Nachhaltige Fassaden

Transcrição

Nachhaltige Fassaden
Ausgabe 01 | 2013
* technikforum
Farben | Lacke | Bautenschutz
Fokus
Schlagfeste
Argumente für Carbon
Fassadendämmung
Fokus
Nano-Quarz-Gitter
Technologie:
Nachhaltigkeit für die
Fassade
Aktuell
Wie beschädigte
Holzbauteile dauerhaft
erhalten werden
Aktuell
Rationell und nebelarm:
Die NAST-Spritztechnologie für Lacke macht’s
möglich
Im Fokus
Nachhaltige
Fassadensanierung
02
Inhalt
Editorial
Innovationen fürs Fachhandwerk – Von Franz Xaver Neuer
03
Im Fokus
Schlagfeste Argumente für Carbon Fassadendämmung
04
Aktuell
Fassadendämmplatte S 024:
Der Markt verlangt nach schlanken Platten
06
Fokus
Nano-Quarz-Gitter Technologie für langfristig saubere
und brillante Oberflächen
08
Aktuell
Was moderne Fassadenfarben heute zu leisten imstande sind
11
Fokus
Materialanforderungen: Was bei hohen Temperaturen auf
Baustellen zu beachten ist
13
Report
Seit über drei Jahrzehnten bewährt:
Sanierputzsysteme für die Altbaurenovierung
und Baudenkmalpflege
16
Betoninstandsetzung
Fokus
Damit Beton noch länger hält
19
Balkonbeschichtung
Report
Balkone und Laubengänge fachgerecht beschichten
22
Holzinstandsetzung
Fokus
Wie beschädigte Holzbauteile dauerhaft erhalten werden
24
Spritzlackieren
Aktuell
Rationell und nebelarm: Die NAST-Spritztechnologie
für Lacke macht’s möglich
28
Innenbeschichtung
Aktuell
Glatt und makellos – Glatte Oberflächen liegen im Trend
30
Aktuell
Glasgewebe der Zukunft:
Natürlich, hochmodern und so stabil wie nie zuvor
34
Fokus
Industriebodenbeschichtung als neues Geschäftsfeld
fürs Handwerk
36
Aktuell
Caparol Raumakustikrechner
38
New Media für die Praxis
39
Impressum
39
Wärmedämm-Verbundsysteme
Fassadenbeschichtung
Baudenkmalpflege
Bodenbeschichtung
Kompakt
Technikforum
03
Editorial
Innovationen fürs
Fachhandwerk
Franz Xaver Neuer
ist als technischer
Leiter bei Caparol für
den Bereich Farben,
Lacke, Lasuren und
Akustik zuständig.
Von Franz Xaver Neuer
>
Die internationale Fachmesse „FARBE –
Ausbau & Fassade“ im März in Köln
bot eine Vielzahl an Novitäten. Auch
Caparol sorgte traditionell mit zahlreichen Innovationen für Furore, wobei
ein Schwerpunkt auf der energetischen
Gebäudesanierung durch Fassadendämmung lag. Um die Widerstandskraft
gedämmter Fassaden gegenüber mechanischen und thermischen Belastungen
zu optimieren, setzt Caparol auf Carbon
Fassadendämmung. Technikforum zeigt
auf, dass Carbonfasern die Schlagfestigkeit der Gebäudehülle deutlich erhöhen
und zugleich den witterungs- und abnutzungsbedingten Verschleiß minimieren.
Mit Kohlefasern verstärkt, steckt eine
Putzfassade selbst extreme Belastungen
erheblich besser weg als herkömmliche
Beschichtungen. So bringt es das System
Carbon S in Verbindung mit der innovativen Hochleistungsdämmplatte S 024
im Kugelfalltest ohne weitere Verstärkungen auf Bestwerte in puncto Schlagfestigkeit. Mit nur zehn Zentimetern
Dicke dämmt die innovative Kombination
eines verdichteten PU-Dämmkerns mit
beidseitiger Dalmatiner-Oberfläche mindestens so effizient wie 14 Zentimeter
oder noch dickere herkömmliche Platten.
ie Ansprüche an moderne Fassadenfarben steigen. Kunden wünschen
sich, dass ihre Fassade lange wie neu
aussieht, das heißt ohne Verwitterungs- oder
sonstige Spuren und ohne Algen- und Pilzbefall. Außerdem soll der gewählte Farbton
möglichst lange stabil und gleichmäßig intensiv erhalten bleiben. Technikforum zeigt
auf, dass es der Caparol-Forschung gelungen ist, die hochwertigen Fassadenfarben
auf Basis der Nano-Quarz-Gitter Technologie (NQG) nochmals zu optimieren. Außer
den bekannten, hervorragenden Eigenschaften wie langanhaltende Sauberkeit,
hohe Farbtonbeständigkeit und Brillanz bieten die NQG Premium-Fassadenbeschichtungen nun zudem einen optimalen Schutz
vor Schreibeffekt und vor Emulgatorauswaschungen.
Glatte, strukturlose Wände im Innenraum
liegen im Trend. Viele Kunden wünschen
sich makellose Wandflächen, wie sie sie
von industriellen Beschichtungen wie den
Lackoberflächen ihrer Wohnzimmermöbel
kennen. Technikforum präsentiert eine Produktkombination aus Spachtel, Wandvlies
und Farbe, mit der der Fachhandwerker
solche Oberflächen unter Zuhilfenahme eines
neuen Wandrollers, des Caparol FeinRollers,
problemlos erzielen kann.
Bei der Beschichtung von Holzbauteilen
trifft der Handwerker häufig auch auf stark
beschädigte Holzbauteile oder Schadstellen
im Holz, wo Pinsel und Farbe nicht ausrei-
D
chen, seien es Fenster, Außentüren, Balken,
Holzhäuser, Pergolen und Treppen. Ein Fachartikel erklärt, wie mit dem Capadur RepairSystem hier fachmännisch Abhilfe geschaffen
werden kann.
Spritzlackieren ist nicht nur wirtschaftlich,
es lassen sich auch hochwertige Oberflächen
erzielen. Besonders auf großen Flächen ist
das Spritzen die beste Wahl – in beengten
Räumen und auf kleinen Flächen setzte indes
die übliche Spritznebelbildung Grenzen, so
dass hier meist mit Pinsel und Rolle lackiert
werden musste. Caparol hat nun in Kooperation mit dem Spritzgerätehersteller Wagner
eine Frontend-Düse für das modulare Wagner XVLP-System entwickelt. Die Düse
wurde speziell für das nebelarme Spritzen
mit Capacryl Haftprimer NAST und Capacryl
PU-Satin NAST hergestellt. Technikforum
zeigt auf, dass mit dieser exakt aufeinander
abgestimmten Kombination aus Spritzgerät,
Düse und den Caparol-Lacken nun auch da
gespritzt werden kann, wo es bisher nicht
möglich war.
Die Zeitschrift widmet sich zudem den
Themen „Fassadenbeschichtungen unter extremer Hitze“, Sanierputzsysteme und Betoninstandsetzung. Beiträge über Balkon- und
Industriebodenbeschichtungen sowie dekorative Innenwandtechniken und Akustik runden die aktuelle Ausgabe ab.
Viel Freude bei der Lektüre. <
04
Wärmedämm-Verbundsysteme
Im Fokus
Robust, attraktiv, energieeffizient
Schlagfeste Argumente für Carbon Fassadendämmung – Von Oliver Berg
>
Freistöße und Elfmeter Fußball spielender Kinder, Rußpartikel aus Autoabgasen, Schlagregen, Hagelkörner oder
thermische Wechselbelastungen von
tiefen Minustemperaturen im Winter bis
hin zu heißen Sommertagen – Fassaden
müssen eine Menge aushalten können.
Wie gut sie mit Umweltbelastungen
und mechanischen Beanspruchungen
fertig werden, bestimmt die Qualität
des Dämm- und Putzsystems entscheidend mit. Zumeist hat es der Handwerker in der Hand, ob sich sein Kunde
für ein Allerwelts- oder ein hochwertiges und langlebiges Produkt entscheidet.
Eine Carbon Fassadendämmung von
Caparol zählt zum Besten, was es an
Schutz an der Fassade je gab.
aparol setzt zum Schutz von Fassaden
schon seit 2007 auf Carbon. Carbonfasern, die Armierungsmassen, Putzen
und hochwertigen Bautenschutzprodukten in
exakt bemessener Dosierung zugegeben werden, optimieren das Abriebverhalten, erhöhen
die Schlagfestigkeit und minimieren zugleich
den witterungs- und abnutzungsbedingten
Verschleiß. Mit Kohlefasern verstärkt, steckt
eine Putzfassade selbst extreme Belastungen
erheblich besser weg als herkömmliche Beschichtungen. Bildlich gesprochen, kann man
sich die Kohlenstofffaserverstärkung als netzartige Struktur vorstellen. Genau genommen
handelt es sich um eine Matrix, die zumeist
aus mehreren Lagen besteht. Sie wirkt stabilisierend und wird in das jeweilige Trägerprodukt anwendungsspezifisch eingebunden.
Dabei gilt: Je höher der spezifische Faservolumenanteil, desto größer ist die Widerstandskraft gegen Rissbildung, Schlageinwirkungen
und sonstige mechanische Belastungen.
Caparol nutzt Carbonfasern gezielt, um die
Widerstandskraft gedämmter Fassaden gegenüber punktuellen mechanischen Belastungen
zu optimieren. Dafür wurde eigens ein spe-
C
Dalmatiner-Fassadendämmplatte S 024
CarbonSpachtel
Armierungsgewebe 650/110
ThermoSan-Fassadenputz NQG
ThermoSan NQG Fassadenfarbe
Aufbau des Systems Carbon S: Zur neuen Hochleistungsdämmplatte S 024 passt ein robustes Putzsystem,
das idealerweise aus dem CarbonSpachtel, dem orangen Armierungsgewebe 650/110, dem organischen
ThermoSan-Fassadenputz NQG und der passenden ThermoSan NQG Fassadenfarbe besteht.
zieller Spachtel entwickelt: der CarbonSpachtel.
In Verbindung mit dem orangen CapatectArmierungsgewebe und den dazugehörigen
Putzen sorgen carbonfaserverstärkte Spachtelmassen auf MW- und EPS-Dämmplatten für
maximale Schlag- und Rissfestigkeit. Die Entwicklung der carbonhaltigen Rezeptur ist eine
Pionierleistung von Caparol, deren Wirksamkeit sich durch einen ThermoSan-Fassadenputz mit Nano-Quarz-Gitter-Struktur (NQG)
noch weiter optimieren lässt. Das Ergebnis
überzeugte auch auf der Fachmesse Farbe –
Ausbau & Fassade in Köln, zumal die hoch
wärmedämmenden, farbbrillanten, langfristig
sauberen Fassaden länger als herkömmliche
Beschichtungen halten.
Wärmedämmmaßnahmen an Gebäuden
müssen stets einen im Voraus definierten Nutzen stiften: In der Regel sollen sie ein Plus an
Wohnkomfort und Behaglichkeit, geringeren
Energiebedarf und CO 2 -Ausstoß sowie einen
minimierten Brennstoffverbrauch nebst spür-
bar verringerten Heizkosten sicherstellen.
Auch der nachhaltige Schutz vor sommerlicher Hitze zählt häufig zu den Wünschen,
die Immobilieneigentümer hegen. Caparol
nimmt sich der komplexen Aufgabe an und
verfügt für unterschiedliche Bedarfe über drei
verschiedene Dalmatinerplatten: die Fassadendämmplatten 160 (WLZ 035) und 155
(WLZ 032) sowie die superschlanke Neuentwicklung S 024 (WLZ 024). In Kombination
mit einer Carbon-Beschichtung zeigen sie sich
am Haus von ihrer besten Seite.
Carbon S – leistungsstark
und extrem widerstandsfähig
Schlank, schön, leistungsstark und extrem robust – so stellen sich professionelle Maler
und Stuckateure das perfekte Ergebnis einer
Fassadendämmmaßnahme vor. Mit dem System Carbon S kommt Caparol diesem Ideal-
Technikforum
bild äußerst nahe: Das Premium-Paket unter
den Wärmedämm-Verbundsystemen (WDVS)
aus Ober-Ramstadt basiert auf der neuen,
superschlanken Hochleistungsdämmplatte
S 024, die aus einem hoch wärmedämmenden Polyurethankern und beidseitiger Dalmatiner-Oberfläche besteht. Wird sie mit
Carbon-Spachtel plus Gewebe fachgerecht
armiert und zu guter Letzt mit ThermoSanFassadenputz NQG beschichtet, gibt es so gut
wie nichts, was diesem „Bund fürs Fassadenleben“ etwas anhaben könnte.
•
Bemerkenswert:
• Das System Carbon S in Verbindung mit
der neuen superschlanken Hochleistungsdämmplatte S 024 bringt es im Kugel•
•
•
•
Das System Carbon S in Verbindung mit der innovativen Hochleistungsdämmplatte S 024 bringt es im Kugelfalltest ohne weitere Verstärkungen auf Bestwerte
in puncto Schlagfestigkeit.
falltest ohne weitere Verstärkungen auf
Bestwerte in puncto Schlagfestigkeit.
Selbst punktuelle mechanische Belastungen werden locker abgefedert.
Die Dämmleistung des Systems übertrifft
marktübliche WDVS bei gleicher Dicke
um über 30 Prozent. Das bedeutet auch:
Mit um 30 Prozent verringerter Dicke
lässt sich die gleiche Dämmleistung wie
mit einem herkömmlichen WDVS erzielen. Bei beengten Bebauungssituationen
(Innenstädte, Grundstücksgrenzen, einzuhaltende Abstandsflächen etc.) oder
eingeschränkten objektspezifischen Bedingungen ist Carbon S für Bauhandwerker und ihre Auftraggeber somit klar
von Vorteil.
Die Gestaltungsmöglichkeiten sind
fast unbeschränkt: Bis zum Hellbezugswert 10 lassen sich alle Farbtönungen
des Caparol Fassade-A1-Farbtonfächers
wählen.
Die patentierte Carbonausstattung garantiert höchste Sicherheit vor Putzrissen
und Abplatzungen.
Zug- und Biegefestigkeit par excellence:
Der pastöse CarbonSpachtel sorgt für
rissfreie Oberflächen bis zu einer Dehnung von drei Prozent. Belastungstests
mit der Zugprüfmaschine im Labor
haben eine überragende Widerstandsfähigkeit für organische Systemkomponenten ergeben: Während mineralische
(pulverförmige) Aufbauten zwar extrem
oberflächenhart, bei Biegebelastungen
aber rissanfällig sind, überzeugen organische Rezepturen durch eine zäh-elastische Materialstruktur. Sie wird durch
die Carbonfasern zusätzlich in ihrer Wirkung verstärkt. Verformungen durch
punktuelle Druckbelastung, Biege- oder
Zugkräfte bleiben somit erheblich länger
ohne Folgen.
Mit Sicherheit länger sauber: Der pastöse ThermoSan-Fassadenputz NQG
nimmt Schmutzpartikel im wahrsten
Sinn des Wortes auf die leichte Schulter.
Seine spezielle Nano-Quarz-Gitter-Struktur erschwert die Anhaftung von
05
Organisch hoch belastbar: Zugprüfungen haben gezeigt, dass der CarbonSpachtel bei Dehnungen bis
drei Prozent Rissfreiheit garantiert, während mineralische Standard-Armierungen nur unter einem Prozent
Dehnung erlauben, bevor sich erste Risse zeigen.
Schmutzpartikeln und sorgt dafür, dass
selbst kleinste Teilchen, die Wind und
Regen mit sich führen, an der Putzoberfläche auf Dauer keinen Halt finden. Ein
Windstoß oder Regenschauer genügt,
um die Fassade von Pollen, Pilzsporen,
Sandkörnchen oder Rußpartikeln reinzuwaschen und vor Veralgung zu schützen.
Fazit
Carbonfaserverstärkte WDVS definieren den
neuesten Stand der Technik. Der qualitative
Unterschied zu herkömmlichen Vergleichsprodukten ist beträchtlich. Der Carbon-Zuschlag wirkt sich stabilisierend auf die Fassadenbeschichtung aus. Während auf herkömmlichen Dämmplatten jedes einfache Putzsystem
„bei hart geschossenen Bällen“ eher früher als
später das Nachsehen hätte, macht es einer
carbonverstärkten Putzfassade nichts aus,
als Torwand zu fungieren. Gleiches gilt für andere mechanische Belastungen, die punktuell
auftreten, zum Beispiel Hagelschauer oder
auch Fahrradlenker. Wird ein Fahrrad gegen
die Hauswand gelehnt, kommt zumeist das
rohrförmige Ende des Lenkers mit dem Putz
in Kontakt. An dieser Stelle ist Schlagfestigkeit
gefragt, um den erhöhten mechanischen Anpralldruck zu kompensieren. Das gilt umso
mehr, wenn das Fahrrad mehr oder weniger
unsanft gegen die Hauswand fällt. Mit einer
Verstärkung aus Carbonfasern steckt ein
Putzsystem solche Beanspruchungen weg –
auch, wenn es als Bestandteil eines WDVS auf
relativ weichen Dämmplatten appliziert
wurde. <
06
Wärmedämm-Verbundsysteme
Aktuell
Die Dicken nehmen ab
Fassadendämmplatte S 024: Der Markt verlangt nach schlanken Platten – Von Dieter Stauder
Die neue Fassadendämmplatte S 024 von Caparol: außen Dalmatiner, dazwischen Polyurethan. Das Fachhandwerk schätzt die Vorzüge der Dalmatiner-Fassadendämmplatte
S 024. Hierzu zählen unter anderem ihre vorder- und rückseitige Schleifbarkeit, die praxisgerechten Klebe- und Armierungseigenschaften sowie der besondere UV- und
Feuchteschutz durch äußere Dalmatiner-Kaschierung des hochwirksam wärmedämmenden PU-Kerns.
>
Sie ist auffällig und schafft, was andere
gern bewirken würden: Mit der neuen
Hochleistungsdämmplatte S 024 präsentierte Caparol auf der Fachmesse Farbe
– Ausbau & Fassade im März in Köln ein
besonderes Energieeinsparpaket: Mit
nur zehn Zentimetern Dicke dämmt die
innovative Kombination eines verdichteten PU-Dämmkerns mit beidseitiger
Dalmatiner-Oberfläche mindestens so
effizient wie 14 Zentimeter oder noch
dickere herkömmliche Platten.
as Geheimnis der faszinierenden Wirkung dieser Platte ist der von Dalmatiner-Oberflächen ummantelte gelbe
Polyurethan-Dämmkern: Zehn Zentimeter
Plattendicke reichen aus, um die Energie-
D
einsparverordnung (EnEV) zu erfüllen. Besser dämmen, weniger heizen, mehr Geld sparen – diese Aussicht ist für die Wohnungswirtschaft wie auch private Bauherren gleichermaßen reizvoll. Hinzu kommt, dass
Weniger ist mehr: Im Vergleich zu etablierten EPS-Modellen macht die S 024 (Mitte) bei einer um 30 Prozent geringeren Dicke identische Energieeinspareffekte möglich; umgekehrt lässt sich bei gleicher Plattendicke mit der S 024
eine um 30 Prozent höhere Energieeinsparung erzielen.
Technikforum
DalmatinerFassadendämmplatte S 024
07
> 30 %
Herkömmliche PolystyrolStandard-Dämmplatte
WLG 035 – 040
Sichere und leichte Verarbeitung: Die Dalmatiner-Fas-
In Kombination mit der Capatect-PF-Fassadendämm-
Gut gedämmt mit höchster Effizienz: Der Einsatz der
sadendämmplatte S 024 ist besonders schlank, sehr
platte 122 lassen sich Leibungsdetails effizient
Dalmatiner-Fassadendämmplatte lohnt. Profitieren
handlich und stabil, oberflächenfest und daher beid-
herstellen.
Sie von 30 Prozent mehr Dämmleistung im Vergleich
seits bestens zu beschichten.
immer mehr Hauseigentümer eine Fassadendämmung wünschen, die der Forderung
nach schlanken Wandaufbauten entspricht
und damit auch den gestalterischen Freiraum
erhöht. Die Verlängerung von Dachüberständen, Eindeckungen und Fensterbänken
ist auch nicht jedes Hausherrn Sache. Die
neue S 024 zeigt, dass das Dämmen von Fassaden auch ohne aufwendige und teure Detailumplanung möglich ist.
zu herkömmlichen Dämmplatten.
des PU-Kerns und die problemlose Verarbeitbarkeit des Dalmatiner-EPS-Dämmstoffs
in einem einzigen Produkt gemeinsam nutzbar werden.
Als erfreulich handlich erweist sich die
S 024 auf dem Gerüst. Ebenso beeindruckt
ihre thermische Unempfindlichkeit, die eine
geringe Verformungsneigung bewirkt. Der Zuschnitt erfolgt präzise mit Fuchsschwanz oder
Stichsäge. Beidseits überzeugt die exzellente
Schleif- und Beschichtbarkeit der Putzträgerflächen: Die Egalisation von Versatz und Stö-
ßen ist im Handumdrehen erledigt. Die neue
S 024 sorgt nicht nur für eine schlanke, überaus effiziente Gebäudedämmung, sondern
auch für eine besonders sichere. Dazu gehört
auch, dass die Platte im Falle eines Brandes
nicht schmilzt und selbst bei Dicken > 10 cm
weder Sturzdämmungen noch Brandriegel erforderlich macht, um den gesetzlichen
Schutzzielen zu genügen. Für das Bauhandwerk bedeutet das enormen Zeitgewinn, für
die Hausbewohner ein gefühltes wie auch faktisches Plus an Sicherheit. <
Außen Dalmatiner, dazwischen
Hochleistungs-PU
Eingekleidet in einen eleganten, grau-weiß
gesprenkelten Dalmatiner-Mantel aus EPS,
sorgt die innovative Materialkombination für
30 Prozent mehr Dämmleistung an der Fassade. Trotzdem reicht die reduzierte Plattendicke aus, um auf Mauerwerk die EnEVAnforderungen zu erfüllen und den gesetzlich festgelegten Außenwand-U-Wert von
0,24 W/m²K mit zehn Zentimetern zu erzielen.
Die innovative Dämmstoff-Kombination
setzt materialtechnisch Maßstäbe. Während
herkömmliche reine PU- und Phenolharzplatten wenig UV-stabil und spröde sind und
sich – wenn überhaupt – nur mit großer
Mühe schleifen lassen, zudem feuchtigkeitsempfindlich sind, schwinden, quellen und
sich erfahrungsgemäß als wenig formstabil
und nur mäßig maßhaltig erweisen, macht
bei der neuen S 024 die EPS-Kaschierung all
diese Nachteile wett: Die robuste beidseitige
Beschichtung sorgt dafür, dass die hervorragenden wärmedämmenden Eigenschaften
Für das System stehen umfangreiche CAD-Detaillösungen zur Verfügung.
08
Fassadenbeschichtung
Fokus
Nachhaltigkeit für die Fassade
Nano-Quarz-Gitter Technologie für langfristig saubere und brillante Oberflächen –
Von Dr. Thomas Brenner
>
Seit Jahren gehört es zu den Zielen
der Caparol-Forschung, die Haltbarkeit
von Fassadenbeschichtungen weiter
zu optimieren, um Objekten dadurch
langfristig eine hochwertige Optik
zu verleihen.
er entscheidende Fortschritt auf diesem Gebiet gelang vor sechs Jahren
mit Einführung der sogenannten
Nano-Quarz-Gitter Technologie (NQG). Bei
der NQG-Technologie werden die positiven
Eigenschaften der Silikatfarben mit denen
der Dispersions- und Siliconharzfarben vereint. Das Resultat sind Fassadenfarben mit
geringster Anschmutzneigung bei gleichzeitig hoher Kreidungsstabilität sowie universellen und guten Verarbeitungseigenschaften. Der Verursacher der Anschmutzneigung bei Dispersionsfarben, die
Thermoplastizität des Bindemittels, kann
durch die NQG-Technologie wirkungsvoll
reduziert werden, indem die Beschichtung
„mineralischer“ und damit härter und weniger thermoplastisch gemacht wird (Abb.
1). Gleichzeitig bleiben bei der NQG-Technologie die Flexibilität und die universellen
Verarbeitungseigenschaften einer Dispersionsfarbe erhalten.
In Bezug auf die Anschmutzneigung
einer Beschichtung ist bekannt, dass eine
übermäßige Hydrophobierung der Beschichtungsstoffmatrix mit Siliconen bzw.
D
Die vollflächige Beschichtung der fensterlosen Giebelwände leitet die Farbgebung jedes Hauses in der Moskauer
Straße 2 bis 38 in Halle mit einem Paukenschlag ein. Gefordert waren Werkstoffe, die über ein Höchstmaß an
Farbtonstabilität verfügen.
Siliconölen zu einer stärkeren Verschmutzung der Oberflächen führt. Andererseits ist
allgemein anerkannt, dass mineralische
Oberflächen – zum Beispiel mit Reinsilikatfarbe beschichtet – weniger verschmutzen
als organische Oberflächen. Mit der NQGTechnologie kann man nun die Vorzüge der
Dispersions- und Siliconfarben mit denen
der Mineralfarben zusammenführen und
nutzen. Eine mehrjährige Freibewitterung
in Istanbul bei 90° zeigt eine im Vergleich
mit herkömmlichen Fassadenfarben deutlich verringerte Anschmutzneigung der Fas-
Abbildung 2: Vergleich der Verschmutzung einer
Silikatfarbe, konventionellen Fassadenfarbe und
Siliconharzfarbe auf Basis NQG-Technologie nach
zwei Jahren Freibewitterung / 90° in Istanbul
Silikatfarbe
Konventionelle
(stark kreidend) Dispersionsfassadenfarbe
Siliconharzfassadenfarbe (NQGTechnologie)
Abbildung 1: Rasterelektronen-Mikroskopieaufnahmen
200 nm
Konventionelle Siliconfassadenfarbe
200 nm
Siliconfassadenfarbe mit NQG-Technologie:
Deutlich ist das Netzwerk der Silica-Partikel
erkennbar.
sadenfarbe mit NQG-Technologie (Abb. 2).
Neben der Verschmutzungsneigung von
Beschichtungen tritt – bedingt durch den
Wunsch nach einer lebensfrohen und bunten Welt – das Thema der Farbtonbeständigkeit von Beschichtungen immer mehr in
den Vordergrund. Über 70 Prozent der Fassadenbeschichtungen werden heutzutage
getönt. Prinzipiell verändern alle Oberflä-
Technikforum
chen, die der natürlichen Umgebung ausgesetzt sind, ihren Farbton mit der Zeit. Im
Außenbereich ist jede Oberfläche dem natürlichen Sonnenlicht, Niederschlägen, Luftfeuchtigkeit und Temperaturwechseln ausgesetzt. In der Praxis sind diese Belastungen
regional sehr unterschiedlich. So ist die
Strahlenbelastung in Süddeutschland ca. 30
Prozent höher als in Norddeutschland. Die
Niederschlagsverteilung ist noch ungleichmäßiger. So regnet es im Sauerland dreimal
mehr als im Raum Magdeburg. Der Einfluss
der genannten Faktoren auf die Farbtonbeständigkeit kann sich im Einzellfall massiv
auswirken und zu Reklamationen führen.
Alle genannten Einflussfaktoren haben
eines gemein: Sie sind nicht direkt zu beeinflussen. Im Gegensatz dazu lassen sich
Beschichtungsstoffe und deren Zusammensetzung gezielt einstellen. Einen Schwerpunkt in der Entwicklung der NQG-Produkte war deren Optimierung im Hinblick
auf die Farbtonstabilität. Eine Vielzahl von
Rohstoffen wurde intensiv erforscht. Hierbei konnte man klar erkennen, dass in der
Formulierung einer Fassadenfarbe das Bindemittel zweifelsohne eine Schlüsselrolle
einnimmt. Der Grad der Farbveränderung
wird mit steigendem Bindemittelgehalt abnehmen. Dies gilt im besonderen Maße,
wenn organische Pigmente eingesetzt werden. In Siliconharzfarben versagen organische Pigmente bereits nach einem Jahr, anorganische Pigmente sind hingegen stabil
(Abb. 3). So verbietet sich der Einsatz organischer Pigmente in Farben mit geringem
Bindemittelgehalt.
Ist nun die Erhöhung des Bindemittelgehaltes die technische Lösung? Mit Sicherheit nein, denn hohe Bindemittelgehalte
wirken sich nachteilig auf die bauphysikalischen Eigenschaften wie zum Beispiel die
Wasserdampfdurchlässigkeit aus und können zu Folgeschäden an der Fassade führen.
Die neu entwickelte Nano-Quarz-Gitter
Technologie führt jedoch aus dieser Sack gasse heraus, denn mit dieser neuen Bindemittelgeneration können die eingesetzten
anorganischen Pigmente optimal eingebet-
Abbildung 3: Farbveränderung eines anorganischen
09
tensiven Beschichtung deutlich erhöht werden. Das gelingt wiederum optimal durch
den Einsatz der Nano-Quarz-Gitter Technologie. Die harten Silica-Teilchen auf der Oberfläche des Dispersionsbindemittels verbessern
entscheidend die Kratzfestigkeit des Systems
und verhindern optimal die mechanische Beschädigung des Beschichtungsfilmes. Verstärkt werden kann dieser Effekt durch eine
geeignete Auswahl der weiteren Füllstoffe.
Hier spielen insbesondere silikatische und
quarzitische Füllstoffe eine herausragende
Rolle, da sie im Vergleich zu calcitischen Füllstoffen in der Regel eine wesentlich höhere
Gesteinshärte aufweisen (Abb. 5).
Rotpigmentes – links Standardsiliconharzfarbe,
rechts NQG-Qualität. Deutlich erkennt man die bessere Farbtonbeständigkeit und Brillanz.
tet und somit vor Angriffen durch Umwelt
und Wetter bestens geschützt werden. In
Abbildung 4 ist das schematisch dargestellt.
Man erkennt in diesem maßstabsgerechten
Modell das Nano-Quarz-Gitter, gebildet aus
den chemisch fest verbundenen anorganischen Silica-Nanopartikeln (ca. 25 nm) und
organischen Acrylatpolymeren, in die das Titandioxid (ca. 250 nm) und die Pigmente
(ca. 300 nm) eingebunden sind.
Emulgatorläufer
deutlich reduziert
Zur Stabilisierung einer Farbe kommen
grenzflächenaktive Substanzen, sogenannte Emulgatoren zum Einsatz. Diese Hilfsstoffe sorgen dafür, dass zwei an sich nicht
mischbare Substanzen wie beispielsweise Öl
und Wasser miteinander gemischt werden
können. Ein bekanntes Beispiel hierfür ist
Abbildung 4: Maßstabsgerechtes Modell des NanoQuarz-Gitters (NQG), in dem anorganische SilicaNanopartikel (● , 25 nm) mit organischen Acrylatpoly-
Kratzfestigkeit
deutlich erhöht
meren (// ) fest miteinander verbunden sind. Das
Titandioxid (○ , 250 nm) und die Pigmente (● , 300 nm)
sind optimal in die NQG-Struktur eingebunden.
In den vergangenen Jahren konnte man
einen starken Trend hin zu dunklen Farbtönen mit sehr niedrigen Hellbezugswerten
von < 20 erkennen. Bei diesen intensiven
Farbtönen ist die Gefahr einer optischen Beeinträchtigung der Oberfläche in Form einer
weißen Kratzspur infolge einer mechanischen Beschädigung besonders hoch. Hervorgerufen werden die weißen Spuren
durch ein Entfernen der Pigmentschicht auf
den in der Regel weichen, weißen Füllstoffen einer Farbe durch die mechanische Beanspruchung. Will man nun diesen sogenannten „Schreibeffekt“ verhindern, so muss
die Kratzfestigkeit bei einer matten farbin>
10
Fassadenbeschichtung
Das neue Wohnquartier am Windausweg in Göttingen wird höchsten Ansprüchen an Wohnkomfort und Energieeffizienz gerecht. Zur Beschichtung der Gebäudehülle setzten
die Verantwortlichen auf eine Fassadenfarbe mit Nano-Quarz-Gitter Technologie, die für langfristig saubere und brillante Oberflächen sorgt.
der oberflächenaktiven Substanzen aber
stark minimiert. Dieser Effekt ist besonders
vorteilhaft bei farbintensiven Beschichtungen, die in der Malerpraxis ein erhöhtes
Risiko für Emulgatorläufer aufweisen.
Fazit
Abbildung 5: Heutige Möglichkeiten der Minimierung des Schreibeffektes: herkömmliche Fassadenfarbe (links)
und neueste Produktentwicklung (rechts). Eine deutlich erhöhte Oberflächenbelastung ist möglich.
>
Milch. In der Farbformulierung tragen die
Emulgatoren zur Stabilisierung bei und sind
u. a. verantwortlich für die Lagerstabilität im
Gebinde und bei einer farbigen Beschichtung für die Verträglichkeit der Farbpasten
mit dem Basismaterial. Nach dem Aufbringen einer Fassadenfarbe an der Wand werden die Emulgatoren dann nicht mehr benötigt. Bei ungünstigen Trocknungs- und
Wetterbedingungen wie kühlem und feuchtem Wetter kann es zu einem Auswaschen
der Emulgatoren kommen, was sich in unansehnlichen weißen oder zum Teil auch
dunklen Streifen an der Fassade bemerkbar
macht. Teilweise lassen sich diese Emulgatorstreifen durch Abwaschen bzw. durch
Regenereignisse wieder entfernen. Bei Dispersionsfarben ist der Einsatz von Emulgatoren unvermeidlich. Durch Verwendung
einer neuen Generation von Emulgatoren,
die in das Nano-Quarz-Gitter optimal eingebunden werden, wird das Auswaschen
Mittels Nano-Quarz-Gitter Technologie ist
es gelungen, die jeweiligen Stärken der Silikatfarben und der Dispersionsfarben in
einem Produkt zu vereinigen. Die Kombination hoher Kreidungsstabilität und geringer Anschmutzneigung machen Produkte
mit NQG-Technologie zu vorzüglichen Fassadenprodukten. Durch optimierte Rezepturen und die Verwendung ausschließlich
anorganischer Pigmente ist die Farbtonbeständigkeit nachhaltig gewährleistet. Maßgebliche Verbesserungen wurden zudem
hinsichtlich der Minimierung des Schreibeffektes und der Reduktion der Emulgatorauswaschungen erzielt. <
Technikforum
11
Aktuell
Im Grenzbereich der Technik
Was moderne Fassadenfarben heute zu leisten imstande sind – Von Alfred Lohmann
>
Emulgatorläufer, Schreibeffekt, Ausbesserungsstellen oder Schnürrissbildung
in den Vertiefungen von Strukturputzen
sind meist nur kleinere Probleme. Sollte der Handwerker dennoch damit konfrontiert sein, ist der Satz „Bei einer
guten Farbe darf das nicht passieren“
jedoch schnell ausgesprochen. Allerdings wird er der Sache nicht gerecht,
wenn die technischen Grenzen moderner Fassadenfarben erreicht werden.
Sie sollen nachfolgend anhand wesentlicher Begrifflichkeiten und Effekte beschrieben werden.
Emulgatoren sind wichtige Grundrohstoffe wässriger Beschichtungen und aus modernen Fassadenfarben nicht wegzudenken.
Die technischen Eigenschaften dieser ökologischen und auch anwendungsfreundlichen
Produkte könnten ohne Emulgatoren nicht
erzielt werden. Bei feuchten, kühlen Bedingungen können diese Bestandteile der
Farbe an die Oberfläche wandern und mit
Regen oder Tau als Laufspuren sichtbar
werden.
Der Schreibeffekt ist eine mechanische
Beanspruchung von dunkel getönten, matten
Beschichtungen. Diese beiden optischen Wirkungen liegen heute im Trend der Fassadengestaltung. Die dazu notwendigen Füllstoffe
können bei Belastung hervortreten. Im Normalfall sind Füllstoffe weißlich, so dass eine
helle Spur auf dem dunklen Farbton entsteht.
Die Spur ist zwar durch Abregnen oder Abwischen reversibel, löst aber beim neu aufgetragenen Anstrich Diskussionen mit dem
Auftraggeber aus.
Über Ausbesserungsstellen möchte der
Handwerker wenig bis gar nicht nachdenken.
Diese Arbeit gehört aber oftmals zu den wesentlichen Tätigkeiten kurz vor der Abnahme, um den Auftrag zeitgerecht zu realisieren und dabei den geforderten Schutz des erstellten Werkes zu gewährleisten.
Glänzende, leicht klebrige, transparente bis weißlich-
Der sogenannte Schreibeffekt auf einem dunkel gestri-
gelbe Abläufer deuten auf Emulgatorläufer hin.
chenen Sockel: Dieser Effekt ist bei dunklen, matten
Beschichtungen nicht ungewöhnlich und bei Regen
Schnürrisse entstehen durch einen zu
hohen Materialauftrag auf strukturierten
Oberputzen. Materialanhäufungen in den
Vertiefungen trocknen in unterschiedlichen
Schichtdicken auf und ergeben dabei an der
Oberfläche feine krakelartige Risse.
Der Handwerker muss die beschriebenen
Effekte im Blick behalten, zugleich kann er sicher sein, dass moderne Fassadenfarben die
Grenzen des Machbaren immer weiter hinausschieben. Sie unterliegen wie Jahrtausende zuvor den physikalischen und chemischen
Grundgesetzen. Gewissenhafte, auf guter
handwerklicher Tradition gegründete Vorgehensweise wird diese Grenzen immer berücksichtigen. Die Produkte sollten dabei möglichst hohe Sicherheitsreserven mitbringen.
Bei den Fassadenfarben ThermoSan, AmphiSilan, Sylithol-NQG und Muresko SilaCryl ® konnten diese Reserven durch intensive Forschung und Weiterentwicklung hochwertiger Rohstoffe nochmals erweitert
werden. Die Werkstoffe weisen neben einer
oder Abwischen mit einem feuchten Tuch auch reversibel. Eine weitere Belastung hinterlässt jedoch
erneut Streifen oder Flecken.
sehr guten Verarbeitung auch eine hohe Sicherheit gegenüber den geschilderten Effekten auf. Doch eines ist nicht möglich: Handwerklich grundlegende Versäumnisse können
auch durch moderne Technik nicht behoben
werden.
Grenzen der Technik: Was der
Handwerker wissen muss
Um Emulgatorläufer zu vermeiden, müssen
die Trocknungsbedingungen an jedem Objekt
neu bewertet werden. Kühle Oberflächen,
hohe Luftfeuchte bzw. geringere Luftbewegungen (auch unter abgeplanten Gerüsten
oder in Hinterhofsituationen) verlangsamen
die Trocknung der Produkte. Für eine ausreichende Trocknung müssen jedoch die rich>
12
Fassadenbeschichtung
Schnürrisse, auch als Schwindrisse im BFS-Merkblatt Nr. 9 oder als Fettrisse
im WTA-Merkblatt Nr. 2-4 bezeichnet, haben ihren Ursprung in einer zu hohen
Schichtdicke und/oder in zu schnellen Trocknungsbedingungen. Die Risse
befinden sich nur an der Oberfläche und gehen nicht durch die Schichtdicke.
Sichtbare Ausbesserungsstellen sind abhängig vom Farbton, der Oberflächenstruktur und
Daher beeinträchtigen diese Risse nicht die Beständigkeit der Fassadenbe-
auch von der handwerklichen Ausführung. BFS-Merkblatt Nr. 25 beachten.
schichtung.
tigen Bedingungen vorhanden sein. Gerade
von der Gebäudetemperatur abgekoppelte
Untergründe wie Vorhangfassaden (z. B. aus
Faserzement oder Beton), Wärmedämm-Verbundsysteme, Porenbeton oder auch Balkonverkleidungen reagieren schnell auf Wetterbedingungen und unterschreiten die Umgebungstemperatur. Daher ist das vorhandene
Mikroklima auf der Fassade anders zu beurteilen als bei den früher üblichen monolithischen Putzfassaden. Diese veränderten Bedingungen müssen in die notwendige und in
der VOB, Teil C (DIN 18363) verankerten
Abschätzung des Handwerkers einfließen.
Beim Schreibeffekt kann der Handwerker
nur auf die technischen Möglichkeiten hinweisen. Durch bindemittelreichere Produkte konnten zwar Verbesserungen erzielt werden; jedoch geht das oft mit einem nicht gewünschten Glanzgrad einher. Deshalb sollten
dem Kunden bei dunklen Farbtönen die
Möglichkeiten des eingesetzten Produktes im
Vorfeld durch einen Musteraufstrich erläu-
tert werden. Die Weiterentwicklung der
Caparol-NQG-Fassadenfarben ermöglicht gerade in diesem Bereich eine deutliche Verbesserung.
Ausbesserungsstellen werden immer sichtbar sein. Farbtonabhängig fallen sie dem Betrachter aus üblichem Abstand (an Fassaden
ca. drei Meter, in Eingangsbereichen und auf
Balkonen und Terrassen eindeutig näher,
Betrachtungswinkel 90°) mal mehr und mal
weniger auf. Daher sollten Ausbesserungsstellen immer so gering wie möglich gehalten werden und nur bei Beschädigungen
zum Tragen kommen. Verschmutzungen
können gereinigt werden, Dübellöcher
sollten sehr sauber angearbeitet und nicht
größer als der eigentliche Lochdurchmesser
sein. Bezüglich der Farbtonübereinstimmung
ist das BFS-Merkblatt Nr. 25 zu beachten.
Schnürrisse können handwerklich durch
den richtigen Verdünnungsgrad der Farbe
(Technische Information beachten) und bei
richtiger Ausführung vermieden werden.
Dabei sollte bei strukturierten Oberputzen
nach Auftrag der Farbe nach einigen Quadratmetern nochmals überschüssiges Material mit der ausgerollten Walze aus den Vertiefungen entfernt werden. Hier gilt die
Regel: eher zweimal dünn als einmal zu dick
streichen.
Fazit
Die angesprochenen Effekte an der Fassade
sind nur im Zusammenspiel hochwertiger
Produkte und einer qualitativ hochwertigen
Verarbeitung in den Griff zu bekommen. Die
neue Generation der NQG-Fassadenfarben
ThermoSan, AmphiSilan, Sylithol-NQG oder
auch von Muresko SilaCryl® erweitern dabei
den Anwendungsspielraum, müssen jedoch
unter Beachtung der Regeln der Technik
durch den Handwerker vor Ort sachgerecht
eingesetzt werden, um ein optimales Ergebnis zu erzielen. <
Technikforum
13
Rationell: Gerade im Hochsommer ist es erforderlich, die Oberflächentemperaturen von Fassaden genau im Blick zu behalten, um ein optimales Beschichtungsresultat
sicherzustellen.
Fokus
Kühler Kopf an heißen Tagen
Materialanforderungen: Was bei hohen Temperaturen auf Baustellen zu beachten ist –
Von Alfred Lohmann und Oliver Berg
>
Sonne pur am Himmel: Das freut im
Grunde jeden Handwerker, der Fassaden beschichtet. Arbeiten ohne unliebsame Unterbrechungen und keine Angst
vor Abregnung versprechen einen erfolgreichen Tag. Doch auch der Sommer hat
Tücken. Zu starke Sonneneinstrahlung
heizt Fassadenflächen auf, was schnell
zu anstrichtechnischen Problemen führen kann.
elche Temperaturen verträgt also
eine Beschichtung? Wo liegen die
Grenzen? Gibt es Hinweise in den
allgemein anerkannten Regeln der Technik?
Beschichtungsstoffe halten relativ hohe
Temperaturen aus, ohne in Mitleidenschaft
W
gezogen zu werden. So können sich dunkel gestrichene Fassaden ohne negative
Auswirkungen auf bis zu 60° bis 70° C
aufheizen. Zudem werden vergleichbare Beschichtungsstoffe industriell häufig mit entsprechend hohen Temperaturen im Her stellprozess verarbeitet, ohne dass es dabei
zu Schäden kommt.
Der handwerklichen Verarbeitung sind
dennoch Grenzen gesetzt. Um größere zusammenhängende Flächen optisch hochwertig zu beschichten, muss die höchstmögliche Verarbeitungstemperatur im Blick
behalten werden. Die Temperatur beeinflusst gerade Verarbeitungseigenschaften
wie Offenzeit, Aufbrenn- und Ausbesserungsverhalten, Verlauf oder Farbton. Auch
begrenzen die verwendeten Bindemittel wie
Dispersion oder Wasserglas (Silikat) die
mögliche maximale Verarbeitungstemperatur unterschiedlich.
Allgemein anerkannte
Regeln der Technik
Grundsätzliche Ausführungen zur Thematik finden sich in der DIN EN 1062 „Beschichtungsstoffe – Beschichtungsstoffe und
Beschichtungssysteme für mineralische
Substrate und Beton im Außenbereich“
(Anhang A, Punkt A.6.2, Unterpunkt d):
„Sofern nicht vom Hersteller im Produktdatenblatt speziell erwähnt, können Be>
14
>
Fassadenbeschichtung
schichtungsstoffe nicht unter den folgenden
Witterungsbedingungen aufgetragen werden:
• auf gefrorenen Substraten
• im Fall von nicht geschützten
Substraten bei Regen oder Nebel
• auf feuchten Substraten
• bei starkem, heißem oder trockenem
Wind
• wenn die Temperatur des Substrates
über 35 °C liegt
• ohne speziellen Schutz bei Temperaturen unter 5 °C.“
Die VOB schreibt in der DIN 18363 (Teil
C) unter Punkt 3.1.1: „Bei ungeeigneten
klimatischen Bedingungen, z. B. bei der Beschichtung mit Dispersionslackfarben eine
relative Luftfeuchte von über 80 % oder
Oberflächentemperaturen unter 8 °C, sind
besondere Maßnahmen zu ergreifen. Die zu
treffenden Maßnahmen sind ‚Besondere Leistungen‘ (siehe Abschnitt 4.2.3).“
Im BFS-Merkblatt Nr. 9 „Beschichtung
auf mineralischem Außenputz“ des Bundesverbandes Farbe und Sachwertschutz heißt
es unter dem Punkt „Applikationsbedingungen“: „Bei und unmittelbar nach der Applikation muss die Fassadenbeschichtung
vor Niederschlägen/Betauung gegebenenfalls auch vor starker Erwärmung durch Bestrahlung geschützt werden ...“
„Besondere Leistungen“
kennzeichnen
Daraus ergibt sich: Nicht die Lufttemperatur ist entscheidend, sondern die Oberflächen- bzw. Substrattemperatur. Die erwähnte Obergrenze in der DIN EN 1062 ist
daher auf der Fassadenoberfläche zu ermitteln. Das Temperaturmaximum gilt für die
Verarbeitung und Trocknung der Beschichtung. Die Oberflächentemperatur ist natürlich auch farbtonabhängig. Das gilt für den
vorhandenen Untergrund und die aufzutragende Beschichtung. Die Temperatur der
Oberfläche kann daher weit höher als die
eigentliche Lufttemperatur sein.
Wichtig ist auch, dass eine Beschichtung
ausreichend austrocknen kann. Ein zu
schneller Wasserentzug beeinflusst den
Abbindeprozess negativ. So härten zum Beispiel Silikatfarben bei zu schnellem Wasserentzug nicht ausreichend aus. Das verbleibende nicht gebundene und weiterhin
wasserlösliche Wasserglas kann bei späterem Regen ausgewaschen werden, was zu
Verätzungen etwa auf Glasscheiben führt.
Das zeigt, dass eine allgemeinverbindliche Lufttemperatur für Beschichtungsarbeiten nicht festgelegt werden kann. Die Entscheidung, ob gestrichen wird oder nicht,
obliegt dem Handwerker. Nur er weiß die
Objektbedingungen einzuschätzen und
diese eventuell positiv zu beeinflussen.
Möglichkeiten hierfür sind zum Beispiel:
• mit den Arbeiten morgens frühzeitig
beginnen
• keine aufgeheizten Oberflächen beschichten, vor der Sonne her streichen
• Trocknungszeiten im Hinblick auf die
spätere Sonnenbelastung beachten
• dunkle Farbtöne eher nicht streichen
• beobachten, ob Wasser zu stark verdunstet
• Untergründe ausreichend grundieren,
so dass keine zusätzliche Feuchtigkeit
aus der Beschichtung in den Untergrund abwandert und die ohnehin gegebenen Effekte bei der Verarbeitung
unter höheren Temperaturen noch verstärkt.
Beschichtungsarbeiten werden also nicht
nur durch niedrige, sondern auch durch zu
hohe Temperaturen begrenzt. Das muss
aber nicht automatisch zur Untätigkeit führen. Die richtige organisatorische und planerische Vorbereitung gewährleistet auch
unter widrigen Bedingungen einen optimalen Verlauf. Führen verbesserte Arbeitsabläufe – wie oben erwähnt – nicht zum Ziel,
können unter Umständen bautechnische
Maßnahmen wie ein Abnetzen der Fassade,
aber gerade auch eine ausreichende Grundierung des Untergrundes weiterhelfen.
Wichtig ist, dass nicht der Handwerker zusätzliche Maßnahmen tragen muss, sondern
diese als „Besondere Leistungen“ entsprechend der gültigen VOB abzurechnen sind.
Kein Hitzefrei: auch für
Mörtel und Dämmplatten
Auch für Wärmedämm-Verbundsysteme
(WDVS) gilt, dass nicht nur in den kälteren
Wintermonaten, sondern ebenso im Sommer adäquate bauseitige Maßnahmen bei
der Verarbeitung zu ergreifen sind. Denn die
verarbeitete Qualität und dauerhafte technische Funktionalität aller WDVS-Systemkomponenten hängen letztlich auch maßgeblich von der Witterung ab, die während
der Lagerung, Verarbeitung und Trocknung
der Produkte vorherrscht und auf sie einwirkt.
Witterungsbedingt sind bei der jeweiligen Verarbeitung unter tiefen und hohen
Temperaturen entsprechende Rahmenbedingungen bauseitig zu schaffen (z. B. entsprechende Verschattung), um die geforderte Qualität sicherzustellen. Diese ist
unter anderem abhängig von:
• der Bauplanung einschließlich der Leistungsbeschreibung, unter Berücksichtigung allgemein anerkannter Regeln
der Technik
• der fachgerechten Bauzeitplanung
(z. B. eingeplante Trocknungszeiten
der Putzgründe und der Putzlagen,
tiefe Temperaturen bei Winterbaustellen, Außenputz vor oder gleichzeitig
mit dem Innenputz oder Estrich)
• der Qualität der Baustoffe, der Untergrundvorbehandlung, der gegebenenfalls erforderlichen Putze.
So kann zum Beispiel auch die richtige Temperatur des Untergrundes und des Anmachwassers eines Mörtels mitentscheidend
sein.
Hierauf wird auch in einschlägigen Normen und Regelwerken Bezug genommen.
So heißt es in der „DIN V 18550 Putz und
Putzsysteme – Ausführung“ unter Punkt
9.1 „Berücksichtigung der Witterungseinflüsse“, es muss sichergestellt sein, dass die
Technikforum
15
Energieeinsparung durch Fassadendämmung:
Die Dalmatinerplatte läßt sich auch bei hohen
Temperaturen sicher und rationell verarbeiten.
Ihre thermische Unempfindlichkeit sorgt für
hohe Formstabilität.
Luft- und Bauteiltemperatur nicht unter 5° C
liegt bzw. bis zum ausreichenden Erhärten
des Putzes nicht darunter absinkt. Um
einen schnellen Wasserentzug aus dem frischen Putz durch starken Sonnenschein
(hohe Oberflächentemperaturen) und/oder
Wind zu verhindern (Gefahr von Rissbildung, Festigkeitsabfall), sind vorzugsweise
für Außenputze besondere Schutzmaßnahmen oder Nachbehandlungen erforderlich
(beispielsweise Abhängen, Feuchthalten).
Auch die DIN 18345, VOB, Teil C
ATV für Bauleistungen verweist im Zusammenhang mit der Ausführung von
WDVS unter Punkt 3.1.3 darauf, dass bei
nachteiligen klimatischen Bedingungen wie
Feuchtigkeit, Sonneneinwirkung und ungeeigneten Temperaturen oder auch Windbe-
lastung besondere Maßnahmen zu ergreifen
sind. So gelten zum Beispiel auch Einhausung, Verschattung oder Beheizung als „Besondere Leistungen“. Unter dem pauschal
beschriebenen Begriff „ungeeigneter klimatischer Bedingungen“ wird bei WDVS in der
Regel das Verlassen des Temperaturkorridors
zwischen +5° C und +30° C verstanden.
Bei Temperaturen unter +5° C binden die
in der Regel verwendeten Mörtel für Armierungsputze oder Klebemörtel nicht mehr
hinreichend ab.
Die zu verarbeitenden Komponenten
sind nach DIN 55699 Verarbeitung von
WDVS (6.1 „Transport und Lagerung“) so
zu transportieren und zu lagern, dass Schädigungen und Verschmutzungen vermieden
werden. Das bedeutet insbesondere, dass
Werk-Trockenmörtel und Mineralwolle-Platten sowie PS-Dämmstoffe vor Feuchte und
PS-Dämmstoffe besonders UV-geschützt zu
lagern sind. Bei Putzausführungen unter
hohen Temperaturen (direkter Sonneneinstrahlung) besteht die Gefahr eines zu
schnellen Wasserentzuges (Verdursten/Verbrennen) des Putzmörtels. Bei gleichzeitiger Windbelastung verstärkt sich der schnelle
Wasserentzug. Bei extremen Sommertemperaturen sind zusätzliche Maßnahmen zur
Vermeidung der Erwärmung des Untergrundes vorzusehen (zum Beispiel Beschattung der Fassaden).
Auswirkungen auf die Qualität können
sein:
• Ungenügende Eigenfestigkeit/Haftkraft
von Klebemörtel
• Änderungen der Maßhaltigkeit von
dunklen Dämmplatten
• Ungenügende Festigkeit von Armierungsputzen
• Absanden des Unter- oder Oberputzes
• Craqueléartige (netzartig) verlaufende
Schwindrisse bei zu schnellem Austrocknen des Unter- oder Oberputzes
• Erhöhte Gefahr sichtbarer Putzansätze,
z. B. Gerüstansätze im Oberputz
• Mögliche Fleckenbildung und Ausblühungen an Silikatputzen und an eingefärbten mineralisch gebundenen Oberputzen
• Oberflächenstörungen (z. B. Poren,
Rissbildung) von Farben und Putzen.
Vor diesem Hintergrund ist es unabdingbar,
die laut Hersteller vorgegebenen klima tischen Bedingungen bei der Lagerung, Verarbeitung und Trocknung von Materialien
einzuhalten. Im Rahmen des Klimawandels
werden die Temperaturen künftig höheren
Schwankungen unterliegen und immer
größere Ausschläge gerade nach oben erfahren. <
16
Baudenkmalpflege
Report
Vulkanasche macht
den Unterschied
Seit über drei Jahrzehnten bewährt: Sanierputzsysteme für die Altbaurenovierung
und Baudenkmalpflege – Von Dr. Christian Brandes
Typischer Schaden am Sockel eines historischen Gebäudes
>
Das Mauerwerk älterer Gebäude ist in
Sockelbereich und Keller häufig feucht
und mit Salzen belastet. Der Putz ist
schadhaft und muss bei der Sanierung
erneuert werden. Dafür haben sich
Sanierputzsysteme seit über 30 Jahren
bewährt.
anierputzsysteme werden im WTAMerkblatt 2-9-04/D definiert. Es handelt sich um Putze mit hoher Porosität
und hoher Wasserdampfdurchlässigkeit.
Gleichzeitig ist die Wasseraufnahme reduziert. Die Mauerfeuchte kann zwar einige
Millimeter tief in den Putz eindringen, jedoch nicht an die Putzoberfläche gelangen.
Die Austrocknung erfolgt innerhalb der Putzschicht. Dabei werden die bauschädlichen
S
Salze im porösen Putzgefüge eingelagert. Die
Putzoberfläche bleibt trocken, es entstehen
keine Salzausblühungen wie bei herkömmlichen Putzen, die Anstrichschäden verursachen könnten.
Damit Sanierputzsysteme bei Einsatz auf
feuchtem Mauerwerk sicher erhärten und
dauerhaft sind, werden für ihre Herstellung
überwiegend hydraulische Bindemittel, das
heißt diverse Zementsorten, verwendet. Bei
dem Histolith Trass-Sanierputzsystem wird
zusätzlich Trass (Vulkanasche) eingesetzt,
um die Verarbeitungseigenschaften zu verbessern. Spezielle mineralische Leichtzuschläge sowie porenbildene Zusatzmittel
erzeugen das für die Wasserdampfdurchlässigkeit und Salzeinlagerung wichtige poröse
Gefüge. Allerdings stößt die überwiegend ze-
mentöse Bindung der Sanierputzsysteme im
Bereich der Baudenkmalpflege gelegentlich
auf Vorbehalte: Es wird befürchtet, dass der
Sanierputz wie ein herkömmlicher Zementputz das Mauerwerk absperrt und dass dabei
der Feuchtehorizont in angrenzende Bereiche verlagert wird. Die Praxis zeigt jedoch,
dass Sanierputzsysteme bei korrekter Verarbeitung wegen der hohen Wasserdampfdurchlässigkeit die Austrocknung des Mauerwerkes ermöglichen. Dagegen entstehen
bei Anwendung der in der Baudenkmalpflege favorisierten Kalkputze auf feuchtem
Mauerwerk meist bald wieder Schäden, weil
diese Putze der hohen Belastung durch
Feuchte und Salze nicht gewachsen sind.
Ein Sanierputzsystem besteht aus folgenden Komponenten:
• Vorspritzputz (auch Spritzbewurf genannt): Haftbrücke zum Mauerwerk;
• Porengrundputz (auch Grundputz genannt): lagert Salze ein und wird zum
Ausgleich bei sehr unebenem Mauerwerk verwendet;
Starke Feuchteschäden im Keller: Bei hoher Wanddurchfeuchtung sind neben dem Auftrag eines Sanierputzsystems zusätzlich abdichtende Maßnahmen erforderlich.
Technikforum
Der schadhafte Putz wird mit einem Abstand von
80 cm über erkennbarem Schadensrand entfernt.
• Sanierputz: lagert Salze ein und verhindert das Entstehen von Ausblühungen;
• Deckschichten (Oberputze, Beschichtungen): rein dekorative Funktionen,
müssen auf das Sanierputzsystem abgestimmt sein.
Einsatzgebiete und
Anwendungsgrenzen
Durch Feuchte und Salze belastetes Mauerwerk ist hauptsächlich im Sockelbereich
sowie in Kellerräumen anzutreffen. Darüber
hinaus können auch Fassadenflächen betroffen sein, die einer längeren Durchfeuchtung ausgesetzt waren, zum Beispiel
aufgrund von defekten Dachrinnen und Fallrohren. Weiterhin ist das Mauerwerk von
Stallungen durch die Einwirkung von Fäkalien meist stark salzbelastet.
Im Vorfeld der Sanierung, vor allem bei
größeren Objekten, ist die Entnahme von
Proben sinnvoll, um die versalzten Bereiche
eingrenzen und den Sanierungsaufwand abschätzen zu können. Diesen Service bietet
auch die Abteilung Baudenkmalpflege von
Caparol an. Dabei sollten die Proben stets
vom Mauerwerk und nicht vom Putz entnommen werden, weil Letzterer ohnehin
entfernt wird.
Sanierputzsysteme ermöglichen die Austrocknung von kapillarfeuchtem Mauer-
werk. Bei sehr hoher Durchfeuchtung des
Mauerwerks kann jedoch auch ein Sanierputzsystem versagen, wenn keine zu sätzlichen abdichtenden Maßnahmen vorgenommen werden (Vertikal- und/oder
Horizontalabdichtung). Das betrifft zum
Beispiel Kellerinnenwände, wenn von
außen Sickerwasser oder sogar drückendes
Wasser einwirkt. Im Zweifelsfall sollten hier
Bohrkernproben entnommen und die Durchfeuchtung gemessen werden. Sanierputzsysteme dürfen auch grundsätzlich nicht im
erdberührten Bereich eingesetzt werden,
was insbesondere bei der Planung und Ausführung des Sockelanschlusses zu beachten ist.
17
nierputz werden üblicherweise maschinell
mit gängigen Putzmaschinen (Mischpumpe
mit Nachmischer) aufgetragen. Die Oberfläche muss nach dem Ansteifen des Mörtels aufgeraut werden (mit Putzkamm,
Zahnkelle oder Rabott). Besonders wichtig
ist, eine ausreichende Wartezeit zur Erhärtung einzuhalten (pro 1 mm Putzdicke =
1 Tag), um spätere Rissbildungen zu vermeiden.
Sanierputz: Der Sanierputz wird auf relativ ebenem Mauerwerk (Ziegelmauerwerk)
direkt auf den Vorspritzputz in zwei Lagen
von jeweils ca. 10 mm Dicke aufgetragen.
Die Gesamtschichtdicke muss dann 20 mm
Verarbeitung
Der schadhafte Putz wird mit einem Sicherheitsabstand von 80 cm über erkennbarem Schadensrand bis auf das Mauerwerk
entfernt. Mürbe Fugen müssen mindestens
2 cm tief ausgekratzt werden. Im Innenbereich ist darauf zu achten, dass alte GipsPlomben, die zur Montage von Stromleitungen verwendet wurden, rückstandsfrei
entfernt werden. Das Mauerwerk wird anschließend trocken gereinigt, zum Beispiel
durch Abkehren mit einem Stahlbesen oder
durch Strahlen.
Vorspritzputz: Er wird in einer Dicke von
höchstens 5 mm mit ca. 50-prozentiger
Untergrundbedeckung angeworfen. Offene
Fugen werden zuvor gesondert mit Porengrundputz geschlossen.
Die Oberfläche des Sanierputzes wird mit einem
Porengrundputz: Sobald der Vorspritzputz
erhärtet ist (nach ca. 1–3 Tagen Wartezeit),
kann die erste Putzschicht aufgetragen werden. Dafür wird bei sehr unebenem Mauerwerk der Porengrundputz verwendet,
wenn die Gesamtschichtdicke des Sanierputzsystems mehr als 30 mm beträgt (z. B.
bei Bruchsteinmauerwerk). Dieser wird in
Dicken von 10 – 30 mm pro Arbeitsgang
aufgetragen. Porengrundputz und auch Sa-
Rabott aufgeraut.
betragen. Wenn für die erste Putzlage Porengrundputz verwendet wurde, ist eine Sanierputzdicke von mindestens 15 mm einzuhalten. Die Oberfläche des Sanierputzes
darf nicht geglättet oder gefilzt werden,
sondern muss stets aufgeraut werden. Die
Trockenzeit je Putzlage Sanierputz beträgt
drei bis sieben Tage.
>
18
Baudenkmalpflege
Das Sanierputzsystem grenzt unmittelbar an das Erdreich und die Pflasterung
an. Der untere Putzabschluss ist ungeschützt der Einwirkung von Bodenfeuchte und Oberflächenwasser ausgesetzt. Deshalb sind Salzausblühungen
Risse im Sanierputzsystem wegen nicht eingehaltener Trockenzeiten
>
Deckschichten: Es dürfen nur system konforme, hoch wasserdampfdurchlässige
Oberputze verwendet werden (zum Beispiel
Histolith Feinputz oder Histolith Renovierspachtel). Diese können frühestens nach
einer Woche auf den Sanierputz aufgebracht
werden. Nicht zulässig sind dichte Beläge
(Fliesen etc.). Für die farbige Beschichtung
sind Dispersions-Silikat- und Siliconharz farben geeignet.
Vermeidung von
Anwendungsfehlern
Bei der Verarbeitung mineralischer Putzsysteme sind die üblichen Regeln einzuhalten.
Im Außenbereich ist bei sehr hoher Temperatur oder bei starkem Wind ein Vornässen
des Putzuntergrundes zu empfehlen, um ein
Aufbrennen des Vorspritzputzes zu verhindern. Andernfalls wird die Untergrundhaftung vermindert, und es können Hohlstellen entstehen.
Dagegen ist im Innenbereich darauf zu
achten, dass die mit dem Anmachwasser
eingebrachte Feuchtigkeit zügig austrock -
und Farbabplatzungen entstanden.
nen kann. Vor allem in Kellerräumen kann
Lüften dafür nicht ausreichend sein. Wenn
die Trocknung stark verzögert wird, kann
das System versagen. Es können Salzausblühungen entstehen, weil die Sanierputzschicht keine ausreichende Hydrophobie
aufgebaut hat. Abhilfe kann mit dem Aufstellen eines Kondensattrockners geschaffen
werden.
Risse und Hohlstellen im Sanierputz können entstehen, wenn der Untergrund mangelhaft vorbereitet wurde oder aber wenn
die zur Erhärtung der einzelnen Putzlagen
erforderlichen Wartezeiten nicht eingehalten wurden. Wenn an einem Gebäude sockel, der mit einem Sanierputzsystem neu
verputzt wurde, schon bald nach der Renovierung wieder Salzausblühungen und Farbabplatzungen auftreten, kann das verschiedene Ursachen haben, zum Beispiel eine zu
geringe Schichtdicke des Sanierputzes. Häufig entstehen diese Schäden jedoch dadurch,
dass der untere Putzabschluss in direktem
Kontakt mit angrenzendem Erdreich oder
Belagsflächen steht. Die Sockelausbildung
muss zuvor sorgfältig geplant werden. Die
jeweilige Ausführung richtet sich nach den
baulichen Gegebenheiten. Es muss dafür gesorgt werden, dass das Sanierputzsystem am
unteren Abschluss gegen einwirkende Bodenfeuchte sowie gegen Oberflächen- oder
Sickerwasser geschützt ist. Detaillösungen
finden sich in der Richtlinie Fassaden sockelputz/Außenanlagen (siehe Literaturhinweise). <
Literatur
WTA-Merkblatt 2-9-04/D: Sanierputzsysteme; Wissenschaftlich-Technische
Arbeitsgemeinschaft für Bauwerkserhaltung und Denkmalpflege e. V.
Richtlinie Fassadensockelputz/Außenanlagen – Richtlinie für die fachgerechte Planung und Ausführung des Fassadensockelputzes sowie des Anschlusses
der Außenanlage; Fachverband der
Stuckateure für Ausbau und Fassade
Baden-Württemberg sowie Verband
Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Baden-Württemberg <
Betoninstandsetzung
Technikforum
19
Fokus
Damit Beton noch länger hält
Instandsetzung im System: Regelwerke sind verbindlich einzuhalten – Von Walter Bücher
>
Der langfristig bewährte Verbundbaustoff Stahlbeton ist aus dem modernen
Hochbau und dem Ingenieurbau nicht
mehr wegzudenken. Im 19. Jahrhundert
gelang es, die hohe Druckfestigkeit des
Betons mit der hohen Zugfestigkeit des
Stahls zu kombinieren und damit einen
universellen Baustoff zu entwickeln.
Stahlbeton kann in fast beliebiger Form
hergestellt werden und ermöglicht
damit bisher nicht realisierbare Architektur.
rmöglicht wird das durch die Zusammenführung von Beton und Stahl.
Beide Materialien verfügen über sehr
ähnliche Eigenschaften hinsichtlich der Ausdehnungskoeffizienten. Zudem fungiert der
Beton als Korrosionsschutz für den Stahl
aufgrund seiner Alkalität mit einem pH-Wert
> 12,5. Es bildet sich auf der Stahlober fläche eine passivierende Schicht, die den
Stahl vor Korrosion schützt.
Beton ist jedoch ein chemisch instabiler
Baustoff. Durch unterschiedliche Belastungen wie zum Beispiel Feuchtigkeit in Form
von Niederschlag oder Luftschadstoffe wird
die Beständigkeit des Betons nachteilig ver-
E
ändert. Durch Kohlendioxid und Wasser erfolgt eine chemische Umwandlung, die die
alkalischen Bestandteile des Zementsteines
in Calciumcarbonat umwandeln. Dadurch
sinkt der pH-Wert im Laufe der Nutzung auf
< 10. Diesen chemischen Prozess nennt
man Karbonatisierung. Liegt die Bewehrung
im karbonatisierten Bereich, kann es zu Korrosion kommen. Sichtbar wird die Korrosionsbildung im Beton an der Betonoberfläche durch Risse, Rostfahnen oder Abplatzungen. Durch den Rost und die damit
einhergehende Volumenzunahme entstehen rund um den Stahl Spannungen im Betongefüge, die die oben genannten Schadensbilder verursachen, wenn die Eigenfestigkeit des Betons überschritten wird.
Begünstigt werden diese chemischen Vorgänge noch zusätzlich durch bauliche Mängel und Toleranzen bei Planung, Her stellung und Verarbeitung sowie durch
mangelnden Bauwerksunterhalt.
Die Karbonatisierung erfolgt von der Betonoberfläche aus in den Beton hinein. Die
Karbonatisierungsgeschwindigkeit verringert sich mit zunehmendem Betonalter.
Durch den im Zuge der Karbonatisierung
entstehenden Kalkstein erhöht sich dagegen
Geschädigter Beton verursacht durch mangelnde
Bewehrungsüberdeckung Betonabplatzungen und
Korrosion der Bewehrung.
die Festigkeit des Betons, die Dichte von
Beton wird nicht verändert. Ging man früher davon aus, dass es sich bei Stahlbetonbauwerken um Bauwerke für die Ewigkeit
handele, weiß man heute, dass nach einer
gewissen Nutzungsdauer und Standzeit Instandsetzungsmaßnahmen durchzuführen
sind. Um die Anforderungen an die Qualität
der durchzuführenden Betoninstandsetzungsmaßnahmen zu erfüllen, wurden verbindliche Regelwerke eingeführt.
Grundsatzlösungen für Betoninstandsetzungsmaßnahmen
Bestimmung der Restalkalität des Betons mittels
Phenolphtalein an frisch hergestellten Ausbruchstellen
Prüfung der Abreißfestigkeit des Betons mit Hilfe eines
(Violettfärbung = pH-Wert > 10)
Haftzugprüfgerätes
Für den Schutz und die Instandsetzung von
Betonbauteilen gilt in Deutschland die
DAfStb-Richtlinie (Instandsetzungsrichtlinie
Ausgabe Oktober 2001), nachdem sie bauaufsichtlich in die Landesbauordnungen eingeführt wurde. Diese Richtlinie regelt die
Planung, Durchführung und Überwachung
von Schutz- und Instandsetzungsmaßnahmen für Bauwerke und Bauteile aus Beton
>
20
Betoninstandsetzung
Nach Abtragen des geschädigten Betons und mechanischem Entrosten
der freigelegten Bewehrung erfolgt das Aufbringen des mineralischen
Tropfenbildung auf einem schwach saugenden Beton
>
und Stahlbeton nach der Normenreihe DIN
1045, unabhängig davon, ob die Stand sicherheit betroffen ist oder nicht.
Die Instandsetzungsrichtlinie definiert
verschiedene Grundsatzlösungen für Betoninstandsetzungsmaßnahmen.
• Das Instandsetzungsprinzip R hat
zum Ziel, die Passivschicht auf der
Betonstahloberfläche durch zementgebundene Stoffe wiederherzustellen.
• Das Instandsetzungsprinzip W beruht darauf, dass neben der örtlichen
Ausbesserung ein zusätzliches Oberflächenschutzsystem als Beschichtung
eingesetzt wird.
• Bei dem Instandsetzungsprinzip C
wird die Bewehrung beschichtet, um
die aniodische Auflösung der Stahloberfläche zu verhindern.
• Bei dem Instandsetzungsprinzip K
wird die Bewehrung über Elektroden
mit Fremdstrom beaufschlagt.
Eine Kombination der Grundsatzlösungen/
Instandsetzungsprinzipien ist möglich, jedoch ist darauf zu achten, dass mindestens
ein Instandsetzungsprinzip vollständig ausgeführt wird. Materialien ohne entsprechenden Eignungsnachweis dürfen gemäß
DAfStb-Richtlinie nicht für Schutz und
Instandsetzung von Betonbauteilen einge-
Korrosionsschutzes.
setzt werden. Außerdem ist bei der Betoninstandsetzung die ATV DIN 18349 „Betonerhaltungsarbeiten“ zu beachten. Diese
Regelwerke stellen verpflichtende Anforderungen an Bauherren, Planer und Ausführende, um definierte Qualitätsstandards an
die Betoninstandsetzung zu erfüllen.
Die Basis für eine erfolgreiche Betonsanierung ist eine gründliche und fundierte
Schadensanalyse und die Auswahl der richtigen Instandsetzungsmaßnahme unter Berücksichtigung der verschiedensten Rahmenbedingungen. Der sachkundige Planer
muss über die notwendigen Fähigkeiten und
über eine ausreichende Ausrüstung verfügen.
Verschiedene Prüfungen werden auf der
Baustelle durchgeführt und sichtbare Fehlstellen kartiert. Die Schadensanalyse wird
durch verschiedene messtechnische Prüfungen auf der Baustelle ergänzt.
Geprüft werden z. B.
• die Karbonatisierungstiefe mittels einer
Alkalitäts-Indikatorlösung.
• die Druckfestigkeit des Betons. Mit
Hilfe des Rückprallhammers (Schmidt’scher Hammer) wird eine orientierende
Bestimmung der Druckfestigkeit durchgeführt.
• Mit der Haftzugfestigkeitsprüfung wird
die Betonqualität festgestellt.
• das Vorhandensein von Rissen und
Hohlstellen
• die Lage der Bewehrungsstähle und
deren Betonüberdeckung
• die Saugfähigkeit/das Saugverhalten
des Betons/Ermittlung des Wasseraufnahmekoeffizienten.
An Ausbruch- und Schadstellen muss der
karbonatisierte Beton bis zum gesunden,
alkalischen Beton abgetragen werden.
Durch das Abtragen des Schadbetons darf
das Gefüge zwischen dem restlichen Beton
und der Bewehrung nicht zerstört werden.
Randzonen der Ausbruchstellen müssen abgeschrägt sein. Der korrodierte Bewehrungsstahl wird entrostet und muss nach
Abschluss der Maßnahme den Reinheitsgrad
SA 2 ½ erfüllen. Direkt nach dem Entrosten
ist der Bewehrungsstahl mit einem mineralischen Korrosionsschutz schützend zweifach zu beschichten.
Anschließend werden die Ausbruchstellen im Beton mit geeigneten und nach den
Regelwerken geprüften Betoninstandsetzungsmörteln, abgestimmt auf die vorhandene Betonqualität und die statischen Anforderungen, reprofiliert. Hierbei ist zu
beachten, dass der Bestandsbeton gründlich
vorgenässt wird, um die Saugfähigkeit herabzusetzen. Nachdem die Oberfläche matt-
21
Technikforum
feucht abgetrocknet ist, wird eine mineralische Haftschlämme intensiv und gründlich
in die Kontaktzone eingebürstet. In die noch
frische Haftschlämme wird dann ein geprüfter Instandsetzungsmörtel zur Profilierung fest verdichtet eingebracht. Die Mörtelkonsistenz sollte nicht zu steif eingestellt
sein, damit ein dichtes Mörtelgefüge mit
einem hohen Karbonatisierungswiderstand
erreicht wird.
Tabelle: Oberflächenschutzsysteme im Überblick
OS – 1 (A)
OS – 4 (C)
OS – 5a (D II)
X
X
OS – 5b (D I)
X
Disboxan 450
Disboxan 451
OS – 2 (B)
X
X
Disbocret 505
X
Disbocret 510
X X
X
X X
Oberflächenschutzsysteme
Disbocret 515
Damit der Betonersatz seine volle Funktionsfähigkeit (z. B. Festigkeit, Dichtigkeit
und Haftverbund) ausbilden kann, ist eine
Nachbehandlung während der ersten Tage
der Hydratation gefordert, um das Frühschwinden gering zu halten, eine ausreichende Festigkeit und Dauerhaftigkeit der
Betonrandzone sicherzustellen, das Gefrieren zu verhindern und schädliche Erschütterungen, Stoß oder Beschädigung zu
vermeiden. Anschließend an das Instandsetzungsprinzip R, wie zuvor skizziert, kann
ein Oberflächenschutzsystem gemäß der
Instandsetzungsrichtlinie aufgebracht werden, was dem Instandsetzungsprinzip W
entspricht.
Hier definiert die Instandsetzungsrichtlinie die unterschiedlichen Oberflächenschutzsysteme
• OS 1 (A)
Hydrophobierung
• OS 2 (B)
Beschichtung für nicht begeh- und
befahrbare Flächen (ohne Kratz- bzw.
Ausgleichsspachtelung)
• OS 4 (C)
Beschichtung mit erhöhter Dichtheit
für nicht begeh- und befahrbare
Flächen (mit Kratz- bzw. Ausgleichsspachtelung)
• OS 5a (D II)/OS 5b (D I)
Beschichtung mit geringer Rissüberbrückungsfähigkeit für nicht begehund befahrbare Flächen (mit Kratzbzw. Ausgleichsspachtelung)
Disbocret 518
X X X
Disbocret 519
X
Fachgerechter Oberflächenschutz beginnt
üblicherweise mit dem Verschluss von
Poren und Lunkern. Bei intakten porenarmen Betonbauteilen kann alternativ eine
hydrophobierende Imprägnierung eingesetzt
werden (OS 1 (A)).
Ergänzend zu einem Oberflächenschutzsystem OS 1 (A) kann auf die ausgeführte
Hydrophobierung noch eine zusätzliche Betonschutzfarbe mit schadgasbremsender
Wirkung gegen Schwefeldioxid und Kohlendioxid appliziert werden. Durch diese
Maßnahme wird aus dem Beschichtungssystem ein OS 2 (B).
Um die wichtigsten Anforderungen an
ein OS-System zu erfüllen (Schutz gegen
Fachgerecht ausgeführt: Reprofilierungsarbeiten
X
eindringende Luftschadstoffe und Wasser
bei gleichzeitiger guter Wasserdampfdiffusionsfähigkeit), kann vor der Applikation der
Schutzbeschichtung eine Ausgleichsspachtelung zum Verschluss der Poren und Lunker im Beton durchgeführt werden. Auf die
vollflächig ausgeführte Spachtelung kann
die Betonschutzfarbe aus dem OS 2 (B)
ohne zusätzliche Grundierung direkt aufgebracht werden. Durch die vorher aus geführte Poren- und Lunkerspachtelung
ergänzt sich das System zu einem Oberflächenschutzsystem OS 4 (C).
Wird die Spachtelung der Oberfläche wie
im OS 4 (C) ausgeführt und die Schlussbeschichtung mit einer kälteelastischen und
rissüberbrückenden Betonschutzfarbe beschichtet, sind die hohen Anforderungen an
ein OS 5a (D II) erfüllt.
Bei dem Oberflächenschutzsystem OS
5b (D I) handelt es sich im Prinzip um ein
OS 5a (D II). Es ist in erster Linie ein technisch funktionales System, ohne Anforderungen an die Optik. Es eignet sich besonders für Betonbauteile an Ingenieurbauwerken, die einer direkten Wasserbelastung
ausgesetzt sind. Bei einem OS 5b (D I) handelt es sich um ein Oberflächenschutzsys tem aus einer mineralischen Schlämme mit
rissüberbrückenden Eigenschaften. <
22
Balkonbeschichtung
Report
Praxisgerechte
Lösungen gefordert
Balkone und Laubengänge fachgerecht beschichten – Von Martin Gies
>
Bei der Fassadensanierung wird kaum
ein Thema so kontrovers diskutiert wie
die Behandlung horizontaler Bodenflächen an Balkonen und Laubengängen.
Dachdecker, Fliesenleger, Maler und
Bodenbeschichter betrachten dieses Betätigungsfeld aus unterschiedlichen
Perspektiven. Viele Baumaßnahmen werden ausgeführt, ohne dass ein Gutachter oder ein sachkundiger Planer eingeschaltet wird. Für den Handwerker
stellt sich die Frage, welche Normen
und Regelwerke hierbei zu beachten
sind.
ür jedes Bauteil müssen die Dauerhaftigkeit und damit die Standsicherheit
gewährleistet sein. Das gilt auch für
Balkonböden. Hier gibt es verschiedene
Möglichkeiten:
F
• Das Bauteil selbst ist ausreichend
beständig
• Das Bauteil erhält eine Abdichtung
nach DIN 18195
• Das Bauteil erhält eine alternative
Abdichtung.
Balkone mit ausreichender
Beständigkeit
Beton lässt sich so herstellen, dass das Bauteil ohne weiteren Schutz dauerhaft beständig ist. Bei neuen Konstruktionen aus
Betonfertigteilen können Gefälle und Entwässerung vorfertigt werden, so dass keine
weiteren Schutzmaßnahmen erforderlich
sind. Beschichtungen dienen hier lediglich
der optischen Verschönerung und müssen
keine abdichtende Funktion übernehmen
(siehe Abbildung 1).
Balkone mit Abdichtung
nach DIN 18195-51)
Bei dieser Konstruktion erfolgt eine bahnenförmige Abdichtung auf der Kragplatte,
auf die gegebenenfalls eine Drainage- und
Dämmschicht sowie ein schwimmender
Estrich aufgebracht werden. Beschichtungen oder Fliesen auf diesem Estrich leiten
das Oberflächenwasser ab, die eigentliche
Abdichtung liegt unter dem Estrich. Wichtig ist, dass diese Abdichtungsebene entwässert wird, das heißt, dass ein ausreichendes Gefälle zu den Plattenrändern bzw.
zu den Bodenabläufen hergestellt wird. In
der Praxis zeigt sich leider häufig, dass die
Abdichtung ohne Gefälleausgleich direkt auf
den Kragplatten verlegt wird. Dringt Feuchtigkeit in den Estrich ein (z.B. über undichte
Anschlussfugen), kann es zu Frostschäden,
Kalkausblühungen und Abplatzungen an der
Beschichtung oder den Fliesen kommen
(siehe Abbildung 2).
Vorteil:
Bei fachgerechter Ausführung bildet die
Abdichtung einen sicheren Schutz für die
tragende Konstruktion.
Nachteile:
• Der „schwimmende“ Estrich bewegt
sich bei Temperaturwechsel relativ
stark, so dass mehr Fugen notwendig
sind als bei Verbundestrichen (gemäß
BEB-Hinweisblatt2) alle 2 bis 5 m, Seitenverhältnis des Estrichs höchstens
2:1).
• Der Gesamtaufbau der Konstruktion
ist deutlich höher als bei Verbundkonstruktionen und häufig im Bestand
wegen der vorhandenen Höhen im
Türbereich nicht herstellbar.
• Unter der Abdichtung muss ein
Gefälle hergestellt werden. Das ist
die Voraussetzung dafür, dass die
Abdichtungsebene entwässert
werden kann.
Tabelle: DISBON Beschichtungssysteme für Balkone und Laubengänge
Materialbasis
Disbon 404
Acryl-BodenSiegel
Disbothan 449
PU-Deckschicht
Disboxid 448
Elastikschicht
Disboxid
StoneColor-System
Disboxid
MultiColor-System
Disbon Fast’n’Flex
Balkon
1K-Rollbeschichtung auf
Basis Methacrylat
1K-Rollbeschichtung auf
Basis Polyurethan
2K-Verlaufbeschichtung auf
Basis Polyurethan/Epoxidharz
2K-Verlaufbeschichtung auf
Basis Polyurethan/Epoxidharz
2K-Verlaufbeschichtung auf
Basis Polyurethan/Epoxidharz
Beschichtungssystem auf
Basis PMMA
Beschichtung
Abdichtung
nach ETAG 005
X
–
X
–
X
–
X
–
X
–
X
X
1) DIN 18195-5 „Bauwerksabdichtungen; Abdichtungen gegen nichtdrückendes Wasser“
2) BEB „Bundesverband Estrich und Belag e.V.“, Industriestraße 19, 53842 Troisdorf-Oberlar „Hinweise für
Estriche im Freien, Zement-Estriche auf Balkonen und Terrassen (1999)“
3) ZDB „Zentralverband Deutsches Baugewerbe“, Kronenstraße 55–58, 10117 Berlin
4) DIN 18531 „Dachabdichtungen – Abdichtungen für nicht genutzte Dächer“
Technikforum
Abbildung 1: Beton mit ausreichender Beständigkeit
Abbildung 2: Beton mit Abdichtung nach DIN 18195-5
Abbildung 3: Reprofilierungsarbeiten
Balkone mit alternativer
Abdichtung
kragenden Balkon kann die Standsicherheit
durch Witterungseinflüsse jedoch gefährdet
sein. Die Entscheidung müsste im Einzelfall
durch einen sachkundigen Planer getroffen
werden. Bauaufsichtliche Anforderungen
für die Abdichtung von Balkonen gibt es
derzeit nicht. Es gibt jedoch alternative Abdichtungsmethoden, deren Verwendbarkeit
durch ein Allgemeines bauaufsichtliches
Prüfzeugnis (AbP) oder durch eine Europäische Zulassung geregelt ist.
Legende Abbildungen 1–3
Wird ein Estrich direkt auf die Kragplatte
aufgebracht, handelt es sich um einen Verbundestrich. Wichtig ist ein vollständiger
Haftverbund, der durch geeignete Untergrundvorbereitung und den Einsatz von
Haftbrücken erzielt wird. Mit einem Verbundestrich kann das erforderliche Gefälle
zu den Entwässerungspunkten hergestellt
werden. Die Beschichtung oder die Fliesen
dienen in diesem Fall als Abdichtungs- und
als Nutzschicht.
Vorteile:
• Einfache Konstruktion
• Geringe Bauteilbewegung und wenig
Fugen
• Geringe Aufbauhöhe
Nachteil:
• Aufbau entspricht nicht der DIN 18195
Teil 5 „Bauwerksabdichtungen; Abdichtungen gegen nichtdrückendes Wasser“.
Die Ausbildung von Gefälleschichten ist
nicht in der DIN 18560 „Estriche im Bauwesen“ geregelt. Aufgrund der einfachen
Konstruktion werden relativ viele Balkonböden mit Verbundestrichen versehen. Da
im Bestand häufig die erforderlichen Höhen
und statischen Voraussetzungen fehlen, lässt
die DIN 18195 Ausnahmen ausdrücklich
zu: „Die DIN 18195 muss nicht angewendet werden, wenn die Dauerhaftigkeit des
Bauteils und die Nutzbarkeit des Bauwerks
ohne weitere Abdichtung im Sinne der DIN
18195 gegeben ist, oder wenn in der Bauwerkserhaltung oder der Baudenkmalpflege
eine normgerechte Abdichtung nicht möglich ist.“ (Siehe DIN 18195 Teil 1.2.)
Diese Formulierung lässt erheblichen
Interpretationsspielraum, da nicht festgelegt
ist, wie der Nachweis der Dauerhaftigkeit
zu erfolgen hat. Eine geschützte Loggia
ohne Schlagregenbeanspruchung kann
durchaus ohne weitere Abdichtung dauerhaft sein. Auf einem frei bewitterten, aus-
Abdichtung im Verbund mit
Fliesen- und Plattenbelägen
Diese Abdichtungsmaßnahme basiert auf
dem ZDB-Merkblatt „Hinweise für die Ausführung von flüssig zu verarbeitenden Verbundabdichtungen mit Bekleidungen und
Belägen aus Fliesen und Platten für Innenund Außenbereiche“3). Nach diesem Regelwerk gilt für Balkone die Feuchtigkeits-Beanspruchungsklasse B0 – mäßige Beanspruchung. Es können Reaktionsharze oder
mineralische Abdichtungen verwendet werden. Die Abdichtung muss eine statische
Rissüberbrückung von 0,4 mm (bei 23° +
2° C). nachweisen.
Abdichtung in Verbindung
mit Beschichtung
Wenn eine Beschichtung vorgesehen ist,
kann die „Leitlinie für die europäische technische Zulassung für flüssig aufzubringende
Dachabdichtungen“ (ETAG 005) alternativ
zu den Abdichtungen nach DIN 18195 angewendet werden. Diese Richtlinie ist jedoch für die Anwendung auf Flachdächern
konzipiert, wo höhere Anforderungen erfüllt
werden müssen. Es muss unter anderem
eine Rissüberbrückung von mindestens 2
mm nachgewiesen werden. Um diese Anforderungen zu erfüllen, müssen dick-
23
1
Beschichtung
4
Abdichtung
2
Estrich
5
Gefälleestrich
3
Drainage
6
Betonkragplatte
schichtige, vliesarmierte Materialien verwendet werden. Balkonbodenbeschichtungen erfüllen diese Anforderung nicht.
Die Prüfanforderungen für Flüssigkunststoffe nach ETAG 005 überschreiten bei
weitem die Anforderungen an Abdichtung
im Verbund mit Fliesen- und Plattenbelägen.
Selbst für befahrene Freidecks von Parkhäusern mit einem OS 11a-System muss lediglich eine Rissüberbrückung von 0,3 mm
(Klasse IIT+V) nachgewiesen werden.
Fazit
Für den Handwerker ist es kaum möglich zu
erkennen, ob eine Kragplatte eine Abdichtung benötigt oder ob die Dauerhaftigkeit
durch die vorhandene Betonqualität oder
durch eine vorhandene Abdichtung unter
dem Estrich gewährleistet ist. In Deutschland
sind seit Jahrzehnten Balkonbodenbeschichtungen im Einsatz, die eine ähnliche Leistungsfähigkeit aufweisen wie die beschriebenen Verbundabdichtungen für Fliesen.
Diese Produkte haben sich bewährt und werden in großem Umfang eingesetzt. Praxisgerechte Prüfgrundsätze, die die Verwendbarkeit von Balkonbodenbeschichtungen regeln,
fehlen derzeit. Ein bauaufsichtlicher Verwendbarkeitsnachweis ist nur mit Systemen
möglich, die aus dem Bereich der Dachabdichtung kommen. Die Regelungen der DIN
18195-5 werden momentan überarbeitet und
sollen in der DIN 185314) integriert werden.
Es bleibt zu hoffen, dass hier praxisgerechte
Lösungen erarbeitet werden, die den Einsatz
von Balkonbodenbeschichtungen bauaufsichtlich regeln, so dass der Handwerker Planungssicherheit erhält. <
24
Holzinstandsetzung
Fokus
Lebenslänglich für Holz
Wie beschädigte Holzbauteile dauerhaft erhalten werden – Von Bernhard Linck
>
Regelmäßige Pflege ist eine Grundvoraussetzung für die Erhaltung von beschichteten Holzbauteilen. Zur rechten
Zeit ausgeführt, ist dafür meistens
ein einfacher Überholungsanstrich ausreichend. Manchmal ist aber mehr
Aufwand erforderlich. Der Fachbeitrag
zeigt, wie auch beschädigte Holzbauteile noch gerettet werden können –
und das dauerhaft.
ie Liste der möglichen Schadensursachen an Holzbauteilen ist lang:
Mechanische Schäden durch unsachgemäße Behandlung, Verschleiß oder Unachtsamkeit im Gebrauch, Fäulnisschäden
durch konstruktive Mängel, sich öffnende
Holzverbindungen, Risse durch Quellen und
Schwinden, Aststellen, fehlerhafte Verdübelungen und noch einiges mehr können nicht
mehr nur mit Pinsel und Lack oder Lasur behoben werden. Dafür stehen heute erprobte
Holzreparatursysteme zur Verfügung. Holzreparatursysteme wie Capadur Repair können für alle Holzarten und alle Holzbauteile
von maßhaltig bis nicht maßhaltig verwendet werden. Nachfolgend wird hier Schritt
für Schritt die Reparatur am Beispiel eines
Fensters und Balkongeländers gezeigt.
D
Die Situation: zunächst nicht ungewöhnlich.
Die Fenster an diesem Verwaltungsgebäude
wurden zuletzt vor deutlich über zehn Jahren renoviert. Dementsprechend ist die Be-
schichtung im unteren Bereich der Fensterflügel und Rahmen schadhaft.
Die schadhafte Fensterglasabdichtung aus
Polymerdichtstoff wird mit einem Cuttermesser oberhalb des Holzes und vom Glas
entfernt.
Bei genauerem Hinschauen werden aber offene Holzverbindungen und Risse sichtbar.
Das hier eindringende Niederschlagswasser
wird vom Hirnholzbereich des Querriegels
aufgesogen und hat Quell- und Schwindspannungen verursacht. Infolgedessen kam
es zur Rissbildung, und die Schlitz-ZapfenVerbindung hat sich noch weiter geöffnet.
Die Beschichtung konnte diesen ständigen
Dimensionsänderungen des Holzes nicht
standhalten. Dieser Schaden macht eine Reparatur zwingend erforderlich. Nur mit Pinsel und Farbe ist dieses Fenster nicht mehr
zu retten.
Zunächst muss die nicht mehr fest haftende Altbeschichtung entfernt werden. Die
tragfähige Altbeschichtung im oberen Bereich der Fenster wird nur angeschliffen und
gereinigt.
Im Verlauf dieser Vorarbeiten wird der Schaden noch besser sichtbar. Was tun mit dieser
offenen Holzverbindung? In der Vergangenheit wurden hier nicht selten aus Verlegenheit Leinölkitt, Ölspachel oder Acryldichtstoff verwendet. Das Ergebnis war alles
andere als dauerhaft. Schon nach kurzer Zeit
kam es an den Holzflanken zum erneuten
Abriss und zur Hinterfeuchtung dieser
„Dichtstoffe“ mit Fäulnisschäden durch
Staunässe.
Technikforum
Die Lösung für dieses Problem kann nur eine
erprobte Reparaturmaßnahme sein, welche
die Holzbauteile wieder kraftschlüssig, flüssigkeitsdicht und dauerhaft miteinander verbindet. Dazu ist es aber erforderlich, die
Reparaturstelle für das Einbringen der Holzreparaturmasse vorzubereiten. Offene Holzverbindungen wie an diesen Fenstern müssen mindestens 5 mm breit und 5 mm tief
aufgesägt oder -gefräst werden. Ideal sind 10
x 10 mm. Auf jeden Fall muss schadhafte
Holzsubstanz vollständig entfernt werden.
Nur an gut vorbereiteten und ausreichend
dimensionierten Holzflanken findet die Reparaturmasse später die erforderliche Haftung. Hier geschieht das mit einem FeinMultimaster. Dieses Gerät ermöglicht sehr
exakte Tauchschnitte auch an schwer zugänglich Stellen durch oszillierendes Sägen
(oszillierend = Pendelbewegung). Besonders
unmittelbar an der Glasscheibe ist ein genaues und kontrolliertes Arbeiten erforderlich und mit diesem oder vergleichbaren
Werkzeugen auch möglich.
Das Ergebnis der Fräse sieht nicht so exakt
geschnitten aus wie bei der Pendelsäge, ist
aber in Ordnung. Die an der Fräskante abstehenden Holzfasern müssen noch mit
Schleifpapier abgeschliffen werden.
Hier wird mit einer Kugelkopffräse gearbeitet. Das geht zwar schnell, erfordert aber
große Aufmerksamkeit besonders an der
Scheibe. Das Führen der Fräse quer zur
Holzfaser erfordert Übung.
Spätestens jetzt sollte die Holzfeuchte
gemessen werden, bevor die Reparatur beginnen kann. Maximal 15 Gew.-% sind zulässig. Hier sind es 11 Gew.-%. Das ist in
Ordnung. Nun kann es mit der eigentlichen
Reparatur losgehen. Zunächst muss die Reparaturstelle mit Capadur Repair P (Primer)
behandelt werden. Der Primer ist ein Epoxidharz, dessen Komponenten A und B im
Verhältnis 1:1 Volumenteile gemischt werden. Für das genaue Dosieren ist auf beiden
Gebinden eine Volumenskala aufgebracht.
Für das Arbeiten mit Epoxidharzen immer
geeignete Schutzhandschuhe aus Nitril tragen.
Der Primer Capadur Repair P wird nur in die
Reparaturstelle eingebracht und ist für den
Risse mit einer Breite von mehr als 0,7 mm
werden aufgefräst. Auch hier gilt eine
Dimensionierung von mindestens 5 x 5 mm.
Risse unter 0,7 mm werden mit Capadur
Repair H (Hirnholzschutz) behandelt. Dazu
an anderer Stelle mehr.
25
Erfolg von großer Bedeutung. Der leuchtend
rote Farbton dient der Kontrolle. Die Topfzeit beträgt bei 20° C ca. 20 Minuten.
Der Primer hat eine dreifache Funktion.
Er reguliert die Saugfähigkeit des Holzes, festigt die Holzfaser und wirkt haftvermittelnd
zwischen Holz und nachfolgender Reparaturmasse Capadur Repair AS. Nach dem Aufbringen mindestens 20 Minuten warten,
damit der Primer in das Holz penetrieren
kann, bevor die Reparaturmasse Capadur Repair AS eingebracht wird. Der Primer darf
zum Zeitpunkt des Einbringens von Capadur
Repair AS nicht mehr nass sein. Gegebenenfalls den Materialüberschuss des Primers
mit einem Lappen aufnehmen.
Nachdem der Primer in die Reparaturstelle
eingebracht wurde, kann die Reparaturmasse in der erforderlichen Menge gemischt
werden. Auch bei Capadur Repair AS handelt es sich um ein Epoxidharz. Die Komponenten A und B werden jeweils in 300 ml
Standardkartuschen geliefert. Das Mischungsverhältnis ist 1:1 Volumenteile. Zur
Dosierung wird idealerweise eine Doppel kartuschenpistole verwendet. Wenn diese
nicht vorhanden sein sollte, können auch
herkömmliche Kartuschenpistolen verwendet werden. Einfach gleich lange Stränge von
Komponente A und B auf das Mischbrett
>
26
>
Holzinstandsetzung
legen. Jetzt die Komponenten mit dem
Spachtel aufnehmen und auf dem Mischbrett so lange vermischen, bis eine schlierenfreie Masse entsteht.
Das Mischbrett ist unverzichtbar, weil nur
darauf eine genaue optische Mischkontrolle möglich ist. Hier ist der Mischvorgang
soweit abgeschlossen. Die beiden Komponenten A und B sind innig und schlierenfrei
miteinander vermischt. Abschließend wird
jetzt noch durch flaches Ausbreiten die beim
Mischvorgang eingebrachte Luft aus der
Masse herausgepresst, damit später keine
Luftblasen in der Reparatur zurückbleiben.
Der Mischvorgang ist damit endgültig abgeschlossen. Die Reparaturmasse jetzt nicht anhäufen, sondern auf dem Mischbrett möglichst flach ausgebreitet für die Verarbeitung
bevorraten. Bei einem Anhäufen würde sich
das Epoxidharz sehr stark erwärmen, und
die Topfzeit verkürzt sich. Auf dem Mischbrett ausgebreitet, beträgt die Topfzeit 30
Minuten bei 20° C Lufttemperatur.
Frühestens nach 20 Minuten, aber innerhalb
von zwei Stunden nach dem Aufbringen des
Primers, muss Capadur Repair AS in die Reparaturstelle eingebracht werden. Capadur
Repair AS wird im ersten Schritt an die geprimerten Holzflächen angepresst. So wird
eine gute Benetzung bzw. Verbindung zwi-
schen Primer und Reparaturmasse erreicht,
ohne Lufteinschlüsse.
Sofort anschließend werden die Reparaturstellen schichtweise mit Capadur Repair AS
aufgefüllt. Durch das schichtweise Auffüllen
werden zusätzlich Lufteinschlüsse vermieden. Zuletzt wird die Masse mit dem Spachtel an die Bauteiloberfläche anmodelliert.
Das kann auch etwas über das Oberflächenniveau hinaus erfolgen, da die Reparaturstelle nach dem Festwerden noch geschliffen wird. Bei 20° C ist Capadur Repair AS
nach ca. vier Stunden fest. Nach 16 Stunden
bzw. am nächsten Tag kann oberflächenbündig geschliffen werden.
Diese Reparatur hält lebenslänglich. Hier
geht nichts mehr auseinander. Capadur Repair ist eine hartelastische Reparaturmasse,
die auf die physikalischen Eigenschaften des
Holzes abgestimmt ist. Capadur Repair AS
ist jedoch keine Spachtelmasse. Die vorgegebene Mindestbreite und -tiefe für eine Reparatur ist einzuhalten. Das millimeterdicke
und flächige Aufspachteln ist also nicht möglich und bei Fenstern grundsätzlich auch
nicht erlaubt.
Anschließend wird Schleifstaub gründlich
entfernt. Nun erhalten die rohen Holzbereiche eine transparente Imprägnierung mit Capalac Holz-Imprägniergrund. Dabei können
auch die Reparaturstellen mit der Imprägnierung überarbeitet werden. Das ist zwar
nicht nötig, schadet aber auch nicht. Diese
Imprägnierung mindert die Feuchtigkeitsaufnahme des Holzes, schützt vorbeugend
gegen Bläuepilzbefall und ist eine idealer
Untergrund für die nachfolgenden pigmentierten Beschichtungen. Nach Trocknung der
Alkydharzimprägnierung haben sich die
Holzfasern aufgerichtet. Daher folgt nun ein
leichtes Schleifen der imprägnierten Holzoberfläche.
Anschließend wird die erste pigmentierte
Grundierung des Fensters mit Capalac BaseTop ausgeführt. Capalac BaseTop ist ein
ventilierender Weiß- und Buntlack (ColorExpress), der auch als Eintopfsystem verwendet werden kann. Das heißt: Grund-,
Zwischen- und Schlussbeschichtung können
mit diesem Lack gleichermaßen ausgeführt
werden. Durch das spezielle Siliconalkydharz ist dieser Lack besonders gut für die Renovierung von Holzfenstern geeignet. Nach
der Zwischen- und Schlussbeschichtung, die
ebenfalls mit Capalac BaseTop ausgeführt
wurde, folgt die Fensterglasabdichtung mit
Capadur Repair FK. Dieser elastische Fensterkitt ist ein Polysilan. Erhältlich ist Capadur Repair FK in den Farbtönen Altweiß,
Beige und Nussbraun in 310-ml-Kartuschen.
Wenn gewünscht, kann Capadur Repair FK
Technikforum
auch mit Capalac BaseTop überlackiert werden. Dazu ist vorher nur eine Grundierung
mit Capalac AllGrund oder Capacryl Haftprimer erforderlich.
27
im Verbindungsbereich unter den Pfosten gelangt. Die Abdichtung mit einem Acryldichtstoff konnte das nicht verhindern. Im
Gegenteil – diese damalige Maßnahme
wurde zur „Wasserfalle“. Mit der Kugelkopffräse muss die schadhafte Holzsubstanz
nun großzügig entfernt werden, ähnlich
einer Kariesbehandlung beim Zahnarzt, nur
etwas gröber.
Aber nicht nur Fenster können mit dem
Capadur Repair-System instandgesetzt werden. Auch nicht oder begrenzt maßhaltige
Holzbauteile wie Balkongeländer erfordern
nicht selten eine Sanierungsmaßnahme. Hier
wurde das Balkongeländer zunächst demontiert.
Das Ergebnis ist nicht gerade schön anzuschauen, aber notwendig. Der Anschluss
zum senkrechten Pfosten muss noch aufgefräst werden. Hier ist ebenfalls Wasser eingedrungen und nach unten in die Zapfenverbindung gelangt.
Erst eine genauere Inspektion zeigte die
Schwachstellen. In diesem Fall handelt es
sich sogar um einen konstruktiven Mangel,
der schon auf dem Reißbrett, also bei der
Planung dieses Bauteils, verursacht wurde.
Das an der Diagonalstrebe ablaufende
Regenwasser läuft zwangsläufig in die Holzverbindung. So kommt es hier zur Auffeuchtung und zum Fäulnisschaden. Die einzig mögliche Rettung für dieses Bauteil ist
eine Reparatur mit dem Capadur Repair-System. Nach dem teilweisen Entfernen der Altbeschichtung kommen weitere gravierende
Substanzschäden zum Vorschein. Auch ein
Tropenholz widersteht der Staunässe nicht
ewig. Das Niederschlagswasser ist auch hier
Die Verfahrensweise ist identisch wie im Fall
der Fenster. Reparaturstelle primern mit Capadur Repair P. Frühestens nach 20 Minuten, spätestens nach zwei Stunden Capadur
Repair AS schichtweise einbringen. Am
nächsten Tag schleifen. Hier wurden dabei
auch die V-Fugen wieder ausgeschliffen, um
die ursprüngliche Optik wiederherzustellen.
Das rohe Holz wurde mit Capacryl Holzschutz-Grund imprägniert, weil die nachfolgende Beschichtung wasserverdünnbar mit
Capacryl Holz-IsoGrund und Capadur Color
Wetterschutzfarbe ausgeführt wurde.
Gerettet – und das dauerhaft: Zwar muss
auch dieses Balkongeländer mit den Jahren
sicher noch einen Pflegeanstrich erhalten,
aber gravierende Substanzschäden durch
eindringendes Wasser sind nicht mehr zu befürchten. Für ein derart hochwertiges Holzbauteil hat sich der Aufwand gelohnt. Die
Stirn- oder Hirnholzbereiche an diesem Balkongeländer wurden nach dem Entfernen
der Altbeschichtung mit Capadur Repair H
behandelt und dann beschichtet.
Capadur Repair H ist ein transparenter
Hirnholzschutz auf Epoxidharzbasis. Hirnholzbereiche sind sechsmal so saugfähig wie
eine gehobelte Holzoberfläche und werden
besonders schnell schadhaft, wenn keine
flüssigkeitsdichte Versiegelung erfolgt. Die
Komponenten A und B sind jeweils in 150ml-Kartuschen erhältlich. Das Mischungsverhältnis ist auch hier 1:1 Volumenteile.
Die 150-ml-Kartuschen können in eine handelsübliche Kartuschenpistole eingelegt werden. Einfach zwei gleich lange Stränge von
Komponente A und B nebeneinanderlegen.
Dann auf dem Mischbrett die Komponenten
A und B mischen, bis eine schlierenfreie
Masse entsteht. Aufgetragen wird Capadur
Repair H mit dem Pinsel oder mit dem
Spachtel. Eine Grundierung ist nicht erforderlich. Altbeschichtungen müssen aber restlos entfernt werden. Die Topfzeit beträgt 45
Minuten bei 20° C. Mit Capadur Repair H
können auch Risse in Holzoberflächen mit
einer Breite von weniger als 0,7 mm flüssigkeitsdicht verschlossen werden. Dafür ist
das oberflächenbündige Abziehen der gerissenen Holzoberflächen mit dem Spachtel erforderlich. Nach 16 Stunden bzw. am nächsten Tag können die mit Capadur Repair H
behandelten Flächen angeschliffen und unmittelbar mit allen Lasuren und Lacken von
Caparol beschichtet werden. <
28
Spritzlackieren
Aktuell
Rationell und nebelarm
Die NAST-Spritztechnologie für Lacke macht’s möglich
Nebelarme Spritztechnologie (NAST) ermöglicht rationelles und sicheres Lackieren sowie eine ausgezeichnete Oberflächenqualität.
>
Das Spritzlackieren ist nicht nur wirtschaftlich, es lassen sich auch hochwertige Oberflächen erzielen. Besonders
auf großen Flächen ist das Spritzen die
beste Wahl – in beengten Räumen und
auf kleinen Flächen setzte aber die
übliche Spritznebelbildung Grenzen,
so dass hier meist mit Pinsel und Rolle
lackiert werden musste. Caparol hat
nun in Kooperation mit dem Spritzgerätehersteller Wagner eine Frontend-Düse
für das modulare Wagner XVLP-System
entwickelt. Die Düse wurde speziell für
das nebelarme Spritzen mit Capacryl
Haftprimer NAST und Capacryl PU-Satin
NAST hergestellt. Mit dieser exakt aufeinander abgestimmten Kombination
aus Spritzgerät, Düse und den CaparolLacken kann nun auch da gespritzt werden, wo es bisher nicht möglich war.
as handlich-leichte Gerät ist nicht nur
optimal für Spritzprofis geeignet, auch
Maler, die noch wenig Erfahrung im
Spritzlackieren haben, sind begeistert, denn
die Anwendung ist einfach und sicher, erläutert Andreas Martin, Manager für Lacke
und Lasuren bei Caparol. Einsatzorte sind
kleine Flächen jeder Art, Holzdecken und
natürlich Türen, Zargen, Fenster und Heizkörper. Auch in sensiblen Bereichen, wo
möglichst wenig Spritznebel entstehen darf,
wie in Kindergärten, Schulen, Krankenhäusern sowie in Büros und Wohnungen findet
die NAST-Spritztechnologie ihr Einsatzgebiet. Mehrfarbige Gestaltungen sind problemlos möglich, da sich der Ein-Liter-Behälter dank Klicksystem einfach und schnell
auswechseln und reinigen lässt.
„Das Spritzen mit der NAST-Technologie
ist nebelarm, das bedeutet geringe Abklebe-
D
arbeiten und angenehme Arbeitsbedingungen. Der Spritznebel ist so weit reduziert,
dass angrenzende senkrechte Flächen in der
Regel nur ca. 30 cm abgeklebt werden müssen“, freut sich Andreas Martin. Auch an
Holzdecken oder bei beengten und schlecht
belüfteten Raumverhältnissen, bei denen
Spritzlackierungen bislang sehr unangenehm
waren, ist die NAST-Spritztechnologie prädestiniert. Da sie spritznebelarm, aber nicht
spritznebelfrei ist, sollten waagerechte Flächen wie Fußbodenleisten dennoch abgedeckt werden.
Beste Ergebnisse, wenn alle
Komponenten passen
Mit steigendem Umwelt- und Gesundheitsbewusstsein werden zunehmend wasser-
Technikforum
29
Die robuste NAST-Handwerkerbox mit Frontend-Düse,
Leergebinden und umfangreichem Zubehör ist im Farbengroßhandel erhältlich. Inhalt: NAST-Frontend Caparol, 3 NASTDie nebelarme Spritztechnologie NAST von Caparol ist die zuverlässige Hightech-Alternative zu
Edelstahlbehälter (1 Liter), Dichtungen, Filter, Reinigungsbürste,
Pinsel und Rolle.
Gleitmittel
verdünnbare Lacke entwickelt. Diese ersetzen die lösemittelhaltigen Lacke immer
mehr. „Caparol hat dies stets berücksichtigt
und geht nun mit der NAST-Spritztechnologie einen großen Schritt weiter. Denn auch
bei wasserverdünnbaren Lacken ist das
Spritzlackieren das wirtschaftlichste Verfahren“, weiß Andreas Martin. Die nebelarme
Spritztechnologie NAST mit dem Wagner
XVLP-Gerät und der NAST-Frontend-Düse
von Caparol ist auf den Capacryl Haftprimer
NAST und auf Capacryl PU-Satin NAST optimal abgestimmt. Der Primer garantiert
beim nebelarmen Spritzen hervorragende
Haftvermittlung auf fast allen bauüblichen
Untergründen für die nachfolgende seidenmatte Lackierung mit Capacryl PU-Satin
NAST. Das Schöne: Die Anwendung der
NAST-Spritztechnologie ist praktisch überall
möglich, und sie schont nicht nur die Umgebung, die verarbeitenden Handwerker und
alle Personen vor Ort profitieren von einer
spürbar angenehmen Arbeitssituation.
Die robuste NAST-Handwerkerbox mit
NAST-Frontend-Düse, Leergebinden und
umfangreichem Zubehör ist im Farbengroßhandel erhältlich.
Die Vorteile von Wagner XVLPSpritzgeräten in Verbindung mit
der NAST-Technologie von Caparol
im Überblick:
• Nebelarmes, professionelles Spritzen
• Handlich und leicht im Einsatz
• Geringer Reinigungs- und Wartungsaufwand
• Gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
• Schneller Material- und Farbwechsel
• Rationelles, zeitsparendes Arbeiten
• Hervorragendes Deckvermögen auf
Bauteilecken und -kanten
• Die zuverlässige Hightech-Alternative
zu Pinsel und Rolle
• Bewährte Produkte für die vielseitige
Anwendung
Wagner XVLP-FinishControl
Spritzgeräte plus Caparol
NAST-Frontend-Düse
Grundsätzlich sind die modularen XVLP-FinishControl Spritzgeräte von Wagner für
jede Betriebsgröße geeignet. Das Wagner
XVLP-System besteht aus einer einstufigen
Turbine. Im Gegensatz zum bisherigen
HVLP-Spritzen wird mit einem extra großen
Luftvolumen bei niedrigem Druck (bis 0,27
bar) gespritzt. Modulares System bedeutet,
dass für verschiedene Farben und Lacke spezielle Frontend-Düsen vorgeschaltet werden
können. Optional ist das XVLP-FinishControl 6500 TS mit Materialerwärmung und
das XVLP-FinishControl 5000 ohne diese
Heizung erhältlich. Die Caparol NAST-Produkte werden ohne Erwärmung mit dem
NAST-Frontend bei einer Materialtemperatur von 20° C plus/minus 5° C gespritzt.
Beim XVLP-FinishControl 6500 TS wird die
Heizung also nicht eingeschaltet. <
30
Innenbeschichtung
Aktuell
Glatt und makellos
Glatte Oberflächen liegen im Trend – Von Rudolf Kolb
>
Im Zeitalter der Gradlinigkeit und klaren
Formen schreitet der Trend zu makellos
glatten Oberflächen unaufhaltsam voran.
Betroffen davon sind neben Mobiliar
und Einrichtungsgegenständen auch
Wände und Decken von Innenräumen.
An Flächen, die ehemals mit Strukturputzen, Raufaser, Glasgewebe oder
Wandplastiken bedeckt waren, finden
sich nun feine Spachtelmassen, geglättete Putze und Malervliese. Glatt ist
Trend, und das nicht erst seit heute.
Was den modern lebenden Raumnutzer
erfreut, stellt den Handwerker vielmals
vor Herausforderungen. Denn glatt
sieht einfach aus, ist es aber nicht immer.
Strukturlose Oberflächen verzeihen
keine Fehler. Je nach Lichteinfall können
noch so kleine Ungleichmäßigkeiten in
der Oberfläche auffallen und als störend
wahrgenommen werden. Das verwöhnte
Auge orientiert sich zunehmend an industriell beschichteten Baustoffen und
Einrichtungsgegenständen wie Möbel
und Türblätter. Die strukturfreien und
makellosen Oberflächen werden zur
Selbstverständlichkeit, ungeachtet dessen, ob deren Herstellung industriell
mit einem Roboter unter Reinraumbedingungen in konstanter Umgebung
oder vor Ort durch einen Handwerker
erfolgte.
in Handwerker, der den Auftrag bekommt, glatte Wandflächen herzustellen und mit einer matten Farbe möglichst struktur- und ansatzfrei anzulegen,
steht vor einer Reihe von Herausforderungen. Um diesen Kundenwunsch zu realisieren, bedarf es einer gewissenhaften Abstimmung zwischen Untergrundvorbehandlung,
Materialwahl, Werkzeug sowie der Applikationstechnik. Selbst dann sind der Ausführung gewisse Grenzen gesetzt. Eine absolut
E
Um glatte Wände zu erzielen, empfiehlt sich eine einheitliche Spachtelung mit AkkordLeichtspachtel.
strukturfreie Oberfläche lässt sich mit klassischen Wandfarben ausschließlich in Spritzapplikation realisieren. Verarbeitung mit der
Rolle oder Bürste erzeugt zwangsläufig eine
gewisse Struktur, die sich zwar durch die
Auswahl spezieller Walzen, Farben und sorgfältiger Verarbeitung weitestgehend reduzieren lässt, ganz zu vermeiden ist sie aber
nicht. In diesem Zusammenhang spielt auch
das Licht eine bedeutende Rolle. Nicht nur
die Oberflächenstruktur, auch die Lichtsituationen in Räumen unterliegen dem Wandel
der Zeit. Die heutige Bauweise ermöglicht
den Einbau großdimensionierter Fensterelemente, ohne dabei energetische Verluste hinnehmen zu müssen. Sogar ganz im Gegenteil: Richtig geplant, lässt sich dadurch die
solare Wärme im Gebäude effektiv nutzen.
So kommt es, dass immer mehr Bauwerke,
ob privater oder gewerblicher Nutzung, mit
einem hohen Fensteranteil errichtet werden.
Der daraus resultierende Lichteinfall führt
aber auch zwangsläufig zu erhöhter „Streiflichtsituation“ an Wand und Decke. Was zur
Folge hat, dass sämtliche Unebenheiten von
Oberflächen sowie unvermeidliche Applika-
tionsspuren überdeutlich sichtbar werden.
In diesem Fachartikel werden mögliche
Lösungsansätze dargestellt, die dazu beitragen sollen, auch bei ungünstigen Lichtbedingungen zufriedenstellende Ergebnisse bei
der Herstellung glatter Oberflächen zu erzielen. Dabei steht das Zusammenwirken
entscheidender Parameter wie Untergrund,
Farbe, Werkzeug sowie Applikationstechnik
im Fokus.
Untergrund
Grundsätzlich müssen Untergründe frei von
Unebenheiten sein. Doch was heißt das
genau? Um das zu beurteilen, hilft die DIN
18202 „Toleranzen im Hochbau – Bauwerke“, in der die zulässigen Ebenheitsabweichungen beschrieben sind. Bei Einhaltung
der Toleranzen nach dieser Norm sind bei
Streiflicht sichtbar werdende Unregelmäßigkeiten in den Oberflächen nicht zu beanstanden. Streiflicht ist nur dort zur Beurteilung heranzuziehen, wo es auch in der
Nutzung regelmäßig auftritt. In diesen Si-
Technikforum
Auf die glatt geschliffene Oberfläche wird das wasser-
Zufrieden: Glatte, strukturfreie Wände gelingen mit der Systemlösung aus AkkordLeichtspachtel,
dampfdurchlässige, unbeschichtete Capaver Akkord-
Capaver AkkordVlies Z150 K sowie der hochwertigen Innenfarbe CapaMaXX unter Zuhilfenahme des
Vlies Z150 K geklebt. Es ist die optimale Basis für
Caparol FeinRollers.
31
glatte Wände, da es eine lange Offenzeit sowie einheitliche Saugfähigkeit für den nachfolgenden Anstrich
bietet und sich rationell verarbeiten lässt.
tuationen sollten erhöhte Anforderungen an
Ebenheitstoleranzen vereinbart werden. Die
Verringerung der im Baubestand vorhandenen Ebenheitsabweichungen bedarf zusätzlicher Spachtel- oder Putzarbeiten und muss
ausdrücklich vereinbart werden. Dabei sind
die Berücksichtigung der späteren Beleuchtungsverhältnisse und deren Einflüsse auf
die Oberflächenoptik von hoher Bedeutung.
Für diesen Zweck sollten die Lichtquellen
bereits montiert oder zumindest bekannt
sein, was eine gezielte Nachbesserung von
sichtbar werdenden Unebenheiten ermöglicht.
Neben der notwendigen Ebenheit sollte
der Untergrund auch eine strukturfreie und
glatte Oberfläche aufweisen. Ist das nicht
der Fall, kann mit feinen Spachtelmassen
wie AkkordLeichtspachtel in Kombination
mit glatten Wandbelegen (AkkordVlies Z130
K, AkkordVlies Z150 K) Abhilfe geschaffen
Schematische Darstellung der Arbeitsschritte zur Herstellung glatter und
strukturarmer Oberflächen
Pos.
Arbeitsschritte
Methode / Material / Werkzeug
1
Künftige Lichtsituation nachstellen
Fenster, künstliche Beleuchtung
2
Überprüfung der Ebenheit des Untergrundes
Augenschein, Richtlatte
3
Bei Bedarf Strukturausgleich vornehmen
AkkordLeichtspachtel
4
Vliesverklebung
Capaver AkkordVlies Z150 K
5
Farbe auf die notwendige Konsistenz einstellen
CapaMaXX
6
Auflegen, Verteilen und gleichmäßiges
Nachrollen der Farbe
Caparol FeinRoller
6.1
Bei Bedarf zweite Schlussbeschichtung vornehmen
CapaMaXX mit Caparol FeinRoller
werden. Bei Spachtelarbeiten ist eine möglichst ganzflächige Spachtelung analog der
Oberflächengüten Q3–Q4 (für Gipskarton-
platten) auszuführen. Durch das zusätzliche
Verkleben des Wandbelages AkkordVlies
Z150 K wird die Beschichtungsoberfläche
>
32
>
Innenbeschichtung
Bei diesem Betrachtungswinkel kommt der Sheeneffekt voll zur Geltung. Die sichtbar wer-
Auf der glatten Oberfläche im oberen Bereich werden Untergrundunebenhei-
denden Ansätze hätten möglicherweise durch zügige Nass-in-nass-Applikation verhindert
ten und die Anstrichstruktur sichtbar. Auf strukturierter Fläche im unteren Be-
werden können. Für diese Arbeitsweise ist ein entsprechender Personalbedarf einzupla-
reich fallen die Unebenheiten hingegen nicht auf. Das zeigt, dass glatte Ober-
nen. Spezielle Farben ermöglichen eine längere Offenzeit und mattere Oberfläche.
flächen in diesem Zusammenhang deutlich empfindlicher sind.
vom ursprünglichen Untergrund regelrecht
entkoppelt. Wodurch nicht nur mögliche
Haarrisse und geringe Strukturunterscheide
im Untergrund überdecket werden, sondern
auch eine absolut einheitliche und im Saugverhalten optimal abgestimmte Oberfläche
geschaffen wird. Ein perfekt vorbereiteter
Untergrund für nachfolgende Anstricharbeiten. Vor der Vliesverklebung sollte die gespachtelte Fläche geschliffen und grundiert
werden. Als Grundierung eignen sich transparente Tiefgründe (CapaSol LF, OptiGrund
E.L.F), die im Gegensatz zu pigmentierten
Grundiermitteln keinerlei Struktur erzeugen. Alternativ zu Schleifarbeiten lassen sich
gespachtelte Flächen auch filzen und bequem nachglätten. Wird zum Filzen anstatt
Wasser ein Tiefgrund verwendet, kann auf
die nachfolgende Grundierung verzichtet
werden.
Farbe
Auf glatten und großdimensionierten Flächen können im Prinzip alle hochwertigen
Dispersionsfarben verwendet werden. Die
meisten dieser Produkte sind jedoch nicht
speziell für diesen Zweck formuliert und
führen nicht zwangsläufig zum bestmöglichen Ergebnis. Caparol hat bereits vor vielen Jahren auf den zunehmenden Trend rea-
giert und Innenfarben (CapaSilan, NespriSilan, CapaMaXX) entwickelt, die den besonderen Anforderungen auf glatten und
streiflichtbelasteten Flächen gerecht werden. Dabei geht es in erster Linie um lange
Offenzeit in Kombination mit einer möglichst tuchmatten Oberfläche. Denn matt ist
nicht gleich matt. Nach DIN EN 13300
dürfen stumpfmatte Innenfarben einen Reflektometerwert (Glanzgrad) von 1 bis 5 aufweisen. Produkte innerhalb dieser Einstufung wirken bei gewöhnlicher Ansicht auch
tatsächlich stumpfmatt. Betrachtet man die
gestrichenen Flächen jedoch aus einem flachen Winkel, können sie einen gewissen
Glanz aufweisen, der wiederum mögliche
Rollansätze und Verarbeitungsspuren sichtbar werden lässt. Dieses Phänomen wird als
Sheeneffekt bezeichnet. Je matter eine
Farbe ist, desto geringer ist deren Sheen.
Sinnvollerweise sollten auf betroffenen Flächen Farben mit einem möglichst geringen
Reflektometerwert von 1 bis 2 verwendet
werden. Auch der gute Verlauf sowie die
verarbeitungsfreundliche Konsistenz des
Werkstoffs tragen zum Gelingen der Oberfläche bei. In der Regel sind hochwertige
Innenfarben bereits werkseitig auf die Verarbeitungskonsistenz eingestellt, können jedoch in Abhängigkeit der Flächengröße und
Temperatur mit bis zu fünf Prozent Wasser
verdünnt werden. Eine höhere Verdünnung
ist meist nicht sinnvoll, da die überwässerte Farbe sehr dünn ausgerollt wird, wodurch sich die Offenzeit stark reduziert. Infolgedessen können sichtbare Rollansätze
und Glanzunterschiede entstehen. Des Weiteren wird dadurch das Deckvermögen herabgesetzt.
Werkzeug
Die Bedeutung des Werkzeugs wird im Malerhandwerk häufig unterschätzt. Gerade
wenn es darum geht, möglichst strukturarme Oberflächen zu erzielen, ist die Verwendung spezieller Walzen unabdingbar.
Werkzeughersteller bieten neben den klassischen Malerwalzen auch zahlreiche Spezialprodukte aus verschiedensten Materialien und mit unterschiedlichen Florlängen
an. Für die Herstellung strukturarmer Flächen eignen sich grundsätzlich Walzen mit
einem mittelkurzen, feinen Flor. Diese
haben jedoch den Nachteil, dass sie nur geringe Farbmengen halten können. Das erfordert eine höhere Frequenz der Farbaufnahme aus dem Gebinde, was wiederum
mehr Zeit in Anspruch nimmt und auf großen Flächen die Gefahr der Rollansätze
(Überlappungsspuren) erhöht. Klassische
Technikforum
langflorige Walzen hingegen können mehr
Farbe halten, erzeugen allerdings eine stärker ausgeprägte Rollstruktur. Als besonders
effektiv erweist sich die Kombination aus
den benannten Walzentypen. Nach intensiven Tests wurde ein leistungsfähiger Farbroller entwickelt, mit dem sowohl das Anlegen der Flächen wie auch das Nachrollen
zu optimalem Ergebnis führt – der Caparol
FeinRoller. Bei großen Flächen erfolgt mit
dem langflorigen Werkzeug zunächst die
Applikation und die Verteilung der Farbe.
Daraufhin wird das noch nasse Material im
einheitlichen Rhythmus mit dem Caparol
FeinRoller nachgerollt. Die Rollen sollten in
jedem Fall eine einheitliche Flordichte aufweisen und beim Applizieren nicht zu Materialansammlung im Randbereich führen.
Auch ist die Verwendung eines Rollstabs
unerlässlich. Damit lässt sich die Farbe in
langen Bahnen in einem Stück nachrollen,
wodurch weniger Ansätze entstehen. Das
Werkzeug sollte stets sauber und gut eingearbeitet sein. Während der Applikation
dürfen sich keine Fasern lösen.
Arbeitstechnik
Worum es bei der Applikation großdimensionierter glatter Flächen geht, ist die Vermeidung von sichtbaren Materialüberlappungen. Diese entstehen, wenn die Farbe in
33
Ideale Kombination für große Flächen: Mit der Standard-Malerwalze (links) wird die Farbe aufgelegt und grob
verteilt. Im direkten Anschluss folgt das Nachrollen mit dem Caparol FeinRoller (rechts). Auf diese Weise lassen
sich Flächen mit sehr feiner und gleichmäßiger Struktur herstellen.
eine bereits angetrocknete Farbschicht reingerollt wird. Dabei kommt es zwangsläufig
zu feinen Strukturunterschieden, die unter
bestimmten Betrachtungswinkeln und ungünstigen Lichtbedingungen sichtbar werden. Häufig zeichnen sich diese Arbeitsspuren durch einen veränderten Glanz ab.
Um diesen Effekt zu verhindern, muss die
Farbe grundsätzlich zügig nass in nass aufgetragen und gleichmäßig nachgerollt werden. Idealerweise sollte jeweils für das Auflegen und Nachrollen der Farbe mindestens
eine Person zuständig sein. Diese Arbeitsweise erfordert ein gutes Timing und Teamarbeit. Der Personalbedarf sollte stets der
Flächengröße angepasst sein. Auch ist es
wichtig, dass vor Beginn der Arbeiten alle
Vorarbeiten beendet wurden und die Flächen ausreichend zugänglich sind. Wenn je-
mand während der Applikation seine Arbeit
unterbrechen muss, um Gegenstände aus
dem Weg zu räumen oder den ungeschützten Teppich abzudecken, verliert er wertvolle Zeit. Neben den Ansätzen können sich
auch einzelne Rollspuren abzeichnen. Das
liegt daran, dass Walzen häufig im Randbereich eine andere Rollstruktur hinterlassen
als innerhalb der Rollbahn. Um diesen Effekt zu minimieren, hilft ebenfalls das Nachrollen mit dem Caparol FeinRoller. Wird bei
diesem Arbeitsgang die Rolle ohne Druck
über die Fläche geführt, richten sich die
Florfasern gleichmäßig auf, wodurch sich
eine sehr feine und besonders einheitliche
Struktur erzeugen lässt.
Fazit
Der zunehmende Trend zu glatten Wandund Deckenflächen erfordert eine Anpassung der Arbeitstechnik. In Kombination
mit speziellen Werkzeugen und Anstrichmitteln können nahezu perfekte Ergebnisse
erzielt werden. Solange es sich jedoch um
eine handwerkliche Ausführung handelt,
werden sich gewisse Arbeitsspuren in Abhängigkeit der Lichtsituation und des Betrachtungswinkels nicht immer vermeiden
lassen. Die eigentliche Herausforderung auf
glatten Flächen liegt in der Rollapplikation.
Deswegen wurde in diesem Beitrag auf die
Möglichkeit der Spritzverarbeitung nicht
näher eingegangen. <
Glatte Flächen treffen auf viel Licht. In diesem Schulgebäude kommt der Trend zur Geltung.
34
Innenbeschichtung
Aktuell
Glasgewebe der Zukunft
Natürlich, hochmodern und so stabil wie nie zuvor
>
Inspiriert von den hochmodernen Quarzdesigns von Capaver FantasticFleece
entstand jetzt das neue Capaver ElementEffects – ein Glasgewebe mit Quarzbeschichtung, das weitaus reißfester und
stabiler ist als herkömmliche Glasgewebe und in puncto Gestaltung zu den
hochwertigen Design-Wandbelägen
zählt. Das Schöne: Die Verarbeitung ist
genauso unkompliziert wie bei üblichen
Glasgeweben. Capaver ElementEffects
hält in der Gesamtkollektion der hochstabilen Capaver-Wandbeläge Einzug.
as Besondere an Capaver ElementEffects ist, dass es durch und durch
aus den Bestandteilen des natürlichen,
extrem harten Minerals (Quarz, SiO2) aufgebaut ist: Nicht nur das Trägermaterial
wurde aus einem äußerst reißfesten, neuartigen Glasgewebe gefertigt, auch die Oberflächenbeschichtung besteht in ihrem dreidimensionalen Aufbau aus unterschiedlich
großen Quarzpartikeln in Kombination mit
Glasgewebefaserstrukturen. Die gegenüber
herkömmlichen Glasgeweben oder -vliesen
deutlich höhere Zug- und Stoßfestigkeit
konnte durch eine spezielle, engmaschige
Webtechnik des Glasgewebe-Trägermaterials
erzielt werden.
D
Glasgewebe, modern inszeniert: Das strapazierfähige Capaver ElementEffects besticht mit klaren Strukturen, die
Äußerst stabil und abriebfest
in jedem gewünschten Farbton, auch mit Metallocryl Interior, beschichtet werden können.
Mit Capaver ElementEffects können Wände
und Decken belegt werden und die Flächen
vor Schwund- und Netzrissen geschützt
werden. Nicht nur der Untergrund, auch
die Oberflächenstruktur ist durch die von
Natur aus harte und abriebfeste Quarzbeschichtung sehr gut gegen mechanische Beeinträchtigungen geschützt. Im Gegensatz
zu geschäumten, beflockten oder geprägten
Strukturen können auch unter härtesten Be-
dingungen wie Schaben, Kratzen und Stoßen geringere Schäden entstehen, die
Quarzoptik bleibt unberührt.
Hochmodern in Struktur
und Design
Gestalterisch beeindruckt das neue Capaver
ElementEffects durch seine Dreidimensio-
nalität, die auch bei einer deckenden Beschichtung erhalten bleibt, und durch den
Matt-Glanz-Effekt im Wechselspiel aus
Quarzsand und feinem Glasgewebe. Dieser
Effekt verstärkt sich insbesondere dann,
wenn die Oberfläche von Capaver ElementEffects mit metallischen Farben wie Capadecor Metallocryl Interior beschichtet wird.
Das kann, muss aber nicht, hochglänzend
scheinen. Mit einer matten Beschichtung
Technikforum
35
So schön ist modernes Glasgewebe: Die feinen
Strukturen von Capaver ElementEffects wirken wie
eingraviert und geben der Wand einen aufregenden
Touch.
lässt sich der Glanzeffekt bewusst reduzieren, so dass auch zurückhaltendere Gestaltungen möglich sind. Capaver ElementEffects lebt vom Spiel aus Licht und Schatten
und liefert stets ein klares Statement, egal,
ob es sich um die sehr feinen Allover-Strukturen, organisch wirkende Muster oder
deutliche lineare Strukturen handelt. Das
neue Capaver ElementEffects ist in zehn individuellen Designs erhältlich, die vielseitig
einsetzbar sind.
Gewohnte Verarbeitung
Strukturen wie gemalt: Wände wie Unikate, die jedoch extrem strapazierfähig und langlebig sind, das ist jetzt mit
Die Verarbeitung ist schnell und genauso
einfach wie bei jedem klassischen Glasgewebe. Bei der Wandverklebung mit dem
Dispersionsklebstoff Capaver CapaColl GK
oder VK sind keine besonderen Bedingungen zu beachten. Capaver ElementEffects
wird abschließend je nach Belastungsstufe
mit einer deckenden Schlussbeschichtung in
jedem gewünschten Farbton des SpectrumColor-Farbsystems beschichtet. Metallische
Beschichtungen mit Capadecor Metallocryl
Interior sind hoch belastbar und sorgen, eingestuft in der Nassabriebklasse 1, für scheuerbeständige und desinfektionsbeständige
dem neuartigen Glasgewebe Capaver ElementEffects möglich.
Oberflächen. Capaver ElementEffects ist äußerst langlebig und kann bis zu fünf Mal
überstrichen, also renoviert werden.
Dank der großen Auswahl an Schlussbeschichtungen und der modernen Quarz designs lassen sich mit dem neuartigen Glasgewebe jetzt auch stark beanspruchte
Bereiche ästhetisch ansprechend und hochmodern gestalten. Caparol-Produktmanagerin Natascha Glenz (Dekorative Innenwandtechniken) ist sich sicher: „Mit Capaver
ElementEffects haben wir einen hoch -
wertigen, hochmodernen Wandbelag kre iert, der rasch eine große Fangemeinde finden wird und der dem Fachhandwerker
neue Anwendungsmöglichkeiten sowohl
im Privat- als auch im Objektbereich erschließt.“
Zur Messe Farbe – Ausbau & Fassade im
März in Köln wurde eine Gesamtbroschüre
über alle Capaver-Wandbeläge herausgegeben, mit Erläuterungen, Gestaltungsideen,
einer Übersicht und attraktivem Bildmaterial. <
36
Bodenbeschichtung
Fokus
So machen Sie Boden gut
Industriebodenbeschichtung als neues Geschäftsfeld fürs Handwerk – Von Martin Gies
>
Viele Malerbetriebe bieten Bodenbeschichtungen auf Kleinflächen wie
Balkonböden, Einzelgaragen oder Kellerräumen an und erweitern so ihr
Leistungsspektrum. Wer sich jedoch an
größere Bodenflächen heranwagt, muss
über besondere Kenntnisse auf diesem
Gebiet verfügen, um erfolgreich zu sein.
ie Verlockung ist groß, umsatzstarke
Aufträge durch die Beschichtung von
Industrieböden zu akquirieren. „Bodenbeschichter“ ist keine geschützte Berufsbezeichnung. Die Arbeiten dürfen prinzipiell
von jedem Betrieb ausgeführt werden. Es
werden auch keine teuren Spezialmaschinen
benötigt, die meisten Werkzeuge sind in
einem Malerbetrieb vorhanden. Doch um
große Bodenflächen fachgerecht und gleichzeitig effektiv auszuführen, sind Erfahrungen
im Umgang mit Reaktionsharzen und fundierte Kenntnisse bezüglich der Leistungsfähigkeit der unterschiedlichen Beschichtungssysteme erforderlich. Schon in der
Planungsphase kann eine falsche Systemauswahl zu einer Beeinträchtigung der Gebrauchstauglichkeit der Beschichtung führen. Wird
zum Beispiel nicht festgelegt, welche Rutschhemmung erforderlich ist, kann der Boden
bei Feuchtebelastung zu glatt sein, oder er
lässt sich schlecht reinigen, weil er zu rau ist.
Die Funktionen, die die Bodenbeschichtung
erfüllen soll, müssen daher klar definiert werden. Eine Bodenbeschichtung kann:
• die Staubbildung reduzieren und die
Reinigungsfähigkeit verbessern
• fugenlose und porenfreie Oberflächen
schaffen, die hohe Hygieneanforderungen (z. B. in der Lebensmittelindustrie)
erfüllen
• das optische Erscheinungsbild einer
Halle durch eine attraktive Farbgebung
verbessern
• die mechanische Widerstandsfähigkeit
verbessern
D
Die Beschichtung von Industrieböden gilt auch für das Fachhandwerk als lukratives Geschäftsfeld.
• die chemische Widerstandsfähigkeit erhöhen
• eine definierte Rutschhemmung nach
den Vorgaben der BGR 181 erzielen
• eine Abdichtung zum Schutz des Grundwassers vorsehen (Beschichtungen nach
dem Wasserhaushaltgesetz)
• eine bestimmte elektrische Leitfähigkeit
sicherstellen, wie dies z. B. in Gefahrgutlagern zum Explosionsschutz vorgeschrieben ist.
Bevor mit den eigentlichen Beschichtungsarbeiten begonnen werden kann, muss der
Untergrund geprüft und für die Beschichtung
vorbehandelt werden.
Bei der Untergrundbeurteilung
ist Vorsicht geboten
In den meisten Fällen bestehen Bodenflächen im Industriebau aus Beton oder aus Zementestrich. Teilweise sind diese Flächen
flügelgeglättet oder mit Hartstoffeinstreuungen versehen. Diese erscheinen auf den
ersten Blick fest und tragfähig, sind aber für
die Aufnahme von Reaktionsharzbeschichtungen zu hart und nicht saugfähig genug.
Eine mechanische Untergrundvorbereitung
ist, wie bei allen Untergründen, zwingend
erforderlich.
Teilweise werden auch feuchtigkeitsempfindliche Magnesitestriche im Indus triebau eingesetzt. Wenn die Gefahr besteht,
dass Feuchtigkeit aus dem Untergrund aufsteigt, muss ein diffusionsfähiges Beschichtungssystem eingesetzt werden. Andernfalls
kann sich Feuchtigkeit unter der Beschichtung sammeln und den Magnesitestrich
zerstören. Alte Magnesitestriche können
darüber hinaus Asbestfasern enthalten.
Sie dürfen nicht beschichtet werden,
sondern müssen fachgerecht entfernt werden.
Eine sorgfältige
Untergrundprüfung schützt
vor Überraschungen
Neben der Kenntnis über die Untergrundart ist die Festigkeit des Untergrundes eine
Technikforum
37
Mit einem Haftzugprüfgerät wird überprüft, ob der Untergrund eine ausreichende Festigkeit aufweist und ob
Beim Kugelstrahlen erhält der Untergrund eine feinraue Oberfläche, die eine optimale Haftung für die nachfolgen-
eine ausreichende Untergrundvorbehandlung vorliegt.
de Beschichtung ermöglicht.
wichtige Voraussetzung für eine dauerhafte
Beschichtung. Gibt es Anzeichen für ungenügende Festigkeiten, zum Beispiel bei
gerissenen oder mehlenden Oberflächen,
sollten Haftzugprüfungen auf dem vor behandelten Untergrund durchgeführt werden. Für Industriefußböden gilt als Mindestanforderung für die Oberflächenzug festigkeit ein Wert von 1,5 N/mm² (Zum
Vergleich: Bei einem Wärmedämm-Verbundsystem genügt ein Wert von 0,08
N/mm².) Die hohe Festigkeit ist erforderlich, damit die Beschichtung bei der späteren Belastung nicht vom Untergrund abgelöst werden kann.
fällen kommen Fräs- oder Schleifmaschinen
zum Einsatz.
Wie wird ein Estrich richtig
vorbereitet?
Eine Beschichtung kann den mechanischen
Belastungen im Industriebetrieb durch Befahren und Begehen nur standhalten, wenn
ein sicherer Verbund zum Untergrund
gewährleistet ist. Schmutz und Zement schlämme an der Estrichoberfläche müssen
restlos entfernt werden. Die groben Zuschläge aus dem Estrich sollen nach der
Vorbehandlung zu sehen sein. Für die
Untergrundvorbereitung können externe
Dienstleister eingeschaltet werden, die größere Flächen meist durch das Kugelstrahlen
(Blastrac-Strahlen) fachgerecht vorbereiten.
Es handelt sich um ein wirtschaftliches und
staubarmes Verfahren, das für die meisten
Untergründe optimal geeignet ist. In Sonder-
Was muss ich bei der
Verarbeitung beachten?
Ein häufig unterschätztes Problem während
der Verarbeitung sind die Temperaturen und
Feuchtigkeitsbedingungen in der Raumluft.
Erdberührte Bodenflächen sind meist kälter
als die umgebende Raumluft. Bei hoher
Luftfeuchtigkeit besteht die Gefahr von Kondensatbildung. Farbtonveränderungen oder
Haftungsstörungen können die Folge sein.
Zur Mindestausstattung eines Handwerkers
gehören daher ein Thermometer und ein
Hygrometer. Damit lässt sich die sogenannte Taupunkttemperatur bestimmen, bis zu
der eine Beschichtung gefahrlos ausgeführt
werden kann. Messergebnisse und Witterungsbedingungen sollten in einem Bau tagebuch festgehalten werden, um eine
spätere Kontrolle zu ermöglichen.
Eine Beschichtung braucht ein
gutes Team
Um größere Flächen wirtschaftlich beschichten zu können, benötigt man ein eingespieltes Team. Durch die relativ kurzen
Topfzeiten der Reaktionsharze muss ein zügiger Arbeitsfortschritt gewährleistet werden. Jeder Mitarbeiter im Team ist für bestimmte Arbeitsschritte wie Anmischen der
Harze, Transport vom Misch- zum Einbau-
ort, Auftragen, Verteilen und gegebenenfalls
Entlüften des Materials verantwortlich. Je
besser die Zusammenarbeit abgestimmt ist,
desto schneller und wirtschaftlicher kann
gearbeitet werden. Eine gute Baustellen organisation ist daher besonders wichtig.
Arbeitsschritte für eine Standard-Industriebodenbeschichtung auf Basis Epoxidharz
• Kugelstrahlen des Untergrundes
• Feinreinigung mit Industriestaubsauger
• Auftragen einer farblosen Grundierung
aus Epoxidharz. Die Grundierung wird
auf den Boden gegossen und mit einer
Hartgummirakel (Doppellippe) im Gegenzugverfahren auf dem Untergrund
verteilt. Um das Material porendicht
und gleichmäßig in den Untergrund
einzuarbeiten, wird mit einer lösemittelbeständigen Rolle im Kreuzgang
nachgerollt. Kann nicht sichergestellt
werden, dass der nächste Arbeitsgang
am Folgetag erfolgt, muss die Fläche
mit feuergetrocknetem Quarzsand abgestreut werden. Andernfalls härtet das
Harz so fest aus, dass kein Haftverbund
zur nachfolgenden Schicht gewährleistet ist.
• Zum Ausgleich von Untergrundunebenheiten erfolgt eine Kratzspachtelung bestehend aus Grundierharz und feinem,
feuergetrocknetem Quarzsand der Körnung 0,1–0,4 mm im Mischungsver>
38
Bodenbeschichtung
Kompakt
Aktuell
DIN-gemäß: Mit dem Caparol Raumakustikrechner auf der sicheren Seite sein
Bei der Kratzspachtelung werden mit einem HarzSand-Gemisch Unebenheiten ausgeglichen.
hältnis von ca. 1:1,5 Gewichtsteilen.
Der Auftrag erfolgt mit einer Edelstahlglättkelle.
• Die Nutz- bzw. Verschleißschicht wird
am besten mit einer weißen Hartgummizahnrakel in der gewünschten
Schichtdicke (min. 3 mm Zahnrakel für
ca. 1 mm Schichtdicke) aufgebracht.
Nach einer Wartezeit von ca. zehn Minuten wird mit einer Stachelwalze im
Kreuzgang nachgearbeitet, um eingeschlossene Luftblasen zu beseitigen.
Wichtig ist, ausreichende Trockenzeiten
zwischen den Arbeitsgängen und auch vor
der vollen Belastung der Bodenflächen einzuhalten. Epoxidharze benötigen in der
Regel sieben Tage bis zum Erreichen der
Endfestigkeit. Je nach Anforderungsprofil
können neben glatten Verlaufbeschichtungen auch gefüllte Verlaufmörtel, mit Quarzsand eingestreute oder vorgefüllte Beschichtungen eingesetzt werden, um die
optische Erscheinung, die mechanische
Widerstandsfähigkeit oder die Rutschhemmung zu verändern.
Schritt für Schritt zum Erfolg
Für Malerbetriebe, die neu in das Gebiet
der Industriebodenbeschichtung einsteigen
möchten, bietet die Caparol Akademie
Schulungen an, bei denen Grundlagen von
Industriebodenbeschichtungen vermittelt
werden. Auch Materialeinweisungen auf
der Baustelle sollten eingeplant und in Anspruch genommen werden. Auf jeden Fall
sollten die Handwerker auf Kleinflächen Erfahrungen im Umgang mit den Beschichtungsmaterialien sammeln, bevor Großflächen in Angriff genommen werden. <
Die DIN 18041 beschäftigt sich mit
der Hörsamkeit und der akustischen
Qualität in kleinen bis mittelgroßen
Räumen. Dabei sind die Dimensionierung und die räumliche Verteilung
von schallabsorbierenden und schallreflektierenden Flächen entscheidende
Faktoren und ausschlaggebend für
die Nachhallzeit. Um die benötigten
Absorberflächen zu ermitteln, hat
sich der Caparol Raumakustikrechner
als Planungshilfe bewährt.
Räume werden unterschiedlich genutzt und
jede Art der Nutzung erfordert eine auf die
Bedürfnisse abgestimmte und optimierte
Raumakustik. In der DIN 18041 werden
zwei Raumgruppen definiert. Gruppe A:
z. B. Klassenzimmer, Seminarräume, Gemeindesäle, Kindergartenräume. Die primäre Anforderung ist eine gute Hörsamkeit mit
der maßgebenden Größe der Nachhallzeit.
Gruppe B: z. B. Sprechzimmer in Anwalts- und Arztpraxen, Verkaufsräume,
Gaststätten, Werkräume, Bibliotheken. Hier
ist die gute Sprachkommunikation über geringe Entfernungen wichtig, die über die erhöhte Schallabsorptionsfläche erreicht wird.
Dies hat eine Verringerung des Schalldruckpegels und die Reduzierung der Nachhallzeit zur Folge. Mit den Caparol Akustiksystemen Melapor, Resipor, Fine und Structure
lassen sich die nach der DIN 18041 benötigten schallabsorbierenden Flächen problemlos in den Räumen einbringen.
Damit die Berechnung genauso leicht
von der Hand geht wie die Verarbeitung
der CapaCoustic Akustiksysteme, stellt
Caparol Planern, Handwerkern und allen
Interessierten kostenlos den Caparol Raumakustikrechner zur Verfügung. Das OnlineProgramm ermöglicht es schnell und unkompliziert, eine raumakustische Planung
nach DIN 18041 für die jeweils geplante
Raumnutzung vorzunehmen. Dies führt zur
Planungssicherheit und hilft bei der Ermittlung des Materialbedarfs.
In der Eingabemaske auf der Internetseite von Caparol wird zunächst eine Bei-
spielberechnung angezeigt, in der alle Felder, die für eine zuverlässige Berechnung
benötigt werden, vorbelegt sind. Hier können Sie jetzt ihren Raum definieren. Zu Beginn wird die Raumnutzungsart gewählt. An
dieser Stelle erfolgt im Hintergrund die Zuordnung zur Gruppe A oder B, entsprechend den Vorgaben der Norm. Nach der
Eingabe von Raumgeometrie, Oberflächenbeschaffenheit, Raumbegrenzungsflächen
sowie Typ und Menge der Einrichtungsgegenstände wird die theoretische akustische Raumqualität, ohne zusätzliche schallabsorbierende Flächen, in grafischer Form
angezeigt. Abschließend wählt man das gewünschte Caparol CapaCoustic System aus
und legt die zu belegende Fläche fest. In der
grafischen Ergebnisdarstellung sind Ist- und
Sollwerte, Vorher und Nachher übersichtlich auf einen Blick dargestellt. Das Ergebnis kann mit allen An gaben ausgedruckt
oder als PDF abgespeichert werden. Probieren Sie es aus: Unter www.caparol.de/
service/digitaler-service haben Sie direkten
Zugriff auf den Caparol Raumakustik rechner. <
Technikforum
39
New Media für die Praxis
Impressum
Herausgeber
Redaktion
Autoren
dieser
Ausgabe
Gestaltung
Litho
Druck
Anschrift der
Redaktion
Die vier Welten auf dem iPad heißen:
• authentic_life: luftig, leicht, erfrischend
und natürlich
• re:urban: lebendig, kommunikativ,
provokant und farbenfroh
• sensual delight: sanft, gefühlvoll,
ruhig und sphärisch
• ExtraOrdinary: warm, rustikal,
extravagant und eigenwillig <
Technikforum – Farben Lacke Bautenschutz
Caparol Farben Lacke Bautenschutz GmbH
Roßdörfer Straße 50, 64372 Ober-Ramstadt
www.caparol.de
Franz Xaver Neuer (verantw.), Dr. Franz Dörner
Oliver Berg, Dieter Stauder (beide Caparol-Fassadendämmtechnik), Martin Gies
(Disbon-Technik), Walter Bücher, Rudolf Kolb, Bernhard Linck,
Alfred Lohmann (alle Caparol-Technik), Dr. Christian Brandes (CaparolBaudenkmalpflege), Dr. Thomas Brenner (Caparol-Produktmanagement)
Jost Design, Darmstadt
data-graphis, Wiesbaden
Heinze GmbH
CAPAROL Farben Lacke Bautenschutz GmbH
Presseabteilung Redaktion Technikforum
Roßdörfer Straße 50, 64372 Ober-Ramstadt
Telefon: 06154 71-1097, Telefax: 06154 71-643
E-Mail: [email protected]
Veröffentlichung von Bildern und Texten nur mit Genehmigung der
Redaktion. TECHNIKFORUM steht zum Download im Internet bereit:
www.caparol.de/technik-forum
Schutzgebühr: 5,00 EUR
Über „SPECTRUM_express“ lassen sich mit
wenigen Handgriffen eigene Fotos gestalten.
Mit Zauberstab, Pinsel oder Radierer können einzelne Bereiche auf dem Foto belegt
und bis zu drei Bauteile mit unterschiedlichen Farbtönen gestaltet werden.
Wie Farbkonzepte die Architektur beeinflussen, wird unter „Inspiration“ gezeigt.
Mit der Wisch- und Würfelfunktion können
Bildbeispiele spielerisch verglichen werden.
Der Fassaden-Konfigurator ermöglicht es,
Fassaden in den verschiedensten Gestaltungen zu betrachten. Die unterschiedlichen Ergebnisse können gespeichert werden und stehen jederzeit zur Verfügung, um
weitere Varianten der Gestaltung auszuprobieren. So kreiert man sein persönliches
Wunschhaus:
1. Eines der drei Dämmsysteme
auswählen.
2. Haustyp wählen, der dem eigenen
Zuhause entspricht.
3. Bevorzugten Gestaltungsstil auswählen.
4. Aus verschiedenen Farbkonzepten den
Favoriten festlegen. Weitere Informationen auf http://daemmung.caparol.de
Die Caparol Trendwelten 2012 | 2013 sind
mit dem iPad 2 und dem neuen iPad zu erleben.
Caparol hat gemeinsam mit dem Institute International Trendscouting der Hochschule für angewandte Wissenschaft und
Kunst (HAWK) in Hildesheim die vier Trendwelten für 2012 | 2013 entworfen. Jede
Trendwelt bildet eine eigenständige Kollektion mit jeweils zehn komplett neuen Farbnuancen, die sorgfältig ausbalanciert wurden.
www.caparol.de
CP Technik Forum 04 / 2013 · 881128
Die neue Version der GestaltungsApp
ColorWorld 2.0 bietet die gesamte farbige Vielfalt von Caparol. In drei Bereichen entdeckt man Farben und Materialien für die individuelle Architekturgestaltung. Unter „Kollektionen“
wird ein Überblick über sämtliche
Farbton- und Materialkollektionen aus
den Caparol-Bereichen Farben, Putze,
Bautenlacke und Lasuren gegeben.
Zudem sind dekorative Innenwandtechniken, Bautenschutz, Fassaden- und
Dämmtechnik sowie Baudenkmalpflege
in der App enthalten. Die Farbflächen
können im Vollbild betrachtet werden.
Such- und Filterkriterien führen leicht
zur gewünschten Oberfläche.
CARBON FASSADENDÄMMUNG
Für Ihren Erfolg machen wir
uns elefantenstark.
Jetzt bringen wir die Carbon Fassadendämmung ganz groß raus und schaffen
neue Nachfrage bei Hausbesitzern in ganz Deutschland.
• Warm. Schön. Elefantenstark. Unsere Angebote für Hausbesitzer:
die drei Fassadendämmsysteme PRO, CARBON und CARBON S
• Neu und extraschlank: Unsere Dalmatiner-Fassadendämmplatte S 024.
Extraschlanker Wandaufbau durch 30 % mehr Dämmleistung
• Erstmals für Endkunden: Unsere großangelegte Werbekampagne.
25 Mio. Zuschauer sehen unsere TV-Spots, 37 Mio. lesen unsere Anzeigen
Profitieren auch Sie von der Kampagne! Jetzt informieren und Caparol Carbon Partner werden: 06154 - 716 877