Konzeptpapier Verbundschule Beverungen
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Konzeptpapier Verbundschule Beverungen
Konzept Verbundschule Beverungen Schule im organisatorischen Zusammenschluss Stand 17. Mai 2011 Konzeptpapier - Stand 17. Mai 2011 Inhaltsverzeichnis 1. Einleitung...................................................................................................... 3 2. Name der neuen Schule............................................................................... 4 3. Leitbild.......................................................................................................... 4 4. Schulgebäude................................................................................................ 5 4.1 4.2 4.3 4.4 Klassenräume..................................................................................................................... Fachräume.......................................................................................................................... Lehrerzimmer..................................................................................................................... Verwaltung......................................................................................................................... 5 6 6 6 5. Personal......................................................................................................... 7 6. Unterrichtszeiten.......................................................................................... 8 7. Aufnahme..................................................................................................... 8 8. Schulorganisation......................................................................................... 9 9. Abschlüsse..................................................................................................... 10 10. Schulformwechsel........................................................................................ 10 11. Unterricht..................................................................................................... 11 11.1 11.2 11.3 11.4 11.5 11.6 11.7 Erprobungsstufe................................................................................................................. 7.-9. Schuljahr.................................................................................................................... 10. Schuljahr...................................................................................................................... Übermittagsbetreuung/ Nachmittagsbetreuung................................................................. Förderkonzept.................................................................................................................... Berufswahlförderung......................................................................................................... Evaluation.......................................................................................................................... 12. Stundentafeln Jahrgänge 5 bis 7................................................................. 15 13. Anlagen......................................................................................................... 18 2 11 12 13 13 13 14 14 Konzeptpapier - Stand 17. Mai 2011 1. Einleitung „ Was passiert, wenn nichts passiert?“ Die Antwort zu dieser Frage ist von der Stadtverwaltung Beverungen überzeugend dargelegt worden. In der Sitzung am 23. 09. 2010 hat sich der Rat der Stadt Beverungen mit den Schülerprognosezahlen der nächsten Jahre beschäftigt. Erhebliche Einbrüche sind schon in den Grundschulen zu verzeichnen gewesen, was in diesem Bereich zu Schulstandortdiskussionen geführt hat. Im Schuljahr 2009/2010 standen für die weiterführenden Schulen aus den Grundschulen der Stadt Beverungen noch fast 150 Schüler1 zur Verfügung. Dabei sind die Zugänge aus Niedersachsen und Hessen ungefähr gleichzusetzen mit den Abwanderungen aus Beverunger Grundschulen in benachbarte Orte. In den folgenden Jahren wird laut Prognose bis zum Schuljahr 2015/2016 die Schülerzahl weiter zurückgehen. Der Rat der Stadt Beverungen will alle Schulabschlussmöglichkeiten und den Fortbestand des Städtischen Gymnasiums gewährleisten. So traf der Rat der Stadt Beverungen in seiner Sitzung am 9. 11. 2010 zur Sicherung eines wohnortnahen, differenzierten Bildungsangebots mit allen Abschlüssen der Sekundarstufe I folgenden Beschluss: „Der Rat der Stadt Beverungen sieht aufgrund des demografisch bedingten Rückgangs der Schülerzahlen die Notwendigkeit, die Schule im Dreiländereck und die Städtische Realschule näher zusammenzuführen. Die Schulleitungen bzw. Kollegien der beiden Schulen werden deshalb gebeten, bis zu den Osterferien 2011 ein Konzept für eine Verbundschule vorzulegen, um einen Beschluss gemäß § 81SchulG NW vorzubereiten. Dieses soll Grundlage für die weitere Elternbeteiligung und den Antrag an die Bezirksregierung sein. Inhalt und Umfang von Elementen des gemeinsamen Unterrichts bleiben den weiteren Gesprächen zwischen den beiden Schulen vorbehalten. Der Zusammenschluss soll zum Schuljahr 2012/13 erfolgen.“ Auf den folgenden Seiten wird das Konzept vorgestellt, das von den Kollegien der Realschule und der Hauptschule verabschiedet worden ist. Dabei wissen alle Beteiligten, dass dieses Konzeptpapier nur ein Anfang ist, in dem richtungsweisende, verbindliche Elemente enthalten sind. Umfangreiche Entwicklungserfordernisse werden in Zukunft ständige Begleiter sein. 1 Im vorliegenden Gesamtkonzept stehen alle maskulinen Formen auch für die feminine Entsprechung. Konzeptpapier - Stand 17. Mai 2011 2. Name der neuen Schule Eine Namensgebung wird zu einem späteren Zeitpunkt stattfinden. Wenn die neu gegründete Verbundschule sich mit ihrem Schulprogramm, mit ihren inhaltlichen, methodischen, pädagogischen Zielen auseinandersetzen wird, werden von den Schülern, Lehrern, Eltern auch Ideen zur Namensgebung kommen. Zunächst erhält die Schule den Namen: Verbundschule Beverungen Realschule und Hauptschule im organisatorischen Verbund Mit der Namensgebung wird auch die Festlegung eines neuen Logos verbunden sein. Die neue Schulkonferenz wird sich diesen Aufgaben stellen. 3. Leitbild Die Verbundschule Beverungen ist am Standort eine gute Möglichkeit, auf zwei bewährte Systeme zurückzugreifen und darauf aufbauend eine neue Schule zu entwickeln. Die Verbundschule Beverungen wird als Ganztagsschule geführt werden. Die Schüler können dabei in ihrem bekannten Umfeld bleiben und unter optimaler Nutzung ihrer persönlichen Ressourcen eine Schulbildung erhalten, die erfolgreiche Abschlüsse ermöglicht. Förderung und individuelle Förderung soll allen Schülern zuteil werden, vor allem bei Schwächen bzw. beim Übergang vom Hauptschulzweig zum Realschulzweig. Besonders an den beiden Schnittstellen Realschulzweig/Hauptschulzweig zu anderen Systemen (Übergang Grundschule - Verbundschule und Übergang Verbundschule – Sek. II oder Berufsausbildung) muss der Übergang optimal gestaltet werden. So muss der Heterogenität der Gruppen in der Jahrgangsstufe 5 Rechnung getragen werden. Ziel insgesamt muss sein, dass an der Verbundschule möglichst viele Schüler einen hochwertigen, qualifizierten Bildungsabschluss erreichen. Jahrgangsteams und Klassenteams achten besonders darauf, dass das Verständnis der Schüler füreinander wächst, dass Sozialkompetenz an dieser Schule als ein wichtiges Ziel mit Inhalt gefüllt und gelebt wird. Dabei werden jahrgangsübergreifende Aktionen und der schulformübergreifende Unterricht hilfreich sein. Gemeinsamer Unterricht soll in der Erprobungsstufe in den Fächern Evangelische Religion, Katholische Religion, Musik, Kunst, Textilgestaltung und Sport stattfin4 Konzeptpapier - Stand 17. Mai 2011 den. Über schulformübergreifenden Unterricht entscheidet die Schulkonferenz anhand der Vorschläge aus den Fachkonferenzen und der Lehrerkonferenz. Vorstellbar ist, dass später auch in der Erprobungsstufe gemeinsamer Unterricht in Erdkunde, Politik, Geschichte, Biologie, Chemie oder Physik stattfinden kann. Ebenfalls ist die Erteilung schulformübergreifenden Unterrichts auch in den Jahrgangsstufen 7 bis 10 vorstellbar. In Evaluationskonferenzen wird dann über neue Entwicklungen beraten. Zum Leitbild der Verbundschule werden auch die „aktive gesunde Schule“ und die „Leseschule“ gehören. Die Beteiligten erachten es als besonders wichtig, dass bei der Form der Ganztagsschule die Gesundheitserziehung und die Bewegung angemessen ins Schulprogramm übernommen werden. Als Leseschule wird ein Konzept erstellt, wodurch die Kompetenzen in diesem Bereich in allen Unterrichtsfächern und Jahrgangsstufen gefördert werden, damit die unterschiedlichen Kompetenzstufen des Lesens in den Lernstandserhebungen Jahrgang 8 und in den Zentralen Prüfungen Jahrgang 10 deutlich verbessert werden. 4. Schulgebäude Die Verbundschule Beverungen wird die Räumlichkeiten der Realschule und der Hauptschule nutzen. Die neu erbaute Mensa ist das Bindeglied zwischen dem ehemaligen Hauptschul- und dem ehemaligen Realschulgebäude. Alle Räumlichkeiten stehen allen Klassen und Gruppen der Verbundschule zur Verfügung. 4.1. Klassenräume Die Räume einer Jahrgangsstufe werden auf einem Flur bzw. in nächster Nähe liegen. Auf einem Flur werden dann z. B. die Klassen 5a, 5b und 5c ihre Klassenräume haben. Bei einer Dreizügigkeit muss der Jahrgangsstufe mindestens ein weiterer Klassenraum, ein Materialraum und ein Gruppenraum zur Verfügung stehen. Im Gruppenraum können Unterricht in Kleingruppen, individuelle Förderung, Lehrerteamgespräch etc. optimiert durchgeführt werden. Der zusätzliche Klassenraum soll mit einer noch zu bestimmenden Anzahl von internetfähigen Rechnern ausgestattet sein, damit für alle drei Klassen zeitnahe Recherchen ohne längerfristige Reservierungen möglich sind. Außerdem soll der Raum für eine optimale Medienarbeit einen fest eingebauten Beamer, eine aktive Tafel etc. haben. Diese zusätzlichen Räume sind dem jeweiligen Jahrgang zugeordnet und werden in Absprache des Jahrgangsteams genutzt. Die Schüler werden für zwei Schuljahre in demselben Klassenraum bleiben, damit sie gemeinsam mit ihrem Klassenlehrer diesem Raum eine individuelle Ausprägung 5 Konzeptpapier - Stand 17. Mai 2011 verleihen können. In der Erprobungsstufe wird dadurch ein gewünschtes Gefühl des „Zuhauseseins“ entwickelt. In den Jahrgangsstufen 7 bis 10 erhoffen wir eine kreative, intensive Raumgestaltung. Die Ausstattung der Klassenräume soll u. a. dahingehend ergänzt werden, dass eine ausreichende Anzahl von Schränken für Materialien (Förderung, differenzierte Gruppenarbeit, aktive und gesunde Schule, Leseschule, ...) und große Pinnwände als Ausstellungs- und Visualisierungsmöglichkeiten zur Verfügung stehen. Die Betreuungsräume und weitere erforderliche Räume werden zur Verfügung gestellt. 4.2. Fachräume Alle Fachräume der beiden ehemaligen Schulen stehen zur Verfügung. Jede Fachkonferenz wird die genaue Nutzung festlegen. Die entsprechenden Materialien, z. B. für den experimentellen Unterricht oder Schülerversuche etc., werden in Absprache den Räumen zugeordnet. Somit kann eine Schwerpunktsetzung erreicht werden. Bei bestimmten Räumen, so z. B. bei den Küchen, kann später geprüft werden, ob nur ein Raum für den geforderten Unterricht der beiden Schulzweige ausreicht. 4.3. Lehrerzimmer Es ist anzustreben, dass die Verbundschule Beverungen ein gemeinsames Lehrerzimmer hat, in dem ausreichend Platz für alle Kollegen ist und jeder einen festen Platz hat, um Materialien etc. ablegen zu können. Die Ausstattung mit internetfähigen Rechnern, Beamer, Leinwand, Telefonanschluss, Postfächern, Ablagemöglichkeiten etc. ist unabdingbar. Es sollte außerdem mehrere kleinere Arbeitsräume mit ausreichend Arbeitsplätzen bzw. PC-Arbeitsplätzen zur Verfügung stehen, damit in der Mittagszeit bzw. in Freistunden Unterrichtsvorbereitungen etc. ohne Störungen erledigt werden können. Als gemeinsames Lehrerzimmer wird das im ehemaligen Realschulgebäude vorgeschlagen. 4.4. Verwaltung Die Verwaltungsräumlichkeiten wie Schulleitungsbüros, Sekretariatsräume etc. sollen in unmittelbarer Nähe des Lehrerzimmers liegen, um die Informationswege möglichst kurz zu halten. Ein schneller Informationsfluss muss gewährleistet sein. In dem weitläufigen Gebäude mit mehreren Eingangstüren müssen häufig kurzfristig zu 6 Konzeptpapier - Stand 17. Mai 2011 beachtende Informationen z. B. über Vertretungsunterricht etc. gleichzeitig für alle Schüler zur Verfügung stehen. Aus dem Verwaltungstrakt müssen vier sog. „Digitale schwarze Bretter“ an unterschiedlichen Standorten in der Verbundschule mit Informationen versorgt werden. Vom Verwaltungstrakt müssen Lautsprecheranlage, Alarmanlage, Gong etc. für alle Bereiche der Schule geschaltet werden. 5. Personal Die Verbundschule Beverungen erhält eine gemeinsame Schulleitung und ein gemeinsames Kollegium. Der Einsatz der Lehrkräfte erfolgt gemäß ihrer Lehrämter. Um für möglichst alle Schüler der Stadt Beverungen ein gutes Angebot zu sein, wird auch schulergänzendes Personal benötigt. Weitere pädagogische Kräfte wie Berufsberater, Mitarbeiter des ZIB, Übermittagsbetreuer, Schulsozialarbeiter, externe Partner, Trainingsraumbetreuer etc. werden gemäß ihrer zu definierenden Aufgaben am Schulleben beteiligt. Die bestehende Schulsozialarbeit muss konsequent ausgeweitet werden, mit dem Ziel der Schaffung von 2 Schulsozialarbeiterstellen für die Schule. Das Sekretariat sollte aufgrund der Schülerzahlen und der damit anfallenden Arbeit mit zwei Vollzeitkräften besetzt bleiben. 7 Konzeptpapier - Stand 17. Mai 2011 6. Unterrichtszeiten 1. Stunde 2. Stunde 1. Pause 3. Stunde 4. Stunde 2. Pause 5. Stunde Mittagspause 6. Stunde 7. Stunde Betreuung 08.00 – 08.45 Uhr 08.50 – 09.35 Uhr 09.35 – 09.55 Uhr 09.55 – 10.40 Uhr 10.45 – 11.30 Uhr 11.30 – 11.40 Uhr 11.40 – 12.25 Uhr 12.25 – 13.25 Uhr 13.25 – 14.10 Uhr 14.15 – 15.00 Uhr 15.00 – 15.45 Uhr Die in der Übersicht dargestellten Zeiten sind das angestrebte Ziel. Vorübergehende kleine Änderungen aus organisatorischen Gründen werden in der Schulkonferenz behandelt. Thematisiert werden auch die Doppelstundenmöglichkeit, die Unterrichtsmodelle „60-Minuten-Takt“, „90-Minuten-Takt“, Lehrerraumprinzip u. Ä. . 7. Aufnahme Die Aufnahme der Schüler an der Verbundschule Beverungen erfolgt gemäß der Landesgesetzgebung in einem mit dem Schulträger vereinbarten Zeitraum. Die Eltern der Viertklässler haben als Entscheidungshilfen die nicht bindende Grundschulempfehlung und das Gespräch mit den Grundschulkollegen. An der Verbundschule Beverungen können Eltern für ihr Kind den Realschulzweig oder den Hauptschulzweig wählen. Die Verbundschule Beverungen ist konzipiert als eine drei- bis vierzügige Schule. Die Klassenstärken richten sich nach § 93 des Schulgesetzes. Konzeptpapier - Stand 17. Mai 2011 8. Schulorganisation Nach § 83 Schulgesetz NRW macht der Schulträger von seiner Möglichkeit Gebrauch, die bestehende Realschule und die bestehende Hauptschule organisatorisch zu einer Schule mit zwei eigenständigen Zweigen zusammenzuschließen. Der Unterricht wird in den Klassen 5 und 6 teilweise auch in gemeinsamen Lerngruppen erteilt. In den Klassen 7 bis 10 muss der Unterricht überwiegend nach Schulformen getrennte durchgeführt werden. Die Verbundschule Beverungen versteht sich grundsätzlich als offene Schule: Vor Beginn des Unterrichts sind ab 7.45 Uhr für die einzelnen Jahrgangsbereiche die Klassentüren geöffnet. Die Schüler können in diesem offenen Unterrichtsbeginn ihren Interessen nachgehen, z. B. Klassendienste erledigen, sich besprechen etc.. Sie haben Zeit anzukommen. Fünf Minuten vor Unterrichtsbeginn begeben sich alle Schüler an ihren Arbeitsplatz im Klassenraum. Offene Unterrichtsformen (z. B. im Rahmen der Arbeits- und Projektstunden ) wie auch die mit außerschulischen Partnern aufgestellten Ganztagsangebote erschließen die individuellen Potentiale der Schüler. Dabei werden auch gezielt Angebote gemacht, die eine Ausgleichsförderung der beiden Geschlechter im Auge haben. Eine enge Zusammenarbeit mit Vereinen und Verbänden fördert weiterhin die Leistungsfähigkeit der Schüler. Als Stichwort ist an dieser Stelle die aktive, gesunde Schule zu nennen (siehe Leitbild). Der Unterricht beginnt um 8.00 Uhr und endet an den Tagen mit Nachmittagsangebot um 15.00 Uhr. Am Freitag endet der Unterricht um 13.15 Uhr, um den Bedürfnissen der Schüler und Eltern im ländlichen Raum Rechnung zu tragen. Grundsätzlich bedeutet das, dass die Schüler 7 Zeitstunden an einem Tag in der Schule sind. Die Mittagsbetreuung und die Zeit bis zum Bustransfer wird von externen Partnern gestaltet. Der Unterricht ist weitgehend so angelegt, dass jeweils nach zwei Unterrichtsstunden sich eine längere Pause anschließt. Die Mittagspause von insgesamt 60 Minuten ist nach der 5. Stunde. Das Mittagessen soll in einer ruhigen und entspannten Atmosphäre in der Mensa stattfinden. Anschließend werden noch zwei Unterrichtsstunden im Nachmittag liegen. Da die Schüler an der Verbundschule zwischen 30 und 34 Unterrichtsstunden pro Woche haben, bleibt darüber hinaus ausreichend Zeit für individuelle Förderung, AGs und zusätzliche Veranstaltungen. In dieser Zeit werden die Aufgaben erledigt, die an Halbtagsschulen nachmittags zu Hause gemacht werden müssen. Es wird Anregungen und Unterstützung geben beim Lösen von Aufgaben aus dem Unterricht. Es werden Möglichkeiten zur Vertiefung und Erprobung des Gelernten etc. geboten. Eine Mittagspause mit einer sich anschließenden Betreuung eröffnet einen erweiterten Zeitraum für AGs, etc.. In dieser Zeit werden Betreuer und Trainer (Ganztagsschulbetrieb, Kapitalisierung von Lehrerstellen, außerschulische Partner) zur Verfügung stehen. Gerade an dieser Stelle ergeben sich Chancen, die im Leitbild angesprochen aktive, gesunde Schule und die Leseschule zu formen. 9 Konzeptpapier - Stand 17. Mai 2011 Alle Schüler werden zu häufiger und regelmäßiger Bewegung motiviert. Leseecken und individuelle Leseförderung sollen Schüler für das Lesen begeistern. 9. Abschlüsse Schulen der Sekundarstufe I haben die Aufgabe, ihren Schülern eine gemeinsame Grundbildung zu vermitteln und sie zu befähigen, eine Berufsausbildung aufzunehmen oder in vollzeitschulische allgemein bildende oder berufliche Bildungsgänge der Sekundarstufe II einzutreten. An der Verbundschule Beverungen können die Schüler folgende Abschlüsse erreichen: 1. 2. 3. 4. Hauptschulabschluss (nach Klasse 9) Hauptschulabschluss nach Klasse 10 Mittlerer Schulabschluss, Fachoberschulreife Mittlerer Schulabschluss, Fachoberschulreife, verbunden mit der Berechtigung zum Besuch der gymnasialen Oberstufe 5. Mittlerer Schulabschluss, Fachoberschulreife, direkter Einstieg in die Qualifikationsphase der gymnasialen Oberstufe 10. Schulformwechsel In der Verbundschule unter einem Dach soll das Prinzip der Durchlässigkeit von großer Bedeutung sein. Beim Anmeldeverfahren an der Verbundschule sollten die Eltern ihr Kind im Realschulzweig oder im Hauptschulzweig anmelden, unter Berücksichtigung des Grundschulgutachtens, der Grundschullehrerinformation und des Elternwillens. Das Lehrerteam einer Klasse hat die Aufgabe, in Klassenkonferenzen festzustellen, ob ein Schüler aus dem Hauptschulzweig auf Grund der Leistungen in den Realschulzweig wechseln soll oder ein Schüler aus dem Realschulzweig aus Leistungsgründen in den Hauptschulzweig wechselt. Schon in der Konzeption der Verbundschule müssen bestimmte übergangsunterstützende Maßnahmen vorgesehen werden. So werden Förderunterricht und individuelle Förderung in der Erprobungsstufe als Grundprinzip gewährleistet. Der Förderunterricht in Angleichkursen muss flexibel gehalten werden. Da der Fächerkanon in der Klasse 5 bei beiden Schulzweigen sehr ähnlich ist, muss vor Eintritt in die Jahrgangsstufe 6 in einem sehr genauen Verfahren ein eventueller Übergang geklärt werden. Der Übergang von einer Schulform in die andere wird in der Erprobungsstufe in der Regel am Ende eines Halbjahres stattfinden und sollte, wenn die Leistungen es anzeigen, so früh wie möglich sein. Schulformwechsel in den Jahrgangsstufen 7 – 9 sind am Schuljahresende möglich. 10 Konzeptpapier - Stand 17. Mai 2011 Geeignete Schüler des Hauptschulbereiches sollten spätestens am Ende der Klasse 8 in den Realschulzweig gewechselt haben. Ein Wechsel nach dem 9. Schuljahr ist nur in Ausnahmefällen möglich. In den Jahrgangsstufen 7, 8 und 9 sollen Schüler, die einen Wechsel in den Realschulzweig beabsichtigen, mit sogenannten Angleichförderstunden unterstützt werden. 11. Unterricht Da die Schule in zwei eigenständige Zweige gegliedert ist, gelten die Stundentafeln der Ausbildungs- und Prüfungsordnung für die Sekundarstufe I für die Haupt- bzw. für die Realschule. Die Schüler werden entsprechend der Lehrpläne in schulformbezogenen Klassen unterrichtet. Der Unterricht wird sowohl nach Schulformen getrennt als auch schulformübergreifend erteilt. Ab Klasse 7 muss der nach Schulformen getrennte Unterricht überwiegen. Schulformübergreifender Unterricht ist möglich, wenn die Lehrpläne der Schulformen parallele Inhalte aufweisen. In den Fächern Katholische Religionslehre, Evangelische Religionslehre, Sport, Textilgestaltung, Kunst, Musik und Hauswirtschaft kann der Unterricht nach einem entsprechenden Beschluss der Schulkonferenz schulformübergreifend in gemeinsamen Lerngruppen durchgeführt werden. Schulkonferenzbeschlüsse können eine Ausweitung dieses Bereiches festlegen, was der Schulaufsicht angezeigt werden muss. Zusätzliche Unterrichtsveranstaltungen, z. B. im AG-Bereich, werden in der Regel schulformübergreifend unterrichtet. Es bedarf von allen Seiten erhöhter Anstrengungen, um den Curricula der unterschiedlichen Schulformen und damit den Schülern gerecht zu werden. Die genehmigten und eingeführten Schulbücher der jeweiligen Schulform werden vorerst weiter genutzt. Bei Neuanschaffungen wird darauf geachtet, dass jedes Lehrbuch in beiden Schulzweigen einsetzbar ist. Ein Schulformwechsel wird dadurch begünstigt werden. Da der Eigenanteil des Elternbeitrages für die Schulbücher in der Sekundarstufe I festgelegt ist, wird auch in diesem Bereich weiterhin so verfahren wie bisher. 11.1. Erprobungsstufe Die Erprobungsstufe der Verbundschule bietet mindestens zwei Realschulklassen und eine Hauptschulklasse pro Jahrgang an. Entsprechend der Lehrpläne werden im Hauptschul- und Realschulbereich die in der APO-SI ausgewiesenen Fächer unterrichtet. Das Fach Französisch ist im Realschulzweig als zweite Fremdsprache für alle Schüler der Jahrgangsstufe 6 verbindlich. Gemeinsamer Unterricht wird in den 11 Konzeptpapier - Stand 17. Mai 2011 Fächern Katholischer Religionsunterricht, Evangelischer Religionsunterricht, Musik, Kunst, Textilgestaltung und Sport erteilt. Es steht der Unterricht im Klassenverband im Vordergrund. Sowohl im Realschulzweig als auch im Hauptschulzweig sollen möglichst viele Fächer in einer Klasse von einem Kollegen unterrichtet werden. Die beiden Schuljahre sind als Einheit zu sehen, Lehrerwechsel sollten nicht stattfinden. Am Ende der Erprobungsstufe entscheidet die Versetzungskonferenz über die weitere Schullaufbahn eines Schülers im Hauptschul- oder Realschulzweig. 11.2. 7.-9. Schuljahr In beiden Schulzweigen beginnt mit der Klasse 7 der Unterricht im Wahlpflichtbereich. In der Hauptschule findet ab der Klasse 7 der Unterricht in den Fächern Mathematik und Englisch in Erweiterungs- und Grundkursen statt. Dabei kooperiert der E-Kurs eng mit den Realschulklassen. Die schulinternen Lehrpläne und Lehrwerke beider Zweige sind aufeinander abzustimmen, um eine Vergleichbarkeit zu gewährleisten und einen Übergang in die Realschule auch nach den Klassen 7 und 8 zu ermöglichen. Der Wahlpflichtbereich 7/8 bietet technische, naturwissenschaftliche, hauswirtschaftliche und künstlerische Angebote. Nach der 9. Klasse erhalten die Schüler der Hauptschule den Hauptschulabschluss nach Klasse 9 und können eine Berufsausbildung beginnen, sofern sie die Vollzeitschulpflicht erfüllt haben. Die im Hauptschulzweig verbleibenden Schüler gehen in die Klasse 10 Typ A über oder qualifizieren sich für die Klasse 10 Typ B. In der Realschule beginnt der Unterricht im Wahlpflichtbereich ab Klasse 7. Je nach Möglichkeiten der Schule und den Wünschen der Schüler werden Fächer in den Schwerpunkten Naturwissenschaften, Sprache und Sozialwissenschaften angeboten. Für den Realschulzweig der Verbundschule sind folgende Fächer geplant: 1. 2. 3. 4. Französisch Biologie Technik Sozialwissenschaften Das Wahlpflichtfach wird dreistündig erteilt und ist nach Wahl in Klasse 7 verbindlich für die Jahrgänge 8, 9 und 10. Es ist das vierte Klassenarbeitsfach und voll versetzungswirksam. Leistungsschwache Schüler der Realschule können am Ende der Klasse 9 nach Beratung und Empfehlung der Klassenkonferenz in die Klasse 10 Typ A des Hauptschulzweiges übergehen. Sie können dann besser an Berufe herangeführt werden, um z. B. durch Praktika die Ausbildungsplatzsuche erfolgreich ab12 Konzeptpapier - Stand 17. Mai 2011 schließen zu können. Die Unterstützungsmöglichkeiten im Hauptschulzweig sind vielseitiger. 11.3. 10. Schuljahr Die Hauptschulklasse 10 Typ A führt zum Hauptschulabschluss nach Klasse 10. In dieser Klasse stehen die Berufsvorbereitung und das Training der Basiskompetenzen im Vordergrund. Das dreiwöchige Betriebspraktikum ist in diesem Bereich ein wichtiger Baustein. Die Hauptschulklasse 10 Typ B kann bei ausreichender Schülerzahl als eigenständige Klasse geführt werden. Dabei wird durch Parallelarbeiten mit der Realschulklasse auf möglichst gleiche Leistungsanforderungen und Beurteilungen geachtet. Auf Empfehlung der Schule und nach Beratung von Schülern und Eltern kann das 10. Schuljahr statt in der Klasse 10 Typ B des Hauptschulzweiges auch im Realschulzweig absolviert werden. In diesem Fall werden die Schüler statt des Wahlpflichtunterrichts in Französisch, Biologie, Technik oder Sozialwissenschaften in den Hauptfächern Englisch und Mathematik gefördert. Auf dem Abschlusszeugnis erscheint der Vermerk, dass der FOS-Abschluss über die Hauptschule 10 Typ B erreicht wurde. Die Klasse 10 Typ B schließt ab mit dem Erwerb der FOS-Reife mit oder ohne Qualifikationsvermerk. Die Realschulklasse führt direkt zum mittleren Bildungsabschluss (Fachoberschulreife): 1. ohne Qualifikationsvermerk 2. mit Qualifikationsvermerk (Einführungsphase am Gymnasium) 3. mit Qualifikationsvermerk mit direktem Einstieg in die gymnasiale Oberstufe. 11.4. Übermittagsbetreuung/Nachmittagsangebote Die Übermittagsbetreuung bzw. das Nachmittagsbetreuungsangebot im AG-Bereich wird von einem externen Partner gewährleistet. Dabei soll bei der Auswahl darauf geachtet werden, dass qualifizierte Kräfte zum Einsatz kommen. Sie müssen sich u. a. auch mit den Leitlinien der Schule identifizieren können, weil ein nicht unerheblicher Teilbereich in die Betreuungszeit fällt. Die Schulkonferenz wird das Konzept den kommenden Erfordernissen durch Beschlüsse erweitern müssen. 11.5. Förderkonzept Grundsätzlich werden differenzierende Förderung im Klassenverband und individuelle Förderung von Bedeutung sein. Dabei ist die Förderung für eine Aufschulung 13 Konzeptpapier - Stand 17. Mai 2011 der Schüler besonders wichtig. Die gesamte Förderung unterliegt natürlich auch der Lehrerzuweisung. Eine detaillierte Planung wird zum gegebenen Zeitpunkt erfolgen, wenn Notwendigkeiten und Ressourcen bekannt sind. 11.6. Berufswahlförderung Eine optimale Berufswahlförderung läuft im Augenblick in beiden Zweigen nach den bekannten Grundsätzen ab. Da eine konkrete Berufswahlvorbereitung in der geplanten Verbundschule erst ab Klasse 8 stattfindet und im Kreis Höxter eine Umstrukturierung der Berufswahlkomponenten geplant ist, werden die Verantwortlichen der Verbundschule zeitnah agieren. 11.7. Evaluation Die Instrumente der Evaluation werden schon jetzt in beiden Systemen eingesetzt. Um bei der neu zu gründenden Verbundschule optimales Feedback zu bekommen, wird sich ein Evaluationsteam bilden. Die neue Schule unterliegt ständiger Veränderung und deshalb müssen die neuesten Daten aller am Schulentwicklungsprozess Beteiligten eingeholt werden. Jede Entscheidung benötigt zuerst eine Bestandsaufnahme, wozu die Datenerhebung des Evaluationsteams mit einbezogen werden wird. 14 Konzeptpapier - Stand 17. Mai 2011 12. Stundentafeln Jahrgänge 5 bis 7 Jahrgang 5 Realschulzweig Std. Fach Std. Hauptschulzweig Klassenverband Klassenverband Klassenverband 4 4 4 Deutsch Englisch Mathematik 5 4 4 Klassenverband Klassenverband Klassenverband Klassenverband 2 2 2 1 Klassenverband Klassenverband 2 2 1 2 Klassenverband schulformübergreifend schulformübergreifend schulformübergreifend schulformübergreifend schulformübergreifend 2 1 1 1 2 Erdkunde Politik Geschichte Biologie Physik Chemie Re Mu Ku Tx Sp 2 1 1 1 2 schulformübergreifend schulformübergreifend schulformübergreifend schulformübergreifend schulformübergreifend 4 Ergänzungsstunden 6 1 Förderstunden 2 4 36 AGs Gesamtstunden 4 38 Fö. Deutsch Fö. Mathematik Fö. Englisch Konzeptpapier - Stand 17. Mai 2011 Jahrgang 6 Realschulzweig Std. Fach Std. Hauptschulzweig Klassenverband Klassenverband Klassenverband Klassenverband 5 4 4 3 5 4 4 Klassenverband Klassenverband Klassenverband Klassenverband 3 2 2 2 1 1 2 Klassenverband 4 schulformübergreifend schulformübergreifend schulformübergreifend schulformübergreifend schulformübergreifend 2 2 1 1 2 Deutsch Englisch Mathematik Französisch Erdkunde Politik Geschichte Biologie Physik Chemie Re Mu Ku Tx Sp 3 Ergänzungsstunden 5 1 1 Förderstunden 2 AGs Gesamtstunden 4 38 Fö. Deutsch Fö. Mathematik Fö. Englisch 36 16 2 Klassenverband 1 1 Klassenverband schulformübergreifend schulformübergreifend schulformübergreifend schulformübergreifend schulformübergreifend Konzeptpapier - Stand 17. Mai 2011 Jahrgang 7 Realschulzweig Std. Fach Std. Hauptschulzweig Klassenverband Klassenverband Klassenverband 4 4 4 Deutsch Englisch Mathematik 4 4 4 Klassenverband Klassenverband Klassenverband AW Erdkunde Politik Geschichte Biologie Physik Chemie Re Mu Ku Tx Sp 1 1 2 Klassenverband Klassenverband 3 Klassenverband 5 schulformübergreifend schulformübergreifend schulformübergreifend schulformübergreifend schulformübergreifend 2 1 1 1 2 Klassenverband 1 1 1 2 1 1 1 2 WPU Diff. Französisch Diff Sozialwissenschaften 3 Diff. Biologie Diff. Technik HW / Technik (AT) 2 4 2 36 6 1 37 AGs ZUV Gesamtstunden 17 2 Klassenverband Klassenverband schulformübergreifend schulformübergreifend schulformübergreifend schulformübergreifend schulformübergreifend Konzeptpapier - Stand 17. Mai 2011 ANLAGEN I. Notwendige Maßnahmen / Investitionen des Schulträgers Maßnahmen: - Umbau und Ausgestaltung des Lehrerzimmers (siehe 4.3. Lehrerzimmer) - Zusammenlegung und Ergänzung des Verwaltungstraktes - Schaffung mehrerer kleiner Arbeitsräume für das Kollegium mit guter technischer Ausstattung - Erneuerung bzw. Neuschaltung aller technischen Einrichtungen wie Alarmanlage, Telefonanlage, gemeinsame Schließanlage, ... - Schneller, gleichzeitiger Infofluss durch vier „Digitale schwarze Bretter“ - Ganztagsschulbetrieb erfordert sächliche Kosten für Übermittagsbetreuung und Kosten für die „aktive, gesunde Schule“, „Leseschule“ (Material, Leseecke,...) - Raumausstattung (Erfordernisse durch veränderte Nutzung) vgl. Punkt 4.1: - ausreichende Anzahl von Räumen - Medienausstattung: Internetfähige Rechner, Beamer, aktive Tafeln, Materialschränke, Pinnwände, Visualisierungsmöglichkeiten - Neugestaltung der Außenbereiche rund um die Verbundschule, um auch im äußeren Bild die neue Schule darzustellen. Die Nutzung der Rasen- und Teerflächen muss auch wegen des Ganztagsunterrichts neu geplant werden. - Zwei Stellen im Bereich Schulsozialarbeit (siehe 5. Personal) - EDV-Ergänzungen bzw. EDV-Angleichungen im Schüler- und Verwaltungsbereich 18 Konzeptpapier - Stand 17. Mai 2011 II. Übersicht Verbundschule & Abschlüsse 19