NatureWorks-BiokunststoffeNachhaltigkeit

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NatureWorks-BiokunststoffeNachhaltigkeit
PRESSEINFORMATION
Biokunststoffe: Neue Nachhaltigkeitskriterien für den Pflanzenanbau
BERLIN, 26. April 2012 - Biokunststoffe werden jetzt auch aus Pflanzen von Äckern mit
festgelegten Nachhaltigkeitsstandards hergestellt. Das garantieren die beiden neuen Zertifizierungssysteme ISCC PLUS und das amerikanische Working Landscapes Certificate. Sie
fordern die Einhaltung von Kriterien wie die Förderung der Biodiversität etwa durch das Anlegen von Wild Life Korridoren, keine künstliche Bewässerung in Dürregebieten, strenge
Anforderungen an den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln oder keine Gentechnik. Martina
Fleckenstein, Agrarexpertin beim WWF sagt: „Auch bei der Herstellung von Biokunststoffen
müssen Nachhaltigkeitskriterien verpflichtend sein, das heißt, die Rohstoffe müssen unter
Beachtung von ökologischen und sozialen Belangen angebaut werden.“ Dies ist umso wichtiger, weil für Kunststoffe pflanzliche Rohstoffe in Zukunft die einzige Alternative zu Erdöl
sein werden. Erneuerbare Energie für Verkehr und Strom kann neben Biomasse direkt aus
Sonne, Wind oder Wasserkraft gewonnen werden. Das geht bei festen Werkstoffen nicht.
Eine sinnvolle nachhaltige Nutzung der Böden ist deshalb eine grundlegende Voraussetzung
für diese neue Technologie.
Produkte aus dem Biokunststoff Ingeo PLA von NatureWorks, dem weltweit größten Hersteller von Biokunststoffen, wurden jetzt als erste von ISCC PLUS und Working Landscapes
zertifiziert und werden in Deutschland vertrieben. Ingeo besteht zu 100 Prozent aus Pflanzen und wird zurzeit aus Mais gewonnen, der in den USA angebaut wird. „Ein möglichst
nachhaltiger Pflanzenanbau ist die Voraussetzung dafür, dass unsere neuen Polymere ihre
großen ökologischen Vorteile ausspielen können: Verringerung der Klimabelastung und Einsparung fossiler Ressourcen wie Erdöl. Die neuen Zertifizierungen sind hierfür ein wichtiger
Schritt“, sagt Mark Vergauwen, Commercial Director Europe von NatureWorks.
ISCC PLUS: Nachhaltiger Pflanzenanbau aus Multistakeholder-Sicht
ISCC PLUS ist ein neues Zertifizierungssystem für Anwendungen im technisch-chemischen
Bereich wie etwa Biokunststoffe aber auch für nachhaltige Nahrungs- und Futtermittel sowie
für Bioenergie wie etwa feste Biomasse. ISCC PLUS basiert auf dem Zertifizierungssystem
ISCC, das seit mehr als zwei Jahren bei Biokraftstoffen weltweit von über 1.200 Systemnutzern erfolgreich eingesetzt wird und von der EU-Kommission anerkannt ist. „ISCC ist ein
Multistakeholder-Zertifizierungssystem und stellt sicher, dass Biomasse nach ökologischen,
ökonomischen und sozialen Nachhaltigkeitskriterien erzeugt wird und deren Rückverfolgbarkeit entlang der gesamten Wertschöpfungskette sichergestellt ist“, sagt Andreas Feige von
der ISCC System GmbH. ISCC zertifizierte Biomasse darf nicht in artenreichen Gebieten,
kohlenstoffreichen Böden oder Torfmooren gewonnen werden. Auch Gebiete mit hohem
Naturschutzwert sind ausgenommen. Die Biomasse muss auf umweltbewusste Weise produziert werden, das beinhaltet den Schutz von Boden, Wasser und Luft sowie die Anwendung einer guten Agrarpraxis. Einhaltung der Menschen-, Arbeits- und Landnutzungsrechte
Ingeo™ - ingenious materials from plants, not oil.
NatureWorks LLC, 15305 Minnetonka Blvd., Minnetonka, MN 55345, USA t +1 952 562 3400 www.natureworksllc.com
muss gewährleistet sein. Die Zertifizierungen werden von unabhängigen, akkreditierten und
mit ISCC kooperierenden Zertifizierungsstellen durchgeführt.
Working Landscapes Certificate: Wie deutsche Verbraucher Gentechnik auf amerikanischen Maisfeldern beeinflussen können
ISCC PLUS und Working Landscapes Certificate sind hinsichtlich der Kriterien komplementär. Die Landwirte, die für den Biokunststoff von NatureWorks den Mais anbauen, haben
sowohl das ISCC PLUS-Zertifikat wie auch das Working Landscapes Certificate erhalten.
Eine zusätzliche Anforderung des Working Landscapes Certificate ist der Verzicht auf gentechnisch manipulierte Pflanzensorten.
Das Working Landscapes Certificate wird von dem amerikanischen Institute for Agriculture
and Trade Policy (IATP) vergeben. Das Programm wird beim Maisanbau in Nebraska/USA
angewandt, wobei in 2011 auf einer Fläche von rund 550 Hektar gentechnikfreier Mais nach
den Nachhaltigkeitskriterien des Working Landscapes Certificate angebaut wurden. Die
Landwirte liefern diesen von NatureWorks bestellten Mais an eine Mühle, von der das Unternehmen seine Vorprodukte zur Herstellung von Biokunststoff-Granulat bezieht. Die Mühle
liefert jedoch den weitaus größten Teil des verarbeiteten Mais an andere Branchen. Aufgrund der geringen Rohstoffströme für Biokunststoffe wird der zertifizierte Mais deshalb mit
nicht zertifiziertem Mais vermischt. Entscheidend ist jedoch, dass für jede Tonne Ingeo PLA
die entsprechende Fläche an Mais nach den Working Landscapes Certificate-Kriterien angebaut wird. Der Kunde kauft so in jedem Fall die ökologischen Vorteile, die beim Anbau des
Rohstoffs für das Produkt entstanden sind. Diese Mechanik wird beispielsweise auch bei
grünem Strom angewandt, wo die nachhaltig produzierte Elektrizität im Verteilernetz mit dem
durch fossile Rohstoffe erzeugten Strom vermischt wird. Jim Kleinschmit, Geschäftsführer
von IATP sagt: „Kaufen Verbraucher in Europa Produkte oder Verpackungen mit Working
Landscapes zertifiziertem Biokunststoff, tragen sie dazu bei, dass immer mehr amerikanische Landwirte gentechnikfreie Maissorten nach nachhaltigen Landwirtschaftspraktiken anbauen.“
Über das ISCC Massenbilanzsystem wird dann die Rückverfolgbarkeit und Weitergabe
äquivalenter nachhaltiger Mengen in der gesamten Wertschöpfungskette bis hin zum fertigen Produkt sichergestellt. Bei der Herstellung von PLA wird die DNA zerstört und so können sich im Endprodukt in jedem Fall keine gentechnisch veränderten Substanzen befinden.
Dies wurde von GeneScan Inc. nachgewiesen.
Neue pflanzliche Rohstoffquelle: Recyclinganlage anstatt Acker
Die Landwirtschaft ist bei Biokunststoffen in dem Moment kein Thema mehr, wenn die daraus gefertigten Produkte nach Gebrauch sortenrein erfasst und stofflich recycelt werden. In
Deutschland macht die RE|PLA Cycle GmbH genau das seit Anfang des Jahres mit dem
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Kunststoff PLA: Vor allem Produktionsabfälle aber auch zunehmend PLAVerkaufsverpackungen werden erfasst und zu neuem PLA verarbeitet. Damit kann mittelund langfristig die Klimabilanz von Biokunststoffen deutlich verbessert und der Druck auf die
Flächennutzung vermindert werden. Sollte das PLA aus dem Recyclingkreislauf rausfallen,
kann der Biokunststoff dann in Form von Biomasse und „erneuerbarer Energie“ zur Stromerzeugung eingesetzt werden.
Weitere Informationen:
Steve Davies, Nature Works LLC, Telefon: 001 952 562 3343,
[email protected]
Dr. Martin Lichtl, .lichtl Ethics & Brands GmbH, Telefon: 06192 95508-82, 0172 8338 582,
[email protected]
www.natureworksllc.com
www.iscc-system.org
www.iatp.org
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