Uraufführung auf dem Heiligen Berg

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Uraufführung auf dem Heiligen Berg
Presse - Information
Fünfte Station Andechser Orgelsommer: Junge Organistin aus Bratislava am 06.09.08 in Andechs
Uraufführung
auf dem Heiligen Berg
Andechs, 29. August 2008 (mG)
Die Uraufführung einer Vertonung von Psalm 4 für Orgel
ist Höhepunkt der fünften Station der fast 1300 Kilometer
langen Orgelreise entlang der Donau – von Andechs
nach Sibiu (Hermannstadt)/ Rumänien.
Die 30 jährige Organistin
Zuzana Magdalena - Maria
Ferjencíkǒvá aus dem
slowakischen Bratislava spielt
am Samstag, den 6. September
2008 um 18 Uhr in der
Andechser Wallfahrtskirche
Kompositionen von Franz Liszt,
Ludwig van Beethoven und die
Uraufführung von „Über uns, o
Herr, erhebe Dein leuchtendes Antlitz“. Diese Vertonung
von Psalm 4 hat die Organistin selbst komponiert.
Karten zu 6 EUR (ermäßigt 5 EUR) sind an der Kasse eine
halbe Stunde vor Konzertbeginn erhältlich. Frühzeitige
Kartenreservierung ist telefonisch unter 08152-376-350
möglich.
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Kloster Andechs
Martin Glaab, Leiter Öffentlichkeitsarbeit
Bergstrasse 2, 82346 Andechs
Tel.:
+49 - 8152 – 376–290;
Fax.: +49 - 8152 – 376–450290;
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Typisch für ihr Land ist die Musik, die Zuzana M. – Maria
Ferjencíkǒvá aus Bratislava mitbringt und sie bringt sich selbst
mit ein: mit der Uraufführung einer eigenen Komposition über
den Psalm 4 „Über uns, o Herr, erhebe dein leuchtendes
Antlitz!“. Franz Liszt und Ludwig van Beethoven hatten zur
Donaustadt Bratislava ebenfalls einen besonderen Bezug
und hielten sich dort wohl öfter auf.
Mit Franz Liszts (1811 - 1886) umfangreichstem Werk für Orgel
eröffnet die Organistin das Konzert: mit der Fantasie und
Fuge über den Choral „Ad nos, ad salutarem undam“ - „Zu
uns, zur rettenden Woge, kehrt zurück, ihr Elenden!“. Der
Choral stammt aus Giacomo Meyerbeers (1791-1864) Oper
„Le Prophète“, die 1849 in Paris mit großem Erfolg
uraufgeführt wurde. Es folgten bejubelte Aufführungen in
Dresden, Frankfurt, und Hamburg. Unter dem Eindruck der
Dresdener Aufführung komponierte Liszt das Meyerbeer
gewidmete Werk im Jahr 1850. Zur Einweihung der neuen
Ladegast-Orgel im Merseburger Dom wurde die revidierte
Fassung 1855 uraufgeführt. Jener „Choral der Wiedertäufer“
hat in der Oper eine zentrale Bedeutung als Aufruf an das
geknechtete Volk, sich gegen die Unterdrücker zu erheben.
Der Aufbau hat folgende Teile: ein einleitender Abschnitt, ein
erster Satz, ein langsamer zweiter Satz um den Zentralton Fis
kreisend, und damit denkbar weit entfernt von der
Grundtonart c-Moll, und schließlich ein zweigeteilter
Schlusssatz mit zwei Fugen. Franz Liszt verarbeitet das Thema
zu verschiedenen Charakteren, die eine gemeinsame Wurzel
haben, aber leitmotivischen gegeneinander gesetzt werden.
Nach spannenden Modulationen wird schließlich C-Dur als
„salutaris unda“ erreicht.
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„L'adolescent, l'homme, le dieu“ bemerkte Liszt treffend über
die Art zu komponieren von Ludwig van Beethoven (17701827). Die Grande Sonate pathétique op. 13 (1799) ist
„Bekenntnismusik“. Sie spricht den Hörer unmittelbar an. Die
Themen sind reduziert auf Elementares, der Satzbau schlicht
und geradlinig. Die c-Moll-Atmosphäre lässt die Welt des
dritten Klavierkonzertes und der fünften Symphonie erahnen.
Zuzana Ferjencíkǒvá hat dieses opus 13 für Orgel bearbeitet.
Durch ihre orchestrale Anlage ist diese Klaviersonate
besonders geeignet. Inhaltlich und durch die Tonart sind
Bezüge zur vorausgehenden Lisztschen Fantasie spürbar.
Unvermittelt, auftaktlos, im französischen Marschrhythmen,
setzt das Grave ein: eindringliches Symbol des Tragischen,
gleichsam ein Portal zum ersten Satz. Exzessive Tremoli und
extreme Ausnutzung des Tonvorrats stoßen das Tor zur
Romantik auf. Das Ende des ersten Satzes erzielt durch
harmonische Erweiterung geradezu hymnische Wirkung.
Vorahnung von Choralstellen bei Brahms und Bruckner. Tiefe
entspannte Ruhe vermittelt der zweite Satz. Instrumentale
Vorstellungen prägen den Satz, der in schlichtem Melos von
Flöte und Klarinette über leisen Horntriolen verklingt. Der
Finalsatz in der klassischen Rondoform schließt energisch ab.
Als Textgrundlage für ihre Komposition „Über uns, o Herr,
erhebe dein leuchtendes Antlitz“ dient Zuzana Ferjencíkǒvá
(*1978) die Übersetzung nach dem benediktinischen Stundenbuch. Die Vertonung von Psalm 4 gliedert sich in die drei
Teile Introduktion, Adagio und Mysterioso - Allegro energico.
Der Text von Psalm 4 verteilt sich auf die Abschnitte wie folgt:
I. Introduktion
Wenn ich rufe, gib mir Antwort,
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du Gott, der für mich Recht schafft.
Du hast mir Raum geschaffen in der Bedrängnis,
sei mir gnädig und höre mein Beten!
II. Adagio
Ihr Mächtigen, wie lange noch schmäht ihr meine Ehre,
wie lang liebt ihr das Nichtige und sucht die Lüge?
Erkennt: Den Treuen hat der Herr sich auserwählt.
Der Herr, er hört es, wenn ich zu ihm rufe.
Erschreckt und lasst die Sünde!
Bedenkt es auf eurem Lager und werdet stille!
Bringt rechte Opfer dar,
auf den Herrn setzt euer Vertrauen!
Viele sind es, die sagen:
„Wer läßt uns Gutes erfahren?
III. Mysterioso. Allegro energico.
Über uns, o Herr, erhebe dein leuchtendes Antlitz!“
Du hast mir weit größere Freude ins Herz gelegt,
als jene haben bei Korn und Wein in Fülle.
In Frieden lege ich mich nieder und schlafe;
denn du allein, Herr, läßt mich sorglos wohnen.
Zuzana Magdalena-Maria Ferjenciková wurde 1978 in der
Slowakei geboren und studierte in der Orgelklasse von Prof.
Dr. Ján Vladimír Michalko an
der Hochschule für Musik und
darstellende Kunst in
Bratislava. Ein besonderes
Anliegen ihrer Konzerttätigkeit
stellt die Zusammenarbeit mit
zeitgenössischen Komponisten
dar, die ihr bereits mehrfach
Orgelstücke widmeten. Von großer Bedeutung ist ihre Zusammenarbeit mit Jean Guillou, dessen Werke sie mehrfach
aufführte. 2002 – 2004 war sie Postgradualstudentin an der
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Universität für Musik und darstellende Kunst Wien bei Prof.
Peter Planyavsky.
Zur Zeit unterrichtet sie Orgel und Orgelimprovisation an der
Hochschule für Musik in Bratislava, wo sie auch ihr
Doktoratstudium fortsetzt und ebenso das Studentenfestival
dieser Hochschule mitbegründet hat.
2004-2006 war sie Hauptorganistin der Lutherischen
Stadtkirche in Wien-Innere Stadt. Sie begründete dort zwei
internationale Festivals der Orgel- und Kirchenmusik: die
Bach-Woche und die Reihe „Laudes Organi“. Weiters gibt sie
regelmäßig Konzerte im In- und Ausland, wobei einer der
Schwerpunkte ihrer Konzerttätigkeit im Bereich der
Orgelimprovisation liegt. Seit September 2006 ist sie
Stiftsorganistin der Benediktinerabtei Unsrer Lieben Frau zu
den Schotten in Wien, wo sie das internationale Orgelfestival
„Dialogues Mystiques“ künstlerisch leitet.
Vielfach hat Zuzana M.-Maria Ferjencíkǒvá schon Preise und
Auszeichnungen erhalten, unter anderem schon im Alter von
18 Jahren den 1. Preis für Orgelimprovisation und 2. Preis für
Orgelinterpretation in Opava (Tschechei), ein Jahr später
den 1. Preis für Improvisation und Titel "Laureat" beim
Internationalen Orgelwettbewerb Brünn, ebenfalls in der
Tschechei. 2003 gewann sie den 1. Preis beim Internationalen
Orgelwettbewerb „PremioValentino Bucchi“ in Rom, 2004
den 1. Preis beim Internationalen Orgelimprovisationwettbewerb in Haarlem (Niederlande).
Ihren Schlusspunkt findet der Andechser Orgelsommer am
13. September 2008 mit Ursula Philippi aus Sibiu in Rumänien.
(146 Zeilen, 1.017 Wörter, 7.088 Zeichen inkl. Leerzeichen)
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