Austritt aus dem Kameradschaftsbund

Transcrição

Austritt aus dem Kameradschaftsbund
w w w. j g b 2 5 . a t
Austritt aus dem
Kameradschaftsbund
auf Seite 16-17
Scharfschießen
Panzerabwehrlenkwaffe
auf Seite 4-5
Partnerschaftlicher
Schikurs
auf Seite 12-14
www.bundesheer.at
Truppenzeitung des Jägerbataillons 25 • Khevenhüllerkaserne Klagenfurt
Ausgabe 01/10
SCHUTZ
& HILFE
Redaktion
Inhaltsverzeichnis
Redaktion
Vorwort ........................................................2
Ausgabe 01/10
Freunde des
Roten Baretts
Kommandanten Vorwort des Kommandanten ............................ 3
Ausbildung Panzerabwehrlenkwaffen Schießen .....................4 -5
Lehrgang Militärischer Führung 1 ......................6
Winterlehrgang 1 ............................................7
Einsatz AUCON 21 .....................................................8-9
Partnerschaft
Partnerschaftlicher Kinderschikurs .....................10-12
Tradition Rosentalfriedensgedenkmarsch .........................13
7er Bund - Kameradschaftsbund ........................1 4-15
7er Ball 2010 .................................................16-17
Miliz und Tradition ..........................................18
Verschiedenes Personelles ....................................................20
Kurzberichte ..................................................21
Meinungen
Eindruck eines Rekruten ..................................22
Der Tag des Einrückens ...................................23
Eisige Angelobung ..........................................24-25
Der bissige Prohaska .......................................26
Foto Titelseite: Erwin Salcher & Manfred Geyer
Impressum:
Amtliche Publikation der Republik Österreich/Bundesminister
für Landesverteidigung und Sport
Medieninhaber, Herausgeber und Hersteller:
Republik Österreich/Bundesminister für Landesverteidigung
und Sport, BMLVS, Roßauer Lände 1, 1090 Wien
Redaktion:
BMLVS, Jägerbataillon 25, Khevenhüller-Kaserne,
Feldkirchner Straße 280, 9020 Klagenfurt,
Tel.: (+43) 50201 70 33605
E-Mail: [email protected]
Kommandant:
Oberst Herbert Kraßnitzer
Redakteure:
Major Ralf Gigacher
Vizeleutnant Erwin Pachfischer
Oberwachtmeister Michael Steinberger
Gefreiter Kevin Kruschitz
Erscheinungsjahr:
2010
Fotos:
Wie bei den Fotos angegeben
Druck:
BMLVS, Heeresdruckerei, Kelsenstr. 4, 1030 Wien
R 09-1663
Namentlich gekennzeichnete Beiträge stellen nicht unbedingt
die Meinung der Redaktion dar. Die Redaktion behält sich vor,
Beiträge gekürzt abzudrucken.
2
Ein verringertes Vollkontingent seit Jänner, die Kaderkompanie im Auslandseinsatz
in Bosnien und voranschreitende Vorbereitungen für unsere neue Kaderpräsenzeinheit ab März 2011- so lässt
sich unsere momentane Situation grob beschreiben.
In der Offiziersbesetzung gab es zum Jahreswechsel eine Veränderung. Oberleutnant Christoph Dohr hat das Bataillon in
Richtung Heerestruppenschule verlassen. Für ihn ist Oberleutnant Wolfgang Skorianz von Oberwart zum Jägerbataillon 25
gestoßen.
Einen kleinen Ausschnitt aus dem „Leistungs-bericht“ unseres
Bataillons halten Sie, mit der ersten Ausgabe unserer Truppenzeitung im Jahr 2010, in Ihren Händen. Wir beginnen mit Berichten über die Ausbildungen.
Eine nicht alltägliche Kaderfortbildung mit dem Thema Scharfschießen von Lenkflugkörpern war Ziel einer Verlegung der 2.
Kompanie im Dezember 2009. Danach folgen Artikel über den
ersten Schritt in der Laufbahn zum Unteroffizier, über eine Alpinausbildung sowie einen Milizunteroffizierskurs.
Die Kaderkompanie schreibt über ihre Erfahrungen beim Einsatz in Bosnien.
In der Rubrik Partnerschaft findet der heurige wieder sehr erfolgreiche Kinderschikurs Platz. Vizeleutnant Ewald Aineter hat
diesen in den Energieferien, mit Unterstützung der Landeshaupt-stadt Klagenfurt, hauptverantwortlich durchgeführt.
Der Landesobmann des 7er Bundes, Brigadier Mag. Gunther
Spath, erklärt die Gründe des Austritts des 7er Bundes aus
dem Landesverband des Kameradschaftsbundes. Die Geschichte des Rosentalmarsches sowie ein Beitrag über die Miliz finden
unter der Rubrik Tradition Erwähnung.
Nach einem Artikel über die Herausforderungen und die positive Bilanz des heurigen 7er Balles folgen personelle Angelegenheiten sowie mehrere Kurzberichte. Ganz besonders ehrt uns
der erfolgte Besuch des neuen Burgherren der Burg Hochosterwitz, Graf Karl Maximilian Khevenhüller. Wir freuen uns auf eine
spannende Zusammenarbeit.
Die ersten Eindrücke von Rekruten über ihre ersten Schritte im
Bataillon sowie die Angelobung sind uns mehrere Seiten wert.
Der bissige Prohaska schließt die aktuelle Ausgabe ab.
Viel Spaß beim Lesen der Frühjahrsausgabe wünscht Ihnen
Major Ralf Gigacher
Der Bataillonskommandant
Ausgabe 01/10
Geschätzte Leserinnen und Leser,
liebe Freunde des Jägerbataillons 25!
D
as Jahr 2010 wird gekennzeichnet durch ein Vollkontingent Jänner, welches leider immer
noch im AssE/SchE eingesetzt werden muss, sowie die Vorbereitung
des Bataillons auf die Übernahme
der Task Force - Führung ab März
2011.
Die Vollkontingentsausbildung,
sehr stark beeinträchtigt durch
eine viel zu geringe Grundwehrdiener-Stärke, erlaubt aufgrund
zeitlicher
Einschränkung
durch
den AssE/SchE nicht mehr die vollständige Ausbildung des Einzelsoldaten innerhalb seines Organisationselementes
(Jägergruppe,
Funktrupp, Panzerabwehrlenkwaffengruppe....). Von einer Ausbildung der Gruppe, des Zuges, oder
der Kompanie als Formation ganz
zu Schweigen.
Es kommt mir so vor wie die 8.
Symphonie von Franz Schubert
– Die Unvollendete. Es gibt Musikkenner die meinen, die Unvollendete ist die Vollendetste.
Verglichen mit der Ausbildung im
Grundwehrdienst kann ich nur hoffen, dass die entsprechenden Verantwortungsträger dieses Faktum
nicht aus der Sicht eines Musikkenners betrachten und den nun
schon zu lange andauernden Zustand rasch beenden. Nur mit einer
sechsmonatigen Ausbildung könnten wir das "Werk" - Ausbildung in
der Grundfunktion innerhalb der
Gruppe und des Zuges vollenden,
und unseren Rekruten somit eine
komplette Einzelausbildung bieten.
Auch Schubert hat hinterher mit
der 9. Symphonie wieder ein vollendetes Werk geschaffen.
Foto: Oberwachtmeister Michael Steinberger
Bei der Task Force 25 haben die
Vorbereitungen für die Aufstellung
der Kaderpräsenzeinheit (KPE) Bataillonskommando und der Stabskompanie schon begonnen und
werden heuer das ganze Jahr über
fortgesetzt. Die Bereitstellung dieser KPE Elemente ist für 2010 die
Schwergewichtsaufgabe des Bataillons.
Mein erklärtes Ziel ist es, am 1.
März 2011 mit 100% Befüllungsgrad die Herausforderung, Führung
des KPE-Bataillons, anzunehmen!
100% ist kein Wunschdenken,
denn bereits jetzt können wir aus
eigenen Kräften über 99% bereitstellen.
Bedauerlich ist, dass der schwere
Granatwerferzug leider nicht innerhalb unseres Bataillons sondern
beim Jägerbataillon 18 in St. Michael/Steiermark aufgestellt wird.
Ich verstehe aber diese aus der
Sicht der Brigade sicherlich richtige
Entscheidung.
Im Herbst wollen wir noch eine
Fort- und Weiterbildung im Bataillonskommando durchführen, um
auch qualitativ eine Steigerung
zum bisher erreichten zu erzielen.
Verbunden mit der neuen KPE Aufgabe wird nun das gesamte Bataillon mit dem neuen Truppenfunksystem "CONRAD" ausgerüstet.
Damit machen wir am Fernmeldesektor einen Qualitätssprung von
den Zeiten des Koreakrieges zum
Modernsten des 21. Jahrhunderts also state of the art!
Im Transformationsprozess wurde
in der Khevenhüller- Kaserne ein
weiterer Schritt gesetzt.
Die Werkstattkompanie des Stabsbataillons 7 wurde mit Masse in die
Windischkaserne verlegt und die
freigewordene Infrastruktur der
Feldambulanz übergeben. Die jetzt
noch in der Kaserne verbliebenen
Teile sollen nach durchgeführten
Umbaumaßnahmen in der Windischkaserne dorthin nachfolgen.
Noch heuer soll mit der Auflösung
der 3. Betriebsversorgungsstelle
und des Truppenübungsplatzkommandos Kärnten, der zumindest
vorläufig letzte Schritt des Transformationsprozesses
stattfinden,
welcher die Kaserne betrifft.
Dadurch können die notwendigen
infrastrukturellen Vorraussetzungen geschaffen werden, um die
neuen KPE Elemente in der Kaserne unterzubringen.
Wir Soldaten des Luftlandebataillons freuen uns auf die neue Aufgabe, werden sie sorgfältig vorbereiten und mit hoher Motivation
und Einsatzwillen auch zu einer Erfolgsstory machen.
Der Assistenzeinsatz erlaubt
3
Ausbildung
Ausgabe 01/10
Der Segen von oben einmal anders…:
Im Dezember 2009 war es so weit und der Panzerabwehrlenkwaffenzug (PALZg) der
2. Kompanie verlegte geschlossen auf den Truppenübungsplatz Seetaler Alpe. Elf
Lenkflugkörper warteten auf uns. (Fotos: Oberwachtmeister Michael Steinberger)
Luftdruck bein Abfeuern
D
as
Vorkommando
verlegte
Montag um die letzten koordinierenden Maßnahmen für das
Schießen zu treffen. Dank der
guten Zusammenarbeit mit dem
Kommando des Truppenübungsplatzes verliefen die Übernahme
der Unterkunft und das Schießen
reibungslos. Durch den Einsatz des
Leitenden Oberleutnant Rauscher,
der zwei Visierkameras organisierte, war es uns möglich, eine gleichzeitige Feuereröffnung aus zwei
verschiedenen
Waffenstellungen
durchzuführen, da jeder Schuss
mit der Panzerabwehrlenkwaffe
2000 ( PAL 2000) aufgezeichnet
werden muss.
Die Funktionsüberprüfung der Waffe und das Montieren der Visierkamera übernahm der Waffenmeister des Bataillons, Vizeleutnant
Wolfgang Höfferer, der uns beim
Schießen immer hilfreich zur Seite
stand.
Am Dienstag begannen wir mit
dem Vorbereiten der Stellungen,
was anhand des vielen Schnees gar
nicht so einfach war. Nach der Einweisung in den geplanten Ablauf
durch den Zugskommandanten erfolgte das Vorüben. Der dichte Ne-
Der Lenkflugkörper geht auf die Reise
4
„Stellungswechsel“
bel im Zielgebiet machte uns das
Simulatorschießen recht schwer.
Wir nutzten aber jedes Nebelloch
um die Simulatorschüsse ins Ziel
zu bringen.
Jeder von uns hoffte, dass am Mittwoch, beim scharfen Schuss, bessere Sicht sein würde. Insgesamt
planten wir aus drei Feuerstellungen zu schießen, neun Lenkflugkörper (LFK) bei Tag und zwei bei
Nacht.
Am Mittwochmorgen war die Sicht
ausgezeichnet und wir konnten
am Vormittag das Simulatorschießen und das Vorüben beenden.
Die Munition wurde in den Stellungen ausgelagert. Gleich beim ersten Schuss hatten wir leider einen
„Versager teilaktiviert“. Der LFK
konnte aufgrund technischer Probleme das Startrohr nicht verlassen. Bei den nächsten Schüssen
war Wachtmeister Schnobrich am
nervösesten. Für ihn war es nämlich der erste scharfe Schuss mit
der PAL 2000. Seine Aufregung war
aber umsonst: Der Panzer wurde
Ausbildung
Ausgabe 01/10
im Überflug des LFK souverän vernichtet!
Der Höhepunkt war sicher der
Feuerüberfall aus zwei getrennten
Waffenstellungen. Der Feuerbefehl
kam über Funk: „Elf und Zwölf
von 50, Feuerbefehl: Geradeaus 1400, zwei Kampfpanzer
in Stellung, Elf auf den linken,
Zwölf auf den rechten, Feuerüberfall…drei, zwo, eins, FEUERN!“
Der Treffer in der Panzerung
Oberstabswachtmeister
Dietrichsteiner und Wachtmeister Eichhübl
als Richtschützen bekämpften die
Panzerziele. Ergebnis: Man hörte
nur eine Detonation im Zielgebiet.
So exakt und gleichzeitig wie das
Abfeuern war auch der Zeitpunkt
der Treffer!
beim Schießen ohne Feuer in der
Waffenstellung warm. Auch diese
Ziele wurden im Überflug des LFK
erfolgreich vernichtet.
Als PAL-Zugskommandant möchte
ich mich abschließend bei meinem
Kader für die gezeigten Leistungen
bedanken.
Mein Dank gilt auch Oberleutnant
Rauscher. Er ermöglichte uns einen
Feuerüberfall aus zwei Waffenstellungen gleichzeitig durchzuführen,
was in der Ausbildung eine echte
Seltenheit darstellt.
Eine wichtige Erfahrung konnten
wir natürlich auch mit nach Hause nehmen: Pulverschnee vor und
hinter der Waffe sowie auf den
Bäumen schränkt die Sicht beim
Abfeuern der PAL 2000 sehr ein
(siehe Foto-Serie). Und das, obwohl der meiste Schnee vor dem
Abfeuern händisch von den Bäumen beseitigt wurde.
Besonders freute uns die Dienstaufsicht des S3, Oberstleutnant
Pirker, der sich selbst ein Bild des
PAL- Kaders der 2. Kompanie machen konnte.
Wachtmeister Schnobrich beim Stellungsbezug
Wachtmeister David Schnobrich:
„Es war für mich ein besonderer
Tag, denn man schießt nicht alle
Tage 3 LFK. Da ich heuer auf den
PAL Umschulerkurs fahre, ist das
Schießen mit der PAL 2000 ein
Aufnahmekriterium an der Heerestruppenschule. Als der Feuerbefehl
kam, war ich schon etwas aufgeregt, jedoch haben mich meine
Kameraden sehr gut ausgebildet
und ich meisterte auch diese Hürde
trotz schweren Wetterbedingungen
durch Treffer im Überflug.“
Oberstabswachtmeister
Gerald Dietrichsteiner
Wachtmeister Elvis Hrncic
Der Segen kommt von oben
Auf Grund der minus 16 Grad
mussten wir für den Nachtdurchgang den Panzerzielen ein wenig
„Feuer“ unter der Schürze machen.
Sie gaben zuwenig Wärme für die
Zielerfassung ab.
Um 19 Uhr wurde es dann auch den
Richtschützen
Stabwachtmeister
Zienitzer und Wachtmeister Hrncic
Die mit dem Feuer spieln
5
Ausbildung
Ausgabe 01/10
Auf dem Weg zum Unteroffizier
Vom 6. Juli bis 18. September 2009 nahmen sechs Soldaten der 3. Kompanie (KPE)
am Lehrgang Militärische Führung 1 (MilFü1), dem ersten Schritt der Unteroffizierslaufbahn, teil.
D
a man als KPE-Charge zwar
schon viel Ausbildung „genossen“ hat, jedoch bis auf die Heereshochalpinisten Ausbildung und
Führerscheinkurse
noch
wenig
Kurserfahrung hat, geht man mit
sehr gemischten Gefühlen und Erwartungen an die Sache heran. Auf
der einen Seite stand ein von der
Heimat weit entfernter und eher
unbekannter Kursort und das eigene Gefühl, als erfahrener KPESoldat auf die Kenntnisse eines
Grundwehrdieners
zurückgestuft
zu werden. Auf der anderen Seite
stand die klare Absicht, Neues aufzunehmen und sich für den Beruf
weiterzubilden.
Es war faszinierend zu sehen, wie
Soldaten aus dem ganzem Bundesgebiet mit ähnlichen Zielen und Erwartungen in die kleine Stadt Weitra kamen.
Zu Beginn des Kurses wurden eine
sportliche
Leistungsüberprüfung
Foto: Bundesheer: Filzwieser
6
und ein 24-Stunden Kampftag
durchgeführt, um zu wenig „motivierte“ bzw. unvorbereitete Soldaten auszuscheiden. Von den etwa
130 ,,Anwärtern“ war diese Überprüfung schon ca. 40 Aspiranten zu
hart und somit schon das Ende ihrer Laufbahn. Wir starteten in den
Kurs mit knapp über 90 Teilnehmer.
Der MilFü1 ist eine Mischung aus
praktischer und theoretischer Ausbildung. Er soll den Soldaten die
grundlegenden Kenntnisse über
das richtige Einzelverhalten am
Gefechtsfeld sowie Grundlagen
über das Verhalten als Ausbilder
vermitteln. Die Kerninhalte sind
Gefechtsdienst, Sport, Waffen- und
Schießdienst sowie Ausbildungsmethodik und Führungsverhalten.
Zu den Highlights dieser elf Wochen zählten die Absolvierung des
neuen Schießprogramms in Allentsteig, die zwei Feldlagerwochen
mit Gefechtsausbildung und Kampf
im urbanen Gebiet in der Blumau
und der 30 km Gefechtsmarsch als
Abschlussprüfung. Da wir als Soldaten einer Kaderpräsenzeinheit
schon über zwei Jahre als Jäger
ausgebildet wurden, war vieles der
Gefechtsausbildung bereits bekannt. Die Ausbildung wurde jedoch so gestaltet, dass sie immer
wieder spannend war und auch etwas Neues bot.
Rückblickend war der Kurs für alle
Teilnehmer sehr lehrreich und fordernd, auch wenn man einiges
schon intensiver und härter erlebt
hat. Gerade im Bereich der Ausbildungsmethodik und im Führungsverhalten wurde uns viel Neues
vermittelt, was uns in unserem
zukünftigen Beruf mehr Sicherheit
gibt.
Geschrieben von Korporal Christopher
Huber und Hauptmann Lothar Eiselt
Das Verhalten am GEfechtsfeld wird vermittelt
Ausbildung
Ausgabe 01/10
10 Jahre HeereshochalpinistenWinterlehrgang 1
Foto: Redaktion Truppenzeitu
Dieser Kurs soll den Teilnehmern das sichere Schifahren im alpinen Gelände vermitteln und ist ein wichtiger Schritt zum Heereshochalpinisten.
H
euer war wieder einmal das
Jägerbataillon 25 mit der Führung des Winterlehrganges 1 beauftragt. Ein altbewährtes Team,
der Kurskommandant Oberst Mereiter und ich rückten nach einer
kurzen Vorbereitung am 18. Jänner dieses Jahres am Sammelort
in der Türkkaserne ein. Um 8 Uhr
fand am Treffpunkt bei der 2. Kompanie/Jägerbataillon 26 eine erste
Einweisung für die Ausbilder statt.
Die Kursteilnehmer trafen bis 9 Uhr
ein. Nach der Begrüßung durch den
Kurskommandanten sowie dem
Vorstellen der Ausbilder erfolgte
eine erste Standeskontrolle. Von
vorerst 26 gemeldeten Kursteilnehmern waren nur 21 zum Kurs
eingerückt.
Nach dem Ausfassen des Geräts in
der Bekleidungskammer des Jägerbataillons 26 und dem Mittagessen
erfolgte die Verlegung in das Lager im Felbertal, welches der Ausgangsort für die Ausbildung war.
Nach dem Beziehen der Unterkunft
fand der erste Unterricht statt, die
Einweisung in das Verschüttetensuchgerät (VS-Gerät) und in die
sonstige Ausrüstung.
Der erst Ausbildungstag:
Nach der Verlegung in den Raum
Pass Thurn, fand ein erstes Einfahren statt. Noch am Vormittag
erfolgte die erste Überprüfung der
schifahrerischen Kenntnisse. Unter
den geschulten Augen der Ausbilder Vizeleutnant Wagenbichler,
Riedl und Pichler sowie des Kurskommandanten, wurde im Gelände
eine Prüfungsfahrt durchgeführt.
Das schifahrerische Können war
nicht überwältigend.
Somit erübrigte sich die Frage, ob
der Winterlehrgang 1 überhaupt
notwendig ist oder nicht. Bei meiner ersten Einweisung durch den
Kurskommandanten musste ich
nämlich mit Erstaunen vernehmen,
dass der Kurs in Frage gestellt sei.
Nach schönen 3 Ausbildungstagen,
in denen intensiv Schule in jedem
Gelände gefahren wurde, kam die
Abschlussprüfung. Am Prüfungstag
war das Wetter sehr schlecht und
es wurde den Kursteilnehmern alles abverlangt. Obwohl die Teilnehmer im dichten Nebel nur schwer
zu erkennen waren, wurde vorgefahren und beurteilt.
Das Ergebnis war ernüchternd:
Drei Kurswiederholungen und einige Teilnehmer am Limit. Das wieder zeigt, dass dieser Kurs in der
Ausbildung zum Hochalpinisten
nicht wegzudenken ist. Einer der
Gründe ist auch der, dass die schifahrerischen Kenntnisse generell
abnehmen.
Nach einem schönen Abschlussabend ging der Kurs am 22. Jänner nach einem Schitag in Matrei
zu Ende.
Vizeleutnant Karl Grafenauer
Wir waren die Letzten!
V
lität der eingeteilten Gruppenkommandanten getestet.
Die Teilnehmer, 26 Milizsoldaten,
waren motiviert und wissenshungrig. Ein Höhepunkt des MUOK war
das Gruppengefechtsschießen am
Truppenübungsplatz
Marwiesen.
Hier wurden die Führungsqualitäten und gleichzeitig die Stimmqua-
Der Abschluss war eine Prüfung
theoretischer und praktischer Art,
welche sich aus einem Test in die
Bereiche Waffenausbildung und
Gefechtsdienst aufteilte. Durch die
hohe Motivation, welche die Kursteilnehmer drei Wochen lang zeigten, gab es bei der Prüfung keinerlei Probleme. Ein Grund für die hohe
Motivation der Kursteilnehmer war
om 16. November 2009 bis zum
4. Dezember 2009 führte die 1.
Jägerkompanie des Jägerbataillons
25 einen der letzten Milizunteroffizierskurse (MUOK) alter Art durch.
neben der gediegenen Ausbildung
zweifellos die Erlangung eines höheren Dienstgrades, und die damit
verbundene finanzielle Besserstellung bei Übungen und Einsätzen.
Wir wünschen den erfolgreichen
Kursabsolventen viel Glück auf ihrem weiteren Lebensweg.
Der Zugskommandantstellvertreter des II. Zuges
7
Einsatz
Ausgabe 01/10
Die 3. Kompanie im KFOR-Land!
Gem. Phasenplan der Kaderpräsenzeinheiten (KPE) wurde die 3. Kompanie mit dem
21.Kosovo Force (KFOR)- Kontingent in den Kosovo verlegt, um als einzige österreichischeEinsatzkompanie im Verantwortungsbereich des Maneuver Battalion (ManBn)
"Dulje" die Einsatzaufgaben wahrzunehmen. (Fotos: ÖBH Hauptmann Pavlovic)
E
insatzvorbereitung:
Die Einsatzvorbereitung der
Kompanie begann am 14. September 2009 mit der Verlegungnach
Götzendorf, wo unter der Führung
des Zentrums für Einsatzvorbereitung (ZEV) und der forrnierungsverantwortlichen
6.Jägerbrigade
dass Zusammenführen der Einsatzelemente des ManBn Dulje erfolgte. Die wesentlichen Ausbildungsinhalte waren das Scharfschießen
mit nicht tödlichen Waffen wie
der Pump gun bzw. das Üben von
Einsatz- Techniken auf den Ebenen Halbzug bis Kompanie. Wieder einmal konnten wir feststellen,
dass das jahrelange Training und
gemeinsame Üben für Einsatzszenarien, wie sie sich im Kosovo
derzeit darstellen, mehr als ausreichend ist. Wirklich fordern konnten uns die dargestellten Einlagen
nicht. Eine größere Herausforderung stellte jedoch die logistische
Unterstützung durch das ZEV dar.
Obwohl die Kompanie mit "Mann
und Maus", sprich mit Waffen und
vollzähliger materieller Ausstattung verlegte, waren durch das
ZEV keine entsprechenden Magazine oder Container bereitgestellt.
Dies war für uns unverständlich,
zumal das ZEV diese Einsatzvorbereitung bereits für zahlreiche Kontingente durchgeführt hat. Aber
auch das konnte durch persönlichen Einsatz der Fachunteroffiziere
und mit Unterstützung des Bataillonsstabes ManBn Dulje beWältigt
werden. Ein weiterer bemerkenswerter Punkt aus der Einsatzvorbereitung war das Mine awareness
training (MAT). Trotz sechs Ausbildungen dieser Art welche die
Kompanie in den Jahren 2008 und
2009 im Inland und im Ausland
(Deutsche Bundeswehr) absolviert
hatte, war es notwendig, in letzter
Sekunde ein weiteres MAT zu absolvieren. Grund dafür war schlicht
und ergreifend die Tatsache, dass
bei allen vorangegangenen Ausbildungen der Ausbildungsleiter
nicht von der Heerestruppenschule
8
gestellt wurde, sondern "nur" von
einsatzerfahrenen Elementen der
Pionierbataillone 1 und 2.
D
ie Verlegung:
Die Verlegung in den Einsatzraum erfolgte für Teile der Kompanie (Wirtschafts- Sanitätsund
Nachschubsunteroffizier)
bereits
zu Beginn der Einsatzvorbereitung. Das Vorkommando der Kompanie verlegte am 29. September
2009 in den Einsatzraum und die
Masse der Kompanie folgte am 30.
September. Die Rotation wurde zu
100 Prozent mit der C-130 Herkules durchgeführt und erfolgte reibungslos und ohne schwierigkeiten.
Darüber hinaus war die Übergabe
durch unsere Vorgänger, der KPE
Kompanie des Jägerbataillons 24,
besten vorbereitet und wurde zügig und reibungslos durchgeführt.
A
ufträge und Einsatzführung:
Grundsätzlich erfolgt die Einsatzführung in einem 7-Tage-Rotationsrythmus im Wechsel mit der
schweizer Infantriekompanie. Der
erste Rotationsblock umfasst die
sogenannten "Framework-Operations", wie den Patrouillendienst
und das Bereithalten von Reserven
die fähig sind, gegen Ansammlun-
gen vorzugehen (CRC). Der zweite
Rotationsblock umfasst die CampSicherheit und die Bewachung des
Klosters Zociste. Die Einsatzführung aller Kräfte erfolgt nach dem
Prinzip "low profile - high visibility". Dies bedeutet, dass alle Aufgaben (Ausnahme CRC-Einsätze)
mit leichter Ausrüstung (Hüftgurt,
Pistole 80) durchgeführt werden.
Die weitere Ausrüstung wie Kugelschutzweste, Kampfweste, Helm
und Sturmgewehr 77 sind am
Fahrzeug griffbereit. Auch die KfzAusstattung - es werden nur noch
Puch G LIV verwendet - wurde diesem Prinzip unterworfen. Dies ist
für die Routineaufgaben zweckmäßig, stellt die Kompanie jedoch vor
gewaltige Probleme wenn es um
die Erfüllung von CRC- Aufgaben
geht, da der Schutz der eigenen
Teile und auch die Unterstützung
Die Kinder freuen sich über jede Abwechslung
der Soldaten in der Sperrkette
nicht mehr sichergestellt werden
kann. Verstärkt wird dieses Problem durch die Tatsache, dass das
Reservenkonzept (ist meist gleichbedeutend mit der Durchführung
eines CRC- Einsatzes) immer mehr
an Bedeutung gewinnt und seitens
Österreichs keine Einschränkungen
für den Einsatz der Kompanie ein-
Einsatz
Ausgabe 01/10
gemeldet wurden. Generell stellen
jedoch die durchzuführenden Aufgaben und Aufträge keine Herausforderung für unsere Kompanie dar.
Verantwortungsbereich des ManBn
Dulje im Wechsel mit der schweizer Kompanie blieb und bleibt aufrecht. Jedoch war es notwendig,
Die Motivation der Soldaten wird mit dem Einsatz aufrechterhalten
GATE 1 und das neue Einsatzkonzept KFOR:
Mit 21. Jänner 2010 wurde die neue
Struktur der KFOR- Kräfte eingenommen. Dazu wurde die Kompanie am 20. Jänner 2010 in einem
feierlichen Festakt aus dem Kommando des, ab diesem Zeitpunkt
nicht mehr bestehenden ManBn
Dulje entlassen und der, aus der
Multinationalen Task Force (MNTF)
„S“ gebildeten Multinationalen Brigade (MNBG)“S“, übergeben. Dies
bedeutet, dass alle Einsatzkompanien im gesamten Kosovo nicht
mehr durch Bataillone geführt werden, sondern unmittelbar durch die
ehemaligen Brigade/ MNTF- Stäbe, jetzt unter der Bezeichnung
MNBG‘s. Zweck dieser Umgruppierung ist es, erstens die Kräfte der
aktuellen Situation im Kosovo stärkemäßig anzupassen, also zu reduzieren und zweitens, mehr bewegliche Elemente zur Verfügung zu
haben. Dies wird einerseits durch
die Reduzierung - Schließung - von
Camps erreicht und andererseits
durch das Bereithalten von Kompanie- starken CRC- fähigen Reserven, genannt ,,2nd layer Tacres“.
Jede MNBG hat eine solche Reserve
ständig mit 24 stündiger Marschbereitschaft für kosovoweite Einsätze
bereitzuhalten. Für unsere Kompanie bedeutete dies keine Änderungen in den Normaufgaben. Das
Rotationsprinzip im ehemaligen
sich an die neue Führung anzupassen, da Meldeabläufe und Besprechungsrhythmen geändert wurden.
Aber auch die MNBG“S“ musste
sich erst an den Umstand gewöhnen, dass zukünftig keine Bataillone, sondern „nur“ mehr Kompanien, nämlich eine österreichische,
eine schweizer, eine deutsche und
eine türkische Kompanie, zu führen sind. Dies verursachte vor allem in den ersten Tagen einige
Schwierigkeiten, denn der Stab der
MNBG“S“ mit einer Mannstärke von
über 240 Soldaten macht immerhin ca. 60 Prozent der Gesamtstärke aller Einsatzkompanien aus,
und jeder wollte in seinem Bereich
zum Gelingen beitragen. Dadurch
wurden Unmengen an Informationen ungefiltert aus den jeweiligen Grundgebietern („Branches“)
an die Kompanien weitergegeben
und konnten dort dann natürlich
nicht mehr verarbeitet werden.
Inzwischen haben sich jedoch der
gesamte Ablauf und die Führungsstruktur so eingespielt, dass für die
Kompanien mit der Operationszentrale der MNBG“S“ eine einzige Ansprechstelle befohlen wurde Dies
gewährleistet, dass in diesem riesigen Stab der MNBG“S“ eine Stelle
vorhanden ist, die über alle Vorgänge informiert ist und die alle
„Fäden“ in der Hand hält, um eine
effiziente Führungsstruktur sicherzustellen.
A
usbildung und Übungen:
Aufgrund der Strukturänderung der KFOR-Kräfte wurden auch
hier im Einsatz die von uns so heißgeliebten Evaluierungsübungen mit
jeder der fünf MNBGs durchgeführt.
An drei der Evaluierungsübungen
war die Kompanie beteiligt und
konnte diese ohne große Kraftanstrengung und mit ausgezeichnetem Erfolg bewältigen. Darüber
hinaus waren, zur Erhaltung der
Einsatzbereitschaft, die Ausbildungen und Übungen im Kompaniebereich das Schwergewicht. Diese
wurden zumeist im Zugsrahmen
durchgeführt. Schwergewichte bildeten dabei die CRC-Ausbildung,
die Alpinausbildung, die Sanitätsausbildung und die Gefechtsdienstausbildungen in den Themen „Kampf im urbanen Gelände“
und „Kampf bei Dunkelheit unter
Abstützung auf Nachtsichtgeräte
und Laser Licht-Module“. Weiters
wurden im Feber 2010 drei Kurse
für den Einsatz von Schließmitteln
durch die Kompanie durchgeführt.
Die verbleibende Zeit wurde durch
die Soldaten unserer Kompanie mit
Masse für sportliche Aktivitäten
genutzt.
S
chlussbemerkungen:
Zusammenfassend möchte ich
festhalten, dass es absolut notwendig war die KPE- Kompanie in
einen Einsatz zu schicken, vor allem, um die Motivation der Soldaten aufrechtzuerhalten. Das der
Einsatz im Kosovo für eine gut trainierte und hoch motivierte KPEKompanie keine Herausforderung
darstellt, ist die andere Seite der
Medaille. Natürlich hätten wir uns
einen Einsatz gewünscht der uns
mehr, vor allem unsere militärischen Fähigkeiten entsprechend,
fordert, aber wie das englische
Sprichwort sagt: „Dreams are ten
a penny“!
„Dreams are ten a penny“
9
Partnerschaft
Ausgabe 01/10
Partnerschaftlicher Kinderschikurs
Wie alle Jahre in der Energiewoche wurde der partnerschaftliche Kinderschikurs des
Jägerbataillons 25 und des Magistrats der Landeshauptstadt Klagenfurt am
Dreiländereck abgehalten. (Fotos: Salcher und Geyer)
Kursleiter Vizeleutnant
Ewald Aineter
D
ie Anzahl der Anmeldungen
stieg auf über 200 Kursteilnehmer, wobei am ersten Tag 208 Kinder mit Autobussen zur Talstation
Dreiländereck gebracht wurden. Es
gab 19 Alpin- und vier Snowboardgruppen zu betreuen.
Am Montag wurde mit dem notwendigen Vorfahren begonnen, um
zu große Leistungsunterschiede innerhalb der Gruppen zu vermeiden.
Bei unseren Schikurs stand besonders die Aus- und Weiterbildung
im Vordergrund. Bei unseren zu
betreuenden Kindern wurde schon
vor Jahren die Helmpflicht eingeführt. Es freut mich, dass auch bei
den Betreuern das Helmtragen immer mehr angenommen wird. Der
Montag und Dienstag brachte uns
noch einige warme Sonnenstrahlen. Leider jedoch wie bereits in
der Wettervorhersage angesagt,
wurde das Wetter immer schlechter und zum ergiebigen Schneefall
kam auch noch die schlechte Sicht
10
dazu.
Es wurde den Kindern sehr viel
abverlangt. Die Pistenverhältnisse wurden immer anspruchsvoller.
Eine einzige Fahrt einer mittleren
Gruppe bis ins Tal dauerte fast eine
Stunde.
Die Anstrengung war enorm, der
Spaß kam jedoch auch nicht zu
kurz. Alle Kinder wissen sehr wohl,
was man alles mit einem einzigen
Schneeball machen kann.
Das schlechte Wetter hielt bis zu
Kursende. Am Donnerstag sollte
bereits das Rennen für die Fortgeschrittenen stattfinden. Die Organisation war bis Mittag am Berg
Kurze Pause im Schnee
und wartete vergebens auf eine
Wetterbesserung. Um 13:00 Uhr
fiel die richtige Entscheidung, das
Rennen auf Freitag zu verschieben.
Die Helmpflicht hat sich durchgesetzt
Partnerschaft
Ausgabe 01/10
Alle waren Sieger
Ausgezeichnete Stimmung trotz Schneefall
In erster Linie hatte die Sicherheit
der uns anvertrauten Kinder Vorrang. Abgesehen von der schlechten Sicht gab es auf der Piste
Schneeverwehungen bis zu einem
halben Meter, obwohl sie jeden Tag
präpariert wurde.
Für mich als Kursleiter begann nun
das Zittern, um den Kindern einen
Kursabschluss mit dazugehörigen
Rennen und Siegern sicherzustellen. Neben unseren 23 Gruppen
haben wir der oben ansässigen
Schischule die Möglichkeit gegeben
am Freitag an unseren Rennen teilzunehmen. Die Anzahl der Starter
stieg natürlich auf die beachtliche
Zahl von 300. Jeder der mit einer solchen Situation zu tun hatte
weiß, wovon ich spreche, aber jetzt
gab es kein zurück mehr. Hier wurde das scheinbar Unmögliche möglich gemacht. Viele Eltern standen
am Pistenrand und überzeugten
sich vom Gelernten und feuerten
die Rennläufer auf der Strecke an.
Es war für mich eine Augenweide
den Ehrgeiz jedes Einzelnen mit
zu erleben. Da die Siegerehrung,
traditionell um 14:30 Uhr, allen
bekannt war, durfte uns nicht der
Auch der Spaß kam nicht zu kurz
11
Partnerschaft
Ausgabe 01/10
Aus meiner Sicht gab es keinen
Verlierer, es waren alle die großen
Sieger.
Mein besonderer Dank gilt allen
Betreuerinnen und Betreuern für
ihre in dieser Woche geleistete Arbeit. Wenn jemand glaubt, dies mit
einem Erholungsurlaub vergleichen
zu können, wird er eingeladen, am
nächsten Kurs selbst dabei zu sein.
Ich als Kursleiter bin nur so gut wie
sich die gesamte Mannschaft präsentiert.
Zum Schluss möchte ich den Dank
vieler anwesenden Eltern weitergeben. Hier wurden Worte gefunden,
die man nicht so einfach am Papier
weiter geben kann.
Nochmals danke an alle!
Trotz der Anstrengung war die Motivation hoch
kleinste Fehler unterlaufen. Der
letzte Starter fuhr um 14:15 Uhr
durch das Ziel. In der noch zur Verfügung stehenden Zeit musste die
Ergebnisliste eingegeben und ausgedruckt werden. Auch die Ränge
auf den Urkunden durften nicht
fehlen. Trotzdem konnten wir mit
der Siegerehrung pünktlich beginnen.
Ich musste den einen oder anderen
Ehrengast entschuldigen. Unser
Kommandant, Herr Oberst Kraßnitzer, hatte eine Terminkollision, da
zum gleichen Zeitpunkt die Angelobung unserer Soldaten am Weißensee stattfand. Wir waren bis
zur letzten Minute im telefonischen
Kontakt, weil er unbedingt dabei
sein wollte. Bis 14:00 Uhr wäre
ihm dies auch möglich gewesen.
Der Bürgermeister der Landeshauptstadt lies sich durch Herrn
Gemeinderat Gerhard Reinisch vertreten. Weiters durften wir Herrn
Sport-Stadtrat Dr. Manfred Mertl in
unserer Mitte recht herzlich begrüßen, von der Gewerkschaft öffentlicher Dienst Herrn Oskar Gattermann und Herrn Richard Ladinig,
den Geschäftsführer der Bergbahnen AG Herrn Magister Wolfgang
Löscher,
den Betriebsleiter der
Bergbahnen Dreiländereck Herrn
Trattler sowie Herrn Andreas Muschet, der viele Jahre unser sportlicher Leiter war. Er führte uns in
bereits gewohnter professioneller
Art durch die Siegerehrung. Wer
wenn nicht er!
Leider können nicht alle den ersten
Platz erreichen, dadurch gab es die
eine oder andere Träne zu sehen.
12
Alle freuten sich, Groß ...
Vizeleutnant Ewald Aineter
... und Klein
Es nahmen auch 4 Snowboard Gruppen am Kurs teil
Tradition
Ausgabe 01/10
zur Förderung des Friedens und der gutnachbarschaftlichen Beziehungen im Grenzraum Kärnten – Slowenien.
A
m 21.Juni 1986 wurde am
Truppenübungsplatz Glainach
von Oberst Georg Goess, dem damaligen Kommandanten des Jägerbataillons 25, unter Beisein von
Militärdekan Msgr. Felix Mayer und
dem Bürgermeister der Stadt Ferlach, Dr. Helmut Krainer der erste
Rosentalmarsch feierlich eröffnet.
Sinn und Zweck dieses Rosentalmarsches definierten sich wie folgt:
-
-
-
Gedenken an alle Soldaten,
die für ihre Heimat ihr Leben verloren haben.
Grenzüberschreitend und ohne Vorurteile gegenüber den Nachbarn, gemeinsam am Frieden zu arbeiten.
Intensive Bemühungen im In- und Ausland, sich um freundschaftliche Kontak-
te zu bemühen bzw. zu pflegen und diese Kontak-
te für die Friedensarbeit zu nützen und zu gewinnen.
Der Rosentalmarsch wurde in Folge
alljährlich von zahlreichen zivilen
und militärischen Marschgruppen
sowie Einzelmarschierern aus dem
In- und Ausland besucht.
Mit dem Wissen, dass Slowenien am
1. Mai 2004 als Vollmitglied in die
EU aufgenommen wird, beschlossen die damaligen Bataillonskommandanten Oberst Ing. Gerhard
Mereiter vom Jägerbataillon 25
(A) und Major Mag. Klemen Medja
(SLO) aus dem Rosentalmarsch im
Rahmen eines „Interreg III A Small
Projekt-Funds“ (SPF) den „Rosentalfriedensgedenkmarsch“ zu kreieren.
Es liegt in der Sache der Natur, insbesondere beim Militär, dass wegen der häufigen Personalrochaden
so ein Vorhaben viele Väter hat.
So wurden mit diesem grenzüberschreitenden
EU-Projekt
Major
Ralf Gigacher, Hauptmann Werner
Hardt-Stremayr, Offizierstellvertreter Andreas Jelenic sowie Vizeleutnant Ernst Kussem beauftragt.
Besonders hervorzuheben ist bei
dem Projekt aber unser slowenischer Partnerverband, das Gebirgsjäger Bataillon 132 aus Bohinska Bela, unter der Führung von
Mjr Mag. Klemen Medja.
grenzüberschreitender Zusammenarbeit für Frieden und Integration,
sowie dem nachhaltigen Aufbau
von sozialen und kulturellen Kontakten fixiert.
Die Richtlinien für die Transformation vom Rosentalmarsch in den Rosentalfriedensgedenkmarsch sind
in den Einreichungsunterlagen vom
15.Oktober 2004 festgeschrieben,
wobei sich Ziel und Zweck des Marsches nicht grundsätzlich änderten
vielmehr noch erweitert wurden.
Am 1.Dezember 2004 unterzeichnete die Carnica-Region Rosental
als rechtsverbindliche Förderstelle
die Fördervereinbarung sowie am
22. Dezember 2004 der Fördernehmer, der Verein Freunde des
Jägerbataillons 25.
Heuer wird das 25. Bestandsjubiläum des Marsches gefeiert und allen, die unter teils schwierigsten
Verhältnissen am Gelingen dieses
völkerverbindenden Projekts mitgearbeitet haben, sei Dank ausgesprochen.
Wie wichtig diese Initiative war
und ist, werden erst unsere Nachfahren erkennen und (hoffentlich)
schätzen.
Zur Unterstützung des 132. Gorski Bataljon kam die „Gemeinde“
Občina Dol pri Ljubljani mit Bürgermeister Univ.Dipl.Jur. Primož
Zupančič als Gebietskörperschaft
in das geplante Projekt.
Mit den Unterschriften von Bürgermeister Zupančič und Major Mag.
Medja bzw. unseren Unterschriften war die gemeinsame Initiative
Das Ziel, den Friedensgedanken in
den Mittelpunkt zu stellen, war erreicht.
Am 17. Juni 2005 wurde der Rosentalfriedensgedenkmarsch somit
erstmals offiziell auf internationale
Geleise gestellt.
Die Abwicklung dieses EU-Projekts
begann am 30. November 2004
und endete am 30. Juni 2005.
Das Jägerbataillon 25 und das 132.
Gorski Bataljon haben sich in kameradschaftlicher
Zusammenarbeit vorbildlich für Frieden und gute
Nachbarschaft in dieser historisch
belasteten Grenzregion eingesetzt.
Möge diese Initiative auch in Zukunft in Erinnerung bleiben.
Major Werner Hardt-Stremayr
und OStv Andreas Jelenič
13
Tradition
Ausgabe 01/10
Das Verhältnis, Khevenhüller 7erBund und ÖKB-Landesverband
In letzter Zeit ist es zwischen dem Landesverband Kärnten des Österreichischen Kameradschaftsbundes (ÖKB-LVK), dem Bundesheer in
Kärnten und verschiedenen Kameradschaften zu Unstimmigkeiten
gekommen, die ich als Militärkommandant wie als Landesobmann
des Khevenhüller 7er-Bundes unseren Mitgliedern, vor allem auch
den Angehörigen des Traditionstruppenkörpers Luftlande- Jägerbataillon 25, erklären muss. (Fotos: Oberwachtmeister Michael Steinberger)
W
ie kam es zu dieser bedauerlichen Entwicklung eines negativen Verhältnisses zwischen dem
ÖKB-LVK auf der einen und dem
Bundesheer in Kärnten und Vereinen wie dem 7er-Bund auf der anderen Seite?
Seit dem Herbst 2009 hat der ÖKBLVK aus nicht nachvollziehbaren
Gründen begonnen, die Veranstaltungen des Bundesheeres zu boykottieren. Es hat dazu keine wie
immer geartete Erklärung, weder
schriftlich noch mündlich, keinen
Brief, keinen Anruf gegeben. Da ich
mich an Spekulationen und Gerüchten prinzipiell nicht beteilige, habe
ich z.B. das Fehlen
einiger sonst üblicher Fahnenabordnungen
des
ÖKB bei der Allerseelenfeier
am Ehrenmal in
Klagenfurt/Annabichl als kindische Einlage
betrachtet. Das
Bundesheer
hat es nicht nötig, jemandem
nachzulaufen,
der
für
seine
eigenartige
Verbandspolitik
nicht einmal vor
der Missachtung
einer Totenehrung zurückschreckt.
Dass ein Verband, der von Soldaten für Soldaten geschaffen worden ist, die Zusammenarbeit mit
dem Militär einstellt, ist ja für sich
eher skurril.
Respekt verdienen jene Kameradschaften, die dennoch mit ihren
Fahnen erschienen sind und damit
14
dokumentiert haben, dass ihnen
die toten Kameraden doch etwas
bedeuten. Interessant ist in diesem
Zusammenhang, dass bei militärischen Veranstaltungen wie Angelobungen, Traditionstagen oder
Allerseelenfeiern in Bezirksstädten
eine von der Anzahl her höchst unterschiedliche Repräsentanz von
Abordnungen und
Fahnen von ÖKB- Organisationen zu beobachten war.
Der merkwürdige Boykott wird vielerorts offensichtlich nicht gut geheißen.
Im Dezember 2009 hat sich der
Präsident des ÖKB-LVK, RR ADir
i.R. Tautscher mit einem kurzen
Brief ohne irgendeine Erläuterung jegliche weitere Zusendung
von Einladungen zu militärischen
Veranstaltungen an ihn oder den
Landesverband verbeten. Diesem
Ersuchen ist das Militärkommando selbstverständlich durch Streichung von den Einladungslisten
nachgekommen. Meine Reaktion
war, dass ich mein Ehrenamt als
Landesprotektor des ÖKB zurückgelegt habe.
Für das Bundesheer und seine
Veranstaltungen hat dies keine
besonderen Auswirkungen. Ich
gehe davon aus,
dass die Zusammenarbeit
der
einzelnen Kommanden
und
Dienststellen
des
Bundesheeres in Kär
ten
mit
i
ihren Traditions-
vereinen und den Bezirks- und Ortsver-
bänden, mit
denen sie bisher
ein gutes Verhältnis
hatten,
im Wesentlichen weiter wie bisher funktionieren
wird.
Damit zu den, den 7er-Bund betreffenden, Vorgängen:
Mitte Dezember erklärte der Präsident des ÖKB-LVK brieflich mit
der rätselhaften Begründung „sich
abgespielter Unhöflichkeiten“(???)
seiner und seiner Frau Austritt
aus dem 7er-Bund und der Kameradschaft des Gebirgsjägerregimentes 139. Unmittelbar danach
sperrte er den Bezirksobmann des
7er-Bundes Klagenfurt, Vzlt i. R.
Kothmeier, der immerhin auch gewählter Schriftführer des ÖKB-LVK
ist, mittels Anbringen eines neuen
Schlosses aus seiner Kanzlei im
Tradition
Ausgabe 01/10
Landesverband aus. Auch andere
Mitglieder des Landesverbandsvorstandes sind inzwischen vergrault
worden bzw. haben von sich aus
die Zusammenarbeit in diesem
Gremium eingestellt.
Mit einstimmigem Vorstandsbeschluss ist daher mit Anfang dieses
Jahres der Khevenhüller 7er-Bund
aus dem ÖKB-LVK ausgetreten,
bleibt aber selbstverständlich als
Teil der Bundesorganisation des
Kameradschaftsbundes
erhalten.
Ähnliche Schritte haben in den
letzten Jahren mehrere Vereine des
Kameradschaftsbundes in Kärnten
gesetzt, einige werden in nächster
Zeit folgen.
Wohl nicht nur ich, sondern die
überwältigende Mehrheit der an
Kameradschaft interessierten heute dienenden wie ehemaligen Soldaten wird diese Entwicklung mit
großer Sorge und Bedauern betrachten. Der ÖKB-LVK ist in den
letzten Jahren vom Ziel und Zweck
eines Kameradschaftsbundes abgekommen. Eine Vielzahl von
Streitigkeiten, Austritten und Gerichtsverfahren sind Symbole für
diesen Weg.
Ich habe lange, eigentlich zu lange
Zeit versucht, dem kameradschaftlich entgegenzuwirken, habe mich
im Zweifelsfall für den Zusammenhalt im Landesverband engagiert
und muss nun selbstkritisch zur
Kenntnis nehmen, dass ich mich in
einigen dort handelnden Personen
ziemlich getäuscht habe. Sie sind
an tatsächlicher soldatischer Kameradschaft und Traditionspflege
nicht interessiert, sie bleiben hinsichtlich zukunftsorientierter Entwicklung des Kameradschaftsbundes fast alles schuldig. Sie haben
- und darauf habe ich schon vor
Jahren brieflich und mündlich hingewiesen - wenig bis nichts dazu
getan, ehemalige Soldaten des
Präsenz- wie Milizstandes durch
entsprechende Aktivitäten und Angebote an sich zu binden und mit
dem Kameradschaftsbund die Interessen der Soldaten entsprechend
zu vertreten. Sie betreiben egoistische Funktionärspolitik und engagieren sich teilweise in Bereichen,
die mit den Zielsetzungen des Kameradschaftsbundes wenig zu tun
haben. Das führt zum unangenehmen Nebeneffekt, dass ein negatives Image entsteht, welches auf
alle Kameradschaften ausstrahlt.
Weder Bundesheer noch einzelne
Kameradschaften wie der 7er-Bund
haben Probleme, wenn der ÖKBLVK keine Zusammenarbeit mehr
will. Dass er einige Kameradschaften dabei mitzieht, ist sehr bedauerlich. Jüngste Beispiele von Veranstaltungen zeigen aber, dass sich
niemand für die Absenz von Fahnen oder Abordnungen interessiert
- den Schaden des Verschwindens
Nicht alle ÖKB-Organisationenboykottieren
das Bundesheer
aus der Öffentlichkeit hat somit
ausschließlich der ÖKB. Wenn das
von einigen Funktionären so gewünscht wird, ist das durch diese
zu verantworten.
Abschließend sei angeführt, dass
ich den Präsidenten des Österreichischen Kameradschaftsbundes,
Abgeordneten zum Bundesrat
Bieringer über die Situation in
Kärnten informiert habe und von
Seiten des ÖKB- Präsidiums ein
entsprechendes Handeln zugesagt
wurde, damit der ÖKB in Kärnten
nicht gänzlich ruiniert wird.
Brigadier Mag. Gunther Spath
Landesobmann des Khevenhüller
7er-Bundes
Vizeleutnant i.R. Otto Priessnegger
ist im 80. Lebensjahr verstorben.
Er ist bei der B-Gendamarie eingerückt und im
Oktober 1955 zum damaligen Feldjägerbataillon
25 versetzt worden. Später wurde er Fahrlehrer
und Kraftfahrunteroffizier.
Zum Zeitpunkt seiner Pensionierung im Jahr 1982
war er Kraftfahrunteroffizier der 2. Kompanie des
Jägerbataillons 25.
Im Ruhestand pflegte er mit Begeisterung die
Außenanlage der Soldatenkirche.
In kameradschaftlichem Gedenken,
das Jägerbataillon 25
15
Tradition
Ausgabe 01/10
Miliz und Tradition
Seit Jahrzehnten verfügt das Jägerbataillon 25 über eine beträchtliche Anzahl einsatzfreudiger, motivierter und gut ausgebildeter Milzsoldaten. So wurde z. B. im Zuge der
letzten Sonderwaffenübung unser längstdienender Milizsoldat, Oberstleutnant Günther
Pokorny, für seine 40 jährige (!) Treue zum Bataillon geehrt.
12. September 2010:
Gedenkgottesdienst und
Gefallenenehrung am Monte
San Michele
09. Oktober 2010:
Abstimmungsgedenkfeier in Annabichl
02. November 2010:
Militärische Allerseelenfeier in
Annabichl
04. Dezember 2010:
Gedenkfeier für die Gefallenen
des IR 7 in Raibl bei Tarvis
11. Dezember 2010
Weihnachtsfeier IR 7 Villach
12. Dezember 2010:
Weihnachtsfeier IR 7 Klagenfurt
in der Kaserne
Weiters finden monatlich kameradschaftliche Zusammentreffen in
Klagenfurt, Villach und Innsbruck
statt.
Rückfragen, Anmeldungen etc. bei
Vizeleutnant i.R. Hermann Kothmeier (0699-104 51 758) bzw.
den anderen beiden Bezirksobleuten des Khevenhüller 7er Bundes,
Alfred Poderschan (Villach, Tel:
0664-345 01 62) und Karl Rainer
(Innsbruck, 0650-946 77 77 ).
Gelebte Kameradschaft und aktive
Pflege der Tradition sind gerade für
Milizsoldaten ein wichtiges Bindeglied zu den aktiven und ehemaligen Kameraden unseres Bataillons!
Major Werner Hardt-Stremayr
Foto: Oberwachtmeister Michael Steinberger
W
enn man bedenkt, dass alle
Milizkameraden eigenen Ausbildungen bzw. Berufen im In- und
Ausland nachgehen, so ist dieses
freiwillige Engagement eine sehr
erfreuliche Tatsache und wohl auch
ein Zeichen guter Zusammenarbeit
mit den „Aktiven“.
Umso unverständlicher ist es, dass
kaum einer unserer Milizkameraden bei den diversen Traditionsveranstaltungen des Bataillons anzutreffen ist.
Bekanntlicher Weise ist der Khevenhüller 7er Bund mit seinen drei
Bezirksverbänden Klagenfurt, Villach/Oberkärnten und Innsbruck
der erlassmäßig zugeteilte Traditionsverband des Jägerbataillons 25.
Dieser Traditionsverband wurde
bereits 1921 gegründet und nach
dem Krieg 1952 wieder offiziell
zugelassen. Der Khevenhüller 7er
Bund führt in enger Verbindung mit
dem Jägerbataillon 25 viele Traditionsveranstaltungen durch.
Möglicherweise ist der aktuelle Informationsfluss zur Miliz hier nicht
optimal – so erlaube ich mir, die
wichtigsten Termine unserer Traditionsveranstaltungen aufzulisten
und unsere Milizkameraden zur
regen Teilnahme an diesen Veranstaltungen einzuladen:
16. Mai 2010: Tagesausflug des Khevenhüller
7er Bundes zur Kirschblüte ins
Isonzotal
27. Juni 2010:
Soldatentreffen am Nassfeld
29. Juni 2010:
Rosentalfriedensgedenkmarsch
09. Juli 2010:
Traditionstag Jägerbataillon 25
in der Kaserne
29. August 2010:
Gedenkgottesdienst und Gefallenenehrung in Timau/Tischlwang und am Plöckenpass
Oberstleutnant Pokorny, ein echtes Urgestein!
16
Ausgabe 01/10
17
Tradition
Ausgabe 04/09
Der 7er Ball 2010
Einige vorher nicht einschätzbare Umstände machten
die Vorbereitungen für diese Veranstaltung durchaus
spannend. (Fotos: Gefreiter Kevin Kruschitz)
A
m Freitag, dem 29. Jänner
2010 öffneten sich bereits zum
16. Mal die Pforten für den 7er
Ball. Zusätzlich zur Situation, nur
eine Woche nach dem Garnisonsball in denselben Räumlichkeiten
einen anderen Ball zu veranstalten,
kamen noch andere Herausforderungen hinzu. Sie machten die
Vorbereitung des Balles bis zum
Schluss - für die Veranstalter nicht
unbedingt notwendig und durchaus
entbehrlich - spannend.
Das Fehlen unserer Kaderpräsenzeinheit, der 3. Kompanie, die
derzeit im Auslandseinsatz im Kosovo eingesetzt ist, machte sich
bereits am Beginn der Organisation
bei der Aufteilung der Räumlichkeiten bemerkbar. Auch musste durch
ihre Abwesenheit die Frage nach
dem Besuch von jungem Ballpublikum gestellt werden.
Eine in der Aufbauwoche durch die
Militärmusik durchgeführte Veranstaltung im großen Ballsaal gestaltete sich als Zeitbremse. Doch die
Begleiterscheinungen wurden erst
nach der Zustimmung bekannt:
18
Sessel wurden aufgebaut, der Boden musste gereinigt werden, der
Aufbau des großen Ballsaales war
komplett gestoppt.
Eine Grippewelle sorgte außerdem
noch für etliche kurzfristige Absagen.
Pannen und Herausforderungen
gestalteten die Vorbereitungen für
den Ball bis zum Schluss spannend.
Aber trotz dieser Umstände arbeiteten die Kompanien und das Ballkomitee bestens zusammen.
Der erste eindrucksvolle Anblick
und Eindruck für die Besucher
des Balles waren die brennenden
Fackeln bei der Einfahrt und der
brennende Siebener. In einem von
der 1. Kompanie gestalteten Eingangsbereich wurden die Gäste mit
einem Glas Sekt aufmerksam begrüßt.
Der Ballsaal wurde von der Stabskompanie dekoriert. Sie versuchte
bei der Dekoration mit Erfolg eine
Brücke zwischen dem Infanterieregiment Nr. 7 und dem Jägerbataillon 25 zu schlagen.
Das Restaurant, geführt von der 2.
Kompanie, erwartete die Gäste mit
Tradition
Ausgabe 04/09
kulinarischen Genüssen.
Die Betriebsstaffel der Kaserne
stellte im „Kosovo- Stüberl“ eine
gemütliche Bewirtung sicher und
das Projektteam „Soldat der Zukunft“ betrieb mit der „Eisbar“ eine
stimmungsvolle Theke.
Ein kompanieübergreifendes Personenkomitee organisierte heuer
anstelle der 3. Kompanie die Diskothek und die Werkstattkompanie
servierte das beliebte Gulasch bis
zum Ballende.
Als der Bataillonskommandant um
20:45 Uhr nach dem Einmarsch
von Tanzpaaren aller Kompanien
den Ball eröffnete, konnte er folgende Ehrengäste begrüßen:
den Bürgermeister der Stadt Klagenfurt Christian Scheider mit Gattin, Brigadier Mag. Thomas Starlinger in Begleitung der Sängerin und
Musikbotschafterin Sandra Pires,
den Militärkommandanten Brigadier Mag. Gunther Spath mit Gattin,
in Vertretung des Landeshauptmannstellvertreters Dr. Manfred
Mertl, die Stadträte Ing. Herbert
Taschek und ADir. Peter Steinkellner mit Gattin, Bundesrat Peter
Zwanziger, den Landtagsabgeordneten Mag. Norbert Darman, in
Vertretung des Landesfeuerwehrkommandanten Oberbrandrat Vizeleutnant Gerfried Bürger, Militär
Dekan Monsignore Emanuel Longin, den Bürgermeister der Marktgemeinde Guttaring Herbert Kuss,
den Captain der US Army Reser-
ve Marvin Hoffland, den Obmann
des Dienstellenausschusses der
Khevenhüller-Kaserne Vizeleutnant
Ewald Ainetter, den Bezirksobmann
des 7er Bundes Hermann Kothmeier, den Schisprungolympiasieger
Dr. Karl Schnabl sowie den Großmeister des Österr. Templerordens
Ewald Sauter.
Mit der Aufforderung „Alles Walzer“
begann unsere bereits traditionelle
Band „Four Roses“ aus dem Rosental mit dem Auftakt zu einer sehr
stimmungsvollen Ballnacht, die bis
in die frühen Morgenstunden dauerte.
Als Mitternachtseinlage gab der,
vom Villacher Fasching bekannte, EU- Bauer Manfred Tisal Reime
zum Besten und die „Four Roses“
präsentierten musikalisch Weltstars.
Eine überwältigende Anzahl an
jungen und älteren Besuchern zerstreute alle vorher gehegten Befürchtungen. Der Ball ist bereits zu
einer fixen Einrichtung im Klagenfurter Ballgeschehen geworden.
Mein besonderer Dank gilt all jenen, die immer wieder, besonders
aus Eigenem und ohne Aufforderung, ihre Ideen und Kräfte in diesen Ball investieren.
Major Ralf Gigacher
19
Personelles
Ausgabe 01/10
Vorstellung eines neuen Offiziers
Olt Mag.(FH) Wolfgang Skorianz
M
eine Versetzung zum Jägerbataillon 25 darf ich als Möglichkeit nutzen, mich vorzustellen.
Ich bin 34 Jahre alt und gebürtiger Klagenfurter. Eingerückt bin ich
im Jänner 2001 in Klagenfurt. Es
folgte der Einjährig- Freiwilligenkurs 1, das Vorbereitungssemester
in Allentsteig und die Aufnahme an
der Theresianischen Militärakademie. Nach der Ausmusterung trat
ich meinen Dienst als stellvertretender Kompaniekommandant bei
der 1. Kompanie/Jägerbataillon 19
an. Von Jänner 2008 bis zum 31.
Dezember 2009 durfte ich die abgetrennte Einheit in Oberwart als
Kompanie- und Kasernkommandant führen. Auf eigenen Wunsch
wurde ich mit 1. Jänner 2010 zur
1. Kompanie/Jägerbataillon 25 als
stellvertretender
Kompaniekommandant versetzt.
Ich möchte mich bei allen Soldaten
des Jägerbataillons 19 für die vergangenen Jahre bedanken.
Ich freue mich auf neue Herausforderungen und Aufgaben im Jägerbataillon 25.
Oberleutnant Wolfgang Skorianz
Verabschiedung von Oberleutnant Dohr
Olt Mag.(FH) Christoph Dohr
O
berleutnant Christoph Dohr ist
im Oktober 2007 ausgemustert
und wurde bei der 1. Jägerkompanie als Zugskommandant eingeteilt.
Seit Oktober 2009 war er stellvertretender Kommandant der 1. Jägerkompanie.
Auf eigenen Antrag wurde er am
1. Jänner 2010 zur Heerestruppenschule als Lehroffizier Jäger, Luftlandung und Lufttransport versetzt.
Das Jägerbataillon 25 wünscht ihm
für diese neue Verwendung viel
Soldatenglück.
Major Ralf Gigacher
Personelles
Beförderung zum:
Aufnahme als M-VB
Gefreiter Florian Viertlmayr
01.01.10
Zugsführer Wolfgang Bistrow
01.01.10
Zugsführer Thomas Pletschko 01.01.10
Zugsführer Matthias Wieland
01.01.10
Zugsführer Günther Hardt-Stremayr
01.01.10
Oberwachtmeister Erhard Schumnik
01.01.10
Oberwachtmeister Christian Ring
01.01.10
Oberwachtmeister Roland Hinterleitner
01.01.10
Oberstabswachtmeister Dieter Fasching
01.01.10
Oberstabswachtmeister Alexander Reinwald
Offizierstellvertreter Bernhard Herrenhof 01.01.10
Oberleutnant David Mair
01.01.10
Gefreiter
Gefreiter
Gefreiter
Gefreiter
Versetzung/Zuversetzung:
Oberleutnant Christoph Dohr (HTS) Oberleutnant Wolfgang Skorianz (JgB25)
01.01.10
01.01.10
Florian Rabensteiner
Markus Assinger
Bernhard Huber
Florian Viertlmayr
Aufnahme als MZCh:
Korporal Markus Marsche
Korporal Mario Hofinger
Zugsführer Manuel Houtz
Korporal Markus Brauch
Zugsführer Matthias Wieland
Zugsführer Michael Schnobrich
Zugsführer Günther Hardt-Stremayr
Zugsführer Thomas Pletschko
Zugsführer Wolfgang Bistrow
01.12.09
01.12.09
01.12.09
01.02.10
01.03.10
01.03.10
01.03.10
01.03.10
01.03.10
Bestellung zum BH- Sportausbilder Lw:
Oberstabswachtmeister Dieter Fasching
Das Redaktionsteam gratuliert herzlich
und wünscht viel Soldatenglück!
20
21.12.09
15.02.10
15.02.10
15.02.10
01.12.09
Verschiedenes
Ausgabe 01/10
Umzug
Im Dezember 1999 siedelte die damalige Nachschub-, Transport- und Instandsetzungskompanie (NTIKp) des Stabsregiments 7 in die Khevenhüller- Kaserne. Am 1. Jänner 2003
wurde das Stabsregiment 7 durch die Umgliederung zum Stabsbataillon 7 und die NTIKp zur
Werkstattkompanie (WkstKp).
Am Montag, dem 15. Feber, wurde die Flaggenparade durch den Kasernenkommandanten Oberst Herbert Kraßnitzer zur offiziellen Verabschiedung dieser
Kompanie genutzt. Sie siedelte mit Masse in die Windischkaserne, nur geringe Teile verbleiben in unserer
Kaserne.
Das Jägerbataillon 25 wünscht der Kompanie für die weitere Zukunft alles Gute und viel Soldatenglück.
Foto: Oberwachtmeister Michael Steinberger
Heringschmaus
Foto: Oberwachtmeister Michael Steinberger
Die Bediensteten der Khevenhüller-Kaserne wurden am 16. Feber 2010, am Faschingdienstag, in
der Unteroffiziersmesse zum jährlichen Heringschmaus eingeladen. Ein besonderer Dank gilt
der Truppenküche und dem Messever-“Walter“
Wieser für die Mühen. Der Heringsalat war ausgezeichnet. Auch die weißen Schnurrbärte nach
dem Verzehr der frischen Faschingskrapfen passten gut zum Fasching.
Foto: Oberwachtmeister Michael Steinberger
Hoher Besuch
Am 20.Jänner 2010 besuchte der neue Burgherr von
Hochosterwitz, Graf Karl Maximilian Khevenhüller das
Jägerbataillon 25. Nach der betont herzlichen Begrüßung durch den Bataillonskommandanten Oberst
Herbert Kraßnitzer wurde die spezielle Situation des
Bataillons sowie die Lage des Österreichischen Bundesheers im Allgemeinen erörtert. Im Zuge des Kasernenrundganges intonierte die Militärmusik Kärnten
unter der Leitung von Oberst Prof. Sigismund Seidl
neben dem Khevenhüllermarsch auch den selten ge-
Foto: Ralf Gigacher
Foto: Werner Hardt-Stremayer
spielten Khevenhüller Vermählungfestmarsch.
Der Eintrag im Gästebuch des 7er Museums lautet:
„Wer die Geschichte nicht verstanden hat, wird die
Zukunft nicht meistern können! Wer die Tradition
nicht bewahrt, hat keine Verantwortung für zukünftige Generationen!
Somit haltet Euren Wahlspruch: Muth, Tapferkeit,
Treue.
Euer Kari Khevenhüller“
Das Jägerbataillon 25 hofft auf eine gediegene Zusammenarbeit.
21
Meinungen
Ausgabe 01/10
Die Eindrücke eines Rekruten
Meine Eindrücke vom Bundesheer beginnen weit vor dem Einrückungstermin am
4. Jänner 2010. Sie beginnen mit dem Tag, als ich den Einberufungsbefehl in die
Khevenhüller-Kaserne in meinen Händen hielt. (Fotos: Oberwachtmeister Michael
Steinberger)
Exerzieren: Aller Anfang ist schwer
I
ch fragte mich wie wohl jeder
andere, was mich dort erwarten
wird und ob ich das, so wie viele
meiner Bekannten, überstehe werde.
Um zu klären was mich erwarten
wird, habe ich alle meine Bekannten, die auch beim Jägerbataillon
25 eingerückt waren gefragt, welche neuen Umstände auf mich zukommen werden. Die Rede war von
Morgensport, Schießen, Marschieren im Mondlicht und vor allem das
Erlernen von Kameradschaft.
Was meinten meine Bekannten mit
Sport und wie meinten sie das mit
Morgen? Das war sicher ein Scherz,
dachte ich mir als ich dies hörte,
aber leider stellte es sich bald als
die Wahrheit heraus.
Weiters konnte ich mir kaum vorstellen, dass jeder Soldat seine
eigene Waffe bekommt. (Ich irrte
mich jedoch, da jeder am zweiten
Tag sein eigenes Sturmgewehr 77
bekam.)
Nach weiteren Gedanken die ich
mir über das Bundesheer gemacht
hatte, kam der Tag des Einrückens
immer näher und plötzlich war es
soweit.
Ich rückte also am ersten Montag
des neuen Jahres ein. Ich wurde von einem in grün gekleideten
Soldaten am Tor der Kaserne kontrolliert. Das dauerte seine Zeit, da
dieser alles ganz gründlich machte. Nach meinem Eintreffen in der
Kompanie folgten die Zimmereinteilung und die Erläuterungen für
das Beziehen des Bettes, den „Bettenbau“. Natürlich klappt er nicht
beim ersten Mal, weder bei mir
noch bei meinen sieben Zimmerkameraden.
Das allein reichte natürlich noch
nicht für den ersten Tag beim
Bundesheer, und wir bekamen am
Abend noch unsere Bekleidung für
die nächsten sechs Monate. Es fiel
mir jedoch sofort auf, dass es nicht
viel Farbunterschied gibt.
Auf das Schießen mit dem Sturmgewehr war ich schon sehr gespannt. Bei klirrender Kälte schossen wir unsere ersten Übungen ab,
was für alle ein sehr aufregendes
Erlebnis war.
Für mich war das Schwierigste in
der Grundausbildung allerdings der
Gefechtsdienst. Die Anstrengung
setzte sich aus mehreren Umständen zusammen. Einerseits war es
die Kälte an die ich nicht gewöhnt
war, andererseits war es die ungewohnte körperliche Beanspruchung.
Jetzt ist die Grundausbildung fast
vorbei und ich kann es kaum erwarten, bei der Angelobung dabei
zu sein.
Rekrut Gianpiero Rismondo
Alle müssn sich an die Kälte erst gewöhnen
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Meinungen
Ausgabe 01/10
Der Tag des Einrückens
Der 4. Jänner 2010 war für viele junge Männer Österreichs (überwiegend aus den
Bundesländern Wien, NÖ, OÖ und der Steiermark) so wie für mich ein nicht unbedeutender Tag. Alle hatten dasselbe Ziel, die Khevenhüller- Kaserne in Klagenfurt. (Fotos: Oberwachtmeister Michael Steinberger)
E
inige wenige fanden sich – bedingt durch ihren langen Reiseweg – bereits einen Tag früher
in den Gefilden der Kaserne ein,
und konnten bereits erste Eindrücke gewinnen. Für den Großteil der
Einrückenden war es ein sehr erfreulicher Tag ungeachtet der Tatsache, dass viele von ihnen durch
die „Gschichten“ von Freunden
und Bekannten verunsichert, wenn
nicht sogar abgeschreckt wurden.
Ich selbst erreichte das Tor der Kaserne mit gemischten, jedoch sehr
erwartungsvollen Gefühlen. Bei
vielen hinterließ die erste Station,
die große Menschenkette vor dem
provisorisch eingerichteten „Einberufungsbüro“, eine erste, bleibende Impression. Die ersten Annäherungen ans soldatische Leben
erfolgten.
“…Typisch militärisch eben! … Warten musst du so oder so immer! …“
Einige der rund 180 Neusoldaten
waren sehr erfreut der 2. Kompanie – und weiters dem Panzerabwehrlenkwaffenzug (PALZg) zugeteilt zu werden.
“…Die Ergänzungsabteilung in Linz
sagte mir etwas von Fernmelder
und Stabskompanie, da wollte ich
eher weniger hin, das wär mir zu
langweilig gewesen … Als ich dann
der 2. Kompanie zugeteilt wurde,
und später noch erfahren habe,
dass ich Teil des PALZg bin, war ich
dann ziemlich froh…“
Nach dem Erhalt der Erkennungsmarken oder „Hundemarken“ ging
es auch zum ersten Mal für alle
in die Unterkünfte der 1. und 2.
Kompanie. Ab diesem Zeitpunkt
trat einer der wichtigsten soldatischen Aspekte in das Leben der
neuen Rekruten ein: Kameradschaft. Für viele anfangs vielleicht
ein klein wenig überraschend neu,
fanden die neuen Grundwehrdiener schnell sozialen Anschluss zu
ihren Mitstreitern, mit denen sie
die kommenden 6 Monate sowohl
das Quartier als auch sehr viele
Lebenserfahrungen teilen werden.
“…Am Anfang ist es ein wenig ko-
misch mit all den neuen Gesichtern, aber ich hab mich von Anfang
an gut mit meinen Kollegen verstanden…“
Die erste Begegnung mit den direkten Vorgesetzten der einzelnen
Gruppen fiel sehr verschieden aus.
Viele hatten sich aus den „Gschichten“ einen grauenerregenden Drill
erwartet, andere wurden sich der
Grundzüge des soldatischen Alltages bewusst.
Beim allerersten Mittagessen
Nach dem allerersten Mittagessen
im Speisesaal, welches trotz der
„Gschichten“ von allen recht gut
aufgenommen – und verdaut –
wurde, ging es mit Eile zum Ausfassen. Mit dem Erhalt der rund
50 kg schweren Ausrüstung wurde
jedem bewusst, dass er nun integraler Bestandteil des Österreichischen Bundesheeres war.
Ein Großteil der Soldaten zeigte besonders bei Erhalt eines bestimmten Kleidungsstücks erste
Anzeichen von Stolz. “…Ich wusste
schon vorher, dass die Jäger das
grüne und z.B. die Panzerfahrer
das schwarze Barett haben.… Aber
wenn man das rote Barett zum
ersten Mal wirklich sieht, wird man
schon ein bisschen stolz…“
Der Weg zurück in die Unterkunft –
mit der gesamten Ausrüstung – war
für einige bereits ein kleiner Vorgeschmack auf die leistungsbezogene
Erwartungshaltung im Österreichischen Bundesheer. Ebenso wie der
Tag viele Neuerungen brachte, ging
es nach dem provisorischen Versorgen der Ausrüstung zum Abendessen, Waschen und in die Betten.
Die Hygienevorschriften – wie das
Schlafen zwischen zwei Laken- typisch amerikanisch eben – schien
für einige Rekruten neu.
Alles in allem jedoch konnten fast
alle Neuankömmlinge ein positives
Resümee aus dem allerersten Tag
ziehen. Ich persönlich kann mich
dem nur anschließen. Viele der
„Gschichten“ sind unbegründet und
dienen vermutlich nur zur Abschreckung da. Man erlernt schnell, was
von jeden einzelnen werwartet
wird.
“…Jetzt bin ich Soldat, jetzt ändert
sich mein Leben um 180°…“
Rekrut Avszeli Varszegi 2. Kompanie / mit Meinungen von
Rekruten der 2. Kompanie
Die Kameradschaft ist ein wichtiger Militärischer Aspekt
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Meinungen
Ausgabe 01/10
Eine „eisige“ Angelobung
Nun war es endlich so weit, nach sechs Wochen harter Grundausbildung stand der
Tag der Angelobung am Freitag dem 12. Feber 2010 vor der Tür. Aber es sollte nicht
irgendeine Angelobung werden, nein, es war europaweit die erste Angelobung von
Rekruten, die auf einem zugefrorenen See stattfand. (Fotos: Arno Pusca)
B
evor wir aber feierlich unser
Treuegelöbnis auf die Republik
Österreich ablegen durften, stand
in der Früh noch die Verlegung unserer, der 2. Kompanie, nach Spittal an der Drau in die Türk- Kaserne bevor.
Nach rund 45 Minuten Fahrzeit in
der Kaserne des Jägerbataillons 26
angekommen, trafen wir auf die
unzähligen Kameraden, die mit uns
angelobt werden sollten. Um nicht
bei dem bevorstehenden Festakt
aufs Glatteis geführt zu werden,
übten wir den Ablauf der Angelobung in Form einer Vorparade am
dortigen Exerzierplatz durch.
24
24
Im Anschluss daran bewegten sich
alle teilnehmenden Kompanien in
Richtung Speisesaal und es war
eine große Leistung des Küchenteams, diese Anzahl von hungrigen Rekruten zu versorgen um den
knappen Zeitplan einzuhalten.
Nach dem Befehl „Alles aufsitzen!“
rollte ein Konvoi von zehn Bussen
und unzähligen Begleitfahrzeugen
in Richtung des international bekannten Weissensees.
Je näher wir dem Ziel rückten, desto größer wurde die Aufregung unter den Kameraden vor dem bevorstehenden Ereignis.
Nun war es endlich so weit. Wir be-
Ausgabe 01/10
Meinungen
fanden uns inmitten einer großen
Zuschauermenge,
marschierten
unter lautem Krachen der Eisplatte
ein und bezogen dort unsere Aufstellung.
Jetzt konnte der Festakt beginnen.
Es wurde nicht nur unsere Angelobung, sondern auch das 50 Jährige
Jubiläum des Einsatzes österreichischer Friedenstruppen im Ausland
gefeiert.
Zuerst erfolgte das Abschreiten
der Front, danach die Ansprachen
des Landeshauptmannes, des Militärkommandaten von Kärnten, der
Militärpfarrer und des Bürgermeisters, welche den feierlichen Rahmen der Angelobung ergänzten.
Jetzt endlich war es soweit:
wir wurden aufgefordert das Treuegelöbnis laut und deutlich nachzusprechen. Nach dem Abschließenden „zu dienen!“ wurde unsere
Treue gegenüber unserem Vaterland besiegelt und somit folgen wir
treu dem Leitspruch des Jägerbataillons 25, mit „Mut, Tapferkeit
und Treue!“
Nach dem Ausmarsch ging ein glorreicher Tag zu Ende. Nun sind wir
endlich stolze Träger des Roten Baretts!
Kommentare von den Rekruten
Hammerl, Fölserl und Rekruten
Schwaiger
Rekrut Avszeli Varszegi
2. Jägerkompanie/
Panzerabwehrlenkwaffenzug
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Ausgabe 01/10
Der bissige
Prohaska!
Der erste große Auftrag in diesem neuen Jahr
war der Einrückungstermin im Januar.
Ungefähr 150 Mann sind bei euch eingerückt,
wobei mich diese Zahl schon sehr bedrückt.
Früher war das die Stärke einer Kompanie,
doch das gibt’s nie mehr – mit Garantie.
Ein kleines Zahlenspiel will ich noch präsentieren
und so ein anderes Problem vor Augen führen.
Wenn man die Summe aller Kontingente in diesem
Jahr addiert,
und zwar die Zahlen, die ursprünglich wurden
kontingentiert,
ist die stolze Summe von 285 Mann das Resultat,
im Vergleich dazu habe ich 305 Wachsoldaten parat.
Nur zur Bewachung aller Kasernen im Kärntnerland,
sind diese Männer fix verplant.
Nun ist beinahe schon der Punkt erreicht,
wo’s nur mehr zur Aufrechterhaltung des Systems
ausreicht.
Ein Novum war die Angelobung von diesem ET die wurde durchgeführt am Eis vom Weissensee.
Innovativ will man den Dienst und die Ausbildung
nunmehr gestalten,
ich weiß nicht, was ich von der Idee soll halten.
Im Endeffekt wird es nicht sehr viel Neues geben,
bis auf den neuen Namen eben.
Schlimm ist für mich, dass auch dieses Jahr,
dem AssE/Schengen nicht auszukommen war.
Über die Sinnhaftigkeit wurde schon mehr als ausreichend geschrieben,
doch sind diese Argumente stets ohne Auswirkung
geblieben.
So wird auch in diesem Jahr mit dem ET nicht geübt,
was wiederum des Kaders Führungsfähigkeit trübt.
Der Dank von Lidl, Hofer oder Billa, der ist dem Heer
auf jeden Fall gewiss,
nicht zuletzt deshalb, weil die Überwachung für diese
Firmen gratis is.
Nicht gratis aber umsonst ist der AssE fürs Heer,
das ist nur meine eigene Meinung und nicht mehr.
Den Bereich der hohen Politik, den spar ich diesmal
fast ganz aus,
denn ich bin ja beim Militär zu Haus.
Was in den Medien zuletzt zu hören und zu lesen
war,
das ist zum Teil ganz sicher wahr.
Wenn man diese Berichte wehrpolitisch analysiert,
steht fest, dass in Österreich Wehrpolitik ganz einfach nicht passiert.
Und wenn, dann nur so wie die Schubumkehr,
und sicher nicht zum Vorteil vom Militär.
Die Kaderausbildung wird weiterhin vorangetrieben,
drum wird darüber auch von mir geschrieben.
Die Teilnahme an ECDL-Kursen, die ist sehr hoch,
doch kann man hier Vieles verbessern noch.
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Korporal
Prohaska
Regimentshund
Seit dem Jahre 1864
wurde das k.u.k. Infanterieregiment Nr. 7 von
einem Hund, den der
Name „Prohaska“ gegeben wurde, begleitet.
Dieser Hund folgte dem Regiment in alle Feldzüge
und war der Überlieferung nach in jeder Schlacht
an vorderster Front, feuerte die Soldaten an und
kämpfte mit.
Bei den Kursen wird Word und Excel unterrichtet,
zur Teilnahme seid ihr sogar verpflichtet.
Die EDV-Kenntnisse sind sicherlich gestiegen,
doch heißt es trotzdem: üben, üben, üben.
Als Beispiel sei das 10-Fingersystem genannt,
das vielen nach wie vor ist unbekannt.
TIPP 10, ein Lernprogramm zu diesem Zweck,
ist für viele so was wie ein blinder Fleck.
Dabei ist es auf jedem eurer Rechner installiert,
würden pro Tag dafür zehn Minuten investiert,
dann wäre binnen kurzer Zeit,
mit 10 Fingern zu schreiben eine
Selbstverständlichkeit.
Die Fremdsprachenausbildung stimmt mich etwas
trist,
weil sie vor allem für KPE3 sehr wichtig ist.
Im Ausbildungsplan sind drei Englischkurse
angeführt,
als Rückmeldung wurden 2 Teilnehmer nur
registriert.
Ich kann und will das so nicht akzeptieren,
denn von diesem Kurs kann jeder nur profitieren.
Im Dienst und auch privat ist für mich eines klar,
Englischkenntnisse sind heutzutage elementar.
KPE3 wirft seine Schatten deutlich schon voraus,
und sorgt für Arbeit und Stress in eurem Haus.
Doch abgesehen davon, was noch zu planen ist,
hoff‘ ich, dass keiner die persönliche Vorbereitung
vergisst.
Ich denke an den wohlbekannten Leistungstest,
der leider manchen etwas schwitzen lässt.
Es wäre äußerst peinlich hier zu versagen,
wenn‘s mich beträfe, könnt‘ ich das kaum ertragen.
Und auch die Ärzte dürft ihr keinesfalls vergessen,
denn auch die Gesundheit wird für KPE gemessen.
Doch gelten diese Ratschläge nicht für die KPE allein,
sie sollten wohl für alle selbstverständlich sein.
Am Ende halt‘ ich mich diesmal sehr knapp.
Und sage nur ganz kurz:
Glück ab!
Ausgabe 01/10
Werbung BMLV
Gem. GZ S93565/1FGG5/2008
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Verlagspostamt: 9020 Klagenfurt „P.b.b.“ GZ 02Z033199 M
Jägerbataillon 25
Khevenhüllerkaserne
Feldkirchner Straße 280
9020 KLAGENFURT
www.bundesheer.at
SCHUTZ
& HILFE