UNA MIRADA DESDE LOS NIÑOS, NIÑAS Y ADOLESCENTES

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UNA MIRADA DESDE LOS NIÑOS, NIÑAS Y ADOLESCENTES
UNA MIRADA DESDE LOS NIÑOS, NIÑAS Y ADOLESCENTES ORGANIZADOS DEL MANTHOC A
LOS CONFLICTOS SOCIO AMBIENTALES DE CAJAMARCA
Die Sicht der in MANTHOC organisierten Kinder und Jugendlichen auf den sozialen und
ökologischen Konflikt in Cajamarca.
Liebe Freunde, wir grüßen euch mit Dankbarkeit und Wertschätzung. Wir glauben, dass es
notwendig ist, euch die Realität, die wir gerade in Cajamarca erleben, vor Augen zu führen.
Unsere Region Cajamarca, eine der ärmsten in Peru, hat eine der größten Goldminen der Welt,
die Mine Yanacocha.
Im Februar 2010 hat das Unternehmen “Yanacocha” der peruanischen Regierung ein Projekt
zur Ausdehnung des Bergbaus vorgestellt, das Projekt “Conga”. Yanacocha ist bereits seit 1992
mit einer riesigen Goldmine, die die Zerstörung einer immensen Fläche fruchtbarer Erde,
Bewässerungskanälen für die Felder und natürlicher Seen, die Süßwasserforellen als
Lebensraum dienten, verursacht hat und – was am schwerwiegendsten ist – das Wasser mit
Quecksilber, Zyanid und anderen Giftstoffen verseucht hat, in Cajamarca präsent..
Verantwortlich für das Projekt „Conga“, das eine Fläche von 32km² in Anspruch nehmen wird,
ist die Minengesellschaft Newmont. In diesem Gebiet befinden sich 4 Bergseen, die als
natürliche Wasserreserve für die umliegenden Gemeinden sehr wichtig sind.
Newmont möchte in zwei dieser Seen, die sich in einem Quellgebiet befinden, die giftigen
Abfallstoffe lagern, wodurch das Wasser zusätzlich stark verschmutzt wird. Auch die anderen
beiden Seen sollen verschwinden.
Jr. Silva Santisteban N° 936 / Cajamarca - Perú
Telf. 076 - 366905
Dieses Foto zeigt, wie die Lagune Yanacocha vor Ansiedlung der Mine aussah und wie sie jetzt
aussieht.
Wir, die MANTHOC-Familie, können nicht gleichgültig gegenüber diesem Problem sein.
Zusammen mit anderen Organisationen unterstützten wir deshalb die Proteste am 31. Mai.
Wir wissen, dass wir es zusammen schaffen können, dass unsere Rechte eingehalten werden.
Jr. Silva Santisteban N° 936 / Cajamarca - Perú
Telf. 076 - 366905
Seit der Ankündigung der Minengesellschaft Newmont, ihre Aktivitäten zu erweitern, gibt es
Proteste seitens der Bevölkerung. Die Regierung der Region Cajamarca hat zusammen mit
anderen Institutionen entschieden, einen unbefristeten Streik zu realisieren und friedlich auf
den Straßen zu protestieren. Dadurch wollen wir erreichen, dass das Wasser nicht mehr weiter
verschmutzt wird.
Als Folge der Verschmutzung wird der Boden unfruchtbar, der Fischbestand geht zurück, es
treten viele Krankheiten auf, die durch Giftstoffe im Wasser verursacht werden. Außerdem
wird das Tierfutter knapp, was Cajamarca schwer zusetzt, da seine Wirtschaft vor allem auf
Viehzucht und Milchproduktion basiert.
Dieses Fotos wurde vom Hügel Santa Apolonia aus gemacht. Es zeigt, wie wir zu tausenden auf
die Strasse gegangen sind, um gegen die Zerstörung der Seen zu protestieren.
Jr. Silva Santisteban N° 936 / Cajamarca - Perú
Telf. 076 - 366905
Das sind unsere schönen Seen, die verschwinden sollen.
Die Landbevölkerung bewacht täglich die Seen. Wir haben Angst, dass sie angegriffen werden,
weil in der Umgebung viele Polizisten stationiert sind.
Die Mine kontaminiert das Wasser mit Chemikalien, die später in die Flüsse gelangen und das
Gras gelb färben. Die Mine zerstört die Natur und nimmt uns das Wasser weg. Außerdem
verursacht die Wasserverschmutzung Krankheiten.
Wenn wir auf die Strasse gehen, um für unsere Rechte zu demonstrieren, wirft die Polizei mit
Tränengasbomben. Ohne Rücksicht darauf zu nehmen, dass wir Kinder, Senioren und Mütter
sind, misshandeln sie uns, weil wir uns nicht wehren können. Bis jetzt gibt es mehr als 20
Verletzte und Festnahmen.
Wir wollen Frieden, keine Misshandlungen. Wir möchten, dass die Presse die Wahrheit über
die Situation in Cajamarca, die wir gerade erleben, berichtet. Wir bitten darum, dass es keine
Verletzten mehr gibt, dass die Natur und unser Leben respektiert und geschützt werden. Wir
wollen nicht sterben. Gold kann man nicht essen. Wir verlangen von Humala, dem
Präsidenten, dass er seine Versprechen erfüllt.
Jr. Silva Santisteban N° 936 / Cajamarca - Perú
Telf. 076 - 366905
Unsere Bevölkerung ist großzügig und solidarisch. Wir sind alle vereinigt. Manche gehen auf
die Straße, um zu verlangen, dass unser Leben respektiert wird, andere spenden Lebensmittel,
die für die hunderten von Menschen zubereitet werden, die vom Land in die Stadt gekommen
sind, um für das LEBEN zu kämpfen.
Es ist für uns sehr wichtig, unser Empfinden mit euch zu teilen, weil ihr sehr weit weg wohnt
und bestimmt nichts über dieses Problem wisst, das uns hier alle betrifft. Die Medien sagen
nicht die Wahrheit. Im Gegenteil: Sie versuchen, das Problem zu verharmlosen. Wir sind sicher,
dass ihr uns von dort, wo ihr seid, helfen werdet, die für die Unsicherheit und die schwierige
Situation hier in Cajamarca Verantwortlichen zu sensibilisieren.
Als in Manthoc organisierte Kinder und Jugendliche haben wir gelernt, für unsere Rechte und
ein Leben in Würde zu kämpfen und uns als Personen wertzuschätzen und auch das zu
schätzen, was Gott geschaffen und uns zur Verfügung gestellt hat um es zu schützen, nicht um
es zu zerstören.
Zusammen mit unseren Eltern werden wir weiter für den Schutz unserer Umwelt und des
Wassers protestieren.
Wir verabschieden uns in der Hoffnung, dass sich die Situation verbessert und wir euch, wenn
wir das nächste Mal schreiben, von den guten Dingen, die wir erleben, berichten können.
WASSER JA, GOLD NEIN!!!
LASST UNS DAS LEBEN UND DIE UMWELT VERTEIDIGEN!!!
Viele Grüße von den in Manthoc organisierten Kindern und Jugendlichen
Cajamarca, Juni 2012
Jr. Silva Santisteban N° 936 / Cajamarca - Perú
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