- Exportinitiative Erneuerbare Energien

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- Exportinitiative Erneuerbare Energien
BIOENERGIE
Zielmarktanalyse USA Westen 2013
mit Profilen der Marktakteure
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1
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Verschulden zur Last gelegt werden kann.
1
ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013
Inhaltsverzeichnis
Tabellenverzeichnis.................................................................................................................................................................... III
Abbildungsverzeichnis ................................................................................................................................................................IV
Abkürzungsverzeichnis ...............................................................................................................................................................VI
1
2
3
4
Staatenprofil Alaska ............................................................................................................................................................. 1
1.1
Gesetzliche Rahmenbedingungen für Bioenergie ................................................................................................... 4
1.2
Markstruktur und Marktchancen für deutsche Unternehmen ............................................................................... 6
1.3
Profile Marktakteure ................................................................................................................................................. 8
Staatenprofil Arizona ......................................................................................................................................................... 12
2.1
Gesetzliche Rahmenbedingungen für Bioenergie .................................................................................................. 15
2.2
Marktstruktur & Marktchancen für deutsche Unternehmen ............................................................................... 20
2.3
Profile Marktakteure ............................................................................................................................................... 22
Staatenprofil Hawaii ..........................................................................................................................................................27
3.1
Gesetzliche Rahmenbedingungen für Bioenergie ................................................................................................. 30
3.2
Marktstruktur & Marktchancen für deutsche Unternehmen ............................................................................... 34
3.3
Profile Marktakteure ............................................................................................................................................... 36
Staatenprofil Idaho............................................................................................................................................................ 43
4.1
Gesetzliche Rahmenbedingungen für Bioenergie ................................................................................................. 46
4.2
Marktstruktur und Marktchancen für deutsche Unternehmen ........................................................................... 49
4.3
Profile Marktakteure ................................................................................................................................................ 51
Staatenprofil Kalifornien ............................................................................................................................................................55
5
6
7
8
4.4
Gesetzliche Rahmenbedingungen für Bioenergie ................................................................................................. 59
4.5
Marktstruktur und Marktchancen für deutsche Unternehmen ........................................................................... 64
4.6
Profile Marktakteure ................................................................................................................................................67
Staatenprofil Montana .......................................................................................................................................................74
5.1
Gesetzliche Rahmenbedingungen für Bioenergie ..................................................................................................76
5.2
Marktstruktur & Marktchancen für deutsche Unternehmen ................................................................................ 81
5.3
Profile Marktakteure ............................................................................................................................................... 83
Staatenprofil Nevada ......................................................................................................................................................... 88
6.1
Gesetzliche Rahmenbedingungen für Bioenergie .................................................................................................. 91
6.2
Marktstruktur & Marktchancen für deutsche Unternehmen ............................................................................... 95
6.3
Profile Marktakteure ............................................................................................................................................... 96
Staatenprofil New Mexico ............................................................................................................................................... 100
7.1
Gesetzliche Rahmenbedingungen für Bioenergie ................................................................................................103
7.2
Marktstruktur und Marktchancen für deutsche Unternehmen .......................................................................... 107
7.3
Profile Marktakteure ..............................................................................................................................................109
Staatenprofil Oregon ........................................................................................................................................................ 115
I
ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013
9
10
11
8.1
Gesetzliche Rahmenbedingungen für Bioenergie ................................................................................................ 118
8.2
Marktstruktur und Marktchancen für deutsche Unternehmen .......................................................................... 122
8.3
Profile Marktakteure .............................................................................................................................................. 124
Staatenprofil Utah ............................................................................................................................................................130
9.1
Gesetzliche Rahmenbedingungen für Bioenergie ................................................................................................ 133
9.2
Marktstruktur und Marktchancen für deutsche Unternehmen .......................................................................... 137
9.3
Profile Marktakteure .............................................................................................................................................. 139
Staatenprofil Washington ................................................................................................................................................ 146
10.1
Gesetzliche Rahmenbedingungen für Bioenergie ................................................................................................ 149
10.2
Marktstruktur und Marktchancen für deutsche Unternehmen .......................................................................... 153
10.3
Profile Marktakteure .............................................................................................................................................. 157
Staatenprofil Wyoming .................................................................................................................................................... 163
11.1
Gesetzliche Rahmenbedingungen für Bioenergie ................................................................................................ 166
11.2
Marktstruktur & Marktchancen für deutsche Unternehmen .............................................................................. 169
11.3
Profile Marktakteure .............................................................................................................................................. 172
Quellenverzeichnis ..................................................................................................................................................................... III
II
ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013
Tabellenverzeichnis
Tabelle 1: BIP, Wirtschaftswachstum und Arbeitslosigkeit in Alaska 2005 bis 2011 ................................................................ 1
Tabelle 2: Netto Stromerzeugung nach Energiequellen in Alaska 2011 .................................................................................... 3
Tabelle 3: Förderprogramme erneuerbare Energie (Biomasse) Alaska .....................................................................................5
Tabelle 4: BIP, Wirtschaftswachstum und Arbeitslosigkeit in Arizona in den Jahren 2005 bis 2011 ................................... 12
Tabelle 5: Netto Stromerzeugung nach Energiequellen in Arizona 2011 ................................................................................. 14
Tabelle 6: Förderprogramme erneuerbare Energien (Bioenergie) Arizona ............................................................................. 17
Tabelle 7: BIP, Wirtschaftswachstum und Arbeitslosigkeit in Hawaii 2005 bis 2011 .............................................................27
Tabelle 8: Netto Stromerzeugung nach Energiequellen in Hawaii 2011 ................................................................................. 30
Tabelle 9: Einspeisetarife erneuerbare Energiesysteme Hawaii ............................................................................................. 32
Tabelle 10: Förderprogramme erneuerbare Energien (Biomasse) Hawaii ............................................................................. 33
Tabelle 11: BIP, Wirtschaftswachstum und Arbeitslosigkeit in Idaho 2006-2011 .................................................................. 43
Tabelle 12: Netto Stromerzeugung nach Energiequelle in Idaho im Jahr 2011 ...................................................................... 45
Tabelle 13: Förderprogramme erneuerbare Energie (Biomasse) Idaho ................................................................................. 48
Tabelle 14: BIP, Wirtschaftswachstum und Arbeitslosigkeit in Kalifornien in den Jahren 2004 bis 2011 ............................55
Tabelle 15: Netto Stromerzeugung nach Energiequellen in Kalifornien 2011 ........................................................................ 58
Tabelle 16: Förderprogramme erneuerbare Energien (Biomasse) Kalifornien ...................................................................... 62
Tabelle 17: BIP, Wirtschaftswachstum und Arbeitslosigkeit in Montana 2006-2011 .............................................................74
Tabelle 18: Netto Stromerzeugung nach Energiequelle in Montana 2011 ...............................................................................76
Tabelle 19: Förderprogramme erneuerbare Energien (Bioenergie) Montana ........................................................................ 78
Tabelle 20: BIP, Wirtschaftswachstum und Arbeitslosigkeit in Nevada 2005 bis 2011 ......................................................... 88
Tabelle 21: Nettostromerzeugung nach Energiequellen in Nevada 2011 ................................................................................ 90
Tabelle 22: Förderprogramme erneuerbare Energien (Biomasse) Nevada ............................................................................ 93
Tabelle 23: BIP, Wirtschaftswachstum und Arbeitslosigkeit in New Mexiko 2005 bis 2011 ............................................... 100
Tabelle 24: Nettostromerzeugung nach Energiequellen in New Mexico 2011 .......................................................................102
Tabelle 25: Förderprogramme erneuerbare Energien (Biomasse) New Mexico ................................................................... 105
Tabelle 26: BIP, Wirtschaftswachstum und Arbeitslosigkeit in Oregon 2005 bis 2011 ........................................................ 115
Tabelle 27: Nettostromerzeugung nach Energiequellen in Oregon 2011 ............................................................................... 117
Tabelle 28: Förderprogramme erneuerbare Energien (Biomasse) Oregon ...........................................................................120
Tabelle 29: BIP, Wirtschaftswachstum und Arbeitslosenquote in Utah 2005 bis 2011 ........................................................130
Tabelle 30: Nettostromerzeugung nach Energiequellen in Utah 2011 ................................................................................... 132
Tabelle 31: Förderprogramme erneuerbare Energien (Biomasse) Utah ................................................................................ 135
Tabelle 32: BIP, Wirtschaftswachstum und Arbeitslosenquote in Washington 2005 bis 2011 ............................................ 146
Tabelle 33: Nettostromerzeugung nach Energiequellen in Washington 2011 .......................................................................148
Tabelle 34: Förderprogramme erneuerbare Energien (Biomasse) Washington ................................................................... 152
Tabelle 35: BIP, Wirtschaftswachstum und Arbeitslosigkeit in Wyoming 2005 bis 2011 .................................................... 163
Tabelle 36: Nettostromerzeugung nach Energiequellen in Wyoming 2011 ........................................................................... 165
Tabelle 37: Förderprogramme erneuerbare Energien (Bioenergie) Wyoming ......................................................................168
Tabelle 38: Verfügbare Biomasse nach Herkunft (Trockengewicht in Tonnen) ................................................................... 170
III
ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Energievorkommen Alaska.................................................................................................................................... 2
Abbildung 2: Stromverbrauch nach Endverbrauchersektor (Stand 2010) ............................................................................... 3
Abbildung 3: Biomassepotential Alaska ..................................................................................................................................... 6
Abbildung 4: Energievorkommen Arizona ................................................................................................................................ 13
Abbildung 5: Stromverbrauch nach Endverbrauchersektor (Stand 2010) .............................................................................. 15
Abbildung 6: Einzugsbereiche der Energieversorgungsunternehmen in Arizona .................................................................. 19
Abbildung 7: Biomassepotenzial in Arizona ............................................................................................................................. 20
Abbildung 8: Energievorkommen Hawaii ................................................................................................................................ 28
Abbildung 9: Stromverbrauch nach Endverbrauchersektor (Stand 2010) ............................................................................. 30
Abbildung 10: Biomassepotential Hawaii ................................................................................................................................. 34
Abbildung 11: Energievorkommen Idaho ................................................................................................................................. 44
Abbildung 12: Stromverbrauch nach Endverbrauchersektor (Stand 2010) ........................................................................... 46
Abbildung 13: Biomassepotential des Staates Idaho ................................................................................................................ 50
Abbildung 14: Energieprofil Kalifornien .................................................................................................................................... 57
Abbildung 15: Stromverbrauch nach Endverbrauchersektor (Stand 2010) ........................................................................... 59
Abbildung 16: Biomassepotential Kalifornien .......................................................................................................................... 65
Abbildung 17: Biomasse-Anlagen in Kalifornien ...................................................................................................................... 66
Abbildung 18: Energievorkommen Montana ............................................................................................................................ 75
Abbildung 19: Stromverbrauch nach Endverbrauchersektor (Stand 2010) ............................................................................76
Abbildung 20: Biomassepotenzial Montana ............................................................................................................................. 82
Abbildung 21: Energievorkommen Nevada .............................................................................................................................. 89
Abbildung 22: Energienutzung nach Sektor (Stand 2010) ....................................................................................................... 91
Abbildung 23: Bioenergiepotential Nevadas ............................................................................................................................ 95
Abbildung 24: Energievorkommen New Mexico .................................................................................................................... 101
Abbildung 25: Energienutzung nach Sektor (Stand 2010) .....................................................................................................103
Abbildung 26: Biomassepotential New Mexico ...................................................................................................................... 108
Abbildung 27: Energievorkommen Oregon ............................................................................................................................. 116
Abbildung 28: Energienutzung nach Sektor (Stand 2010) ..................................................................................................... 117
Abbildung 29 : Biomassepotential Oregon .............................................................................................................................. 122
Abbildung 30: Energievorkommen Utah ................................................................................................................................. 131
Abbildung 31: Energienutzung nach Sektor (Stand 2010)...................................................................................................... 133
Abbildung 32: Biomassepotential Utah ................................................................................................................................... 137
Abbildung 33: Biomasseressourcen in den westlichen USA ...................................................................................................138
Abbildung 34: Energievorkommen Washington ..................................................................................................................... 147
Abbildung 35: Energienutzung nach Sektor (Stand 2010) ..................................................................................................... 149
Abbildung 36: Biomassepotential Washington ....................................................................................................................... 153
Abbildung 37: Arten von Biomassevorkommen in Washington ............................................................................................ 154
Abbildung 38: Milchviehbetriebe in Washington ................................................................................................................... 155
Abbildung 39: Pilotprojekte der Biomasse Initiative des Washington DNR ......................................................................... 156
IV
ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013
Abbildung 40: Energievorkommen Wyoming ......................................................................................................................... 164
Abbildung 41: Energienutzung nach Sektor (Stand 2010) ..................................................................................................... 166
Abbildung 42: Biomassepotential in Wyoming ....................................................................................................................... 169
Abbildung 43: Zwischenstaatliche Hochspannungsleitung .................................................................................................... 171
V
ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013
Abkürzungsverzeichnis
ABCWU
Albuquerque Bernalillo County Water Utility Authority
ACC
Arizona Corporate Commission
AEA
Alaska Energy Authority
APS
Arizona Public Service
ARCTEC
Alaska Railbelt Cooperative Transmission and Energy Company
ASU
Arizona State University
AWEA
American Wind Energy Association
BIP
Bruttoinlandsprodukt
BTU
British Thermal Unit
CEC
California Energy Commission
CEO
Chief Executive Officer
CSP
Concentrated Solar Power
DEQ
Department of Environmental Quality
DNR
Department of Natural Resources
DOE
Department of Energy
DSIRE
Database of Incentives for Renewables & Efficiency
EERE
Energy Efficiency and Renewable Energy
EIA
U.S. Energy Information Administration
EPA
Enviromental Protection Agency
EPE
El Paso Electrics
ETO
Energy Trust of Oregon
GVEA
Golden Valley Electric Association
GW
Gigawatt
HCEI
Hawaii Clean Energy Initiative
JBER
Joint Base Elmendorf Richardson
KW
Kilowatt
KWK
Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen
LADWP
Los Angeles Department of Water & Power
MREA
Montana Renewable Energy Association
NEG
Net Excess Generation
PACE
Property-Assessed Clean Energy
PG&E
Pacific Gas & Electric
PGE
Portland General Electric
PNM
Public Service Company of New Mexico
PUC
Public Utilities Commission
PUD
Public Utility District
RCA
Regulatory Commission of Alaska
REF
Renewable Energy Fund
RETA
Renewable Energy Transmission Authority
VI
ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013
RPG
Renewable Portfolio Goal
RPS
Renewable Portfolio Standards
SCE
Southern California Edison
SDG&E
San Diego Gas & Electric Company
SEED
Northwest Sustainable Energy for Economic Development
SNAP
Sustainable Natural Alternative Power
SPS
Southwestern Public Service
SRP
Salt River Project
TEP
Tucson Electric Power
USD
US-Dollar
USD-PBARC
US-Department of Agriculture Pacific Basin Agricultural Research Center
WGA
Western Governors’ Association
VII
ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013
1 Staatenprofil Alaska
Bevölkerung:
731.449 Einwohner (2012)1
Fläche:
1.477.953,28 km²
Hauptstadt:
Juneau
Bruttoinlandsprodukt (BIP) gesamt:
51.376 Millionen US-Dollar (2011)
BIP pro Kopf:
61.853 US-Dollar (2011)2
Arbeitslosenquote:
7,0% (Jahresdurchschnitt 2012)3
Alaska ist flächenmäßig der größte Bundesstaat der USA. Im Jahr 2012 lebten nach Schätzungen des U.S. Census Bureau
etwa 731.000 Einwohner in Alaska. Dies entspricht einem Bevölkerungszuwachs von 16,7% seit dem Jahr 2000. Die
Bevölkerungsprognose des U.S. Census Bureau geht davon aus, dass die Bevölkerung bis zum Jahr 2030 auf etwa
870.000 Einwohner ansteigen wird.4 Folgende Tabelle zeigt die Entwicklung des BIP und Wirtschaftswachstum Alaskas
für die Jahre 2004 bis 2011.
Tabelle 1: BIP, Wirtschaftswachstum und Arbeitslosigkeit in Alaska 2005 bis 2011
Alaska
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
BIP (in Mio. US-Dollar)
37.824
41.82
44.587
49.19
45.861
49.12
51.367
Wirtschaftswachstum (in%)
9,9
10,6
6,6
10,3
-6,8
7,1
4,6
Arbeitslosenquote (in%)
6,9
6,5
6,1
6,4
7,7
8,0
7,6
Quelle: Eigene Darstellung nach U.S. Department of Commerce – Bureau of Economic Analysis (2013): Regional Economic Accounts; U.S. Department of
Labor Statistics – Bureau of Labor Statistics (2012): Local Area Unemployment Statistics
Das BIP Alaskas belief sich im Jahr 2011 auf 51.367 Millionen US-Dollar. Dies entspricht einem Anteil von 0,34% der
gesamten US-Wirtschaft. Das reale BIP pro Kopf in Alaska lag im Jahr 2011 mit 61.853 US-Dollar weit über dem
Durchschnittswert aller US-Staaten der bei 42.070 US-Dollar lag. Damit besaß Alaska das zweithöchste BIP pro Kopf.5
Nach einem Einbruch 2009 ist das Wirtschaftswachstum im Jahr 2010 mit 7,1% und 2011 mit 4,6% wieder positiv (siehe
Tabelle 1). Im Jahr 2012 lag die Arbeitslosenquote mit 7,0% unter dem landesweiten Jahresdurchschnitt von 8,1%.6
Alaska exportierte im Jahr 2012 Waren im Wert von 4,60 Milliarden US-Dollar (0,3% aller US-Exporte). Damit sind die
Exporte um 13,7% gegenüber dem Vorjahr zurückgegangen. Die drei wichtigsten Exportmärkte sind China, Japan, und
Südkorea (in absteigender Reihenfolge). Deutschland liegt in der Rangfolge der Exporte aus Alaska auf Platz fünf.7 Alaska
importierte im Jahr 2012 Waren im Wert von 2,11 Milliarden US-Dollar (0,1% aller US-Exporte). Damit sind die Importe
um 15,6% gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Die drei wichtigsten Herkunftsländer für Importe sind Kanada, Südkorea
und Japan (in absteigender Reihenfolge). Deutschland liegt mit Importen im Wert von 20 Millionen US-Dollar nach
Alaska in der Rangfolge auf Platz 9.8 Die wichtigsten Sektoren der Ökonomie in Alaska sind die Fischerei, Ölindustrie,
Vgl. U.S. Department of Commerce –Census Bureau (2013): State & County Quickfacts – Alaska
Vgl. U.S. Department of Commerce – Bureau of Economic Analysis (2013): Regional Economic Accounts
3 Vgl. U.S. Department of Labor – Bureau of Labor Statistics (2013): News Release – Regional and State Unemployment 2012 Annual Average
4 Vgl. U.S. Department of Commerce – Census Bureau (2010): Census 2010
5 Vgl. U.S. Department of Commerce – Bureau of Economic Analysis (2013): Regional Economic Accounts
6 Vgl. U.S. Department of Labor – Bureau of Labor Statistics (2013): News Release – Regional and State Unemployment 2012 Annual Average
7 Vgl. U.S. Department of Commerce – Census Bureau (2013): Foreign Trade – State Exports for Alaska
8 Vgl. U.S. Department of Commerce – Census Bureau (2013): Foreign Trade – State Exports for Alaska
1
2
1
ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013
Forstwirtschaft, Tourismus, Bodenschätze und Landwirtschaft. Der wichtigste Industriezweig in Alaska ist die Erdöl- und
Gasindustrie.9
Energiemarkt
Abbildung 1: Energievorkommen Alaska
Quelle: U.S. Energy Information Administration (2013): Alaska State Profile and Energy Estimates
Wie Abbildung 1 zeigt, ist Alaska reich an Energieressourcen und weist auch im Bereich der erneuerbaren Energiequellen
Entwicklungspotential auf. Trotzdem erreicht der Staat im landesweiten Vergleich nur Platz 44 im Bereich der
Stromerzeugung aus erneuerbaren Ressourcen. Dies liegt zu einem großen Teil an der fehlenden Vernetzung des
Staatengebietes. Das U.S. Department of Energy (DOE) bemüht sich darum, ländlichere Regionen durch kleinere
Windkraftanlagen an das Energienetz anzuschließen.10 Das Wasserkraftpotential Alaskas ist dank der vielen Flüsse eines
der höchsten des Landes. Außerdem eignen sich die Landstriche entlang der Küste hervorragend zur Energiegewinnung
aus Geothermie und Windkraft. Vor allem der Anteil der aus Wasser- und Windenergie gewonnenen Stromerzeugung ist
im Jahr 2011 gegenüber dem Vorjahr angestiegen wie die Tabelle 2 verdeutlicht. Trotz dieser Potentiale dominiert die
Öl- und Gasindustrie jedoch weiterhin die Wirtschaft des Bundesstaates: 14 der 100 größten Erdölfelder und fünf der
größten Erdgasfelder liegen in Alaska. Des Weiteren hat der Staat bedeutende Kohlevorkommen. Die Ölproduktion des
Staates ist seit 1988 rückläufig, wenngleich Experten von noch großen unerschlossenen Öl- und Gasreserven ausgehen.
Die Weiterverarbeitung des in Alaska geförderten Rohöls erfolgt hauptsächlich in Kalifornien und Washington, der
Transport erfolgt hierbei über die Trans-Alaska Pipeline und den Hafen Valdez.
9
Vgl. Resource Development Council (2013): Alaska’s Oil and Gas Industry
Vgl. U.S. Department of Energy – Energy Efficiency & Renewable Energy (2013): Energy Projects and Activities in Alaska
10
2
ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013
In Alaska werden erhebliche Mengen an Erdgas gefördert, von denen allerdings mehr als zwei Drittel wieder zurück in
den Untergrund gepumpt, oder direkt innerhalb der Produktionsstätte verwendet werden. Eine Weiterleitung der
Fördermengen an Konsumenten, beispielsweise über eine Erdgaspipeline, die Alaska mit den anderen US-Märkten
verbindet, wird als generell unwirtschaftlich eingestuft.
Tabelle 2: Netto Stromerzeugung nach Energiequellen in Alaska 2011
Erzeugter Strom
(MWh)
Anteil an der Stromerzeugung in%
Änderung zum
Vorjahr in%
Kohle
656.385
9,6
5,8
Erdöl
944.998
13,8
0,8
Erdgas
3.906.433
56,9
4,2
Konventionelle
Wasserkraft
1.344.746
19,2
-6,2
Wind
12.446
0,2
-1,3
Andere Biomasse
3.287
0,1
-47,9
-
-
-
6.868.294
100
-
Energiequelle
Andere
Total
Quelle: Eigene Darstellung nach U.S. Energy Information Administration (2013): Electricity – Detailed State Data
Der Strompreis für private Haushalte lag 2011 bei 17,62 Cent/kWh, im kommerziellen Sektor bei 15,10 Cent/kWh und im
Industriesektor waren es 15,71 Cent/kWh. Der Durchschnittspreis betrug etwa 16,08 Cent/kWh und lag damit 62% über
dem landesweiten Niveau.11 Trotz der hohen Strompreise steigt der Verbrauch in Alaska überdurchschnittlich stark: Die
jährliche Wachstumsrate beim Stromverbrauch liegt in Alaska bei 2,9% und zählt somit zu einem der US-weit höchsten.12
Neben den konventionellen Energiequellen Erdgas und Erdöl wurde in den letzten Jahren vor allem die Stromerzeugung
aus Wasser- und Windkraftprojekten weiter ausgebaut. Der prozentuale Anteil sowohl in der Stromerzeugung in
Wasserkraft und Windenergieanlagen ist allerdings im Jahr 2011 gegenüber dem Vorjahr gesunken wie aus
Tabelle 2 hervor geht. Im Jahr 2011 wurden knapp 20% der verkauften Strommenge aus erneuerbaren Energiequellen
(Wasserkraft eingeschlossen)13
Abbildung 2: Stromverbrauch nach Endverbrauchersektor (Stand 2010)
Quelle: Eigene Darstellung nach U.S. Energy Information Administration (2013): Alaska State Profile and Energy Estimates
Vgl. U.S. Energy Information Administration (2012): Electric Sales, Revenue, and Average Price 2011
Vgl. U.S. Department of Energy – Energy Efficiency & Renewable Energy (2013): Energy Projects and Activities in Alaska
13 Vgl. U.S. Energy Information Administration (2013): Electricity – Detailed State Data
11
12
3
ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013
Der Pro-Kopf Stromverbrauch Alaskas war 2010 dreimal so hoch wie der landesweite Durchschnitt (308 Millionen Btu
pro Kopf) und damit nach dem Verbrauch von Wyoming am zweit höchsten der USA. Alaskas Ziel ist es, den
Stromverbrauch pro Kopf auf 796,3 Millionen Btu zu senken, um den gesetzlichen Vorgaben des Energy Policy Act
(EPACT) von 2005 zu genügen. Im Jahr 2010 lag der Verbrauch bei 899 Millionen Btu pro Kopf.14
1.1
Gesetzliche Rahmenbedingungen für Bioenergie
In 2008 wurde Alaskas Renewable Energy Fund (REF) ins Leben gerufen. Das Programm sah die Bereitstellung von
jährlich 50 Mio. US-Dollar für erneuerbare Energieprojekte, besonders in Gebieten mit hohen Energiekosten, für eine
Laufzeit von fünf Jahren vor. Im Jahr 2012 wurde das Programm um weitere 10 Jahre bis 2023 verlängert. Zuständige
Behörde für den REF ist die Alaska Energy Authority (AEA). Seit 2008 sind insgesamt 202,5 Mio. US-Dollar an 227
Projekte gezahlt worden, unter anderem für Erkundungsarbeiten und Machbarkeitsstudien sowie Design- und
Konstruktionsprojekte, die eine breite Reihe von Technologien in unterschiedlichen geographischen Regionen abdecken.
In Alaska wurden bisher keine Renewable Portfolio Standards (RPS) beschlossen, die es inzwischen in 29 U.S.Bundesstaaten gibt. Bei den RPS handelt es sich um eine ordnungspolitische Maßnahme zur Erhöhung des Anteils der
erneuerbaren Energien an der Energieproduktion. Alaska hat sich als einer von sieben Bundesstaaten zu einem
Renewable Energy Goal (REG) verpflichtet. Das erklärte Staatenziel aus 2010 ist es, bis zum Jahr 2025 die Hälfte der
Stromnachfrage aus erneuerbaren Energiequellen zu decken.15
In der Vergangenheit gab es nur wenige Förderprogramme, die von Seiten der Energieunternehmen initiiert wurden. Im
Jahr 2009 investierte nur ein Energieversorgungsunternehmen in Effizienzprogramme mit einem Volumen von 387.000
US-Dollar. Aktuell fördert der größte Stromanbieter, die Golden Valley Electric Association (GVEA), mit einem Rebate
Programm
das
Vorankommen
erneuerbarer
Energien
und
Energieeffizienz.
16
Die
Mehrzahl
der
Energieeffizienzprogramme wird vom Staat Alaskas getragen. Seit dem Jahr 2008 hat der Staat insgesamt 461,5
Millionen US-Dollar in Energieeffizienzprogramme fließen lassen.17 Im Jahr 2009 haben die Versorgungsunternehmen in
Alaska insgesamt 387.000 US-Dollar in Energieeffizienz investiert. Im Rahmen des Home Energy Rebate Program
wurden im Jahr 2010 ca. 98 Mio. US-Dollar an Rückzahlungen an Hauseigentümer gezahlt.
2010 wurde in dem Bundesstaat ein Net-Metering-Gesetz erlassen, das es Erzeugern von Elektrizität aus erneuerbaren
Energien erlaubt, Elektrizität bis zu 25 kW in das öffentliche Netz einzuspeisen. Net-Metering ist für alle Kunden der
Energieversorger Alaskas verfügbar, die zur Stromerzeugung Solar-, Wind-, Biomasse-, Wasserkraft oder
Geothermieanlagen heranziehen. Als Einspeisungsobergrenze wurde ein Anteil von 1,5% der Spitzenlast des jeweiligen
Energieversorgers festgelegt. Im Mai 2011 verabschiedete die Regulatory Commission of Alaska (RCA), eine
Regulierungsbehörde für öffentliche
Versorgungsbetriebe, zusätzlich Interconnection
Guidelines, welche die
Energietarife der Versorgungsunternehmen festlegen. Die Einspeisungsgrenze für dezentrale Stromerzeuger liegt bei 25
kW.18 Weitere Anreize und Förderprogramme werden in folgender Tabelle abgebildet.
Vgl. U.S. Energy Information Administration (2011): State Energy Consumption Estimates 1960 Through 2009
Vgl. Renewable Energy Project Alaska (2013): Energy Policy
16 Vgl. U.S. Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2013): Alaska – Financial Incentives
17 Vgl. American Council for an Energy-Efficient Economy (2013): State Energy Efficiency Policy Database – Alaska
18 Vgl. U.S. Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2013): Alaska – Financial Incentives
14
15
4
ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013
Tabelle 3: Förderprogramme erneuerbare Energie (Biomasse) Alaska
Förderungsart
Staat
Name
Förderberechtigte
Technologien
Förderberechtigte
Auftraggeber
Erläuterung
Bundesstaatlicher
Zuschuss
Renewable Energy Grant
Program
Solare
Warmwasserbereitung,
Photovoltaik,
Brennstoffzellen,
Geothermische
Wärmepumpen, Wind,
Geothermik, Hydrothermik,
Wasserkraft, Biomasse,
Biogas, Gezeiten,
Wellenkraft, anaerobe
Gärung, Abwärme
Leistungsbezogenes
Anreizsystem
Golden Valley Electric
Association - Sustainable
Natural Alternative Power
(SNAP) Program
Photovoltaik, Wind,
Abwärme, Biomasse,
Geothermik, Wasserkraft,
Gezeiten
Gewerbe, Industrie,
Privathaushalte,
Gemeinnützige
Organisationen, Schulen,
Landwirtschaftsbetriebe,
Institutionen, GVEA
Kunden
Leistungsbasiertes Zulagenprogramm für
Kunden des Stromverbandes auf US-Dollar/
kWh-Basis zur Förderung der Installation
von erneuerbaren Energietechnologien mit
einer Kapazität von bis zu 25 KW.
Steuererlass
Local Option - Property Tax
Exemption for Renewable
Energy Systems
Solar, Wind, Biomasse,
Geothermik, Wasserkraft
Privathaushalte
Grundsteuererlass bei Systemen
erneuerbarer Energien in Privatbesitz durch
die Gemeinden.
Regional
Gewerbe,
Lokalverwaltung,
Versorgerunternehmen,
Stammesregierungen
Finanzielle Förderung von Projekten
förderungsberechtigter Energien in Alaska
in Höhe von rund 50 Mio. US-Dollar
jährlich.
Quelle: Eigene Darstellung nach U.S. Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2013): Financial Incentives
5
Kontakt
Butch White
Alaska Energy Authority
813 West Northern Light
Blvd.
Anchorage, AK 99503
+1-907-771-3048
[email protected]
Todd Hoener
Golden Valley Electric
758 Illinois St.
Fairbanks, AK 99707
+1-907-451-5607
[email protected]
---
ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013
Die fünf größten Energieversorger Alaskas, GVEA Inc., Chugach Electric Association Inc., Anchorage Municipal Light
and Power, Matanuska Electric Association. Inc. und Homer Electric Association Inc., decken zu 76% die
Energieversorgung des Staates. Daneben gibt es eine Vielzahl kleiner dezentraler Energieversorger, die kleine ländliche
Gemeinden mit Strom versorgen.19 Die größte Kooperative ist dabei mit 34.480 Mitgliedern die GVEA, die derzeit mehr
als 43,940 Haushalte in Fairbanks, Delta Junction, Nenana, Healy und Cantwell mit Strom versorgt.20 Die zweit größte
Kooperative Chugach Electric Association versorgt Alaskas Railbelt Region, also Gebiete rund um die Städte Anchorage,
Whittier
und
Tyonek.
Im
Januar
2011
haben
sich
die
Unternehmen
zusammengeschlossen
und
die
Gemeinschaftskooperative, Alaska Railbelt Cooperative Transmission and Energy Company (ARCTEC), gegründet.21
1.2
Markstruktur und Marktchancen für deutsche Unternehmen
Abbildung 3: Biomassepotential Alaska
Quelle: Open Energy Information (2010): Biomass Resources Alaska
Abbildung 3 stellt Alaskas Biomasseressourcen dar; es zeigt sich deutlich, dass bis auf einige wenige Gebiete die
Vorkommen in Alaska eher begrenzt sind.
Vgl. Regulatory Commission of Alaska (2013): Certificates
Vgl. Golden Valley Electric Association (2012): Annual Report 2012
21 Vgl. Alaska Railbelt Cooperative Transmission and Energy Company (2013): Energy Solutions Through Cooperative Actions
19
20
6
ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013
Alaskas wichtigste Biomassequellen sind Holz-, Sägewerksabfälle, Nebenprodukte der Fischerei sowie städtisches
Müllaufkommen. Es besteht jedoch auch Potential im Anbau von anderen Energiepflanzen, wie zum Beispiel Raps zur
Herstellung von Biokraftstoff.
Mit 11,9 Millionen Hektar Waldgebiet hat Alaska durchaus das Potential, viele Städte mit kostengünstiger Energie zu
versorgen. Alaskas Holzabfälle und Holzprodukte könnten eine solide Basis für Kraftstoffe bilden, um somit die
Heizkosten in vielen Kommunen zu senken. 22 Im Jahr 2010 wurde der erste große Pelletboiler von der Sealaska
Corporation in Juneau installiert. Daneben hat die Tok School 2010 einen Boiler in Betrieb genommen, der 65.000
Gallonen Heizöl ersetzen kann. Einige andere holzbefeuerte Boiler wurden in Alaska installiert und weitere 40 Projekte
sollen in der Zukunft umgesetzt werden. Die Produktion von Holzpellets steigt weiterhin an. Neben einigen kleinen
Anlagen ist Superior Pellets, eine Anlage in der Stadt North Pole, mit 30.000 Tonnen Pellets pro Jahr die größte in
Alaska.23
Neben Biomasse aus Holzabfällen spielt in Alaska auch die Stromerzeugung aus Fischöl und Siedlungsabfällen eine Rolle.
Bis zu 8 Millionen Gallonen Fischöl produziert Alaskas Fischereiwirtschaft jährlich. Im Jahr 2010 nahm Alaska Waste
die erste groß angelegte Biodieselanlage im Bundesstaat in Betrieb. Das Kraftwerk produziert jährlich 250.000 Gallonen
Biodiesel aus Pflanzenöl, welches als Abfallprodukt von Restaurants bezogen wird.24
Eine zusätzliche Bioenergiequelle stellt der Siedlungsmüll dar. Die Einwohner Alaskas produzieren etwa 650.000 Tonnen
Abfall im Jahr und der Bundesstaat verfügt über sieben Abfalldeponien mit einer Kapazität von mindestens 20 Tonnen
Abfall täglich. Aus dem austretenden Methangas kann wiederum Strom erzeugt werden.25
Als aktuelles Projekt ist das Joint Base Elmendorf Richardson (JBER) Kraftwerk zu nennen, das als
Gemeinschaftsprojekt des Anchorage Solid Waste Services Department und von Doyon Utilities LLC an der Anchorage
Regional Landfill entsteht. Die Weiterverarbeitung von Methangas zur Produktion von Elektrizität soll im Januar 2013
beginnen. Dabei wird das Gas über eine Pipeline zum Kraftwerk von JBER transportiert. Mit der Vollendung dieses
Projektes wird das JBER Kraftwerk das erste seiner Art in Alaska sein. Vermutlich wird es nicht das letzte Projekt
gewesen sein, denn laut der Enviromental Protection Agency (EPA) hat die Anzahl der Methangasprojekte in den USA
von 399 in 2005 auf 519 in 2009 zugenommen.26
Bislang existiert noch keine Ethanolanlage zur Weiterverarbeitung der vorhandenen Biomasse in Biokraftstoffe. Es
besteht jedoch eine Biodieselanlage in Anchorage, die im Juni 2010 in Betrieb genommen wurde. Dort werden aktuell
etwa 150.000 Liter an gebrauchtem Küchenöl pro Woche recycelt. Es wird mit einem jährlichen Umsatz von mehr als
750.000 Litern an Biodiesel gerechnet.27
Mehrere Pilotprojekte im Bereich Biomasse, die mit lokalem Holz betrieben werden, sind bereits installiert oder in
Planung. Darüber hinaus plant das Cold Climate Housing Research Center den Test einer Biomassegasanlage mit 25 kW
Leistung. Im Rahmen dieses Projekts sollen Weiden sowie andere schnell nachwachsende Pflanzen Alaskas zur
Vgl. Renewable Energy Project Alaska (2013): Energy Policy
Vgl. Alaska Energy Authority (2012): Biomass Projects
Vgl. Renewable Energy Project Alaska (2013): Energy Policy
25 Vgl. Renewable Energy Project Alaska (2013): Energy Policy
26 Vgl. Alaska Business Monthly (26. Oktober 2011): Construction Under Way on Anchorage Landfill Methane Gas Project
27 Vgl. Arctic Vegwerks (2013): Home
22
23
24
7
ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013
Energiegewinnung genutzt werden. Ein Kraftwerk mit einer Leistung von 400 kW ist Teil des Projekts. Die Rentabilität
von diesen soll untersucht werden, überschüssige Wärme wird in Treibhäuser zur Nahrungsmittelherstellung
umgeleitet.28
In der Stadt North Pole entwickelt das Unternehmen Chena Power ein 400 kW Kraftwerk, dass durch die Verbrennung
von jährlich bis zu 4.300 Tonnen Papierabfälle und andere Biomasse 500 kW Energie an die GVEA liefern kann.
Devany Plentovich von der AEA hält die Wahrscheinlichkeit für die Einführung eines RPS oder die Erhöhung des
erneuerbaren Energieziels in Alaska für gering. Dafür sollen besonders die limitierten Ressourcen für die meisten
erneuerbaren Energien und vorhandene Infrastrukturen in Alaska verantwortlich sein, gerade in ländlichen Bezirken ist
die Nutzung von Dieselgeneratoren notwendig. Nichtsdestotrotz ist die Anzahl von Bioenergieanlagen in den letzten zehn
Jahren von nur einer auf 20 Anlagen gestiegen. Der Großteil Alaskas ist mit Waldflächen bedeckt, was ein großes
Potential für die weitere Entwicklung von Bioenergie darstellt. Bis zum Jahr 2018 kann laut Plentovich mit einem Anstieg
auf ca. 50 Bioenergieanlagen gerechnet werden.
1.3
Profile Marktakteure
Aus datenschutzrechtlichen Gründen kann nicht zu jedem Marktakteur ein Ansprechpartner angegeben werden.
Organisationen, Verbände und Forschungseinrichtungen
Alaska Biodiesel and SVO Network
Die Organisation unterstützt und fördert den Gebrauch von Pflanzenölabfällen, Fischöl und lokal angebauten Pflanzen
zur Ölgewinnung zum Einsatz als alternativer Kraftstoff.
www.alaskabiodiesel.org
Alaska Energy Authority (AEA)
Die AEA wurde 1976 vom Gesetzgeber ins Leben gerufen und ist eine Körperschaft des öffentlichen Rechts. Anliegen der
AEA ist sowohl der Bau und die Finanzierung, als auch der Betrieb von Energieprojekten und -anlagen, die Alaskas
natürliche Ressourcen zur Erzeugung von Elektrizität und Wärme nutzen. Das Biomass Energy Program, in
Zusammenarbeit mit dem Pacific Regional Biomass Energy Partnership, richtet seinen Fokus auf die Entwicklung von
Holzheizkraftwerken sowie das Potential von Fischöl-Biodiesel.
Sara Fisher-Goad – Executive Director
813 West Northern Lights Boulevard
Anchorage, AK 99503
+1-907-771-3000
[email protected]
www.akenergyauthority.org
28
Vgl. University of Alaska Fairbanks (9. Dezember 2010): Woody Biomass Crops for Interior Alaska
8
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Pacific Regional Biomass Energy Partnership
Die Organisation ist eine gemeinsame Initiative der US-Bundesstaaten Alaska, Hawaii, Idaho, Montana, Oregon und
Washington und finanziell unterstützt vom DOE. Ihr Ziel ist es, die Entwicklung von Energie aus Biomasse und die dafür
notwendigen Technologien zu fördern und voranzutreiben. Im Fokus liegen insbesondere die Biodiesel- und
Ethanolproduktion.
Peter Crimp - Deputy Director
Alaska Energy Authority
813 West Northern Lights Blvd.
Anchorage, AK 99503
+1-907-269-4631
[email protected]
www.pacificbiomass.org
Alaska Power Association (APA)
Die APA hilft ihren Mitgliedern, den Energieversorgern, bei ihrem Ziel, den Kunden effizient Elektrizität und andere
Dienstleistungen zu liefern. Die APA repräsentiert ihre Mitglieder und hilft ihnen kosteneffektiv zu arbeiten. Mehr als
90% der Einwohner Alaskas erhalten ihren Strom entweder von einem genossenschaftlichen oder kommunalen
Versorgungsbetrieb.
Marilyn Leland – Executive Director
703 West Tudor Road, Suite 200
Anchorage, AK 99503
+1-907-771-5700
[email protected]
www.alaskapower.org
Northwest Energy Efficiency Alliance (NEEA)
Die NEEA ist eine Partnerschaft regionaler Energiebetriebe, staatlicher Organisationen und Interessengruppen mit dem
Ziel die Energieeffizienz zu steigern, um so den künftigen Energiebedarf decken zu können.
Margie Harris – Executive Director421 SW Sixth Ave, Suite 600
Portland, Oregon 97204
+1-800-411-0834
[email protected]
www.neea.org
9
ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013
Renewable Energy Alaska Project (REAP)
REAP, gegründet im Jahr 2004, ist die erste Interessengruppe für erneuerbare Energien in Alaska. Das Projekt ist ein
Zusammenschluss von mehr als 60 Mitgliedern, darunter Energieversorger, Umweltgruppen,
Konsumentenvereinigungen, Unternehmen, Organisationen der Ureinwohner Alaskas und Energieagenturen.
Gemeinsames Ziel ist es, die Produktion von erneuerbaren Energien in Alaska zu steigern.
Chris Rose – Founder & Executive Director308 G Street, Suite 207
Anchorage, Alaska 99501
+1-907-929-7770
[email protected]
www.alaskarenewableenergy.org
Western Governors’ Association (WGA)
Die WGA ist die überparteiliche Organisation der Gouverneure der 19 westlichen US-Bundesstaaten einschließlich der
drei Pazifikinseln Northern Mariana Islands, American Samoa und Guam. Die WGA hat sich insbesondere dem Ziel der
Entwicklung und Förderung erneuerbarer Energien verschrieben und in diesem Zusammenhang mehrere Initiativen
gegründet.
James Ogsbury – Executive Director
1600 Broadway
Suite 1700
Denver, CO 80202
+1-303-623-9378
[email protected] (Toni McCammon – Executive Assistant)
www.westgov.org
National Renewable Energy Laboratory (NREL)
Das NREL ist ein nationales Labor und Forschungsinstitut im Bereich der erneuerbaren Energien und der
Energieeffizienz. Nationale Energiesparziele im privaten sowie staatlichen Bereich sollen so vorangetrieben werden.
15013 Denver West Parkway
Golden, CO 80401
+1-303-275-3000
www.nrel.gov
10
ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013
Unternehmen
Die folgenden Energieversorger decken den Großteil des Marktes in Alaska ab:

GVEA Inc.

Chugach Electric Association Inc.

Anchorage Municipal Light and Power

Matanuska Electric Association Inc.

Homer Electric Association Inc.
Alaska Biodiesel Industries
Das Unternehmen unterstützt die Verwendung von Biodiesel in Alaska durch das Recycling von Restaurantölabfällen zur
Verwendung als Fahrzeugkraftstoff.
P.O. Box 210696
Auke Bay, Alaska 99821
Arctic VegWerks/Alaska VegOil Systems
Alaska VegOil Systems baut Fahrzeuge um, sodass sie mit unbehandeltem Pflanzenöl (SVO) betankt werden können.
Zudem beraten sie Alaska-weit hinsichtlich Biodiesel- und SVO-Umbauten.
[email protected]
www.alaskavegoil.org
Chena Power
Das Unternehmen, gegründet im Jahr 2006, ist eine Niederlassung des Chena Hot Springs Resorts. Chena Power
entwickelt eine Biomasseanlage in der Stadt North Pole, die in kürze online gehen wird.
Bernie Karl - President
2040 Richardson Hwy
North Pole, AK 99705
+1 907-488-1505
[email protected]
www.chenapower.com
11
ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013
2 Staatenprofil Arizona
Bevölkerung:
6.553.255 Einwohner (2012)29
Fläche:
294.207,317 km2
Hauptstadt:
Phoenix
BIP gesamt:
258.447 Millionen US-Dollar (2011)
BIP pro Kopf:
35.032 US-Dollar (2011)30
Arbeitslosenquote:
8,3% (Jahresdurchschnitt 2012)31
Arizona liegt im Südwesten der USA zwischen Kalifornien und New Mexico und belegt mit 295.207 km² Landesfläche
den 6. Platz im Staatenvergleich. Arizona teilt im Süden eine 626 Kilometer lange Grenze mit Mexiko. Arizona ist bekannt
für sein Wüstenklima, außerordentlich heiße Sommer und milde Winter.32 Nach Schätzungen des U.S. Census Bureau
lebten in Arizona im Jahr 2012 etwa 6,5 Millionen Einwohner.33 Dies entspricht einem Bevölkerungszuwachs von etwa
27,7% seit dem Jahr 2000. Die Bevölkerungsprognose des U.S. Census, geht davon aus, dass die Einwohnerzahl bis zum
Jahr 2030 auf 10,7 Millionen ansteigen wird.
34
Arizona ist mit 22,3 Einwohnern pro Quadratkilometer im
Landesvergleich ein dünn besiedelter Staat. Weite Teile des Nordens, im Gebiet des Grand Canyon, sind fast
unbesiedelt.35
Folgende Tabelle zeigt die Entwicklung des nominalen BIP Arizonas für die Jahre 2004 bis 2010 sowie das
Wirtschaftswachstum der einzelnen Jahre:
Tabelle 4: BIP, Wirtschaftswachstum und Arbeitslosigkeit in Arizona in den Jahren 2005 bis 2011
Arizona
BIP (in Mio. US-Dollar)
Wirtschaftswachstum (in%)
Arbeitslosenquote (in%)
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
222.971
246.842
260.123
260.5
249.72
253.62
258.45
10,77
10,71
5,38
0,13
-4,12
1,56
1,90
4,7
4,1
3,7
6,0
9,9
10,5
9,5
Quelle: Eigene Darstellung nach U.S. Department of Commerce – Bureau of Economic Analysis (2013): Regional Economic Accounts
Das nominale BIP belief sich im Jahr 2011 auf 258.447 Millionen US-Dollar, was einem Anteil von 1,7% der gesamten USWirtschaft entsprach. Das reale BIP pro Kopf lag mit 35.032 US-Dollar, und damit liegt Arizona deutlich unter dem
Landesdurchschnitt von 42.070 US-Dollar. Im US-weiten Vergleich belegt Arizona bei diesem Wohlstandsindikators
Platz 38 aller Staaten.36 Nach Einbrüchen des Wirtschaftswachstums in den Jahren 2008 und 2009 erholte sich die
Wirtschaft des Staates im Jahr 2010 und 2011 nur langsam, konnte jedoch wieder positive Wachstumsraten verbuchen
(siehe Tabelle 4). Die Arbeitslosenquote lag 2012 mit 8,3% über dem landesweiten Durchschnitt von 8,1%.37
Vgl. U.S. Department of Commerce – Census Bureau (2013): State & County Quickfacts – Arizona
Vgl. U.S. Department of Commerce – Bureau of Economic Analysis (2013): Regional Economic Accounts
31 Vgl. U.S. Department of Labor – Bureau of Labor Statistics (2013): News Release – Regional and State Unemployment 2012 Annual Average
32 Vgl. Arizona State Library (2013): Arizona Facts and Figures
33 Vgl. U.S. Department of Commerce – Census Bureau (2013): State & County Quickfacts – Arizona
34 Vgl. U.S. Department of Commerce – Census Bureau (2013): Population Projections
35 Vgl. U.S. Department of Commerce – Census Bureau (2013): State & County Quickfacts – Arizona
36 Vgl. U.S. Department of Commerce – Bureau of Economic Analysis (2013): Regional Economic Accounts
37 Vgl. U.S. Department of Labor – Bureau of Labor Statistics (2013): News Release – Regional and State Unemployment 2012 Annual Average
29
30
12
ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013
Arizona exportierte im Jahr 2012 insgesamt Waren im Wert von 18,4 Milliarden US-Dollar. Dies entspricht einem
Zuwachs von 3,2% gegenüber dem Vorjahr.38 Der wichtigste Exportpartner war Mexiko mit 34,2% des Exportvolumens
(6,3 Milliarden US-Dollar) gefolgt von Kanada (2,2 Milliarden US-Dollar) und China (1,3 Milliarde US-Dollar). Im selben
Jahr wurden Waren im Wert von 679 Millionen US-Dollar nach Deutschland exportiert. Die wichtigsten Exportgüter
waren zivile Flugzeugbauteile, Elektronikartikel und Transportequipment.
Energiemarkt
Abbildung 4: Energievorkommen Arizona
Quelle: U.S. Energy Information Administration (2013): Arizona State Profile and Energy Estimates
Arizonas geographische Gegebenheiten eigenen sich gut für die Stromgewinnung aus erneuerbaren Energien. Im Bereich
Wasserkraft bietet der Colorado River mit seinen Talsperren und Staumauern erhebliches Potenzial für die
Energiegewinnung. Trotz Arizonas immensen Ressourcen an erneuerbaren Energien, ist der Staat in seinem
Energiekonsum stark abhängig von fossilen Brennstoffen wie Kohle (40,4% der Stromproduktion), Kernkraft (28,9% der
Stromproduktion) und Erdgas (21,5% der Stromproduktion). Das größte Abbaugebiet für Kohle befindet sich im
Nordosten des Staates im Black Mesa Basin. Abgesehen von den großen Kohlevorkommen ist Arizona allerdings arm an
fossilen Brennstoffen. Nur etwa ein Drittel der benötigten Erdgasmenge wird im Staat selbst gefördert, der zusätzliche
Bedarf wird hauptsächlich aus dem Nachbarstaat Texas über Erdgaspipelines importiert.39 Auch die Erdölproduktion des
Staates fällt gering aus, die Inbetriebnahme der ersten Raffinerie ist nicht wie geplant 2010 erfolgt. Im aktuellen Jahr
2013 soll allerdings die US-weit erste Raffinerie für saubere Treibstoffe wie CARB3 und Benzin mit einem niedrigen
Schwefelgehalt in Arizona in Betrieb genommen werden. Bisher deckt Arizona seinen Erdölbedarf mit Zulieferungen aus
Kalifornien und Texas.
38
39
Vgl. U.S. Department of Commerce – Census Bureau (2013): Foreign Trade – State Exports for Arizona
Vgl. U.S. Energy Information Administration (2013): Arizona State Profile and Energy Estimates
13
ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013
Arizona verfügt mit seiner Palo Verde-Anlage in Wintersburg über das größte Atomkraftwerk der USA, mit einer Leistung
von 3,12 GW und deckt somit 28,9% des Stromverbrauchs des Staates. Nachfolgende Tabelle liefert einen Überblick über
die Stromerzeugung nach Energiequellen in Arizona.
Neben der konventionellen Energiequelle Kohle wird vor allem die Stromerzeugung aus Windkraft und Solar weiter
ausgebaut. Seit 2009 wurden Windprojekte installiert, die 135.000 MWh Elektrizität erzeugen. Wie aus Tabelle 5
hervorgeht ist die Stromerzeugung aus Erdgas im Jahr 2011 gegenüber dem Vorjahr maßgeblich zurückgegangen und
9,1% der Stromerzeugung stammen aus erneuerbaren Energien.
40
Arizona hat sich zum Ziel gesetzt die
Energieversorgung bis zum Jahr 2025 zu 15% aus erneuerbaren Energien zu decken.41
Tabelle 5: Netto Stromerzeugung nach Energiequellen in Arizona 2011
Erzeugter Strom
(MWh)
Anteil an der
Stromerzeugung in%
Änderung zum
Vorjahr in%
Kohle
43.702.297
40,4
0,1
Kernkraft
31.277.863
28,9
0,2
Erdgas
Konventionelle
Wasserkraft
23.252.700
21,5
-21,6
9.174.092
8,5
38,5
Pumpspeicherung
121.019
0,11
-42,1
Holz/Holzabfälle
143.626
0,13
2,7
Windkraft
255.579
0,24
89,4
Erdöl
53.245
0,05
-19,9
Andere Biomasse
46.834
0,04
64,8
Solarthermie und
Photovoltaik
83.349
0,08
429,1
Andere
14.754
0,01
0,1
108,125,357
100
-
Energiequelle
Total
Quelle: Eigene Darstellung nach U.S. Energy Information Administration (2013): Electricity – Detailed State Data
Der Strompreis in privaten Haushalten lag im Jahr 2011 bei 11,08 Cent/kWh, für den kommerziellen Sektor bei 9,50
Cent/kWh und im Industriesektor bei 6,55 Cent/kWh. Der durchschnittliche Preis lag bei etwa 9,71 Cent/kWh und
entspricht somit fast dem US-weiten Durchschnittspreis von 9,90 Cent/kWh.42 Auch in den vergangenen Jahren ist der
Strompreis in Arizona nur moderat angestiegen.
Die Stromerzeugung in Arizona belief sich im Jahr 2010 auf 111,75 Mio. MWh, damit ist der Staat auf Platz 12 der
Stromerzeuger im US-amerikanischen Vergleich.43 Große Mengen des erzeugten Stromes werden in die Nachbarstaaten
exportiert, vor allem nach Südkalifornien.44 Während der Stromverbrauch bis 2007 jährlich mit einer durchschnittlichen
Wachstumsrate von 3,7% anstieg, ist der Stromverbrauch seit 2008 leicht rückläufig.45 Der größte Energiekonsument im
Vgl. U.S. Energy Information Administration (2012): Arizona Renewable Electricity Profile 2011
Vgl. U.S. Department of the Interior – Bureau of Land Management (2013): Arizona Energy Strategy
Vgl. U.S. Energy Information Administration (2012): Electric Sales, Revenue, and Average Price 2011
43 Vgl. U.S. Energy Information Administration (2012): Arizona Electricity Profile 2010
44 Vgl. U.S. Energy Information Administration (2013): Arizona State Profile and Energy Estimates
45 Vgl. U.S. Energy Information Administration (2011): State Energy Consumption Estimates 1960 Through 2009
40
41
42
14
ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013
Staat ist der Transportsektor, gefolgt vom privaten und kommerziellen Sektor. Der Industriesektor bildet mit einem
Anteil von 15% des Gesamtverbrauchs den letzten Platz, wie Abbildung 5 veranschaulicht.
Abbildung 5: Stromverbrauch nach Endverbrauchersektor (Stand 2010)
Quelle: Eigene Darstellung nach U.S. Energy Information Administration (2013): Arizona State Profile and Energy Estimates
2.1
Gesetzliche Rahmenbedingungen für Bioenergie
Seit November 2006 sind in Arizona RPS etabliert, die vorsehen, dass bis 2025 insgesamt 15 Prozent des Energiebedarfs
aus erneuerbaren Energiequellen gedeckt werden sollen. Die Arizona Corporation Commission (ACC) verordnete
außerdem, dass von diesen 15 Prozent wiederum 30 Prozent aus dezentralen Stromerzeugungssystemen stammen
müssen.46 Im Mai 2009 ist ein landesweites Net-Metering-Gesetz in Kraft getreten, das es jedem Erzeuger von Strom aus
erneuerbaren Energien ermöglicht seine Elektrizität in das öffentliche Netz einzuspeisen. Net-Metering ist für alle
Kunden der Energieversorger Arizonas verfügbar, die zur Stromerzeugung Solar-, Wind-, Biomasse-, Wasserkraft oder
Geothermieanlagen heranziehen. Es wurde keine Einspeiseobergrenze als Anteil der Spitzenlast festgelegt, wie in anderen
Staaten. Die Systeme dürfen jedoch nicht mehr als 125 Prozent des Gesamtbedarfs an regenerativem Strom des einzelnen
Kunden erzeugen.47 Noch sind in Arizona keine Interconnection Standards erlassen, ein Gesetzesentwurf dazu ist aber
bei
der
ACC
in
Vorbereitung.
Energieversorgungssystemen
ans
Bis
landesweite
Vorschriften
Energieversorgungsnetz
Interconnection-Verträge, die sich häufig an Entwürfen der ACC
auch
in
finanzieller
Hinsicht
um
Anreize
bestehen,
für
vereinbaren
orientieren.48
für
den
Anschluss
von
dezentralen
Stromerzeuger
individuelle
Die Staatsregierung Arizonas bemüht sich
Solarunternehmen
und
-installateure.
Vgl. U.S. Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2013): Arizona – Renewable Energy Standard
Vgl. U.S. Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2013): Arizona – Net Metering
48 Vgl. U.S. Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2013): Arizona – Interconnection Guidelines
46
47
15
ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013
Tabelle 6 liefert eine Auflistung der wichtigsten Förderprogramme.
Am 15. Januar 2013 hat Arizonas Gouverneur Jan Brewer den Gesetzesentwurf zur Gründung des Arizona Master
Energy Plan Task Force unterzeichnet. Das aus 40 Mitgliedern bestehende Team ist in vier Gruppen unterteilt:
Transport, Kraftstoffe und Infrastrukturplanung; Gewerbe, Verordnungen und Personal; Umwelt, natürliche Ressourcen
und Bodennutzung; und Technologieentwicklung. 49 Ziel ist die Schaffung eines breiter gefächerten Energiemixes und die
Senkung der Energiekosten für Arizonas Bevölkerung. 50
49
50
Vgl. Governors’ Office of Energy Policy (2013): Arizona Master Energy Plan Task Force
Vgl. Arizona Geology (31. Januar 2013): Governor Creates Arizona’s Master Energy Task Force
16
ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013
Tabelle 6: Förderprogramme erneuerbare Energien (Bioenergie) Arizona
Förderungsart
Steuererlass
Staat
Steuererlass,
Standortmarketing
Kostenabschlag
Name
Renewable Energy
Production Tax Credit
(Corporate+Personal)
Renewable Energy Business
Tax Incentives
Qualifying Wood Stove
Deduction
Förderberechtigte
Technologien
Förderberechtigte
Auftraggeber
Solarthermie, Photovoltaik,
Deponiegas, Wind, Biomasse
Solar, Wind, Biomasse,
Wasserkraft, Geothermik,
Kraftwärmekopplung,
Anaerobe Vergärungsanlagen
Biomasse
17
Erläuterung
Kontakt
Gewerbe
Grundsteuererlass von 0,01
US-Dollar/ kWh für die ersten
produzierten 200.000 MWh;
Laufzeit: 10 Jahre.
Georganna Meyer
Arizona Department of Revenue
Renewable Energy Production Tax
Credit Program
P.O. Box 25248
Phoenix, AZ 85002
+1-602-716-6927
[email protected]
Gewerbe, Industrie
Grundsteuererlass von bis zu
10% der Investitionssumme.
Keine Obergrenze für
Grundsteuererlass. Die
zugelassene bundesstaatliche
Gesamthöhe beträgt 70
Millionen US-Dollar pro
Steuerjahr.
Tiffany Frechette
Arizona Commerce Authority
333 N. Central Ave., Suite 1900
Phoenix, AZ 85004
+1-602-845-1200
[email protected]
Privathaushalte
Kosten des Kaufs und der
Installation von Holzöfen als
Ersatz zu Kaminen sind von der
Steuer absetzbar. Maximaler
Steuerabzug 500 US-Dollar.
Tax Assistance
Arizona Department of Revenue
1600 W. Monroe
Phoenix, AZ 85007
+1-602-255-3381
ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013
Steueranreiz
Energy Equipment Property
Tax Exemption
Steueranreiz
Property Tax Assessment for
Renewable Energy
Equipment
Bonusprogramm der
Energieversorger
UES - Renewable Energy
Credit Purchase Program
Solar, Deponiegas, Wind,
Biomasse, Geothermie,
Anaerobe
Vergärungsanlagen,
Wasserkraft
Solar, Photovoltaik, Wind,
Biomasse, Wasserkraft
Solar, Photovoltaik, Wind,
Biomasse, Geothermie,
Anerobe Vergärung,
Wasserkraft
Gewerbe, Industrie,
Privathaushalte
100% Grundsteuererlass bei
Vorzeigen von Dokumenten
über Kosten von Kauf und
Installation.
Tax Assistance
Arizona Department of Revenue
1600 W. Monroe
Phoenix, AZ 85007
+1-602-255-3381
Stromerzeuger, die
erzeugte Energie nicht
eigens nutzen
Bewertung der Ausrüstung
erneuerbarer Energiesysteme
auf 20% der fortgeführten
Anschaffungskosten.
Tax Assistance
Arizona Department of Revenue
1600 W. Monroe
Phoenix, AZ 85007
+1-602-255-3381
Finanzielle Förderung
netzgekoppelter Energie,
leistungsabhängig.
Renewable Energy Credit Purchase
Program - UES
UniSource Energy Services
P.O. Box 3099
Kingman, AZ 86402
+1-866-467-1229
[email protected]
Gewerbe,
Privathaushalte
Quelle: Eigene Darstellung nach U.S. Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2013): Montana– Financial Incentives
18
ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013
Arizonas Energiemarkt wird von den drei größten der insgesamt 48 Stromversorgungsunternehmen dominiert: Tucson
Electric Power (TEP), Arizona Public Service (APS) und Salt River Project (SRP). Alle drei bieten Green Power Pricing
Programme an, ebenso die kleineren Versorger Columbus Electric Cooperative, Inc. (Tri-State Generation &
Transmission) und UniSource Energy Services. APS verfügt über fast 5 MW installierte oder geplante Leistung für die
Generation von Solarenergie in Gebieten wie Tempe, Flagstaff, Prescott, Gilbert, Glendale, Scottsdale, Red Rock and
Yuma. TEP verfügt über mehr als 4,8 MW Solarleistung in Springerville. SRP hat ebenfalls Solaranlagen in seinem
Portfolio mit fast 875 kW installierter Leistung. Abbildung 6 zeigt die geographische Verteilung der Energieversorger im
Bundesstaat Arizona.
Abbildung 6: Einzugsbereiche der Energieversorgungsunternehmen in Arizona
Quelle: Arizona Corporate Commission (2013): State of Arizona – Electric
19
ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013
2.2
Marktstruktur & Marktchancen für deutsche Unternehmen
Abbildung 7: Biomassepotenzial in Arizona
Quelle: U.S. Department of Energy (2013): Arizona Renewable Energy Resource Maps
Arizonas Topographie zeichnet sich durch riesige Wüstengebiete, sowie die Hochebenen und Schluchten des Grand
Canyons aus. Zudem beheimatet der Staat den größten Ponderosa Kieferwald der USA. 51 Durch die relativ niedrige
Niederschlagsmenge, setzt sich Arizonas Biomassevorkommen primär aus Deponiegas und tierischen Abfällen
zusammen, als aus Pflanzen- oder Holzresten. Darüber hinaus liegen in Arizona ideale klimatische Bedingungen für das
Wachstum von Mikroalgen vor, dessen Öl extrahiert und zur Produktion von Biokraftstoffen genutzt werden kann. An der
Arizona State University (ASU) wird daher seit über zwei Jahrzenten an der Züchtung von Mikroalgen zur Maximierung
51
Vgl. Netstate (2013): The Geography of Arizona
20
ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013
der Biokraftstoffproduktion geforscht. Das gesamte Trockengewicht an Biomasse wird, laut einer Studie des National
Renewable Energy Laboratory, auf 1,26 Millionen Tonnen geschätzt. Im Vergleich zu den anderen westlichen USBundesstaaten reiht sich Arizona somit im Mittelfeld bezüglich seines Biomassevorkommens ein.52
Durch steuerliche Anreize sollen Unternehmen aus dem Bereich der erneuerbaren Energien in den Staat Arizona gelockt
werden. Im Zuge der Renewable Energy Business Tax Incentives können Unternehmen eine Steuergutschrift von bis zu
zehn Prozent auf ihr investiertes Kapital bekommen. Dafür müssen die Löhne bei der Hälfte der neu geschaffenen
Arbeitsplätze mindestens 25% höher sein, als das derzeitige Durchschnittsgehalt in Arizona Des Weiteren wird eine
Investitionssumme von 25 Millionen US-Dollar in Gebäude, Land und Infrastruktur als Bedingung an die Vergünstigung
geknüpft.53 Anlagen für erneuerbare Energie, die zwischen dem 31. Dezember 2010 und Ende 2021, installiert wurden,
haben durch den Renewable Energy Production Tax Credit zehn Jahre Anspruch auf eine Steuergutschrift über die Höhe
des jährlich erzeugten Stroms. Ein jährlicher Antrag ist nötig. Die jährliche Begrenzung für das Programm liegt bei 20
Mio. US-Dollar. Die maximale Steuergutschrift, die für ein qualifiziertes System pro Jahr geltend gemacht werden kann,
liegt bei zwei Millionen Dollar. Wind- und Biomassenanlagenbetreiber erhalten eine Gutschrift von 0,01 US-Dollar pro
Kilowattstunde.54
Die Western Governors’ Association (WGA) hat das Western Regional Biomass Energy Program entwickelt. Ziel dieses
Programms ist es, den Gebrauch von Bioenergie zu steigern, durch Richtlinien, Öffentlichkeitsarbeit und technische
Unterstützung. Das Programm soll nicht nur dabei helfen, die natürlichen land- und forstwirtschaftlichen Ressourcen
besser zu nutzen, sondern auch die wirtschaftliche Entwicklung ländlicher Gebiete zu stimulieren und Arbeitsplätze zu
schaffen. Die WGA hat darüber hinaus eine Biomass Task Force gegründet. Diese widmet sich den Vorteilen und Risiken
von Energie aus Biomasse, Schranken, die Biomasseprojekten entgegenstehen und schlägt darüber hinaus Richtlinien
vor, um die Realisierung von Bioenergieprojekten zu vereinfachen. Zudem wurde 2006 das Transportation Fuels
Advisory Committee gegründet, das das Potenzial der westlichen US-Bundesstaaten im Bereich alternativer Treibstoffe
untersuchen soll. Die WGA ist zudem verantwortlich für den Westen der USA im Rahmen des National Biomass
Partnership, welches in Zusammenarbeit mit dem DOE durchgeführt wird und die Umwandlung von Biomasse in
Energie fördern will.55
Arizona verfügt über ein Biomassekraftwerk in Snowflake, das größte regenerative Energiekraftwerk des Bundesstaates,
in dem Strom aus Waldabfällen und recyceltem Papier hergestellt wird. Es hat eine Leistung von 24 Megawatt.56 Eine
Ethanolanlage in Maricopa erzeugt 208 Millionen Liter Ethanol pro Jahr auf Maisbasis.57 In Arlington, westlich von
Phoenix, produziert Amereco Biodieselkraftstoff und will seine Produktion in der Zukunft auch auf weitere Biokraftstoffe
ausdehnen.58 Darüber hinaus existieren sechs Deponiegasanlagen.59 Die Firma Heliae Development, mit Sitz in Gilbert,
entwickelt seit 2008 eine patentierte Methode Kerosin aus Algen herzustellen. Das Energieunternehmen Pinal Power
kündigte im April 2012 den Bau einer Bioenergieanlage in der Nähe von Maricopa an. Die Anlage wird auf die
Vgl. National Renewable Energy Laboratory (2005):A Geographic Perspective on the Current Biomass Resource Availability in the United States
Vgl. U.S. Department of Energy – Database for State Incentives & Renewables & Efficiency (2013): Arizona – Renewable Energy Business Tax
Incentives
54 Vgl. U.S. Department of Energy – Database for State Incentives & Renewables & Efficiency (2013): Arizona – Renewable Energy Production Tax Credit
(Corporate)
55 Vgl. Western Governors’ Association (2013): Initiative for Regional Biomass Energy
56 Vgl. SRP (2013): Snowflake White Mountain Biomass Power Plant
57 Vgl. Ethanol Producer Magazine (2013): U.S. Ethanol Plants
58 Vgl. Amereco Biofuels Corp (2008): Home
59 Vgl. Oak Ridge National Laboratory (2011): Biomass Energy Data Book – Current Landfills Gas Power Plants
52
53
21
ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013
Elektrizitätsgewinnung durch die Verbrennung von Holzabfällen ausgelegt und kann bis zu 20.000 Haushalte mit Strom
versorgen.
Im Februar 2012 kündigte das Bureau of Land Management Arizona an, in den kommenden Jahren das Staatsgebiet
Arizonas auf Eignung für erneuerbare Energien zu untersuchen und die Gebiete entsprechend zu kennzeichnen.60 Mit der
Verabschiedung der Order 1000 im Jahr 2011 hat die Federal Energy Regulatory Commission wichtige Voraussetzungen
für den Ausbau des Stromnetzes, nicht nur in Arizona, sondern im gesamten Westen geschaffen. Demnach können sich
Staaten die Kosten für eine Erneuerung des Netzes teilen, was sich positiv auf eine zeitnahe Verbesserung der
Energieinfrastruktur in der Region auswirken sollte.61
Alles in allem ist Arizona ein aufstrebender Staat in Bezug auf erneuerbare Energien. Die Gesetzgebung ist stets bemüht
diese durch finanzielle Anreize zu fördern. Allerdings liegt der Fokus dabei zurzeit eher auf Solarenergie. Obwohl der
Staat durch ein trockenes Klima gekennzeichnet ist, besitzt Arizona im Vergleich zu anderen US-Bundesstaaten ein
durchschnittliches Vorkommen an Biomasse. Hier spielt besonders das hohe Potential zur Biokraftstoffproduktion aus
Mikroalgen eine wichtige Rolle.
2.3
Profile Marktakteure
Aus datenschutzrechtlichen Gründen kann nicht zu jedem Marktakteur ein Ansprechpartner angegeben werden.
Organisationen, Behörden und Verbände
Arizona Center for Bioenergy & Photosynthesis
Diese Abteilung der ASU hat es sich zur Aufgabe gemacht zu erforschen, wie man die Energiebedürfnisse der Gesellschaft
durch biologische Energiegewinnung nachhaltig befriedigen kann.
Larry Orr
Center for Bioenergy & Photosynthesis
Arizona State University
P.O. Box 871604
Tempe, AZ 85287-1604
+1-480-965-1963
[email protected]
http://bioenergy.asu.edu/
60
61
Vgl. U.S. Department of the Interior – Bureau of Land Management (2013): Restoration Design Energy Project
Vgl. Americans for a Clean Energy Grid (22. März 2012): Arizona – Transmission and Renewable Energy
22
ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013
Arizona Corporation Commission (ACC)
Die Kommission fungiert als gesetzgebende Institution, sie nimmt Gesetze und Verordnungen an, ferner obliegt ihr eine
eingeschränkte rechtsprechende Funktion.
Paul Newman
Arizona Corporation Commission
1200 West Washington
Phoenix, AZ 85007
+1- 602-542-3682
[email protected]
www.azcc.gov
The Center for Bioenergy & Photosynthesis
Das Center ist Teil der ASU und betreibt multidisziplinäre Forschung zur Nutzung von biologischen Stoffen zur
Energiegewinnung. Darüber hinaus sollen weitere Auswirkungen von Photosynthese auf Gesellschaft und Umwelt
erforscht werden.
Arizona State University
Box 871604, Room ISTB-5 101
Tempe, AZ 85287
+1 480-965-1963
Greater Phoenix Economic Council (GPEC)
Der GPEC ist eine wirtschaftsfördernde Organisation, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, Qualitätsfirmen in Phoenix
und Umgebung anzusiedeln. Unterteilt in Industrien, finden hier auch erneuerbare Energien und insbesondere
Solarenergie ihre Förderung.
Barry Broome – President & CEO2 North Central Ave., Suite 2500
Phoenix, AZ 85004
+1- 602-256-7700
http://www.gpec.org
23
ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013
Interwest Energy Alliance
Die Interwest Energy Alliance ist ein Handelsverband aus Industrie und Befürwortern erneuerbarer Energien der
gesamten US-Westküste. Sie ist regionaler Partner der nationalen American Wind Energy Association (AWEA) und
verfolgt das Ziel die Nutzung erneuerbarer Energien in den Staaten Arizona, Colorado, Nevada, New Mexico, Utah und
Wyoming zu erhöhen.
P.O. Box 8526
Santa Fe, NM 8750
+1-505-660-4229
http://www.interwest.org/
Western Governors’ Association (WGA)
Die WGA ist die überparteiliche Organisation der Gouverneure der 19 westlichen US-Bundesstaaten einschließlich der
drei Pazifikinseln Northern Mariana Islands, American Samoa und Guam. Die WGA hat sich insbesondere dem Ziel der
Entwicklung und Förderung erneuerbarer Energien verschrieben und in diesem Zusammenhang mehrere Initiativen
gegründet.
James Ogsbury – Executive Director
1600 Broadway, Suite 1700
Denver, CO 80202
+1-303-623-9378
[email protected] (Toni McCammon – Executive Assistant)
www.westgov.org
Entscheidende Unternehmen
Arizona Public Service Company (APS)
APS bietet innovative, energieeffiziente Lösungen und erneuerbare Energieanlagen, u.a. in den Bereichen Solar,
Biomasse und Wind. Sie bieten ihren Kunden Informationen rund ums Thema erneuerbare Energien und
Wartungsserviceleistungen für die jeweiligen Anlagen.
Donald Brandt – Chairman & CEO
400 N. 5th St.
Phoenix, AZ 85072
+1-602-250-1000
www.aps.com
24
ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013
Amereco Biofuels
Das Unternehmen produziert seit 2006 Biodiesel in Arlington. Die Firma vertreibt zudem Produktionsnebenprodukte,
wie z.B. Industriereiniger.
10645 N. Tatum Boulevard, Suite 200-166
Phoenix, AZ, 85028
+1-888-415-5559
[email protected]
http://www.amerecobiofuels.com/Home.html
Diversified Energy
Diese Firma widmet sich der Weiterentwicklung von Technologien im Bereich alternativer und erneuerbarer Energien,
z.B. Biotreibstoffumrüstung und Biomassesysteme auf Algenbasis.
W. David Thompson – Chairman & CEO2020 W. Guadalupe Road, Suite 5
Gilbert, AZ 85233
+1-480-507-0297
[email protected]
http://www.diversified-energy.com/
Phyco Biosciences
Dieses
Unternehmen
ist
spezialisiert
auf
die Produktion
von
Algenbiomasse
und die Entwicklung
von
Bioraffinerieprojekten.
P.O. Box 11009
Chandler, Arizona 85248
+1 480-522-1002
[email protected]
http://www.phyco.net
Pinal Energy LLC
Das Unternehmen baute 2007 die erste Ethanol Fabrik in Arizona. Jährlich werden hier 189 Mio. Liter Ethanol aus Mais
hergestellt
Ken Dickey - Manager38585 W Cowtown Rd # A
Maricopa, AZ 85138
+1-520-494-2400
[email protected]
http://www.pinalenergyllc.com/
25
ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013
Pinal Power
Das Unternehmen verkündete im April 2012 den Baubeginn einer Bioenergieanlage in der Nähe von Maricopa, die bis zu
20.000 Haushalte mit Strom durch Holzverbrennung versorgen soll.
10609 N. Hayden Road Suite E-108
Scottsdale, AZ 85260
+1-480-889-7006
Salt River Project (SRP)
SRP ist ein Energieunternehmen, das über 900.000 Kunden im Umkreis von Phoenix mit Wasser und Strom versorgt.
Das Unternehmen betreibt 11 große Kraftwerke.
Mark Bonsall – CEO & General Manager
1521 N. Project Drive
Tempe, AZ 85281
+1-602-236-8833
[email protected]
https://www.srpnet.com/Default.aspx
Tucson Electric Power Company (TEP)
TEP ist der zweitgrößte Stromversorger in Arizona, mit seinem Hauptversorgungsgebiet in Tuscon und einem
Kundenstamm von 400.000.
Paul J. Bonavia
PO Box 711
Tucson AZ 85702
+1-520-623-7711
https://www.tep.com/
26
ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013
3 Staatenprofil Hawaii
Bevölkerung:
1.392.313 Einwohner (2012)62
Fläche:
16.624,54 km²
Hauptstadt:
Honolulu
BIP gesamt:
66.991 Millionen US-Dollar (2011)63
BIP pro Kopf:
42.171 US-Dollar (2011)64
Arbeitslosenquote:
5,8% (Jahresdurchschnitt 2012)65
Der US-Bundesstaat Hawaii ist eine aus 137 Inseln bestehende Inselkette, die über 2400 Meilen vom
nordamerikanischen Festland entfernt im Pazifischen Ozean liegt. Bei den acht Hauptinseln des Archipels handelt es sich
um Kauai, Oahu, Lanai, Molokai, Maui, Niihau, Kahoolawe, und Hawaii (auch “Big Island” genannt).66 In Hawaii lebten
im Jahr 2012 etwa 1,39 Millionen Einwohner. Wachstumsprognosen, die auf der Zensuserfassung von 2000 beruhen,
gehen davon aus, dass die Bevölkerung bis ins Jahr 2030 auf etwa 1,47 Millionen angewachsen sein wird. Dieser
dynamische Wachstumsprozess würde verstärkte Anforderungen an die Bereiche Energieversorgung und Infrastruktur
stellen.67 Die fünf größten Städte Hawaiis sind Honolulu (371.657), Hilo (40.759), Kailua (36.513), Kaneohe (34.970) und
Waipahu (33.108). Ein Anteil von 73,6% der Bevölkerung lebt in Städten.68
Hawaiis Wirtschaft hängt stark vom Weltmarkt und seinen Exportmöglichkeiten ab. Im Jahr 2012 exportierte Hawaii
Handelsgüter im Wert von 726 Millionen US-Dollar. Der wichtigste Exportmarkt war in besagtem Jahr Australien. Die
Haupteinnahmequelle der hawaiianischen Wirtschaft, neben dem Tourismussektor, stellen mit einem Volumen von 325
Millionen US-Dollar (2012) Erträge aus dem Export von Transportausrüstung dar. Darüber hinaus stellen Exporte in den
Sektoren Abfall- und Schrottentsorgung (108 Millionen U.S.-Dollar), Kohle- und Erdölprodukte (60 Millionen U.S.Dollar), Computer und Elektroartikel (44 Millionen U.S-Dollar) sowie Lebensmittel (41 Millionen U.S.-Dollar) weitere
wichtige Standbeine der hawaiianischen Wirtschaft dar.69 Die nachfolgende Tabelle zeigt die Entwicklung des BIP und
das Wirtschaftswachstum Hawaiis für die Jahre 2005 bis 2011.
Tabelle 7: BIP, Wirtschaftswachstum und Arbeitslosigkeit in Hawaii 2005 bis 2011
Hawaii
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
BIP (in Mio. US-Dollar)
56.901
60.993
64.07
65.978
64.251
65.599
66.991
8,82
7,19
5,04
2,98
-2,62
2,10
2,12
2,8
2,5
2,7
4,1
6,9
6,9
6,7
Wirtschaftswachstum (in%)
Arbeitslosenquote (in%)
Quelle: Eigene Darstellung Vgl. U.S. Department of Commerce – Bureau of Economic Analysis (2013): Regional Economic Accounts
Im Jahr 2011 belief sich das BIP Hawaiis auf knapp 67 Mrd. U.S.-Dollar, dies entspricht einem Anteil von 0,45% der
gesamten U.S.-Wirtschaft. Damit belegt Hawaii im Staatenvergleich bei diesem Wohlstandsindikator Platz 38. Diese
Vgl. U.S. Department of Commerce – Census Bureau (2013): State & County Quickfacts – Hawaii
Vgl. U.S. Department of Commerce – Bureau of Economic Analysis (2013): Regional Economic Accounts
64 Vgl. U.S. Department of Commerce – Bureau of Economic Analysis (2013): Regional Economic Accounts
65 Vgl. U.S. Department of Labor – Bureau of Labor Statistics (2013): News Release – Regional and State Unemployment 2012 Annual Average
66 Vgl. State of Hawaii (2013): Home
67 Vgl. U.S. Department of Commerce – Census Bureau (2011): Census 2010
68 Vgl. U.S. Department of Energy – Energy Efficiency & Renewable Energy (2013): Energy Consumption by Transportation Fuel in Hawaii
69 Vgl. U.S. Department of Commerce – International Trade Administration (2013): Hawaii : Exports, Jobs, and Foreign Investment
62
63
27
ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013
positive wirtschaftliche Situation wird auch von der relativ niedrigen Arbeitslosenquote bestätigt, die mit 5,8% unter dem
landesweiten Durschnitt von 8,1% in 2012 lag. Nach einem Einbruch des Wirtschaftswachstums vor allem im Jahr 2009
erholt sich die Wirtschaft des Staates wieder und verzeichnet ein positives Wachstum in den Jahren 2010 bis 2011.
Energiemarkt
Abbildung 8: Energievorkommen Hawaii
Quelle: U.S. Energy Information Administration (2013): Hawaii State Profile and Energy Estimates
Da Hawaii sehr isoliert vom US-amerikanischen Festland mitten im Pazifischen Ozean liegt, weist die
Energieinfrastruktur und der Stromverbrauch im Vergleich zu den anderen 49 US-Staaten einzigartige Charakteristika
auf. Im Gegensatz zu den Energieversorgungsunternehmen auf dem Festland können die hawaiianischen
Energieversorger keine Energie aus Nachbarstaaten importieren oder bei Energieknappheit einen anliegenden Staat um
Hilfe bitten. Des Weiteren verfügt Hawaii über keinerlei Vorkommen an fossilen Energieträgern, deckt aber etwa 74%
seines Energiebedarfs durch importiertes Erdöl. Damit ist der Archipel einer der am stärksten von fossilen Brennstoffen
abhängigen Staaten.70
Aufgrund seiner entlegenen geographischen Lage muss Hawaii die Nachfrage nach Strom selbst befriedigen. Bei
Problemen mit der Stromversorgung kann die Hilfe eines Energieversorgers auf einer Nachbarinsel nicht in Anspruch
genommen werden, um kurzfristig eine auftretende Energieknappheit auszugleichen, da die Inseln nicht durch ein
Unterseekabel miteinander verbunden sind. Der Stromverbrauch des Staates, vor allem bedingt durch die klimatischen
Bedingungen, gehört im landesweiten Vergleich zu einem der niedrigsten. Im Bezug auf den durchschnittlichen,
jährlichen Zuwachs des hawaiianischen Stromverbrauches der Jahre 1980 bis 2005 lässt sich feststellen, dass die
70
Vgl. U.S. Department of Energy – Energy Efficiency & Renewable Energy (2012): State & Regional Partnerships Hawaii
28
ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013
Wachstumsrate bei zwei Prozent lag (landesweiter Vergleichswert von 2,2%).71 Gemessen am Gesamtjahresverbrauch lag
Hawaii beim Strombedarf im Jahr 2010 auf Rang 48. 72 Trotz der guten Bedingungen für Energiegewinnung aus
erneuerbaren Ressourcen bleibt Erdöl weiterhin die Hauptenergiequelle zur Stromerzeugung: etwa 74% des gesamten
Strombedarfs der Inselgruppe wurde 2011 durch diese Ressource gedeckt. Hawaii besitzt keine Ölpipeline, deswegen sind
die lokalen Häfen essentiell zur Verteilung der Erdölprodukte auf die einzelnen Inseln. Die im Einzugsgebiet von
Honolulu auf Oahu liegenden zwei Ölraffinerien versorgen die hiesigen Märkte mit Ölprodukten.73 Die zweitwichtigste
Ressource zur Stromgewinnung nach Erdöl stellte 2011 mit einem Anteil von 13% Kohle dar (Tabelle 8). Die Tatsache,
dass Hawaii keine fossilen Brennstoffvorkommen besitzt, aber rund 87% des Stromverbrauchs aus fossilen Brennstoffen
deckt führt dazu, dass die Einwohner Hawaiis landesweit die höchsten Energiepreise zahlen müssen.74
Im Jahr 2010 stieg der durchschnittliche Erdölpreis für die Stromerzeugende Industrie Hawaiis um 36,8%.75 Dies schlug
sich auch im durchschnittlichen Strompreis für die privaten Haushalte nieder, der im Verlauf des Jahres 2010 um 34,7%
angestiegen ist. Der Strompreis für private Haushalte lag im Jahr 2010 bei 28,10 Cent/kWh, für den Industriesektor lag
der Preis bei 21,94 Cent/kWh und der kommerzielle Sektor zahlte 25,93 Cent/kWh. Im Durchschnitt lag der Strompreis
bei 25,12 Cent/kWh, der landesweite Durchschnittspreis lag 2010 bei 9,83 Cent/kWh und damit hat Hawaii die absolut
höchsten Strompreise der 50 Bundesstaaten.76
Hawaii besitzt ein reiches Vorkommen an erneuerbaren Energiequellen, dazu gehören Wind, Sonne, Gezeiten,
Geothermik und Biomasse. Der Staat produzierte 2011 etwa 974.000.000 KWh Strom aus regenerierbaren
Energiequellen, was einem Anteil von ca. 9,1% seiner gesamten Stromerzeugung entsprach. Die wichtigste erneuerbare
Energiequelle für Hawaii ist Wind, rund 3,2% des Stroms aus erneuerbaren Energiequellen wird durch Windkraft
generiert. 77 Eine weitere wichtige erneuerbare Energiequelle ist die Geothermik, weitere 2,1% des Stromes aus
erneuerbaren Ressourcen werden durch Geothermik erzeugt. Wasserkraft hingegen hat im Vergleich zu den Vorjahren im
Bereich der Stromerzeugung in Hawaii nur leicht an Bedeutung gewonnen. Tabelle 8 gibt einen Überblick über den
hawaiianischen Strommix des Jahres 2011.
Vgl. U.S. Energy Information Administration (2013): Hawaii State Profile and Energy Estimates
Vgl. U.S. Energy Information Administration (2012): Hawaii Electricity Profile 2010
Vgl. U.S. Energy Information Administration (2013): Hawaii State Profile and Energy Estimates
74 Vgl. U.S. Energy Information Administration (2013): Hawaii State Profile and Energy Estimates
75 Vgl. U.S. Energy Information Administration (2012): Hawaii Electricity Profile 2010
76 Vgl. U.S. Energy Information Administration (2012): Electric Sales, Revenue, and Average Price 2011
77 Vgl. U.S. Energy Information Administration (2012): Hawaii Renewable Electricity Profile 2010
71
72
73
29
ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013
Tabelle 8: Netto Stromerzeugung nach Energiequellen in Hawaii 2011
Erzeugter Strom
(MWh)
Anteil an der
Stromerzeugung in%
Änderung zum Vorjahr
in%
Erdöl
7.923.925
73,9
-2,02
Kohle
1.424.036
13,3
-7,86
Wind
340.812
3,2
30,52
Geothermik
223.888
2,1
11,61
93.141
0,9
32,26
3.593
0,03
102,99
312.627
2,9
10,28
35.25
0,3
60,85
366.061
3,4
0,60
10.723.333
100
--
Energiequelle
Konventionelle
Wasserkraft
Solarthermie,
Photovoltaik*
Andere Biomasse
Andere Gase
Andere
Total
Quelle: Eigene Darstellung nach U.S. Energy Information Administration (2012): Electricity – Detailed State Data
Abbildung 9: Stromverbrauch nach Endverbrauchersektor (Stand 2010)
Quelle: Eigene Darstellung nach U.S. Energy Information Administration (2013): Hawaii State Profile and Energy Estimates
Wie in Abbildung 9 zu sehen ist, entfällt der Löwenanteil des Stromverbrauchs, mit einem Anteil von 49% des gesamten
Stromverbrauchs, auf den Transportsektor. Dies ist zu einem großen Teil auf den immensen Verbrauch von
Flugzeugtreibstoffen
der
Militärstützpunkte
und
kommerziellen
Fluglinien
zurückzuführen.
Stromverbrauchs entfällt zu 24% auf die Industrie, zu 15% auf den Handel und zu 12% auf die privaten
3.1
Der
Rest
des
Haushalte.78
Gesetzliche Rahmenbedingungen für Bioenergie
Der Gouverneur Hawaiis Neil Abercrombie ist darum bemüht, die Gesetzte des Bundesstaates für erneuerbare
Energieprojekte freundlicher zu gestalten. So wurde beispielsweise ein Gesetz erlassen, das mehr Land zur Installation
78
Vgl. U.S. Energy Information Administration (2011): State Energy Consumption Estimates 1960 Through 2009
30
ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013
von Solaranlagen freigibt. Zukünftige Pläne im Bereich erneuerbarer Energien sind darüber hinaus die Förderung des
Anteils der erneuerbaren Energie in öffentlichen und privaten Versorgungsbetrieben sowie der Bau eines Unterseekabels
zur Verbindung der Inselstromnetze von Maui, Moloka’i, Lana’i und Oahu.79
Die aktuelle Regierung hält an dem 2008 geschlossenen Abkommen Hawaii Clean Energy Initiative (HCEI) fest: Es ist
das erklärte Ziel des Staates bis zum Jahr 2030 die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zur Stromerzeugung um 70%
zu reduzieren. Dieses Ziel soll maßgeblich über die Förderung und Ausbau der Stromerzeugung aus erneuerbaren
Ressourcen wie Solar, Wind, Wasserkraft und Geothermie erreicht werden. Außerdem dürfen im Staat keine neuen
Kohlekraftwerke errichtet werden.80 .81
Um das ehrgeizig Ziel der HCEI zu erreichen, hat sich auch in Hawaii das wichtige Förderprogramm der RPS
durchgesetzt. Für die Senkung der Energie aus fossilen Brennstoffen sollen nun bis 2030 40% des Strombedarfs aus
erneuerbaren Energiequellen gedeckt und die weiteren 30% durch Energieeffizienzmaßnahmen erreicht werden.82 Seit
der Einführung der RPS 2006 wurden die Werte bereits 2009 erweitert. Im Rahmen dieser ordnungspolitischen
Maßnahme zur Erhöhung des Anteils erneuerbarer Energien, werden lokale Energieversorgungsunternehmen dazu
verpflichtet, einen bestimmten Anteil ihres Energieangebots aus regenerativen Energien zu gewinnen. Seit der
Anpassung der Werte 2009 gelten folgende Quoten: 10% der verkauften Elektrizitätsmenge sollen bis 2010, 15% bis 2015,
25% bis 2020 und 40% bis 2030 aus erneuerbaren Energien stammen.
Ein weiterer wichtiger Rechtsakt zur Förderung kleiner Stromerzeugungssysteme für erneuerbare Energien stellt das
hawaiianische Net-Metering-Gesetz dar. Mit diesem werden die Versorgungsunternehmen dazu verpflichtet, Betreibern
von erneuerbaren Energiesystemen Net-Metering anzubieten. Dabei wird die in das öffentliche Stromnetz eingespeiste
Energie aus erneuerbaren Ressourcen mit dem Stromverbrauch des jeweiligen Erzeugers verrechnet und reduziert somit
dessen Stromkosten. Biomasse-, Photovoltaik-, Wind-, und Wasserkraftsysteme mit einer Leistung von bis zu 100 kW
(bzw. 50 kW im Zuständigkeitsgebiet von KIUC) sind teilnahmeberechtigt. Net Metering ist nach dem Motto „Wer zuerst
kommt – mahlt zuerst“ für private Haushalte und kleine bis mittlere Unternehmen bis zu einer Spitzenlast von drei
Prozent bei den Energieversorgern HELCO und MECO, sowie einer Spitzenlast von einem Prozent bei KIUC und HECO
verfügbar. Je nachdem, welchen Anbieter man von den vier großen Stromversorgungsunternehmen auf Hawaii wählt,
ergeben sich geringfügige Unterschiede in den Programmkonditionen.83
Die technischen Parameter, die dezentrale Energieversorger bei der Einspeisung erneuerbarer Energie zu beachten
haben, sind in den Interconnection Standards, festgelegt worden. Im Fall der Interconnection kann der Strom im
Verbundnetz in beide Richtungen fließen, so dass dezentrale Energieversorgungseinheiten den erzeugten Strom ins
Durchleitungsnetz einspeisen können. Für Anlagen mit einem Gleichstrom-Wechselstrom Konverter aus den Bereichen
Biomasse-, Solar-, Wasser- oder Windenergie, die eine Leistung von 100 kW nicht überschreiten, existiert ein
vereinfachtes Antragsverfahren zur Einspeisung ins öffentliche Verbundnetz (auf Kauai gilt eine Leistung von 50 kW).84
Vgl. State of Hawaii (2013): Governors’ Office
Vgl. Hawaii Clean Energy Initiative (2010): Home
Vgl. State of Hawaii (2013): Governors’ Office
82 Vgl. State of Hawaii (2013): Governors’ Office – Growing a Sustainable Economy
83 Vgl. U.S. Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2013): Hawaii – Net Metering
84 Vgl. U.S. Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2013): Hawaii – Financial Incentives
79
80
81
31
ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013
Außerdem wird von staatlichen Energie-Lieferanten erwartet, dass diese ihren Kunden die Quellen des erworbenen
Stroms offenlegen. Die Details vom Energiemix müssen dementsprechend zusammen mit den Stromrechnungen
offengelegt werden oder einmal jährlich an den Abnehmer verschickt werden.85
Die Hawaii Public Utilities Commission (PUC) hat im September 2009 im Rahmen einer Verordnung Feed-in-Tarifs
(Einspeisetarife) für die Inselgruppe erlassen. Diese legen für die drei hawaiianischen Energieversorgungsunternehmen
HECO, MECO und HELCO über einen Zeitraum von 20 Jahren verbindliche Abnahmepreise für Strom aus erneuerbaren
Energien fest. Die Systemgröße ist auf eine Leistung von fünf MW limitiert.
Tabelle 9: Einspeisetarife erneuerbare Energiesysteme Hawaii
Tier
Technology
Eligible System Size
Rate
Tier 1
Photovoltaik
≤ 20 kW
$0.218/kWh
Tier 1
Konzentrierte Solarenergie (CSP)
≤20 kW
$0.269/kWh
Tier 1
Windanlagen an Land
≤20 kW
$0.161/kWh
Tier 1
Wasserkraft
≤to 20 kW
$0.213/kWh
Tier 2
Photovoltaik
> 20 kW, ≤ 500 kW
$0.189/kWh
Tier 2
CSP
> 20 kW, ≤ 500 kW
$0.254/kWh
Tier 2
Windanlagen an Land
> 20 kW, ≤ 100 kW
$0.138/kWh
Tier 2
Wasserkraft
> 20 kW, ≤ 100 kW
$0.189/kWh
Tier 3
Photovoltaik
> 500 kW≤ 5 MW
$0.197/kWh
Tier 3
CSP
> 500 kW, ≤ 5 MW
$0.315/kWh
Tier 3
Windanlagen an Land
> 100 kW, ≤ 5 MW
$0.120/kWh
Andere genehmigte Technologien
Je nach Technologie
$0.138/kWh
Baseline FIT
Quelle: Eigene Darstellung nach U.S. Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2013): Hawaii – Feed-In Tariff
Zusätzlich zu den gesetzlichen Anreizen gibt es noch eine Reihe von finanziellen Förderprogrammen. Folgende Tabelle
liefert hier eine Auflistung.
85
Vgl. U.S. Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2013): Hawaii – Fuel Mix Disclosure
32
ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013
Tabelle 10: Förderprogramme erneuerbare Energien (Biomasse) Hawaii
Förderungsart
Staat
Leistungsbezogenes
Anreizsystem
Bundesstaatliches
Kreditprogramm
Regional
Steueranreiz
Name
Feed-in Tariff
Farm and Aquaculture
Alternative Energy Loan
City and County of
Honolulu - Real Property
Tax Exemption for
Alternative Energy
Improvements
Förderberechtigte
Technologien
Solar, Photovoltaik,
Deponiegas, Wind,
Biomasse, Wasserkraft,
Geothermie,
Siedlungsabfälle,
Gezeitenkraft,
Wellenkraft,
Meeresenergie
Photovoltaik, Wind,
Biomasse, Wasserkraft,
Ethanol, Biodiesel
Solar, Photovoltaik,
Deponiegas, Wind,
Biomasse, anaerobe
Gärung, Siedlungsabfälle,
Gezeitenkraft,
Wellenkraft
Förderberechtigte
Auftraggeber
Erläuterung
Kontakt
Gewerbe, Industrie,
Privathaushalte
Einspeisetarif beläuft sich auf 0,12
US-Dollar/ kWh; Kapazitätsgrenze
abhängig von der Anlage.
Public Information - Hawaii PUC
Hawaii Public Utilities
Commission
465 South King Street, Room 103
Honolulu, HI 96813
+1-808-586-2020
[email protected]
Landwirtschaft,
Aquakultur
Kreditausgabe in Höhe von maximal
85% der Projektkosten, Höchstbetrag
1.500.000 US-Dollar. Die Zinsrate
beläuft sich auf 3% in der
Landwirtschaft und 5% in der
Aquakultur. Laufzeit 40 Jahre.
Public Information
Hawaii Department of
Agriculture
1428 S. King Street
Honolulu, HI 96814
+1-808-973-9560
[email protected]
100% Grundsteuererlass in einer
Zeitspanne von 25 Jahren bei
Verbesserung der erneuerbaren
Energiesysteme in Häusern, auf
Grundstücken oder Eigentum.
Information
City and County of Honolulu
Department of Budget and Fiscal
Services
Real Property Assessment
Division
842 Bethel St.
Basement
Honolulu, HI 96813
+1-808-768-3799
Gewerbe, Industrie,
Privathaushalte
Quelle: Vgl. U.S. Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2013): Federal Incentives
33
ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013
Der größte Stromversorger auf dem Archipel ist die privatwirtschaftliche Hawaiian Electric Co. Inc., die rund 73% des
Strombedarfs des Staates deckt. Weitere wichtige Energieversorger, ebenfalls Investorengestützt, sind Maui Electric Co.
Ltd und Hawaii Electric Light Co. Inc. Diese drei Energieversorger decken 96% des gesamten Strombedarfs der Inseln.
Die verbleibende Nachfrage wird von der Kooperative Kauai Island Utility Cooperative und zu einem nur sehr
geringfügigen Anteil von Energiewerk Gay & Robinson Inc. gedeckt.86
Eine Erläuterung der Genehmigungsprozesse für Projekte in den Bereichen Waste-to-Energy, Geothermie und
Bioenergie wird durch das State of Hawaii, Department for Business, Economic Development and Tourism zur
Verfügung gestellt87.
3.2
Marktstruktur & Marktchancen für deutsche Unternehmen
Abbildung 10: Biomassepotential Hawaii
Quelle: Open Energy Information (2010): Biomass Resources Hawaii
Was das Biomassepotential auf Hawaii angeht, lässt sich feststellen, dass zahlreiche Projekte im Bereich Biomasse
entweder bereits auf den Weg gebracht wurden oder sich noch in Planung befinden. Lange Zeit diente Bagasse
(Zuckerrohrabfälle) als traditionelle Biomasseressource, hat jedoch aufgrund der schwächelnden Zuckerindustrie immer
weiter an Bedeutung verloren. In den 1970er Jahren war Biomasse die Quelle von etwa zwölf Prozent der auf Hawaii
produzierten Energie. Dieser Anteil fiel mit der sinkenden Zuckerproduktion im Inselstaat fortlaufend ab, so dass der
Vgl. U.S. Energy Information Administration (2012): Hawaii Electricity Profile 2010
Vgl. State of Hawaii – Department for Business, Economic Development and Tourism (2013): Renewable Energy Projects Permitting in the State of
Hawaii – Guide and Packets
86
87
34
ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013
Wert in diesem Bereich heute bei etwa einem Prozent liegt.88 Grundsätzlich lassen sich die Elektrizitätserzeugung und
Biokraftstoffproduktion auf Hawaii in fünf Bereiche einteilen. So wird zum einen Brennstoff aus Müll erzeugt, wie etwa
bei H-Power (Honululu Project of Waste Energy Recovery). Das Kraftwerk erzeugt etwa 8% von Oahus Elektrizität hat
seit 1990 ca. 600.000 Tonnen Müll pro Jahr verwertet.89 Des Weiteren gewinnt Hawaii Elektrizität aus Biogas, das etwa
von der Kapa Deponie auf Oahu stammt.
Auch wenn die Bedeutung der Zuckerfabriken auf Hawaii für die Stromerzeugung nachgelassen hat, wird in vielen
Fabriken nach wie vor Bagasse zur Produktion herangezogen. Überschüssige Energie wird an Versorgungsunternehmen
verkauft. Das aus Zuckersirup hergestellte Ethanol wird nach wie vor mit Benzin gemischt, um Treibstoff für Fahrzeuge
herzustellen. Dabei können die Zuckerplantagen auf Kaua‘i und Maui 46 MW an Bioenergie erzeugen. Ein Großteil dieser
Energie wird intern für die Zuckerverarbeitung genutzt.90
Obwohl die Zuckerplantagen auf den Inseln Oahu und Hawaii nicht mehr in Betrieb sind, werden verschiedene Pflanzen
auf den ehemaligen Zuckerfeldern angebaut, wie zum Beispiel Kaffee, Macadamia Nüsse und Wassermelonen. Die bei der
Aberntung entstehenden Abfallprodukte stehen dann als Biomasse zur Verfügung. Auch die Nutzung von
Energiepflanzen wie Hanf und Banagras auf Feldern, die sich nicht mehr zum Anbau von Nahrungspflanzen eignen,
werden zur Energiegewinnung in Erwägung gezogen.
Den letzten Posten nimmt die Wiederverwendung von Speiseöl ein, welches nach Gebrauch in dementsprechenden
Anlagen auf Maui und Oahu zu Biodiesel weiterverarbeitet wird. Das Kraftwerk auf Maui kann allein 150.000 Gallonen
pro Jahr produzieren. In der Anlage auf Oahu werden dagegen sogar 400.000 Gallonen im Jahr hergestellt.91
Wie Abbildung 10 zeigt, ist Hawaii, insbesondere die Insel Maui, reich an Biomasse. Der Inselstaat verfügte 2011 über 227
MW an installierter Biomasseleistung, was 48% der Stromerzeugung durch regenerative Energie entspricht.92
Am häufigsten bezieht Hawaii seine Biomasse aus städtischen Abfällen, und Bagasse, die vor allem auf Maui vorkommt.
Pro Jahr stehen auf Hawaii etwa 603.000 Tonnen an trockener Biomasse zur Verfügung. Diese besteht hauptsächlich aus
Getreideernteabfällen und aus städtischen Abfällen, sowie Deponiemethangasen.
Auch wenn der Anteil der aus Biomasse gewonnenen Energie derzeit nicht sonderlich hoch ist, befindet sich der Sektor
dennoch in Bewegung. So hat beispielsweise die Firma BioTork verkündet, dass sie unverkäufliche Papaya-Früchte in
Fettsäuren umgewandelt hat, um diese wiederum zu Kraftstoff weiterzuentwickeln. Dieses Ergebnis ist ein erster
wichtiger Schritt in einem Projekt, welches in Zusammenarbeit mit dem U.S. Department of Agriculture Pacific Basin
Agricultural Research Center (USD -PBARC) und Rivertop Solutions durchgeführt wird. Die ersten Laborergebnisse
haben gezeigt, dass BioTork und USD-PBARC die Möglichkeit haben, nicht nur den hawaiianischen Papayafarmern eine
wirtschaftliche Perspektive zu bieten, sondern auch die Nachfrage für die regionale Produktion von Biokraftstoff zu
stillen, der nicht auf Erdöl basiert. Im April 2013 erhielt das USD-PBARC eine finanzielle Förderung von 200.000 USDollar vom Department of Agriculture für die bislang erfolgreiche Forschung in Zusammenarbeit mit BioTork.
Vgl. Hawaii’s Energy Future (n.d.): Renewable Energy Sources – Biomass
Vgl. Hawaii Clean Energy Initiative (2010): Home
90 Vgl. Hawaii Clean Energy Initiative (2010): Home
91 Vgl. Hawaii Clean Energy Initiative (2010): Home
92 Vgl. U.S. Department of Energy – Energy Efficiency & Renewable Energy (2013): 2011 Renewable Energy Data Book
88
89
35
ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013
Daneben hat Cellana LLC verkündet, als erstes Unternehmen mit aus Algen produziertem Biotreibstoff in Hawaii
wirtschaftlich gut aufgestellt zu sein. Die Firma kann mit ihrer Technologie 60 Tonnen Biomasse, darin inbegriffen 3.800
Gallonen an Algenöl pro Hektar und pro Jahr produzieren.93
Art Seki, Director of Renewable Energy bei Hawaiian Electric, hält das Biomassepotential in Hawaii aufgrund der stark
begrenzten Agrarflächen in dem Bundesstaat für sehr gering. Die Nahrungsmittelpreise in Hawaii sind darüber hinaus
sehr hoch, sodass vorhandene Agrarflächen eher für die Nahrungsmittelherstellung anstatt von Energieproduktion
verwendet werden. Laut Seki ist der Markt für Biomasse auf der Insel Maui bereits gesättigt, auf den kleineren Inseln
bestände jedoch noch Potential für die Entwicklung von kleineren regionalen Bioenergieanlagen.
3.3
Profile Marktakteure
Aus datenschutzrechtlichen Gründen kann nicht zu jedem Marktakteur ein Ansprechpartner angegeben werden.
Organisationen und Behörden
Department of Business, Economic Development and Tourism (DBEDT)
Das DBEDT bietet Informationen und Daten rund um das Thema Wirtschaft, Außenhandel und Energie.
Department of Business, Economic Development and Tourism
P.O. Box 2359
No. 1 Capitol District Building
250 S. Hotel Street
Honolulu, Hawaii 96804
+1-808-586-2480
www.hawaii.gov/dbedt
Governors’ Biofuel Coalition
Diese Organisation hat es sich zum Ziel gesetzt, die Nutzung von Treibstoffen auf Ethanolbasis voranzutreiben, um die
Abhängigkeit von Energieimporten zu verringern, die Umwelt zu schützen und die Wirtschaft anzukurbeln. Ferner
versuchen sie die Bevölkerung über den Nutzen von Ethanol aufzuklären.
www.governorsbiofuelscoalition.org
93
Vgl. Cellana LLC (2013): Home
36
ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013
Hawaii Clean Energy Initiative (HCEI)
Die partnerschaftliche Zusammenarbeit zwischen dem State of Hawaii und dem DOE hat sich 2008 auf die Fahne
geschrieben, Hawaii vom Öl unabhängig zu machen. Dafür bringt die Organisation regelmäßig Führungskräfte aus
Wirtschaft, Politik und anderen Bereichen zusammen, die sich mit der Energieunabhängigkeit Hawaiis beschäftigen.
State of Hawaii, Department of Business, Economic Development and Tourism
State Energy Office
+1- 808-587-9003
[email protected]
www.hawaiicleanenergyinitiative.org
Hawaii Public Utilities Commission (PUC)
Der Hawaii PUC obliegt die Regulierung der Energieversorger, so z.B. Gebühren und Preise. Es soll zudem sichergestellt
werden, dass die Versorgungsunternehmen den Ansprüchen und Bedürfnissen der Kunden gerecht werden.
Public Utilities Commission
465 South King Street, #103
Honolulu, Hawaii 96813
+1-808-586-2020
[email protected]
www.puc.hawaii.gov
Hawaii Renewable Energy Alliance (HREA)
Die HREA ist ein Zusammenschluss aus Befürwortern erneuerbarer Energien, Technikern, Herstellern von Zubehör
sowie Installateure aus dem Bereich der grünen Energien. Ziel ist es, den nachhaltigen und umweltfreundlichen
Gebrauch von erneuerbaren Energien voranzutreiben und Bildung in diesem Bereich zu betreiben.
Hawaii Renewable Energy Alliance
www.hawaiirenewableenergy.org
Hawaii State Energy Office
Auch das Hawaii State Energy Office hat es sich zur Aufgabe gemacht, Hawaii aus der Abhängigkeit vom Öl zu führen,
indem der Inselstaat eine Wirtschaft aufbaut, die sauberen Strom erzeugt und nutzt. Oberstes Ziel ist es, bis zum Jahr
2030 eine Clean Energy Quote von 70% zu erreichen.
Dept. of Business, Economic Development & Tourism
235 S. Beretania, 5th Floor
Honolulu, Hawaii 96813
+1-808-587-3807
[email protected]
www.energy.hawaii.gov
37
ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013
Pacific Regional Biomass Energy Partnership
Die Pacific Regional Biomass Energy Partnership ist eine gemeinsame Initiative der US-Bundesstaaten Alaska, Hawaii,
Idaho, Montana, Oregon und Washington und wird finanziell unterstützt vom DOE. Ihr Ziel ist es, die Entwicklung von
Energie aus Biomasse und die dafür notwendigen Technologien zu fördern und voranzutreiben, so wird die Biodieselund Ethanolproduktion unterstützt. Zudem betreibt sie eine verlässliche Informationspolitik, um die Vorteile der
Nutzung aufzuweisen.
Pacific Regional Biomass Energy Partnership
www.pacificbiomass.org
Forschungseinrichtungen
Hawaii Natural Energy Institute
Das Institut wurde in Folge der Ölkrise Mitte der 1970er Jahre gegründet, um im Bereich neuer Energien zu forschen. Es
arbeitet sowohl mit der University of Hawaii, staatlichen Behörden, Stromversorgern, als auch anderen
Forschungsinstituten zusammen.
Hawaii Natural Energy Institute
1680 East West Road, POST 109
Honolulu, HI 96822
+1-808-956-8890
www.hnei.hawaii.edu
National Renewable Energy Laboratory (NREL)
Das NREL ist ein nationales Labor und Forschungsinstitut im Bereich der erneuerbaren Energien und der
Energieeffizienz. Nationale Energiesparziele im privaten sowie staatlichen
Bereich sollen so vorangetrieben werden.
Golden, Colorado Laboratories and Offices
National Renewable Energy Laboratory
15013 Denver West Parkway
Golden, CO 80401
+1-303-275-3000
www.nrel.gov
38
ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013
Natural Energy Laboratory of Hawaii Authority
Diese Einrichtung bietet die Möglichkeit, Energieforschung zu betreiben, sie bietet zudem Informationen zur
Weiterbildung und unterstützt bei umweltverträglichen gewerblichen Vorhaben im Energiebereich.
Natural Energy Laboratory of Hawaii Authority
73-4460 Queen Kaahumanu Hwy. #101,
Kailua-Kona, Hawaii USA 96740
+1-808-327-9585
[email protected]
www.nelha.org
Unternehmen
Diese Energieversorger versorgen den Großteil der Bewohner Hawaiis mit Strom:

Hawaiian Electric Industries Inc

Maui Electric Co Ltd

Hawaii Electric Light Co Inc

Kauai Island Utility Cooperative

Gay & Robinson Inc.
Diese Biomassefirmen haben ihren Sitz in Hawaii:
Aina Koa Pono
Das Unternehmen entwickelt Lösungen für erneuerbare Energien und setzt sein Know-how um, um Bioraffinerien zu
entwerfen und bauen, die wiederum eine Umwandlung von Biorohstoffen in Diesel, Elektrizität und Treibstoff
ermöglichen.
Aina Koa Pono, LLC
P.O. Box 240667
Honolulu, HI 96824-0667
+1-909-792-5164
[email protected]
www.ainakoapono.com
39
ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013
Cellana LLC
Hinter Cellana verbirgt sich eine Firma, die seit 2004 aus Algen Biokraftstoffe und andere Produkte herstellt. Das
Unternehmen nutzt dabei Meeresalgen, auch um industrielles CO2 zu Speiseöl, Tiernahrung und Biokraftstoffen
umzuwandeln. Dabei wendet Cellana eine patentierte Technologie, das sogenannte ALDUO System an. Das Ziel der
Firma ist die kommerzielle Produktion von Ausgangsstoffen für die Herstellung von Biokraftstoffen, erneuerbaren
Chemikalien, Speiseölen und anderen Produkten aus Meeresalgen.
Cellana LLC
73-4460 Queen Kaahumanu Hwy #127
Kailua-Kona, HI 96740
+1-808-334-1690
www.cellana.com
Hamakua Renewable Enterprises, LLC
Das Unternehmen Hamakua Renewable Enterprises ist im Bereich erneuerbare Energien und Recycling tätig. Ihr
Produkt- und Serviceportfolio beinhaltet Biomassebrennstoffe wie Pellets, die Ernte und Verarbeitung von Biomasse, die
Planung von Energiepflanzfeldern und die Wiederverwertung von Metall, Kunststoffen und Altholz.
P.O. Box 579
Kamuela, HI 96743
http://www.hamakuarenewableenterprises.com
Hawaii Bio Energy LLC
Die Firma wurde von den drei größten Grundbesitzern Hawaiis gegründet: Kamehameha Schools, Grove Farm Company
Inc., und Maui Land & Pineapple Company. Das Unternehmen hat es sich zur Aufgabe gemacht die Energiekosten,
Treibhausgasemissionen und die Anhängigkeit von importierten fossilen Energieträgern zu reduzieren. Stattdessen
investiert die Firma in die Förderung von lokalen Projekten zu erneuerbaren Energien und forscht gleichzeitig an neuen
Technologien und Vertriebskanälen für eine Vielzahl an Energiepflanzen, die sich nicht nur auf Holzabfälle, Algen und
Zuckerrohr beschränken.
Hawaii Bio Energy LLC
Alakea Corporate Tower
30th Floor
1100 Alakea St.
Honolulu, HI 96813
+1-808-534-7777
[email protected]
www.hawaiibioenergy.com
40
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Hawaiian Commercial & Sugar Co.
Hawaiian Sugar ist eine Zuckerraffinerie, die es sich als Ziel gesetzt hat, alternative Energieprodukte aus Biomasse zu
erzeugen. Sie investiert zudem in Forschungsinitiativen. Übergeordnetes Ziel ist die Energieunabhängigkeit Hawaiis von
Importöl.
Hawaiian Commercial & Sugar Company
A Division of Alexander & Baldwin, Inc.
P.O. Box 266
Pu'unene, Maui, Hawaii 96784
+1-808-877-0081
[email protected]
www.hcsugar.com
Hawaiian Electric Company Inc. (HECO)
HECO und ihre Tochtergesellschaften, Maui Electric Company, Ltd. (MECO), und Hawaii Electric Light Company, Inc.
(HELCO) versorgen 95% der 1,2 Millionen Bewohner der Inseln O`ahu, Maui, Hawaii Island, Lana`i und Moloka`i mit
Strom. Das Unternehmen berät bei Themen wie Energieeffizienz und der Nutzung erneuerbarer Energien.
Hawaii Electric Company Inc.
P.O. Box 3978
Honolulu, HI 96812-3978
+1-808-548-7311
www.heco.com/portal/site/heco
Honua Technologies
Honua Technologies bezeichnet sich selbst als US-amerikanischen Branchenführer in der Entwicklung und Herstellung
von Hochtemperatur-, Medizin- und umweltverträglichen Biosondermüll Vernichtungs- und Aufbereitungsanlagen.
Dabei kommt vor allem der pyrolytische Destructor zum Einsatz, der wiederum alle organischen Substanzen, die bei
pharmazeutischem Abfall zurückbleiben. Bei diesem Prozess wird Energie freigesetzt, die zu Treibstoff und Dampf
weiterverarbeitet werden kann.
Honua Technologies
Shani Yamada, Operations Manager
500 Ala Moana Boulevard, Suite 7-220
Honolulu, Hawaii 96813 U.S.A.
+1-808-523-3140
[email protected]
http://www.honuatech.com
41
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Hu Honua Bioenergy LLC
Hu Honua Bioenergy wurde gegründet, um den hawaiianischen Energiebedarf durch die Nutzung von erneuerbaren
Ressourcen zu decken. Die Biomasseenergieanlage befindet sich auf Big Island.
Hu Honua Bioenergy LLC
201 Merchant St, Honolulu, HI
+1-808-521-1600
www.huhonua.com
Pacific Biodiesel
Die Firma mit Hauptsitz in Kahului, Hawaii wurde 1995 als Reaktion auf die Besorgnis erregenden Mengen an benutztem
Speiseöl auf der Central Maui Deponie gegründet. Mittlerweile genießt Pacific Biodiesel den Ruf als einer der führenden
Pioniere innerhalb der rasant wachsenden Biodieselindustrie.
Pacific Biodiesel
40 Hobron Avenue
Kahului, Hawaii 96732
+1-808-877-3144
[email protected]
www.biodiesel.com
42
ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013
4 Staatenprofil Idaho
Bevölkerung:
1.595.728 Einwohner (2012)94
Fläche:
214 044 km295
Hauptstadt:
Boise
BIP:
57.927 Mio. US-Dollar (2011)96
BIP pro Kopf:
32.469 US-Dollar (2011)97
Arbeitslosenquote:
7,1% (2012)98
Der Bundesstaat Idaho liegt östlich der Staaten Washington und Oregon im Nordwesten der USA. Idaho liegt an den
westlichen Ausläufern der Rocky Mountains und trägt den Beinamen ‚The Gem State‘, der Edelsteinstaat. Das
Landschaftsbild wird dominiert von Flüssen, Bergen und landwirtschaftlichen Nutzflächen. Die Nahrungsmittelindustrie
ist ein großer Wirtschafts- und Exportzweig in Idaho.
Laut einer Schätzung des U.S. Census Bureau beheimatete der Staat im Jahr 2012 ca. 1,59 Millionen Einwohner. Dies
entspricht einem Bevölkerungszuwachs von 23,3% seit dem Jahr 2000. 99 Im landesweiten Vergleich gibt es keine
wirklich großen, sondern nur einige kleinere Städte. Die drei größten Städte nach Einwohnerzahl sind Boise
(Hauptstadt), Nampa und Meridian, die gemeinsam ein Ballungszentrum im Südosten des Staates bilden. Nachfolgende
Tabelle zeigt die Entwicklung des nominalen BIP Idahos, sowie des Wirtschaftswachstums in den Jahren 2006 bis 2011.
Tabelle 11: BIP, Wirtschaftswachstum und Arbeitslosigkeit in Idaho 2006-2011
Jahr
2006
2007
2008
2009
2010
2011
BIP (Mio. US-Dollar)
50.526
54.509
55.655
54.005
55.435
57.927
Wirtschaftswachstum
3,8%
7,9%
2,1%
-3,0%
2.00%
4,5%
Arbeitslosenquote
3,4%
2,7%
4,9%
8,0%
8.80%
7,9
Quelle: Eigene Darstellung nach U.S. Department of Commerce – Bureau of Economic Analysis (2013): Regional Economic Accounts; U.S. Department of
Labor – Bureau of Labor Statistics (2013): Local Area Unemployment Statistics
Wie zu erkennen ist, belief sich Idahos BIP im Jahr 2011 auf knapp 58 Milliarden US-Dollar. Das reale BIP pro Kopf lag
in Idaho im Jahr 2011 mit 32.469 US-Dollar deutlich unter dem landesweiten Durchschnittswert von 42.070 US-Dollar.
Damit belegt Idaho bei diesem wichtigen Wohlstandsindikator einen der letzten acht Plätze im US-Vergleich.100 Mit 7,1%
lag die Arbeitslosenquote in Idaho im Jahr 2012 unter dem landesweiten Durchschnitt von 8,1%.101
Die größten Industriezweige Idahos, basierend auf dem Beschäftigungsniveau, sind neben dem Einzelhandel und
Gesundheitswesen die Fertigungsindustrie, die Gastronomie und die Landwirtschaft. Hier ist Idaho führend bei der
Produktion von Milchprodukten und beim Anbau von Kartoffeln, Weizen und Hülsenfrüchten.102 Im Fertigungssektor
spielen Elektronikartikel und Computerequipment die wichtigste Rolle. Daneben werden Holzprodukte, Chemikalien,
Vgl. U.S. Department of Commerce – Census Bureau (2013): State & County Quickfacts – Idaho
Vgl. U.S. Department of Commerce – Census Bureau (2013): State & County Quickfacts – Idaho
96 Vgl. U.S. Department of Commerce – Bureau of Economic Analysis (2013): Regional Economic Accounts
97 Vgl. U.S. Department of Commerce – Bureau of Economic Analysis (2013): Regional Economic Accounts
98 Vgl. U.S. Department of Labor – Bureau of Labor Statistics (2013): News Release – Regional and State Unemployment 2012 Annual Average
99 Vgl. U.S. Department of Commerce – Census Bureau (2013): State & County Quickfacts – Idaho
100 Vgl. U.S. Department of Commerce – Bureau of Economic Analysis (2013): Regional Economic Accounts
101 Vgl. U.S. Department of Labor – Bureau of Labor Statistics (2013): News Release – Regional and State Unemployment 2012 Annual Average
102 Vgl. Idaho Business (2011): Fall 2011 Edition
94
95
43
ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013
Maschinen, Druckerzeugnisse und Metallprodukte in Idaho gefertigt.103 Durch den Reichtum an natürlichen Ressourcen
wie Silber, Gold, Zink, Kupfer und anderen Metallen, war der Bergbau einst der wichtigste Wirtschaftssektor und erlebt
auch heute wieder vermehrt Aufschwung. US-weit ist Idaho größter Silberlieferant. Die folgenden Branchen sind zudem
als wichtige Wirtschaftszweige anzusehen: der erneuerbare Energiesektor, der Technologiesektor, sowie die
Versicherungswirtschaft.104
Im Jahr 2012 exportierte Idaho Güter im Wert von 6,11 Mrd. US-Dollar. Die Exporte gingen hauptsächlich nach Kanada,
Singapur, Taiwan und Südkorea. Nur 0,5% der Exporte gingen 2012 in die Bundesrepublik Deutschland (stellt einen
leichten Rückgang im Vergleich zum Vorjahr dar).105
Energiemarkt
Abbildung 11: Energievorkommen Idaho
Quelle: U.S. Energy Information Administration (2013): Idaho State Profile and Energy Estimates
Wie Abbildung 11 zeigt, verfügt Idaho über vielfältige erneuerbare Energieressourcen, insbesondere für die Nutzung von
Geothermischen und Windkraftressourcen. Fossile Brennstoffe sind im Staat nur geringfügig vorhanden. Erdöl und
Erdgas werden von Nachbarstaaten bzw. aus Kanada bezogen. 106 Hinsichtlich des Potentials für den Bau von
Windanlagen rangiert der Staat an dreizehnter Stelle US-weit.107 Insgesamt wurden im Jahr 2010 ca. 10,17 Milliarden
kWh an regenerativem Strom erzeugt, damit belegt Idaho Rang acht im landesweiten Vergleich. Der Gesamtanteil der
erneuerbaren Energien, exklusive Wasserkraft, an der Stromgewinnung betrug 2011 11,5%, was einen Anstieg von 3,1
Prozent im letzten Jahr bedeutete. Der Löwenanteil des Stroms in Idaho (ca. 81%) wird durch Wasserkraft generiert. Die
Vgl. Netstate (2013): Idaho Economy
Vgl. State of Idaho – Department of Commerce (2013): Idaho’s Key Industries
105 Vgl. U.S. Department of Commerce – Census Bureau (2013): Foreign Trade – State Exports for Idaho
106 Vgl. U.S. Energy Information Administration (2013): Idaho State Profile and Energy Estimates
107 Vgl. Idaho Governors’ Office of Energy Resources (2012): Renewable Energy – Wind
103
104
44
ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013
Flüsse, die in den Rocky Mountains entspringen, sind zur Erzeugung von Strom durch Wasserkraft hervorragend
geeignet. Das US-weit größte Wasserkraftwerk Hells Canyon Complex am Snake River ist in Privatbesitz und leistet hier
seinen Beitrag. Idaho produzierte 2011 über 13 Millionen MWh aus konventioneller Wasserkraft, was einem Anteil von
ca. 81% seiner gesamten Stromerzeugung entsprach. Damit ist Idaho einer der fünf führenden Energieproduzenten durch
Wasserkraft in den USA. Die zweitgrößte zur Stromgewinnung herangezogene Energiequelle Idahos ist Erdgas.108
Tabelle 12: Netto Stromerzeugung nach Energiequelle in Idaho im Jahr 2011
Erzeugter Strom
Anteil an der GesamtEnergiequelle
(MWh)
Erzeugung in%
Änderung zum
Vorjahr in%
Kohle
83.412
0,5
-5,5
Erdöl
26
*
-64,9
1.110.744
6,7
-34,2
63.49
0,4
-11,6
13.404.799
80,9
46,4
Andere Biomasse
47.618
0,3
101,9
Holz/ Holzabfälle
474.384
2,9
-0,7
1.306.682
7,9
196,5
77.631
0,5
-1,4
16.568.786
100
-
Erdgas
Geothermie
Konventionelle
Wasserkraft
Wind
Andere
Total
*absoluter Anteil weniger als 0,1
Quelle: Eigene Darstellung nach U.S. Energy Information Administration (2013): Electric Power Annual
Der Energiebedarf pro Kopf lag in Idaho 2010 mit 340 Millionen Btu etwas unter dem nationalen Durchschnitt von 363
Millionen Btu. Mit diesem Wert lag der Staat 2010 im nationalen Vergleich auf Platz 21.109 Auf den Bundesstaat bezogen
war das ein Gesamtstromverbrauch 354 Billionen Btu, was ca. 0,5% des US-weiten Bedarfs darstellt.110
Wie in Abbildung 12 zu sehen, entfiel im Jahr 2010 ein Anteil von ca. 35% des Stromverbrauchs auf den industriellen
Sektor. Die Gesamtheit der Haushalte Idahos verbrauchten ca. 24%, was sich die Wage mit dem Verbrauch im
Transportbereich hält. Etwa ein Drittel aller Haushalte nutzt Strom zum Heizen, was ungefähr dem nationalen
Durchschnitt entspricht.111
Vgl. U.S. Energy Information Administration (2013): Alternative Transportation Fuels (ATF) and Alternative Fueled Vehicles (AFV)
Vgl. U.S. Energy Information Administration (2013): U.S. States Profiles and Energy Estimates – Rankings: Total Energy Consumed per Capita, 2011
110 Vgl. U.S. Energy Information Administration (2013): Idaho State Profile and Energy Estimates
111 Vgl. U.S. Energy Information Administration (2013): Idaho State Profile and Energy Estimates
108
109
45
ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013
Abbildung 12: Stromverbrauch nach Endverbrauchersektor (Stand 2010)
Quelle: U.S. Energy Information Administration (2013): Idaho State Profile and Energy Estimates
Der Strompreis für private Haushalte betrug 2011 7,87 Cent/kWh, im kommerziellen Sektor betrug er 6,41 Cent/kWh und
im industriellen Bereich 5,10 Cent/kWh. Nicht nur die Preise in den einzelnen Sektoren, sondern auch der
Durchschnittsstrompreis Idahos von 6,44 Cent/kWh lag 2011 weit unter dem U.S. Durchschnitt von 9,90 Cent/kWh und
zählte damit zu einem der niedrigsten Strompreise in den USA. Zudem ist bemerkenswert, dass der Staat 2011 einen
Rückgang der Strompreise verzeichnen konnte (im Vergleich zu den Preisen vom Vorjahr).112
Die größten Stromversorger sind Idaho Power, Avista, Rocky Mountain Power und Idaho Falls Power. Idaho Power
versorgt Südidaho und Teile Oregons mit Strom. Das Unternehmen hat fast 500.000 Kunden auf einer
Versorgungsfläche von über 62.000 km².113 Avista versorgt über 480.000 Kunden in Nordidaho und in östlichen Teilen
Washingtons auf einer Fläche von 77.000 km².114 Rocky Mountain Power gehört zum Mutterkonzern der Pacific Corp,
die insgesamt 1,7 Millionen Menschen in 6 Bundesstaaten mit Strom versorgen. Rocky Mountain Power versorgt Gebiete
in Utah, Wyoming and Idaho mit einer gesamt Fläche von 35.000 km².115 Idaho Falls Power versorgt eine Fläche von ca.
60.000 km² mit fast 26.000 Kunden.116 Zuständig für die Zulassung und Regulierung von Stromversorgern ist die Idaho
Public Utility Commission (PUC), die nach den IDAPA 31.01.01 Rules of Procedure Energieversorger zulässt.117
4.1
Gesetzliche Rahmenbedingungen für Bioenergie
Idaho hat aktuell keine RPS eingeführt. Ziel dieser ordnungspolitischen Maßnahme wäre die Erhöhung des Anteils der
erneuerbaren Energien an der Energieproduktion im Staat. Durch RPS werden die Energieversorgungsunternehmen
verpflichtet, einen bestimmten Anteil ihres Energieangebots aus erneuerbaren Energien zu gewinnen. Bisher haben 29
Bundesstaaten RPS in Kraft gesetzt, weitere Acht haben sich sogenannte REG gesetzt118. Der Bundesstaat hat sich bislang
nur der 25x25 Initiative verschrieben, die darauf abzielt, bis zum Jahr 2025 USA-weit 25 Prozent des Stromverbrauchs
Vgl. U.S. Energy Information Administration (2012): Average Retail Price for Electricity 2011
Vgl. Idaho Power (2013): Facts About Idaho Power
Vgl. Avista (2013): Service Territories
115 Vgl. Rocky Mountain Power (2012): Quick Facts
116 Vgl. Idaho Falls Power (2013): About Idaho Falls Power
117 Vgl. Idaho Public Utilities Commission (2013): IPUC Rules of Procedure
118 Vgl. U.S. Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2013): Renewable Portfolio Standard Policies
112
113
114
46
ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013
aus erneuerbaren land- und forstwirtschaftlichen Energiequellen zu decken.119 Idaho besitzt auch keine Interconnection
Standards. Dabei handelt es sich um Vorschriften des Staates oder der Versorgungsunternehmen für den Anschluss von
dezentralen Energieversorgungssystemen ans Energieversorgungsnetz. Im Fall der Interconnection kann der Strom im
Verbundnetz in beide Richtungen fließen, sodass dezentrale Energieversorgungseinheiten den erzeugten Strom ins Netz
einspeisen können.
Ein landesweites Net-Metering Programm bleibt in Idaho bisweilen auch aus, dennoch bieten die drei größten
privatwirtschaftlichen Versorgungsunternehmen Avista Utilities, Idaho Power und Rocky Mountain Power allen
privaten Betreibern von Solar- und Windenergiesystemen bis zu 25 kW ein Net-Metering-Programm an. Auch
gewerbliche und landwirtschaftliche Anlagen bis zu einer Leistung von 100 kW sind inbegriffen. Der im Rahmen des NetMetering erzeugte Strom wird in das öffentliche Stromnetz direkt eingespeist und sorgt dafür, dass der Zähler des
Stromerzeugers rückwärts läuft.120
Weitere Förderprogramme des Staates Idaho im Hinblick auf erneuerbare Energien und den Biomassemarkt stellt das
Renewable Energy Project Bond Program dar. Dieses Gesetz erlaubt es seit 2005, unabhängigen Betreibern von
erneuerbaren Energiesystemen bei der Idaho Energy Resources Authority Finanzierunghilfen für Projekte im Bereich
der regenerativen Energien zu beantragen. 121 Das Residential Alternative Energy System Tax Deduction erlaubt
Steuerzahlern, die Anschaffungskosten eines erneuerbaren Energiesystems über vier Jahre hinweg abzuschreiben. Im
ersten Jahr können 40% steuerlich abgesetzt werden und in den drei folgenden Jahren jeweils 20%. Die maximale
jährliche Abschreibung beträgt 5.000 US-Dollar, die gesamte Abschreibung darf 20.000 US-Dollar nicht
überschreiten.122 Des Weiteren bietet das Idaho Office of Energy Resources im Rahmen des Low-Interest Energy Loan
Programs zinsgünstige Darlehen für Projekte im Bereich der Energieeffizienz, sowie für Solar-, Wind-, Geothermie-,
Wasserkraft- und Biomasseprojekte. Der Zinssatz liegt bei einer Laufzeit von fünf Jahren bei 4%. Für Privatpersonen
beträgt der Kreditrahmen maximal 15.000 US-Dollar für kommerzielle, öffentliche und landwirtschaftliche Projekte ab
100.000 US-Dollar. 123 Eine Zusammenfassung der Förderungsmöglichkeiten für Biomasse findet sich in der unten
stehenden Tabelle.
Vgl. 25x’25 America’s Energy Future (n.d.): Home
Vgl. U.S. Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2013): Idaho – Avista Utilities Net Metering
Vgl. U.S. Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2013): Idaho – Renewable Energy Project Bond Program
122 Vgl. U.S. Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2013): Idaho – Residential Alternative Energy Tax
Deduction
123 Vgl. U.S. Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2013): Idaho – Low-Interest Energy Loan Programs
119
120
121
47
ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013
Tabelle 13: Förderprogramme erneuerbare Energie (Biomasse) Idaho
Förderungsart
Steuererlass
Name
Förderberechtigte
Technologien
Residential Alternative
Energy Tax Deduction
Solar, Wind, Biomasse,
Geothermie
Renewable Energy Project
Bond Program
Solar, Deponiegas, Wind,
Biomasse, Wasserkraft,
Geothermie,
Brennstoffzellen
Förderberechtigte
Auftraggeber
Privathaushalte
Erläuterung
Kontakt
Einkommenssteuererlass von 40% der
Kosten von erneuerbaren Energieanlagen
im ersten Jahr, 20% in den drei Folgejahren.
Public Information
Idaho State Tax
Commission
P.O. Box 36
Boise, ID 83722-0410
+1-208-334-7500
[email protected]
Finanzielle Unterstützung von Projekten in
Form von Anleihen.
Ron Williams
Idaho Energy Resources
Authority
1015 West Hays Street
Boise, ID 83702
+1-208-344-6633
Staat
Staatsanleihe
Gewerbe, unabhängige
Stromerzeuger
Quelle: Eigene Darstellung nach U.S. Department of Energy – Database for State Incentives for Renewables & Efficiency (2013): Federal Incentives
48
ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013
4.2
Marktstruktur und Marktchancen für deutsche Unternehmen
Idaho verfügt über ausreichend Biomasseressourcen um seinen gesamten Energiebedarf dadurch zu decken. Etwa 9% des
Gesamtstromverbrauchs im Bundesstaat wird durch Biomasse sichergestellt.124 Dem Staat stehen etwa 7,25 Millionen
Tonnen an Biomasse jährlich zur Verfügung.125
Wie Abbildung 13 zeigt, verfügt der Süden und Westen des Staates über die größten Mengen an Biomasse. Diese
Biomasse entstammt aus Wald-, Säge- und Werksabfällen. In Caldwell im Bezirk Canyon County und in Burley im Kreis
Cassia befinden sich Bioethanolanlagen auf Basis von Maisabfällen und Kartoffelabfällen.126 Auch eine Biodieselraffinerie
auf Sojaölbasis ist seit 2007 in Betrieb, weitere sind im Bau. Die University of Idaho gilt zudem als eine der weltweit
besten Forschungszentren im Bereich Biodiesel.127 Der Staat verfügt auch über große Mengen an Biomasse in Form von
Waldabfällen, städtischem Müll sowie landwirtschaftlichen und tierischen Abfallprodukten.128
Vgl. Idaho Governors’ Office of Energy Resources (2012): Bioenergy
Vgl. National Renewable Energy Laboratory (2005): A Geographic Perspective on the Current Biomass Resource Availability in the United States
126 Vgl. Ethanol Producer Magazine (2013): U.S. Ethanol Plants
127 Vgl. Idaho Governors’ Office of Energy Resources (2012): Biodiesel Q&A
128 Vgl. Idaho Governors’ Office of Energy Resources (2012): Biodiesel Q&A
124
125
49
ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013
Abbildung 13: Biomassepotential des Staates Idaho
Quelle: Open Energy Information (2010): Biomass Resources Idaho
Die Nutzung von Bioenergie wird staatlich unterstützt, da es Energieabhängigkeit vorbeugen kann und zudem die
Umwelt schont. Idahos Bioenergy Program fördert die Nutzung von Bioenergie, indem es für Unternehmen als auch
Privathaushalten technische Unterstützung und Schulungen durch Workshops sicherstellt. Auch Kosten für
Demonstrationsprojekte werden zum Teil übernommen. Zu den aktuellen Demonstrationsprojekten zählen
Holzpellettrockner in der Jensen Lumber Mühle im Südosten Idahos, eine Biogasreinigungsanlage in der Kläranlage
Nampa und eine Gegendruckturbine in der Mühle Ceda-Pine Veneer in Samuels. Das Bioenergieprogramm war auch
entscheidender Faktor für die Entscheidung der University of Idaho, einen biobrennstoffbetriebenen Heizkessel zur
Beheizung und Kühlung des Hochschulkomplexes zu nutzen.129
129
Vgl. Idaho Governors’ Office of Energy Resources (2012): Biodiesel Activities and Efforts
50
ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013
Eine der bedeutendsten Bioenergieanlagen ist die Rock Creek Biogasanlage in Twin Falls, die 3,2 MW liefert und einen
langfristigen Vertrag mit dem Energieversorger Idaho Power hat.130
Shannon Kelly von der Idaho PUC geht nicht davon aus, dass ein RPS in absehbarer Zeit eingeführt wird. Die Gründe
dafür liegen laut Kelly in der Tatsache, dass Energiekosten in Idaho sehr gering sind und es daher wenig Nachfrage für
die Entwicklung erneuerbarer Energien in dem Bundesstaat gibt.
4.3
Profile Marktakteure
Aus datenschutzrechtlichen Gründen kann nicht zu jedem Marktakteur ein Ansprechpartner angegeben werden.
Behörden und Organisationen
Idaho Office of Energy Resources
Diese Abteilung ist für die Energieplanung, Energiepolitik sowie Energiekoordination im Bundesstaat Idaho
verantwortlich. Sie informiert Entscheidungsträger und die Öffentlichkeit über relevante energiebezogene Themen.
erneuerbare Energien und Energieeffizienz sind hier zentrale Punkte der Agenda.
Idaho Office of Energy Resources
P.O. Box 83720
204 N. 8th Street, Suite 250
Boise, ID 83720-0199
+1-208-332-1660
[email protected]
www.energy.idaho.gov
Pacific RegionBioenergy Partnership
Die Pacific Regional Biomass Energy Partnership ist eine gemeinsame Initiative der US-Bundesstaaten Alaska, Hawaii,
Idaho, Montana, Oregon und Washington und wird finanziell unterstützt vom DOE. Ihr Ziel ist es, die Entwicklung von
Energie aus Biomasse sowie die dafür notwendigen Technologien zu fördern und voranzutreiben. Sie unterstützt auf
diesem Wege die Biodiesel- und Ethanolproduktion. Zudem betreibt sie Informationspolitik, um die Vorteile der Nutzung
aufzuweisen.
http://www.pacificbiomass.org/
130
Vgl. Biomass Magazine (28. März 2013): U.S. Added 18 MW of Biomass Power Capacity in February
51
ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013
Verbände
Governors’ Biofuel Coalition
Diese Organisation hat es sich zum Ziel gesetzt, die Nutzung von Treibstoffen auf Ethanolbasis voranzutreiben, um die
Abhängigkeit von Energieimporten zu verringern, die Umwelt zu schützen und die Wirtschaft anzukurbeln. Ferner
versuchen sie die Bevölkerung über den Nutzen von Ethanol aufzuklären.
Governors’ Biofuel Coalition
www.governorsbiofuelscoalition.org
Forschungseinrichtungen
Boise State University – Energy Policy Institute
Das Energy Policy Institute der Boise State Universität ist Teil des Zentrums für Advanced Energy Studies (CAES), das
vom Idaho National Laboratory, der Boise State University, der Idaho State University, der University of Idaho und der
Industrie ins Leben gerufen wurde und seitdem vielerlei Forschung im Bereich der erneuerbaren Energien betreibt.
Boise State University – Energy Policy Institute
1910 University Drive
Boise, ID 83725-1014
+1-208-426-5708
[email protected]
www.epi.boisestate.edu
Idaho National Laboratory
Das Idaho National Laboratory wurde bereits 1949 gegründet und ist naturwissenschaftlich sowie
ingenieurwissenschaftlich ausgerichtet. Es unterstützt das DOE bei der Forschung in den Bereichen Kernkraft,
erneuerbare Energien, Wissenschaft und nationale Sicherheit.
Idaho National Laboratory
P.O. Box 1625
Idaho Falls, ID 83415
+1-208-526-0111
https://inlportal.inl.gov/portal/server.pt/community/home
52
ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013
University of Idaho – Biodiesel Education Program
Das Biodiesel Education Program der University of Idaho betreibt Biodieselforschung. Ihre unabhängigen,
wissenschaftlichen Ergebnisse werden Biodieselproduzenten, Bauern, dem Gesetzgeber und Verbrauchern zur Verfügung
gestellt.
University of Idaho – Biodiesel Education Program
PO Box 440904; EP 419
Moscow, ID 83844-0904
+1-208-885-7626
[email protected]
www.uiweb.uidaho.edu/bioenergy
Unternehmen
Dieses sind die fünf Hauptstromversorger in Idaho: 131

Idaho Power Co

Avista Corp.

PacifiCorp

Idaho Falls City

Kootenai Electric Coop Inc.
Outotec Energy Products - Outotec Energy Competence Center
Nachdem Energy Products of Idaho von Outotec Energy Products aufgekauft wurde, führt das Unternehmen nun unter
dem Namen Outotec Energy Competence Center ihr Spezialgebiet Wirbelschichtvergasung auf Basis von
Abfallbrennstoffen und thermischen Oxidationstechnologien fort.
Outotec Energy Products – Outotec Energy Competence Center
3568 W Industrial Loop
Coeur d'Alene, Idaho USA 83815-6016
+1-208-765-1611
[email protected]
http://www.outotec.com/energyproductsidaho
131
Vgl. U.S. Energy Information Administration (2012): State Electricity Profiles
53
ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013
Renova Energy
Renova Energy vertreibt Ethanol als Kraftstoff für Fahrzeuge.
Renova Energy
8950 W. Emerald, Ste. 158
Boise, ID 83704
+1-208-472-7300
[email protected]
www.renovaenergy.com
54
ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013
Staatenprofil Kalifornien
Bevölkerung:
Fläche:
Hauptstadt:
BIP gesamt:
BIP pro Kopf:
Arbeitslosenquote:
38.041.430 Einwohner (2012)132
403.466,328 km2
Sacramento
1.958.904 Millionen US-Dollar (2011)133
46.041 US-Dollar (2011)134
10,5% (Jahresdurchschnitt 2012)135
Kalifornien ist der mit Abstand bevölkerungsreichste US-Bundesstaat. Im Jahr 2012 lebten etwa 38 Millionen Einwohner
in Kalifornien – das entspricht circa jedem achtem Amerikaner. Dies entspricht einem Bevölkerungszuwachs von 12,3
Prozent seit dem Jahr 2000 und einer Verdopplung der Einwohnerzahl seit 1965. Prognosen aus dem Jahr 2004 zeigen,
dass sich dieses Wachstum zwar verlangsamt, die Bevölkerung dennoch bis ins Jahr 2030 auf etwa 46,4 Millionen
Menschen wachsen soll.
136
Dieser dynamische Wachstumsprozess stellt hohe Anforderungen an die Bereiche
Stromversorgung und Infrastruktur. Hinzu kommt, dass die Bevölkerung im Landesinneren stärker wächst, als in den
Küstengebieten. Da im Landesinneren ein extremeres Klima herrscht als in den küstennahen Gebieten, wird der
Energiebedarf aufgrund der Nutzung von Klimaanlagen weiter steigen.137
Das BIP Kaliforniens betrug 2011 rund 1.958 Milliarden US-Dollar. Dies entspricht einem Anteil von 13,08% der
gesamten US-Wirtschaft. Tabelle 14 gibt eine Übersicht über die Entwicklung des BIP und Wirtschaftswachstums in den
Jahren 2004 bis 2011.
Tabelle 14: BIP, Wirtschaftswachstum und Arbeitslosigkeit in Kalifornien in den Jahren 2004 bis 2011
Kalifornien
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
BIP (in Mrd. US-Dollar)
1.571
1.691
1.801
1.875
1.912
1.847
1.901
1.958
Wirtschaftswachstum (in %)
4,59
4,21
3,34
1,03
-0,42
-4,71
1,71
1,97
Arbeitslosenquote (in %)
6,2
5,4
4,9
5,4
7,2
11,3
12,4
11,7
Quelle: Eigene Darstellung nach U.S. Department of Commerce – Bureau of Economic Analysis (2013): Regional Economic Accounts
Kalifornien ist der wichtigste Industrie- und Handelsstaat der USA und würde als eigenständiger Nationalstaat Platz acht
der größten Volkswirtschaften der Welt einnehmen.138 Das reale BIP pro Kopf in Kalifornien lag im Jahr 2011 mit 46.041
US-Dollar über dem Durchschnittswert von 42.070 US-Dollar aller US-Staaten. Damit belegt Kalifornien bei diesem
wichtigen Wohlstandsindikator Platz elf aller 50 US-Bundesstaaten.139 Die Arbeitslosenquote in Kalifornien lag im Jahr
2012 durchschnittlich bei 10,5 %, was einem Rückgang um 1,2 % im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Trotz der positiven
allgemeinen
Wirtschaftslage
Landesdurchschnitt von 8,9
lag
die
Arbeitslosenquote
Kaliforniens
zwei
Prozentpunkte
über
dem
2012
%.140
Vgl. U.S. Department of Commerce – Bureau of Economic Analysis (2013): Regional Economic Accounts
Vgl. U.S. Department of Commerce – Census Bureau (2013): State & County Quickfacts – California
134 Vgl. U.S. Department of Commerce – Bureau of Economic Analysis (2013): Regional Economic Accounts
135 Vgl. U.S. Department of Labor – Bureau of Labor Statistics (2013): News Release – Regional and State Employment and Unemployment June 2013
136 Vgl. U.S. Department of Commerce – Census Bureau (2013): Population Projections
137 Vgl. California Energy Commission (2011): Integrated Energy Policy Report
138 Vgl. Time Magazine (23. Oktober 2009): Why California is Still America’s Future
139 Vgl. U.S. Department of Commerce – Bureau of Economic Analysis (2013): News Release – Widespread Economic Growth in 2012
140 Vgl. U.S. Department of Labor – Bureau of Labor Statistics (2013): News Release – Regional and State Unemployment 2012 Annual Average
132
133
55
ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013
Entsprechend der gesamtstaatlichen Bedeutung sind kalifornische Unternehmen in einer Vielzahl von Branchen weltweit
führend.
In
Kalifornien
befinden
sich
wichtige
Branchencluster
in
den
Bereichen
IT-,
Internet-
und
Kommunikationstechnologien (San Francisco und angrenzendes Silicon Valley), Bio- und Nanotechnologie (Raum San
Diego, Silicon Valley, East Bay, Orange County), Unterhaltungsindustrie (Los Angeles), Medizintechnik (Los Angeles, San
Francisco/Bay Area) sowie Luft- und Raumfahrtindustrie (Großraum Los Angeles). Im Jahr 2012 exportierte Kalifornien
Waren im Wert von über 161,7 Milliarden US-Dollar und belegt damit den 2. Platz hinter Texas (265,4 Milliarden USDollar) in den USA. Damit sind die Exporte um 1,6 % gegenüber dem Vorjahr gestiegen, was die positive
Wirtschaftsentwicklung im Staat seit dem Einbruch 2008 und 2009 wiederspiegelt.141 Die drei wichtigsten Exportmärkte
sind Mexiko, Kanada und China (in absteigender Reihenfolge).142 Zubehör für zivile Flugzeuge war im Jahr 2012 mit
einem Volumen von 5,8 Milliarden US-Dollar die wichtigsten Exportgüter, gefolgt von bearbeiteten Diamanten (4,5
Milliarden US-Dollar) und Maschinen (4,4 Milliarden US-Dollar), sowie andere Güter aus dem Bereich Maschinenbau
(4,4 Milliarden US-Dollar).143
Weiterhin große Bedeutung hat die Land- und Forstwirtschaft: Die landwirtschaftliche Produktion Kaliforniens übertrifft
die aller anderen US-Bundesstaaten. Der damit verbundene extreme Wasserverbrauch stößt angesichts der knappen
Wasserreserven auf zunehmende Kritik.144
Energiemarkt
Kalifornien
hat
ein
sehr
diversifiziertes
Energieprofil:
der
Vorreiterstaat
im
Bereich
der
erneuerbaren
Energietechnologien, baut auch weiterhin noch stark auf fossile Brennstoffe wie Erdgas und Erdöl (Abbildung 14). So
gehören die Ölraffinerien Kaliforniens zu den landesweit technisch fortschrittlichsten und haben die dritthöchste
Verarbeitungsleistung des Landes. Darüber hinaus ist Kalifornien führend im Bereich Stromerzeugung aus nichthydrobasierten regenerierbaren Energien wie zum Beispiel Geothermik, Windkraft und Solarenergie. Die Nutzung und
der weitere Ausbau erneuerbarer Energien sind für den Staat, wegen seines enormen Energiebedarfs, von größter
Bedeutung.
Vgl. U.S. Department of Commerce – International Trade Administration (2013): StateExport Data
Vgl. U.S. Department of Commerce – Census Bureau (2013): Foreign Trade – State Exports for California
143 Vgl. U.S. Department of Commerce - International Trade Administration (2013): California: Exports, Jobs, and Foreign Investment
144 Vgl. California Chamber of Commerce (2012): Trade Statistics 2011
141
142
56
ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013
Abbildung 14: Energieprofil Kalifornien
Quelle: U.S. Energy Information Administration (2013): California State Profile and Energy Estimates
Mit dem California Global Warming Solutions Act aus dem Jahr 2006 strebt Kalifornien an, Treibhausgasemissionen bis
zum Jahr 2020 auf das Niveau von 1990 zu reduzieren. Wesentlicher Ansatzpunkt um dieses Ziel zu erreichen, ist der
Strommarkt Kaliforniens.
Um die gesetzten Energieeffizienzziele zu erreichen sowie den Kohlenstoffausstoß zu reduzieren, soll zukünftig ein
Großteil der bestehenden Erzeugungsinfrastruktur umgestaltet werden. Der Staat strebt die Stilllegung aktuell
gasbetriebener Kraftwerke an, da diese nicht den Energieeffizienzanforderungen entsprechen. Das bedeutet, dass bis
2020 neue moderne Infrastruktur im Bereich der Stromerzeugung aufgebaut werden muss, um die Erzeugungsleistung
im Umfang von 13.000 MW dieser mit Erdgas betriebenen Kraftwerke zu ersetzen.145 Rechtliche Rahmenbedingungen
und Bestimmungen zur Luftqualität im „Golden State“ verhindern den Neubau von Kraftwerken, die sich fossiler
Brennstoffe zur Stromerzeugung bedienen. Dies betrifft vor allem die Region Südkalifornien.
Im Jahr 2006 wurde in der Assembly Bill 2021 festgelegt, dass der prognostizierte Stromverbrauch des Staates über
einen Zeitraum von zehn Jahren um zehn Prozent gesenkt werden soll. Die California Energy Commission (CEC) ist in
Zusammenarbeit mit der California Public Utilities Commission (CPUC) verantwortlich für die Festlegung der
Energieeffizienzziele der einzelnen Jahre. Die Kommissionen orientieren sich dabei an den Prognosen der öffentlichen
und privaten Energieversorgungsunternehmen des Staates.146
Um die Ziele des ambitionierten RPS von 33% bis 2020 zu erreichen schlägt der Clean Energy Jobs Plan des
Gouverneurs vor, dass 20.000 MW an Erzeugungsleistung aus erneuerbaren Energien bis 2020 ans Netz angeschlossen
werden, davon sollen 8.000 MW kommerzielle Wind-, Solar- und Geothermalanlagen und 12.000 MW an dezentralen
145
146
Vgl. California Energy Commission (2011): Integrated Energy Policy Report
Vgl. California Energy Commission (2009): Commission Report – California Energy Demand 2010 - 2020 Adopted Forecast
57
ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013
Erzeugungsanlagen installiert werden, die nahe der Ballungszentren und entlang der Hauptstromleitungen angesiedelt
sind.147
Tabelle 15: Netto Stromerzeugung nach Energiequellen in Kalifornien 2011
Erzeugter Strom
Anteil an der
Energiequelle
(MWh)
Stromerzeugung in %
Änderung zum Vorjahr
in %
Kohle
1.982.182
1,0
-5,6
Erdöl
910.572
0,5
-14,0
Erdgas
88.973.831
44,3
-17,3
Andere Gase
1.666.987
0,8
-1,6
Kernkraft
36.663.247
18,3
13,9
Konventionelle
Wasserkraft
42.557.467
21,2
27,3
Wind
7.751.837
3,9
27,5
Solarthermie, PV
888.829
0,4
15,5
Holz/Holzabfälle
3.444.683
1,7
-3,0
Geothermik
12.552.383
6,3
-0,4
Andere Biomasse
2.584.693
1,3
5,5
-89
-0,04
-48,2
916.924
0,5
9,3
200.804.842
100
-
Pumpspeicher
Andere
Total
Quelle: Eigene Darstellung nach U.S. Energy Information Administration (2012): Electricity – Detailed State Data
Im Jahr 2010 lag Kalifornien mit 7.826 Billionen Btu (entspricht 8,0% des U.S. Stromverbrauchs) beim absoluten
Stromverbrauch gleich hinter Texas (11.770 Billionen Btu) auf dem 2. Platz im US-weiten Vergleich. Beim
Stromverbrauch pro Kopf hatte Kalifornien mit 210 Millionen Btu allerdings in diesem Zeitraum den drittniedrigsten
Verbrauch aller fünfzig Bundesstaaten.148 Wie in Abbildung 15 zu sehen, entfällt der größte Teil des Stromverbrauchs mit
rund 39% auf den Industriesektor. Der Rest entfällt zu etwa je einem Fünftel auf den Handel, die Industrie und die
privaten Haushalte.149 Beinahe der gesamte Energiebedarf im Verkehrsbereich wird durch Mineralöl gedeckt. In einem
internationalen Vergleich läge Kalifornien hier mit fast 16 Milliarden Gallonen Benzin und vier Milliarden Gallonen
Diesel pro Jahr auf Rang drei, nach den USA und China. Somit ist der Transportsektor mit einem Anteil von mehr als
39% auch der größte Emittent von Treibhausgasen in Kalifornien, gefolgt von der Stromerzeugung (rund 55.000 Tonnen
im Jahr 2010).150 Im Hinblick auf den Pro-Kopf-Ausstoß rangiert Kalifornien allerdings nur auf Platz 5 und hat damit
einen der niedrigsten Werte bezüglich des CO2-Ausstoßes innerhalb der USA.151 Dies macht deutlich, dass der Frage des
Klimawandels und deren Ursachen in Kalifornien deutlich anders begegnet wird, als in den anderen Teilen der USA.
Die CEC geht davon aus, dass die Kosten für den Stromverbrauch im Steuerjahr 2011/2012 einen 386,6 Millionen USDollar starken Posten im kalifornischen Haushalt ausmachte.152 Trotz einem relativ geringen Pro-Kopf-Verbrauch wird
Vgl. LEAD Commissioner Report (2011): Renewable Power in California: Status and Issues
Vgl. U.S. Energy Information Administration (2013): California State Profile and Energy Estimates
Vgl. U.S. Energy Information Administration (2013): U.S. States Profiles and Energy Estimates
150 Vgl. U.S. Energy Information Administration (2012): California Electricity Profile 2010
151 Vgl. U.S. Energy Information Administration (2010): State Emissions By Year
152 Vgl. California Energy Commission (2011): Synopsis of the Energy Commission's Budget
147
148
149
58
ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013
nach Einschätzungen der CEC der Stromverbrauch im Staat bis 2022 mit einer jährlichen Wachstumsrate von 1,37% auf
einen Mittleren Verbrauch von 124.045 GWh ansteigen.153
Abbildung 15: Stromverbrauch nach Endverbrauchersektor (Stand 2010)
Quelle: Eigene Darstellung nach U.S. Energy Information Administration (2013): California State Profile and Energy Estimates
Der Strompreis lag dabei in Kalifornien im Jahr 2011 für Privathaushalte bei 14,78 C/kWh, im gewerblichen Bereich bei
13,05 C/kWh und im industriellen Sektor 10,11 C/kWh. Im Durchschnitt ergab sich 2011 ein Strompreis von 13,05
C/kWh, was weit über dem US-Durchschnitt von 9,90 C/kWh lag.
Insgesamt gibt es 75 öffentliche, kommunale, und privatwirtschaftlich betriebene Energieversorger im Bundesstaat
Kalifornien. Rund 70% des Strombedarfs werden von den drei großen privaten Energieversorgern Pacific Gas & Electric
Company (PG&E), Southern California Edison (SCE) und San Diego Gas & Electric Company (SDG&E) gedeckt. Zwei
Energieversorger in öffentlicher Hand, das Los Angeles Department of Water & Power (LADWP) und Sacramento
Municipal Utility District (SMUD) lieferten 2010 weitere 10 Prozent des Stromes.
4.4
Gesetzliche Rahmenbedingungen für Bioenergie
Im Staat Kalifornien wird bereits seit Jahrzehnten die Energiegewinnung aus erneuerbaren Energieressourcen gefördert
und auch der amtierende Gouverneur Edmund G. Brown, Jr. setzt die Förderung regenerativer Energieressourcen fort.
Im Dezember 2011 hat er ein Gesetz verabschiedet, nach dem bis zum Ende des Jahres 2020 ein Drittel des im Staat
erzeugten Stroms aus erneuerbaren Ressourcen stammen muss.154 Dies bedeutet, dass bis 2020 mindestens 12.000 MW
Strom aus regenerierbaren Ressourcen erzeugt werden sollen. Ein weiteres Ziel ist die gesteigerte Nutzung erneuerbarer
Brennstoffe für den Transportsektor, im Jahr 2022 sollen 26 % des verbrauchten Treibstoffes aus erneuerbaren
Energieressourcen stammen.155 Mit der Umsetzung dieses ehrgeizigen Zieles wurden die CEC und die CPUC betraut.
Vgl. California Energy Commission (2011): Draft Staff Report - Updated California Energy Demand Forecast 2011 - 2022
Vgl. Office of Governor Edmund G. Brown Jr. (12. April 2011): News Release – Governor Brown Signs Legislation to Boost Renewable Energy
155 Vgl. California Energy Commission (2011): Integrated Energy Policy Report
153
154
59
ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013
Die Anhebung der RPS soll laut dem Gouverneur nicht nur der Umwelt dienen, sondern auch finanzielle Vorteile für den
Staat abwerfen, in Form eines höheren Investitionsaufkommens.156 Die RPS wurden erstmalig im Jahr 2002 erlassen und
die darin verabschiedeten
Richtlinien gelten für öffentliche Versorgungsunternehmen, investorenfinanzierte
Energieversorger sowie regionale Kooperativen. Bei den RPS handelt es sich um eine ordnungspolitische Maßnahme zur
Erhöhung des Anteils der erneuerbaren Energien an der Energieproduktion. Seit der Einführung der RPS wurden die
Zielvorgaben für den Anteil erneuerbarer Energien an der Stromerzeugung im Staat angehoben. Im Rahmen einer
Abstimmung der CEC im März 2012 wurde beschlossen, die Produktion von Biomethan von den RPS-Bestimmungen
auszuschließen. Im September 2012 wurden weitere Änderungen an den Zulassungsvoraussetzungen für die
Energiegewinnung aus Deponie- und Faulgasen erlassen.
Bereits
seit
1996
gelten
in
Energieversorgungsunternehmen
Kalifornien
bei
seiner
Net-Metering
Einführung
Vorgaben,
vorerst
nur,
diese
allen
verpflichteten
Betreibern
von
die
hiesigen
Wind-
und
Solarenergiesystemen bis zu einer Leistung von 1 MW das Net-Metering anzubieten. Der im Rahmen des Net-Metering
erzeugte Strom wird in das öffentliche Stromnetz direkt eingespeist und der Kunde bekommt dafür eine Gutschrift. Im
Jahr 2002 wurden in einem Pilotprojekt auch Biogasanlagen zur Stromeinspeisung zugelassen. Heute sind Biogasanlagen
bis zu einem MW Leistung grundsätzlich zum Net-Metering zugelassen, sofern sie bestimmte Sicherheitsrichtlinien
erfüllen. Seit der jüngsten Änderung im Oktober 2011, gilt das Net-Metering-Gesetz für alle Energietechnologien, die
auch in den RPS inkludiert sind. Verbraucht ein Betreiber einer zur Stromeinspeisung angeschlossenen Biogasanlage
weniger Strom als er einspeist, so wird ihm dieser Überschuss auf der Stromrechnung des nächsten Monats
gutgeschrieben.
Bei den Interconnection Standards handelt es sich um Vorschriften des Staates oder der Versorgungsunternehmen für
den Anschluss von dezentralen Energieversorgungssystemen an das Energieversorgungsnetz. Im Fall der Interconnection
kann der Strom im Verbundnetz in beide Richtungen fließen, so dass dezentrale Energieversorgungseinheiten den
erzeugten Strom ins Netz einspeisen können.
Die CPUC hat in Anlehnung an das deutsche Energieeinspeisegesetz sogenannte Feed-in Tariffs, also Einspeisetarife,
erlassen, die am 31.01.2008 in Kraft traten. Die Feed-in Tariffs legen für kalifornische Energieversorgungsunternehmen
mit mehr als 75.000 Kunden verbindliche Abnahmepreise für Strom aus erneuerbaren Energien fest, der mit Systemen
bis zu einer Leistung von drei MW erzeugt wird. Die Stromkunden können einen Vertrag von 10, 15 oder 20 Jahren
Laufzeit mit ihrem Energieversorger abschließen und eine Vergütung zu Marktpreisen (zwischen 0,08 und 0,31 USDollar) erhalten. Die Höhe der Vergütung ist von der Tageszeit abhängig, in der der Strom erzeugt bzw. eingespeist wird.
Die Höhe der Vergütung richtet sich ebenfalls nach der Art der Erzeugung. So wird PV-Strom zwischen 8 Uhr und 18 Uhr
beispielsweise höher vergütet, als Elektrizität aus anderen erneuerbaren Energiequellen. Insgesamt gilt eine staatsweite
Grenze von 750 MW installierter Leistung an anspruchsberechtigten Stromerzeugungssystemen aus erneuerbaren
Energien. 250 MW entfallen dabei auf Bioenergie-Projekte: 110 MW für Biogas aus Abwasser, Biomüll,
Lebensmittelverarbeitung und Co-Vergärung, 90 MW für landwirtschaftliche Bioenergie und 50 MW für Bioenergie aus
der nachhaltigen Forstwirtschaft. Eine kumulative Inanspruchnahme unterschiedlicher Förderinstrumente ist jedoch
156
Vgl. Office of Governor Edmund G. Brown Jr. (12. April 2011): News Release – Governor Brown Signs Legislation to Boost Renewable Energy
60
ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013
ausgeschlossen, so können Nutzer des Feed-In Tariffs andere Förderinstrumente nicht in Anspruch nehmen. Noch sind
die Regelungen nicht in Kraft, und es wird über signifikante Änderungen nachgedacht.157
Im Rahmen des sog. 2011 Bioenergy Action Plan for California. der Energiekommission des Bundesstaates Kalifornien.
werden bestimmte Maßnahmen ergriffen um das Ziel zur Gewinnung von 20% Bioenergie am gesamten erneuerbaren
Energiemix bis 2020 in Kalifornien zu erreichen. Des Weiteren sollen bis zum Jahr 2020 40% (bis 2050 75%) des
verbrauchten Biokraftstoffes innerhalb des Bundesstaates hergestellt werden. 158
Der Plan sieht unter anderem vor, den Zulassungsprozess zu vereinfachen, behördliche Hindernisse zur Produktion von
Bioenergie abzuschaffen, die Verfügbarkeit finanzieller Hilfen zu verbessern, Forschung und Entwicklung im Bereich
schadstoffarmer Bioenergietechnologien voranzutreiben und die Verfügbarkeit von erschwinglichen Biomasseprodukten
durch nachhaltige Praktiken zu erhöhen. Darüber hinaus sollen neue und überarbeitete Richtlinien geschaffen werden,
die für die Erreichung der Bioenergie- und Biokraftstoffziele notwendig sind.
159
Der 2012 Bioenergy Action Plan
erweitert den Entwurf aus 2011 und bietet eine detailliertere Übersicht der Handlungsempfehlungen. 160
Vgl. U.S. Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2013): California – Feed-In Tariff
Vgl. California Energy Commission (2011): 2011 Bioenergy Action Plan
159 Vgl. California Energy Commission (2011): 2011 Bioenergy Action Plan
160 Vgl. Bioenergy Interagency Working Group (2012): 2012 Bioenergy Action Plan
157
158
61
ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013
Tabelle 16: Förderprogramme erneuerbare Energien (Biomasse) Kalifornien
Förderungsart
Steuererlass
Name
Förderberechtigte
Technologien
Sales and Use Tax Exclusion
for Advanced
Transportation and
Alternative Energy
Manufacturing Program
Solarthermische
Kraftwerke, Photovoltaik,
Deponiegas, Wind,
Biomasse, Geothermie,
Siedlungsabfälle,
Gezeitenkraftanlagen,
Wellenkraftanlagen,
Wasserkraftanlagen, mit
Biotreibstoffen betriebene
Brennstoffzellen
Renewable Auction
Mechanism
Solarthermische
Kraftwerke, Photovoltaik,
Deponiegas, Wind,
Biomasse, Geothermie,
Siedlungsabfälle, Biogas,
Klein-Wasserkraft
Anlagen,
Gezeitenkraftanlagen,
Wellenkraftanlagen,
Biodiesel, mit
Biotreibstoffen betriebene
Brennstoffzellen
Förderberechtigte
Auftraggeber
Erläuterung
Kontakt
Industriesektor
Umsatz- und Gebrauchssteuererlass für
Eigentum, das für die Entwicklung,
Fertigung, Produktion oder Montage von
fortschrittlicher Transporttechnologie oder
Produkten, Komponenten oder Systemen
erneuerbarer Energien genutzt wird.
California Alternative Energy
and Advanced Transportation
Financing Authority
915 Capitol Mall, Rm 457
Sacramento, CA 95814
+1-916-651-8157
[email protected]
Gewerblicher Sektor,
Industriesektor
Jeweils halbjährliche Vergabeauktion der
drei privaten Energieversorger
Kaliforniens, um ihren anteiligen Beitrag
zu den 1.299 MW dezentraler Energie
innerhalb 2 Jahre zu beziehen. Die
höchsten Gebote erhalten einen
Standardvertrag vom Energieversorger.
Shannon O'Rourke
California Public Utilities
Commission
505 Van Ness Avenue
San Francisco, CA 94102
+1-415-703-5574
shannon.o'[email protected]
Staat
Auktionsmechanismus
62
ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013
Leistungsbezogenes
Anreizsystem
Leistungsbezogenes
Anreizsystem
California Feed-in Tariff
Solarthermische
Kraftwerke, Photovoltaik,
Deponiegas, Wind,
Biomasse, Geothermie,
Siedlungsabfälle, Biogas,
Klein-Wasserkraft
Anlagen,
Gezeitenkraftanlagen,
Wellenkraftanlagen,
Biodiesel, mit
Biotreibstoffen betriebene
Brennstoffzellen
Gewerblicher Sektor,
Industriesektor
Einspeisetarif aller privaten und
staatlichen Energieversorger mit über
75.000 Kunden für Anlagen bis 3 MW.
Adam Schultz
California Public Utilities
Commission
505 Van Ness Avenue
San Francisco, CA 94102
[email protected]
LADWP - Feed-in Tariff (FiT)
Program
Solarthermische
Kraftwerke, Photovoltaik,
Deponiegas, Wind,
Biomasse, Geothermie,
Biogas, Klein-Wasserkraft
Anlagen,
Gezeitenkraftanlagen,
Wellenkraftanlagen,
Biodiesel, mit
Biotreibstoffen betriebene
Brennstoffzellen
Gewerblicher Sektor,
Privathaushalte,
Nonprofit Sektor,
Regionale Regierung,
Bundesregierung
Einspeisetarif für Anlagen erneuerbarer
Energie bis zu 3 MW in Los Angeles und
Umgebung. Das 100 MW Projekt ist in fünf
halbjährliche Zuteilungsphasen von je 20
MW gegliedert.
Feed-in Tariff Program
LADWP
+1-213-367-2100
[email protected]
Marin Clean Energy - Feedin Tariff
Solarthermische
Kraftwerke, Photovoltaik,
Deponiegas, Wind,
Biomasse, Geothermie,
Siedlungsabfälle, Biogas,
Klein-Wasserkraft
Anlagen,
Gezeitenkraftanlagen,
Wellenkraftanlagen,
Biodiesel, mit
Biotreibstoffen betriebene
Brennstoffzellen
Gewerblicher Sektor,
Industriesektor,
Wohnhäuser,
Gemeinnützige
Einrichtungen,
Regionale Regierung,
Landesregierung,
Bundesregierung,
Mehrfamilienhäuser
Einspeisetarif des Aggregators Marin Clean
Energy für lokale Kleinanlagen
erneuerbarer Energie bis 1 MW im Bezirk
Marin und angrenzenden Gemeinden.
Marin Clean Energy
781 Lincoln Avenue, St. 320
San Rafael, CA 94901
+1-415-464-6010
[email protected]
Regional
Leistungsbezogenes
Anreizsystem
Quelle: Eigene Darstellung nach U.S. Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2013): California – Financial Incentives
63
ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013
4.5
Marktstruktur und Marktchancen für deutsche Unternehmen
Der Bundesstaat Kalifornien produziert jährlich ca. 80 Millionen Tonnen Biomasse, von denen jährlich zur
Stromgewinnung ca. 36 Millionen Tonnen zur Verfügung stehen. Es wird davon ausgegangen, dass die ganzen USA ein
Biomassepotential von ca. einer Milliarde Tonnen haben.161 Dies wäre genug um ca. ein Drittel der Kraftstoffnachfrage im
gesamten Transportbereich zu decken. Die wichtigsten Biomassequellen sind der Agrarsektor, Waldabfälle und Abfälle
aus urbanen Gegenden, meist in flüssiger Form. Die kalifornischen Anlagen zur Bioenergiegewinnung haben eine
Gesamtleistung von über 1.100 MW.
Verglichen mit der installierten Leistung von 1994 erfuhr der Bioenergiemarkt in den letzten beiden Jahrzehnten nur ein
moderates Wachstum. 1994 waren bereits 800 MW installiert.162
Nicht nur bei der Stromgewinnung aus Biomasse, auch bei Biotreibstoffen nimmt Kalifornien in den USA die
Vorreiterrolle ein. Im Zuge des Energy Policy Acts wurde 2005 ein Renewable Fuel Standard eingeführt, der besagt, dass
bis zum Jahr 2022 36 Millionen Gallonen Biotreibstoff produziert werden müssen. Von Bedeutung unter den Kraftstoffen
aus erneuerbaren Quellen sind dabei vor allem Ethanol und Biodiesel. 163
Abbildung 16 zeigt die Verteilung der verwertbaren Biomassequellen (in tausend Tonnen) pro Jahr. Auffällig ist das
vorhandene Potential in den Bezirken Siskiyou, Shasta und Humboldt, die eine hohe Walddichte besitzen. Die
Metropolregion Los Angeles, als größtes urbanes Zentrum in Kalifornien, weist ebenfalls ein hohes Potential an Biomasse
auf.
Vgl. California Agriculture (Volume 63, Issue 4, 2009): Sustainable Use of California Biomass Resources Can Help Meet State and National Bioenergy
Targets
162 Vgl. UC Berkley Energy and Resources Group (2006): Biomass Electricity in California
163 Vgl. California Agriculture (Volume 63, Issue 4, 2009): Sustainable Use of California Biomass Resources Can Help Meet State and National Bioenergy
Targets
161
64
ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013
Abbildung 16: Biomassepotential Kalifornien
Quelle: Open Energy Information (2010): Biomass Resources Kalifornien
Projekte
Abbildung 17 zeigt die aktuelle Verteilung und den Status der Biomasseanlagen in Kalifornien. Von den 40 existierenden
Festbrennstoffanlagen sind 23 aktiv, 8 nicht im Betrieb, 6 betriebsunfähig und 3 weitere sind zum Neustart in der
Planung. Darüber hinaus ist eine neue Festbrennstoffanlage in einer Sägemühle in Anderson im Bezirk Shasta in
Planung. 164
Besonders in den letzten Jahren sind viele Versuche unternommen worden, alte Anlagen wieder in Betrieb zu nehmen.
Dies stellt sich oftmals als wesentlich kostengünstiger heraus, da die alten Anlagen bereits über die nötigen Zulassungen
verfügen und somit der schwierige Zulassungsprozess für neue Anlagen umgangen werden kann. Eine andere
Entwicklung sind sogenannte co-fire oder conversion Projekte, bei denen existierende Anlagen in fossile
164
Vgl. California Agriculture (Volume 66, Issue 1, 2012): Outlook: Uncertain Future for California's Biomass Power Plants
65
ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013
Brennstoffanlagen umgewandelt werden. Des Weiteren existieren drei Pilotprogramme, bei denen Vergasung zur
Elektrizitätsgewinnung genutzt wird. 165
Abbildung 17: Biomasse-Anlagen in Kalifornien
Quelle: California Agriculture (Volume 66, Issue 1, 2012): Outlook: Uncertain Future for California's Biomass Power Plants
Julia Levin von der Bioenergy Association of California sieht einen Trend zur Errichtung kleinerer Bioenergieanlagen
mit Fokus auf städtischen Abfällen zur Energiegewinnung. Der Gesetzesentwurf SB 1122 schreibt kalifornischen
Energieunternehmen vor, zusammen mindestens 250 MW aus Biomasse zu gewinnen. Darüber hinaus wurden in
Kalifornien Ziele zur Abfallreduktion gesetzt, was sich ebenfalls positiv auf die Entwicklung von Biogasanlagen auf
Abfallbasis auswirken sollte. Prinzipiell sieht Levin gute Markteinstiegschancen für deutsche Unternehmen, wenn diese
Erfahrung und das nötige Know-How mitbringen, was häufig bei den amerikanischen Produzenten fehlt. Hugh Smith,
President and CEO bei Greenleaf Power, sieht ebenfalls gute Chancen für neue Markteinsteiger, da viele alte
165
Vgl. California Agriculture (Volume 66, Issue 1, 2012): Outlook: Uncertain Future for California's Biomass Power Plants
66
ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013
Biomasseanlagen aufgrund alter, ineffizienter Technologien abgeschaltet werden sollen. Smith sieht hier besonders
großes Potential für Hersteller von neuen Bioenergietechnologien, die bisher im Markt noch nicht vertreten sind.
4.6
Profile Marktakteure
Aus datenschutzrechtlichen Gründen kann nicht zu jedem Marktakteur ein Ansprechpartner angegeben werden.
Organisationen, Verbände und Forschungseinrichtungen
California Center for Sustainable Energy
Das California Center for Sustainable Energy ist eine gemeinnützige Organisation, die Privatpersonen, Unternehmen
und staatlichen Einrichtungen dabei helfen will Energie einzusparen und selbst Energie zu generieren. Sie bieten
Informationsmaterialien, Analysen und langfristige Planung hinsichtlich Energiefragen und Energietechnologien.
Len Hering (Executive Director)
9325 Sky Park Court, Suite 100, San Diego, CA 92123
+1-858-244-1177
http://energycenter.org/
California Contractors State License Board (CSLE)
Die California CSLE mit Sitz in Sacramento bietet Informationsmaterialien und die benötigten Unterlagen für
Lizensierungsverfahren, welche zur gewerblichen Niederlassung im Bundesstaat Kalifornien notwendig sind.
Robert J. Lamb II (Chair)
9821 Business Park Drive, Sacramento, CA 95827
+1-916-255-3900
http://www.cslb.ca.gov/
California Energy Commission (CEC)
Die für die Energiepolitik und –planung in Kalifornien zuständige CEC mit Sitz in Sacramento wurde 1974 gegründet. Zu
ihren Hauptaufgaben gehören u.a. die Entwicklung von zur Energiegewinnung eingesetzten Technologien und die
Unterstützung erneuerbarer Energien und Energieeffizienz. Außerdem überwacht die CEC verschiedene
Förderprogramme im Bereich der erneuerbaren Energien. Ferner versucht sie den künftigen Energiebedarf
vorherzusagen, und hält Buch über frühere Energiedaten.
Robert B. Weisenmiller (Chair)
1516 Ninth Street, MS-29, Sacramento, CA 95814
+1-916-654-5036
[email protected]
http://www.energy.ca.gov/
67
ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013
California Public Utilities Commission (CPUC)
Die CPUC mit Sitz in San Francisco ist Regulierungsbehörde für privatwirtschaftliche Strom-, Gas-, Wasserversorgungs-,
Bahn- und Personenbeförderungsunternehmen. Sie ist zudem mitverantwortlich für die Initiativen im Bereich der
erneuerbaren Energien und Energieeffizienz mit dem Ziel, Nutzen für die Verbraucher, die Umwelt und die Wirtschaft
Kaliforniens mit sich zu bringen. Die CPUC hat zudem eine Verbraucherschutzzentrale ins Leben gerufen.
Michael R. Peevey (President)
505 Van Ness Avenue, San Francisco, CA 94102
+1-415-703-2782
[email protected]
http://www.cpuc.ca.gov/puc/
San Francisco Public Utilities Commission (SFPUC)
Bei der SFPUC handelt es sich um eine Abteilung der Stadt und des Countys San Francisco, sie hat eine
Regulierungsfunktion und kümmert sich um die Wasserversorgung, Abwasserbeseitigung und städtische
Stromversorgung.
Harlan Kelly, Jr. (General Manager)
525 Golden Gate, San Francisco, CA 94102
+1-415-554-3155
[email protected]
http://www.sfwater.org/
BioEnergy Producers Association
Kaliforniens Bioenergieindustrie hat sich zusammengeschlossen, um die Entwicklung und Vermarktung nachhaltiger und
ökologischer Stromproduktion aus landwirtschaftlichem, forstwirtschaftlichem oder städtischem Biomasse- und
Plastikmüll voranzutreiben. Aufgabe der Organisation ist es zudem, für die politischen Rahmenbedingungen zur
Unterstützung von Bioenergien zu werben, indem sie die Gesetzgeber über deren Vorteile informieren.
3325 Wilshire Boulevard, Suite 708, Los Angeles, CA 90010
David Roberti (President)
+1-213-381-9902
[email protected]
http://www.bioenergyproducers.org/
68
ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013
California Building Industry Association (CBIA)
Der CBIA mit Sitz in Sacramento ist der kalifornische Wirtschaftsverband der Bauindustrie, mit mehr als 5.000 Firmen
aus der Bauindustrie, dem Handwerker- und Ingenieurbereich sowie Architekten, Designern und Zulieferern. Ziel der
CBIA ist es, sich über Gesetzgebung und Verwaltung für Reformen einzusetzen, die allen Kaliforniern preiswertes und
qualitatives Wohnen ermöglichen.
Mike Winn (President & CEO)
1215 K Street, Suite 1200, Sacramento, CA 95814
+1-916-443-7933 ext. 311
[email protected]
http://www.cbia.org/
California Biomass Collaborative
Die California Biomass Collaborative ist eine Arbeitsgruppe aus Vertretern der Regierung, Industrie, Umwelt-, sowie
Bildungsinstitutionen unter Leitung der University of California, Davis. Sie versucht die Nutzung und Entwicklung von
Biomasse zur Produktion erneuerbarer Energien, Biokraftstoffen und anderen Produkten voranzutreiben, forscht im
Technologiebereich, informiert und schult.
Dept. of Biological & Agricultural Engineering, University of California Davis, 1 Shields Avenue, Davis, CA 95616
Stephen Kaffka (Director)
+1-530-752-3028
[email protected]
http://biomass.ucdavis.edu/
Bioenergy Association of California
Die Bioenergy Association of California ist 2013 gegründet worden mit dem Ziel, die Entwicklung von nachhaltiger
Bioenergie und dazugehörigen Aktivitäten in Kalifornien voranzutreiben. Primäre Aufgaben sind die Einflussnahme bei
bundesstaatlichen Gesetzesentwürfen, Aufklärung der Öffentlichkeit, die Förderung von Forschung und Entwicklung
sowie das Verbreiten von Best-Practice-Beispielen.
Julia Levin (Executive Director)
+1-510-610-1733
[email protected]
http://www.bioenergyca.org
69
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California Biomass Energy Alliance (CBEA)
Die CBEA, gegründet vor 20 Jahren, setzt sich für die Förderung von Bioenergie zur Erreichung der Umwelt- und
wirtschaftlichen Ziele Kaliforniens ein. Dabei unterrichtet die CBEA politische Entscheidungsträger über die Vorteile von
Bioenergie und unterstützt diese bei der Formulierung von entsprechenden Gesetzesentwürfen.
1015 K Street, Suite 200, Sacramento, CA 95814
Julee Malinowski Ball (Executive Director)
+1-916-441-0702
Entscheidende Unternehmen
Aemetis
Die Firma Aemetis ist eine industrielle Biotechnologiefirma, die erneuerbare Chemikalien und fortschrittliche Kraftstoffe
auf Basis von eigens patentierten Mikroben und Prozessen entwickeln.
Eric A. McAfee (Chairman and CEO)
20400 Stevens Creek Boulevard, Suite 700
Cupertino, CA 95014
+1-408-213-0940
http://www.aemetis.com
ARES Corporation
Die Ares Corporation übernimmt Projektmanagement in den Bereichen sauberer Energie, Biodiesel und
Müllverbrennungskraftwerken. Zudem konzipieren sie Softwarelösungen im Projektmanagementbereich für den CleanEnergy-Sektor.
Larry Shipley (President)
1440 Chapin Avenue, Suite 390, Burlingame, CA 94010
+1-650-401-7100
http://www.arescorporation.com
Codexis Inc
Codexis produziert nachhaltige Chemikalien, saubere Treibstoffe, pharmazeutische Prozesse und erneuerbare Zutaten,
die für bessere Effizienz, Produktivität und Profitabilität in der Bioenergieindustrie sorgen sollen.
John Nicols (President & CEO)
200 Penobscot Drive, Redwood City, CA 94063
+1-650-421-8100
[email protected]
http://www.codexis.com
70
ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013
Colmac Energy Inc.
Colmac Energy besitzt und betreibt eine mit Biomasse betriebene 47 MW Stromgewinnungsanlage in Riverside County.
Die Anlage nutzt Holzabfälle und Treibstoffe aus landwirtschaftlichen Rückständen aus dem kalifornischen Inland.
Phil Reese
62-300 Gene Welmas Drive, Mecca, CA 92254
+1-805-386-4343
http://usabiomass.org/profiles/membership_colmac.php
Energy Independence Now
Diese kalifornische Organisation will ihren Beitrag dazu leisten, dass erneuerbare Energielösungen breiteren Anklang in
der Bevölkerung finden, vor allem im Transportbereich. Dazu arbeiten sie mit anderen Interessengruppen, der Regierung
sowie Unternehmen Hand in Hand.
Tyson Eckerle (Executive Director)
714 Bond Ave, Santa Barbara, CA 93103
+1-805-899-3399
[email protected]
http://www.einow.org
Fulcrum Bioenergy Inc.
Fulcrums Ziel ist es sauberen, kostengünstigen und nachhaltigen Kraftstoff für den Binnenverkehr zu erzeugen. Basis
hierfür ist städtischer Müll, der in Ethanol umgewandelt wird.
E. James Macias (President & CEO)
4900 Hopyard Rd., Suite 220, Pleasanton, CA 94588
+1-925-730-0150
[email protected]
http://www.fulcrum-bioenergy.com/
In3 BioRenewables
In3 BioRenewables ist ein Wirtschaftsförderer im Bereich der Nutzung von landwirtschaftlichen Erzeugnissen und
Biomasseabfällen in Industrie, zur Energiegewinnung und im Gesundheitsbereich.
Daniel N. Robin (Founder & CEO)
181 Pajaro Cir, Freedom, CA 95019
+1-831-761-0700
http://www.in3online.com/
71
ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013
Kent BioEnergy
Kent BioEnergy verwendet Technologien auf Basis von Mikroalgen zur Herstellung von flüssigen Kraftstoffen, zur
Schmutzwasserreinigung, zur Kohlenstoffdioxiderfassung sowie zur Produktion von Tierfutterzusätzen.
Richard Kent (Chairman & CEO)
11125 Flintkote Ave., San Diego, CA 92121
+1-858-452-5765
[email protected]
http://kentbioenergy.com/
LS9 Inc.
LS9 entwickelt sauberer Kraftstoffe und nachhaltige Chemikalien. Die Firma steigert ihre Produktionsleistungen ständig,
um der großen Marktnachfrage an erneuerbaren Treibstoffen gerecht zu werden.
Tjerk de Ruiter (Chairman & CEO)
600 Gateway Blvd, South San Francisco, CA 94080
+1 650-243-5400
[email protected]
http://ls9.com
Sapphire Energy
Sapphire Energy wandelt Algen in einen grünen Rohstoff um, der zur Produktion der drei wichtigsten Flüssigtreibstoffe
Benzin, Diesel und Düsentreibstoff dient.
Cynthia (CJ) Warner (Chairman & CEO)
3115 Merryfield Row, 130, San Diego, CA 92121
+1-858-768-4700
[email protected]
http://www.sapphireenergy.com
SG Biofuels
SG Biofuels will nachhaltige, preisgünstige Biokraftstoffe zur Verfügung stellen, die die Umwelt nicht belasten und sich
positiv auf die Wirtschaft in der Region auswirken.
Kirk Haney (President & CEO)
6335 Ferris Square, Suite 1, San Diego, CA 92121
+1-760-718-3120
http://www.sgfuel.com
72
ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013
Solazyme Inc.
Solazyme hat eine Technologie gefunden, die es schafft, dass Algen in kürzester Zeit Öl und Biomaterialien durch
Fermentation herstellen.
Jonathan S. Wolfson (CEO)
225 Gateway Blvd., South San Francisco, CA 94080
+1-650-780-4777
[email protected]
http://solazyme.com
73
ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013
5 Staatenprofil Montana
Bevölkerung:
1.005.141 Einwohner (2012)166
Fläche:
376.961,892 km2
Hauptstadt:
Helena
BIP (real):
31.932 Mio. US-Dollar (2011, 2005-Dollar)167
BIP (nominal):
37.990 Mio. US-Dollar (2011) 168
BIP pro Kopf (real):
32.041(2011) 169
Arbeitslosenquote:
6,0% (2012)170
Montana liegt im Nordwesten der USA, grenzt an Kanada und ist der flächenmäßig größte der acht Rocky MountainsStaaten. Montana besitzt die viertgrößte Fläche aller US-amerikanischen Bundesstaaten USA. Das Landschaftsbild ist
von den Bergen der Rocky Mountains im Westen und den großen Prärien im Osten geprägt. Laut einer Schätzung des
U.S. Census Bureau beheimatete der US-Bundesstaat im Jahr 2012 ca. 1 Mrd. Einwohner. Dies entspricht einem
Bevölkerungszuwachs von 11,4 % seit dem Jahr 2000. Eine Bevölkerungsprognose des Jahres 2008 geht davon aus, dass
bis zum Jahr 2030 die Bevölkerung auf ca. 1,2 Millionen Einwohner ansteigen soll.171 Im Vergleich zu den anderen
Staaten ist Montana mit 6,9 Einwohnern pro Quadratmeile ein sehr dünn besiedelter Staat. Der landesweite
Durchschnittswert liegt bei 88,8 Einwohnern pro Quadratmeile.172
Tabelle 17: BIP, Wirtschaftswachstum und Arbeitslosigkeit in Montana 2006-2011
Jahr
2006
2007
2008
2009
2010
2011
BIP (in Mio. US-Dollar)
32.256
35.139
35.872
35.954
36.067
37.99
Veränderung zum Vorjahr (in%)
2,6
4,6
-0,7
0,0
0,3
5,3
Arbeitslosigkeit (in%)
3,3
3,5
4,6
6,2
7,2
6,8
Quelle: Eigene Darstellung nach U.S. Department of Labor – Bureau of Labor Statistics (2013): Local Area Unemployment Statistics
Wie in Tabelle 17 zu erkennen ist, belief sich Montanas BIP in 2011 auf knapp 38 Milliarden US-Dollar, was einem Anteil
von 0,25% der gesamten US-Wirtschaft entspricht. Das reale BIP pro Kopf in Montana lag demnach im Jahr 2011 mit
32.041 US-Dollar, zwar deutlich unter dem Durchschnittswert aller US-Staaten von 42.070 US-Dollar, wobei der Staat im
Landesvergleich Rang 45 belegte, nicht zuletzt weil Montana von der Finanzkrise weniger hart getroffen wurde als die
gesamten USA.173 Die Arbeitslosenquote in Montana lag 2012 jedoch bei 6,0%, während sie bundesweit 8,1% betrug.174
Zu den wichtigsten Sektoren der Wirtschaft Montanas gehören die Landwirtschaft (Weizen, Gerste, Roggen, Hafer,
Kartoffeln, Honig, Kirschen, Rinder- und Schafzucht), Forstwirtschaft, Fertigungsindustrien und Tourismus. Die zurzeit
Vgl. U.S. Department of Commerce – Census Bureau (2013): State & County Quickfacts – Montana
Vgl. U.S. Department of Commerce – Bureau of Economic Analysis (2013): Regional Economic Accounts
168 Vgl. U.S. Department of Commerce – Bureau of Economic Analysis (2013): Regional Economic Accounts
169 Vgl. U.S. Department of Commerce – Bureau of Economic Analysis (2013): Regional Economic Accounts
170 Vgl. U.S. Department of Labor – Bureau of Labor Statistics (2013): News Release – Regional and State Unemployment 2012 Annual Average
171 Vgl. Montana Department of Commerce (2013): Census & Economic Information Center
172 Vgl. U.S. Department of Commerce – Census Bureau (2013): Census 2010
173 Vgl. U.S Department of Commerce – Bureau of Economic Analysis (2013): U.S. Economic Accounts
174 Vgl. U.S. Department of Labor – Bureau of Labor Statistics (2013): News Release – Regional and State Unemployment 2012 Annual Average
166
167
74
ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013
größten Sektoren im Bereich der rohstoffverarbeitenden Industrien sind die Ölindustrie, Kohleförderung und die
Holzwirtschaft.175
Im Jahr 2012 importierte Montana Güter im Wert von 5,59 Milliarden US-Dollar. Mehr als 92% seiner Importe bezieht
der Staat aus dem benachbarten Kanada. Erdöl hat einen Anteil von 76% an den Importen. Die Rangliste der weiteren
Importnationen wird zwar von Deutschland angeführt, das Volumen ist mit einem Wert von 125 Millionen US-Dollar im
Jahr 2012 (Anteil von 2,2% am gesamten Importvolumen) jedoch vergleichsweise gering. Der Wert der exportierten
Güter im Jahr 2012 belief sich auf 1,57 Milliarden US-Dollar, von denen Rohmaterialien wie Kupfer, Gold, Silber, Kohle
und Erdöl den größten Anteil ausmachten, weswegen der Staat auch den Beinamen "Schatz-Staat" trägt. 176 Die nach
Deutschland exportierten Waren hatten einen Wert von 38 Millionen US-Dollar.177
Energiemarkt
Abbildung 18: Energievorkommen Montana
Quelle: U.S. Energy Information Administration (2013): Montana State Profile and Energy Estimates
Der Bundesstaat ist reich an fossilen Brennstoffen wie Kohle und produziert mehr Strom als er verbraucht. Mehr als ein
Viertel der gesamten US-amerikanischen Kohlereserven werden in Montana vermutet. Dazu kommen große Erdgas- und
Ölvorkommen. Das Williston Basin im Osten des Staates zählt zu einem der 100 größten Ölfeldern Amerikas. Kohle und
Öl decken jeweils ein Drittel des Energiebedarfs. Der Rest stammt vor allem aus Wasserkraftwerken, die knapp ein
Sechstel zum Gesamtmix beitragen.178 Die großen Reserven an fossilen Brennstoffen erlauben dem Bundesstaat, einen
bedeutenden Anteil des erzeugten Stromes in Nachbarstaaten zu exportieren. Tabelle 18 veranschaulicht den Energiemix.
Knapp 89% seines durch erneuerbare Energien gewonnen Stromes produziert Montana durch Wasserkraftwerke.
Windenergie hat darüber hinaus großes Potential. Weitere erneuerbare Energiequellen spielen eine untergeordnete Rolle.
Energiegewinnung aus Geothermie würde sich an einigen Orten anbieten, die Kohleförderung drängt aber auch diese
Energiequelle bislang auf einen winzigen Anteil zurück.
Vgl. U.S. Department of Commerce – Bureau of Economic Analysis (2013): Regional Economic Accounts
Vgl. U.S. Department of Commerce – Census Bureau (2013): Foreign Trade – State Exports for Montana
177 Vgl. U.S. Department of Commerce – Census Bureau (2013): State by Top 25 Commodities and Countries
178 Vgl. U.S. Energy Information Administration (2013): Montana State Profile and Energy Estimates
175
176
75
ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013
Tabelle 18: Netto Stromerzeugung nach Energiequelle in Montana 2011
Energiequelle
Erzeugter Strom (MWh)
Anteil in%
Änderung zum Vorjahr (in %)
Erdöl
460.626
1,5
13,8
Kohle
15.055.722
50,0
-46,4
Konventionelle Wasserkraft
12.595.881
41,8
14,8
418.193
1,4
-9,4
1.265.168
4,2
-7,3
332.933
1,1
2,9
30.128.523
100
-
Erdgas
Wind
Andere
Total
Quelle: Eigene Darstellung nach U.S. Energy Information Administration (2012): Montana Electricity Profile 2010
Der Staat Montana hatte im Jahr 2010 einen Gesamtstromverbrauch von 11.752 Millionen kWh, womit der Staat im
Landesvergleich Rang 14 belegte. Das liegt allerdings weniger am privaten Stromverbrauch als an der energieintensiven
Bergbauindustrie. Abbildung 19 verdeutlicht, dass auch der Stromverbrauch 2010 am größten im industriellen Sektor
war.179
Abbildung 19: Stromverbrauch nach Endverbrauchersektor (Stand 2010)
Quelle: Eigene Darstellung nach U.S. Energy Information Administration (2013): Montana State Profile and Energy Estimates
Der Strompreis lag 2011 im privaten Sektor bei 9,75 Cent/kWh, im kommerziellen Sektor bei 9,12 Cent/kWh und im
industriellen Sektor bei 5,27 Cent/kWh. Nennenswert ist es, dass die Preise im privaten und industriellen Sektor
gesunken sind. Der durchschnittliche Strompreis von 8,23 Cent/kWh lag auch 2011 unter dem nationalen Durchschnitt
von 9,90 Cent/kWh.180
5.1
Gesetzliche Rahmenbedingungen für Bioenergie
Im Januar 2013 trat der Demokrat Steve Bullock das Amt des Gouverneurs von Montana an, der Beginn einer zweiten
Amtszeit der Demokraten nach einer 20 jährigen Republikaner Ära, die sein Vorgänger Brian Schweitzer mit seiner Wahl
2005 unterbrach. Seit der Amtszeit Schweitzers wurden wichtige Programme und Gesetze erlassen, die der Förderung
179
180
Vgl. U.S. Energy Information Administration (2013): Montana State Profile and Energy Estimates
Vgl. U.S. Energy Information Administration (2012): Average Retail Price for Electricity 2011
76
ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013
erneuerbarer Energien, vornehmlich Wind- und Wasserkraft, sowie Ethanol und Bioenergie dienen und auch das
Wirtschaftswachstum des Staates vorantreiben. Diese Maßnahmen will auch Bullock fortsetzen. Vor allem wegen der
noch unterentwickelten Nutzung regenerativer Energien strebt er Investitionen in diesem Bereich an und will den
Bundesstaat nicht nur zu einem Hauptlieferanten erneuerbarer Energien entwickeln, sondern auch eine führende
Position in hochwertiger Technologie einnehmen181. Für eine florierende Energieentwicklung strebt er eine Verbesserung
der Infrastruktur an, die durch eine verstärkte finanzielle Unterstützung der Bundesgesetzgebung ermöglicht werden
soll.182
Die Einführung des RPS und des Net-Meterings sind wichtige politische Schritte zur Förderung erneuerbarer Energien in
Montana. Die Politik hat sich zum Ziel gesetzt, den Anteil erneuerbarer Energien bis zum Jahr 2015 auf 15% zu erhöhen.
Darunter fällt u.a. der Strom erzeugt durch Solaranlagen, Geothermik, Wind und Wasserkraft. Staatliche Stellen
konzentrieren sich bei der Erreichung des RPS vor allem auf Windenergie, danach folgen Energiegewinnung aus
Biomasse und Geothermie. Innerhalb der Bioenergie spielt vor allem die Produktion von Biokraftstoff eine wichtige
Rolle.183 Städtische Versorger mit weniger als 5.000 Kunden sind von der Regelung ausgenommen. Für die Zeit bis 2015
gelten bestimmte Interimsstandards.184
Der im Rahmen des Net-Meterings erzeugte Strom wird in das öffentliche Stromnetz direkt eingespeist. Solaranlagen bis
zu einer Leistung von 50 kW können an diesem Programm teilnehmen. Speist der Kunde mehr Strom ins Netz ein, als er
vom Versorger bezieht, so wird der überschüssige Strom als Gutschrift auf der Rechnung des kommenden Monats
vermerkt. Überschüsse, die am Ende eines Jahres übrig sind, gehen ohne Erstattung für den Kunden an den
Energieversorger.185
Auch in Montana gelten seit August 2010 Regeln, die eine Anbindung dezentraler Einheiten zur Energiegewinnung ans
Stromnetz unter bestimmten Standards ermöglichen, die sogenannten Interconnection Standards. Im Fall der
Interconnection
kann
der
Strom
im
Verbundnetz
in
beide
Richtungen
fließen,
so
dass
dezentrale
Energieversorgungseinheiten den erzeugten Strom ins Netz einspeisen können. Obwohl es noch keine landesweiten
Standards in Montana gibt, wurde die Voraussetzungen für den Anschluss von dezentralen Energieversorgungssystemen
ans Durchleitungsnetz mit einer Leistung von bis zu 10 MW von dem größten Energieversorger, NorthWestern Energy,
festlegt.186
Die Mandatory Utility Green Power Option verpflichtet alle Energieversorger zum zusätzlichen Angebot von Strom aus
erneuerbaren Energien.187 Zu den gesetzlichen Vorschriften gibt es auch noch einige finanzielle Förderprogramme für
erneuerbare Energien in Montana. Tabelle 19 liefert einen Überblick.
181 Vgl.
Steve Bullock and John Walsh (2012): A Jobs Plan for Montana
Vgl. Montana Department of Commerce (2013): Energy Promotion and Development Division
Vgl. Montana Department of Commerce (2013): Montana is Bioenergy Country
184 Vgl. U.S. Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2013): Montana – Renewable Resource Standard
185 Vgl. U.S. Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2013): Montana – Net Metering
186 Vgl. U.S. Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2013): Montana – Interconnection Standards
187 Vgl. U.S. Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2013): Montana – Financial Incentives
182
183
77
ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013
Tabelle 19: Förderprogramme erneuerbare Energien (Bioenergie) Montana
Förderungsart
Steuererlass
Name
Förderberechtigte
Technologien
Alternative Energy
Investment Tax
Credit (Corporate)
Elektrische Solarthermie,
Photovoltaik, Deponiegas,
Wind, Biomasse, Elektrische
Geothermie, KleinWasserkraft Anlagen, mit
Biotreibstoffen betriebene
Brennstoffzellen
Property Tax
Abatement for
Production and
Manufacturing
Facilities
Solarthermie (Warmwasser),
Solarthermie (Heizung),
Elektrische Solarthermie,
Solarthermische
Prozesswärme, Photovoltaik,
Deponiegas, Wind, Biomasse,
Elektrische Geothermie,
Siedlungsbfall,
Kraftwärmekopplung,
Wasserstoff, solare
Poolwasserheizung,
Anaerobe Gärung, mit
Biotreibstoffen betriebene
Brennstoffzellen
Förderberechtigte Auftraggeber
Gewerbe, Industrie
Erläuterung
Kontakt
35% Einkommenssteuererlass bei
Investitionen in Projekte förderbarer
Energien im Betrag von 5.000,- USDollar oder höher.
Kathi Montgomery
Montana Department of
Environmental Quality
Energy Planning & Renewable
Energy
1100 North Last Chance Gulch
P.O. Box 200902
Helena, MT 59620
+1-406-841-5234
[email protected]
Vermögenssteuererlass von 50%.
Paul Cartwright
Montana Department of
Environmental Quality
Energy Planning & Renewable
Energy
1100 North Last Chance Gulch
P.O. Box 200902
Helena, MT 59620
+1-406-841-5234
[email protected]
Staat
Steuerfreibetrag,
Standortmarketing
Gewerbe, Industrie, Hersteller
78
ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013
Steuergutschrift
Steuererlass
Steuererlass
Residential
Alternative Energy
System Tax Credit
Corporate Property
Tax Reduction for
New/ Expanded
Generating Facilities
Generation Facility
Corporate Tax
Exemption
Passive solarthermische
Raumwärme, Solarthermie
(Wasser), solarthermische
Raumwärme, Photovoltaik,
Wind, Biomasse,
Geothermale
Wärmepumpen,
emissionsarme Holzöfen,
kleine Wasserkraftanlagen,
mit Biotreibstoffen
betriebene Brennstoffzellen
Elektrische Solarthermie,
Photovoltaik, Deponiegas,
Wind, Biomasse, Elektrische
Geothermie, KleinWasserkraft- Anlagen, mit
Biotreibstoffen betriebene
Brennstoffzellen
Elektrische Solarthermie,
Photovoltaik, Deponiegas,
Wind, Biomasse, Elektrische
Geothermie, KleinWasserkraft- Anlagen, mit
Biotreibstoffen betriebene
Brennstoffzellen
Privathaushalte
Gewerbe, Industrie
Gewerbe, Industrie
79
Maximumerlass beträgt 500,- USDollar pro Steuerzahler, bis zu
1.000,- US-Dollar pro Haushalt.
Anlagen müssen neu sein und den
geforderten Leistungs- und
Sicherheitsbestimmungen
entsprechen.
Kathi Montgomery
Montana Department of
Environmental Quality
Energy Planning & Renewable
Energy
1100 North Last Chance Gulch
P.O. Box 200902
Helena, MT 59620
+1-406-841-5234
[email protected]
Zu versteuernder Betrag wird auf
50% reduziert, ab 6. Jahr steigende
Erlässe.
Paul Cartwright
Montana Department of
Environmental Quality
Energy Planning & Renewable
Energy
1100 North Last Chance Gulch
P.O. Box 200902
Helena, MT 59620
+1-406-841-5234
[email protected]
Gänzlicher Vermögenssteuererlass
für Energieerzeugungsanlagen mit
einer Kapazität von bis zu 1 MW für
fünf Jahre.
Paul Cartwright
Montana Department of
Environmental Quality
Energy Planning & Renewable
Energy
1100 North Last Chance Gulch
P.O. Box 200902
Helena, MT 59620
+1-406-841-5234
[email protected]
ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013
Steuererlass
Bundesstaatliches
Kreditprogramm
Renewable Energy
Systems Exemption
Passive Solarthermie
(Heizung), Solarthermie
(Wasser), Solarthermie
(Heizung), Elektrische
Solarthermie,
Solarthermische
Prozesswärme, Photovoltaik,
Deponiegas, Wind, Biomasse,
Elektrische Geothermie,
Geothermische
Wärmepumpen,
Siedlungsabfall, Solare
Poolwasserwärme, Anaerobe
Gärung, KleinWasserkraftanlagen, mit
Biotreibstoffen betriebene
Brennstoffzellen, Geothermie
Direkt-Nutzung
Alternative Energy
Revolving Loan
Program
Solarthermie (Warmwasser),
Photovoltaik, Deponiegas,
Wind, Biomasse,
Geothermische
Wärmepumpen, KleinWasserkraft Anlagen, mit
Biotreibstoffen betriebene
Brennstoffzellen,
Geothermische
Direktnutzung
Gewerbe, Industrie,
Privathaushalte,
Mehrfamilienhaushalte,
Landwirtschaft
Gewerbe, Privathaushalte,
Gemeinnützige Organisationen,
Schulen, Lokalregierungen
Gänzlicher Vermögenssteuererlass
für 10 Jahre. Bedingung:
Investitionsminimum 20.000,- USDollar bei Einfamilien-, 100.000,- USDollar bei Mehrfamilien- und
Nutzgebäuden.
Information Specialist
Montana Department of
Revenue
P.O. Box 5805
Helena, MT 59604-5805
+1-406-444-6900
Kredithöchstbetrag 40.000,- USDollar, Laufzeit bis zu 10 Jahre mit
einer Zinsrate von 3,75% (2013).
Kathi Montgomery
Montana Department of
Environmental Quality
Energy Planning & Renewable
Energy
1100 North Last Chance Gulch
P.O. Box 200902
Helena, MT 59620
+1-406-841-5234
[email protected]
Quelle: Eigene Darstellung nach U.S. Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2013): Montana – Financial Incentives
80
ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013
5.2
Marktstruktur & Marktchancen für deutsche Unternehmen
Montana hat sowohl enorme Vorkommen fossiler Energieträger als auch ein großes Potential zur Gewinnung
erneuerbarer Energien. Der Bundesstaat besitzt rund ein Viertel der gesamten US-amerikanischen Kohlevorkommen,
auch Öl und Erdgas sind reichlich vorhanden. Aus diesem Grund exportiert Montana große Mengen an Strom an 15
Nachbarstaaten.188
Das Potential von Biomasse in Montana ist mit 6,8 Millionen Tonnen relativ hoch. So könnten 1.400 MW Elektrizität auf
diese Weise gewonnen werden. Auch wenn durchaus Potential für die Nutzung von Biomasse besteht und Bioenergie ein
wichtiger Bestandteil von Gouverneur Bullocks Energiepolitik ist, stützt sich der Staat derzeit neben der Kohleenergie
eher auf Wasserkraft. In Zukunft soll vor allem die Produktion von Biokraftstoffen gefördert werden. Damit erhofft sich
der Staat auch eine wirtschaftliche Besserstellung der 32 östlichen Gemeinden in Montana. Mit 16.5 Millionen Hektar
landwirtschaftlicher Nutzfläche und 19 Millionen Hektar ungenutzter Waldfläche hat Montana die besten
Voraussetzungen für die Produktion von Ethanol und Biodiesel sowie Zellulose-Ethanol und anderen Kraftstoffen. Als
Hauptziel setzt sich der Bundesstaat, Bioenergie zu einem Hauptpfeiler der Energiepolitik zu machen und die Nutzung
von Getreide- und Ölsaatpflanzen voranzutreiben, um eine stabile Biokraftstoffproduktion für den Transportsektor
sicherzustellen. 189
Derzeit führt das Montana Department of Enviromental Quality (DEQ) ein vom DOE finanziertes Bioenergieprogramm
durch, welches vor allem die Entwicklung neuer Technologien im Bereich Bioenergie fördern soll. Hier unter anderem
durch technische Unterstützung der Industrie.190
Wie Abbildung 20 zeigt, verfügt der Verwaltungsbezirk Flathead im Nordwesten auf Grund seiner starken Bewaldung
über die größte Menge an Biomasse im gesamten Bundesstaat. Diese Biomasse entstammt Wald- und Sägewerksabfällen
in und um den Flathead National Forest.
Auch der Nachbarbezirk Pondera verfügt über bedeutendes Bioenergiepotential, vor allem wegen der ausgeprägten
landwirtschaftlichen Nutzung der Flächen. Grundsätzlich verfügt ganz Montana auf Grund vieler Wälder und starker
landwirtschaftlicher Nutzung über ein starkes Bioenergiepotential.
Vgl. U.S. Energy Information Administration (2013): Montana State Profile and Energy Estimates
Vgl. Montana Department of Commerce (2013): Montana is Bioenergy Country
190 Vgl. Montana Department of Commerce (2013): Montana is Bioenergy Country
188
189
81
ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013
Abbildung 20: Biomassepotenzial Montana
Quelle: Open Energy Information (2010): Biomass Resources Montana
Projekte
F.H. Stoltze Land & Lumber Co. wollen eine zwölf bis 18 MW-Anlage in Columbia Falls errichten. Das Woody Biomass
Combined Heat and Power Project soll direkt neben einem Sägewerk der Firma entstehen und die Abfälle des Sägewerks
zur Energiegewinnung nutzen. Außerdem soll Holz aus den angrenzenden Wäldern verarbeitet werden. Der Großteil der
generierten Energie wird in das lokale Stromnetz eingespeist, entstehender Dampf soll zudem Maschinen des Sägewerks
betreiben. Das Unternehmen hat bereits eine Machbarkeitsanalyse für das Projekt vorgelegt und hofft auf erfolgreiche
Verhandlungen mit lokalen Stromabnehmern innerhalb der nächsten Monate. Nach 18 bis 26 Monaten könnte die Anlage
in Betrieb genommen werden.191
Ein anderes Projekt soll im Chouteau County starten. Dieser Verwaltungsbezirk hat den größten Landwirtschaftssektor
im Bundesstaat Montana. Lokales Weizenstroh soll zur Energiegewinnung genutzt werden. Das Projekt befindet sich
allerdings noch in einer frühen Planungsphase. Für das Conservation District of Chouteau County und das Research
Conservation and Development Board, die das Projekt gemeinsam planen, ist aber bislang nicht klar, ob das Stroh direkt
zur Elektrizitätserzeugung benutzt oder zu Pellets verarbeitet werden soll.192
191
192
Vgl. Biomass Magazine (28. Januar 2010): Biomass Project Potential in Montana
Vgl. Biomass Magazine (28. Januar 2010): Biomass Project Potential in Montana
82
ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013
Garrett Marten vom Montana Department of Environmental Quality sieht die Abwesenheit eines gut ausgebauten
Übertragungsnetzes und die geringe Energienachfrage in Montana als größte Hindernisse für eine weitere Entwicklung
im Bereich erneuerbarer Energien. Die Hälfte der in dem Bundesstaat generierten Energie wird in andere Bundesstaaten
exportiert. In Kürze soll ebenfalls eine Übertragung nach Kanada sichergestellt werden. In Bezug auf Biomasse sieht
Marten ein geringes Potential und erwartet keine größeren Biomasseprojekte in absehbarer Zeit.
Dustin de Young von der Energy Promotion and Development Division der Staatsregierung hält einen Anstieg in der
Anzahl von kleineren Installationen in den kommenden Jahren für wahrscheinlich. Mitte 2013 waren 14
Heizkesselsysteme in Schulen und öffentlichen Gebäuden installiert, die sich bisher als sehr wirtschaftlich erwiesen
haben. Nach Herrn de Young ist es wahrscheinlich, dass sich diese Anzahl in den nächsten fünf Jahren verdoppelt und
Interesse an Heizungstechnologie in Montana dementsprechend wächst. Bisher sind keine Großanlagen in Montana
entwickelt worden, weil kleinere Anlagen für Entwickler ein wesentlich geringeres Risiko darstellen. Allerdings könnten
Pläne für den Bau größerer Anlagen in den kommenden Jahren realisiert werden, vor allem wenn solche Projekt in
anderen Teilen der USA erfolgreich sein sollten. Die relativ kleine Anzahl von Bioenergieanlagen lässt sich nicht auf
mangelnde Ressourcen zurückführen—obwohl der Staat über 6,6 Mio. Hektar anbaufähigen Lands sowie 7,7 Mio. Hektar
nicht reservierter Waldfläche verfügt, bleibt die Bioenergieindustrie klein im Vergleich zu anderen Staaten aufgrund der
anhaltend niedrigen Preise fossiler Brennstoffe.
5.3
Profile Marktakteure
Aus datenschutzrechtlichen Gründen kann nicht zu jedem Marktakteur ein Ansprechpartner angegeben werden.
Behörden und Organisationen
Alternative Energy Resources Organization (AERO)
AERO ist eine gemeinnützige Organisation, die während der Energiekrise in den 1970er Jahren gegründet wurde, um
eine Alternative zu fossilen Brennstoffen zu fördern. Die Organisation will erneuerbare Energiereserven schützen sowie
nachhaltige Landwirtschaft fördern. AERO arbeitet mit Stadtverwaltungen, Landkreisen, Bundes- und Länderbehörden,
politischen und anderen Entscheidungsträgern zusammen, um ihre Ziele zu erreichen.
Bryan von Lossberg, Executive Director
Alternative Energy Resources Organization
432 N. Last Chance Gulch
Helena, MT 59601
+1-406-443-7272
[email protected]
[email protected]
www.aeromt.org
83
ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013
Fuels for Schools
Fuels for Schools möchte die Verwendung von Holzbiomasse und erneuerbaren Energien bewerben, um eine saubere,
leicht verfügbare Energiegrundlage zu schaffen. Sie engagieren sich in Idaho, Montana, Nevada, North Dakota, Utah und
Wyoming.
Julie Kies
MT Dept. of Natural Resources and Conservation, Biomass Program
Fuels for Schools
Missoula, MT
+1-406-542-4280
www.fuelsforschools.info
Montana Department of Commerce – Energy Promotion and Development Division
Die Energy Promotion and Development Division besteht seit 2007, ihr Anliegen ist es, saubere Energie im Staat
Montana voranzubringen. Sie fördert Arbeitsplätze in energienahen Branchen und setzt sich als Ziel, die
Energiesicherheit zu erhöhen.
Montana Department of Commerce – Energy Promotion and Development Division
Energy Promotion & Development Division
301 S Park Ave, Room 582
Helena MT 59601
+1-406-841-2030
www.commerce.mt.gov
Montana Department of Environmental Quality (DEQ)
Oberstes Ziel des DEQ ist es, eine gesunde und saubere Umwelt für künftige Generationen zu fördern.
Lisa Peterson, Public Affairs Coordinator
Montana Department of Enviromental Quality
+1-406-444-2929
[email protected]
www.deq.mt.gov/default.mcpx
Pacific RegionBioenergy Partnership
Die Pacific Regional Bioenergy Partnership ist eine gemeinsame Initiative der US-Bundesstaaten Alaska, Hawaii, Idaho,
Montana, Oregon und Washington und wird finanziell unterstützt vom DOE. Ihr Ziel ist es, die Entwicklung von Energie
aus Biomasse und die dafür notwendigen Technologien zu fördern und die Biodiesel- und Ethanolproduktion
voranzutreiben. Zudem informiert sie über die Vorteile der Nutzung von Bioenergie.
www.pacificbiomass.org
84
ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013
Verbände
Governors’ Biofuel Coalition
Diese Organisation hat es sich zum Ziel gesetzt, die Nutzung von Treibstoffen auf Ethanolbasis voranzutreiben, um die
Abhängigkeit von Energieimporten zu verringern, die Umwelt zu schützen und die Wirtschaft anzukurbeln. Ferner
versuchen sie die Bevölkerung über den Nutzen von Ethanol aufzuklären.
Richard Opper, Representative, Dpt. Of Environmental Quality
Governors’ Biofuel Coalition
1520 East Sixth Avenue
P.O. Box 200901
Helena, MT 59620-0901
+1-406-444-6815
[email protected]
www.governorsbiofuelscoalition.org
Montana Renewable Energy Association (MREA)
Die MREA ist eine Interessenvertretung im Bereich der erneuerbaren Energien. Sie informiert Bürger und die allgemeine
Öffentlichkeitüber Vorteile und Nutzen erneuerbarer Energien.
Montana Renewable Energy Association
PO Box 673
Missoula, MT 59806
+1-406-214-9405
[email protected]
www.montanarenewables.org/index.php
Western Governors’ Association (WGA)
Die WGA ist die überparteiliche Organisation der Gouverneure der 19 westlichen US-Bundesstaaten einschließlich der
drei Pazifikinseln Northern Mariana Islands, American Samoa und Guam. Die WGA hat sich insbesondere dem Ziel der
Entwicklung und Förderung erneuerbarer Energien verschrieben und in diesem Zusammenhang mehrere Initiativen, so
auch eine für Bioenergiestudien, gegründet.
Ann Walker, Policy Manager for Forest Health, Biomass
Western Governors’ Association
1600 Broadway, Suite 1700
Denver, CO 80202
+1-720-897-4539
[email protected]
www.westgov.org
85
ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013
Forschungseinrichtungen
Montana State University – Northern Bio-Energy Center
Die Wissenschaftler der University of Montana sind aktiv auf der Suche nach Möglichkeiten, die Energieeffizienz zu
steigern, alternative Technologien für die Produktion von Energie zu finden und die Umweltauswirkungen der fossilen
Energiereserven zu verringern. Sie stellen selbst Biodiesel für ihre Testzwecke her.
Montana State University – Northern Bio-Energy Center
Brockman Center 104 300 West 13th Street
Havre, MT 59501
+1-406-262-5920
www.bioenergytestingcenter.com
Unternehmen
Die folgenden fünf Unternehmen versorgen den Großteil Montanas mit Elektrizität:193

NorthWestern Corporation

PPL Energy Plus LLC

Flathead Electric Coop Inc

Montana-Dakota Utilities Co

ConocoPhillips Company
Folgende Unternehmen haben ihren Sitz in Montana:
Green Oxy Fuels LLP
Diese Firma produziert Biokraftstoffe in Montana.
160 Pheasant Lane
Belgrade, MT 59714-8119
193
Vgl. U.S. Energy Information Administration (2013): Montana Electricity Profile 2010
86
ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013
Park County Biofuels Cooperative
Park County Biofuels Cooperative vertreibt Biokraftstoffe und betreibt Bildung hinsichtlich deren Verwendung und
Entwicklung in der Region.
Jim Earl
PCBC
P.O. Box 1531
Livingston, MT 59047
+1-579-0876
[email protected]
www.parkbiofuels.net
Sustainable Oils
Sustainable Oils wurde 2007 als Joint Venture gegründet und entwickelt seither eine Ölsamensorte namens Camelina,
die zur Herstellung hochwertigen Biodiesels verwendet wird. Ihr Anbau setzt nur geringen Input voraus, so kommt sie
u.a. mit wenig Wasser aus.
Sustainable Oils
+1-919-428-1102
www.susoils.com/index.php
87
ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013
6 Staatenprofil Nevada
Bevölkerung:
2.758.931Einwohner (2012)194
Fläche:
286.367 km2
Hauptstadt:
Carson City
BIP gesamt (nominal):
130.366 Mio. US-Dollar (2011)195
BIP gesamt (real):
112.503 Mio. US-Dollar (2011)196
BIP pro Kopf (real):
41.311 US-Dollar (2011)197
Arbeitslosenquote:
11,1% (Jahresdurchschnitt 2012)198
Nevada liegt im Westen der USA zwischen Kalifornien und Utah. Der Großteil des Staatsgebiets ist Wüstenlandschaft,
weshalb 85% aller Einwohner in lediglich zwei Ballungsgebieten wohnen: Las Vegas und Reno. Allein im Großraum Las
Vegas leben drei Viertel aller Einwohner Nevadas. Die Einwohnerzahl Nevadas betrug 2012 rund 2,8 Mio. Einwohner.
Dies entspricht einem Bevölkerungszuwachs von 36% seit dem Jahr 2000: Die höchste Zuwachsrate in den USA. Bis
2030 soll die Bevölkerung auf 3,3 Millionen Einwohner anwachsen. 199
Tabelle 20 zeigt die Entwicklung des BIP Nevadas für die Jahre 2005 bis 2011 sowie das reale Wirtschaftswachstum der
einzelnen Jahre sowie die durchschnittliche Arbeitslosenquote pro Jahr.
Tabelle 20: BIP, Wirtschaftswachstum und Arbeitslosigkeit in Nevada 2005 bis 2011
Nevada
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
BIP (in Mio. US-Dollar)
114.771
124.191
133.782
132.270
125.037
125.650
130.366
Wirtschaftswachstum (in %)
14
8,21
7,72
-1,13
-5,47
0,49
3,75
Arbeitslosenquote (in %)
4,5
4,3
4,8
6,7
11,8
13,7
13,2
Quelle: Eigene Darstellung nach U.S. Department of Commerce – Bureau of Economic Analysis (2013): U.S. Economic Accounts; U.S. Department of
Labor – Bureau of Labor Statistics (2013): Local Area Unemployment Statistics
Das BIP Nevadas belief sich im Jahr 2011 auf 130.366 Millionen US-Dollar. Dies entspricht einem Anteil von weniger als
1 % der gesamten US-Wirtschaft. Nevadas reales BIP pro Kopf betrug 2011 41.311 US-Dollar und lag damit leicht unter
dem nationalen Durchschnitt von 42.070 US-Dollar. Die Gesamtwirtschaft Nevadas erholt sich allmählich nach dem
Wachstumseinbruch von 2009 und konnte in den Jahren 2010 und 2011 wieder ein positives Wachstum verzeichnen.
Auch die Arbeitsmarktzahlen spiegelt die sich langsam aufhellende Konjunkturlage des Staates wieder. So hatte Nevada
mit einer durschnittlichen Arbeitslosenquote 13,2% im Jahr 2011 noch die höchste Arbeitslosenquote der USA, diese sank
jedoch im Jahresverlauf 2012 auf 11,1%. Jedoch bleibt Nevada auch im ersten Quartal des Jahres 2013 mit einer
durchschnittlichen Arbeitslosenzahl von 9,7% national auf dem letzten Rang. 200
Vgl. U.S. Department of Commerce – Census Bureau (2013): State & County Quickfacts – Nevada
Vgl. U.S. Department of Commerce – Bureau of Economic Analysis (2013): Regional Economic Accounts
Vgl. U.S. Department of Commerce – Bureau of Economic Analysis (2013): Regional Economic Accounts
197 Vgl. U.S. Department of Commerce – Bureau of Economic Analysis (2013): Regional Economic Accounts
198 Vgl. U.S. Department of Labor – Bureau of Labor Statistics (2013): Local Area Unemployment Statistics
199 Vgl. The Nevada State Demographer’s Office (2011): Nevada County Population Projections 2010 to 2030
200 Vgl. U.S. Department of Labor – Bureau of Labor Statistics (2013): Local Area Unemployment Statistics
194
195
196
88
ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013
Die historisch betrachtet wichtigsten Industriesektoren Nevadas sind der Tourismus und der Bergbau. Nach Angaben der
Kommission für Wirtschaftsentwicklung in Nevada fördert der Staat 82% der amerikanischen Goldproduktion und liegt
im internationalen Ländervergleich auf Rang 5 mit einem Anteil von 10% an der weltweiten Förderung. Mittlerweile
haben sich auch andere Bereiche wie erneuerbare Energien, verarbeitende Industrie, Finanzdienstleistungen und
Biotechnologie etabliert.201 Dennoch macht Gold zusammen mit Kupfer immer noch über 60% des Gesamtexports aus.
Das Land mit der größten Nachfrage von Produkten aus Nevada ist die Schweiz. Gut 40% aller Exporte gehen an die
Eidgenossen, gefolgt von Indien, Kanada und China. Deutschland hingegen spielt mit 1,1% eine untergeordnete Rolle in
Punkto Exportbilanz. Ausgeglichener gestaltet sich dagegen die Zusammensetzung der Herkunftsländer für Importe.
Knapp 60% seiner Waren bezieht Nevada aus China, Südkorea und Kanada. Hier haben Mikrochips mit 20,2% den
größten Anteil am Gesamtimport. Aus Deutschland wurden im Jahr 2012 Waren im Wert von knapp 133 Millionen USDollar importiert, was einen Anteil von 1,6% ausmacht.202
Energiemarkt
Abbildung 21: Energievorkommen Nevada
Quelle: U.S. Energy Information Administration (2013): U.S. States Profiles and Energy Estimates
Mehrere Hochspannungsleitungen verbinden Nevada mit den Stromnetzen anderer Westküstenstaaten. Nevada hofft in
naher Zukunft die Quantität seiner Stromlieferungen nach Kalifornien erhöhen zu können. Im April 2005 vereinbarten
die vier Gouverneure aus Nevada, Utah, Wyoming und Kalifornien eine neue 1300 Meilen lange Hochspannungsleitung
mit hoher Kapazität zu errichten. Diese soll es ermöglichen 12.000 MW an Strom von Nevada, Utah und Wyoming nach
Kalifornien zu liefern. Nevada kann diese Hochspannungsleitungen nutzen, um Strom aus dem Ausbau seiner
erneuerbaren Energiesysteme, wie z.B. Geothermie, Wind und Solar nach Kalifornien zu liefern. Derzeit sind mehrere
201
202
Vgl. Nevada Governors’ Office of Economic Development (2013): Industry
Vgl. U.S. Department of Commerce – Census Bureau (2013): Foreign Trade – State Imports for Nevada
89
ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013
geothermische Kraftwerke im nordwestlichen Teil von Nevada in Betrieb. 203 Die TransWest LLC ist eine weitere
Hochspannungsleitung, die Elektrizität von Wyoming bis kurz vor die Stadtgrenze Nevadas liefert. Das soll ab 2014 zu
einer grüneren Stromversorgung der Wüste Nevadas beitragen. 204
Nevada hatte 2010 einen Pro-Kopf Stromverbrauch von 12,497 kWh, was einem überdurchschnittlichem Wert im USVergleich und dem doppelten Pro-Kopf Verbrauch Deutschlands entspricht.205 Auch der Kerosinverbrauch Nevadas ist
überproportional hoch, durch das große Flugaufkommen der Flughäfen Las Vegas und Reno, sowie der zwei
Militärflugplätze. Der größte Anteil des Energiebedarfs Nevadas wird mit Hilfe fossiler Brennstoffe, allen voran Erdgas
und Kohle gedeckt. Allein diese beiden Energieträger machen fast drei Viertel der in Nevada genutzten Energiemenge
aus, wobei Kohle aufgrund der neuen Emissionsgesetze wie im Rest der USA stark auf dem Rückmarsch ist. Laut einer
Studie der U.S. Energy Information Administration (EIA) fiel der Kohleverbrauch aller Energieversorger 2012 um 11,6
Prozentpunkte.206
Tabelle 21: Nettostromerzeugung nach Energiequellen in Nevada 2011
Erdgas
Stromerzeugung in
MWh
21.841.396
Anteil an der
Gesamterzeugung in %
70,0
Änderung zum
Vorjahr in %
2,6
Kohle
5.407.304
16,0
-3,9
Energiequelle
14.212
0,04
0,1
2.190.583
6,7
0,6
2.146.119
6,4
0,51
291.224
0,86
0,24
7.260
0,01
-0,01
Holz/Holzabfälle
-
-
-
Wind
-
-
-
Total
33.744.894
100
-
Erdöl
Konventionelle
Wasserkraft
Geothermie
Solar
Andere Gase
Quelle: Eigene Darstellung, Vgl. U.S. Energy Information Administration (2013): Electricity – Detailed State Data
Im Bereich der erneuerbaren Energien hat Nevada ein nennenswertes Potential bei der Generierung von geothermischer
Energie. So liegt der Staat hinter Kalifornien auf Platz zwei bei der Erzeugung von Strom aus Geothermie. Der Strompreis
für private Haushalte lag 2011 bei 11,61 Cent pro kWh. Im kommerziellen Sektor kostete Strom 9,05 Cent pro kWh und
6,65 Cent pro kWh im industriellen Sektor. Der durchschnittliche Strompreis in Nevada betrug 8,97 Cent pro kWh, was
einem leichten Preisrückgang im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Im US-weiten Durchschnitt mussten 9,90 Cent pro
kWh bezahlt werden.207
Vgl. Nevada Renewable Energy and Energy Conservation Task Force (2003): Renewable Energy in Nevada
Vgl. TransWest Express LLC (2013): Delivering Wyoming Wind Energy to the West
205 Eigene Berechnungen auf Grundlage der Daten des California Energy Almanac (2013)
206 Vgl. U.S. Energy Information Administration (2013): Short-Term Energy Outlook
207 Vgl. U.S. Energy Information Administration (2012): Average Retail Price for Electricity
203
204
90
ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013
Abbildung 22: Energienutzung nach Sektor (Stand 2010)
Quelle: Eigene Darstellung nach U.S. Energy Information Administration (2013): Nevada State Profile and Energy Estimates
Laut der Kommission für Wirtschaftsentwicklung Nevadas sind erneuerbare Energien die schnellst wachsende Industrie
des Staates. Tabelle 21 bestätigt einen leichten Anstieg bei der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien und auch bei
der Energienutzung Nevadas kann man eine Tendenz hin zu erneuerbaren Energien feststellen. Während 2009 54,6
Billionen Btu aus erneuerbaren Energien genutzt wurden, waren es 2010 bereits 59,2 Billionen Btu, was einem Anteil von
9,1% der gesamten Energienutzung Nevadas entspricht. Solarenergie hat mit 4% den kleinsten Anteil am Verbrauch von
erneuerbarer Energie.208
6.1
Gesetzliche Rahmenbedingungen für Bioenergie
Die Staatsregierung Nevadas setzt sich bereits seit 2001 aktiv für die Förderung erneuerbarer Energien ein. Mit der
Schaffung der Renewable Energy and Energy Conservation Taskforce des damaligen Gouverneur Kenny Guinn wurde
der Grundstein für Anreize aus der Politik gelegt. Diese Task Force, neu gegründet in 2011 als New Energy Industry Task
Force, hat mehrere Aufgaben: Im Fokus steht die zeitnahe Entwicklung von erneuerbaren Energieressourcen sowie der
Aufbau von Einrichtungen zur Elektrizitätsübertragung, primär in den energiehungrigen Nachbarstaat Kalifornien. Die
Task Force soll die wirtschaftlichen Vorteile erneuerbarer Energien für Nevada verdeutlichen und Handlungsvorschläge
zur Planung der Übertragungswege in andere Bundesstaaten an Gouverneur Brian Sandoval abgeben. 209 Seit 1997 hat
Nevada einen verpflichtenden RPS, der dem Ziel dient, den Anteil erneuerbarer Energien bis zum Jahr 2025 auf 25% zu
erhöhen. Das Etappenziel von 15% für 2011 und 2012 wurde allerdings verfehlt. Dennoch konnte das Sonderziel für
Solarenergie eingehalten werden. So soll hier bis 2015 jährlich ein Anteil von 5% generiert werden. Ab 2016 sollen es
sogar 6% jährlich sein. In einem Kreditpunktesystem (1 Portfolio Energy Credits = 1 kWh) kann der durch erneuerbare
Energien erzeugte Strom an Energieversorger verkauft werden. Solarstrom wird in diesem Fördersystem durch den
Koeffizienten von bis zu 2,45 pro erzeugter kWh besonders hervorgehoben.210
Vgl. U.S. Energy Information Administration (2013): Nevada State Profile and Energy Estimate
Vgl. Nevada Governors’ Office of Energy (2013): New Energy Industry Task Force
210 Vgl. U.S. Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2013): Nevada – Portfolio Energy Credits
208
209
91
ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013
Nevadas Net-Metering-Gesetz verpflichtet hiesige Energieversorgungsunternehmen allen Betreibern von erneuerbaren
Energiesystemen bis zu 1 MW eine Energieeinspeisung anzubieten. Der im Rahmen des Net-Meterings erzeugte Strom
wird in das öffentliche Stromnetz direkt eingespeist. Speist der Kunde mehr Strom ins Netz ein, als er vom Versorger
bezieht, wird der überschüssige Strom als Gutschrift auf der Rechnung des kommenden Monats vermerkt. Im Gegensatz
zu einigen anderen Bundesstaaten verfallen die Gutschriften nicht nach einer bestimmten Zeit – sie können beliebig
lange angesammelt werden.211
Bei den Interconnection Standards handelt es sich um Vorschriften des Staates oder der Versorgungsunternehmen für
den Anschluss von dezentralen Energieversorgungssystemen ans Energieversorgungsnetz. Im Fall der Interconnection
kann der Strom im Verbundnetz in beide Richtungen fließen, so dass dezentrale Energieversorgungseinheiten den
erzeugten Strom ins Netz einspeisen können. Dabei wurde sich stark an der kalifornischen „Rule 21“ orientiert, die die
Voraussetzungen für den Anschluss von dezentralen Energieversorgungssystemen ans Durchleitungsnetz festlegt. Derzeit
werden
Anlagen
mit
einer
Leistung
von
bis
zu
20
MW
erlaubt.
Dies
schließt
auch
regenerative
Energieumwandlungsanlagen mit ein, wobei für solche Systeme unter 10 Kilowatt (KW) vereinfachte Regeln gelten. “Rule
21“ basiert auf einem Bewertungsverfahren mit dessen Hilfe festgelegt wird, welchem Ausmaß an Prüfungen sich Projekte
für dezentrale Energieversorgungssysteme bis zu ihrer Bewilligung unterziehen müssen.212
211
212
Vgl. U.S. Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2013): Nevada – Net Metering
Vgl. U.S. Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2013): Nevada – Interconnection Standards
92
ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013
Tabelle 22: Förderprogramme erneuerbare Energien (Biomasse) Nevada
Förderungsart
Leistungsbezogenes
Anreizsystem
Staat
Steuererlass
Steuererlass
Name
Förderberechtigte
Technologien
Portfolio Energy Credits
Passive Solarraumheizung,
solare Wasserheizung,
solare Raumheizung,
Solarthermie (auch ohne
Bündelung), Photovoltaik,
Deponiegas, Wind,
Biomasse, Wasserkraft,
Geothermie,
Siedlungsabfall, Geothermie
für Heisswassersysteme,
Anärobe Gärung, Biodiesel
Large Scale Renewable
Energy Property Tax
Abatement
Solarthermie (auch ohne
Bündelung), Photovoltaik,
Deponiegas, Wind,
Biomasse, Wasserkraft,
Geothermie,
Brennstoffzellen,
Siedlungsabfall, Anärobe
Gärung, Einrichtungen zur
Stromübertragung von
Elektrizität aus
erneuerbaren Energien
oder geothermalen
Ressourcen in Nevada
Renewable Energy Systems
Property Tax Exemption
Passive Solarraumheizung,
solare Wasserheizung,
solare Raumheizung,
Photovoltaik, Wind,
Wasserkraft, Geothermie,
Geothermale Heizpumpe,
Siedlungsabfall, Geothermie
Direktverbrauch
Förderberechtigte
Auftraggeber
Gewerbe, Industrie,
private Haushalte,
Gemeinnützige
Organisationen,
Schulen,
Lokalverwaltung,
Versorger,
Landesregierung,
Stammesregierung,
Landwirtschaft,
Institutionen
Gewerbe,
Versorgungswirtschaft
(erneuerbare
Stromerzeuger)
Gewerbe, Industrie,
private Haushalte,
Landwirtschaft
93
Erläuterung
Kontakt
Stromerzeuger erhalten einen Portfolio
Energy Credit (PEC) für jede kWh erzeugten
Strom. Diese können an Nevadas
Stromversorger verkauft werden.
Darci Dalessio
Public Utilities Commission
of Nevada
PEC Administrator
Carson City, NV 89701
+1-775-684-6171
[email protected]
Vermögenssteuererlass von bis zu 55%,
maximale Zeitspanne 20 Jahre.
Suzanne Linfante
Nevada State Office of
Energy
755 North Roop Street,
Suite 202
Carson City, NV 89701
+1-775-687-1850 ext. 7309
[email protected]
Gänzlicher Vermögenssteuererlass.
Information Specialist
Nevada Department of
Taxation
1550 E. College Parkway,
Suite 115
Carson City, NV 89706
+1-775-684-2000
ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013
Steuererlass
Anleihe
Renewable Energy Sales and
Use Tax Abatement
Solarthermie (ohne
Bündelung), Photovoltaik,
Deponiegas, Wind,
Biomasse, Wasserkraft,
Geothermie,
Brennstoffzellen,
Siedlungsabfall, Anärobe
Gärung, Einrichtungen zur
Stromübertragung von
Elektrizität aus
erneuerbaren Energien
oder geothermalen
Ressourcen
Gewerbe, Industrie,
Versorgungswirtschaft,
Landwirtschaft,
erneuerbare
Stromerzeuger
Revolving Loan Program
Solare Wasserheizung,
Solarthermie, Photovoltaik,
Wind, Biomasse,
Geothermie,
Geothermische Heizpumpe,
Wasserkraft, Geothermie
Direktverbrauch
Gewerbe, Industrie,
Lokalregierung,
Bauunternehmen,
Landesregierung,
Installateure,
Bundesregierung
Käufer von Zubehör für Anlagen
erneuerbarer Energie mit einer Kapazität
mindestens 10 MW zahlen lediglich 2,25%
Umsatz- und Gebrauchssteuern.
Suzanne Linfante
Nevada State Office of
Energy
755 North Roop Street,
Suite 202
Carson City, NV 89701
+1-775-687-1850 ext. 7309
[email protected]
Anleihe in Höhe von 100.000,- bis 1,- Million
US-Dollar mit einer Laufzeit unter 15 Jahre,
Zinsrate 3%.
Suzanne Linfante
Nevada State Office of
Energy
755 North Roop Street,
Suite 202
Carson City, NV 89701
+1-775-687-1850 ext. 7309
[email protected]
Quelle: Eigene Darstellung nach U.S. Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2013): Nevada – Financial Incentives
94
ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013
6.2
Marktstruktur & Marktchancen für deutsche Unternehmen
Mehr als 90 % des verbrauchten Stroms in Nevada wird aus anderen US-Bundesstaaten importiert. Der Bundesstaat hat
ein extrem hohes Potenzial an erneuerbaren Energien. Sowohl das Geothermie- als auch das Wasserkraftpotential sind
exzellent Nevada ist USA-weit auf dem zweiten Platz in der Netto-Elektrizitätsgewinnung aus Geothermie und
Solarenergie, insgesamt 9,1 %. 213
Der Staat besteht zu großen Teilen aus unfruchtbaren Wüstengebieten und Bergregionen. Abbildung 23 zeigt das
Biomassepotential des Bundesstaates Nevada. Die Region um die Hauptstadt Carson City an der Grenze zu Kalifornien
hat Waldgebiete, deren Biomasseressourcen sich zur Energiegewinnung nutzen lassen. Im Norden befindet sich der
Humboldt National Forrest, die Gegend um Las Vegas im Süden bietet darüber hinaus Möglichkeiten der
Energiegewinnung aus städtischen Abfällen.
Abbildung 23: Bioenergiepotential Nevadas
Quelle: Open Energy Information (2010): Biomass Resources Nevada
213
Vgl. U.S. Energy Information Administration (2013): Nevada State Profile and Energy Estimates
95
ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013
Nevadas gesamte Biomasseressourcen sind jedoch eher beschränkt. Der Staat hat nicht genug Potential um
großangelegten Energiepflanzenanbau zu betreiben. Zwar könnten in dem Bundesstaat bis zu 250.000 Tonnen
Trockenbiomasse produziert werden. 214 Damit ist Nevada aber Schlusslicht unter den westlichen US-Bundesstaaten.
Biomassepotential befindet sich hauptsächlich im Großraum Las Vegas in Form von städtischen Holzabfällen sowie in
Douglas County durch Wald- und Mühlenreststoffe. Die Nevada Division of Forestry sammelt Holzrückstände von
staatlichen und bundesstaatlichen Flächen und transportiert diese zu einem Heizkraftwerk beim Northern Nevada
Correction Center (NNC), einer Vollzugsanstalt in Carson City. Diese Zellulose-Biomasse würde zur Produktion von ca.
20 Mio. Gallonen (75,7 Mio. Liter) Ethanol reichen, was 1% des derzeitig verbrauchten Benzins in Nevada ersetzen
könnte. Neben einer bereits bestehenden Biodieselanlage in Douglas County, befinden sich zwei weitere Anlagen in Lyon
County und in Las Vegas im Bau. 215 Das Fulcrum Sierra Biofuels Projekt, eine Bioenergie-Anlage nahe Reno, zielt auf die
Umwandlung von Siedlungsabfällen in Ethanol für den Transportbereich ab. Geplant ist eine jährliche Umwandlungsrate
von 147.000 Tonnen Abfall zu ca. 37,85 Mio. Liter Ethanol, nach Fertigstellung der Anlage in 2015.216
Laut Professor John Cushman von der University of Nevada in Reno wird in den nächsten fünf Jahren wenig
Entwicklung im Bereich Bioenergie erwartet. Sollte das Interesse an Bioenergie in dem Bundesstaat steigen, erwartet
Cushman dieses in der Form von Biodieselproduktion. Der Ausbau von Fracking in Nevada hat dazu geführt, dass die
Ölpreise in dem Bundestaat vergleichsweise gering sind. Die Produktion von Bioenergie wird laut Cushman erst dann
steigen, wenn die Preise deutlich günstiger werden. Das Ziel der nächsten fünf bis zehn Jahre sollte laut Cushman der
Aufbau einer Forschungsinfrastruktur in Nevada sein, um sicherzustellen, dass das nötige Wissen in dem Bundesstaat
besteht, sollten Produktionskosten für Bioenergie sinken. Weitere Hindernisse sieht Cushman in der Abwesenheit der
nötigen Übertragungstechnik und Infrastruktur um größere Biodieselanlagen zu realisieren. Ebenfalls besteht jederzeit
die Gefahr, dass staatliche Steuervergünstigen nicht erneuert werden, was sich weiterhin negativ auf die Entwicklung von
Bioenergieprojekte auswirken würde.
6.3
Profile Marktakteure
Aus datenschutzrechtlichen Gründen kann nicht zu jedem Marktakteur ein Ansprechpartner angegeben werden.
Organisationen, Verbände und Forschungseinrichtungen
Southern Nevada Fleet Association
Hierbei handelt es sich um eine Non-Profit-Organisation, die es sich zum Ziel gesetzt hat, den Anteil von alternativen
Kraftstoffen für Lastfahrzeuge, inklusive Schul- und Stadtbussen, Taxen und Kleintransportern zu erhöhen.
Ron Corbett (Executive Director)
1921 Night Shadow Avenue, North Las Vegas, CA 89031
+1-702-633-2814
[email protected]
http://www.lasvegascleancities.org/
Vgl. Natural Resources Defense Council (n.d.): Nevada
Vgl. U.S. Department of Energy – Energy Efficiency & Renewable Energy (2013): Maps and Data
216 Vgl. BiofuelsDigest (3. Dezember 2012): Fulcrum BioEnergy Secures $175M in Financing Commitments for 1st MSW-to-Biofuels Project
214
215
96
ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013
Nevada Division of Forestry
Die Nevada Division of Forestry hat einige Behälter zum Sammeln von Biomasse bereitgestellt, die wiederum an das
nahegelegen Heizkraftwerk in Carson City geliefert werden
Pete Anderson (State Forester-Firewarden)
2478 Fairview Drive, Suite A, Carson City, NV 89701
+1-775-684-2501
[email protected]
http://forestry.nv.gov
Nevada State Office of Energy
Das Nevada State Office of Energy versucht die wirtschaftlichen Bedürfnisse Nevadas mit seinen natürlichen Ressourcen
in Einklang zu bringen, um Energieeffizienz und Energiesicherung zu gewähren. Dafür betreiben sie Initiativen und
Bildungsarbeit.
Stacey Crowley (Director)
755 North Roop Street, Suite 202, Carson City, NV 89701
+1-775-687-1850
[email protected]
http://www.energy.state.nv.us
Desert Research Institute – Clean Technologies and Renewable Energy Center
Das Clean Technologies and Renewable Energy Center des Desert Research Institute betreibt Forschung in den
Bereichen Windenergie, Wasserstoffanwendungen und Energie aus Biomasse.
Stephen Wells (President)
755 East Flamingo Road, Las Vegas, NV 89119
+1-702-862-5400
http://www.dri.edu/
University of Nevada – Reno Renewable Energy Center
Das Reno Renewable Energy Center betreibt Forschung im Bereich der erneuerbaren Energien, darunter Geothermik,
Biomasse, Wasserkraft und Solarenergie.
1664 N. Virginia St, Reno, NV 89557
Dr. Miles Greiner (Director)
+1-775-784-4873
[email protected]
http://www.unr.edu/energy/
97
ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013
University of Nevada Las Vegas – Harry Reid Center for Environmental Studies
Das Harry Reid Center for Environmental Studies forscht im Hinblick auf erneuerbare Energien, speziell im Bereich
Wind, Solar und Biokraftstoffe, elektrochemische Energiespeicherung, Nanotechnologie und Kernenergie. Ziel ist eine
nachhaltige Energiezukunft im Bundesstaat Nevada, Energieeffizienz sowie ein Bewusstsein in der Bevölkerung für den
Bedarf erneuerbarer Energien.
Dr. Oliver A. Hemmers (Executive Director)
4505 S. Maryland Parkway, Las Vegas, NV 89154
+1-702-895-5883
[email protected]
http://hrc.unlv.edu
Entscheidende Unternehmen
Bently Biofuels
Bently Biofuels produziert Biodiesel aus Kernölen und recyceltem Restaurantfett. Das Unternehmen ist außerdem aktiv
in der Forschung und Entwicklung sowie dem Vertrieb von erneuerbaren Kraftstoffen.
1711 Orbit Way, Minden, NV 89423
Donald E. Bently (Gründer)
+1-775-783-0123
[email protected]
http://www.bentlybiofuels.com
Biodiesel of Las Vegas
Biodiesel of Las Vegas hat sich auf die Produktion und den Vertrieb von Biodiesel aus verschiedensten Rohstoffen, z.B.
Algen- und Gemüseölen, spezialisiert.
Greg Paul (President)
5233 East El Campo Grande Avenue, North Las Vegas, NV 89115
+1-702-942-4395
http://www.biodieseloflasvegas.com/
98
ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013
Bio Energy Applied Technologies Inc.
Bio Energy Applied Technologies bietet Technologien und Patente in den Bereichen Müllzerlegung, chemische
Recyclingprozesse und Kohlevergasung. Zudem bietet es elektrolytische Technologien zur Produktion von
Biokraftstoffen, vor allem Biodiesel und Biodieselnebenprodukte.
Fortunato Villamagna (Principal)
10805 Bernini Dr
Las Vegas, NV 89141
+1-702-335-0356
Energy Nevada LLC
Energy Nevada entwickelt erneuerbare Energieprojekte wie Energieeffizienzprojekte für öffentliche und private Partner.
Ziel ist es, die Stromversorgung des Staates unabhängig zu machen und stabile Energiepreise zu erzielen.
Wm. Stevens Taber, Jr. (CEO)
1805 N. Carson St., Suite 417, Carson City, NV 89701
+1-775-201-8500
[email protected]
http://www.energynevada.com/
Methes Energies International Ltd.
Das Unternehmen Methes Energies International produziert Biodiesel und vermarktet diesen in Kanada und den USA.
Darüber hinaus handelt das Unternehmen mit Biodieselprodukten von Drittanbietern, verkauft Biodieselanlagen und
bietet eine Reihe von Dienstleistungen für Biodieselproduzenten an.
Nicholas Ng (President)
3651 Lindell Rd., Suite D-272, Las Vegas, NV 89103
+1-702-932-9964
[email protected]
http://www.methes.com
99
ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013
7 Staatenprofil New Mexico
Bevölkerung:
2.085.538 Einwohner (2012)217
Fläche:
315.194 km2
Hauptstadt:
Santa Fe
BIP gesamt (nominal):
79.414 Mio. US-Dollar (2011)218
BIP gesamt (real):
70.497 Mio. US-Dollar (2011)219
BIP pro Kopf (real):
33.857 US-Dollar (2011)220
Arbeitslosenquote:
6,9% (Jahresdurchschnitt 2012)221
New Mexico ist mit einer Fläche von 315.194 km2 der fünftgrößte Bundesstaat der USA. Der Großteil des Staates liegt in
den Rocky Mountains und damit im Durchschnitt mehr als 1.700 Meter über dem Meeresspiegel. Im Jahr 2012 lebten
schätzungsweise rund 2,1 Millionen Einwohner in New Mexico. Bis zum Jahr 2030 soll die Bevölkerung auf 2,8 Millionen
ansteigen.222 Fast die Hälfte der Bevölkerung ist in der Region um Albuquerque angesiedelt, die auch das ökonomische
Zentrum des Staates darstellt. Das BIP pro Kopf betrug im Jahr 2011 33.857 US-Dollar und lag damit unter Durchschnitt
im US-Vergleich (42.346 US-Dollar).
Tabelle 23 zeigt die Entwicklung des BIP von New Mexico in den Jahren 2005 bis 2011 und lässt erkennen, dass der Staat
nach einem Einbruch während der Finanzkrise, im Jahr 2010 wieder ein deutlich positives Wachstum verzeichnen
konnte, jedoch 2011 die Wirtschaft wieder schrumpfte. Die Entwicklung der Arbeitslosenquote bestätigt jedoch die
positive gesamtwirtschaftliche Entwicklung in New Mexico. Sie sank 2011 auf 6,9% und lag dabei unter dem landesweiten
Durchschnitt von 8,6% im Jahr 2011.223
Tabelle 23: BIP, Wirtschaftswachstum und Arbeitslosigkeit in New Mexiko 2005 bis 2011
New Mexico
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
BIP (in Mio. US-Dollar)
67.776
71.478
74.393
77.168
76.871
79.678
79.414
Wirtschaftswachstum (in %)
5,56
5,46
4,08
3,73
-0,38
3,65
-0,4
Arbeitslosigkeit224 (in %)
5,2
4,1
3,5
4,5
6,8
7,9
6,9
Quelle: Eigene Darstellung nach U.S. Department of Commerce – Bureau of Economic Analysis (2013): Regional Economic Accounts
Im Jahr 2012 exportierte New Mexico Waren im Wert von 2,98 Milliarden US-Dollar (0,2% aller US-Exporte). Damit
sind die Exporte um 42,5% gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Generell stellten hier Computerprozessoren und -chips mit
Abstand den größten Anteil der Exporte dar, gefolgt von Armaturen und ähnlichen Apparaten für Rohr- oder
Schlauchleitungen. Im Jahr 2012 exportierte Deutschland Waren im Gesamtwert von 100 Millionen US-Dollar (4,3%
aller Importe des Staates) nach New Mexiko. 225 Als Bestimmungsland für Ausfuhren spielte Deutschland mit einem
Vgl. U.S. Census Bureau 2011
Vgl. U.S. Department of Commerce – Census Bureau (2013): State & County Quickfacts – New Mexico
219 Vgl. U.S. Department of Commerce – Bureau of Economic Analysis (2013): Regional Economic Accounts
220 Vgl. U.S. Department of Commerce – Bureau of Economic Analysis (2013): U.S. Economic Accounts
221 Vgl. U.S. Department of Labor – Bureau of Labor Statistics (2013): Local Area Unemployment Statistics
222 Vgl. University of New Mexico – Bureau of Business and Economic Research (2013): News and Events
223 Vgl. U.S. Department of Labor – Bureau of Labor Statistics (2013): News Release – Regional and State Unemployment 2012 Annual Average
224 Vgl. U.S. Department of Labor – Bureau of Labor Statistics (2013): Local Area Unemployment Statistics
225 Vgl. U.S. Department of Commerce – Census Bureau (2013): Foreign Trade – State Exports for New Mexico
217
218
100
ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013
Volumen von 73 Millionen US-Dollar eine untergeordnete Rolle (2,5% aller Exporte New Mexicos). 226 Die Industrien mit
den meisten Angestellten sind der Gesundheitssektor, Tourismus, Bergbau und der öffentliche Sektor. New Mexiko
verfügt über reichhaltige Bodenschätze wie Öl-, Gas- und Uranvorkommen und ist führend im Bereich der
Energieforschung und -entwicklung.
Energiemarkt
Abbildung 24: Energievorkommen New Mexico
Quelle: U.S. Energy Information Administration (2013): New Mexico State Profile and Energy Estimates
New Mexico ist einer der führenden Erdöl- und Erdgasproduzenten der USA und ist auch führend in der Stromerzeugung
aus Kohlekraftwerken.227 Der Staat liegt in seinem natürlichen Gasvorkommen auf Platz zwei aller Staaten. Mit einer
geförderten Erdgasmenge von 1.200.222 Millionen ft3 (33.986.5 Millionen m³), stemmt New Mexico einen Anteil von
10% an der gesamten Gasförderung Amerikas.228 Obwohl zwei Drittel aller Haushalte Erdgas zum Heizen nutzen, werden
weniger als 5% des geförderten Gases in New Mexico selbst konsumiert. Die restliche Menge wird mittels Pipelines nach
Arizona und Texas geliefert, die wiederum den mittleren Westen mit Gas beliefern. Von dem hohen Gasvorkommen des
San Juan Basins profitiert hauptsächlich die Westküste der USA. 229 Der Anteil erneuerbarer Energien blieben mit 6,4%
im Jahr 2011 der gesamten Nettostromerzeugung des Staates zwar weiterhin gering, jedoch konnte er in den letzten
Jahren einen leichten Anstieg verzeichnen, vor allem im Hinblick auf den Rückgang der Stromerzeugung aus
Vgl. U.S. Department of Commerce – Census Bureau (2013): Foreign Trade – State Imports for New Mexico
Vgl. New Mexico Economic Development Department (2013): Energy and Natural Resources
228 Vgl. U.S. Energy Information Administration (2013): Natural Gas Annual Supply & Disposition by State
229 Vgl. U.S. Energy Information Administration (2013): New Mexico State Profile and Energy Estimates
226
227
101
ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013
konventionellen Energien. Im Jahr 2011 stammten 86,4% aus Windkraft und die verbleibenden 13,6% vor allem aus
Wasserkraft- und Solaranlagen.230
Tabelle 24: Nettostromerzeugung nach Energiequellen in New Mexico 2011
Änderung zum
Vorjahr in %
Stromerzeugung
in MWh
Anteil an der
Gesamterzeugung in %
Kohle
27.140.863
70.98
0,31
Erdgas
8.565.983
22.5
-0,98
37.800
0.1
0,04
2.104.497
194.766
5.6
0.5
0,55
-0,1
9.426
0.02
-0,01
Energiequelle
Erdöl
Wind
Konventionelle
Wasserkraft
Andere Biomasse
Solar
127.802
0.3
0,28
Total
38.181.137
100
-
Quelle: Eigene Darstellung nach U.S. Energy Information Administration (2012): Electricity – Detailed State Data
Der durchschnittliche Strompreis lag im Jahr 2012 für private Haushalte bei 10,71 Cents/kWh, im kommerziellen Sektor
bei 9,33 Cents/kWh und im Industriesektor bei 5,65 Cents/kWh. Der durchschnittliche Preis betrug 8,56 Cents/kWh,
was im Vergleich zum Vorjahrespreis von 8,39 Cents/kWh einen leichten Anstieg bedeutet. Trotz der steigenden Preise in
allen Sektoren war der Strom in New Mexico gut ein Cent billiger als im nationalen Durchschnitt 2012 (9,65 Cents/kWh).
Abbildung 25 zeigt, dass die Energienutzung 2010 zu gleichen Anteilen auf den privaten und kommerziellen Sektor, zu
29% auf den Transportsektor und zu 34% auf die Industrie entfällt. Die gesamte Energienutzung des Staates ist mit einer
jährlichen Rate von 0,49% rückläufig 231 , während der Stromverbrauch jährlich um etwa 3,1% anwächst. Die
Wachstumsrate des Stromverbrauchs liegt über dem US-weiten Durchschnitt und New Mexico nimmt im landesweiten
Vergleich den fünften Platz ein.232
Vgl. U.S. Energy Information Administration (2012): New Mexio Renewable Electricity Profile 2010
Vgl. Southwest Energy Efficiency Project (2011): New Mexico Energy Fact Sheet
232 Vgl. U.S. Department of Energy – Energy Efficiency & Renewable Energy (2013): Clean Energy in my State
230
231
102
ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013
Abbildung 25: Energienutzung nach Sektor (Stand 2010)
New Mexico
Transport Sektor
29%
Privater Sektor
18%
Kommerzieller
Sektor
19%
Industriesektor
34%
Quelle: Eigene Darstellung nach U.S. Energy Information Administration (2013): New Mexico State Profile and Energy Estimates
Solarenergie spielt in New Mexico bisher sowohl bei der Erzeugung, als auch im Verbrauch von Strom eine unbedeutende
Rolle, trotz des riesigen Potentials Energie aus Sonneneinstrahlung zu gewinnen. Vor dem Jahr 2010 ließen sich keine
nennenswerten Bauvorhaben von Solargroßanlagen verzeichnen. Allerdings ist der Staat seit zwei Jahren am Solarmarkt
stark auf dem Vormarsch. Trotzdem verlor New Mexico im Jahr 2012 seinen vierten Platz aus Vorjahr in Bezug auf die
Staaten mit den meisten Neuinstallationen von Photovoltaik Anlagen. 233 Die guten geographischen Bedingungen und neu
geschaffene Anreize der Regierung verhelfen dem Solarmarkt New Mexicos dennoch auch weiterhin zum Aufstieg zu
einem der größten solaren Wachstumsmärkte der USA.234
Die mit Abstand wichtigste erneuerbare Energieressource des Staates New Mexico bleibt Wind. Bereits 2003 wurde das
erste kommerzielle Windkraftwerk in der Nähe von House in Betrieb genommen. Seitdem ist eine Vielzahl weiterer
Windenergieprojekte hinzugekommen und die Windenergieleistung wird weiterhin kontinuierlich ausgebaut.
7.1
Gesetzliche Rahmenbedingungen für Bioenergie
Seit 2007, durch die Gründung der Renewable Energy Transmission Authority (RETA), werden in New Mexico gezielt
Gesetze verabschiedet, um erneuerbare Energien zu fördern, die gut bezahlte Arbeitsplätze schaffen, Investoren anlocken
und die wirtschaftliche Entwicklung in den ländlichen Gegenden voranbringen. New Mexico verpflichtet beispielsweise
alle öffentlichen Einrichtungen dazu, mindestens 10% ihrer Elektrizität aus erneuerbaren Quellen zu beziehen. RETA,
eine von mittlerweile acht bundesstaatlichen Infrastrukturbehörden dieser Art, konzentriert sich auf die Entwicklung
neuer Energieübermittlungs- und -speichertechnologien zur weiteren Förderung erneuerbarer Energien in New
Mexico.235
Vgl. Greentech Media Research (2013): U.S. Solar Market Isight Report
Vgl. New Mexico Energy Conservation and Management Division (2013): Home
235 Vgl. New Mexico Renewable Energy Transmission Authority (2010): Who We Are
233
234
103
ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013
Seit 2007 hat New Mexico einen RPS. Dieser unterscheidet zwischen Energieversorgern in privater Hand und ländlichen
Kooperativen. Erstere müssen bis 2020 20% des verkauften Stroms aus regenerativen Energien beziehen, die
Kooperativen nur 10%. Vorgeschrieben ist weiterhin ein vollständig diversifiziertes Portfolio erneuerbarer Energien, das
für einzelne Energieträger Quoten vorschreibt. Fünf Prozent des Energiemixes in New Mexico müssen demnach durch
Geothermie, Biomasse, Wasserkraft oder andere erneuerbare Energiequellen erzeugt werden. Solar (20%) und Wind
(30%) nehmen insgesamt die Hälfte des im Portfolio vorgeschriebenen Energieanteils ein. Private Energieversorger sind
jedoch nur dann zur Beschaffung regenerativer Quellen zur Stromerzeugung verpflichtet, wenn die Kosten für solche
Projekte die Kostenschwelle von derzeit 3% des Jahreseinkommens nicht übersteigen. Diese Kostenschwelle liegt für
regionale
Kooperativen
bei
5%.
236
New
Mexicos
Net
Metering-Gesetz
verpflichtet
die
dortigen
Energieversorgungsunternehmen, allen Betreibern von erneuerbaren Energiesystemen bis zu 80 MW eine
Energieeinspeisung anzubieten. Der im Rahmen des Net-Meterings erzeugte Strom wird in das öffentliche Stromnetz
direkt eingespeist. Speist der Kunde mehr Strom ins Netz ein, als er vom Versorger bezieht, so wird der überschüssige
Strom als Gutschrift auf der Rechnung des kommenden Monats vermerkt, wenn der Gegenwert des überproduzierten
Stroms 50 US-Dollar nicht übersteigt. Ab einem Gegenwert von 50 US-Dollar bekommt der Kunde das Geld in bar
ausbezahlt. Im Gegensatz zu einigen anderen Bundesstaaten verfallen die Gutschriften nicht nach einer bestimmten
Zeit.237
Bei den Interconnection Standards handelt es sich um Vorschriften des Staates oder der Versorgungsunternehmen für
den Anschluss von dezentralen Energieversorgungssystemen ans Energieversorgungsnetz. Im Fall der Interconnection
kann der Strom im Verbundnetz in beide Richtungen fließen, so dass dezentrale Energieversorgungseinheiten den
erzeugten Strom ins Netz einspeisen können. New Mexicos „Rule 598“ legt die Voraussetzungen für den Anschluss von
dezentralen Energieversorgungssystemen ans Durchleitungsnetz mit einer Leistung von bis zu 80 MW fest. Dies schließt
auch regenerative Energieumwandlungsanlagen mit ein, wobei für solche Systeme unter 10 KW vereinfachte Regeln
gelten. Diese Förderungsmaßnahme wendet sich an alle erneuerbaren Energiequellen und gilt für den Wohngebäude-,
gewerblichen und industriellen Sektor.238
Weitere Anreizsysteme für Investitionen in Bioenergieprojekte sind z.B. der Agricultural Biomass Income Tax Credit
oder das Energy Efficiency and Renewable Energy Bond Program. Ein Überblick der derzeit geltenden Programme
bietet folgende Tabelle.
Vgl. U.S. Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2013): New Mexico – Renewable Portfolio Standard
Vgl. U.S. Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2013): New Mexico – Net Metering
238 Vgl. U.S. Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2013): New Mexico – Interconnection Standards
236
237
104
ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013
Tabelle 25: Förderprogramme erneuerbare Energien (Biomasse) New Mexico
Förderungsart
Steuererlass
Name
Agricultural Biomass Income
Tax Credit
Förderberechtigte
Technologien
Biomasse
Förderberechtigte
Auftraggeber
Landwirtschaft
Erläuterung
Kontakt
Biomasse, die zum gewerblichen Zwecke zur
Stromerzeugung genutzt wird, kann mit 5,US-Dollar pro Nasstonne
körperschaftssteuerlich abgesetzt werden.
Colin Messer
New Mexico Energy,
Minerals and Natural
Resources Department
Energy Conservation and
Management Divison
1220 S. St. Francis Drive
Santa Fe, NM 87505
+1-505-476-3314
[email protected]
Körperschaftssteuerlass von 0,01 US-Dollar/
kwH für Bioenergieanlagen mit einer
Kapazität von mindestens 1 MW.
Kapazitätsgrenze 400.000 MWh jährlich.
Harold Trujillo
New Mexico Energy,
Minerals and Natural
Resources Department
Energy Conservation and
Management Division
1220 South. St. Francis
Drive
Wendell Chino Building,
First Floor
Santa Fe, NM 87505
+1-505-476-3372
[email protected]
Staat
Steuererlass
Renewable Energy
Production Tax Credit
(Corporate+Personal)
Solarthermie, Photovoltaik,
Deponiegas, Wind,
Biomasse, Siedlungsabfall,
anaerobe Gärung
Gewerbe, Industrie,
Privathaushalte
105
ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013
Steuergutschrift,
Standortmarketing
Alternative Energy Product
Manufacturers Tax Credit
Solarthermie, Photovoltaik,
Deponiegas, Wind,
Biomasse, Geothermie,
Brennstoffzellen,
Siedlungsabfall,
Hybrid/Elektro Fahrzeuge,
Einzellige
photosynthetischen
Organismen, anaerobe
Gärung, Brennstoffzellen
die erneuerbare
Brennstoffe nutzen
Steueranreiz
Biomass Equipment &
Materials Compensating Tax
Deduction
Deponiegas, Biomasse,
Siedlungsabfall, KraftWärme-Kopplung,
Wasserstoff, Anaerobe
Gärung, Ethanol, Methanol,
Biodiesel, Mikroturbinen
Gewerbe, Industrie
Maximale Gutschrift beträgt 5% der
zugelassenen Ausgaben des Steuerzahlers.
Übertragung bis 5 Jahre.
Gewerbe, Industrie
Abzug der Abgeltungssteuer von 5,125% auf
Eigentum, 5% auf Dienstleistungen.
Vergleichbar mit Verkaufssteuererlass in
anderen US-Bundesstaaten.
Quelle: Eigene Darstellung nach U.S. Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2013): New Mexico – Financial Incentives
106
Sandra Ely
New Mexico Energy,
Minerals and Natural
Resources Department
Energy Conservation and
Management Division
1190 St. Francis Drive
Rm. N2150
Santa Fe, NM 87505
+1-505-827-0351
[email protected]
Information Specialist
New Mexico Taxation &
Revenue Department
1100 South St. Francis Drive
Santa Fe, NM 87504
+1-505-827-0700
ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013
Die größten drei Stromanbieter New Mexicos sind die Public Service Company of New Mexico (PNM), El Paso Electrics
(EPE), und Southwestern Public Service (SPS), eine Tochtergesellschaft des in Minnesota ansässigen Stromherstellers
Xcel Energy. Während SPS sein Versorgungsnetz auf einzelne Städte und Gemeinden im Osten und Nordosten des
Staates ausrichtet, versorgt PNM primär große, zentrale Städte wie Albuquerque und Santa Fe, aber auch kleinere Städte
im Westen. Zudem gibt es viele ländliche Kooperativen.239
7.2
Marktstruktur und Marktchancen für deutsche Unternehmen
Die Gesamtleistung installierter Systeme zur Bioenergiegewinnung betrug in New Mexico 2011 laut dem Renewable
Energy Databook des DOE 7 MW.240 Zwar ist das Biomassepotential im Vergleich zu anderen US-Bundesstaaten eher
gering, dennoch könnten einige Bezirke einen bedeutenden Anteil ihrer Energie aus Biomasse gewinnen. Insbesondere
die Counties mit Bewaldung im Westen um den Lincoln National Forest bieten sich für Bioenergieanlagen an.
Analog zur überschaubaren Nutzung von Bioenergie gibt es in New Mexico wenige Wettbewerber auf diesem Markt. Es
existiert z.B. eine Ethanolfabrik auf Zuckerhirsebasis in Portales, deren jährliche Produktionsleistung mit 30 Millionen
Liter pro Jahr angegeben wird.241 Darüber hinaus existieren eine Biokraftstoffanlage auf Algenbasis, betrieben von Joule
Unlimited, in der Stadt Hobbs, Algenproduktionsfelder in Las Cruses sowie eine Anlage zur Algenkultivierung aus
aufbereitetem Wasser in Jal. Die Unternehmen New Solutions Energy in Santa Fe sowie BioProcess Diagnostics und
Incitor in Albuquerque arbeiten ebenfalls an der Biokraftstoffproduktion aus Algen. 242 In Albuquerque betreibt die
Albuquerque Bernalillo County Water Utility Authority (ABCWU) die Southside Water Reclamation Plant, eine
Wasseraufbereitungsanlage, die Methangas zur Generation von Elektrizität heranzieht.243
Vgl. U.S. Energy Information Administration (2012): New Mexico Electricity Profile 2010
Vgl. U.S. Department of Energy – Energy Efficiency & Renewable Energy (2013): 2011 Renewable Energy Data Book
241 Vgl. Ethanol Producer Magazine (2013): U.S. Ethanol Plants
242 Vgl. New Mexico Biotechnology & Biomedial Association (11. Mai 2012): Biofuels Companies Alive and Well in New Mexico
243 Vgl. Albuquerque Bernalillo County Water Utility Authority (2013): Home
239
240
107
ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013
Abbildung 26: Biomassepotential New Mexico
Quelle: Open Energy Information (2010): Biomass Resources New Mexico
Das Gesamtvorkommen an fester Biomasse wird auf etwa 540.000 Tonnen pro Jahr geschätzt, diese basiert
hauptsächlich auf den Abfällen städtischer Wälder, Getreideabfällen sowie Abfällen der holzverarbeitenden Industrie.
Etwa 75.000 Tonnen stehen darüber hinaus aus als gasförmige Biomasse zur Verfügung. 244
Anfang 2012 hat das Unternehmen Joule Unlimited Inc. verkündet eine Technologie entwickelt zu haben, die es möglich
macht, 15.000 Gallonen Diesel und 25.000 Gallonen Ethanol jährlich zu produzieren, ganz ohne den Einsatz von
Biomasse, sondern auf der Basis von Sonnenlicht, Salzwasser und Kohlendioxid.245
244
245
Vgl. Open Energy Information (2012): New Mexico: Energy Resources
Vgl. Albuquerque Business First (13. Januar 2012): Joule Extracts Fuels from Bacteria
108
ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013
Zu Beginn des Jahres 2013 hat die Stadt Alamogordo seine Unterstützung für den Bau einer 20 MW-Biomasseanlage
durch das Unternehmen New Generation Biomass LLC auf der Holloman Air Force Base angekündigt. Die Anlage soll
nach seiner Fertigstellung im Jahr 2015 der U.S. Air Force bei der Erreichung ihrer erneuerbaren Energieziele helfen
sowie in New Mexico zur Erreichung des Ziels von 15% erneuerbaren Energien im Energiemix bis zum Jahr 2015
beitragen. 246Weiterhin hat die Eastern New Mexico University im Juni 2013 eine Fördersumme von 300.000 US-Dollar
von der National Science Foundation erhalten. Das Geld soll zur Weiterentwicklung eines Algen-Bioenergieprojekts zur
Kraftstoffproduktion genutzt werden. 247
7.3
Profile Marktakteure
Aus datenschutzrechtlichen Gründen kann nicht zu jedem Marktakteur ein Ansprechpartner angegeben werden.
Organisationen, Verbände und Forschungseinrichtungen
New Mexico Energy, Minerals and Natural Resources Department - Energy Conservation and
Management Division (ECMD)
Die ECMD entwickelt und betreut Programme zur Förderung von erneuerbaren Energien, Energieeffizienz und
Energieeinsparung, umweltfreundlichen Treibstoffen und effizientem Transport. Sie stellt Regierungsorganisationen,
Bildungsinstitutionen und der Öffentlichkeit darüber hinaus Informationen und technische Unterstützung in den
genannten Bereichen zur Verfügung.
Louise N. Martinez – Division Director
1220 South St. Francis Dr.
Wendell Chino Building, First Floor
Santa Fe, NM 87505
+1-505-476-3315
www.emnrd.state.nm.us/ECMD
[email protected]
246
247
Vgl. Biomass Magazine (18. Januar 2013): N.M. Biomass Plant Moves Forward With help of City Commission
Vgl. Portales News-Tribune (18. Juni 2013): Algae Energy Explored
109
ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013
New Mexico Energy, Minerals and Natural Resources Department – State Forestry Division
Auch die Forestry Division des Staates New Mexico ist an der Erkundung neuer Biomassetechnologien beteiligt und hilft
neuen Firmen dabei diese Technologien anzuwenden.
Tony Delfin – State Forester
1220 South St. Francis Drive
Santa Fe, NM 87505
P.O. Box 1948
Santa Fe, NM 87504
+1-505-476-3325
[email protected]
www.emnrd.state.nm.us/FD
New Mexico Renewable Energy Transmission Authority (RETA)
Die New Mexico RETA will dabei helfen, die benötigte Infrastruktur zur Weiterleitung von erneuerbaren Energien zu
entwickeln. Sie will die Förderung erneuerbarer Energien anregen und dadurch auch in ländlichen Gebieten
Investitionen vorantreiben und die Wirtschaft fördern.
Jeremy Turner – Executive Director
1516 Paseo De Peralta
Santa Fe, NM 87501
+1-505-983-4458
[email protected]
http://www.nmreta.com
Governors’ Biofuel Coalition
Die Organisation hat es sich zum Ziel gesetzt, die Nutzung von Treibstoffen auf Ethanolbasis voranzutreiben, um die
Abhängigkeit von Energieimporten zu verringern, die Umwelt zu schützen und die Wirtschaft anzukurbeln. Ferner
versuchen sie die Bevölkerung über den Nutzen von Ethanol aufzuklären.
www.governorsbiofuelscoalition.org
110
ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013
Western Governors’ Association (WGA)
Die WGA ist die überparteiliche Organisation der Gouverneure der 19 westlichen US-Bundesstaaten einschließlich der
drei Pazifikinseln Northern Mariana Islands, American Samoa und Guam. Die WGA hat sich insbesondere dem Ziel der
Entwicklung und Förderung erneuerbarer Energien verschrieben und in diesem Zusammenhang mehrere Initiativen
gegründet.
James Ogsbury – Executive Director1600 Broadway
Suite 1700 Denver, CO 80202
+1-303-623-9378
[email protected] (Toni McCammon – Executive Assistant)
www.westgov.org
National Renewable Energy Laboratory (NREL)
Das NREL ist ein nationales Labor und Forschungsinstitut im Bereich der erneuerbaren Energien und der
Energieeffizienz. Nationale Energiesparziele im privaten sowie staatlichen Bereich sollen so vorangetrieben werden.
15013 Denver West Parkway
Golden, CO 80401
+1-303-275-3000
www.nrel.gov
New Mexico State University – Southwest Technology Development Institute (SWTDI)
Das SWTDI ist eine gemeinnützige Organisation des College of Engineering an der New Mexico State University.
Hauptaugenmerk seiner Arbeit ist die Entwicklung von Technologien im Bereich der erneuerbaren Energien, die
daraufhin beworben und kommerzialisiert werden. Es ist in verschiedensten Energiebereichen tätig, so u.a. Wind, Solar,
Geothermik und Biomasse.
Corey Asbill
Box 30001, MSC 3SOLAR
Las Cruces, New Mexico 88003
+1-575-646-6105
[email protected]
www.nmsu.edu/~tdi/
111
ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013
Sandia National Laboratories
Dieses Forschungslabor soll vor allem die nationale Sicherheit durch ihre Errungenschaften schützen. Es forscht daher in
verschiedenen Bereichen, so auch im Bereich der Energie- und Umwelttechnologien. Ziel ist die Sicherstellung
nachhaltiger Versorgung.
Paul Hommert – President & Laboratories Director
P.O. Box 5800
Albuquerque, NM 87185
+1-505-284-2001
[email protected]
www.sandia.gov/index.html
Los Alamos National Laboratory
Das Los Alamos National Laboratory ist eine Forschungseinrichtung der US-Regierung. Das Labor ist eine der größten
wissenschaftlichen Einrichtungen weltweit. Forschung wird in diesem Institut unter anderem in den Bereichen nationale
Sicherheit, Weltraumforschung, erneuerbare Energien, Medizin und Nanotechnologie betrieben.
Charlie McMillan – Director
P.O. Box 1663
Los Alamos, NM 87545
+1-505- 667-4419
[email protected]
www.lanl.gov
Unternehmen
Die folgenden fünf Unternehmen sind die größten Energieversorger in New Mexico:248
248

PNM

Southwestern Public Service Co

El Paso Electric Company

City of Farmington

Central Valley Elec Coop Inc.
Vgl. U.S. Energy Information Administration (2012): State Electricity Profiles
112
ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013
ARES Corporation
Die ARES Corporation übernimmt Projektmanagement in den Bereichen sauberer Energie, Biodiesel und
Müllverbrennungskraftwerken. Zudem konzipieren sie Softwarelösungen im Projektmanagementbereich.
851 University Blvd. SE, Suite 100
Albuquerque, NM 87106
+1-505-272-7102
www.arescorporation.com
Eldorado Biofuels
Das Unternehmen hat sich auf die Abwasserbehandlung zur Produktion von Biokraftstoffen und weiteren Bioprodukten
auf Algenbasis spezialisiert.
Paul Lahr – CEO & President
7 Avenida Vista Grande #454
Santa Fe, NM 87508
+1-505-670-8490
[email protected]
http://eldoradobiofuels.com
New Solutions Energy
Das Unternehmen entwirft und konstruiert portable Algenanbausysteme und baut Mikroalgen in großen Menge zum
Weiterverkauf an. Zusätzlich bietet New Solutions Energy Beratung zur Auswahl der passenden Algenstämme für
unterschiedliche Wasser- und Umweltkonditionen an.
Luke Spangenburg – CEO
3600 Paseo Del Sol
Santa Fe, NM 87507
+1-505-690-7195
[email protected]
http://www.newsolutionsenergy.com
113
ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013
Rio Valley Biofuels
Rio Valley Biofuels sind eigenen Angaben zufolge die ersten kommerziellen Biodieselhersteller New Mexicos. Das
Unternehmen nutzt seit 2006 recycelte Öle, darunter Sonnenblumen- und Sojaöl, lokaler Gewerbetreibender zur
Herstellung von Biodiesel.
Jed Smith
1940 Anthony Dr.
Anthony, NM 88021
+1-575-882-5199
[email protected]
www.riovalleybiofuels.com
Sapphire Energy Inc.
Wie auch andere Unternehmen, die im Biomasse-Sektor aktiv sind, hat sich auch diese seit 2007 existierende Firma das
Ziel gesetzt, die USA weniger abhängig von fossilen Energieträgern zu machen und eine erneuerbare Energiequelle zu
entwickeln, die auch der Umwelt zugutekommt. Das Unternehmen forscht vor allem an Biodiesel und Treibstoff für
Flugzeuge. Eine Forschungseinrichtung befindet sich in Las Cruces, New Mexico.
9035 Advancement Avenue,
Las Cruces, NM 88007
+1-575-523-4777
[email protected]
www.sapphireenergy.com
114
ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013
8 Staatenprofil Oregon
Bevölkerung:
3.899.353 Einwohner (2012)249
Fläche:
255.026 km2
Hauptstadt:
Salem
BIP gesamt (nominal):
194.742 Mio. US-Dollar (2011)250
BIP gesamt (real):
186.228 Mio. US-Dollar (2011)251
BIP pro Kopf (real):
48.098 US-Dollar (2011)252
Arbeitslosenquote:
8,7% (Jahresdurchschnitt 2012)253
Oregon liegt an der Westküste der USA, südlich von Washington sowie nördlich von Idaho und Kalifornien. Im Osten
grenzt es an den Bundesstaat Nevada. 2012 lebten 3,9 Mio. Menschen im Bundesstaat Oregon, von denen ca. 2 Millionen
in der Metropolregion Portland-Vancouver-Beaverton im Grenzgebiet zu Washington angesiedelt sind. 254 Diese Region
stellt zugleich das wirtschaftliche Zentrum des Bundesstaates dar. Insgesamt leben ca. eine Million Menschen in
ländlichen Gebieten. Im Jahr 2030 soll Oregon bereits 4,8 Millionen Einwohner zählen.255
Die wirtschaftliche Entwicklung Oregons konnte sich dem bundesweiten Trend nicht entziehen. Wie Tabelle 26 zeigt,
ging das Wirtschaftswachstum seit dem Jahr 2006 zurück mit der Folge einer deutlich ansteigenden Arbeitslosigkeit von
bis zu 5 Prozentpunkten innerhalb eines Jahres. Seit 2010 erholt sich die Wirtschaft Oregons merklich und konnte 2011
im Vergleich zum Vorjahr ein Wirtschaftswachstum von 11,08% verzeichnen.
Tabelle 26: BIP, Wirtschaftswachstum und Arbeitslosigkeit in Oregon 2005 bis 2011
Oregon
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
143.349
160.019
167.016
174.454
167.481
174.151
194.742
Wirtschaftswachstum (in %)
4,37
11,63
4,37
4,45
-4
3,98
11,8
Arbeitslosigkeit (in %)
6,2
5,3
5,2
6,5
11,1
10,7
9,6
BIP (in Mio. US-Dollar)
Quelle: U.S. Department of Commerce – Bureau of Economic Analysis (2013): Regional Economic Accounts; U.S. Department of Labor – Bureau of Labor
Statistics (2013): Local Area Unemployment Statistics
Das nominale BIP Oregons betrug 2011 194.742 Millionen US-Dollar, was einem Anteil von ca. 1,3% der gesamten USWirtschaft entspricht. Das reale BIP pro Kopf entsprach im Jahr 2011 48.098 US-Dollar und liegt somit über dem
Durchschnittswert aller US-Staaten (42.070 US-Dollar in 2011)256.
Oregons Wirtschaft hängt immer noch stark von der Landwirtschaft ab, deren Produkte zu den häufigsten
Exportprodukten gehörten. In den letzten Jahren entwickelte sich jedoch auch die Elektronikindustrie zu einem
wichtigen Standbein der Wirtschaft Oregons. Des Weiteren spielen der Tourismus und die Holzindustrie eine große
Vgl. U.S. Department of Commerce – Bureau of Economic Analysis (2013): Regional Economic Accounts
Vgl. U.S. Department of Commerce – Census Bureau (2013): State & County Quickfacts – Oregon
251 Vgl. U.S. Department of Commerce – Bureau of Economic Analysis (2013): News Release – Widespread Economic Growth in 2012
252 Vgl. U.S. Department of Commerce – Bureau of Economic Analysis (2013): Regional Economic Accounts
253 Vgl. U.S. Department of Labor – Bureau of Labor Statistics (2013): Local Area Unemployment Statistics
254 Vgl. U.S. Department of Commerce – Census Bureau (2013): Population Estimates
255 Vgl. U.S. Department of Commerce – Census Bureau (2010): State Resident Population – Projections 2010 to 2030
256 Vgl. U.S. Department of Commerce – Bureau of Economic Analysis (2013): Regional Economic Accounts
249
250
115
ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013
Rolle. 257 Der Bundesstaat Oregon hat im Jahr 2012 Güter im Wert von 18,3 Milliarden US-Dollar exportiert. Der
wichtigste Handelspartner Oregons war dabei Kanada mit einem Anteil von 16,3% an den Gesamtexporten, gefolgt von
China, Malaysia, Japan und Südkorea. Neben Prozessoren und Elektronikartikeln, die 20,3% des gesamten
Exportvolumens ausmachten, spielten auch Exporte von Maschinen, chemischen Erzeugnissen und Transportausrüstung
eine bedeutende Rolle.258
Energiemarkt
Abbildung 27: Energievorkommen Oregon
Quelle: U.S. Energy Information Administration (2013): U.S. States Profiles and Energy Estimates
Oregons Energiemarkt wird neben Erdöl, und Erdgas als Energiequellen vor allem von Wasserkraft dominiert. Dieser
Sektor deckt zwei Drittel des erzeugten Stroms
Oregons. Die vier größten Stromlieferanten des Staates sind
Wasserkraftwerke, die sich alle am Columbia River befinden. Damit gehört Oregon zu den führenden Erzeugern von
Strom aus Wasserkraft in den USA. Andere erneuerbare Energien wie Wind und Biomasse sind im Vergleich mit anderen
US-Bundestaaten stark auf dem Vormarsch. So deckt Oregon einen Anteil von vier Prozent der US-weiten
Windenergienutzung, und auch der Anteil an Biomasse bei der Stromerzeugung ist in Oregon, im Vergleich zu anderen
Staaten, höher. Insgesamt kann sich Oregon jedoch nur bedingt auf eigene konventionelle Energiequellen stützen. Das
gut ausgebaute Stromnetz in die Nachbarstaaten Kalifornien und Washington, ermöglicht allerdings einen
interstaatlichen Stromtransfer. Energie aus Kohlekraftwerken bezieht Oregon vorwiegend aus den Bundesstaaten Utah,
Wyoming und Montana. Sein Erdgas bezieht Staat aus Kanada und den Rocky Mountains Staaten. Über ein Drittel der
Haushalte in Oregon nutzt Erdgas als primäre Energiequelle.259
Vgl. Oregon Gateway (2012): Culture
Vgl. U.S. Department of Commerce – Census Bureau (2013): Foreign Trade – State Exports for Orgeon
259 Vgl. U.S. Energy Information Administration (2013): Oregon State Profile and Energy Estimates
257
258
116
ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013
Seine einzige Raffinerie hat der Staat im Jahr 2008 geschlossen. Deshalb muss auch der Erdölbedarf von Oregon von den
Nachbarstaaten gestillt werden: in diesem Fall Washington und Kalifornien. 260
Tabelle 27: Nettostromerzeugung nach Energiequellen in Oregon 2011
Energiemix
Kohle
Erdöl
Erdgas
Konventionelle
Wasserkraft
Holz/Holzabfälle
Andere Biomasse
Andere
Solar
Wind
Total
Stromerzeugung in MWh
Anteil an der Gesamterzeugung in %
3.333.516
7.953
8.497.729
5,6
0,01
14,2
Änderung zum
Vorjahr in %
-1,88
-0,05
-14,25
42.314.821
70,9
15,5
492.098
222.255
51.325
90
4.775.374
59.695.161
0,8
0,4
0,09
*
8,0
100
-0,34
0,03
0,01
0
0,89
-
*absoluter Anteil weniger als 0,01
- keine Daten vorhanden
Quelle: Eigene Darstellung nach U.S. Energy Information Administration (2013): Electric Power Annual
Obwohl Oregon US-weit führend im Bereich der energieintensiven Holzverarbeitung ist, hatte der Staat 2010 mit 255
Millionen Btu eine unterdurchschnittliche Energienutzung pro Kopf (US Durchschnitt 316 Millionen Btu).261
Abbildung 28: Energienutzung nach Sektor (Stand 2010)
Quelle: Eigene Darstellung nach U.S. Energy Information Administration (2013): Oregon State Profile and Energy Estimates
Der Strompreis lag in Oregon im Jahr 2012 bei 9,77 Cent/kWh für private Haushalte, bei 8,16 Cent/kWh im gewerblichen
Bereich und bei 5,47 Cent/kWh im industriellen Bereich. Im Durchschnitt betrug der Strompreis 2012 8,33 Cent/kWh,
was unter dem US-Durchschnitt von 9,65 Cent/kWh liegt.262
260
261
Vgl. U.S. Energy Information Administration (2013): Oregon State Profile and Energy Estimates
Vgl. U.S. Energy Information Administration (2013): U.S. States Profiles and Energy Estimates
117
ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013
8.1
Gesetzliche Rahmenbedingungen für Bioenergie
Nachdem bereits Gouverneur Kulongoski während seiner Amtszeit dem Thema erneuerbare Energien eine sehr hohe
Priorität zugeordnet hatte, hat sich auch der aktuelle Gouverneur John Kitzhaber im Oktober 2011 für einen 10-JahresEnergieplan ausgesprochen. Ziel des 10-Jahres-Plans ist es, Oregon in den kommenden Jahren weniger abhängig von
Kohle als Energieträger zu machen und dafür die im eigenen Staat vorkommenden Ressourcen verstärkt zu fördern und
zu nutzen.263 Diesem Ziel kommt Oregon ein großes Stück näher durch den seit 2009 geltenden Energieplan, dessen
Regelungen Energieversorgern das Eingehen von neuen Langzeitverträgen für die Förderung von Kohleenergie sowie
neue Investitionen in Kohlekraftwerke untersagt. Dieser sogenannte Emission Performance Standard (EPS) ist nahezu
identisch mit den entsprechenden Regelungen in den Staaten Washington und Kalifornien.264
Bei einer Rede auf der Ocean Renewable Energy Conference im September 2012 in Portland erwähnte Gouverneur John
Kitzhaber die Förderung erneuerbarer Energien nicht nur als Teil einer neuen Energiepolitik, sondern auch als
Grundstein für eine solide Wirtschaftspolitik.265 Kitzhaber ernannte im Zuge des 10-Jahres-Energieplans ein Komitee,
das im Juni 2012 einen von Bürgern Oregons mitgestalteten Entwurf veröffentlichte. Dieser konkretisiert drei
Kernstrategien: 100% Energieversorgungswachstum durch Energieeffizienz und –speicherung, Reduzierung von
rechtlichen Hindernissen, um Investitionen in Technologien und die Entwicklung der Infrastruktur erneuerbarer
Energien zu erlangen sowie die Entwicklung eines kostengünstigen und „sauberen“ Transportsystems.266 Ein wichtiges
Gesetz zur Förderung der erneuerbaren Energien stellt der RPS dar. Im Rahmen dieser ordnungspolitischen Maßnahme
zur Erhöhung des Anteils erneuerbarer Energien werden ansässige Energieversorgungsunternehmen dazu verpflichtet,
einen bestimmten Anteil ihres Energieangebots aus regenerativen Energien zu gewinnen. Der Oregon RPS ist bereits im
Jahr 2007 erlassen worden und regelt den Anteil der regenerativen Energien am verkauften Strom von privaten und
staatlichen Energieversorgern in Oregon. Für die drei größten Stromanbieter des Bundesstaats galt ein Einstiegssatz von
5% im Jahr 2011. Der obligatorische Anteil des erzeugten Stroms aus erneuerbaren Energien wird sukzessiv bis zum Jahr
2025 auf 25% angehoben. Das betrifft die privaten Stromanbieter Portland General Electric (PGE) und PacifiCorp sowie
den kommunalen Energieversorger Eugene Water and Electric Board. Die Anteile an erneuerbarer Energie richten sich
dabei nach der Größe des Versorgungsunternehmens. Kleinere Versorger, die weniger als 3% der Energielieferung
decken, müssen bis zum Jahr 2025 lediglich 10% ihres Stroms aus erneuerbaren Energien erzeugen. Die Einhaltung
dieser Standards können sich Stromanbieter seit Januar 2007 zertifizieren lassen (Renewable Energy Certificates). Diese
Zertifikate werden vom Western Renewable Energy Generation Information System (WREGIS) ausgestellt.267
Oregons Net-Metering-Gesetz verpflichtet die dortigen Energieversorgungsunternehmen, Betreibern von erneuerbaren
Energiesystemen eine Energieeinspeisung anzubieten. Unterschieden wird an dieser Stelle zwischen Energieversorgern
in privater Hand und öffentlichen Versorgern. Die Leistungsgrenzen der zugelassenen Anlagen sind für Kunden der
privaten Unternehmen höher angelegt. Der im Rahmen des Net-Meterings erzeugte Strom wird in das öffentliche
Stromnetz direkt eingespeist. Speist der Kunde mehr Strom ins Netz ein, als er vom Versorger bezieht, so wird der
überschüssige Strom als Gutschrift auf der Rechnung des kommenden Monats vermerkt oder, wie bei kommunalen
Vgl. U.S. Energy Information Administration (2013): Oregon State Profile and Energy Estimates
Vgl. Sustainable Business Oregon (13. Januar 2012): Gov. Kitzhaber’s Energy Plan Seeks Big Ideas
Vgl. Oregon Department of Energy (2011): 2011 - 2013 State of Oregon Energy Plan
265 Vgl. State of Oregon (27. September 2012): Ocean Renewable Energy Conference
266 Vgl. Oregon Department of Energy (2012): Governors’ Ten Year Energy Action Plan
267 Vgl. U.S. Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2013): Oregon – Renewable Portfolio Standard
262
263
264
118
ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013
Energieversorgern möglich, in bar ausgezahlt. Überschüsse in der Stromproduktion können vom Kunden bis zu einer
Gesamtdauer von einem Jahr angesammelt werden, gehen dann aber automatisch in ein Programm zur Unterstützung
von Kunden mit niedrigem Einkommen über.268
Oregon verpflichtet die Erzeuger von Strom aus erneuerbaren Energiequellen dazu, den Interconnection Standard zu
erfüllen, bevor sie ihren Strom in das Verbundnetz einspeisen dürfen. Das Regelwerk im Staat unterscheidet dabei
zwischen Anlagen, die im Rahmen des Net-Meterings an das Stromnetz angeschlossen werden und kleinen Kraftwerken
bis zehn MW. Die Standards gelten sowohl für das Versorgungsgebiet der beiden privaten Energieversorger PGE und
PacifiCorp, wie auch für städtische Energieversorger und Kooperativen. Je nach installierter Leistung der Anlage gelten
besondere Standards. Energieversorger dürfen den Betreibern dezentraler Anlagen Gebühren für den Anschluss ans
Stromnetz berechnen. Diese Gebühren orientieren sich wiederum an der installierten Leistung.269
Für die Betreiber von Biomasseanlagen gibt es unterschiedliche Förderprogramme in Oregon: So kommen etwa
Produzenten oder Abnehmer von Biomasse in den Genuss von steuerlichen Vergünstigungen (biomass producer or
collector tax credit). Dabei sollte es sich um Biomasse handeln, die entweder aus anaerober Gärung, aus Pellets oder
Torrefizierung, d.h. der thermischen Behandlung von Biomasse ohne Luftzutritt, entstanden ist. Auch Biomasse, die als
Biokraftstoff oder zur Produktion von Biokraftstoff verwendet wird – sei es in festem, flüssigem oder gasförmigem
Zustand - bezuschusst der Staat Oregon.270
Weitere Förderprogramme für die Produktion und Nutzung von erneuerbaren Energien aus Biomasse können Tabelle 28
entnommen werden.
Vgl. U.S. Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2013): Oregon – Net Metering
Vgl. U.S. Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2013): Oregon – Interconnection Standards
270 Vgl. U.S. Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2013): Oregon – Biomass Producer of Collector Tax Credit
268
269
119
ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013
Tabelle 28: Förderprogramme erneuerbare Energien (Biomasse) Oregon
Förderungsart
Steuererlass
Name
Förderberechtigte
Technologien
Biomass Producer or
Collector Tax Credit
Biomasse, Anaerobe
Gärung, Biodiesel
Tax Credit for Renewable
Energy Equipment
Manufacturers
Solarthermie
(Warmwasser),
Solarthermie (Heizung),
Photovoltaik, Wind,
Biomasse, geothermische
Wärmepumpe, kleinere
Wasserkraftwerke
Kraftwärmekopplung,
solare Poolwasserheizung,
Wellen - und
Gezeitenenergie
Förderberechtigte
Auftraggeber
Industrie,
Landwirtschaft,
Biomasseabnehmer
Erläuterung
Kontakt
Höhe des Körperschaftssteuererlasses
abhängig von der Art der Biomasse.
Matt Krumenauer
Oregon Department of Energy
625 Marion Street, N.E.
Salem, OR 97301
+1-503-383-8694
[email protected]
Steuergutschrift kommt 50% der
Errichtungskosten gleich. Diese werden auf
5 Jahre zu je 10% aufgeteilt.
Donna Greene
Oregon Business Development
Department
775 Summer Street NE
Suite 200
Salem, OR 97302
+1-503-986-0116
[email protected]
Staat
Steuergutschrift
Gewerbe, Industrie
120
ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013
Steuererlass
Zuschuss
Zuschüsse
Renewable Energy Systems
Exemption
Passive Solarthermie
(Heizung), Solarthermie
(Wasser), Solarthermie
(Heizung), Elektrische
Solarthermie,
Solarthermische
Prozesswärme,
Photovoltaik, Deponiegas,
Wind, Biomasse,
Elektrische Geothermie,
Geothermische
Wärmepumpen, Solare
Poolwasserwärme, KleinWasserkraftanlagen, mit
Biotreibstoffen betriebene
Brennstoffzellen,
Geothermie DirektNutzung, Deponiegas,
Methangas
Gewerbe, Industrie,
Privathaushalte
Gänzlicher Vermögenssteuererlass.
Public Information Officer
Oregon Department of Energy
625 Marion Street, N.E.
Salem, OR 97301
+1-503-378-4040
[email protected]
Custom Renewable Energy
Projects
Biomasse, Wasserkraft,
Elektrische Geothermie,
mit Biotreibstoffen
betriebene
Brennstoffzellen
Gewerbe, Industrie,
Privathaushalte, NonProfit, Schulen,
Kommunalverwaltung,
Bundesregierung,
Landwirtschaft,
Fertigung,
Wasseraufbereitung
Liquiditätsanreize und
Projektentwicklungsunterstützung für
Anlagen erneuerbarer Energie mit einer
Kapazität von maximal 20 MW.
Betsy Kauffman
Energy Trust of Oregon
421 SW Oak Street, Suite 300
Portland, OR 97204
+1-503-459-4072
[email protected]
Renewable Energy
Development Grant
Program
Solarthermie (Wasser),
Elektrische Solarthermie,
Photovoltaik, Deponiegas,
Wind, Biomasse,
Wasserkraft, anaerobe
Gärung, KleinWasserkraftanlagen,
Gezeitenkraftwerke,
Wellenkraftwerke,
Meereswärmekraftwerke
Gewerbe,
Privathaushalte
Finanzielle Projektunterstützung von bis zu
250.000,- US-Dollar bzw. 35% der
Gesamtkosten. Zur Zeit werden keine
Bewerbungen angenommen (Stand Juni
2013).
Public Information Officer
Oregon Department of Energy
625 Marion Street, N.E.
Salem, OR 97301
+1-503-378-4040
[email protected]
Quelle: Eigene Darstellung nach U.S. Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2013): Oregon – Financial Incentives
121
ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013
8.2
Marktstruktur und Marktchancen für deutsche Unternehmen
Abbildung 29 zeigt, dass vor allem der Westen und Südwesten Oregons über ein hohes Biomassepotential, überwiegend
bestehend aus Holzabfällen verfügt. Im Nordosten Oregons sind zudem Reserven an Biomasse aus Ernterückständen
vorhanden.
Abbildung 29 : Biomassepotential Oregon
Quelle: Open Energy Information (2010): Biomass Resources Oregon
Oregons Biomassepotential rangiert im Vergleich zu anderen westlichen US-Bundesstaaten auf Rang drei, hinter den
anderen beiden Pazifikstaaten Kalifornien und Washington. Die Anlagen zur Bioenergiegewinnung in Oregon hatten im
Jahr 2011 eine Gesamtleistung von 359 MW. Damit liegt Oregon auf Platz vier hinter Kalifornien, Washington und
Hawaii im Vergleich des Biomassepotentials der im Westen gelegenen Bundesstaaten.271 Derzeit werden 14 Kraft-WärmeKopplungsanlagen (KWK) mit Holz betrieben, wobei zwischen drei und vier Millionen Tonnen Biomasse pro Jahr
verwendet werden. Vor allem die Abfälle aus den Sägewerken sind, neben den durch Waldarbeiten entstehenden
Holzabfall, für den Großteil der Biomasseressourcen verantwortlich. Eine Studie des Oregon Forest Research Institute
zeigt, dass 17.199 Quadratkilometer – gleichzusetzen mit 15% des bewaldeten Gebietes in Oregon - 20 Millionen Tonnen
Biomasse liefern könnten. Insgesamt stehen in Oregon jedes Jahr 9.7 Millionen Tonnen Biomasse aus Holzabfallstoffen
zur Verfügung. Etwa 6,6 Millionen Tonnen werden bereits von der Papierindustrie verbraucht, 2.5 Millionen Tonnen
271
Vgl. U.S. Department of Energy – Energy Efficiency & Renewable Energy (2013): 2011 Renewable Energy Data Book
122
ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013
werden zur Stromgewinnung genutzt.272 Vor allem das Programm des Department of Forestry trägt zur Förderung von
Holzbiomasseprojekten bei, das mit einem Budget von 60.000 US-Dollar bundesstaatliche Finanzierung für Entwickler
bietet, deren Projekte zur Wiederaufforstung beitragen, indem sie die überschüssige Biomasse in Energie umwandeln. Bis
zu 75% der Projektkosten können so abgedeckt werden.273 Im November 2012 wurde von der Forest Biomass Working
Group eine Strategie entwickelt, die die Nutzung von Biomasse aus Forstabfällen steigern soll. Im Rahmen dieser
Strategie werden folgende Förderungsbereiche aufgegriffen: Biomasseheizkraftwerke, dezentrale Stromerzeugung in
Holzproduktionsanlagen sowie wie Biobrennstoffe, Pflanzenkohle und Ethanol.274
Neben der Waldnutzung liegt auch in der Nutzung von städtischen Abfällen ein hohes Potential. Das DOE schätzt, dass
sich von den drei Millionen Tonnen anfallenden städtischen Abfalls 70% zur Gewinnung von Elektrizität nutzen ließen.
Ebenso könnten die bei der Abwasseraufbereitung entstehenden Gase 13 MW Strom generieren.275
Der Staat Oregon unterstützt des Weiteren die Produktion von Biogas beim Betrieb von Kläranlagen, die Wärme oder
Elektrizität erzeugen. Dennoch bleiben nach Schätzungen des DOE 36% der möglichen Biogasproduktion beim Betrieb
von Kläranlagen ungenutzt.276
Es existieren bereits sechs Ethanolfabriken in Oregon, drei davon operieren auf Maisbasis, eine auf Zuckerabfällen und
die restlichen beiden auf der Nutzung von Pappeln und Weizenstroh. Insgesamt produzieren diese Anlagen ca. 285
Gallonen Biokraftstoff jährlich.277
Insgesamt verfügt Oregon über acht Biomasseanlagen, die rund 200 MW an Strom erzeugen. 278 Durch den
Projektentwickler Iberdrola ist auf der Lakeview Power Plant eine Bioenergieanlage auf Basis von Holzabfällen in
Planung, die rund 35 MW erzeugen soll.279 Zudem sind drei weiter Biomasseprojekte in Planung, die zusammen eine
Leistung von 362 MW besitzen sollen. Darunter zählt die Anlage der PGE, die aus Pfahlrohr bis zu 300 MW Strom
erzeugen soll.280
Das Unternehmen ZEAChem hat Anfang Juni 2010 den Grundstein für seine erste große Bioraffinerie gelegt. Die 390
Millionen Dollar teure Raffinerie befindet sich in Boardman, Oregon und ging im März 2013 erstmalig in Betrieb. Nur
einen Monat nach der Inbetriebnahme wurde die Anlage, die 25 Millionen Gallonen Biokraftstoff aus Holzabfällen
herstellen sollte, wieder stillgelegt. Grund dafür ist die fehlende finanzielle Förderung. Dieser Fall zeigt deutlich, dass die
Finanzierung von zellulosischer Biokraftstofferzeugung auf regionaler, als auch auf nationaler Ebene, ein Hindernis für
die Entwicklung von Biomasseprojekten darstellt.281
Vgl. Energycentral (2005): Oregon Tackles Biogas, Biomass
Vgl. Biomass Magazine (28. Dezember 2012): Oregon Department of Forestry Opens Biomass Funding Opportunity
274 Vgl. Oregon Forest Biomass Working Group (2012): Growing Oregon’s Biomass Industry – Oregon’s Forest Biomass Strategy
275 Vgl. Biomass Magazine (5. Januar 2011): Pacific West Biomass Profile
276 Vgl. Biomass Magazine (5. Januar 2011): Pacific West Biomass Profile
277 Vgl. Ethanol Producer Magazine (2013): U.S. Ethanol Plants
278 Vgl. Biomass Magazine (2013): Biomass Plants
279 Vgl. Biomass Magazine (2013): Biomass Plants
280 Vgl. Biomass Magazine (2013): Biomass Plants
281 Vgl. OBP (2. April 2013): ZeaChem Halts Biofuel Production in Boardman
272
273
123
ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013
8.3
Profile Marktakteure
In Oregon gibt es eine Vielzahl an Organisationen und Verbänden, die sich um den Ausbau und die Förderung von
Bioenergieprojekten bemühen.
Aus datenschutzrechtlichen Gründen kann nicht zu jedem Marktakteur ein Ansprechpartner angegeben werden.
Behörden und Organisationen
Alternative Energy Resources Organization
AERO ist eine gemeinnützige Organisation, die während der Energiekrise in den 1970er Jahren gegründet wurde, um
eine Alternative zu fossilen Brennstoffen zu fördern. Die Organisation will erneuerbare Energiereserven schützen sowie
nachhaltige Landwirtschaft fördern. AERO arbeitet mit Stadtverwaltungen, Landkreisen, Bundes- und Länderbehörden,
politischen und anderen Entscheidungsträgern zusammen, um ihre Ziele zu erreichen.
Bryan von Lossberg, Executive Director
Alternative Energy Resources Organization
432 N. Last Chance Gulch Helena, MT 59601
+1-406-443-7272
[email protected]
[email protected]
www.aeromt.org
Energy Trust of Oregon (ETO)
ETO ist eine gemeinnützige Organisation, die den Bürgern Oregons dabei helfen will, Energie einzusparen. Im
Allgemeinen soll der Anteil erneuerbarer Energien in Oregon erhöht werden, um Nachhaltigkeit der Energiegewinnung
sicherzustellen.
Energy Trust of Oregon
421 SW Oak Street
Suite 300, Portland, OR 97204
+1-503-546-6862
[email protected]
www.energytrust.org
124
ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013
Northwest Sustainable Energy for Economic Development (SEED)
Die gemeinnützige Organisation Northwest Sustainable Energy for Economic Development (Northwest SEED) arbeitet
daran ein sauberes, leistungsfähiges Energiesystem basierend auf erneuerbaren Ressourcen aufzubauen, das zum größten
Teil lokal verwaltet wird.
Northwest Sustainable Energy for Economic Development
Mia Devine, Project Manager
1402 3rd Ave, Suite 901
Seattle, Washington 98101
+1-206-328-2441
[email protected]
[email protected]
www.nwseed.org
Oregon Biomass Coordinating Group (OBCG)
OBCG setzt sich aus Vertretern verschiedener Regierungsbehörden und Forschungseinrichtungen zusammen, die sich für
die Entwicklung der Bioindustrie in Oregon interessieren. Ihr gemeinsames Ziel ist die Weiterentwicklung des dortigen
Biomassemarktes.
http://www.oregon.gov/energy/renew/biomass/pages/obcg.aspx
Oregon Department of Energy
Das Oregon Department of Energy ist verantwortlich für alle Vorschriften hinsichtlich erneuerbarer Energien in Oregon.
Es will durch seine Arbeit verlässliche und erschwingliche Energie bereitstellen, den Bürgern beim Energiesparen helfen
und erneuerbare Energien bewerben; letzteres geschieht u.a. durch Steuergutschriften und Bereitstellung von Krediten
für Bürger.
Oregon Department of Energy
625 Marion St. NE
Salem, OR 97301-3737
+1-503-378-4040
[email protected]
www.oregon.gov/ENERGY/RENEW/Biomass
125
ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013
Oregon Department of Forestry
Das Department of Forestry unterstützt den Bau und die Inbetriebnahme von Biomassekraftwerken. Ferner informiert
es über den Nutzen von Biomasse aus Holz als effektives Instrument, um die Gesundheit der Wälder und die
wirtschaftliche Entwicklung in ländlichen Gegenden sicherzustellen.
Oregon Department of Forestry
Salem Headquarters, 2600 State Street
Salem, Oregon 97310
+1-503-945-7200
[email protected]
http://www.oregon.gov/odf/Pages/index.aspx
Pacific Region Bioenergy Partnership
Die Pacific Regional Biomass Energy Partnership ist eine gemeinsame Initiative der US-Bundesstaaten Alaska, Hawaii,
Idaho, Montana, Oregon und Washington und wird finanziell vom DOE unterstützt. Ihr Ziel ist es, die über die
Entwicklung von Energie aus Biomasse und der dafür notwendigen Technologien zu informien und sie voranzutreiben.
www.pacificbiomass.org
Renewable Northwest Project (RNP)
Bei RNP handelt es sich um eine Koalition aus Interessenverbänden, Versorgungsunternehmen, Bildungseinrichtungen
und im Energiebereich tätigen Unternehmen, die sich zusammengeschlossen haben, um die Entwicklung von
erneuerbaren Energien in der Region zu fördern.
Renewable Northwest Project
421 SW 6th Ave, Suite 1125
Portland, OR 97204-1629
+1-503-223-4544
www.rnp.org
Verbände
Governors’ Biofuel Coalition
Diese Organisation hat es sich zum Ziel gesetzt, die Nutzung von Treibstoffen auf Ethanolbasis voranzutreiben, um die
Abhängigkeit von Energieimporten zu verringern, die Umwelt zu schützen und die Wirtschaft anzukurbeln. Ferner
versuchen sie die Bevölkerung über den Nutzen von Ethanol aufzuklären.
Governors’ Biofuel Coalition
www.governorsbiofuelscoalition.org
126
ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013
Western Governors’ Association (WGA)
Die WGA ist die überparteiliche Organisation der Gouverneure der 19 westlichen US-Bundesstaaten einschließlich der
drei Pazifikinseln Northern Mariana Islands, American Samoa und Guam. Die WGA hat sich insbesondere dem Ziel der
Entwicklung und Förderung erneuerbarer Energien verschrieben und in diesem Zusammenhang mehrere Initiativen, so
auch eine für Bioenergiestudien, gegründet.
Western Governors’ Association
Ann Walker, Policy Manager for Forest Health and Biomass
1600 Broadway
Suite 1700
Denver, CO 80202
[email protected]
+1-720-897-4539
Forschungseinrichtungen
National Renewable Energy Laboratory
Das NREL ist ein nationales Labor und Forschungsinstitut im Bereich der erneuerbaren Energien und der
Energieeffizienz. Nationale Energiesparziele im privaten sowie staatlichen Bereich sollen so vorangetrieben werden.
Golden, Colorado Laboratories and Offices
National Renewable Energy Laboratory
15013 Denver West Parkway
Golden, CO 80401
+1-303-275-3000
www.nrel.gov
Oregon State University – Oregon Renewable Energy Center
OREC fördert die Entwicklung und Verfügbarkeit von erneuerbaren Energien durch Forschung, Energiesysteme,
technischen Support und Informationen.
Oregon Institute of Technology
3201 Campus Drive
Klamath Falls, OR 97601
http://www.oit.edu/orec
127
ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013
Oregon State University – Wallace Energy Systems and Renewables Facility
Die Wallace Energy Systems and Renewables Facilities bieten Forschungs-, Test- und Consultingserviceleistungen
hinsichtlich Motoren, Generatoren, Stromerzeugung und erneuerbaren Energien.
Wallace Energy Systems & Renewables Facility
School of Electrical Engineering and Computer Science, 1148 Kelley Engineering Center
Oregon State University, Corvallis, OR 97331-5501
[email protected]
www.eecs.engr.oregonstate.edu/wesrf
Unternehmen
Oregons fünf größte Energieversorger sind:282

PGE

PacifiCorp

City of Eugene

Central Lincoln People’s

Sempra Energy Solutions
Im Bundesstaat tätige Firmen im Bereich Biomasse sind:
Biomass One
Der Projektentwickler Biomass One besitzt ein in Südoregon gelegenes 30 MW Heizkraftwerk, das durch die
Verbrennung von Holzabfällen angetrieben wird. Jährlich werden rund 355.000 Tonnen Holzabfälle umgewandelt. Die
entstehende Energie wird an Pacific Power verkauft, die sie an ihre Kunden im Rogue Valley liefert.
2350 Ave. G
White City, OR 97503
+1-541-826-9422
282
Vgl. U.S. Energy Information Administration (2012): Oregon Electricity Profile 2010
128
ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013
Elcon Associates
Elcon Associates plant und berät u.a. beim Bau von erneuerbaren Energieprojekten in den Bereichen Wind, Wasserkraft,
Solar, Biomasse und Geothermik.
Elcon Associates Corporate Office
12670 NW Barnes Road
Portland, OR 97229
+1-503-644-2490
[email protected]
www.elcon.com
Willamette Biomass Processors Inc.
Willamette Biomass Processors betreibt eine Ölfabrik auf Saatbasis. Die produzierten Gemüseöle werden an die
Biokraftstoffindustrie weiterverkauft.
Willamette Biomass Processors Inc.
1055 South Pacific Highway West
Rickreall, OR 97371
+1-503 831-1363
www.willamettebiomass.com/index
129
ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013
9 Staatenprofil Utah
Bevölkerung:
2.855.287 Einwohner (2012)283
Fläche:
219.887 km2
Hauptstadt:
Salt Lake City
BIP gesamt (nominal):
124.483 Mio. US-Dollar (2011)284
BIP gesamt (real):
108.329 Mio. US-Dollar (2011)285
BIP pro Kopf (real):
38.452 US-Dollar (2011)286
Arbeitslosenquote:
5,7% (Jahresdurchschnitt 2012)287
Der Staat Utah liegt mit zwei Drittel seiner Fläche auf dem Colorado Plateau, welches durch seine tiefe Schluchten und
spitzen Berge der ausgetrockneten Flussbecken gekennzeichnet ist. Die restliche Fläche des Staates ragt in die Rocky
Mountains. Die Einwohnerzahl Utahs betrug im Jahr 2012 ca. 2,9 Millionen, welche sich in kleinen und mittelgroßen
Städten konzentriert. So beheimatet Salt Lake City als Hauptstadt ca. 190.000 Einwohner. 288 Große Teile des Landes sind
jedoch weitgehend unbesiedelt. Zwischen 2010 und 2012 verzeichnete die Bevölkerung ein Wachstum von 3,3%.289 Bis
2020 wird mit einem weiteren Zuwachs bis auf 3,7 Millionen Menschen gerechnet. 290
Das reale BIP pro Kopf lag mit 38.452 US-Dollar im Jahr 2011 deutlich unter dem Durchschnittswert aller US-Staaten
von 42.070 US-Dollar, damit liegt der Staat im Landesvergleich bei diesem wichtigen Wohlstandsfaktor auf Platz 49. 291
Nachfolgende Tabelle zeigt die Entwicklung des BIP Utahs für die Jahre 2005 bis 2011 sowie das Wirtschaftswachstum
und die durchschnittliche Arbeitslosenquote der einzelnen Jahre.
Tabelle 29: BIP, Wirtschaftswachstum und Arbeitslosenquote in Utah 2005 bis 2011
Utah
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
BIP (real, in Mio. US-Dollar)
90.748
96 .772
101.686
102.636
101.072
102.801
108.329
Wirtschaftswachstum (in %)
5,73
6,64
5,08
0,93
-1,52
1,71
5,38
Arbeitslosigkeit (in %)
4,1
2,9
2,6
3,5
7,6
8,0
6,9
Quelle: Eigene Darstellung nach U.S. Department of Commerce – Bureau of Economic Analysis (2013): Regional Economic Accounts; U.S. Department of
Labor – Bureau of Labor Statistics (2013): Local Area Unemployment Statistics
Das Wirtschaftswachstum in Utah wurde durch die Finanzkrise im Jahr 2008 stark verlangsamt. Mittlerweile hat sich die
Wirtschaft allerdings auch in Utah wieder erholt und verzeichnet seit 2009 erneut einen deutlichen Anstieg. 292 Utahs
wichtigste ökonomische Sektoren sind der Abbau von Öl und Erdgas sowie der Bergbau, u.a. werden Kupfer, Eisenerz,
Gold und Silber gewonnen. 293 Ferner profitiert die Wirtschaft Utahs vom Tourismus; mehrere Nationalparks und
Skigebiete leisten dazu ihren Beitrag und locken jährlich Touristen aus aller Welt. 294 Die meisten Arbeitsplätze sind im
Vgl. U.S. Department of Commerce – Census Bureau (2013): Census 2010
Vgl. U.S. Department of Commerce – Bureau of Economic Analysis (2013): Regional Economic Accounts
285 Vgl. U.S. Department of Commerce – Bureau of Economic Analysis (2013): Regional Economic Accounts
286 Vgl. U.S. Department of Commerce – Bureau of Economic Analysis (2013): Regional Economic Accounts
287 Vgl. U.S. Department of Labor – Bureau of Labor Statistics (2013): Local Area Unemployment Statistics
288 Vgl. U.S. Department of Commerce – Census Bureau (2013): State & County Quickfacts – Salt Lake City (city), Utah
289 Vgl. U.S. Department of Commerce – Census Bureau (2013): State & County Quickfacts – Utah
290 Vgl. Governors’ Office of Management and Budget – Demographic and Economic Analysis (2013): Economic Summary
291 Vgl. U.S. Department of Commerce – Bureau of Economic Analysis (2013): Regional Economic Accounts
292 Vgl. Governors’ Office of Management and Budget – Demographic and Economic Analysis (2013): Economic Summary
293 Vgl. Utah Division of Oil, Gas and Mining (2013): Utah Minerals Program
294 Vgl. Utah (2013): Utah Travel Industry
283
284
130
ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013
Handels- und Transportbereich, sowie im Staatsdienst, Gewerbe und Gesundheitswesen zu finden.
295
Die
Arbeitslosenquote belief sich im Jahr 2011 auf 6,9%. Im Vergleich zu den anderen westlichen Bundesstaaten, mit
durchschnittlich über 9,1%, hat Utah somit eine geringe Arbeitslosenquote. Auch im bundesweiten Vergleich liegt der
Staat mit seiner Arbeitslosenquote von 2011 weit unter dem Durchschnittswert von 9%.296
Utah exportiert seine Güter in die ganze Welt, wobei das Vereinigte Königreich den deutlich größten Abnehmer darstellt,
gefolgt von Hong Kong. An Deutschland gingen 2012 nur 1,6% der Exportgüter. Im Jahr 2012 exportierte Utah Waren
und Dienstleistungen im Wert von 18,9 Milliarden US-Dollar, was einem Anteil von 1,2% aller US-Exporte in diesem Jahr
entspricht. Insgesamt konnte Utah seinen Export binnen vier Jahren um fast 55% steigern. 297 Rohgold stellt hier das
Hauptexportgut des Staates dar, darauf entfallen knapp über 60% der Exporte. Der Export von Computer- und
Elektronikprodukten wird immer wichtiger und reiht sich mit 5,4% des Gesamtvolumens an zweiter Stelle hinter Gold
ein.298
Energiemarkt
Abbildung 30: Energievorkommen Utah
Quelle: U.S. Energy Information Administration (2013): Utah State Profile and Energy Estimates
Der Staat verfügt über enorme fossile Ressourcen und fördert Kohle, Erdöl, und Erdgas. So liegen vier der 100 größten
Ölfelder und zwei der 100 größten Erdgasfelder der USA in Utah. Auch beim Konsum zeigt sich, dass fossile Brennstoffe
Vgl. Governors’ Office of Management and Budget – Demographic and Economic Analysis (2013): Economic Summary
Vgl. U.S. Department of Labor – Bureau of Labor Statistics (2013): News Release – Regional and State Unemployment, 2012 Annual Average
297 Vgl. U.S. Department of Commerce – Census Bureau (2013): Foreign Trade – State Exports for Utah
298 Vgl. U.S. Department of Commerce – Census Bureau (2013): Foreign Trade – State Exports for Utah
295
296
131
ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013
eine wichtige Rolle spielen. So heizt der Großteil (ca. 80%) der Haushalte mit Erdgas, wenngleich der Staat ein hohes
Potential an erneuerbaren Energiequellen hat.299 Der Staat ist einer der wenigen US-Bundesstaaten, der Energie aus
geothermischen Quellen bezieht. Jedoch hat der Anteil des erzeugten Stromes aus dieser Energiequelle nach einem
starken Zuwachs 2010 im Jahr 2011 um fast sechs Prozent abgenommen (Tabelle 30). Eine weitere wichtige
regenerierbare Energiequelle ist die Wasserkraft, deren Anteil am erzeugten Strom im Staat 2011 einen Zuwachs erlebte.
Strom aus Windkraft konnte dahingegen nicht ausgebaut werden. Im Vergleich zum Jahr 2010 ist deren Anteil am
Strommix um 0,5% gesunken.
Tabelle 30: Nettostromerzeugung nach Energiequellen in Utah 2011
Anteil an der
Gesamterzeugung in %
81,1
Änderung zum Vorjahr
Kohle
Stromerzeugung
in MWh
33.137.663
Erdgas
5.256.046
12,8
-1,6
53.949
0,1
0
Andere Gase
32.638
0,08
0
Geothermie
330.188
0,8
-5,6
1.230.165
3,0
2,4
572.790
58.006
1,5
0,2
0,5
0,1
164.703
0,42
0,02
Energiequelle
Erdöl
Konventionelle Wasserkraft
Wind
Andere Biomasse
Andere
in %
5,1
Solar
-
-
-
Total
40.836.148
100
-
*Wert geringer als 0,1%
Quelle: Eigene Darstellung nach U.S. Energy Information Administration (2012): Electricity – Detailed State Data
Utahs Bevölkerung ist seit 2000 um mehr als 24% gewachsen und ist somit, hinter Nevada und Arizona, auf Rang drei
der US-Staaten mit dem größten Einwohneranstieg.300 Trotz des Bevölkerungszuwachses blieb die Energienutzung in
Utah in den letzten Jahren relativ stabil. 2010 betrug er geschätzte 764 Billionen Btu. 301 Was den Pro-Kopf Verbrauch an
Energie betrifft, verbrauchten die Einwohner Utahs 2010 275 Millionen Btu, womit Utah auf Platz 38 aller Bundesstaaten
lag.302
Vgl. U.S. Energy Information Administration (2013): Utah State Profile and Energy Estimates
Vgl. U.S. Department of Commerce – Census Bureau (2013): State & County Quickfacts – Utah County, Utah
301 Vgl. U.S. Energy Information Administration (2013): Utah State Profile and Energy Estimates
302 Vgl. U.S. Energy Information Administration (2013): Utah State Profile and Energy Estimates
299
300
132
ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013
Abbildung 31: Energienutzung nach Sektor (Stand 2010)
Quelle: Eigene Darstellung nach U.S. Energy Information Administration (2013): Utah State Profile and Energy Estimates
Wie in Abbildung 31 deutlich wird, verteilt sich der Stromverbrauch in Utah relativ gleichmäßig auf die verschiedenen
Endverbrauchssektoren Transport, Privat, Gewerbe und Industrie. Der durchschnittliche Strompreis lag 2011 für private
Haushalte bei 9,73 Cents/kWh, im kommerziellen Sektor bei 7,47 Cents/kWh und im Industriesektor bei 5,22
Cents/kWh. Damit lag Utah unterhalb des nationalen Durchschnittspreises von 9,65 Cents/kWh. 303
9.1
Gesetzliche Rahmenbedingungen für Bioenergie
Im Bundesstaat Utah gibt es seit 2008 eine Art RPS, die Energy Resource and Carbon Emission Reduction Initiative
(S.B. 202), bzw. das RPG. Ziel dessen ist es, bis 2025 20% der Umsätze der Energieversorger durch erneuerbare Energie
zu erzielen. Energie aus Solar-, Wind- und Wasserkraft, sowie Biomasse und geothermischen Quellen ist zulässig, wobei
Solarenergie besonders hoch gewertet wird. Das RPG für Utah unterscheidet sich jedoch von den RPS der anderen
Bundesstaaten, da die Versorgungsunternehmen nicht mit einer Geldstrafe rechnen müssen, sollten sie die Zielsetzungen
nicht erfüllen. Versorgungsunternehmen in Utah müssen die Standards nur erfüllen, wenn es für sie kosteneffektiv ist.304
Mithilfe der Interconnection Standards verpflichten sich die Erzeuger von Strom aus erneuerbaren Energiequellen dazu,
bestimmte Anforderungen zu erfüllen, bevor sie ihren Strom in das Verbundnetz einspeisen dürfen. Utahs Net-Metering
Gesetz enthält grundsätzliche Anforderungen für alle privaten, dezentralen Energieversorgungssysteme mit einer
Leistung bis zu 25 kW sowie für gewerbliche Energiesysteme bis zu einer Leistung von zwei MW, aus den Bereichen
Solar, Wind, Wasserkraft, Geothermik und Biomasse.305
Vgl. U.S. Energy Information Administration (2012): Average Retail Price for Electricity 2011
Vgl. U.S. Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2013): Utah – Renewables Portfolio Goal
305 Vgl. U.S. Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2013): Utah – Net Metering
303
304
133
ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013
Privatwirtschaftliche Versorgungsunternehmen und Elektrizitätsgenossenschaften, die mehr als 1.000 Kunden haben,
sind dazu verpflichtet, Net-Metering anzubieten. Das Net-Metering Gesetz erlaubt den Erzeugern von Strom aus
erneuerbaren Energien, ihre Elektrizität in das öffentliche Netz einzuspeisen. Private Systeme, die Energie aus Solar-,
Wind-, Wasserkraft, Biomasse, Biogas bzw. Kraft-Wärme Kopplung erzeugen und eine Leistung von 25 KW nicht
überschreiten, sind teilnahmeberechtigt. Im gewerblichen Bereich sind Systeme mit einer Leistung von bis zu zwei MW
teilnahmeberechtigt.306
306
Vgl. U.S. Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2013): Utah – Net Metering
134
ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013
Tabelle 31: Förderprogramme erneuerbare Energien (Biomasse) Utah
Förderungsart
Staat
Steuererlass
Steuererlass
Steuererlass,
Standortmarketing
Name
Förderberechtigte
Technologien
Förderberechtigte
Auftraggeber
Erläuterung
Kontakt
Jeffrey Barrett
Office of Energy
Development
195 N 1950 West, 2nd Floor
P.O. Box 146100
Salt Lake City, UT 84116
+1-801-536-0210
[email protected]
Alternative Energy
Development Incentive
(Corporate+Personal)
Solarthermie (Heizung),
Photovoltaik, Wind,
Biomasse, geothermische
Wärmepumpe, kleinere
Wasserkraftwerke, andere
Gewerbe, Industrie
75% des Gesamtsteueraufkommens über
eine Dauer von 20 Jahren bzw.
Lebensspanne des Projektes wenn geringer.
Anlagenkapazität mindestens 2 MW.
Renewable Energy Systems
Tax Credit
(Corporate+Personal)
Passive Solarraumheizung,
Solarraumheizung,
Solarthermie (Heizung),
Photovoltaik, Deponiegas,
Wind, Biomasse,
geothermische
Wärmepumpe, kleinere
Wasserkraftwerke,
Kraftwärmekopplung,
solare Poolwasserheizung,
direkte Geothermie,
anaerobe Gärung
Gewerbe, Industrie,
Privathaushalte,
Bausektor,
Installateure,
Mehrfamilienhaushalte
Privathaushalte: 25%
Gewerbliche Bioenergieanlagen ab 660 kW:
0,35 US-Cent für 4 Jahre. Zertifizierung
durch das State Energy Program
erforderlich.
Jeffrey Barrett
Office of Energy
Development
195 N 1950 West, 2nd Floor
P.O. Box 146100
Salt Lake City, UT 84116
+1-801-536-0210
[email protected]
Alternative Energy
Manufacturing Tax Credit
Elektrische Solarthermie,
Photovoltaik, Wind,
Biomasse, Wasserkraft,
Elektrische Geothermie,
andere nicht erneuerbare
alternative Energiequellen
Individualentscheid durch das Governors’
Office of Economic Development. Bis zu
100% Steuererlass über 20 Jahre bzw.
Lebensspanne des Projektes.
Christopher Conabee
Utah Governors’ Office of
Economic Development
60 East South Temple, 3rd
Floor
Salt Lake City, UT 84111
+1-801-538-8850
[email protected]
Gewerbe, Industrie,
Hersteller
135
ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013
Steuererlass
Renewable Energy Sales Tax
Exemption
Solarthermie (Wasser),
Photovoltaik, Deponiegas,
Wind, Biomasse, Elektrische
Geothermie, anaerobe
Gärung
Gewerbe, Industrie,
Energieversorger
Für Anlagen mit einer Kapazität von
mindestens 2 MW oder für Erweiterungen
von mindestens 1 MW gänzlicher
Verkaufssteuererlass.
Quelle: Eigene Darstellung nach U.S. Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2013): Utah – Financial Incentives
136
Information Specialist
Utah State Tax Commission
210 North 1950 West
Salt Lake City, UT 84134
+1-801-297-2200
[email protected]
ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013
9.2
Marktstruktur und Marktchancen für deutsche Unternehmen
Abbildung 32 zeigt, dass vor allem im Nordwesten des Landes, in den Bezirken Cache und Box Elder, Bioenergiepotential
existiert, hauptsächlich aus Deponiegasen und tierischen Abfällen. Insgesamt könnten jährlich bis zu einer Million
Megawattstunden an Elektrizität aus Biomasse gewonnen werden.307
Abbildung 32: Biomassepotential Utah
Quelle: Open Energy Information (2012): Utah: Energy Resources
Das jährliche Vorkommen an Biomasse wird auf ca. 395.000 Tonnen geschätzt, die vornehmlich aus Holzabfällen und
Mühleabfällen stammen. Weitere 91.000 Tonnen stehen zur Biogasproduktion zur Verfügung. Utah verfügt im Vergleich
zu den anderen westlichen Bundesstaaten über eher wenige Ressourcen.308 Abbildung 33 zeigt die Biomasseressourcen in
den westlichen US-Bundesstaaten nochmals im Überblick. Die Pazifikstaaten treten klar als größte potentielle
Biomasselieferanten hervor.309
Vgl. Open Energy Information (2012): Utah: Energy Resources
Vgl. National Renewable Energy Laboratory (2005): A Geographic Perspective on the Current Biomass Resource Availability in the United States
309 Vgl. National Renewable Energy Laboratory (2013): Map
307
308
137
ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013
Abbildung 33: Biomasseressourcen in den westlichen USA
Quelle: National Renewable Energy Laboratory (2013): Map
Im Jahr 2011 lag die aus Biomasse gewonnene Energie in Utah bei lediglich 10 Megawatt. Zwei Methangasprojekte sind
in Betrieb, zum einen an der Deponie in Salt Lake City, zum anderen am Air Force Stützpunkt Hill.310 Daneben ist die
BioUSA Biodieselfabrik seit Frühjahr 2010 in Betrieb. 311 In der Stadt Layton betreibt das Unternehmen Wasatch
Integrated Waste Management District eine Müllverbrennungsanlage mit 1,6 MW Leistung.
Im Jahr 2010 wurde von staatlicher Seite die Utah Energy Initiative gegründet und ein Strategiepapier für zehn Jahre
erstellt. Dieser Energieplan soll Energieeffizienz und Arbeitsplätze im Bereich erneuerbare Energien fördern, Forschung
vorantreiben und die Zusammenarbeit verschiedener staatlicher Akteure sowie mit anderen westlichen Bundesstaaten
fördern. Zudem gewährt der Staat Steueranreize für alternative Energieprojekte.312
Vgl. Utah Office of Energy Development (2013): Home
Vgl. The Biodiesel News (2010): Biodiesel Facts for Utah
312 Vgl. Utah Office of Energy Development (2010): Governors’ 10-year Strategic Energy Plan
310
311
138
ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013
Laut Jeffery Barrett vom Utah Office of Energy Development stellt Bioenergie aus städtischen Abfällen einen
Nischenmarkt in Utah dar. Der Großteil der Bevölkerung Utahs lebt in der Wasatch Front-Region rund um Salt Lake
City. Hier besteht demnach das größte Potential für Bioenergie aus städtischen Abfällen. Ein Hindernis für die
Entwicklung erneuerbarer Energien in Utah ist laut Barrett der günstige Preis von Erdgas in dem Bundesstaat. Des
Weiteren verfügt der Staat über kein RPS und hat daher auch keine staatlichen Mittel im Rahmen des American
Reinvestment and Recovery Act of 2009 (ARRA) erhalten. Utah ist außerdem historisch sehr konservativ geprägt, was
sich laut Barrett negativ auf die Entwicklung von erneuerbaren Energien auswirkt.
9.3
Profile Marktakteure
Aus datenschutzrechtlichen Gründen kann nicht zu jedem Marktakteur ein Ansprechpartner angegeben werden.
Behörden und Organisationen
Fuels for Schools
Fuels for Schools möchte die Verwendung von Holzbiomasse und erneuerbaren Energien bewerben, um eine saubere,
leicht verfügbare Energiegrundlage zu schaffen. Sie engagieren sich in Idaho, Montana, Nevada, North Dakota, Utah und
Wyoming.
Fuels for Schools in Utah
Scott Bell USFS, Region 1 & 4 – S & PF 324 25th St. Ogden, Utah 84401
+1-801-625-6259
http://www.fuelsforschools.info
Northwest Sustainable Energy for Economic Development (
Die gemeinnützige Organisation Northwest SEED arbeitet daran, ein sauberes, leistungsfähiges Energiesystem basierend
auf erneuerbaren Ressourcen aufzubauen, das zum größten Teil lokal verwaltet wird.
Northwest SEED, Main Office
1402 3rd Ave.Suite 901
Seattle, Washington 98101
+1-206.328.2441
[email protected]
http://www.nwseed.org
139
ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013
Renewable Northwest Project (RNP
Bei RNP handelt es sich um eine Koalition aus Interessenverbänden, Versorgungsunternehmen, Bildungseinrichtungen
und im Energiebereich tätigen Unternehmen, die sich zusammengeschlossen haben, um die Entwicklung von
erneuerbaren Energien in der Region zu fördern.
Renewable Northwest Project
421 SW 6th Ave, Suite 1125
Portland, OR 97204-1629
+1-503-223-4544
http://www.rnp.org/contact
Utah Clean Energy
Die Utah Clean Energy arbeitet daran, Utahs Übergang zu einer saubereren, sichereren, umweltverträglicheren
Energiezukunft zu beschleunigen, indem sie Energieeffizienz und erneuerbare Energien vorantreiben. Die Organisation
versucht ihr Ziel durch Öffentlichkeitsarbeit, Bildungsmaßnahmen und politische Initiativen zu erreichen.
Utah Clean Energy
1014 2nd Avenue
Salt Lake City, UT 84103
+1-801-363-4046
http://www.utahcleanenergy.org
Utah Department of Environmental Quality (DEQ)
Das Ziel des DEQ ist die Absicherung des Gesundheitswesens und der Lebensqualität in Utah durch den
verantwortungsbewussten Umgang mit der Umwelt. Der Umweltschutz liegt dem Department am Herzen. So versuchen
die Verantwortlichen durch die Umsetzung bestehender Gesetze die Luft-, Wasser- und Bodenqualität in Utah zu
bewahren.
Utah Department of Environmental Quality
195 North 1950 West, Salt Lake City
Utah
+1-801-536-4000
http://www.deq.utah.gov
140
ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013
Utah Department of Natural Resources (DNR)
Das Utah DNR versucht durch ihre Arbeit die natürlichen Ressourcen Utahs zu schützen und so die Lebensqualität im
Staat hoch zu halten. Das Department befasst sich u.a. mit Wasserressourcen, den Wäldern und Nationalparks.
Utah Department of Natural Resources, Main office
PO Box 145610
1594 W North Temple
Salt Lake City, UT 84114-5610
+1-801-538-7200
http://www.naturalresources.utah.gov/index.php
Utah Public Service Commission
Die Hauptaufgabe der Kommission ist es, einen sicheren, zuverlässigen, angemessenen und günstigen Service im Bereich
der Energieversorgung zu gewährleisten. In diesem Rahmen werden auch Anhörungen und Untersuchungen
durchgeführt.
Utah Public Service Commission
Heber M. Wells Building
160 East 300 South
Salt Lake City, UT 84114
+1-801-530-6716
[email protected]
http://www.psc.state.ut.us/index
Western Resource Advocates (WRA)
Die WRA sind eine gemeinnützige Organisation für Umweltpolitik und Umweltrecht. Ihr Ziel ist es, die natürliche
Umwelt des Westens der USA durch Nachhaltigkeit zu schützen und aufrechtzuerhalten, sowie Umweltverschmutzung
durch die Verwendung erneuerbarer Energien zu reduzieren.
Western Resource Advocates (WRA)
150 South 600 East, Suite 2AB
Salt Lake City, UT 84102
+1-801-487-9911
[email protected]
http://www.westernresourceadvocates.org
141
ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013
Verbände
Interwest Energy Alliance
Die Interwest Energy Alliance ist ein Handelsverband aus Industrie und Befürwortern erneuerbarer Energien der
gesamten US-Westküste. Sie ist regionaler Partner der nationalen AWEA und versucht zu erreichen, dass sich
bundesstaatliches Verhalten den erneuerbaren Energien zu Nutze macht. Ihr Fokus liegt auf den Staaten Arizona,
Colorado, Nevada, New Mexico, Utah und Wyoming.
Interwest Energy Alliance,
P.O. Box 8526, Santa Fe, New Mexico 87504
[email protected]
http://www.interwest.org/index.html
Western Governors’ Association (WGA)
Die WGA ist die überparteiliche Organisation der Gouverneure der 19 westlichen US-Bundesstaaten einschließlich der
drei Pazifikinseln Northern Mariana Islands, American Samoa und Guam. Die WGA hat sich insbesondere dem Ziel der
Entwicklung und Förderung erneuerbarer Energien verpflichtet und in diesem Zusammenhang mehrere Initiativen, so
auch eine für Bioenergiestudien, gegründet.
Western Governors’ Association
1600 Broadway
Suite 1700 Denver, CO 80202
+1-303 623-9378
[email protected]
http://www.westgov.org
Forschungseinrichtungen
National Renewable Energy Laboratory (NREL)
Das NREL ist ein nationales Labor und Forschungsinstitut im Bereich der erneuerbaren Energien und der
Energieeffizienz. Nationale Energiesparziele im privaten sowie staatlichen Bereich sollen so vorangetrieben werden.
Golden, Colorado Laboratories and Offices
National Renewable Energy Laboratory
15013 Denver West Parkway
Golden, CO 80401
+1-303-275-3000
http://www.nrel.gov
142
ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013
Utah State University – Biofuels Center
Das Biofuels Center der Utah State University widmet sich der Forschung und Entwicklung von alternativen
Kraftstoffen, mit einem Hauptaugenmerk auf Algentechnologie. Das Center wurde 2010 eröffnet.
Utah State University – Biofuels Center
Public Relations & Marketing
0500 Old Main Hill
Logan, Utah 84322-0500
+1-435-797-1351
+1- 435-797-1250
[email protected]
http://www.usu.edu/prm
Utah State University – Innovation Campus
Der Innovation Campus der Utah State University bietet aufgrund der vorhandenen Technologien, Leistungen und
Programme, sowie dem vorhandenen Wissen, ein ideales Arbeitsumfeld für forschungs- und technologieorientierte
Unternehmungen. Hier befindet sich etwa ein Algenforschungszentrum, das Algen als Biokraftstoff züchtet.
Utah State University
1400 Old Main Hill
Logan, Utah 84322-1400
+1-435-797-1000
[email protected]
http://www.usu.edu/prm
Unternehmen
Die fünf größten Energieversorger Utahs sind:313
313

PacifiCorp

Provo City Corp.

City of St. George

City of Murray

City of Logan
Vgl. PacifiCorp (2013): A Leading Utility in the West
143
ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013
Diese Firmen sind im Bereich Biomasse in Utah tätig:
In Utah gibt es seit 2012 eine Firma – Compact Contactors for America (CCA), die es geschafft hat, in einem trockenen
Prozess aus Algen Biodiesel herzustellen, der wiederum als vielversprechender Konkurrent zum JP-8 in
Militärflugzeugen gesehen werden kann.314
Radian Bioenergy Inc.
Radian Bioenergy entwickelt, produziert und vertreibt leistungsstarkes Equipment für Biogasanlagen und möchte so
seinen Beitrag zum Umweltschutz leisten.
Radian Bioenergy Inc.
159 West Pierpont Ave
Salt Lake City, UT 84101
+1-801-363-0818
[email protected]
http://www.radianbioenergy.com
Refill Energy
Refill Energy wandelt biologischen Müll in Gase um, welche wiederum als Treibstoff für Fahrzeuge oder zur
Energiegewinnung verwendet werden können.
Refill Energy
+1-888- 493-3822
http:/www.refillenergy.com
[email protected]
Salt Lake Valley Landfill
Hierbei handelt es sich um eine Mülldeponie, die verschiedene Abfälle annimmt und bei der man auch Kompost käuflich
erwerben kann.
Salt Lake Valley Landfill
6030 West California Avenue (1300 South)
Salt Lake City, UT 84104
+1-801-974-6920
[email protected]
http://www.slco.org
314
Vgl. Algae Industry Magazine (8. Oktober 2010): CCA Developing Powdered Algae as Jet Fuel
144
ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013
Trans-Jordan Landfill/Granger Energy
Trans-Jordan Landfill betreibt eine umweltverantwortliche Mülldeponie am südlichen Ende des Salt Lake Tals. Das
Unternehmen verkauft daneben auch Hackschnitzel, Mulch und Kompost.
Trans-Jordan Landfill/Granger Energy
P.O. Box 95610
South Jordan UT 84095-0610
+1-801-569-8994
[email protected]
http://www.transjordan.org
Wasatch Integrated Waste Management District
Wasatch Integrated Waste Management District betreibt eine Mülldeponie sowie ein Energiegewinnungszentrum in
Utah und vertreibt dort auch Hackschnitzel und Kompost.
Wasatch Integrated Waste Management District
P.O. Box 900
Layton, Utah 84041-0900
+1-801-614-5600
[email protected]
http://www.wasatchintegrated.org
145
ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013
10 Staatenprofil Washington
Bevölkerung:
6.897.012 Einwohner (2012)315
Fläche:
184.675 km2 316
Hauptstadt:
Olympia
BIP gesamt (nominal):
355.083 Mio. US-Dollar (2011)317
BIP gesamt (real):
310.906 Mio. US-Dollar (2011)318
BIP pro Kopf (real):
45.520 US-Dollar (2011)319
Arbeitslosenquote:
8,2% (Jahresdurchschnitt 2012)320
Washington ist der nördlichste Bundesstaat an der US-Westküste und grenzt im Norden an Kanada, im Süden an Oregon
und im Westen an Idaho. 2012 beheimatete der Staat mehr als 6,8 Millionen Menschen, was einem
Bevölkerungswachstum von ca. 3,5% zwischen 2010 und 2012 entspricht. 321 Nach Schätzungen des U.S. Census Bureaus
soll die Bevölkerung des Staates bis zum Jahr 2030 auf rund 8,2 Millionen Einwohner anwachsen. 322 Die größte Stadt
Washingtons ist mit 620.778 Einwohnern (2011) Seattle, das weitaus kleinere Olympia ist jedoch Washingtons
Hauptstadt.323 In Washington wurde 2011 ein BIP von 355,1 Milliarden US-Dollar erwirtschaftet. Das BIP pro Kopf belief
sich dabei auf 45.520 US-Dollar, ein Wert, der leicht über dem nationalen Durchschnitt von 42.070 US-Dollar lag.324 Die
nachfolgende Tabelle zeigt die Entwicklung des BIP für die Jahre 2005 bis 2011, sowie das reale Wirtschaftswachstum
und die Arbeitslosenquote im genannten Zeitraum:
Tabelle 32: BIP, Wirtschaftswachstum und Arbeitslosenquote in Washington 2005 bis 2011
Washington
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
BIP (real, in Mio. US-Dollar)
279.405
290.806
305.991
309.188
301.911
306.633
310.906
Wirtschaftswachstum (in %)
4,99
4,08
5,22
1,04
-2,35
1,56
1,38
5,5
4,9
4,6
5,4
9,4
9,9
9,2
Arbeitslosigkeit (in %)
Quelle: Eigene Darstellung nach U.S. Department of Commerce – Bureau of Economic Analysis (2013): Regional Economic Accounts; U.S. Department of
Labor – Bureau of Labor Statistics (2013): Local Area Unemployment Statistics
Einer der bedeutendsten Wirtschaftszweige in Washington ist die Luft- und Raumfahrtindustrie. Ein multinationaler
Konzern und wichtigster Arbeitgeber mit mehr als 86.000 Arbeitnehmern (Februar 2013) im Staat Washington, ist
Boeing. 325 Von großer Bedeutung ist darüber hinaus die Informations- und Telekommunikationstechnologiebranche,
Weltmarktführer wie Microsoft und Amazon haben ihren Hauptsitz im Großraum Seattle.326 Neben dem verarbeitenden
Gewerbe ist die Landwirtschaft ein wichtiger Sektor, der fast 40.000 Washingtoner beschäftigt. Beim Anbau von Äpfeln,
Kirschen, Himbeeren, Birnen und Hopfen ist Washington US-weit führend, darüber hinaus ist der Anbau von Kartoffeln,
Weizen und Wein ein bedeutender Wirtschaftsfaktor. Ein weiterer Wirtschaftssektor der für Washington zu den
Vgl. U.S. Department of Commerce – Census Bureau (2013): American FactFinder
Vgl. Netstate (2013): The Geography of Washington
317 Vgl. U.S. Department of Commerce – Bureau of Economic Analysis (2013): Regional Economic Accounts
318 Vgl. U.S. Department of Commerce – Bureau of Economic Analysis (2013): Regional Economic Accounts
319 Vgl. U.S. Department of Commerce – Bureau of Economic Analysis (2013): Regional Economic Accounts
320 Vgl. U.S. Department of Commerce – Census Bureau (2013): State & County Quickfacts – Washington
321 Vgl. U.S. Department of Commerce – Census Bureau (2013): American FactFinder
322 Vgl. U.S. Department of Commerce – Census Bureau (2011): State Resident Population – Projections 2010 to 2030
323 Vgl. State of Washington – Office of Financial Management (2012): Home
324 Vgl. U.S. Department of Commerce – Bureau of Economic Analysis (2013): Regional Economic Accounts
325 Vgl. Boeing (2013): About Us
326 Vgl. Hoovers (n.d.): Microsoft Company Profile (nur für Mitglieder zugänglich)
315
316
146
ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013
Hauptindustrien zählt sind erneuerbare Energien.327 Der Bundesstaat Washington exportierte im Jahr 2012 Waren und
Dienstleistungen im Wert von 75,5 Milliarden US-Dollar. 328 Die wichtigsten Handelspartner sind China, Japan und
Kanada, Deutschland bezog 2012 2,5% der Exporte aus Washington. Neben Flugzeugen und deren Zubehör gehören
Sojabohnen und Mais zu den Hauptexportgütern.329 Bei den Importen hielt Deutschland einen Anteil von 1,7% und liegt
damit auf Platz neun der Länder mit den meisten Gütertransfers nach Washington.330
Energiemarkt
Abbildung 34: Energievorkommen Washington
Quelle: U.S. Energy Information Administration (2013): U.S. States Profiles and Energy Estimates
Washington verfügt über wenige fossile Brennstoffressourcen, ist aber reich an erneuerbare Energiequellen. Die Wälder
im westlichen Teil des Bundesstaats bieten Brennholzquellen, ferner befinden sich in Washington viele Standorte, die für
die Umwandlung von Wind- und geothermischer Energie geeignet sind. Die wichtigste Form erneuerbarer Energien stellt
jedoch Wasserkraft dar. So ist der Staat im landesweiten Vergleich führend bei der Erzeugung von Elektrizität aus
Wasserkraft. Im Jahr 2011 wurden über 91 Milliarden kWh Strom aus Wasserkraft generiert, was nahezu 80% des
gesamten in Washington erzeugten Stromes ausmachen (Tabelle 33). Das am Columbia River gelegene Grand Coulee
Wasserkraftwerk weist die höchste Leistung aller Kraftwerke der USA auf und produziert bis zu 6,8 MW an Energie.331
Und auch auf dem Gebiet der Windenergie liegt der Staat auf Rang 5 im Hinblick auf die Stromerzeugung. Insgesamt
Vgl. Washington State Department of Commerce (2013): Our Key Sectors
Vgl. U.S. Department of Commerce – Census Bureau & Bureau of Economic Analysis (2013): News Release – U.S. International Trade in Goods and
Services June 2013
329 Vgl. U.S. Department of Commerce – Census Bureau (2013): Foreign Trade – State Exports for Washington
330 Vgl. U.S. Department of Commerce – Census Bureau (2013): Foreign Trade – State Imports for Washington
331 Vgl. U.S. Department of the Interior – Bureau of Reclamation, Pacific Northwest Region (2013): Grand Coulee Dam
327
328
147
ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013
produziert Washington den landesweit größten Anteil an erneuerbaren Energien, nämlich fast ein Fünftel der US-weiten
erneuerbaren Energie.332 Wie Tabelle 33 zeigt, stellen die erneuerbaren Energien auch innerhalb des Staates, den größten
Anteil bei der Stromerzeugung. Insgesamt macht der Anteil fast 85% der gesamten Energiegewinnung Washingtons
aus.333 Im Jahr 2011 konnte die Energiegewinnung aus regenerativen Ressourcen im Vergleich zum Vorjahr nochmals
gesteigert werden.334 Washington ist ein wichtiger Exporteur von Elektrizität, so speist der Staat Strom ins kanadische
Netz und deckt auch Teile des Strombedarfs einer Reihe anderer US-Staaten über die Pacific Intertie HochspannungsÜbertragungsleitung ab.335
Tabelle 33: Nettostromerzeugung nach Energiequellen in Washington 2011
Stromerzeugung
in MWh
Anteil an der
Gesamterzeugung in %
Änderung zum Vorjahr
in %
Erdgas
4.849.507
4.2
-5,8
Kohle
5.228.585
4.5
-3,7
Erdöl
37.147
0.03
*
297.208
0.3
*
Energiequelle
Andere Gase
Nuklear
Konventionelle
Wasserkraft
Wind
Holz/Holzabfälle
Andere Biomasse
Pumpspeicher
Solar
Andere
Total
4.806.278
4.2
-4,7
91.817.701
79.7
-13,7
6.262.380
1.582.250
5.4
1.4
0,8
-0,2
168.871
0.1
-0,1
51.916
840
0.03
0
-0,07
*
159.914
115.262.597
0.14
100
0,04
-
- keine Daten vorhanden
*Wert geringer als 0,1
Quelle: Eigene Darstellung nach U.S. Energy Information Administration (2013): Electricity – Detailed State Data
Trotz des Vorhandenseins eines großen erneuerbaren Energiepotentials beruht ein Großteil der Energienutzung in
Washington auf Erdöl, gefolgt von Energie aus Wasserkraft, Erdgas, Biomasse und Kohle.336 Die gesamte Energienutzung
im Bundesstaat Washington betrug im Jahr 2010 rund 2.037 Billionen Btu. Washington lag im genannten Jahr, was die
Pro-Kopf-Energienutzung angeht, mit 302 Millionen Btu auf Rang 31 im US-Vergleich. Wie Abbildung 35 zeigt, wurde im
Jahr 2010 die meiste Energie vom Transportwesen genutzt, gefolgt von der Industrie und den privaten Haushalten.337
Vgl. U.S. Energy Information Administration (2009): Archive – Alternative Transportation Fuels (ATF) and Alternative Fueled Vehicles (AFV)
Vgl. U.S. Energy Information Administration (2013): Washington State Profile and Energy Estimates
Vgl. U.S. Energy Information Administration (2009): Renewable & Alternative Fuels
335 Vgl. U.S. Energy Information Administration (2013): Washington State Profile and Energy Estimates
336 Vgl. U.S. Energy Information Administration (2013): Washington State Profile and Energy Estimates
337 Vgl. U.S. Energy Information Administration (2013): Washington State Profile and Energy Estimates
332
333
334
148
ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013
Abbildung 35: Energienutzung nach Sektor (Stand 2010)
Quelle: Eigene Darstellung nach U.S. Energy Information Administration (2013): Washington State Profile and Energy Estimates
Der durchschnittliche Strompreis lag 2012 für private Haushalte bei 8,53 Cents/kWh, im kommerziellen Sektor bei 7,76
Cents/kWh und im Industriesektor bei 4,02 Cents/kWh. Damit liegt Washington unterhalb des nationalen Durchschnitts
(9,65 Cents/kWh).338
Zu den größten Stromversorgern in Washington gehören Puget Sound Energy, Inc., ein Unternehmen mit rund 1,1
Millionen Stromkunden, welches die Region Western Washington (ca. 4 Millionen Einwohner) mit Elektrizität und Gas
bedient. Daneben zählt Snohomish County Public Utility District (PUD) zu den größten Stromversorgern in Washington,
die sich in öffentlicher Hand befinden. Das Unternehmen hat über 320.000 Elektrizitätskunden und bedient die Region
Snohomish County sowie Camano Island. Andere Stromversorger sind die City of Seattle, Avista Corp und PUD No 1 of
Cowlitz County.
10.1
Gesetzliche Rahmenbedingungen für Bioenergie
Washingtons Gouverneur ist seit Januar 2013 der Demokrat Jay Inslee. Ein wichtiger Teil seiner Agenda ist die stetige
Entwicklung von Technologien um saubere Energie in Oregon zu produzieren und innerhalb des Bundesstaates zu
verbrauchen. Währenddessen sollen Energiekosten sinken und Arbeitsplätze in der erneuerbaren Energiebranche
entstehen. Darüber hinaus ist die Einführung eines Clean Energy Fund geplant, um Investitionen in Forschung,
Entwicklung und die frühe Einführung von hochwertigen Energietechnologien zu fördern. Biokraftstoffe nehmen
ebenfalls einen wichtigen Punkt Inslees Agenda ein. Geplant ist eine gezielte Investition in den Ausbau der Infrastruktur
zur Distribution von Biokraftstoffen sowie der Produktion von Biokraftstoffen zu günstigeren Preisen als auf dem
Importmarkt verfügbar. Außerdem soll die Washington State University von der Regierung unterstützt werden und sich
338
Vgl. U.S. Energy Information Administration (2012): Average Retail Price for Electricity 2011
149
ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013
somit als Exzellenzzentrum für Umwelt und alternative Flugzeugkraftstoffe etablieren.
339
Im Jahr 2006 wurde
Washingtons RPS per Volksabstimmung in Kraft gesetzt. Ziel ist es, Washingtons Treibhausgasemissionen zu senken. Ab
2020 sollen mindestens 15% des erzeugten Stroms aus erneuerbaren Energieressourcen gewonnen werden; bis dahin
steigt der Prozentsatz schrittweise an. Von den 62 Energieversorgungsunternehmen in Washington fallen 17
Versorgungsunternehmen, die zusammen einen Marktanteil von etwa 84% haben, unter die Bestimmungen der RPS.340
Bei den Interconnection Standards handelt es sich um Vorschriften des Staates oder der Versorgungsunternehmen für
den Anschluss von dezentralen Energieversorgungssystemen ans Energieversorgungsnetz. Im Fall der Interconnection
kann der Strom im Verbundnetz in beide Richtungen fließen, so dass dezentrale Energieversorgungseinheiten den
erzeugten Strom ins Durchleitungsnetz einspeisen können. Seit 2007 bestehen in Washington die Voraussetzungen für
den Anschluss von dezentralen Energieversorgungssystemen ans Durchleitungsnetz, sofern die Systeme eine Leistung 20
MW nicht überschreiten. Dies trifft sowohl auf Solar- und Photovoltaik-, als auch auf Wind, Biomasse- und
Wasserkraftsysteme zu.341
Washingtons Versorgungsunternehmen sind dazu verpflichtet, Net-Metering anzubieten. Dieses Gesetz ermöglicht es
jedem Erzeuger von Strom aus erneuerbaren Energien, seine Elektrizität in das öffentliche Netz einzuspeisen. Solar-,
Wind-, Biomasse-, Biogas-, Kraft-Wärme-Kopplungs- oder Wasserkraftsysteme mit einer Leistung von bis zu 100 KW
sind teilnahmeberechtigt. Die Ersparnisse, die den Erzeugern dadurch entstehen, dürfen nicht aufgrund der
Inanspruchnahme anderer staatlicher Förderungen gekürzt werden.342
Das Grays Harbor PUD – Net-Metering Program unterscheidet sich von den innerstaatlichen Net-Metering
Anforderungen insofern, dass das Gray Harbor PUD seinen Kunden am Ende des Jahres mit 50% des ihnen erhobenen
Endverbraucherpreises für ihren Nettoproduktionsüberschuss (NEG) vergütet. Die staatlichen Richtlinien in Washington
sehen generell vor, dass Kunden am Ende eines einjährigen Abrechnungszeitraumes ihre Überschussproduktion den
Versorgungsunternehmen unentgeltlich zur Verfügung stellen müssen. Gray Harbor PUD kommt somit seinen Kunden
und Einspeisern entgegen.343
Der Renewable Fuel Standard sieht als weitere gesetzliche Regelung vor, dass mindestens zwei Prozent des gesamten, in
Washington verkauften Treibstoffes, aus Biodiesel bzw. Ethanol sein muss. Dieser Anteil soll auf fünf bzw. zehn Prozent
angehoben werden, sobald genügend Ressourcen dafür verfügbar sind.344
Die Mandatory Utility Green Power Option beinhaltet hingegen die Regelung, dass ab 2002 sämtliche
Energieversorgungsunternehmen Washingtons mit mehr als 25.000 Kunden dazu verpflichtet sind, ihren Abnehmern
grünen, d.h. aus erneuerbaren Energieressourcen gewonnenen, Strom anzubieten. Darüber hinaus müssen die
Energieversorger ihre Kunden quartalweise über diese freiwillige Option informieren.345
Vgl. Governor of Washington Jay Inslee (2013): Policy Brief – Clean Energy, Climate Action and Plentiful Water
Vgl. U.S. Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2013): Washington – Renewable Energy Standard
341 Vgl. U.S. Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2013): Washington – Interconnection Standards
342 Vgl. U.S. Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2013): Washington – Net Metering
343 Vgl. U.S. Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2013): Washington – Grays Harbor PUD – Net Metering
344 Vgl. U.S. Department of Energy – Energy Efficiency & Renewable Energy (2013): Alternative Fuels Data Center – Renewable Fuel Standard
345 Vgl. U.S. Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2013): Washington – Mandatory Utility Green Power
Option
339
340
150
ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013
Nach dem Biodiesel Use Requirement sind staatliche Institutionen seit 1. Juni 2009 zu einer Nutzung von mindestens
20% Biodiesel in ihrem Gesamtdieselverbrauch verpflichtet.346
Neben den gesetzlichen Rahmenbedingungen bietet Washington weitere finanzielle Anreize für Unternehmen, die in
erneuerbare Energien und speziell Biomasse investieren wollen. So befreit die Biofuels Production Exemption etwa
Gebäude, Zubehör und Grundstücke, die zur Gewinnung von Biodiesel genutzt werden für sechs Jahre nach
Inbetriebnahme von der Grundsteuer. Diese Begünstigung gilt bis Ende 2015.347
Weitere Förderprogramme für die Produktion und Nutzung von erneuerbaren Energien aus Biomasse können Tabelle 34
entnommen werden.
346
347
Vgl. U.S. Department of Energy – Energy Efficiency & Renewable Energy (2013): Alternative Fuels Data Center – Biodiesel Use Requirement
Vgl. U.S. Department of Energy – Energy Efficiency & Renewable Energy (2013): Alternative Fuels Data Center – Biofuels Production Tax Exemption
151
ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013
Tabelle 34: Förderprogramme erneuerbare Energien (Biomasse) Washington
Förderungsart
Leistungsbezogenes
Anreizsystem
Name
Förderberechtigte
Technologien
Chelan County PUD Sustainable Natural
Alternative Power
Producers Program
Förderberechtigte
Auftraggeber
Photovoltaik, Deponiegas,
Wind, Biomasse,
Geothermie, KleinWasserkraft Anlagen,
Gezeitenenergie, Energie
aus Wellen
Gewerbe, Industrie,
Privathaushalte,
Schulen,
Lokalregierungen,
Landesregierungen,
(alle Chelan County
PUD Kunden)
Photovoltaik, Wind,
Biomasse, erneuerbare
Brennstoffe
Gewerbe, Industrie,
Privathaushalte,
Schulen,
Kommunalregierungen,
Landesregierungen,
Landwirtschaft, alle
Okanogan County PUD
Kunden
Erläuterung
Kontakt
Einspeisetarif variiert, 2012 betrug die
Gutschrift 0,16 US-Dollar/ kWh,
Höchstbetrag liegt bei 1,50 US-Dollar/
kWh. Die Kapazität der Anlage darf 25 kWAC nicht überschreiten.
Susan Gillin
Chelan County Public
Utility District
327 N. Wenatchee Ave.
P.O. Box 1231
Wenatchee, WA 98807
+1-509-661-4249
[email protected]
Einspeisetarif variiert, 2012 betrug die
Gutschrift 0,037 US-Dollar/ kWh,
Höchstbetrag liegt bei 1,- US-Dollar/ kWh.
Die Kapazität der Anlage darf 25 kW-AC
nicht überschreiten.
Debra Peters
Okanogan County PUD
Conservation Department
1331 2nd Ave N.
P.O. Box 912
Okanogan, WA 98840
+1-509-422-8427
[email protected]
Regional
Leistungsbezogenes
Anreizsystem
Okanogan County PUD Sustainable Natural
Alternative Power Program
Quelle: Eigene Darstellung nach U.S. Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2013): Federal Incentives; U.S. Department of Energy – Energy Efficiency &
Renewable Energy (2013): Alternative Fuels Data Center – State Laws and Incentives
152
ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013
10.2
Marktstruktur und Marktchancen für deutsche Unternehmen
Die Gesamtleistung installierter Bioenergieanlagen in Washington betrug im Jahr 2011 ca. 431 MW. Damit liegt der
Bundesstaat USA-weit hinter Kalifornien auf dem zweiten Platz.348 Besonders aufgrund der hohen Walddichte besteht in
Oregon mit ca. 11 Mio. Tonnen, bzw. ca. 1 GW, ein hohes Potential an Energie aus fester Biomasse. Das Potential an
gasförmiger Biomasse wird bei ca. 322 Tausend Tonnen angesetzt. 349
Abbildung 36: Biomassepotential Washington
Quelle: National Renewable Energy Laboratory (2007): Biomass Resources
Abbildung 36 zeigt die Verteilung der Biomasseressourcen im Bundesstaat Oregon. Die größte Konzentration ist östlich
der Hauptstadt Olympia in Pierce County sowie in Whitman County an der Grenze zu Idaho zu erkennen. Hier werden
besonders aus Resten der Holzverarbeitung immense Mengen Biomasse bereitgestellt. Ferner bestehen große städtische
Abfallvorkommen und –deponien im Großraum Seattle und der Stadt Spokane.
348
349
Vgl. U.S. Department of Energy – Energy Efficiency & Renewable Energy (2013): 2011 Renewable Energy Data Book
Vgl. Open Energy Information (2012): Washington: Energy Resources
153
ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013
Abbildung 37: Arten von Biomassevorkommen in Washington
Quelle: Washington State University (2005): Biomass Inventory and Bioenergy Assessment – An Evaluation of Organic Material Resources for Bioenergy
Production in Washington State
Landwirtschaftliche Abfallprodukte, wie zum Beispiel Weizen- und Gerstenreste, sind Biomassequellen, die in
Washington bis heute noch nicht nennenswert genutzt werden. Auch der Anbau von Energiepflanzen, der besonders für
die ländliche Bevölkerung einen interessanten neuen Markt darstellen könnte, ist in Washington noch nicht stark
vorangeschritten.
Washington verfügt über Viehbetriebe zur Milchproduktion in 28 der insgesamt 39 Countys, die meisten großen Betriebe
befinden sich im Yakima Valley und Columbia Basin. Insgesamt waren in Washington im Jahr 2010 443 kommerzielle
Milchviehbetriebe registriert, von denen 103 (23%) Betriebe 700 oder mehr Milchkühe besitzen. 16 Betriebe verfügen
über mindestens 2.500 Milchkühe. Abbildung 38 zeigt die Verteilung der Milchviehbetriebe im Bundesstaat Washington:
154
ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013
Abbildung 38: Milchviehbetriebe in Washington
Quelle: Washington State Department of Agriculture (2011): Washington Dairies and Digesters
Die sechs bestehenden Biogasanlagen in Washington befinden sich alle auf oder in der Nähe von Viehbetrieben. Diese
Anlagen produzieren etwa 4.150 KW, genug um ca. 2.700 Wohnhäuer mit Strom zu versorgen. Jährlich entstehen durch
diese Anlagen ca. 2.500 Tonnen Methan, was mehr als 50.000 Tonnen Kohlendioxid durch konventionelles
Düngemanagement entspräche. Fünf Anlagen befinden sich im Nordwesten des Bundesstaates und eine Anlage ist im
östlichen Teil Washingtons im Yakima Valley zu finden. Die momentanen Biogasanstrengungen in Washington stellen
lediglich einen kleinen Teil des vorhandenen Bioenergiepotentials dar. Basierend auf den Entwicklungen in den letzten
Jahren ist damit zu rechnen, dass bis zum Jahr 2020 zwischen 6-9 weitere Biogasanlagen eröffnet werden. In Planung
befindet sich momentan die Rainier Biogasanlage in King County in der Nähe von Enumclaw. Nach Fertigstellung wird
in der Anlage Dünger von drei nahegelegenen Viehbetrieben zur Energieerzeugung herangezogen. 350
Seit Anfang 2010 sind vier Biomasseprojekte in einer ersten Umsetzungsphase. Zum einen ein von Parametrix in Bingen
geplantes Projekt zur Umwandlung von Waldabfällen zu Biokraftstoffen. Ferner der Kulzer BioEnergy Park in Stevens
County, der 9,4 MW an Elektrizität und 2.000 Gallonen Bio-Öl pro Tag produzieren soll. Die Firma Atlas Pellets plant
Waldabfälle in Omak zu Pellets zu verarbeiten. Das vierte Projekt wird von Nippon Paper durchgeführt. Hier soll ein alter
Biomasseboiler in Port Angeles erneuert und dadurch sechs Megawatt mehr an Output erzielt werden. Die genannten
Projekte werden vom DNR unterstützt und vorangetrieben, um Biomasse zu einem sicheren Standbein der
350
Vgl. Washington State Department of Agriculture (2011): Washington Dairies and Digesters
155
ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013
Energieversorgung des Staates zu machen.351 Abbildung 39 zeigt die erwähnten Biomasseprojekte in Washington im
Überblick.
Abbildung 39: Pilotprojekte der Biomasse Initiative des Washington DNR
Quelle: Washington State Department of Natural Resources (2012): Forest Biomass Initiative
Tim Stearns vom Washington State Energy Office sieht steigendes Potential für Bioenergie aus Forstabfällen aufgrund
des Anstiegs im Wohnungsbau und der damit einhergehenden Holzfällung. Des Weiteren erwähnt Stearns
Bioenergiepotentiale in den 18 Vollzugsanstalten in Washington, die momentan mit Kohle und Erdgas betrieben werden.
Stearns sieht hier eine sehr gute Möglichkeit für Bioenergieentwickler zur Einrichtung von Müllheizkraftwerken, die zur
Energieunabhängigkeit in den jeweiligen Anstalten führen können. Laut Stearns haben deutsche Bioenergieproduzenten
generell einen guten Ruf in Washington und können mit guten Chancen in dem Bundesstaat rechnen, wenn sie in der
Lage sind Technologien und Anlagen zu liefern, die Neuland in Washington bedeuten würden.
351
Vgl. Washington State Department of Natural Resources (2012): Forest Biomass Initiative
156
ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013
10.3
Profile Marktakteure
Aus datenschutzrechtlichen Gründen kann nicht zu jedem Marktakteur ein Ansprechpartner angegeben werden.
Behörden und Organisationen
Bioenergy Washington
Die Interessengemeinschaft BioEnergy Washington, die sich aus mehreren Behörden und Verbänden zusammenschließt,
bildet das Fundament für die Entwicklung der Bioenergieindustrie des Staates durch ihr Engagement in Forschung,
Gesetzgebung, Förderungsentwicklung und öffentlich-privaten Partnerschaften.
P.O. Box 43165Olympia, WA 98504
+1-360-956-2083
[email protected]
www.bioenergy-wa.com
Northwest Sustainable Energy for Economic Development (SEED)
Die gemeinnützige Organisation Northwest SEED arbeitet daran ein sauberes, leistungsfähiges Energiesystem basierend
auf erneuerbaren Ressourcen aufzubauen, das zum größten Teil lokal verwaltet wird.
Jennifer Grove – Executive Director
1402 3rd Ave., Suite 901
Seattle, Washington 98101
+1-206-267-2212
[email protected]
www.nwseed.org
Pacific Regional Biomass Energy Partnership
Die Pacific Regional Biomass Energy Partnership ist eine gemeinsame Initiative der US-Bundesstaaten Alaska, Hawaii,
Idaho, Montana, Oregon und Washington und finanziell unterstützt vom DOE. Ihr Ziel ist es, die Entwicklung von
Energie aus Biomasse und die dafür notwendigen Technologien zu fördern und voranzutreiben, so wird die Biodieselund Ethanolproduktion unterstützt. Zudem betreibt sie eine verlässliche Informationspolitik, um die Vorteile der
Nutzung aufzuweisen.
Dave Sjoding – Renewable Resource Specialist
Washington State University Energy Program
905 Plum Street S.E., Bldg 3
Olympia, WA 98504
+1-360-956-2004
[email protected]
www.pacificbiomass.org
157
ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013
Washington Energy Facility Site Evaluation Council (EFSEC)
EFSEC koordiniert alle Schritte, die Kraftwerke im erneuerbaren Energiebereich im Prüfungs- und
Lizenzierungsverfahren durchlaufen müssen.
Stephen Posner – Interim Manager1300 S. Evergreen Park Dr. S.W.
PO Box 43172,Olympia, WA 98504-3172
+1-360-664-1345
[email protected]
www.efsec.wa.gov
Washington State Department of Agriculture – Bioenergy Program
Das Bioenergie Programm des Washington State Departments of Agriculture unterstützt Bioenergie und
Energiespeichermöglichkeiten im Agrarsektor. Es ist Teil des Washington State Bioenergy Teams und arbeitet zudem mit
der Washington State University bzgl. der Entwicklung von Biokraftstoffanbau zusammen.
Don R. Bud Hover – Director
PO Box 42560
Olympia, WA 98504-2560
+1-360-902-1800
[email protected]
www.agr.wa.gov
Washington Utilities and Transportation Commission (UTC)
Das Ziel der UTC ist es, Konsumenten zu schützen, indem sie Dienstleistungen von privatwirtschaftlichen
Verkehrsbetrieben, Telekommunikations- und Versorgungsunternehmen reguliert. Faire Preise und eine sichere,
verlässliche Versorgung sollen so sichergestellt werden.
300 S. Evergreen Park Dr. SW
Olympia, WA 98504
+1-360-664-1160
www.utc.wa.gov
Verbände
Governors’ Biofuel Coalition
Diese Organisation hat es sich zum Ziel gesetzt, die Nutzung von Treibstoffen auf Ethanolbasis voranzutreiben, um die
Abhängigkeit von Energieimporten zu verringern, die Umwelt zu schützen und die Wirtschaft anzukurbeln. Ferner
versuchen sie die Bevölkerung über den Nutzen von Ethanol aufzuklären.
www.governorsbiofuelscoalition.org
158
ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013
Washington State Department of Natural Resources (DNR)
In Zusammenarbeit mit der Bevölkerung und staatlichen Organisationen hat es sich das Washington State DNR dazu
verpflichtet, die Umwelt zu schützen, um somit den Anwohnern, insbesondere den Schulen und Kommunen vor Ort eine
hohe Lebensqualität garantieren zu können. Das Department verwaltet insgesamt 5,6 Mio. Hektar Land.
Peter Goldmark – Washington State Commissioner of Public Lands
PO Box 47000
1111 Washington Street SE
Olympia, WA 98504
+1-303-623-9378
www.westgov.org
Forschungseinrichtungen
Innovate Washington
Auftrag von Innovate Washington ist es, die Entwicklung der Industrien im Bereich der Energietechnologien im
Nordwesten zu beschleunigen. Die Einrichtung ist Teil des Washington Technology Centers.
Kim Zentz – CEO
Roosevelt Commons Building
4311 Eleventh Avenue NE, Suite 220
Seattle, WA 98105
+1-206-685-1920
www.innovatewashington.org
Pacific Northwest National Laboratory
Die Einrichtung forscht für das DOE und andere Regierungsbehörden, Universitäten und die Industrie, um Wissen und
Technologien für nationale Anliegen so wie Umweltschutz und Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu schaffen.
Michael Kluse - Director
902 Battelle Boulevard
Richland, WA
+1-509-375-6600
www.pnnl.gov
159
ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013
University of Washington – Energy and Environmental Combustion Laboratory
Das Energy and Environmental Combustion Laboratory ist auf Verbrennungsforschung spezialisiert, beschäftigt sich
aber außerdem auch mit Anlagen- und Anwendungstechnik in den Bereichen erneuerbare Energie und Energieerhaltung.
Phil Malte – Professor
Box 352600
University of Washington
Seattle, WA 98195-2600
+1-206-543-5090
[email protected]
http://faculty.washington.edu/malte/
Washington State University – Extension Energy Program
Das Energy Program der Washington State University bietet seinen Kunden, darunter Energieversorger,
Regierungsbehörden und Bildungseinrichtungen, Serviceleistungen im Energie- und Effizienzbereich im Allgemeinen,
sowie Produkt- und Weiterbildungsinformationen.
Jacob C. Fey - Director
905 Plum Street SE
Box 43165
Olympia WA 98504
+1-360-956-2000
[email protected]
www.energy.wsu.edu
Unternehmen
Die folgenden fünf Unternehmen versorgen den Großteil Washingtons mit Elektrizität: 352

Puget Sound Energy Inc.

City of Seattle

Snohomish County PUD, No. 1

Avista Corp.

PUD No 1 of Cowlitz County
352 Vgl.
U.S. Energy Information Administration (2012): State Electricity Profiles
160
ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013
Elcon Associates
Elcon Associates plant und berät u.a. beim Bau von erneuerbaren Energieprojekten in den Bereichen Wind, Wasserkraft,
Solar, Biomasse und Geothermik.
Kinh D. Pham – President & Director
12670 NW Barnes Road
Portland, OR 97229
+1-503-644-2490
[email protected]
www.elcon.com
Imperium Renewables Inc.
Das 2004 gegründete Unternehmen Imperium Renewables vertreibt ein innovatives System zur Herstellung von
Biodiesel, mit hohem Wert auf Umweltfreundlichkeit und Qualität.
John Plaza – Founder, President & CEO
568 First Avenue South, Suite 600
Seattle, WA 98104
+1-206-254-0203
[email protected]
www.imperiumrenewables.com
Standard Biodiesel
Standard Biodiesel ist Teil von Standard Biofuels USA und liefert erneuerbaren Diesel für Motoren, Generatoren und
Brennöfen. Derieser Kraftstoff stammt von Gemüseölen, Tierfetten, Mikroalgenöl oder recyceltem Gaststättenöl.
5850 South 228th Street
Kent, WA 98032
+1-206-388-3869
http://www.standardbiodiesel.com/
US Ethanol LLC
US Ethanol liefert Biokraftstoffe zwischen Vancouver, Kanada und Sacramento, Kalifornien durch Biodieseltankstellen
entlang der Interstate 5.
900 Washington Street, Suite 1100
Vancouver, WA 98660
+1-360-699-3002
www.usethanolnw.com
161
ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013
Whole Energy Fuels
Whole Energy Fuels ist ein erfahrenes Unternehmen in der alternativen Kraftstoffbranche, es hat einen ökonomischen,
ökologischen und gesellschaftlich nachhaltigen Ansatz zur Biokraftstoffentwicklung und dessen Vertrieb entwickelt.
2950 Newmarket St Suite 101-204
Bellingham, WA 98226
+1-888-600-8611
[email protected]
www.whole-energy.com
Parametrix
Das Unternehmen verfügt über Know-how in den Bereichen Transport, Rohstoffquellen, Toxikologie, Abfallwirtschaft
und Gemeinschaftsbildung. Die Projekte, die Parametrix bearbeitet, haben das Ziel, lebhafte und nachhaltige Kommunen
zu gestalten.
Jeff Peacock – President & CEO
1002 15th St SW, Suite 220
Auburn, WA 98001
+1-253-269-1330
[email protected]
www.parametrix.com
Borgford BioEnergy LLC
Das Unternehmen entwirft, produziert und installiert Energiesysteme, die auf einem „Octaflame“-Vergaser basieren.
Diese Art von Vergaser ist dafür ausgelegt, Biomasse möglichst effizient zu verarbeiten, ohne die Natur zu sehr zu
belasten. Die Systeme sind auf eine kleine Wärmekopplung spezialisiert.
958 Westover Road
Colville, WA 99114
+1-800-884-8776
[email protected]
www.borgfordbioenergy.net
Washington Biodiesel
Das Unternehmen konzentriert sich auf die Biodiesel Industrie im Pazifischen Nordwesten. Dabei liegt der Fokus auf
Biodiesel-Öhlrohstoffen von hoher Qualität.
3401 Fremont Avenue N. Suite 242
Seattle, WA 98103
+1-206-547-1078
www.wabiodiesel.com
162
ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013
11 Staatenprofil Wyoming
Bevölkerung:
576.412 Einwohner (2012)353
Fläche:
253.597 km2
Hauptstadt:
Cheyenne354
BIP gesamt (nominal):
37.617 Mio. US-Dollar (2011)355
BIP gesamt (real):
31.542 (2011)356
BIP pro Kopf (real):
55.516 US-Dollar (2011)357
Arbeitslosenquote:
5,4% (Jahresdurchschnitt 2012)358
Wyoming ist der Bundesstaat mit der neuntgrößten Fläche, jedoch zugleich, mit etwas über einer halben Million
Einwohnern, der bevölkerungsärmste Bundesstaat der USA. 359 Und das, obwohl die Bevölkerung seit dem Jahr 2000 um
mehr als 12% angestiegen ist.360 2012 lebten 576.412 Menschen in Wyoming.361 Das U.S. Census Bureau schätzt, dass
Wyomings Bevölkerung bis zum Jahr 2030 auf 668.830 Einwohner anwachsen wird. 362 Im Folgenden findet sich eine
Übersicht zum BIP sowie dem Wirtschaftswachstum von 2005 bis einschließlich 2011.
Tabelle 35: BIP, Wirtschaftswachstum und Arbeitslosigkeit in Wyoming 2005 bis 2011
Wyoming
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
BIP (real, in Mio US-Dollar)
26.238
28.688
29.807
31.434
34.502
34.409
31.542
Wachstumsrate (in %)
-0,8
9,3
3,9
5,46
9,76
-0,27
-8,4
Arbeitslosenquote (in %)
3,7
3,2
2,8
3,1
6,3
7,0
6,1
Quelle: Eigene Darstellung nach U.S. Department of Commerce – Bureau of Economic Analysis (2013): Regional Economic Accounts; U.S. Department of
Labor – Bureau of Labor Statistics (2013): Local Area Unemployment Statistics
Wie zu erkennen, belief sich das BIP Wyomings im Jahr 2011 auf 31,5 Milliarden US-Dollar, was einem Rückgang von
rund 8,4% entspricht. Schon im Vorjahr war das Wirtschaftswachstum des Staates leicht negativ, obwohl sich Wyoming
mit einer Wirtschaftswachstumsrate von 9,76% im Jahr 2009 bereits sehr schnell und früher als andere Staaten im
nationalen Vergleich von der Wirtschaftskrise erholen konnte.
Durch die niedrige Einwohnerzahl des Staates ergibt sich in Wyoming ein reales pro Kopf BIP das 2011 mit 55.516 USDollar deutlich über dem nationalen Durchschnitt von 42.070 US-Dollar lag.363 Auch auf dem Arbeitsmarkt sind die
Zeichen positiv: die niedrige Arbeitslosenquote von 5,4% im Jahr 2012 lag weit unter dem landesweiten
Jahresdurchschnitt von 8,1%.364
Vgl. U.S. Department of Commerce – Census Bureau (2013): Census 2010
Vgl. State of Wyoming (2012): About
355 Vgl. U.S. Department of Commerce – Bureau of Economic Analysis (2013): Regional Economic Accounts
356 Vgl. U.S. Department of Commerce – Bureau of Economic Analysis (2013): Regional Economic Accounts
357 Vgl. U.S. Department of Commerce – Bureau of Economic Analysis (2013): Regional Economic Accounts
358 Vgl. U.S. Department of Labor – Bureau of Labor Statistics (2013): News Release – Regional and State Unemployment 2012 Annual Average
359 Vgl. State of Wyoming (2012): About
360 Vgl. U.S. Department of Commerce – Census Bureau (2013): Population Estimates
361 Vgl. U.S. Department of Commerce – Census Bureau (2013): State & County Quickfacts – Wyoming
362 Vgl. Wyoming Department of Administration & Information – Economic Analysis Division (2011): Population for Wyoming. Counties, Cities, and
Towns: 2010 to 2030
363 Vgl. U.S. Department of Commerce – Bureau of Economic Analysis (2013): Regional Economic Accounts
364 Vgl. U.S. Department of Labor – Bureau of Labor Statistics (2013): Local Area Unemployment Statistics
353
354
163
ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013
Die Wirtschaftszweige, die am stärksten zur Wirtschaftsleistung im Staat beitragen sind der Bergbau - es werden Erdöl,
Erdgas, Kohle und Metallerze abgebaut - die Landwirtschaft und der Tourismus.365 Aufgrund der beliebten Nationalparks
Yellowstone und Grand Teton ist vor allem der Tourismus ein starker Wirtschaftsfaktor.366
Der Bundesstaat Wyoming exportierte im Jahr 2012 Güter im Wert von 1,42 Milliarden US-Dollar. Wichtigstes Exportgut
sind chemische Erzeugnisse, diese machten 2012 knapp 61,5% des gesamten Exportvolumens aus. Darüber hinaus wird
auch Handel mit Pumpen und Kompressoren sowie mit Rohstoffen wie Leichtölen, Uran und Erdgas betrieben. Kanada
war mit einem Anteil von 23,1% an den Gesamtexporten der wichtigste Handelspartner, gefolgt von Australien.
Deutschland ist gemessen an den Exportzahlen des Staates kein wichtiger Absatzmarkt für Güter aus Wyoming, die
Bundesrepublik zählt nicht zu den Top 25 Destinationen für Exporte des Bundesstaates. 367 Dennoch werden Waren von
Deutschland nach Wyoming importiert. So ist Deutschland der drittgrößte Exporteur nach Wyoming hinter Kanada und
China, wenn auch nur mit einem Anteil von 2,1% an den Gesamtimporten. 368
Energiemarkt
Abbildung 40: Energievorkommen Wyoming
Quelle: U.S. Energy Information Administration (2013): Wyoming State Profile and Energy Estimates
Wyoming ist der führende US-Bundesstaat im Bereich der Kohleproduktion. Das Powder River Basin im Nordosten des
Staates ist die größte Kohleregion der Nation, dort wird in 18 Minen Kohle abgebaut. Im Jahr 2011 betrug die geförderte
Vgl. Wyoming Department of Employment, Research & Planning (2010): Wyoming Private Employing Units, Employment, and Wages by NAICS
Industry Group - Mining - First Quarter 2010
366 Vgl. State of Wyoming – Economic Analysis Division (2010): Economic Summary
367 Vgl. U.S. Department of Commerce – Census Bureau (2013): Foreign Trade – State Exports for Wyoming
368 Vgl. U.S. Department of Commerce – Census Bureau (2013): Foreign Trade – State Imports for Wyoming
365
164
ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013
Menge Kohle 438,7 Millionen Tonnen.369 Wyoming ist außerdem reich an Erdgas- und Erdölvorkommen und verfügt
über mehr als ein Dutzend Öl- und Gasfelder. Die nachfolgende Tabelle zeigt, wie stark die Stromerzeugung aus fossilen
Brennstoffen, vor allem Kohle, in Wyoming die Elektrizitätserzeugung dominiert.
Tabelle 36: Nettostromerzeugung nach Energiequellen in Wyoming 2011
Energiequelle
Kohle
Erdöl
Erdgas
Konventionelle
Wasserkraft
Andere Gase
Andere
Stromerzeugung in
MWh
40.961.448
Anteil an der
Gesamterzeugung in %
86,0
Änderung zum
Vorjahr in %
-2,33
55.450
0,1
-0,02
458.930
1,0
0,05
1.223.730
2,5
0,37
264.936
0,6
0,02
62.106
0,1
-0,04
Solar
0
0
0
Wind
4.611.868
9,7
2,95
Total
47.638.468
100
-
- keine Daten vorhanden
Quelle: Eigene Darstellung nach U.S. Energy Information Administration (2012): Electricity – Detailed State Data
Erneuerbare Energien machen bislang knapp 13% der Energieproduktion aus, wobei Windkraft der größte
Energielieferant ist, gefolgt von Wasserkraft. 370
Die Energienutzung im Bundesstaat Wyoming betrug im Jahr 2010 pro Kopf 948,1 Millionen Btu und war somit im
landesweiten Vergleich am höchsten (US-Durchschnitt 315,9 Millionen Btu pro Kopf). Allerdings sank der Pro-KopfVerbrauch im Vergleich zum Vorjahreswert von 955,8 Millionen Btu. 371
Abbildung 41 zeigt, dass im Jahr 2010 die meiste Energie von der Industrie genutzt wurde, gefolgt vom Transportwesen.
Dies liegt an der starken und sehr energieintensiven Förderung fossiler Brennstoffe.372
Vgl. U.S. Energy Information Administration (2012): Annual Coal Report
Vgl. U.S. Energy Information Administration (2012): Wyoming Renewable Electricity Profile 2010
371 Vgl. U.S. Energy Information Administration (2011): State Energy Consumption Estimates 1960 Through 2009
372 Vgl. U.S. Energy Information Administration (2013): U.S. States Profiles and Energy Estimates
369
370
165
ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013
Abbildung 41: Energienutzung nach Sektor (Stand 2010)
Quelle: Eigene Darstellung nach U.S. Energy Information Administration (2013): Wyoming State Profile and Energy Estimates
Der Strompreis lag dabei 2012 bei 9,9 Cent/kWh im privaten Haushalt, bei 8,14 Cent/kWh im kommerziellen Bereich
und bei 6,08 Cent/kWh im industriellen Bereich. Der Durchschnittsstrompreis lag mit 7,23 Cent/kWh deutlich unter
dem nationalen Durchschnittspreis von 9,65 Cent/kWh.373
11.1
Gesetzliche Rahmenbedingungen für Bioenergie
In Wyoming sind bisher noch keine RPS eingeführt worden. Bei den RPS handelt es sich um eine wichtige
ordnungspolitische Maßnahme zur Erhöhung des Anteils erneuerbarer Energien an der Energieproduktion. Durch RPS
der Bundesstaaten werden hiesige Energieversorgungsunternehmen verpflichtet einen bestimmten Anteil ihres
Energieangebots aus erneuerbaren Energien zu gewinnen. Mittlerweile wurden in 36 US-Bundesstaaten RPS
eingeführt.374
In Wyoming existieren allerdings Interconnection Requirements. Bei diesen handelt es sich um Vorschriften des Staates
oder der Versorgungsunternehmen für den Anschluss von dezentralen Energieversorgungssystemen ans Stromnetz.
Strom kann im Verbundnetz in beide Richtungen fließen, so dass dezentrale Energieversorgungseinheiten den erzeugten
Strom ins Durchleitungsnetz einspeisen können. Das Limit liegt bei 25 Megawatt, Strom kann aus Photovoltaik, Wind,
Wasserkraft und Biomasse gewonnen werden.375
Seit Februar 2001 ist das Net-Metering-Gesetz in Wyoming in Kraft. Es trifft auf Anlagen im Besitz von Investoren und
Energiegenossenschaften zu. Solar-, Wind-, Biomasse- und Wasserkraftsysteme mit einer Leistung von bis zu 25 KW sind
teilnahmeberechtigt. Der im Rahmen des Net-Metering erzeugte Strom wird in das öffentliche Stromnetz eingespeist und
Vgl. U.S. Energy Information Administration (2012): Average Retail Price for Electricity 2011
Vgl. U.S. Energy Information Administration (2010): Renewable Portfolio Standards and State Mandates by State
375 Vgl. U.S. Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2013): Wyoming – Interconnection Guidelines
373
374
166
ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013
sorgt dafür, dass der Zähler des jeweiligen Produzenten rückwärts läuft, da ihnen dafür Guthaben gutgeschrieben wird.376
Wyomings Net-Metering-Gesetz enthält grundsätzliche Anforderungen für den Anschluss aller dezentralen Systeme ans
Stromnetz. Mit inbegriffen sind hier alle Systeme bis zu 25 kW, die Elektrizität aus Solar-, Wind-, Wasser- und
Biomassekraft generieren. Es wurde jedoch noch kein separates Gesetz zu diesem Thema verabschiedet.377
Des Weiteren ist erwähnenswert, dass in Wyoming der Erwerb einer Ethanol Lizenz verpflichtend ist. Jeder, der Ethanol
importiert, exportiert oder vertreibt, muss eine jährliche Lizenz beim Wyoming Department of Transportation
beantragen, die 25 US-Dollar kostet.378 Weitere finanzielle Anreize sind in Tabelle 37 aufgelistet.
Vgl. U.S. Department of Energy - Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2013): Wyoming – Net Metering
Vgl. U.S. Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2013): Wyoming – Net Metering
378 Vgl. U.S. Department of Energy – Energy Efficiency & Renewable Energy (2013): Alternative Fuels Data Center – Ethanol License
376
377
167
ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013
Tabelle 37: Förderprogramme erneuerbare Energien (Bioenergie) Wyoming
Regional
Förderungsart
Name
Förderberechtigte
Technologien
Förderberechtigte
Auftraggeber
Small Business NonProfit Energy Audit
Program
für Gewerbe, Nonprofit und
Landesregierung für effiziente
Energiesysteme: Energieaudit/prüfung wird zu 75% finanziell
getragen (bis 2.500 Dollar) -->
Level 2 Audit = Analyse von
Material, Systems,
Betriebseigenschaften, vom Staat
Wyoming getragen
Ansprechpartner:
Sherry Hughes
Wyoming Business Council
State Energy Program
214 W. 15th Street
Cheyenne, WY 82002
Phone: (307) 777-2824
Fax: (307) 777-2838
E-Mail: [email protected]
Web Site:
http://www.wyomingbusiness.org
eine locale option - energy
improvement loan
program seit Juli 2010
suspendiert auf weiteres
von der Federal Housing
Financing Agency. Sonst
Porperty-Assessed Clean
Energy (PACE)
Finanzierung: Eigentümer
können sich Geld leihen,
um
Energieverbesserungen
vorzunehmen, wird durch
bestimmte Versteuerung
über Jahre hinweg
zurückgezahlt. Kein
Kontakt angegeben.
Weitere Infos zu
Förderprogrammen
anderer
Energietechnologien siehe
DSIRE.
Erläuterung
Quelle: Eigene Darstellung nach U.S. Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2013): Wyoming – Financial Incentives
168
Kontakt
ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013
Die fünf größten Stromversorger Wyomings sind PacifiCorp, Powder River Energy Corporation, Cheyenne Light Fuel &
Power Co., High Plains Power Inc. und Lower Valley Energy Inc. Mit einem Umsatz von insgesamt 4,9 Milliarden USDollar ist PacifiCorp dabei der größte Stromversorger Wyomings und versorgt 1,7 Millionen Kunden in sechs westlichen
Staaten.379 Die Powder River Energy Kooperative als zweitgrößter Stromanbieter, hat 11.929 Mitglieder und liefert Strom
an 28.454 Zähler im Nordosten Wyomings und im südlichen Teil Montanas.380
11.2
Marktstruktur & Marktchancen für deutsche Unternehmen
Auch wenn der Markt für erneuerbare Energien bislang eine untergeordnete Rolle in Wyoming spielt, ist es nennenswert,
dass der Staat nach Kalifornien den höchsten Pro-Kopf Anteil an installierter erneuerbarer Energie aufweist. Dies mag
nicht zuletzt an dem aufstrebenden Windenergiemarkt liegen, der von der Regierung stark gefördert wird.
Abbildung 42: Biomassepotential in Wyoming
Quelle: Open Energy Information (2012): Wyoming: Energy Resources
Der Bioenergiemarkt ist dabei allerdings als sehr klein einzuschätzen. Die geographischen Gegebenheiten des Staates
verdeutlichen, dass das Biomasse Potential hier eher gering ausfällt. Die Hochebene, auf der Wyoming liegt, ist
größtenteils trocken und unbewaldet.381 Deshalb liegt Holz auf dem letzten Platz der Erzeugung von Strom aus den vier
verschiedenen Arten der Biomasse (tierische Abfälle, Pflanzen, Restholz und Siedlungsabfälle). Der größte Anteil an
vorkommender Biomasse in Wyoming stammt von Pflanzen, gefolgt von Siedlungsabfällen und tierischen Abfällen.
Vgl. PacifiCorp (2011): PacifiCorp Facts
Vgl. Powder River Energy Corporation (2013): About PRECORP
381 Vgl. Netstate (2013): The Geography of Wyoming
379
380
169
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Tabelle 38: Verfügbare Biomasse nach Herkunft (Trockengewicht in Tonnen)
Tierische Abfälle
Pflanzen
Holz
Siedlungsabfälle
Total
Zur Nutzung verfügbar
101.567
831.974
143.979
271.422
1.347.805
Unverfügbar
1.727.105
-
685
35.96
1.781.293
Total
1.828.672
831.974
144.664
307.382
3.129.098
Quelle: Eigene Darstellung nach Office of State Lands and Investments - Wyoming State Forestry Division (2007): Wyoming Biomass Inventory
Animal Waste, Crop Residue, Wood Residue, and Municipal Solid Waste
Laut der Wyoming State Forestry Division, steht über die Hälfte der vorkommenden Biomasse zur Nutzung nicht zur
Verfügung, hauptsächlich aufgrund des unregelmäßigen Vorkommens. Tierische Abfälle, beispielsweise, fallen aufgrund
der großen Farmbetriebe zwar in Mengen an, es wäre jedoch wirtschaftlich ineffizient die Abfälle von den riesigen
Freiflächen aufzusammeln. Theoretisch ergab die Studie der Wyoming Forestry Division ein Stromerzeugungspotential
von insgesamt 871.605 MWh pro Jahr. Davon würden ca. 17% aus Holz generiert werden können, 70% aus Pflanzen und
gut 13% aus Siedlungsabfällen.382
Mit knapp über 560.000 Einwohnern ist Wyoming ein relativ kleiner Markt für die Erzeugung von Strom aus Bioenergie.
Somit ist das Nachfragepotenzial sehr von der Erweiterung des Elektrizitätsnetzes abhängig (in den USA ist das Netz
nicht national verbunden sondern eher als eine Reihe von lokalen Elektrizitätsnetzen zu verstehen). Allerdings exportiert
Wyoming seit Jahren Elektrizität nach Kalifornien, da dort der Energiebedarf nicht durch eigene Leistung abgedeckt
werden kann. Seit 2005 wird daher eine Hochspannungsleitung gebaut, über die die energiereiche Rocky Mountain
Region Strom nach Kalifornien leiten soll. Der Baubeginn soll voraussichtlich 2014 stattfinden.383 Zudem haben sich die
Obama-Administration und Secretary of Energy Steve Chu die Erneuerung des nationalen Netzes als wichtiges Ziel
gesetzt.
Vgl. Quelle: Office of State Lands and Investments - Wyoming State Forestry Division (2007): Wyoming Biomass Inventory
Animal Waste, Crop Residue, Wood Residue, and Municipal Solid Waste
383 Vgl. Transwest Express LLC (2013): Delivering Wyoming Wind Energy to the West
382
170
ZI ELM ARKTANALYSE BI O ENERGI E USA W ESTEN 2 013
Abbildung 43: Zwischenstaatliche Hochspannungsleitung
Quelle: Transwest Express LLC (2013): Delivering Wyoming Wind Energy to the West
Obwohl der Staat eine der niedrigsten Steuerraten der USA besitzt und keine Unternehmenssteuer und landesbezogene
Einkommenssteuer erhebt, wird das Geschäftsklima durch einige Hindernisse getrübt. 384 Ein Hemmnis für das
Wachstum des Biomarktes in Wyoming ist z.B. das Fehlen einer starken Wirtschaftsinfrastruktur. Die Tatsache, dass
Wyoming bislang keinen RPS hat, reiht den Bundesstaat darüber hinaus im hinteren Feld der US-Bundesstaaten ein.
Auch in Bezug auf finanzielle Anreize hinkt Wyoming anderen Staaten hinterher. So gibt es nur einige wenige
Programme, die finanzielle Vergünstigungen bewirken. Beispielsweise verabschiedete die Landesregierung in Wyoming
2011 ein Gesetz, dass es Bezirken ermöglicht am Property-Assessed Clean Energy (PACE) Programm teilzunehmen.
Dieses bietet Kredite zu günstigen Konditionen für Investitionen in neue Energieanlagen, sowohl für gewerbliche als auch
private Gebäude, an. Die Kredite werden über mehrere Jahre zurückgezahlt. Dieses Programm wird von den einzelnen
Verwaltungsbezirken in Eigenregie durchgeführt, deshalb muss nicht jeder Distrikt zwangsläufig an diesem Programm
teilnehmen.385 Zudem werden in Wyoming Darlehen für Maßnahmen vergeben, die eine effizientere Energiebilanz für
den Bundesstaat bewirken.386
Laut der School of Energy an der University of Wyoming, gibt es derzeit keine Großprojekte im Bereich der Bioenergie.
Viele Einwohner Wyomings benutzen zwar Holz zum Heizen, Strom wird allerdings kaum durch Biomasse erzeugt.387 Es
gibt einige wenige Anlagen, die durch Biomasse Energie generieren. Die Western Biomass Energy Plant in Upton
Vgl. Wyoming Department of Revenue (2012): Department Key Reports
Vgl. U.S. Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2013): Wyoming – Local Option: Energy Improvement
Loan Program
386 Vgl. U.S. Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2013): Wyoming – Small Business Non-Profit Energy
Audit Program
387 Vgl. University of Wyoming Extension – School of Energy (2013): Large-Scale Use of Biomass in Wyoming
384
385
171
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produziert seit 2007 jährlich 1,5 Millionen Gallonen Ethanol.388 Die Tri-State Generation and Transmission Association,
ein Zusammenschluss aus 44 Kooperativen, produziert Strom aus Methangas durch anaerobe Gärung aus tierischen
Abfällen. Die Anlagen der Wheatland Rural Electric Association haben insgesamt eine Leistung von 280 kW.389 Laut
Sustainable Business Oregon baute Northwest Energy in den letzten 28 Jahren fünf Bioenergieanlagen in Wyoming und
Washington.390 Das Programm Fuels for Schools setzt sich in 6 Staaten (Nevada, Idaho, Utah, Montana, Wyoming, North
Dakota) für die Verwendung von Holz und Holzabfällen als Energiequelle in privaten, sowie in öffentlichen Gebäuden
ein. Obwohl das Programm auch in Wyoming Einrichtungen bei der Konzeption und Installation von BiomasseHeizkesseln unterstützen soll, ist bis jetzt kein Projekt zustande gekommen.
Laut eines Interviews mit Milton E. Geiger von der University of Wyoming Extension ist die Einführung eines RPS in den
kommenden fünf Jahren weiterhin unwahrscheinlich. Der Markt für erneuerbare Energien ist auch aufgrund der
geringen Bevölkerung Wyomings eher klein, der Großteil der gewonnenen Energie wird in andere Staaten exportiert. Die
wenigen Projekte im Bereich erneuerbarer Energien sind hauptsächlich Windprojekte, einige wenige beschäftigen sich
mit der Entwicklung von Geothermieanlagen. Das Thema Bioenergie spielt laut Geiger momentan in Wyoming keine
wichtige Rolle.
11.3
Profile Marktakteure
Aus datenschutzrechtlichen Gründen kann nicht zu jedem Marktakteur ein Ansprechpartner angegeben werden.
Organisationen, Verbände und Forschungseinrichtungen
Fuels for Schools
Fuels for Schools möchte die Verwendung von Holzbiomasse und erneuerbaren Energien bewerben, um eine saubere,
leicht verfügbare Energiegrundlage zu schaffen. Sie engagieren sich in Idaho, Montana, Nevada, North Dakota, Utah und
Wyoming.
Dan Perko, Deputy State Forester
Fuels for Schools
Office of State Lands & Investments
Wyoming State Forestry Division
1100 W. 22nd
Cheyenne, WY 82002
+1-307-777-5659
[email protected]
http://www.fuelsforschools.info/
Vgl. Biomass Magazine (n.d.): KL Process Design Starts Cellulosic Ethanol Production
Vgl. Tri-State Generation and Transmission Association (2013): Biomass
390 Vgl. Sustainable Business Oregon (8. Mai 2011): Northwest Energy Plans $300M Oregon Biomass Investment
388
389
172
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Governors’ Biofuel Coalition
Diese Organisation hat es sich zum Ziel gesetzt, die Nutzung von Treibstoffen auf Ethanolbasis voranzutreiben, um die
Abhängigkeit von Energieimporten zu verringern, die Umwelt zu schützen und die Wirtschaft anzukurbeln. Ferner
versuchen sie die Bevölkerung über den Nutzen von Ethanol aufzuklären.
http://governorsbiofuelscoalition.org/
Western Governors’ Association (WGA)
Die WGA ist die überparteiliche Organisation der Gouverneure der 19 westlichen US-Bundesstaaten einschließlich der
drei Pazifikinseln Northern Mariana Islands, American Samoa und Guam. Die WGA hat sich insbesondere dem Ziel der
Entwicklung und Förderung erneuerbarer Energien verschrieben und in diesem Zusammenhang mehrere Initiativen, so
auch eine für Bioenergiestudien, gegründet.
Western Governors’ Association
400 N. Capitol St., N.W., Suite 376
Washington, D.C. 20001
+1-202-624-5402
http://www.westgov.org/index.php
Western Research Institute
Das Western Research Institute ist eine gemeinnützige Forschungseinrichtung. Seine Spezialisierung liegt in der
Erforschung von hochentwickelten Energiesystemen und Umwelttechnologien.
Western Research Institute
365 N. 9th Street
Laramie, WY 82072
+1-307-721-2011
http://www.westernresearch.org/
Wyoming Business Council
Die Hauptaufgabe des Wyoming Business Council besteht in der Förderung des bundesstaatlichen
Wirtschaftswachstums. Das State Energy Program, das vom DOE finanziert wird, wird vom Wyoming Business Council
verwaltet. Das Programm dient der Schaffung von Anreizen zur Förderung alternativer und erneuerbarer Energien und
Energieeffizienz.
Wyoming Business Council
214 West 15th St.
Cheyenne, WY 82002-0240
+1-307-777- 2800
[email protected]
http://www.wyomingbusiness.org/energy
173
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Wyoming Energy Council
Der Wyoming Energy Council ist eine Non-Profit Organisation deren Ziel der Erhalt fossiler Energiequellen und die
Entwicklung erneuerbaren Energiequellen.
710 E Garfield St # 249
Laramie, WY 82070
+1-307-742-0313
[email protected]
http://www.wyoec.org/
Wyoming Public Service Commission
Die Wyoming Public Service Commission ist die Regulierungsbehörde der Versorgungsunternehmen Wyomings.
Elektrizität, Erdgas und Telekommunikation sind ihre drei Hauptfelder. Die PSC ist dafür verantwortlich, dass die
Einwohner Wyomings sicher, zuverlässig und zu fairen Preisen mit Energie versorgt werden.
Wyoming Public Service Commission
Hansen Building 2515 Warren Avenue Suite 300
Cheyenne, Wyoming 82002
+1-307-777-7427
[email protected]
http://psc.state.wy.us/
Yellowstone-Teton Clean Energy Coalition
Die Yellowstone-Teton Clean Energy Coalition ist eine Non-Profit-Organisation, die sich für neue Energielösungen
einsetzt, um so eine gewisse Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu erzielen. Alternative Treibstoffe und
Hybridfahrzeuge sollen dazu mehr Einsatz finden.
Yellowstone-Teton Clean Energy Coalition
P.O. Box 11756
Jackson, WY 83002
+1-307-413-1971
[email protected]
http://www.ytcleanenergy.org/
174
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Entscheidende Unternehmen
Cheyenne Light Fuel & Power
Cheyenne Light Fuel & Power ist der Hauptstromversorger der Hauptstadt Wyomings Cheyenne. 2005 wurde das
Unternehmen von Black Hills Corporation aufgekauft.
108 West 18th Street
Cheyenne, WY 82001
+1-307-638-3361
http://www.cheyennelight.com/
Energy Fuel Dynamics, Wyoming Biodiesel
Der Gründer von Wyoming Biodiesel Co., Robert Marron, kontaktiert zurzeit noch Landwirte und Landeigentümer in
Montana und Wyoming, um sie für die Herstellung von verschiedenen Pflanzen für die Biodieselproduktion zu gewinnen.
Er plant eine Biodieselanlage in Gillette, WY und möchte für den Anbau von Rohstoffen die sogenannte Sonic Bloom
Technologie anwenden. Er sieht vor, Leindottern, Raps und Senfkorn für die Biodieselproduktion zu verwenden.
Energy Fuel Dynamics LLC
1320 Laclede Street
Sheridan, WY 82801-3321
+1-307-673-4584
High Plains Power Inc.
High Plains Power ist eine elektrische Kooperative, die knapp 12.400 Kunden in zentral Wyoming versorgt, in Teilen des
Fremont, Hot Springs, Washakie, Natrona, Carbon, Big Horn, Johnson und Park Counties.
High Plains Power Inc.
Riverton Headquarters
1775 E Monroe
P.O. Box 713
Riverton, Wyoming 82501
+1-307-856-9426
http://www.highplainspower.org/index.cfm
175
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Powder River Energy Corp.
Diese Kooperative ist die größte in Wyoming und versorgt ca. 12.000 Mitglieder mit Strom.
Powder River Energy Corp.
221 Main Street, PO Box 930
Sundance, WY 82729
+1-800-442-3630
http://precorp.coop/
PowerSHIFT Energy Company Inc
PowerShift Energy ist eine Tochter von NewGen Technologies, Inc. Und wurde 2005 gegründet. Das Unternehmen
produziert Ethanol und bietet alternative Energielösungen für Stromgeneration mit Biodiesel an.
PowerSHIFT Energy Company
P.O. Box 51195
Casper, WY 82605
Renova Energy
Renova Energy vertreibt Ethanol als Kraftstoff für Fahrzeuge. Ihr Hauptsitz befindet sich in Boise, Idaho, aber sie
betreiben Wyoming Ethanol LLC in Torrington, Wyoming. Die Anlage verfügt über eine jährliche Kapazität von mehr als
3,5 Millionen Litern Ethanol, die aus Mais hergestellt werden.
Renova Energy
8950 W. Emerald, Ste. 158
Boise, ID 83704
+1-208-472-7300
[email protected]
http://www.renovaenergy.com
Western Biomass Energy LLC
Western Biomass Energy ist eine Tochter von Kl Energy, die Zellulose Ethanol produzieren. Die Anlage produziert
jährlich über 1,8 Millionen Liter an Ethanol jährlich.
Western Biomass Energy
131 Buffalo Creek Road
Upton, WY 82730
+1-307-468-2484
176
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Energy Production Tax Credit (Corporate)
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U.S. Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2013): California – Feed-In Tariff
U.S. Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2013): California – Financial
Incentives
U.S. Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2013): Financial Incentives
U.S. Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2013): Federal Incentives
U.S. Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2013): Hawaii – Feed-In Tariff
U.S. Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2013): Hawaii – Financial
Incentives
U.S. Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2013): Hawaii – Fuel Mix
Disclosure
U.S. Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2013): Hawaii – Net Metering
U.S. Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2013): Idaho – Avista Utilities
Net Metering
U.S. Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2013): Idaho – Renewable
Energy Project Bond Program
U.S. Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2013): Idaho – Residential
Alternative Energy Tax Deduction
U.S. Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2013): Idaho – Low-Interest
Energy Loan Programs
U.S. Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2013): Montana – Financial
Incentives
U.S. Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2013): Montana –
Interconnection Standards
U.S. Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2013): Montana – Net Metering
U.S. Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2013): Montana – Renewable
Resource Standard
U.S. Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2013): Nevada – Financial
Incentives
U.S. Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2013): Nevada – Interconnection
Standards
U.S. Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2013): Nevada – Net Metering
U.S. Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2013): Nevada – Portfolio Energy
Credits
U.S. Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2013): New Mexico – Financial
Incentives
U.S. Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2013): New Mexico –
Interconnection Standards
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U.S. Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2013): New Mexico – Net
Metering
U.S. Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2013): New Mexico – Renewable
Portfolio Standard
U.S. Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2013): Oregon – Biomass
Producer of Collector Tax Credit
U.S. Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2013): Oregon – Financial
Incentives
U.S. Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2013): Oregon – Interconnection
Standards
U.S. Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2013): Oregon – Net Metering
U.S. Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2013): Oregon – Renewable
Portfolio Standard
U.S. Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2013): Renewable Portfolio
Standard Policies
U.S. Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2013): Utah – Financial
Incentives
U.S. Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2013): Utah – Net Metering
U.S. Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2013): Utah – Renewables
Portfolio Goal
U.S. Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2013): Washington – Grays
Harbor PUD – Net Metering
U.S. Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2013): Washington –
Interconnection Standards
U.S. Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2013): Washington – Mandatory
Utility Green Power Option
U.S. Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2013): Washington – Net
Metering
U.S. Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2013): Washington – Renewable
Energy Standard
U.S. Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2013): Wyoming – Financial
Incentives
U.S. Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2013): Wyoming –
Interconnection Guidelines
U.S. Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2013): Wyoming – Local Option:
Energy Improvement Loan Program
U.S. Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2013): Wyoming – Net Metering
U.S. Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2013): Wyoming – Small
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U.S. Department of Energy – Energy Efficiency & Renewable Energy (2013): Alternative Fuels Data Center – Biofuels
Production Tax Exemption
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License
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