Miesbacher Impuls

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Miesbacher Impuls
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Heft 1 | Dezember 2008
mpu s
Miesbacher
Das Regionale Wirtschaftsmagazin
Preis: 5,80 €
Titelthema
Landkreis Miesbach
Heimat für
Unternehmen
Wirtschaft
Isartaler Holzhaus
Gesundes und
ökologisches Wohnen
Acino AG
Erweiterung in Miesbach
politik
Wirtschaftsminister Martin Zeil
Impulse aus München
Landrat Dr. Jakob Kreidl
Wirtschaftsförderung ist
Chefsache
wissen & bildung
Fraunhofer-Institut
HighTech für mehr
Lebensqualität
leben & freizeit
Denken & Entscheiden
Tagen im Landkreis Miesbach
Zentrale der Acino AG in Miesbach
Landkreis Miesbach
Heimat für Unternehmen
www.hexal.de
Editorial | Miesbacher Impuls
Liebe Leserin,
lieber Leser,
mit dem Miesbacher Impuls betreten wir im Wirtschaftsraum zwischen München und Rosenheim Neuland. Die SMG Standortmarketing-Gesellschaft Landkreis Miesbach möchte mit diesem regionalen
Wirtschaftsmagazin Themen aufgreifen, die die vielfältige und leistungsfähige Wirtschaftsstruktur des Landkreises Miesbach widerspiegeln, aber auch auch einen bewussten Impuls für eine aktive und
nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung geben.
Wirtschaftsförderung im Oberland bedeutet nicht nur eine Stärkung
des Tourismus, sondern ein „Kümmern“ um sämtliche Wirtschaftszweige – von Handwerk und Landwirtschaft über den Handel und das
produzierende Gewerbe bis zu Spitzentechnologie und innovativen
Dienstleistungen. Als zentraler Ansprechpartner ist die SMG sowohl
für Existenzgründer als auch für kleine und mittelständische Unternehmen eine „one stop agency“ und strebt eine gezielte Akquisition
weiterer Betriebe an. Nicht weniger wichtig ist jedoch eine kontinuierliche Bestandsentwicklung mit einem weit reichenden Beratungs­
angebot für bereits im Landkreis ansässige Firmen.
Mit dieser Zielsetzung soll der Miesbacher Impuls den Unternehmen
unserer Region ein Forum bieten, miteinander zu kommunizieren und
auf ihre Produkte und Dienstleistungen hinzuweisen. Gemeinsam mit
dem FORUM VERLAG HERKERT, einem kompetenten Partner im
Bereich standortrelevanter Publikationen, wird die SMG in jedem
Quartal über aktuelle Themen der heimischen Wirtschaft berichten.
Oliver Reitz,
Geschäftsführer der SMG
Standortmarketing-Gesellschaft
Landkreis Miesbach mbH
Im Vordergrund unserer Erstausgabe steht die Verbundenheit unserer Unternehmen und Unternehmer mit dem Landkreis Miesbach.
„Heimat für Unternehmen“ – ein Leitthema mit zahlreichen Facetten,
zumal in Zeiten globaler Standortverlagerungen und internationaler
Märkte regionale Verbundenheit und Verwurzelung Aspekte sind, die
in der Diskussion um Corporate Governance und Ethik in der Wirtschaft wieder zunehemend an Bedeutung gewinnen.
Der Miesbacher Impuls wird von einer Vielzahl heimischer Betriebe
unterstützt. Mein herzlicher Dank gilt vor allem den Unternehmen,
die als Pioniere und Partner zur Umsetzung dieses Projektes beigetragen haben.
Bei der Lektüre der Erstausgabe wünsche ich Ihnen viele neue Ein­
drücke und vielleicht die eine oder andere neue Idee für eigene unternehmerische Aktivitäten.
Ihr
Oliver Reitz
Heft 1 | Dezember 2008
Miesbacher Impuls 3
Miesbacher Impuls | Inhalt
WIRTSCHAFT
Seite 8
Landkreis Miesbach –
Heimat für Unternehmen........................................................ Seite 6
Acino AG schafft Platz für
bis zu 80 weitere Mitarbeiter................................................. Seite 8
Mein Standpunkt: Oliver Reitz über
den regionalen Arbeitsmarkt...............................................Seite 10
Isartaler Holzhaus: Gesundes und
ökologisches Wohnen seit Generationen........................Seite 12
Gipfelstürmer Businessplanwettbewerb:
Ring frei für Gründer...............................................................Seite 14
Papierfabrik Lousienthal:
Mit Hochtechnologie in die Zukunft.................................Seite 16
Analysen und Diplomarbeiten
zum Standort Landkreis Miesbach....................................Seite 18
Neue „Gmund Papierwelt“ eröffnet...................................Seite 20
Bei der Grundsteinlegung für die Erweiterung der Acino AG: (v.l.n.r.)
Landrat Dr. Jakob Kreidl, Bürgermeisterin Ingrid Pongratz und Vorstandsvorsitzender Dr. Wolfgang Niedermaier.
Seite 18
Oberland auf dem zur Bioenergieregion.........................Seite 21
Erster Unternehmer-Stammtisch
der Wirtschaftsförderung......................................................Seite 22
CLISP: Miesbach wird Modellregion für
Anpassungsstrategien an den Klimawandel
im Alpenraum............................................................................Seite 23
Medinzinpark Valley:
Erfindungsgeist und gebündelte Kompetenz...............Seite 24
Klaus-Dieter Oechsner Graf von Moltke
über Tradition und Zukunft des Tourismus.....................Seite 26
Auszeichnungen und Preisträger:
Miesbacher Azubi wird Bundessieger..............................Seite 27
CCL Label GmbH:
High-Tech-Etiketten aus Holzkirchen................................Seite 28
Politik
Studie zum Wirtschaftspotenzial eines Oldtimer-Forums
Seite 30
Interview: Staatsminister Martin Zeil
zur regionalen Wirtschaftsförderung................................Seite 30
Portrait der Marktgemeinde
Holzkirchen.................................................................................Seite 32
Interview mit Landrat Jakob Kreidl:
Wirtschaftsförderung ist Chefsache..................................Seite 34
Interview mit Dr. Lothar Semper:
Perspektiven des Handwerks...............................................Seite 36
Interview: Miesbachs Bürgermeisterin Ingrid
Pongratz im Gespräch über den Einzelhandel..............Seite 38
Der Bayerische
Staatsminister
Martin Zeil im
Interview mit
dem Miesbacher
Impuls
4 Miesbacher Impuls
Landkreis Miesbach im Jahre 2014:
Entwicklung des Leitbildes...................................................Seite 39
Europäische Metropolregion München:
Landkreis Miesbach ist ein wichtiger Partner................Seite 40
Klausurtagungen Bad Wiessee und Waakirchen..........Seite 43
Heft 1 | Dezember 2008
Inhalt | Miesbacher Impuls
WISSEN UND BILDUNG
Seite 44
Informationstag der Berufsschule Miesbach.................Seite 42
Professor Klaus Sedlbauer – Impulse vom
Fraunhofer-Institut für Bauphysik......................................Seite 44
Tagungen: Denken und Entscheiden
im Landkreis Miesbach...........................................................Seite 46
Leben und Freizeit
Unsere Heimat: Sieben Bürger
des Landkreises zum Thema Heimat.................................Seite 48
Informationsabend der
„Offensive Tegernseer Tal“.....................................................Seite 50
Professor Klaus Sedlbauer, Leiter des Fraunhofer-Institutes für Bauphysik
Seite 48
Entspannen im Landkreis:
Sauna-Schiff und Rodelspass...............................................Seite 51
Simone Luttenbacher, Frisörmeisterin
aus Fischbachau
macht sich mit sechs
weiteren Bürgern
unseres Landkreises
Gedanken über den
Begriff „Heimat“.
Kultur im Fools-Theater:
Zwischen Tanz, Kino und Theater.......................................Seite 52
Firstalmfasching im Skigebiet Spitzingsee.....................Seite 53
Herzogliches Bräustüberl Tegernsee:
Mit viel Gefühl ins neue Jahrtausend................................Seite 54
Tegernseer Tal Montgolfiade................................................Seite 56
Seite 51
Rubriken
Inserentenverzeichnis............................................................... Seite 5
Impressum.................................................................................... Seite 5
Weihnachtsgruß.......................................................................Seite 57
Termine ......................................................................................Seite 58
Ein atemberaubendes Panorama erwartet den Rodler am Wallberg
Impressum
Miesbacher Impuls
Herausgeber:
SMG Standortmarketing-Gesellschaft
Landkreis Miesbach mbH
Wendelsteinstraße 1
83714 Miesbach
Oliver Reitz (Geschäftsführer)
Herstellung und Konzeption:
FORUM VERLAG HERKERT GMBH
Fachbereich Info-Medien,
Wirt­schafts­­­pu­­bli­kationen
für Investoren und Entscheider
Mandichostr. 18, 86504 Merching
Tel. +49 (0) 8233 / 381-141,
Fax +49 (0) 8233 / 381-99 35
E-Mail: [email protected]
Management / Leitung:
Thomas Ebeling, E-Mail:
[email protected]
Bereichsassistentin: Gabriele Winter
Medienberatung: Horst Mies
Heft 1 | Dezember 2008
Redaktion:
Karin Donath, Anja von Klitzing,
Werner Herzog, Oliver Reitz
Für die Inhalte der Firmendarstellungen sind die jeweiligen Unternehmen
verantwortlich.
Fotos:
Nursen Özlükurt, Thomas Plettenberg,
Alois Pribil, Oliver Reitz, Karin Donath
Bestellmöglichkeit über:
[email protected] oder
Tel. 08025/9976433
SMG Standortmarketing-Gesellschaft
Landkreis Miesbach mbH
Oliver Reitz (Geschäftsführer)
Wendelsteinstraße 1
83714 Miesbach
Inserenten
Hexal AG........................................................................................ Seite 2
Design und Realisierung:
Marc Antón Gmbh
86356 Neusäß
www.marcanton.com
LTN Servotechnik GmbH........................................................Seite 11
Autohaus Kathan GmbH........................................................Seite 13
Auto Eder GmbH.......................................................................Seite 21
Autohaus Pusl............................................................................Seite 23
Marc Antón GmbH...................................................................Seite 33
Druck:
Mayr Miesbach GmbH
Am Windfeld 15
83714 Miesbach
Mayr Miesbach GmbH............................................................Seite 37
Nachdruck und Reproduktion (auch
auszugsweise) bedürfen der ausdrücklichen Genehmigung des Herausgebers und Herstellers.
Fleischwaren Holnburger GmbH........................................Seite 58
Hotel Best Western – Bayerischer Hof...............................Seite 41
Autohaus Franz Schmid GmbH & Co. KG.........................Seite 49
Monte Mare Betriebsges. mbH............................................Seite 59
Weißbierbrauerei Hopf GmbH.............................................Seite 60
Miesbacher Impuls 5
Wirtschaft | Standort
Landkreis Miesbach –
Heimat für Unternehmen
Der Brockhaus definiert Heimat als „subjektiv von einzelnen Menschen oder kollektiv von Gruppen, Völkern oder Nationen erlebte territoriale Einheit“. Bis ins 19. Jahrhundert bedeutete Heimat
den Besitz von Haus und Hof und damit Privilegien gegenüber Besitzlosen innerhalb der Gemeinde. Im Zuge der Industrialisierung wurde Heimat zum Symbol für eine heile Welt. Heute hat sich
eine emotionale Sichtweise durchgesetzt, welche die Geborgenheit, eine lebenswerte Umwelt
und regionale Besonderheiten in den Vordergrund stellt. Inwieweit lässt sich das Phänomen Heimat auch auf Unternehmen übertragen?
D
er Faktor Heimat kann in verschiedenen Zusammenhängen für den
Erfolg des Unternehmens relevant
sein. Was bedeutet Heimat im Umgang mit
dem Kunden, wie wichtig ist das Unternehmen als Heimat für die Beschäftigten,
welche Bedeutung hat der Standort von Unternehmen für die Aktivitäten von Kommunalpolitikern? Räumlich kann Heimat den
Sitz der Firma oder Unternehmenszentrale
bezeichnen. In der Regel sind es Familienunternehmen, die eine hohe emotionale
Bindung und ein Gefühl der Verantwortung
für ihren Standort entwickeln. Sie verbindet
eine langjährige Verwurzelung und ein gewachsenes Netzwerk mit dem Standort. Bei
Neuansiedlungen werden die Karten neu
gemischt. Die Wahl des Standortes wird auf
Grund verschiedener Faktoren entschieden.
Reicht es für ein Unternehmen, wenn diese Faktoren erfüllt sind, oder gibt es auch
eine „wirtschaftliche Heimat“? Und wenn
ja, welchen Einfluss hat diese auf den wirtschaftlichen Erfolg?
Aus Sicht der Wettbewerbsfähigkeit stehen
Absatzmärkte, Kosten und Infrastruktur an
erster Stelle. Hinzu kommen arbeitsbezogene Faktoren wie die Nähe zu Partnern,
Kunden, Zulieferern und die Verfügbarkeit
qualifizierter Arbeitskräfte. Im Zuge des
wachsenden Fachkräftemangels kann die
Attraktivität des Standortes für die Mitarbeiter zum unternehmerischen Erfolgsfaktor werden. Die Identifikation mit dem Unternehmen und das Image des Standortes
unterstützen die Rekrutierung und langfristige Bindung qualifizierter Mitarbeiter
und deren Know-How. Im Umkehrschluss
6 Miesbacher Impuls
bedeutet das: Was für Mitarbeiter relevant
ist, spielt auch für die Firma eine Rolle. Trotz
Globalisierung verbinden Menschen mit fast
jedem Unternehmen eine Heimat. So wird
Coca-Cola eindeutig als amerikanische Firma wahrgenommen und als solche geliebt
oder gehasst. Toyota, Nestlé und BMW werden als national verankerte Unternehmen
wahrgenommen und mit dem Image ihrer
Heimat assoziiert. Horst Wildemann, Autor des Buches „Haben Unternehmen eine
Heimat?“, empfiehlt Unternehmen daher,
allein aus Marketing-Überlegungen heraus
ein klares Heimat-Profil zu entwickeln und
als Merkmal ihrer Produkte oder Dienstleistungen herauszustellen. Ein Unternehmen
ohne Wurzeln werde in der Globalisierung
einfach weggespült.
Heft 1 | Dezember 2008
Standort | Wirtschaft
Die neue Zentrale von Sandoz International GmbH / Hexal AG in Holzkirchen – größter Arbeitgeber im Landkreis Miesbach.
Der unbestrittene Vorteil der Heimat besteht darin, dass man sich auskennt, weiß,
mit wem man reden muss, und die Sprache
und Umgangsformen beherrscht. So manche
Firma hat diesen Bonus erst zu schätzen gelernt, nachdem ganze Standorte ins Ausland
verlagert wurden. Doch der Umzug ins Ausland ist nicht immer erfolgreich. Nach einer
Studie des Fraunhofer-Instituts für Systemund Innovationsforschung kommt fast jeder
fünfte Betrieb, der seine Fertigung ins Ausland verlegt hat, nach einigen Jahren wieder
zurück.
Außerdem fördern politische Rahmenbedingungen das Entstehen einer wirtschaftlichen
Heimat. Nach wie vor ist die Beeinflussung
materieller Standortfaktoren, wie z. B. in der
Gewerbeflächenpolitik, von zentraler Bedeutung. Trotzdem sorgen erst die immateriellen
Werte wie kurze Wege, eine unbürokratische
Verwaltung sowie wirtschaftliche und politische Stabilität für eine langfristige Zufriedenheit mit dem Standort. Die kommunale
Wirtschaftsförderung als Mittler zwischen
Verwaltung und Unternehmen kann großen
Einfluss auf die Entwicklung eines unternehmerfreundlichen Standortes
nehmen. Zu diesen auch
als Fühlungsvorteile bezeichneten
„weichen“
Standortfaktoren zählen die Geschwindigkeit, mit der Bauanträge bearbeitet oder
Genehmigungen beschieden werden, das
Engagement der Wirtschaftsförderung bei
der Beseitigung von Investitionshemmnissen
sowie der Aufbau und die Pflege von Beziehungen zwischen lokalen, regionalen und
überregionalen Akteuren.
Daten zum Landkreis Miesbach
Branchenschwerpunkte: Gesundheitswirtschaft, Luftfahrt, Nahrungs- und
Lebensmittel,
Orthopädietechnik,
Papierherstellung und -verarbeitung,
Verpackung, Pharmazie, Tourismus
und Freizeit. Das Regionalranking
des Prognos-Zukunftsatlas 2007 und
auch das Ranking der INSM-Studie
2005 (Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft) beurteilen den Landkreis
Miesbach als Region mit sehr guten
Zukunftschancen und bewerten ihn
mit dem ersten Rang der oberbayerischen Alpenregion.
Fläche......................................................................................................................836,50 km²
Bevölkerungsdichte (Einwohner pro km²).................................................114
Einwohner..............................................................................................................95.169
Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte.................................................27.184
Gewerbeanmeldungen.....................................................................................1.592
Umsätze im verarbeitenden Gewerbe.........................................................917,3 Mio €
davon Auslandsumsatz.....................................................................................404,8 Mio €
Bruttowertschöpfung 2006.............................................................................2.188 Mio €
Arbeitslosigkeit Jahresdurchschnitt . ..........................................................4,3 %
GfK Kaufkraft 2008 (in € je Einwohner)........................................................22.361 €
Kaufkraftindex (bezogen auf den Bundesdurchschnitt = 100,0).......119,4
Quelle: IHK, Strukturdaten der Regionen in Oberbayern, Juli 2008. Die Daten beziehen sich auf das Jahr 2007.
Heft 1 | Dezember 2008
Von dem früheren Bundespräsidenten
Roman Herzog stammt der Ausspruch
„Heimat bedeutet erfolgreiches Zusammenarbeiten, und Erfolg beruht
hier auf Leistung.“ Wenn es einem Unternehmen gelingt, den Mitarbeitern
eine Heimat zu sein, trägt dies erheblich zum unternehmerischen Erfolg bei.
Anja v. Klitzing
Miesbacher Impuls 7
Noch mehr Platz für rasantes Wachstum des Miesbacher Pharma-Spezialisten:
Die Acino AG schafft Platz für
bis zu 80 weitere Mitarbeiter
Das stürmische Wachstum des Unternehmens – seit seiner Ansiedlung im Jahr 2001 von gerade einem
Dutzend Mitarbeitern auf heute schon über 140 Beschäftigte – kann weiter gehen: Ende Oktober wurde im
Miesbacher Gewerbegebiet Nord der Grundstein für den Erweiterungsbau der Acino AG mit einem Investitionsvolumen von rund 6 Millionen Euro, 3.500 qm Fläche und Platz für 80 weitere Mitarbeiter gelegt.
U
nd diese Erfolgsgeschichte geht
gleich im doppelten Sinn unter
die Haut: Grundlage des Unternehmenserfolgs ist die Spezialisierung
auf die Entwicklung und Herstellung von
Transdermalen Therapeutischen Systemen
(Wirkstoffpflaster) und Wirkstoff-Implantaten. Schon heute ist die Acino AG zweitgrößter Hersteller von Wirkstoffpflastern
8 Miesbacher Impuls
in Europa. Mit dem Erweiterungsbau wird
die Entwicklungsabteilung weiter ausgebaut, die Produktion noch deutlich erweitert und die Verwaltung an die wachsenden Anforderungen angepasst.
Wichtigste Ressource für den Erfolg des
Unternehmens sind aber die Mitarbeiter.
Die Vorstände Dr. Wolfgang Niedermaier,
Manfred Nachtwey und Robert Schmid
sind sich einig: „Der jetzt begonnene Erweiterungsbau ist auch ein klares Bekenntnis
zu den sympathischen, leistungsbewussten
und gut ausgebildeten Fachkräften aus der
Region, die sich durch Bodenständigkeit
einerseits und Weltoffenheit andererseits
auszeichnen. Unsere hohe Ausbildungsquote von rund 10% wollen wir auch in
der Zukunft halten.“
Heft 1 | Dezember 2008
Unternehmen | Wirtschaft
Nach dem „Glück auf“ des Landrats und den Wünschen für „Glück und Gottes Segen“ der
Bürgermeisterin griffen bei der Grundsteinlegung für den Erweiterungsbau alle drei zur
Schaufel: (v.l.n.r.) Landrat Dr. Jakob Kreidl, Bürgermeisterin Ingrid Pongratz und Vorstandsvorsitzender Dr. Wolfgang Niedermaier.
Anfang 2010 soll der Erweiterungsbau der
Acino AG bezugsfertig sein. 6 Mio. Euro
investiert das Pharmaunternehmen in
das Bauvorhaben und schafft so Platz für
80 weitere Arbeitsplätze in Entwicklung,
Produktion und Verwaltung.
Acino AG – die Fakten
Die Acino Gruppe beschäftigt derzeit insgesamt rund 350 Mitarbeiter und erwirtschaftete 2007 einen Jahresumsatz von über 120 Mio.
Euro. Ihre hohe Innovationskraft sichert der
Unternehmensgruppe entscheidende Wettbewerbsvorteile in der pharmazeutischen
Galenik. Deshalb ist Acino für die internationale Pharmaindustrie ein wichtiger Partner
mit Schwerpunkten in der Entwicklung, Registrierung und Herstellung von generischen
und patentgeschützten Pharmazeutika mit
anspruchsvollen Formulierungstechnologien.
Acino AG
Am Windfeld 35 · 83714 Miesbach
Tel.: 0 80 25 28 67 0 · Fax: 0 80 25 28 67 28
www.acino-pharma.com
Heft 1 | Dezember 2008
Miesbacher Impuls 9
Wirtschaft | Arbeitsmarkt
Mein
Standpunkt
Herausforderungen
des regionalen
Arbeitsmarktes
Oliver Reitz,
Geschäftsführer der SMG
Standortmarketing-Gesellschaft
Landkreis Miesbach mbH
W
irtschaftliches Wachstum von Regionen beruht in zunehmendem Maße auf „kreativen“ Gesellschaften, die vorhandenes Wissen am besten und schnellsten in neue, marktfähige
Produkte und Dienstleistungen umsetzen können. Damit verbunden ist
der Kampf um Fachkräfte und sogenannte High Potentials – hoch begabte
Männer und Frauen, die sich nicht nur durch ihre fachliche Qualifikation,
sondern auch durch gesellschaftliches Engagement und unternehmerische
Eigenschaften als Entscheider und Gestalter auszeichnen. Auf Bundesebene fordern Wirtschaftsverbände und Kammern vehement erleichterte Zuzugsregeln für ausländische Fachkräfte. Zugleich versuchen immer mehr
Unternehmen, sich ihre Experten selbst heranzuziehen. Der amerikanische
Wirtschaftswissenschaftler Richard Florida hält Regionen und ihre Wissensgesellschaften nur dann für wachstums- und zukunftsfähig, wenn sich
in ihnen gleichermaßen solche Talente, aber auch Technologie und Toleranz entfalten können. Was bedeutet dies für den Landkreis Miesbach?
Wie kann die SMG ihre Wirtschaftsförderungsaktivitäten auf solche Herausforderungen ausrichten? Nach Erhebungen der IHK für München und Oberbayern klagt allein im
Dienstleistungsgewerbe jedes zweite Unternehmen über einen Mangel an
Fachkräften. Auch das Handwerk sieht sich nach schwierigen Jahren nun
mit einem Fachkräftemangel konfrontiert und bemüht sich, ausreichend
fähigen Nachwuchs zu finden. Partnerschaften mit den Schulen werden
seitens der Wirtschaft verstärkt gesucht bzw. gefestigt, denn der Fachkräftemangel beginnt manchmal bereits bei der Suche nach geeigneten Auszubildenden.
10 Miesbacher Impuls
Die Unternehmen im Landkreis Miesbach erwirtschaften ihren Wohlstand
nicht aus Rohstoffen und Massenprodukten, sondern aus fachlichem
Know-how und intellektuellen Fähigkeiten. Lernwillige Auszubildende,
gut ausgebildete Facharbeiter und umfassend gebildete Führungskräfte
stellen in unserer Region das wichtigste Kapital dar. Aber auch der Umgang mit Neuem und Fremdem hat einen Einfluss auf unsere Zukunftsfähigkeit. Die Offenheit gegenüber Innovation, neuen Produkten, Produktionstechniken und Märkten sowie die Toleranz gegenüber aus anderen
Regionen zugezogenen Kolleginnen und Kollegen wird sich daran messen
lassen, wie schnell und nutzbringend beides integriert wird. Wenn sich aus
der gewachsenen Wirtschaftsstruktur unseres Landkreises und neu angesiedelten, internationalen Headquarters – wie in Holzkirchen bei Panasonic oder Sandoz, wo Beschäftigte aus 16 unterschiedlichen Nationen tätig
sind – eine gegenseitige Ergänzung und Befruchtung entwickelt, sind wir
auf einem wirklich guten Weg.
Viele Strukturen sind im Landkreis bereits geschaffen worden. Im Umfeld
neuer Ansiedlungen wurden beispielsweise Kindergärten errichtet, neue
Schulstandorte sind in der Diskussion und werden bald das bestehende
Angebot ergänzen. Neubaugebiete, die nicht nur Einheimischen zur Verfügung stehen, bieten neuen Arbeitskräften die Möglichkeit, in unserer
landschaftlich reizvollen Region langfristig sesshaft zu werden und sich
rundum wohlzufühlen. Gleichwohl ist noch vieles zu tun. Gerade junge
Erwachsene wünschen sich ein noch breiteres Angebot im Freizeitbereich, beispielsweise Schlechtwetter-Angebote für junge Familien oder
weitere Kneipen und Cocktailbars im Bereich der Gastronomie. Auf der
Heft 1 | Dezember 2008
Arbeitsmarkt | Wirtschaft
Lebensqualität im Landkreis: Die Stöger-Alm oberhalb der Marktgemeinde Schliersee.
Wunschliste ganz oben stehen auch der Ausbau und die Taktverdichtung
der Bayerischen Oberlandbahn sowie die Beseitigung von Engpässen im
Straßenverkehr. Aufgaben, denen auch Politik und Verwaltung eine hohe
Priorität zukommen lassen.
Die SMG wird die Potenziale für die Errichtung eines Technologie- und
Gründerzentrums prüfen und regt zudem die Ansiedlung einer (privaten)
Hochschule sowie eines Internates oder einer internationalen Schule am Tegernsee an, um unseren Landkreis auch auf der Landkarte der Bildungsangebote noch besser zu positionieren. Dem sich verstärkenden Kampf um die
besten Köpfe könnten wir somit aktiv begegnen. Nicht zuletzt könnten von
jungen Studierenden auch neue Impulse in den Gemeinden des Tegernseer
Tals ausgehen.
mehrmals im Jahr von der SMG organisierte Rundfahrt soll den Neubürgerinnen und -bürgern den gesamten Landkreis umfassend vorstellen und
mit einem bayerischen Abend enden.
Das „Welcome Package“ kann sich somit zu einem idealen Beitrag der gesamten heimischen Wirtschaft entwickeln, um den Herausforderungen des
Arbeitsmarktes zu begegnen und neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
gemeinsam willkommen zu heißen. Machen Sie mit – Sie sind herzlich eingeladen!
Abgesehen von solchen Infrastrukturmaßnahmen muss der Landkreis
Miesbach neue Wege gehen, um seine Standortvorteile, vor allem die Lagegunst in der Europäischen Metropolregion München und die Lebensqualität im Oberland, noch besser zu vermarkten. Zwischen München,
Tegernsee und Wendelstein bietet sich ein ideales Umfeld für Unternehmertum, für eine Heimat für Unternehmen. Unser kreatives Milieu wird durch
eine ausgepägte Gründungsintensität und durch leistungsfähige mittelständische Betriebe belegt. Wichtige Ideen und unternehmerische Erfahrungen
können zudem zahlreiche Unternehmer beisteuern, die zwar in anderen Regionen ihre Betriebe führen oder führten, ihren privaten Wohnsitz jedoch
in unseren Landkreis verlegt haben. Auf Entscheiderebene wird die SMG
durch verschiedene Veranstaltungen diejenigen miteinander ins Gespräch
zu bringen, die im Idealfall Geschäftspartner werden könnten. Nicht weniger wichtig ist der Austausch von branchenübergreifenden Erfahrungen.
In ähnlicher Weise möchte die SMG einen „Entwickler-Zirkel“ initiieren,
um die Leiter der Forschungs- und Entwicklungsabteilungen unserer Unternehmen zu vernetzen. Ziel der SMG ist es, allen Beschäftigten ein „Wohlfühlklima“ zu verschaffen. Wenn sich Arbeitskräfte in unserem Landkreis
rundum wohl fühlen, werden die von den Unternehmen angebotenen Arbeitsplätze noch attraktiver.
Mit einem „Welcome Package“ möchte die SMG im kommenden Jahr
sämtliche Angebote für neue Unternehmen und deren Beschäftigte zusammenstellen. Ein „virtuelles Begrüßungspaket“, das neben Exposés für
Häuser oder Wohnungen oder Übersichten von Schulen, Kindergärten und
Vereinen auch Gutscheine für Gastronomie und Freizeit enthalten soll. Eine
Heft 1 | Dezember 2008
Miesbacher Impuls 11
Wirtschaft | Unternehmen
August Inselkammer jun. und August Inselkammer sen. (rechts)
Isartaler Holzhaus
Gesundes und ökologisches Wohnen seit Generationen
G
esunde Häuser aus Holz zu bauen
haben sich die Gründer der Firma
Isartaler Holzhaus schon in den
zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts auf
ihre Fahnen geschrieben. Der Firmeninhaber
Dipl.-Ing. August Inselkammer sen. hat diese
Grundidee bei der Firmenübernahme 1967
aufgegriffen und hat gesundes, ökologisches
Bauen aber auch individuelle Planung und
hochwertige Bauausführung weiter entwickelt und nahezu perfektioniert. Heute, über
vierzig Jahre später, sitzt mit seinem 32-jährigen Sohn August, einem Diplomkaufmann,
bereits die nächste Generation mitverantwortlich in der Firmenleitung. So soll das
Traditionsunternehmen Isartaler Holzhaus
mit seiner etablierten Grundausrichtung in
eine sichere Zukunft geführt und das an den
aktuellen Marktanforderungen ausgerichtete
Angebot weiter optimiert werden. Isartaler
Holzhaus ist auch ein verlässlicher regionaler Arbeitgeber, der die Berufe Zimmerer
und Schreiner permanent ausbildet und den
rund 75 Mitarbeitern in Holzkirchen einen
sicheren Arbeitsplatz bietet.
Unter dem Motto „Vielfalt hat einen Namen
– Isartaler Holzhaus“ werden Ein-, Zwei-,
und Mehrfamilienhäuser angeboten. Doppel- und Reihenhäuser sind ebenso im Programm zu finden wie Gewerbebauten. Alle
Häuser sind unter Beachtung der örtlichen
Bauvorschriften an den individuellen, architektonischen und monetären Wünschen und
Forderungen der Bauherrschaft ausgerichtet.
Keines der Gebäude gleicht wie ein Ei dem
anderen und doch hat das Isartaler Holzhaus
einen sichtbaren Wiedererkennungswert, der
durch die hohe handwerkliche Kunst der
hauseigenen Schreiner an Haustüren, Treppen und Balkonen zum Ausdruck kommt.
Vom Rohbauhaus über das Ausbauhaus bis
hin zur schlüsselfertigen Ausführung bietet
12 Miesbacher Impuls
Isartaler Holzhaus für jeden Interessenten
das passende Leistungspaket. Für die Gewerke Heizung, Sanitär und Elektrik berät das
Unternehmen fachkundig auf der Basis seiner
langjährigen praktischen Erfahrung, sucht
aber für die Ausführung Handwerker im
regionalen Bereich der Kunden, um gewachsenen Bindungen Rechnung zu tragen und
eine möglichst problemlose Betreuung über
die Jahre sicher zu stellen. Den Willen aller
am Bau eines Isartaler Holzhauses Beteiligten, vom Architekten bis zum ausführenden
Handwerker, fasst August Inselkammer im
Leitspruch seines Hauses zusammen: „Gesundes Holz handwerklich zu einem behaglichen und preiswerten Haus formen.“
Gesunde und ökologisch unbedenkliche
Baustoffe sind ein Thema, das die Firmenleitung schon immer in den Mittelpunkt ihrer
Überlegungen und Planungen gestellt hat.
Alle konstruktiven Teile des Isartaler Holzhauses werden aus nachwachsenden Rohstoffen erstellt. Durch diffusionsoffene Wandelemente wird ein gesundes Wohlfühlklima
gefördert. „Die Hölzer und Holzwerkstoffe
beziehen wir ausschließlich aus heimischer
Produktion“, versichert August Inselkammer. „Das garantiert kurze Transportwege
und fördert nachhaltiges Wirtschaften“. Wer
Holz als Baustoff einsetzt, kann schon in der
Bauphase eine gute CO2-Bilanz vorweisen.
Heft 1 | Dezember 2008
Unternehmen | Wirtschaft
Der den Treibhauseffekt verstärkende Kohlenstoff wird in der Wachstumsphase des
Baumes zum Aufbau der Holzfaser gebunden, und lebensnotwendiger Sauerstoff wird
an die Luft abgegeben. Damit ist jedes Isartaler Holzhaus ein riesiger CO2-Speicher
der dazu beiträgt, dass das Treibhausgas reduziert wird. Systematisch und konsequent
wurde die Wärmedurchgangszahl (U) über
die Jahrzehnte vom Faktor 0,35 beim Isartaler Holzhaus-Normalwandelement auf
0,147 reduziert. Bei Böden können U-Zahlen
bis 0,19 und beim Dach bis 0,09 angeboten
werden. Verbunden mit Dreischeiben-Isoliergläsern wird eine sehr gute Wärmedämmung erreicht, so dass Isartaler Holzhaus
auf alle förderfähigen Energiesparmodelle
KfW-60, KfW-40 und Passivhaus eine Antwort hat. „Für den Energieverbrauch ist
aber nicht nur eine gute Wärmedämmung
maßgebend“, erläutert Insel­­kammer, „sondern eine entsprechende Anlagetechnik für
Heizung und Warmwasserbereitung muss
die Dämmmaßnahmen ergänzen.“ Isartaler Holzhaus kann hier aufgrund eigener
langjähriger Erfahrungen sowohl Pelletsanlagen als auch Integralgeräte mit kontrollierter Lüftung und Wärmerückgewinnung,
kombiniert mit Wärmepumpen empfehlen.
Die vorgegebenen Standards zum Verbrauch von Primärenergie werden damit
erfüllt und unterboten. Alle angebotenen
Anlagensysteme können zusätzlich durch
Thermosolaranlagen und Photovoltaikanlagen ergänzt werden. Zukunftsweisend,
ganz im Sinne der Firmengründer, hat
sich Isartaler Holzhaus bereits eingehend
mit der Nutzung von Brennstoffzellen befasst. Auch diese Technik soll, sobald die
allgemeine Marktreife erreicht wird, durch
Isartaler Holzhaus angeboten werden. Auf
seine Zukunftspläne und Visionen angesprochen wünscht sich der Produzent der
Isartaler Holzhäuser, August Inselkammer mit einem hintergründigen Lächeln:
„Die Steinzeit muss zu Ende gehen!“
Walter Herzog
„Die Steinzeit muss zu Ende gehen“. Die Geschäftsleitung von Isartaler Holzhaus im Gespräch mit dem Miesbacher Impuls.
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Heft 1 | Dezember 2008
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Miesbacher Impuls 13
Wirtschaft | Gründung
Auftaktveranstaltung mit 160 Gästen in Rosenheim
Ring frei für Gründer
M
it einem Feuerwerk startete
am 12. November 2008 die Auftaktveranstaltung des 4. Gipfelstürmer Business Plan
Wettbewerbs im Kultur
und Kongresszentrum in Rosenheim. Der
Wettbewerb unterstützt Ideenträger aus der
Region Süd-Ost-Bayern, ihre Geschäftsidee
in einem professionellen Businessplan zu
formulieren und von unabhängigen Juroren
bewerten zu lassen.
Die Oberbürgermeisterin der Stadt Rosenheim, Gabriele Bauer, begrüßte die 160
Gäste auf der wie ein Boxring gestalteten
Bühne: „Gerade in der heutigen wirtschaftlichen Krise ist Pioniergeist wichtig – mit
Innovationskraft neue Wege aufbrechen und
mutig neue Wege gehen – das zeichnet die
Gipfelstürmer Gründer aus“. Siegfried Weisbach, Organisator und Moderator, erklärte
die Analogie zum Boxen: „Existenzgründer
und bestehende Unternehmer müssen sich
täglich durch die Gegebenheiten im Markt
durchboxen. Und dabei aufpassen, dass sie
sich kein blaues Auge holen. So wie eine
Faust mehr Kraft hat als fünf Finger, hilft
der Gipfelstürmer mit geballter Unterstützung“.
Initiiert wurde der Gipfelstürmer vom Rosenheimer Businessclub quarter club in
Kooperation mit dem Münchener Business
Plan Wettbewerb, dem international erfolgreichsten Businessplan Wettbewerb. Dieser
hat in den letzten 11 Jahren 520 Unternehmen bei der Gründung unterstützt und damit 4250 neue Arbeitsplätze geschaffen.
Als einen der ersten Gipfelstürmer Teilnehmer bat Weisbach den Unternehmer Michael Wrba von Immobilien.de in den Ring:
„Ich bin seit 25 Jahren Unternehmer, aber
so wie durch den Gipfelstürmer mit seinen
Unterstützern und dem Feedback durch die
Moderator Siegfried Weisbach im
Ring mit Werner
Arndt, Geschäftsführer des Münchener Business
Plan Wettbewerb
14 Miesbacher Impuls
Juroren habe ich
noch nie mein Unternehmen durchleuchtet. Auf dieses
Feedback
kann
man sicher unseren
Erfolg der letzten
Jahre begründen.“ Wrba ist heute offizieller
Immobilien-Partner von Ebay.
Im Rahmen des Wettbewerbs finden die Teilnehmer Unterstützung durch Workshops,
Crashkurse, Jour Fixes und Trainings und
können wertvolle Kontakte knüpfen. Dank
zahlreicher Sponsoren und der ehrenamtlichen Arbeit der Referenten, Coaches und
der Jury ist das Angebot für die Teilnehmer
kostenlos. Voraussetzung für die Teilnahme
am Gipfelstürmer Businessplan Wettbewerb
ist eine Geschäftsidee, deren Realisierung
noch bevorsteht oder die sich gerade in der
Umsetzungsphase befindet. Bis Mitte März
haben die Teilnehmer Zeit, ihren Business
Plan zu erstellen und einzureichen. Den
Gewinnern winken bei der großen Prämierungs-Feier am 23. April 2009 Geld- und
Sachpreise sowie der Einstieg in den Münchner Businessplan Wettbewerb.
Der nächste Workshop findet am 13. Januar
zum Thema „Kunden gewinnen - Kunden
binden“ in der IcosAcademie in Rosenheim
statt. Ende Januar folgt der Crash-Kurs „Der
Businessplan – Markt – Wettbewerb – Vertrieb“ bei der Kreissparkasse Miesbach-Tegernsee. Die Veranstaltungen können auch
besucht werden, wenn kein Businessplan
abgegeben wird.
Programm und Anmeldung finden sich im
Internet unter www.gipfelstuermer-bpw.de.
Heft 1 | Dezember 2008
Immobilien | Wirtschaft
Immobilientipps
Gewerbeobjekt in Holzkirchen
In der Marktgemeinde Holzkirchen wird direkt durch den Eigentümer ein Langfristnutzer
(Miete/Erbbaurecht) für ein zentral gelegenes
Areal mit ca. 4.500 m² Nutzfläche gesucht.
Die vorhandene historische Bausubstanz mit
Charme und Ausstrahlung bietet für Interessenten Spielraum für Kreativität und eigene
Gestaltungsvorstellungen. Baurechtlich ist
das Areal als MI-Gebiet festgesetzt und somit
unter anderem für Ausstellung, Büro, Gewerbe, Boardinghaus, Hotel, Handel oder Schulung geeignet. Das Gesamtgrundstück (5.600
m²) ist erschlossen und liegt im Zentrum der
wachstumsstarken Gemeinde Holzkirchen
mit dynamischem Unternehmensumfeld.
Kontakt:
Aurenta GmbH & Co. KG
Ohmstraße 5
80802 München
Telefon (089) 330379-19
[email protected]
Gewerbegrundstück in Otterfing
In der Gemeinde Otterfing verkaufen wir ein
11.260 m² großes Gewerbegrundstück. Die
gut geschnittene Fläche liegt im strukturell
intakten Gewerbegebiet an der Lehrer-HollStraße / Georg-Kaindl-Straße mit guter Anbindung an die Autobahn und das Münchner
Stadtgebiet.
Die GFZ beträgt 19.500 m², das Grundstück
ist erschlossen und im Bebauungsplan als
Gewerbegebiet ausgewiesen. Ein Teilflächenverkauf ist ab 2.000 m² möglich, der Kaufpreis ist Verhandlungssache.
Kontakt:
OTTO EUROPE
Beteiligungs- Verwaltungs GmbH
Jochen Schädlich
Telefon (040) 64 61-17 78
[email protected]
Heft 1 | Dezember 2008
Miesbacher Impuls 15
Wirtschaft | Unternehmen
Die Rundsieb-Papiermaschine – das Herzstück der Louisenthaler Produktion.
Gmund am Tegernsee. Im Vordergrund das
Hightech-Unternehmen Louisenthal
Die Herstellung der Prägestrukturen von Hologrammfolien erfolgt unter Reinraumbedingungen.
Tradition und Moderne - Sicherheitspapier aus Louisenthal
Mit Hochtechnologie-Produkten
gut gerüstet für die Zukunft
F
ast unbemerkt stellen in Louisenthal,
im Tal der Mangfall, seit knapp 45
Jahren Spezialisten eines der wichtigsten Papiere für jeden Wirtschaftskreislauf her: das Papier, auf dem Banknoten gedruckt werden. Über 530 Personen, von der
erfahrenen Fachkraft bis hin zum Auszubildenden, sind hier täglich damit beschäftigt,
Sicherheitsdruckereien auf der ganzen Welt
mit hoch abgesicherten Papieren zu versorgen. Neben Papier für Banknoten verlassen
auch Papiere für Pässe, Schecks, Eintrittskarten u.v.m. das Louisenthaler Werksgelände.
Mehr als einhundert Länder wie z.B. Indien,
Südafrika und Thailand vertrauen bereits
auf Banknoten auf Louisenthaler Papier mit
dem typischen plastischen Wasserzeichen –
meist in Form von Portraits. Um derartige
Wasserzeichen zu produzieren, bedarf es einer besonderen Herstellungstechnologie, die
bereits vor 150 Jahren in Italien angewandt
wurde, und die weltweit nur von wenigen
Papierfabriken beherrscht wird.
letzt sind es genau diese Eigenschaften,
auf die Zentralbanken bei der Vergabe ihrer Aufträge höchsten Wert legen.
Die Sicherheitsausstattung einer Banknote
oder eines Passes muss technologisch immer auf dem allerneuesten Stand sein. Der
Schutz vor Fälschung beginnt bereits bei
der Absicherung des Spezialpapiers und
wird mit ausgewählten Drucktechniken
fortgeführt. Dabei befinden sich Papierhersteller und Drucker im ständigen Wettstreit mit modernsten Reproduktions- und
Fälschungstechniken. Eine Farbkopie einer Banknote von einem Original zu unterscheiden, muss für jedermann sofort
möglich sein. In Louisenthal beschäftigt
sich daher ein ganzer Stab von motivierten
Physikern und Chemikern, um zukünftige
Trends zu erkennen und vorausschauend
die richtigen Produkte zu entwickeln.
Optisch variable Effekte, die je nach Betrachtungswinkel unterschiedliche Farben
oder Motive zeigen, sind zur Echtheitserkennung besonders geeignet, da diese Effekte von einem Farbkopierer oder Scanner nicht wiedergegeben werden können.
Um auch hier die Papiere mit geeigneten
Lösungen auszustatten, hat Louisenthal
im Jahr 2003 ein eigenes Folienwerk zur
Herstellung von Hologrammfolien in Betrieb genommen.
Unüberwindbar
für Fälscher
Um der hohen Nachfrage und der zunehmenden Komplexität der Louisenthaler
Gute Qualität und allerhöchste
Sicherheit
Das Rohmaterial ist in der Papierherstellung einzigartig: Baumwollfasern, die eine
besonders hohe Strapazierfähigkeit der
späteren Banknote ermöglichen. Denn
schließlich geht eine Banknote im Laufe
ihres Lebens durch viele Hände und soll außerdem auch einen Waschgang überstehen.
Die Herstellung von Sicherheitspapieren erfordert neben einer kontinuierlich
guten Qualität allerhöchste Sicherheit
in allen Herstellungsschritten. Nicht zu-
16 Miesbacher Impuls
Für die Herstellung von Wasserzeichen wird ein Portrait zuerst in einen Prägestock aus Bronze graviert.
Heft 1 | Dezember 2008
Unternehmen | Wirtschaft
High-Tech-Produkte gerecht zu werden,
musste das Folienwerk vor knapp zwei Jahren bereits erweitert werden. „Einfach in der
Echtheitserkennung, und gleichzeitig technologisch hoch komplex in der Herstellung
und damit unüberwindbar für den Fälscher“
– so lautet das Motto der Louisenthaler
Spezialisten, die mit ihrer Innovationskraft
weltweit den Wettstreit mit den Fälschern
anführen.
Neben hohen Sicherheitsauflagen stehen in
Louisenthal auch die Einhaltung des Qualitätsmanagements gemäß ISO 9001 und des
Umweltmanagements gemäß ISO 14001 im
Fokus. Der Standort Deutschland und darüber hinaus die exponierte Lage im Tegernseer
Tal sind Gründe genug, um die Produktion
ressourcen- und umweltschonend zu betreiben. Da speziell bei der Papiererzeugung
der Ressource Wasser eine hohe Bedeutung
zukommt, werden in Abstimmung mit dem
Abwasserzweckverband Tegernseer Tal regelmäßig die Möglichkeiten und Investitionen diskutiert, um dem neuesten technologischen Stand zu entsprechen. Tradition und
Moderne – nicht nur ein Schlagwort für die
Louisenthaler, sondern gelebte Philosophie,
wenn es um Sicherheit vom Feinsten geht.
Die Firma Louisenthal, die ein hundertprozentiges Tochterunternehmen des Münchener Technologiekonzerns Giesecke &
Devrient ist, unterhält noch einen weiteren
Produktionsstandort in Königstein bei Dresden und zählt weltweit zu den führenden
Herstellern der Branche. Da der Banknotenbedarf der kommenden Jahre weiter
zunehmen wird, hat man entschieden, in
Königstein die Produktionskapazitäten zu
erweitern und die weltweit modernste Papiermaschine zu bauen. Ende 2009 soll die
neue „PM4“ in Betrieb gehen.
Breite Sicherheitsfolien werden zu schmalen Fäden für die Einbettung in Banknotenpapier
zugeschnitten.
Baumwollfasern bilden den Rohstoff für die Euro-Noten.
Heft 1 | Dezember 2008
Miesbacher Impuls 17
Wirtschaft | Diplomarbeiten
Wirtschaftspotenzial Oldtimer-Forum
Ergebnisse einer Markt- und Standortanalyse im Landkreis Miesbach
Nicole Desing (26)
Universität Augsburg,
Fakultät für Angewandte Informatik,
Studiengang: Geographie (Diplom)
I
ngenieurskunst erschuf einst unverwechselbare Automobile, die noch
heute viele Herzen höher schlagen lassen. Von einem Hobby für Liebhaber und
Bastler haben sich die Oldtimer zu einem
bedeutsamen Wirtschaftszweig entwickelt.
Nach einer Umfrage des Oldtimer-Weltverbandes FIVA (Fédération Internationale
Véhicules Anciens) im Jahr 2006 werden
in der EU jährlich über 16 Milliarden Euro
im Bereich der historischen Fahrzeuge umgesetzt. Da ausschließlich Unternehmen mit
Kerngeschäft im Bereich Oldtimer befragt
wurden, ist real von einem weit höheren
Umsatz auszugehen. Nicht nur der Initiator
18 Miesbacher Impuls
der „Meilenwerke“ hat den Trend der klassischen Fahrzeuge erkannt. Mittlerweile gibt
es mehrere Oldtimer-Foren in Deutschland
und im europäischen Ausland, die Handel
und Dienstleistungen rund um klassische
Fahrzeuge unter einem Dach vereinen.
Mit der Frage, ob die Errichtung eines
Oldtimer-Forums auch im Landkreis
Miesbach möglich und sinnvoll wäre,
hat sich Diplom-Geographin Nicole
Desing befasst. Die im Rahmen ihrer
Diplomarbeit erstellte Standort- und
Marktanalyse gibt Aufschluss über das
vorhandene Potenzial und die Ermittlung
eines geeigneten Standortes im Landkreis.
Einer der wichtigsten Standortfaktoren einer solchen Einrichtung ist ein hohes regionales Oldtimeraufkommen. Bayern weist
eine überdurchschnittlich hohe Oldtimerdichte auf und liegt mit über 100.000 Oldtimern (PKW und Krafträder) mit einem Mindestalter von 30 Jahren an zweiter Stelle im
Bundesländervergleich (siehe Abbildung).
Auch wenn sich das Oldtimeraufkommen
im Landkreis Miesbach nicht exakt ermitteln lässt, kann aufgrund der überdurchschnittlichen Kaufkraft im Landkreis Miesbach und in den angrenzenden Landkreisen
von einer hohen Oldtimerdichte ausgegangen werden. Zur Ermittlung der Akzeptanz,
Nutzung und der von potenziellen Kunden
gewünschten Qualitätsmerkmalen eines
Oldtimer-Forums führte Nicole Desing eine
Online-Umfrage durch. Die Umfrage hat
unter anderem ergeben, dass 69 Prozent
der 97 Befragten bestehende Konzepte wie
Abbildung: Prozentuale Verteilung PKW
und Krafträder mit einem Mindestalter von
30 Jahren in Deutschland
(Quelle: Kraftfahrt-Bundesamt 2007)
Ofenwerk oder Meilenwerk „ansprechend“
beziehungsweise „sehr ansprechend“ finden.
77 Prozent der Befragten würden ein Oldtimer-Forum in der näheren Umgebung „sehr
oft“, „oft“ oder zumindest „gelegentlich“
als Anlaufstelle bei Fragen, Reparaturen
oder als Unterstellplatz für ihren Oldtimer
nutzen.
Die Ergebnisse der Diplomarbeit möchte die
SMG im Rahmen eines Weißwurst-Frühstücks am 27. Februar 2009 um 10.30 Uhr
im Alten Wirt in Weyarn vorstellen. Anmeldungen unter [email protected].
Heft 1 | Dezember 2008
Diplomarbeiten | Wirtschaft
Ganz Bayern an
einem Tag erleben
Bavaria-Park für Touristen und Investoren
Sarah-Estelle Wiegand (23)
International School of Management Dortmund,
Studiengang: Tourism-, Event- and Hospitalitymanagement (Bachelor)
B
ayern prägt wie kein zweites Bundesland
das Image der Deutschen in der Welt.
Bei Umfragen im Ausland zur Destination
Deutschland wird die Bundesrepublik oftmals auf den Freistaat Bayern, auf die Lederhose, das Schloss Neuschwanstein oder
das Oktoberfest reduziert. Doch Bayern hat
deutlich mehr zu bieten als Stereotypen.
Völlig abwegig sind diese Verallgemeinerungen jedoch nicht, denn Wahrzeichen und
Klischees sind gerade in der touristischen
Vermarktung von großer Bedeutung. Vor
diesem Hintergrund hat die SMG im Rahmen einer Bachelor Thesis eine Studie begleitet, die ein Konzept für einen „BavariaPark“ entwerfen soll. Dabei handelt es sich
um eine Erlebniswelt, eine Kombination aus
Themen- und Freizeitpark, welche die bayerische Kultur, Tradition und Brauchtümer
auf unterhaltsame und informative Weise
dem Besucher näher bringt. Auch noch nicht
weitläufig bekannte Sehenswürdigkeiten
werden besonders in der Erlebniswelt hervorgehoben. Eine etwaige Umsetzung soll
auf einer naturnahen und authentischen
Gestaltung des Bavaria-Parks beruhen und
bestmöglich in das Landschaftsbild integriert werden – ideal wäre das Panorama
der Alpen in Sichtweite.
Heft 1 | Dezember 2008
Das Konzept ist auf nationaler und internationaler Ebene einzigartig und unterscheidet
sich deutlich von etablierten Freizeitparks,
da Fahrgeschäfte größerer Art (z. B. Achterbahnen) in dem Nutzungskonzept nicht
vorgesehen sind. Vielmehr sollen durch den
Bavaria-Park auch Anreize für ausgewählte
in Bayern ansässige Firmen geschaffen werden, ihre Produkte und Dienstleistungen
sowohl für ausländische oder auswärtige
Investoren bzw. Wirtschaftsdelegationen als
auch für Touristen, die den Park im Rahmen
eines Tagesausflugs besuchen oder bei der
Urlaubsreise Richtung Süden passieren, zu
präsentieren.
Die Bachelor Thesis wurde von Sarah-Estelle Wiegand als Abschlussarbeit im Studiengang Tourismus- und Eventmanagement an
der International School of Management in
Dortmund verfasst. An Hand empirischer
Analysen und verschiedener Experten-Interviews konnte die Studentin nachweisen,
dass die Ansiedlung eines Bavaria-Parks im
Landkreis Miesbach grundsätzlich auf eine
durchaus positive Resonanz stoßen würde.
Insgesamt wurden 945 Teilnehmer im Rahmen einer Online-Erhebung befragt.
Auszubildende
bei der SMG
Die SMG freut sich über jeden Betrieb, der
im Landkreis Miesbach Auszubildende einstellt und somit den jungen Erwachsenen
den Einstieg ins Berufsleben ermöglicht. Seit
dem 15. September 2008 bildet nun auch
die SMG selbst aus.
Bahar Edes ist angehende Kauffrau für Bürokommunikation und hat in den ersten
Wochen ihrer Tätigkeit bei der SMG bereits
tatkräftig an der Erstausgabe des „Miesbacher Impuls“ mitwirken können. Die junge
Miesbacherin hat zudem bereits erste Ein-
Bahar Edes, Auszubildende bei der SMG
blicke in die Aufgaben eines modernen Office-Managements erhalten, insbesondere
in die kaufmännische Buchführung und die
Pflege von Datenbanken. Zu ihren Hobbies
zählt sie Computer-Anwendungen und das
regelmäßige Joggen.
Suche nach neuen Hotelstandorten
Eine Potenzialanalyse für mögliche weitere
Hotelstandorte hat die SMG im Rahmen
einer Diplomarbeit in Auftrag gegeben. Bearbeiter ist Carsten Kießhauer, GeographieStudent an der Technischen Universität
Dresden. Ziel der Studie ist, möglichen Investoren objektive Entscheidungshilfen für
neu zu errichtende oder gegebenenfalls zur
Übernahme anstehende Objekte zu geben.
Das Foto zeigt den Diplomanden mit SMGGeschäftsführer Oliver Reitz (links) am Spitzingsee, einem beliebten Ziel für Urlaubsgäste und Tagesausflügler.
Carsten Kießhauer (26)
Technische Universität Dresden
Studiengang: Wirtschafts- und Sozialgeographie (Diplom)
Miesbacher Impuls 19
Wirtschaft | Unternehmen
Neue „Gmund Papierwelt“ eröffnet
Die Büttenpapierfabrik ist seit 1829 im Mangfalltal ansässig.
B
ei einem Tag der offenen Tür hat
am 29. November 2008 die neue
„Gmund Papierwelt“ rund 2.000
Besuchern eindrucksvoll präsentiert, wie
man Tradition und innovative Moderne in
einer eindrucksvollen Erlebniswelt verbinden kann.
Edle Papiere aus Gmund am Tegernsee – dafür ist die Büttenpapierfabrik an der Mangfall seit 1829 bekannt. Auch heute noch
bietet der Standort dem Unternehmen und
rund 100 Beschäftigten eine Heimat.
Bereits
Unternehmensgründer
Johann
Nepomuk Haas verschrieb sich der Herstellung feinster, handgeschöpfter Papiere für besondere Qualitätsansprüche.
Diese Tradition hat die Familie Kohler, die
das Unternehmen seit 1904 führt, nicht nur
fortgesetzt, sondern zeitgemäß weiterentwickelt.
Gmunder Papiere auf handwerkliches Können und Geschick an. Die Mitarbeiter sind
erfahrene Spezialisten in ihrem Fach. Für Geschäftsführer Florian Kohler ist es
ein besonderes Anliegen, traditionelle, handwerkliche Produktionsmethoden mit moderner Technik, kreativem Design, ökologischen Ansprüchen und innovativen Ideen
in Einklang zu bringen. Besonderer Stolz
der Büttenpapierfabrik ist die älteste noch
produzierende Papiermaschine. 1886 wurde
sie per Dampflokomotive nach Gmund gebracht und ist bis heute ein Garant für beste
Qualität aus dem Landkreis Miesbach. Hohe Maßstäbe setzt die Büttenpapierfabrik auch bei der Auswahl der Materialien,
die man aus aller Welt bezieht. Für die
Produktion werden ausschließlich erlesene
Rohstoffe verwendet, die sich durch höchste
Reinheit und Festigkeit auszeichnen.
Auch wenn größtenteils auf modernen Anlagen produziert wird, kommt es damals
wie heute bei der Herstellung hochwertiger
Weitere Geschäfte gibt es mittlerweile in
München, Innsbruck, Hannover, Berlin, Tokio und demnächst auch in New York.
Die neue Papierwelt bietet auch allen Endkunden die Möglichkeit, edles Papier in einer
besonderen Umgebung mit Lounge-Charakter auszuwählen und zu erwerben. Florian Kohler (links), Geschäftsführer der Büttenpapierfabrik und Bür- Spannende Einblicke rund um das Thema Papier begeisterten die mehr
germeister Georg von Preysing eröffnen die neue „GmundPapierwelt“. als 2.000 Gäste.
20 Miesbacher Impuls
Heft 1 | Dezember 2008
Bioenergie | Wirtschaft
Oberland auf dem
Weg zur Bioenergie-Region
„Der Schutz des Klimas und die Sicherung der Energieversorgung gehören zu den
zentralen Aufgaben des 21. Jahrhunderts.“ (Horst Seehofer, Bayerischer Ministerpräsident)
D
er Landkreis Miesbach hat sich
bei dem Wettbewerb „BioenergieRegionen“ unter 210 eingereichten
Anträgen für die zweite Bewerbungsstufe
qualifiziert. Auf Initiative der Standortmarketing-Gesellschaft Landkreis Miesbach
hatte sich die Bürgerstiftung Energiewende
Oberland an dem Wettbewerb beteiligt. Weitere Partner wurde der Landkreis Bad TölzWolfratshausen. Mit der Ausschreibung fördert das Bundesministerium für Ernährung,
Landwirtschaft und Verbraucherschutz
Netzwerke mit innovativen Konzepten, die
das wirtschaftliche Potenzial der Bioenergie
für den ländlichen Raum nutzen wollen. Im
Frühjahr des nächsten Jahres entscheidet
eine unabhängige Fachjury darüber, welche
25 Regionen in einer nächsten Stufe in die
engere Auswahl kommen und für die Umsetzung ihrer Konzepte mit je bis zu 400.000
Euro gefördert werden können. Ziel der Initiative ist es, die regionale Wertschöpfung
zu erhöhen, Arbeitsplätze zu schaffen und
gleichzeitig einen Beitrag zur Erreichung der
Klimaschutzziele Deutschlands zu leisten.
Für die zweite Stufe entwerfen die Projekt-
Vertreter der Landkreise Miesbach und Bad Tölz informierten sich am 2. Dezember 2008 bei
einer Informationsveranstaltung über das Projekt von SMG und der Energiewende Oberland.
partner nun aus ihren Ideenskizzen ein regionales Entwicklungskonzept unter den
Gesichtspunkten Nachhaltigkeit und Zukunftsfähigkeit. Unter anderem soll ein regionales Netzwerk für oberflächennahe und
Tiefen-Geothermie im Oberland entwickelt
werden. Damit möchte man in den Siedlungsschwerpunkten (Bad Tölz, Geretsried,
Holzkirchen, Miesbach, Wolfratshausen) die
Tiefengeothermie mit Strom- und vor allem
Wärmenutzung umsetzen, in ländlichen Gebieten die oberflächennahe Geothermie und
die Strom-Nutzung der Tiefen-Erdwärme.
Bis zum Jahr 2035 soll die autarke Energieversorgung im Landkreis erreicht werden.
Auf der Internetseite www.bioenergie-regionen.de sind alle 210 Bewerberregionen
sowie die 50 Regionen, die für die zweite
Bewerbungsrunde ausgewählt wurden, veröffentlicht.
Wendelsteinstr. 8, Tel.: 08025/2939-0, www.auto-eder-miesbach.de
Heft 1 | Dezember 2008
Miesbacher Impuls 21
Wirtschaft | Veranstaltungen
Erster Unternehmer-Stammtisch der Wirtschaftsförderung
Gemeinsam sind
wir stärker
ner Funktion als Vorstand der Gemeinschaftswerbung Miesbach, wie
wichtig diese Netzwerke sind. Die
Wahl für den ersten UnternehmerStammtisch fiel bewusst auf das Gewerbegebiet Miesbach-Ost. „Das
vielfältige Spektrum an Firmen
und Beschäftigungsmöglichkeiten
schafft nicht nur zentrumsnahe Arbeitsplätze. Gleichzeitig sind starke
Arbeitgeber für die Zukunft der
Stadt und für uns alle wichtig“, so
Mayer. Er fasste es mit den Worten
Henry Fords zusammen: „Zusammenkommen ist ein Beginn, Zusammenbleiben ist ein Fortschritt,
Zusammenarbeiten ein Erfolg“.
Ge­meinsam mit der SMG setze man
sich für die Unternehmer ein, damit
die Wirtschaftskraft im Landkreis
weiter wachsen könne.
Bürgermeisterin Ingrid Pongratz (links) steht beim Unternehmerstammtisch Rede und Antwort.
S
ich kennenlernen, miteinander reden,
den Austausch fördern – mit diesem Ziel haben Franz Mayer, Wirtschaftsreferent der Stadt Miesbach, und
Oliver Reitz, Geschäftsführer der SMG
Standortmarketing-Gesellschaft, am 16.
Oktober 2008 den ersten UnternehmerStammtisch ins Leben gerufen Hintergrund war es ein Leichtes, Kontakte zu knüpfen. Fritz Mayer weiß in sei-
Damit aus dem ersten Kennenlernen ein kooperatives Miteinander
entsteht, ist der nächste UnternehmerStammtisch bereits in Planung.
Die im Gewerbegebiet Miesbach-Ost ansässigen Unternehmer waren im Autohaus
Schmid eingeladen, in entspannter Atmosphäre mit den benachbarten Unternehmern
ins Gespräch zu kommen. Bürgermeisterin
Ingrid Pongratz betonte, wie wichtig es sei
zu wissen, was in der Nachbarschaft passiere und welche Aktivitäten sich hinter den
einzelnen Unternehmen verbergen. In ihrer
Begrüßungsrede bot sie an, die ungezwungene Atmosphäre für Fragen zu nutzen oder
über anstehende Probleme zu sprechen.
Neben dem nagelneuen Mercedes GLK,
mit einem Glas Wein und Jazz-Musik im
22 Miesbacher Impuls
Das Autohaus Schmid im Gewerbegebiet Miesbach Ost war Gastgeber des ersten Unternehmer-.Stammtisches.
Heft 1 | Dezember 2008
Tipps und Infos | Wirtschaft
INTERREG-Projekt CLISP:
Teilnahme des Landkreises Miesbach als Modellregion für Anpassungsstrategien an den Klimawandel im Alpenraum
Der Klimawandel zählt zu den Faktoren, die
für die mittel- und langfristige Entwicklung
insbesondere im Alpenraum von besonderer Bedeutung sein werden. Die Auswirkungen des Klimawandels, vor allem steigende Risiken durch Naturgefahren, können
Siedlungen, Infrastruktur und somit die
räumliche Entwicklung beeinträchtigen.
Um wachsenden klimawandelbezogenen
Konflikten der Landnutzung sowie damit
verbundenen Schäden und Kosten vorzubeugen, hat das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und
Technologie, Abteilung Landesentwicklung,
im September 2008 das von der EU geförderte INTERREG IV B-Projekt CLISP (Climate
Change Adaption by Spatial Planning in
the Alpine Space) gestartet. In dem dreijährigen Projekt werden 14 Projektpartner aus
Deutschland, Österreich, Schweiz, Italien
und Slowenien gemeinsam Raumplanungsansätze und Anpassungsstrategien an den
Klimawandel als Basis für die künftige nachhaltige Raumentwicklung im Alpenraum
erarbeiten.
Heft 1 | Dezember 2008
Von großer Bedeutung ist die konkrete
Arbeit in Modellregionen. Der Landkreis
Miesbach ist eine der zwei deutschen Modellregionen, die im Rahmen des Projekts
untersucht werden. Ausgehend von einer
wissenschaftlichen Bewertung der Anfälligkeit und Verletzbarkeit dieser Regionen
durch die Folgen des Klimawandels werden
die bestehenden Instrumente der räumlichen Planung auf ihre Wirksamkeit hin untersucht. Im Dialog mit den Entscheidungsträgern und der interessierten Öffentlichkeit
vor Ort sollen anschließend mögliche Handlungsstrategien entwickelt und eine Plattform für einen sogenannten „Risiko-Dialog“
initiiert werden.
„Ich begrüße es sehr, dass wir mit dem Landkreis Miesbach als Modellregion am Projekt
CLISP teilnehmen“, kommentierte Landrat
Dr. Jakob Kreidl die Entscheidung in einem
Gespräch mit dem Ministerium und der SMG:
„So können wir auf mögliche Auswirkungen
des Klimawandels frühzeitig reagieren und
Tourismus und Landwirtschaft erfolgreich
weiterentwickeln.“
Förderung betrieblicher
Kinderbetreuung
Eine gute Vereinbarkeit von Familie und Beruf
ist eine entscheidende Größe für gute Lebensund Arbeitsbedingungen. Immer mehr Unternehmen und Regionen erkennen und nutzen
dies als harten Standortfaktor. Die Bundesregierung hat im Februar 2008 ein Programm
zur Förderung der betrieblichen Kinderbetreuung gestartet. Unternehmen, die Betreuungsplätze für Kinder bis zum Alter von drei Jahren
schaffen, erhalten bis zu 6.000 Euro pro Platz
und Jahr aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds. Aufgrund der guten Erfahrungen wurde das Programm im September dieses Jahres
auf alle Unternehmen – unabhängig von ihrer
Größe – erweitert. Damit möchte das Familienministerium dazu beitragen, dass mehr Arbeitnehmer Familie und Beruf gut miteinander in Einklang bringen können.
Weitere Informationen zu den Voraussetzungen für das Förderprogramm stehen auf
der Webseite www.erfolgsfaktor-familie.de
unter dem Punkt „Betriebliche Kinderbetreuung“ oder unter der kostenlosen Telefonnummer 0800-0000 945 zur Verfügung.
Miesbacher Impuls 23
Wirtschaft | Unternehmen
Weitere Partner und Mieter gesucht
Erfindungsgeist und gebündelte
Kompetenzen im Medizinpark Valley
M
it viel Erfindungsgeist revolutioniert die OPED GmbH die
Behandlung von Verletzten
und macht zum Beispiel den Gipsverband überflüssig. Entwickelt und gefertigt
werden die orthopädischen Rehabilitationsprodukte in Valley/Oberlaindern.
Die OPED ist einer der Mieter im neuen
Medizinpark Valley. Weitere Unternehmen
aus den Boombranchen Medizintechnik
und Gesundheit sollen sich hier ansiedeln, um Kompetenzen zu bündeln. Auf
dem Gelände des Medizinpark Valley am
Ortsrand von Oberlaindern stehen derzeit
noch Zweckbauten, die ehemals von Avery Dennison Zweckform genutzt wurden.
Hier hat die OPED GmbH gemeinsam mit
ihrer Dienstleistungstochter EUROPED
GmbH ihr Zuhause, und hier liegt auch
die Keimzelle des Medizinparks. Etwa 150
Menschen arbeiten aktuell in Planung,
Entwicklung, Fertigung und Vertrieb für
24 Miesbacher Impuls
diese Unternehmen sowie für die Marken
iSURO und Valley Vital. Begonnen hatte
die OPED-Geschichte in einem umgebauten Schweinestall im Mühlthal. Vor
über 15 Jahren entstand die revolutionäre
Idee, eine Vakuumschiene als moderne
Alternative zum herkömmlichen Gips anzubieten. Das erste und bis heute erfolgreichste Produkt ist der VACOped. Tausende kleine Styroporkügelchen in einem
angenehm überzogenen Kissen schmiegen
sich konturgetreu an den Fuß. Pumpt man
die Luft ab, legt sich das Vakuumkissen
wie eine zweite Haut um das verletzte
Bein. Ein Rahmen aus Kunststoff gibt die
notwendige Stabilität.
Gips ist out an Arm und Bein
„Unser Ziel sind
Produkte, die die
fördern“, erklärt
gründer Andreas
leicht zu handhabende
Mobilität des Patienten
Erfinder und FirmenHaßler. Denn was mit
dem Gipsverband nicht geht, ist mit dem
VACOped kein Problem: Man kann ihn einfach öffnen und wieder verschließen für die
tägliche Körperpflege und Versorgung der
Wunde. Auch Physiotherapie ist so früher
möglich und das verletzte Bein kann eher
wieder belastet werden. Weiteren Komfort verspricht das geringe Gewicht des
VACOped. Mittlerweile gibt es eine ganze
Familie so genannter Vakuum-Orthesen,
die den herkömmlichen Gips ersetzen: Die
VACO-Familie. Alle Spezial-Produkte funktionieren nach dem gleichen, bewährten System und helfen dabei, dass ein gebrochenes
Bein, ein lädiertes Sprung- oder Handgelenk, eine gerissene Achillessehne oder
kaputte Bänder patientenfreundlich behandelt werden können. Insgesamt werden so
mittlerweile über 40.000 Patienten jährlich
von OPED versorgt. Knapp die Hälfte der
rund 2.000 Kliniken in Deutschland gehört
zu den Kunden.
Heft 1 | Dezember 2008
Unternehmen | Wirtschaft
Bewegung im Gesundheitsmarkt
Fortschrittliche Rehabilitationsprodukte allein reichten aber für die schnelle und gute
Genesung nicht aus, erklärt Geschäftsführer Stefan Geiselbrechtinger. OPED entwickelt daher Behandlungskonzepte, die
weit über die Anwendung der eigenen Produkte hinausgehen. „Wir verkaufen nicht
das Produkt, sondern die Behandlung“, so
Geiselbrechtinger. Vor allem die Nachsorge nach Operationen und die Eigenverantwortung der Patienten will man stärker ins
Bewusstsein rücken. So hat OPED zur Reha
nach Kreuzbandoperationen die aktive Bewegungsschiene CAMOped enwickelt. Das
verletzte Bein wird damit vom gesunden
Bein bewegt und erlernt so schneller wieder,
die Muskeln koordiniert einzusetzen. „Auch
künftig wollen wir mit eigenen Innovationen für Bewegung im Gesundheitsmarkt
sorgen“, sagt Geiselbrechtinger.
Innovationen made in Oberbayern
Ihr Erfindungsreichtum ist sicher auch die
herausragende Eigenschaft der OPED-Leute.
Nicht nur das Vakuum- Stützsystem ist eine
patentierte Technik. Die Idee für die Bewegungsschiene CAMOped entstand beispielsweise, als Firmenchef Haßler selbst beim
Skifahren einen Kreuzbandriss davontrug.
Eine weitere gute Idee ist es, die Styropor-
kügelchen, die sich bei den Stützschienen so
angenehm an Bein oder Arm schmiegen, für
den ganzen Körper zu nutzen. So entstand
„iSURO – Die Matratze“. Die Ideen gehen
bei OPED nie aus. Das Unternehmen ist
auch Initiator des Medizinparks. Erst Ende
2007 ist OPED selbst aus dem Nachbarort
an den neuen Firmensitz in Oberlaindern
gezogen. Hier passieren neben dem Vertrieb
die Montage und Aufbereitung. Dabei ist
viel Handarbeit im Spiel. „Ins Ausland zu
gehen, kommt für uns nicht in Frage“, erklärt Firmengründer Andreas Haßler „Rie-
Heft 1 | Dezember 2008
sige Roboterstraßen werden wir nie haben.
Denn das müsste ja bedeuten, dass die Unglücksfälle exorbitant steigen.“
Heimat für Firmen aus
Boombranchen
Künftig sollen im Medizinpark nicht nur
die Orthopädieprodukte der OPED und die
iSURO-Matratzen produziert werden. Weil
die Firmen wachsen, wird dafür bald mehr
Platz gebraucht. Mit Valley Vital ist bereits
ein Versandhandel für Rehaprodukte an
den Start gegangen. Und der Medizinpark
soll noch weitere Firmen aus den Boombranchen Medizintechnik und Gesundheit
beherbergen: „Kompetenzen bündeln zum
Wohl der Patienten – Arbeitsplätze schaffen zum Wohl des heimischen Standorts“,
so lautet Haßlers Vision. Geplant ist der
Umbau des bisherigen Bestandes in mehreren Bauabschnitten zum Gebäudekomplex
„Medizinpark“. Dabei soll es zu keinem
Abriss kommen, sondern es wird auf der
bestehenden Bausubstanz aufgebaut. Beim
Umbau wird bevorzugt mit heimischen
Handwerkern zusammengearbeitet. Für die
Anbauten postuliert Andreas Haßler: „Ins
Landschaftsbild soll es passen“. Daher sehen die Pläne auch Ziel heimische Hölzer
und Tuffstein als Baumaterialien vor. Dass
etwas Neues entsteht, soll aber durchaus architektonisch zum Ausdruck kommen. „So
wie sich traditionelle und moderne Medizin
zum Wohle des Patienten optimal verbinden
lassen, soll auch der Medizinpark vorhandene Bausubstanz, traditionelle Materialien
und moderne Baustile vereinen“, ergänzt
Haßler. Die Nutzfläche nach Realisation des
letzten Bausabschnitts wird ca. 16.000 Quadratmeter betragen.
Interessenten aus der Region
„Wir suchen weitere Gesellschaften aus den
Branchen Medizintechnik und Gesundheit sowohl als Mieter als auch als Partner“, erklärt
Christian Puritscher, Geschäftsführer der Medizinpark Valley Immobilien GmbH, der das
Gelände gehört. Bei der Suche nach Interessenten will man ganz bewusst schon in der Region
ansässige Unternehmen, aber auch Ärzte und
Physiotherapeuten ansprechen. „Wenn sich
möglichst viele Unternehmen einer Branche an
einem Ort versammeln, können am meisten Synergien entstehen“, weiß Puritscher. Er sei aber
auch mit Unternehmen im Gespräch, die von
weit her nach Oberlaindern ziehen würden,
wenn hier die Infrastruktur passt. So könne
man nicht nur vom fachlichen Austausch profitieren, sondern auch Einrichtungen gemeinsam
nutzen. Geplant ist u.a. ein Schulungszentrum
mit Übernachtungsmöglichkeiten für rund 100
Personen, z. B. für Pflegepersonal, das zu Seminaren nach Valley kommt. Eine gemeinsame
Nutzung des Dienstleistungscenters für Logistik ermöglicht branchenverwandten Firmen
weitere Synergien.
Ideale Lage – ideale Branche
Ideal ist auch die Lage des Medizinparks:
20 km südlich von München in unmittelbarer Nähe zur Autobahn München – Salzburg, nur zwei Kilometer von der Ausfahrt
Holzkirchen entfernt. Gegenüber liegt der
neu eröffnete 27+9-Loch-Golfplatz „Golf
Valley“. Ein geplanter Haltepunkt der Bayerischen Oberlandbahn (BOB) kann sich
künftig direkt vor der Haustür befinden.
So sind die Chancen gut, dass einerseits die
Region von Besuchern des Medizinparks
profitiert und andererseits auch dauerhaft
Arbeitsplätze geschaffen werden – und das
in einer Branche, die „sauber und solide“
ist, so Hassler. Schließlich gebe es immer
Kranke zu versorgen und die Medizintechnik sei konjunkturellen Schwankungen weniger ausgesetzt als andere Branchen.
Weitere Informationen:
www.medizinpark-valley.de, www.oped.de,
www.isuro.de, www.valley-vital.de
Miesbacher Impuls 25
Wirtschaft | Tourismus
Authentizität und Wertschätzung
sind unsere Wettbewerbsvorteile
Klaus-Dieter Oechsner Graf von Moltke, Inhaber des Park-Hotels Egerner
Höfe, über Tradition und Zukunft des Tourismus im Tegernseer Tal
Klaus-Dieter Oechsner Graf von Moltke
R
ottach-Egern ist ein Landeplatz
für Touristen aus aller Welt, die in
der Idylle ein paar Tage verweilen
möchten. Manchen von ihnen gefällt es so
gut, dass sie hier sesshaft werden, so wie der
Unternehmer Klaus-Dieter Oechsner Graf
von Moltke vor 16 Jahren. „Die Verbindung
von Tradition und Weltoffenheit macht die
Anziehungskraft von Rottach-Egern
aus. Auf der einen Seite gibt es den
Landwirt, der nur wenige Minuten vom
Ortszentrum entfernt in der fünften Generation seinen Hof bewirtschaftet. Auf
der anderen Seite kommt der wohlhabende Kosmopolit nach Rottach-Egern,
der mehr unterwegs als zu Hause ist und
hier einen Hafen findet“, so der Hotelier.
Für beide sei die Tradition von immenser Bedeutung. Für die einen ist es die
Verwurzelung mit der Region, die Tradition als Teil des Lebens. Für die anderen
ist es die Basis, auf der ein respektvolles
Zusammenleben möglich ist. der Authentizität sieht Oechsner Graf von
Moltke eine große Chance für die Zukunft
des Tourismus im Tegernseer Tal. Landschaftlich sei es zweifellos eine wunderschöne Gegend mit guter Luft, Ruhe, Tradition
und Zeitgeist und – nicht zu vergessen – Sicherheit. Um das Potenzial auszuschöpfen,
müsse sich jeder einzelne Gastgeber damit
auseinandersetzen, wofür er stehe und was
man am Tegernsee besser könne als andere
Destinationen. Es fallen Begriffe wie Authentizität, Wertschätzung und Perfektion. Der
Unternehmer geht davon aus, dass mit einer
Stärkung dieser Qualitäten das Tegernseer
Tal ein Wachstumspotenzial von 20 Prozent
haben könnte. „Jeder Ort sollte hier seine
Schwerpunkte setzen, dennoch muss sich das
Tal als Ganzes positionieren. Jeder einzelne
Gastgeber trägt in seinem Segment dazu
bei.“ Nur dann werde das gesamte Tegernseer Tal als hochwertige Urlaubsregion wahrgenommen, und darin liege seine Zukunft.
Oechsner Graf von Moltke ist neben seiner Rolle als Hotelier auch als Unternehmensberater, Investor und Projektentwickler deutschlandweit tätig. Der Weg führte
ihn 1989 ins Tegernseer Tal, als das Hotel
und Café Jaedicke zum Verkauf stand. Er
glaubte an das Potenzial des Standortes und
Nach Meinung des Unternehmers gibt
es nur wenige Destinationen in den Alpen, die touristisch so gut erschlossen
seien und in denen gleichzeitig Tradition Traditionelle Wohnkultur neu interpretiert.
so authentisch verankert sei wie hier. In Fotos Egerner Höfe
26 Miesbacher Impuls
wollte im renommierten Rottach-Egern ein
Rehabilitationszentrum für Kinder oder ein
Senioren-Zentrum errichten. Auch wenn er
noch heute davon überzeugt ist, dass das
Konzept funktioniert hätte, erhielt er nur
eine Genehmigung für ein Hotel. „Wenn ich
in die Heimat anderer Leute eingreife, muss
ich mich mit ihnen auseinandersetzen und
sie respektieren.“ Also entwickelte er ein
neues Konzept und eröffnete drei Jahre später das Park-Hotel Egerner Hof.
Das privat geführte 5-Sterne-Hotel gehört
heute zu den Top-Adressen in Oberbayern.
Es herrscht eine angenehme Kultur des
Miteinanders zwischen den Mitarbeitern.
Vielleicht liegt es an der Wertschätzung der
geleisteten Arbeit, dass einige von ihnen dem
Haus schon lange verbunden sind. Hoteldirektor Maximilian Manzenrieder ist seit
dem ersten Tag vor 16 Jahren dabei. Nur
wer gerne bei ihm arbeite, davon ist Oechsner Graf von Moltke überzeugt, könne den
Gast mit einer ehrlichen Herzlichkeit empfangen: „Dieser Spirit ist die Stärke unseres
Hauses.“
Vor einem Jahr wurde das Hotel um zwei
Höfe erweitert. Die beiden oberbayerischen
Bauernhöfe mit 23 individuell gestalteten
Suiten wurden nach historischem Vorbild erbaut. Mehr als zehn verschiedene
Holzsorten sowie alte Hölzer aus der
Region wurden in Kombination mit Glas
und farbigen Akzenten neu interpretiert.
Authentizität und Bodenständigkeit lassen sich hier auf höchstem Niveau erleben. Die Höfe erhielten die Klassifizierung 5 Sterne Superior. Oechsner Graf
von Moltke liegt viel daran, Mitarbeiter
und Gäste auf einer sinnlichen Ebene
anzusprechen: über die Ästhetik, die
Materialien und die im Hotel ausgestellten Kunstwerke. So spricht er nicht von
Zimmern, sondern von Wohnräumen.
In seinem nächsten Projekt plant er eine
Vernetzung von Tourismus und Medizin
im Tegernseer Tal. Der Unternehmer hat
offensichtlich großen Gefallen am Hotelgeschäft und seiner neuen Heimat
Rottach-Egern gefunden.
Heft 1 | Dezember 2008
Auszeichnungen | Wirtschaft
Auszeichnungen
Miesbacher Azubi ist
Bundessieger im Parkettlegen
Bundessieger Florian Killinger mit seinen Musterplatten
F
lorian Killinger hat seine Ausbildung
bei der Fußböden Zehetmair GmbH
in Miesbach absolviert und gehört nun zu
Deutschlands besten Parkettlegern. Beim
Bundesleistungswettbewerb in Ulm hat er
sich gegen elf Parkettleger-Gesellen durchsetzen können.
Die Teilnehmer waren die Landessieger aus
den einzelnen Bundesländern. Für die Prü-
fung mussten die Teilnehmer eine ein Quadratmeter große Musterplatte innerhalb von
dreieinhalb Stunden legen. Genauigkeit und
Schnelligkeit waren bei dem komplizierten
Muster gefragt. Killinger schaffte es als
Einziger in der vorgeschriebenen Zeit. Jetzt
steht die Platte im Schaufenster seines Ausbildungsbetriebs. Als Kunde müsste man für
einen so kunstvoll verlegten Parkettboden
mit ungefähr 600 Euro rechnen.
Innovationspreis für
Miesbacher SoftwareEntwickler idosec
Die Initiative Mittelstand hat den Miesbacher
Software-Entwickler Idosec mit dem Innovationspreis 2008 in der Kategorie „Open-Source“ ausgezeichnet. Prämiert wurde das Softwareentwicklungssystem idoBASE, das die
Grundlage für alle von idosec entwickelten
Software-Lösungen bildet. „Wir sind besonders stolz auf diese Auszeichnung, denn es
wurden immerhin 1.600 Bewerbungen eingereicht. Der Preis bestätigt unseren Weg,
innovative und für den Mittelstand interessante Lösungen zu entwickeln“, freut sich
Robert Lechner, technischer Vorstand der
idosec AG. Basierend auf offenen Standards
ist idoBASE ideal für die einfache Erstellung
webbasierter Applikationen geeignet. Die
Lösung verfügt über eine einfache Navigation mit Haupt- und Untermenüs, Mehrsprachigkeit der Tabellen- und Feldnamen sowie
eine tabellenorientierte Ansicht der Einträge
und geschwindigkeitsoptimierte Ansicht.
Support besteht für MySQL, MS-SQL und
Oracle sowie für andere Datenbanken auf
Anfrage. „Wir hoffen, dass uns diese Auszeichnung hilft, weitere Partner für den
Vertrieb von idoBASE zu finden“, wünscht
sich Fritz Zweifel, Vorstandsvorsitzender der
idosec AG.
Vermes Technik
Bayerns Mittelstandsbetrieb des Jahres
D
ie Firma Vermes Technik hat im Oktober 2008 den
mit 15.000 Euro dotierten Innovationspreis der bayerischen Volksbanken und Raiffeisenbanken verliehen bekommen und ist damit Bayerns „Mittelstandsbetrieb des
Jahres 2008“. Das Unternehmen mit Sitz in Otterfing entwickelt, produziert und vertreibt Zubehör für Registrierschreiber und Systeme zur Mikrodosierung. Prämiert wurde ein Dosierventil zur Feindosierung agressiver Medien,
insbesondere Cyanacrylaten („Sekundenkleber“), die bei
Berührung mit Luft aushärten und den Dosierkopf verkleben. Die Mikrodosiersysteme von Vermes werden weltweit
im Laborbereich und in automatisierten Fertigungsanlagen eingesetzt. Die 1946 gegründete Firma ist ein Beispiel
dafür, wie ein mittelständisches Unternehmen mit hoher
Innovationsbereitschaft immer wieder Marktnischen weltweit erfolgreich besetzt.
Heft 1 | Dezember 2008
Ein Ventil für feinste Dosierung. Bild: Vermes
Miesbacher Impuls 27
Wirtschaft | Unternehmen
Erfolg und Wachstum durch Innovation und modernste Technik
CCL Label GmbH –
führend in der Branche
historie:
1863: Otto Steinbeis gründet in Brannenburg die Firma „Otto Steinbeis &
Consorten“
1946: Gründung der Firma Zweckform in
Oberlaindern; hergestellt werden Formulare und Durchschreibbücher
1958: Erstmals werden Klebe-Etiketten
produziert (in Lizenz des US-Unternehmens Avery)
1979: Neubau in Holzkirchen, wo speziell
Haftetiketten hergestellt werden
1981: gelingt Zweckform ein internationaler Durchbruch mit der Einführung des
Batterie-Etiketts, das fortan den schweren
Blechmantel überflüssig macht
U
nwiderstehlich müssen sie sein. Shampoos, Süßigkeiten
oder Getränke sollten förmlich aus den Regalen lachen,
wenn sie Kunden verführen
wollen. Das Gewand für
diese
Verführungskünstler
schneidern Experten aus dem
oberbayerischen Holzkirchen:
Die Firma CCL Label GmbH.
Das Werk ist heute Teil der
börsennotierten CCL Industries
Inc. mit Hauptsitz in Ontario
(Kanada). Der Gesamtkonzern
zählt heute zu den führenden
Spezialisten im Verpackungsbereich weltweit und beschäftigt
insgesamt ca. 6000 Mitarbeiter.
An 56 Produktionsstätten, die
sich in Europa, Asien, Nord- und
Südamerika sowie Australien befinden, wurde
nach Firmenangaben des
Unternehmens im Jahr
2007 ein Jahresumsatz
von 793 Millionen € erzielt. Die Labelsparte ist
der größte Geschäftsbereich des Unternehmens,
das darüber hinaus auch
Aluminiumverpackungen
und Kunststofftuben herstellt. Das Holzkirchner
Werk beschäftigt 220 Mitarbeiter und hat sich unter
dem Motto „Decoration for
Brands“ ganz auf die Herstellung von Etiketten für
Personal- und Home-CareProdukte, Beverage und
Confectionery spezialisiert.
1986: Trennung der Zweckform-Geschäftsbereiche in Büroprodukte (Oberlaindern) und Etikettier-Technik (Holzkirchen)
1999: Joint-Venture zwischen AveryDennison und Zweckform-Büroprodukte;
die Etikettier-Technik in Holzkirchen gibt
den Namen Zweckform auf und nennt
sich „Steinbeis Packaging Group“
2004: Reorganisation der „Steinbeis
Packaging Group“; einzelne Werke verselbstständigen sich. Das Holzkirchner Werk firmiert unter „Steinbeis PPL
GmbH“
2005: „Steinbeis PPL“ wird vom US-Unternehmen CCL-Industries übernommen
und arbeitet seitdem unter dem Namen
„CCL Label GmbH“
28 Miesbacher Impuls
Heft 1 | Dezember 2008
Unternehmen | Wirtschaft
Der Traditionsbetrieb beliefert seit Jahren
namhafte Kunden wie Unilever, Beiersdorf,
Ferrero oder Carlsberg.
Um Etiketten wirtschaftlich herstellen zu
können, ist die Nutzung unterschiedlicher
Druckverfahren und Veredelungsprozesse
mit hohem Automatisierungsgrad notwendig. Der Markt ist durch zunehmenden Kostendruck und eine Vielzahl von möglichen
Veredelungsprozessen gekennzeichnet. Die
technische Ausrüstung deckt deshalb den kompletten Bereich
des Lösemittel-Tiefdrucks,
UV-Offsetdrucks,
UVSiebdrucks und UV-Flexodrucks ab, wobei die
verschiedenen Druckverfahren auch kombiniert
werden können. Um den
hohen Kundenanforderungen nach Spezialeffekten entsprechen zu
können, gehören Veredelungstechniken, wie Laminierung, Kaschierung,
Lackierung, Kalt- und
Heißprägung usw. ebenfalls zum Angebot. „Der
gesamte Maschinenpark
der CCL Label GmbH
Holzkirchen ist auf
dem neuesten Stand der
Technik und wird durch
permanente Innovationen
weiter aufgerüstet“, erklärt Geschäftsführer
Klaus Neumann.
Entscheidender Faktor ist und bleibt aber
der Mensch, der die Maschinen bedient und
auf die Herausforderungen des Marktes aktiv reagiert. Hierbei kann sich CCL Label
Holzkirchen auf ein sehr gut qualifiziertes
Team verlassen, das am Umsatz beteiligt
wird. Viele langjährige Mitarbeiter haben
sogar Ihre Lehrzeit in der Firma verbracht.
Ausbildungsplätze bei CCL Label
in Holzkirchen sind nach wie
vor begehrt. Derzeit sind
es 14 junge Mitarbeiter/
innen, die einen Beruf
im gewerblichen bzw.
kaufmännischen Bereich
erlernen. Ein schön angelegter Garten, der in
den Pausen von vielen
Mitarbeitern genutzt
wird und geschmackvoll eingerichtete Betriebsräume
sorgen
nicht nur für hochmotivierte Mitarbeiter,
sondern auch für ein
gutes Betriebsklima.
Auch das ist nicht
zuletzt für die Erfolge
und das Wachstum
der CCL Label GmbH
Holzkirchen
verantwortlich.
Klaus Neumann, Geschäftsführer bei
CCL Label in Holzkirchen
NEU: die Gallus RCS 330 Maschine mit 13 Druckwerken
Heft 1 | Dezember 2008
Miesbacher Impuls 29
Politik | Interview
„Wir wollen Unternehmen
professionell begleiten“
Interview mit Martin Zeil,
Bayerischer Staatsminister für Wirtschaft,
Infrastruktur, Verkehr und Technologie
sowie stellvertretender
Ministerpräsident im Kabinett Seehofer
Miesbacher Impuls: Herr Staatsminister,
seit sechs Wochen sind Sie nun an der Spitze eines breitgefächerten Ministeriums und
für die Ressorts verantwortlich, die den Freistaat Bayern auch weiterhin als führende europäische Wirtschaftsregion stärken sollen.
Welche Gestaltungsmöglichkeiten sehen
Sie in Ihrer Aufgabe als „oberster Wirtschaftsförderer“?
Martin Zeil: Oberstes Ziel ist und bleibt
es, Investitionen und Innovationen zu
unterstützen und dadurch neue Arbeitsplätze zu schaffen. Finanzielle Förderung
von Investitionsvorhaben ist nur einer
von vielen Bausteinen. Wir wollen jedes
Unternehmen, nicht nur Großinvestoren,
sondern vor allem mittelständische bayerische Betriebe, bei ihren Anliegen individuell und professionell begleiten.
Wir haben in Bayern ein engmaschiges
Netz von Wirtschaftsförderern: Mein
30 Miesbacher Impuls
Anspruch lautet: Bayern als Wirtschaftsstandort von Weltgeltung positionieren,
Investoren zielgerichtet ansprechen, optimalen Service für investitionsbereite Unternehmen bieten.
Ich werde als Wirtschaftsminister die
Sicherung gleichwertiger Lebensbedingungen in allen Landesteilen voran
treiben. Ich möchte die Förderverfahren
soweit möglich entbürokratisieren und
so die notwendigen Investitionen der
bayerischen Wirtschaft in die Zukunft
beschleunigen. Im Tourismusbereich
werden wir durch gezielte Förderung von
Maßnahmen zur Qualitätsverbesserung
das Angebot in Bayern noch attraktiver
machen, das Auslandsmarketing verstärken und den ‚gesundheitsorientierten
Tourismus’ für Bayern weiter ausbauen.
Ich werde mich zum Beispiel für einen
niedrigeren Mehrwertsteuersatz und für
die Reduzierung der Rundfunkgebühren
für Hotels und Gaststätten einsetzen.
Darf der Landkreis Miesbach hoffen, dass
ein Wirtschaftsminister aus Oberbayern
ein besonderes Augenmerk auf die oberbayerischen Landkreise richtet?
Als Bayerischer Wirtschaftsminister stehe
ich in der Verantwortung, für eine positive
Wirtschafts- und Arbeitsmarktentwicklung in allen Regionen des Freistaats zu
sorgen. Kein Landesteil wird bevorzugt,
keiner benachteiligt. Aber natürlich werde ich Oberbayern als meine Heimat nicht
verleugnen. Wirtschaftspolitik beschränkt
sich im Übrigen für mich nicht darauf, die
großen Linien zu formulieren. Sie können
sicher sein, dass ich vor Ort zur Stelle bin,
wenn es Probleme gibt.
Heft 1 | Dezember 2008
Interview | Politik
Bestandsentwicklung durch eine weitreichende Betreuung leistungsfähiger
Unternehmen am heimischen Standort gerät in der Öffentlichkeit häufig
gegenüber Neuansiedlungen namhafter Betriebe in den Hintergrund.
Die SMG hat in den letzten Monaten
mit dem zentralen Ansprechpartner
für Investoren im Wirtschaftsministerium, ‚Invest in Bavaria’, eng zusammengearbeitet und den im Landkreis
ansässigen Unternehmen schnelle und
unbürokratische Unterstützung durch
das Staatsministerium vermitteln können. Wie möchten Sie die Zusammenarbeit zwischen der Ansiedlungspolitik
auf Landesebene und der Tätigkeit der
Wirtschaftsförderer vor Ort noch enger
verzahnen?
Die Qualität der Betreuung ist ein
entscheidender Faktor im weltweiten
Wettbewerb um Investitionen. Ich
möchte diesen Standard halten und
ausbauen. Im kommenden Jahr findet bereits zum vierten Mal das von
Invest in Bavaria initiierte Treffen der
bayerischen Wirtschaftsförderer statt.
Dort werden wir Inhalte und Prozesse
bei der Investorenbetreuung prüfen
und optimieren. Damit wollen wir die
Zusammenarbeit zwischen Ministerium, Bezirksregierungen, Landkreisen
und kreisfreien Städten weiter intensivieren.
Ab 2009 setzt Invest in Bavaria noch
stärker auf die Möglichkeiten der
Online-Information und -Kommunikation: Der Internetauftritt von Invest
in Bavaria wird komplett überarbeitet.
Von Bedeutung ist dabei vor allem das
Standort-Informations-System Bayern
SISBY. Bei dem Gemeinschaftsprojekt
des Wirtschaftsministeriums und den
bayerischen Industrie- und Handelskammern können alle bayerischen
Gemeinden ihre Vorzüge als Unternehmensstandort darstellen und ihre
Gewerbeflächen einstellen.
Sie gelten als Finanzexperte und haben
einen besonderen Bezug zum Mittelstand. Die aktuelle globale Finanzkrise
hinterlässt auch in Bayern ihre Spuren.
Wie kann der Freistaat insbesondere
Heft 1 | Dezember 2008
den Unternehmen helfen, die ohne eigenes Verschulden in eine schwierige
Lage geraten?
Bayern kann sich aufgrund der intensiven wirtschaftlichen Verflechtung
den Turbulenzen der Weltwirtschaft
nicht entziehen. In der gegenwärtigen Situation wollen wir wirtschaftlich im Kern gesunde Unternehmen
mit guten Marktchancen unterstützen, die sich in Liquiditäts- oder Finanzierungsschwierigkeiten
befinden. Deshalb haben wir in Bayern
einen eigenen Mittelstandsschirm
aufgespannt und die Mittel der LfA
Förderbank Bayern um 200 Millionen
Euro für Bürgschaften in den Jahren
2009 und 2010 aufgestockt. Das geeignete Mittel für Unternehmen in
Schwierigkeiten kann je nach Konstellation zum Beispiel der Akutkredit
der LfA Förderbank sein oder auch
eine staatliche Bürgschaft zur Absicherung zusätzlicher Kredite. Neben
diesen klassischen Finanzhilfen laden
wir die Beteiligten gegebenenfalls zu
Gesprächen ins Ministerium ein. Welche Maßnahmen wir einsetzen, hängt
vom Einzelfall ab und wird eng mit
den Unternehmen abgestimmt.
Die SMG ist als Wirtschaftsförderungsgesellschaft auch um Investitionen im
touristischen Bereich bemüht. Mit dem
Antrag auf Förderung eines landkreisweiten Regionalmanagements und
der Beteiligung als Modellregion zu
den Auswirkungen des Klimawandels
möchte der Landkreis den Tourismus
stärken und nachhaltig entwickeln.
Entscheidend für die Wettbewerbsfähigkeit als Tourismus-, Naherholungsund Freizeitregion sind aber neben dem
Ausbau und der Elektrifizierung der
Bayerischen Oberlandbahn vor allem
Investitionen im Skigebiet Sudelfeld –
Projekte, in denen die SMG große Hoffnungen auf den neuen Wirtschafts- und
Verkehrsminister setzt.
Wir begrüßen die Initiative der SMG
zum Regionalmanagement. Das Regionalmanagement wird einen Beitrag leisten, den Landkreis Miesbach
in den Bereichen Wirtschaft, Bildung,
Tourismus und Familienfreundlichkeit weiter voran zu bringen. Ich freue
mich über die Bereitschaft des Landkreises, als Modellregion im InterregKlimaprojekt mitzuwirken, bei dem
mein Ministerium als Projektpartner
beteiligt ist. Der Landkreis Miesbach
dokumentiert durch sein Engagement
an diesem alpenweiten Projekt seine
Aufgeschlossenheit gegenüber den
Herausforderungen des Klimawandels. Ich verspreche mir von der SMG
wertvolle Hilfe bei der verstärkten
Realisierung privater Tourismusinvestitionen im Landkreis Miesbach. Der
Stellenwert des Tourismus ist im Bewusstsein der Bevölkerung noch nicht
hinreichend verankert. Das zeigt der
Widerstand bei regional bedeutsamen
Hotelprojekten. Hier gilt es, Überzeugungsarbeit zu leisten und aufzuzeigen, wie die Menschen gerade im
ländlichen Raum vom Tourismus profitieren. Ich unterstütze deshalb die
Aktion ‚pro Tourismus’, die vom Tourismusverband München-Oberbayern,
dem Bayerischen Hotel- und Gaststätten-verband und der IHK für München
und Oberbayern getragen wird. Einen
beachtlichen Schub für den Tourismus
in Bayern, gerade auch im Miesbacher
Raum, erwarte ich bei einer erfolgreichen Bewerbung Münchens für die
Olympischen Winterspiele 2018.
Unverzichtbar für die Entwicklung des
Tourismus ist aber der Ausbau der Verkehrsinfrastruktur. Die Elektrifizierung
von Strecken der Bayerischen Oberlandbahn fällt in die Zuständigkeit des
Bundes.
Wegen der knappen Mittel für den
Eisenbahninfrastrukturausbau
ist
dies eine langfristige Perspektive. Im
Rahmen der Nahverkehrsbestellung
beabsichtigt der Freistaat, bereits
mittelfristig Verbesserungen im Fahrplanangebot der Bayerischen Oberlandbahn zu realisieren. Für die Unterstützung der bayerischen Seilbahnen
wird das Wirtschaftsministerium in
Kürze ein entsprechendes Programm
vorstellen, so dass wir diese notwendigen Investitionen in diesem wichtigen touristischen Bereich weiter voran treiben können.
Miesbacher Impuls 31
Politik | Kommunen
„Wir liegen richtig“
Ein Portrait der Marktgemeinde Holzkirchen
D
er Markt Holzkirchen ist mit
16.000 Bürgern die einwohnerstärkste Gemeinde im Landkreis Miesbach. Im Norden des Landkreises liegend,
nannte sich Holzkirchen „Das Tor zum
Oberland.“ Touristen kannten Holzkirchen
insbesondere wegen der Autobahnausfahrt,
von der die B318 zum Tegernsee führt. Für
einen Stopp in Holzkirchen gab es früher
wenige Gründe. Heute hat sich das Selbstverständnis geändert: „Wir liegen richtig“
behauptet der Markt Holzkirchen selbstbewusst, und meint damit nicht nur seine
Lage in der Nähe zu München und die gute
Anbindung an Autobahn, bayerische Oberlandbahn und S-Bahn. Mit 1.750 Gewerbebetrieben, darunter einige namhafte Unternehmen, ist Holzkirchen die wirtschaftlich
stärkste Kommune im Landkreis.
Von der richtigen Lage war zumindest das
Pharmaunternehmen Sandoz überzeugt, als
es sich nach der Übernahme von Hexal im
Jahr 2005 für Holzkirchen als Sitz der internationalen Unternehmenszentrale entschied.
Markt Holzkirchen
Größe: 48,26 km²
Einwohner: 16.000
Gewerbesteuerhebesatz: 240 %
Grundsteuerhebesatz: 300 %
Gewerbeflächen: 40,8 ha
Entwicklungsflächen für Gewerbe: 14,3 ha
Gewerbebetriebe: 1.750
32 Miesbacher Impuls
Der zweitgrößte Generika-Hersteller der
Welt beschäftigt am Standort rund 1.300
Mitarbeiter und ist der größte Arbeitgeber
vor Ort. Mit dem Komponentenhersteller
Panasonic Electric Works und dem Etikettenhersteller CCL Label haben zwei weitere
internationale Firmen ihre Unternehmenszentrale im Holzkirchner Gewerbegebiet angesiedelt. Bürgermeister Josef Höß und der
Gemeinderat möchten sich nicht auf die bestehenden Arbeitgeber beschränken, sondern
den Wirtschaftsstandort weiter ausbauen.
Daher entwickelt die Marktgemeinde gegenwärtig ein neues Gewerbegebiet im Ortsteil
Föching. Das 13 Hektar große direkt an der
Autobahnausfahrt gelegene Areal hatte die
Gemeinde in den letzten Jahren erworben;
im Jahr 2009 ist die Einleitung des Bebauungsplanverfahrens mit anschließender Erschließung und Vermarktung vorgesehen.
Mit zwei Interessenten ist man bereits im
Gespräch. Bevorzugt werden emissionsarme
Betriebe gesucht, die zukunftssichere Arbeits- und Ausbildungsplätze bieten.
Mit 240 Prozent Hebesatz gehört Holzkirchen zu den Gemeinden mit der niedrigsten
Gewerbesteuer in Bayern. Doch steuerliche
Anreize alleine reichen nicht aus. „Wir haben gelernt, wie wichtig die weichen Standortfaktoren sind“, sagt Bürgermeister Höß,
der sich persönlich um die Anliegen der Unternehmen kümmert. Zur wirtschaftlichen
Attraktivität eines Standortes gehören demnach Kinderbetreuung und Schulen ebenso
wie Geschäfte zur täglichen Versorgung und
ein intaktes Gemeindeleben. Insgesamt 90
Vereine gibt es in Holzkirchen, das Spektrum reicht vom Arbeitskreis Solarenergie,
einer Vielzahl an Sportvereinen über die
Trachten-, Burschen- und Schützenvereine
und den Kulturverein bis zu den Wanderfreunden Holzkirchen. Nicht zu vergessen
„De Damischen“ - der Faschingsverein, der
alljährlich mit Veranstaltungs-Highlights
aufwartet: Kartoffelfest, Faschingsball und
am Faschingssonntag ab 11:11 Uhr das bunte Treiben auf dem Marktplatz.
Höß blickt von seinem Büro im Rathaus auf
die Laurentius-Kirche. Er arbeitet ohne PC.
„Die Verwaltung beherrschen andere besser
als ich“, ist seine Begründung. Er konzentriere sich lieber aufs Kerngeschäft, „und
das ist Holzkirchen wirtschaftlich voran zu
bringen. Dafür brauche ich meinen Kopf
und keinen Rechner“. Auf dem Schreibtisch
stapeln sich die Unterlagen zu den aktuellen
Projekten wie das neue Gewerbegebiet Föching, die nördliche und südliche Umgehungsstraße, das neue Kulturzentrum im
Oberbräusaal, die Geothermie-Bohrung und
das Holzkirchner Einkaufszentrum HEP.
Letztere Idee entstand aus einer Marktraumanalyse, nach der über 50 Prozent der
örtlichen Kaufkraft außerhalb der Gemeinde ausgegeben werden. Ein Grundstück in
zentraler Lage und ein Investor für das ca.
8.000 m² große Einkaufzentrum wurden
gefunden. Wie so oft, hatte auch diese Me-
Heft 1 | Dezember 2008
Kommunen | Politik
daille zwei Seiten. Es folgten lebhafte Diskussionen um die Verkaufsflächen zwischen
den eingesessenen Einzelhändlern und der
Gemeinde. Die Händler fürchteten um ihre
Kundschaft und warnten vor einem Aussterben der Geschäfte im Ortskern. Dennoch
hält der Gemeinderat eine Weiterentwicklung für dringend notwendig, um die Kunden und ihre Kaufkraft in der Gemeinde zu
halten. Nach zahlreichen Gutachten (entscheidend war das Einzelhandelsgutachten
der LMU, Dr. Salm), Analysen und runden
Tischen hat man sich auf eine so simple wie
tragfähige Lösung geeinigt. Das HEP soll in
erster Linie die Lücken an Fachgeschäften
besetzen, die derzeit in Holzkirchen fehlen.
Mit der Fertigstellung wird im Frühjahr
2010 gerechnet.
Holzkirchen ist eine junge Gemeinde. Der
Altersdurchschnitt liegt bei 40 Jahren. Gerade hat der Markt eine neue Kinderkrippe eröffnet – damit gibt es derzeit 3 dieser
Einrichtungen – eine weitere ist in Planung.
Insgesamt stehen in der Gemeinde 650 Kindergartenplätze zur Verfügung, 100 Hortplätze und Ganztagesklassen in der Grundund Hauptschule. Für die Gemeinde geht
die Rechnung mit der Kinderbetreuung auf.
Wenn Arbeitsplätze in Holzkirchen geschaffen werden sollen, müssen auch Alleinerziehende und Familien mit geringem Einkommen davon profitieren können.
Mit dem Kauf des im Ortszentrum gelegenen ‚Oberbräu-Saal‘ im Jahr 1996 hat der
Markt Holzkirchen ein für das Gemeindele-
Holzkirchens Bürgermeister Josef Höß setzt dank guter Haushaltslage neue Impulse.
ben wichtiges multifunktionales, denkmalgeschütztes Veranstaltungsgebäude erworben,
in dem bis zu 500 Personen Platz finden.
Das Kultur- und Bürgerhaus wird derzeit
generalsaniert und restauriert. In mehreren
Räumlichkeiten, bis hin zum großen historischen Saal, sollen kulturelle und kommerzielle Veranstaltungen stattfinden.
Insgesamt ist Höß mit dem Gestaltungsspielraum, den er als Bürgermeister nutzen
kann, sehr zufrieden. Zentraler Punkt ist für
ihn die gute Haushaltslage.
Sollte die geplante geothermische Tiefenbohrung in 5.000 Metern Tiefe erfolgreich
sein, könnte Holzkirchen in einigen Jahren
weitgehend energieautark sein. Der Markt
ist hundertprozentiger Alleingesellschafter
der Gemeindewerke Holzkirchen GmbH,
welche die Gemeinde mit Strom, Wasser, Gas
und Fernwärme versorgen, der Verkehrsbetriebe und der Abwasserentsorgungs GmbH.
In den letzten sechs Jahren hat die Gemeinde nicht unerheblich Grund erworben, der
wesentlich zur Entwicklung des neuen Gewerbegebietes, der Ortsumfahrung und Weiterentwicklung beitragen wird. Die Umgehungsstraßen Nord und Süd sind aufgrund
des stark gestiegenen Verkehrsaufkommens
zwar ein umstrittenes, aber unumgängliches
Dauerprojekt in der Geschichte Holzkirchens. Nachdem eine deutliche ZweidrittelMehrheit der Bürger in einem Ratsentscheid
die beiden Projekte befürwortet hat, will
Höß die Umgehungsstraßen und viele andere Projekte auf jeden Fall in seiner letzten
Amtsperiode verwirklichen oder zumindest
auf den Weg bringen.
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Heft 1 | Dezember 2008
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Miesbacher Impuls 33
Politik | Interview
„Wirtschaftsförderung
ist Chefsache“
Oliver Reitz (links) mit Landrat Dr. Jakob Kreidl.
Miesbacher Impuls: Herr Dr. Kreidl, Sie haben sich die Stärkung der Wirtschaft auf die
Fahnen geschrieben. Welche Rahmenbedingungen können Sie als Landrat für eine wirtschaftliche Entwicklung selbst schaffen?
Dr. Jakob Kreidl: Im Landkreis Miesbach
stehen die drei tragenden Säulen Wirtschaft, Tourismus und Landwirtschaft
nicht nebeneinander, sondern ergänzen
einander. Jeweils der eine stärkt den anderen und kann von ihm auch profitieren.
So lebt ein wettbewerbsfähiger Tourismus
entscheidend von der Pflege unserer Kulturlandschaft, im Gegenzug muss natürlich die Landwirtschaft die entsprechende
Wahrnehmung und Unterstützung finden. Um neue Unternehmen ansiedeln zu
können und zur Expansion schon jetzt ansässiger Betriebe, brauchen wir ein wirtschaftsfreundliches Klima, unterstützt von
klaren Standortfaktoren. Als Landrat sehe
ich meine Aufgabe vor allem darin, mit
den politischen Gremien diese Vorausset-
34 Miesbacher Impuls
zungen zu schaffen. Auf die nicht immer
deckungsgleichen Interessen ist natürlich
Rücksicht zu nehmen, eine passende Mischung ist hier das richtige Rezept.
Nur mittels eines ausreichenden Angebots an Arbeitsplätzen in heimischen
Betrieben werden wir langfristig ein lebenswertes Umfeld für alle Altersgruppen schaffen und sichern können. Eine
Stärkung der Wirtschaft ist die Garantie,
auch künftig fundierte Ausbildungsmöglichkeiten und qualifizierte Arbeitsplätze
anbieten zu können.
Wie beurteilen Sie die derzeitige Wirtschaftsförderung im Landkreis Miesbach?
Was sind die Stärken, was muss verbessert
werden?
Mit der Gründung der SMG im Sommer
2007 haben wir eine neutrale Institution
geschaffen, die sich dank ihres engagier-
ten Geschäftsführers Oliver Reitz schnell
als Ansprechpartner für Unternehmen
aller Größenordnungen etabliert hat.
Als Behördenlotse steht die SMG ansiedlungsinteressierten
Unternehmen
zur Seite und garantiert kurze Wege und
schnelle Entscheidungen, sowohl im
Landratsamt als auch in den Städten und
Gemeinden. Wirtschaftsförderung ist für
mich als Landrat Chefsache und ganz
entscheidend für die weitere Entwicklung
unseres Landkreises. Daher stehe ich als
Aufsichtsratsvorsitzender der SMG mit
Herrn Reitz in einem engen Austausch.
Gleichwohl hat gerade das erste Jahr der
SMG gezeigt, dass viele Aufgaben gemeinsam angepackt werden müssen. Herr Reitz hat beispielsweise in der letzten Sitzung des Wirtschaftsausschusses
angeregt, über die Entwicklung interkommunaler Gewerbegebiete nachzudenken.
Wirtschaftsförderung und Gewerbeflächenausweisung sind gerade in unserer
Heft 1 | Dezember 2008
Interview | Politik
reizvollen Landschaft Handlungsfel­
der, in denen wir uns noch besser auf
gemeinsame Ziele und Projekte verständigen müssen.
wisse Vorratshaltung, die aber nicht auf
Kosten eines später nicht benötigten
Landschaftsverbrauchs gehen darf.
Wenn aber die örtlichen Kapazitäten
oder Kooperationsmöglichkeiten ausgeschöpft sind, sollen neue Gewerbeflächen dort entstehen können, wo sie
nötig und verträglich sind. Sofern es die konkrete Situation erfordert, werde ich auch persönlich eine
Mittlerrolle zwischen kommunalen Interessen und übergeordneten Stellen
einnehmen. Meine Erfahrung zeigt,
dass es bei herausragenden Projekten
förderlich ist, auf dieser Ebene Präsenz
zu zeigen und entsprechende Kontakte zu nutzen.
Mit welchen Maßnahmen wollen Sie die
wirtschaftliche Entwicklung im Landkreis fördern?
An erster Stelle steht ein koordiniertes
Standortmarketing, das ich in den Händen der SMG gut aufgehoben sehe.
Neben bereits konkreten Angeboten
wie der Flächenvermittlung für ansiedlungswillige Interessenten verstehe ich
darunter, dass sich unser heimisches
Wirtschaftsgefüge nach außen als eine
harmonisch funktionierende Einheit
präsentiert und entsprechend durch
die SMG vermarktet wird. Gemeinsam mit Herrn Reitz strebe
ich einen regelmäßigen Erfahrungsaustausch mit Vertretern der verschiedenen Branchen an, um auf Entwicklungen rechtzeitig reagieren zu
können und den Erfahrungsaustausch
untereinander zu fördern.
Neben der Ansiedlung neuer Unternehmen darf die tragende Rolle unserer langjährigen Betriebe aber nicht
übersehen werden. Sie sind unverzichtbare Bestandteile der Wirtschaftslandschaft, die vielen Arbeitnehmern
wohnortnahe Beschäftigung bieten.
Ich werde mich dafür einsetzen, vor
Ort konkurrenzfähige Bedingungen
zu erhalten oder zu schaffen. Eine
Abwanderung von Betrieben aus
dem Landkreis ist immer ein schmerzhafter Verlust und unter allen Umständen zu vermeiden.
Wo die örtliche Infrastruktur noch
nicht optimal ist, muss nachgebessert
werden. Dazu werde ich ein Verkehrskonzept erstellen lassen. Umgehungsstraßen und die Beseitigung von überlasteten Knotenpunkten stehen dabei
im Vordergrund. Hier muss aber durch
staatliche Förderungen die Belastung
der örtlichen Haushalte verringert
werden. Immer größere Bedeutung
kommt in der Zukunft auch einem
intelligenten
Flächenmanagement
zu. Die Kommunen müssen bei konkretem Interesse an Gewerbeflächen
kurzfristig bedarfsgerechte Angebote
machen können. Dazu gehört eine ge-
Heft 1 | Dezember 2008
Wie bringen Sie die Tradition der ober­­bayerischen Baukultur und die
Ansprüche gewerblicher Immobilien
zusammen?
Ein Gewerbebau ist stets ein Zweckbau, der unter möglichst optimalen
Kosten-Nutzen-Verhältnissen errichtet
werden muss. Auf der anderen Seite
sind wir hier im Oberland unserer Baukultur verpflichtet, die ja unser Landschaftsbild seit Jahrhunderten prägt
und die Seele Bayerns ausmacht. Die
Bauwerber versuchen zwar in aller
Regel, diesen Ansprüchen gerecht zu
werden, doch gibt es selbstverständlich auch problematische Fälle. Die
SMG hat in solchen Situationen jeweils
zu Runden Tischen eingeladen, um die
unterschiedlichen Standpunkte zusammenzuführen. Unternehmer schätzen eine wirtschaftsfreundliche Verwaltung und Politik. Was können sie vom Landratsamt
Miesbach erwarten?
Das Landratsamt möchte nicht nur für
Unternehmer, sondern für alle Bürger
ein service- und kundenorientierter
Dienstleister sein. Kurze Wege, rasche
Bearbeitungszeiten, klare und transparente Entscheidungen. Das sind
Ziele und Arbeitsweisen, für die ich
mich als Landrat persönlich einsetze.
Im Jahr 2014 läuft die jetzige Amtspe-
riode ab. Welche Ziele sollen bis dahin
umgesetzt sein?
Tourismus, Verkehr und Bildung sind
die Aufgabenfelder mit dem größten
Handlungsbedarf. Bei den Tourismusinstitutionen steht die Schaffung von
schlanken und landkreisweiten Organisationsstrukturen im Vordergrund.
Aber auch Investitionen in weitere Hotels, in unsere Wintersportgebiete und
in Schlechtwetterangebote sind von
großer Bedeutung, wenn wir auch weiterhin zu den beliebten Destinationen
in Bayern gehören wollen. Nicht weniger wichtig ist ein Verkehrskonzept,
dass die neuralgischen Nadelöhre im
Straßenverkehr beseitigt. Eine Schlüsselrolle kommt zudem der Bayerischen
Oberlandbahn zu. Mein Einsatz, auch
auf ministerieller Ebene, wird dem Erhalt und Ausbau dieses Erfolgsmodells
für den Landkreis und seiner langfristigen Sicherung gelten.
Ein derzeit erarbeitetes Schulentwicklungskonzept wird uns den richtigen
Bildungsweg in die Zukunft weisen.
So sollte es in 2009 möglich sein, nicht
nur an den schon bekannten Standorten in die Schulbildung der Kinder zu
investieren, sondern räumlich auch
künftig sinnvolle Schwerpunkte zu
setzen.
Was ist Ihre Vision für den Landkreis?
Der Landkreis sollte konsequent
auf dem bereits eingeschlagenen
Weg bleiben und eine Vorreiterrolle in Sachen Nachhaltigkeit und im
Einsatz umweltfreundlicher Technologien einnehmen. Mit der Bürgerstiftung Energiewende
Oberland, bei der der Landkreis Gründungsmitglied ist, verfügen wir über
eine beispielhafte Organisation, die in
diesen Fragen bereits kompetente Unterstützung bietet. Wenn es darüber
hinaus gelingt, den Landkreis in der
Vielfalt seiner attraktiven Angebote
weiter zu entwickeln und zu stärken,
sind wir für die kommenden Herausforderungen gut gerüstet. Als Ziel
im Sinne unseres Leitbildes steht für
unseren Landkreis Miesbach im Vordergrund, ein gesicherter Lebensmittelpunkt für jung und alt, freundlich,
liebenswert und gastlich zu sein.
Miesbacher Impuls 35
Politik | Interview
Harte Belastungsprobe für
heimisches Handwerk
Interview mit dem designierten Hauptgeschäftsführer der
Handwerkskammer für München und Oberbayern Dr. Lothar Semper
Miesbacher Impuls: Herr Dr. Semper, wie
sehen Sie die Perspektiven des Handwerks
für die kommenden Jahre?
Dr. Lothar Semper: Glücklicherweise wurde
das Handwerk in München und Oberbayern
bislang kaum von der Finanzkrise betroffen.
Allerdings gab es im dritten Quartal 2008
erste Anzeichen für eine Konjunktureintrübung, die sich durch einen Rückgang bei
den Aufträgen bemerkbar machte.
Diese Entwicklung dürfte sich 2009 fortsetzen: Davon betroffen sind in erster Linie
Zulieferbetriebe für die Industrie und gewerbliche Dienstleister sowie Baufirmen,
die ihren Absatzschwerpunkt im Gewerbebau haben. In diesen Branchen verlief die
Konjunktur in diesem Jahr vergleichsweise
günstig, weil sie den Schwung des Exportund Investitionsbooms der vergangenen
Jahre nutzen konnten.
Enttäuschend verlief die Konjunktur 2008
für die konsumnahen Handwerke und
das Kraftfahrzeuggewerbe. Ein Grund
dürften die Preiserhöhungen der Energieversorger sein, die den Verbrauchern
Kaufkraft raubten. Negativ dürfte sich für
das Handwerk ein Nachlassen der Investitionstätigkeit der Unternehmen auswirken. Laut Gemeinschaftsgutachten der
Wirtschaftsforschungsinstitute
werden
sowohl die gewerblichen Bau- als auch
die Ausrüstungsinvestitionen schrumpfen.
Damit fallen wesentliche Impulsgeber der
Handwerkskonjunktur aus. Hinzu kommen
weitere Unwägbarkeiten durch die Finanzkrise. Der Abschwung könnte zusätzliches
Tempo erhalten, wenn die heimischen Kreditgeber vorsichtiger agieren und deshalb
auch geplante Investitionen nicht realisiert
werden.
Ein leichtes Plus ist 2009 beim Privatkonsum möglich. Insbesondere das Kraftfahrzeuggewerbe hofft auf höhere Absatzzahlen als 2008. Indem sie die Kfz-Steuer
befristet erlässt, hat die Bundesregierung
einen Kaufanreiz für Neuwagen gesetzt.
Wegen der spürbar verbesserten Haus-
36 Miesbacher Impuls
haltslage in den Kommunen dürfte sich
die Sanierung der Infrastruktur fortsetzen
und die Bauwirtschaft stützen. Da die Energiepreise langfristig weiter steigen, haben
auch private Kunden allen Grund, verstärkt
ihre Häuser dämmen oder umweltfreundliche Heizungen einbauen zu lassen. Positiv
könnte sich hierbei der erweiterte Steuerbonus auf Handwerkerrechnungen (Absetzbarkeit von 600 auf 1.200 Euro erhöht)
auswirken. Die Genehmigungszahlen im
privaten Wohnungsneubau werden dagegen 2009 bestenfalls leicht ansteigen.
Wie sieht die Arbeitsplatzsituation in
Oberbayern aus?
Wie eben ausgeführt, droht dem Handwerk
im kommenden Jahr in der Summe eine
harte Belastungsprobe mit schrumpfenden
Umsätzen. Ebenfalls verschlechtern dürften sich im nächsten Jahr die Bedingungen
am Arbeitsmarkt. Hohe Tarifabschlüsse und
steigende Lohnzusatzkosten dürften die
Einstellungsbereitschaft der Unternehmen
mindern. Vor diesem Hintergrund droht
2009 ein leichter Personalabbau im Handwerk. Grundsätzlich bemühen sich die
Betriebe aber langfristig, wegen des Fachkräftemangels das Personal über Auftrags­
flauten hinweg zu halten.
Welche Bedeutung hat die Handwerkskammer in Oberbayern?
Die Handwerkskammer für München
und Oberbayern vertritt als Organisation
über 70.000 Handwerksbetriebe mit rund
291.000 Beschäftigten. Sie engagiert sich für
eine gemeinsame und solidarische Vertretung der Anliegen aller Handwerker in Politik und Öffentlichkeit und setzt sich dabei
aktiv für die Verbesserung der wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen ein. Vom
Staat wurden der Handwerkskammer hoheitliche Aufgaben übertragen. So führt sie
Dr. Lothar Semper
z. B. die Handwerksrolle und das Verzeichnis
der Gewerbe, die als zulassungsfreie oder
handwerksähnliche Gewerbe betrieben
werden können. Sie regelt und überwacht
die berufliche Bildung, führt die Lehrlingsrolle und vereidigt Sachverständige.
Auf dem Gebiet der Aus- und Weiterbildung steht die Handwerkskammer für
München und Oberbayern Betriebsinhabern und Arbeitnehmern sowie Lehrlingen und deren Eltern mit Rat und Tat zur
Seite. Sie unterhält sieben Bildungszentren
(München, Ingolstadt, Weilheim, Mühldorf, Altötting, Rosenheim und Traunstein)
sowie drei Akademien des Handwerks
(München), in denen zahlreiche Kurse und
Seminare angeboten werden. Im Bereich der Ausbildung finden zudem
überbetriebliche Lehrlingsunterweisungen
statt. Die Weiterbildungsangebote der
Handwerkskammer helfen den Betrieben,
sich auf die wechselnden Anforderungen
Heft 1 | Dezember 2008
Interview | Politik
des Marktes vorzubereiten. Alle Bildungszentren sind nach anerkannten Qualitätsstandards zertifiziert. Das Beratungsspektrum der Handwerkskammer für München
und Oberbayern umfasst viele Bereiche des
betrieblichen Alltags.
So unterstützen die Berater der Handwerkskammer Unternehmen, die sich
dem betriebstechnischen und technologischen Fortschritt anpassen wollen und
helfen, sich im schnell wandelnden Markt
zu Recht zu finden. Die betriebswirtschaftlichen Berater der Handwerkskammer
stehen den Unternehmen bei Fragen zur
Existenzgründung, Betriebsübergabe oder
dem Führen eines Handwerksbetriebes
zur Verfügung. Die Berater im Bereich
Technologie-Transfer unterstützen die
Handwerksunternehmen beim Verwirklichen von Produkt- und Verfahrensideen
und vermitteln Kontakte zu Hochschulen
und Forschungseinrichtungen. Auch in den Bereichen Ausbildung, Außenwirtschaft, Formgebung, Umweltschutz
und Weiterbildung stehen den Handwerksunternehmern die kompetenten Berater
der Handwerkskammer zur Verfügung.
Handwerk im Landkreis Miesbach
- vorläufige Jahresschlußzahlen 2008 -
Veränd. geg.
Vorjahr
Grunddaten
Betriebe zum 31.12.
2.200
+ 2,5 %
Beschäftigte (einschl. Inhaber u. Lehrlinge)
6.700
+1%
Umsätze (inkl. Mehrwertsteuer)
695 Mio. Euro
+ 4 %, nom.,
(real: +1,5 %)
Auszubildende zum 31.12.
770
+7%
neu abgeschlossene Lehrverträge
240
+ 10 %
*)
*)
*) 2007: sehr starker Rückgang (Bestand: -7,5%, Neuabschlüsse: -9,5 %).
z. Vgl. Obb. 2007: Bestand: +1,2 %, Neuabschlüsse: + 7,8 %.
Zum Vergleich
Oberbayern:
Strukturdaten
Handwerksanteil an den Erwerbstätigen
16 %
13 %
Handwerksanteil am BIP
13 %
8%
Handwerksbetriebe je 1.000 Einwohner
22
16
11,5
9
Auszubildende je 100 Beschäftigte
Das Gespräch führte Karin Donath.
Anz_Mittelpunkt_2008:Anz_Ziel
09.12.2008
9:31 Uhr
Seite 1
Qualität
ist unser Mittelpunkt.
Mayr Miesbach GmbH · Am Windfeld 15 · 83714 Miesbach
Tel.: 0 80 25/294-0 · [email protected] · www.mayrmiesbach.de
Heft 1 | Dezember 2008
Miesbacher Impuls 37
Politik | Interview
„Besser eine gute
Beratung als 1000
Produkte zur Auswahl“
Miesbachs Bürgermeisterin Ingrid Pongratz im
Gespräch über den Einzelhandel
Miesbacher Impuls: Die Miesbacher Geschäfte werben mit dem Slogan „Bei uns
macht Einkaufen Spaß“. Was macht Einkaufen in Miesbach zu einem schönen Erlebnis?
Ingrid Pongratz: Unser Miesbach bietet
dank seiner zahlreichen Geschäfte ein ausgewogenes Sortiment, es gibt eigentlich
alles, was man braucht. Das Schöne am
Einkaufen in der Miesbacher Innenstadt
ist das Flair. Der historische Marktplatz mit
dem Maibaum und die stilvoll renovierten
Stadthäuser mit den an der Unterseite
bemalten Dachstühlen. Es macht einfach
Spaß, durch die verwinkelten Gassen zu
schlendern, donnerstags am Bauernmarkt
einzukaufen oder in einem der Cafés
und Restaurants einzukehren. Wenn Sie aufmerksam durch die Stadt
gehen, finden Sie an zahlreichen Häusern
Schilder, welche die Geschichte des Hauses
erzählen. Einkaufen soll nicht nur die Bedürfnisse erfüllen, sondern ein attraktives
Erlebnis sein.
Was unternimmt die Stadt, um das Einkaufen attraktiver zu gestalten?
Die Stadt bezuschusst Aktionen wie „Miesbach im 1000-Lichterglanz“, eine Veranstaltung der Gemeinschaftswerbung Miesbach
(GWM) am 1. Advent. Für eine schöne und
saubere Innenstadt investiert die Gemeinde den Erlös des Bürgerfests mit Unterstützung der Ortsvereine. Wir haben Sitzbänke
aufgestellt, Blumen und Sträucher gepflanzt, eine neue Kehrmaschine gekauft
und Mülleimer und Fahrradständer installiert. Wichtig sind auch gesellige Treffpunkte: Drei Cafés in der Innenstadt, zwei
Eisdielen und diverse Restaurants bringen
Leben ins Zentrum und bereichern unsere
Stadt. Wir verfügen dank zahlreicher Maßnahmen in der Vergangenheit über eine
38 Miesbacher Impuls
große Anzahl von Parkplätzen. Am Volksfestplatz können unsere Besucher zeitlich
unbegrenzt Parken. An den vielen anderen Parkbereichen vom Habererplatz über
Marktplatz bis zum Oberland-Center ist
es zentrumsnah möglich, die erste halbe
Stunde gratis zu Parken.
Welche Unterstützung können die Einzelhändler von Ihnen erwarten?
Es besteht eine sehr enge und produktive Zusammenarbeit mit Franz Mayer,
dem Gewerbe- und Wirtschaftsreferenten der Kreisstadt Miesbach. Herr Mayer hat als Vorstand der Gemeinschaftswerbung Miesbach, dem Verein der
ortsansässigen Betriebe, einen sehr engen
Draht zu den Einzelhändlern. Als Bürgermeisterin nehme ich die Anliegen der Händler sehr ernst. Andererseits ist
es die Aufgabe des Stadtrats, die ursprüngliche Atmosphäre der Innenstadt, die ja
unter Ensembleschutz steht, zu bewahren. Im Gewerbegebiet sieht das anders
aus, hier muss ein Kompromiss zwischen
einem Zweckbau und den strengen Bauvorschriften möglich sein.
Ich finde es wichtig, miteinander zu reden.
Wenn jeder weiß, was der andere will, findet sich sicher eine gute gemeinsame Lösung. Ein Beispiel ist die Mittagspause, die
viele Miesbacher für Einkäufe nutzen wollen. Zu der Zeit haben noch einige Inhaber
ihr Geschäft mittags geschlossen. Die GWM
hat erreicht, dass inzwischen mehr als 40
Geschäfte, darunter Apotheken, Bäcker, die
Kreissparkasse und verschiedene Einzelhändler, auch mittags geöffnet haben, um
für diese Nachfrage ein Angebot zu schaffen. Um die Unternehmer untereinander zu
vernetzen, fand im Gewerbegebiet ein Unternehmerstammtisch statt, den die GWM
und die SMG initiiert haben.
Was unternehmen Sie gegen Leerstand?
Wir befinden uns im Zentrum in der glücklichen Situation, dass es so gut wie keinen
Leerstand gibt. Wenn Flächen frei werden
ist Herr Mayer ein guter Ansprechpartner,
da Anfragen und Leerstände bei ihm vernetzt werden. Wir sind in Planung an einer
Internetplattform für Leerflächenmanagement und Gewerbegrundvermarktung. Somit ist es uns möglich Leerflächen weiterhin
sehr gering zu halten. Im Gewerbegebiet
Ost stehen noch Flächen im ehemaligen
OBI-Baumarkt zur Verfügung. Hier laufen
gerade Verhandlungen. Wichtig ist, dass
sich im Gewerbegebiet kein Händler mit
innenstadtrelevantem Sortiment ansiedelt,
da wir keine Schwächung der Innenstadt
wollen.
Was kann man in Miesbach besonders gut
einkaufen?
Bekannt ist die Stadt für ihre große Auswahl
an Trachtenmoden. 2008 wurde die Miesbacher Tracht vom Deutschen Trachtenverband zur „Tracht des Jahres“ gewählt. Das
Gewerbegebiet Ost ist mit REWE, Edeka,
ALDI und Lidl ein Magnet mit großem Einzugsgebiet. Die Parkplätze und die Lage direkt an der Staatsstraße ziehen viele Käufer
an. Nicht zu vergessen das berühmte Miesbacher Fleckvieh, das am Zuchtviehmarkt
in der Oberlandhalle gehandelt wird.
Wo gibt es noch Defizite, und was möchten
Sie dagegen unternehmen?
Viele Kunden wünschen sich einen großen Elektrohändler. Für einen Saturn oder
ähnlichen Filialisten ist allerdings unser Einzugsgebiet zu klein. Meiner Meinung nach
können die Fachgeschäfte hier einen großen Teil des Bedarfs abdecken. Die Auswahl
Heft 1 | Dezember 2008
Interview | Politik
ist natürlich nicht so groß, dafür haben Sie
hier einen persönlichen Ansprechpartner.
Neben einer ausführlichen Beratung können Sie sicher sein, dass Sie im Falle einer Reparatur gut versorgt sind. Wenn Sie dann noch Zeit und Benzinkosten mit einrechnen, sind die Preise hier
durchaus konkurrenzfähig mit einem Sonderangebot in München. Eine gelungene
Ansiedlung war das im Oktober eröffnete
Oberland-Center. Direkt am Bahnhof gelegen und bis 20 Uhr geöffnet ist es gerade
für Pendler eine praktische Einkaufsmöglichkeit. Dies ist sicher auch der guten
Zusammenarbeit mit der Kreissparkasse
Miesbach-Tegernsee zu verdanken, deren
neues Verwaltungsgebäude das Grundstück nach Norden abschließt.
Was uns dringend fehlt, ist ein Kaufhaus, in
dem ein breites Sortiment von Haushaltswaren, über Kleidung bis zu Spielwaren
angeboten wird. Ich hoffe, dass wir diese
Lücke zwischen dem Bahnhof und der Innenstadt bald schließen und das unschöne
Sundheimer-Gebäude durch einen Neubau
ersetzen können. Insgesamt ist geplant,
das ganze Bahnhofsareal als attraktives
Eingangstor in die Stadt neu zu gestalten.
Aktuell arbeiten wir an der Erweiterung des
Gewerbegebiets Miesbach-Nord, um dem
Bedarf nach weiteren Flächen entgegen
zu kommen. Miesbach liegt wie ein Puffer
zwischen den gewerblich fokussierten Gemeinden im Norden und den touristischen
Zentren im Süden. Als Einkaufsstadt müssen wir also die unternehmerischen und
touristischen Interessen vereinen. Besuchen
Sie unsere schöne Kreisstadt Miesbach!
Wir werden weiter an der Zukunft unserer
schönen Stadt arbeiten für einen attraktiven und angenehmen Aufenthalt in Miesbach. Anja von Klitzing
Professor Fritz Auweck berichtet über die Entwicklung des Landkreis-Leitbildes
Unser Landkreis Miesbach 2014
Heimische Produkte stärker vermarkten
W
ie stellt sich der Landkreis Miesbach im Jahr 2014 dar, welche
Ziele sollen bis dahin erreicht
sein? Mit dem Entwicklungskonzept „Unser
Landkreis Miesbach 2014“ hat der Kreistag
im Herbst 2007 ein Gutachten in Auftrag
gegeben und mittlerweile in zwei Bürgerforen erste Ergebnisse vorgestellt. Das Gutachter-Team unter Leitung des Kommunal- und
Regionalentwicklers Professor Fritz Auweck
wird im Modul Wirtschaft durch SMGGeschäftsführer Oliver Reitz unterstützt.
Während zu Beginn des Projektes zahlreiche
Gespräche mit Bürgermeistern, Vertretern
der Wirtschaft und verschiedenen Institutionen aus allen gesellschaftlichen Bereichen
im Vordergrund standen, konnten nunmehr
die Ergebnisse des Zwischenberichtes einer
Heft 1 | Dezember 2008
breiten Öffentlichkeit vorgestellt werden.
Ziel ist es, dass sich die Bürgerinnen und
Bürger aktiv in die weitere Entwicklung ihrer Heimat einbringen und gemeinsam mit
den Gutachtern und Entscheidungsträgern
aus Politik und Verwaltung Handlungsfelder identifizieren und diese hinsichtlich
der Bedeutung und Realisierbarkeit gewichten. Zahlreiche Projektideen wurden bislang
eingebracht. Insbesondere im Bereich der
Wirtschaft freut sich SMG-Geschäftsführer
Oliver Reitz über Impulse, die in den beiden
Bürgerforen vorgetragen wurden. „Ein besonderes Anliegen ist mir die Stärkung der
Direktvermarktung heimischer Produkte
– von Kaminholz und Kräutern über Käse
und Likör bis zu Büttenpapier und Miesbacher Joppe“, bekräftigte Reitz am Rande
des Bürgerforums am 25. November 2008
in Gmund. Die Qualität sei vorhanden, die
Produkte teilweise weit über unseren Landkreis hinaus bekannt, doch sehe er in der
Vermarktung noch enorme Potenziale und
Verbesserungsbedarf, möglicherweise sogar
in kleinen Markthallen an den Bundes- und
Staatsstraßen Richtung Autobahn A8.
Für den Bereich der Wirtschaft möchte der
Wirtschaftsförderer des Landkreises nicht
nur die Direktvermarktung stärken, sondern
in rund zwei Dutzend Projekten verschiedene Ideen initiieren oder unterstützen, u.
a. eine Machbarkeitsstudie für ein Technologie- und Gründerzentrum, die Förderung
familienfreundlicher Unternehmen oder die
Verleihung eines Wirtschaftspreises.
Miesbacher Impuls 39
Politik | Wirtschaftsstandort
Netzwerk und Nähe als
Standortvorteile
Landkreis Miesbach wichtiger Partner der Europäischen Metropolregion München
D
er Großraum München ist die
bundesweit erfolgreichste Wirtschaftsregion. Das belegen nicht
nur die Wirtschaftsdaten, sondern auch regelmäßige Spitzenplätze bei Städterankings
und Umfragen. Die „EMM - Europäischen
Metropolregion München e.V.“ setzt sich als
überregionale Kooperation für die Vermarktung sowie die nachhaltige Verbesserung der
Lebensqualität im Großraum München ein.
Im Mai 2007 wurde die Initiative EMM mit
den vier Schwerpunkten Wissen, Wirtschaft,
Umwelt & Gesundheit sowie Mobilität ins
Leben gerufen und Ende des Jahres 2008 mit
dem Verein Greater Munich Area (GMA) zu
einem Verein zusammengeführt. Die Standortmarketing-Gesellschaft Landkreis Miesbach, das Pharmaunternehmen Acino (früher Novosis) und der Landkreis Miesbach
sind Mitglieder der Metropolregion.
Die EMM definiert sich über die konkrete
Mitarbeit: Alle Partner der EMM aus Wirtschaft, Gesellschaft, Politik und Verwaltung
engagieren sich in Arbeitsgruppen, die regional bedeutsame Projekte in den Bereichen
Wissen, Wirtschaft, Mobilität sowie Umwelt
und Gesundheit umsetzen. Aktuell arbeitet
die AG Wissen daran, Wissens- und Bildungseinrichtungen noch stärker mit Unternehmen zu vernetzen, und sie will Schulen
zu einer tragfähigen Kooperation mit einer
Partnereinrichtung aus der Wissenschaft
verhelfen. Die AG Mobilität führt unter
anderem Anfang 2009 die EMM-AboPlusCard ein, ein Jahresticket, mit dem Pendler
im gesamten Raum der Metropolregion mit
einem einzigen Ticket reisen können. Die
AG Wirtschaft präsentierte den Wirtschaftsraum Südbayern auf einem Gemeinschaftsstand der Immobilienmesse Expo Real und
hat die Broschüre „Der Wirtschaftsstandort
Europäische Metropolregion München“
mit vielen entscheidungsrelevanten Daten
zusammengestellt. Die AG Umwelt & Gesundheit wiederum will Akteure vernetzen,
die im Bereich energieoptimiertes Sanieren
und Bauen tätig sind.
Konferenz zum Thema Pharma und Biotechnologie in Miesbach
Bereits im Juni 2008 fand auf Einladung
der Standortmarketing-Gesellschaft Landkreis Miesbach eine Konferenz der Greater
Munich Area (GMA) zum Thema „Biotechnologie- und Pharmastandort in der Europäischen Metropolregion München“ statt.
Zwei international erfolgreiche Unternehmen des Landkreises konnten sich hier gut
positionieren. Tagungsort war das Gebäude
der Miesbacher Acino AG (früher Novosis),
40 Miesbacher Impuls
Hersteller von Wirkstoff-Pflastern. AcinoVorstand Manfred Nachtwey und Entwicklungsleiter Thomas Beckert sowie HexalPersonalvorstand Jürgen Höhne nahmen
an der Podiumsdiskussion teil. Zusammen
mit dem Münchner Wirtschaftsförderer Kurt
Kapp und dem Biotech-Experten Georg
Kääb sprachen sie vor rund 60 Teilnehmern
über Standortfaktoren und Branchenentwicklung.
Metropolkonferenz 2008 am 20. November 2008 in Ingolstadt
Der Vorsitzende des EMM-Sprecherrats,
Münchens Oberbürgermeister Christian Ude,
begrüßte auf der Metropolkonferenz am 20.
November 2008 in Ingolstadt, dass die Initiative von allen Städten und Landkreisen getragen
werde und diesen auch Vorteile bringe. Wenn
sich beispielsweise ein asiatisches oder amerikanisches Unternehmen in der Region ansiedeln
wolle, spiele die Bekanntheit Münchens eine
entscheidende Rolle. Dass bei der konkreten
Standortsuche in der Region aber auch andere
Gemeinden zum Zug kommen, sei sehr wahrscheinlich, so Ude. Das wirtschaftliche Wohl
und Wehe der Gemeinden einer Region sei inzwischen sehr eng miteinander verwoben. Die
Bedeutung von Netzwerken fasste Christian
Ude auf der Metropolkonferenz zusammen:
„High Tech ist auf High Touch angewiesen.“
Es sei also auch und gerade in einer technisierten Welt Nähe gefragt und Austausch nötig.
„Orte werden nicht unwichtiger, sondern immer bedeutender.“ Dies hätten „die Propheten
des Internets“ viel zu lange vernachlässigt.
Heft 1 | Dezember 2008
Heft 1 | Dezember 2008
Miesbacher Impuls 41
Wissen & Bildung | Berufsausbildung
Vom Bankkaufmann bis zum
Landmaschinenmechaniker
Informationstag der Berufsschule Miesbach
W
ie sieht der Tagesablauf
eines Hotelkaufmanns aus
und was muss ein Anlagemechaniker für Klimatechnik können?
Mit dem Abschluss der Schule stellt
sich die Frage nach dem Berufswunsch.
Um den Jugendlichen die Entscheidung
zur richtigen Ausbildung zu erleichtern,
hat die Staatliche Berufsschule Miesbach in Zusammenarbeit mit dem Arbeitskreis Schule-Wirtschaft Miesbach
am 22. November 2008 zu einem Informationstag für Eltern, Schüler und
Ausbildungsbetriebe eingeladen.
Schulleiter Karl Göttlinger versteht sich als Partner der
Wirtschaft.
SMG-Geschäftsführer Oliver Reitz im Gespräch mit
Schüler­innen am Info-Stand der Papierfabrik Louisenthal.
42 Miesbacher Impuls
Der Informationstag stand unter dem
Motto „Partner der Wirtschaft“, um
der Bildung als wichtigstem Wettbewerbsfaktor in Deutschland Rechnung
zu tragen. Aus Sicht der Veranstalter ist
die Zusammenarbeit von Schule und
Wirtschaft von grundlegender Bedeutung. Daher setzt sich der Arbeitskreis
Schule-Wirtschaft Miesbach dafür ein,
die Berufsorientierung möglichst praxisnah zu gestalten. Dazu zählen Begegnungen zwischen Schülern und Unternehmen bei Betriebserkundungen,
Praktika oder Berufsinformationstagen
wie diesem. Hier besteht die Möglichkeit, mit einzelnen Arbeitgebern direkt
Kontakt aufzunehmen. 1000 Jugendliche nahmen das Angebot mit Interesse
wahr. Zahlreiche Ausbildungsunternehmen, Vertreter der Innungen und
öffentliche Einrichtungen aus der Region beteiligten sich am Informationstag
mit Info-Ständen oder als Aussteller.
Die Ausbildung zum KfZ-Mechatroniker und kaufmännische Berufe stehen in der Beliebtheitsskala ganz weit
vorne, weiß Karl Göttlinger, Leiter der
Berufsschule. Dennoch fehlte vielen
eine konkrete Vorstellung von den jeweiligen Berufsbildern. Um ein möglichst realistisches Bild zu vermitteln,
bereiteten Schüler aus jedem Fachbereich ein eigenes Programm für den
Informationstag vor. Die angehenden
Kaufleute berieten die Besucher bei der
Geldanlage in Wertpapieren und der
gesundheitsbewussten Arbeitsplatzgestaltung.
In der Schreinerwerkstatt waren traditionelle Handwerkstechniken und der
Einsatz der CNC-Technik zu sehen. Die
Metallbauer bewiesen ihr Können bei
der Herstellung eines Brüstungsgeländers, die angehenden Frisöre gestalteten
kunstvolle Abendfrisuren, und die Gas-
Zu den Gästen zählten auch Bürgermeister, Kreis- und Gemeinderäte sowie Vertreter von Wirtschaftsverbänden, Innungen und anderen Schulen.
Heft 1 | Dezember 2008
Berufsausbildung | Wissen & Bildung
tronomie-Azubis mixten alkoholfreie Cocktails. Bei einem Rundgang durch die Schule
konnten die Besucher erfahren, wie die Investitionen des Landkreises zur Aufwertung
der Schule beigetragen haben. So konnten
ein neuer Bereich Land- und BaumaschinenMechaniker geschaffen werden, die Schreinerei mit CNC-Technik ausgestattet werden
und für den Gastronomie-Bereich erweiterte
Küchen, ein Serviceraum, ein Gästezimmer
und eine Rezeption eingerichtet werden.
Der Termin für den Infotag wurde erstmalig
auf den Herbst gelegt, damit sich die Schüler
schon frühzeitig über ihren Wunschberufund betrieb Gedanken machen können. Es sei
wichtig, sich rechtzeitig zu bewerben. Göttlinger: „Viele Stellen sind im März schon weg.“
Mit dem Informationstag möchte die
Schulleitung nicht zuletzt das Interesse an
Berufen wecken, für die wenig Nachfrage
herrscht. So reichte die Zahl der Schüler
dieses Jahr nicht für eine eigene AbschlussMalerklasse. Göttinger hofft, dass die Präsentation der Malerklasse etwas von der
Vielseitigkeit und Attraktivität des Berufs
vermitteln konnte. Neben einem Vortrag
der Innung über Farbe und Gesundheit waren kreative Arbeiten – Werkstücke und die
Wände im Souterrain des Schulgebäudes –
zu sehen.
Die Berufsschule Miesbach vermittelt den
Auszubildenden während ihrer Ausbildung
im Betrieb die fachliche Qualifikation in den
Bereichen Bau, Holz, Ernährung und Hauswirtschaft, Körperpflege, Metall (Fahrzeug-,
Metall- und Versorgungswirtschaft) sowie
Wirtschaft und Verwaltung. 1.600 Schüler
sowie 37 Lehrerinnen und Lehrer lernen
und lehren derzeit an der Berufsschule.
Klausurtagungen
Bad Wiessee
Im Kloster Seeon diskutierte der Gemeinderat von Bad Wiessee in einer zweitägigen
Klausurtagung am 14. und 15. November
2008 über aktuelle Fragen der Ortsentwicklung und des kommunalen Haushalts. Zusammen mit SMG-Geschäftsführer Oliver
Reitz wurden in einer sehr konstruktiven
Atmosphäre Visionen für die langfristige
Positionierung der Gemeinde entwickelt.
Sowohl für Einheimische als auch für Touristen möchten die Gemeinderäte die Alleinstellungsmerkmale von Bad Wiessee
- insbesondere im Bereich der Freizeit- und
Gesundheitswirtschaft - stärken und effizienter vermarkten. Von engen Kooperationen
mit den Nachbargemeinden erhofft man sich
nicht nur finanzielle Einsparungen, sondern
auch eine weitreichende Partnerschaft und
Aufgabenteilung im Tegernseer Tal.
Gemeinderat wünscht langfristige Positionierung im Bereich Freizeit und Gesundheit.
Waakirchen
Anregende Diskussion der Gemeinderäte über das Selbstverständnis Waakirchens.
Über gemeinsame Ziele und Entwicklungsansätze für die Gemeinde Waakirchen diskutierten die 20 Gemeinderäte im Rahmen
einer Klausurtagung, die von SMG-Geschäftsführer Oliver Reitz moderiert wurde.
Im Vordergrund standen Themen wie das
Selbstverständnis der Gemeinde sowie die
Schärfung und Vermarktung eines eigenständigen Profils. Außerdem wurden konkrete Fragen der Ortskerngestaltung oder
der Positionierung in der Tourismusregion
zwischen München und Tegernsee erörtert.
Besondere Herausforderungen sehen die
Gemeinderäte in den abzusehenden Auswirkungen des demografischen Wandels, denen
man mit vielfältigen Angeboten für die jeweiligen Altersgruppen begegnen möchte.
Heft 1 | Dezember 2008
Miesbacher Impuls 43
Wissen & Bildung | Forschung
High-Tech im Einsatz für
mehr Lebensqualität
Das Fraunhofer-Institut für Bauphysik zeigt, was man vom Kloster Weyarn lernen
kann, wie man fliegt ohne abzuheben und wie die erfolgreichsten Ideen am Frühstückstisch entstehen.
D
as Fraunhofer-Institut für Bauphysik siedelte sich 1955 in Valley als
Freilandversuchsgelände an, um
Baustoffe unter realen Klima- und Nutzungsbedingungen zu testen. Das raue Klima war
ausschlaggebend für die Wahl des Standorts:
kalte Winter, mehr Sonneneinstrahlung und
mehr Niederschlag als andernorts. Man war
überzeugt, dass ein Baustoff, der dem Klima
hier standhält, überall in Deutschland funktioniert. Heute schätzt Professor Sedlbauer,
Leiter des Fraunhofer-Instituts für Bauphysik (IBP), die Qualität des Standorts auch
in einer anderen Hinsicht: Die Attraktivität
und Lebensqualität der Region erleichtere
die Suche nach Arbeitskräften erheblich.
Mit einer Gesamtfläche von rund 13 Fußballfeldern (54.000 Quadratmetern) ist der
Institutsteil Holzkirchen heute die größte
Freilandversuchsstelle der Welt. Zwar befindet sich das Forschungszentrum in der Gemeinde Valley, man hatte sich damals aber
bei der Namensgebung für das bekanntere
Holzkirchen entschieden.
Das Institut besteht aus zwei weiteren Standorten in Stuttgart und Kassel mit insgesamt
274 Mitarbeitern, von denen Holzkirchen
mit 130 Mitarbeitern der Größte ist. „Unsere Forscher leben nicht im Elfenbeinturm
der Wissenschaft. Wir arbeiten zusammen
mit Auftraggebern aus Wirtschaft und öffentlicher Hand an der Markteinführung
neuer und umweltverträglicher Baustoffe,
Bauteile und Bausysteme“, beschreibt Sedl­
bauer das Konzept der angewandten Forschung. „Unser Ziel ist, aus den Erkenntnissen der Grundlagenforschung Produkte zu
entwickeln, die wir als Patente anmelden.“
Auftraggeber aus der Wirtschaft sind in der
Regel die großen Firmen der Baustoffindustrie. So schafft es das Fraunhofer IBP, sich
zu gut 80 Prozent aus eigenen Projekten
selbst zu finanzieren.
Handlungsbedarf bei
Energieeinsparung
Ein Schwerpunkt der Forschung liegt auf
den Themen Nachhaltigkeit, Umwelt und
Energie. Obwohl in den vergangenen zehn
Jahren die Heizkosten in Deutschland erheblich gestiegen sind, werden bei Sanierungen nur ein Drittel der wirtschaftlich
rentablen Maßnahmen zur Energieeinsparung umgesetzt. Dabei könnte bei Wohngebäuden der Energiebedarf theoretisch
auf ein Zehntel reduziert werden. Über
Publikationen
und
Kompetenzzentren
soll der Wissenstransfer zwischen Forschung und Anwendern geleistet werden.
Gebündeltes Wissen zur energetischen Altbausanierung in Weyarn
Wie lassen sich denkmalpflegerischer Anspruch und energetische Sanierung vereinbaren? Eine Antwort könnte sich bald in einem
ehemaligen Wirtschaftsgebäude des Klosters
Weyarn finden lassen, in dem ein „Europäisches Kompetenzzentrum für energetische
Altbausanierung und Denkmalpflege“ ins
Leben gerufen wird. Das Gebäude aus dem
Jahre 1708 ist selbst denkmalgeschützt und
ein anschauliches Beispiel für den Umgang
mit häufig auftretenden Schäden durch Witterungseinflüsse und Salze. Verschiedene
Sanierungsmethoden und Gewerke werden
in Zukunft an den vorhandenen Flächen des
Klosters und in der Ausstellung praxisnah
demonstriert.
Interessierte Bauherren, Handwerker und
Denkmalpfleger können dann dort neben Informationen und Weiterbildungsangeboten
eine unabhängige Beratung bei Fragen zur
Bauphysik, Bauschäden, Ökologie und Kosten wahrnehmen. Aber auch Handwerkslehrlinge, Schüler und Studenten können
sich auf der Grundlage aktueller Forschung
weiterbilden.
Das Fraunhofer IBP bezeichnet den Ort
Weyarn aufgrund der hervorragenden Kooperation mit der enga­gierten Gemeinde,
seiner Geschichte und der ausgezeichneten Infrastruktur als prädestiniert für ein
Kompetenzzentrum für Denkmalpflege. Das
öffentliche Fachzentrum entsteht in Kooperation mit der Gemeinde Weyarn, dem
Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege,
dem Fraunhofer-Institut Raum und Bau und
diversen Partnern aus der deutschen Bauindustrie und -chemie.
Der Raum als Produktivitätsfaktor
Professor Klaus Sedlbauer, Leiter des Fraunhofer-Institut für Bauphysik
44 Miesbacher Impuls
Ein weiteres Schwerpunktthema des Fraunhofer IBP ist der Mensch in Innenräumen.
Ein gutes Raumklima sorgt nicht nur für
mehr Behaglichkeit, es beeinflusst auch Gesundheit und Produktivität. Dies spielt für
die Mitarbeiter im Großraumbüro eines
Heft 1 | Dezember 2008
Forschung | Wissen & Bildung
Callcenters genauso eine Rolle wie für Schüler im Klassenzimmer oder für Passagiere
eines Flugzeugs. Das „Flight Test Facility“
ist ein weltweit einmaliges NiederdruckFluglabor auf dem Gelände des IBP in
Holzkirchen. Hier können Flüge mit einer
Flughöhe von bis zu 13 000 Metern simuliert werden. Während die 80 Testpersonen
im Rumpf des A310 sitzen, fällt die Außentemperatur auf frostige 40 Grad unter Null.
Eine Unterdruckröhre senkt den Luftdruck
auf 150 Hektopascal. Um die Tests so realitätsnah wie möglich zu gestalten, simulieren Vibratoren unter den Sitzen das Rütteln
beim Start, und über Lautsprecher sind
Flugzeuggeräusche zu hören. „Wir untersuchen, wie sich Raumklima, Luftqualität
und Akustik auf Passagiere und Crew auswirken“, beschreibt Sedlbauer eines seiner
spannendsten Projekte. „Die richtige Luftfeuchtigkeit und Temperatur in der Kabine
sind entscheidend für das Wohlbefinden und
die Leistungsfähigkeit an Bord.“ Das Fluglabor wurde mit Hilfe eines Warngauer Betriebs in einer Bauzeit von nur knapp einem
Jahr errichtet. Insgesamt wurden 18 Millionen Euro in das Fluglabor investiert.
Gutes Klima am Gymnasium Miesbach
Auch die Schüler des Gymnasiums Miesbach sollen von den positiven Einflüssen
des Raumklimas profitieren. Im Rahmen
eines Projektes zur Schulsanierung wurde
die Schule 2006 modellhaft für Süddeutschland ausgewählt. Verschiedene Studien haben gezeigt, dass bei idealem Raumklima,
Akustik und Luftqualität die Lernleistung
der Schüler deutlich steigt. Je nach Hör- und
Sprachvermögen heben Schüler und Lehrer
bei Störgeräuschen ihre Sprechlautstärke
an. Eingebaute Schallabsorber können die
Lautstärkespirale im Klassenzimmer stop-
Versuchshalle des Fraunhofer Instituts
pen und für bessere Verständlichkeit und
Aufmerksamkeit sorgen.
Holzkirchener Dampfbremse
Holzkirchner Forscher haben mit der
„Feuchtadaptiven Dampfbremse“ das zweit­
erfolgreichste Patent der Fraunhofer-Gesellschaft auf den Markt gebracht. Die seit
2003 im Einsatz befindliche Polyamid-Folie
transportiert Feuchtigkeit als Dampf nach
außen, ist aber gleichzeitig wasserdicht. Diese Membran, die ihre Dampfdurchlässigkeit
an den Bedarf anpasst, wird in Verbindung
mit nachträglicher Wärmedämmung in
Hausdächern eingesetzt und dient der Vermeidung von Feuchtschäden und Schimmel.
Denn mit der Verstärkung der Wärmedämmung in Gebäuden ist das Risiko von
feuchtebedingten Bauschäden gestiegen. Das
geeignete Material fanden Forscher in einem
Produkt aus der Verpackungsindustrie, in
der die Polyamid-Folie als Wursthaut oder
Bratfolie verwendet wird. Ob das Wurstbrot
beim Frühstück der entscheidende Ideengeber war, darüber lässt sich nur spekulieren.
Feuchteschutz aus Holzkirchen wurde für klimatisierte Wohngebäude in tropischen Klimazonen adaptiert, im Bild auf den Palm Islands in Dubai. Foto NASA
Heft 1 | Dezember 2008
In Zukunft wird die Anpassung der Produkte auf Bauten in anderen Klimazonen
zu einem wachsenden Aufgabengebiet des
Instituts. Durch die Globalisierung kommen
einheimische Produkte immer häufiger weltweit zum Einsatz. So hat das Fraunhofer IBP
einen Feuchteschutz von gedämmten Wandkonstruktionen für klimatisierte Wohnungen
auf den Palm Islands, der künstlichen Insel in
Palmenform in Saudi-Arabien, entwickelt.
Nach Sedlbauer ist Bauphysik der Faktor,
der Bauen erfolgreich macht. Als Institutsleiter und Professor am Lehrstuhl für Bauphysik der Universität Stuttgart arbeitet er
daran, schon Studenten ein Bewusstsein für
die Möglichkeiten der angewandten Bauphysik zu vermitteln.
Die Fraunhofer-Gesellschaft
Die Fraunhofer-Gesellschaft ist mit 1,3 Milliarden Euro Forschungsvolumen jährlich die
führende Organisation für angewandte Forschung in Europa. 13 000 Mitarbeiter, überwiegend mit natur- oder ingenieurwissenschaftlicher Ausbildung, sind in mehr als 80
Forschungseinrichtungen an 40 Standorten
in Deutschland tätig. Das Fraunhofer-Institut
für Bauphysik (IBP) befasst sich mit angewandter Forschung und Entwicklung auf
den Gebieten der Bauphysik. Hierzu gehören
Maßnahmen zur Energieeinsparung, Verbesserung des Raumklimas, Untersuchung von
Baustoffemissionen, Wärme-, Feuchte- und
Witterungsschutz, Akustik und Schallschutz,
Bausubstanzerhaltung und Denkmalpflege.
Miesbacher Impuls 45
Wissen & Bildung | Tagungen
Sillberghaus: Tagen zu jeder Jahreszeit.
Denken und Entscheiden
im Landkreis Miesbach
Tagen mit Erlebnisfaktor – Hasenöhrl Hof in Geitau
D
er bald 500 Jahre zählende denkmalgeschützte Hof in Geitau am Fuße des
Wendelstein-Massivs wird von der Eventagentur „Hasenöhrl - Unternehmen Erleben“
Denkmalgeschützte Räumlichkeiten mit weiträumigem Außengelände.
als außergewöhnliche Veranstaltungslocation
betrieben. Die Räumlichkeiten des Hofes
bieten Platz für kleine Workshops in den gemütlichen Stuben mit Kachelofen bis hin zu
großen Plenarveranstaltungen oder Feierlichkeiten im ehemaligen Heustadel mit bis zu
250 Teilnehmern.
Die vertraute Atmosphäre des alten Hofs und
das freundschaftliche Miteinander des Teams
übertragen sich auf die Stimmung der Gäste.
Seminarteilnehmer berichten beeindruckt von
der entspannten Atmosphäre und dem dadurch
ermöglichten offenen und kreativen Arbeiten
innerhalb der Gruppe. Das weiträumige Außengelände mit freiem Blick auf den Wendelstein lädt nicht nur für eine Pause ein, sondern
inspiriert die Teilnehmer mit neuen Ein- und
Aussichten.
Hasenöhrl bietet als Full-Service-Anbieter neben moderner Tagungstechnik und Catering
ein umfangreiches Spektrum an In- und Outdooraktivitäten an, bei denen das gemeinsame
Handeln und der kreative Dialog im Mittelpunkt stehen. In der bilderbuchähnlichen
Bauernküche wird zwischen Ofenanfeuern,
Gemüseschnippeln und Knödelformen viel
geredet und gelacht. Im Hochseilgarten hinter dem Hof wachsen unter der Aufsicht
professioneller Trainer in luftigen 16 Metern
Höhe das Selbstvertrauen und der Zusammenhalt. Von Schneeschuhwandern bis zur
Wolpertinger-Olympiade sind der Phantasie
keine Grenzen gesetzt. Der Hasenöhrl-Hof
wurde 2008 mit dem Conga-Award - dem
Oscar der Veranstaltungsbranche - als eine
der zehn besten Event-Locations Deutschlands ausgezeichnet.
Mehr finden Sie unter: www.hasenoerhl.de
46 Miesbacher Impuls
Heft 1 | Dezember 2008
Tagungen | Wissen & Bildung
Tagung mit Weitblick – Sillberghaus in Bayrischzell
Gemütliches und ungestörtes Arbeiten im „Almbad & Lodge“.
W
er für sein Seminar oder Workshop
eine gemütliche Räumlichkeit fernab
vom alltäglichen Trubel sucht, ist im Sillberghaus (1.100 m.ü.M.) bestens aufgehoben. In
einem Seitental zwischen Bayrischzell und dem
Grenzübergang zum österreichischen Thiersee
gelegen, ist die Alm erst nach einem 25-minütigem Fußweg zu erreichen. „Die kurze Wanderung durch die schöne Berglandschaft ist für
viele Teilnehmer der ideale Einstieg, um den
Kopf frei zu bekommen“, weiß Hüttenwirt Peter Kirchberger den Aufstieg zu schätzen. Für
den Gepäcktransport steht ein Shuttle zur Verfügung. Klassisch bayerisch, dennoch weltoffen,
gemütlich, authentisch, beschreibt Kirchberger
das behutsam renovierte Sillberghaus. Vermietet wird das Haus nur komplett, damit
Tagungsgäste ungestört arbeiten und Wochenendgäste ordentlich feiern können. Von einem
halbtägigen Workshop bis zum mehrtägigen Se-
minar ist alles möglich. Bis zu zwanzig Personen
finden in der Kaminstube Platz, die dank Beamer, W-LAN und Flipchart zum funktionalen
Tagungsraum wird. Die meisten Gruppen sind
laut Kirchberger zwischen sechs und zwölf Personen stark und bleiben zwei bis drei Tage. Am
Wochenende sind es meist Geburtstagsfeiern,
Hochzeiten und Polterabende, die das Haus mit
Leben füllen. Die gute gastronomische Rundumversorgung und das auf Wunsch buchbare
Rahmenprogramm von der Fackelwanderung
bis zum Jazzabend versprechen eine Veranstaltung, die in Erinnerung bleibt.
Das am Südhang des Ursprungtales gelegene
Sillberghaus wurde 1936 errichtet. Im Oktober
2007 wurde die Alm mit 28 Betten und zwölf
Zimmern nach umfassender Renovierung wieder eröffnet. Im Sommer 2009 wird das Anwesen um ein Badehaus mit finnischer Holzsauna
erweitert und das bestehende Schwimmbad
komplett renoviert. Nicht auszuschließen,
dass so mancher Tagungsgast das „Almbad &
Lodge“ anschließend privat wieder besuchen
wird, um bei einer zünftigen Brotzeit auf der
Sonnenterasse den Ausblick auf das Sonnwendjoch zu genießen.
Mehr dazu finden Sie unter: www.sillberghaus.de
Tagung mit Charme – Seehotel Luitpold in Tegernsee
D
as denkmalgeschützte Seehotel Luitpold
feiert im Dezember sein einjähriges Bestehen. Unter der Leitung von Alexander Sego,
der das markante Gebäude am Tegernsee 26
Monate lang aufwändig saniert hat, und mit
seinem stilvollen Ambiente, ist es auf dem besten Weg, wieder eine der ersten Adressen am
Platz zu werden. Zugunsten der Geräumigkeit
und des Komforts wurde die Zahl der Zimmer
auf 18 reduziert. Die modernen Zimmer und
Bäder sind hochwertig ausgestattet, jedes mit
traumhaftem Blick auf den See.
Der Tagungsraum mit Tageslicht fasst bis zu 15
Personen. Das Seehotel verfügt über sämtliche
technische und wohnliche Annehmlichkeiten
eines großen Tagungshotels. Sein besonderer
Charme liegt in der Individualität. Angefangen
bei der Begrüßung durch den Gastgeber, die
geschmackvolle Einrichtung des Hauses bis hin
zu den wohnlichen Holzböden und Gewölbedecken, welche das Alter des Hauses erahnen
lassen. Spätestens beim stimmungsvollen Ausklang des Tages in der in dunklem Holz gehaltenen Lakeside-Bar ist man von der Atmosphäre des Hauses begeistert.
Nähere Informationen unter
www.seehotel-luitpold.de
Heft 1 | Dezember 2008
Stilvolles Wohnen und gehaltvolles Tagen lassen sich im Seehotel verbinden.
Miesbacher Impuls 47
Leben & Freizeit | Statements
Unsere Heimat
Sieben Bürgerinnen und Bürger aus dem Landkreis Miesbach haben
sich Gedanken gemacht, was Heimat für sie bedeutet.
H
eimat ist für mich ein vertrauter Ort, an
den ich hinkomme und wo ich mich wohl
fühle. Ein Ort, wo man die Sorgen außen vor
lassen kann. Zum Beispiel das Haus, in dem
ich mein Geschäft habe. Das ist das gleiche
Haus, in dem ich aufgewachsen bin und in dem
schon meine Großeltern einen Frisörbetrieb
hatten, den ich in dritter Generation weiterführe. Deswegen bin ich auch gerne wieder nach
Fischbachau zurückgekommen. Ich fühle mich
aber auch in Bad Tölz zu Hause, wo die Familie meines Partners wohnt. Unterwegs ist mir
manchmal ein Stück Heimat begegnet, wenn
plötzlich jemand am anderen Ende der Welt mit
meinem Dialekt spricht. Das schafft gleich eine
Verbundenheit.
Simone Luttenbacher, Frisörmeisterin,
Fischbachau
H
oamat? Meine Hoamat könnten gut
das Oberland und Miesbach sein. Da
bin ich geboren, da bin ich aufgewachsen,
da bin ich zur Schule gegangen, da arbeite
ich bei der Heimat-Zeitung, da leben meine
Eltern und meine Großmütter. Aber ich er-
48 Miesbacher Impuls
lebe: Heimat ist für mich nicht nur ein Ort, ist
für mich nicht nur an einen Ort gebunden.
Heimat, das ist da, wo meine Liebe und meine Kinder sind. Heimat ist da, wo mein Herz
schlägt. Manchmal fühle ich Heimat erst richtig, wenn ich sie vermisse, meine Liebsten
und damit die Heimat. Oder einfach nur das
bequemste Bett. Das Oberland ist für mich
ein wunderschönes, einzigartiges Fleckchen
Erde mit vielen reizvollen Orten und wundervollen Menschen. Da lässt es sich gut leben, da kann man sich gut niederlassen. Und
mancher findet dort seine Hoamat.
Matthias Holzapfel, Stellvertretender
Redaktionsleiter Miesbacher Merkur
M
eine Heimat ist mein vertrautes Umfeld. Ich wohne seit bald 30 Jahren in
Kreuth und fühle mich hier sehr wohl. Man
kennt sich hier. Sei es beim Einkaufen oder
Spazierengehen, ich kann mit jedem ein
paar Sätze wechseln. Die Menschen sind
sehr unkompliziert, und die Wege sind im
wahrsten Sinne des Wortes kurz. So schaut
man einfach bei seinen Nachbarn vorbei und
tauscht sich aus. Als Lehrerin heißt das, dass
ich die Familien meiner Schüler alle kenne.
Mir ist es wichtig, dass die wirtschaftliche
Lage der kleinen und mittelständischen
Betriebe gesichert ist, damit die Generation
meiner Kinder auch hier leben und arbeiten
kann. Bayern und Bauern gehören zusammen, genauso wie Wirtschaft und Tourismus zusammen gehören. Bei mir ist es ein
Glücksfall, dass ich als Lehrerin arbeiten und
gleichzeitig auf einem Hof leben kann. Auch
wenn unsere Kühe mehr ein Hobby als ein
Einkommen sind.
Sofie Mehringer, Religionslehrerin
Grundschule Kreuth
H
eimat ist für mich der Ort einer tiefen
Vertrautheit. Unbewusste Erinnerungen,
meist schon aus Kindertagen, erzeugen ein Gefühl von Verwurzelung und Geborgenheit. Ein
paar Beispiele: der Geruch von frisch gemähtem
Gras, das Geplätscher der Bergbäche, Stapfen
durch Schnee, der Wechsel der Jahreszeiten,
Form und Farben der Berge, das klare Seewasser. Und vieles, was von Menschen abhängt,
die Familie, langjährige Freunde, der Klang der
Sprache, die heimische Bauweise. Ich lebe und
arbeite sehr gerne hier. Für das Tegernseer Tal
gilt der Spruch „Arbeiten, wo andere Urlaub
machen“. Im Landkreis Miesbach schätze ich
die Vielfalt: Wandern in einer Naturlandschaft
vom Feinsten, zugleich ein hochwertiges Kulturleben. Land- und Forstwirtschaft ebenso wie
Tourismus und Gewerbe. Eine breitgefächerte
Gastronomie vom Bräustüberl bis zu SterneKüchen. Nahezu alle Arten von Sport. Seen zum
Baden und Schlittschuhlaufen. Eine reichhaltige Blumen- und Tierwelt. Die zentrale Lage
zwischen München, Salzburg und Südtirol.
Ein meist gutes Miteinander der Menschen im
Landkreis.
Peter Janssen, Bürgermeister Tegernsee
H
eimat verbinde ich mit zu Hause sein;
das ist da, wo ich aufgewachsen bin, wo
man sich wohl fühlt. Aufgewachsen bin ich
in Gröbenzell. Zu Hause bin ich inzwischen
auch in Irschenberg, wo ich seit 2,5 Jahren
mit meinem Mann und sieben Pflegekindern
lebe. Hausmutter sein heißt, für die Kinder
ein Zuhause zu schaffen, wo sie sich wohl
fühlen, ihre feste Bezugsperson zu sein, sie
in ihr Erwachsenwerden zu begleiten. Wenn
die Kinder selbständig sind, werden auch wir
aus dem Kinderdorf ausziehen. Ich kann mir
Heft 1 | Dezember 2008
Statements | Leben & Freizeit
werden. Dazu gehört die Offenheit auf beiden
Seiten, sich einzulassen und aufeinander zuzugehen. Für mich ist der Landkreis Miesbach
meine Heimat, in der ich geboren bin und arbeite. Ich bin hier sehr gerne Seelsorger, weil ich
die Mentalität mag, die Bodenständigkeit und
Tradition und den noch erhaltenen Glauben!
Walter Waldschütz, Dekan Miesbach
gut vorstellen, in Irschenberg oder Schliersee
zu bleiben, da ich die traumhafte Umgebung
und die Natur sehr mag. Wer weiß, vielleicht
gehen wir auch zurück zu meinen Eltern oder
dahin, wo unsere Kinder sein werden.“
Stephanie Masch,
Hausmutter Caritas Kinderdorf,
Irschenberg, mit sieben Kindern
H
eimat ist nicht nur dort, wo man herkommt,
sondern wo man versteht und verstanden
wird. Heimat gibt einem Geborgenheit und
das Gefühl, ein Zuhause zu haben. Ich sehe es
als wichtige Aufgabe, den Menschen auch eine
psychische Heimat zu geben. Gerade wenn jemand nicht mehr genau weiß, wo er hingehört,
bedeutet Heimat das Gefühl, angenommen zu
210x148 mm, 4-farbig
H
eimat ist nicht nur ein Ort. Heimat sind
für mich gelebte innere Werte, Offenheit
für Neues und natürlich die Natur. Diese Dinge
hängen für mich untrennbar zusammen. Das
sind die christlichen Werte des Miteinanders,
Respekt vor dem Leben und Vertrauen zueinander. Heimat erlebe ich am intensivsten in
den bewegenden Momenten, wenn wir mit unserem Kirchenchor in der alten Kirche in Groß-
Der Weg zum Service mit Stern führt zu Schmid
Der persönliche Service.
hartpenning eine feierliche Messe singen oder
ich bei der Arbeit im Wald innehalte, die Bäume
betrachte, die frische Waldluft tief einatme und
denke „Vergelts Gott, dass ich da sein darf“. Ich
mag es, verschiedene Menschen zusammenzubringen und Begeisterung zu wecken. Heimat
gestaltet man gemeinsam, indem man Ideen
voranbringt, die Natur und Menschen gleichermaßen nutzen. Die Natur ist für mich wichtig.
Die Natur kann man nur bewahren, wenn man
sie erlebt hat und weiß, welchen Reichtum wir
an ihr haben. Diese Heimat gilt es zu erhalten
und neu zu finden. Das ist der Boden, auf dem
ich säe und mir wünsche, dass etwas wächst.
Georg Hahn, Landwirt und Unternehmer,
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Miesbacher Impuls 49
Leben & Freizeit | Standort
Touristische Impulse am Tegernsee
Informationsabend der „Offensive Tegernseer Tal“
Oliver Reitz, Georg Overs, Ferdinand Graf von Spiegel und OTT-Vorstand Johannes Ziegelbauer bei der Diskussion in der Parkresidenz Weissach.
D
ie Förderung der wirtschaftlichen und
vor allem touristischen Entwicklung
am Tegernsee ist bereits seit vielen Jahren
ein Aufgabenfeld der „Offensive Tegernseer
Tal (OTT)“, einem Zusammenschluss engagierter Unternehmerinnen und Unternehmer. Aktuelle Hotelprojekte, aber auch die
strategische Positionierung der Destination
Tegernsee wurden am 4. Dezember 2008 bei
einem Informationsabend mit OTT-Mitgliedern und interessierten Bürgern diskutiert.
Neben Georg Overs (Geschäftsführer der
Tegernseer Tal Tourismus GmbH) und Ferdinand Graf von Spiegel (Schutzgemeinschaft
Tegernseer Tal) stand SMG-Geschäftsführer
Oliver Reitz in der Parkresidenz Weissach
Rede und Antwort. In einem einleitenden
und Schlechtwetterangebote, Fragen der
Förderung und Finanzierung von Investitionen sowie die rechtzeitige Beschäftigung
mit Fragen der Unternehmensnachfolge an.
Ob von der Ansiedlung exklusiver Leithotels eine positive Ausstrahlung für die gesamte Tourismuswirtschaft im Tegernseer
Tal ausgehen kann, wurde von den rund 60
anwesenden Gästen in einem lebhaften Meinungsaustausch erörtert. Die SMG erhofft
sich von den geplanten Entwicklungen am
Gut Kaltenbrunn oder auf dem Gelände der
ehemaligen Spielbank in Bad Wiessee wichtige Impulse für den gesamten Landkreis. In
der Diskussion betonte Reitz aber auch, dass
Infrastrukturaspekte wie ein landkreisweites
Verkehrskonzept oder eine verbesserte Beschilderung ebenfalls von großer Bedeutung
seien über die Gemeindegrenzen hinweg gemeinsam umgesetzt werden sollten.
Statement unterstrich er die grundsätzliche
Notwendigkeit einer Weiterentwicklung
hinsichtlich der touristischen Zielgruppen
und Angebotsformen und betonte die hohe
Bedeutung qualitativer Standards. Bundesweite Rahmenbedingungen wie die geringe
Destinationstreue von Gästen, der Trend
zu immer kürzeren Aufenthalten
oder zu spezifischen Angeboten
für Alleinreisende seien auch für
die Kommunen und Leistungsträger im Tegernseer Tal nicht nur
neue Herausforderungen, sondern
zugleich große Chancen. Als konkrete Aufgabenfelder, bei denen
sich die SMG gemeinsam mit der
TTT einbringen kann, führte Reitz Hotelprojekt „Gut Kaltenbrunn“ am nördlichen Ufer
die Verbesserung der Ganzjahres- des Tegernsees.
Forum deutscher Wirtschaftsförderer
D
er Deutsche Verband der Wirtschaftsförderungs- und Entwicklungsgesellschaften (DVWE) und der Deutsche Städtetag führten am 6. und 7. November erstmals
gemeinsam den Jahreskongress „Forum
deutscher Wirtschaftsförderer (FdW)“ in
Kooperation mit dem Deutschen Landkreistag und dem Deutschen Städte- und Gemeindebund durch. Mehr als 250 Teilnehmer konnten in der Landesvertretung von
Nordrhein-Westfalen in Berlin begrüßt werden. Mit dem Forum deutscher Wirtschaftsförderer wurde ein Kongressformat für die
Wirtschaftsförderung in Deutschland entwickelt, durch das erstmals die Erfahrungen
und Kompetenzen aller kommunalen Wirtschaftsförderungen gebündelt werden. Der
Kongress soll die bisherige Zusammenarbeit
weiter intensivieren, um damit die Schlag-
50 Miesbacher Impuls
kraft der kommunalen Wirtschaftsförderung
in Deutschland nachhaltig zu erhöhen.
Mitgliedern das inzwischen größte bundesweite Netzwerk der kommunalen Wirtschaftsförderung und nimmt die Interessen
der in GmbH-Rechtsform tätigen Gesellschaften nach innen und außen wahr.
Das diesjährige Kongressthema „Standortfaktor Personal“ wurde mit zahlreichen
Vorträgen beleuchtet.
Gemeinsam mit seinem
Kollegen aus dem Landkreis Starnberg stellte
SMG-Geschäftsführer
Oliver Reitz unter dem
Titel „Wie kommen
Nicht-Universitätsstädte an High Potentials“
Aktivitäten und Projekte der Wirtschaftsförderung im Süden
von München vor.
Wirtschaftsförderer im Süden von München: Christoph WinkelkötDer DVWE ist mit 117 ter, Starnberg (links) und Oliver Reitz, Miesbach.
Heft 1 | Dezember 2008
Entspannen | Leben & Freizeit
Mit dem Sauna-Schiff in die Nacht
Entspannen in der Seesauna in Tegernsee
N
ebel steht über dem Tegernsee. Der See
ist ruhig und schwarz. Den Gästen der
“Irmingard” stehen die Schweißperlen auf
der Stirn. Das ehemalige Passagierschiff aus
dem Jahr 1928 ist mit 90 Grad Innentemperatur zu einer bezaubernden Sauna umgebaut worden. Nach einem Spezial-Aufguss
mit Seeblick kann man sich im Bootshaus
ausruhen und auf den nächsten Schwitzgang
im Sauna­garten der Seesauna Tegernsee vorbereiten. Sechs verschiedene Dampf- und
Schwitzbäder, ein Solebad und direkter Seezugang versprechen ein abwechslungsreiches
Sauna-Erlebnis. Wer noch mehr Entspannung
sucht, kann sich mit ver­schiedenen Massagen (Ayurveda-, Lomi Lomi-, Hot Stone- und
Aroma-Wellness-Massagen) ver­wöhnen lassen. Die Seesauna bietet mit besonders langen
Öffnungszeiten ein passendes Angebot für
Berufstätige und Nachtschwärmer.
Das ehemalige Passagierschiff ist heute eine Schwitzkabine und die Attraktion für Sauna­lieb­
haber.
Rodelspaß am Tegernsee
Ausgewählte Strecken für Aufsteiger und Gondelfahrer
S
chlittenfahren ist längst nicht mehr nur
eine Gaudi für Kinder. Im Januar und
Februar lädt der Rodelclub Kreuth Gäste
und Einheimische jeweils freitags ab 19
Uhr zum „Rodelspaß pur“ auf seine beleuchtete Naturrodelbahn an der Klamm
(zwischen Wildbad Kreuth und Bayerwald)
ein. Dort gibt es Leihschlitten sowie Tipps
und Ratschläge von erfahrenen Rodlern
in Sachen Fahrtechnik und Sportgerät. Ein
sechseinhalb Kilometer langes Erlebnis für
Rodelfreunde jeden Alters findet sich zudem am Wallberg – eine der längsten Naturrodelbahnen Deutschlands. Der Schlittenverleih ist direkt in der Talstation der
Wallbergbahn in Rottach-Egern. Mit einem längeren Aufstieg verbunden,
aber mindestens genau so schön ist die fünf
Kilometer lange Naturbahn am Hirschberg
(Aufstieg ab Kreuth-Scharling, Schlittenverleih am Hirschberg Liftstüberl).
Für geübte Fahrer empfiehlt sich die anspruchsvolle Strecke von der Neureuth in
Tegernsee (2 km, Zufahrt bis Lieberhof,
Schlittenverleih im Ort oder über den Rodelclub Rottach-Egern).
Eine 6,5 Kilometer lange Abfahrt und ein atemberaubendes Panorama erwartet den Rodler am Wallberg. Foto Thomas Plettenberg
Heft 1 | Dezember 2008
Miesbacher Impuls 51
Leben & Freizeit | Kultur
Fools Theater:
Zwischen Tanz, Kino und Theater
E
ine eigene Bühne war schon immer mein
Traum“, erzählt Ingrid Huber, Gründerin des Fools-Theaters. Als Sportlehrerin lag
ihr von Anfang an mehr an der Bewegung
und Aufführung als am sportlichen Ehrgeiz
und Wettbewerb. Mit dem Verkauf des ehemaligen BayWa-Gebäudes in Holzkirchen
hatte sie endlich eine geeignete Bühne gefunden, und der Traum wurde Wirklichkeit: Seit mehr als drei Jahren gibt es das
Fools-Theater. Huber bringt ein abwechslungsreiches Programm nach Holzkirchen,
von Theater und Konzerten über Tanz und
Kabarett bis zur Kleinkunst. Inzwischen
hat sich das „Fools“ über den Landkreis
hinaus einen Namen gemacht. Die Besucher
kommen von München, Bayrischzell oder
Sauerlach nach Holzkirchen.
Das Programm wählt Huber selber aus und
hat dabei ein gutes Gespür für die passenden
Ensembles. Sie nennt es „nicht zu modern,
aber auch kein Bauerntheater“. Hauptsache,
die Qualität stimmt. Zum Beispiel wenn die
virtuose Komponistin und Geigerin Martina Eisenreich im Dezember zum inzwischen
dritten Mal im Fools gastiert. Ein Highlight wird auch „Brenzlige Umständ“, eine
handfeste bayerische Komödie von Gerhard Loew, das am 19. Dezember Premiere
hat. Für gutgelaunte Weihnachtsstimmung
sorgen am Samstag vor Weihnachten Liz
Howard and the Young Souls – ein mitrei-
Das kreative Team des Fools Theaters. Foto Manfred Lehner
ßender Jugend-Gospelchor aus der Münchner St. Lukas Kirche
Als Pädagogin liegen Huber besonders die
Kurse am Herzen, in denen Kindern und
Jugendlichen der Spaß am Theater und
der Bewegung näher gebracht werden. So
proben die Kleinen ab acht Jahren bei den
Zirkus-Künsten und die Größeren im Kindertheater mehrere Monate spielerisch und
engagiert bis zur Aufführung im echten The-
ater. In der „tanzfiliale“ lernen Kinder und
Erwachsene kreativen und modernen Tanz.
Mit Gerd Zimmer hat sie vor eineinhalb
Jahren einen gleichgesinnten Partner gefunden, der sich als begeisterter Cineast um das
Kino im Fools kümmert. Auf Anhieb hat er
vom Film- und Fernsehfonds Bayern eine
Programmprämie für sein, nach Meinung
der Jury, herausragendes Programm verliehen bekommen.
Vitalwelt in Schliersee
Mit kraftvollen Zügen durch das 25 Meter-Becken schwimmen. Herzklopfen in
der Black-Hole-Wasserrutsche. Zwischen
den Saunagängen dem Prasseln des Feuers im Kaminzimmer lauschen. Sich nach
einem spannenden Tie-Break eine Massage gönnen. Freunde im Aerobic-Kurs treffen oder den Konzertbesuch mit einem guten Abendessen verbinden. Wo einst das in
die Jahre gekommene Kurzentrum am Seeufer stand, eröffnet in wenigen Wochen die
vitalwelt schliersee. 9.500 Quadratmeter
stehen im Zeichen von Wellness, Gesundheit und Vitalität – eine Welt des Wohlbefindens, die kaum Wünsche offen lässt. Unter
einem Dach finden sich ein Familienbad, ein
52 Miesbacher Impuls
Fitnessstudio, Tennis­plätze, Ärzte
und Veranstaltungsräume. Bereits
seit Oktober sind das Fitnessstudio und das Ostheo-Zentrum, das
klassische schulmedizinische Verfahren mit Naturheilkunde, Osteopathie und Physiotherapie verbindet, geöffnet. Über 16 Mio. Euro
investiert der Markt Schliersee in
die vitalwelt, gefördert durch die
Regierung von Oberbayern, um
der Nachfrage nach einem umfassenden Wellness- und Schlechtwetterangebot für Jung und Alt,
für Einheimische und Touristen zu
begegnen.
Heft 1 | Dezember 2008
Kultur | Leben & Freizeit
Firstalmfasching im
Skigebiet Spitzingesee
D
ie Hochburg des Skifaschings, so wissen es Kenner, ist in hier in Bayern.
Der Firstalmfasching am Faschingssonntag zieht jedes Jahr Scharen verkleideter
Brettlfans in das Skigebiet Spitzingsee. Das
bunte Faschingstreiben rund um die Untere
Firstalm hat eine über hundertjährige Tradition. Bei dem wohl ältesten Faschingsskifahren im Voralpenland geht es im Schnee
und auf der Piste in über 1300 Meter Höhe
nicht nur hoch her, sondern auch recht
bunt zu: Sportlicher Ehrgeiz ist bei der
phantasievollen Wahl der Kostüme gefragt.
Albert Hartl, Wirt der Unteren Firstalm, ist
seit 35 Jahren jedes Jahr dabei: „Man trifft
sich wieder, lernt neue Leute kennen und
hat den ganzen Tag Spaß.“ Fest steht auch
dieses Jahr der Auftritt der Kapelle „Fürchterlich“. Ansonsten gibt es kein Programm,
aber das heißt nicht, dass nichts los wäre.
Jeder macht mit, und das ist der größte Spaß
für alle. Für verkleideten Skifahrer gibt es
am 22.2.2009 im Skigebiet Spitzingsee einen
günstigen Skipass.
Der Firstalmfasching genießt Kultstatus in der Region
Piste statt Playstation
I
mmer mehr Kinder leiden aufgrund von
Bewegungsmangel an Übergewicht und
den sich daraus ergebenden gesundheitlichen
Problemen. Die AlpenPlus-Skigebiete setzen
sich mit der Aktion „Pro Skisport“ dafür ein,
Kinder und Jugendliche an Bayerns Schulen
für alpine Sportarten zu begeistern.
Peter Schlickenrieder, Olympia-Silbermedaillen-Gewinner im Langlauf, und Markus
Wasmeier, Goldmedaillengewinner im Ski
Alpin, setzen sich als Schirmherren ehrenamtlich für das Schulprojekt ein. Schlickenrieder weiß um die „dramatische Situation
in den Klassenzimmern“ und freut sich,
dass sich immer mehr Schulklassen für das
Langlauf-Angebot interessieren. Markus
Wasmeier hofft, dass zahlreiche Schüler im
kommenden Winter innerhalb des Sportunterrichts für einen Tag in unsere Berge
kommen und dann viel Spaß im Schnee und
der Bewegung in der freien Natur haben.Vor
fünf Jahren wurde das Konzept geboren,
Heft 1 | Dezember 2008
und die Bilanz bisher sei gut, erklärt Manfred Küpper, Pressesprecher von AlpenPlus.
Jährlich würden 5000 bis 6000 Schüler und
Lehrer das Angebot annehmen. Dank der
beteiligen Partner können auch dieses Jahr
die bayerischen Schülerinnen und Schüler
zu einem besonders günstigen und sozialverträglichen Preis an Pro Skisport teilnehmen.
Engagieren sich für Bewegung in den Klassenzimmern: Egid Stadler (Geschäftsführer Liftbetriebe Sudelfeld), Peter Schlickenrieder, Markus Wasmeier, Peter Lorenz (Geschäftsführer
Alpenbahnen Spitzingsee) und Rainer Knoepfler (Skizentrum Zahmer Kaiser, v.l.).
Miesbacher Impuls 53
Leben & Freizeit | Unternehmen
Herzogliches
Bräustüberl
Tegernsee
Mit viel Gespür ins
neue Jahrtausend
333 Jahre nach ihrer Gründung verbinden sich in der Traditionswirtschaft Althergebrachtes und Neues
– zur Freude der Gäste, Lieferanten und des Arbeitsmarktes. Einheimische und Urlauber, Alte und Junge, Fröhliche und Nachdenkliche – und natürlich Hungrige und Durstige: Das Tegernseer Bräustüberl
nimmt sie alle auf. Hier ist sie daheim - die berühmte „Liberalitas Bavaria“, das bayerische „Leben und
Leben lassen“. Und das seit über drei Jahrhunderten: Vor exakt 333 Jahren erlangte das damalige
Klosterbrauhaus die „Churfürstliche Conzession zum Bierverschleiß“. Seither darf im Bräustüberl Bier
ausgeschenkt werden. Heute ist die „Schwemm“ im Tegernseer Schloss auch ein Musterbeispiel für
das gelungene Zusammenspiel von gewachsener Tradition und moderner Unternehmensführung.
„Wer dort nicht eine Maß – oder mehr –
getrunken hat, der hat noch nicht einmal
die niederen Weihen als Kenner bairischer
Lebensart empfangen.“
Eugen Roth über das Tegernseer Bräustüberl
Wirt Peter Hubert
K
eine weißen Tischdecken, auch keine weißblau gerauteten, wie Stranitzen aufgestellte Servietten, keine
goldgeprägte Restaurant-Speisekarte, keine
tantschig aufgemascherlten Servier-Trutscherln - alle miteinander können wir aufatmen“, kommentierte der „Seegeist“ anno
2003 die Wiedereröffnung des Bräustüberls
durch den heutigen Wirt Peter Hubert. Die
viel zitierten Sätze des Autors – es war der
Rottacher Journalist und Ehrenbürger Hans
Sollacher – geben zugleich ein gutes Beispiel
dafür, wie eng das Tal und seine Bewohner
„ihrem“ Bräustüberl verbunden sind. Die
Traditionswirtschaft, soviel ist klar, lebt
von der einmaligen Atmosphäre unten den
mächtigen Gewölben; und vor allem die
54 Miesbacher Impuls
Stammgäste verfolgen das Geschehen und
die Achtung der althergebrachten Gebräuche mit wachsamen Augen.
Fünf Jahre später steht fest: Dem Tegernseer
Peter Hubert, mit damals 35 Jahren einer der
jüngsten Wirte, die das Bräustüberl je hatte, ist mit viel Gespür und Kompetenz das
Kunststück gelungen, die Wirtschaft mit der
großen Historie zu einem konkurrenzfähigen
gastronomischen Unternehmen weiterzuentwickeln, ohne die typische anheimelnde
Atmosphäre anzutasten. Im Gegenteil: Die
maßvollen, aber doch konsequenten Eingriffe für mehr Qualität – so wurden etwa
die Küche und alle Sanitärbereiche komplett
erneuert – haben die Strahlkraft des Hauses
weiter verstärkt. Heute fühlen sich im Bräustüberl Einheimische genauso wohl wie Tagesausflügler und Feriengäste. Reisegruppen
kommen ebenso auf ihre Kosten wie „inkognito“ einkehrende Promis. Die Nebenräume, insbesondere das Alte Sudhaus und
das Kleine Bräustüberl, sind zudem begehrte
Adressen für Familienfeste, Betriebsausflüge und Weihnachtsfeiern. Schließlich können im Bräustüberl auch größere Gruppen
problemlos à la carte essen. Reserviert wird
gern online unter www.braustuberl.de. Souvenirjäger haben im „Bräu-Lad’l“ nebenan
und im Onlineshop die Qual der Wahl. Und
wer von der Arbeit gar nicht lassen kann,
findet in Tegernsees „heiligen Hallen“ sogar
einen kostenlosen Internetzugang.
Heft 1 | Dezember 2008
Unternehmen | Leben & Freizeit
Und noch einen positiven Effekt hat der
Erfolg: Dank des Zustroms der BräustüberlFreunde aus Nah und Fern ist die Traditionswirtschaft in die Riege der größten Arbeitgeber im Tal aufgerückt. Von 60 (zum
Jahresende 2003) stieg die Mitarbeiterzahl
in der „Ära Hubert“ auf aktuell 102. Gebraucht werden die „Neuen“ im Bräustüberl vor allem im Service und in der Küche –
schließlich wollen die bis zu 5.000 Essen pro
Tag zügig und frisch an den Gast gebracht
werden.
Auf dem Papier darf das Haus am Tegernseer Ostufer mit durchschnittlich 1.800 Gästen pro Tag längst als Großgaststätte gelten
– allein: Man merkt es nicht. Das Bräustüberl war und ist auch im vierten Jahrhundert seines Bestehens ein tegernseeischaltbairischer Traditionstempel geblieben, in
dem es friedlich, zünftig und gemütlich zugeht. Und zugleich ein (H)Ort, der wahren
Kommunikation von Mensch zu Mensch,
bei der man sich anschaut und anlacht, ohne
Unterschied des Geldbeutels, des Titels, der
Herkunft und der Religion.
Essen & Trinken
Im Bräustüberl wartet Qualität
aus der Region
Neben dem vortrefflichen Bier (das nebenan im Herzoglichen Brauhaus gebraut wird)
sind es längst auch die Speisen, die die Gäste locken. Qualität steht bei Einkauf und
Zubereitung an oberster Stelle, Auswahl
und Preis stimmen ebenfalls. Das Angebot reicht von Weißwürst’ bis zur hausgemachten Bratensülze, vom Bauernpressack
bis zum geräucherten Tegernseer Bachsaiblingsfilet. Wenn es etwas Warmes sein
soll, kommen aus der Küche ofenfrische
Schweinshaxn, Bierbratl oder Tegernseer
Bierwürscht. Die Pfannkuchensuppe zuvor
und der Marillenpalatschinken hernach
machen das Menü komplett. Auf den nicht
ganz so großen Hunger warten „kloane Sachan“ - kulinarische Raritäten, die man viel
zu selten findet: hausgemachtes Griebenschmalz mit Radieserl, Miesbacher sauer
mit roten Zwiebeln, Obazda oder einfach
nur ein Butterbrot mit viel frischem Schnittlauch. Wie gediegen man im Bräustüberl
speisen kann, entdeckten im vergangenen
Jahr auch die gestrengen Restaurantkritiker des „Feinschmecker“: Sie erhoben die
Tegernseer Traditionswirtschaft mit einem
„F“ unter die besten Restaurants Bayerns.
Täglich geöffnet von 9 bis 23 Uhr. Alle Kreditkarten
Heft 1 | Dezember 2008
Kontakt:
Herzogliches
Bräustüberl Tegernsee
Schlossplatz 1,
83684 Tegernsee
Telefon 08022 / 4141
Telefax: 08022 / 3455
[email protected]
www.braustuberl.de
Miesbacher Impuls 55
Leben & Freizeit | Veranstaltungen
Tegernseer Tal
Montgolfiade
Das große Event der großen Ballons
vom 28. Januar bis 1. Februar in Bad Wiessee
E
nde Januar 2009 heißt es wieder
„Glück ab und gut Land“, wenn bei
der 9. Tegernseer Tal Montgolfiade über 40 Heißluftballons in Bad Wiessee
starten. Fünf Tage lang werden Heißluftballone, Luftschiffe und so genannte „Special
Shapes“ – besonders geformte Ballonhüllen
– den Himmel über dem Tegernsee in ein
buntes Schauspiel verwandeln.
Das abwechslungsreiche Rahmenprogramm
zieht jährlich tausende von Besuchern zur
Montgolfiade nach Bad Wiessee. So kann
man morgens an den Startplätzen die Teams
beim Aufbau ihrer Riesen beobachten, bevor
sie in den Himmel steigen. Wer sich bald an-
meldet, bekommt einen der begehrten Mitfahrplätze und kann sich das Spektakel und
die eingeschneite Bilderbuchlandschaft in
Ruhe von oben ansehen. Spätestens bei der
Ballontaufe lernt man, dass es „Ballonfahren“ heißt und nur Luftschiffe fliegen können. Denn ein echter Ballonfahrer versteht
sich als Seefahrer und steuert seinen Ballon
durch das Luftmeer. Unterhaltung am Boden
versprechen die Ballooning-Party oder die
spektakulären Gleit- und Fallschirmsprünge.
Zum Bummeln und Schlemmen lädt ein romantischer Wintermarkt ein, bei dem sich
Kunsthandwerker über die Schultern schau-
en lassen. Die Kids vergnügen sich beim eigenen Kinderwinterfest mit Zauberern und
Mitmachprogramm. Fester Termin ist das
traditionelle Ballonglühen am Freitagabend,
bei dem zahlreiche Ballonhüllen mit Gasbrennern zum Glühen gebracht werden und
die Seepromenade in eine stimmungsvolle
Kulisse verwandeln. Auf den MontgolfiadeParties wird bei Live-Musik und mit DJs bis
in die Nacht weiter gefeiert.
Ein besonderes Highlight zur 9. Tegernseer
Tal Montgolfiade ist der Auftritt der Ersten
Allgemeinen Verunsicherung mit ihrer neuen
„Amore XL“-Tour am Freitag, den 30. Januar in der Wiesseer Wandelhalle.
Tegernseer Tal Montgolfiade: Ballonfahren vor winterlichem Alpenpanorama
56 Miesbacher Impuls
Heft 1 | Dezember 2008
Weihnachtsgruß | Miesbacher Impuls
Foto Alois Pribil
A
llen Leserinnen und Lesern vom „Miesbacher Impuls“ wünschen wir ein
besinnliches und gesegnetes Weihnachtsfest sowie alles Gute, Gesundheit
und erfolgreiche unternehmerische Aktivitäten im neuen Jahr.
Unser herzlicher Dank gilt der Kreissparkasse Miesbach-Tegernsee für ihre umfangreiche Unterstützung unserer Wirtschaftsförderung sowie allen Partnern und
Redakteuren, die die SMG und den FORUM VERLAG HERKERT bei der Erstausgabe dieses Wirtschaftsmagazins unterstützt haben.
Landrat Dr. Jakob Kreidl
Aufsichtsratsvorsitzender
Heft 1 | Dezember 2008
Oliver Reitz
Geschäftsführer
Miesbacher Impuls 57
Miesbacher Impuls | Termine
Termine
Feinste Fleisch- und Wurstwaren
- zu günstigen Preisen täglich frisch aus Ihrer Metzgerei
Vereinstag Bad Wiessee
10. Januar 2009
Unternehmerstammtisch
Miesbach-Nord
28. Januar 2009, 19.30 Uhr
Gastgeber:
Kroha GmbH Faltschachtelwerk
SMG im Gespräch mit
Gewerbetreibenden in Kreuth
26. Februar 2009, 19.30 Uhr
Schützenhaus in
Kreuth-Riedlern,
Raineralmweg 20
Existenzgründer-Beratungen der IHK
27. Januar 2009
16. Februar 2009
24. März 2009
Landratsamt Miesbach,
Haus E , Münchner Straße 2,
Anmeldung unter
[email protected]
Fragen der elektronischen Patientenakten
und der Digitalen Signatur stehen im Vordergrund der Konferenz „eHealthOpen“
am 19. und 20. Januar 2009 im Schlierseer
Bauernthater.
Wie bereits im Vorjahr bildet die Konferenz
die jährliche Auftaktveranstaltung für Ärzte,
IT-Dienstleister und Krankenhausmanager,
die sich sowohl grundsätzlich als auch in der
täglichen Praxis mit eHealth beschäftigen.
Weitere Informationen unter www.ehealthopen.com.
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1. Januar 2009, 10.30 Uhr
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jährliche Qualitätsprüfung durch den bayr.Fleischerverband
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Rottach-Egern und überzeugen sich selbst.
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Tel.: 0 80 25 / 99 74 7-0
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und Großhandel.
Vorschau Miesbacher Impuls
März 2009:
Landkreis Miesbach | In aller Munde
Schwerpunktthema Ernähren und Genießen
Qualitätsprodukte der Nahrungswirtschaft aus dem Landkreis Miesbach
Markt Schliersee
6. Januar 2009, 11 Uhr
Gemeinde Weyarn
6. Januar 2009, 11 Uhr
Gemeinde Hausham
9. Januar 2009, 19.30 Uhr
Stadt Miesbach
11. Januar 2009, 11 Uhr
Gemeinde Irschenberg
11. Januar 2009, 11 Uhr
58 Miesbacher Impuls
Heft 1 | Dezember 2008
Ihre Pause vom Alltag
arif
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Fragen Sie
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