deutsche Imagebroschüre der Universität

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deutsche Imagebroschüre der Universität
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Universität mit Profil
www.uni-mannheim.de
Universität mit Profil
11.09.12 14:51
Universität mit Profil
Herausgeber
Der Rektor der Universität Mannheim
„Die Uni steht in
den Fächern
BWL und VWL seit
Jahren unangefochten auf dem
ersten Platz.“
„Konzentrierte
Kraft“
Süddeutsche Zeitung
Wirtschaftswoche
„Forschen
in der
ersten Liga“
„Wenn es ein
deutsches
Harvard geben
wird, wird es
wohl Mannheim
heißen.“
Handelsblatt
„Karrieresprungbrett
Mannheim“
Financial Times
Deutschland
„Im CHE-Ranking
schnitten die
Mannheimer wieder
einmal besser
ab als jede andere
deutsche
Hochschule.“
Die Zeit
Focus
Hasso-Plattner-Bibliothek
01 Profil
9 Auf höchstem Niveau
13 Kompetenz mal fünf
19 Exzellente Forschung
22 Erstklassige Lehre
25 Interview mit Altrektor Prof. Dr. Hans-Wolfgang Arndt
28 Stimmen
02 Spirit
31 Universität Mannheim international
34 Gesellschaftliches Engagement
39 Interview mit Prorektorin Prof. Dr. Eva Eckkrammer
43 Mit starken Partnern an die Spitze
46 Ein Netzwerk fürs Leben
03 Campus
48 Deutschlands schönster Campus
56 Renaissance 2.0
58 Stimmen
61 Streiflichter
04 Zukunft
69 Interview mit Kanzlerin Dr. Susann-Annette Storm
72 Stimmen
75 Interview mit Rektor Prof. Dr. Ernst-Ludwig von Thadden
81 Fortschritt und Wandel
Profil
9
Auf höchstem Niveau
Die Universität Mannheim im Porträt
Erstklassige Studienbedingungen und Forschung
auf internationalem
Niveau machen die Universität
Mannheim zu einer
der besten Hochschulen
Deutschlands.
01
Profil
Profilstark, wirtschaftsnah, international: Die Universität Mannheim ist eine der besten Universitäten
in Deutschland. Das belegen ihr Erfolg im Rahmen
der bundesweiten Exzellenzinitiative sowie zahlreiche Rankings, Auszeichnungen und Umfragen unter
Arbeitgebern. Das Markenzeichen der Universität
Mannheim ist dabei ihr klares Profil: Es ist geprägt
von renommierten Wirtschafts- und Sozialwissenschaften und ihrer Vernetzung mit leistungsstarken
Geistes- und Kulturwissenschaften, der Rechtswissenschaft sowie Mathematik und Informatik.
Besonderes Renommee genießen die Mannheimer Wirtschaftswissenschaftler. Die BWL-Fakultät
steht seit Jahren auf Platz eins in Deutschland,
sowohl in der Einschätzung von Wissenschaftlern
als auch von Praktikern. Mit der Mannheim Business
School engagiert sich die Fakultät im Bereich der
Management-Weiterbildung und wird hier unter den
25 besten MBA-Anbietern der Welt geführt.
Die Mannheimer Volkswirte sind in der Rangliste
der forschungsstärksten VWL-Fakultäten in Deutschland, Österreich und der deutschsprachigen Schweiz
auf dem ersten Platz. Die sozialwissenschaftlichen
Fachbereiche stehen in nationalen und internationa-
len Rankings zur Bewertung von Forschung und
Lehre sehr weit vorne. Die Wirtschaftsinformatik
und Wirtschaftsmathematik stehen im Ranking der
Wirtschaftswoche unter den ersten drei und
auch die Mannheimer Jura ist unter den Top Ten.
Die Geistes- und Kulturwissenschaften genießen
mit ihren Forschungsschwerpunkten bundesweite
Aufmerksamkeit.
Die Universität hat sich der Ausbildung gesellschaftlich verantwortungsvoller Führungskräfte verschrieben. Themen wie Wirtschaftsethik oder soziales
Unternehmertum sind fester Bestandteil des Lehrangebots. Nicht nur das Engagement der Studierenden in gemeinnützigen Projekten wird gefördert,
zahlreiche Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler
beraten Politik und Gesellschaft in nationalen und
internationalen Gremien.
Die Universität Mannheim wurde jüngst zum
schönsten Campus Deutschlands gewählt. Sie befindet sich zu weiten Teilen im Mannheimer Schloss
– dem größten Barockschloss Deutschlands. Mehr
als 3.000 Mitarbeiter und rund 12.000 Studierende
forschen und arbeiten in dieser einmaligen CampusAtmosphäre.
„Was Rektor Arndt
heute ‚Profilschärfung‘
nennt, war in Wahr heit eine kleine
Revolution – strukturell
wie inhaltlich.“
Wirtschaftswoche
Hasso-Plattner-Bibliothek
Ehrenhof
„Die Mannheimer
Universität
ist ein Vorreiter
in Sachen
Profilbildung.“
Handelsblatt
Bibliothek in A3
Rektoratshof
BWL-Bibliothek, Schneckenhof
Profil
13
Kompetenz mal fünf
Die Fakultäten der Universität Mannheim
Ein Markenzeichen der
Universität Mannheim ist ihr
Schwerpunkt in den
Wirtschafts- und Sozialwissenschaften und die enge
Verzahnung aller Fachbereiche
mit diesen Kernfächern.
Charakteristisch sind daher –
neben klassischen wirtschaftsund sozialwissenschaftlichen
Studiengängen – Programme
wie der Unternehmensjurist,
Kultur und Wirtschaft
oder Wirtschaftsinformatik und
Wirtschaftsmathematik.
Fakultät für Wirtschaftsinformatik und Wirtschaftsmathematik
Fakultät für Rechtswissenschaft und
Abteilung Volkswirtschaftslehre
Volkswirtschaftslehre
Die Abteilung Volkswirtschaftslehre der Universität
Mannheim zählt zu den besten und mit 23 Professuren sowie 21 Juniorprofessuren auch zu den größten
Fakultäten ihres Fachgebiets im deutschsprachigen
Raum.
Die Forschung an der Abteilung zeichnet sich
traditionell durch ihr breites fachliches Spektrum aus.
Kennzeichnend ist die Integration von theoretischer
Modellierung, institutionenorientierter Analyse und
hohem Anwendungsbezug. Ihre Forschungsstärke
spiegelt sich in großen Erfolgen bei der Einwerbung
von Fördergeldern durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG), die Exzellenzinitiative des
Bundes, der Europäischen Union oder von privaten
Stiftungen wider.
Neben einem Sonderforschungsbereich (SFB)
zum Thema Governance sind zahlreiche Professoren
am SFB „Die politische Ökonomie von Reformen“
beteiligt. Die Doktorandenschule Graduate School of
Economic and Social Sciences (GESS) wird seit 2006
von der Exzellenzinitiative gefördert. Auch konnte
die erste Humboldt-Professur in den Wirtschaftswissenschaften gewonnen werden. Aktuell sind drei Mitglieder der Abteilung mit einem „ERC Starting Grant“
des Europäischen Forschungsrats ausgezeichnet.
Seit Dezember 2004 bilden die Fächer Rechtswissenschaft und Volkswirtschaftslehre eine gemeinsame
Fakultät. Als Musterbeispiel für die Interdisziplinarität der neugegründeten Fakultät gilt der Studiengang Unternehmensjurist. Der 2008 eingeführte
Bachelor-Studiengang bietet erstmals in Deutschland
die Kombination einer rechts- und wirtschaftswissenschaftlichen Ausbildung auf höchstem akademischen
Niveau. Nach drei Jahren eröffnen sich den Absolventen hervorragende Berufschancen einschließlich
der Option, durch Weiterführen ihres Studiums das
klassische Staatsexamen zu erwerben.
Mannheimer Juristen sind auf internationalen
Konferenzen präsent. Ihr Fachwissen wird etwa bei
der UNO, aber auch im Deutschen Ethikrat und
anderen Kommissionen hoch geschätzt. Die hohe
Zahl ihrer Publikationen in internationalen Fachzeitschriften und Kommentaren spiegelt das Renommee
wider. Auch die Studierenden profitieren von der
Forschungsaktivität. Forschungsergebnisse aus dem
Institut für Unternehmensrecht, dem Institut für
Medizinrecht, Gesundheitsrecht und Bioethik sowie
dem Institut für Versicherungswissenschaft fließen
in die Ausbildung ein.
14
Profil
Profil
Die Professorinnen und Professoren der Abteilung sind
international vernetzt und bekleiden zahlreiche Ämter in wissenschaftlichen Organisationen sowie Mandate in der Politikberatung, beispielsweise in Sachverständigenräten, Bundesministerien oder der Europäischen Zentralbank. Das hohe
Ansehen der Abteilung in Forschung und Lehre zeigt sich auch
in Rankingerfolgen wie dem Spitzenplatz im CHE-Ranking
„Vielfältige Exzellenz“ oder dem ersten Rang im VWL-Ranking
des Handelsblatts.
Fakultät für Betriebswirtschaftslehre
Seit Jahren genießt die Mannheimer Betriebswirtschaftslehre
einen exzellenten Ruf bei Studierenden, Lehrenden und Personalverantwortlichen der Wirtschaft. Forschung und Lehre auf
internationalem Niveau, ein konsequentes Qualitätsmanagement, Internationalität und ausgeprägte Praxisorientierung
sind dabei die Kernpunkte des „Mannheimer Konzepts“.
In Rankings von Nachrichten- und Wirtschaftsmagazinen
ist die Mannheimer Betriebswirtschaftslehre seit Jahren in
der nationalen Spitze notiert. Ihre Absolventinnen und
Absolventen sind im In- und Ausland besonders begehrt. Mit
34 Professorinnen und Professoren, drei Juniorprofessuren,
über 150 wissenschaftlichen Beschäftigten und rund 4.000
Studierenden ist die Fakultät für Betriebswirtschaftslehre einer
der größten und anerkanntesten betriebswirtschaftlichen
Fachbereiche in Europa. Mannheims Betriebswirtschaftslehre
ist als erste und bislang einzige deutsche Institution von den
Abteilung für Volkswirtschaftslehre
15
Die Graduate School of Economic and Social Sciences (GESS)
ist auch in den kommenden fünf Jahren Teil der Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder. Die GESS bietet
eine strukturierte Doktorandenausbildung in empirischen und
quantitativen Methoden und deren Anwendung auf die
Betriebswirtschaftslehre, die Volkswirtschaftslehre und die
Sozialwissenschaften.
Studierende der Philosophischen Fakultät
Philosophische Fakultät
drei wichtigsten internationalen Akkreditierungsorganisationen
AACSB International (Tampa, USA), AMBA (London, UK) und
EQUIS (Brüssel, Belgien) akkreditiert. Nicht einmal ein Prozent
der rund 3.900 Business Schools weltweit sind mit dieser
Dreifachakkreditierung, der so genannten „Triple Crown“, ausgezeichnet.
Philosophische Fakultät
Betriebswirtschaftslehre
Fakultät für Sozialwissenschaften
Die Fakultät für Sozialwissenschaften umfasst die Teilgebiete
Politikwissenschaft, Psychologie, Soziologie und Erziehungswissenschaft. Die drei zentralen Fachbereiche – Politikwissenschaft, Psychologie und Soziologie – gehören auf Grund ihrer
erstklassigen Forschung, ihren attraktiven Studiengängen und
der herausragenden Infrastruktur zu den besten in Europa.
In der Forschung arbeitet die Fakultät für Sozialwissenschaften
eng mit international anerkannten Partnern zusammen, wie
dem Mannheimer Zentrum für Europäische Sozialforschung
(MZES), dem Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften (GESIS)
oder dem Otto-Selz-Institut für Angewandte Psychologie.
Einsichten in die Zusammenhänge von Reformen in modernen
Wohlfahrtsstaaten sind das Ziel des Sonderforschungsbereiches
„Die politische Ökonomie von Reformen“.
33
37
33
Professuren
(mitJuniorprofessuren)
Sozialwissenschaften
187
21
44
Volkswirtschaftslehre
19
Wirtschaftsmathematik
Wirtschaftsinformatik
Rechtswissenschaften
Die Philosophische Fakultät der Universität Mannheim bietet
Forschung und Lehre auf höchstem wissenschaftlichen Niveau
in den Bereichen Sprache, Literatur, Medien und Kommunikation, Geschichte sowie Philosophie. Interdisziplinäre Studiengänge wie der Bachelor Kultur und Wirtschaft erfreuen
sich hoher Beliebtheit und sind in ihrer Art deutschlandweit
einzigartig.
In der Forschung zeichnen sich die Fächer der Philosophischen Fakultät durch fachübergreifende Forschungsprojekte
mit inner- und außeruniversitären Partnern sowie bundesweit
herausragenden Forschungsleistungen aus, wie etwa die
Rankings des CHE belegen. Die Philosophische Fakultät arbeitet eng mit dem Institut für Deutsche Sprache, dem Mannheimer Zentrum für Empirische Mehrsprachigkeitsforschung
(MAZEM) sowie einer Vielzahl an internationalen Partneruniversitäten zusammen.
In der Forschung genießen die Mannheimer Geisteswissenschaften besonders für drei Forschungsschwerpunkte bundesweite Aufmerksamkeit: „Mehrsprachigkeit/Migration“, „Kultur
und Wirtschaft im Prozess der Globalisierung“ und „Medienwandel: Gesellschaftswandel“. In den kommenden fünf Jahren
soll die nationale und internationale Sichtbarkeit der „Mannheim School of Humanities“ durch die weitere Vernetzung
16
Profil
Profil
17
Philosophische Fakultät
2.837
Sozialwissenschaften
1.515
Studierende
insgesamt
1.148
Rechtswissenschaften
11.747
3.882
866
Betriebswirtschaftslehre
Volkswirtschaftslehre
882
550
Wirtschaftsmathematik
Wirtschaftsinformatik
Austauschstudierende
67 Andere
an den Schnittstellen von Kultur, Gesellschaft und Wirtschaft
gestärkt sowie die Internationalisierung in Forschung und
Lehre noch weiter ausgebaut werden.
Fakultät für Wirtschaftsinformatik und Wirtschaftsmathematik
Programmierungen für Facebook, das Berechnen von Börsenschwankungen oder die Entwicklung der nächsten Spielekonsole – die Aufgaben für Wirtschaftsinformatiker und
Wirtschaftsmathematiker sind vielfältig. Mit der zunehmenden Digitalisierung der Informationsgesellschaft steigt in den
Unternehmen auch der Bedarf an hoch qualifizierten Fachkräften. Mit den Studienfächern Wirtschaftsinformatik und
Wirtschaftsmathematik hat die Universität Mannheim erfolgreich auf den Fachkräftemangel in Wirtschaft und Industrie
reagiert. Jeder sechste Personalverantwortliche bescheinigt
der Mannheimer Wirtschaftsinformatik die bundesweit besten
Studierenden. Die Experten an der Schnittstelle von Manage-
„ Der Weg ins
Top-Management
führt über
Mannheim.“
ment und IT belegen damit erneut den 3. Platz im Ranking
der Wirtschaftswoche. Die Studiengänge zum Bachelor
und Master of Science bieten ihren Studierenden eine Lehre
auf Topniveau und einen starken Praxisbezug.
Die interdisziplinär ausgerichtete Fakultät für Wirtschaftsinformatik und Wirtschaftsmathematik verknüpft Forschung
und Lehre der Wirtschaftswissenschaften mit den Strukturwissenschaften Mathematik und Informatik. Sie verfügt über
ausgezeichnete Kontakte zu Industrie und Wirtschaft.
Wirtschaftsinformatiker und Wirtschaftsmathematiker der
Universität Mannheim sind gefragter denn je und haben hervorragende Karriereaussichten.
Absolventen der Fakultät sind heute in sehr guten Positionen in der Industrie tätig, zum Beispiel bei SAP, BASF,
IBM oder McKinsey. Im Zuge der Lehrerausbildung bietet die
Fakultät mit den Studiengängen Lehramt Mathematik und
Lehramt Informatik eine Fächerkombination an, deren Nachfrage an den Schulen stetig steigt.
XING
Absolventen der Betriebswirtschaftslehre
Profil
Im Blick der Forschung: Grundlagen und Lösungen für Wirtschaft
und Gesellschaft der Zukunft.
19
Exzellente Forschung
Wissen für Wirtschaft und Gesellschaft
Die Universität Mannheim ist eine der führenden Forschungseinrichtungen in Deutschland und rangiert unter den zehn bis zwanzig besten
in Europa. Vor allem in den Wirtschafts- und Sozialwissenschaften
liegt Mannheim seit vielen Jahren an der Spitze. In der Volkswirtschaftslehre hat sich die Universität in den vergangenen Jahren zur führenden
Hochschule im gesamten deutschsprachigen Raum entwickelt.
Die Rechts- und Geisteswissenschaften sowie Mathematik konnten
sich durch Schwerpunktsetzungen bundesweit sehr gut positionieren.
Neben hervorragenden Einzelforschern und Lehrstühlen verbuchten
auch renommierte Forschungsinstitute – allen voran das Mannheimer
Zentrum für Europäische Sozialforschung (MZES) – Erfolge in der
Forschung. Herausragend sind auch die Beteiligungen an transregionalen Sonderforschungsbereichen, sowie der Mannheimer Sonderforschungsbereich „Die politische Ökonomie von Reformen“. Der gemeinsam mit dem Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW)
eingeworbene Leibniz-WissenschaftsCampus „Mannheim Centre for
Competition and Innovation“ (MaCCI) beschäftigt sich mit Fragen
der Wettbewerbs-, Regulierungs- und Innnovationspolitik. Die stetig
steigenden Drittmitteleinnahmen stellen die positive Entwicklung der
Mannheimer Forschung unter Beweis, die sich auch in zahlreichen
Rankings und Ratings widerspiegelt.
20
Profil
Entwicklungen in Wirtschaft und Gesellschaft
Im Zentrum steht für die Mannheimer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die Erforschung
gesellschaftlich relevanter Themenfelder und kausaler
Zusammenhänge in Wirtschaft, Gesellschaft und
Kultur. Geforscht wird etwa über die gesellschaftliche, politische und soziale Entwicklung Europas,
über Entscheidungsverhalten und Wahlen, über
die politische Ökonomie von Reformen, über Governance, Regulierung, Finanzmärkte, Wettbewerb
und Innovation, über Migration und Mehrsprachigkeit oder die Dynamik des Wandels – und dies
sowohl mit Blick auf die Generierung von Grundlagen als auch auf angewandte Lösungen.
International vernetzt
Die Universität Mannheim zeichnet sich durch ihre
Kooperationen mit Hochschulen im In- und Ausland
aus. Im Sonderforschungsbereich Transregio 15
beispielsweise beschäftigt sich Mannheim zusammen
mit vier weiteren deutschen Universitäten mit der
Effizienz ökonomischer Systeme. Das Kooperationsprojekt hat mit zwölf Jahren bundesweit die längste
Laufzeit. Einige Institute der Universität arbeiten
zudem eng mit der Industrie zusammen. Das Institut
für Enterprise Systems (InES) zum Beispiel unterstützt Anwender und Hersteller in Sachen Unternehmenssoftware. Zudem ist die Universität bestens
Profil
mit Mannheimer Forschungseinrichtungen – wie
dem Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung
(ZEW), dem Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften
(GESIS) oder dem Institut für Deutsche Sprache (IDS)
– vernetzt.
Jedes Jahr kommen über 200 internationale
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an die Universität Mannheim, um hier zu lehren und zu forschen. Die Abteilung Volkswirtschaftslehre, die Fakultät für Sozialwissenschaften sowie die Philosophische
Fakultät zählen dabei zu den internationalsten.
Gesamthaushalt der Universität 2011
inMio.Euro
Gesamthaushalt
Universität2011
66,00
94,14Mio.Euro
Die besten Köpfe – von Anfang an
Die Basis für den Erfolg der Universität Mannheim
bilden die Leistungen der einzelnen Forscher und
ihre Zusammenarbeit. Daher sind die Möglichkeiten,
Spitzenforscherinnen und -forscher für die Universität Mannheim zu gewinnen, ein entscheidender
Erfolgsfaktor im sich verschärfenden nationalen und
internationalen Wettbewerb. Insbesondere in den
Wirtschaftswissenschaften konnten in den letzten
Jahren hervorragende Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler sowie eine HumboldtProfessur der Deutschen Forschungsgemeinschaft
gewonnen werden.
Um die starke Position auszubauen, werden
gezielt akademische Nachwuchskräfte gefördert. Die
Graduate School of Economic and Social Sciences
(GESS) ist Teil der bundesweiten Exzellenzinitiative
und bietet ihren Teilnehmern ein Promotionsprogramm der Wirtschafts- und Sozialwissenschaften. Die
Doktorandenschule ebnet jungen Akademikerinnen
und Akademikern den Weg in die internationale
21
19,94
Drittmittel
8,20
Landessondermittel
Haushaltsansatz
Forschungsgemeinschaft. Tatsächlich haben bereits
viele Absolventinnen und Absolventen der GESS den
Sprung an renommierte Forschungseinrichtungen
und Universitäten geschafft, wie die University of
Oxford, Harvard University oder die York University
in Toronto. Eine wichtige Zukunftsaufgabe für
die kommenden Jahre wird es sein, die Besten durch
ansprechende Karriereoptionen an der Universität
Mannheim zu halten.
Im Dienst der Gesellschaft
Entwicklung der Drittmittel
inMio.Euro
1999
2003
2007
2011
6,59
13,79
14,67
19,94
Die Mannheimer Forscherinnen und Forscher überzeugen nicht nur in der Wissenschaftsgemeinde,
sondern auch als Berater von Politik, Wirtschaft und
Gesellschaft. So finden sich Mannheimer Professoren
im Sachverständigenrat der Bundesregierung zur
Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung (Wirtschaftsweisen) oder im Deutschen Ethikrat.
Als wissenschaftliche Beiräte tragen sie ihr Wissen
in Bundesministerien, Bundesinstitute und beraten
die Deutsche Bundesbank oder die Europäische
Zentralbank. Auch die Metropolregion Rhein-Neckar
und die Stadt Mannheim profitieren von der Expertise – etwa im Mannheimer Bildungsbeirat. Mit
einem intensiven Austausch mit den Medien, einer
Kinderuni und dem Mannheimer Schlossfest als
Wissenschaftsbühne machen die Wissenschaftler ihre
Forschung allgemein verständlich.
Profil
Erstklassige Lehre
Die Universität Mannheim hat sich die Heranbildung von Führungskräften in Wirtschaft,
Hochschulrankings bestätigen die herausragende Qualität des
gesamten Mannheimer Lehrangebotes. Die Betriebswirtschaftslehre ragt dabei seit mehr als einem Jahrzehnt deutlich heraus.
Zudem belegen die Fächer Volkswirtschaftslehre, Soziologie,
Politikwissenschaft, Geschichte, Anglistik, Germanistik, Informatik und Wirtschaftsinformatik regelmäßig Spitzenpositionen. Charakteristisch für das Mannheimer Lehrangebot ist eine
starke Vernetzung der einzelnen Fachbereiche. Alle Fakultäten
außerhalb der Wirtschaftswissenschaften bieten an, zusätzlich
zum Hauptfach auch fundierte wirtschaftswissenschaftliche
Kenntnisse zu erwerben. So erhalten die Studierenden eine
ideale Grundlage für ihren Einstieg ins Berufsleben. Von Personalverantwortlichen wird dies geschätzt, sie bescheinigen den
Absolventinnen und Absolventen der Universität Mannheim
jährlich aufs Neue überdurchschnittlich gute Berufschancen.
Gesellschaft und in der Wissenschaft zum Ziel
gesetzt. Entsprechend bietet sie ihren rund
Innovative Lehrkonzepte
12.000 Studierenden erstklassige akademische
Innovative Konzepte kennzeichnen die Lehre der Universität
Mannheim. Herausragend ist dabei das Prinzip des Service
Learnings. Beim Einsatz dieser Lehrmethode, die wissenschaftliche Seminarinhalte mit gemeinnützigem Engagement verknüpft, ist die Universität Mannheim bundesweit Vorreiter.
Darüber hinaus fördert die Universität Innovationen in der
Lehre im Rahmen eines regelmäßig stattfindenden internen
Wettbewerbs. Zur Unterstützung der Lehrenden bei der
Entwicklung und Erprobung neuer Lehrkonzepte unterhält die
Universität Mannheim eine Arbeitsstelle „Hochschuldidaktik“.
Aus- und Weiterbildungsangebote.
Bachelor, Master, Lehramt – stark nachgefragt
Alle Studiengänge der Universität Mannheim sind erfolgreich
akkreditiert oder sie befinden sich zurzeit im Prozess der
23
Akkreditierung. Das Angebot an Bachelorstudiengängen der
Universität Mannheim erfreut sich einer starken Nachfrage.
Zusätzlich bietet die Universität auch die Ausbildung für das
Lehramt an Gymnasien an.
Spezialisiert und forschungsorientiert präsentieren sich
die 16 Masterprogramme. Die Masterstudiengänge sind international stark vernetzt und können zum Teil in englischer
Sprache absolviert werden. Den Studierenden wird die Möglichkeit geboten, Erfahrungen mit Problemstellungen aus
der Forschung zu gewinnen und sich zugleich mit Aufgabenstellungen aus der Praxis verstärkt auseinanderzusetzen.
Akademische Aus- und Weiterbildung
Beste Bedingungen für die Promotion bietet die im Rahmen
der Exzellenzinitiative geförderte Graduate School of Economic
and Social Sciences in den Fachbereichen Betriebswirtschaftslehre, Volkswirtschaftslehre und Sozialwissenschaften. Im
Promotionskolleg „Formations of the Global“ der Philosophischen Fakultät werden die Doktorandinnen und Doktoranden
intensiv von drei Mentoren aus mehreren Disziplinen betreut.
Ein interdisziplinäres Vortragsprogramm bietet die Möglichkeit
des Austauschs und der Erweiterung des eigenen Blickwinkels.
Im Bereich der akademischen Weiterbildung ist die Mannheim Business School internationales Aushängeschild der
Universität. Mit ihren MBA-Programmen gilt sie als eine der
führenden Institutionen ihrer Art in Europa, wie nationale und
internationale Rankings belegen. Berufliche Weiterbildungen
werden aber nicht nur in den Wirtschaftswissenschaften angeboten. So können beispielsweise Fachanwälte, Unternehmensjuristen und Richter ihr Wissen in den Gebieten Insolvenz,
Sanierung oder Schutz geistigen Eigentums aktualisieren.
Profil
25
„So, wie wir jetzt dastehen, ist es gut“
Ein Interview mit Altrektor Prof. Dr. Hans-Wolfgang Arndt zur Profilbildung, der Internationalisierung
und seinen Plänen für die Zeit nach dem Rektoratswechsel
Was empfinden Sie angesichts des Wechsels
auf dem Sessel des Uni-Rektors?
„ Rektor Hans-Wolfgang
Arndt wollte seine
Hochschule radikal umbauen.
[…] Herausgekommen
ist eine vorbildliche Reform.“
Die Zeit
Es wird Zeit. Und ich bin sehr erfreut, einen
solchen Nachfolger wie Herrn von Thadden
zu haben.
Bereich. Aber ich denke, es ist erheblich
besser, wenn wir mit unseren Fächern
gut dastehen, als zu sehr in die Breite zu
gehen.
So, wie wir jetzt dastehen – mit den Geisteswissenschaften, mit Mathematik und
Informatik – ist es gut. Wenn es uns
weiterhin gelingt, die besten Köpfe anzuziehen, haben wir unsere Rolle gefunden.
Der Streit um die Umstrukturierung hat
Mit Ihrem Namen ist der Prozess der Pro-
sich also gelohnt?
Unter Ihrer Leitung sind drei profilscharfe
filbildung verbunden, der in der Presse als
Ich denke, das sieht man am besten an
der Wahl von Herrn von Thadden, der den
Kurs ja fortführen will. Und: Er ist ohne
Gegenstimme gewählt worden. Ich bin
überzeugt, alle Fakultäten sehen, dass sie
gut dastehen.
Studiengänge etabliert worden: die Unter-
„Beben von Mannheim“ bezeichnet wurde,
das zu einem „Wunder“ mutierte. Was
würden Sie im Rückblick anders machen?
Im Bereich der Kommunikation habe ich
dazugelernt. Bei der Fokussierung, die sich
jetzt als Erfolg herausgestellt hat, hätte ich
mehr mit Ängsten rechnen müssen. Da war
ich schlicht zu unerfahren. Aus heutiger
Sicht würde ich den Wandel schon etwas
geschmeidiger hinbekommen. Aber mir war
klar: Wir müssen es schaffen. Die „Marke
Mannheim“ muss unangreifbar sein. Sicherlich ein schmaler Sektor im akademischen
Sehen Sie es noch immer so, dass die
Universitäten sich Nischen suchen müssen,
um erfolgreich sein zu können?
Selbst große Universitäten wie die Humboldt-Universität in Berlin sind jetzt auf der
Suche nach ihrem Profil. Wir haben eben
keine Naturwissenschaften oder Medizin.
nehmensjuristen, der Bachelor Kultur und
Wirtschaft sowie die Wirtschaftsinformatik.
Wie zufrieden sind Sie mit dem Ergebnis?
Das sind Kernprodukte unserer Universität, mit denen ich sehr zufrieden bin. Ich
glaube sogar, dass in nicht allzu ferner
Zukunft die Verbindung von Geisteswissenschaften und Wirtschaftswissenschaften
ein Kernmodell werden wird. Denn ich halte
es für verantwortungslos, 16- oder 17jährige Studienanfänger nur mit Marketing,
Finance und Taxation zu konfrontieren.
Der Unternehmensjurist macht sich hervor-
26
Profil
Profil
„16- oder 17-Jährige sollten nicht nur Marketing, Finance oder Taxation lernen.“
27
machen müssen, wenn sie wie wir so
konsequent den Weg der Internationalisierung beschreiten wollen. Wir könnten
nicht 800 oder 900 Studenten ins Ausland
schicken, wenn wir die Semesterzeiten
nicht geändert hätten.
Herr Professor Arndt, worin sehen Sie
ragend. Jura allein – meine eigene Disziplin – hat in
den vergangenen 20 oder 30 Jahren an Boden verloren. Kombiniert mit den Wirtschaftswissenschaften
können die Juristen jedoch Terrain zurückgewinnen.
Und über die Bedeutung von Wirtschaftsinformatik
muss ich nicht viel sagen. Die Leute werden uns aus
den Händen gerissen.
viele internationale Studenten empfängt und eigene
Studenten hinausschickt wie Mannheim. Da können
und werden wir Weiteres tun, denn wir erhalten
großzügige finanzielle Unterstützung: Acht Millionen
Euro zum Ausbau der internationalen Kontakte in
den kommenden Jahren. Das wird auch zu neuen
Konzepten führen.
Sie haben das geringe Alter angesprochen. Junge
Wie sehen Sie den aktuellen Stand der Internatio-
Studenten mögen die unterschiedlichsten Kombinati-
nalisierung?
Werden Sie der Universität auch nach dem
onen belegen, sie bleiben aber doch jung.
Da stehe ich auf den Schultern meiner Vorgänger.
Aus heutiger Sicht ist das eine sehr vernünftige
Entwicklung, die aber noch weiter ausgebaut werden
muss. Bei den Studenten sind wir schon sehr weit,
es wäre aber schön, wenn dies auch auf professoraler
Ebene geschehen könnte. Es stünde Mannheim
gut an, auch bei den Lehrenden noch internationaler
zu werden.
Ende ihrer Amtszeit noch dienen?
Ja, aber man kann den Bachelor auf vier Jahre
strecken. Man kann den Auslandsaufenthalt von
sechs Monaten auf ein Jahr erweitern. Im Falle von
China oder Japan können es auch zwei Jahre sein,
sonst klappt es mit der Sprache nicht. Da gibt
es verschiedene Modelle. Wenn wir den Anspruch
haben, künftige Führungskräfte in Wirtschaft und
Gesellschaft auszubilden, dann ist das niemand,
der mit 17 Jahren kommt und drei Jahre später die
Uni verlässt.
den größten Erfolg Ihrer Amtszeit?
Das sollen andere beurteilen. Allerdings
freue ich mich, dass die Uni heute sehr
geeint ist. Dafür danke ich allen, die im
Haus Verantwortung in den Gremien übernommen haben und insbesondere den
Kolleginnen und Kollegen in den Jahren
meines Rektorats.
In Absprache mit Herrn von Thadden
werde ich mich weiter für Kunst und Kultur
engagieren. Das aber dann auch intensiv.
Ich kümmere mich weiterhin darum, Kunst
in die Universität zu holen und um das
„Bronnbacher Stipendium“, in dem künftigen Führungskräften das Verständnis
künstlerischer Prozesse vermittelt werden
soll. Damit ist kein Selbstzweck verbunden,
sondern das Ziel sollte doch ein erfülltes
Leben sein. Nur BWL studieren und
den Sportteil der Zeitung lesen, das wäre
ein bisschen wenig.
Warum ist fast keine deutsche Hochschule der
Universität Mannheim gefolgt, als sie internationale
Semesterzeiten eingeführt hat?
Sie haben die Möglichkeit der Verlängerung
von Auslandsaufenthalten erwähnt. Ist das schon
beschlossene Sache?
Nein, das ist auch nicht Sache des Rektorats. Bisher
ist das jedem selbst überlassen. Aber ich denke,
dass kaum eine deutsche Hochschule prozentual so
Es ist ein interessantes Phänomen, wie Reformen
funktionieren. Die Hochschulrektorenkonferenz hat
sich dafür ausgesprochen, die Schweiz ist ein
Jahr nach uns voll nachgerückt. Die HRK hat den
Beschluss nicht zurückgenommen, aber die Universitäten setzen ihn nicht um. Sie werden es aber
Foyer Ostflügel
28
Profil
Profil
Schon seit Langem ist die Univer-
Schön, klug und immer einen Schritt
Als starke Akteure in der Wissens-
Die Universität Mannheim hat sich in
Die Universität Mannheim hat sich
Die Universität Mannheim unter-
sität Mannheim für die Qualität ihrer
voraus – das ist die Universität
region Rhein-Neckar übernehmen den vergangenen zwölf Jahren bes-
anspruchsvolle Ziele gesetzt: In der
scheidet sich von anderen Uni-
Lehre und Forschung national wie
Mannheim. Im historischen Barock-
die Universitäten Heidelberg und
tens entwickelt und steht gut da. Als
Lehre bietet sie höchste Qualität in
versitäten dadurch, dass sie ihren
international bekannt. Auch wenn
schloss wird auf Spitzenniveau Mannheim eine Schlüsselrolle. Profiluniversität hat sie einen klaren
der Ausbildung von Führungskräf-
eigenen, schwerpunktbezogenen
Hochschulrankings umstritten sind:
geforscht, gelehrt und gefördert. In ihrer komplementären Anlage
Fokus. Es wird darauf ankommen, sie
ten für Gesellschaft, Wirtschaft und
Weg unbeirrt und äußerst erfolgreich
Sie bestätigen diese Qualitäten
Die Hochschule ist eine der besten
schaffen die Volluniversität Heidel-
in den nächsten Jahren nicht nur in
Wissenschaft und trägt Sorge, dass
geht. Sie tut dies nicht zuletzt in
immer wieder von Neuem. Diese
und aktivsten in Deutschland – berg und die Universität Mannheim
Deutschland, sondern auch in Europa
sich die Studenten ihrer gesell-
großem Maße für ihre Studierenden,
Leistungen sind vor allem zurückzu-
auch wenn es um eine moderne
mit ihrem wirtschaftswissenschaft-
in die Spitzengruppe zu führen. Die
schaftlichen Verantwortung und der
denen sie auch dauerhaft verbunden
führen auf die ständige Bereitschaft
Stipendienkultur geht.
lich ausgerichteten Profil, gemein-
Universität auf diesem Weg weiterhin
übergreifenden Zusammenhänge
bleibt. Die international hoch aller Mitglieder der Hochschule, sam mit den außeruniversitären
mit Rat und Tat zu begleiten, ist eine
bewusst werden. In der Forschung
anerkannte Forschung reflektiert sich hochmotiviert für ihre Univer-
Dr. Kurt Bock
Forschungseinrichtungen sowie
Freude.
ist sie eine international anerkannte
die sinnvolle Schwerpunktsetzung
sität zu engagieren.
Vorsitzender des Vorstands der BASF SE
den Wirtschaftsunternehmen, beste
Institution, die insbesondere im und ist andererseits auch ein Ergebnis derselben.
Voraussetzungen dafür, dass die
Dr. Dr. h.c. Manfred Fuchs
interdisziplinären Verbund arbeitet.
Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Max Kaase
Metropolregion als Science Area mit
Stellvertretender Vorsitzender des
Die Universität beschreitet diesen
Vorsitzender des Universitätsrats
internationaler Bedeutung wahr-
der Universität Mannheim
Aufsichtsrats der Fuchs Petrolub AG
Weg seit langem erfolgreich und wird
Prof. Dr. Dr. h.c. Hermann H. Hahn
genommen wird.
ihn auch weiter verfolgen.
Präsident der Heidelberger Akademie
Prof. Dr. Bernhard Eitel
Dr. John Feldmann, Vorstandsvorsitzender
Rektor der Universität Heidelberg
Gemeinnützige Hertie-Stiftung
der Wissenschaften
29
Spirit
31
Engagierte Mitglieder und Studierende, starke Partner und Weltoffenheit zeichnen die Universität Mannheim aus.
Universität Mannheim international
Weltweit vernetzt
02
Spirit
Internationaler Austausch in Forschung und Lehre
wird an der Universität Mannheim groß geschrieben.
Europa- und weltweite Forschungsprojekte werden
unter anderem am Mannheimer Zentrum für
Europäische Sozialforschung (MZES) und am Institut
für Deutsche Sprache (IDS) koordiniert. Auf Forschungskooperationen zwischen Deutschland und
dem asiatisch-pazifischen Raum konzentriert sich
das „Research Institute on Software and Service
Ecosystems” (RISE), das ein Gemeinschaftsprojekt der
Universität Mannheim mit der australischen Queensland University of Technology ist. Um den Austausch
zwischen Wirtschaft und Gesellschaft aus internationaler Perspektive geht es der Allianz „Council
on Business and Society“, welche die Fakultät für
Betriebswirtschaftslehre der Universität Mannheim
gemeinsam mit der ESSEC Business School (Paris,
Frankreich), der Tuck School of Business (Dartmouth,
USA), der School of Management der Fudan-Universität (Shanghai, China) und der Keio Business School
(Tokio, Japan) ins Leben gerufen hat. Als internationales Aushängeschild der Universität Mannheim
hat sich zudem die Graduate School of Economic
and Social Sciences (GESS) etabliert, die seit 2006
durch die Exzellenzinitiative gefördert wird.
Global Player MBS
In internationalen Rankings einen Namen gemacht
hat sich die Mannheim Business School (MBS),
das organisatorische Dach für Management-Weiterbildung an der Universität Mannheim. Ihre MBAStudiengänge wurden in Rankings der Wirtschaftstitel The Economist und Financial Times wiederholt
unter den besten 25 Angeboten weltweit eingestuft.
Über 60 Prozent der Teilnehmer in den MBA-Programmen kommen aus dem Ausland. Die MBS setzt
auf Partner wie die Stern School of Business an
der New York University, die National University of
Singapore und die School of Economics and
Management der Tongji-Universität in Shanghai.
32
Spirit
Spirit
Vernetzt mit starken Partnern
Universität Mannheim
Die Universität Mannheim pflegt rund 550 Austauschprogramme und Kooperationen mit knapp
400 Partneruniversitäten weltweit. Dazu zählen
Universitäten wie die Carnegie Mellon University in
den USA, die Chinese University of Hong Kong
sowie das Institut d´Études Politiques de Paris, der
„Sciences Po“, die weltweit zu den besten Hochschulen zählen.
Mit einigen Partnern bietet die Universität
Mannheim spezielle Doppelabschlussprogramme
und Joint Degrees an, in denen die Studierenden
einen Teil des Studiums an der Universität Mannheim, den anderen an einer Partneruniversität
im Ausland verbringen. Der Mannheim Master in
Management bietet beispielsweise sechs Doppelabschlussprogramme mit Business Schools in Dänemark, Italien, Kanada, Norwegen und den USA.
Partner in Frankreich ist die ESSEC Business School,
eine der renommiertesten privaten Wirtschaftshochschulen Frankreichs. Im Masterstudiengang
„Intercultural German Studies“ bietet die Universität Mannheim gemeinsam mit der University of
Waterloo, Kanada, ein Joint Degree-Programm an.
Rund550AustauschprogrammeundKooperationenweltweit*
Internationaler Campus
Vor allem in den hohen Austauschquoten zeigt
sich die internationale Stärke der Universität.
Sie gehört hier zu den führenden deutschen Hochschulen. International angepasste Semesterzeiten
und ein umfangreiches Betreuungsangebot für
Austauschstudierende, Lehrende sowie Forscherinnen
und Forscher führen zu stetig steigenden Austauschzahlen und damit einem zunehmend
internationalen Campus.
129
Programme in Nordamerika
330
Fairbanks
Programme in Europa
Reykjavík
Oslo
Kopenhagen
Edmonton
Victoria
Dublin
Québec
Montréal
Ottawa
Boston
Toronto
New York
Pittsburgh
Philadelphia
Baltimore*
Seattle
Berkeley*
Greensboro
Los Angeles
San Diego
Paris
St. Petersburg
Stockholm
Moskau
Tomsk
Warschau
London
Mannheim
Budapest
Mailand
Barcelona
Istanbul
Peking
Seoul
Chapel Hill
Kairo
Gainesville
Shanghai
Kuwait
Miami
Monterrey
Ahmedabad
Hongkong
Hanoi
Kalkutta
Mexiko-Stadt
52
Bogotá
Programme in Asien
Kuala Lumpur
dasISAP-Programm
Singapur
Quito
desDAAD
32
1
Programme in Südamerika
Taipeh
Manila
Bangkok
Bangalore
Caracas
*Austauschdurch
Tokio
Kyoto
Programm in Afrika
Lima
12
Programme in Australien
São Paulo
Brisbane
Santiago de Chile
Buenos Aires
Adelaide
Melbourne
Outgoings (Mannheimer Studierende im Ausland): 871
Incomings (internationale Austauschstudierende in Mannheim): 800
Internationale Studierende, die ihr komplettes Studium in Mannheim absolvieren: 1.000
Anteil der ausländischen Studierenden in Mannheim: rund 13 Prozent
*DieDarstellungaufderKartezeigteineAuswahl.
[Zahlen:AkademischesJahr2011/2012]
Sydney
Auckland
33
34
Spirit
Spirit
35
Gesellschaftliches Engagement
Wissenschaftler, Studierende und Mitarbeiter setzen sich ein
Charakteristisch für die Universität Mannheim ist das große
Engagement ihrer Wissenschaftler, Studierenden und Beschäftigten. Dieser Einsatz endet dabei nicht an der Hörsaaltür.
Mit einer Reihe von Angeboten schlägt die Universität eine
Brücke zwischen Lehr- und Forschungsleistungen sowie
gesellschaftlichem Engagement.
Teil der gesellschaftlichen
Verantwortung einer
Universität ist es, mündige,
kritisch denkende
Menschen auszubilden.
Corporate Social Responsibility
Als Mitglied der Globally Responsible Leadership Initiative
(GRLI) und Unterzeichnerin der Principles for Responsible
Management Education (PRME) hat sich die Universität
Mannheim das Ziel gesetzt, ihre Studierenden zu verantwortungsvollen Führungskräften auszubilden. Themen wie
Nachhaltigkeit, gesellschaftliche Verantwortung und Unternehmensethik sind fester Bestandteil des Lehrplans. Dies wird
durch eine Professur für Corporate Social Responsibility
und einen Lehrstuhl mit Schwerpunkt Wirtschaftsethik
gewährleistet. Einmal im Semester wird zusätzlich ein CSRWochenende für Studierende angeboten.
Ethikkodex der Universität
Mentorin und Mentee im Gespräch
Mentorin und Mentee im Gespräch
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Spirit
Spirit
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„ Uni-Spirit“ ist ein Projekt
von Studierenden, mit
dem das Wir-Gefühl an
der Universität noch weiter
gestärkt werden soll.
2011 ist das Projekt mit
einheitlichen Spirit-Shirts
und Gemeinschaftsaktionen gestartet.
Studierendeninitiative SIFE
Förderer Klaus Greinert mit Sportstipendiat
ehemalige amerikanische Präsident und Friedensnobelpreisträger Jimmy Carter persönlich nach Mannheim, um die
Universität mit dem „Jimmy and Rosalynn Carter Partnership
Award for Campus-Community Collaboration“ auszuzeichnen.
Forschung und Lehre mit gesellschaftlichem Mehrwert
Zahlreiche Lehrstuhlprojekte leisten mit ihren Forschungsergebnissen einen Beitrag für die Gesellschaft. So führt etwa
das Mannheimer Zentrum für Empirische Mehrsprachigkeitsforschung (MAZEM) verschiedene Projekte in Kindergärten
und Schulen durch, um vor allem Migrantenkindern die
deutsche Sprache näher zu bringen. Ein von der Europäischen
Union gefördertes Projekt entwickelt Strategien, wie das
Thema Menschenrechte an den Universitäten des westlichen
Balkans gelehrt werden kann. Partner des europäischen
Projekts sind unter anderem die University of Prishtina, die
University of Sarajevo sowie die University of Belgrade.
Service Learning
Ein modernes Konzept bei der Vermittlung von Wissen ist
das Prinzip des Service Learnings. Diese Lehrmethode verbindet
wissenschaftliche Seminarinhalte mit gesellschaftlichem
Engagement und überführt so die Theorie in die Praxis. Die
Universität Mannheim hat dieses Lehrprinzip 2003 als eine
der ersten deutschen Hochschulen eingeführt. 2007 kam der
Die Universität
Mannheim hat eines der
differenziertesten
Stipendienprogramme
in der deutschen
Hochschullandschaft.
Stipendiensystem der Universität Mannheim
Die Universität Mannheim hat eines der differenziertesten
Stipendienprogramme in der deutschen Hochschullandschaft.
Mit ihren Mannheimer Stipendien war sie bundesweit Vorreiter. Seit 2011 bietet die Universität auch Deutschlandstipendien an. Darüber hinaus unterstützt das von dem Unternehmer Klaus Greinert und seiner Familie initiierte Mannheimer
Sportstipendium Studierende, die die Doppelbelastung tragen,
neben dem Studium Spitzensport auf internationaler Ebene
zu betreiben.
Weitere Stipendienprogramme richten sich an ausländische
Studierende, Waisen oder sind an Studienprogramme gekoppelt. Das „Bronnbacher Stipendium“ des Kulturkreises der
Deutschen Wirtschaft im BDI schlägt die Brücke zwischen
Kunst und Wirtschaft.
Initiativen
Die große Bereitschaft der Studierenden, sich über das Studium hinaus einzubringen, zeigt sich durch die hohe Anzahl
an Studierendeninitiativen. Mit ihrer Weltoffenheit, Toleranz
und sozialen Verantwortung leben sie die Werte, für die die
Hochschule steht. Eine der aktivsten Initiativen der Universität
Mannheim ist die Non-Profit-Organisation Students In Free
Enterprise (SIFE). Aktuell vertritt die Mannheimer SIFE-Gruppe
Deutschland bereits zum dritten Mal beim SIFE World Cup.
In dem Wettbewerb präsentieren die Teilnehmer soziale und
ökologische Projekte, die sie unentgeltlich für die Gesellschaft
entwickelt haben.
Ethikkodex
Die Studierenden der Universität Mannheim haben sich selbst
ein Werteleitbild gegeben. Die sogenannte Mannheimer
Quadratur spiegelt die zentralen Wert- und Normvorstellungen
aller Universitätsangehörigen wider und fördert die Identifikation mit der Universität. Zentrale Grundsätze der Vereinbarung
sind Chancengleichheit, Fairness und Nachhaltigkeit.
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Spirit
Spirit
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„Jeder sollte die gleichen Chancen haben“
Ein Gespräch mit Prorektorin Prof. Dr. Eva Eckkrammer über Gleichstellung, eine gesetzliche Frauenquote und
ihre Zusammenarbeit mit Altrektor Prof. Dr. Hans-Wolfgang Arndt
Frau Professor Eckkrammer, seit März 2010 sind
Sie Prorektorin an der Universität Mannheim. Können
Sie uns einen kurzen Einblick in Ihre Arbeit geben?
Die Vereinbarkeit von
Familie und Beruf
für Beschäftigte und
Studierende zu
gewährleisten, ist
ein strategisches
Ziel der Universität
Mannheim.
Der Schwerpunkt meiner Arbeit ist ganz klar die
Forschung. Ich bin dabei für Forschungsförderung
im Allgemeinen zuständig, für strategische Weiterentwicklungen, aber auch für wissenschaftlichen
Nachwuchs, Anschub- und Zwischenfinanzierungen,
Internationalisierungsmaßnahmen oder den Kontakt zur Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG).
Gleichzeitig bin ich auch Vertrauensdozentin. Ein
weiteres zentrales Aufgabengebiet liegt im Bereich
der Gleichstellung und sozialen Vielfalt. Zudem fällt
in mein Ressort auch der Bereich der Kultur, zum
Beispiel die verschiedenen Musik- und Theateraktivitäten.
Über welche Entwicklung an der Universität haben
Sie sich in den vergangenen beiden Jahren am meisten
gefreut?
Über die ausgezeichnete Drittmittelentwicklung,
den Ausbau der Forschungskommunikation und der
Forschungsförderung, vor allem aber über die Ein-
richtung der Kinderkrippe an der Universität und die
deutlichen Fortschritte im Rahmen der Gleichstellung
– das macht mich stolz. Die Universität Mannheim
ist jetzt viel familienfreundlicher und in der Gleichstellung auf einem guten Weg. Das hilft uns auch
bei den Bewertungen der DFG, die deutlich besser
ausfallen als vor einigen Jahren.
Auch wenn der Anteil an Professorinnen in Mannheim
über dem bundesweiten Durchschnitt liegt, gibt es
noch viel zu tun im Bereich Gleichstellung.
Gleichstellung ist ein gesellschaftliches Thema, kein
Frauenthema. Jeder sollte die gleichen Chancen
haben, unabhängig von Geschlecht, Alter, Religion,
Herkunft oder sexueller Orientierung. Dennoch müssen Frauen weiter gefördert werden. In den meisten
Fächern haben wir sehr, sehr gute Absolventinnen,
auch bei den Promotionen stehen wir mit rund
40 Prozent Frauenanteil noch gut da. Leider verlieren
wir immer noch viele sehr gut ausgebildete Frauen
nach der Promotion. Wenn wir es nicht schaffen,
Frauen an der Universität zu halten, verschenken wir
die Hälfte des geistigen Kapitals. Dafür brauchen wir
40
Spirit
Spirit
allerdings auch einen Kulturwandel, der es Frauen
und Männern ermöglicht, Familie und Beruf miteinander zu vereinbaren.
die Frauen zu halten, sondern auch den einzelnen
Fakultäten der Universität, da es sich um zusätzliche
Stellen handelt.
Welche konkreten Maßnahmen ergreift die Uni-
Es gibt Vorschläge der Europäischen Union, eine
versität, um die Anzahl an Professorinnen weiter zu
gesetzlich verpflichtende Frauenquote in Unterneh-
erhöhen?
men einzuführen. Wäre das auch für die Universität
Das Rektorat hat gerade einen neuen Berufungsleitfaden erarbeitet, der strengere Vorgaben für
das Thema Gleichstellung vorsieht. In Zukunft soll
festgelegt werden, wie hoch der Frauenanteil bei
Probevorträgen sein muss. Auch soll verstärkt darauf
geachtet werden, dass bei Berufungen Frauen nicht
nur von Männern begutachtet werden.
Die Ultima Ratio, die zurzeit in der politischen
Diskussion ist, ist das Gender Budgeting. Dabei
werden gewisse Teile des Budgets der Universität
anhand von Zielvereinbarungen im Bereich Gender
vergeben. Wenn sich der Frauenanteil dann nicht
verbessert, hätte das auch finanzielle Auswirkungen
für die Universität.
Mannheim sinnvoll?
Die Universität Mannheim plant also, Stellen nur
Die Universität Mannheim zeichnet sich durch ein
für Frauen zu schaffen?
scharfes Profil und die Verzahnung aller Fach-
Das Programm „Gleichstellung 2020“, das im Herbst
starten soll, wird finanziert aus den Hochschulpaktmitteln des Bundes und richtet sich ganz gezielt
an Frauen nach der Promotion. Das hilft nicht nur,
bereiche mit den Wirtschaftswissenschaften aus.
Als Insellösung ist das schwierig durchzusetzen.
Klar ist jedoch, dass die freiwilligen Zielvereinbarungen der letzten Dekaden wenig bewirkt haben.
Wir brauchen verbindliche Zielvereinbarungen. Das
Berichtswesen, das gegenüber der DFG besteht,
ist dafür ein probates Mittel. Wenn die Zielvereinbarungen nicht eingelöst werden, muss die Universität auf Gelder verzichten. Das ist leider immer
noch die Sprache, die alle am besten verstehen. Eine
gesetzliche Quote wäre zwar ein geeignetes Mittel,
aber das ist Aufgabe der Politik. Die Universitäten
haben bereits jetzt genügend Instrumentarien, die es
ermöglichen, Gleichstellung zu erwirken.
Wie wird dies im Rückblick in der Philosophischen Fakultät beurteilt, die im Zentrum der Diskussionen stand?
41
Sicher gibt es da noch Wunden, aber wenn man
sich die Philosophische Fakultät heute ansieht, weist
sie ein ordentliches Fächerspektrum und ein klares
Profil auf. Im Vergleich mit anderen Universitäten
sind wir hier sehr gut aufgestellt. Die Studiengänge
der Universität Mannheim, die Wirtschaft und Kultur
verbinden, sind ein absolutes Erfolgsmodell.
Mehr als zwei Jahre haben Sie als Prorektorin für
Forschung mit Rektor Arndt zusammengearbeitet.
Wie haben Sie die Zusammenarbeit erlebt?
„ Gleichstellung ist ein
gesellschaftliches Thema,
kein Frauenthema.“
Ich habe immer offen gesagt, was ich noch gerne
an der Universität verändern will. Da habe ich mich
also wenig von Professor Arndt unterschieden. Ich
hatte immer den Eindruck, dass nicht nach politischen oder persönlichen Kriterien entschieden wurde,
sondern sachbezogen und mit einem vernünftigen
Maß an Kontinuität.
Was ich an Professor Arndts Arbeitsweise immer
besonders geschätzt habe, ist seine Besonnenheit
in der Sicht auf die Dinge – ohne dabei die Fähigkeit
zu verlieren, schnell auf Probleme oder Entwicklungen reagieren zu können. Wir waren in einigen
Punkten nicht immer gleich einer Meinung, dennoch hat er mit dafür gesorgt, dass die Universität
Mannheim deutliche Fortschritte in der Gleichstellung gemacht hat. Heute stehen wir im Vergleich zu
anderen Universitäten sehr gut da.
Spirit
43
Die Universität Mannheim baut auf ihre Freunde, die ihr helfen, auch international wettbewerbsfähig zu sein.
Mit starken Partnern an die Spitze
Von Förderern, Stiftern und Mäzenen
Allein mit öffentlichen Mitteln kann sich die Universität Mannheim
nicht gegen die zunehmende Konkurrenz behaupten. Doch sie hat Förderer, Mäzene und Stifter, die darum wissen und die Universität immer
wieder bei der Umsetzung strategischer Vorhaben unterstützen. Viele
Projekte sind nur möglich, weil Partner die Universität aus privatem Vermögen uneigennützig fördern. Die Universität Mannheim baut auf ihre
Freunde, die ihr helfen, auch international wettbewerbsfähig zu sein.
Stiftung der Universität Mannheim
Die Stiftung der Universität Mannheim leistet aus Kapitalerträgen
ihren Beitrag zur Unterstützung der Ziele der Universität. Dank verschiedener Zustiftungen können jährlich mehrere Projekte der Hochschulleitung gefördert werden. Zuletzt hat der Stiftungsvorstand eine größere
Summe für das Projekt „Renaissance 2.0“ zur Renovierung von Aula
und Katakomben bewilligt. Es bedarf in Zukunft jedoch noch einiger
Anstrengung, um die Stiftung der Universität so stark zu machen, wie
dies für eine nachhaltige Weiterentwicklung nötig sein wird.
Stipendienfeier im Rittersaal
44
Spirit
Spirit
„Business Administration and Corporate Governance“.
Stiftungsgeber sind die vier börsennotierten Mannheimer Unternehmen Bilfinger SE, Fuchs Petrolub AG,
MVV Energie AG und Südzucker AG.
Hilfe für die Spitzenforschung
Freunde der Universität Mannheim
Der Kreis der Freunde der Universität Mannheim
umfasst rund 90 Unternehmen, Körperschaften und
Stiftungen. Gemeinsames Ziel ist es, die Universität
Mannheim als beste deutsche Hochschule in den
Wirtschafts- und Sozialwissenschaften im internationalen Wettbewerb zu unterstützen. Die Mitglieder
leisten hierzu materielle und ideelle Unterstützung.
Im Gegenzug profitieren sie von einem privilegierten
Dialog mit der Hochschulleitung und einer guten
Verbindung zu Studierenden. Mit seinen Einnahmen
finanziert der Verein beispielsweise Stipendien, fördert größere und kleinere Projekte und unterstützt
die CSR-Wochenenden der Universität.
Die öffentliche Ausstattung lässt deutschen Hochschulen im internationalen Wettbewerb um die
besten Forscher nicht immer gute Chancen auf
erfolgreiche Berufungsverhandlungen. Die Universität Mannheim möchte daher künftig verstärkt mit
privater Hilfe Anreize setzen, etwa mit leistungsbezogenen Zulagen oder besonderer Ausstattung für
ein Forschungsprojekt. Unterstützende Unternehmen
helfen dabei, die besten Köpfe nach Deutschland
zu holen – und profitieren vom privilegierten Kontakt zu dem geförderten Forscher. Eine Unterstützung nach diesem Modell ermöglicht beispielsweise
die Fontana-Stiftung des Mäzens Dr. Hermann
Röchling.
Viele Projekte sind
nur möglich, weil
Unternehmer und Stifter
die Universität
uneigennützig fördern.
Stipendien ebnen den Weg
Stiftungsprofessuren setzen neue Themen
Stiftungsprofessuren sind ein wichtiges Instrument
der Universität, um neue Themenfelder zu erschließen. Stiftungen und Unternehmen finanzieren
derzeit acht Stiftungsprofessuren an vier Fakultäten.
Dabei gibt es Professuren, die von einer einzelnen
Stiftung gefördert werden, wie die „Stiftungsprofessur für Allgemeine BWL und Wirtschaftsinformatik,
insbesondere E-Business und E-Government“ der
Dieter-Schwarz-Stiftung, aber auch Professuren, die
gemeinsam von mehreren Unternehmen getragen
werden. Ein Beispiel hierfür ist die Stiftungsprofessur
Nicht nur die Forschung findet Förderer, auch die
Studierenden der Universität Mannheim profitieren
von der Unterstützung durch Unternehmen, Mäzene
und Absolventen. Über 200 Stipendien können
jährlich mit der Hilfe von Spendengeldern vergeben
werden. Die Stipendiengeber profitieren vom direkten
Kontakt zu den Studierenden, der bereits bei der
Stipendienfeier aufgebaut wird.
Über 200 Stipendien
können jährlich mit
Hilfe von Spendengeldern
an leistungsstarke
Studierende vergeben
werden.
45
46
Spirit
Spirit
Mannheims Alumni sind der Universität wichtig. Als Botschafter vertreten sie die Universität Mannheim – wo immer auf der Welt sie jetzt sind und was
immer sie heute tun. Mit dem Alumni-Netzwerk ABSOLVENTUM MANNHEIM bleiben Sie ein Leben lang mit der Universität Mannheim verbunden.
Aktuell zählt die größte und älteste fakultätsübergreifende Alumni-Organisation Deutschlands 6.250
Mitglieder. ABSOLVENTUM unterstützt die Ehemaligen
47
engagieren. Die Mentoren bringen den Studierenden
die Arbeitswelt näher und unterstützen sie bei Fragen
zur persönlichen Entwicklung.
Kontakte zwischen Unternehmen und Studierenden zu knüpfen, dafür bietet die Career Fair an der
Universität Mannheim die ideale Plattform. 2012 präsentierten sich über 100 Unternehmen drei Tage lang
auf dem Campus. Die Jobmesse wurde von rund 7.000 Studierenden aller Fachrichtungen besucht.
dabei, sich auszutauschen und die intellektuelle und
Ein Netzwerk
fürs Leben
emotionale Verbindung zur Universität zu halten. Doch
Soziale Verantwortung
das Angebot geht weit darüber hinaus. Und es gibt
Seit 2007 vergibt ABSOLVENTUM Stipendien an viele Möglichkeiten, sich zu engagieren.
besonders leistungsstarke Studierende. Möglich wird
dies durch Spenden und Beiträge der Mitglieder. In der Welt zuhause
Bisher konnten so 144 Studierende gefördert werden –
London, Paris, Moskau, New York, Shanghai oder zusätzlich zu den bereits bestehenden Stipendien der
Sydney – auf der ganzen Welt treffen sich Mannheimer
Universität Mannheim.
Absolventinnen und Absolventen. Möglich wird dies
ABSOLVENTUM MANNHEIM
Auch an der Modernisierung des Campus ist durch die internationale Ausrichtung von ABSOLVENTUM
ABSOLVENTUM wesentlich beteiligt: So konnte bei-
mit seinen 44 Regionalgruppen weltweit.
spielsweise mit Hilfe von ABSOLVENTUM bereits ein
Hörsaal renoviert werden oder Lounges im Café EO
Kultur erleben
und im Café Soleil eingerichtet werden. Eine Groß-
Bei Kulturveranstaltungen genießen ABSOLVENTUM-
spende zur Renovierung der Aula und den Katakomben
Mitglieder exklusive Vorteile: Etwa eine Sonderfüh-
bildete den Projektstart der „Renaissance 2.0“.
rung mit einem Museumskurator oder Gespräche mit
Schauspielern, Sängerinnen oder Dramaturgen nach
Besondere Leistungen für Mitglieder
der Theateraufführung. Dank der Kooperation mit
Abgerundet wird das umfangreiche Leistungsangebot zahlreichen Mannheimer Kultureinrichtungen können
von ABSOLVENTUM durch zahlreiche attraktive
immer wieder besondere Veranstaltungen zu reduzier-
Vergünstigungen für Mitglieder. Dazu zählen unter
tem Preis angeboten werden.
anderem der Zugriff auf Online-Angebote der Universitätsbibliothek, die Möglichkeit, bei Kursen das Studium
Zukunft trifft Erfahrung
Generale nachzuholen, wofür man im Studium keine
Wer etwas zurückgeben will und zugleich im Kontakt
Zeit hatte, oder am Programm des Instituts für Sport
mit Studierenden bleiben möchte, kann sich als Mentor
teilzunehmen.
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Campus
Campus
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Deutschlands schönster Campus
Barocker Charme trifft auf moderne Hörsäle
03
Campus
Hörsaal SO 108
50
Campus
Campus
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Das Mannheimer Schloss
macht die CampusAtmosphäre der Universität
einzigartig.
Internationale Studierende haben die Universität
Mannheim in einer Befragung zum schönsten Campus Deutschlands gewählt. Im weltweiten Vergleich
konnte der zweite Platz erreicht werden. Gewonnen
hat die Universität Mannheim dabei mit ihrer einmaligen Atmosphäre. Ihr Campus ermöglicht kurze
Wege zwischen allen Disziplinen. Gleichzeitig liegt
sie nicht wie andere Campus-Universitäten auf
der grünen Wiese, sondern ist eingebunden in das
städtische Leben.
Das Herzstück des Campus bildet das Mannheimer Schloss – mit einer Länge von mehr als 400
Metern ist es größte Barockschloss Deutschlands.
Hier sind weite Teile der Universität untergebracht.
Mit Hilfe privater Spender und des Landes BadenWürttemberg wurden in den vergangenen Jahren
Hörsäle und Bibliotheken renoviert und verbinden
nun die mehr als 250 Jahre alte Architektur mit
moderner Ausstattung. Moderne Kunstausstellungen in verschiedenen Bereichen des Schlosses bilden
einen spannungsreichen Kontrast zur Architektur
des 18. Jahrhunderts.
Alle Disziplinen, die nicht im Schloss angesiedelt
sind, sind innerhalb weniger Minuten zu Fuß erreichbar. Sie verfügen wie die Volkswirtschaftslehre oder
Wirtschaftsmathematik und Wirtschaftsinformatik über
neue Gebäude oder sind wie die Sozialwissenschaften in sanierten Gebäuden untergebracht. Einzelne
Institute und Seminare befinden sich in renovierten
Altbauvillen in unmittelbarer Nähe zum Schloss.
Das größte Barockschloss Deutschlands
Die monumentale Anlage aus dem Zeitalter des
Absolutismus hat ihren Ursprung in einem Religionsstreit zwischen dem katholischen Kurfürsten Carl
Philipp und den reformierten Heidelberger Bürgern.
Als Carl Philipp, verärgert über die Heidelberger, die
kurpfälzische Residenz 1720 nach Mannheim verlegen ließ, entstand eine der größten und modernsten
Schlossanlagen in Europa. Insgesamt fast 40 Jahre
wurde mit Unterstützung von bedeutenden Künstlern wie Balthasar Neumann, Nicolas de Pigage und
Cosmas Damian Asam an dem imposanten Gebäudekomplex gebaut.
52
Campus
Flur im Ostflügel
Campus
Unter seinem Erben Carl Theodor wurde das Schloss
Mannheim zu einem bedeutenden Zentrum für
Wissenschaft, Kunst und Kultur.
Im Jahr 1763 gründete der aufgeklärte Landesherr nach dem Vorbild der bayerischen Akademie der
Wissenschaften die „Academia Theodora Palatina“.
Sie umfasste drei Fachrichtungen: Eine historische
Klasse beschäftigte sich mit Landeskunde und
erfasste die Altertümer. Eine naturwissenschaftliche
Klasse betrieb vor allem physikalische und astronomische Studien. Eine dritte meteorologische Klasse
kam später hinzu.
Nach dem Umzug Carl Theodors nach München
diente das Mannheimer Schloss vornehmlich als Sitz
von Gerichten, Schulen und Behörden. Der Zweite
Weltkrieg hatte die nahezu vollkommene Zerstörung
des Schlosses zur Folge. Als die Alliierten Mannheim
1945 befreiten, standen nur noch die Außenmauern.
Das Schloss wird zum Sitz der Universität
Studierende auf der Mensawiese
Die Entwicklung der Universität und die bauliche
Entwicklung des Schlosses sind seit 1952 eng verknüpft, als das Land Baden-Württemberg beschloss,
den noch kriegszerstörten Ostflügel für die Zwecke
der Wirtschaftshochschule wieder aufzubauen. Im
Mai 1955 zogen Studenten und Professoren feierlich
ein. Die Bronzetafel „Wirtschaftshochschule“ über
dem Haupteingang erinnert daran. Die bewusste
Anknüpfung an die Akademie wurde mit dem Wahlspruch „in omnibus veritas“ bekräftigt. „In allem
Wahrheit sei das höchste Gesetz“ war auch der Leitgedanke der Satzung der Kurpfälzischen Akademie.
Bis 1963 verdreifachte sich die Zahl der Immatrikulationen und der gewachsene Raumbedarf
führte zum Wiederaufbau des so genannten
Schneckenhof-Flügels. Der weitere Ausbau sowohl
des Schlosses als auch der Wirtschaftshochschule
erfolgte kontinuierlich in den Folgejahren. Bis auf
wenige Ausnahmen wurde beim Wiederaufbau die
äußere Gestalt beibehalten, während die Innenräume
neu aufgeteilt und gestaltet wurden.
Die späten 60er Jahre brachten nicht nur die
Ernennung zur Universität, sondern auch neue
Räume in den benachbarten Quadraten. Die Stadtvillen im Quadrat L5 stehen heute unter Denkmalschutz. Zu Beginn der 70er Jahre wurden der
Universität schließlich weitere Bereiche im Schloss
zur Verfügung gestellt. Lediglich die Schlosskirche
und das Museum im Mittelbau rund um den Rittersaal dienen nicht der Forschung und Lehre.
In der Folge unterstützte das Land die Universität mit mehreren Neubauten, beispielsweise dem
Bibliotheksgebäude von Gottfried Böhm in A3 oder
dem modernen „Verfügungsgebäude“ in L5.
Karl Ludwig-Statue im Ehrenhof
53
Campus
55
Die Universität und die „Renaissance des
Barockschlosses“
Um das Jahr 1999 waren die Hörsäle und Seminarräume recht abgenutzt. Für die Innenrenovierung
des Schlosses und die Ausstattung mit modernster
Vortragstechnik reichten die Gelder der öffentlichen
Hand allerdings nicht mehr aus. Was tun? Die Universität ging das Vorhaben in Eigeninitiative an.
Mit einem Workshop an der Universität Mannheim im Jahre 2000 fing alles an: 20 Studierende
und Ehemalige diskutierten unter der Leitung des
Marketing-Experten Frank Merkel, wie die Marke
Universität Mannheim attraktiver werden könne. In
der Forschung und Lehre befand man sich bereits
in einer komfortablen Spitzenposition. Dies spiegelte
sich jedoch nicht im baulichen Zustand der Gebäude
wider. Ein Teilnehmer schlug spontan vor, die
Renovierung des Schlosses selbst in die Hand zu
nehmen und setzte damit eine Kettenreaktion in
Gang: Vom Studierenden über den Professor bis hin
zum Oberbürgermeister – insgesamt mehr als
100 Helfer – versahen die Räume und Flure der
Universität Mannheim in den folgenden Monaten
mit einem neuen Anstrich.
Renaissance des
Barockschlosses:
„Ein Erfolg
öffentlich-privater
Partnerschaft.“
Stuttgarter Zeitung
Blindtext Vorname Name Funktion
Foyer des Ostflügels
Die Initiative „Renaissance des Barockschlosses“, ein
in der deutschen Hochschullandschaft einmaliges
Projekt, war geboren. Das Ziel war es, die Universität Mannheim zu einer der schönsten Hochschulen
Deutschlands zu machen. Förderer der Universität
begeisterten sich ebenfalls für die Idee: Seither flossen 53 Millionen Euro aus privaten Spenden und
der öffentlichen Hand in die Renovierung der Universität. 24 Hörsäle konnten auf diese Weise renoviert
werden, 14 davon mit der Hilfe von Großspendern.
Die Spende der Hasso-Plattner-Stiftung in Höhe von
zehn Millionen Euro, die die Aufstockung des
Mansarddaches ermöglichte, ist nur ein Beispiel für
das außerordentliche Engagement der Förderer
der Universität.
Mit Ausstellungen, Vorträgen, Konzerten und
Workshops wurde im Rahmen der Initiative gleichzeitig die Universität für alle Interessierten geöffnet.
Die Universität steht auch heute Besuchern jederzeit offen. Von ihrer schönsten Seite zeigt sie sich
jedes Jahr im September während des Mannheimer
Schlossfestes, wenn Studierende und Mitarbeiter
zum gemeinsamen Feiern einladen.
56
Campus
Campus
57
Renaissance 2.0
Das Mannheimer Renaissance-Projekt derts. In den kommenden Jahren soll ins-
wurde mehrfach ausgezeichnet und einige
besondere die Aula wieder zu einem reprä-
Hochschulen ahmen die Idee bereits nach. sentativen Veranstaltungsraum werden, Von diesen Erfolgen beflügelt, sollen nun der dem Gesamtbild der Universität Mann-
weitere Projekte angegangen werden. Die
heim entspricht.
„Renaissance 2.0“ des Barockschlosses Die Universität wird dabei tatkräftig von
widmet sich der Instandsetzung der Aula ihrer Alumni-Organisation ABSOLVENTUM
und der Katakomben.
MANNHEIM unterstützt. Dies allein wird Die Aula und die Katakomben stehen für
jedoch nicht ausreichen. Auch die aktive Veranstaltungen aller Art zur Verfügung. Unterstützung von Studierenden, Alumni,
In ihnen dominiert jedoch noch der Charme
stolzen Eltern, Freunden und Förderern ist
der 50er Jahre. Weder die Wandvertäfelung gefragt. Der Erfolg der ersten Spenden-
der Aula, noch die Zugänge, das Treppenhaus
aktion resultierte aus der Summe vieler oder die Sanitäranlagen der Katakomben
Einzelspenden. Das erhofft sich die Univer-
entsprechen dem Standard des 21. Jahrhun-
sität auch für dieses Mal.
Die Aula der Zukunft? (Vision von Blocher Blocher Partners)
58
Campus
Campus
Die „Renaissance des Barockschlosses“ ist der Beweis,
Ich bin, obwohl in Berlin geboren, leidenschaftlicher
dass Ideen zum Fliegen kommen, wenn Menschen mit
Mannheimer geworden. Auf die Qualität und den Ruf der
voller Energie bei der Sache sind. Professor Arndt hat
Universität Mannheim bin ich sehr stolz. Insbesondere
maßgeblich dazu beigetragen, dass aus einer Vision gefällt mir die Entwicklung der jüngsten Vergangenheit.
Realität wurde und die Universität Mannheim mit Recht
Mit dem Mannheimer Sportstipendium konnten wir ein
den Ruf hat, ein herausragender Studienort zu sein.
bundesweit einmaliges Programm zur Förderung von
Danke für eine großartige Zusammenarbeit.
Spitzensportlern aufbauen.
Die ersten sechs Jahre der Amtszeit des Rektorats In den letzten Jahren hat sich die Universität Mannheim
Arndt durfte ich als Prorektor für Lehre mitgestalten. herausgeputzt. Sie ist schöner denn je. Und sie hat ein
In diese Zeit fiel die Umstellung aller Studiengänge auf liebevolles Verhältnis nicht nur zu den zahlenintensiven,
Bachelor- und Masterprogramme und ihre Akkredi-
sondern auch zu den schönen (Geistes-)Wissenschaften
tierung. Die Verwendung der damals neu eingeführten
gefunden. In Zeiten der Finanz- und Schuldenkrise ist
Studiengebühren erfolgte fair und im Konsens. Dies das ein Gebot der Vernunft.
Klaus Greinert
Dipl. Kfm. Frank Merkel
Vorstand wob AG, Initiator der
„Renaissance des Barockschlosses“
ehemaliger Hockey-Nationalspieler,
Ehrensenator der
Universität Mannheim
alles gelang mit nachhaltigem Erfolg.
Prof. Dr. Dagmar Stahlberg
Stellvertretende Vorsitzende
Dr. Hans-Peter Wild, Präsident der
des Universitätsrats
Leonie-Wild-Stiftung
Es hat sich viel getan in den letzten zwölf Jahren an Prof. Dr. Kai Brodersen
Prof. Dr. Jochen Hörisch
Präsident der Universität Erfurt
Literatur- und Medienwissenschaftler
Die Universität Mannheim ist konsequent dem Leistungs-
der Universität Mannheim. Ein Symbol für die Verände-
prinzip verpflichtet. Das beginnt mit der Auswahl der
rungen in der Vergangenheit und diejenigen, die viel-
besten Studierenden, setzt sich fort über Stipendien für
leicht in den nächsten Jahren folgen werden, ist für mich
die leistungsstärksten Studierenden und umfasst die „Renaissance des Barockschlosses“: die Synthese in der Forschung Zielvereinbarungen mit der Hochschul-
davon, offen für Neues zu sein und die Modernität leitung und leistungsbezogene Gehaltsbestandteile. zu verbinden mit dem, was gewachsen und wertvoll ist.
So hat sich die Universität ein erstklassiges Niveau erarbeitet. Das unterstütze ich gerne.
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Campus
61
Streiflichter
Einblicke in die Entwicklung der Universität
Die Universität Mannheim gilt heute als Vorbild
für eine gelungene Profilschärfung. Die strukturelle
Reform der Hochschule ist jedoch nicht die einzige
Entwicklung, die seit 2001 von sich reden macht.
Die bauliche Veränderung des Campus mit der Wiedererrichtung des Mansarddachs des Schloss-Mittelbaus als auffälligstes Zeichen und die Gründung
der Mannheim Business School (MBS) sind weitere
Projekte, die die Universität auszeichnen. Stolz
ist die Universität außerdem auf die Etablierung des
Schlossfests, das als universitäres Fest mit einem
breiten Kulturangebot mittlerweile einen festen Platz
im Mannheimer Kalender hat.
Hasso-Plattner-Bibliothek unter dem Mansarddach
62
Campus
Campus
63
Reich des Wissens unter dem Mansarddach
Mit der Hasso-Plattner-Bibliothek bietet die Universität Mannheim ihren Studierenden eine der
modernsten Bibliotheken der deutschen Hochschullandschaft. Ermöglicht wurde die aufwendige
Renovierung inklusive Wiederaufbau des Mansarddachs durch eine Spende über zehn Millionen Euro
der Hasso-Plattner-Stiftung, die als Initialzündung
wirkte. Das Land Baden-Württemberg und der Bund
finanzierten daraufhin mit weiteren 17 Millionen
Euro die Erstausstattung der Bibliothek und die
Erweiterung des Schlossmuseums. Verteilt auf drei
Ebenen stehen den Forschenden und Studierenden
rund 300.000 Bücher und Zeitschriften aus den
Fachbereichen Recht, Volkswirtschaft, Geschichte
und Wirtschaftsgeographie zur Verfügung. Bis
zu 2.000 Studierende nutzen täglich das Angebot
der Hasso-Plattner-Bibliothek im Mittelbau des
Schlosses.
Der Umbau der Bibliothek war baulich wie
technisch eine Herausforderung. Die historische Bausubstanz und die moderne Nutzung mussten nicht
nur unter ästhetischen Gesichtspunkten in harmonischen Einklang gebracht werden, auch den Anforderungen an die Statik musste Rechnung getragen
werden. Parallel zur Renovierung der Außenfassade
des Mittelbaus des Schlosses entstand im Inneren
die neue Bibliothek – hier dominieren im Gegensatz
zur historischen Außenansicht moderne Glas-Stahlkonstruktionen und roter Teppichboden, kombiniert
mit schwarzem Naturstein-Belag.rung
Steiniger Weg zum Erfolg
Die Profilbildung an der Universität Mannheim wird
heute nicht nur in der Universität selbst, sondern
auch in der Öffentlichkeit als großer Erfolg gesehen.
In der Wochenzeitung „Die Zeit“ wurde die Reform
als „Wunder von Mannheim“ betitelt, die „Wirtschaftswoche“ sprach von „einer kleinen Revolution“.
Die Mannheimer Universität war eine der ersten
deutschen Universitäten, die ihr Profil schärfte und
damit einem erklärten Ziel der deutschen Hochschulpolitik folgte. Insbesondere die Exzellenzinitiative
von Bund und Ländern vertrat die Philosophie, starke
Fachbereiche weiter zu stärken. Allerdings: Der Weg
war nicht leicht. Die von den Veränderungen betroffenen Wissenschaftler, Teile der Studierenden und
auch Mannheimer Politiker wandten sich gegen die
Reformen. Sowohl die Gegner des Umbaus als auch
die Hochschulleitung erfuhren in einem schmerzhaften Prozess, wie schwierig Reformen sein können
und wie wichtig Kompromisse. Ohne Gegenstimme
haben Universitätsrat und Senat letztlich den „Struktur- und Entwicklungsplan“ beschlossen. Heute
profitieren alle gemeinsam von den Erfolgen.
Wiedererrichtung des Mansarddachs
Bronnbach: Tagungen in der Klosteranlage
Das Kloster Bronnbach im Taubertal ist die offizielle
Tagungsstätte der Universität Mannheim. Im Juni
2002 unterschrieben die Universität Mannheim und
der Main-Tauber-Kreis einen Kooperationsvertrag
über die Nutzung von Klosterräumen für universitäre
Veranstaltungen. Regelmäßig führt die Universität im
besonderen Ambiente der alten Klosteranlage vielfältige wissenschaftliche, musikalische und kulturelle
Veranstaltungen durch. Die Fakultäten halten hier
Vorträge und Vortragsreihen, Tagungen, Präsentationen, Podiumsdiskussionen und Seminare für
Doktoranden und Studierende ab. Das „Bronnbacher
Stipendium“ der Universität Mannheim, das im
Zusammenwirken mit dem Kulturkreis der Deutschen
Wirtschaft im BDI Studierende für Kunst und Kultur
begeistern möchte, wurde nach dem Tagungsort
benannt.
64
Campus
Campus
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Förderung durch die Exzellenzinitiative
Individuell zum Erfolg mit der Mannheim
Business School
„So individuell wie Sie selbst sind“ lautet
der Leitgedanke des einjährigen, englischsprachigen Mannheim MBA, der Führungsnachwuchs auf eine Karriere im internationalen Top-Management vorbereitet.
Die 2005 gegründete Mannheim Business
School (MBS) ist das organisatorische Dach
für betriebswirtschaftliche ManagementWeiterbildung an der Universität Mannheim. Sie besitzt als einzige deutsche
Institution die „Triple Crown“ und ist damit
bei den drei weltweit führenden Vereinigungen wirtschaftswissenschaftlicher Bildungseinrichtungen akkreditiert. Forschung
und Lehre auf weltweitem Spitzenniveau,
Internationalität, Praxisorientierung und
ein konsequentes Qualitätsmanagement
gelten als Erfolgsfaktoren des „Mannheimer
Konzepts“. So gelang es der MBS binnen
weniger Jahre zu den weltweit erfolgreichsten MBA-Anbietern aufzuschließen.
2006 erhielt die Universität Mannheim im
Rahmen der Exzellenzinitiative des Bundes
und der Länder die Zusage für die Förderung eines Doktorandenzentrums. In dieser
ersten Runde der Exzellenzinitiative wurde
die Universität über fünf Jahre mit sechs
Millionen Euro gefördert. Mit den Geldern
baute sie die Graduate School of Economic
and Social Sciences (GESS) auf. Auch in
der zweiten Runde war die Universität erfolgreich: Der Bund und die Länder finanzieren die Graduiertenschule für weitere
fünf Jahre.
Die GESS ist bundesweit das erste
Zentrum für Promovierende in den Wirtschafts- und Sozialwissenschaften. Sie
bietet eine strukturierte Doktorandenausbildung in empirischen und quantitativen
Methoden und deren Anwendungen in
Betriebswirtschaftslehre, Volkswirtschaftslehre und den Sozialwissenschaften (Politikwissenschaft, Psychologie und Soziologie).
Ihr Ziel ist es, akademischen Nachwuchs
nach besten internationalen Standards auszubilden mit dem Schwerpunkt auf exzellenter Forschung.
Kunst im Schloss
Oben: Zhou Jinhua
vor seinem Werk im
Schneckenhof Ost
Rechts: Studentische
Kunst im Westflügel
Wo könnte man Kunst eindrucksvoller präsentieren
als in einem Barockschloss? Mit faszinierenden Ausstellungen und Sammlungen eröffnet die Universität
Mannheim ihren Studierenden und Mitarbeitern
neue künstlerische Perspektiven. Die Kunst im Schloss
ermöglicht einen Blick über den Tellerrand und
schafft eine einzigartige Lern- und Arbeitsatmosphäre.
In den vergangenen Jahren konnten international
renommierte Fotografen wie Robert Häusser, Horst
Hamann oder Matthias Hangst für Ausstellungen an
der Universität gewonnen werden. Durch eine
Dauerleihgabe der Deutschen Bank kann in der
Hasso-Plattner-Bibliothek eine bedeutende Auswahl
neoexpressionistischer Werke, der sogenannten
„Heftigen Malerei“, betrachtet werden. Im renovierten Senatssaal sind Werke aus der Sammlung Würth
zu sehen: Zur Zeit werden Werke des Malers A.R.
Penck ausgestellt.
Seit 2011 verwandeln die modernen Werke junger,
chinesischer Künstler und international bekannter
Graffitikünstler auch die Lesesäle der BWL-Bibliothek
in eine Kunstgalerie. Mit ihren Bildern rebellieren
die jungen, chinesischen Künstler wie Zhou Yilun,
Zhao Bo oder Ye Quiang gegen das Spießermilieu der
chinesischen Mittelklasse. Ermöglicht wird die Ausstellung durch das Engagement von Absolventinnen
und Absolventen der Universität.
Campus
67
Mannheimer Schlossfest
Mannheimer
Schlossfest: „Der
Kurfürst hätte
seine helle Freude
daran gehabt.“
Mannheimer Morgen
Kunst, Kultur, Wissenschaft und Party – das alles bietet das
Mannheimer Schlossfest. Die Idee des Schlossfestes wurde
mit der „Renaissance des Barockschlosses“ geboren. Ziel war
es, das Schloss und damit die Universität Mannheim in den
Mittelpunkt einer Veranstaltung zu stellen und dadurch für
Besucher zu öffnen. Gemeinsam mit Partnern aus Wirtschaft
und Kultur ist es gelungen, ein kostenloses Kulturfest für
die ganze Region zu etablieren. Alle – Bürger, Studierende
und Universitätsangehörige – sind herzlich eingeladen, im
festlichen Ambiente des Schlosses gemeinsam zu feiern
und sich auszutauschen. Die Idee hat sich bewährt: In den
letzten Jahren kamen regelmäßig mehr als 10.000 Besucher
zum Mannheimer Schlossfest und genossen das vielfältige
Programm in der barocken Kulisse.
Sport auf dem Campus
Der Hochschulsport wurde in den letzten Jahren stetig
modernisiert und ausgebaut. Aus mehr als 185 Kursen in
66 Sportarten können Studierende und Unibeschäftigte heute
wählen. Von Gesundheitssportarten wie Yoga über Trends
wie Zumba bis hin zu klassischen Diziplinen wie Fußball oder
Volleyball bietet das Institut für Sport ein vielfältiges Angebot.
Ein wichtiges Ziel der Universität ist es dabei, den Hochschulsport noch näher an den Campus zu holen. Der Kraftraum
in D2, das Gesundheitszentrum in E7 und die Tennisplätze im
Schlossgarten sind hierfür erste Beispiele. Im Bereich des
Friedrichsparks zwischen Mensa und A5 soll mittelfristig eine
Soccer-Arena entstehen.
Zukunft
69
„Wir sind gut gerüstet für die Zukunft“
Der Mannheimer Campus
ist einzigartig. Mit weiteren
Renovierungen will die
Universität dieses Prädikat
verteidigen.
Ein Gespräch mit Kanzlerin Dr. Susann-Annette Storm über die Profilschärfung, die bauliche Entwicklung
und die Zukunftspläne der Universität
Frau Dr. Storm, was sind Ihre Aufgaben als Kanzlerin?
Alle Entscheidungen der Universität, die auch finanzielle Konsequenzen haben, gehören mit zu meinem
Bereich. Aufgabe des Rektorats ist es, die Rahmenbedingungen dafür zu setzen, dass Projekte der
Universität – wie die Exzellenzinitiative – erfolgreich
sein können.
04
Zukunft
es eigentlich als sehr geraden Weg wahrgenommen.
Rektor Arndt hat bereits zu Beginn seiner Amtszeit
klar gesagt, dass die Universität Mannheim aufgrund
ihrer Größe und Lage in der Region konsequent
Schwerpunkte setzen muss.
Die Philosophische Fakultät befürchtete, dass sie
abgeschafft wird.
Aber die finanziellen Mittel der Universität sind
begrenzt…
Wir sind immer gehalten, Prioritäten zu setzen.
Als Rektorat müssen wir gezielt auf Projekte setzen,
die auch weit in die Zukunft wirken. Ich denke, das
ist in den vergangenen Jahren mit der Exzellenzinitiative, den Sonderforschungsbereichen und den
Bauvorhaben gut gelungen. Zusätzlich haben wir
auch die Lehrsituation der Studierenden wesentlich
verbessert.
Die Universität Mannheim ist bekannt für ihr klares
Profil, ihre Fokussierung auf die Wirtschafts- und
Sozialwissenschaften und deren starke Verzahnung
mit den weiteren Fächern. Das war nicht immer so.
Wie haben Sie den Prozess der Profilbildung erlebt?
Natürlich hatten wir große Unruhe. Aber ich habe
Meiner Meinung nach war das immer eine Überinterpretation, die Philosophische Fakultät war nie in
Frage gestellt. Aber der Prozess der Profilbildung
und die Ausrichtung auf die Wirtschafts- und Sozialwissenschaften waren für einige schon schmerzhaft.
Im Rückblick war es aber der richtige Weg.
Nach heftiger Kritik und offenen Anfeindungen
haben Journalisten letztlich sogar vom „Wunder von
Mannheim“ gesprochen.
Das Wunder liegt vielleicht darin, dass man die
Idee der Profilbildung so konsequent weiterverfolgt
hat und sich weder durch internen noch durch
externen Druck von der Idee abbringen ließ. Während
des Veränderungsprozesses stand dabei das Rektorat
unter gehörigem Druck, vor allem aber natürlich
Rektor Arndt.
70
Zukunft
Als Kanzlerin haben Sie die komplette Amtszeit von Rektor
Arndt begleitet. Wie haben Sie die Zusammenarbeit erlebt?
Rektor Arndt ist jemand, der seine Auffassung immer klar
äußert, mit dem man aber auch gut diskutieren kann. Natürlich waren wir in einigen Fällen auch unterschiedlicher
Auffassung, aber beim gemeinsamen Ziel der Neuausrichtung
waren wir uns immer einig.
In den vergangenen elf Jahren hat sich nicht nur strukturell,
sondern auch baulich einiges an der Universität verändert.
Für die Ausstrahlung der Universität ist die äußere und innere
Erscheinung des Schlosses und aller Universitätsgebäude
entscheidend. Zum Beispiel der Eingangsbereich des Schlosses
ist heute hell und transparent und hat eine ganz andere
Wirkung auf Besucher als der alte Eingangsbereich mit dem
Charme der 50er Jahre.
Neben Geldern vom Land hat die Universität auch von einer
Großspende profitiert.
Die zehn Millionen, die uns die Hasso-Plattner-Stiftung für
die Bibliothek im Schlossmittelbau zur Verfügung gestellt hat,
waren ein unheimlicher Schub für uns, gerade in einer sehr
kritischen Phase, als das Land kein Geld mehr dafür zur Verfügung stellen konnte. Aber auch viele kleine Spenden haben
zum Erfolg beigetragen.
Zu dem Renaissanceprojekt hat auch gehört, dass man die
Universität für die Mannheimer Bürger öffnen wollte. War das
erfolgreich und was ist davon geblieben?
Mit Bürgerhörsaal und dem Schlossfest konnten wir zeigen,
dass die Universität ein Teil der Stadt ist und die Universität auch einen Gewinn für Mannheim darstellt. Mit dem
Projekt „Renaissance 2.0“, das eine Renovierung der Aula
und der Katakomben vorsieht, werden wir die Maßnahmen
ja auch fortsetzen.
Mit der Renovierung des A3-Hörsaals und der Neugestaltung
des Quadrats B5 haben die nächsten Großprojekte bereits
angefangen.
A3, unser größter Hörsaal an der Universität, war in diesem
Zustand niemandem mehr zumutbar. Wir haben uns daher
entschieden, den Hörsaal komplett zu renovieren. Das bedeutet aber auch, dass über drei Millionen Euro eingesetzt
werden müssen.
Ein weiteres ambitioniertes Vorhaben ist es, den Universitätssport näher an den Campus zu holen. Wie sehen die Pläne
da konkret aus?
Das Gelände des Friedrichsparks ist für alle Studierende in der
Stadt gut zu erreichen. Wenn das alte Eisstadion abgebaut
ist, könnten wir hier, gemeinsam mit allen anderen Mannheimer
Hochschulen, ein attraktives Gelände für den Hochschulsport
schaffen.
PricewaterhouseCoopers-Hörsaal M 003
Wo sehen Sie in den nächsten Jahren die größten Herausforderungen für die Universität Mannheim?
Die entscheidende Frage für alle Universitäten wird die Frage
der Hochschulfinanzierung sein. Durch die Schuldenbremse,
die jetzt in der Verfassung festgeschrieben ist, müssen Bund
wie Länder Einsparungen machen. Meine größte Sorge ist
es, dass von Einsparungen auch der Bildungsbereich betroffen
sein könnte. Auch bei der Weiterfinanzierung der Exzellenzinitiative wird es letztlich darauf ankommen, ob das Land genügend Geld zur Verfügung stellen kann.
„Die entscheidende Frage für die Universitäten wird die Frage der Hochschulfinanzierung sein.“
72
Zukunft
Zukunft
Die Universität Mannheim ist etwas Besonderes, nicht nur des
Theresia Bauer
Die Universität Mannheim zeichnet sich nicht nur durch exzellente
Rosa Reichenberger
schönen Campus wegen. Mannheim steht in vielen Rankings an
Ministerin für Wissenschaft,
Forschung und Lehre aus, sondern auch durch ein vielfältiges Sprecherin des Allgemeinen
der Spitze und es herrscht ein sehr auf die Zukunft gerichteter
Geist. Die Universität Mannheim ist zudem eingebettet in ein sehr
Forschung und Kunst
Baden-Württemberg
universitäres Leben: Zahlreiche Studierende engagieren sich in
Fachschaften, Hochschulgruppen und über 30 studentischen gutes außeruniversitäres Forschungsumfeld und kann hier von
Initiativen. Sie tragen jedes Semester aufs Neue dazu bei, dass
vielfältigen Kooperationen profitieren.
Bildung an der Universität nicht an der Hörsaaltür endet.
Studierendenausschusses
AStA
Die Universität hat sich in den letzten zwölf Jahren zu einer der
Dr. Peter Kurz
Die Universität Mannheim nimmt in ihren Schwerpunkten Wirt-
Dr. Josef Zimmermann
international wichtigsten Hochschulen im Bereich Wirtschaft
Oberbürgermeister der
schafts- und Sozialwissenschaften einen herausragenden Platz in
Vorsitzender der Freunde
entwickelt. Zugleich platzieren sich die Sozialwissenschaften wie
Stadt Mannheim
Deutschland und inzwischen ganz Europa ein. Ihre Verankerung
die Philosophische Fakultät herausragend in entsprechenden
in Wirtschaft und Gesellschaft und die Förderung der exzellenten
Rankings. Für Mannheim ist die Universität sowohl ein attraktiver
Studierenden sind Anliegen der Freunde der Universität. Dafür
Faktor für die Gewinnung von Talenten als auch ein starker stehen wir auch in der Zukunft.
der Universität Mannheim
Partner für die zukünftige Entwicklung unserer Stadt.
Die Universität Mannheim hat in den letzten zwölf Jahren eine
Prof. Dr. Dr. h.c. mult.
Die enge Verbindung von wissenschaftlicher Theorie und beruf-
Dr. Brigitte Fickel
Spitzenposition unter den deutschen Universitäten erreicht. Peter Frankenberg
licher Praxis ist für Studierende und Ehemalige in vielfacher Weise
Präsidentin von
Sie ist führend in den Wirtschafts- und Gesellschaftswissenschaften und verfügt über das schönste Bauensemble deutscher Vorstand der
Heinrich-Vetter-Stiftung
gewinnbringend und unterstützt die Universität Mannheim bei
ihrer ausgezeichneten Positionierung im Wettbewerbsvergleich.
Hochschulen. Die Universität bietet ihren Absolventen seit Jahr-
Ein lebendiges Absolventennetzwerk ist hierfür eine hervorra-
zehnten beste Berufskarrieren. Mit der Business School hat gende Plattform. Durch mein Engagement bei ABSOLVENTUM sie ihre große internationale Verflechtung beispielhaft erweitert.
MANNHEIM möchte ich dazu meinen persönlichen Beitrag leisten.
ABSOLVENTUM MANNHEIM
73
Zukunft
„ Ich sehe uns zunehmend im Wettbewerb mit
internationalen Universitäten“
Ein Interview mit Rektor Prof. Dr. Ernst-Ludwig von Thadden
„ Den Dialog zwischen der
Universität Mannheim und den
Unternehmen in der Region
zu fördern, wird eine meiner
wichtigsten Aufgaben in
den kommenden Jahren sein.“
Herr Professor von Thadden, von Ihrem Vorgänger über-
Ihr Vorgänger vertritt die Ansicht, Universitäten müssen
nehmen Sie eine Universität, die zu den besten Wirtschafts-
Schwerpunkte bilden, um erfolgreich sein zu können.
hochschulen Europas gezählt wird. Sind das große
In Mannheim sind das die Sozial- und Wirtschaftswissen-
Fußstapfen für den „Neuen“?
schaften – akademisch gesehen ein kleines Feld.
Ja, das sind große Fußstapfen. Natürlich braucht man große
Füße, um eine Universität zu leiten (lacht). Aber ich will die
neuen Aufgaben zumindest mit ebenso viel Energie wie mein
Vorgänger anpacken.
So klein finde ich das gar nicht, zumal wenn Sie es in
Zusammenhang mit den Geistes- und Rechtswissenschaften und der Informatik und Mathematik sehen. Die
Wirtschafts- und Sozialwissenschaften sind ein großes
und wichtiges Segment der Wissenschaft und von größter
Bedeutung für unsere gesamte Gesellschaft.
Wie die gegenwärtigen Wirtschafts-, Staats- und
Gesellschaftskrisen zeigen, werden diese Fragen immer
wichtiger werden, und ich wünschte mir, die Gesellschaft
nähme sie auch akademisch ernster. Milliarden zum
Beispiel in medizinische Forschung zu investieren, bringt
wenig, wenn man die sozialen und wirtschaftlichen
Prozesse nicht versteht, mit denen die Ergebnisse dieser
Forschung an den Mann oder die Frau gebracht werden
müssen.
Sie sind einstimmig gewählt worden. Was empfinden Sie
angesichts des Wechsels?
Zunächst Dankbarkeit für das große Vertrauen und dann
vor allem Neugierde und Spannung.
Was werden Sie von Ihrem Vorgänger übernehmen?
Das Schiff bleibt auf Kurs. Einer der Gründe, warum ich mich
für das Amt zur Verfügung stelle, war ja der Eindruck,
dass die Universität sehr gut aufgestellt ist und ausbaufähig
und -willig ist.
75
76
Zukunft
Zukunft
77
„Die Förderung der Karrieremöglichkeiten von Nachwuchswissenschaftlern ist eines meiner Hauptziele.“
Ist der Prozess der fachlichen Profilbildung also
abgeschlossen?
Im Wesentlichen ja. Die Wirtschaftsinformatik wird
man sicher begleiten müssen, ebenso den Unternehmensjuristen, der ja eine dramatische Neuerung
in der deutschen Universitätslandschaft ist und
dennoch sehr erfolgreich begonnen hat. Ich kann
mir auch eine Profilschärfung innerhalb der MasterStudiengänge vorstellen, die vielleicht zu gewissen
neuen inhaltlichen Schwerpunkten führt. Die Weiterentwicklung und der Ausbau der Mannheim Business
School, einer unserer Erfolgsgeschichten, gehört
ebenfalls dazu. Die Universität ist ein lebendiges
Gebilde. Die Außenwelt bewegt sich. Die Universität
bewegt sich. Und hoffentlich bewegt sich auch der
Rektor dabei.
Ist nach den Veränderungen der Vergangenheit der
Umbau der Universität also vorerst beendet?
Ja, im Blick auf die fachliche Aufstellung sicherlich. Es wäre Unfug, ein erfolgreiches Unternehmen
gleich wieder umzustrukturieren. Die Fakultäten
und Abteilungen unserer Universität decken ein
hinreichend breites Fächerspektrum auf interessante
und intelligente Weise ab. Die Herausforderungen,
denen unsere Universität sich wie alle anderen deutschen Universitäten nun stellen muss, liegen in der
Organisation des Wissenschaftsbetriebes. Wichtige
Stichpunkte sind hier die Doktorandenausbildung
und -betreuung, die Karrieremöglichkeiten von
Nachwuchswissenschaftlern, die bessere Vereinbarkeit
von Beruf und Familie, die Entwicklung moderner
Departmentsstrukturen und die Finanzierung
spezialisierter Master-Studiengänge. Hier gibt es in
Mannheim ein großes Potenzial, das ich gern aktivieren möchte. Wir können hier zu einem Vorreiter in
Deutschland werden – was ja im Übrigen für Mannheim nichts Ungewöhnliches ist.
Strukturen, die Chancen eröffnen. Das international
verbreitete „Tenure Track“-Verfahren ist eine solche
Struktur, die allerdings mit dem gegenwärtigen
deutschen Hochschulrecht nicht wirklich vereinbar
ist. Hier braucht es also politische Veränderungen.
Ich bin seit einiger Zeit dabei, diese Strukturfragen
auf politischer Ebene in Stuttgart zu besprechen.
Ich sehe, sowohl in der neuen Regierung als auch
im Ministerium, ein großes Interesse an der Förderung von Nachwuchswissenschaftlern und der Schaffung moderner Strukturen, was mich zuversichtlich
stimmt.
Die von Ihnen aufgebaute Graduate School wird für
fünf Jahre weiter finanziell gefördert. Welche Ziele
Bedeutet das, dass Sie die Juniorprofessur weiter
sollen mit dem Geld verwirklicht werden?
fördern werden?
Der Bereich der Graduierten-Ausbildung ist hierzulande unterentwickelt – die Exzellenzinitiative hat
das vor zehn Jahren erkannt und erfolgreich versucht, Abhilfe zu schaffen. Mannheim ist das Projekt
mit Erfolg angegangen, doch wir sind noch längst
nicht am Ziel. Die Vorstellung, dass man als Doktorand erst einmal lernt, was der Stand der Forschung
ist und wie man auf wissenschaftlichem Niveau
Die Förderung der Karrieremöglichkeiten von Nachwuchswissenschaftlern ist eines meiner Hauptziele
in den kommenden Jahren im Zusammenhang
mit den angesprochenen strukturellen Reformen.
Es ist für uns an der Universität von entscheidender
Bedeutung, junge Wissenschaftler zu gewinnen,
die hier eine Perspektive sehen. Dazu braucht man
Spiegelung im Foyer Ostflügel
„Wir sind in vielen Bereichen eine der besten Adressen in Deutschland.“
arbeitet, und dann in der großen Gruppe – auch mit
mehreren Betreuern und nicht an einem Lehrstuhl –
promoviert, ist international Standard. In Deutschland nicht. Jetzt haben wir in Mannheim ein Modell,
das uns für die nächsten zehn Jahre als Grundlage
dienen kann und das wir weiterentwickeln werden,
sowohl in der Tiefe als auch in der Breite. Die Fortsetzung der Förderung durch die Exzellenzinitiative
und ihr Ausbau – die GESS erhält 50 Prozent mehr
Geld in der neuen Förderrunde, was für unsere
Universität ein großer Erfolg ist – sind ein wichtiger
Schritt in diese Richtung. Ich hoffe dringend, dass
die Politik den Strukturwandel in fünf Jahren
weiter fördert und wir unsere Aufbauarbeit langfristig sichern können. Ansonsten kommen unangenehme Umverteilungsprobleme auf uns innerhalb
der Universität zu.
Bologna – der ich im Prinzip nicht negativ gegenüber stehe – hat man ja, wie üblich, versucht, die
USA zu kopieren. Dort beinhaltet der „Bachelor“ aber
im Prinzip ein bis zwei Jahre traditionelle gymnasiale
Oberstufe, die man hier in Deutschland aber gleichzeitig gekappt hat.
Es ist ja nicht so, dass die Studenten in Princeton
gleich mit Accounting anfangen. Wenn wir also
als Universität mit G8 und der Bachelor-Ausbildung
konfrontiert werden, müssen wir auch im ersten
Bachelorjahr „breiter“ werden.
Was raten Sie den Studierenden?
Ganz einfach: Nehmt euch Zeit. Die gleichzeitigen
Reformen an Schulen und Universitäten – flankiert
vom wegfallenden Wehrdienst – haben dazu geführt,
dass die Jugend nicht um ein Jahr verkürzt wurde,
sondern um vier bis fünf. Das ist zu viel.
Und im Bachelor werden die Studenten immer jünger.
Dies ist in der Tat eine Entwicklung von ganz großer
Bedeutung, die durch unkoordinierten Reformeifer
verschärft worden ist. Bei der Studienreform à la
Wo steht die Universität Mannheim heute?
Wir sind in vielen Bereichen eine der besten Adressen
in Deutschland, ein Loblied, das ich nicht noch
einmal anstimmen möchte. Ich sehe uns aber zunehmend im Wettbewerb mit internationalen Universitäten. Wir müssen uns daran orientieren, was an
der London School of Economics passiert, was in
Toulouse, in Stockholm... Wenn man höher greifen
will: Was macht die University of Michigan, was
macht die University of Wisconsin? Shanghai? Hongkong? Das müssen unsere Referenzpunkte sein.
Sie sehen aber auch, dass ich ganz bewusst nicht
von Harvard, Stanford oder anderen amerikanischen
Spitzenuniversitäten spreche. Das ist eine Liga, in
die deutsche Universitäten nicht vorstoßen können,
zumindest nicht in den Wirtschafts- und Sozialwissenschaften. Hier spielen die oben genannten
Strukturprobleme eine Rolle, aber vor allem die
finanziellen Beschränkungen.
In den USA werden Universitäten sehr großzügig
von Privatpersonen und Firmen unterstützt, was in
Deutschland bisher kaum verbreitet ist. Diesen Dialog
und diese Öffnung an der Universität Mannheim
und in der Region zu fördern, wird eine meiner wichtigsten Aufgaben in den kommenden Jahren sein.
Bleibt neben den Rektoratsaufgaben noch Zeit für
eigene Forschung?
Das ist zumindest mein fester Vorsatz. Von den
Kernaufgaben eines Professors – Lehre und Forschung – muss ich mit großem Bedauern die Lehre
aufgeben. Man kann sich ja nicht vierteilen. Die
Forschung werde ich aber, wenn auch in reduzierter
Form, weiter betreiben. Zum einen weil dies nun
einmal meine Leidenschaft ist, zum anderen aber
auch weil ich im internationalen Diskurs bleiben
möchte. Ich möchte mit Kollegen reden, ich möchte
an anderen Universitäten hören, was sich dort tut.
Nicht als Verwalter, der sich mit anderen Verwaltern
unterhält, sondern als Forscher, der mit anderen
Forschern spricht.
Wo sehen Sie die Universität am Ende Ihrer Amtszeit?
Weiterhin im Schloss (lacht). Aber hoffentlich
mit einer Campusmeile davor, auf der wir spazieren
gehen, Fahrrad fahren und unter Bäumen sitzen
können. Und ich hoffe, international als Ort der Wissenschaft geachtet und geschätzt.
Zukunft
81
Fortschritt und Wandel
Rückblick und Ausblick
Hörsaal SO 108
Seit dem Jahr 2001 hat die Universität einen großen Wandel
vollzogen: Alle Studiengänge sind heute auf Bachelor- und
Masterprogramme umgestellt, die Semesterzeiten wurden
dem internationalen Rhythmus angepasst und die Studienprogramme grundlegend überarbeitet. In einer umfassenden
Reform haben die Kernfächer Betriebswirtschaftslehre, Volkswirtschaftslehre und Sozialwissenschaften eine maßgebliche
Stärkung erfahren. Die Förderung durch die Exzellenzinitiative
ermöglichte den Aufbau einer international weithin beachteten Graduiertenschule, an der Doktoranden in diesen Fächern
ausgebildet werden. Mathematik und Informatik sind durch
die Gründung einer Fakultät für Wirtschaftsinformatik und
Wirtschaftsmathematik neu ausgerichtet. Die Philosophische
Fakultät hat die stark nachgefragten Medien- und Kommunikationswissenschaften ausgebaut und bietet mit dem Studienprogramm Kultur und Wirtschaft ein Erfolgsmodell an.
Die Juristen profitieren von der Verzahnung mit den Wirtschaftswissenschaften und haben mit dem „Unternehmensjuristen“ ein deutschlandweit einmaliges Studienkonzept
geschaffen.
Auch im Management geht die Universität neue Wege.
Die Hochschulleitung wurde auf Ebene der Fakultäten mit der
Einführung von hauptamtlichen Dekanen professionalisiert.
Die Universität erarbeitete sich das Grundzertifikat „Familiengerechte Hochschule“ und setzt besondere Akzente in der
Gleichstellung. Ein systematisches Qualitätsmanagement überwacht und sichert die Erfolge in Lehre und Verwaltung. Durch
die Unterstützung privater Förderer und des Landes BadenWürttemberg wurden das Barockschloss und andere Universitätsgebäude renoviert.
82
Zukunft
Zukunft
Gemeinsam schaffen wir Zukunft.
All dies trägt zum Erfolg unserer Universität bei. Der wahre
Grund für die Erfolge sind jedoch die Menschen, die sich an
der Universität Mannheim engagieren: die Studierenden, die
Beschäftigten und die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Durch ihre Reputation und ihre Leistungen nimmt die
Universität seit vielen Jahren konstant Spitzenpositionen in
den verschiedensten Rankings ein.
Erfolg verpflichtet
Doch die Universität Mannheim will sich nicht auf ihrem
Erfolg ausruhen. Unser Ziel ist es, in den kommenden Jahren
im nationalen Wettbewerb unsere Spitzenpositionen zu
behaupten und international noch besser zu werden. Überall
in Europa sind in den letzten Jahren große Anstrengungen
unternommen worden, Universitäten zu modernisieren und
zu fördern. Gleichzeitig wird der Vergleich mit europäischen
Spitzenuniversitäten für uns zunehmend wichtiger. Nur wenn
wir diesen Vergleich bestehen, können wir weiterhin die
besten Studentinnen und Studenten, aber auch die besten
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Deutschland
und dem Ausland anziehen.
Das Prestige einer Universität hängt entscheidend vom
Ansehen ihrer Professorinnen und Professoren in Forschung
und Lehre ab. Doch gerade die Gewinnung hochqualifizierter
Wissenschaftler stellt unter den finanziellen Rahmenbedingungen der öffentlichen Hochschule eine Herausforderung
dar. Mit neuen Wegen in der Berufungspolitik und der Hilfe
von Förderern der Universität gilt es, auch künftig die
besten Köpfe zu gewinnen.
Die Universität Mannheim zieht mit ihren Graduiertenprogrammen junge vielversprechende Talente an, die sie zu national und international anerkannten Wissenschaftlern ausbildet.
Die Gewinnung hervorragender Nachwuchswissenschaftler
von außen wird allerdings zunehmend schwierig, weil diese
häufig mangels geeigneter Karrierewege ins Ausland abwandern. Für den Erfolg der Universität ist es entscheidend, ihnen
langfristige Perspektiven an der Universität zu bieten, die
auch Familienplanung und wissenschaftliche Laufbahn besser
vereinbar machen.
Der Campus des Mannheimer Barockschlosses gilt als
einer der schönsten Deutschlands. Mit weiteren Renovierungen
im Schloss und den angrenzenden Gebäuden wollen wir
dieses Prädikat verteidigen. Die alte Mannheimer Stadtanlage
des 18. Jahrhunderts lebte von der Einheit des Schlosses und
seiner Stadtquadrate. Diese Einheit wieder stärker zu betonen,
ist eine Herausforderung für Stadt und Universität, die wir
gemeinsam angehen wollen. Eine Campus-Erweiterung durch
ein modernes Forschungs- und Lehrgebäude jenseits der Bismarckstraße wird künftig Lehrenden und Studierenden mehr
Raum schaffen. Zugleich ist sie ein weiterer Schritt, die Universität noch stärker zur Stadt hin zu öffnen.
Die Universität hat seit vielen Jahren von der aktiven
Unterstützung der Landesregierung profitiert. Diesen Dialog
zu fördern und die enge Verbindung zu den Ministerien aufrechtzuerhalten, ist uns ein wichtiges Anliegen. Auch immer
mehr private Förderer entschließen sich, unsere Hochschule
auf ihrem Weg zu begleiten. Diese Zusammenarbeit wollen wir
ausbauen, um gemeinsam auch in den nächsten Jahren die
Universität Mannheim zu stärken.
83
Bildnachweis
Norbert Bach 1
Fotostudio Backofen 17
BASF 28 (Mitte)
Katrin Binner 41
Blocher Blocher Partners 6/7, 49, 56/57, 60/61,
62/63, 71, 84/85
Kloster Bronnbach 63
Jadranka Celik 58 (oben)
Steffen Diemer 24, 29 (links), 59 (oben)
Stefanie Eichler 8, 10 (oben), 10/11, 15, 18, 22, 26/27, 34/35, 38, 45 (unten), 52 (oben), 53, 64, 65 (unten), 68, 73 (oben), 74, 78/79
Universität Erfurt 58 (Mitte)
Gemeinnützige Hertie-Stiftung 29 (Mitte)
Alexander Grüber 72 (Mitte)
Matthias Hangst 66 (unten), 66/67
Heidelberger Akademie der Wissenschaften
29 (rechts)
Universität Heidelberg 28 (rechts)
Aaron Heinz 64/65
Jacobs University 28 (links)
Thorsten Karl 82/83
Lars Kehrel 12, 48/49, 50/51
Universität Mannheim 11 (oben), 14
Wilhelm Mierendorf 4/5
Thomas Ott, www.o2t.de 11(unten), 54/55, 77, 80/81
Sven Paustian 46
Markus Proßwitz 66 (Mitte)
SIFE 36 (links)
Staatsministerium 72 (oben)
Simone Stamer 52 (unten)
Elias Strehle 10 (unten), 42, 45 (oben)
Luigi Toscano 36 (rechts)
Thomas Tröster 30, 58 (unten), 62,
66 (oben), 73 (Mitte), 73 (unten)
Uni-Spirit 37
Impressum
Herausgeber
Der Rektor der Universität Mannheim
Redaktion
Katja Bär (verantwortlich)
Markus Lojen
Universität Mannheim
Kommunikation und Fundraising
Im Schloss
68131 Mannheim
Mitarbeit
Nadine Diehl, Stefanie Griesser, Katja Hoffmann, Gesine Millhoff
Creative Direction und Umsetzung
Blocher Blocher View, Stuttgart
www.blocherblocher.com
Druck
RöslerDruck GmbH, Schorndorf
Oktober 2012
120910_Umschlag.indd 1
Universität mit Profil
www.uni-mannheim.de
Universität mit Profil
11.09.12 14:51

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