Kunststoff Reparaturmaterial
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Kunststoff Reparaturmaterial
European Adhesives Laboratory gültig ab 01/06/99 3 Autoreparatur-Systeme 3M 05900 / 05901 FPRM Flexible Parts Repair Material Kunststoff-Reparaturmaterial 1. Partnummer 3M 05900 Set mit 2 Tuben à 150 ml 6 Sets / Karton 3M 05901 Set mit 4 Doppelkartuschen à 50 ml und 8 Mischdüsen 3 Sets / Karton 2. Beschreibung / Typische Anwendungen 3M FPRM 05900 und 05901 sind lösemittelfreie Epoxy Klebstoffe bzw. Füller. Sie bestehen aus zwei Komponenten, die im Volumens-Verhältnis 1:1 gemischt werden (Teil B = Basis, Teil A = Accelerator / Beschleuniger). Beide Versionen sind zur Reparatur von Beschädigungen wie Risse, Schrammen oder Löcher an Kunststoff-Karosserieteilen vorgesehen. Es ist geeignet für praktisch alle Kunststoffarten wie PP, EP, TPO, PP/EPDM, PC, PUR, ABS etc. Abgerissene Teile bzw. abgebrochene Ecken und Kanten können damit wieder angeklebt werden. Ideal auch zur Reparatur von sonstigen Kunststoffteilen, wie z.B. Boote, Surfbretter, etc. Das Material entspricht nach der Durchhärtung den Eigenschaften flexibler Kunststoffe, d.h. es zeigt auch bei Stoßeinwirkung kein Einreißen oder Abbröckeln. Das neue 3M FPRM 05900 und 05901 bietet: Reparatur der meisten auf Fahrzeugen eingesetzten Kunststoffe mit nur einem Produkt, bei schwierig zu verklebenden Kunststoffen gemeinsam mit einem Primer (3M 05917 oder 2262-H) Einfache Anwendung, speziell bei FPRM 05901 in Duopack Doppelkartuschen, die mit Mischdüsen und dem 3M 08190 Auftragsgerät verwendet werden optimale Verarbeitungs- und Trockenzeit für eine schnelle Reparatur einfach und schnell schleifbar exzellente Standfestigkeit, fließt nicht exzellent überlackierbar entspricht der Festigkeit und Flexibilität von Stoßfängern aus Kunststoff Da es sich um ein zweikomponentiges Epoxy-Material handelt, ist die Trockenzeit unabhängig von der Luftfeuchtigkeit, aber abhängig von der Temperatur (je kälter, desto langsamer). 1 3M FPRM ist ein Teil des 3M Plastikreparatursystems bestehend aus folgenden Produkten: 08190 Auftragsgerät für Doppelkartuschen mit Vorschubkolben 08198 Mischdüsen 08985 Plastikreiniger 1 Liter (in Österreich nicht erhältlich) 05917 Polyolefin Primer 200 ml Spraydose (in Österreich nicht erhältlich) oder 2262-H VHB Primer Dose 0,5 Liter SC-DR Roloc Discs für die Vorbereitung der Reparatur 06945 Scotch Protective Tape 50 mm x 18,2 m 3020 Crack-Seal Tape selbsthaftendes Glasgittergewebeband 50 mm x 50 m oder 100 mm x 25 m 3M 255P Discs (P180 / P280 / P400) für Schleifarbeiten Typische Anwendungen / Beispiele 3M FPRM 05900 und 05901 ist speziell für die Reparatur kleiner bis mittlerer Schäden wie Kratzer, Löcher, Risse auf Kunststoff-Karosserieteilen geeignet wie z.B. auf: Teile vordere und hintere Stoßfänger Kotflügel Heckklappe seitliche Schutzflächen Seitenschweller * ** Beispiele ca. 90 % aller europäischen und japanischen Fahrzeuge sind mit Stoßfängern aus TPO* ausgerüstet vordere Kotflügel** bei Renault Scénic und Clio II, Mercedes A-Klasse, Landrover Freelander. Vordere und hintere Kotflügel bei VW New Beetle Mercedes A-Klasse ältere Mercedes E- und S-Klasse Modelle sowie Mercedes 190 VW Passat, Volvo, die meisten sportlichen und besser ausgestatteten Modelle TPO = Thermoplastische Olefine (PP, PP/EPDM etc.) alle diese Kotflügel und die äußere Schale der Heckklappe der Mercedes A-Klasse sind aus Noryl GTX, einem Thermoplast von GE Plastics, hergestellt. Tests auf dem Kotflügel des Renault Scénic mit dem neuen FPRM erzielten hervorragende Resultate. Auch größere Schäden können repariert werden, aber die Reparaturkosten werden oft höher sein als der Austausch durch einen neuen Teil. 3M FPRM 05900 und 05901 kann auch zur Reparatur von Kunststoff-Konsolen, Verkleidungen und Armaturenbrettern im Innenraum des Fahrzeugs eingesetzt werden, allerdings nicht auf geschäumten PVC-Flächen. Ca. 50 % aller im Innenraum eingesetzten Kunststoffteile sind aus PP. Weiters ist es sehr gut geeignet zur Reparatur von Motorradverkleidungen (meistens aus ABS => keinen Primer einsetzen), die sehr häufig beschädigt werden. Diese Teile sind meistens sehr teuer und schwierig erhältlich, sodaß eine Reapratur meistens dem Austausch vorgezogen wird. Achtung: 3M FPRM ist nicht geeignet zur Reparatur von strukturell belasteten Teilen aus hochbelastbarem Kunststoff (z.B. für stoßabsorbierende Teile in Stoßfängern). 2 3. physikalische Eigenschaften Basis Farbe Feststoffanteil Spezifisches Gewicht (g/ml) Mischverhältnis (nach Volumen) Verarbeitungszeit bei 23°C Trockenzeit schleifbar Anwendungstemperatur Shore D Härte nach 30 Minuten bei 23°C nach kompletter Aushärtung bei 23°C Lagerbedingungen Haltbarkeit Klebekraft Substrat Polypropylen (PP) ABS Polyester Polycarbonat Teil A: Teil B: Polymercaptan Epoxidharz weiß dunkelgrau 100 % 100 % 1,13 1,53 100 Teile 100 Teile ca. 5 bis 7 Minuten 20 bis 30 Minuten, bei PVC länger einfach und schnell nach 20 Minuten zwischen 15°C und 30°C 35 70 kühl und trocken 1 Jahr unter normalen Lagerbedingungen siehe auch Ablaufdatum und Lotnummer Scherkraft bei 23°C 2°C (in MPa) 2,1 4,0 1,3 4,0 Kommentare: Verarbeitungszeit: Die Verarbeitungszeit von FPRM wurde im Hinblick auf eine schnelle und problemlose Verarbeitung auf 5 bis 7 Minuten optimiert. Eine kürzere Verarbeitungszeit würde dazu führen, daß das Produkt nicht sorgfältig aufgetragen werden kann und damit die benötigte Reparaturzeit verlängert wird. Eine längere Verarbeitungszeit würde die Trockenzeit erhöhen und damit ebenfalls die Reparaturzeiten verlängern. Schleifbarkeit: Das neue FPRM ist wegen der Epoxy Chemie sehr einfach nach 20 Minuten zu schleifen. Verglichen mit Produkten auf Polyurethanbasis ist FPRM bedeutend schneller und einfacher zu schleifen. Dabei setzen die Schleifmittel weniger zu, das Produkt löst sich an Ecken nicht ab und es wird ein hervorragendes Aussehen erzielt. Härte: Die endgültige Härte von FPRM entspricht in etwa der Härte der meistens verwendeten Kunststoffe für Stoßfänger (PP, PP/EPDM). Die Reparaturstelle verhält sich damit ähnlich wie der umgebende Kunststoff und ist somit dauerhafter. Standfestigkeit: wird geprüft, indem eine dicke Raupe auf eine Platte aufgetragen wird und die Platte unmittelbar darauf vertikal gestellt wird. FPRM fließt dabei nur 2 mm. Mit FPRM können dicke Schichten aufgetragen werden, die nicht abfließen. Scherkraft auf Kunststoffen: sehr gute Resultate gemeinsam mit dem Primer 3M 05917 oder 3M 2262-H. Sehr gut auf ABS und PC ohne Primer. Der Primer kann für alle Kunststoffe außer ABS verwendet werden; bei der Verwendung von Primer auf ABS kann es zu schlechter Klebekraft und/oder schlechter Aushärtung von FPRM kommen. Auf anderen Kunststoffen wie TPO (Thermoplastisches Olefin, z.B. PP) wird bei der Verwendung von Primer die Klebekraft ein wenig herabgesetzt, sie bleibt aber ausreichend. Die Klebekraft auf Polyester ist mittelmäßig. 3 4. Kunststoffidentifizierung Grundsätzlich gibt es 3 Arten von Kunststoffen: Thermoplaste: bestehen aus unvernetzten Molekülen, die bei Erwärmung aneinander entlanggleiten können. Der Vorgang ist beliebig oft wierderholbar, solange keine thermische Überbelastung erfolgt. Duroplaste: sind Kunststoffe, deren Makromoleküle nicht verbunden nebeneinander liegen, sondern wie ein räumliches Netzwerk miteinander verbunden sind. Duroplaste lassen sich, einmal vernetzt, nicht wieder umformen. Elastomere: sind dadurch gekennzeichnet, daß sie sich mit geringer Kraft um das Mehrfache ihrer Länge dehnen lassen und nach Wegnahme der Kraft ihre ursprüngliche Form wieder annehmen. Die Kunststoffart kann auf drei verschiedene Arten identifiziert werden: 1. Seit ungefähr 10 Jahren ist die Kunststoffart auf der Rückseite der meisten Teile angegeben, um das Recycling zu vereinfachen. primerlos reparierbare Kunststoffe GFK glasfaserverstärkte Kunststoffe PUR Polyurethan ABS Acrylonitril Butadien Styrol PC Polycarbonat PA Polyamid PBT Pocan mit Primer reparierbare Kunststoffe PP Polypropylen EPDM Ethylen-Propylen-Terpolymer PTFE Polyterafluorethylen PPO Polyphenyloxid PMMA Polymethylmethacrylat (PE Polyethylen) 2. Das zu reparierende Teil wird an einer unsichtbaren Stelle leicht angeschliffen. Entstehen dabei verschmolzene Partikel, handelt es sich um PP, EPDM, PPO, PMMA oder PE, sollte mit dem Primer 3M 05917 oder 3M 2262-H vorbehandelt werden. Entstehen dabei nur Staubpartikel, dann kann der Kunststoff ohne Vorbehandlung verarbeitet werden. 3. Einen kleinen Teil aus dem zu reparierenden Teil auschneiden und in Wasser legen. Wenn der Teil schwimmt, dann einen Primer verwenden. Wenn er versinkt FPRM direkt ohne Primer anwenden. 4 5. Verarbeitung Die neue FPRM Verarbeitungsmethode ist auf den Illustrationen des Informationsblattes, das jedem Set beiliegt, ersichtlich. Es ist aufgebaut wie ein kleiner Poster mit 10 Zeichnungen, die die Reparaturschritte zeigen. Die gleiche Methode wird zur Reparatur von anderen Kunststoffteilen angewendet. Bei kleinen Reparaturen (Kratzern): Nur Schritte 1, 5, 7 bis 10 durchführen Bei großen Reparaturen (Löcher, Risse): Schritte 1 bis 10 durchführen. Es wird empfohlen Stoßfänger vor der Reparatur zu demontieren. 1. Reparaturstelle mit Seifenwasser gründlich reinigen. Komplett trocknen lassen. Anschließend mit 3M 08985 Kunststoffreiniger zur Entfernung von Wachs, Fett etc. reinigen. (3M 08984 Klebstoffreiniger kann bei sehr schmutzigen Teilen verwendet werden, speziell um Teer zu entfernen. Da es sich um ein aggressiveres Lösungsmittel handelt, wird empfohlen, ihn zuerst auf einer kleinen Stelle zu testen.) Reiniger komplett ablüften lassen. 2. Reparaturstelle schleifen, dabei umgebenden Lack entfernen. Löcher und Risse mit geeignetem Schleifmittel zu einer V-Form schleifen: - 3M Roloc Disc P36 für harte Kunststoffe (z.B. PC) - 3M SC-DR für weichere Kunststoffe (z.B. PP) Reparaturstelle abwischen und verbleibenden Schleifstaub mit Druckluft wegblasen. 3. Bei mittleren bis größeren Schadstellen wird FPRM vorerst auf der Rückseite des Stoßfängers aufgetragen. 3M 06945 Scotch Protective Tape (oder ein starkes Abdeckand) auf der Außenseite applizieren, um ein Durchfließen von FPRM durch die Schadstelle zu vermeiden. 4. Eine Schicht des Primers 05917 oder 2262-H auf Polyolefin basierenden Kunststoffen (PP, PP/EPDM, TPO,...) auftragen, um eine gute Haftung von FPRM zu gewährleisten. Auf ABS Kunststoffen keinen Primer verwenden (kann zu schlechter Haftung führen). Ein Primer kann auf allen anderen Kunststoffen verwendet werden, wird aber die Haftung nicht verbessern. Primer vor dem Auftrag von FPRM 10 Minuten ablüften lassen. 5. FPRM vorbereiten und auf Schadstelle auftragen um Loch oder Riß zu füllen. Reparaturstelle verstärken, indem selbsthaftendes Glasfaserband 3M 3020 hinten überlappend appliziert wird. FPRM 05900 Tuben: Zwei gleich große Mengen der Teile A und B auf eine saubere und trockene Platte auftragen. Material mit einer sauberen Spachtel zu einer einheitlich grauen Masse mischen. FPRM auf die Reparaturstelle auftragen und mit Spachtel hineindrücken. FPRM 05901 Duopack Kartuschen: Kartusche in 3M 08190 Auftragsgerät einsetzen. Kappe durch drehen entfernen und sicherstellen, daß beide Teile A und B austreten. Ende der Mischdüse auf gewünschte Größe zuschneiden und Mischdüse auf Bajonettverschluß der Kartusche montieren. Direkt auf Reparaturstelle auftragen. 6. Mit einer Spachtel in Reparaturstelle hineindrücken, bis das 3020 Tape gut durchgetränkt ist. Die Verarbeitungszeit von FPRM beträgt ca. 6 bis 7 Minuten FPRM vor dem nächsten Reparaturschtritt ca. 20 Minuten trocknen lassen. 7. 06945 Scotch Protective Tape entfernen. Eine Schicht Primer auftragen. Primer vor nächstem Schritt ca. 10 Minuten ablüften lassen. 5 8. FPRM vorbereiten und auf Reparaturstelle außen auftragen. Mit einer Spachtel gut in die Reparaturstelle hineindrücken und gewünschte Form herstellen und glätten. FPRM vor dem Schleifen 20 Minuten trocknen lassen. 9. Reparaturstelle mit 3M 255P Disc schleifen. Auf weichem Kunststoff wie PP mit P180 beginnen, fortsetzen mit P240. Falls erforderlich Endschliff mit P400. Auf hartem Kunststoff wie ABS oder PC können niedrigere Gradationen verwendet werden (P80 bis P120). Auf Erwärmung der Oberfläche während des Schleifens achten, um ein Schmelzen des Kunststoffs und des frischen FPRMs zu vermeiden. 10.Oberfläche trocken abwischen und mit Druckluft abblasen, um Scheifstaub zu entfernen. Lackieren entsprechend den Empfehlungen des Lackherstellers für Kunststofflackieren. 3M 05917 kann mit den üblichen Lacksystemen als Primer für PP und PP/EPDM eingesetzt werden. Achtung: Das FPRM Material erreicht die volle Härte und Klebekraft nach 24 Stunden. In den ersten Stunden sollten die Teile vorsichtig behandelt werden. 6. wichtigste Eigenschaften Eigenschaften Vorteile 2K Epoxy Formel Optimierte Verarbeitungs- und Trockenzeit Exzellentes Finish und Überlackierbarkeit Einfach schleifbar Trocknung unabhängig von der Luftfeuchtigkeit kein Eintrocknen in der Verpackung Für alle Werkstätten das richtige System verfügbar Geringe Kosten bei großen Anwendungen Schnellere Reparatur bei kleinen bis mittleren Reparaturstellen Automatisches Mischen in der Düse Ein Produkt für nahezu alle Kunststoffe 2 Verpackungsarten Tuben Duopack Kartuschen Komplettes System 6 7. Hinweise Nur 05917 oder 2262-H Primer zur Verbesserung der Klebekraft einsetzen Oberfläche sorgfältig vorbereiten und reinigen Bei Duopack nur die vorgesehene 3M 08198 Mischdüse für korrekte Durchmischung verwenden Vor Gebrauch mindestens 24 Stunden zwischen +15°C und +30°C lagern Mischdüse bis zur nächsten Reparatur auf Kartusche belassen Entsprechende Persönliche Schutzausrüstung (PSA) verwenden (Sicherheitsbrillen, Handschuhe und Masken) Während der Schleifarbeiten eine Partikelmaske mit Schutzwirkung P1 oder P2 tragen. P1: 3M 06983 oder 3M 9310 P2: 3M 06922 oder 3M 9322 Während der Anwendung des Materials eine Lackierermaske mit Schutzwirkung A1P1 oder A2P2 tragen. A1P1: 3M 06941 A2P2: 3M 06942 oder 3M 6002D Maskenset Serie 6000 Bei ABS Kunststoff keinen Primer verwenden FPRM 05901 Kartuschen nicht verwenden, wenn die Temperatur des Produkts unter 15°C liegt FPRM nicht über 40°C erwärmen, um die Aushärtung zu beschleunigen FPRM nicht zur Reparatur von strukturell tragenden Teilen verwenden Nicht zur Reparatur von Polyethylen Teilen verwenden (z.B. Ausgleichsbehälter für Kühlflüssigkeit) Bitte beachten Sie das Sicherheitsdatenblatt oder fragen Sie das 3M Umweltreferat (Telefon 01/86686-475). 7