Er tanzt und tanzt und tanzt

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Er tanzt und tanzt und tanzt
Allgemeiner
Anzeiger
extra
Das Wochenblatt für Thüringen
REISE · FREIZEIT · WISSEN
2. Jahrgang · 6. Ausgabe · 12. Februar 2016 · www.meinanzeiger.de
REISE: Das Heilige Jahr in
Rom vom Petersdom bis
zur Engelsburg – Was es für
Touristen zu sehen gibt
Seite 3
Achtung ab sofort
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WISSEN: Diskretion und
Verschwiegenheit sind
die obersten Gebote der
TelefonSeelsorge
Seite 8
Physik ist überall
Einschreibung in das Studium fürs Sommersemester
Die Physik erklärt die Welt,
die uns umgibt. Physik ist
spannend, Physik ist überall.
Den Bachelorstudiengang
Physik an der Universität Jena
kann man auch im Sommersemester starten. Die Einschreibung ist online bis zum
15. März 2016 möglich.
„Unsere Studierenden
können an der Fakultät die
ganze Vielfalt der Physik
erleben. Von der Astronomie
und Astrophysik über die
Säulen der modernen Physik,
die Quantentheorie und
die Gravitationstheorie bis
hin zur Erforschung neuer
Materialien und – natürlich in
der Lichtstadt Jena – die Optik
und Photonik“, sagt Professor
Holger Gies.
Das Studium ist zulassungsfrei. Studieninteressierte sollten viel Interesse und Freude
am Experiment und der mathematischen Beschreibung
der Natur mitbringen. Die
Physikalisch-Astronomische
Fakultät legt großen Wert auf
eine intensive Betreuung der
Studierenden.
MEhr InfoS
www.physik.uni-jena.de und
www.studiencheck.uni-jena.de
Sie laufen bei uns
Die Wise Guys präsentieren ihr neues Album
auf der Tour „Läuft bei euch“
Das aktuelle Studio-Album
der Wise Guys „Läuft bei
euch“ wurde im vergangenen
Jahr veröffentlicht. Auf der
CD setzt sich Deutschlands
erfolgreichste Vokal-Band
mal ironisch, mal sarkastisch
und mal ernsthaft mit verschiedenen Auswüchsen des
Zeitgeistes auseinander. Der
mobile Selbstportrait-Wahn
(„Selfie“), das Verhalten der
sogenannten Schaulustigen
(„Gaffen“), korrupte Fußballfunktionäre („Gaunerkarriere“) – alle bekommen ihr Fett
weg.
Wise-Guys-Knaller,
Midtempo-Songs und Balladen machen „Läuft bei euch“
zu einem musikalisch und
textlich vielseitigen Album.
Dass der Humor nicht zu kurz
kommt, beweisen die Lieder
„Warten“ und „Sie klatscht
auf die 1 und die 3“. Nachdenklicher geht es im Song
„Tim“ zu, der auf der wahren
Geschichte eines MobbingFalles basiert; dies ist die erste
Komposition von Andrea
Figallo für die Wise Guys, der
die CD erneut produziert hat.
Mit „Läuft bei euch“ wollen die Wise Guys am Erfolg
des Vorgänger-Albums „Achterbahn“ (2014) anknüpfen.
Live können sich die
Zuschauer auf die Songs von
„Läuft bei euch“ freuen:
deutsche Texte, eingängige
Harmonien, gute Arrangements – und alles a cappella.
Und ihre Klassiker werden die
Wise Guys ihren Fans ebenfalls nicht vorenthalten.
tErMIn
21. April, 20 Uhr, Wise Guys in
der Alten Oper in Erfurt
Am 21. April gastieren die Wise Guys in der Alten Oper
in Erfurt.
Foto: Agentur
Tänzer und Musicalsänger Miles Shane ist viel herumgetourt. Jetzt will er in Mühlhausen eine Tanzschule eröffnen.
Foto: Götze
Er tanzt und tanzt und tanzt
Miles Shane aus Rottleben will sich nach Stationen in Berlin und Amerika dauerhaft in Nordthüringen niederlassen
Von Claudia Götze
Wie 38 sieht er nicht aus, eher
wie der Lieblingsschwiegersohn von nebenan. Tänzer
und Musicalsänger Miles
Shane, eigentlich Michael
Schilling mit bürgerlichem
Namen, liebt rote Sachen
und Mützen. Er kann
tanzen, tanzen, tanzen.
Mit Kindergartenknirpsen,
Grundschülern und
Jugendlichen vor allem. Wer
einmal mit ihm auf dem
Tanzparkett stand, will es
nicht mehr verlassen.
Entdeckt wurde Miles vor
14 Jahren in einer Diskothek in Bischofferode vom
Starchoreographen Detlef D.
Soest. Anschließend gewann
Miles in der Danceschool
von Soest als bester Sänger
und Tänzer einen Workshop.
International bekannt wurde
Miles Shane als Tänzer für
Howard Donald von der
Gruppe „Take That“. Er tourte
im Sommer 2003 als LatinoTänzer durch Europa.
Miles kommt aus Rottleben
im Kyffhäuserkreis. Von dort
stammt auch Supermodel Eva
Padberg. „Wir sind zusammen
zur Schule gegangen“, erzählt
Miles. „Wenn wir uns sehen,
grüßen wir uns“, sagte er.
„Berührungspunkte gab es
mal auf der Fashion Week in
Berlin“.
Wie Padberg ist Shane
auch in Amerika gewesen.
Später stieg er als Tanzlehrer
in Berlin ein, wo er noch zwei
Tage in der Woche Unterricht gibt. Doch regelmäßig
und gern kehrt er nach
Thüringen zurück. Er tanzt
zurzeit auf sehr vielen
Hochzeiten. In Berlin, in der
Lessingschule Nordhausen,
in der Kita „Uferknirpse“ in
Mühlhausen, im kleinen
Uftrungen. Er ist Sänger und
modelt. Er ist das vierte von
sieben Geschwistern.
„Das war toll als Kind,
aber nichts für immer“. Der
kleine Miles bemerkt schon
mit sieben Jahren, dass er sich
zur Musik und zum Tanzen
hingezogen fühlt. Mit sehr
großem Erfolg tritt er zum
ersten Mal im Jahr 1998
gemeinsam mit Touché auf.
Hier werden auch die Medien
auf Miles aufmerksam. Viele
Veranstalter melden sich bei
ihm und buchen ihn. Er wird
1999 zum besten Tänzer und
Sänger Thüringens gewählt.
Nun also Mühlhausen,
Nordhausen und immer
wieder Rottleben. „Da
wohnen meine Eltern, leben
meine Geschwister“, sagt er.
„Eine eigene Tanzschule ist
mein Traum“, fügt er hinzu.
Er weiß, dass er sich diesen
bald erfüllen kann. Nachdem
er in den letzten vier Jahren
viel unterwegs war, will er
nun sesshaft werden und eine
Tanzschule in Mühlhausen
eröffnen.
„Tanzbegeisterung ist
überall vorhanden“, sagt
Miles Shane. „Selbst kleine
Kinder lieben es“, hat er
festgestellt. Und: „Auch die
Mütter haben Lust auf ein
Afterwork-Dancing.“ Der
Tänzer macht auch ganz
verrückte Sachen: Er gibt
Crashkurse für zukünftige
Brautpaare, die sich auf ihrer
Hochzeit nicht blamieren
möchten.
„Dass das hier Provinz ist,
stört mich nicht“, sagte er.
„Die Kinder können genauso
gut tanzen wie die in Berlin“,
weiß er. „Aber Tanzen allein
reicht nicht. Man muss
kreativ sein und Spaß haben.“
„Bilder des Lebens sind
wichtig“, sagt der junge
Entertainer und ausgebildete
Medienassistent. Als er mit
seiner Gruppe „Hipstarz“
in der Mühlhäuser
Erstaufnahmeeinrichtung
beim Willkommensfest
tanzte und am Ende eine
weiße Taube in den Himmel
schickte, war er der Größte.
Nicht nur, weil ihn ein
Flüchtling auf die Schultern
nahm. Dass er an diesem Tag
Geburtstag hatte, wurde dann
auch noch bekannt – das
„Happy Birthday“ wird er
natürlich nie vergessen. „Das
waren Emotionen pur“, sagt
Miles Shane, die er mit in die
Zukunft nimmt.
MEhr InforMatIonEn
zu Kursen und Kontakt auf
www.more-esprit.de, auf der
Facebookseite: Miles Shane
feat. Hipstarz Original und auf
Seite 2 – Allgemeiner Anzeiger EXTRA
12. Februar 2016
freizeit
Nein, dies wird keine Hommage an Rooooobärt und
seine Carmen. Das was ich
während diversen TV-SenderFluchtversuchen von ihrem
Lifestyle mitbekommen habe,
könnte konträrer zu meinem
kaum sein. Ich hab nämlich
keinen.
Lifestyle. Was soll das eigentlich sein? Ich bin ab und
an schon überfordert, mir die
Haare zu stylen – ein ganzes
Leben? Anstrengend! Ich
glaube, das Leben nach einem
Stil auszurichten, schränkt
einen doch ganz schön ein.
Ich bin daher geneigt, mich
treiben zu lassen und mich
manchmal selbst zu überraschen.
Auf meinem Turnbeutel
steht:
ich bin
ein überzeugtes Stadtmädchen. Überzeugte KatzenAntipathisantin (ja googelt
nur, das Wort gibt es nicht,
ergibt aber Sinn!). Überzeugte
Kirmeshasserin. DACHTE ICH.
Und dann kam mein Lebensabschnittsgefährte. Was für ein
furchtbares Wort! Dabei ist er
gar nicht so furchtbar. Nennen
wir ihn deshalb lieber B. Seit B.
wohne ich – statt in der Stadt –
in einem alten Bauernhaus, mit
viel Grün und einem Kater. Und
ich liebe es!
bislang verschwiegen, dass
die Stadtflucht in der Familie
liegt. Mein Bruder (übrigens
nachweislich der Beste auf der
Welt) lebt mit seiner Familie
seit einigen Jahren in der
Schweiz. Seit gut zwei Jahren
haben sie das ganze auf die
Spitze getrieben. Im wahrsten
Sinne. Sie wohnen auf knapp
1100 Meter Höhe in einem
Appenzeller Holzhaus.
Wenn man dem kleinen
Holzschild an der Hauswand
glauben darf, steht es dort
bereits seit 1676. SECHZEHNHUNDERTSECHSUNDSIEBZIG!!!
Newton war damals etwa
so alt wie ich jetzt. J.S. Bach
& Vivaldi waren noch Quark
im Schaufenster und Ludwig
XIV. war (Sonnen)König von
Frankreich. Das Zuhause meines Bruders und das Schloss
Versailles wurden somit –
großzügig betrachtet – gleichzeitig errichtet.
Ich vermute, damit hören
die Gemeinsamkeiten auch
auf. Es ist zumindest anzunehmen, dass die Raumhöhe
in Versailles die hiesigen 1,85
Meter übersteigt. Nein, ich
habe mich nicht verschrieben! Ja, wenn du über 1,80
Meter bist, musst du dich
bücken. Die ganze Zeit :) HA!
Endlich bin ich auch mal im
Vorteil. Wobei selbst ich mich
Foto: pixelio / Irene Lehmann
bei den
Geissen(s)
I am not afraid of storms, for
I am learning how to sail my
ship.
(Danke für das tolle Weihnachtsgeschenk Christinanna
<3 )
Dass mein Seelenschiff
mich irgendwann mal zu
einem Landfan macht, hätte
man mir vor zehn-zwölf Jahren nicht erzählen brauchen.
Aber: Überraschung! Jetzt bin
ich ein Stattstadtmädchen
und ziemlich glücklich damit.
Also wer weiß, vielleicht bin
ich in weiteren zehn Jahren
wasserstoffblond und sitze
mit Glitzer-T-Shirts auf einer
Yacht.
Wobei mich das schon
SEHR überraschen würde.
Aber hier soll's ja nicht um
Carmen gehen, sondern
um … naja fast. Es geht um
Ziegen. Im weitesten Sinne.
Geißen. Oder in der Schweizer
Schreibweise: Geissen.
Während ich nämlich
immer mit einem Augenzwinkern von meinem
ach so ländlichen neuen
Zuhause berichte, habe ich
Hier bloggt das Stattstadtmädchen im Internet:
» www.stattstadtmaedchen.com
» www.facebook.com/stattstadtmaedchen
schon mehr als einmal am
Türrahmen gestoßen habe –
und ich bin keine 1,60 Meter!
Geheizt wird mit Feuer. Ein
Ofen in der Küche, der mit
dem Kachelofen im Wohnzimmer verbunden ist, und
einer in der zweiten Etage.
So richtig mit Holz. Da kann
man die menschlichen Urinstinkte (Achtung, richtige
Trennung im Lesefluss: UrInstinkte) so richtig ausleben.
Ich warte im Grunde jedes
Mal darauf, dass sich B. auf
die Brust trommelt, nachdem
er Feuer gemacht hat. Innerlich macht er das ganz sicher.
Der Ausblick aus dem Bad
ist ein Einblick in die Natur
und wenn es ordentlich
schneit (und das macht es
hier häufiger) dann kannst du
getrost dein Auto auf dem 15
Minuten entfernten Parkplatz
unten im Dorf stehen lassen,
sofern du nicht jedes Mal
mit Schneeketten hantieren
willst. Dann werden die Einkäufe auch gern mal mit dem
Schlitten nach oben gezogen.
Das herrlichste sind für
mich jedoch die Mitbewohner: Zwergziegen. Sechs an
der Zahl wohnen im Keller.
Und so schlau wie sie immer
gucken, vermutlich auch
schon seit 1676. Über die
Jahre haben sie sich zudem
optimal an die Raumhöhe
angepasst. Sie sind sehr wahrscheinlich die einzigen Bewohner, die sich noch nicht
an irgendwas gestoßen haben.
Früher vielleicht, und deshalb
haben sie jetzt Hörner.
Ich bleibe deshalb immer
nur ein paar Tage zu Besuch.
Ich habe schlicht Angst, dass
meine Beine noch kürzer werden und mir Hörner wachsen
(oder die vorhandenen zutage
treten).
Dieser Ort ist mein Refugium. Meine Seelenoase. Ich
wünsche jedem, dass er so
einen „Ort“ hat. Das kann das
eigene Zuhause sein. Oder die
Anwesenheit eines Freundes.
Ein Sonnenstrahl im Gesicht
leser-bilder der woche
• Das Stattstadtmädchen
bloggt kleine Alltagsgeschichten. AA Extra druckt in
unregelmäßigen Abständen
bereits veröffentlichte Texte.
oder das „Sich-verlieren“ in
einem Hobby.
Ich liebe es, hier durch
die Gegend zu spazieren.
Den Wind auf der Haut, ein
unwillkürliches Lächeln im
Gesicht. Nur ein entferntes
Rauschen des pulsierenden
Lebens dringt an mein Ohr.
Das macht den Kopf frei von
dunklen Wolken und schafft
Platz für Kreativität. Und es
macht einem deutlich, was
wirklich wichtig ist: gesund
zu sein und Herzmenschen
an seiner Seite zu haben. Alles
andere ist ersetzbar.
In diesem Sinne: findet
euer eigenes Versailles!
Impressum
Allgemeiner Anzeiger Extra
Reise, Freizeit & Wissen
Mehr Schnappschüsse: meinAnzeiger.de
Verlag und Herausgeber:
Allgemeiner Anzeiger GmbH
Gottstedter Landstraße 6
99092 Erfurt
Geschäftsführung:
Klaus Lange, Maik Schmidt,
Michael Tallai
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Maik Schmidt
Verantwortlich für Redaktion:
Emanuel R. Beer (ViSdP)
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Der „Rodelblitz“ dampft
durch Arnstadt und wurde
von Uwe Heinemann aus
Arnstadt festgehalten.
Druck:
Druckzentrum Erfurt GmbH
Gottstedter Landstraße 6
99092 Erfurt
Wenn die Sonne tief steht, ist es im wunderbaren Ilmtal am schönsten ...
Das zeigt Babette Lauenstein aus Erfurt mit diesem Bild.
Vertrieb:
Mediengruppe Thüringen
Direktmarketing GmbH
Verteilauflage: 534.300
Erscheinung: Freitag, Samstag
Für unverlangt eingesandte
Unterlagen übernimmt der
Verlag keine Haftung.
Beilagenhinweis
Uwe Nieke aus Gotha war beim
Kreiskarnevalsumzug 2016 dabei.
Beim Anblick dieses Zwergenzuges, den Gabriele Wetzel aus Zeulenroda-Triebes fotografierte, ist der Straßenname ihrer Meinung nach unschwer zu erraten: Zum Bahnhof.
AH Albertsmeyer, AH Gollhardt,
Aldi, B1 Discount, Bauspezi,
Blutspende, DGS, Euronics XXL,
Expert Media, Fahrrad Ebert,
Fleischerei Rüdiger, Globus SB,
Haema Blut- und Plasmaspende,
Hagebau, Hammer, Kurierdienst
Heyder, Lagerverkauf Kaiser, Mäc
Geiz, Meinhard Schrott, Metatex,
Möbel Jäger, Mr. Billig, Nahkauf,
Norma, OBI, POCO, Retex, Rewe
Center, Rossmann, SonderPreis
Baumarkt, SOS Getränke, SRH
Krankenhaus, Toom BM, Ullrich
Optik, Vereinte Lohnsteuerhilfe
e.V., Vollgut, Werkzeugschleiferei
Uwe Gladziewski, Wesch Baubedarf GmbH
Seite 3 – Allgemeiner Anzeiger EXTRA
12. Februar 2016
Reisen
Zürich steht 2016 im Zeichen des Dadaismus. Der provozierenden Kunstrichtung widmen sich zum
100. Jubiläum Ausstellungen und Festivals wie am 13. Mai „Dada tanzt!“ » www.dada100zuerich2016.ch
Heiliges Jahr in Rom
Event-tipps für
Urlauber
• Wanderfrühling auf
Rügen mit 15 Touren
Vom Petersdom bis zur Engelsburg: Was es für Touristen zu sehen gibt
Die Insel Rügen ruft
den Wanderfrühling
aus: Zwischen dem 15.
und 24. April werden 15
Touren unterschiedlicher
Länge und Ausdauer
angeboten. Die Teilnahme
ist kostenlos. Die Wanderungen stehen unter
dem Motto „Faszination
Natururlaub“ und haben
verschiedene Themen.
So führt die Auftaktroute
auf die Insel Vilm, ein
Naturschutzgebiet,
das Touristen nur
eingeschränkt besuchen
können. Informationen
und Anmeldung bei
der Kurverwaltung.
( 03 83 93 / 14 81 48,
www.ostseebad-binz.de)
• Bier-Festival in Arizona
mit Sorten aus aller Welt
Weithin sichtbar ist der Petersdom in Rom.
Rom ist seit alten Zeiten ein
Zentrum der Christenheit.
Alle 25 Jahre – manchmal
auch öfter – gibt es ein
Heiliges Jahr. Pilgern, die
sich dann in die Ewige Stadt
begeben, winkt nach katholischem Verständnis ein
Sündenerlass. Am 8. Dezember 2015 begann das von
Papst Franziskus ausgerufene
außerordentliche Heilige Jahr,
das „Jubiläum der Barmherzigkeit“, das bis 20. November
2016 dauert.
Zentrum aller Feierlichkeiten ist der Petersdom
in Rom, genauer gesagt im
Vatikan. Er liegt im Westen
der italienischen Hauptstadt
nahe dem rechten Tiberufer. Dort öffnete der Papst
die Heilige Pforte, das ganz
rechte der fünf Portale. Die
Pilger, die im Laufe des Jahres
nach Rom kommen, sollen
wenigstens einmal hindurchgehen.
Für den Petersdom brauchen Touristen jetzt ein bisschen mehr Zeit und Geduld,
denn die Sicherheitsvorkehrungen sind seit den Attentaten von Paris verschärft worden. Mit Sicherheitsschleusen
ist schon beim Zugang zum
Foto: Tobias Schormann / dpa
Petersplatz zu rechnen. Hat
man aber erst einmal alle
Kontrollen passiert und die
Kirchentüren erreicht, empfiehlt sich unbedingt auch ein
Besuch der Kuppel. Hoch geht
es ein Stück mit dem Fahrstuhl und dann weiter über
steile Treppen. Oben bietet
sich ein grandioser Blick über
die Stadt.
Der Petersdom ist die
größte der vier Papstbasiliken
in Rom. Die anderen drei
haben auch Heilige Pforten,
diese sind seit dem 13. Dezember geöffnet. Da ist zum
einen die etwas südlich des
Zentrums gelegene Basilika
Sankt Paul vor den Mauern,
in der sich das mutmaßliche
Grab des Apostels Paulus
befindet und die bis zum
Bau des Petersdoms im 16.
Jahrhundert die größte Kirche
der Welt war. Die anderen
beiden sind Santa Maria
Maggiore und San Giovanni
in Laterano im östlichen
Stadtzentrum.
Traditionell hat Rom
aber sieben Pilgerkirchen.
Die anderen drei sind San
Lorenzo vor den Mauern,
Santa Croce in Gerusalemme
und San Sebastiano. Auch
Die Weißeritztalbahn soll
bald wieder zwischen Dippoldiswalde und Kipsdorf
(Landkreis Sächsische
Schweiz / Osterzgebirge)
rollen. Auf dem Wiederaufbau liege 2016 der Schwerpunkt, sagt der Eisenbahnbetriebsleiter der Sächsischen
Dampfeisenbahngesellschaft
(SDG), Mirko Froß. Der Start
der Bauarbeiten ist für März
geplant. Voraussichtlich im
Dezember soll der Bauabschnitt fertig sein. Insgesamt
Von Verena Wolff
Eine Flugreise ist für Eltern
und Kinder anstrengend. Den
Kleinsten sind Umgebung
und Geräusche fremd. „Für
Babys ist das Fliegen Stress“,
bestätigt Hermann Josef
Kahl vom Berufsverband der
Kinder- und Jugendärzte. Und
auch ältere Kinder hält es bei
einem längeren Flug nicht
immer auf den Sitzen. So reist
die Familie entspannt:
Verständnis für die jungen Passagiere: Bei vielen Fluggesellschaften sind manche Mitarbeiter speziell für den Umgang mit Kindern geschult.
Foto: Emirates
dann kommen normale
Autositze zum Einsatz. Fest
in ihren Sitzen sollten die
Kinder immer sein, wenn die
Anschnallzeichen leuchten. Wenn die Kinder 1,25
Meter Körpergröße erreichen,
könnten sie ohne Kindersitz
fliegen.
• Die richtige Kleidung: Kinder aller Altersgruppen sollten im Zwiebel-Outfit fliegen
– also mit mehreren dünnen
Lagen übereinander, die bei
Bedarf an- und ausgezogen
werden können. Denn mal ist
es sehr kalt im Flugzeug, mal
recht warm.
• Abwechslung an Bord: Der
Nachwuchs sollte nicht nur
am Bildschirm festkleben.
„Genauso wie Erwachsene
sollten sich auch Kinder im
Flugzeug regelmäßig bewegen“, rät Mediziner Kahl.
Wem alles Religiöse
fremd ist, der wählt unter
Umständen besser eine
andere Reisezeit: In den
Heiligen Jahren herrscht in
Rom meist viel Gedränge und
die Preise für eine Unterkunft
steigen. Das war schon in
alten Zeiten so.
(dpa)
Weißeritztalbahn wird nochmal aufgebaut
Tipps, wie Familien entspannt
mit dem Flugzeug reisen
• Kindersitz: Ein richtiger
Kindersitz ist ein Muss, sagt
Martin Sperber, Luftfahrtexperte beim Tüv Rheinland.
Eltern sollten Sitzschalen oder
Kindersitze mit ins Flugzeug
nehmen, mit denen sie ihre
Kinder auch im Auto transportieren. „For Use In Aircraft“ steht auf Modellen, die
mit den Sesseln kompatibel
sind. Viele Fluggesellschaften
haben auf ihrer Webseite eine
Liste der Sitze, die sie akzeptieren.
„Solange die Kinder in die
Sitzschalen passen, sollten
sie darin angeschnallt sein“,
betont Sperber. Mit etwa 15
Monaten werden die Kinder zu groß für die Schalen,
Ein Muss ist auch die ganz
nahe am Vatikan gelegene
Engelsburg, eine Symbiose
aus antiker und christlicher
Kultur: Ursprünglich ein
Grabmal des Kaisers Hadrian, bauten die Päpste im
Mittelalter und der frühen
Neuzeit sukzessive mehrere
Etagen drauf. Ganz oben
thront der Engel, der dem
Bau seinen Namen gab, und
auch von hier bietet sich eine
wunderbare Aussicht.
Es dampft bald wieder
Kind an Bord
• Mindestalter: Zahlreiche
Fluggesellschaften nehmen
Babys erst an Bord, wenn
sie mindestens sieben Tage
alt sind. Mediziner Kahl rät,
möglichst nicht mit einem
Baby in dessen ersten drei
Lebensmonaten zu fliegen.
Der Körper eines Säuglings
stelle sich noch um, erklärt
der Kinderarzt.
mehrere Pilgerwege verlaufen
durch die Stadt. Wer einmal
in Rom ist, sollte sich auch
die großartigen altrömischen Baudenkmäler nicht
entgehen lassen. Zum Beispiel
das aus dem zweiten Jahrhundert stammende Pantheon,
eines der besterhaltenen
antiken Bauwerke überhaupt.
Oder die Ruinen des berühmten Kolosseums oder des
Forums.
Zudem sollten sie ein Buch
im Gepäck haben, malen,
spielen oder Musik hören.
Bei verschiedenen Airlines
wird der Nachwuchs beim
Einstieg mit einem „Activity
Kit“ beglückt, das Malsachen,
kurze Geschichten, Rätsel
und manchmal auch eine
Schlafbrille oder ähnliche
Ausrüstung enthält.
• Verpflegung: Gläschen für
Babys sollten Eltern in ausreichender Menge dabei haben,
ebenso die Lieblingssnacks
für größere Kinder. Spezielle
Kindermenüs können zum
Beispiel bei Lufthansa schon
bei der Buchung oder bis mindestens 24 Stunden vor Abflug
bestellt werden. Sie werden in
der Economy Class auf Flügen
ab 185 Minuten angeboten,
wie Sprecherin Sandra Kraft
erklärt. Auch andere Fluggesellschaften wie Air Berlin, der
Ferienflieger Tuifly, Emirates
oder Delta bieten mitunter
sogar verschiedene Kindermenüs zur Auswahl an.
• Babybetten: Sie werden
vor allem auf der Langstrecke angeboten und müssen
ebenfalls vor Abflug reserviert
werden. „Sie eignen sich für
Kinder unter 83 Zentimeter
Körpergröße und unter 14
Kilo Gewicht“, erklärt Kraft.
• Druckausgleich: Während des Steig- und Sinkflugs
empfiehlt sich für Babys eine
Flasche oder ein Schnuller,
weil kleine Kinder den Druck
noch nicht ausgleichen können. „Der Nuckel hilft ihnen
dabei“, sagt Kahl. Erkältete
Kinder sollten vor dem Flug
unbedingt Nasentropfen
bekommen. „Sonst leiden
sie noch mehr unter der
Druckänderung.“
(dpa)
belaufen sich die Kosten für
die Strecke auf rund 15,5
Millionen Euro. Wann und
in welchem Takt wieder Züge
auf der Strecke verkehren, ist
derzeit noch unklar. Sachsen
hat bundesweit das dichteste
Netz an Schmalspurbahnen–
mit einer Streckenlänge von
rund 100 Kilometern. Auf den
insgesamt fünf Schmalspurbahnen mit einer Spurweite
von 750 Millimetern verkehren täglich Personenzüge
nach Fahrplan.
(dpa)
ScHmalSpURbaHnEn in SacHSEn
» Weißeritztalbahn: Die Weiüberquert die Bahn das 110
ßeritztalbahn, gebaut 1881
Meter lange und 23 Meter hobis 1883, ist Deutschlands
he Hüttenbachviadukt.
dienstälteste öffentliche
Schmalspurbahn. Sie dampft
» Döllnitzbahn: Die Döllnitzvon Freital bei Dresden bis ins
bahn ist eine von Sachsens
Osterzgebirge. Die Bahn wurde
historischen Schmalspurvom Hochwasser 2002 stark in
bahnen. Sie fährt 18 Kilometer
Mitleidenschaft gezogen.
von Oschatz bis Glossen. In der
Woche ist die Bahn mit Die» Lößnitzgrundbahn: Die als
selloks unterwegs und an den
„Lößnitzdackel“ bezeichnete
Wochenenden und Feiertagen
Schmalspurbahn ist auf der
sind Dampfzüge im Einsatz.
Strecke von Radebeul-Ost bis
Radeberg unterwegs. Dabei
» Zittauer Schmalspurbahn:
geht es auch über einen mehr
Seit 1890 verkehren täglich
als 200 Meter langen Damm
nach Fahrplan Züge zwischen
durch die Dippelsdorfer Teiche
Zittau und den Kurorten Jonsbei Moritzburg.
dorf und Oybin.
» Fichtelbergbahn: Zwischen
Cranzahl und
Oberwiesenthal
fährt die Fichtelbergbahn. Die
Schmalspurbahn
wurde 1897 eröffnet. Bis heute
werden alle Züge
von Dampfloks
gezogen. Bei der
Fahrt nach Oberwiesenthal
Die Weißeritztalbahn passiert die Brücke an der
Talsperre Malter bei Dippoldiswalde.
Foto: dpa
USA-Reisende im Westen
haben am 2. April die
Möglichkeit, mehr als 200
Biere aus 50 Brauereien
beim Great Arizona Beer
Festival zu verköstigen.
Das Event steigt im Sloan
Park in Mesa bei Phoenix.
Präsentiert werden
Biersorten aus der ganzen
Welt. (www.azbeer.com)
• Höhlenlichter in der
Dechenhöhle in Iserlohn
Die Dechenhöhle in
Iserlohn wird für einen
Monat von einem Lichtkünstler in Szene gesetzt.
Zwischen 25. Februar
und 25. März wird die
Tropfsteinhöhle immer
donnerstags bis sonntags
beleuchtet. Während der
Veranstaltung ist der
Zugang zur Höhle nur im
Rahmen einer Führung
möglich. Der Rundgang
dauert 45 Minuten, eine
Anmeldung ist nicht
nötig. In den Osterferien
in NRW findet das Event
täglich statt. (www.
dechenhoehle.de)
• Auf Schneeschuhtour
bei Vollmond In Osttirol
Im Februar und März
können Urlauber in
Osttirol in Vollmondnächten auf geführte Schneeschuhtouren gehen. Ein
Ranger des Nationalparks
Hohe Tauern erklärt
Teilnehmern unter anderem, wie man sich am
Sternenhimmel orientiert
und von welchen Tieren
die Spuren im Schnee
stammen. Anmeldung:
www.hohetauern.at.
• Flugdrachenfestival
in Umbrien
Am Trasimenischen See in
Umbrien treffen sich im
Frühjahr Drachenbauer
aus aller Welt. Sie lassen
vom 29. April bis 1. Mai
beim Flugdrachenfestival
„Coloriamo i cieli“ in
Castiglione del Lago
Drachen steigen. (www.
coloriamoicieli.com).
• Formationsläufe und
Feuerartistik im Pitztaler
Skigebiet Hochzeiger
Das Pitztaler Skigebiet
Hochzeiger feiert das
Saisonende mit Formationsläufen und
Feuerartistik. Am 22.
März findet das „Fire
& Ice“-Fest statt. Die
Gondel bringt Gäste ab
19.30 Uhr zur Mittelstation. Außerdem gibt es
kostenlose Shuttle-Busse
zu den Orten des Pitztals.
(www.pitztal.com). (dpa)
Seite 4 – Allgemeiner Anzeiger EXTRA
freizeit
12. Februar 2016
Mehr Veranstaltungstipps für Thüringen auf unserem
Mitmachportal » www.meinanzeiger.de.
Neu im Vorverkauf
Tickets für
Lena
gewinnen
Lena Meyer-Landruth ist
derzeit auf ihrer Carry-YouHome-Tour 2.0. Diese steht
für einen moderneren Sound
und neuen Look: Lena reloaded. Sie widmete sich in der
Vergangenheit Projekten wie
den Giraffenaffen-Alben und
-Hörspielen für das Kinderhilfswerk „Die Arche“. Sie
wurde Musikpatin bei „Dein
Song“, fungierte als Coach
und Jury-Mitglied von „The
Voice Kids“. Ihre „musikalischen Visionen“, wie Lena sie
nennt, reiften in dieser Zeit
und damit innovative Ideen
für den vierten Longplayer.
Mit „Crystal Sky“ habe sie
sich getraut in einen Bereich
vorzudringen, den sie vorher
noch nicht bedient hätte.
Jetzt einfach anrufen unter
01378 / 90 44 03 und Tickets
gewinnen! (0,50 € / Anruf aus
dem dt. Festnetz, Mobilfunktarif höher). Die Hotline ist
vom 12. bis 15. Februar aktiv.
Die Tickets werden per Deutsche Post zugestellt.
Fotos: Agentur
Mitmachen und Tickets
gewinnen für Lena am 20.
Februar im Stadtgarten in
Erfurt.
Party für über 30-Jährige
Tanzen durch die ganze Nacht am 27. Februar im KUK Gera
Rock und Pop, Clubsounds,
Fetenhits und Schlagerkult,
reichlich Stoff von DJs – und
jede Menge netter Leute.
„Suberg's ü30 Party“ hat sich
zu einem Markenzeichen
entwickelt. Es ist mehr als
eine Party. Es gilt als großes
Tanzvergnügen mit Stil. Jetzt
geht das Spektakel auch in
Thüringen wieder über die
Bühne. Am 27. Februar fällt um
20 Uhr der Startschuss im KUK
Gera.
Die Zutaten der ü30-Party
haben sich bewährt. Drei
verschiedene Tanzbereiche
mit unterschiedlichen
Musikangeboten decken die
musikalische Vielfalt ab. So
kommen Schlagerfans ebenso
auf ihre Kosten wie Liebhaber
von Salsa-Rhythmen, Rock-Klassikern, Discohits oder den live
gemixten House- und TranceKlängen der eigens anreisenden
Szene-DJs. Dass das aktuellste
Material aus den Charts nicht
fehlen darf, ist selbstverständlich. Abgerundet wird das Ganze mit entsprechender Soundund Licht-Technik.
Die musikalische Vielfalt sorgt
mit dafür, dass „Suberg's ü30
Party“ ein beliebter Treffpunkt
zum Tanzen, Feiern, Chillen,
Flirten wird – ganz egal, ob man
30 oder 55 Jahre alt ist. Allerdings wird wert auf das Ambiente gelegt – den Wohlfühlfaktor.
Das fängt bei der Deko an und
reicht bis zum gastronomischen
Angebot.
Termin:
27. Februar im Kultur- und Kongresszentrum Gera
Tickets: TA | OTZ | TLZPressehäuser und ServicePartner sowie angeschlossene
Touristinformationen,
 03 61 / 227 5 227,
Internet: www.meinanzeiger.
de/tickets
• Ehe es kracht – Zwei
sind nicht immer eins,
Friedrichroda, Kloßtheater, 25.02.16
• Liebe aus den ersten
Kloß, Friedrichroda,
Kloßtheater, 26.02. / 27.0
2. / 02.04. / 10.09.16
• Alle Galgenlieder - ein
Christian Morgenstern
Abend, Arnstadt,
Theater im Schlossgarten,
04.03.16
• Sächsmachine & Süßer
Senf, Friedrichroda,
Kloßtheater, 12.03.16
• 108 Fahrenheit, Erfurt,
HsD Gewerkschaftshaus,
30.03.16; Jena, F-Haus
01.04.16
• Frühlingsgrüße aus
dem Egerland, Gotha,
Kulturhaus, 02.04.16;
Eisenberg, Stadthalle,
03.04.16
• Klar wie Kloßbrühe,
Friedrichroda, Kloßtheater, 14. / 15.04.; 22. / 23.0
4.; 20. / 28.05.; 04. / 17. /
18.06.16
• Zwei sind auch ein Trio,
Friedrichroda, Kloßtheater, 28.04.16
• Deutsche Rocklegenden
The Lords & The Rattles,
Arnstadt, Theater im
Schlossgarten, 13.05.16
• Mädelsabend, Friedrichroda, Kloßtheater,
26.05.16
• Dr. Mark Benecke,
Gotha, Kulturhaus,
26.05.16
• Engel 2 – Die Schöpfungsgeschichte, Friedrichroda, Kloßtheater,
09.06./ 08.12.16
Weitere Veranstaltungen:
www.meinanzeiger.de/
tickets
Tickets: TA|OTZ|TLZPressehäuser/ ServicePartner; angeschl.
Touristinformationen
Telefon: 03 61 / 2 27 52 27
Seite 5 – Allgemeiner Anzeiger EXTRA
12. Februar 2016
wissen
Seit Ende 2013 gibt es das Tatort-Kommissariat in Weimar.
Den zweiten Fall „Der irre Iwan“ sahen 8,87 Millionen Zuschauer.
Entlang des
Hohenwarte-Stausees
Ermitteln in Thüringen:
die „Tatort“-Kommissare
Kira Dorn (Nora Tschirner)
und Lessing (Christian Ulmen). In ihrem vierten Fall
geht es um Porzellan…
WEG-Name: Mein Tipp ist
der zertifizierte HohenwarteStausee-Weg.
Foto: MDR/Andreas Lander
Weg-Einstimmung: Eine
Entdeckungsreise durch Flora
und Fauna rund um den Hohenwarte-Stausee bietet der
Qualitätsweg am Thüringer
Meer im Naturpark Thüringer
Schiefergebirge/Obere Saale.
WEG zum Weg: Mit der Bahn
bis Saalfeld oder Pößneck,
weiter mit Buslinien 66 und
67 nach Ziegenrück oder zur
Linkenmühle. Von Saalfeld
mit Linie 46 nach Hohenwarte. Parkplätze für Pkw-Reisende: Staumauer Hohenwarte,
Wanderparkplatz Wilhelmsdorf, Saalepromenade Ziegenrück, Ortslage Neidenberga.
WEG-Start: Hohenwarte ist
der Ausgangspunkt der ersten
Etappe. Etappe 2: Start in Wilhelmsdorf, Etappe 3: Ziegenrück, Etappe 4: Neidenberga.
„Tot, aber lebendig“
Die „Tatort“-Kommissare Lessing und Dorn aus Weimar ermitteln in den „Porzellan-Welten“ auf der Leuchtenburg
Von Friedhelm Berger
Sie gehen in der Krimi-Reihe
„Tatort“ von Weimar aus auf
Verbrecherjagd: Die Schauspieler Christian Ulmen und
Nora Tschirner als Hauptkommissare Lessing und
Kira Dorn. Ende Februar /
Anfang März wollen die
beiden Ermittler aus Thüringen ihren nunmehr vierten
Fernsehfall lösen. Gedreht
werden soll unter anderem in
den „Porzellan-Welten“ auf
der Leuchtenburg und in der
Porzellanfabrik in Kahla. Und
zwar unter dem Arbeitstitel
„Tot, aber lebendig“.
„Wie die Drehorte schon
verraten, geht es diesmal um
einen spannenden PorzellanKrimi, auf den sich schon
jetzt Millionen „Tatort“-Fans
freuen können“, heißt es aus
dem Haus der Produktionsfirma Wiedemann & Berg
Television in München / Berlin, die den Weimar-Tatort im
Auftrag des Mitteldeutschen
Rundfunks dreht. „Eine große
Rolle spielen diesmal der Erbe
eines Porzellan-Patriarchen
und ein äußerst giftiges Protein aus den Samenschalen des
Wunderbaumes. Mehr wollen
wir derzeit noch nicht verraten.“ Auch der Sendetermin
wird noch nicht genannt.
Die Drehbücher zu dem
neuen „Tatort“ aus der Klassikerstadt haben die beiden
Autoren Murmel Clausen und
der in Bad Langensalza geborene Andreas Pflüger geschrieben. Von ihnen stammen
auch die bisherigen Fälle, die
von Lessing und Kira Dorn
aufgeklärt werden mussten:
„Die fette Hoppe“ (TV-Debüt
am 26. Dezember 2013), „Der
irre Iwan“ (Erstausstrahlung
am Neujahrstag 2015) und
„Der treue Roy“ (Sendetermin
24. April 2016).
Kahla, der für Hauptkommissar Lessing fast zur tödlichen
Falle wird. Aber zum Glück
hat er ja seine geliebte Kollegin Dorn.
Trotz großer Geheimhaltung
sind vom neuen Weimar„Tatort“ schon ein paar Einzelheiten durchgesickert: So
kann Kira Dorn mit einem gekonnten Porzellanvasen-Wurf
die Flucht eines Verdächtigen
vereiteln. Bei ihren weiteren
Ermittlungen zerdeppert sie
außerdem ein Porzellan-Objekt des britischen Künstlers
Damien Hirst im Wert von
45 000 Euro.
In Szene gesetzt werden
sollen im Krimi auch die
„Porzellan-Wunder“ auf der
Leuchtenburg: Die kleinste
Porzellan-Kanne der Welt (sie
ist so groß wie ein Stecknadelkopf) und die größte
Porzellan-Vase der Welt (sie
ist acht Meter hoch und 1,5
Tonnen schwer). „Wenn das
Tatort-Team bei uns drehen
will, ist es herzlich willkommen. Ich bin selbst ein großer
Fan der Krimi-Reihe“, sagt Dr.
Ulrike Kaiser, Direktorin der
Stiftung Leuchtenburg. „Unsere Porzellan-Welten werden
dadurch nur noch bekannter
und locken hoffentlich zusätzlich Besucher an.“
Auch sonst geht es ganz
schön heiß zu im „Tatort“ aus
dem Porzellanland Thüringen. Zum Beispiel in Sachen
Sex – oder am Brennofen
der Porzellan-Manufaktur in
hintergrund
• Seit Ende 2013 gibt es
das „Tatort“-Kommissariat
in Weimar. Den zweiten
Fall „Der irre Iwan“ sahen
8,87 Millionen Zuschauer.
• Schauspielerin Nora
Tschirner, 1981 in Berlin
geboren, wurde 2015 für
ihre Rolle als Hauptkommissarin Kira Dorn mit
dem österreichischen
Film- und Fernsehpreis
„Romy“ als „Beste
Schauspielerin in einer
Serie“ ausgezeichnet.
• Tschirner und „Tatort“Kollege Christian
Ulmen, 1975 in Neuwied
geboren, haben schon
2004 bei MTV zusammengearbeitet.
WEG-Länge: Der Rundweg ist
75 Kilometer lang.
WEG-Markierung:
roter Kreis auf
weißem Feld.
WEG-Beschaffenheit: Zum
Teil steile Aufstiege, bei Ziegenrück bis 470 Meter. Ab und
an schmaler Weg über steilen
Abhängen. Kinder besser an
die Hand nehmen.
Interessant am WEGesrand:
Skulpturenpfad an der Klinkhardshöhe mit künstlerischen
Holzplastiken; Mühlenfähre
Linkenmühle – die einzige
Auto- und Radfähre auf einem
deutschen Stausee; Wasserkraftmuseum Ziegenrück;
Naturpark-Haus mit Ausstellungen und NaturParkWelten
WEG-Pausen: Teufelskanzel
bei Ziegenrück mit grandiosem Ausblick auf die Saaleschleife und das 1920 von der
Firma Carl Zeiss errichtete
Conrod-Wasserkraftwerk
(heute nicht mehr in Betrieb);
Hermannsfelsen bei Drognitz.
Wer länger unterwegs ist,
findet eine stattliche Anzahl
an Einkehr- und Übernachtungsmöglichkeiten.
WEG-Termine:
Jedes Jahr am ersten Augustwochenende veranstaltet Ziegenrück ein Promenadenfest
direkt an der Saale. Am zweiten Septemberwochenende
findet ein großer Wandertag
mit Start in Ziegenrück statt.
WEG im Internet:
www.thueringen-tourismus.de
empfohlen von
Wolfram
Schneider,
Wanderführer
aus Ziegenrück
Protokoll: Jana Scheiding
Geliebter Ringelnatz
Der Dichter mit Thüringer Wurzeln wird von Kabarettist Ulf Annel mit einem Programm am 16. Februar im Erfurter Flughafen geehrt
Von Helke Floeckner
Der Todestag von Joachim
Ringelnatz jährte sich bereits
zum 81. Mal. Der Erfinder des
Seemanns Kuttel Daddeldu
und Schreiber frecher sowie
schwebefeiner Gedichte,
über den gesagt wurde, er
hätte den Stein der Narren
entdeckt, lebt jedoch auf der
Bühne weiter. Kabarettist Ulf
Annel widmet ihm ein Programm und spricht über seine
Beziehung zu Ringelnatz:
Wieviel Ringelnatz steckt in
Ihnen?
Eine Menge. Allerdings bin
ich nicht so flippig wie er.
Wer seine Frau mit dem
Namen Muschelkalk kost,
Zigarrenladenschaufenster
mit einem Skelett gestaltet
und den mühsam hochgepäppelten Vorgarten vor Asta
Nielsens Sommerhaus als
Chaos neu gestaltet – so einer
muss schon einen kleinen
Vogel haben. Aber es muss ein
lustig-bunter Vogel sein. Ja, er
war der Dichter, der Briefwaagen auf dem Meeresgrund
genauso genial in seine Reime
stellte wie die Not von Menschen nah am sozialen Abgrund. Ringelnatz war einer,
der in den Zwanzigerjahren
eine ganz neue Stimme im
vielstimmigen Chor der Dichter war, einer, der seine Texte
immer auch gleich selbst vortrug. Er hat gezeigt, was man
mit der eigenen Kreativität
alles machen kann. Da sehe
ich durchaus Parallelen. Zu
meinem Ringelnatz.
Ihr Ringelnatz?
Ich liebe diesen Ringelnatz
länger als meine Frau. Und sie
hat sich längst an die Realität
gewöhnt, dass ich neben ihr
mit einer weiteren Person
verheiratet bin. Außerdem ist
die Person Ringelnatz lange
genug tot, so dass es keine
Verwicklungen gibt. Während
meines Studiums in Leipzig
begann dieses ‚Verhältnis‘, in
einer alten Kneipe erklangen
Seemannslieder. Der Kellner,
die Hafenschlampe, der
Seemann, der Bürger, der
Makabre, der Akkordeonspieler – alle Darsteller waren
inmitten des Publikums,
Ringelnatz-Texte rezitierend.
So, als seien ihnen die Worte
gerade eben eingefallen.
Sie spielen dieses Programm
besonders gern, hört man.
Das ist das schönste Programm, bei dem ich mitspiele.
Da gibt es nämlich für mich
Wein zu trinken, echten! Wein
ist gut. Aber keine Angst,
der verbrennt sich. Und
Saft würde nur der Stimme
schaden.
Jetzt aber mal im Ernst...
Das mit dem Wein ist ernst!
Aber Joachim Ringelnatz war
wirklich ein sehr spannender,
faszinierender Dichter, der es
verstanden hat, neue Töne
in die Dichtung zu bringen.
Manchmal ging er mit seinen
Worten ganz zart um, dann
wieder hat er mit ihnen das
Leben in aller Brutalität und
Härte eingefangen. Er war
einer, der die normalen,
gen. Die Familie seines Vaters
kam aus Mühlhausen, er
selbst wurde in Frauenprießnitz bei Jena getauft, fand
in Eisenach seine Ehefrau,
verbrachte als Kind und als
Erwachsener viel Zeit in Thüringen. Das hört man auch
in einigen seiner Gedichte.
Ich finde es sehr schade, dass
Thüringen nichts daraus
macht.
Was kann uns Ringelnatz
heute sagen?
Leute, wenn ihr etwas erleben
wollt, dann geht einfach los
und tut es! So wie die Ameisen in seinem Gedicht: In
Hamburg lebten zwei Ameisen, die wollten nach Australien reisen. Bei Altona auf der
Chaussee, da taten ihnen die
Beinchen weh, und da verzichteten sie weise dann auf
den letzten Teil der Reise.
Kabarettist Ulf Annel verehrt Ringelnatz schon seit Jahrzehnten. Die Begeisterung für den Dichter ist ungebrochen,
deshalb widmet er ihm einen Abend.
Foto: Floeckner
kleinen Dinge zu würdigen
wusste, war immer sehr in der
Gegenwart. Er konnte alles
bedichten. Und das Wunderbare: Seine Gedichte sind
auch heute nicht alt.
Eltern allerdings sollten
sich überlegen, ob sie ihren
Kindern das Ringelnatzsche
„Geheime Kinder-SpielBuch“ in die Hände geben.
Oh ja, das war sogar eine Zeit
lang verboten. Die Bücher
sind Kindern nicht vorzuenthalten, wenn man sie
fantasievoll und ein bisschen antiautoritär oder gar
amoralisch erziehen will. Als
Einstiegsdroge seien die ‚Himmelklöße‘ aus diesem Buch
empfohlen. Gucken, lesen,
niederknien!
Das Beste an Ringelnatz?
Er, der eigentlich Hans Gustav
Bötticher hieß, hatte tiefe
familiäre Wurzeln in Thürin-
termin
• Am 16. Februar, 20
Uhr, spielt Ulf Annel im
Flughafen Erfurt das
Ringelnatz-Programm
„Jede Laune meiner
Wimper“. Musikalische
Unterstützung bekommt
er von Verena Fränzel.
• Buchtipp: „Lass dich
ja nicht zum Lachen
verleiten“ von Ulf Annel
(Eulenspiegel-Verlag)
Grandiose Aussicht auf tolle Kurven – Blick von der Teufelskanzel bei Ziegenrück auf die Saale.
Mehr Bilder unter www.meinAnzeiger.de
BUCHTIPP: „W wie Weg – Thüringen zu Fuß“ (8,95 Euro). Online kaufen unter www.klartextverlag.de oder persönlich im
Buchhandel; per E-Mail bestellen: [email protected]
Mit Zahnbürste für
mehr Volumen sorgen
Funktioniert der Haartrick?
Ja, erklärt Jens Dagné von der
Friseurvereinigung Intercoiffure Deutschland. Aber optimal sei es nicht. „Denn das
sind Kunststoffborsten, die
das Haar einerseits verletzen
und andererseits statisch aufladen können.“ Wenn schon
toupiert werden muss, dann
mit einer Bürste aus Naturborsten, rät der Friseurexperte.
Aber es gibt auch Alternativen, um das Haar etwas
voluminöser wirken zu lassen.
Dagné empfiehlt etwa den
Einsatz eines Ansatz-Sprühfestigers. Er hält das Haar länger
vom Ansatz fern. Dazu müssen die Haare noch passend
geföhnt werden. Nach dem
Waschen kommt der Festiger
ins gut vorgetrocknete Haar
an den Haaransatz – und zwar
über Kopf beginnend im Na-
cken. Bei niedriger Temperatur dann die Haare gegen den
natürlichen Fall vom Ansatz
weg trocken föhnen.
Bei kurzen Haaren kann
auch eine Schnitttechnik
für mehr Volumen sorgen –
wenn der Friseur sogenannte
Stützhaare einschneidet.
„Dabei werden die unter dem
Deckhaar liegenden Haare
mit einer speziellen Schneidetechnik zwischendurch
gekürzt“, erklärt Dagné. „Sie
geben dann, weil sie sich
gegenseitig abstützen, einen
wunderbaren Halt und sorgen
für noch mehr Volumen.“
Aber: Zu oft nachgeschnitten werden dürfen die Haare
auf diese Weise nicht – sonst
wird aus dem Kurzhaarschnitt
ein extremer Kurzhaarschnitt.
(dpa)
Seite 6 – Allgemeiner Anzeiger EXTRA
12. Februar 2016
ratgeber
Internet-Verzeichnisse und Apps können bei der Suche nach Hotspots helfen.
Doch offene Netzwerke sind auch riskant.
WLAN auf Reisen
Wo bitte geht's hier zum Hotspot?
Von Justin Pietsch
Mal schnell unterwegs einen Kinofilm auf dem Tablet schauen oder sich
durch die neuesten YouTube-Videos
klicken? Das knabbert ordentlich am
meist knappen monatlichen Datenvolumen. Gut, wenn man sich da in
ein WLAN-Netzwerk einloggen kann.
Nach Zahlen des IT-Verbands Bitkom
macht das allerdings nicht einmal
jeder Zweite. Dabei gibt es mittlerweile zahlreiche öffentliche WLAN-Hotspots, über die Nutzer oft kostenlos
ins Netz können. Wie man WLANNetzwerke findet, was Internet-Nutzer
beachten sollten und welche Apps
helfen – der Überblick.
• Unterwegs ins WLAN – aber wo?
Wer unterwegs ein WLAN-Netzwerk
sucht, kann in Cafés, Restaurants,
oder Hotels nachfragen, rät Falko
Hansen vom Onlineportal Teltarif.
de. Christian Heise von der Initiative
Freifunk ergänzt: „Eigentlich jeder
Bahnhof in Deutschland hat einen
kommerziellen Hotspot.“ Manche
Städte, darunter Berlin, bieten Übersichtskarten mit Hotspots, sagt Heise.
Weitere Infos gibt es etwa bei www.
hotspot-locations.de oder www.freiehotspots.de. „Solche Verzeichnisse
sind aber in der Regel nicht so gut
gepflegt und nicht immer auf dem aktuellsten Stand“, bemängelt Hansen.
Eine weitere Alternative ist der Freifunk. Etwa 27 000 Zugänge bietet die
Initiative nach eigenen Angaben in
Deutschland und Teilen Österreichs
kostenlos an. Eine Übersicht gibt es
unter www.freifunk-karte.de.
Die Telekom und Vodafone sind
die größten Anbieter kommerzieller
Hotspots: Beide werben mit mehr als
einer Million WLAN-Zugangspunkten
in Deutschland. Davon betreiben
sie nur einen kleinen Teil selbst, die
meisten Hotspots werden von den
Telekom- und Vodafone-Kunden über
deren WLAN-Router zur Verfügung
gestellt. Vodafone erlaubt pro Tag 30
Minuten kostenloses Surfen, bezahlte
Zugänge kosten zwischen 5 und 20
Euro monatlich. Bei der Telekom gibt
es für Vertragskunden eine HotspotOption – alle anderen zahlen zwischen 5 und 30 Euro.
• Surfen in der Bahn
In vielen ICE-Zügen gibt es inzwischen Telekom-Hotspots. In der 1.
Klasse ist die Nutzung kostenlos.
In der 2. Klasse solcher Züge kann
bereits ein Infotainment-Portal gratis
genutzt werden, aufs ganze Internet
sollen Reisende dort noch im Laufe
des Jahres 2016 kostenlos zugreifen
können. Aber: „Selbst auf wichtigen
Transitstrecken wie Hamburg - Berlin
gibt es oft Verbindungsabbrüche oder
die Verbindung ist sehr langsam“,
bemängelt Heise. In der S-Bahn gibt
es in der Regel kein WLAN. Immerhin: In der Region Stuttgart erprobt
die Bahn derzeit in zwei S-Bahnen das
drahtlose Internet für die Fahrgäste.
• Die Sicherheit
Wer öfter offene WLAN-Netzwerke
nutzt, sollte über eine VPN-Verbindung (Virtual Private Network)
nachdenken, empfiehlt Heise. Damit
können Nutzer eine Art Tunnel einrichten, durch den die Daten geleitet
werden, erklärt der Netz-Experte.
„Damit wird der Weg der Daten verschlüsselt.“
Wer sich in ein offenes WLANNetzwerk einloggt, sollte vorsichtig
sein: „Man muss sich darüber im
Klaren sein, dass die Daten frei in
der Luft herumfliegen“, warnt Heise.
Theoretisch kann jeder den Datenverkehr abgreifen und an sensible
Daten gelangen. Daher sollte man
das Internet nur für unbedenkliche
Abfragen nutzen, rät Falko Hansen.
Wenn man jedoch sensible Dinge wie
Onlinebanking erledigen muss, sollte
man darauf achten, dass die Seite per
SSL-Verschlüsselung übertragen wird.
„Das ist meist erkennbar an einem
kleinen Schloss in der Adresszeile
des Browsers“, sagt Hansen. Wer
sicher gehen will, der setzt „https://“
vor die Internet-Adresse, etwa beim
Mail-Anbieter. Datendiebe können
den Datenstrom dann zwar trotzdem
abgreifen, haben davon allerdings
nicht viel: „Angreifer sehen dann nur
verschlüsselten Datensalat.“
• Kleine Helfer fürs Smartphone
Fürs Smartphone gibt es Apps, die
beim Aufspüren von WLAN-Netzwerken helfen. Falko Hansen empfiehlt
WiFi Finder und WiFi Map (beide für
Android und iOS). Die Apps enthalten ein Verzeichnis diverser Hotspots
in mehreren Ländern. Der WiFi-Finder zeigt offene und kostenpflichtige
Netzwerke in der Nähe und gibt Auskunft über die Signalstärke. WiFi Map
ist zudem mit Passwörtern diverser
WLAN-Netzwerke ausgestattet. Die
Einträge sind aber teils veraltet. (dpa)
Gut aussehen im Internet
Worauf Arbeitnehmer achten müssen
Von Tobias Hanraths
Welt, sondern bildet mehr
besten präsentiert, hängt immachen Bereichen zum Beioder weniger das reale Leben
mer von der eigenen Person
spiel fast Pflicht, erklärt Hoff„Fliege nach Afrika. Hoffentab“, sagt die Kommunikaab. Wer gerne viel schreibt,
mann. Den Rest bestimmt der
lich krieg ich kein Aids. Nur
tions- und Strategieberaterin
braucht ein eigenes Blog.
Job: „Ein Grafikdesigner muss
ein Scherz. Ich bin weiß!“ Die- Kerstin Hoffmann. „So wie im Fotos landen bei Instagram,
sich natürlich als kreativer ersen geschmacklosen Scherz
richtigen Leben kann man
Videos bei YouTube, Kurzes
weisen als, sagen wir einmal,
twitterte Justine Sacco, bevor
sich nicht dauerhaft verstelund Bündiges bei Twitter.
ein Buchhalter.“
sie Ende 2013 in London in
len.“
Und natürlich spielt auch
Problematisch sind direkte
einen Flieger nach Kapstadt
In welchen Netzwerken
die Branche eine Rolle. Ein
Angriffe auf den Arbeitgeber
stieg. Während des Flugs
und mit welchen Werkzeugen Profil bei Berufsnetzwerken
im Netz. „Ich habe natürlich
brach ein Shitstorm über die
sich ein Arbeitnehmer am
wie Xing und Linkedin ist in
auch als Arbeitnehmer ein
30-Jährige herein. Als sie elf
Stunden später landete, hatte
ihr Arbeitgeber sich bereits
öffentlich von ihr distanziert.
Wenig später war Sacco ihren
Kernobst-Gehölze lassen sich gut zwischen Dezember
Job bei einem großen USund Mitte März schneiden. Dann sind die Äste noch
Medienkonzern los.
kahl.
Foto: Nestor Bachmann
Das Beispiel zeigt: Was
Arbeitnehmer ins Netz schreiben, kann Auswirkungen auf
die Karriere haben. Das gilt
selbst dann, wenn es sich
dabei um private Witze vor
überschaubarem Publikum
handelt: Als sie sich um Kopf
und Kragen twitterte, hatte
Sacco in dem sozialen NetzWann ist der richtige Zeitpunkt?
werk etwa 170 Follower. Doch
als die den Witz mit anderen
Nicht jeder Obstbaum sollte
sollte der Hobbygärtner erst
teilten, ging er in kurzer Zeit
im Winter einen sogenannten im Sommer nach der Ernte
einmal um die Welt.
Erhaltungsschnitt bekomstutzen, also im belaubten
Natürlich muss ein unbemen. Dabei wird die Krone
Zustand. Ideal sei der Schnitt
dachter Post nicht gleich zur
ausgedünnt, damit wieder
zur oder nach der Ernte. Ein
Kündigung führen. Trotzdem
mehr Licht und Luft ins Inne- Verjüngungsschnitt, um
lohnt sich für Internetnutzer
re dringen kann. Die Experten ältere Äste zu entfernen, kann gelegentlich ein Blick in den
der Bayerischen Gartenakader Gärtner ab November
virtuellen Spiegel: Wie wirkt
demie raten dazu im Winter
und bis in den März hinein
das, was ich im Netz tue, auf
beim Kernobst. Ab Dezember vornehmen. Korrekturen bie- andere? Einen gekünstelten
und bis Mitte März sei es sinn- ten sich im August an, wenn
Auftritt muss zwar niemand
voll, dann sind die Äste noch
man sieht, wie der Baum neu
hinlegen. „Das Netz ist ja
Berufstätige sollten sich genau überlegen, wie sie sich in beruflichen sozialen Netzwerken wie Xing
kahl. Steinobst hingegen
ausgetrieben hat.
(dpa) keine abgekoppelte, fremde
präsentieren. Das Profil im Netz ist wie eine erste Arbeitsprobe für Personaler.
Foto: T. Hase
Schnitt für den
Obstbaum
Recht auf freie Meinungsäußerung – in einem gewissen
Rahmen“, sagt der Rechtsanwalt Michael Terhaag. Beleidigungen wie „Menschenschinder“ seien nicht in Ordnung,
beweisbare Tatsachenbehauptungen aber schon. Gegen
Gemecker im Stil von „Diese
Woche jeden Tag Überstunden...“ spricht also nichts –
wenn es denn stimmt.
Wer im Netz gerne kontrovers diskutiert, sollte deutlich machen, dass er damit
nicht für seinen Arbeitgeber
spricht. Einen Satz wie „Das
hier ist meine persönliche
Meinung“ in der Twitter-Bio
hält Anwalt Terhaag deshalb
fast immer für eine gute Idee.
„Wenn ich völlig über die
Stränge schlage, schützt das
aber auch nicht vor den Konsequenzen“, warnt er.
Im besten Fall hat der
Arbeitgeber für solche Fälle
Social-Media-Guidelines mit
Verhaltensregeln für das Netz
– oder einen festen Ansprechpartner für Fragen und Probleme. „Die Unternehmen, die
sich halbwegs für das Thema
interessieren, haben das
inzwischen fast immer“, sagt
Tobias Arns, Bereichsleiter
Social Media beim IT-Verband
Bitkom. Drei Viertel der Unternehmen in Deutschland
nutzen nach Angaben des
Verbands soziale Netzwerke
für die interne oder externe
Kommunikation.
(dpa)
Seite 7 – Allgemeiner Anzeiger EXTRA
12. Februar 2016
Fasching beim Mühlberger Carneval Club (MCC). Die Mädchen der Tanzgruppe fotografierte
BürgerReporter Uwe Nieke aus Gotha.
Seite 8 – Allgemeiner Anzeiger EXTRA
Wissen
12. Februar 2016
Helfer gesucht: In Erfurt arbeiten derzeit nur rund 50 Helfer in der TelefonSeelsorge.
Um täglich 24 Stunden abzudecken, bedarf es eigentlich 80 bis 90 Mitarbeiter.
Wer von Sorgen und Ängsten geplagt ist, für den ist die TelefonSeelsorge eine Möglichkeit, Hilfe zu finden. Foto: Colourbox / Furman
Zuhören, verstehen, ermutigen
Verschwiegenheit ist das oberste Gebot der TelefonSeelsorge, erklärt die Erfurter Leiterin Uta Milosevic
Uta Milosevic ist seit einem
Jahr die Leiterin und das
Gesicht der TelefonSeelsorge
Erfurt, die neue Helfer
benötigt. Mit AA-Redakteur
Michael Steinfeld spricht sie
über das besondere Ehrenamt
im Verborgenen.
Die Mitarbeiter der TelefonSeelsorge bleiben anonym.
Warum?
Wir achten sehr auf die
Anonymität. Für viele ist das
schwer zu verstehen. Aber
ich sage immer: „Ihr Nachbar
hat keine Chance, bei uns
anzurufen, wenn er weiß,
dass Sie da mitmachen.“ Wir
bitten die Helfer also, außer in
ihrer Familie, nie darüber zu
sprechen. Auch um sich selbst
zu schützen vor Angriffen.
Es gibt beispielsweise gerade
sehr viele Anrufe zum Thema
Flüchtlinge.
Meinen Sie, Ihre Helfer
werden am Telefon beschimpft?
Ja, die Anrufer wollen irgendwo ihre Wut lassen. Aber die
Helfer sind soweit geschult,
dass sie die Meinung hören,
sich persönlich aber nicht
positionieren. Es geht ja darum, ein offenes Ohr zu haben
und zu sagen: „Hier haben
Sie einen Platz, ein Forum,
um alles loszuwerden, was
Sie bedrückt.“ Dazu gehören
auch Ängste vor anderen
Menschen. Wir haben auch
Anrufer, die soziale Angst haben, sich nicht aus dem Haus
trauen und überhaupt keine
Kontakte mehr haben. Die
Zahl der psychischen Störungen nimmt immer mehr zu.
Spielt es eine Rolle, dass die
Helfer am Telefon aus der
Region kommen?
Es spielt eine Rolle. Es kommt
vor, dass sich Leute aus
Ostdeutschland scheuen, mit
jemandem aus Westdeutschland zu sprechen. Umgekehrt
habe ich das noch nicht bemerkt. Und wir verweisen auf
Hilfsangebote vor Ort.
Wie sieht sonst
Ihre Hilfe aus?
In erster Linie ist der Telefonseelsorger Zuhörer und sagt
den Leuten: „Das ist jetzt Ihre
Zeit, um Sachen zu sagen, die
Sie sonst niemandem sagen
und die wir zusammen sortieren können.“ Vielen Leuten
hilft es schon, über ihre Probleme zu sprechen.
Um welche Probleme geht
es in den Gesprächen?
Die Themen reichen von
Beziehungs- bis zu Familienproblemen. Oder dass sich die
Kinder nicht mehr melden,
andere Lebensentwürfe haben, woraus dann wieder Einsamkeit resultiert. Aber es gibt
auch Ängste vor Krankheit,
Tod – oder eben Ausländern.
Zudem rufen ganz viele Leute
an, die allgemein jemanden
zum Reden brauchen und
manchmal seit drei Tagen
niemanden mehr gesprochen
haben, weil sie alleine sind.
Sie sagen: „Ich weiß schon
gar nicht mehr, wie meine
Stimme klingt. Ich muss mal
mit jemandem sprechen.“ Es
ist ein Hilferuf: Wer hört mich
noch?
Hat jedes Problem
seine Zeit?
Natürlich. Nach dem Amoklauf von Erfurt war dies das
Hauptthema. Arbeitslosigkeit
und Existenzängste waren
es lange Zeit. Derzeit sind
Flüchtlinge eines der Hauptthemen. Man kann bei der
TelefonSeelsorge einen gesellschaftlichen Trend ablesen.
Was in den Medien präsent
ist, ist auch bei uns präsent.
Was ist, wenn jemand mit
Depressionen anruft?
Darauf sind die Mitarbeiter
geschult. Wir fragen dann:
Foto: Michael Steinfeld
„Haben Sie ärztliche Hilfe?
Sind Sie irgendwo in Behandlung? Haben Sie überhaupt
jemanden?“ Menschen, die in
Trauer oder Depressionen versinken, kann man nur daran
erinnern, was gut war in ihrem Leben. Wie fühlten sich
diese Momente an? Gemeinsam begibt man sich noch
einmal in diese Situation, um
zu erkennen: Es gibt nicht nur
Tiefs. Wenn man das Gefühl
vermittelt, du hast auch etwas
Schönes in deinem Leben
erlebt, dann hat man schon
viel geschafft in so einem
Telefongespräch.
bist jemand Besonderes, du
bist einmalig“, warum sollte
derjenige das dann nicht
selbst glauben?
Gibt es Momente, in denen
Sie doch eingreifen müssen?
Genau. Wenn es um Leib und
Leben geht. Wenn jemand
beispielsweise einen Amoklauf ankündigt, müssen
wir das melden. Und wenn
jemand seinen Suizid ankündigt und seine Adresse und
seinen Namen nennt, dann
sind wir auch verpflichtet,
Polizei oder Krankenwagen
zu informieren. Wenn er
seinen Namen nennt, ist es
offensichtlich, dass er Hilfe
wünscht.
Rufen einige Menschen immer wieder bei Ihnen an?
Teilweise ja. Wenn sie in
der Krise sind, brauchen sie
immer wieder mal einen
Ratschlag. Dann haben wir
auch Anrufer über mehrere
Jahre, die einfach sagen: „Mir
geht es wieder schlecht.“ Die
Einsamkeit hört ja nicht auf.
Auch für traumatisierte Menschen gibt es immer Zeiten,
wo das Trauma wieder ausbricht und sie Hilfe suchen.
Wenn beide anonym
bleiben – ist es dann nicht
schwer, eine persönliche
Ebene hinzubekommen?
Da entsteht eine ganz persönliche Ebene – auch ohne
Namen. Weil es diese Barrieren nicht gibt. Ich muss mich
nicht fragen, was der andere
von mir denkt. Bekannten
oder Arbeitskollegen würde
ich manche Probleme nie
erzählen, weil sie diese vielleicht weitererzählen oder
schlecht über mich denken.
Wie ist es bei häuslicher
Gewalt?
Wenn der- oder diejenige anonym bleiben will,
dann können wir nicht viel
machen. Wir haben keine
Rufnummer-Rückverfolgung.
Unsere Mitarbeiter sind
geschult, die Leute so lange
am Telefon zu halten, bis sie
entlastet sind. Es gab schon
Situationen, wo ein Helfer
zwei Stunden ein Gespräch
mit einem Suizidalen geführt
hat, der danach so k.o. war,
dass er am Telefon eingeschlafen war. Er konnte alles
rauslassen und bemerkte: Da
ist noch jemand in dieser Krise bei mir. Das ist das Beste,
was einem passieren kann.
Sie suchen neue Helfer.
Welche Eigenschaften
sollten die Interessenten
besitzen?
Man muss sozial engagiert
und neugierig sein auf andere
Menschen und auf andere
Lebensentwürfe.
Gibt es hoffnungslose Fälle?
Am Anfang bezeichnen
sich viele als hoffnungslose
Fälle. Dann merken sie ganz
schnell, dass der andere
sich auf sie einlässt und
es wirklich gut mit ihnen
meint, an sie glaubt. Da kann
ich wirklich für alle meine
Mitarbeiter sprechen, dass
sie eine positive Ausstrahlung haben. Und wenn sie es
schaffen, zu vermitteln „Du
Merken Sie, wenn die Helfer
selbst zu viel seelisches
Gepäck mitbringen?
Es gibt auf jeden Fall ein Auswahlgespräch. Menschen,
die selber psychisch schwer
belastet sind, die können sich
nicht noch die Schicksale
anderer anhören. Die können
das ganz schlecht verarbeiten. Obwohl unsere Ehrenamtlichen einmal im Monat
Supervision haben.
„Das größte Problem ist die Einsamkeit“
Ein Telefonseelsorger erzählt, wie Worte Wege aus der Verzweiflung zeigen
Von Sibylle Klepzig
Problem hat – vielleicht mit Alkohol,
mit Mobbing, in der Partnerschaft
Lächelnd bestellt er im Café einen
oder wegen einer Krankheit. Ich
Espresso, ohne auf die Karte zu
versuche nachzuempfinden, wie er
schauen. Sein weißer Stock lehnt
sich fühlt.“ Wichtig sind nicht nur
am Stuhl. Eine Augenkrankheit ließ
die Worte, sondern auch der Tonfall
ihn nahezu erblinden. Umso mehr
des Anrufers. Ein guter Zuhörer hört
vertraut der Mann mit der tiefen,
selbst aus der Stille etwas heraus. Und
beruhigenden Stimme seinen Ohren. reagiert. „Denn es gibt kein zweites
Seit zwei Jahren arbeitet der 58-jährige Mal. Ich kann das Gespräch nicht
Nordthüringer ehrenamtlich bei der
am nächsten Tag fortsetzen“, sagt er.
TelefonSeelsorge Erfurt. In dieser Zeit
hat er von mehr Sorgen und Leid
Ist jemand psychisch krank oder
gehört als in all den Lebensjahren
steckt in finanzieller Not, lässt sich die
zuvor. Er bittet, seinen Namen nicht
Situation am Telefon nicht veränpreiszugeben. Anonymität ist das
dern. „Aber ich kann gemeinsam mit
oberste Prinzip der TelefonSeelsorge.
dem Anrufer nach einer Perspektive
Auf beiden Seiten der Verbindung.
suchen, ihm den Rücken stärken.“
Nur unter diesem Schutz öffnen sich
Gezielt fragt er: Woher kommt das
die Menschen.
Problem? Was müsste geschehen,
damit es Ihnen wieder besser geht?
Rund 20 Gespräche im Monat
Wie können Sie das erreichen? „Der
führt er am Sorgentelefon – und hört
Betroffene soll selbst auf die Lösung
vor allem aktiv zu. „Ich denke mich
kommen, ich versuche nur, ihn zu
hinein in diesen Menschen, der ein
leiten.“ Ist Unterstützung von außen
nötig, rät er, wer weiterhelfen kann:
Sozialarbeiter, Beratungsstellen,
Freunde. Ansonsten ist Zurückhaltung geboten. „Nicht meine Ansichten stehen im Mittelpunkt, sondern
der Mensch mit den Sorgen und
Ängsten. Er braucht ein offenes Ohr,
keine fremde Geschichte.“
dankbar dafür, dass ihm das gelingt.
„In vielen Gesprächen entsteht eine
besondere persönliche Nähe. Diese
Offenheit, mit der mich die Menschen beschenken, treibt mich an.“
Die Inhalte der immer vertraulichen Telefonate wandeln sich, so wie
die Gesellschaft selbst. Heute sind
Zweimal im Monat fährt er die
auch die Flüchtlingsströme ein The80 Kilometer vom Südharz ins Büro
ma. „Das größte Problem aber ist und
nach Erfurt für einen Tages- und
bleibt die Einsamkeit“, resümiert der
einen Nachtdienst. „Als Frührentner
Mann, der selbst drei Kinder und drei
wollte ich nicht einfach die Hände
Enkel hat. „Was wir alles hören, das
in den Schoß legen. Und die Seelsorist mitunter hammerhart.“ Er fühlt
ge war mir als Pfarrerssohn bereits
mit – und darf sich dennoch nicht
vertraut.“ Um belasteten Menschen
damit belasten. „Wir können jederzeit
zu helfen, absolvierte er die einjährige mit unserer Leiterin reden, außerdem
Ausbildung zum Telefonseelsorger.
treffen wir uns monatlich zur SuperEs ging um Gesprächsführung und
vision, um in der Gruppe Themen
um Themen wie Trauer, Tod, Sucht,
aufzuarbeiten.“ Am meisten aber hilft
Partnerschaft, Gewalt und Suizid, aber ihm sein Glaube. „Ich bin Christ. Ich
auch um Selbsterfahrung. „Denn nur kann abgeben an Gott und weiß, dass
wer sich selbst kennt, findet den Zuer Lasten, Leid und Not mitträgt und
gang zur Gefühlswelt anderer.“ Er ist
auch mich entlastet.
Supervision – das müssen
Sie erklären.
In einer Gruppe wird über
einen Fall gesprochen, der
den Helfer belastet hat. Es ist
ein gut ausgebildeter Supervisor dabei, der ihm hilft, diese
Themen aufzuarbeiten und
zu sagen: „Es liegt nicht in
eurer Verantwortung.“ Jeder
hat die eigene Verantwortung
für sein eigenes Leben.
Was sind die Gründe, sich
als ehrenamtlicher Mitarbeiter ausbilden zu lassen?
Mir hat mal ein Ehrenamtlicher gesagt: „Ich habe
so viel Gutes in meinem
eigenen Leben erfahren. Ich
wurde immer wieder aufgefangen von anderen Leuten.
Ich bin immer wieder rausgekommen aus irgendwelchen
Krisen. Was ich Gutes erlebt
habe, würde ich gerne anderen weitergeben.“
Dieses Ehrenamt ist doch
im Grunde recht undankbar.
Man kann sich nicht damit
brüsten. Der einzige Vorteil
ist: Wir sind eine unglaublich
starke Gemeinschaft.
Welche Rolle spielt der
Glaube bei der ökumenischen TelefonSeelsorge?
Die meisten unserer Mitarbeiter haben einen christlichen
Glauben. Aber es ist keine
Bedingung. Aber man muss
jedem Glauben gegenüber
tolerant sein. Man muss
auch darauf gefasst sein, dass
in der Nacht eine alte Frau
anruft und sagt: „Ich würde
gerne mit Ihnen beten, ich
kann nicht schlafen.“
Sie suchen auch
finanzielle Hilfe.
Da wir ein ganz kleiner Verein sind, nur zum Teil finanziert von den beiden großen
Kirchen, brauchen wir immer
Spenden.
HINTERGRUND
• Die Rufnummern der
TelefonSeelsorge:
08 00 / 111 0 111 und 0800
111 0 222.
Das Sorgentelefon ist rund
um die Uhr erreichbar und
kostenlos.
• 11 000 Anrufern hat die
TelefonSeelsorge in Erfurt im
Jahr 2014 geholfen.
• Die TelefonSeelsorge sucht
nach neuen Helfern. Auskunft
erteilt Leiterin Uta Milosevic
unter
 03 61 / 5 62 16 20 oder
E-Mail: telefonseelsorge.
[email protected].
• Wer die Arbeit der Telefonseelsorger unterstützen
möchte, kann spenden:
Ökumenische TelefonSeelsorge Erfurt e.V.,
IBAN DE63 3706 0193 5002
4240 12,
BIC GENODED1PAX, Pax-Bank
Erfurt eG
• Das komplette Interview auf
www.meinanzeiger.de.