Studie über den Einfluß von Wolfstöterund Wolfsresonator auf das
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Studie über den Einfluß von Wolfstöterund Wolfsresonator auf das
Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Wien Studie über den Einfluß von Wolfstöterund Wolfsresonator auf das akustische Phänomen des Wolfstons am Violoncello Schriftliche Hausarbeit zur Erlangung des akademischen Grades "Magister Artium" von Burkhard Weißl Betreuer: Hass. Mag. Matthias Bertsch Institut für Wiener Klangstil Wien, September 1998 INHALTSVERZEICHNIS 1. EINLEITUNG ......................................................................................................................................................... 3 2. ZUM PHÄNOMEN DES WOLFSTONS .............................................................................................................. 5 2.1 WAS IST EIN WOLFSTON? ................................................................................................................ .......... .......... 5 2.1.1 Bereiche des Wolfstons ....... ........................................................................................................................ 7 2.2 AKUSTISCHE GRUNDLAGEN ...................... ... ..................................... ................................. ........ ....................... .. 7 2.2.1 Die Hauptkorpusresonanz ........................................ ................................................ .................................. 7 2.2.2 Das Prinzip des Wolfstons .................................................. ... ............................ .............. .... ............. .. ........ 9 2.3 WIE STELLT MAN EINEN WOLFSTON FEST? ....................................................... ................................................ 11 2.4 WELCHE GEGENMITTEL GIBT ES? .. .................................................................................................. ... ... ... ...... .. 12 3. METHODEN UND VERSUCHSAUFBAU ........................................................................................................ 14 3.1 DIE AUFGENOMMENEN TASKS (TONBEJSPIELE) ...................................................... ..................... ........... .......... 15 3.2 DAS VERSUCHSINSTRUMENT ............................................................................ ........................................ ........ 16 3.3 DER WOLFSRESONATOR ........................................................................................................................ .. . ...... .. 17 3.4 DER WOLFSTÖTER ........................................................................................................ ......... .......... .......... . ..... . 19 3.5 DER REFLEXIONSARME RAUM ..................................................... ............ ...................................................... ... 21 3.6 DIE AUFNAHME ............. .............................................................. .......................................................... . .......... 22 3.7 DIGITALE SIGNALVERARBEITUNG UND ANALYSETECHNIKEN .......................................... .. .... ............. ... ..... ..... . 24 4. AUSWERTUNG ................................................................................................................................................... 27 4.1 EIGENSCHAFTEN DES WOlFSTONS AM VERSUCHSINSTRUMENT ..... ....................................... ............................ 27 4.1.1 Der Wolfston-Bereich am Versuchsinstrument.. ....................................................................................... 27 4.1.2 Das Umspringen der Grundfrequenz beim Wolfston ................................................................................ 28 4.1.3 Vergleich eines wolfsfreien Tons und eines Wolfstons (RMS, 3D-FFT) ................................................... 29 4.1.4 Die Klangspektren eines Wolfstons und eines wolfsfreien Tons im Vergleich .......................... ............... 30 4.1.5 Vergleich eines Wolfstons aufverschiedenen Saiten (Verlauf der Gesamt-lntensitäten und TeiltonAmplituden) .... ................................................................................................................................... ................ 31 4.1.6 Ein Wolfston im Auf- versus Abstrich (Verlauf der Gesamt-lntensitäten und Teilton-Amplituden) ... ...... 33 4.2 DER EINFLUß VON WOLFSRESONATOR UND WOLFSTÖTER ............................................................................... 34 4.2.1 Der Einfluß von Wolfsresonator und Wolfstäter auf denVerlauf der Gesamt-Intensität und des Teiltonaufbaus eines Wolfstons .................................. ....................................................................................... 34 4.2.2 Die Auswirkungen von Wolfsresonator und Wolfstäter auf das Teiltonspektrum eines Wolj~·tons ........... 41 4.2.3 Die Auswirkungen von Wolfsresonator und Wolfstäter auf den Verlauf der Gesamt-Intensität und des Teiltonaufbaus eines wolfsfreien Tons ................... ........................................................................................... 42 4.2.4 Die Auswirkungen von Wolfsresonator und Wolfstäter auf das Teilton spektrum eines wolfsfreien Tons 43 1 4.2.5 Der Einfluß von Wolfsresonator und Wolfstöterauf das Ausschwingverhalten eines Wolfstons und eines wolfsfreien Ton ............................................. .. .................................................................. ................................. 45 4.2.6 Wie wirken sich Wolfsresonator und Wolfstöterauf den Wolfstonbereich aus? ............................ .. ........ 47 5. ZUSAMMENFASSUNG ...................................................................................................................................... 49 6. LITERATURVERZEICHNIS ............................................................................................................................. 51 7. ANHANG ............................................................................................................................................................... 52 8. LEBENSLAUF ...................................................................................................................................................... 63 2 r 1. EINLEITUNG Wohl die meisten Cellisten sind im alltäglichen Umgang mit ihrem Instrument immer wieder mit der Wolfston-Thematik und -Problematik konfrontiert. So mancher weiß sich auch ganz gut im Umgang mit diesem Phänomen zu helfen. Geht es aber um Fragen des Wissens um die Ursachen und die Wirkungsweise des Wolfstons, herrscht große Ratlosigkeit. Selbst von Geigenbauern bekommt man nur scheinbar fachmännische Auskünfte, die eher spekulativer Natur sind. Möchte man über VerbesserungsMöglichkeiten informiert werden, bekommt man einfach einen Wolfstäter in die Hand gedrücktmit der Anweisung, man möge selbst herausfinden, wie dieser am besten funktioniert. Dem "Wolf-geplagten" Cellisten bleibt also nur die Möglichkeit, selbst zu experimentieren oder sich bei Kollegen Rat zu holen. Wer sich für die Ursachen des Wolfstons und die Wirkungsweise von Gegenmitteln interessiert, dem bleibt nur der Griff zur sehr spezifischen physikalischen Fachliteratur. Diese Arbeit soll Interessierten die Möglichkeit bieten, sich einen kleinen Einblick in die komplizerte und komplexe Wolfston-Thematik und -Forschung zu verschaffen. Im zweiten Kapitel wurde der Versuch unternommen, die akustischen Grundlagen des Wolfstons anschaulich zu erklären und eine kurze Übersicht über die Wolfston-Forschung unseres Jahrhunderts zu geben. Eine Vorstellung der Gegenmittel beschließt diesen Teil. Den Hauptteil dieser Arbeit bilden eigene Untersuchungen, die sich in erster Linie mit Fragen der Wirksamkeit von Gegenmitteln beschäftigen. Den Ausgangspunkt der Untersuchungen bildeten Fragen wie: • Ist es möglich, den Wolfston zu bekämpfen oder zu "normalisieren"? • Welche Möglichkeiten (Mittel) gibt es? • Was können diese tatsächlich ausrichten? Der Weg der Untersuchungen ist dritten Kapitel beschrieben: Zu finden sind hier unter anderem eine Liste der aufgenommenen Tonbeispiele und eine Beschreibung der Einzelelemente beim Versuchsaufbau einschließlich der richtigen Handhabung von Wolfsresonator und Wolfstäter sowie Erklärungen zu den im folgenden Kapitel verwendeten Computer-Graphiken. 3 Im vierten Kapitel werden Graphiken einzelner Tonbeispiele genauer beleuchtet und untereinander verglichen. Im ersten Teil dieses Kapitels geht es um Eigenschaften des Wolfstons am Versuchsinstrument: • Wie groß ist der Wolfstonbereich? • Was geschieht beim Wolfston? • Gegenüberstellung eines Wolfstons und eines wolfsfreien Tons • Wolfstöne auf verschiedenen Saiten • Wolfston im Auf-und Abstrich Im zweiten Teil dieses Kapitels geht es um die Gegenüberstellung der Einflüsse von Wolfsresonator und W olfstöter auf • den Wolfstonbereich sowie • den klanglichen Verlauf, • die Klangfarbe, • das Ausschwingverhalten eines Wolfstons und eines wolfsfreien Tons. Im Anhang sind alle erstellten Tonbeispiele anhand von Graphiken dokumentiert. 4 2. ZUM PHÄNOMEN DES WOLFSTONS 2.1 Was ist ein Wolfston? Der Wolfston beim Cello, auch "Cellowolf' genannt, kommt bei den meisten heute im Orchester verwendeten Celli vor, bei modernen wie bei umgebauten alten Meisterinstrumenten, aber auch bei Fabriksinstrumenten. Es handelt sich hierbei um einen oder mehrere Töne im Spielbereich des Instruments, deren Anspracheverhalten und Klangcharakter "negativ" aus der Reihe fallen. Die Charakteristika werden in der Literatur folgendermaßen beschrieben: "lf the fifth be exceeded on the third string, Jour bad notes make their appearance. Their tone is rough, harsh, incongruous and uncertain. The same is true of all cellos used for orchestral purposes, whoever may be the maker." John A. Kessler, 1947, S. 886. "The most troublesome wolfnote, however - a cyclic stuftering response to the bow on the heavier strings particularly in cellos - can occur when the fundamental is within a half-tone or less of the main resonance; it may occur in otherwise fine instruments. Its behaviour immediately suggests beating and coupled circuits. " John C. Schelleng, 1963, S.332. 5 f "The wolfnote occurs in most cellos, to be found about F or Fsharp on the G-string, or at the same note on the C-string, that is, on the two lowest and heaviest strings of the cello. The wolfnote occurs at the same frequency as that of the main body resonance. It has been described as a jarring note, a.n injure and wheezy so und, a cyclic stottering response to the bow, or a cyclic fluctuation of intensity of imperfect quality. " Jan M. Firth and Michael Buchanan, 1971, S.457. "Players of bowed string instruments, particularly cellists, are troubled by spots in the playing range of their instruments in which it is more or less impossible to produce a steady tone of good quality. A bowed note may suddenly leap upward an oktave or give a rough, pulsating sound that is commonly known as a wolfe note. " Arthur Benade, 1975, S.21. "Vor allem leiden die Cellisten unter dem Wolfston, auffallend häufig gar, wenn sie wertvolle Instrumente spielen. Dieser Ton ist einem Jaulen und Heulen vergleichbar, zum Beispiel aufdem F, dem Fis oder G, auf der D -Saite." Gerhard A. von Reumont, 1995, S.23. Der Wolfston wird also mit einer Reihe nicht gerade wünschenswerter Attribute versehen, deren Bandbreite auf unterschiedliche Erscheinungsformen schließen läßt: Zwischen einem rauben Mißton und einem heulenden, keuchenden, stotternden Klangungetüm gibt es verschiedenste Ausprägungsarten. 6 2.1.1 Bereiche des Wolfstons Auch der Bereich des Wolfstons ist instrumentenspezifischen Schwankungen unterworfen: Celli, die aufgrund ihrer im Verhältnis zur Tonlage zu kleinen Bauweise wolfstonanfälligste Gattung der Streichinstrumente, haben Wolfstöne im Bereich zwischen dem es und dem fis in der kleinen Oktave, meist auf den unteren drei Saiten (D-, G-, C-Saite), wobei die Tönefundfis am häufigsten betroffen sind. Der Bereich des Wolfstons kann schmal sein und nur ein oder zwei Töne betreffen, oder breiter mit weniger starker Ausprägung, Bei Geigen tritt der Wolfston zwischen dem al und dem c2, hauptsächlich auf der A-Saite auf, bei Bratschen zwischen dem f1 und dem al, meist auf der D- und\ oder G-Saite. 2.2 Akustische Grundlagen 2.2.1 Die Hauptkorpusresonanz Abb.1: Resonanzkurven von je zwei Celli und Bratschen: Die jeweils erste Resonanzspitze ist die Hohlraumresonanz, die zweite die Hauptkorpusresonanz, welche bei den beiden Celli im Bereich des kleinen f und fis zu finden ist. Bei den Bratschen liegt diese Spitze im relativ gleichen Bereich. (Kessler 1947) 7 Vergleicht man die Wolfstonbereiche bei Geigen, Bratschen und Celli, so kristallisiert sich bei allen drei Gruppen ungefähr der relativ gleiche Bereich, nämlich 14-21 Halbtöne über dem tiefsten Ton des Instruments, heraus. Betrachtet man Resonanzkurven von Geigen, Bratschen und Celli (siehe Abb.l), so entdeckt man im jeweiligen Bereich die zweite Resonanzspitze, die sogenannte "Hauptkorpusresonanz". ( Die erste Resonanzspitze wird durch die Hohlraumresonanz hervorgerufen und liegt etwa eine Oktave unter der zweiten.) Die Hauptkorpusresonanz ist zugleich "the first mechanical resonance of the instrument" (Kessler, S.886) und die stärkste Eigenschwingung des Resonanzkörpers. Wie Kessler berichtet (1963, S.328), I I I schwingen bei dieser Frequenz im Gegen- I I I // I satz zu anderen Resonanzen im tieferen I I I I I I I I I sonanzkörper nur durch eine endlose Knotenlinie durchlaufen wird, Decke und Bo- I I Frequenzbereich, bei denen der ganze Re- ~~ '' I ~J.~ \ ' ',',, den jeweils in drei Schwingungsbäuchen, geteilt durch zwei Schwingungsknoten, die auf der Decke durch das f-Loch auf der Baßbalkenseite, sowie durch die Verankerung des Stimmstocks auf der anderen Abb.2: Der Verlauf der Schwingungsknoten auf der Decke eines Cellos. Seite verlaufen. Analog ist der Verlauf der Knoten am Boden. (Kessler 1947) 8 2.2.2 Das Prinzip des Wolfstons Bei einem Streichinstrument haben wir es mit einem gekoppelten Schwingungssystem zu tun: Die schwingende Saite ist über den Steg mit dem Resonanzkörper gekoppelt, wodurch jener gezwungen wird, in der Frequenz der angeregten Saite mitzuschwingen. Die Bereitschaft des Korpus, in der Saitenfrequenz mitzuschwingen, ist im gesamten Spielbereich des Instruments mehr oder weniger gewährleistet. Nur in unmittelbarer Nähe der Hauptkorpusresonanz dominieren die Eigenschwingungen des Korpus. Wird nun ein Ton gespielt, dessen Frequenz innerhalb eines Halbtons von der Hauptkorpusresonanz entfernt liegt, so wird die Frequenz letzerer mitangeregt und es entsteht ein "Kampf' zwischen Saitenfrequenz und Korpusfrequenz, der sich im Wolfston äußert. Da zwei unmittelbar benachbarte Frequenzen zugleich angeregt werden, entstehen Schwebungen, Schwankungen in der Klangintensität, die sich im rauhen, borstigen Klang äußern. Diese Schwebungen waren auch der Ausgangangspunkt der Wolfstonforschung unseres Jahrhunderts: G.W. White war 1915 laut Firth und Buchanan (1973, S.457-463) der erste, der "the phenome- non of the beats which explain the fluctuations in intensity of the sound" für den Wolfston verantwortlich machte. Er habe zwar keine Erklärung zur Entstehung der Schwebung abgegeben, aber erkannt, daß der Wolfston im Bereich der Hauptkorpusresonanz entsteht. Nun war ein Ansatzpunkt zur weiteren Forschung und Diskussion gefunden: Wie Firth und Buchanan (1973, S.457-463) weiter berichten, kritisierte C.V. Raman 1916 an White's Untersuchung, daß Schwebungen bei erzwungenen Schwingungen ein vorübergehender Effekt seien und daher keine beständigen Klangintensitätsschwankungen, wie sie beim Wolfston vorkommen, auslösen könnten. Raman sei bei seinen Untersuchungen zu dem Schluß gekommen, daß die Korpusresonanz der mit der Wolfsfrequenz angeregten Saite so viel Energie entziehe, daß diese von der Grundschwingung auf die erste Obertonschwingung umschlage, bis die Korpusresonanz abklingt. Dann könne die Saite wieder in die Grundschwingung zurückkehren und der Zyklus beginne von neuem. 9 Raman 's Theorie galt lange Zeit als gültige Erklärung für die Entstehung des Wolfstons. Erst in den 60-er Jahren widerlegte J. C. Schelleng Raman, indem er das gekoppelte Schwingungssystem Saite-Korpus durch zwei gekoppelte Stromkreise ersetzte. Unter simulierten Wolfstonbedingungen zeigten diese Kreise eine Aufspaltung der Anregungsfrequenz in zwei Grundschwingungen, die sich genau um die der Schwebungsfrequenz entsprechenden Frequenz unterscheiden. Schelleng erarbeitete auch ein Kriterium zur Berechnung der Wolftonneigung eines Instruments. (Schelleng: 1963, 326-338) Wie viele Wissenschaftler bestätigten Firth und Buchanan Schelleng's Forschungsergebnisse. Sie stellten anband von Versuchen an zwei Celli fest, daß beim Wolfston sich außer der Grundschwingung auch die Obertonschwingungen bis zur vierten in Schwingungspaare teilen, wobei der Frequenzabstand mit der Teiltonfrequenz zunimmt. ( Firth und Buchanan 1973, S. 457-463) Artbur Benade erklärte, wie sich die Teilung der Wolfston-Grundschwingung vollzieht (1975, S.22): "The presence of a body resonance converts the ordinary first-mode string resonance peak (measured at the bowing point) into a pair of peaks... When the body resonance lies above that of the isolated string, the string resonance is displayed slightly below its original position, while the newly added peak lies somewhat above the natural frequency of the body itself " Die zwei Resonanzspitzen streben also auseinander, deshalb verschiebt sich die Anregungsfrequenz der Saite nach unten, wenn der Ton unterhalb der Korpusresonanz liegt, andererseits nach oben, wenn er darüber liegt. Die Korpusresonanz wandert in die jeweils entgegengesetze Richtung. Durch diese Frequenzaufspaltung und -Verschiebung ist beim Wolfston keine eindeutige Tonhöhe erkennbar. Die Tonhöheneintrübung ist eines von vielen Merkmalen des Wolfstons. 10 2.3 Wie stellt man einen Wolfston fest? John A. Kessler schreibt über den Cellowolf (1947 , S.886-891): " lf the fifth be exceeded on the third string, Jour bad notes make their appearance. Their tone is rough, harsh, incongruous and uncertain." Kessler spricht also über den Bereich zwischen es und fis auf der G-Saite, in dem fast jedes Cello "bockt". Noch deutlicher tritt der Wolf auf der C-Saite in Erscheinung: Die Töne, die auf der G-Saite unschön klingen , sind hier musikalisch kaum verwendbar. Dieser Wolf auf der C-Saite kann sogar als physikalisches Musterbeispiel angesehen werden, da hier bei nicht zu festem Anstrich der Ton wirklich in ein regelmäßiges Flackern umschlagen kann , wobei der Schwebungseffekt des ständigen Wechsels von Verstärkung und Auslöschung von jedermann wahrgenommen werden kann. In diesem Fall teilt sich -wie Firth und Buchanan festgestellt haben- nur die Grundschwingung. Es handelt sich hierbei um die einfachste Form des Wolfstons. Auf der G-Saite ist die "Flackerneigung" (dieser Begriff stammt von W. Güth 1978 S.163) des Wolfstons geringer, die Merkmale sind hier mehr eine schwere Ansprache sowie kurze Ausschwingzeit, erhöhte Bereitschaft zum Kippen in die Oktave, geringe Modulationsfähigkeit, obertonarmer Klang bis hin zu einer unsauber wirkenden Intonation. Der Ton kann mit entsprechend hohem Bogendruck einigermaßen konstant gehalten werden, klingt aber eingetrübt, da auch Obertöne geteilt sind (Firth und Buchanan). Auf der D-Saite tritt der Wolfston zumeist in abgeschwächter Form auf. Flackern stellt sich hier kaum ein. Es bleibt ein hohler Klang mit geringer Differenzierbarkeit und harter Ansprache. Beim Spielen eines Wolfstones läßt sich ein starkes Vibrieren des Resonanzkörpers feststellen, was sich darauf zurückführen läßt, daß letzterer mit seiner Eigenresonanz angeregt wurde. 11 2.4 Weiche Gegenmittel gibt es? Spieltechnisch gesehen, gibt es nur eine Möglichkeit, das Stottern bzw. Kippen des Wolfstons in die Oktave zu verhindern: Hoher Bogendruck bei geringer Bogengeschwindigkeit Ein weiches, schönes "piano" ist beim Wolfston ohne Hilfsmittel kaum zu erreichen. Der Wechsel des Saitenfabrikats bzw. der Saitenstärke kann gewisse Verbesserungen bewirken: Schelleng schlägt die Verwendung leichterer Saiten zur Wolfstonlinderung vor. Ein altes "Hausmittel" zur Dämpfung des Wolfstons ist ein gewöhnlicher Flaschenkorken, den man zwischen Korpus und Griffbrett bzw. Saitenhalter klemmt. Diese Methode hat jedoch den Nachteil, daß dadurch der Klang des gesamten Instruments beeinträchtigt wird und eine nasale Färbung bekommt. John A. Kessler (1947, S.886-891) gibt folgenden Rat für die Suche nach einem geeigneten Gegenmittel: "One should rather aim to tame the wolfrather than to kill it, that is, to damp the wolf mode to a moderate degree. Secondly, any satisfactory eure for the wolf should have negligible effect on other necessary plate modes. " 12 Zu diesem Zweck schlägt Kessler vor, die Korpusmasse durch Hinzufügen eines Gewichts zu verändern. Wernfried Güth entwickelte einen auf die..... --· · Wirbel -J -· .·- __ .. ---- Wirbelkasten sem Prinzip basierenden "Wolfsdämpfer". (Dieser wird in dieser Arbeit unter dem Na- ------- Obersattel - - - Griffbrett men "Wolfsresonator" behandelt. Siehe Kapitel 3.3) G.A.Reumont (1994,S.38-41) schreibt über diesen Wolfsdämpfer: Ein Gewicht wird "mit einem elastischen ----·- F-Loch Kleber an der Innenseite der Decke" befestigt. Die Befestigungsstelle wird zuvor - _ _........"-· - , Wolfsresonator Seitenhalter durch Anregung der Wolfsfrequenz ermittelt, wobei "das Instrument nach einer Stelle mit besonders starker Bewegung, also hoher Amplitude, abgesucht wird" Abb.3: zeigt die Stelle der Es handelt sich hierbei zumeist um "einen Decke bestimmten Teil der Decke unterhalb des f- einer größten Wolfston. wird von Violine Amplitude Dieser mit beim Lochs auf der Baßbalkenseite." Bereich Reumont als Wolfsresonator bezeichnet. Älter als der Wolfdämpfer von Güth ist der von Schelleng entwickelte sogenannte "Wolfstäter", der auf der Saite unterhalb des Steges montiert wird. Schelleng schreibt über den Wolfstäter (1990, S.29): "It is simply a mass of afew grams, preferable of shock absorbing material, a centimeter or two, which surrounds one of the Jour "string ends" between bridge and tailpiece. " Der Wolfstäter hat die Aufgabe, die Bewegung des Stegs im Bereich des Wolfstons zu dämpfen, um die Kopplung zwischen Saite und Korpus abzuschwächen (siehe Kapitel 3.4). 13 3. METHODEN UND VERSUCHSAUFBAU Zur Untersuchung des Wolfstons wurden digitale Klanganalysen mittels eigens eingespielter Klangaufnahmen durchgeführt. Untersucht werden sollten: • Die Auswirkungen von Wolfsresonator (R) und Wolfstöter (T) auf den Verlauf und das Teiltonspektrum des Wolfstons • Die Teiltöne eines Wolfstons und eines wolfsfreien Tons im Vergleich • Der Verlauf des Wolfstons auf verschiedenen Saiten • Der Verlauf des Wolfstons im Auf- und Abstrich • Das Ausschwingverhalten einer Saite beim Wolfston Nach diesen Gesichtspunkten wurde eine Liste mit aufzunehmenden Tasks erstellt, von denen manche nur in einfacher Version ohne Hilfsmittel (0), andere in dreifacher Ausführung (ohne Hilfsmittel, mit Wolfsresonator, mit Wolfstöter: ORT) benötigt wurden. Alle aufgelisteten Töne liegen in der kleinen Oktave; die Bezeichnungen "ab" und "auf' in der Rubrik "Strichart" stehen für Abstrich und Aufstrich, "pizz." für pizzicato; unter " Kontakts teile" ist der Abstand vorn Bogen zum Steg in cm angegeben. 14 3.1 Die aufgenommenen Tasks (Tonbeispiele) Task 1-0RT 2-0 3-0RT 4-0RT 5-0RT 6-0RT 7-0RT 8-0RT 9-0 10-0RT 11-0RT 12-0RT 13-0 14-0 15-0 16-0RT 17-0RT Ton CIS CIS CIS e e e fis-d e e e e fis-d e e e e CIS Saite c c c c c c c G G G G G D D D G G Dynamik f PP cresc. f PP cresc. mf f f PP cresc. mf f PP cresc. f f Strichart ab ab auf ab ab auf ab ab auf ab auf ab ab ab auf pizz. Kontaktst. 2 10 variabel 2 10 variabel 4 3 3 10 variabel 4 3 10 variabel plZZ. - - Diese Tasks wurden in einer Aufnahme-Session im reflexionsarmen Raum des "Instituts für Wiener Klangstil" mit einem vom Autor gespielten Cello auf ein digitales Tonband eingespielt und im Computer analysiert (siehe Kapitel 3.7). 15 3.2 Das Versuchsinstrument Für die Klangaufnahmen wurde ein um 1800 gebautes Cello verwendet. Der Erbauer ist nicht bekannt, es handelt sich vermutlich um einen Meister aus der Wiener Schule. Das Holz: Decke und Zargen sind aus Fichtenholz, der geteilte Boden aus Ahorn. Die Jahresringe auf der Decke haben eine Breite von ca. 1 mm in der Mitte bis ca. 3 mm am Rand. Die Saiten: Als A-und D-Saite dienten "Larsen-Strings, Soloist's Edition" mittlerer Stärke, für G-und CSaite wurden Wolfram-umsponnene "Spirocore" vom Erzeuger "Thomastik-fufeld" verwendet. Als weiteres Zubehör waren ein Kunststoff-Saitenhalter sowie ein Stachel aus Leichtmetall in Verwendung. Abmessungen des fustrumements: Korpuslänge 73,7 cm Breite Oberbügel 32,9 cm Breite Mittelbügel 22,5 cm Breite Unterbügel 44,5 cm Zargenhöhe 11 cm Holzdicke: Boden 2,4-8,9 mm Zargen 1,9-2,6 mm Decke 2,1-5,5 mm Der Bereich um den Wolfsresonator ist 4,0-4,5 mm dick. 16 3.3 Der WoHsresonator Der Wolfsresonator hat die Aufgabe, die starken Eigenschwingungen des Resonanzkörpers im Bereich des Wolfstons zu dämpfen, möglichst ohne dabei andere Töne zu beeinträchtigen. Zu diesem Zweck ist er genau auf die Frequenz des Wolfstons abgestimmt und wirkt bei deren Anregung als eigener Resonator dem schwingenden Teil der Decke, auf dem er angebracht ist, entgegen. Dies wird durch eine elastische Aufhängung an dünnen Bronzefedern erreicht, durch die eine Phasenverschiebung zwischen Decken- und Resonatorschwingung hervorgerufen wird. Abb.4: zeigt den Wolfsresonator in der Versuchsanordnung unterhalb des f-lochs des Versuchsinstruments. 17 Der Resonator selbst besteht aus einem Bleiklötzchen unter einer schwarzen Schutzhaube, das mit den Bronzefedern an einem Holzbrettehen aufgehängt ist, welches an die Decke des Instruments geklebt wird. Die von Güth empfohlene Befestigungsstelle befindet sich im Abstand von 3,6 cm unterhalb des f- Loch- Randes auf der Baßbalkenseite. Die Position kann näher am Baßbalken gewählt werden, wenn die Dämpfung stark sein soll. Ist jedoch nur eine geringere Dämpfung notwendig, sollte der Befestigungsort näher am Deckenrand liegen. Zum Ermitteln der optimalen Befestigungsstelle wird eine Klebemasse verwendet, die auch wieder eine leichtes Entfernen des Resonators von der Instrumentendecke ermöglicht, ohne Spuren auf dem Lack zu hinterlassen oder diesen zu beschädigen. Ist die richtige Stelle gefunden, kann der Resonator dort auf der Innenseite der Decke angeleimt werden. Im Zuge der Aufnahme-Sitzung wurde der Resonator aufgrund der notwendigen Entfernbarkeit nur mit der provisorischen Klebemasse befestigt. Die Befestigungsstelle wurde zur größtmöglichen Effizienz nahe am Baßbalken gewählt. Es wurde ein Resonator des Erzeugers "Güth" (Stuttgart) für den "mittleren Bereich" (es- f) mit den Ausmaßen von 3,5 cm Länge und 0,8 cm Breite und einem Gewicht von 6,3 Gramm verwendet. 18 3.4 Der Wolfstöter Im Gegensatz zum Wolfsresonator, der unmittelbar auf den Resonanzkörper einwirkt und so unerwünschte Eigenschwingungen der Decke an Ort und Stelle dämpft, wirkt der Wolfstöter näher am Ort der Schwingungserzeugung. Er soll die Schwingungsübertragung von der Saite über den Steg auf den Korpus hemmen und auf diese Weise die Resonanzen des Wolfstons dämpfen. Der Wolfstöter wird auf dem Saitenteil unterhalb des Stegs, also zwischen Steg und Saitenhalter auf einer der unteren Saiten (meist G-Saite) montiert. Abb.5: zeigt den Wolfstäter in der Versuchsanordnung auf der G-Saite des Versuchsinstruments unterhalb des Stegs. 19 3.4 Der W olfstöter Im Gegensatz zum Wolfsresonator, der unmittelbar auf den Resonanzkörper einwirkt und so unerwünschte Eigenschwingungen der Decke an Ort und Stelle dämpft, wirkt der Wolfstäter näher am Ort der Schwingungserzeugung. Er soll die Schwingungsübertragung von der Saite über den Steg auf den Korpus hemmen und auf diese Weise die Resonanzen des Wolfstons dämpfen. Der Wolfstäter wird auf dem Saitenteil unterhalb des Stegs, also zwischen Steg und Saitenhalter auf einer der unteren Saiten (meist G-Saite) montiert. Abb.5: zeigt den Wolfstäter in der Versuchsanordnung auf der G-Saite des Versuchsinstruments unterhalb des Stegs. 19 Er besteht aus einem Schwingungsabsorbierenden Gummi-Zylinder, der die Saite umgibt, und einem röhrenförmigen Metallgewicht, das auf diesen aufgeschraubt wird. Schelleng (1990, S.29) schreibt über den Wolfstöter: "The mass needs to be of the right value so that it lowers the tuning of the "string end" by about two octaves, if the G-string is used, to the same frequency as the wolf tone. As a result it adds resistance to the motion of the bridge at and about the frequency where the bridge needs stabilizing." Der Wolfstäter hat also die Aufgabe, die Saite unterhalb des Stegs auf die Tonhöhe des Wolfstons hinunterzustimmen, um auf diese Weise die Bewegung des Stegs im Bereich des Wolfstons zu vermindern. Wie Schelleng (1990) weiter beschreibt, soll die genaue Abstimmung des Wolfstäters durch Verschieben entlang der Saite geschehen, wobei der zu stimmende Saitenteil dann am tiefsten gestimmt ist, wenn sich der Wolfstäter in dessen Mitte befindet. Verschiebt man den Wolfstäter von der Mitte Richtung Steg bzw. Saitenhalter, wird die Stimmung höher. Die Effizienz des Wolfstäters ist umso größer, je größer seine Masse und je näher er sich beim Steg befindet. Für die Aufnahme wurde ein Messing-Wolfstäter des Erzeugers "Dick" (Metten) mit den Ausmaßen von 2,3 cm Länge und 0,9 cm Durchmesser und einem Gewicht von 5,9 g im Abstand von 2 cm vom Steg auf der G-Saite angebracht. 20 3.5 Der reflexionsarme Raum Im reflexionsarmen Raum können akustische Eigenschaften eines Instruments bei Bedingungen minimierter Raumakustik untersucht werden. Die Hauptreflexionsträger, die Wände, sind im reflexionsarmen Raum des IWK durch von allen Seiten ins Rauminnere ragende Keile aus absorbierender Tel-Wolle, ersetzt. Die Abmessungen des reflexionsarmen Raums des IWK sind: Gesamtfläche: 5*5m; Höhe: 4,6m (ohne Keile). Die Länge der Tel-Wolle-Keile beträgt an den Seiten und an der Decke je lm, amBoden 0,5m. Für die Betretbarkeit ist ein Metallgitter als "Boden" über den Bodenkeilen installiert. Während der Aufnahme betrug die Raumtemperatur 22°C und die relative Luftfeuchtigkeit 42%. 21 3.6 Die Aufnahme Die Aufnahme wurde am 6.2.1998 im reflexionsarmen Raum des IWK vorn Autor selbst unter der technischen Betreuung von Mattbias Bertsch durchgeführt. Es wurden zuerst alle Tasks ohne Hilfsmittel, dann alle Tasks mit Wolfsresonator und zum Schluß alle Tasks mit Wolfstöter aufgenommen. Die folgende Abbildung zeigt den Versuchsaufbau in schematischer Darstellung: Abb.6: Die Versuchsanordnung : Zwei Mikrophone führen über einen Vorverstärker (Duke's Preamp) zur digitalen Tonbandmaschine (Fostex). Der Spieler bekommt einen Raum über Kopfhörer mittels Hallgerät (Zoom) simuliert. 22 Die Aufnahme-Sitzung wurde zweifach dokumentiert: Akustisch: Zwei Mikrophone wurden installiert: Mikro 1 (AKG C 414), Im über dem Gitterboden, 110 cm vom Steg des Cellos, Mikro 2 (AKG C 577), 5 cm neben dem linken Ohr des Spielers. Das Cello war frontal zum Mikro 1 ausgerichtet, der Steg befand sich in einer Höhe von 75 cm vom Gitterboden. Die beiden Mikrophone waren an einen Vorverstärker ("DUKES Preamp", +30 dB, Phantomspeisung) angeschlossen, von dem eine Leitung über das Hall-Gerät "ZOOM" (Einstellung "Hall 3") zum Kopfhörer des Spielers führte. Vom Vorverstärker wurden die Signale in den 8-spurigen Digital-Recorder "FOSTEX RD 8" weitergeleitet und auf dem Tape "Students 1" aufgezeichnet (Spur 1: Mikro 1, Spur 2: Mikro 2; ab 20 min .-43 min.) 2. Visuell-akustisch mittels Videokamera zur Kontrolle der Kontaktstelle (Video IWK Doku 1, min. 20-47) 23 3.7 Digitale Signalverarbeitung und Analysetechniken Zur Aufbereitung für den Computer wurden die Aufnahme-Daten mittels Multichannel Audio Interface-Gerät "KORG" 1212 110 mit einer Sampling-rate von 48 kHz auf die Harddisk überspielt. Anschließend wurden die Tasks am "IWK Audio"-Computer im Programm Sound Forge erst in Stereo-, dann in Mono-WavFiles umgewandelt und schließlich am Computer " IWK 1 Sound" im Progamm S-Tools bearbeitet: Für die Untersuchung des Verlaufs der Tasks wurden 3D-FFTs (Fast-Fourier-Transformation) und RMS (Root Mean Square) sowie Sonagramme erstellt, zur Spektralananyse Kurzzeit-FFTs. Das 3D-FFT sowie das Sonagramm zeigen die Teilton-Amplituden eines Tons über die Zeit, das RMS die Gesamt-Amplitude eines Tons über die Zeit und das Kurzzeit-FFT die Amplituden der Teiltöne zu einem bestimmten Zeitpunkt (siehe Abb.7 , 8 und 9). 1 Literatur zum Computer-Programm S-Tools: DEUTSCH, Werner A. und NOLL, Anton. S-Tools (Version 5.2) User Manual. Wien: Akademie der Wissenschaften, 1993 DEUTSCH, Werner A. . "Sound Tools: Konzept und Entwicklung einer Arbeitsstation zur digitalen Analyse und Bearbeitung von Musik". in: Das Instrumentalspiel- Bericht vom internationalen Symposium in Wien. Wien: Doblinger, 1988 (S.309 ff) 24 Vo\VCL~UO Lf. SF ,03.2Sd8., 1 Thu Feb 19 13oe1 o3 & 1998 f N ne: 12. 66671"1s/1 . 33333Ms Abb.7: Beispiel eines FFTs: Abzu lesen ist der Teiltonaufbau eines Tons zu einem bestimmten Zeitpunkt: Das FFT zeigt die Mittelwertskurve über die Dauer von 50 ms. Die x-Achse gibt die Frequenz in Bark an, die y-Achse die Amplitude in Dezibel. Abb.8: Beispiel eines 3D-FFTs (WasserY:WCL-UOtr .sr ,RL,l Tue f c:ab 17 19 :12::'16 199S fnne : 12.666712L3333r1• (23.137SHd 1 ~• gn. 1 78/ - 9~dB faii-Spektrogramm): Abzu lesen ist der Verlauf der TeiltonAmplituden eines Tons . Beim 3D-FFT sind Einzei-FFTs auf der z- I Achse (Zeit) hintereinander gereiht. X- und y-Achse geben die Frequenz bzw. die Amplitude an. Die Dauer des abgebildeten Tasks beträgt 8,35 s. Frequenz in Hz Abb.9: Be ispiel eines RMS: Abzulesen ist der Verlauf der Gesamtamplitude eines Tons: Auf der x-Achse ist die Zeit in Sekunden i aufgetragen, wobei der Abstand zwischen zwei benachbarten Rasterlinien den Zeitraum von einer Sekunde darstellt. Auf der y-Achse ist die Amplitude in Zeit in Sek. Dezibel abzulesen. Die Dauer des abgebildeten Tasks beträgt 8,35 s. 25 Abb.10: Beispiel eines Sonagramms: Abzulesen ist der Verlauf der Teilton-Amplituden eines Tons : Auf der x-Achse ist die Zeit in Sekunden aufgetragen, auf der y-Achse die Frequenz in Hertz. Die Färbung zeigt die Intensität an: Je dunkler, desto stärker der Teilten. Die Länge des abgebildeten Tasks beträgt 15,89 s. 26 4. AUSWERTUNG Die aufgenommenen Tonbeispiele (Tasks, siehe Kapitel 3.1) wurden mittels digitaler Klanganalyse untersucht und ausgewertet (siehe Kapitel 3.3). Der Verlauf der Gesamtintensität wird mittels RMS graphisch dargestellt. Die Klangspektren der Töne werden in Kurzzeit-gemittelten Spektren (FFT) bzw. in Sonagrammen (SON) verglichen. 4.1 Eigenschaften des Wolfstons am Versuchsinstrument 4.1.1 Der Wolfston-Bereich am Versuchsinstrument Hz j ~"~ .. ..:r···4·....~ .... :-;;~::~-s~~!~::_;·~;r;~~w~"..?:.~'79~~·,,..;·._·_·~r.:::o...~-~~ .-.,l.tl ........ "'·--=~4~~:llli.J 196 21il4 07 gliss: SON Die Abbildung zeigt den Teiltonverlauf (Sonagramm) des glissando-Tasks fis-d auf der C-Saite, mezzoforte (07): Deutlich zu erkennen ist, daß die Kontinuität im Verlauf der Teiltöne im Bereich zwischen 164 und 154Hz (siehe Markierungen) stark beeinträchtgt ist: Die Konturen der Teiltöne verschwimmen. Zu hören ist in diesem Bereich der stotternde Klang des W olfstons. 27 4.1.2 Das Umspringen der Grundfrequenz beim Wolfston N:\STUOEN' !\W.EIS$L\MI C1\WRV\0 13-i1IC1.Wf1V,delail., 1 Thu Jun fiH fraMe. 42.6667/10 . 6667ns (23. ); nagn.: SS /60dB ~lil:lllS:22 1998 dB 1H'l 80 70 013: Ausschnitt (30-FFT) N: \STUDEN-1 \ WE ISSL \ M!Cl \ WRV\013-M!Cl. WRV, 1.1 echse I. , 1 Thu Jun 04 20 : 06 :1 6 1998 fl1!2: 1SS .. . 170 i 1 168 .......................,...........................................................,...........................................................'f'"""""""""'"""'""""""""""""""""""""""" """""i""""""""" """" """""""""""""""""""""""""t """"""""""" """"""""""""""" """"""""""" ::: ~==~==~=~:::::::::::===~===:::::::===~=:::::::::::::::::::::+::::::::::::===1======:: 162 ·-·-··-··-·--··-·"-""""r-·--•--•·••••--··-·--T""-""-""" : -~ __.........._I--·--·------===160 .................._.,_.._.,,____,.1 . . . . .-.... . . ._,__.,_______. .;------·--·--·----·-r-··=--..·- - ·----! I r. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ._____ 1 ~-··-··------i--·--·-·--···----·--··-·--·- ·-·-----...-......._.._.,.________.._____..·-·---·- -r. . . ________. ·---··-------;--·----·---·· -·. ---··-···---·-· T..................-.............--·---.. ' 1S8 ............................. .......................T...........-.. ..................................... ' ' 1s6 .......................................................~........................................................:........................................................ ) .......................................................... .!.........................................................;.................................................... 1 013: Auschnitt: Verlauf der Grundfrequenz Die beiden Abbildungen zeigen jeweils denselben Ausschnitt des Wolfstons e auf der D-Saite im forte (013). Oben ist der Verlauf der Intensitäten der unteren Teiltöne abgebildet, unten der Verlauf der Grundfrequenz. In der oberen Abbildung läßt sich deutlich ein Einbruch in der Grundschwingungsintensität erkennen. Auch die Obertöne zeigen an dieser Stelle einen beeinträchtigten Verlauf sowohl der Intensität als auch der Frequenz. 28 Wie die untere Abbildung zeigt, sinkt die Grundfrequenz an dieser Stelle kurzfristig von 162-163 Hz auf unter 159 Hz. Dieses Umspringen geht so schnell, daß man die Tonhöhenänderung nicht als solche wahrnehmen kann, sondern nur als ein kurzes Störgeräusch oder einmaliges Stottern. 4.1.3 Vergleich eines wolfsfreien Tons und eines Wolfstons (RMS, 3D-FFT) Y:\VCL-UOLr.sr .ot.,t Tue r.b 11 19:1 7:1<1 t~ lrane: 12 .666712 1. 3~• (23.137SNa} 1 M.gn.r 71/-91dl 01 wolfsfreier Ton : RMS 01: 30-FFT Y:\VCL-Wl f.SF ,IM., 1 Tu• hh 17 19:19,18 1998 fr1." .: 12. b667121.JJ3Jt,, C23.137Sib), "•gn.r 111-9td8 04 Wolfston: RMS 04: 30-FFT Die oberen Abbildungen zeigen die Energieabstrahlung (RMS) und das Wasserfallspektrum (3D-FFf) des wolfsfreien Tonscis auf der C-Saite, gespielt im forte (01). Darunter sind die entsprechenden Graphiken des Wolfstone auf der C-Saite, gespielt im forte (04) abgebildet. 29 Im RMS-Vergleich der Tasks ist deutlich ersichtlich, daß der Wolfston größere Intensitätsschwankungen aufweist: Die Amplitude des cirka 6 Sekunden langen Tons steigt und sinkt in fast regelmäßigen Abständen von ein bis drei Zehntelsekunden bis zu 14 dB. Auch der Einschwingvorgang ist beeinträchtigt. Die RMS des wolfsfreien Tons zeigt hingegen nur geringe Amplitudenschwankungen. Der 3D-FFT-Vergleich zeigt einen kontinuierlichen Teiltonverlauf beim wolfsfreien Ton. Beim Wolfston verläuft nur der erste Teilton einigermaßen regelmäßig, die anderen Spitzen weisen ständige Schwankungen in Intensität und Frequenz (Transienten) auf. Diese Transienten äußern sich in einem äußerst unruhigen, stotternden Klang. 4.1.4 Die Klangspektren eines Wolfstons und eines wolfsfreien Tons im Vergleich Y:WCL-LIILF.SF,03•2Sd9. ,t frt.M: 12.G667n • ll . JJJJ3ru Thu. hb 19 11:11:16 1999 Y:\'ftl-UOlf.SF,D'• 2SdB .• 1 lraM: '\2.6667nt/ 1.3J313nt Thu hb 19 l l:13:JC.I 1998 _,. ---- -3. --· ,- r··- ----~------.------·--·-- ' i I ~---,----- l-----1-..------;:-,-1 ---~---- -~- /--1-t--1---H -> f nque~, (Buk) 03 wolfsfreier Ton: FFT -> lr-,unc:IJ {S.rlrJ 06 Wolfston: FFT Die Abbildungen zeigen je eine FFT des wolfsfreien Tons cis auf der C-Saite im crescendo (03) auf der linken Seite und des Wolfstons e auf der C-Saite im crescendo (06) auf der rechten mit der gleichen Gesamt-Amplitude von --25 dB. Der wolfsfreie Ton hat eine Frequenz von etwa 140 Hz, der Wolfston etwa 165 Hz. Die Teiltonspitzen des wolfsfreien Tons sind klar ersichtlich allgemein stärker ausgeprägt. Die größte Amplituden-Differenz liegt beim dritten Teilton und beträgt mehr als 20 dB. Nur der sechste Teilton weist bei beiden Tasks die gleiche Amplitude auf, sonst fallen alle Spitzen des Wolfstons gegenüber denen des wolfsfreien Tons ab. Dies äußert sich im hohlen Klang des Wolfstons. 30 4.1.5 Vergleich eines Wolfstons auf verschiedenen Saiten (Verlauf der GesamtIntensitäten und Teilton-Amplituden) 'f:WCl..·l..m r.sr,CM . ,I Tue fab 17 19:1!9 :18 l 'J~ fr•nlilt ~ Z.&66712 1.]333ns {23.'137SI•h), n•gn .: 71/-911JdB 04 C-Saite: RMS 04: 3D-FFT Y: WCL-U0Lf.Sf,08,,1 Tutfeh 17 19:\1 :2:4 l99S frMe : '12.666712 L3333n• (23. 4175H z) 1 n•gn.: 7i/-9id8 " - 30 - <I -SO _,. -60 -·· 08 G-Saite: RMS 08: 3D-FFT Y: \VCL-UCllf. Sf,OtJ. , I Tu.e fab 17 19 :26:57 1998 frana : 42.6667121. 3333ns (23. 4375Hz), 1 71/-9td 8 ""11"· 013 D-Saite: RMS 013: 3D-FFT 31 Die Abbildungen auf der linken Seite zeigen die Energieabstrahlung (RMS) des Wolfstons e im forte auf verschiedenen Saiten: C-Saite (oben), G-Saite (Mitte) und D-Saite (unten). Auf der rechten Seite ist der jeweilige Teiltonverlauf (3D-FFT) abgebildet. Der RMS-Vergleich zeigt, daß die Neigung zu Einbrüchen der Energieabstrahlung auf den oberen Saiten (G und D) abnimmt: Während 04 über den ganzen Verlauf große Intensitätsschwankungen aufweist, läßt sich bei 08 vor allem gegen Ende eine Stabilisierung der Amplitude erkennen. Bei 013 unterbrechen Phasen von Intensitätsverlusten den kontinuierlichen Verlauf. Die Bruchlinien sind hier klar gezeichnet. Im Hör-Vergleich läßt sich dies gut nachvollziehen: 04 klingt sehr rauh und stotternd, mit ho- hem Geräusch-Anteil, 08 klarer und vor allem gegen Ende stabiler, 013 klingt allgemein verhältnismäßig glatter, bleibt aber von Einbrüchen nicht verschont. Der 3D-FFT-Vergleich zeigt, daß der erste Teilton bei allen drei Tasks kontinuierlich verläuft. Bei 04 ist die Kontinuität schon ab dem zweiten Teilton stark beeinträchtigt. Alle weiteren Spitzen verlaufen sehr unregelmäßig und lassen sich kaum eindeutig zuordnen. Bei 08 zeigen die Teiltonspitzen bis zur vierten einen- von einigen Verschiebungen und Brüchen abgesehen- einigermaßen kontinuierlichen Verlauf. Ab dem fünften Teilton häufen sich die Verschiebungen der Spitzen, sodaß kaum noch Kontinuität gewährleistet ist. Im Gegensatz zu 04 lassen sich aber bis zum 14. Teilton (ca. 2300Hz) noch sporadisch regelmäßige Verläufe erkennen. Bei 013 treten ab der dritten Spitze deutliche Unregelmäßigkeiten auf, dennoch sind alle Spitzen bis zur 14. recht klar zu erkennen. Die Spitzen 11-14 (ca. 1800-2300 Hz) zeigen einen erstaunlich kontinuierlichen Verlauf. 32 4.1.6 Ein Wolfston im Auf- versus Abstrich (Verlauf der Gesamt-Intensitäten und Teilton-Amplituden) Y:WCL-IIOLF.Sf,OO. , t Tu • hb 17 1911 1, 21 1998 f r a 11e: 12. 6667121 . 3333,.. , (23. 437SHz) 1 l'l&gn. : 71lll~98d8 08 Abstrich: RMS 08: 3D-FFT '1:\VCL-~Olf.Sf,09., 1 fl'...IICI : 09 Aufstrich: RMS Tue r ab 17 t9!1 1:SS 1998 42.6667/21. 33331'1 1 (23. 4375Hz) 0 rl.tgn. : ? i!l/-91<1 8 09: 3D-FFT Die oberen Abbildungen zeigen jeweils die Energieabstrahlung (RMS) auf der linken Seite und den Teiltonverlauf (3D-FFT) auf der rechten des Wolfstons e auf der G-Saite im forte, gespielt im Abstrich (08). Unten sind die entsprechenden Graphiken des gleichen Wolfstons, gespielt im Aufstrich (09), abgebildet: Das RMS von 09 zeigt mehr Einbrüche der Energieabstrahlung als das von 08. Dies wird auch im 3D-FFT-Vergleich bestätigt: Bei 09 lassen sich ab dem 5. Teilton keinerlei kontinuierlich verlaufende Spitzen mehr feststellen: Die Spitzen verlaufen sehr unregelmäßig. Der Klang des Wolfstons im Aufstrich ist entsprechend unruhiger, ebenso ist die Ansprache des Wolfstons bei dieser Strichart besonders schlecht. Die unterschiedlichen Ausprägungen des Wolfstons lassen sich wahrscheinlich auf die Bogenbehaarung zurückführen. 33 4.2 Der Einfluß von Wolfsresonator und Wolfstöter 4.2.1 Der Einfluß von Wolfsresonator und Wolfstäter auf denVerlauf der GesamtIntensität und des Teiltonaufbaus eines Wolfstons y,wcL-uot r. sr,oe. ,t Tue rub 17 t9,t J ,2:4 1998 l r.t,.8 : i2.6667121.3333n l (2J.07SH1) 1 "'II~'~· I 111- 9td8 08 ohne Hilfsmittel: RMS Y \ vtl \lOl.T ST.R8.1 ""- .. . -·· T~o~a 08: 3D-FFT 'l't\VCl-UOlLSf,RB .,t h b 17 19 59112 1999 I I .L :. I I Tue feb 17 19d5:4e 1998 n agn, 1 711- 9illd8 fnn111 .. 2. 6667/21. 33);]", (23. 437SHal, -IS ; - - - - ! - - - - j - - - - : - - - - i - - - : i - --1 --j -2S ~· · 21 -301 --'1 ~~ ·lS :---· ... ~! -•s _ I -so:--[ ·SS ' - - · ' -61 -65 ~1-h-rtl,.,J I -" mmrrPm ·m - 7S I r 1----+---l -----i---l ! ---i---i~-- I ! I I ! I I i I ! I I I I I I I I i -- ---1- · - --l .!_ __, I I I I RS mit Wolfsresonator: RMS ill, lll'WIMIAinl I HYrJIIfll RS: 3D-FFT Y,\Vt:l-UOLf.Sf,TB. ,I T1.1a Tab 17 19!16119 1999 l r~M: 12.6667121.3333n• t23.137SHI) , n•gon.z 781-9tdB TS mit Wolfstöter: RMS TS: 3D-FFT 34 Die Abbildungen zeigen die Energieabstrahlung (RMS) auf der linken Seite und den Teiltonverlauf (3D-FFT) auf der rechten des Wolfstons e auf der G-Saite im fortein drei Variationen: • ohne Hilfsmittel (08): oben, • mit Wolfsresonator (R8): Mitte, • mit Wolfstäter (T8): unten. Der RMS-Vergleich zeigt gravierende Einbrüche in der Amplitude von 08, nur geringe Intensitätsschwankungen bei R8, etwas stärkere bei T8. Die Resonanzspitzen der Gesamt-Intensität haben bei 08 eine Stärke von mehr als -25 dB, bei R8 und T8 liegen sie hingegen unterhalb dieses Werts, was auf eine geringfügige IntensitätsMinderung durch die Verwendung von Wolfs-Resonator und Wolfstäter hindeutet. Der 3D-FFT-Vergleich macht die Unterschiede noch klarer: Während bei 08 die Spitzen vielfach verschoben sind und auch in der Intensität stark schwanken, verlaufen bei R8 die Teiltonlinien kontinuierlich und geordnet, fast wie bei einem wolfsfreien Ton. Nur an einer Stelle lassen sich deutlich Verschiebungen von höheren Teiltönen feststellen. Das 3D-FFT von T8 zeigt auch einen einigermaßen kontinuierlichen Verlauf der Spitzen, allerdings lassen sich im Vergleich zu R8 stärkere Unregelmäßigkeiten entdecken: Verschiebungen von Spitzen sind häufiger, manche Teiltöne schwanken stark in der Intensität (vor allem der fünfte), ab der 13. Spitze (cirka 2000Hz) häufen sich die Unregelmäßigkeiten. Der Vergleich von 08, R8 und T8 hat also gezeigt, daß der Beispiel-Wolfston auf der G-Saite durch den Resonator fast völlig behoben, das heißt im Verlauf normalisiert, durch den Wolfstäter weitgehend stabilisiert werden konnte. Der Hör-Eindruck belegt deutlich die Wirkung von Wolfsresonator und Wolfstöter: Der Wolfston klingt mit Wolfsresonator angenehm geglättet, der hohle Klang bleibt jedoch erhalten. Ähnliches gilt für den Wolfston mit Wolfstöter. Dieser klingt lediglich ein wenig unruhiger. 35 Wie ist aber die Wirkung von Wolfsresonator und Wofstöter auf den Verlauf der GesamtIntensität und des Teiltonaufbaus des wesentlich stärker ausgeprägten Wolfstons auf der CSaite? v.wct-uotr.sr,CH.,t Tu• r.b 11 t9:1'J:tB t'J96 fr•n•1 .. l. €.66712 1. 3333rlt (23. 437SH1) 0 04 ohne Hilfsmittel: RMS Mgn .: 71/-91dl 04: 3D-FFT 'f•\VC.L-~LF . SF,R4.,1 Tu• f•b 17 19:13:3<1 1998 fr.ne1 12.6liE.7/2t.33331'1• CZ3.H7SHt), r~a gn. : 7111-91d.B R4 mit Wolfsresonator: RMS R4: 3D-FFT y,wtt -IJOLLSF.T1•• t Tt.~ e hb 17 19: 17:53 199EI frtMI 42 .6667/21. 33331'11 C23.1~z), Ngn. • 711- 91d8 T4 mit Wolfstöter: RMS T4: 3D-FFT 36 Die Abbildungen zeigen die Energieabstrahlung (RMS) auf der linken Seite und das Wasserfallspektrogramm (3D-FFT) auf der rechten des Wolfstons e auf der C-Saite im forte in den Variationen ohne Hilfsmittel (04): oben, mit Wolfsresonator (R4) in der Mitte und mit Wolfstäter (T4): unten: Der RMS-Vergleich zeigt ein ähnliches Bild wie bei Task 8: 04 verzeichnet starke Einbrüche der Amplitude, während R4 nur geringe Intensitätsschwankungen aufweist. T4 zeigt nur wenige Bruchstellen in der Energieabstrahlung, aber einen allgemein recht aperiodischen Verlauf. Der 3D-FFT-Vergleich relativiert den RMS-Unterschied von R4 und T4: R4 (C-Saite) weist gegenüber R8 (G-Saite) wesentlich größere Unregelmäßigkeiten auf: Die Kontinuität der Spitzen ist oftmals unterbrochen, viele Spitzen sind verschoben. T4 zeigt ein ähnliches Gesamtbild, nur treten mehr Unregelmäßigkeiten bei den unteren Teiltönen auf. Aus den Vergleichen der Tasks 08, R8, T8 (G-Saite) und 04, R4, T4 (C-Saite) geht hervor, daß die Effizienz des W olfsresonators, aber auch des Wolfstöters von der Ausprägungsstärke des Beispiel-Wolfstons abhing: War dieser nicht besonders stark ausgeprägt (Task 8), konnte er vom Resonator fast gänzlich normalisiert und vom Wolfstöter weitgehend stabilisiert werden. Beim stark ausgeprägten Beispiel-Wolfston auf der C-Saite (Task 4) konnten nur Teilerfolge erzielt werden: Der Resonator stabilisierte den Wolfston und erzielte eine gewisse Harmonisierung der Teiltöne. Der Wolfstöter schaffte nur eine Teilstabilisierung des Wolfstons, aber auch eine Verbesserung des Teiltonverlaufs. Im akustischen Vergleich hört man beim Resonator-unterstützten Wolfston einen (etwas müh- sam) konstant gehaltenen Ton mit Kratzgeräuschen, beim Wolfston mit Wolfstöter einen ansatzweise stotternden Ton mit höherem GeräuschanteiL Beide Hilfsmittel mildern diesen schwer definierbaren, kratzenden und stotternden Wolfston aber beträchtlich. 37 4.2.1.1 Wie wirken sich Wolfsresonator und Wolfstöterauf den Verlauf der Teilton-Amplituden eines Wolfstons im pianissimo aus? Tlie ftb 17 19125:18 1998 42.6667121.JJJJnt (2J.4J ?SH1) 1 Mgn.z 711 -9fld8 Y~\\ICL~UC L LSr,OII.,I frt.II~U 010 ohne Hilfsmittel: 3D-FFT Y: \VCL-Wlf.Sf.Ttil . . l Tue hb 17 19:1 9 ,52 1998 lrbM: 12. 6667/2:1 . 3333ns (23. '1375Hz ), 114gn. z 7tl·91ild8 y ,wcL- UOLf.SF,l!ltl. , 1 Tue Feb 17 l 9z24: 48 1990 I rt.,.t: '42. 6667/2 1. 3333r.t: (23. 4l'lSHz ), 1\otgn. : 7tl- 9lld8 dl dl . )I - 31 -11 -11 .. - Sll -SI -11 -·· -81~\lhc"'"'i~!P" -BI RlO mit Wolfsresonator: 3D-FFT - 11 TlO mit Wolfstöter: 3D-FFT Die Abbildungen zeigen die Teiltonverläufe (3D-FFfs) des Wolfstons e auf der G-Saite im piani ssimo ohne Hilfsmittel (010): oben, mit Resonator (RIO): unten links und mit Wolfstöter (T lO): unten rechts. Die drei Graphiken zeigen einen ähnlichen Teiltonverlauf: Die Spitzen eins, zwei,vier und sechs sind jeweils am stärksten ausgeprägt. Der Wolfston ohne Hilfsmittel zeigt jedoch Einbrüche der Grundschwingung, die als Kippen des Tons auf die Oktave wahrgenommen werden. Bei RIO hingegen verläuft die Grundschwingung kontinuierlich. Wie der Verlauf von TlO zeigt, daß trotzVerwendungeines Wolfstäters ein Einbruch der Grundschwingung auftritt. 38 Die drei folgenden Graphiken dokumentieren das Umkippen in die Oktave des Wolfstons e auf der G-Saite im pianissimo: N : \STUDEN~ 1 \ WEJ SSL\M IC1 \VC L -\.J O LF.SF,0 10 x . Hz 1800 fraMe : 42.6667/S. 33333Ms C23. 437SHz): J ' ,1 Wed Mar 18 14:S1:42 1998 Magn.: 30/-80dB C1.87SdB/co l) J 1 H . l I 16(}]0 14(}]0 ,, ! . 1211Jill 1000 J 801ll • . --~- 600 i'" I 400 ,jil . •. 200 ' 294 29S 296 297 298 300 s 010 Wolfston im pp: SON Die Abbildung zeigt den Teiltonverlauf (Sonagramm) des Wolfstons e auf der G-Saite im pianissimo (010): Auf der x-Achse ist die Zeit in Sekunden, auf der y-Achse die Frequenz in Hertz aufgetragen. Die Farbe zeigt die Intensitäten der Teiltöne an: Je dunkler, desto höher die Amplitude. Dem Sonegramm ist zu entnehmen, daß mit dem Verlust des Grundtons bei diesem Beispielton stets ein Verlust der übrigen ungeraden Teiltöne einhergeht. Die mit "mG" und "oG" gekennzeichneten Markierungen zeigen die Stellen an, von denen die folgenden beiden Graphiken entnommen sind: Die erste Graphik ist der Stelle "mG" (mit Grundton) zuzuordnen, die zweite der Stelle "oG" (ohne Grundton): 39 N:\S TU DEN~l\WEISSL\MICl\VCL-WDLF.SF,Ol0 x ., 1 Wed Mar 18 15 :00 :44 1998 frane: 42. 6667ns/ 10.4249ns ,..., -40 P'l -SQI "Cl Q) "Cl :;j ~ 0> <:! !: A I - 60 -70 -80 -90 Hl00 -> frequency (Hz) 010 mit Grundton: FFr N: \STUDEWl \WEISSL \ M!Cl \VCL-WOLF. SF, 010x. ,1 frane : 42.6667Msi10.4249Ms -----·-·--·-------------·--·---_. ______J,______,___,,__,___.,_______________t_..._, ____________,,_,,________, ,..., ! P'l "Cl Q) "Cl :;j ~ 0> <! !: A I Wed Mar 18 lS: 03 : 19 1998 -60 - 70 -80 - 90 I 1 ............................................,_..,.............................................-+· ···-·······-··-···········...........................................................................................................,i ............................................................... i ! -> frequency (Hz] 010 ohne Grundton:FFr Die beiden Graphiken zeigen den Teiltonaufbau (FFT) des Tons in verschiedenen Stadien: In der ersten Graphik ist ein Stadium des Tons abgebildet, in dem der Grundton zu hören ist: Die erste Spitze ist deutlich ausgeprägt, wenn auch nicht stärker als die zweite. Die vierte und die sechste überragen deutlich die dritte und die fünfte Spitze. Die zweite Graphik zeigt ein Stadium des Tons, in dem die Oktave als Grundton wahrgenommen wird: Der eigentliche Grundton ist hier nicht mehr als Spitze zu erkennen, ebenso sind die übrigen ungeraden Teiltöne kaum vorhanden. Der zweite, vierte und sechste Teilton sind dominant, aber ein wenig schwächer als in der oberen Graphik ausgeprägt. 40 4.2.2 Die Auswirkungen von Wolfsresonator und Wolfstöterauf das Teiltonspektrum eines Wolfstons Vergleich Teiltonverlauf von Task 6 -25 ,0 ,-------... ·- -· ·- ·• :· ·----· ·-----·--·----. --------· ----------·-----···--------.. -------- --·--... --· . .. -------.. -----..... -... . -- ---.- -=~~-- - -30 ,0 .. ---.. --.- ---.-. . -. -·-------------·-·· ....... · · ··------- --·:··· ··· --.•............ -- -----.-... ---•-· · · ········ ···· ...... --..... .• - - R6 .., -- ··l' - -r6 . -35 0 - --· -40 ,0 . -··-········-----------------------··· ··· ··· ··---------------·-················· ------- --------------·· ---·············· --··· - --. --. -.---.-... --------------... -----.------------ ----· ----------------------.----------.-----.--------------------------------- -·-... , I MW ----< -----------1I ! --~.-- ------- --·--.. -- .. ---- .. -------- -........ ----- .. --- .. .. ---- .. --- ...... -------- ----------------------------- .... ----------- --------------! - I ---------- - ---- ---.-..... -------...... -....-..... --· ---·----·. ·-----------·-----..... -.: .............-.....--...-....-l ·, I . .·--·----.. ·-·-.--· .. ·-.. ·----·--..-----....---1 -----.. ...... ------------· ·····- --- .......... I ----~ -65,0 -70,0 ..... -... -------.. --- ... --. --· ... --·. --.... -------.......... -............... ·------------ --- -- ----.......... . 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 Die Abbildung zeigt den Verlauf der Teiltonspitzen des Wolfstons e auf der C-Saite im crescendo ohne Hilfsmittel (06), mit Resonator (R6), mit Wolfstöter (T6) sowie die Mittelwertskurve: Grundsätzlich läßt sich feststellen, daß die Klangfarbe des Beispiel-Wolfstons (ca. 165 Hz) durch die Verwendung von Wolfsresonator und Wolfstöter zwar verändert wird, die Klangcharakteristik aber prinzipiell unverändert bleibt: Der dumpfe Klang des Wolfstons wird lediglich ein wenig heller und klarer: Der Resonator verstärkt vor allem die Spitzen 11-13, aber auch die meisten übrigen Spitzen von R6 liegen wenige Dezibel über denen von 06. Der Wolfstöter bringt vor allem eine Verstärkung der Teiltöne 4, 7, 10-12 und 18-20, die meisten Spitzen von T6 bleibenjedoch unter denen von R6. Der Resonator-Ton hebt sich hinsichtlich der wahrgenommenen Klangfarbe etwas von den anderen ab: Er erscheint geringfilgig heller, während der Wolfstöter-Ton ähnlich dumpf wie der unbeeinflußte Wolfston klingt. 41 4.2.3 Die Auswirkungen von Wolfsresonator und Wolfstäter auf den Verlauf der Gesamt-Intensität und des Teiltonaufbaus eines wolfsfreien Tons 'I:WCL-UOLf.Sf ,Ot. ,I Tu• fab 17 19zl7,1<4 1998 f r•"•: 12. 6l.&7121 . 3333ns C23.437SHa l, ".gn.z 7el-91d8 01 ohne Hilfsmittel: RMS 01: 3D-FFf Y:WCL-Liltr. Sf ,RI., I Tu• hb 17 19112:46 1998 fnMz 12.6667/Z1.3333fts (23.137SHd , rugn•• 711-9td8 d8 -31 -10 - SI -61 -71 -81~~~;:::::::;;;~~Rl mit Resonator: RMS Rl: 3D-FFf '1:\VCl-l.lll.LSf, TI. ,t he hb 17 t9zi9:1S 1998 fr&NB 42.6667/21.3JlJ"l (2) .1379b ), ~Qn. I ?l/-91d8 .. _,. -·· -SI -60 -71 -81~~~~~~Tl mit Wolfstöter: RMS Tl: 3D-FFT Die Abbildungen zeigen jeweils die Energieabstrahlung (RMS) auf der linken Seite und den Teiltonverlauf (3D-FFT) auf der rechten des wolfsfreien Tons cis auf der C-Saite im forte ohne Hilfsmittel (01): oben, mit Resonator (Rl) in der Mitte und mit Wolfstöter (Tl): unten. 42 Alle drei Töne wurden mit größtmöglichem Bogendruck und langsamer Bogengeschwindigkeit nahe am Steg angestrichen. Der Spieler bemühte sich um möglichste Gleichbehandlung. Der RMS-Vergleich zeigt, daß die Gesamtamplitude des Tons durch Resonator und Wolfstöter nicht vermindert wird: Sie pendelt sich jeweils zwischen -25 und-30 dB ein. Der 3D-FFT-Vergleich zeigt auch nur geringfiigige Unterschiede. Es ist auch kein Lautstärken-Unterschied wahrnehmbar. 4.2.4 Die Auswirkungen von Wolfsresonator und Wolfstöterauf das Teiltonspektrum eines wolfsfreien Tons -20,0 rir! fu !lli !! li "' .;""- ·:., bo J Vergleich Teiltonverlauf von Task 3 -25,0 ----------------·--··············----------------------·--------------------------------------------------- - -------------- ---- --- -=~-~ --------, -30,0 - -- -------·--·-----·-··--------------------------------------------·-·····----·---------------·---------------------------------- ~ R3 .... .J -o-T3 I -35,0 --··· --------------------------- ---------- ---- ----- -------------------·-------·- ----- --- ---------------- ----- -------- -MW ----· -55,0 -80 ,0 -65,0 -70,0 ·---.. ------- ... ------..... ----·····-....................... -........ -.............. -- --------------.---.... ------··--· --. ···-----------------......1 -75,0 -l---'--- - ' - -+---+----'-----'--+---'----+---'--+----'---l----'--'-2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 +----+----"----l 17 18 19 20 Die Abbildung zeigt den Verlauf der Teiltonspitzen des wolfsfreien Tons cis auf der C-Saite ohne Hilfsmittel (03), mit Resonator (R3) und mit Wolfstöter (T3) sowie die Mittelwertskurve: 43 Es zeigt sich, daß der Resonator und der Wolfstäter auch die Klangfarbe des wolfsfreien Beispieltans (ca. 140Hz) nur sehr geringfügig verändern: Der Wolfstäter hat kaum Einfluß auf die Ausprägung der Resonanzspitzen des Tons. Lediglich die Spitzen 14-17 werden verstärkt. Der Resonator dämpft die Spitzen 5-8 sowie 11-15 des Beispieltons und verstärkt die Spitzen 10 sowie 16-19. Der Resonator verändert die Klangfarbe auch in diesem Beispiel etwas mehr als der Wolfstöter, beim Anhören sind aber kaum Unterschiede festzustellen. 44 4.2.5 Der Einfluß von Wolfsresonator und Wolfstäter auf das Ausschwingverhalten eines Wolfstons und eines wolfsfreien Ton 016 pizz. Wolfston ohne: RMS 017 pizz. wolfsfreier Ton ohne: RMS R16 mit Resonator: RMS R17 mit Resonator: RMS T16 mit Wolfstöter: RMS T17 mit Wolfstöter: RMS 45 Die Abbildungen zeigen den Vergleich der Energieabstrahlung (RMS) des im pizzicato gespielten Wolfstons e auf der G-Saite, forte (Tasks 16) auf der linken Seite sowie des ebenfalls im pizzicato gespielten wolfsfreien Tons cis auf der G-Saite, forte (Tasks 17) auf der rechten. Die Abbildungen oben zeigen das Ausschwingverhalten der Töne ohne Hilfsmittel. In der Mittte sind die Töne mit Resonator abgebildet, unten mit Wolfstöter. Ausklingzeiten (Abfall um -40 dB): 016: 0,95 s (-11 -[-51] dB) T16: 1,20 s (-14 -[-54] dB) R16: 1,40s (-17-[-57]dB) 017: 1,22 s (-18 -[-58] dB) T17: 1,53 s (-15 -[-55] dB) R17: 1,70 s (-19-[-59] dB) Es läßt sich feststellen, daß der Wolfston (Task 16) rascher verklingt als der wolfsfreie Ton (Task 17). Der Wolfstäter bewirkt ein langsameres Ausklingen beider Töne, der Resonator verstärkt diesen Effekt. 46 4.2.6 Wie wirken sich Wolfsresonator und Wolfstäter auf den Wolfstonbereich aus? 07 gliss. ohne: SON R7 gliss. mit Resonator: SON T7 gliss. mit Wolfstöter: SON 47 Die drei Abbildungen auf der vorigen Seite zeigen jeweils Sonagramme der glissando-Passage fis-d auf der G-Saite, gespielt im mezzoforte: oben ohne Hilfsmittel (07), in der Mitte mit Resonator (R7) und unten mit Wolfstöter (T7): Das Tonbeispiel ohne Hilfsmittel zeigt eine deutliche Beeinträchtigung im Verlauf der Teiltöne im Bereich zwischen 154 und 164Hz (siehe Markierungen). In diesem Bereich ist die Kontinuität desglissandodurch Stottern unterbrochen. Beim Tonbeispiel mit Resonator sind in diesem Bereich auch aperiodische Teiltonverläufe zu erkennen, diese erscheinen jedoch durch den Resonator deutlich gelindert. Das glissando ist hier durchgehend wahrzunehmen, die Tonhöhe schwankt jedoch vom Spieler unbeeinflußt und ein leichtes Flackern des Tons macht sich bemerkbar. Das Tonbeispiel mit Wolfstäter zeigt im gleichen Bereich Unregelmäßigkeiten 1m Teiltonverlauf, die gegenüber dem ersten Tonbeispiel ein wenig geglättet erscheinen. Zu hören ist hier ein gemäßigtes Stottern. Die Beispiele zeigen also keinen erkennbaren Einfluß von Resonator und Wolfstäter auf den Frequenzbereich des W olfstons, bestätigen aber wiederum ihren Einfluß auf dessen Ausprägungsstärke. 48 5. ZUSAMMENFASSUNG In der vorliegenden Arbeit wurde das akustische Phänomen "Wolfston" am Violoncello behandelt. Das Haupt-Augenmerk lag dabei auf der Wirkungsweise und Effizienz der Hilfsmittel zur Reduzierung des störenden Effekts: Wolfsresonator und Wolfstöter. Im Vorteil der Arbeit wurde versucht, einen allgemeinen Einblick in die Wolfston-Thematik zu geben: Es wurden die Eigenschaften des Wolfstons und wissenschaftliche Erklärungs-Modelle vorgestellt. Der stotternde und raube Klang des Wolfstons wurde als Resultat von Interferenzen zwischen Saiten- und Korpusschwingungen im Bereich der Hauptkorpusresonanz erklärt. Der Hauptteil der Arbeit behandelt vom Autor eigens eingespielte Klangaufnahmen und deren digitale Auswertung. Folgende Ergebnisse konnten dabei erzielt werden: Der Wolfsresonator und der Wolfstäter haben sich bei den Untersuchungen am Versuchsinstrument als durchaus wirksame Mittel zur Verbesserung der unerwünschten WolfstonEigenschaften erwiesen. Die Beseitigung des Wolfs, das heißt die vollständige Angleichung des Schwingungsverhaltens des Wolfstons an das von wolfsfreien Tönen, scheint auf diesem Wege jedoch nicht möglich zu sein, da einerseits die charakteristische dumpfe Klangfarbe des Wolfstons durch Resonator und Wolfstäter kaum Veränderung zu erfahren scheint: Die Tonbeispiele zeigten einen beträchtlichen Unterschied im Teiltonspektrum eines Wolfstons und eines wolfsfreien Tons und nur wenig Veränderung durch die Verwendung von Resonator und W olfstöter. Andererseits zeigte sich die klangstabilisierende Wirkung von Resonator und Wolfstäter abhängig vom Ausprägungsgrad des Wolfs, wobei der Resonator eindeutig eine größere Effizienz aufwies: Bei einem nicht allzu stark ausgeprägten Wolfston konnte mit diesem ein kontinuierlicher Teiltonverlauf erzielt werden, beim komplizierten Wolfston auf der C-Saite eine weitgehende Stabilisierung und Harmonisierung der Teiltöne, während mit dem Wolfstäter bei Ietzerern nur eine Teilstabilisierung, beim schwächer ausgeprägten Wolfston nur eine weitgehende Stabilisierung zu erzielen war. 49 Mit dem Resonator konnte außerdem das unerwünschte Umspringen des Wolfstons im pianissimo in die Oktave unterbunden werden, während dies mit dem Wolfstäter nicht möglich war. Mit der Stabilisierung des Wolfstons durch den Wolfsresonator und den Wolfstäter ging bei den Versuchen eine geringfügige Intensitäts-Minderung desselben einher, die jedoch durch die Verbesserung der Spielbarkeit mehr als aufgewogen scheint. Beim wolfsfreien Beispielton ließ sich keine Intensitäts-Minderung durch die Hilfsmittel erkennen, was für die spezifische Wirkung dieser im Wolfston-Bereich spricht. Das Ausschwingverhalten von Wolfston und wolfsfreiem Ton zeigt sich hingegen gleichermaßen durch die Hilfsmittel beeinflußt: Beide Töne klangen mit Wolfstäter langsamer, mit Resonator noch langsamer aus als ohne, wobei der Wolfston jeweils schneller verklang als der wolfsfreie Ton. Auswirkungen auf den Frequenzbereich des Wolfstons ließen sich bei Wolfsresonator und Wolfstäter nicht feststellen. Das Erklärungsmodell des Wolfston-Phänomens als Schwebungseffekt (siehe Kapitel 2.2.2), resultierend aus der problematischen Kopplung der Schwingungssysteme Saite und Resonanzkörper im Bereich der Hauptkorpusresonanz, kann aufgrund der entdeckten Co-Existenz zweier verschiedener Grundschwingungs-Frequenzen, die sich gegenseitig stören, bestätigt werden. 50 6. LITERATURVERZEICHNIS • DEUTSCH, Werner A. und NOLL, Anten. 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Cl). <1)7SHz) , rw.rn. o ?l/- 9td8 _,.•• ·11 ·SI _-·· ,. -BI~~~;;:::=;;;::::;~- Rl wolfsfreier Ton cis, C-Saite forte: RMS Rl: 3D-FFT YtWCl-Wlf. Sf, TI. , t Tt.~e f eb 17 19d9:tS l99e f rt.Nit 42.66671ZI .3Jl3n• C23. 4l?SH• ) 1 "'*I"·' 111- 91d8 Tl wolfsfreier Ton cis, C-Saite forte: RMS Tl: 3D-FFT 52 '!r\VCL-uot r .sr ,oz. , t TLie roh 17 19:118:33 1998 fr aM: 42 . 6667121.3333~u C23. <t37SHz} 1 r..gn.: 7lil l -99dB 02 wolfsfreier Ton cis, C-Saite, pianissimo: 02: 3D-FFT RMS Y: \\ICL-UOlf .SF , OJ. ,1 Tu• f•b 17 i9 1081S8 1998 I u ~a : 12. 6667121 . 3333ns (23. 437SHzl 1 nag n. : 7llll-~d8 03 wolfsfreier Ton cis, C-Saite, cresc.: 03: 3D-FFT RMS Y: \ lfCL- UOl.f.SF,Rl. , l T~,~ a hb 17 t9d3 rl2 1998 f raMI: 42.666712 1.3333ru C23.4.37SHz1 , r~~og n. : 711/- 9tdB R3 wolfsfreier Ton cis, C-Saite, cresc.: R3: 3D-FFT RMS Y:WCL-UOLF. SF . T3. , 1 lLI• h h 17 19:18:16 1999 f r 4ne : 42. 6667121. 333Jna (23.4.37SI1z) 1 nag-n.: 7111-9BdB T3 wolfsfreier Ton cis, C-Saite, cresc.: T3: 3D-FFT RMS 53 y,\\ltl-I.HJLLSL04. , 1 T~o~t hb 17 19:19:18 1998 f,..M, 42.6667/Zt.Jlllrls CU. 4l7SHs), Mt"·' ?l/-9td8 04: 3D-FFT y, wct-uotr. sr.R<. _" . _ " -21 - lua fltb 17 1 19~56 ,)6 _! _ _ i - 't•WtL-UOLf.Sf,l4.,1 Tut hb 17 19dJ :)q 1998 fU MI 42.6667/21,3333olt (2), 137SHz) 1 M1Jn.: 71 / •91d8 1998 !--i "'v;_' "'-v--f', ::m A I A y I I I I I I I I I I R4 Wolfston e C-Saite, forte: RMS 'I R4: 3D-FFT 't'•Wtl-U0lf. Sf,T1 . ,1 Tu.t hb 17 19117:53 1998 fr"•t~tz 12.6667/ZJ.lll}l,s CZJ. 431SHz) 1 Mgn.z 71/- 91d8 ---r r---,-,-- -~-- -~- f -- 1 - - - ' - I - - ----t-----i-+~--+----1 ~~~--- i T4 Wolfston e, C-Saite, forte: RMS T4: 3D-FFT y,WCL·UOLf.Sf ,OS.,t Tut ftb 17 19,19:45 1999 l rallt : 42.6667121.33331'11 C23 .1 31SHz}, Mgn. : 7111- 9ed8 05 Wolfston e, C-Saite ianissimo: RMS 05: 3D-FFT 54 \f,\VCL-UOLr.SF,2S .,1 Tua feb 17 19 :14l 11 1998 fra"• ' 12.666112:1 . 3333M CZ3.137SH:.) 1 rwgn. , nll- 9td8 RS Wolfston e, C-Saite, ianissimo: RMS RS: 3D-FFT Y:\VCL-UOLT.Sr , TS., I Tue hb 17 19 :17:27 1998 l u r~a : 42.6667121. 3333"' CZ3. 437SHzJ, ",a~n. : 711J/- 91!lcl8 TS: 3D-FFT Y:\VCL-IJOLf. Sf, Dfi. , I Tua Feh 17 19.tlil:ll 1998 fn'le; 4Z.6667!Z1.3333rlt (23.437SHz), " '-liJ n. : 7111 /-~dB 06 Wolfston e, C-Saite, cresc.: RMS 06: 3D-FFT Tua feb 17 19:14:19 1998 12. 6661/21.3333n t C23. 137SHzl, "• gn.: 7111/-<ndB Y:\VCL-UDLf.S LR6. ,I ln r~e: R6 Wolfston e, C-Saite, cresc.: RMS R6: 3D-FFT 55 y,wCL·OOLf.Sf ,T6. , 1 Tu• rab 17 19s17,1B t99B Iu"• ' 1(2. 6667/21. ]]]3"' (23. 4l7SHI), "'gn.1 71/- 9td8 T6: 3D-FFT y,wcL-\Iltr.Sf.D7.,1 Tu• hb 17 "111:37 1998 f r.,._, <t2.666712:1.3Jllrt• (2J.13~t) 1 Ngn.l 71/-91411 07: 3D-FFT y,\VCL·W!Lr.Sf,t?., l Tu• r.b 17 19•1S,l3 1998 IU/'14! 1 42.66671Z1.J33)"t (2J.4Jl1SHd 1 Mi"·: 7il/·91dB R7 liss. fis-d, C-Saite, mezzoforte: RMS R7: 3D-FFT YiWCL·UOLr.SF,n .• l Tu• feb 17 19d6:<t3 19'98 lrt r~t• 412. &66712:1.3333rlt (23. 43?SHz) 1 Nil" ·' ?t/-91dB T7 liss. fis-d, C-Saite mezzoforte: RMS T7: 3D-FFT 56 Y:WCL-UOLr.sr.oe.,t Tue hb 17 t9:l1 : 2<! 1998 fra.n11 : 42.Mi6712 1. 3333fts (23.437SHzl, ru.gn . : 71'l/- 9111d8 08 Wolfston e, G-Saite, forte: RMS 08: 3D-FFT Y:WCL-I.IOLF.SF,RS.,t l r et"e: R8 Wolfston e, G-Saite, forte: RMS llle feh 17 19: 15:41'! 1998 (23 .137SH':d , " "'II"·' 7i/-91dB '12.666 71Zt. 3 33Jr~s R8: 3D-FFT Y:\VCl- IJOtF.Sf, TS . . I llle hb 17 19: 16:19 1998 fr"'"' ' 'i2. 6667121.3333r'll C23.137SHzl 1 nagn.: 7111/-91!ld8 T8 Wolfston e, G-Saite, forte: RMS T8: 3D-FFT '1:\VCL-UOLF.Sf ,O'J., I Tue hb 17 19:\l :SS 1998 f ro~ : 42 .6667121.33331-.• C23. 437SHzJ , P'14gn. : 71!1/- 'ndB 09 Wolfston e, G-Saite, forte, Aufstrich: 09: 3D-FFT RMS 57 '1' :\~...UOLF.Sf,Dit. , l Tue feb 17 19 , 2$: 18 1998 f n,.: <12.6667121.lll3rls (2J.<I31SHa ) , rw.gn.o 711·9141 dl - 31 -·· -..._··,. ·SI ianissimo: RMS OIO: 3D-FFT 't:WCL·L.:!Lf.Sf.Rll., l T~o~e feb 17 19 o24• 48 \998 rn .... : 12.6667/21.3333ru (23.137SHzl, rw.gn. l ?tl/- 9ed8 RIO Wolfston e, G-Saite ianissimo: RMS RIO: 3D-FFT Y:\VCL-Wl.f.Sf,TII.,I Tue feb 17 19:19,52 1998 l raMt 42.66671Z1.333.3ns C23.4379h), ne;n. 1 11/- 9&:18 TIO Wolfston e, G-Saite ianissimo: RMS TIO: 3D-FFT Y,WCL-Uillf.Sf,0\1. , t Tue Feb 17 19 olS:42 1998 lrane: 12.6667121. 33331'11 {23.137SHa) 1 nt.;n. , 711· 9t! dll Oll Wolfston e, G-Saite, cresc.: RMS Oll: 3D-FFT 58 't:\IJCL-UOtr. 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I Tu• r.b 17 l9:28d7 1998 Ir•"•' 42.6667/21.3JJ3ns t23. 4l?SHa), "'il'l.t 711- 9tldB izz.: RMS 016: 3D-FFT YrWCL-Lillf.ST,RI6 . • 1 T•• Teb 1? 19t23dJ 1990 lran.t 42.6667121.J,J33"s (2J.4l?SHa) 1 rw.gn.1 71/-'!:11:!1 izz.: RMS R16: 3D-FFT 'fsWCl-UOlLSF,TI6.,1 Tue f•ll 1? 19,2\rJS 1998 lnMJr 42.6667/21.333Jr,• (2J.4l7Sifa) 1 r.tgn.1 71/-9ed.B T16 Wolfston e, G-saite, forte izz.: RMS T16: 3D-FFT 017 wolfsfreier Ton cis, G-Saite, forte, 017: 3D-FFT izz.: RMS 61 'I:WCL-UOLL SF ,R17 . ,t Tue Feb 17 19:22134 199S rn"e" 12. 64i671ZI. 3333r.s (23. 437SHz: ) I Ngn . I 7 rll-91ldB R17 wolfsfreier Ton cis, G-Saite, forte, R17: 3D-FFT izz.: RMS Y,\IJtl-UOLLSf,Tt7., 1 Tue f eb 17 1? t2Z.t1 1998 f r &M : 42.6667121.3333fu (23.137SI1:) 1 nag n.: 701-9edB T17 wolfsfreier Ton cis, G-Saite, forte, T17: 3D-FFT izz: RMS 62 8. LEBENSLAUF Geboren am 25.11.1972 in Graz. 1979-83 Besuch der Volksschule "Ferdinandeum", danach Wechsel ans "Akademische Gymnasium" in Graz. 1991 Matura "mit Auszeichnung". Musikalische Ausbildung am Grazer Konservatorium ab 1977, Violoncello-Unterricht ab 1983. 1990 Übertritt auf die Musikhochschule Graz, Konzertfachstudium Violoncello bei Prof. Hildgund Posch. 1993-96 Fortsetzung des Studiums am "Mozarteum" in Salzburg bei Professor Heidi Litschauer, 1995 erste Diplomprüfung "mit Auszeichnung". Im März 1996 Wechsel an die Wiener Musikhochschule zu Professor Tobias Kühne, Studienabschluss voraussichtlich im Oktober 1998.