, Geothermie, Brennstoffzellen, Siedlungsabfall, Anärobe Gärung, Einrichtungen zur Stromübertragung von Elektrizität aus erneuerbaren Energien oder geothermalen Ressourcen in Nevada Renewable Energy Systems Property Tax Exemption Passive Solarraumheizung, solare Wasserheizung, solare Raumheizung, Photovoltaik, Wind, Wasserkraft, Geothermie, Geothermale Heizpumpe, Siedlungsabfall, Geothermie Direktverbrauch Förderberechtigte Auftraggeber Gewerbe, Industrie, private Haushalte, Gemeinnützige Organisationen, Schulen, Lokalverwaltung, Versorger, Landesregierung, Stammesregierung, Landwirtschaft, Institutionen Gewerbe, Versorgungswirtschaft (erneuerbare Stromerzeuger) Gewerbe, Industrie, private Haushalte, Landwirtschaft 93 Erläuterung Kontakt Stromerzeuger erhalten einen Portfolio Energy Credit (PEC) für jede kWh erzeugten Strom. Diese können an Nevadas Stromversorger verkauft werden. Darci Dalessio Public Utilities Commission of Nevada PEC Administrator Carson City, NV 89701 +1-775-684-6171 [email protected] Vermögenssteuererlass von bis zu 55%, maximale Zeitspanne 20 Jahre. Suzanne Linfante Nevada State Office of Energy 755 North Roop Street, Suite 202 Carson City, NV 89701 +1-775-687-1850 ext. 7309 [email protected] Gänzlicher Vermögenssteuererlass. Information Specialist Nevada Department of Taxation 1550 E. College Parkway, Suite 115 Carson City, NV 89706 +1-775-684-2000 ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013 Steuererlass Anleihe Renewable Energy Sales and Use Tax Abatement Solarthermie (ohne Bündelung), Photovoltaik, Deponiegas, Wind, Biomasse, Wasserkraft, Geothermie, Brennstoffzellen, Siedlungsabfall, Anärobe Gärung, Einrichtungen zur Stromübertragung von Elektrizität aus erneuerbaren Energien oder geothermalen Ressourcen Gewerbe, Industrie, Versorgungswirtschaft, Landwirtschaft, erneuerbare Stromerzeuger Revolving Loan Program Solare Wasserheizung, Solarthermie, Photovoltaik, Wind, Biomasse, Geothermie, Geothermische Heizpumpe, Wasserkraft, Geothermie Direktverbrauch Gewerbe, Industrie, Lokalregierung, Bauunternehmen, Landesregierung, Installateure, Bundesregierung Käufer von Zubehör für Anlagen erneuerbarer Energie mit einer Kapazität mindestens 10 MW zahlen lediglich 2,25% Umsatz- und Gebrauchssteuern. Suzanne Linfante Nevada State Office of Energy 755 North Roop Street, Suite 202 Carson City, NV 89701 +1-775-687-1850 ext. 7309 [email protected] Anleihe in Höhe von 100.000,- bis 1,- Million US-Dollar mit einer Laufzeit unter 15 Jahre, Zinsrate 3%. Suzanne Linfante Nevada State Office of Energy 755 North Roop Street, Suite 202 Carson City, NV 89701 +1-775-687-1850 ext. 7309 [email protected] Quelle: Eigene Darstellung nach U.S. Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2013): Nevada – Financial Incentives 94 ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013 6.2 Marktstruktur & Marktchancen für deutsche Unternehmen Mehr als 90 % des verbrauchten Stroms in Nevada wird aus anderen US-Bundesstaaten importiert. Der Bundesstaat hat ein extrem hohes Potenzial an erneuerbaren Energien. Sowohl das Geothermie- als auch das Wasserkraftpotential sind exzellent Nevada ist USA-weit auf dem zweiten Platz in der Netto-Elektrizitätsgewinnung aus Geothermie und Solarenergie, insgesamt 9,1 %. 213 Der Staat besteht zu großen Teilen aus unfruchtbaren Wüstengebieten und Bergregionen. Abbildung 23 zeigt das Biomassepotential des Bundesstaates Nevada. Die Region um die Hauptstadt Carson City an der Grenze zu Kalifornien hat Waldgebiete, deren Biomasseressourcen sich zur Energiegewinnung nutzen lassen. Im Norden befindet sich der Humboldt National Forrest, die Gegend um Las Vegas im Süden bietet darüber hinaus Möglichkeiten der Energiegewinnung aus städtischen Abfällen. Abbildung 23: Bioenergiepotential Nevadas Quelle: Open Energy Information (2010): Biomass Resources Nevada 213 Vgl. U.S. Energy Information Administration (2013): Nevada State Profile and Energy Estimates 95 ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013 Nevadas gesamte Biomasseressourcen sind jedoch eher beschränkt. Der Staat hat nicht genug Potential um großangelegten Energiepflanzenanbau zu betreiben. Zwar könnten in dem Bundesstaat bis zu 250.000 Tonnen Trockenbiomasse produziert werden. 214 Damit ist Nevada aber Schlusslicht unter den westlichen US-Bundesstaaten. Biomassepotential befindet sich hauptsächlich im Großraum Las Vegas in Form von städtischen Holzabfällen sowie in Douglas County durch Wald- und Mühlenreststoffe. Die Nevada Division of Forestry sammelt Holzrückstände von staatlichen und bundesstaatlichen Flächen und transportiert diese zu einem Heizkraftwerk beim Northern Nevada Correction Center (NNC), einer Vollzugsanstalt in Carson City. Diese Zellulose-Biomasse würde zur Produktion von ca. 20 Mio. Gallonen (75,7 Mio. Liter) Ethanol reichen, was 1% des derzeitig verbrauchten Benzins in Nevada ersetzen könnte. Neben einer bereits bestehenden Biodieselanlage in Douglas County, befinden sich zwei weitere Anlagen in Lyon County und in Las Vegas im Bau. 215 Das Fulcrum Sierra Biofuels Projekt, eine Bioenergie-Anlage nahe Reno, zielt auf die Umwandlung von Siedlungsabfällen in Ethanol für den Transportbereich ab. Geplant ist eine jährliche Umwandlungsrate von 147.000 Tonnen Abfall zu ca. 37,85 Mio. Liter Ethanol, nach Fertigstellung der Anlage in 2015.216 Laut Professor John Cushman von der University of Nevada in Reno wird in den nächsten fünf Jahren wenig Entwicklung im Bereich Bioenergie erwartet. Sollte das Interesse an Bioenergie in dem Bundesstaat steigen, erwartet Cushman dieses in der Form von Biodieselproduktion. Der Ausbau von Fracking in Nevada hat dazu geführt, dass die Ölpreise in dem Bundestaat vergleichsweise gering sind. Die Produktion von Bioenergie wird laut Cushman erst dann steigen, wenn die Preise deutlich günstiger werden. Das Ziel der nächsten fünf bis zehn Jahre sollte laut Cushman der Aufbau einer Forschungsinfrastruktur in Nevada sein, um sicherzustellen, dass das nötige Wissen in dem Bundesstaat besteht, sollten Produktionskosten für Bioenergie sinken. Weitere Hindernisse sieht Cushman in der Abwesenheit der nötigen Übertragungstechnik und Infrastruktur um größere Biodieselanlagen zu realisieren. Ebenfalls besteht jederzeit die Gefahr, dass staatliche Steuervergünstigen nicht erneuert werden, was sich weiterhin negativ auf die Entwicklung von Bioenergieprojekte auswirken würde. 6.3 Profile Marktakteure Aus datenschutzrechtlichen Gründen kann nicht zu jedem Marktakteur ein Ansprechpartner angegeben werden. Organisationen, Verbände und Forschungseinrichtungen Southern Nevada Fleet Association Hierbei handelt es sich um eine Non-Profit-Organisation, die es sich zum Ziel gesetzt hat, den Anteil von alternativen Kraftstoffen für Lastfahrzeuge, inklusive Schul- und Stadtbussen, Taxen und Kleintransportern zu erhöhen. Ron Corbett (Executive Director) 1921 Night Shadow Avenue, North Las Vegas, CA 89031 +1-702-633-2814 [email protected] http://www.lasvegascleancities.org/ Vgl. Natural Resources Defense Council (n.d.): Nevada Vgl. U.S. Department of Energy – Energy Efficiency & Renewable Energy (2013): Maps and Data 216 Vgl. BiofuelsDigest (3. Dezember 2012): Fulcrum BioEnergy Secures $175M in Financing Commitments for 1st MSW-to-Biofuels Project 214 215 96 ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013 Nevada Division of Forestry Die Nevada Division of Forestry hat einige Behälter zum Sammeln von Biomasse bereitgestellt, die wiederum an das nahegelegen Heizkraftwerk in Carson City geliefert werden Pete Anderson (State Forester-Firewarden) 2478 Fairview Drive, Suite A, Carson City, NV 89701 +1-775-684-2501 [email protected] http://forestry.nv.gov Nevada State Office of Energy Das Nevada State Office of Energy versucht die wirtschaftlichen Bedürfnisse Nevadas mit seinen natürlichen Ressourcen in Einklang zu bringen, um Energieeffizienz und Energiesicherung zu gewähren. Dafür betreiben sie Initiativen und Bildungsarbeit. Stacey Crowley (Director) 755 North Roop Street, Suite 202, Carson City, NV 89701 +1-775-687-1850 [email protected] http://www.energy.state.nv.us Desert Research Institute – Clean Technologies and Renewable Energy Center Das Clean Technologies and Renewable Energy Center des Desert Research Institute betreibt Forschung in den Bereichen Windenergie, Wasserstoffanwendungen und Energie aus Biomasse. Stephen Wells (President) 755 East Flamingo Road, Las Vegas, NV 89119 +1-702-862-5400 http://www.dri.edu/ University of Nevada – Reno Renewable Energy Center Das Reno Renewable Energy Center betreibt Forschung im Bereich der erneuerbaren Energien, darunter Geothermik, Biomasse, Wasserkraft und Solarenergie. 1664 N. Virginia St, Reno, NV 89557 Dr. Miles Greiner (Director) +1-775-784-4873 [email protected] http://www.unr.edu/energy/ 97 ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013 University of Nevada Las Vegas – Harry Reid Center for Environmental Studies Das Harry Reid Center for Environmental Studies forscht im Hinblick auf erneuerbare Energien, speziell im Bereich Wind, Solar und Biokraftstoffe, elektrochemische Energiespeicherung, Nanotechnologie und Kernenergie. Ziel ist eine nachhaltige Energiezukunft im Bundesstaat Nevada, Energieeffizienz sowie ein Bewusstsein in der Bevölkerung für den Bedarf erneuerbarer Energien. Dr. Oliver A. Hemmers (Executive Director) 4505 S. Maryland Parkway, Las Vegas, NV 89154 +1-702-895-5883 [email protected] http://hrc.unlv.edu Entscheidende Unternehmen Bently Biofuels Bently Biofuels produziert Biodiesel aus Kernölen und recyceltem Restaurantfett. Das Unternehmen ist außerdem aktiv in der Forschung und Entwicklung sowie dem Vertrieb von erneuerbaren Kraftstoffen. 1711 Orbit Way, Minden, NV 89423 Donald E. Bently (Gründer) +1-775-783-0123 [email protected] http://www.bentlybiofuels.com Biodiesel of Las Vegas Biodiesel of Las Vegas hat sich auf die Produktion und den Vertrieb von Biodiesel aus verschiedensten Rohstoffen, z.B. Algen- und Gemüseölen, spezialisiert. Greg Paul (President) 5233 East El Campo Grande Avenue, North Las Vegas, NV 89115 +1-702-942-4395 http://www.biodieseloflasvegas.com/ 98 ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013 Bio Energy Applied Technologies Inc. Bio Energy Applied Technologies bietet Technologien und Patente in den Bereichen Müllzerlegung, chemische Recyclingprozesse und Kohlevergasung. Zudem bietet es elektrolytische Technologien zur Produktion von Biokraftstoffen, vor allem Biodiesel und Biodieselnebenprodukte. Fortunato Villamagna (Principal) 10805 Bernini Dr Las Vegas, NV 89141 +1-702-335-0356 Energy Nevada LLC Energy Nevada entwickelt erneuerbare Energieprojekte wie Energieeffizienzprojekte für öffentliche und private Partner. Ziel ist es, die Stromversorgung des Staates unabhängig zu machen und stabile Energiepreise zu erzielen. Wm. Stevens Taber, Jr. (CEO) 1805 N. Carson St., Suite 417, Carson City, NV 89701 +1-775-201-8500 [email protected] http://www.energynevada.com/ Methes Energies International Ltd. Das Unternehmen Methes Energies International produziert Biodiesel und vermarktet diesen in Kanada und den USA. Darüber hinaus handelt das Unternehmen mit Biodieselprodukten von Drittanbietern, verkauft Biodieselanlagen und bietet eine Reihe von Dienstleistungen für Biodieselproduzenten an. Nicholas Ng (President) 3651 Lindell Rd., Suite D-272, Las Vegas, NV 89103 +1-702-932-9964 [email protected] http://www.methes.com 99 ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013 7 Staatenprofil New Mexico Bevölkerung: 2.085.538 Einwohner (2012)217 Fläche: 315.194 km2 Hauptstadt: Santa Fe BIP gesamt (nominal): 79.414 Mio. US-Dollar (2011)218 BIP gesamt (real): 70.497 Mio. US-Dollar (2011)219 BIP pro Kopf (real): 33.857 US-Dollar (2011)220 Arbeitslosenquote: 6,9% (Jahresdurchschnitt 2012)221 New Mexico ist mit einer Fläche von 315.194 km2 der fünftgrößte Bundesstaat der USA. Der Großteil des Staates liegt in den Rocky Mountains und damit im Durchschnitt mehr als 1.700 Meter über dem Meeresspiegel. Im Jahr 2012 lebten schätzungsweise rund 2,1 Millionen Einwohner in New Mexico. Bis zum Jahr 2030 soll die Bevölkerung auf 2,8 Millionen ansteigen.222 Fast die Hälfte der Bevölkerung ist in der Region um Albuquerque angesiedelt, die auch das ökonomische Zentrum des Staates darstellt. Das BIP pro Kopf betrug im Jahr 2011 33.857 US-Dollar und lag damit unter Durchschnitt im US-Vergleich (42.346 US-Dollar). Tabelle 23 zeigt die Entwicklung des BIP von New Mexico in den Jahren 2005 bis 2011 und lässt erkennen, dass der Staat nach einem Einbruch während der Finanzkrise, im Jahr 2010 wieder ein deutlich positives Wachstum verzeichnen konnte, jedoch 2011 die Wirtschaft wieder schrumpfte. Die Entwicklung der Arbeitslosenquote bestätigt jedoch die positive gesamtwirtschaftliche Entwicklung in New Mexico. Sie sank 2011 auf 6,9% und lag dabei unter dem landesweiten Durchschnitt von 8,6% im Jahr 2011.223 Tabelle 23: BIP, Wirtschaftswachstum und Arbeitslosigkeit in New Mexiko 2005 bis 2011 New Mexico 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 BIP (in Mio. US-Dollar) 67.776 71.478 74.393 77.168 76.871 79.678 79.414 Wirtschaftswachstum (in %) 5,56 5,46 4,08 3,73 -0,38 3,65 -0,4 Arbeitslosigkeit224 (in %) 5,2 4,1 3,5 4,5 6,8 7,9 6,9 Quelle: Eigene Darstellung nach U.S. Department of Commerce – Bureau of Economic Analysis (2013): Regional Economic Accounts Im Jahr 2012 exportierte New Mexico Waren im Wert von 2,98 Milliarden US-Dollar (0,2% aller US-Exporte). Damit sind die Exporte um 42,5% gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Generell stellten hier Computerprozessoren und -chips mit Abstand den größten Anteil der Exporte dar, gefolgt von Armaturen und ähnlichen Apparaten für Rohr- oder Schlauchleitungen. Im Jahr 2012 exportierte Deutschland Waren im Gesamtwert von 100 Millionen US-Dollar (4,3% aller Importe des Staates) nach New Mexiko. 225 Als Bestimmungsland für Ausfuhren spielte Deutschland mit einem Vgl. U.S. Census Bureau 2011 Vgl. U.S. Department of Commerce – Census Bureau (2013): State & County Quickfacts – New Mexico 219 Vgl. U.S. Department of Commerce – Bureau of Economic Analysis (2013): Regional Economic Accounts 220 Vgl. U.S. Department of Commerce – Bureau of Economic Analysis (2013): U.S. Economic Accounts 221 Vgl. U.S. Department of Labor – Bureau of Labor Statistics (2013): Local Area Unemployment Statistics 222 Vgl. University of New Mexico – Bureau of Business and Economic Research (2013): News and Events 223 Vgl. U.S. Department of Labor – Bureau of Labor Statistics (2013): News Release – Regional and State Unemployment 2012 Annual Average 224 Vgl. U.S. Department of Labor – Bureau of Labor Statistics (2013): Local Area Unemployment Statistics 225 Vgl. U.S. Department of Commerce – Census Bureau (2013): Foreign Trade – State Exports for New Mexico 217 218 100 ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013 Volumen von 73 Millionen US-Dollar eine untergeordnete Rolle (2,5% aller Exporte New Mexicos). 226 Die Industrien mit den meisten Angestellten sind der Gesundheitssektor, Tourismus, Bergbau und der öffentliche Sektor. New Mexiko verfügt über reichhaltige Bodenschätze wie Öl-, Gas- und Uranvorkommen und ist führend im Bereich der Energieforschung und -entwicklung. Energiemarkt Abbildung 24: Energievorkommen New Mexico Quelle: U.S. Energy Information Administration (2013): New Mexico State Profile and Energy Estimates New Mexico ist einer der führenden Erdöl- und Erdgasproduzenten der USA und ist auch führend in der Stromerzeugung aus Kohlekraftwerken.227 Der Staat liegt in seinem natürlichen Gasvorkommen auf Platz zwei aller Staaten. Mit einer geförderten Erdgasmenge von 1.200.222 Millionen ft3 (33.986.5 Millionen m³), stemmt New Mexico einen Anteil von 10% an der gesamten Gasförderung Amerikas.228 Obwohl zwei Drittel aller Haushalte Erdgas zum Heizen nutzen, werden weniger als 5% des geförderten Gases in New Mexico selbst konsumiert. Die restliche Menge wird mittels Pipelines nach Arizona und Texas geliefert, die wiederum den mittleren Westen mit Gas beliefern. Von dem hohen Gasvorkommen des San Juan Basins profitiert hauptsächlich die Westküste der USA. 229 Der Anteil erneuerbarer Energien blieben mit 6,4% im Jahr 2011 der gesamten Nettostromerzeugung des Staates zwar weiterhin gering, jedoch konnte er in den letzten Jahren einen leichten Anstieg verzeichnen, vor allem im Hinblick auf den Rückgang der Stromerzeugung aus Vgl. U.S. Department of Commerce – Census Bureau (2013): Foreign Trade – State Imports for New Mexico Vgl. New Mexico Economic Development Department (2013): Energy and Natural Resources 228 Vgl. U.S. Energy Information Administration (2013): Natural Gas Annual Supply & Disposition by State 229 Vgl. U.S. Energy Information Administration (2013): New Mexico State Profile and Energy Estimates 226 227 101 ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013 konventionellen Energien. Im Jahr 2011 stammten 86,4% aus Windkraft und die verbleibenden 13,6% vor allem aus Wasserkraft- und Solaranlagen.230 Tabelle 24: Nettostromerzeugung nach Energiequellen in New Mexico 2011 Änderung zum Vorjahr in % Stromerzeugung in MWh Anteil an der Gesamterzeugung in % Kohle 27.140.863 70.98 0,31 Erdgas 8.565.983 22.5 -0,98 37.800 0.1 0,04 2.104.497 194.766 5.6 0.5 0,55 -0,1 9.426 0.02 -0,01 Energiequelle Erdöl Wind Konventionelle Wasserkraft Andere Biomasse Solar 127.802 0.3 0,28 Total 38.181.137 100 - Quelle: Eigene Darstellung nach U.S. Energy Information Administration (2012): Electricity – Detailed State Data Der durchschnittliche Strompreis lag im Jahr 2012 für private Haushalte bei 10,71 Cents/kWh, im kommerziellen Sektor bei 9,33 Cents/kWh und im Industriesektor bei 5,65 Cents/kWh. Der durchschnittliche Preis betrug 8,56 Cents/kWh, was im Vergleich zum Vorjahrespreis von 8,39 Cents/kWh einen leichten Anstieg bedeutet. Trotz der steigenden Preise in allen Sektoren war der Strom in New Mexico gut ein Cent billiger als im nationalen Durchschnitt 2012 (9,65 Cents/kWh). Abbildung 25 zeigt, dass die Energienutzung 2010 zu gleichen Anteilen auf den privaten und kommerziellen Sektor, zu 29% auf den Transportsektor und zu 34% auf die Industrie entfällt. Die gesamte Energienutzung des Staates ist mit einer jährlichen Rate von 0,49% rückläufig 231 , während der Stromverbrauch jährlich um etwa 3,1% anwächst. Die Wachstumsrate des Stromverbrauchs liegt über dem US-weiten Durchschnitt und New Mexico nimmt im landesweiten Vergleich den fünften Platz ein.232 Vgl. U.S. Energy Information Administration (2012): New Mexio Renewable Electricity Profile 2010 Vgl. Southwest Energy Efficiency Project (2011): New Mexico Energy Fact Sheet 232 Vgl. U.S. Department of Energy – Energy Efficiency & Renewable Energy (2013): Clean Energy in my State 230 231 102 ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013 Abbildung 25: Energienutzung nach Sektor (Stand 2010) New Mexico Transport Sektor 29% Privater Sektor 18% Kommerzieller Sektor 19% Industriesektor 34% Quelle: Eigene Darstellung nach U.S. Energy Information Administration (2013): New Mexico State Profile and Energy Estimates Solarenergie spielt in New Mexico bisher sowohl bei der Erzeugung, als auch im Verbrauch von Strom eine unbedeutende Rolle, trotz des riesigen Potentials Energie aus Sonneneinstrahlung zu gewinnen. Vor dem Jahr 2010 ließen sich keine nennenswerten Bauvorhaben von Solargroßanlagen verzeichnen. Allerdings ist der Staat seit zwei Jahren am Solarmarkt stark auf dem Vormarsch. Trotzdem verlor New Mexico im Jahr 2012 seinen vierten Platz aus Vorjahr in Bezug auf die Staaten mit den meisten Neuinstallationen von Photovoltaik Anlagen. 233 Die guten geographischen Bedingungen und neu geschaffene Anreize der Regierung verhelfen dem Solarmarkt New Mexicos dennoch auch weiterhin zum Aufstieg zu einem der größten solaren Wachstumsmärkte der USA.234 Die mit Abstand wichtigste erneuerbare Energieressource des Staates New Mexico bleibt Wind. Bereits 2003 wurde das erste kommerzielle Windkraftwerk in der Nähe von House in Betrieb genommen. Seitdem ist eine Vielzahl weiterer Windenergieprojekte hinzugekommen und die Windenergieleistung wird weiterhin kontinuierlich ausgebaut. 7.1 Gesetzliche Rahmenbedingungen für Bioenergie Seit 2007, durch die Gründung der Renewable Energy Transmission Authority (RETA), werden in New Mexico gezielt Gesetze verabschiedet, um erneuerbare Energien zu fördern, die gut bezahlte Arbeitsplätze schaffen, Investoren anlocken und die wirtschaftliche Entwicklung in den ländlichen Gegenden voranbringen. New Mexico verpflichtet beispielsweise alle öffentlichen Einrichtungen dazu, mindestens 10% ihrer Elektrizität aus erneuerbaren Quellen zu beziehen. RETA, eine von mittlerweile acht bundesstaatlichen Infrastrukturbehörden dieser Art, konzentriert sich auf die Entwicklung neuer Energieübermittlungs- und -speichertechnologien zur weiteren Förderung erneuerbarer Energien in New Mexico.235 Vgl. Greentech Media Research (2013): U.S. Solar Market Isight Report Vgl. New Mexico Energy Conservation and Management Division (2013): Home 235 Vgl. New Mexico Renewable Energy Transmission Authority (2010): Who We Are 233 234 103 ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013 Seit 2007 hat New Mexico einen RPS. Dieser unterscheidet zwischen Energieversorgern in privater Hand und ländlichen Kooperativen. Erstere müssen bis 2020 20% des verkauften Stroms aus regenerativen Energien beziehen, die Kooperativen nur 10%. Vorgeschrieben ist weiterhin ein vollständig diversifiziertes Portfolio erneuerbarer Energien, das für einzelne Energieträger Quoten vorschreibt. Fünf Prozent des Energiemixes in New Mexico müssen demnach durch Geothermie, Biomasse, Wasserkraft oder andere erneuerbare Energiequellen erzeugt werden. Solar (20%) und Wind (30%) nehmen insgesamt die Hälfte des im Portfolio vorgeschriebenen Energieanteils ein. Private Energieversorger sind jedoch nur dann zur Beschaffung regenerativer Quellen zur Stromerzeugung verpflichtet, wenn die Kosten für solche Projekte die Kostenschwelle von derzeit 3% des Jahreseinkommens nicht übersteigen. Diese Kostenschwelle liegt für regionale Kooperativen bei 5%. 236 New Mexicos Net Metering-Gesetz verpflichtet die dortigen Energieversorgungsunternehmen, allen Betreibern von erneuerbaren Energiesystemen bis zu 80 MW eine Energieeinspeisung anzubieten. Der im Rahmen des Net-Meterings erzeugte Strom wird in das öffentliche Stromnetz direkt eingespeist. Speist der Kunde mehr Strom ins Netz ein, als er vom Versorger bezieht, so wird der überschüssige Strom als Gutschrift auf der Rechnung des kommenden Monats vermerkt, wenn der Gegenwert des überproduzierten Stroms 50 US-Dollar nicht übersteigt. Ab einem Gegenwert von 50 US-Dollar bekommt der Kunde das Geld in bar ausbezahlt. Im Gegensatz zu einigen anderen Bundesstaaten verfallen die Gutschriften nicht nach einer bestimmten Zeit.237 Bei den Interconnection Standards handelt es sich um Vorschriften des Staates oder der Versorgungsunternehmen für den Anschluss von dezentralen Energieversorgungssystemen ans Energieversorgungsnetz. Im Fall der Interconnection kann der Strom im Verbundnetz in beide Richtungen fließen, so dass dezentrale Energieversorgungseinheiten den erzeugten Strom ins Netz einspeisen können. New Mexicos „Rule 598“ legt die Voraussetzungen für den Anschluss von dezentralen Energieversorgungssystemen ans Durchleitungsnetz mit einer Leistung von bis zu 80 MW fest. Dies schließt auch regenerative Energieumwandlungsanlagen mit ein, wobei für solche Systeme unter 10 KW vereinfachte Regeln gelten. Diese Förderungsmaßnahme wendet sich an alle erneuerbaren Energiequellen und gilt für den Wohngebäude-, gewerblichen und industriellen Sektor.238 Weitere Anreizsysteme für Investitionen in Bioenergieprojekte sind z.B. der Agricultural Biomass Income Tax Credit oder das Energy Efficiency and Renewable Energy Bond Program. Ein Überblick der derzeit geltenden Programme bietet folgende Tabelle. Vgl. U.S. Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2013): New Mexico – Renewable Portfolio Standard Vgl. U.S. Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2013): New Mexico – Net Metering 238 Vgl. U.S. Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2013): New Mexico – Interconnection Standards 236 237 104 ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013 Tabelle 25: Förderprogramme erneuerbare Energien (Biomasse) New Mexico Förderungsart Steuererlass Name Agricultural Biomass Income Tax Credit Förderberechtigte Technologien Biomasse Förderberechtigte Auftraggeber Landwirtschaft Erläuterung Kontakt Biomasse, die zum gewerblichen Zwecke zur Stromerzeugung genutzt wird, kann mit 5,US-Dollar pro Nasstonne körperschaftssteuerlich abgesetzt werden. Colin Messer New Mexico Energy, Minerals and Natural Resources Department Energy Conservation and Management Divison 1220 S. St. Francis Drive Santa Fe, NM 87505 +1-505-476-3314 [email protected] Körperschaftssteuerlass von 0,01 US-Dollar/ kwH für Bioenergieanlagen mit einer Kapazität von mindestens 1 MW. Kapazitätsgrenze 400.000 MWh jährlich. Harold Trujillo New Mexico Energy, Minerals and Natural Resources Department Energy Conservation and Management Division 1220 South. St. Francis Drive Wendell Chino Building, First Floor Santa Fe, NM 87505 +1-505-476-3372 [email protected] Staat Steuererlass Renewable Energy Production Tax Credit (Corporate+Personal) Solarthermie, Photovoltaik, Deponiegas, Wind, Biomasse, Siedlungsabfall, anaerobe Gärung Gewerbe, Industrie, Privathaushalte 105 ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013 Steuergutschrift, Standortmarketing Alternative Energy Product Manufacturers Tax Credit Solarthermie, Photovoltaik, Deponiegas, Wind, Biomasse, Geothermie, Brennstoffzellen, Siedlungsabfall, Hybrid/Elektro Fahrzeuge, Einzellige photosynthetischen Organismen, anaerobe Gärung, Brennstoffzellen die erneuerbare Brennstoffe nutzen Steueranreiz Biomass Equipment & Materials Compensating Tax Deduction Deponiegas, Biomasse, Siedlungsabfall, KraftWärme-Kopplung, Wasserstoff, Anaerobe Gärung, Ethanol, Methanol, Biodiesel, Mikroturbinen Gewerbe, Industrie Maximale Gutschrift beträgt 5% der zugelassenen Ausgaben des Steuerzahlers. Übertragung bis 5 Jahre. Gewerbe, Industrie Abzug der Abgeltungssteuer von 5,125% auf Eigentum, 5% auf Dienstleistungen. Vergleichbar mit Verkaufssteuererlass in anderen US-Bundesstaaten. Quelle: Eigene Darstellung nach U.S. Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2013): New Mexico – Financial Incentives 106 Sandra Ely New Mexico Energy, Minerals and Natural Resources Department Energy Conservation and Management Division 1190 St. Francis Drive Rm. N2150 Santa Fe, NM 87505 +1-505-827-0351 [email protected] Information Specialist New Mexico Taxation & Revenue Department 1100 South St. Francis Drive Santa Fe, NM 87504 +1-505-827-0700 ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013 Die größten drei Stromanbieter New Mexicos sind die Public Service Company of New Mexico (PNM), El Paso Electrics (EPE), und Southwestern Public Service (SPS), eine Tochtergesellschaft des in Minnesota ansässigen Stromherstellers Xcel Energy. Während SPS sein Versorgungsnetz auf einzelne Städte und Gemeinden im Osten und Nordosten des Staates ausrichtet, versorgt PNM primär große, zentrale Städte wie Albuquerque und Santa Fe, aber auch kleinere Städte im Westen. Zudem gibt es viele ländliche Kooperativen.239 7.2 Marktstruktur und Marktchancen für deutsche Unternehmen Die Gesamtleistung installierter Systeme zur Bioenergiegewinnung betrug in New Mexico 2011 laut dem Renewable Energy Databook des DOE 7 MW.240 Zwar ist das Biomassepotential im Vergleich zu anderen US-Bundesstaaten eher gering, dennoch könnten einige Bezirke einen bedeutenden Anteil ihrer Energie aus Biomasse gewinnen. Insbesondere die Counties mit Bewaldung im Westen um den Lincoln National Forest bieten sich für Bioenergieanlagen an. Analog zur überschaubaren Nutzung von Bioenergie gibt es in New Mexico wenige Wettbewerber auf diesem Markt. Es existiert z.B. eine Ethanolfabrik auf Zuckerhirsebasis in Portales, deren jährliche Produktionsleistung mit 30 Millionen Liter pro Jahr angegeben wird.241 Darüber hinaus existieren eine Biokraftstoffanlage auf Algenbasis, betrieben von Joule Unlimited, in der Stadt Hobbs, Algenproduktionsfelder in Las Cruses sowie eine Anlage zur Algenkultivierung aus aufbereitetem Wasser in Jal. Die Unternehmen New Solutions Energy in Santa Fe sowie BioProcess Diagnostics und Incitor in Albuquerque arbeiten ebenfalls an der Biokraftstoffproduktion aus Algen. 242 In Albuquerque betreibt die Albuquerque Bernalillo County Water Utility Authority (ABCWU) die Southside Water Reclamation Plant, eine Wasseraufbereitungsanlage, die Methangas zur Generation von Elektrizität heranzieht.243 Vgl. U.S. Energy Information Administration (2012): New Mexico Electricity Profile 2010 Vgl. U.S. Department of Energy – Energy Efficiency & Renewable Energy (2013): 2011 Renewable Energy Data Book 241 Vgl. Ethanol Producer Magazine (2013): U.S. Ethanol Plants 242 Vgl. New Mexico Biotechnology & Biomedial Association (11. Mai 2012): Biofuels Companies Alive and Well in New Mexico 243 Vgl. Albuquerque Bernalillo County Water Utility Authority (2013): Home 239 240 107 ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013 Abbildung 26: Biomassepotential New Mexico Quelle: Open Energy Information (2010): Biomass Resources New Mexico Das Gesamtvorkommen an fester Biomasse wird auf etwa 540.000 Tonnen pro Jahr geschätzt, diese basiert hauptsächlich auf den Abfällen städtischer Wälder, Getreideabfällen sowie Abfällen der holzverarbeitenden Industrie. Etwa 75.000 Tonnen stehen darüber hinaus aus als gasförmige Biomasse zur Verfügung. 244 Anfang 2012 hat das Unternehmen Joule Unlimited Inc. verkündet eine Technologie entwickelt zu haben, die es möglich macht, 15.000 Gallonen Diesel und 25.000 Gallonen Ethanol jährlich zu produzieren, ganz ohne den Einsatz von Biomasse, sondern auf der Basis von Sonnenlicht, Salzwasser und Kohlendioxid.245 244 245 Vgl. Open Energy Information (2012): New Mexico: Energy Resources Vgl. Albuquerque Business First (13. Januar 2012): Joule Extracts Fuels from Bacteria 108 ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013 Zu Beginn des Jahres 2013 hat die Stadt Alamogordo seine Unterstützung für den Bau einer 20 MW-Biomasseanlage durch das Unternehmen New Generation Biomass LLC auf der Holloman Air Force Base angekündigt. Die Anlage soll nach seiner Fertigstellung im Jahr 2015 der U.S. Air Force bei der Erreichung ihrer erneuerbaren Energieziele helfen sowie in New Mexico zur Erreichung des Ziels von 15% erneuerbaren Energien im Energiemix bis zum Jahr 2015 beitragen. 246Weiterhin hat die Eastern New Mexico University im Juni 2013 eine Fördersumme von 300.000 US-Dollar von der National Science Foundation erhalten. Das Geld soll zur Weiterentwicklung eines Algen-Bioenergieprojekts zur Kraftstoffproduktion genutzt werden. 247 7.3 Profile Marktakteure Aus datenschutzrechtlichen Gründen kann nicht zu jedem Marktakteur ein Ansprechpartner angegeben werden. Organisationen, Verbände und Forschungseinrichtungen New Mexico Energy, Minerals and Natural Resources Department - Energy Conservation and Management Division (ECMD) Die ECMD entwickelt und betreut Programme zur Förderung von erneuerbaren Energien, Energieeffizienz und Energieeinsparung, umweltfreundlichen Treibstoffen und effizientem Transport. Sie stellt Regierungsorganisationen, Bildungsinstitutionen und der Öffentlichkeit darüber hinaus Informationen und technische Unterstützung in den genannten Bereichen zur Verfügung. Louise N. Martinez – Division Director 1220 South St. Francis Dr. Wendell Chino Building, First Floor Santa Fe, NM 87505 +1-505-476-3315 www.emnrd.state.nm.us/ECMD [email protected] 246 247 Vgl. Biomass Magazine (18. Januar 2013): N.M. Biomass Plant Moves Forward With help of City Commission Vgl. Portales News-Tribune (18. Juni 2013): Algae Energy Explored 109 ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013 New Mexico Energy, Minerals and Natural Resources Department – State Forestry Division Auch die Forestry Division des Staates New Mexico ist an der Erkundung neuer Biomassetechnologien beteiligt und hilft neuen Firmen dabei diese Technologien anzuwenden. Tony Delfin – State Forester 1220 South St. Francis Drive Santa Fe, NM 87505 P.O. Box 1948 Santa Fe, NM 87504 +1-505-476-3325 [email protected] www.emnrd.state.nm.us/FD New Mexico Renewable Energy Transmission Authority (RETA) Die New Mexico RETA will dabei helfen, die benötigte Infrastruktur zur Weiterleitung von erneuerbaren Energien zu entwickeln. Sie will die Förderung erneuerbarer Energien anregen und dadurch auch in ländlichen Gebieten Investitionen vorantreiben und die Wirtschaft fördern. Jeremy Turner – Executive Director 1516 Paseo De Peralta Santa Fe, NM 87501 +1-505-983-4458 [email protected] http://www.nmreta.com Governors’ Biofuel Coalition Die Organisation hat es sich zum Ziel gesetzt, die Nutzung von Treibstoffen auf Ethanolbasis voranzutreiben, um die Abhängigkeit von Energieimporten zu verringern, die Umwelt zu schützen und die Wirtschaft anzukurbeln. Ferner versuchen sie die Bevölkerung über den Nutzen von Ethanol aufzuklären. www.governorsbiofuelscoalition.org 110 ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013 Western Governors’ Association (WGA) Die WGA ist die überparteiliche Organisation der Gouverneure der 19 westlichen US-Bundesstaaten einschließlich der drei Pazifikinseln Northern Mariana Islands, American Samoa und Guam. Die WGA hat sich insbesondere dem Ziel der Entwicklung und Förderung erneuerbarer Energien verschrieben und in diesem Zusammenhang mehrere Initiativen gegründet. James Ogsbury – Executive Director1600 Broadway Suite 1700 Denver, CO 80202 +1-303-623-9378 [email protected] (Toni McCammon – Executive Assistant) www.westgov.org National Renewable Energy Laboratory (NREL) Das NREL ist ein nationales Labor und Forschungsinstitut im Bereich der erneuerbaren Energien und der Energieeffizienz. Nationale Energiesparziele im privaten sowie staatlichen Bereich sollen so vorangetrieben werden. 15013 Denver West Parkway Golden, CO 80401 +1-303-275-3000 www.nrel.gov New Mexico State University – Southwest Technology Development Institute (SWTDI) Das SWTDI ist eine gemeinnützige Organisation des College of Engineering an der New Mexico State University. Hauptaugenmerk seiner Arbeit ist die Entwicklung von Technologien im Bereich der erneuerbaren Energien, die daraufhin beworben und kommerzialisiert werden. Es ist in verschiedensten Energiebereichen tätig, so u.a. Wind, Solar, Geothermik und Biomasse. Corey Asbill Box 30001, MSC 3SOLAR Las Cruces, New Mexico 88003 +1-575-646-6105 [email protected] www.nmsu.edu/~tdi/ 111 ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013 Sandia National Laboratories Dieses Forschungslabor soll vor allem die nationale Sicherheit durch ihre Errungenschaften schützen. Es forscht daher in verschiedenen Bereichen, so auch im Bereich der Energie- und Umwelttechnologien. Ziel ist die Sicherstellung nachhaltiger Versorgung. Paul Hommert – President & Laboratories Director P.O. Box 5800 Albuquerque, NM 87185 +1-505-284-2001 [email protected] www.sandia.gov/index.html Los Alamos National Laboratory Das Los Alamos National Laboratory ist eine Forschungseinrichtung der US-Regierung. Das Labor ist eine der größten wissenschaftlichen Einrichtungen weltweit. Forschung wird in diesem Institut unter anderem in den Bereichen nationale Sicherheit, Weltraumforschung, erneuerbare Energien, Medizin und Nanotechnologie betrieben. Charlie McMillan – Director P.O. Box 1663 Los Alamos, NM 87545 +1-505- 667-4419 [email protected] www.lanl.gov Unternehmen Die folgenden fünf Unternehmen sind die größten Energieversorger in New Mexico:248 248 PNM Southwestern Public Service Co El Paso Electric Company City of Farmington Central Valley Elec Coop Inc. Vgl. U.S. Energy Information Administration (2012): State Electricity Profiles 112 ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013 ARES Corporation Die ARES Corporation übernimmt Projektmanagement in den Bereichen sauberer Energie, Biodiesel und Müllverbrennungskraftwerken. Zudem konzipieren sie Softwarelösungen im Projektmanagementbereich. 851 University Blvd. SE, Suite 100 Albuquerque, NM 87106 +1-505-272-7102 www.arescorporation.com Eldorado Biofuels Das Unternehmen hat sich auf die Abwasserbehandlung zur Produktion von Biokraftstoffen und weiteren Bioprodukten auf Algenbasis spezialisiert. Paul Lahr – CEO & President 7 Avenida Vista Grande #454 Santa Fe, NM 87508 +1-505-670-8490 [email protected] http://eldoradobiofuels.com New Solutions Energy Das Unternehmen entwirft und konstruiert portable Algenanbausysteme und baut Mikroalgen in großen Menge zum Weiterverkauf an. Zusätzlich bietet New Solutions Energy Beratung zur Auswahl der passenden Algenstämme für unterschiedliche Wasser- und Umweltkonditionen an. Luke Spangenburg – CEO 3600 Paseo Del Sol Santa Fe, NM 87507 +1-505-690-7195 [email protected] http://www.newsolutionsenergy.com 113 ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013 Rio Valley Biofuels Rio Valley Biofuels sind eigenen Angaben zufolge die ersten kommerziellen Biodieselhersteller New Mexicos. Das Unternehmen nutzt seit 2006 recycelte Öle, darunter Sonnenblumen- und Sojaöl, lokaler Gewerbetreibender zur Herstellung von Biodiesel. Jed Smith 1940 Anthony Dr. Anthony, NM 88021 +1-575-882-5199 [email protected] www.riovalleybiofuels.com Sapphire Energy Inc. Wie auch andere Unternehmen, die im Biomasse-Sektor aktiv sind, hat sich auch diese seit 2007 existierende Firma das Ziel gesetzt, die USA weniger abhängig von fossilen Energieträgern zu machen und eine erneuerbare Energiequelle zu entwickeln, die auch der Umwelt zugutekommt. Das Unternehmen forscht vor allem an Biodiesel und Treibstoff für Flugzeuge. Eine Forschungseinrichtung befindet sich in Las Cruces, New Mexico. 9035 Advancement Avenue, Las Cruces, NM 88007 +1-575-523-4777 [email protected] www.sapphireenergy.com 114 ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013 8 Staatenprofil Oregon Bevölkerung: 3.899.353 Einwohner (2012)249 Fläche: 255.026 km2 Hauptstadt: Salem BIP gesamt (nominal): 194.742 Mio. US-Dollar (2011)250 BIP gesamt (real): 186.228 Mio. US-Dollar (2011)251 BIP pro Kopf (real): 48.098 US-Dollar (2011)252 Arbeitslosenquote: 8,7% (Jahresdurchschnitt 2012)253 Oregon liegt an der Westküste der USA, südlich von Washington sowie nördlich von Idaho und Kalifornien. Im Osten grenzt es an den Bundesstaat Nevada. 2012 lebten 3,9 Mio. Menschen im Bundesstaat Oregon, von denen ca. 2 Millionen in der Metropolregion Portland-Vancouver-Beaverton im Grenzgebiet zu Washington angesiedelt sind. 254 Diese Region stellt zugleich das wirtschaftliche Zentrum des Bundesstaates dar. Insgesamt leben ca. eine Million Menschen in ländlichen Gebieten. Im Jahr 2030 soll Oregon bereits 4,8 Millionen Einwohner zählen.255 Die wirtschaftliche Entwicklung Oregons konnte sich dem bundesweiten Trend nicht entziehen. Wie Tabelle 26 zeigt, ging das Wirtschaftswachstum seit dem Jahr 2006 zurück mit der Folge einer deutlich ansteigenden Arbeitslosigkeit von bis zu 5 Prozentpunkten innerhalb eines Jahres. Seit 2010 erholt sich die Wirtschaft Oregons merklich und konnte 2011 im Vergleich zum Vorjahr ein Wirtschaftswachstum von 11,08% verzeichnen. Tabelle 26: BIP, Wirtschaftswachstum und Arbeitslosigkeit in Oregon 2005 bis 2011 Oregon 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 143.349 160.019 167.016 174.454 167.481 174.151 194.742 Wirtschaftswachstum (in %) 4,37 11,63 4,37 4,45 -4 3,98 11,8 Arbeitslosigkeit (in %) 6,2 5,3 5,2 6,5 11,1 10,7 9,6 BIP (in Mio. US-Dollar) Quelle: U.S. Department of Commerce – Bureau of Economic Analysis (2013): Regional Economic Accounts; U.S. Department of Labor – Bureau of Labor Statistics (2013): Local Area Unemployment Statistics Das nominale BIP Oregons betrug 2011 194.742 Millionen US-Dollar, was einem Anteil von ca. 1,3% der gesamten USWirtschaft entspricht. Das reale BIP pro Kopf entsprach im Jahr 2011 48.098 US-Dollar und liegt somit über dem Durchschnittswert aller US-Staaten (42.070 US-Dollar in 2011)256. Oregons Wirtschaft hängt immer noch stark von der Landwirtschaft ab, deren Produkte zu den häufigsten Exportprodukten gehörten. In den letzten Jahren entwickelte sich jedoch auch die Elektronikindustrie zu einem wichtigen Standbein der Wirtschaft Oregons. Des Weiteren spielen der Tourismus und die Holzindustrie eine große Vgl. U.S. Department of Commerce – Bureau of Economic Analysis (2013): Regional Economic Accounts Vgl. U.S. Department of Commerce – Census Bureau (2013): State & County Quickfacts – Oregon 251 Vgl. U.S. Department of Commerce – Bureau of Economic Analysis (2013): News Release – Widespread Economic Growth in 2012 252 Vgl. U.S. Department of Commerce – Bureau of Economic Analysis (2013): Regional Economic Accounts 253 Vgl. U.S. Department of Labor – Bureau of Labor Statistics (2013): Local Area Unemployment Statistics 254 Vgl. U.S. Department of Commerce – Census Bureau (2013): Population Estimates 255 Vgl. U.S. Department of Commerce – Census Bureau (2010): State Resident Population – Projections 2010 to 2030 256 Vgl. U.S. Department of Commerce – Bureau of Economic Analysis (2013): Regional Economic Accounts 249 250 115 ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013 Rolle. 257 Der Bundesstaat Oregon hat im Jahr 2012 Güter im Wert von 18,3 Milliarden US-Dollar exportiert. Der wichtigste Handelspartner Oregons war dabei Kanada mit einem Anteil von 16,3% an den Gesamtexporten, gefolgt von China, Malaysia, Japan und Südkorea. Neben Prozessoren und Elektronikartikeln, die 20,3% des gesamten Exportvolumens ausmachten, spielten auch Exporte von Maschinen, chemischen Erzeugnissen und Transportausrüstung eine bedeutende Rolle.258 Energiemarkt Abbildung 27: Energievorkommen Oregon Quelle: U.S. Energy Information Administration (2013): U.S. States Profiles and Energy Estimates Oregons Energiemarkt wird neben Erdöl, und Erdgas als Energiequellen vor allem von Wasserkraft dominiert. Dieser Sektor deckt zwei Drittel des erzeugten Stroms Oregons. Die vier größten Stromlieferanten des Staates sind Wasserkraftwerke, die sich alle am Columbia River befinden. Damit gehört Oregon zu den führenden Erzeugern von Strom aus Wasserkraft in den USA. Andere erneuerbare Energien wie Wind und Biomasse sind im Vergleich mit anderen US-Bundestaaten stark auf dem Vormarsch. So deckt Oregon einen Anteil von vier Prozent der US-weiten Windenergienutzung, und auch der Anteil an Biomasse bei der Stromerzeugung ist in Oregon, im Vergleich zu anderen Staaten, höher. Insgesamt kann sich Oregon jedoch nur bedingt auf eigene konventionelle Energiequellen stützen. Das gut ausgebaute Stromnetz in die Nachbarstaaten Kalifornien und Washington, ermöglicht allerdings einen interstaatlichen Stromtransfer. Energie aus Kohlekraftwerken bezieht Oregon vorwiegend aus den Bundesstaaten Utah, Wyoming und Montana. Sein Erdgas bezieht Staat aus Kanada und den Rocky Mountains Staaten. Über ein Drittel der Haushalte in Oregon nutzt Erdgas als primäre Energiequelle.259 Vgl. Oregon Gateway (2012): Culture Vgl. U.S. Department of Commerce – Census Bureau (2013): Foreign Trade – State Exports for Orgeon 259 Vgl. U.S. Energy Information Administration (2013): Oregon State Profile and Energy Estimates 257 258 116 ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013 Seine einzige Raffinerie hat der Staat im Jahr 2008 geschlossen. Deshalb muss auch der Erdölbedarf von Oregon von den Nachbarstaaten gestillt werden: in diesem Fall Washington und Kalifornien. 260 Tabelle 27: Nettostromerzeugung nach Energiequellen in Oregon 2011 Energiemix Kohle Erdöl Erdgas Konventionelle Wasserkraft Holz/Holzabfälle Andere Biomasse Andere Solar Wind Total Stromerzeugung in MWh Anteil an der Gesamterzeugung in % 3.333.516 7.953 8.497.729 5,6 0,01 14,2 Änderung zum Vorjahr in % -1,88 -0,05 -14,25 42.314.821 70,9 15,5 492.098 222.255 51.325 90 4.775.374 59.695.161 0,8 0,4 0,09 * 8,0 100 -0,34 0,03 0,01 0 0,89 - *absoluter Anteil weniger als 0,01 - keine Daten vorhanden Quelle: Eigene Darstellung nach U.S. Energy Information Administration (2013): Electric Power Annual Obwohl Oregon US-weit führend im Bereich der energieintensiven Holzverarbeitung ist, hatte der Staat 2010 mit 255 Millionen Btu eine unterdurchschnittliche Energienutzung pro Kopf (US Durchschnitt 316 Millionen Btu).261 Abbildung 28: Energienutzung nach Sektor (Stand 2010) Quelle: Eigene Darstellung nach U.S. Energy Information Administration (2013): Oregon State Profile and Energy Estimates Der Strompreis lag in Oregon im Jahr 2012 bei 9,77 Cent/kWh für private Haushalte, bei 8,16 Cent/kWh im gewerblichen Bereich und bei 5,47 Cent/kWh im industriellen Bereich. Im Durchschnitt betrug der Strompreis 2012 8,33 Cent/kWh, was unter dem US-Durchschnitt von 9,65 Cent/kWh liegt.262 260 261 Vgl. U.S. Energy Information Administration (2013): Oregon State Profile and Energy Estimates Vgl. U.S. Energy Information Administration (2013): U.S. States Profiles and Energy Estimates 117 ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013 8.1 Gesetzliche Rahmenbedingungen für Bioenergie Nachdem bereits Gouverneur Kulongoski während seiner Amtszeit dem Thema erneuerbare Energien eine sehr hohe Priorität zugeordnet hatte, hat sich auch der aktuelle Gouverneur John Kitzhaber im Oktober 2011 für einen 10-JahresEnergieplan ausgesprochen. Ziel des 10-Jahres-Plans ist es, Oregon in den kommenden Jahren weniger abhängig von Kohle als Energieträger zu machen und dafür die im eigenen Staat vorkommenden Ressourcen verstärkt zu fördern und zu nutzen.263 Diesem Ziel kommt Oregon ein großes Stück näher durch den seit 2009 geltenden Energieplan, dessen Regelungen Energieversorgern das Eingehen von neuen Langzeitverträgen für die Förderung von Kohleenergie sowie neue Investitionen in Kohlekraftwerke untersagt. Dieser sogenannte Emission Performance Standard (EPS) ist nahezu identisch mit den entsprechenden Regelungen in den Staaten Washington und Kalifornien.264 Bei einer Rede auf der Ocean Renewable Energy Conference im September 2012 in Portland erwähnte Gouverneur John Kitzhaber die Förderung erneuerbarer Energien nicht nur als Teil einer neuen Energiepolitik, sondern auch als Grundstein für eine solide Wirtschaftspolitik.265 Kitzhaber ernannte im Zuge des 10-Jahres-Energieplans ein Komitee, das im Juni 2012 einen von Bürgern Oregons mitgestalteten Entwurf veröffentlichte. Dieser konkretisiert drei Kernstrategien: 100% Energieversorgungswachstum durch Energieeffizienz und –speicherung, Reduzierung von rechtlichen Hindernissen, um Investitionen in Technologien und die Entwicklung der Infrastruktur erneuerbarer Energien zu erlangen sowie die Entwicklung eines kostengünstigen und „sauberen“ Transportsystems.266 Ein wichtiges Gesetz zur Förderung der erneuerbaren Energien stellt der RPS dar. Im Rahmen dieser ordnungspolitischen Maßnahme zur Erhöhung des Anteils erneuerbarer Energien werden ansässige Energieversorgungsunternehmen dazu verpflichtet, einen bestimmten Anteil ihres Energieangebots aus regenerativen Energien zu gewinnen. Der Oregon RPS ist bereits im Jahr 2007 erlassen worden und regelt den Anteil der regenerativen Energien am verkauften Strom von privaten und staatlichen Energieversorgern in Oregon. Für die drei größten Stromanbieter des Bundesstaats galt ein Einstiegssatz von 5% im Jahr 2011. Der obligatorische Anteil des erzeugten Stroms aus erneuerbaren Energien wird sukzessiv bis zum Jahr 2025 auf 25% angehoben. Das betrifft die privaten Stromanbieter Portland General Electric (PGE) und PacifiCorp sowie den kommunalen Energieversorger Eugene Water and Electric Board. Die Anteile an erneuerbarer Energie richten sich dabei nach der Größe des Versorgungsunternehmens. Kleinere Versorger, die weniger als 3% der Energielieferung decken, müssen bis zum Jahr 2025 lediglich 10% ihres Stroms aus erneuerbaren Energien erzeugen. Die Einhaltung dieser Standards können sich Stromanbieter seit Januar 2007 zertifizieren lassen (Renewable Energy Certificates). Diese Zertifikate werden vom Western Renewable Energy Generation Information System (WREGIS) ausgestellt.267 Oregons Net-Metering-Gesetz verpflichtet die dortigen Energieversorgungsunternehmen, Betreibern von erneuerbaren Energiesystemen eine Energieeinspeisung anzubieten. Unterschieden wird an dieser Stelle zwischen Energieversorgern in privater Hand und öffentlichen Versorgern. Die Leistungsgrenzen der zugelassenen Anlagen sind für Kunden der privaten Unternehmen höher angelegt. Der im Rahmen des Net-Meterings erzeugte Strom wird in das öffentliche Stromnetz direkt eingespeist. Speist der Kunde mehr Strom ins Netz ein, als er vom Versorger bezieht, so wird der überschüssige Strom als Gutschrift auf der Rechnung des kommenden Monats vermerkt oder, wie bei kommunalen Vgl. U.S. Energy Information Administration (2013): Oregon State Profile and Energy Estimates Vgl. Sustainable Business Oregon (13. Januar 2012): Gov. Kitzhaber’s Energy Plan Seeks Big Ideas Vgl. Oregon Department of Energy (2011): 2011 - 2013 State of Oregon Energy Plan 265 Vgl. State of Oregon (27. September 2012): Ocean Renewable Energy Conference 266 Vgl. Oregon Department of Energy (2012): Governors’ Ten Year Energy Action Plan 267 Vgl. U.S. Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2013): Oregon – Renewable Portfolio Standard 262 263 264 118 ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013 Energieversorgern möglich, in bar ausgezahlt. Überschüsse in der Stromproduktion können vom Kunden bis zu einer Gesamtdauer von einem Jahr angesammelt werden, gehen dann aber automatisch in ein Programm zur Unterstützung von Kunden mit niedrigem Einkommen über.268 Oregon verpflichtet die Erzeuger von Strom aus erneuerbaren Energiequellen dazu, den Interconnection Standard zu erfüllen, bevor sie ihren Strom in das Verbundnetz einspeisen dürfen. Das Regelwerk im Staat unterscheidet dabei zwischen Anlagen, die im Rahmen des Net-Meterings an das Stromnetz angeschlossen werden und kleinen Kraftwerken bis zehn MW. Die Standards gelten sowohl für das Versorgungsgebiet der beiden privaten Energieversorger PGE und PacifiCorp, wie auch für städtische Energieversorger und Kooperativen. Je nach installierter Leistung der Anlage gelten besondere Standards. Energieversorger dürfen den Betreibern dezentraler Anlagen Gebühren für den Anschluss ans Stromnetz berechnen. Diese Gebühren orientieren sich wiederum an der installierten Leistung.269 Für die Betreiber von Biomasseanlagen gibt es unterschiedliche Förderprogramme in Oregon: So kommen etwa Produzenten oder Abnehmer von Biomasse in den Genuss von steuerlichen Vergünstigungen (biomass producer or collector tax credit). Dabei sollte es sich um Biomasse handeln, die entweder aus anaerober Gärung, aus Pellets oder Torrefizierung, d.h. der thermischen Behandlung von Biomasse ohne Luftzutritt, entstanden ist. Auch Biomasse, die als Biokraftstoff oder zur Produktion von Biokraftstoff verwendet wird – sei es in festem, flüssigem oder gasförmigem Zustand - bezuschusst der Staat Oregon.270 Weitere Förderprogramme für die Produktion und Nutzung von erneuerbaren Energien aus Biomasse können Tabelle 28 entnommen werden. Vgl. U.S. Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2013): Oregon – Net Metering Vgl. U.S. Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2013): Oregon – Interconnection Standards 270 Vgl. U.S. Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2013): Oregon – Biomass Producer of Collector Tax Credit 268 269 119 ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013 Tabelle 28: Förderprogramme erneuerbare Energien (Biomasse) Oregon Förderungsart Steuererlass Name Förderberechtigte Technologien Biomass Producer or Collector Tax Credit Biomasse, Anaerobe Gärung, Biodiesel Tax Credit for Renewable Energy Equipment Manufacturers Solarthermie (Warmwasser), Solarthermie (Heizung), Photovoltaik, Wind, Biomasse, geothermische Wärmepumpe, kleinere Wasserkraftwerke Kraftwärmekopplung, solare Poolwasserheizung, Wellen - und Gezeitenenergie Förderberechtigte Auftraggeber Industrie, Landwirtschaft, Biomasseabnehmer Erläuterung Kontakt Höhe des Körperschaftssteuererlasses abhängig von der Art der Biomasse. Matt Krumenauer Oregon Department of Energy 625 Marion Street, N.E. Salem, OR 97301 +1-503-383-8694 [email protected] Steuergutschrift kommt 50% der Errichtungskosten gleich. Diese werden auf 5 Jahre zu je 10% aufgeteilt. Donna Greene Oregon Business Development Department 775 Summer Street NE Suite 200 Salem, OR 97302 +1-503-986-0116 [email protected] Staat Steuergutschrift Gewerbe, Industrie 120 ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013 Steuererlass Zuschuss Zuschüsse Renewable Energy Systems Exemption Passive Solarthermie (Heizung), Solarthermie (Wasser), Solarthermie (Heizung), Elektrische Solarthermie, Solarthermische Prozesswärme, Photovoltaik, Deponiegas, Wind, Biomasse, Elektrische Geothermie, Geothermische Wärmepumpen, Solare Poolwasserwärme, KleinWasserkraftanlagen, mit Biotreibstoffen betriebene Brennstoffzellen, Geothermie DirektNutzung, Deponiegas, Methangas Gewerbe, Industrie, Privathaushalte Gänzlicher Vermögenssteuererlass. Public Information Officer Oregon Department of Energy 625 Marion Street, N.E. Salem, OR 97301 +1-503-378-4040 [email protected] Custom Renewable Energy Projects Biomasse, Wasserkraft, Elektrische Geothermie, mit Biotreibstoffen betriebene Brennstoffzellen Gewerbe, Industrie, Privathaushalte, NonProfit, Schulen, Kommunalverwaltung, Bundesregierung, Landwirtschaft, Fertigung, Wasseraufbereitung Liquiditätsanreize und Projektentwicklungsunterstützung für Anlagen erneuerbarer Energie mit einer Kapazität von maximal 20 MW. Betsy Kauffman Energy Trust of Oregon 421 SW Oak Street, Suite 300 Portland, OR 97204 +1-503-459-4072 [email protected] Renewable Energy Development Grant Program Solarthermie (Wasser), Elektrische Solarthermie, Photovoltaik, Deponiegas, Wind, Biomasse, Wasserkraft, anaerobe Gärung, KleinWasserkraftanlagen, Gezeitenkraftwerke, Wellenkraftwerke, Meereswärmekraftwerke Gewerbe, Privathaushalte Finanzielle Projektunterstützung von bis zu 250.000,- US-Dollar bzw. 35% der Gesamtkosten. Zur Zeit werden keine Bewerbungen angenommen (Stand Juni 2013). Public Information Officer Oregon Department of Energy 625 Marion Street, N.E. Salem, OR 97301 +1-503-378-4040 [email protected] Quelle: Eigene Darstellung nach U.S. Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2013): Oregon – Financial Incentives 121 ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013 8.2 Marktstruktur und Marktchancen für deutsche Unternehmen Abbildung 29 zeigt, dass vor allem der Westen und Südwesten Oregons über ein hohes Biomassepotential, überwiegend bestehend aus Holzabfällen verfügt. Im Nordosten Oregons sind zudem Reserven an Biomasse aus Ernterückständen vorhanden. Abbildung 29 : Biomassepotential Oregon Quelle: Open Energy Information (2010): Biomass Resources Oregon Oregons Biomassepotential rangiert im Vergleich zu anderen westlichen US-Bundesstaaten auf Rang drei, hinter den anderen beiden Pazifikstaaten Kalifornien und Washington. Die Anlagen zur Bioenergiegewinnung in Oregon hatten im Jahr 2011 eine Gesamtleistung von 359 MW. Damit liegt Oregon auf Platz vier hinter Kalifornien, Washington und Hawaii im Vergleich des Biomassepotentials der im Westen gelegenen Bundesstaaten.271 Derzeit werden 14 Kraft-WärmeKopplungsanlagen (KWK) mit Holz betrieben, wobei zwischen drei und vier Millionen Tonnen Biomasse pro Jahr verwendet werden. Vor allem die Abfälle aus den Sägewerken sind, neben den durch Waldarbeiten entstehenden Holzabfall, für den Großteil der Biomasseressourcen verantwortlich. Eine Studie des Oregon Forest Research Institute zeigt, dass 17.199 Quadratkilometer – gleichzusetzen mit 15% des bewaldeten Gebietes in Oregon - 20 Millionen Tonnen Biomasse liefern könnten. Insgesamt stehen in Oregon jedes Jahr 9.7 Millionen Tonnen Biomasse aus Holzabfallstoffen zur Verfügung. Etwa 6,6 Millionen Tonnen werden bereits von der Papierindustrie verbraucht, 2.5 Millionen Tonnen 271 Vgl. U.S. Department of Energy – Energy Efficiency & Renewable Energy (2013): 2011 Renewable Energy Data Book 122 ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013 werden zur Stromgewinnung genutzt.272 Vor allem das Programm des Department of Forestry trägt zur Förderung von Holzbiomasseprojekten bei, das mit einem Budget von 60.000 US-Dollar bundesstaatliche Finanzierung für Entwickler bietet, deren Projekte zur Wiederaufforstung beitragen, indem sie die überschüssige Biomasse in Energie umwandeln. Bis zu 75% der Projektkosten können so abgedeckt werden.273 Im November 2012 wurde von der Forest Biomass Working Group eine Strategie entwickelt, die die Nutzung von Biomasse aus Forstabfällen steigern soll. Im Rahmen dieser Strategie werden folgende Förderungsbereiche aufgegriffen: Biomasseheizkraftwerke, dezentrale Stromerzeugung in Holzproduktionsanlagen sowie wie Biobrennstoffe, Pflanzenkohle und Ethanol.274 Neben der Waldnutzung liegt auch in der Nutzung von städtischen Abfällen ein hohes Potential. Das DOE schätzt, dass sich von den drei Millionen Tonnen anfallenden städtischen Abfalls 70% zur Gewinnung von Elektrizität nutzen ließen. Ebenso könnten die bei der Abwasseraufbereitung entstehenden Gase 13 MW Strom generieren.275 Der Staat Oregon unterstützt des Weiteren die Produktion von Biogas beim Betrieb von Kläranlagen, die Wärme oder Elektrizität erzeugen. Dennoch bleiben nach Schätzungen des DOE 36% der möglichen Biogasproduktion beim Betrieb von Kläranlagen ungenutzt.276 Es existieren bereits sechs Ethanolfabriken in Oregon, drei davon operieren auf Maisbasis, eine auf Zuckerabfällen und die restlichen beiden auf der Nutzung von Pappeln und Weizenstroh. Insgesamt produzieren diese Anlagen ca. 285 Gallonen Biokraftstoff jährlich.277 Insgesamt verfügt Oregon über acht Biomasseanlagen, die rund 200 MW an Strom erzeugen. 278 Durch den Projektentwickler Iberdrola ist auf der Lakeview Power Plant eine Bioenergieanlage auf Basis von Holzabfällen in Planung, die rund 35 MW erzeugen soll.279 Zudem sind drei weiter Biomasseprojekte in Planung, die zusammen eine Leistung von 362 MW besitzen sollen. Darunter zählt die Anlage der PGE, die aus Pfahlrohr bis zu 300 MW Strom erzeugen soll.280 Das Unternehmen ZEAChem hat Anfang Juni 2010 den Grundstein für seine erste große Bioraffinerie gelegt. Die 390 Millionen Dollar teure Raffinerie befindet sich in Boardman, Oregon und ging im März 2013 erstmalig in Betrieb. Nur einen Monat nach der Inbetriebnahme wurde die Anlage, die 25 Millionen Gallonen Biokraftstoff aus Holzabfällen herstellen sollte, wieder stillgelegt. Grund dafür ist die fehlende finanzielle Förderung. Dieser Fall zeigt deutlich, dass die Finanzierung von zellulosischer Biokraftstofferzeugung auf regionaler, als auch auf nationaler Ebene, ein Hindernis für die Entwicklung von Biomasseprojekten darstellt.281 Vgl. Energycentral (2005): Oregon Tackles Biogas, Biomass Vgl. Biomass Magazine (28. Dezember 2012): Oregon Department of Forestry Opens Biomass Funding Opportunity 274 Vgl. Oregon Forest Biomass Working Group (2012): Growing Oregon’s Biomass Industry – Oregon’s Forest Biomass Strategy 275 Vgl. Biomass Magazine (5. Januar 2011): Pacific West Biomass Profile 276 Vgl. Biomass Magazine (5. Januar 2011): Pacific West Biomass Profile 277 Vgl. Ethanol Producer Magazine (2013): U.S. Ethanol Plants 278 Vgl. Biomass Magazine (2013): Biomass Plants 279 Vgl. Biomass Magazine (2013): Biomass Plants 280 Vgl. Biomass Magazine (2013): Biomass Plants 281 Vgl. OBP (2. April 2013): ZeaChem Halts Biofuel Production in Boardman 272 273 123 ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013 8.3 Profile Marktakteure In Oregon gibt es eine Vielzahl an Organisationen und Verbänden, die sich um den Ausbau und die Förderung von Bioenergieprojekten bemühen. Aus datenschutzrechtlichen Gründen kann nicht zu jedem Marktakteur ein Ansprechpartner angegeben werden. Behörden und Organisationen Alternative Energy Resources Organization AERO ist eine gemeinnützige Organisation, die während der Energiekrise in den 1970er Jahren gegründet wurde, um eine Alternative zu fossilen Brennstoffen zu fördern. Die Organisation will erneuerbare Energiereserven schützen sowie nachhaltige Landwirtschaft fördern. AERO arbeitet mit Stadtverwaltungen, Landkreisen, Bundes- und Länderbehörden, politischen und anderen Entscheidungsträgern zusammen, um ihre Ziele zu erreichen. Bryan von Lossberg, Executive Director Alternative Energy Resources Organization 432 N. Last Chance Gulch Helena, MT 59601 +1-406-443-7272 [email protected] [email protected] www.aeromt.org Energy Trust of Oregon (ETO) ETO ist eine gemeinnützige Organisation, die den Bürgern Oregons dabei helfen will, Energie einzusparen. Im Allgemeinen soll der Anteil erneuerbarer Energien in Oregon erhöht werden, um Nachhaltigkeit der Energiegewinnung sicherzustellen. Energy Trust of Oregon 421 SW Oak Street Suite 300, Portland, OR 97204 +1-503-546-6862 [email protected] www.energytrust.org 124 ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013 Northwest Sustainable Energy for Economic Development (SEED) Die gemeinnützige Organisation Northwest Sustainable Energy for Economic Development (Northwest SEED) arbeitet daran ein sauberes, leistungsfähiges Energiesystem basierend auf erneuerbaren Ressourcen aufzubauen, das zum größten Teil lokal verwaltet wird. Northwest Sustainable Energy for Economic Development Mia Devine, Project Manager 1402 3rd Ave, Suite 901 Seattle, Washington 98101 +1-206-328-2441 [email protected] [email protected] www.nwseed.org Oregon Biomass Coordinating Group (OBCG) OBCG setzt sich aus Vertretern verschiedener Regierungsbehörden und Forschungseinrichtungen zusammen, die sich für die Entwicklung der Bioindustrie in Oregon interessieren. Ihr gemeinsames Ziel ist die Weiterentwicklung des dortigen Biomassemarktes. http://www.oregon.gov/energy/renew/biomass/pages/obcg.aspx Oregon Department of Energy Das Oregon Department of Energy ist verantwortlich für alle Vorschriften hinsichtlich erneuerbarer Energien in Oregon. Es will durch seine Arbeit verlässliche und erschwingliche Energie bereitstellen, den Bürgern beim Energiesparen helfen und erneuerbare Energien bewerben; letzteres geschieht u.a. durch Steuergutschriften und Bereitstellung von Krediten für Bürger. Oregon Department of Energy 625 Marion St. NE Salem, OR 97301-3737 +1-503-378-4040 [email protected] www.oregon.gov/ENERGY/RENEW/Biomass 125 ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013 Oregon Department of Forestry Das Department of Forestry unterstützt den Bau und die Inbetriebnahme von Biomassekraftwerken. Ferner informiert es über den Nutzen von Biomasse aus Holz als effektives Instrument, um die Gesundheit der Wälder und die wirtschaftliche Entwicklung in ländlichen Gegenden sicherzustellen. Oregon Department of Forestry Salem Headquarters, 2600 State Street Salem, Oregon 97310 +1-503-945-7200 [email protected] http://www.oregon.gov/odf/Pages/index.aspx Pacific Region Bioenergy Partnership Die Pacific Regional Biomass Energy Partnership ist eine gemeinsame Initiative der US-Bundesstaaten Alaska, Hawaii, Idaho, Montana, Oregon und Washington und wird finanziell vom DOE unterstützt. Ihr Ziel ist es, die über die Entwicklung von Energie aus Biomasse und der dafür notwendigen Technologien zu informien und sie voranzutreiben. www.pacificbiomass.org Renewable Northwest Project (RNP) Bei RNP handelt es sich um eine Koalition aus Interessenverbänden, Versorgungsunternehmen, Bildungseinrichtungen und im Energiebereich tätigen Unternehmen, die sich zusammengeschlossen haben, um die Entwicklung von erneuerbaren Energien in der Region zu fördern. Renewable Northwest Project 421 SW 6th Ave, Suite 1125 Portland, OR 97204-1629 +1-503-223-4544 www.rnp.org Verbände Governors’ Biofuel Coalition Diese Organisation hat es sich zum Ziel gesetzt, die Nutzung von Treibstoffen auf Ethanolbasis voranzutreiben, um die Abhängigkeit von Energieimporten zu verringern, die Umwelt zu schützen und die Wirtschaft anzukurbeln. Ferner versuchen sie die Bevölkerung über den Nutzen von Ethanol aufzuklären. Governors’ Biofuel Coalition www.governorsbiofuelscoalition.org 126 ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013 Western Governors’ Association (WGA) Die WGA ist die überparteiliche Organisation der Gouverneure der 19 westlichen US-Bundesstaaten einschließlich der drei Pazifikinseln Northern Mariana Islands, American Samoa und Guam. Die WGA hat sich insbesondere dem Ziel der Entwicklung und Förderung erneuerbarer Energien verschrieben und in diesem Zusammenhang mehrere Initiativen, so auch eine für Bioenergiestudien, gegründet. Western Governors’ Association Ann Walker, Policy Manager for Forest Health and Biomass 1600 Broadway Suite 1700 Denver, CO 80202 [email protected] +1-720-897-4539 Forschungseinrichtungen National Renewable Energy Laboratory Das NREL ist ein nationales Labor und Forschungsinstitut im Bereich der erneuerbaren Energien und der Energieeffizienz. Nationale Energiesparziele im privaten sowie staatlichen Bereich sollen so vorangetrieben werden. Golden, Colorado Laboratories and Offices National Renewable Energy Laboratory 15013 Denver West Parkway Golden, CO 80401 +1-303-275-3000 www.nrel.gov Oregon State University – Oregon Renewable Energy Center OREC fördert die Entwicklung und Verfügbarkeit von erneuerbaren Energien durch Forschung, Energiesysteme, technischen Support und Informationen. Oregon Institute of Technology 3201 Campus Drive Klamath Falls, OR 97601 http://www.oit.edu/orec 127 ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013 Oregon State University – Wallace Energy Systems and Renewables Facility Die Wallace Energy Systems and Renewables Facilities bieten Forschungs-, Test- und Consultingserviceleistungen hinsichtlich Motoren, Generatoren, Stromerzeugung und erneuerbaren Energien. Wallace Energy Systems & Renewables Facility School of Electrical Engineering and Computer Science, 1148 Kelley Engineering Center Oregon State University, Corvallis, OR 97331-5501 [email protected] www.eecs.engr.oregonstate.edu/wesrf Unternehmen Oregons fünf größte Energieversorger sind:282 PGE PacifiCorp City of Eugene Central Lincoln People’s Sempra Energy Solutions Im Bundesstaat tätige Firmen im Bereich Biomasse sind: Biomass One Der Projektentwickler Biomass One besitzt ein in Südoregon gelegenes 30 MW Heizkraftwerk, das durch die Verbrennung von Holzabfällen angetrieben wird. Jährlich werden rund 355.000 Tonnen Holzabfälle umgewandelt. Die entstehende Energie wird an Pacific Power verkauft, die sie an ihre Kunden im Rogue Valley liefert. 2350 Ave. G White City, OR 97503 +1-541-826-9422 282 Vgl. U.S. Energy Information Administration (2012): Oregon Electricity Profile 2010 128 ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013 Elcon Associates Elcon Associates plant und berät u.a. beim Bau von erneuerbaren Energieprojekten in den Bereichen Wind, Wasserkraft, Solar, Biomasse und Geothermik. Elcon Associates Corporate Office 12670 NW Barnes Road Portland, OR 97229 +1-503-644-2490 [email protected] www.elcon.com Willamette Biomass Processors Inc. Willamette Biomass Processors betreibt eine Ölfabrik auf Saatbasis. Die produzierten Gemüseöle werden an die Biokraftstoffindustrie weiterverkauft. Willamette Biomass Processors Inc. 1055 South Pacific Highway West Rickreall, OR 97371 +1-503 831-1363 www.willamettebiomass.com/index 129 ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013 9 Staatenprofil Utah Bevölkerung: 2.855.287 Einwohner (2012)283 Fläche: 219.887 km2 Hauptstadt: Salt Lake City BIP gesamt (nominal): 124.483 Mio. US-Dollar (2011)284 BIP gesamt (real): 108.329 Mio. US-Dollar (2011)285 BIP pro Kopf (real): 38.452 US-Dollar (2011)286 Arbeitslosenquote: 5,7% (Jahresdurchschnitt 2012)287 Der Staat Utah liegt mit zwei Drittel seiner Fläche auf dem Colorado Plateau, welches durch seine tiefe Schluchten und spitzen Berge der ausgetrockneten Flussbecken gekennzeichnet ist. Die restliche Fläche des Staates ragt in die Rocky Mountains. Die Einwohnerzahl Utahs betrug im Jahr 2012 ca. 2,9 Millionen, welche sich in kleinen und mittelgroßen Städten konzentriert. So beheimatet Salt Lake City als Hauptstadt ca. 190.000 Einwohner. 288 Große Teile des Landes sind jedoch weitgehend unbesiedelt. Zwischen 2010 und 2012 verzeichnete die Bevölkerung ein Wachstum von 3,3%.289 Bis 2020 wird mit einem weiteren Zuwachs bis auf 3,7 Millionen Menschen gerechnet. 290 Das reale BIP pro Kopf lag mit 38.452 US-Dollar im Jahr 2011 deutlich unter dem Durchschnittswert aller US-Staaten von 42.070 US-Dollar, damit liegt der Staat im Landesvergleich bei diesem wichtigen Wohlstandsfaktor auf Platz 49. 291 Nachfolgende Tabelle zeigt die Entwicklung des BIP Utahs für die Jahre 2005 bis 2011 sowie das Wirtschaftswachstum und die durchschnittliche Arbeitslosenquote der einzelnen Jahre. Tabelle 29: BIP, Wirtschaftswachstum und Arbeitslosenquote in Utah 2005 bis 2011 Utah 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 BIP (real, in Mio. US-Dollar) 90.748 96 .772 101.686 102.636 101.072 102.801 108.329 Wirtschaftswachstum (in %) 5,73 6,64 5,08 0,93 -1,52 1,71 5,38 Arbeitslosigkeit (in %) 4,1 2,9 2,6 3,5 7,6 8,0 6,9 Quelle: Eigene Darstellung nach U.S. Department of Commerce – Bureau of Economic Analysis (2013): Regional Economic Accounts; U.S. Department of Labor – Bureau of Labor Statistics (2013): Local Area Unemployment Statistics Das Wirtschaftswachstum in Utah wurde durch die Finanzkrise im Jahr 2008 stark verlangsamt. Mittlerweile hat sich die Wirtschaft allerdings auch in Utah wieder erholt und verzeichnet seit 2009 erneut einen deutlichen Anstieg. 292 Utahs wichtigste ökonomische Sektoren sind der Abbau von Öl und Erdgas sowie der Bergbau, u.a. werden Kupfer, Eisenerz, Gold und Silber gewonnen. 293 Ferner profitiert die Wirtschaft Utahs vom Tourismus; mehrere Nationalparks und Skigebiete leisten dazu ihren Beitrag und locken jährlich Touristen aus aller Welt. 294 Die meisten Arbeitsplätze sind im Vgl. U.S. Department of Commerce – Census Bureau (2013): Census 2010 Vgl. U.S. Department of Commerce – Bureau of Economic Analysis (2013): Regional Economic Accounts 285 Vgl. U.S. Department of Commerce – Bureau of Economic Analysis (2013): Regional Economic Accounts 286 Vgl. U.S. Department of Commerce – Bureau of Economic Analysis (2013): Regional Economic Accounts 287 Vgl. U.S. Department of Labor – Bureau of Labor Statistics (2013): Local Area Unemployment Statistics 288 Vgl. U.S. Department of Commerce – Census Bureau (2013): State & County Quickfacts – Salt Lake City (city), Utah 289 Vgl. U.S. Department of Commerce – Census Bureau (2013): State & County Quickfacts – Utah 290 Vgl. Governors’ Office of Management and Budget – Demographic and Economic Analysis (2013): Economic Summary 291 Vgl. U.S. Department of Commerce – Bureau of Economic Analysis (2013): Regional Economic Accounts 292 Vgl. Governors’ Office of Management and Budget – Demographic and Economic Analysis (2013): Economic Summary 293 Vgl. Utah Division of Oil, Gas and Mining (2013): Utah Minerals Program 294 Vgl. Utah (2013): Utah Travel Industry 283 284 130 ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013 Handels- und Transportbereich, sowie im Staatsdienst, Gewerbe und Gesundheitswesen zu finden. 295 Die Arbeitslosenquote belief sich im Jahr 2011 auf 6,9%. Im Vergleich zu den anderen westlichen Bundesstaaten, mit durchschnittlich über 9,1%, hat Utah somit eine geringe Arbeitslosenquote. Auch im bundesweiten Vergleich liegt der Staat mit seiner Arbeitslosenquote von 2011 weit unter dem Durchschnittswert von 9%.296 Utah exportiert seine Güter in die ganze Welt, wobei das Vereinigte Königreich den deutlich größten Abnehmer darstellt, gefolgt von Hong Kong. An Deutschland gingen 2012 nur 1,6% der Exportgüter. Im Jahr 2012 exportierte Utah Waren und Dienstleistungen im Wert von 18,9 Milliarden US-Dollar, was einem Anteil von 1,2% aller US-Exporte in diesem Jahr entspricht. Insgesamt konnte Utah seinen Export binnen vier Jahren um fast 55% steigern. 297 Rohgold stellt hier das Hauptexportgut des Staates dar, darauf entfallen knapp über 60% der Exporte. Der Export von Computer- und Elektronikprodukten wird immer wichtiger und reiht sich mit 5,4% des Gesamtvolumens an zweiter Stelle hinter Gold ein.298 Energiemarkt Abbildung 30: Energievorkommen Utah Quelle: U.S. Energy Information Administration (2013): Utah State Profile and Energy Estimates Der Staat verfügt über enorme fossile Ressourcen und fördert Kohle, Erdöl, und Erdgas. So liegen vier der 100 größten Ölfelder und zwei der 100 größten Erdgasfelder der USA in Utah. Auch beim Konsum zeigt sich, dass fossile Brennstoffe Vgl. Governors’ Office of Management and Budget – Demographic and Economic Analysis (2013): Economic Summary Vgl. U.S. Department of Labor – Bureau of Labor Statistics (2013): News Release – Regional and State Unemployment, 2012 Annual Average 297 Vgl. U.S. Department of Commerce – Census Bureau (2013): Foreign Trade – State Exports for Utah 298 Vgl. U.S. Department of Commerce – Census Bureau (2013): Foreign Trade – State Exports for Utah 295 296 131 ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013 eine wichtige Rolle spielen. So heizt der Großteil (ca. 80%) der Haushalte mit Erdgas, wenngleich der Staat ein hohes Potential an erneuerbaren Energiequellen hat.299 Der Staat ist einer der wenigen US-Bundesstaaten, der Energie aus geothermischen Quellen bezieht. Jedoch hat der Anteil des erzeugten Stromes aus dieser Energiequelle nach einem starken Zuwachs 2010 im Jahr 2011 um fast sechs Prozent abgenommen (Tabelle 30). Eine weitere wichtige regenerierbare Energiequelle ist die Wasserkraft, deren Anteil am erzeugten Strom im Staat 2011 einen Zuwachs erlebte. Strom aus Windkraft konnte dahingegen nicht ausgebaut werden. Im Vergleich zum Jahr 2010 ist deren Anteil am Strommix um 0,5% gesunken. Tabelle 30: Nettostromerzeugung nach Energiequellen in Utah 2011 Anteil an der Gesamterzeugung in % 81,1 Änderung zum Vorjahr Kohle Stromerzeugung in MWh 33.137.663 Erdgas 5.256.046 12,8 -1,6 53.949 0,1 0 Andere Gase 32.638 0,08 0 Geothermie 330.188 0,8 -5,6 1.230.165 3,0 2,4 572.790 58.006 1,5 0,2 0,5 0,1 164.703 0,42 0,02 Energiequelle Erdöl Konventionelle Wasserkraft Wind Andere Biomasse Andere in % 5,1 Solar - - - Total 40.836.148 100 - *Wert geringer als 0,1% Quelle: Eigene Darstellung nach U.S. Energy Information Administration (2012): Electricity – Detailed State Data Utahs Bevölkerung ist seit 2000 um mehr als 24% gewachsen und ist somit, hinter Nevada und Arizona, auf Rang drei der US-Staaten mit dem größten Einwohneranstieg.300 Trotz des Bevölkerungszuwachses blieb die Energienutzung in Utah in den letzten Jahren relativ stabil. 2010 betrug er geschätzte 764 Billionen Btu. 301 Was den Pro-Kopf Verbrauch an Energie betrifft, verbrauchten die Einwohner Utahs 2010 275 Millionen Btu, womit Utah auf Platz 38 aller Bundesstaaten lag.302 Vgl. U.S. Energy Information Administration (2013): Utah State Profile and Energy Estimates Vgl. U.S. Department of Commerce – Census Bureau (2013): State & County Quickfacts – Utah County, Utah 301 Vgl. U.S. Energy Information Administration (2013): Utah State Profile and Energy Estimates 302 Vgl. U.S. Energy Information Administration (2013): Utah State Profile and Energy Estimates 299 300 132 ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013 Abbildung 31: Energienutzung nach Sektor (Stand 2010) Quelle: Eigene Darstellung nach U.S. Energy Information Administration (2013): Utah State Profile and Energy Estimates Wie in Abbildung 31 deutlich wird, verteilt sich der Stromverbrauch in Utah relativ gleichmäßig auf die verschiedenen Endverbrauchssektoren Transport, Privat, Gewerbe und Industrie. Der durchschnittliche Strompreis lag 2011 für private Haushalte bei 9,73 Cents/kWh, im kommerziellen Sektor bei 7,47 Cents/kWh und im Industriesektor bei 5,22 Cents/kWh. Damit lag Utah unterhalb des nationalen Durchschnittspreises von 9,65 Cents/kWh. 303 9.1 Gesetzliche Rahmenbedingungen für Bioenergie Im Bundesstaat Utah gibt es seit 2008 eine Art RPS, die Energy Resource and Carbon Emission Reduction Initiative (S.B. 202), bzw. das RPG. Ziel dessen ist es, bis 2025 20% der Umsätze der Energieversorger durch erneuerbare Energie zu erzielen. Energie aus Solar-, Wind- und Wasserkraft, sowie Biomasse und geothermischen Quellen ist zulässig, wobei Solarenergie besonders hoch gewertet wird. Das RPG für Utah unterscheidet sich jedoch von den RPS der anderen Bundesstaaten, da die Versorgungsunternehmen nicht mit einer Geldstrafe rechnen müssen, sollten sie die Zielsetzungen nicht erfüllen. Versorgungsunternehmen in Utah müssen die Standards nur erfüllen, wenn es für sie kosteneffektiv ist.304 Mithilfe der Interconnection Standards verpflichten sich die Erzeuger von Strom aus erneuerbaren Energiequellen dazu, bestimmte Anforderungen zu erfüllen, bevor sie ihren Strom in das Verbundnetz einspeisen dürfen. Utahs Net-Metering Gesetz enthält grundsätzliche Anforderungen für alle privaten, dezentralen Energieversorgungssysteme mit einer Leistung bis zu 25 kW sowie für gewerbliche Energiesysteme bis zu einer Leistung von zwei MW, aus den Bereichen Solar, Wind, Wasserkraft, Geothermik und Biomasse.305 Vgl. U.S. Energy Information Administration (2012): Average Retail Price for Electricity 2011 Vgl. U.S. Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2013): Utah – Renewables Portfolio Goal 305 Vgl. U.S. Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2013): Utah – Net Metering 303 304 133 ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013 Privatwirtschaftliche Versorgungsunternehmen und Elektrizitätsgenossenschaften, die mehr als 1.000 Kunden haben, sind dazu verpflichtet, Net-Metering anzubieten. Das Net-Metering Gesetz erlaubt den Erzeugern von Strom aus erneuerbaren Energien, ihre Elektrizität in das öffentliche Netz einzuspeisen. Private Systeme, die Energie aus Solar-, Wind-, Wasserkraft, Biomasse, Biogas bzw. Kraft-Wärme Kopplung erzeugen und eine Leistung von 25 KW nicht überschreiten, sind teilnahmeberechtigt. Im gewerblichen Bereich sind Systeme mit einer Leistung von bis zu zwei MW teilnahmeberechtigt.306 306 Vgl. U.S. Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2013): Utah – Net Metering 134 ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013 Tabelle 31: Förderprogramme erneuerbare Energien (Biomasse) Utah Förderungsart Staat Steuererlass Steuererlass Steuererlass, Standortmarketing Name Förderberechtigte Technologien Förderberechtigte Auftraggeber Erläuterung Kontakt Jeffrey Barrett Office of Energy Development 195 N 1950 West, 2nd Floor P.O. Box 146100 Salt Lake City, UT 84116 +1-801-536-0210 [email protected] Alternative Energy Development Incentive (Corporate+Personal) Solarthermie (Heizung), Photovoltaik, Wind, Biomasse, geothermische Wärmepumpe, kleinere Wasserkraftwerke, andere Gewerbe, Industrie 75% des Gesamtsteueraufkommens über eine Dauer von 20 Jahren bzw. Lebensspanne des Projektes wenn geringer. Anlagenkapazität mindestens 2 MW. Renewable Energy Systems Tax Credit (Corporate+Personal) Passive Solarraumheizung, Solarraumheizung, Solarthermie (Heizung), Photovoltaik, Deponiegas, Wind, Biomasse, geothermische Wärmepumpe, kleinere Wasserkraftwerke, Kraftwärmekopplung, solare Poolwasserheizung, direkte Geothermie, anaerobe Gärung Gewerbe, Industrie, Privathaushalte, Bausektor, Installateure, Mehrfamilienhaushalte Privathaushalte: 25% Gewerbliche Bioenergieanlagen ab 660 kW: 0,35 US-Cent für 4 Jahre. Zertifizierung durch das State Energy Program erforderlich. Jeffrey Barrett Office of Energy Development 195 N 1950 West, 2nd Floor P.O. Box 146100 Salt Lake City, UT 84116 +1-801-536-0210 [email protected] Alternative Energy Manufacturing Tax Credit Elektrische Solarthermie, Photovoltaik, Wind, Biomasse, Wasserkraft, Elektrische Geothermie, andere nicht erneuerbare alternative Energiequellen Individualentscheid durch das Governors’ Office of Economic Development. Bis zu 100% Steuererlass über 20 Jahre bzw. Lebensspanne des Projektes. Christopher Conabee Utah Governors’ Office of Economic Development 60 East South Temple, 3rd Floor Salt Lake City, UT 84111 +1-801-538-8850 [email protected] Gewerbe, Industrie, Hersteller 135 ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013 Steuererlass Renewable Energy Sales Tax Exemption Solarthermie (Wasser), Photovoltaik, Deponiegas, Wind, Biomasse, Elektrische Geothermie, anaerobe Gärung Gewerbe, Industrie, Energieversorger Für Anlagen mit einer Kapazität von mindestens 2 MW oder für Erweiterungen von mindestens 1 MW gänzlicher Verkaufssteuererlass. Quelle: Eigene Darstellung nach U.S. Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2013): Utah – Financial Incentives 136 Information Specialist Utah State Tax Commission 210 North 1950 West Salt Lake City, UT 84134 +1-801-297-2200 [email protected] ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013 9.2 Marktstruktur und Marktchancen für deutsche Unternehmen Abbildung 32 zeigt, dass vor allem im Nordwesten des Landes, in den Bezirken Cache und Box Elder, Bioenergiepotential existiert, hauptsächlich aus Deponiegasen und tierischen Abfällen. Insgesamt könnten jährlich bis zu einer Million Megawattstunden an Elektrizität aus Biomasse gewonnen werden.307 Abbildung 32: Biomassepotential Utah Quelle: Open Energy Information (2012): Utah: Energy Resources Das jährliche Vorkommen an Biomasse wird auf ca. 395.000 Tonnen geschätzt, die vornehmlich aus Holzabfällen und Mühleabfällen stammen. Weitere 91.000 Tonnen stehen zur Biogasproduktion zur Verfügung. Utah verfügt im Vergleich zu den anderen westlichen Bundesstaaten über eher wenige Ressourcen.308 Abbildung 33 zeigt die Biomasseressourcen in den westlichen US-Bundesstaaten nochmals im Überblick. Die Pazifikstaaten treten klar als größte potentielle Biomasselieferanten hervor.309 Vgl. Open Energy Information (2012): Utah: Energy Resources Vgl. National Renewable Energy Laboratory (2005): A Geographic Perspective on the Current Biomass Resource Availability in the United States 309 Vgl. National Renewable Energy Laboratory (2013): Map 307 308 137 ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013 Abbildung 33: Biomasseressourcen in den westlichen USA Quelle: National Renewable Energy Laboratory (2013): Map Im Jahr 2011 lag die aus Biomasse gewonnene Energie in Utah bei lediglich 10 Megawatt. Zwei Methangasprojekte sind in Betrieb, zum einen an der Deponie in Salt Lake City, zum anderen am Air Force Stützpunkt Hill.310 Daneben ist die BioUSA Biodieselfabrik seit Frühjahr 2010 in Betrieb. 311 In der Stadt Layton betreibt das Unternehmen Wasatch Integrated Waste Management District eine Müllverbrennungsanlage mit 1,6 MW Leistung. Im Jahr 2010 wurde von staatlicher Seite die Utah Energy Initiative gegründet und ein Strategiepapier für zehn Jahre erstellt. Dieser Energieplan soll Energieeffizienz und Arbeitsplätze im Bereich erneuerbare Energien fördern, Forschung vorantreiben und die Zusammenarbeit verschiedener staatlicher Akteure sowie mit anderen westlichen Bundesstaaten fördern. Zudem gewährt der Staat Steueranreize für alternative Energieprojekte.312 Vgl. Utah Office of Energy Development (2013): Home Vgl. The Biodiesel News (2010): Biodiesel Facts for Utah 312 Vgl. Utah Office of Energy Development (2010): Governors’ 10-year Strategic Energy Plan 310 311 138 ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013 Laut Jeffery Barrett vom Utah Office of Energy Development stellt Bioenergie aus städtischen Abfällen einen Nischenmarkt in Utah dar. Der Großteil der Bevölkerung Utahs lebt in der Wasatch Front-Region rund um Salt Lake City. Hier besteht demnach das größte Potential für Bioenergie aus städtischen Abfällen. Ein Hindernis für die Entwicklung erneuerbarer Energien in Utah ist laut Barrett der günstige Preis von Erdgas in dem Bundesstaat. Des Weiteren verfügt der Staat über kein RPS und hat daher auch keine staatlichen Mittel im Rahmen des American Reinvestment and Recovery Act of 2009 (ARRA) erhalten. Utah ist außerdem historisch sehr konservativ geprägt, was sich laut Barrett negativ auf die Entwicklung von erneuerbaren Energien auswirkt. 9.3 Profile Marktakteure Aus datenschutzrechtlichen Gründen kann nicht zu jedem Marktakteur ein Ansprechpartner angegeben werden. Behörden und Organisationen Fuels for Schools Fuels for Schools möchte die Verwendung von Holzbiomasse und erneuerbaren Energien bewerben, um eine saubere, leicht verfügbare Energiegrundlage zu schaffen. Sie engagieren sich in Idaho, Montana, Nevada, North Dakota, Utah und Wyoming. Fuels for Schools in Utah Scott Bell USFS, Region 1 & 4 – S & PF 324 25th St. Ogden, Utah 84401 +1-801-625-6259 http://www.fuelsforschools.info Northwest Sustainable Energy for Economic Development ( Die gemeinnützige Organisation Northwest SEED arbeitet daran, ein sauberes, leistungsfähiges Energiesystem basierend auf erneuerbaren Ressourcen aufzubauen, das zum größten Teil lokal verwaltet wird. Northwest SEED, Main Office 1402 3rd Ave.Suite 901 Seattle, Washington 98101 +1-206.328.2441 [email protected] http://www.nwseed.org 139 ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013 Renewable Northwest Project (RNP Bei RNP handelt es sich um eine Koalition aus Interessenverbänden, Versorgungsunternehmen, Bildungseinrichtungen und im Energiebereich tätigen Unternehmen, die sich zusammengeschlossen haben, um die Entwicklung von erneuerbaren Energien in der Region zu fördern. Renewable Northwest Project 421 SW 6th Ave, Suite 1125 Portland, OR 97204-1629 +1-503-223-4544 http://www.rnp.org/contact Utah Clean Energy Die Utah Clean Energy arbeitet daran, Utahs Übergang zu einer saubereren, sichereren, umweltverträglicheren Energiezukunft zu beschleunigen, indem sie Energieeffizienz und erneuerbare Energien vorantreiben. Die Organisation versucht ihr Ziel durch Öffentlichkeitsarbeit, Bildungsmaßnahmen und politische Initiativen zu erreichen. Utah Clean Energy 1014 2nd Avenue Salt Lake City, UT 84103 +1-801-363-4046 http://www.utahcleanenergy.org Utah Department of Environmental Quality (DEQ) Das Ziel des DEQ ist die Absicherung des Gesundheitswesens und der Lebensqualität in Utah durch den verantwortungsbewussten Umgang mit der Umwelt. Der Umweltschutz liegt dem Department am Herzen. So versuchen die Verantwortlichen durch die Umsetzung bestehender Gesetze die Luft-, Wasser- und Bodenqualität in Utah zu bewahren. Utah Department of Environmental Quality 195 North 1950 West, Salt Lake City Utah +1-801-536-4000 http://www.deq.utah.gov 140 ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013 Utah Department of Natural Resources (DNR) Das Utah DNR versucht durch ihre Arbeit die natürlichen Ressourcen Utahs zu schützen und so die Lebensqualität im Staat hoch zu halten. Das Department befasst sich u.a. mit Wasserressourcen, den Wäldern und Nationalparks. Utah Department of Natural Resources, Main office PO Box 145610 1594 W North Temple Salt Lake City, UT 84114-5610 +1-801-538-7200 http://www.naturalresources.utah.gov/index.php Utah Public Service Commission Die Hauptaufgabe der Kommission ist es, einen sicheren, zuverlässigen, angemessenen und günstigen Service im Bereich der Energieversorgung zu gewährleisten. In diesem Rahmen werden auch Anhörungen und Untersuchungen durchgeführt. Utah Public Service Commission Heber M. Wells Building 160 East 300 South Salt Lake City, UT 84114 +1-801-530-6716 [email protected] http://www.psc.state.ut.us/index Western Resource Advocates (WRA) Die WRA sind eine gemeinnützige Organisation für Umweltpolitik und Umweltrecht. Ihr Ziel ist es, die natürliche Umwelt des Westens der USA durch Nachhaltigkeit zu schützen und aufrechtzuerhalten, sowie Umweltverschmutzung durch die Verwendung erneuerbarer Energien zu reduzieren. Western Resource Advocates (WRA) 150 South 600 East, Suite 2AB Salt Lake City, UT 84102 +1-801-487-9911 [email protected] http://www.westernresourceadvocates.org 141 ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013 Verbände Interwest Energy Alliance Die Interwest Energy Alliance ist ein Handelsverband aus Industrie und Befürwortern erneuerbarer Energien der gesamten US-Westküste. Sie ist regionaler Partner der nationalen AWEA und versucht zu erreichen, dass sich bundesstaatliches Verhalten den erneuerbaren Energien zu Nutze macht. Ihr Fokus liegt auf den Staaten Arizona, Colorado, Nevada, New Mexico, Utah und Wyoming. Interwest Energy Alliance, P.O. Box 8526, Santa Fe, New Mexico 87504 [email protected] http://www.interwest.org/index.html Western Governors’ Association (WGA) Die WGA ist die überparteiliche Organisation der Gouverneure der 19 westlichen US-Bundesstaaten einschließlich der drei Pazifikinseln Northern Mariana Islands, American Samoa und Guam. Die WGA hat sich insbesondere dem Ziel der Entwicklung und Förderung erneuerbarer Energien verpflichtet und in diesem Zusammenhang mehrere Initiativen, so auch eine für Bioenergiestudien, gegründet. Western Governors’ Association 1600 Broadway Suite 1700 Denver, CO 80202 +1-303 623-9378 [email protected] http://www.westgov.org Forschungseinrichtungen National Renewable Energy Laboratory (NREL) Das NREL ist ein nationales Labor und Forschungsinstitut im Bereich der erneuerbaren Energien und der Energieeffizienz. Nationale Energiesparziele im privaten sowie staatlichen Bereich sollen so vorangetrieben werden. Golden, Colorado Laboratories and Offices National Renewable Energy Laboratory 15013 Denver West Parkway Golden, CO 80401 +1-303-275-3000 http://www.nrel.gov 142 ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013 Utah State University – Biofuels Center Das Biofuels Center der Utah State University widmet sich der Forschung und Entwicklung von alternativen Kraftstoffen, mit einem Hauptaugenmerk auf Algentechnologie. Das Center wurde 2010 eröffnet. Utah State University – Biofuels Center Public Relations & Marketing 0500 Old Main Hill Logan, Utah 84322-0500 +1-435-797-1351 +1- 435-797-1250 [email protected] http://www.usu.edu/prm Utah State University – Innovation Campus Der Innovation Campus der Utah State University bietet aufgrund der vorhandenen Technologien, Leistungen und Programme, sowie dem vorhandenen Wissen, ein ideales Arbeitsumfeld für forschungs- und technologieorientierte Unternehmungen. Hier befindet sich etwa ein Algenforschungszentrum, das Algen als Biokraftstoff züchtet. Utah State University 1400 Old Main Hill Logan, Utah 84322-1400 +1-435-797-1000 [email protected] http://www.usu.edu/prm Unternehmen Die fünf größten Energieversorger Utahs sind:313 313 PacifiCorp Provo City Corp. City of St. George City of Murray City of Logan Vgl. PacifiCorp (2013): A Leading Utility in the West 143 ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013 Diese Firmen sind im Bereich Biomasse in Utah tätig: In Utah gibt es seit 2012 eine Firma – Compact Contactors for America (CCA), die es geschafft hat, in einem trockenen Prozess aus Algen Biodiesel herzustellen, der wiederum als vielversprechender Konkurrent zum JP-8 in Militärflugzeugen gesehen werden kann.314 Radian Bioenergy Inc. Radian Bioenergy entwickelt, produziert und vertreibt leistungsstarkes Equipment für Biogasanlagen und möchte so seinen Beitrag zum Umweltschutz leisten. Radian Bioenergy Inc. 159 West Pierpont Ave Salt Lake City, UT 84101 +1-801-363-0818 [email protected] http://www.radianbioenergy.com Refill Energy Refill Energy wandelt biologischen Müll in Gase um, welche wiederum als Treibstoff für Fahrzeuge oder zur Energiegewinnung verwendet werden können. Refill Energy +1-888- 493-3822 http:/www.refillenergy.com [email protected] Salt Lake Valley Landfill Hierbei handelt es sich um eine Mülldeponie, die verschiedene Abfälle annimmt und bei der man auch Kompost käuflich erwerben kann. Salt Lake Valley Landfill 6030 West California Avenue (1300 South) Salt Lake City, UT 84104 +1-801-974-6920 [email protected] http://www.slco.org 314 Vgl. Algae Industry Magazine (8. Oktober 2010): CCA Developing Powdered Algae as Jet Fuel 144 ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013 Trans-Jordan Landfill/Granger Energy Trans-Jordan Landfill betreibt eine umweltverantwortliche Mülldeponie am südlichen Ende des Salt Lake Tals. Das Unternehmen verkauft daneben auch Hackschnitzel, Mulch und Kompost. Trans-Jordan Landfill/Granger Energy P.O. Box 95610 South Jordan UT 84095-0610 +1-801-569-8994 [email protected] http://www.transjordan.org Wasatch Integrated Waste Management District Wasatch Integrated Waste Management District betreibt eine Mülldeponie sowie ein Energiegewinnungszentrum in Utah und vertreibt dort auch Hackschnitzel und Kompost. Wasatch Integrated Waste Management District P.O. Box 900 Layton, Utah 84041-0900 +1-801-614-5600 [email protected] http://www.wasatchintegrated.org 145 ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013 10 Staatenprofil Washington Bevölkerung: 6.897.012 Einwohner (2012)315 Fläche: 184.675 km2 316 Hauptstadt: Olympia BIP gesamt (nominal): 355.083 Mio. US-Dollar (2011)317 BIP gesamt (real): 310.906 Mio. US-Dollar (2011)318 BIP pro Kopf (real): 45.520 US-Dollar (2011)319 Arbeitslosenquote: 8,2% (Jahresdurchschnitt 2012)320 Washington ist der nördlichste Bundesstaat an der US-Westküste und grenzt im Norden an Kanada, im Süden an Oregon und im Westen an Idaho. 2012 beheimatete der Staat mehr als 6,8 Millionen Menschen, was einem Bevölkerungswachstum von ca. 3,5% zwischen 2010 und 2012 entspricht. 321 Nach Schätzungen des U.S. Census Bureaus soll die Bevölkerung des Staates bis zum Jahr 2030 auf rund 8,2 Millionen Einwohner anwachsen. 322 Die größte Stadt Washingtons ist mit 620.778 Einwohnern (2011) Seattle, das weitaus kleinere Olympia ist jedoch Washingtons Hauptstadt.323 In Washington wurde 2011 ein BIP von 355,1 Milliarden US-Dollar erwirtschaftet. Das BIP pro Kopf belief sich dabei auf 45.520 US-Dollar, ein Wert, der leicht über dem nationalen Durchschnitt von 42.070 US-Dollar lag.324 Die nachfolgende Tabelle zeigt die Entwicklung des BIP für die Jahre 2005 bis 2011, sowie das reale Wirtschaftswachstum und die Arbeitslosenquote im genannten Zeitraum: Tabelle 32: BIP, Wirtschaftswachstum und Arbeitslosenquote in Washington 2005 bis 2011 Washington 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 BIP (real, in Mio. US-Dollar) 279.405 290.806 305.991 309.188 301.911 306.633 310.906 Wirtschaftswachstum (in %) 4,99 4,08 5,22 1,04 -2,35 1,56 1,38 5,5 4,9 4,6 5,4 9,4 9,9 9,2 Arbeitslosigkeit (in %) Quelle: Eigene Darstellung nach U.S. Department of Commerce – Bureau of Economic Analysis (2013): Regional Economic Accounts; U.S. Department of Labor – Bureau of Labor Statistics (2013): Local Area Unemployment Statistics Einer der bedeutendsten Wirtschaftszweige in Washington ist die Luft- und Raumfahrtindustrie. Ein multinationaler Konzern und wichtigster Arbeitgeber mit mehr als 86.000 Arbeitnehmern (Februar 2013) im Staat Washington, ist Boeing. 325 Von großer Bedeutung ist darüber hinaus die Informations- und Telekommunikationstechnologiebranche, Weltmarktführer wie Microsoft und Amazon haben ihren Hauptsitz im Großraum Seattle.326 Neben dem verarbeitenden Gewerbe ist die Landwirtschaft ein wichtiger Sektor, der fast 40.000 Washingtoner beschäftigt. Beim Anbau von Äpfeln, Kirschen, Himbeeren, Birnen und Hopfen ist Washington US-weit führend, darüber hinaus ist der Anbau von Kartoffeln, Weizen und Wein ein bedeutender Wirtschaftsfaktor. Ein weiterer Wirtschaftssektor der für Washington zu den Vgl. U.S. Department of Commerce – Census Bureau (2013): American FactFinder Vgl. Netstate (2013): The Geography of Washington 317 Vgl. U.S. Department of Commerce – Bureau of Economic Analysis (2013): Regional Economic Accounts 318 Vgl. U.S. Department of Commerce – Bureau of Economic Analysis (2013): Regional Economic Accounts 319 Vgl. U.S. Department of Commerce – Bureau of Economic Analysis (2013): Regional Economic Accounts 320 Vgl. U.S. Department of Commerce – Census Bureau (2013): State & County Quickfacts – Washington 321 Vgl. U.S. Department of Commerce – Census Bureau (2013): American FactFinder 322 Vgl. U.S. Department of Commerce – Census Bureau (2011): State Resident Population – Projections 2010 to 2030 323 Vgl. State of Washington – Office of Financial Management (2012): Home 324 Vgl. U.S. Department of Commerce – Bureau of Economic Analysis (2013): Regional Economic Accounts 325 Vgl. Boeing (2013): About Us 326 Vgl. Hoovers (n.d.): Microsoft Company Profile (nur für Mitglieder zugänglich) 315 316 146 ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013 Hauptindustrien zählt sind erneuerbare Energien.327 Der Bundesstaat Washington exportierte im Jahr 2012 Waren und Dienstleistungen im Wert von 75,5 Milliarden US-Dollar. 328 Die wichtigsten Handelspartner sind China, Japan und Kanada, Deutschland bezog 2012 2,5% der Exporte aus Washington. Neben Flugzeugen und deren Zubehör gehören Sojabohnen und Mais zu den Hauptexportgütern.329 Bei den Importen hielt Deutschland einen Anteil von 1,7% und liegt damit auf Platz neun der Länder mit den meisten Gütertransfers nach Washington.330 Energiemarkt Abbildung 34: Energievorkommen Washington Quelle: U.S. Energy Information Administration (2013): U.S. States Profiles and Energy Estimates Washington verfügt über wenige fossile Brennstoffressourcen, ist aber reich an erneuerbare Energiequellen. Die Wälder im westlichen Teil des Bundesstaats bieten Brennholzquellen, ferner befinden sich in Washington viele Standorte, die für die Umwandlung von Wind- und geothermischer Energie geeignet sind. Die wichtigste Form erneuerbarer Energien stellt jedoch Wasserkraft dar. So ist der Staat im landesweiten Vergleich führend bei der Erzeugung von Elektrizität aus Wasserkraft. Im Jahr 2011 wurden über 91 Milliarden kWh Strom aus Wasserkraft generiert, was nahezu 80% des gesamten in Washington erzeugten Stromes ausmachen (Tabelle 33). Das am Columbia River gelegene Grand Coulee Wasserkraftwerk weist die höchste Leistung aller Kraftwerke der USA auf und produziert bis zu 6,8 MW an Energie.331 Und auch auf dem Gebiet der Windenergie liegt der Staat auf Rang 5 im Hinblick auf die Stromerzeugung. Insgesamt Vgl. Washington State Department of Commerce (2013): Our Key Sectors Vgl. U.S. Department of Commerce – Census Bureau & Bureau of Economic Analysis (2013): News Release – U.S. International Trade in Goods and Services June 2013 329 Vgl. U.S. Department of Commerce – Census Bureau (2013): Foreign Trade – State Exports for Washington 330 Vgl. U.S. Department of Commerce – Census Bureau (2013): Foreign Trade – State Imports for Washington 331 Vgl. U.S. Department of the Interior – Bureau of Reclamation, Pacific Northwest Region (2013): Grand Coulee Dam 327 328 147 ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013 produziert Washington den landesweit größten Anteil an erneuerbaren Energien, nämlich fast ein Fünftel der US-weiten erneuerbaren Energie.332 Wie Tabelle 33 zeigt, stellen die erneuerbaren Energien auch innerhalb des Staates, den größten Anteil bei der Stromerzeugung. Insgesamt macht der Anteil fast 85% der gesamten Energiegewinnung Washingtons aus.333 Im Jahr 2011 konnte die Energiegewinnung aus regenerativen Ressourcen im Vergleich zum Vorjahr nochmals gesteigert werden.334 Washington ist ein wichtiger Exporteur von Elektrizität, so speist der Staat Strom ins kanadische Netz und deckt auch Teile des Strombedarfs einer Reihe anderer US-Staaten über die Pacific Intertie HochspannungsÜbertragungsleitung ab.335 Tabelle 33: Nettostromerzeugung nach Energiequellen in Washington 2011 Stromerzeugung in MWh Anteil an der Gesamterzeugung in % Änderung zum Vorjahr in % Erdgas 4.849.507 4.2 -5,8 Kohle 5.228.585 4.5 -3,7 Erdöl 37.147 0.03 * 297.208 0.3 * Energiequelle Andere Gase Nuklear Konventionelle Wasserkraft Wind Holz/Holzabfälle Andere Biomasse Pumpspeicher Solar Andere Total 4.806.278 4.2 -4,7 91.817.701 79.7 -13,7 6.262.380 1.582.250 5.4 1.4 0,8 -0,2 168.871 0.1 -0,1 51.916 840 0.03 0 -0,07 * 159.914 115.262.597 0.14 100 0,04 - - keine Daten vorhanden *Wert geringer als 0,1 Quelle: Eigene Darstellung nach U.S. Energy Information Administration (2013): Electricity – Detailed State Data Trotz des Vorhandenseins eines großen erneuerbaren Energiepotentials beruht ein Großteil der Energienutzung in Washington auf Erdöl, gefolgt von Energie aus Wasserkraft, Erdgas, Biomasse und Kohle.336 Die gesamte Energienutzung im Bundesstaat Washington betrug im Jahr 2010 rund 2.037 Billionen Btu. Washington lag im genannten Jahr, was die Pro-Kopf-Energienutzung angeht, mit 302 Millionen Btu auf Rang 31 im US-Vergleich. Wie Abbildung 35 zeigt, wurde im Jahr 2010 die meiste Energie vom Transportwesen genutzt, gefolgt von der Industrie und den privaten Haushalten.337 Vgl. U.S. Energy Information Administration (2009): Archive – Alternative Transportation Fuels (ATF) and Alternative Fueled Vehicles (AFV) Vgl. U.S. Energy Information Administration (2013): Washington State Profile and Energy Estimates Vgl. U.S. Energy Information Administration (2009): Renewable & Alternative Fuels 335 Vgl. U.S. Energy Information Administration (2013): Washington State Profile and Energy Estimates 336 Vgl. U.S. Energy Information Administration (2013): Washington State Profile and Energy Estimates 337 Vgl. U.S. Energy Information Administration (2013): Washington State Profile and Energy Estimates 332 333 334 148 ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013 Abbildung 35: Energienutzung nach Sektor (Stand 2010) Quelle: Eigene Darstellung nach U.S. Energy Information Administration (2013): Washington State Profile and Energy Estimates Der durchschnittliche Strompreis lag 2012 für private Haushalte bei 8,53 Cents/kWh, im kommerziellen Sektor bei 7,76 Cents/kWh und im Industriesektor bei 4,02 Cents/kWh. Damit liegt Washington unterhalb des nationalen Durchschnitts (9,65 Cents/kWh).338 Zu den größten Stromversorgern in Washington gehören Puget Sound Energy, Inc., ein Unternehmen mit rund 1,1 Millionen Stromkunden, welches die Region Western Washington (ca. 4 Millionen Einwohner) mit Elektrizität und Gas bedient. Daneben zählt Snohomish County Public Utility District (PUD) zu den größten Stromversorgern in Washington, die sich in öffentlicher Hand befinden. Das Unternehmen hat über 320.000 Elektrizitätskunden und bedient die Region Snohomish County sowie Camano Island. Andere Stromversorger sind die City of Seattle, Avista Corp und PUD No 1 of Cowlitz County. 10.1 Gesetzliche Rahmenbedingungen für Bioenergie Washingtons Gouverneur ist seit Januar 2013 der Demokrat Jay Inslee. Ein wichtiger Teil seiner Agenda ist die stetige Entwicklung von Technologien um saubere Energie in Oregon zu produzieren und innerhalb des Bundesstaates zu verbrauchen. Währenddessen sollen Energiekosten sinken und Arbeitsplätze in der erneuerbaren Energiebranche entstehen. Darüber hinaus ist die Einführung eines Clean Energy Fund geplant, um Investitionen in Forschung, Entwicklung und die frühe Einführung von hochwertigen Energietechnologien zu fördern. Biokraftstoffe nehmen ebenfalls einen wichtigen Punkt Inslees Agenda ein. Geplant ist eine gezielte Investition in den Ausbau der Infrastruktur zur Distribution von Biokraftstoffen sowie der Produktion von Biokraftstoffen zu günstigeren Preisen als auf dem Importmarkt verfügbar. Außerdem soll die Washington State University von der Regierung unterstützt werden und sich 338 Vgl. U.S. Energy Information Administration (2012): Average Retail Price for Electricity 2011 149 ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013 somit als Exzellenzzentrum für Umwelt und alternative Flugzeugkraftstoffe etablieren. 339 Im Jahr 2006 wurde Washingtons RPS per Volksabstimmung in Kraft gesetzt. Ziel ist es, Washingtons Treibhausgasemissionen zu senken. Ab 2020 sollen mindestens 15% des erzeugten Stroms aus erneuerbaren Energieressourcen gewonnen werden; bis dahin steigt der Prozentsatz schrittweise an. Von den 62 Energieversorgungsunternehmen in Washington fallen 17 Versorgungsunternehmen, die zusammen einen Marktanteil von etwa 84% haben, unter die Bestimmungen der RPS.340 Bei den Interconnection Standards handelt es sich um Vorschriften des Staates oder der Versorgungsunternehmen für den Anschluss von dezentralen Energieversorgungssystemen ans Energieversorgungsnetz. Im Fall der Interconnection kann der Strom im Verbundnetz in beide Richtungen fließen, so dass dezentrale Energieversorgungseinheiten den erzeugten Strom ins Durchleitungsnetz einspeisen können. Seit 2007 bestehen in Washington die Voraussetzungen für den Anschluss von dezentralen Energieversorgungssystemen ans Durchleitungsnetz, sofern die Systeme eine Leistung 20 MW nicht überschreiten. Dies trifft sowohl auf Solar- und Photovoltaik-, als auch auf Wind, Biomasse- und Wasserkraftsysteme zu.341 Washingtons Versorgungsunternehmen sind dazu verpflichtet, Net-Metering anzubieten. Dieses Gesetz ermöglicht es jedem Erzeuger von Strom aus erneuerbaren Energien, seine Elektrizität in das öffentliche Netz einzuspeisen. Solar-, Wind-, Biomasse-, Biogas-, Kraft-Wärme-Kopplungs- oder Wasserkraftsysteme mit einer Leistung von bis zu 100 KW sind teilnahmeberechtigt. Die Ersparnisse, die den Erzeugern dadurch entstehen, dürfen nicht aufgrund der Inanspruchnahme anderer staatlicher Förderungen gekürzt werden.342 Das Grays Harbor PUD – Net-Metering Program unterscheidet sich von den innerstaatlichen Net-Metering Anforderungen insofern, dass das Gray Harbor PUD seinen Kunden am Ende des Jahres mit 50% des ihnen erhobenen Endverbraucherpreises für ihren Nettoproduktionsüberschuss (NEG) vergütet. Die staatlichen Richtlinien in Washington sehen generell vor, dass Kunden am Ende eines einjährigen Abrechnungszeitraumes ihre Überschussproduktion den Versorgungsunternehmen unentgeltlich zur Verfügung stellen müssen. Gray Harbor PUD kommt somit seinen Kunden und Einspeisern entgegen.343 Der Renewable Fuel Standard sieht als weitere gesetzliche Regelung vor, dass mindestens zwei Prozent des gesamten, in Washington verkauften Treibstoffes, aus Biodiesel bzw. Ethanol sein muss. Dieser Anteil soll auf fünf bzw. zehn Prozent angehoben werden, sobald genügend Ressourcen dafür verfügbar sind.344 Die Mandatory Utility Green Power Option beinhaltet hingegen die Regelung, dass ab 2002 sämtliche Energieversorgungsunternehmen Washingtons mit mehr als 25.000 Kunden dazu verpflichtet sind, ihren Abnehmern grünen, d.h. aus erneuerbaren Energieressourcen gewonnenen, Strom anzubieten. Darüber hinaus müssen die Energieversorger ihre Kunden quartalweise über diese freiwillige Option informieren.345 Vgl. Governor of Washington Jay Inslee (2013): Policy Brief – Clean Energy, Climate Action and Plentiful Water Vgl. U.S. Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2013): Washington – Renewable Energy Standard 341 Vgl. U.S. Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2013): Washington – Interconnection Standards 342 Vgl. U.S. Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2013): Washington – Net Metering 343 Vgl. U.S. Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2013): Washington – Grays Harbor PUD – Net Metering 344 Vgl. U.S. Department of Energy – Energy Efficiency & Renewable Energy (2013): Alternative Fuels Data Center – Renewable Fuel Standard 345 Vgl. U.S. Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2013): Washington – Mandatory Utility Green Power Option 339 340 150 ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013 Nach dem Biodiesel Use Requirement sind staatliche Institutionen seit 1. Juni 2009 zu einer Nutzung von mindestens 20% Biodiesel in ihrem Gesamtdieselverbrauch verpflichtet.346 Neben den gesetzlichen Rahmenbedingungen bietet Washington weitere finanzielle Anreize für Unternehmen, die in erneuerbare Energien und speziell Biomasse investieren wollen. So befreit die Biofuels Production Exemption etwa Gebäude, Zubehör und Grundstücke, die zur Gewinnung von Biodiesel genutzt werden für sechs Jahre nach Inbetriebnahme von der Grundsteuer. Diese Begünstigung gilt bis Ende 2015.347 Weitere Förderprogramme für die Produktion und Nutzung von erneuerbaren Energien aus Biomasse können Tabelle 34 entnommen werden. 346 347 Vgl. U.S. Department of Energy – Energy Efficiency & Renewable Energy (2013): Alternative Fuels Data Center – Biodiesel Use Requirement Vgl. U.S. Department of Energy – Energy Efficiency & Renewable Energy (2013): Alternative Fuels Data Center – Biofuels Production Tax Exemption 151 ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013 Tabelle 34: Förderprogramme erneuerbare Energien (Biomasse) Washington Förderungsart Leistungsbezogenes Anreizsystem Name Förderberechtigte Technologien Chelan County PUD Sustainable Natural Alternative Power Producers Program Förderberechtigte Auftraggeber Photovoltaik, Deponiegas, Wind, Biomasse, Geothermie, KleinWasserkraft Anlagen, Gezeitenenergie, Energie aus Wellen Gewerbe, Industrie, Privathaushalte, Schulen, Lokalregierungen, Landesregierungen, (alle Chelan County PUD Kunden) Photovoltaik, Wind, Biomasse, erneuerbare Brennstoffe Gewerbe, Industrie, Privathaushalte, Schulen, Kommunalregierungen, Landesregierungen, Landwirtschaft, alle Okanogan County PUD Kunden Erläuterung Kontakt Einspeisetarif variiert, 2012 betrug die Gutschrift 0,16 US-Dollar/ kWh, Höchstbetrag liegt bei 1,50 US-Dollar/ kWh. Die Kapazität der Anlage darf 25 kWAC nicht überschreiten. Susan Gillin Chelan County Public Utility District 327 N. Wenatchee Ave. P.O. Box 1231 Wenatchee, WA 98807 +1-509-661-4249 [email protected] Einspeisetarif variiert, 2012 betrug die Gutschrift 0,037 US-Dollar/ kWh, Höchstbetrag liegt bei 1,- US-Dollar/ kWh. Die Kapazität der Anlage darf 25 kW-AC nicht überschreiten. Debra Peters Okanogan County PUD Conservation Department 1331 2nd Ave N. P.O. Box 912 Okanogan, WA 98840 +1-509-422-8427 [email protected] Regional Leistungsbezogenes Anreizsystem Okanogan County PUD Sustainable Natural Alternative Power Program Quelle: Eigene Darstellung nach U.S. Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2013): Federal Incentives; U.S. Department of Energy – Energy Efficiency & Renewable Energy (2013): Alternative Fuels Data Center – State Laws and Incentives 152 ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013 10.2 Marktstruktur und Marktchancen für deutsche Unternehmen Die Gesamtleistung installierter Bioenergieanlagen in Washington betrug im Jahr 2011 ca. 431 MW. Damit liegt der Bundesstaat USA-weit hinter Kalifornien auf dem zweiten Platz.348 Besonders aufgrund der hohen Walddichte besteht in Oregon mit ca. 11 Mio. Tonnen, bzw. ca. 1 GW, ein hohes Potential an Energie aus fester Biomasse. Das Potential an gasförmiger Biomasse wird bei ca. 322 Tausend Tonnen angesetzt. 349 Abbildung 36: Biomassepotential Washington Quelle: National Renewable Energy Laboratory (2007): Biomass Resources Abbildung 36 zeigt die Verteilung der Biomasseressourcen im Bundesstaat Oregon. Die größte Konzentration ist östlich der Hauptstadt Olympia in Pierce County sowie in Whitman County an der Grenze zu Idaho zu erkennen. Hier werden besonders aus Resten der Holzverarbeitung immense Mengen Biomasse bereitgestellt. Ferner bestehen große städtische Abfallvorkommen und –deponien im Großraum Seattle und der Stadt Spokane. 348 349 Vgl. U.S. Department of Energy – Energy Efficiency & Renewable Energy (2013): 2011 Renewable Energy Data Book Vgl. Open Energy Information (2012): Washington: Energy Resources 153 ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013 Abbildung 37: Arten von Biomassevorkommen in Washington Quelle: Washington State University (2005): Biomass Inventory and Bioenergy Assessment – An Evaluation of Organic Material Resources for Bioenergy Production in Washington State Landwirtschaftliche Abfallprodukte, wie zum Beispiel Weizen- und Gerstenreste, sind Biomassequellen, die in Washington bis heute noch nicht nennenswert genutzt werden. Auch der Anbau von Energiepflanzen, der besonders für die ländliche Bevölkerung einen interessanten neuen Markt darstellen könnte, ist in Washington noch nicht stark vorangeschritten. Washington verfügt über Viehbetriebe zur Milchproduktion in 28 der insgesamt 39 Countys, die meisten großen Betriebe befinden sich im Yakima Valley und Columbia Basin. Insgesamt waren in Washington im Jahr 2010 443 kommerzielle Milchviehbetriebe registriert, von denen 103 (23%) Betriebe 700 oder mehr Milchkühe besitzen. 16 Betriebe verfügen über mindestens 2.500 Milchkühe. Abbildung 38 zeigt die Verteilung der Milchviehbetriebe im Bundesstaat Washington: 154 ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013 Abbildung 38: Milchviehbetriebe in Washington Quelle: Washington State Department of Agriculture (2011): Washington Dairies and Digesters Die sechs bestehenden Biogasanlagen in Washington befinden sich alle auf oder in der Nähe von Viehbetrieben. Diese Anlagen produzieren etwa 4.150 KW, genug um ca. 2.700 Wohnhäuer mit Strom zu versorgen. Jährlich entstehen durch diese Anlagen ca. 2.500 Tonnen Methan, was mehr als 50.000 Tonnen Kohlendioxid durch konventionelles Düngemanagement entspräche. Fünf Anlagen befinden sich im Nordwesten des Bundesstaates und eine Anlage ist im östlichen Teil Washingtons im Yakima Valley zu finden. Die momentanen Biogasanstrengungen in Washington stellen lediglich einen kleinen Teil des vorhandenen Bioenergiepotentials dar. Basierend auf den Entwicklungen in den letzten Jahren ist damit zu rechnen, dass bis zum Jahr 2020 zwischen 6-9 weitere Biogasanlagen eröffnet werden. In Planung befindet sich momentan die Rainier Biogasanlage in King County in der Nähe von Enumclaw. Nach Fertigstellung wird in der Anlage Dünger von drei nahegelegenen Viehbetrieben zur Energieerzeugung herangezogen. 350 Seit Anfang 2010 sind vier Biomasseprojekte in einer ersten Umsetzungsphase. Zum einen ein von Parametrix in Bingen geplantes Projekt zur Umwandlung von Waldabfällen zu Biokraftstoffen. Ferner der Kulzer BioEnergy Park in Stevens County, der 9,4 MW an Elektrizität und 2.000 Gallonen Bio-Öl pro Tag produzieren soll. Die Firma Atlas Pellets plant Waldabfälle in Omak zu Pellets zu verarbeiten. Das vierte Projekt wird von Nippon Paper durchgeführt. Hier soll ein alter Biomasseboiler in Port Angeles erneuert und dadurch sechs Megawatt mehr an Output erzielt werden. Die genannten Projekte werden vom DNR unterstützt und vorangetrieben, um Biomasse zu einem sicheren Standbein der 350 Vgl. Washington State Department of Agriculture (2011): Washington Dairies and Digesters 155 ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013 Energieversorgung des Staates zu machen.351 Abbildung 39 zeigt die erwähnten Biomasseprojekte in Washington im Überblick. Abbildung 39: Pilotprojekte der Biomasse Initiative des Washington DNR Quelle: Washington State Department of Natural Resources (2012): Forest Biomass Initiative Tim Stearns vom Washington State Energy Office sieht steigendes Potential für Bioenergie aus Forstabfällen aufgrund des Anstiegs im Wohnungsbau und der damit einhergehenden Holzfällung. Des Weiteren erwähnt Stearns Bioenergiepotentiale in den 18 Vollzugsanstalten in Washington, die momentan mit Kohle und Erdgas betrieben werden. Stearns sieht hier eine sehr gute Möglichkeit für Bioenergieentwickler zur Einrichtung von Müllheizkraftwerken, die zur Energieunabhängigkeit in den jeweiligen Anstalten führen können. Laut Stearns haben deutsche Bioenergieproduzenten generell einen guten Ruf in Washington und können mit guten Chancen in dem Bundesstaat rechnen, wenn sie in der Lage sind Technologien und Anlagen zu liefern, die Neuland in Washington bedeuten würden. 351 Vgl. Washington State Department of Natural Resources (2012): Forest Biomass Initiative 156 ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013 10.3 Profile Marktakteure Aus datenschutzrechtlichen Gründen kann nicht zu jedem Marktakteur ein Ansprechpartner angegeben werden. Behörden und Organisationen Bioenergy Washington Die Interessengemeinschaft BioEnergy Washington, die sich aus mehreren Behörden und Verbänden zusammenschließt, bildet das Fundament für die Entwicklung der Bioenergieindustrie des Staates durch ihr Engagement in Forschung, Gesetzgebung, Förderungsentwicklung und öffentlich-privaten Partnerschaften. P.O. Box 43165Olympia, WA 98504 +1-360-956-2083 [email protected] www.bioenergy-wa.com Northwest Sustainable Energy for Economic Development (SEED) Die gemeinnützige Organisation Northwest SEED arbeitet daran ein sauberes, leistungsfähiges Energiesystem basierend auf erneuerbaren Ressourcen aufzubauen, das zum größten Teil lokal verwaltet wird. Jennifer Grove – Executive Director 1402 3rd Ave., Suite 901 Seattle, Washington 98101 +1-206-267-2212 [email protected] www.nwseed.org Pacific Regional Biomass Energy Partnership Die Pacific Regional Biomass Energy Partnership ist eine gemeinsame Initiative der US-Bundesstaaten Alaska, Hawaii, Idaho, Montana, Oregon und Washington und finanziell unterstützt vom DOE. Ihr Ziel ist es, die Entwicklung von Energie aus Biomasse und die dafür notwendigen Technologien zu fördern und voranzutreiben, so wird die Biodieselund Ethanolproduktion unterstützt. Zudem betreibt sie eine verlässliche Informationspolitik, um die Vorteile der Nutzung aufzuweisen. Dave Sjoding – Renewable Resource Specialist Washington State University Energy Program 905 Plum Street S.E., Bldg 3 Olympia, WA 98504 +1-360-956-2004 [email protected] www.pacificbiomass.org 157 ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013 Washington Energy Facility Site Evaluation Council (EFSEC) EFSEC koordiniert alle Schritte, die Kraftwerke im erneuerbaren Energiebereich im Prüfungs- und Lizenzierungsverfahren durchlaufen müssen. Stephen Posner – Interim Manager1300 S. Evergreen Park Dr. S.W. PO Box 43172,Olympia, WA 98504-3172 +1-360-664-1345 [email protected] www.efsec.wa.gov Washington State Department of Agriculture – Bioenergy Program Das Bioenergie Programm des Washington State Departments of Agriculture unterstützt Bioenergie und Energiespeichermöglichkeiten im Agrarsektor. Es ist Teil des Washington State Bioenergy Teams und arbeitet zudem mit der Washington State University bzgl. der Entwicklung von Biokraftstoffanbau zusammen. Don R. Bud Hover – Director PO Box 42560 Olympia, WA 98504-2560 +1-360-902-1800 [email protected] www.agr.wa.gov Washington Utilities and Transportation Commission (UTC) Das Ziel der UTC ist es, Konsumenten zu schützen, indem sie Dienstleistungen von privatwirtschaftlichen Verkehrsbetrieben, Telekommunikations- und Versorgungsunternehmen reguliert. Faire Preise und eine sichere, verlässliche Versorgung sollen so sichergestellt werden. 300 S. Evergreen Park Dr. SW Olympia, WA 98504 +1-360-664-1160 www.utc.wa.gov Verbände Governors’ Biofuel Coalition Diese Organisation hat es sich zum Ziel gesetzt, die Nutzung von Treibstoffen auf Ethanolbasis voranzutreiben, um die Abhängigkeit von Energieimporten zu verringern, die Umwelt zu schützen und die Wirtschaft anzukurbeln. Ferner versuchen sie die Bevölkerung über den Nutzen von Ethanol aufzuklären. www.governorsbiofuelscoalition.org 158 ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013 Washington State Department of Natural Resources (DNR) In Zusammenarbeit mit der Bevölkerung und staatlichen Organisationen hat es sich das Washington State DNR dazu verpflichtet, die Umwelt zu schützen, um somit den Anwohnern, insbesondere den Schulen und Kommunen vor Ort eine hohe Lebensqualität garantieren zu können. Das Department verwaltet insgesamt 5,6 Mio. Hektar Land. Peter Goldmark – Washington State Commissioner of Public Lands PO Box 47000 1111 Washington Street SE Olympia, WA 98504 +1-303-623-9378 www.westgov.org Forschungseinrichtungen Innovate Washington Auftrag von Innovate Washington ist es, die Entwicklung der Industrien im Bereich der Energietechnologien im Nordwesten zu beschleunigen. Die Einrichtung ist Teil des Washington Technology Centers. Kim Zentz – CEO Roosevelt Commons Building 4311 Eleventh Avenue NE, Suite 220 Seattle, WA 98105 +1-206-685-1920 www.innovatewashington.org Pacific Northwest National Laboratory Die Einrichtung forscht für das DOE und andere Regierungsbehörden, Universitäten und die Industrie, um Wissen und Technologien für nationale Anliegen so wie Umweltschutz und Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu schaffen. Michael Kluse - Director 902 Battelle Boulevard Richland, WA +1-509-375-6600 www.pnnl.gov 159 ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013 University of Washington – Energy and Environmental Combustion Laboratory Das Energy and Environmental Combustion Laboratory ist auf Verbrennungsforschung spezialisiert, beschäftigt sich aber außerdem auch mit Anlagen- und Anwendungstechnik in den Bereichen erneuerbare Energie und Energieerhaltung. Phil Malte – Professor Box 352600 University of Washington Seattle, WA 98195-2600 +1-206-543-5090 [email protected] http://faculty.washington.edu/malte/ Washington State University – Extension Energy Program Das Energy Program der Washington State University bietet seinen Kunden, darunter Energieversorger, Regierungsbehörden und Bildungseinrichtungen, Serviceleistungen im Energie- und Effizienzbereich im Allgemeinen, sowie Produkt- und Weiterbildungsinformationen. Jacob C. Fey - Director 905 Plum Street SE Box 43165 Olympia WA 98504 +1-360-956-2000 [email protected] www.energy.wsu.edu Unternehmen Die folgenden fünf Unternehmen versorgen den Großteil Washingtons mit Elektrizität: 352 Puget Sound Energy Inc. City of Seattle Snohomish County PUD, No. 1 Avista Corp. PUD No 1 of Cowlitz County 352 Vgl. U.S. Energy Information Administration (2012): State Electricity Profiles 160 ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013 Elcon Associates Elcon Associates plant und berät u.a. beim Bau von erneuerbaren Energieprojekten in den Bereichen Wind, Wasserkraft, Solar, Biomasse und Geothermik. Kinh D. Pham – President & Director 12670 NW Barnes Road Portland, OR 97229 +1-503-644-2490 [email protected] www.elcon.com Imperium Renewables Inc. Das 2004 gegründete Unternehmen Imperium Renewables vertreibt ein innovatives System zur Herstellung von Biodiesel, mit hohem Wert auf Umweltfreundlichkeit und Qualität. John Plaza – Founder, President & CEO 568 First Avenue South, Suite 600 Seattle, WA 98104 +1-206-254-0203 [email protected] www.imperiumrenewables.com Standard Biodiesel Standard Biodiesel ist Teil von Standard Biofuels USA und liefert erneuerbaren Diesel für Motoren, Generatoren und Brennöfen. Derieser Kraftstoff stammt von Gemüseölen, Tierfetten, Mikroalgenöl oder recyceltem Gaststättenöl. 5850 South 228th Street Kent, WA 98032 +1-206-388-3869 http://www.standardbiodiesel.com/ US Ethanol LLC US Ethanol liefert Biokraftstoffe zwischen Vancouver, Kanada und Sacramento, Kalifornien durch Biodieseltankstellen entlang der Interstate 5. 900 Washington Street, Suite 1100 Vancouver, WA 98660 +1-360-699-3002 www.usethanolnw.com 161 ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013 Whole Energy Fuels Whole Energy Fuels ist ein erfahrenes Unternehmen in der alternativen Kraftstoffbranche, es hat einen ökonomischen, ökologischen und gesellschaftlich nachhaltigen Ansatz zur Biokraftstoffentwicklung und dessen Vertrieb entwickelt. 2950 Newmarket St Suite 101-204 Bellingham, WA 98226 +1-888-600-8611 [email protected] www.whole-energy.com Parametrix Das Unternehmen verfügt über Know-how in den Bereichen Transport, Rohstoffquellen, Toxikologie, Abfallwirtschaft und Gemeinschaftsbildung. Die Projekte, die Parametrix bearbeitet, haben das Ziel, lebhafte und nachhaltige Kommunen zu gestalten. Jeff Peacock – President & CEO 1002 15th St SW, Suite 220 Auburn, WA 98001 +1-253-269-1330 [email protected] www.parametrix.com Borgford BioEnergy LLC Das Unternehmen entwirft, produziert und installiert Energiesysteme, die auf einem „Octaflame“-Vergaser basieren. Diese Art von Vergaser ist dafür ausgelegt, Biomasse möglichst effizient zu verarbeiten, ohne die Natur zu sehr zu belasten. Die Systeme sind auf eine kleine Wärmekopplung spezialisiert. 958 Westover Road Colville, WA 99114 +1-800-884-8776 [email protected] www.borgfordbioenergy.net Washington Biodiesel Das Unternehmen konzentriert sich auf die Biodiesel Industrie im Pazifischen Nordwesten. Dabei liegt der Fokus auf Biodiesel-Öhlrohstoffen von hoher Qualität. 3401 Fremont Avenue N. Suite 242 Seattle, WA 98103 +1-206-547-1078 www.wabiodiesel.com 162 ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013 11 Staatenprofil Wyoming Bevölkerung: 576.412 Einwohner (2012)353 Fläche: 253.597 km2 Hauptstadt: Cheyenne354 BIP gesamt (nominal): 37.617 Mio. US-Dollar (2011)355 BIP gesamt (real): 31.542 (2011)356 BIP pro Kopf (real): 55.516 US-Dollar (2011)357 Arbeitslosenquote: 5,4% (Jahresdurchschnitt 2012)358 Wyoming ist der Bundesstaat mit der neuntgrößten Fläche, jedoch zugleich, mit etwas über einer halben Million Einwohnern, der bevölkerungsärmste Bundesstaat der USA. 359 Und das, obwohl die Bevölkerung seit dem Jahr 2000 um mehr als 12% angestiegen ist.360 2012 lebten 576.412 Menschen in Wyoming.361 Das U.S. Census Bureau schätzt, dass Wyomings Bevölkerung bis zum Jahr 2030 auf 668.830 Einwohner anwachsen wird. 362 Im Folgenden findet sich eine Übersicht zum BIP sowie dem Wirtschaftswachstum von 2005 bis einschließlich 2011. Tabelle 35: BIP, Wirtschaftswachstum und Arbeitslosigkeit in Wyoming 2005 bis 2011 Wyoming 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 BIP (real, in Mio US-Dollar) 26.238 28.688 29.807 31.434 34.502 34.409 31.542 Wachstumsrate (in %) -0,8 9,3 3,9 5,46 9,76 -0,27 -8,4 Arbeitslosenquote (in %) 3,7 3,2 2,8 3,1 6,3 7,0 6,1 Quelle: Eigene Darstellung nach U.S. Department of Commerce – Bureau of Economic Analysis (2013): Regional Economic Accounts; U.S. Department of Labor – Bureau of Labor Statistics (2013): Local Area Unemployment Statistics Wie zu erkennen, belief sich das BIP Wyomings im Jahr 2011 auf 31,5 Milliarden US-Dollar, was einem Rückgang von rund 8,4% entspricht. Schon im Vorjahr war das Wirtschaftswachstum des Staates leicht negativ, obwohl sich Wyoming mit einer Wirtschaftswachstumsrate von 9,76% im Jahr 2009 bereits sehr schnell und früher als andere Staaten im nationalen Vergleich von der Wirtschaftskrise erholen konnte. Durch die niedrige Einwohnerzahl des Staates ergibt sich in Wyoming ein reales pro Kopf BIP das 2011 mit 55.516 USDollar deutlich über dem nationalen Durchschnitt von 42.070 US-Dollar lag.363 Auch auf dem Arbeitsmarkt sind die Zeichen positiv: die niedrige Arbeitslosenquote von 5,4% im Jahr 2012 lag weit unter dem landesweiten Jahresdurchschnitt von 8,1%.364 Vgl. U.S. Department of Commerce – Census Bureau (2013): Census 2010 Vgl. State of Wyoming (2012): About 355 Vgl. U.S. Department of Commerce – Bureau of Economic Analysis (2013): Regional Economic Accounts 356 Vgl. U.S. Department of Commerce – Bureau of Economic Analysis (2013): Regional Economic Accounts 357 Vgl. U.S. Department of Commerce – Bureau of Economic Analysis (2013): Regional Economic Accounts 358 Vgl. U.S. Department of Labor – Bureau of Labor Statistics (2013): News Release – Regional and State Unemployment 2012 Annual Average 359 Vgl. State of Wyoming (2012): About 360 Vgl. U.S. Department of Commerce – Census Bureau (2013): Population Estimates 361 Vgl. U.S. Department of Commerce – Census Bureau (2013): State & County Quickfacts – Wyoming 362 Vgl. Wyoming Department of Administration & Information – Economic Analysis Division (2011): Population for Wyoming. Counties, Cities, and Towns: 2010 to 2030 363 Vgl. U.S. Department of Commerce – Bureau of Economic Analysis (2013): Regional Economic Accounts 364 Vgl. U.S. Department of Labor – Bureau of Labor Statistics (2013): Local Area Unemployment Statistics 353 354 163 ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013 Die Wirtschaftszweige, die am stärksten zur Wirtschaftsleistung im Staat beitragen sind der Bergbau - es werden Erdöl, Erdgas, Kohle und Metallerze abgebaut - die Landwirtschaft und der Tourismus.365 Aufgrund der beliebten Nationalparks Yellowstone und Grand Teton ist vor allem der Tourismus ein starker Wirtschaftsfaktor.366 Der Bundesstaat Wyoming exportierte im Jahr 2012 Güter im Wert von 1,42 Milliarden US-Dollar. Wichtigstes Exportgut sind chemische Erzeugnisse, diese machten 2012 knapp 61,5% des gesamten Exportvolumens aus. Darüber hinaus wird auch Handel mit Pumpen und Kompressoren sowie mit Rohstoffen wie Leichtölen, Uran und Erdgas betrieben. Kanada war mit einem Anteil von 23,1% an den Gesamtexporten der wichtigste Handelspartner, gefolgt von Australien. Deutschland ist gemessen an den Exportzahlen des Staates kein wichtiger Absatzmarkt für Güter aus Wyoming, die Bundesrepublik zählt nicht zu den Top 25 Destinationen für Exporte des Bundesstaates. 367 Dennoch werden Waren von Deutschland nach Wyoming importiert. So ist Deutschland der drittgrößte Exporteur nach Wyoming hinter Kanada und China, wenn auch nur mit einem Anteil von 2,1% an den Gesamtimporten. 368 Energiemarkt Abbildung 40: Energievorkommen Wyoming Quelle: U.S. Energy Information Administration (2013): Wyoming State Profile and Energy Estimates Wyoming ist der führende US-Bundesstaat im Bereich der Kohleproduktion. Das Powder River Basin im Nordosten des Staates ist die größte Kohleregion der Nation, dort wird in 18 Minen Kohle abgebaut. Im Jahr 2011 betrug die geförderte Vgl. Wyoming Department of Employment, Research & Planning (2010): Wyoming Private Employing Units, Employment, and Wages by NAICS Industry Group - Mining - First Quarter 2010 366 Vgl. State of Wyoming – Economic Analysis Division (2010): Economic Summary 367 Vgl. U.S. Department of Commerce – Census Bureau (2013): Foreign Trade – State Exports for Wyoming 368 Vgl. U.S. Department of Commerce – Census Bureau (2013): Foreign Trade – State Imports for Wyoming 365 164 ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013 Menge Kohle 438,7 Millionen Tonnen.369 Wyoming ist außerdem reich an Erdgas- und Erdölvorkommen und verfügt über mehr als ein Dutzend Öl- und Gasfelder. Die nachfolgende Tabelle zeigt, wie stark die Stromerzeugung aus fossilen Brennstoffen, vor allem Kohle, in Wyoming die Elektrizitätserzeugung dominiert. Tabelle 36: Nettostromerzeugung nach Energiequellen in Wyoming 2011 Energiequelle Kohle Erdöl Erdgas Konventionelle Wasserkraft Andere Gase Andere Stromerzeugung in MWh 40.961.448 Anteil an der Gesamterzeugung in % 86,0 Änderung zum Vorjahr in % -2,33 55.450 0,1 -0,02 458.930 1,0 0,05 1.223.730 2,5 0,37 264.936 0,6 0,02 62.106 0,1 -0,04 Solar 0 0 0 Wind 4.611.868 9,7 2,95 Total 47.638.468 100 - - keine Daten vorhanden Quelle: Eigene Darstellung nach U.S. Energy Information Administration (2012): Electricity – Detailed State Data Erneuerbare Energien machen bislang knapp 13% der Energieproduktion aus, wobei Windkraft der größte Energielieferant ist, gefolgt von Wasserkraft. 370 Die Energienutzung im Bundesstaat Wyoming betrug im Jahr 2010 pro Kopf 948,1 Millionen Btu und war somit im landesweiten Vergleich am höchsten (US-Durchschnitt 315,9 Millionen Btu pro Kopf). Allerdings sank der Pro-KopfVerbrauch im Vergleich zum Vorjahreswert von 955,8 Millionen Btu. 371 Abbildung 41 zeigt, dass im Jahr 2010 die meiste Energie von der Industrie genutzt wurde, gefolgt vom Transportwesen. Dies liegt an der starken und sehr energieintensiven Förderung fossiler Brennstoffe.372 Vgl. U.S. Energy Information Administration (2012): Annual Coal Report Vgl. U.S. Energy Information Administration (2012): Wyoming Renewable Electricity Profile 2010 371 Vgl. U.S. Energy Information Administration (2011): State Energy Consumption Estimates 1960 Through 2009 372 Vgl. U.S. Energy Information Administration (2013): U.S. States Profiles and Energy Estimates 369 370 165 ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013 Abbildung 41: Energienutzung nach Sektor (Stand 2010) Quelle: Eigene Darstellung nach U.S. Energy Information Administration (2013): Wyoming State Profile and Energy Estimates Der Strompreis lag dabei 2012 bei 9,9 Cent/kWh im privaten Haushalt, bei 8,14 Cent/kWh im kommerziellen Bereich und bei 6,08 Cent/kWh im industriellen Bereich. Der Durchschnittsstrompreis lag mit 7,23 Cent/kWh deutlich unter dem nationalen Durchschnittspreis von 9,65 Cent/kWh.373 11.1 Gesetzliche Rahmenbedingungen für Bioenergie In Wyoming sind bisher noch keine RPS eingeführt worden. Bei den RPS handelt es sich um eine wichtige ordnungspolitische Maßnahme zur Erhöhung des Anteils erneuerbarer Energien an der Energieproduktion. Durch RPS der Bundesstaaten werden hiesige Energieversorgungsunternehmen verpflichtet einen bestimmten Anteil ihres Energieangebots aus erneuerbaren Energien zu gewinnen. Mittlerweile wurden in 36 US-Bundesstaaten RPS eingeführt.374 In Wyoming existieren allerdings Interconnection Requirements. Bei diesen handelt es sich um Vorschriften des Staates oder der Versorgungsunternehmen für den Anschluss von dezentralen Energieversorgungssystemen ans Stromnetz. Strom kann im Verbundnetz in beide Richtungen fließen, so dass dezentrale Energieversorgungseinheiten den erzeugten Strom ins Durchleitungsnetz einspeisen können. Das Limit liegt bei 25 Megawatt, Strom kann aus Photovoltaik, Wind, Wasserkraft und Biomasse gewonnen werden.375 Seit Februar 2001 ist das Net-Metering-Gesetz in Wyoming in Kraft. Es trifft auf Anlagen im Besitz von Investoren und Energiegenossenschaften zu. Solar-, Wind-, Biomasse- und Wasserkraftsysteme mit einer Leistung von bis zu 25 KW sind teilnahmeberechtigt. Der im Rahmen des Net-Metering erzeugte Strom wird in das öffentliche Stromnetz eingespeist und Vgl. U.S. Energy Information Administration (2012): Average Retail Price for Electricity 2011 Vgl. U.S. Energy Information Administration (2010): Renewable Portfolio Standards and State Mandates by State 375 Vgl. U.S. Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2013): Wyoming – Interconnection Guidelines 373 374 166 ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013 sorgt dafür, dass der Zähler des jeweiligen Produzenten rückwärts läuft, da ihnen dafür Guthaben gutgeschrieben wird.376 Wyomings Net-Metering-Gesetz enthält grundsätzliche Anforderungen für den Anschluss aller dezentralen Systeme ans Stromnetz. Mit inbegriffen sind hier alle Systeme bis zu 25 kW, die Elektrizität aus Solar-, Wind-, Wasser- und Biomassekraft generieren. Es wurde jedoch noch kein separates Gesetz zu diesem Thema verabschiedet.377 Des Weiteren ist erwähnenswert, dass in Wyoming der Erwerb einer Ethanol Lizenz verpflichtend ist. Jeder, der Ethanol importiert, exportiert oder vertreibt, muss eine jährliche Lizenz beim Wyoming Department of Transportation beantragen, die 25 US-Dollar kostet.378 Weitere finanzielle Anreize sind in Tabelle 37 aufgelistet. Vgl. U.S. Department of Energy - Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2013): Wyoming – Net Metering Vgl. U.S. Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2013): Wyoming – Net Metering 378 Vgl. U.S. Department of Energy – Energy Efficiency & Renewable Energy (2013): Alternative Fuels Data Center – Ethanol License 376 377 167 ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013 Tabelle 37: Förderprogramme erneuerbare Energien (Bioenergie) Wyoming Regional Förderungsart Name Förderberechtigte Technologien Förderberechtigte Auftraggeber Small Business NonProfit Energy Audit Program für Gewerbe, Nonprofit und Landesregierung für effiziente Energiesysteme: Energieaudit/prüfung wird zu 75% finanziell getragen (bis 2.500 Dollar) --> Level 2 Audit = Analyse von Material, Systems, Betriebseigenschaften, vom Staat Wyoming getragen Ansprechpartner: Sherry Hughes Wyoming Business Council State Energy Program 214 W. 15th Street Cheyenne, WY 82002 Phone: (307) 777-2824 Fax: (307) 777-2838 E-Mail: [email protected] Web Site: http://www.wyomingbusiness.org eine locale option - energy improvement loan program seit Juli 2010 suspendiert auf weiteres von der Federal Housing Financing Agency. Sonst Porperty-Assessed Clean Energy (PACE) Finanzierung: Eigentümer können sich Geld leihen, um Energieverbesserungen vorzunehmen, wird durch bestimmte Versteuerung über Jahre hinweg zurückgezahlt. Kein Kontakt angegeben. Weitere Infos zu Förderprogrammen anderer Energietechnologien siehe DSIRE. Erläuterung Quelle: Eigene Darstellung nach U.S. Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2013): Wyoming – Financial Incentives 168 Kontakt ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013 Die fünf größten Stromversorger Wyomings sind PacifiCorp, Powder River Energy Corporation, Cheyenne Light Fuel & Power Co., High Plains Power Inc. und Lower Valley Energy Inc. Mit einem Umsatz von insgesamt 4,9 Milliarden USDollar ist PacifiCorp dabei der größte Stromversorger Wyomings und versorgt 1,7 Millionen Kunden in sechs westlichen Staaten.379 Die Powder River Energy Kooperative als zweitgrößter Stromanbieter, hat 11.929 Mitglieder und liefert Strom an 28.454 Zähler im Nordosten Wyomings und im südlichen Teil Montanas.380 11.2 Marktstruktur & Marktchancen für deutsche Unternehmen Auch wenn der Markt für erneuerbare Energien bislang eine untergeordnete Rolle in Wyoming spielt, ist es nennenswert, dass der Staat nach Kalifornien den höchsten Pro-Kopf Anteil an installierter erneuerbarer Energie aufweist. Dies mag nicht zuletzt an dem aufstrebenden Windenergiemarkt liegen, der von der Regierung stark gefördert wird. Abbildung 42: Biomassepotential in Wyoming Quelle: Open Energy Information (2012): Wyoming: Energy Resources Der Bioenergiemarkt ist dabei allerdings als sehr klein einzuschätzen. Die geographischen Gegebenheiten des Staates verdeutlichen, dass das Biomasse Potential hier eher gering ausfällt. Die Hochebene, auf der Wyoming liegt, ist größtenteils trocken und unbewaldet.381 Deshalb liegt Holz auf dem letzten Platz der Erzeugung von Strom aus den vier verschiedenen Arten der Biomasse (tierische Abfälle, Pflanzen, Restholz und Siedlungsabfälle). Der größte Anteil an vorkommender Biomasse in Wyoming stammt von Pflanzen, gefolgt von Siedlungsabfällen und tierischen Abfällen. Vgl. PacifiCorp (2011): PacifiCorp Facts Vgl. Powder River Energy Corporation (2013): About PRECORP 381 Vgl. Netstate (2013): The Geography of Wyoming 379 380 169 ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013 Tabelle 38: Verfügbare Biomasse nach Herkunft (Trockengewicht in Tonnen) Tierische Abfälle Pflanzen Holz Siedlungsabfälle Total Zur Nutzung verfügbar 101.567 831.974 143.979 271.422 1.347.805 Unverfügbar 1.727.105 - 685 35.96 1.781.293 Total 1.828.672 831.974 144.664 307.382 3.129.098 Quelle: Eigene Darstellung nach Office of State Lands and Investments - Wyoming State Forestry Division (2007): Wyoming Biomass Inventory Animal Waste, Crop Residue, Wood Residue, and Municipal Solid Waste Laut der Wyoming State Forestry Division, steht über die Hälfte der vorkommenden Biomasse zur Nutzung nicht zur Verfügung, hauptsächlich aufgrund des unregelmäßigen Vorkommens. Tierische Abfälle, beispielsweise, fallen aufgrund der großen Farmbetriebe zwar in Mengen an, es wäre jedoch wirtschaftlich ineffizient die Abfälle von den riesigen Freiflächen aufzusammeln. Theoretisch ergab die Studie der Wyoming Forestry Division ein Stromerzeugungspotential von insgesamt 871.605 MWh pro Jahr. Davon würden ca. 17% aus Holz generiert werden können, 70% aus Pflanzen und gut 13% aus Siedlungsabfällen.382 Mit knapp über 560.000 Einwohnern ist Wyoming ein relativ kleiner Markt für die Erzeugung von Strom aus Bioenergie. Somit ist das Nachfragepotenzial sehr von der Erweiterung des Elektrizitätsnetzes abhängig (in den USA ist das Netz nicht national verbunden sondern eher als eine Reihe von lokalen Elektrizitätsnetzen zu verstehen). Allerdings exportiert Wyoming seit Jahren Elektrizität nach Kalifornien, da dort der Energiebedarf nicht durch eigene Leistung abgedeckt werden kann. Seit 2005 wird daher eine Hochspannungsleitung gebaut, über die die energiereiche Rocky Mountain Region Strom nach Kalifornien leiten soll. Der Baubeginn soll voraussichtlich 2014 stattfinden.383 Zudem haben sich die Obama-Administration und Secretary of Energy Steve Chu die Erneuerung des nationalen Netzes als wichtiges Ziel gesetzt. Vgl. Quelle: Office of State Lands and Investments - Wyoming State Forestry Division (2007): Wyoming Biomass Inventory Animal Waste, Crop Residue, Wood Residue, and Municipal Solid Waste 383 Vgl. Transwest Express LLC (2013): Delivering Wyoming Wind Energy to the West 382 170 ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013 Abbildung 43: Zwischenstaatliche Hochspannungsleitung Quelle: Transwest Express LLC (2013): Delivering Wyoming Wind Energy to the West Obwohl der Staat eine der niedrigsten Steuerraten der USA besitzt und keine Unternehmenssteuer und landesbezogene Einkommenssteuer erhebt, wird das Geschäftsklima durch einige Hindernisse getrübt. 384 Ein Hemmnis für das Wachstum des Biomarktes in Wyoming ist z.B. das Fehlen einer starken Wirtschaftsinfrastruktur. Die Tatsache, dass Wyoming bislang keinen RPS hat, reiht den Bundesstaat darüber hinaus im hinteren Feld der US-Bundesstaaten ein. Auch in Bezug auf finanzielle Anreize hinkt Wyoming anderen Staaten hinterher. So gibt es nur einige wenige Programme, die finanzielle Vergünstigungen bewirken. Beispielsweise verabschiedete die Landesregierung in Wyoming 2011 ein Gesetz, dass es Bezirken ermöglicht am Property-Assessed Clean Energy (PACE) Programm teilzunehmen. Dieses bietet Kredite zu günstigen Konditionen für Investitionen in neue Energieanlagen, sowohl für gewerbliche als auch private Gebäude, an. Die Kredite werden über mehrere Jahre zurückgezahlt. Dieses Programm wird von den einzelnen Verwaltungsbezirken in Eigenregie durchgeführt, deshalb muss nicht jeder Distrikt zwangsläufig an diesem Programm teilnehmen.385 Zudem werden in Wyoming Darlehen für Maßnahmen vergeben, die eine effizientere Energiebilanz für den Bundesstaat bewirken.386 Laut der School of Energy an der University of Wyoming, gibt es derzeit keine Großprojekte im Bereich der Bioenergie. Viele Einwohner Wyomings benutzen zwar Holz zum Heizen, Strom wird allerdings kaum durch Biomasse erzeugt.387 Es gibt einige wenige Anlagen, die durch Biomasse Energie generieren. Die Western Biomass Energy Plant in Upton Vgl. Wyoming Department of Revenue (2012): Department Key Reports Vgl. U.S. Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2013): Wyoming – Local Option: Energy Improvement Loan Program 386 Vgl. U.S. Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2013): Wyoming – Small Business Non-Profit Energy Audit Program 387 Vgl. University of Wyoming Extension – School of Energy (2013): Large-Scale Use of Biomass in Wyoming 384 385 171 ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013 produziert seit 2007 jährlich 1,5 Millionen Gallonen Ethanol.388 Die Tri-State Generation and Transmission Association, ein Zusammenschluss aus 44 Kooperativen, produziert Strom aus Methangas durch anaerobe Gärung aus tierischen Abfällen. Die Anlagen der Wheatland Rural Electric Association haben insgesamt eine Leistung von 280 kW.389 Laut Sustainable Business Oregon baute Northwest Energy in den letzten 28 Jahren fünf Bioenergieanlagen in Wyoming und Washington.390 Das Programm Fuels for Schools setzt sich in 6 Staaten (Nevada, Idaho, Utah, Montana, Wyoming, North Dakota) für die Verwendung von Holz und Holzabfällen als Energiequelle in privaten, sowie in öffentlichen Gebäuden ein. Obwohl das Programm auch in Wyoming Einrichtungen bei der Konzeption und Installation von BiomasseHeizkesseln unterstützen soll, ist bis jetzt kein Projekt zustande gekommen. Laut eines Interviews mit Milton E. Geiger von der University of Wyoming Extension ist die Einführung eines RPS in den kommenden fünf Jahren weiterhin unwahrscheinlich. Der Markt für erneuerbare Energien ist auch aufgrund der geringen Bevölkerung Wyomings eher klein, der Großteil der gewonnenen Energie wird in andere Staaten exportiert. Die wenigen Projekte im Bereich erneuerbarer Energien sind hauptsächlich Windprojekte, einige wenige beschäftigen sich mit der Entwicklung von Geothermieanlagen. Das Thema Bioenergie spielt laut Geiger momentan in Wyoming keine wichtige Rolle. 11.3 Profile Marktakteure Aus datenschutzrechtlichen Gründen kann nicht zu jedem Marktakteur ein Ansprechpartner angegeben werden. Organisationen, Verbände und Forschungseinrichtungen Fuels for Schools Fuels for Schools möchte die Verwendung von Holzbiomasse und erneuerbaren Energien bewerben, um eine saubere, leicht verfügbare Energiegrundlage zu schaffen. Sie engagieren sich in Idaho, Montana, Nevada, North Dakota, Utah und Wyoming. Dan Perko, Deputy State Forester Fuels for Schools Office of State Lands & Investments Wyoming State Forestry Division 1100 W. 22nd Cheyenne, WY 82002 +1-307-777-5659 [email protected] http://www.fuelsforschools.info/ Vgl. Biomass Magazine (n.d.): KL Process Design Starts Cellulosic Ethanol Production Vgl. Tri-State Generation and Transmission Association (2013): Biomass 390 Vgl. Sustainable Business Oregon (8. Mai 2011): Northwest Energy Plans $300M Oregon Biomass Investment 388 389 172 ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013 Governors’ Biofuel Coalition Diese Organisation hat es sich zum Ziel gesetzt, die Nutzung von Treibstoffen auf Ethanolbasis voranzutreiben, um die Abhängigkeit von Energieimporten zu verringern, die Umwelt zu schützen und die Wirtschaft anzukurbeln. Ferner versuchen sie die Bevölkerung über den Nutzen von Ethanol aufzuklären. http://governorsbiofuelscoalition.org/ Western Governors’ Association (WGA) Die WGA ist die überparteiliche Organisation der Gouverneure der 19 westlichen US-Bundesstaaten einschließlich der drei Pazifikinseln Northern Mariana Islands, American Samoa und Guam. Die WGA hat sich insbesondere dem Ziel der Entwicklung und Förderung erneuerbarer Energien verschrieben und in diesem Zusammenhang mehrere Initiativen, so auch eine für Bioenergiestudien, gegründet. Western Governors’ Association 400 N. Capitol St., N.W., Suite 376 Washington, D.C. 20001 +1-202-624-5402 http://www.westgov.org/index.php Western Research Institute Das Western Research Institute ist eine gemeinnützige Forschungseinrichtung. Seine Spezialisierung liegt in der Erforschung von hochentwickelten Energiesystemen und Umwelttechnologien. Western Research Institute 365 N. 9th Street Laramie, WY 82072 +1-307-721-2011 http://www.westernresearch.org/ Wyoming Business Council Die Hauptaufgabe des Wyoming Business Council besteht in der Förderung des bundesstaatlichen Wirtschaftswachstums. Das State Energy Program, das vom DOE finanziert wird, wird vom Wyoming Business Council verwaltet. Das Programm dient der Schaffung von Anreizen zur Förderung alternativer und erneuerbarer Energien und Energieeffizienz. Wyoming Business Council 214 West 15th St. Cheyenne, WY 82002-0240 +1-307-777- 2800 [email protected] http://www.wyomingbusiness.org/energy 173 ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013 Wyoming Energy Council Der Wyoming Energy Council ist eine Non-Profit Organisation deren Ziel der Erhalt fossiler Energiequellen und die Entwicklung erneuerbaren Energiequellen. 710 E Garfield St # 249 Laramie, WY 82070 +1-307-742-0313 [email protected] http://www.wyoec.org/ Wyoming Public Service Commission Die Wyoming Public Service Commission ist die Regulierungsbehörde der Versorgungsunternehmen Wyomings. Elektrizität, Erdgas und Telekommunikation sind ihre drei Hauptfelder. Die PSC ist dafür verantwortlich, dass die Einwohner Wyomings sicher, zuverlässig und zu fairen Preisen mit Energie versorgt werden. Wyoming Public Service Commission Hansen Building 2515 Warren Avenue Suite 300 Cheyenne, Wyoming 82002 +1-307-777-7427 [email protected] http://psc.state.wy.us/ Yellowstone-Teton Clean Energy Coalition Die Yellowstone-Teton Clean Energy Coalition ist eine Non-Profit-Organisation, die sich für neue Energielösungen einsetzt, um so eine gewisse Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu erzielen. Alternative Treibstoffe und Hybridfahrzeuge sollen dazu mehr Einsatz finden. Yellowstone-Teton Clean Energy Coalition P.O. Box 11756 Jackson, WY 83002 +1-307-413-1971 [email protected] http://www.ytcleanenergy.org/ 174 ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013 Entscheidende Unternehmen Cheyenne Light Fuel & Power Cheyenne Light Fuel & Power ist der Hauptstromversorger der Hauptstadt Wyomings Cheyenne. 2005 wurde das Unternehmen von Black Hills Corporation aufgekauft. 108 West 18th Street Cheyenne, WY 82001 +1-307-638-3361 http://www.cheyennelight.com/ Energy Fuel Dynamics, Wyoming Biodiesel Der Gründer von Wyoming Biodiesel Co., Robert Marron, kontaktiert zurzeit noch Landwirte und Landeigentümer in Montana und Wyoming, um sie für die Herstellung von verschiedenen Pflanzen für die Biodieselproduktion zu gewinnen. Er plant eine Biodieselanlage in Gillette, WY und möchte für den Anbau von Rohstoffen die sogenannte Sonic Bloom Technologie anwenden. Er sieht vor, Leindottern, Raps und Senfkorn für die Biodieselproduktion zu verwenden. Energy Fuel Dynamics LLC 1320 Laclede Street Sheridan, WY 82801-3321 +1-307-673-4584 High Plains Power Inc. High Plains Power ist eine elektrische Kooperative, die knapp 12.400 Kunden in zentral Wyoming versorgt, in Teilen des Fremont, Hot Springs, Washakie, Natrona, Carbon, Big Horn, Johnson und Park Counties. High Plains Power Inc. Riverton Headquarters 1775 E Monroe P.O. Box 713 Riverton, Wyoming 82501 +1-307-856-9426 http://www.highplainspower.org/index.cfm 175 ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013 Powder River Energy Corp. Diese Kooperative ist die größte in Wyoming und versorgt ca. 12.000 Mitglieder mit Strom. Powder River Energy Corp. 221 Main Street, PO Box 930 Sundance, WY 82729 +1-800-442-3630 http://precorp.coop/ PowerSHIFT Energy Company Inc PowerShift Energy ist eine Tochter von NewGen Technologies, Inc. Und wurde 2005 gegründet. Das Unternehmen produziert Ethanol und bietet alternative Energielösungen für Stromgeneration mit Biodiesel an. PowerSHIFT Energy Company P.O. Box 51195 Casper, WY 82605 Renova Energy Renova Energy vertreibt Ethanol als Kraftstoff für Fahrzeuge. Ihr Hauptsitz befindet sich in Boise, Idaho, aber sie betreiben Wyoming Ethanol LLC in Torrington, Wyoming. Die Anlage verfügt über eine jährliche Kapazität von mehr als 3,5 Millionen Litern Ethanol, die aus Mais hergestellt werden. Renova Energy 8950 W. Emerald, Ste. 158 Boise, ID 83704 +1-208-472-7300 [email protected] http://www.renovaenergy.com Western Biomass Energy LLC Western Biomass Energy ist eine Tochter von Kl Energy, die Zellulose Ethanol produzieren. Die Anlage produziert jährlich über 1,8 Millionen Liter an Ethanol jährlich. Western Biomass Energy 131 Buffalo Creek Road Upton, WY 82730 +1-307-468-2484 176 ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013 Quellenverzeichnis 25x’25 America’s Energy Future (n.d.): Home Alaska Business Monthly (26. 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