Bericht 2006 - grk 826 - Johannes Gutenberg
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Bericht 2006 - grk 826 - Johannes Gutenberg
Arbeits- und Ergebnisbericht des Graduiertenkollegs GRK 826/2 Berichtszeitraum 15. Februar 2006 – 15. Februar 2007 (Zeitpunkt der Erstellung des Berichts) Spurenanalytik von Elementspezies: Methodenentwicklungen und Anwendungen Trace analysis of elemental species: Development of methods and applications Beteiligte Fachbereiche und Arbeitsgruppen FB Physik, Mathematik und Informatik FB Medizin Prof. Dr. H. Duschner Angewandte Strukturund Mikroanalytik FB Chemie, Pharmazie und Geowissenschaften FB Biologie Prof. Dr. T. Hoffmann Anorganische und Analytische Chemie Prof. Dr. J.V. Kratz Prof. Dr. T. Reich Kernchemie Prof. Dr. M. Kersten Geowissenschaften Prof. Dr. W. Wilcke Geographisches Institut Prof. Dr. H. König Mikrobiologie und Weinforschung Prof. Dr. S. Borrmann Physik der Atmosphäre PD. Dr. Klaus Wendt Physik Max-Planck-Institut für Chemie Prof. Dr. S. Borrmann Abteilung Partikelchemie 1 Inhaltsverzeichnis Karin Bartusseck Speziation von Selen in Pflanzen 3 Moritz Bigalke Bestimmung der Stabilisotopenverhältnisse von Cd, Cu und Zn in Bodenproben 6 Wolfram Brüchert Entwicklung einer online-Kopplung der Gelelektrophorese (GE) mit der induktiv gekoppelten Plasma-Massenspektrometrie (ICP-MS) 10 Zuzaan Damdinsuren Spatially resolved speciation of heavy metals in soil samples using X-ray spectroscopy (8-XAFS) 18 Burkhard Knopf Methylierung von Quecksilber im Intestinaltrakt des Kompostwurms und Identifizierung der für die Methylierung verantwortlichen Mikroorganismen 22 Daniel Kremer Bilanzierung des biomethylierbaren Anteils von Hg, Te, Se und Sn in einer Siedlungsabfalldeponie 27 Mirko Peitzsch Mikrobielle Metabolisierung bioverfügbarer Metall(oid)e aus der Bodenmatrix in Abhängigkeit des vorliegenden Bodensubstrates 34 Yvonne Scheller Detektion von Metallspezies in einzelnen lebenden Zellen mit hoher lateraler Auflösung 39 Sonja Dierking Direkte Speziation der Sorption von Neptunium an Silica, Aluminiumoxid und Montmorillonit 46 Sebastian Raeder Entwicklung einer Online-Einbringung für die Ultraspurenanalyse von Uran 236 mittels hochauflösender Resonanzionisations-Massenspektrometrie 51 Víctor Vicente Vilas Study of the interactions of Neptunium with humic substances and the clay mineral montmorillonite by direct and indirect speciation methods 55 Ru-Jin Huang Novel approaches to the analysis of iodine species in the marine boundary layer 60 Senchao Lai Iodine speciation in atmospheric aerosols in marine boundary layer 64 Nicola Springer Entwicklung einer Methode zur Bestimmung von Iodispezies in maritimen Umweltproben mit GC/MS 68 Sören Zorn Development of Quantitative Single Particle Mass Spectrometry for the Speciation of Iodine Compounds in the Marine Aerosol 73 2 Thema und Betreuer des Dissertationsprojekts Stipendiatin: Karin Bartusseck Speziation von Selen in Pflanzen Betreuer: Prof. Dr. Michael Kersten Darstellung des Dissertationsprojekts und der Forschungsergebnisse Selen (chemisches Symbol Se) ist ein Halbmetall aus der sechsten Hauptgruppe des Periodensystems. Dort steht es direkt unterhalb des Schwefels. Die chemischen Eigenschaften dieser beiden Elemente sind ähnlich und sie treten meist vergesellschaftet auf. Selen tritt – wie Schwefel – in verschiedenen Oxidationsstufen auf: -II in Seleniden, 0 in elementarem Selen, +IV in Seleniten und +VI in Selenaten. Der Gehalt in der Erdkruste wird auf 0,05 bis 0,09 mg/kg geschätzt [1]; somit ist Selen ein Spurenelement. Im Boden kommt Selen in Abhängigkeit vom pH-Wert und des Redoxpotentials in verschiedenen Spezies vor. SeVI ist die vorherrschende Spezies in trockenen, alkalischen Böden unter oxidierenden Bedingungen und ist bioverfügbar. Es bildet gut lösliche Salze, die aus dem Boden ins Grundwasser ausgewaschen werden können. Salze mit SeIV sind hingegen kaum bioverfügbar; sie kommen in neutralen Böden unter schwach oxidierenden Bedingungen vor, wo sie leicht an Tonminerale absorbieren. Selenide (Se-II) sind in sauren, reduzierenden Böden stabil. Sie sind schwerlöslich und daher nicht bioverfügbar. Für Pflanzen ist Selen nach bisherigem Kenntnisstand kein essentielles Element. Im Allgemeinen können Pflanzen bezüglich ihres Verhaltens gegenüber Selen in drei Gruppen eingeteilt werden [2]. Primäre Akkumulatoren sind Pflanzen, die auf Böden mit hohen Gehalten bioverfügbaren Selens wachsen. Selengehalte in diesen Pflanzen können bis zu 4 g/kg Trockenmasse betragen. Die zweite Gruppe beinhaltet die so genannten sekundären Indikatoren, die auf Böden mit niedrigeren Selengehalten wachsen. Trotzdem können diese Pflanzen bis zu 1 g/kg Trockenmasse akkumulieren. Alle sonstigen Pflanzen gehören zur dritten Gruppe, die der nichtakkumulierenden Pflanzen. Sie werden schon durch einige mg/kg Se im Boden in ihrem Wachstum gestört. Der Selengehalt in diesen Pflanzen beträgt normalerweise nicht mehr als 25 mg/kg Trockenmasse. Pflanzen nehmen Selen vor allem in anorganischer Form (als Selenat oder Selenit) aus dem Boden auf. Nach der Aufnahme über die Wurzeln wird es in die oberirdischen Teile der Pflanze transportiert, wo es zu organischen Selenverbindungen metabolisiert wird. In Analogie zum Schwefelmetabolismus wird Selen in Aminosäuren eingebaut. Der Einbau der Aminosäuren Selenocystein und Selenomethionin verursacht bei nichtakkumulierenden Pflanzen Toxizitätssymp-tome, während akkumulierende Pflanzen andere, nichtproteinogene Aminosäuren synthetisieren können und so einen Einbau von Selen in Proteine verhindern. Es wird vermutet, dass die Möglichkeit, Selen zu akkumulieren, Pflanzen gegen Fraßfeinde und Pathogene schützt. Außerdem können Pflanzen auch flüchtige Selenverbindungen (vermutlich zur Entgiftung) synthetisieren. Im Rahmen dieser Arbeit sollen Selenspezies in Pflanzen charakterisiert und ortsaufgelöst analysiert werden. Dabei sollen in einem ersten Teil der Arbeit der Umsatz zu flüchtigen Spezies untersucht sowie die Gesamtgehalte an Selen in verschiedenen Pflanzenteilen (Wurzeln, Blatt, Stängel) bestimmt werden. Anschließend sollen mithilfe der Röntgenfluoreszenz der Selengehalt verschiedener Pflanzenteile in 8m-Ortsauflösung dreidimensional abgebildet werden. In einem letzten Schritt soll dann die synchrotrongestützte, ortsaufgelöste Speziation der Selenverbindungen in der Pflanze erfolgen. Die Aufzucht der Pflanzen erfolgt am Institut für Pharmazie in enger Kooperation mit der AG Stöckigt (Pharmazeutische Biologie). Es wurden zwei Pflanzen für die Untersuchungen aus3 gesucht: Nicotiana benthamiana und Brassica juncea. Während Tabakpflanzen in der Literatur als empfindlich gegenüber Selen beschrieben wurden, gehört Brassica juncea zu den selenakkumulierenden Pflanzen. Zurzeit wachsen die Pflanzen in Erlenmeyerkolben in einer Nährlösung, die alle essentielle Nährstoffen sowie 0,1 mg/L Se (in Form von Selenat) enthält. Vor dem Aussäen werden die Samen in Natriumhypochloritlösung desinfiziert, um Bakterien und Pilze abzutöten und damit Infektionen zu vermeiden. Für eine erste Probennahme flüchtiger Selenverbindungen wurden ungefähr anderthalb Monate alte Pflanzen mitsamt der Erlenmeyerkolben in Exsikkatoren gasdicht eingeschlossen. Nach einem Tag bzw. 8 Tagen wurde der Gasraum mittels SPME (solid phase micro extraction) beprobt, um anschließend mit GC-ICP-MS analysiert zu werden. Dabei zeigte sich, dass nach einem Tag noch keine Selenverbindungen im Gasraum nachzuweisen waren. Nach 8 Tagen Anreicherungszeit wurde bei Nicotiana Benthamiana ein Peak bei ungefähr 120 Sekunden beobachtet (s. Abb. 1), der vermutlich Dimethylselenid entspricht. Damit wurde nachgewiesen, dass Nicotiana Benthamiana Selen verflüchtigen kann. 1200 1000 I in cps 800 600 400 200 0 0 150 300 450 600 750 900 t in s Abb. 1: 82 Chromatogramm für Se Als nächstes soll versucht werden, höhere Konzentrationen an flüchtigen Selenverbindungen zu erreichen. Einerseits wurden Pflanzen mit einer Selenatkonzentration von 1,0 mg/L Nährmedium ausgesät. Ein anderer Ansatz ist es, die Pflanzen eine gewisse Zeit im Nährmedium ohne Selen heranwachsen zu lassen und sie dann für eine gewisse Zeit in Laborflaschen mit selenhaltiger Lösung umzusetzen. Diese Flaschen bieten den Vorteil, dass sie ein geringeres Volumen als die bisher verwendeten Exsikkatoren haben und trotzdem eine Gasraumbeprobung erlauben. Dauer der Promotion Beginn im Oktober 2006 4 Angaben zu im Berichtszeitraum entstandene Publikationen, Kongressbeiträgen etc. Zusammenarbeit mit bzw. Bezug zu anderen Projekten Kooperationen bestehen in Bezug auf die Analytik (GC-ICP-MS) mit dem GRK-Stipendiat Mirko Peitzsch sowie dem assozierten Doktoranden Daniel Kremer. Teilnahme am Studienprogramm 21.02.2007: Gastwissenschaftlervortrag von Prof. Manceau (Grenoble, Frankreich) „Probing the speciation of metals in environmental nanoparticles with combined X-ray micro fluorescence, diffraction and absorption“ Betreuung im Graduiertenkolleg Betreuer: weiterer Betreuer: Prof. Dr. Michael Kersten Prof. Dr. Joachim Stöckigt (Kooperationspartner des GRK) Auslandsaufenthalte 28.02. – 01.03.2007: “Workshop on X-ray absorption spectroscopy and theory of XAS” am Paul-Scherrer-Institut, Villigen, Schweiz Alter bei Eintritt ins Graduiertenkolleg 25 Jahre Literaturangaben Claussnitzer, S., Wilke, B.-M.: Selen. In: Litz, N., Wilcke, W., Wilke, B.-M. (Hrsg.): Bodengefährdende Stoffe – Bewertung - Stoffdaten - Ökotoxikologie - Sanierung, Loseblattwerk, ecomed Medizin, Landsberg, 2005. Dürre, P., Andreesen, J. R.: Die biologische Bedeutung von Selen, Biologie in unserer Zeit, 16(3), 1986, 12-23. 5 Thema und Betreuer des Dissertationsprojekts Assoziierter Doktorand: Moritz Bigalke Bestimmung der Stabilisotopenverhältnisse von Cd, Cu und Zn in Bodenproben Betreuer: Prof. Dr. Wolfgang Wilcke Die verschiedenen Isotope eines Elements zeigen unterschiedliches Verhalten bei physikalischen und chemischen Prozessen. Die Ursache dafür sind u.a. Unterschiede in den Diffusionsraten und Bindungsfestigkeiten der Isotope. Die verschiedenen Bindungsstärken trotz gleicher Elektronenkonfiguration- der Isotope lassen sich quantenmechanisch durch die ungleichen Massen erklären, wodurch sich die Schwingung des Atoms ändert. Leichte Isotope haben eine höhere Schwingungsenergie als die schweren Isotope und benötigen daher eine geringere Dissoziationsenergie (Abb.1). Abbildung 1: Unterschiedliche Bindungsstärken von verschiedenen stabilen Isotopen eines Elements. Durch unterschiedliche Verdampfung-, Reaktions- und Diffusionsgeschwindigkeiten kann es zu einer Verschiebung in der Isotopensignatur der Elemente kommen. Die Stärke dieser Fraktionierung hängt wiederum von anderen Parametern, wie der Temperatur und dem Druck ab. Durch die Bestimmung der Verhältnisse der stabilen Isotope eines Elementes lassen sich Rückschlüsse auf ebensolche Prozesse ziehen. Für eine Vielzahl „leichter“ Elemente (C, N, S, O) ist die Bestimmung von Isotopenverhältnissen inzwischen ein häufig angewandtes Mittel, um das Verhalten der Elemente in der Umwelt und im Boden nachzuvollziehen. So ist z.B. bekannt, dass es in C4- und C3-Pflanzen aufgrund ihres unterschiedlichen Stoffwechsels zu einer Fraktionierung bei der Aufnahme von Atmosphärischen CO2 kommt. Während in C3-Pflanzen gegenüber atmosphärischen CO2, 13C um etwa 20 ‰ fraktioniert ist kommt es in C4-Pflanzen nur zu einer Fraktionierung von 5‰. Durch diese Fraktionierung kann man auch bei vielen Herbivoren anhand ihres U13C Wertes auf die Hauptfutterpflanzen schließen. Bei den leichten Elementen fallen durch den großen Masseunterschied der Isotope die Fraktionierungen relativ deutlich aus. Diese sind bei schweren Elementen deutlich geringer, schwieriger zu bestimmen und noch wenig erforscht. In diesem Bereich gab es in den letzten Jahren große Fortschritte und es wurden neue Anwendungsmöglichkeiten entwickelt. So wurde z.B. festgestellt, dass die Ca-Fraktionierung während der CaCO3-Fällung in Meerwasser temperaturabhängig verläuft. Damit lässt sich 6 aus marinen Carbonatablagerungen auf die Temperatur des Meerwassers zur Entstehungszeit der Ablagerungen schließen. Aber auch für Cd, Cu und Zn wurden schon Untersuchungen durchgeführt. So wurde von einer Fraktionierung von Cd und Zn in den oberen Ozeanschichten berichtet, die wahrscheinlich auf die präferenzielle Aufnahme der leichten Isotope durch das Plankton zurückzuführen ist. Auch vulkanische Aktivität oder reduzierende Bedingungen führen zu einer Fraktionierung von Cd, Cu und Zn in der Umwelt. Für Cd wurden die Isotopenverhältnisse in Meteoriten und Mondgestein untersucht die erhebliche Unterschiede zu den irdischen Gesteinen aufweisen. Die Messungen von Isotopenverhältnissen erfolgt in der Regel mittels Thermionen-MS oder Multicollector-ICP-MS. Der Hauptvorteil der beiden Geräte ist, dass die verschiedenen Isotope mit mehreren Detektoren simultan gemessen werden und somit das gemessene Isotopenverhältnis von Signalschwankungen relativ unbeeinflusst bleibt. Das TIMS weißt den Vorteil der höheren Signalstabilität und geringerer Störung auf, wohingegen das MC-ICP-MS kürzere Messzeiten und eine bessere Ionisierungseffizienz bietet. In unserer Arbeit werden wir versuchen, die Messungen mit dem Multicollector-ICP-MS durchzuführen. Die relativ geringen Fraktionierungen, die bei den Untersuchungen gemessen werden sollen, machen einen hohen Aufwand in der Probevorbereitung erforderlich. Insbesondere Bodenproben bilden eine komplexe Matrix, die bei der Analyse zu vielen Problemen führen kann. Daher wurde der in Abbildung 2 dargestellte Ablaufplan entwickelt. Die Proben müssen aufgereinigt werden um Interferenzen während der Messung zu vermeiden. Zu Interferenzen kann es sowohl durch gleich schwere Isotope eines anderen Elementes, als auch durch die Bildung von Molekülionen im Plasma kommen. Die Aufreinigung erfolgt über Anionenaustauscherharze. Dabei werden die verschiedenen Elemente mit unterschiedlichen Säuren und Säurekonzentrationen selektiv getrennt. Für eine weitere Aufreinigung der Cd-Fraktion wird zusätzlich ein elementspezifisches Austauscherharz verwendet, um Störungen von 116Cd, 114Cd und 112Cd, durch Spuren von 116Sn, 114Sn und 112Sn zu unterbinden. Es müssen Verfahren zur Beobachtung der Fraktionierung während der Probenaufbereitung und der Massendiskriminierung während der Messung entwickelt werden. Kontaminationen sollten möglichst auszuschließen sein. Zu diesem Zweck soll bei Zn und Cd, die aus fünf bzw. sieben stabilen Isotopen bestehen, mit Isotopendoppelspikes gearbeitet werden. Mithilfe dieser Doppelspikes können die Ergebnisse nach der Analyse rechnerisch für alle während der Probenaufbereitung und Messung aufgetretenen Fraktionierungen korrigiert werden. Kupfer hingegen hat nur zwei stabile Isotope. Deshalb soll ein interner Standard mit bekanntem Isotopenverhältnis zugegeben werden. Dieser interne Standard eignet sich zur Abschätzung der Massendiskriminierung während der Messung. Um eine Fraktionierung auf dem Austauscherharz auszuschließen, muss die Wiederfindung überprüft werden. Sie sollte nahezu 100% betragen. 7 Bodenprobe •Probenvorbereitung Bodenprobe •Totalaufschluss •Cd und Zn Isotopendoppelspike Gespikte Probe in HF-HNO3-Matrix •Vorbereitung für Aufreinigung •Aufreinigung, Seperation Cu in HCl-Matrix •Probenaufbereitung •Überprüfung der Wiederfindung •Zugabe interner IsotopenStandard Cu und Standard in HNO3 Zn in HCl-Matrix Cd in HNO3-Matrix •Probenaufbereitung •Abtrennung von Sn •Probenaufbereitung Gespiktes Cd in HNO3 Gespiktes Zn in HNO3 Messung mit dem MC-ICP-MS Stabilisotopenverhältnisse von Cd, Cu und Zn Abbildung 2. Ablaufplan für die Probenvorbehandlung und Messung. Zur Erprobung der Methode wurde ein Referenzboden, ein aufbereiteter Boden aus Mainz und entsprechende Blindwerte in vielfachen Wiederholungen aufgeschlossen, mit verschiedenen Methoden aufgereinigt und auf Wiederfindung, Reproduzierbarkeit und möglichst niedrige Blindwerte geprüft. Diese Untersuchungen erfolgten mit dem GFAAS und dem ICPMS. Entsprechend der Ergebnisse wurde das Verfahren optimiert. Es wurden noch keine Isotopenmessungen mit dem Multicollector-ICP-MS durchgeführt da diese Messungen aufwendig sind und erst Sinn haben wenn die Probenvorbereitung optimiert ist. Für die Zukunft ist angedacht den Einfluss verschiedener Prozesse auf die Isotopenverhältnisse von Cd, Cu und Zn in Böden zu untersuchen. Dauer der Promotion Beginn 15.10.2006 Vorrausichtliches Ende: 14.10.2009 Angaben zu im Berichtszeitraum entstandenen Publikationen, Kongressbeiträgen etc. Noch keine 8 Zusammenarbeit mit bzw. Bezug zu anderen Projekten Die Messungen der Isotopenverhältnisse sollen in Kooperation mit dem Max-Planck-Institut für Chemie erfolgen. Des weiteren ist eine Kooperation mit einem neuen Stipendiaten im Rahmen des GRK unter Betreuung von Prof. Wilcke angedacht. Dieser wird in naher Zukunft über Stabilisotopenverhältnisse von Selen und Selenisotopenfraktionierungen während der Selenalkylierung forschen. Teilnahme am Studienprogramm Noch keine Betreuung im Graduiertenkolleg Betreuer: Prof Dr. Wilcke Auslandsaufenthalte Noch keine Alter bei Eintritt in das Graduiertenkolleg 26 9 Thema und Betreuer des Dissertationsprojekts Stipendiat: Wolfram Brüchert Entwicklung einer online-Kopplung der Gelelektrophorese (GE) mit der induktiv gekoppelten Plasma-Massenspektrometrie (ICP-MS) Betreuer: PD Dr. Jörg Bettmer Darstellung des Dissertationsprojekts und der Forschungsergebnisse Ausgangspunkt für die im Rahmen dieser Dissertation durchgeführten Arbeiten war die Frage, ob es möglich ist, die Gelelektrophorese (GE) in einem Online-Verfahren an die induktiv gekoppelte Plasma-Massenspektrometrie (ICP-MS) zu koppeln. Diese Frage kann hergeleitet werden aus der Tatsache, dass diese Online-Kopplungen (hyphenated techniques) für alle etablierten Trenntechniken, beispielsweise der HPLC, bereits verwirklicht wurde und substanzielle wissenschaftliche Arbeit mit diesen durchgeführt werden kann. Nur die bioanalytisch bedeutsamste Trenntechnik, die GE, steht außerhalb dieser Methodologie, da sie bislang nur über den umständlichen Umweg der Laserablation mit der ICP-MS in eine apparative Verbindung gebracht wurde. Zu demonstrieren, dass dieser Mangel behoben werden kann, war ein Hauptanliegen dieser Arbeiten. Hierzu wurde zunächst die allgemeine Konzeption einer GE-ICP-MS entwickelt, welche auf der kontinuierlichen Elution der Analyten aus dem Gel während der laufenden Elektrophorese beruht. Die genaue apparative Verwirklichung ist in Abbildung 1 graphisch dargestellt. Kathode Kathodenpuffer - Hochspannungsgenerator + Probe Gel ICP-SFMS Anodenpuffer Anode Elutionspuffer Elutionsfritte Elutionspufferfluss Dialysemembran Pufferfritte Abb. 1: GE-ICP-MS-Kopplung Das Kernstück der Gelelektrophorese ist das Gel, welches im Unterschied zur klassischen Gelelektrophorese nicht in Form einer Platte eingesetzt wird, sondern sich als Rundgel in einem Glasröhrchen befindet. Dies hat zur Folge, dass ein derartig präpariertes Gel praktisch wie eine Trennsäule in der Chromatographie verwendet werden kann und hinsichtlich der Handhabung sowie der Eignung zur Online-Kopplung verbesserte Eigenschaften zeigt. 10 Das Gel wird in dem Glasröhrchen, dessen Dimensionen bezüglich der Länge und des Innendurchmessers variabel sind, hergestellt. Das obere Ende des Gels befindet sich in direktem Kontakt zum Kathodenpuffer (0,05 mol.L-1 Ammoniumacetat, pH = 8,0), worin die Kathode aus Platin eintaucht. Hier ist zu erwähnen, dass die Polarisierung der Elektroden je nach Applikation natürlich umgekehrt werden kann. Am unteren Ende des Gels befindet sich eine großporige Fritte, welche kontinuierlich mit dem Elutionspuffer (0,05 mol.L-1 Ammoniumacetat, pH = 8,0, 10 8g.L-1 Rh als interner Standard) durchströmt wird, wodurch alle aus dem Gel heraustretenden Moleküle direkt in das Zerstäubersystem des ICP-MS transportiert werden. Der Elutionsbereich ist vom Anodenpuffer durch eine Dialysemembran getrennt, welche verhindern soll, dass die zu analysierenden Makromoleküle in den Anodenraum wandern. Die kleinen Elektrolytmoleküle können diese Membran jedoch ungehindert passieren (cut-off: 3000 Da), so dass ein stabiler Stromfluss gewährleistet ist. Bereits erste Vorversuche haben jedoch gezeigt, dass selbst kleinere Moleküle, wie Phosphat oder Iodid, welche aus dem Gel herauswandern, durch den Elutionspuffer aufgenommen werden und mit der ICP-MS detektiert werden können. Dieser Umstand kann natürlich zur Elementspeziesanalyse genutzt werden, wie weiter unten noch ausgeführt werden wird. Die Probe wird direkt auf die obere Fritte aufgetragen. Prinzipiell können die Gelmedien verwendet werden, welche auch bei der klassischen Gelelektrophorese zum Einsatz kommen, also Agarose oder Polyacrylamid. Anhand verschiedener Testsubstanzen konnte demonstriert werden, dass mit der GE-ICPMS prinzipiell analytisch verwertbare Signale erhalten werden können und dieses durchaus vergleichbar mit flüssigchromatographischen Kopplungsmethoden. Anhand eines DNAStandards wurde die entwickelte GE-ICP-MS systematisch untersucht. In Abbildung 2 ist ein repräsentatives Trennergebnis exemplarisch dargestellt. Es wurden die verschiedenen Einflussfaktoren, welche für eine effektive Trennung verantwortlich sind, identifiziert, die Trennleistung optimiert und verifiziert, Reproduzierbarkeiten evaluiert sowie Empfindlichkeit und Nachweisgrenze bestimmt. Aus diesen Untersuchungen ging hervor, dass die GE-ICP-MS durchaus den strengen Qualitätskriterien einer hyphenated technique genügen und sinnvoll in deren Methodologie eingefügt werden kann. 0,2 0,1 0,0 0 20 40 Zeit [min] 60 800bp 900bp 1000bp 700bp 600bp 300bp 400bp 100bp 150bp 200bp 0,3 Phosphat & Nukleotide 0,4 31 Rel. Intensität P + 0,5 500bp 0,6 80 Abb. 2: Elektropherogramm eines DNA-Standards (100-1000 Basenpaare bp) (Agarose 2,2 %; 40 x 2 mm; U = 200 V; 2 8L Injektion) Insgesamt konnte das Potential der GE-ICP-MS auch für die dringend notwendige quantitative Bestimmung von DNA-Fragmenten und weiteren Biopolymeren demonstriert werden. Die ICP-MS bietet mitunter ideale Voraussetzungen für die Quantifizierung von biologisch relevanten Verbindungen, sie muss nur auch dementsprechend eingesetzt werden. In der Kombination mit der GE besteht zudem die Möglichkeit, Mischungen aus Makromolekülen ohne 11 zeitaufwändige und kontaminations-gefährdete Aufarbeitungsschritte direkt mit der ICP-MS zu analysieren.. Das gegebene Beispiel für die Trennung von DNA-Fragmenten verdeutlicht auch das Potential der entwickelten Methode für die Elementspeziesanalytik biologisch relevanter Makromoleküle. Dabei ist zu denken an die Quantifizierung des Metallgehalts von Metalloproteinen, der Bestimmung des Phosphorylierungsgrades von Phosphoproteinen oder der Untersuchung von DNA-Metall-Wechselwirkungen. Aus analytischer Sicht eignen sich hierfür Cisplatin-DNA-Addukte sehr gut, um die Leistungsfähigkeit einer Methode innerhalb der hyphenated techniques voll unter Beweis zu stellen. Daher wurde eine Oligonukleotid mit Cisplatin inkubiert und die Reaktionsprodukte mit der GE-ICP-MS untersucht. Zwei dominante Cisplatin-Addukte konnten gefunden werden, was in Abbildung 3 zu sehen ist. 2,0 6 + P + Pt 1,5 195 1,0 3 2 0,5 Rel. Intensität 31 Rel. Intensität P + 4 + 5 Pt 31 195 1 0,0 0 10 20 30 Zeit [min] 40 50 0 60 Abb. 3 Elektropherogramm verschiedener Cisplatin-Oligonukleotid-Fragmente (Agarose 4,0 %, 40 x 2 mm; U = 150 V; 2 8L Injektion) Zur Identifizierung dieser beiden Addukte wurden zunächst mit der GE-ICP-MS verschiedene Experimente angestellt, unter anderem eine kinetische Analyse, woraus später die Bestimmung von Geschwindigkeitskonstanten für die Bildung bestimmter Addukte hervorging. Da hiermit jedoch keine eindeutige Identifizierung möglich war, wurde ein weiterer Bestandteil der modernen hyphenated techniques in die Methodik mit einbezogen: die MALDI-TOF-MS. Mittels dieser war es ein leichtes, die Addukte eindeutig zu identifizieren, was unter anderem in der Form einer Offline-GE-MALDI-TOF-MS geschah. Um die Möglichkeiten der entwickelten Methode für die Analytik von niedermolekularen Elementspezies zu verdeutlichen, ist in Abbildung 4 das Elektropherogramm der Messung einer gemischten Halogen-Standard-Lösung dargestellt. Die Möglichkeit, ionische Iodspezies zu analysieren, wurde im Rahmen dieses Projektes bis hin zur Quantifizierung von verschieden Realproben mittels der spezies-spezifischen Isotopenverdünnungsanalyse optimiert. 12 1,0 0,9 79 0,8 127 Br I IO3 - Rel. Intensität 0,7 I 0,6 - 0,5 0,4 0,3 - BrO3 - Br 0,2 0,1 0,0 0 2 4 6 8 Zeit [min] 10 12 14 Abb. 4 Elektropherogramm einer gemischten Halogen-Standardlösung (Agarose 2,0 %, 60 x 2,2 mm; U = 350 V; 2 8L Injektion) Stand der Promotion Die experimentellen Arbeiten im Rahmen dieser Promotion wurden zum Ende des Jahres 2006 abgeschlossen und in der Dissertation mit dem Titel „Entwicklung einer OnlineKopplung der Gelelektrophorese mit der induktiv gekoppelten Plasma-Massenspektrometrie und deren Anwendung in der Bioanalytik“ zusammengefasst, welche Ende Februar zur Begutachtung eingereicht wurde. Die mündliche Prüfung im Rahmen der Promotion findet voraussichtlich am 10. April 2007 statt. Dauer der Promotion Beginn der Promotion: 01. Juli 2003 Voraussichtliches Ende der Promotion: April 2007 An das Graduiertenkolleg assoziiert: 01. Juli 2003 – 30. September 2005 Durch das Graduiertenkolleg gefördert: Seit 01. Oktober 2005 Veröffentlichungen J. Bettmer und W. Brüchert: Proteinanalytik einmal anders – ICP-MS als Untersuchungsmethode Nach. Chem. 7 (2002) 846 W. Brüchert und J. Bettmer On-line Coupling of Gel Electrophoresis and Inductively Coupled Plasma-Sector Field-Mass Spectrometry for the Determination of dsDNA Fragments Anal. Chem. 77 (2005) 5072 A. Helfrich, W. Brüchert und J. Bettmer Size Characterisation of Au Nanoparticles by ICP-MS Coupling Techniques J. Anal. At. Spectrom. 21 (2006) 431 13 W. Brüchert und J. Bettmer DNA Quantification Approach by GE-ICP-SFMS and Complementary Total Phosphorus Determination by ICP-SFMS J. Anal. At. Spectrom. 21 (2006) 1271 W. Brüchert, A. Helfrich, N. Zinn, T. Klimach, M. Breckheimer, H. Chen, S. Lai, T. Hoffmann und J. Bettmer Gel Electrophoresis (GE) Coupled to Inductively Coupled Plasma-Mass Spectrometry (ICPMS) Using Species-Specific Isotope Dilution for Iodine Speciation in Aerosols Anal. Chem. 79 (2007) 1714 W. Brüchert, R. Krüger, A. Tholey, M. Montes-Bayón, J. Bettmer Gel Electrophoresis Coupled to ICP-MS and MALDI-MS for the Studies of CisplatinOligonucleotide Adducts In Vorbereitung Vorträge W. Brüchert Characterisation of metallothioneins using HPLC/ICP-MS coupling techniques Jahresseminar Graduiertenkolleg „Spurenanalytik von Elementspezies: Methodenentwicklungen und Anwendungen“ 16./17. Oktober 2003, Bad Münster W. Brüchert Die Online-Kopplung der Gelelektrophorese mit der ICP-MS: Eine neue Methode auch für Metalloproteine? Jahresseminar Graduiertenkolleg „Spurenanalytik von Elementspezies: Methodenentwicklungen und Anwendungen“ 04./05. November 2004, Bad Münster W. Brüchert und J. Bettmer Die online-Kopplung der Gelelektrophorese mit der ICP-MS – Methodenentwicklung und erste Anwendungen 15. Doktoranden-Seminar Arbeitskreis „Separation Science“ der GDCh 09.-11. Januar 2005, Kloster Banz (Preis für den besten Vortag) W. Brüchert und J. Bettmer Die Gelelektrophorese (GE) gekoppelt mit der induktiv gekoppelten Massenspektrometrie (ICP-MS): Warum nicht on-line? ANAKON 15.-18. März 2005, Regensburg (Eingeladener Vortrag des Arbeitskreises „Separation Science“ der GDCh) Plasma- W. Brüchert, A. Helfrich und J. Bettmer Gelelektrophorese (GE) online mit der induktiv gekoppelten Plasma-Massenspektrometrie (ICP-MS) – ein neues Werkzeug für die Bioanalytik 39. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Massenspektrometrie (DGMS) 05.-08. März 2006, Mainz W. Brüchert Gel electrophoresis coupled to ICP-MS – a new tool for elemental speciation Arbeitsgruppen-Seminar Prof. D. Günther, ETH Zürich 11. April 2006, Zürich (Schweiz) (Eingeladener Vortrag) 14 W. Brüchert Gel electrophoresis coupled to ICP-MS – a new tool for elemental speciation Jahresseminar Graduiertenkolleg „Spurenanalytik von Elementspezies: entwicklungen und Anwendungen“ 25.-27. Juni 2006, Bad Münster Methoden- W. Brüchert Gel electrophoresis coupled to ICP-MS – a new tool for bioanalytical chemistry Arbeitsgruppen-Seminar Abteilung Proteomik, ISAS, 21. September 2006, Dortmund (Eingeladener Vortrag) W. Brüchert Gel electrophoresis hyphenated to mass spectrometry – a new bioanalytical method Arbeitsgruppen-Seminar Prof. R. Zenobi, ETH Zürich, 20. Dezember 2006, Zürich (Schweiz) (Eingeladener Vortrag) Posterbeiträge W. Brüchert und J. Bettmer Charakterisierung von Metallothioneinen in natürlichen Organproben mit HPLC/ICP-MSKopplungstechniken 18. ICP-MS Anwendertreffen 06.-09. Oktober 2003, Berlin W. Brüchert und J. Bettmer Die online-Kopplung der Gelelektrophorese mit der ICP-MS – Methodenentwicklung und erste Anwendungen 19. ICP-MS Anwendertreffen 01.-03. September 2004, Zürich (1. Posterpreis) W. Brüchert und J. Bettmer The Online Coupling of Gel Electrophoresis with ICP-MS – Method Development and first Applications European Winter Conference on Plasma Spectrochemistry 30. Januar - 03. Februar 2005, Budapest (Posterpreis der Veranstalter) A. Helfrich, W. Brüchert und J. Bettmer Synthesis, Separation and Quantification of Gold-Nanoparticles using ICP-MS Hyphenation Techniques European Winter Conference on Plasma Spectrochemistry 30. Januar - 03. Februar 2005, Budapest (1. Posterpreis) W. Brüchert und J. Bettmer Die online-Kopplung der Gelelektrophorese mit der ICP-MS – Methodenentwicklung und erste Anwendungen ANAKON 15.-18. März 2005, Regensburg A. Helfrich, W. Brüchert und J. Bettmer Síntesis de nanopartículas de oro y plata y su separación por HPLC-ICP-MS y Electroforesis en Gel-ICP-MS Jornadas de Análisis Instrumental 15.-17 November 2005, Barcelona, Spanien 15 W. Brüchert, A. Helfrich und J. Bettmer Acoplamiento en-línea de la electroforesis en gel con ICP-MS: una herramienta nueva en la fosfoproteómica y el análisis del ADN Jornadas de Análisis Instrumental 15.-17 November 2005, Barcelona, Spanien (Posterpreis) W. Brüchert und J. Bettmer The potential of gel electrophoresis coupled to ICP-SFMS in phosphorous speciation European Winter Conference on Plasma Spectrochemistry 8.-14. Januar 2006, Tucson, USA (Posterpreis) A. Helfrich, W. Brüchert und J. Bettmer Metallic Nanoparticles and their Bioconjugates: Characterisation by ICP-MS Hyphenated Techniques Winter Conference on Plasma Spectrochemistry 08.-14. Januar 2006, Tucson (USA) A. Helfrich, W. Brüchert und J. Bettmer Komplementäre Charakterisierung von Gold- und Silbernanopartikeln mittels ICP-MS und ESI-MS 39. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Massenspektrometrie (DGMS) 05.-08. März 2006, Mainz S. Lai, H. Chen, T. Hoffmann, J. Heilmann, W. Brüchert, A. Helfrich, N. Zinn und J. Bettmer Determination of iodide and iodate in the marine aerosol by inductively coupled plasma mass spectrometry (ICP-MS) 39. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Massenspektrometrie (DGMS) 05.-08. März 2006, Mainz W. Brüchert und J. Bettmer The potential of gel electrophoresis coupled to ICP-SFMS in elemental speciation 6. ISSEBETS 21.-25. Juni 2006, Bialowieza (Polen) J. Bettmer, W. Brüchert, R. Krüger, M. Montes-Bayón Gel Electrophoresis Coupled to Inductively Coupled Plasma-Mass Spectrometry (GE-ICPMS) Applied to Studies on Conjugates of Cis-Platin and Oligonucleotides III. Meeting of the Spanish Society for Mass Spectrometry 26.-29. September 2006, Oviedo, Spanien (Posterpreis) W. Brüchert, R. Krüger, M. Montes-Bayón, J. Bettmer The Potential of Gel Electrophoresis Coupled to ICP-MS for the Determination of CisplatinOligonucleotide Adducts European Winter Conference on Plasma Spectrochemistry 18.-23. Februar 2007, Taormina, Italien Kooperationen innerhalb des Graduiertenkollegs Da das im Rahmen dieses Projektes entwickelte System a priori als Methode zur Analyse von Elementspezies angesehen werden kann, konnte es dem Graduiertenkolleg als solche zur Verfügung gestellt werden. Besonders zu erwähnen ist die Kooperation mit dem Arbeitskreis von Herrn Prof. Hoffmann bezüglich der Iodspeziation in Aerosolen (GRK-Stipendiaten Hongwei Chen und Senchao Lai), aus welcher bis zum jetzigen Zeitpunkt eine Veröffentlichung sowie mehrere Konferenzbeiträge hervorgegangen sind. 16 Teilnahme am Studienprogramm 26. - 30. Juli 2004, "Analytische Qualitätskontrolle“, Prof. Dr. Wolfhard Wegscheider, Montanuniversität Leoben, Österreich 28. August – 01. September „Trace Analysis of Elemental Species: Metallomics and Metalloproteomics“, Prof. Dr. Ryszard Lobinski, CNRS Pau, Frankreich Betreuung im Graduiertenkolleg Betreuer: PD Dr. Jörg Bettmer Weitere Betreuer: Prof. Klaus Heumann Alter bei Eintritt in das Graduiertenkolleg 26 (Assoziierter) bzw. 29 (Vollmitglied) 17 Thema und Betreuer des Dissertationsprojekts Stipendiat: Zuzaan Damdinsuren Spatially resolved speciation of heavy metals in soil samples using X-ray spectroscopy ($-XAFS) Betreuer: Prof. Dr. Michael Kersten Darstellung des Dissertationsprojekts und der Forschungsergebnisse The toxic and carcinogenic metalloid arsenic has caused major concern over the past few decades. Numerous water resources are affected or at least at risk, particularly in India and Bangladesh, but also in Taiwan, China, Mongolia, Chile, Argentina, Bolivia, Mexico, and the USA (Alaerts & Khouri, 2004; Tien et al., 2004). Due to the serious health impacts of arsenic, the World Health Organization (WHO) advised a boundary value of 10 8g/l for drinking water in 1984, which has become statutory in many countries. Activated carbon (AC) loaded with zirconium (Zr-AC) has been found to be a very effective sorbent of As(V). The As load can readily be desorbed from the Zr-AC using alkaline (NaOH) solutions. This makes it a promising material for remediation of arsenic contamination. The fast and extensive sorption over a wide pH range indicates that neutral as well as anionic species are sorbed (Peräniemi et al., 1994; Yusof et al., 2004). Experiments including other sorbents (especially AC without Zr) and other trace elements (Se, Hg) have provided some indications of a specific binding mechanism between the zirconium and the arsenate compounds. Further studies with different sorbents and different arsenic species have shown that Zr-AC adsorbs As(V) much faster than As(III) (Daus et al., 2004). The trivalent species showed faster adsorption to pure AC than to any other sorbent. The sorption kinetics indicated that the determining factor might be the oxidation of As(III) to As(V), which is catalyzed by AC. This assumption is supported by the fact that during the reaction in an oxygen-free glovebox a rising concentration of As(V) was found only in the presence of AC. The aim of our research work was to explore the binding mechanism of As on Zr-AC, to undertake a speciation of sorbed arsenic, and thus to elucidate the different behavior of As(V) and As(III). Zr-AC was prepared from AC with dissolved zirconium dinitrate oxide hydrate (ZrO(NO3)2·H2O) with a Zr concentration of 17 mg/g (Daus et al., 2004). Three samples were prepared by sorption of different Arsenic species, yielding different concentrations of As in dry matter: As+5 (17.1 mg/g); As+3 (11.8 mg/g); and another As+3 sample that was processed in an oxygen-free glovebox with only 1.41 mg/g. They were measured as homogeneous pellets at the DESY, HASYLAB A1 Beamline in transmission mode both at the As K edge and at the Zr K edge. Reference samples were Zr-AC without As, zirconium dinitrate oxide hydrate, ` Zr arsenate (Zr(HAsO4)2·H2O), and a Zr arsenate (Zr(AsO4)(H2AsO4)·2H2O). Data analysis was done with the software Athena 0.8.049 and Artemis 0.8.006 (Ravel & Newville, 2005). The Atoms and FEFF modules integrated in Artemis were used for calculation of theoretical scattering paths. Fitting was done using crystal structure models of Zr dinitrate (Bénard-Rocherullé et al., 1997), ` Zr arsenate (Clearfield & Duax, 1969). 18 Zr arsenate a Zr arsenate c Zr arsenate Zr hydroxide 8 norm. [a.u.] Zr dinitrate Zr-AC 5+ Zr-AC + As low c 3+ Zr-AC + As low c 3+ Zr-AC + As high c 5+ Zr-AC + As 17980 18030 high c 18080 energy [eV] Fig.1 The XANES spectra obtained at the Zr K-edge. The edge energy E0 is 18009.9 eV in the Zr dinitrate spectrum and 18009.7 eV in all Zr-AC spectra. Since Zr is known only in the valence state +IV, E0 would only change through major chemical alterations of Zr bonds, which obviously do not occur in the present case (Gupta & Nigam, 1974). The shape of all spectra obtained from Zr-AC samples is very similar to that of the Zr dinitrate spectrum, which indicates that the dodecahedral coordination of O around Zr did not change significantly during sorption on AC. Only at high As loading the maximum is slightly broader, indicating some influence of As oxyanions on the coordination, which may be interpreted in terms of reduced symmetry (Li et al., 1993). None of the spectra contains a shoulder shape in the absorption edge, which rules out tetrahedral coordination. Linear combination fits of reference XANES spectra showed that the XANES features of Zr dinitrate dominate the spectra of all Zr-AC samples. Obviously the local Zr coordination of Zr-AC samples is initially very similar to that of Zr dinitrate, but sorption of As eventually changes the coordination. This indicates formation of inner-sphere complexes. The XANES spectra of different As-loaded Zr-AC samples measured at the As K-edge are all very similar. The edge energy ranges from 11868.65 eV (Zr-AC with As3+, anoxic preparation) to 11869.87 eV (Zr-AC with As5+, high concentration). The white line is a relatively steep and narrow maximum in all spectra. This indicates that As5+ is the dominant species of all Asbearing samples, even the ones in which As3+ was used. The As K-edge EXAFS results show a very prominent first shell that is almost identical in all samples. Fits performed on the Zr arsenate model indicate an O shell with R = 1.68 Å and N = 4, which is another clear sign of As5+. The signals at higher R are too low to obtain meaningful fit results with sufficient certainty. This is most likely due to the weak scattering signal of Zr neighbor atoms measured at the As K-edge, as seen in the results of the reference samples, where N = 3 for the Zr shell. Regarding the results obtained from the Zr Kedge fits, a low coordination number (<1) is expected for the Zr shell in the Zr-AC samples. Thus the As-Zr path with R = 3.5 Å can not be verified. It should be possible to lower the 2 values by conducting the experiments at very low temperature, which may increase the FT amplitudes sufficiently to achieve good fit results. 19 Zr arsenate FT a Zr arsenate c Zr arsenate Zr hydroxide Zr dinitrate Zr-AC 5+ Zr-AC + As low c 3+ Zr-AC + As low c 3+ Zr-AC + As high c 5+ Zr-AC + As 0 1 2 3 4 5 high c 6 R+gR [Å] Fig. 2 EXAFS results obtained at the Zr K-edge (not phase corrected). FT magnitude plots of the EXAFS results obtained at the Zr K-edge are shown in Figure 2. The spectra of all reference substances are clearly different from those of the Zr-AC samples. This confirms the finding of the XANES analyses that the reference substances, except Zr dinitrate, show little similarity to Zr-AC in terms of molecular structure around the Zr atoms. The Zr dinitrate plot features a prominent first peak with a shoulder on its right side. The plot of the Zr-AC sample without As shows almost the same shape of the first peak as the Zr dinitrate plot. With increasing As concentration in the Zr-AC samples the fist peak of their FT plots becomes higher and narrower, its shoulder remains constant, and the second peak appears at lower R with a different shape. In the plot of Zr-AC with high As5+ concentration even a third peak appears at a higher R position than the original Zr peak. The fit results indicate that the higher and steeper shape of the first peak with increasing As concentration can be attributed to increased OH coordination at 2.1 Å and reduced O coordination at 2.2 Å. All ZrAC samples contain nitrogen shells with distances of 2.8 Å and coordination numbers just below 2, which is very close to the original Zr dinitrate substance. The Zr shell at 3.5 Å, however, is significantly reduced in the Zr-AC samples, showing a coordination number of 0.6 instead of 2. The Zr EXAFS results indicate that the preparation of Zr-AC breaks up the Zr-(OH)2-Zr chains of Zr dinitrate, creating free OH groups on the zirconyl cations. These are then available for specific sorption of arsenate groups. Obviously there is a high share of exchangeable protons, which would explain the acid concentration of 0.48 mmol/g derived from the results of the potentiometric titration. The Zr-As distances determined in the fit with the Zr Kedge EXAFS results, 3.5 Å, suggest binding of arsenate anions to zirconyl cations in a single corner-sharing (= monodentate mononuclear) arrangement. Obviously this is not a linear arrangement, which would yield a Zr-As distance of 2.1 (Zr-O) + 1.7 (As-O) = 3.8 Å. One zirconyl cation could thus accommodate two arsenate anions, which would explain the high sorption capacity of Zr-AC. The dominance of As5+ found in all samples confirms the assumption that As3+ is oxidized prior to sorption, even in an oxygen-free glovebox. This process is apparently catalyzed by the presence of AC. As3+ itself does not seem to be sorbed onto Zr-AC in significant amounts. 20 These findings show that Zr-AC is a very effective sorbent of aqueous As+5 due to high availability of specific sorption sites on a large surface area. A combination of Zr-AC with AC seems particularly promising for As+3 cleanup by AC-catalyzed oxidation and subsequent sorption on Zr-AC. Further details about the sorption behavior could be obtained, e.g., by conducting sorption experiments using AC with different amounts of Zr and comparing the sorption of As+5 and As+3, or by analyzing the reaction of dissolved Zr dinitrate with different As species. Dauer der Promotion October 2005 Angaben zu im Berichtszeitraum entstandenen Publikationen, Kongressbeiträgen etc. Z. Damdinsuren, G. Schmidt, M. Kersten, B. Daus “Speciation of Zr and As in zirconiumloaded activated carbon: XANES and EXAFS” Poster presentation in Workshop on X-ray absorption spectroscopy and theory of XAS. Feb. 28 – 01 March, 2007, Villigen PSI, Switzerland. Z. Damdinsuren, G. Schmidt, M. Kersten, B. Daus “XAFS study of Arsenate sorption mechanism by zirconium activated carbon, GRK evaluation, October, 2006 Z. Damdinsuren, G. Schmidt, M. Kersten Poster in International Conference on X-ray Analysis, Ulaanbaatar, Mongolia, Sep 29 - 30, 2006 Zusammenarbeit mit bzw. Bezug zu anderen Projekten The research work was realized in cooperation with Dr. Birgit Daus from the Centre for Environmental Research Leipzig-Halle. Zuzaan Damdinsuren closely cooperated with Dr. Gerald T. Schmidt (former GRK-PhD student) for XAS measurement and data interpretation. Teilnahme am Studienprogramm • • • 17. - 21.07.2006 Course “Direkte Mineralphasenanalytik und Elementspeziation in Festkörpern mit Hilfe von Laser-Scanning- und Elektronen-Mikroskopiemethoden sowie der Photoelektronen“ by Prof. Dr. H. Duschner, University of Mainz Round lectures “Methods of Elementspeciation and Applications ” (SoSe 2006) Round lectures “Fundamentals of trace analysis under special consideration of separation and detection methods for elemental species” (WS 2005/2006) Betreuung im Graduiertenkolleg Betreuer: Prof. Dr. Michael Kersten ggf. Auslandsaufenthalte 26. – 30.06.2006 Berkeley-Stanford Summer School on Synchrotron Radiation 23. – 24.06.2006 XAS measurement at SLS, Villigen PSI, Switzerland Alter bei Eintritt in das Graduiertenkolleg 30 21 Thema und Betreuer des Dissertationsprojekts Stipendiat: Burkhard Knopf Methylierung von Quecksilber im Intestinaltrakt des Kompostwurms und Identifizierung der für die Methylierung verantwortlichen Mikroorganismen Betreuer: Prof. Dr. Helmut König Darstellung des Dissertationsprojekts und der Forschungsergebnisse In dem globalen, natürlichen Quecksilberzyklus werden jährlich mindestens 60000 Tonnen Quecksilber bewegt. Zu den natürlichen Quellen von Quecksilber gehören metallische Lagerstätten (Zinober, HgS) und in beträchtlichen Mengen wird Quecksilber aus tätigen Vulkanen freigesetzt. Mit dem Regen kann dieses zur Erdoberfläche zurückgelangen. Zu den natürlichen kommen noch die anthropogenen Quellen hinzu. Hier sind vor allem zu nennen: Verbrennung fossiler Brennstoffe (ca. 5000 t/pro Jahr), Bergbau und Erzverhüttung, Industrieabwässer und Müllverbrennung. Die hauptsächliche Umwandlung der Quecksilberspezies im biogeochemischen Quecksilberkreislauf wird durch Bakterien katalysiert (Abb.1). Das Hauptaugenmerk liegt dabei auf der Methylierung von anorganischem Quecksilber zu Methylquecksilber, da alkylierte Quecksilberspezies um das 100-fache toxischer auf den Menschen wirken. Besonders detaillierte Untersuchungen zur Methylierung von Quecksilberspezies und der Akkumulation im Gewebe wurden bisher im aquatischen Lebensraum angestellt. Dort wird die Methylierung von Quecksilber hauptsächlich von sulfatreduzierenden Bakterien (SRB) durchgeführt, die in den anaeroben Sedimentschichten vorkommen. Atmosphäre Hg2+ h*v Oxidation Hg CH3Hg+ h*v Hg0 (CH3)2Hg Demethylierung Methylierung Reduktion Reduktion Methylierung Hg2+ Methylierung Methylierung CH3Hg+ (CH3)2Hg Demethylierung Demethylierung Wasser Hg0 Reduktion Hg2 + HgS Methylierung Methylierung CH3Hg+ (CH3)2Hg Demethylierung Demethylierung Reduktion Boden Reduktion Fixierung Hg CH3Hg Demethylierung Hg0 oxidative Remobilisierung + Hg Fixierung Remobilisierung 2+ Atmosphäre (CH3)2Hg 0 Hg0 Sediment Abb.1: Biogeochemischer Kreislauf von Hg Auch im Intestinaltrakt von Vertebraten und Invertebraten kommen sulfatreduzierende Bakterien als Methylquecksilberproduzenten vor. Wird durch die Nahrung anorganisches Quecksilber aufgenommen, können die im Intestinaltrakt vorkommenden Bakterien dieses methylieren und somit das toxischere Methylquecksilber bilden. Dieses wird von dem Gewebe akkumuliert und kann zu einer Intoxifikation des Organismus führen. 22 Der terrestrische Kreislauf von Quecksilber ist bisher kaum untersucht worden. Würmer sind für die Verwertung von organischem Material im Boden von großer Bedeutung. Ein Ziel dieser Arbeit ist es die in vivo Quecksilbermethylierung durch den einheimischen Anneliden Eisenia foetida und gleichzeitig auch die Akkumulation des gebildeten Methylquecksilbers nachzuweisen. Von großem Interesse ist dabei die natürliche Darmflora des Wurms und die für die Methylierung verantwortlichen Mikroorganismen (Abb.2). Wie in Abbildung 2 zu erkennen ist, kann der Intestinaltrakt des Wurms in verschiedene Regionen eingeteilt werden. In jeder Region ist eine unterschiedliche Verteilung an aeroben und anareoben Mikroorganismen vorhanden. Aus diesem Grund soll untersucht werden, in welchen Regionen hauptsächlich Methylquecksilber akkumuliert wird. Abb.2 Schematische Darstellung eines Regenwurms mit den verschiedenen Regionen des Intestinaltraktes Die Extraktion von Methylquecksilber aus dem Wurmgewebe erfolgt durch eine auf die Matrix angepasste Extraktionslösung. Bei der Auswahl einer Methode muss vor allem darauf geachtet werden, dass kein artifizielles Methylquecksilber gebildet wird. Dies ist aufgrund der hohen Konzentrationen an anorganischem Quecksilber im Probenmaterial zu berücksichtigen. Das Methylquecksilber wird mittels saurer Phasenextraktion mit CuSO4 und KBr/H2SO4 aus der Probe extrahiert. Durch die Extraktion in ein organisches Lösungsmittel (Dichlormethan, Hexan, Toluol) kann der überwiegende Teil des anorganischen Quecksilbers von der Probe abgetrennt werden. Nach einer Rückextraktion in bidest. Wasser werden die Quecksilberspezies nach Einstellung des pH-Werts auf 4,7 mittels Natriumtetrapropylborat propyliert und können dann mit verschiedenen analytischen Methoden aufgetrennt und detektiert werden. Ein Nachweis von Methylquecksilber erfolgt mit der Gaschromatographie- Atomfluoreszenzspektrometrie (GC-AFS). Dabei werden die propylierten Quecksilberspezies mittels der Purge and Trap Methode aufkonzentriert und können anschließend über GC aufgetrennt werden. Für die Auftrennung wird eine Kapillarsäule mit einer Filmdicke von 5 8m aus 5% Phenyl- 95% Methyl-Polysiloxan verwendet. Über ein Temperaturprogramm werden die verschiedenen Quecksilberspezies aus der Kapillarsäule ausgetrieben und anschließend bei 830 °C zu Hg0 pyrolysiert. Die Detektion erfolgt dann in dem Atomfluoreszenzdetektor und die anschließende Auswertung der Chromatogramme mit der Software Turbochrom. Bei ersten Messungen des Wurmgewebes konnte eine Methylierung von anorganischem Quecksilber nachgewiesen werden (Abb.3). Eine Quantifizierung der Methylquecksilbermenge ergab durch die Standardadditions-Methode mit Ethylquecksilber als internen Standard eine Konzentration von 80-120 ng Methylquecksilber pro g getrocknetes Wurmgewebe (Abbildung nicht gezeigt). 23 Intensität [mVs] MeHg+ Hg2+ 0 2 4 6 Zeit [min] Eisenia foetida Probe Abb.3: Cochromatogramm einer Eisenia foetida Probe Eisenia foetida Probe mit Zugabe an MeHgCl Als weitere Methode zur Bestimmung von Methylquecksilber im Wurmgewebe wird die SPME (Solid Phase Micro Extraktion) angewendet. Dabei werden leicht flüchtige Quecksilberspezies über geeignete Extraktionsfasern angereichert und mittels GC-ICP-MS detektiert. Ähnlich wie bei der GC-AFS werden die Quecksilberspezies durch Zugabe von Natriumtetrapropylborat propyliert und somit leichter flüchtig gemacht. Der Vorteil dieser Methode liegt in der niedrigeren Nachweisgrenze. Erste Untersuchungen mit Quecksilberstandards zeigten noch bei 0,1 pg Gesamtquecksilberkonzentration in der Lösung einen auswertbaren Peak. Zuerst wurden drei verschiedene Fasern untersucht, um die empfindlichste für den Nachweis von Methylquecksilber zu bestimmen. Bei diesen handelt es sich um die Fasern mit den jeweiligen Beschichtungen: PDMS (Polydimethylsiloxan, 100 8m Filmdicke), Carb/PDMS (Carboxen/Polydimethylsiloxan, 85 8m Filmdicke, Stable Flex) und PDMS/DVB (Polydimethylsiloxan/Divinylbenzen, 65 8m Filmdicke). Dabei wurde jeweils als Methylquecksilberstandard eine Gesamtmenge von 100 pg/Probenvolumen gewählt. Abbildung 4 zeigt, dass PDMS am besten geeignet ist. Bei dieser Faser ist das Verhältnis von Hintergrundrauschen zu den erhaltenen Peaks am besten. PDMS 100 pg MeHg 100000 Hg0 1000000 Hg2+ Hg0 100000 MeHg+ 1000 100 Hg2+ MeHg+ 10000 ICPS ICPS 10000 PDMS/Carboxen 100 pg MeHg 1000 100 10 10 1 1 0 0 200000 400000 600000 800000 Zeit [ms] 24 200000 400000 600000 800000 Zeit [ms] PDMS/DVB 100 pg MeHg 100000 Hg0 Hg2+ 10000 ICPS MeHg+ 1000 100 10 1 0 200000 400000 600000 Zeit [m s] 800000 Abb.4: SPME mit verschiedenen Fasern bei einer absoluten Methylquecksilbermenge (Standards) von 100 pg Für weitere Bestimmungen von Methylquecksilber in Wurmgewebe ist es allerdings noch notwendig die Parameter für eine optimale Extraktion zu bestimmen. Dabei ist sowohl die Extraktionszeit, das pH - Optimum der Propylierungsreaktion als auch das Verhältnis von Gasphase zu Flüssigkeitsphase auszutesten. Beginn der Promotion: Mai 2006 Angaben zu im Berichtszeitraum entstandenen Publikationen, Kongressbeiträgen etc.: B. Knopf, H. König, Methylation of mercury in the gut of invertebrates, GRK Evaluation, Oktober 2006 B. Knopf, H. König, Methylation of mercury in the gut of invertebrates, ZFU Meeting, Oktober 2006 Zusammenarbeit mit bzw. Bezug zu anderen Projekten: Diese Arbeit erfolgt in Kooperation mit dem Institut Anorganische und Analytische Chemie (AK Bettmer). So wird für die Methylquecksilberbestimmung das online gekoppelte Purge and Trap GC-AFD System der Arbeitsgruppe nach einer durch Frau Uta Limper (Exstipendiat) durchgeführten Einweisung verwendet. Weiterhin erfolgt eine Kooperation mit der Arbeitsgruppe Prof. Kersten. Hier wird ebenfalls die Purge and Trap Methode angewendet, allerdings erfolgt die Detektion der Quecksilberspezies mit der ICP-MS. Für die Quantifizierung wird die Isotopenverdünnungsmethode nach Prof. Heumann verwendet. In dieser Arbeitsgruppe sind auch noch andere Methoden der Bestimmung der Quecksilberspezies geplant. Dabei handelt es sich um die SPME-GC-ICPMS und die GC-ICP-MS. Teilnahme am Studienprogramm: 1) Ringvorlesung SS 2006 2) 18. – 22. September 2006, „ Element Species Determination by LC-ICP-MS Hyphenated Methods“, durchgeführt von Dr. Ralf Krüger 3) WS 2006/07 Vortrag im Graduiertenseminar, Methylation of mercury in the gut of Eisenia foetida 25 Betreuung im Graduiertenkolleg: Prof. Dr. Helmut König Alter bei Eintritt in das Graduiertenkolleg: 29 26 Thema und Betreuer des Dissertationsprojekts Assoziierter Doktorand: Daniel Kremer Bilanzierung des biomethylierbaren Anteils von Hg, Te, Se und Sn in einer Siedlungsabfalldeponie Betreuer: Prof. Dr. Michael Kersten Darstellung des Dissertationsprojekts und der Forschungsergebnisse Organometall(oid)verbindungen sind charakterisiert durch je eine KohlenstoffMetall(oid)bindung pro Molekül. Diese Metall(oid)spezies können in der Umwelt aufgrund biochemischer Prozesse wie Biomethylierung oder Transalkylierungen entstehen [1, 2]. Auch anthropogene Einträge in die Umwelt sind bekannt, vor allem Organozinnprodukte finden hier immer noch Verwendung als Fungizide (Phenylzinnverbindungen), Antifoulingmittel (Butylzinnverbindungen) oder sind Bestandteile von Polymerprodukten (Octylzinn¬verbindungen). Hingegen sind Alkylbleiverbindungen als Antiklopfmittel oder Organoquecksilber als Saatbeize in Deutschland nicht mehr im Gebrauch. In Mülldeponien sind Organometall(oid)verbindungen, die teils toxischer sind als ihre möglichen anorganischen Vorgänger, in Deponiegas oder Deponiesickerwasser zu finden. Abhängig vom Alkylierungsgrad der Verbindungen finden sich peralkylierte Spezies im Gas, teilalkylierte und somit ionische Spezies im Sickerwasser. Bislang ist noch nicht geklärt, was die so genannten Precursor der gefunden Organometall(oid)e sind. Zudem ist deren Mobilität im Mehrphasensystem Mülldeponie ungeklärt. Dies soll im Rahmen dieses Projektes beispielhaft an vier verschiedenen Metall(oid)en mittels stabiler Isotope ermittelt werden. Hierfür sollen auf einen speziell ausgestatteten Deponieabschnitt der Zentraldeponie Eiterköpfe bei Koblenz je ca. 1000 mg hoch angereicherte Isotope der oben genannten Metall(oid)e (77Se 99.9 %, 117Sn 97.6 %, 125Te 98 %, 202Hg 98.5 %) als flüssige Salzlösungen mittels Infiltrationslanzen eingebracht und der Verlauf der Alkylierung in der Deponie verfolgt und bilanziert werden. Zur Analytik vorn Organometall(oid)en haben sich die so genannten „hyphenated techniques“ bewährt. Besonders hervorzuheben ist hierbei die Kopplung von Gaschromatographie (GC) mit dem Induktiv gekoppelten Plasma - Massenspektrometrie (ICP-MS). Dabei wird die hohe Trennleistung der kapillaren GC mit der guten Empfindlichkeit des elementspezifischen Detektors ICP-MS verbunden. Zudem ist die Möglichkeit von Isotopenverhältnismessungen gegeben, was die Durchführung von Tracertests mittels stabiler Isotope in der Umwelt überhaupt erst ermöglicht. Durchführung eines Tracerversuches zur Ermittlung der Verweilzeiten innerhalb der Deponie Über die Fließwege von Wasser in Mülldeponien existieren nur wenige Literaturdaten. Dies liegt einerseits an der Komplexität der zu untersuchenden Objekte hinsichtlich der Heterogenität einer Mülldeponie und der daraus resultierenden komplexen Fließregime. Zudem ist eine zeitliche und vor allem räumlich gut aufgelöste Erfassung des Sickerwassers nicht immer möglich. Andererseits ist eine Zugabe von Tracersubstanzen in eine bereits verfüllte Deponie oftmals schwierig. Ein weiteres Problem für die Durchführung von Tracerversuchen im Deponiebereich stellen die zur Verfügung stehenden Tracersubstanzen dar. In der Hydrologie üblich verwendete Farbstoffe wie Uranin oder Rhodamin neigen jedoch stark zur Sorption an organischem Material, das sowohl in Deponiekörper als auch Sickerwasser reichlich vorhanden ist. Zudem sind die üblichen photometrischen Bestimmungsmethoden von Farbstoffen in Sickerwässern kompliziert, da aufgrund der organischen Matrix ein hohes Backgroundsignal erhalten wird. Idealerweise werden zur Vermeidung der beschriebenen Probleme Isotopentracerversuche, wie beispielsweise mit deuteriertem Wasser (2H2O), durchgeführt. Oft liegt jedoch keine Genehmigung an Deponien vor, um Isotopenversuche auf Deponien durchzuführen. Deuteriertes Wasser ist ein konservativer Tracer, d.h. er verhält sich, nach ausreichender Mischung mit dem Deponiesickerwasser genauso wie „normales“ Wasser. Zudem ist die Analytik mittels Massenspektrometrie sehr selektiv und 27 sensitiv. Hierbei werden so genannte U-2H-Werte für Wasserstoff ermittelt, d.h. es wird eine 1 H/2H Isotopen¬verhältnis¬messung durchgeführt, die auf Standardbedingungen normiert wird. Hierfür gilt folgende Gleichung: (2H/1H)sample = Isotopenverhätnis in der Probe (2H/1H)V-SMOW = Isotopenverhätnis in Vienna Standard Mean Ocean Water Zur Durchführung des Versuches wurden 5L deuteriertes Wasser mit einem Anreicherungsgrad von 99.8 % verwendet und eine Verweilzeit von 30 Tagen ermittelt (Abbildung 1), die in einer Versuchswiederholung mit 25L 2H20 verifiziert werden soll. 10.5 10 9.5 9 8.5 2 H [‰] 8 7.5 7 6.5 6 5.5 5 4.5 4 10.11.2006 20.11.2006 30.11.2006 10.12.2006 20.12.2006 30.12.2006 09.01.2007 19.01.2007 Abbildung 1: Vermutlicher Durchbruch des Deuteriumtracers nach 30 Tagen Organometall(oid)verbindungen in Deponiegas Organometall(oid)e sind thermodynamisch instabile Verbindungen, die jedoch kinetisch stabil und bei besonders sorgfältigen Probenahmen analysierbar sind. Die hier verwendete Methode der Probenahme mittels Tedlar®-Beuteln stellt kein Problem hinsichtlich der Stabilität der Verbindungen dar, wenn die Analytik innerhalb von 48 Stunden erfolgt. Der Vorteil dieser Methode ist die sehr einfache Probenahme mittels eines Unterdruckbehälters (Abbildung 2), die eine kontaminationsfreie Beprobung direkt am Gasbrunnen ermöglicht 28 Valve Valve Gas Pump Tedlar bag Vacuum Chamber Abbildung 2: Gasprobenahme mittels Unterdruck mit Probenahmeeinrichtung vor Ort (links) und schematischem Aufbau der Vakuumkammer mit angeschlossener Pumpe (rechts). Die Analytik der Gasproben erfolgt mittels der eigens aufgebauten CryotrappingCryofocussing (CT-CF) GC-ICP-MS Kopplung, die für die Analytik von Deponiegasen optimiert wurde (Abbildung 2). Diese Methodik hat sich bei der Analytik von flüchtigen Organometall(oid)verbindungen in komplexen Gasmatrices bewährt. He ArAr Neb. ICP-MS)(+O (von He(CF) o? o? from from ICP-MS ICP-MS plus2)O2 3-port valve NaOH-Cartridge Sample He ICP-MS Torch Stainless steel 1/16“ Edelstahl 1/16’’ 6-port valve Carrier (He) T-Stück T-piece T-piece GC Dewars Silcosteel® 1/16’’ Waste Cryo-Focussing Cryo-Trapping Capillary Kapillarsäule Column Capillary Column GC Abbildung 3: Analytik mittels CT-CF-GC-ICP-MS im Überblick (links) sowie der detaillierte Aufbau der Transferline zwischen GC und ICP-MS (rechts) Die Parameter der verwendeten Kopplungstechnik sind in Tabelle 1 aufgeführt. Tabelle 1: CT-CF-GC-ICP-MS Parameter Trocknen NaOH auf silicatischem Träger CT -120°C, Silcosteel® 1/16” OD, Länge 1.5m, trapping rate 30 mL min-1 Transfer CT m CF 4 min bei 150°C (Widerstandsheizung) -196°C, Silcosteel® ID 0.0022“, CF m GC bei 150°C (Widerstandsheizung) Shimadzu GC 14a, Säule Supelco Equity 1 (30 m x 0,32 mm x 0,25 8m), Trägergas: He mit 10 ppm Xe 4 mL min-1, 30°C 4 min m 10°C min-1 m 70°C m 20°C min-1 m 200°C, Transferline ICP-MS: Silcosteel® 1/16” OD 1m CF GC ICP-MS VG Elemental PQ3, rF-Power 1300 W Gas: Plasma 14 l min-1, Aux 0.85 L min-1, Neb 1.1 L min-1, O2 5.8 mL min-1 Gemessene Isotope: 13, 77, 82, 118, 120, 121, 125, 126, 130, 199, 202 Peak hopping, dwell time 20ms 29 Neben einiger Hg-, Se- und Te-Spezies sind in Deponiegas vor allem Organozinnspezies in einem großem Konzentrationsbereich zu finden (Abbildung 4) 10 7 10 6 10 5 10 4 10 3 10 2 120Sn 50 mL Landfill Gas TTMT Abundance [cps] TTiPrT TTET 0 100 200 300 400 500 600 700 800 900 Peak Retentionszeit [s] Konzentration in pg/L Peak 1 77,8 167 ± 8 Peak 2 95,6 60600 ± 3030 (TTMT) Peak 3 267,4 2640 ± 132 Peak 4 308,6 587 ± 29 Peak 5 337,3 202 ± 10 Peak 6 414,0 1380 ± 69 Peak 7 441,7 417 ± 21 Peak 8 457,3 74 ± 4 Peak 9 480,4 157 ± 8 Peak 10 497,8 24 ± 1 Peak 11 516,3 21 ± 1 Peak 12 521,6 15 ± 1 Peak 13 537,1 13 ± 1 Peak 16 549,3 99 ± 5 Peak 17 555,6 42 ± 2 Peak 18 576,3 147 ± 7 (TTET) Peak 19 666,0 176 ± 9 Peak 20 731,3 6500 ± 325 (TTiPrT) retention time [s] Abbildung 4: Organozinnverbindungen in Deponiegas, Tetra-i-Propylzinn (TTiPrT) zugegeben, Tetramethylzinn (TTMT) und Tetraethylzinn mittels Standard identifiziert Bestimmung von Organometall(oid)verbindungen in Deponiesickerwasser Um die wasserlöslichen Verbindungen mittels Gaschromatographie zu bestimmen, müssen diese ionischen Spezies mittels eines Derivatisierungsreagenz in eine verdampfbare Form überführt werden. Anschließend erfolgt entweder eine Lösungsmittelextraktion oder Purge and Trap. Meist werden Natriumtetraethylborat (NaBEt4) sowie Natriumtetrapropylborat (NaBPr4) zur verwendet. Da im Sickerwasser auch schwerflüchtige Verbindungen enthalten sind, erfordert dies besondere Voraussetzungen für die Transferline von GC zum ICP-MS, da eventuelle Kondensation von Analyten nach der Chromatographie vermieden werden sollte. Erreicht wird dies durch zwei so genannte Heizwendel, die vor bzw. im GC eine Aufheizung des Nebulizer-Argons ermöglichen. Abbildung 5 zeigt den schematischen Aufbau der GC-ICP-MS Kopplung für die Analytik von Sickerwasserextrakten. GC-Parameters O2 PerkinElmer GC Autosystem Ar from Nebulizer Heat exchange ~9A coils Torch Column CP-SIL 5CB, 30 mx0.32 mm x 0.25 ;m Film 100% PDMS, Flow-Rate 1.5 mL/min He 6.0 with 10 vpm Xe T-Prog: 60°C 2 min 300 °C 4 min Silcosteel® 1/16“ Retention gap 20°C/min ICP-MS-Parameters VG Elemental PlasmaQuad 3 Gas Flows in L min-1: Plasma 14 Auxilliary 1 Nebulizer 1.2 Capillary column 6mL/min O2 added to Nebulizer Isotopes monitored: 13, 77, 82, 118, 120, 125, 126, 128, 200, 202 GC Abbildung 5: Aufbau der GC-ICP-MS Kopplung für Sickerwasseranalytik 30 Die folgende Abbildung zeigt die Aufarbeitung einer Sickerwasserprobe mit anschließender Derivatisierung mit NaBPr4. 50 mL sample + 6 mL anti foam emulsion (1:100 in H2O) + 10 mL acetic acid buffer pH 4.5 + adjust to pH 4.5 with glacial acetic acid + 2 mL Hexane + 50 FL internal standard (TTiPrT) 2 mL NaPr4B (2% in H2O) Vigorously shaking for 15 min + 6mL MeOH + ultrasonic bath for 10 min + cleanup with AlOx 3%deact. + concentration under Ar stream 1 FL injection for GC-ICP-MS Abbildung 6: Aufarbeitung von Deponiesickerwasser zur Analytik mittels GC-ICP-MS Die Verwendung von NaBPr4 hat sich dabei bewährt, da eventuelle Ethylzinnverbindungen in Sickerwasser ermittelt werden können (Abbildung 5). Sn a) TTiPrT 1E7 120Sn 1000000 MBT DBT TTiPrT MMT TMT DMT 10000 DOT ? TBT DMT 100000 ? ? TET ? 10000 DET ? TMT 100000 MMT MET? 1000000 intnsity (cps) TTET b) 118Sn 120Sn ? ? ? ? 1000 ? 1000 100 100 0 100 200 300 400 500 600 700 800 900 0 retention time (s) 200 400 600 retention time (s) Abbildung 7: Vergleich von Organozinnverbindungen Deponiesickerwasser mittels a) NaBPr4 und b) NaBEt4 (Trimethylzinn [TMT], Dimethylzinn [DMT], Monomethylzinn [MMT], Triethylzinn [TET], Diethylzinn [DET], Monoethylzinn [MET], Tributylzinn [TBT], Dibutylzinn [DBT], Monobutylzinn [MBT], Dioctylzinn [DOT]) Ein Vergleich der verwendeten Probenaufarbeitung mit anderen Methoden zeigte die Überlegenheit der verwendeten Methode. Bei Extraktion mittels 25 % Tetramethylammoniumhydroxid (15 mL TMAH, 2h) vor der Derivatisierung oder eine Kaliumhydroxid-Extraktion (6 mL KOH in MeOH, 19h) zeigten deutlich geringere Ausbeuten im Vergleich zur verwendeten Essigsäure-Extraktion. So wird Monomethylzinn mittels TMAH nur zu 37%, bei der KOHMethode nur zu 1‰ extrahiert. Zumindest bei der KOH-Methode spielt das fehlende heftige schütteln bei der Derivatisierung eine große Rolle, da die Derivatisierung für 6h in Hexan auf einem Schüttler erfolgt, die beiden anderen Methoden erfolgt das Schütteln für 5 Minuten per Hand. 31 800 Stand der Promotion Beginn der Promotion im Mai 2003. Förderung im Gradiertenkolleg von Mai 2003 bis Februar 2005. Voraussichtlicher Abschluss der Promotion 2007. Angaben zu im Berichtszeitraum entstandenen Publikationen, Kongressbeiträgen etc. D: Kremer, G. Ilgen (2003) Halbautomatisches Trapsystem zur Analytik flüchtiger Organometallverbindungen in Deponiegas, 6. Symposium Massenspektrometrische Verfahren der Elementspurenanalyse zusammen mit dem 18. ICP-MS Anwendertreffen ICP-MS, 6. - 9. Oktober, Berlin (Poster) D: Kremer, M. Kersten (2004) Speziesabhängige Mobilisierungspfade von Schwermetallen in einer Siedlungsabfalldeponie, A.M.S.El. - Workshop, 7. - 8. Juni, Bremerhaven (Vortrag) D. Kremer, G. Ilgen (2004) Analysis of volatile organotin compounds in landfill gas by GCICP-MS, Third International Conference on Trace Element Speciation in Biomedical, Nutritional and Environmental Sciences, 10. - 13. Mai 2004, Neuherberg (Poster). D. Kremer, S. Mitra, J. Feldmann (2005) Identification of organotin compounds in landfill gas by GC-ICP-MS. 2005 Winter Conference on Plasma Spectrochemistry, 30 Januar 3 Februar, Budapest, Ungarn (Poster) Kremer D, Kersten M (2006): Determination of organometal(loid) compounds in landfill gas and landfill leachate by GC-ICP-MS. 34th International Symposium on Environmental Analytical Chemistry June 4-8, 2006, Hamburg (Vortrag). Kremer D, Kersten M (2006): Speciation of Organotin Compounds in Landfill Gas and Landfill Leachate by Hyphenation of GC with ICP-MS. 7th International Conference on Environmental and Biological Aspects of Main-Group Organometallics, 10-12 Oktober 2006, Heraklion, Griechenland (Vortrag). A.Soldati, D. Kremer, W. Baumann (in preparation): Sample preparation for studies of trace element speciation in the organic matrix of aragonitic biominerals: Cypraea tigris shells Zusammenarbeit mit bzw. Bezug zu anderen Projekten Innerhalb der Arbeitsgruppe besteht ein enger Kontakt mit dem Stipendiaten Herrn Peitzsch hinsichtlich der Analytik von Metall(oid)spezies in verschiedenen Matrices mittels ICP-MS Kopplungstechniken. So werden mit der im AK Kersten etablierten CT-CF-GC-ICP-MS Kopplung flüchtige Metall(oid)spezies analysiert. Zudem werden mit der ebenfalls vorhandenen HPLC-ICP-MS Kopplung mögliche ionische und gut wasserlösliche Metall(oid)spezies analysiert werden. Für Frau Bartusseck wurden eine SPME-Methode zur Messung flüchtiger SeVerbindungen entwickelt. Für Herrn Knopf vom Arbeitskreis König wurde eine Purge and Trap GC-ICP-MS Kopplung sowie eine SPME GC-ICP-MS Methodik zur Analytik von Methylquecksilber aus dem Intestinaltrakt eines Regenwurmes entwickelt, die noch validiert werden muss. Teilnahme am Studienprogramm 1) ”Numerical methods of speciation modelling”, Dr. Hoffmann, SS 2003 2.) ”Laboratory course on elemental speciation by hyphenated techniques”, Prof Heumann und Dr. Bettmer, WS 2003/2004. 32 3.) ”Microbiological practices“ von Prof König, WS 2003/2004 4) „Analytische Qualitätskontrolle“, von Prof. Dr. Wolfhard Wegscheider, Montanuniversität Leoben, Österreich, SS2004 5) „Bodenminerale und ihre Interaktion mit Spurenelementen“ Einwöchiger Kurs von Prof. Kersten im Rahmen des Graduiertenkollegs zusammen mit externen Referenten (Prof. Stanjek, RWTH Aachen; Dr. Schäfer, FZ Karlsruhe) abgehalten. Betreuung im Graduiertenkolleg Betreuer: Prof. Michael Kersten Weitere Betreuer: Prof. K.G. Heumann (Anorganische & Analytische Chemie), Prof. König (Mikrobiologie und Weinforschung) ggf. Auslandsaufenthalte Identifizierung von Organozinnverbindungen in Deponiegas an der University of Aberdeen 4 Wochen im September 2004. Alter bei Eintritt in das Graduiertenkolleg 27 ggf. Beschäftigung nach Ausscheiden aus dem Kolleg von 01.05.2003 – 31.01.2005 Stipendiat des Graduiertenkollegs seit 01.02.2005 assoziierter Doktorand des Graduiertenkollegs. 33 Thema und Betreuer des Dissertationsprojekts Stipendiat: Mirko Peitzsch Mikrobielle Metabolisierung bioverfügbarer Metall(oid)e aus der Bodenmatrix in Abhängigkeit des vorliegenden Bodensubstrates (Microbial metabolisation of bioavailable metal(oid)es from soil subjected to the present soil substrate) Betreuer: Prof. Dr. Michael Kersten Im Rahmen dieser Arbeit werden isotopengeochemische Untersuchungen zur Metabolisierung bzw. Alkylierung bioverfügbarer Metall(oid)e am Beispiel von Selen in sogenannten Mikrokosmensystemen durchgeführt. Dabei werden zunächst einzelne Bodenmineralsorbenten (Eisenoxide (Goethit), Tonminerale (Bentonit), Huminstoffe (Humin- und Fulvosäure) mit anorganischen Selenspezies (Selenat Se(VI)O42-, Selenit Se(IV)O32-) mittels einfacher Adsorptionsexperimente beladen und anschließend der mikrobiellen Metabolisierung zugänglich gemacht. Zur Metabolisierung der zur Verfügung stehenden Selenspezies werden aus der Literatur bekannte Pilze (Alternaria alternata) und andere Mikroorganismen eingesetzt. A. alternata gehört zur Gattung Alternaria und ist ein Vertreter der Schwärzepilze (Dematiaceae). A. alternata kommt bevorzugt in Sumpfgebieten, im Wald und in Gärten vor, wo er bevorzugt auf Pflanzen bzw. Laub wächst. Thompson-Eagle et al (Appl Environ Microbiol, Vol 55, No 6, p. 1406-1413, 1989) isolierten und identifizierten A. alternata als einen sehr aktiven Selen methylierenden Organismus, was durch die Produktion von Dimethylselenid (DMSe) unter verschiedenen Versuchsbedingungen gezeigt wurde. Aufgrund dessen wurden zunächst Inkubationsversuche mit A. alternata durchgeführt. Dabei wurde der Pilz in einem komplexen Malz-Extrakt-Medium (20 g Malz-Extrakt, 20 g Glucose, 1 g Pepton, 1000 mL dest. Wasser) mit verschiedenen Selenkonzentrationen (SeVI, SeIV; 0,1 – 200 mg Se L-1) und verschiedenen pH-Werten bei 30°C, 7 Tage in Dunkelheit inkubiert (Kulturvolumen 20mL in mittels Butylstopfen geschlossenen 100mL-Kulturflaschen). Methylierte Selenverbindungen wie DMSe und Dimethyldiselenid (DMDSe) sind leichtflüchtige Substanzen. Diese werden mit dem in der Arbeitsgruppe etablierten CryotrappingCryofocussing-Gaschromatography-ICP-MS – System (CT-CF-GC-ICPMS) (Abbildung 1) detektiert und quantifiziert. Die Identifizierung der einzelnen Substanzen erfolgt über den Vergleich von Retentionszeiten von Standards und den eigentlichen Proben. Die Quantifizierung erfolgt über Integration der Peakflächen von Standards und eigentlichen Proben. Abb. 1: CT-CF-GC-ICPMS zur Analyse leichtflüchtiger Selenverbindungen In Tabelle 1 sind die instrumentellen Parameter des analytischen Systems zusammengefasst. 34 Tab. 1: Instrumentelle Parameter Typ GC / ICP-MS Shimadzu GC 14A / VG Element PQ 3 Säule Supelco equity-1, 30 m x 0.32 mm ID, 0,25 8m FD Trägergas He 6.0 (10 ppm Xe) / 6 mL min-1 Temperaturprogramm 40 °C 3 min, 20 °C min-1 bis 200 °C, 200 °C 1 min Abbildung 2 zeigt ein typisches Chromatogramm von verschiedenen leichtflüchtigen Selenverbindungen, welche in den Inkubationsversuchen gefunden wurden. Neben dem dominant zu findenden DMSe wurden auch Diethylselenid (DESe), DMDSe, Ethylmethyldiselenid (EMDSe) und Dieethyldiselenid (DEDSe) gefunden. Abbildung 3 zeigt die quantifizierten Mengen an methylierten Selenverbindungen bei verschiedenen pH-Werten und unterschiedlichen Selen(IV)-konzentrationen in der Nährlösung. Auffällig dabei sind unterschiedliche Methylierungsmuster in Abhängigkeit zur Konzentration des vorliegenden Selens. Diese Versuche wurden bei weiteren pH-Werten (pH 4 – pH 6.5) durchgeführt und ähnliche Resultate erhalten. DMSe DMDSe DESe EMDSe DEDSe Abb. 2: Chromatogramm der volatilen Selenspezies (100 8g L-1 SeIV) methylation of SeIV dissolved in nutrient broth methylation of SeIV dissolved in nutrient broth DMSe DMDSe 100.0 unknow n (RT 262s) m ass of m ethylated S e in ng 100 µg Se L-1 1 mg Se L-1 -3 * 10 DMSe DESe DMDSe 100.0 unknow n (RT 262s) DEDSe EMDSe 10.0 DEDSe 10.0 1.0 1.0 0.1 0.1 pH 5 pH 5 pH 6 Abb. 3: Quantifizierung der Selenspezies (Inkubation inkl. gelöstem Se(IV)) 35 pH 6 * 10-3 Unter Verwendung von Se(VI) in der Nährlösung sind ähnliche Resultate ermittelt wurden. Allerdings sind die Absolutwerte niedriger verglichen zur Verwendung von Se(IV), da im Falle von Selenat zusätzliche Reduktionsschritte nötig sind (siehe Challenger-Mechanismus zur Methylierung von Selen, Challenger 1945). Abbildung 4 zeigt die Mengen an DMSe, gebildet unter oben genannten Versuchsbedingungen und unterschiedlichen Konzentrationen an Selenat (SeVI) in der Nährlösung. Aufgrund der Dominanz von DMSe (Faktor 1000) wurde mittels dieser Verbindung eine Methylierungsrate von 0.1 % ermittelt. 10 m ass of DMSe in F g 1 0.1 0.01 0.001 0.0001 0.1 1 10 100 200 SeVI dissolved in nutrient broth in mg L-1 Abb. 4: Bestimmung der Methylierungsrate Nachdem die Methylierung von Selen, gelöst vorliegend im Nährmedium hinreichend gezeigt werden konnte, wurde in ähnlichen Versuchsdurchführungen die Methylierung von adsorbierten anorganischen Selenspezies untersucht. Dabei wurden SeIV und SeVI vor der eigentlichen mikrobiellen Inkubation an Goethit adsorbiert, so dass die Gesamtgehalte (2 8g Se total) an Selen im Inkubationsansatz denen der Versuchsansätze mit gelöstem Selen entsprachen. In Abbildung 5 sind die Ergebnisse der Untersuchungen mit „unterschiedlichen Selenquellen“ (gelöst oder adsorbiert) dargestellt. 20 methylation of SeIV dissolved in nutrient broth DMSe DESe DMDSe unknow n (RT 262s) 15 25 mass of methylated Se in ng mass of methylated Se in ng 25 * 10-3 DEDSe 10 5 pH 5 3 DESe DMDSe * 10-3 DEDSe 10 5 pH 5 pH 6 methylation of SeIV attached on goethite 5 DESe pH 6 methylation of SeVI attached on goethite DMSe DMSe mass of methylated Se in ng mass of methylated Se in ng 4 15 DMSe 0 0 5 20 methylation of SeVI dissolved in nutrient broth * 10-3 unknow n (RT 183s) 2 1 0 4 3 unknow n (RT 183s) * 10-3 DMDSe 2 1 0 pH 5 pH 6 pH 5 Abb. 5: Methylierung von gelöstem und adsorbiertem Selen (2 8g Se) 36 pH 6 Vorläufig ist festzustellen, dass das Methylierungsverhalten von gelöstem und adsorbiertem Selen entgegengesetzten Trends folgt. D.h., währenddessen gelöstes SeIV in höherem Maße methyliert wird wie das SeVI, wird im Falle der adsorbierten anorganischen Selenspezies das SeVI „effizienter“ methyliert. Gründe dafür sind zum einen die oben erwähnten zusätzlichen Reduktionsschritte im Falle des gelösten Selens und unterschiedliche Adsorptionsmechanismen (inner-sphärische / außersphärische Komplexe) der Selen-Oxyanionen. Neben der Verifizierung der Resultate werden die Verfügbarkeitsstudien weiterhin mit einer bakteriellen Reinkultur Brevibacillus agri und einem komplexen Umwelt-inokulum (Deponiesickerwasser) durchgeführt. Stand der Promotion / Dauer der Promotion: Beginn der Promotion im Februar 2005 Publikationen / Kongressbeiträge: M. Peitzsch, M. Kersten and T. Lager (2005), Metal availability in dregded harbour sediments: comparison between classical column test and DGT deployment, 15./16. September 2005, DGT Workshop 2005, Lancaster University (UK) (Poster) M. Peitzsch, M. Kersten and T. Lager (2005), Metal availability in mass waste materials: comparison between classical column test and DGT deployment, 29./30. September 2005, Workshop des DFG-Graduiertenkollegs 826, Johannes Gutenberg Universität Mainz (Poster) Mirko Peitzsch, Daniel Kremer & Michael Kersten (2006), Speciation by GC-ICP-MS of microbial alkylation of selenium sorbed to minerals, 10.-12. Oktober 2006, 7. International Conference of Environmental and Biological Aspects of Main-Group Organometallics (ICEBAMO), Heraklion, Griechenland (Poster) (Posterpreis) Zusammenarbeit mit bzw. Bezug zu anderen Projekten: Innerhalb der Arbeitsgruppe wird bei der Entwicklung der analytischen Methoden sehr eng mit Herrn Daniel Kremer (assoziierter Doktorand im Graduiertenkolleg) zusammengearbeit. Außerhalb der AG werden Kooperationen mit der AG König, insbesondere Herrn Burkhard Knopf, durchgeführt. Teilnahme am Studienprogramm: • 18.-22. April 2005 „Bodenminerale und ihre Interaktion mit Spurenelementen“ Dieser einwöchige Kurs wurde von Prof. Kersten im Rahmen des Graduiertenkollegs veranstaltet und teilweise mit externen Referenten (Prof. Stanjek, RWTH Aachen; Dr. Schäfer, FZ Karlsruhe) abgehalten. • SS 2005 „Doktorandenseminar des Graduiertenkollegs“ (gehalten alternativ von auswärtigen Gästen oder Doktoranden des Graduiertenkollegs) • WS 2005 / 2006 „Ringvorlesung des Graduiertenkollegs I – Grundlagen der Spurenanalytik / Trenn- und Bestimmungsmethoden“ • SS 2006 „Ringvorlesung des Graduiertenkollegs II – Methoden der Elementspeziation und ihre Anwendungen • 17.-21. Juli 2006 „Direkte Mineralphasenanalytik und Elementspeziation in Festkörpern mit Hilfe von Laser-Scanning und Elektronen-Mikroskopiemethoden sowie der Photoelektronen“, Prof. Duschner • WS 2006 / 2007 „Doktorandenseminar des Graduiertenkollegs“ – Vortrag „Mobility of metal(oid)s in the environment“ Aus 37 wärtigen Gästen oder von Doktoranden des Graduiertenkollegs), Betreuung im Graduiertenkolleg: Betreuer: Weitere Betreuer: Prof. Dr. Michael Kersten (Umweltgeochemie) Prof. Dr. Helmut König (Institut für Weinforschung und Mikrobiologie) Alter bei Eintritt in das Graduiertenkolleg: 28 Jahre 38 Thema und Betreuer des Dissertationsprojekts Stipendiatin: Yvonne Scheller Detektion von Metallspezies in einzelnen lebenden Zellen mit hoher lateraler Auflösung Betreuer: Prof. Dr. Heinz Duschner Darstellung des Dissertationsprojektes und der Forschungsergebnisse Für viele Pflanzen ist der Boden mit samt seinen Nährstoffen, Mineralien und dem gespeicherten Wasser die Lebensgrundlage. Durch Umwelteinflüsse gelangen Metalle und Schwermetalle in den Boden, von denen einige in Spuren für Pflanzen essentiell sein können, indem sie z.B. als Cofaktor für Enzyme dienen oder als Bestandteil organischer Komplexe. In höheren Konzentrationen können sie jedoch toxisch wirken. Um dem entgegenzuwirken werden die Metalle z.B. mit Hilfe von Metall-komplexierenden Proteinen, den Phytochelatinen, gebunden und damit detoxifiziert. Je nach Pflanzenart sind die Lagerungsregionen im Habitus verschieden. Bisherige Untersuchungen in der Spurenanalytik beschränken sich auf Methoden wie ICPMS, die zwar Informationen liefern, welche Spezies in einer Probe vorhanden sind, aber eine Lokalisierung der Spezies z.B. in einer einzelnen Zelle ist damit nicht möglich. Hohe laterale Auflösungen erhält man mit Hilfe der Confocalen Laser Scanning Microscopy (CLSM), die eine 3D-Darstellung der Zelle ermöglicht. Um noch höhere Auflösungen zu erreichen kann SNOM (Scanning Near-field Optical Microscopy) eingesetzt werden, wodurch Auflösungen bis zu 50 nm erreicht werden können. Der mikroskopische Nachweis von Metall-Spezies könnte Hinweise liefern, wo genau in der Zelle die Spezies gebunden werden und welche spezifischen Eigenschaften dieser Ort aufweist, um die Metall-Spezies zu binden. Bei den Versuchen nutzt man einzelne lebende Zellen, um spezies-abhängige Prozesse in der Zelle selbst und zwischen Zellen darstellen zu können. Zudem verringern lebende Zellen das Risiko von Artefakten, die bei der Präparation entstehen können. Die Dissertation beschäftigt sich damit, verschiedene Metalle bzw. Metall-Spezies mit hoher lateraler Auflösung in einzelnen lebenden Zellen nachzuweisen. Es werden verschiedene Spezies untersucht, da unterschiedliche Spezies unterschiedliche Lokalisationen in der Zelle aufweisen und damit unterschiedliche Effekte (Toxizität) auf die Zelle haben könnten. Die Spezies werden mit geeigneten Methoden sichtbar gemacht und damit ihre Lage in der Zelle bestimmt. Dazu wird die Eigenfluoreszenz der Metallverbindungen durch unterschiedliche Anregungswellenlängen untersucht und zum anderen metall-spezifische Fluoreszenzfarbstoffe (siehe Tabelle 1) eingesetzt. Tabelle 1: Metall-spezifische Fluoreszenzfarbstoffe (Invitrogen-Molecular Probes) Farbstoff Metall Exmax/Emmax [nm] Anregungsquelle Newport Green DCF Ni(II), Co(II), Zn(II) 505/535 Ar+-Laser (488 nm) Phen Green SK Ni(II), Cd(II), Cu(I),507/532 Ar+-Laser (488 nm) Cu(II), Pb(II) Calcium Green Co(II) 503/536 Ar+-Laser (488 nm) Als Testorganismus dient Catharanthus roseus Vinca rosea, das Madagaskar Immergrün. Es wird als Zellkultur in LS-Medium angezogen, um Untersuchungen an einzelnen Zellen durchführen zu können. Den Zellkulturen werden Metallverbindungen über längere Zeit bei konstanter Temperatur (25° C ± 1° C) und ständiger Beleuchtung zugesetzt. In 24 StundenAbständen nach Zugabe des Metallkomplexes (t = 0) werden Proben entnommen. Die erste Metallverbindung, die untersucht wird, ist NiCl2, das in einer Konzentration von 100 8M zu der Kultur gegeben wird. Die entnommenen Proben werden unter dem CLSM beo39 bachtet. Zunächst wird die Probe mit UV-Licht bestrahlt, um die Hintergrundfluoreszenz von unbehandelten und behandelten Zellen zu vergleichen. Danach wird die Ni(II)-Spezies mit Fluoreszenzfarbstoffen (siehe Tabelle 1) gefärbt. Bei Anregung mit langwelligem Laserlicht (He/Ne 633 nm, 514 nm, 543 nm) ist kein Unterschied zwischen der Fluoreszenz von Zellen, die nicht mit NiCl2 versetzt wurden und Zellen mit NiCl2-Zugabe zu sehen. Fluoreszierende Zellbestandteile sind bei UV-Licht, grünem und blauem Licht (UV-Licht mit Filter) zu erkennen. Dabei handelt es sich wahrscheinlich um Chloroplasten. Ebenso sind granuläre Strukturen sowohl unter diesen Bedingungen und im Transmissionsmodus (siehe Abbildung 1 h) zu erkennen, als auch nach Markierung mit Newport Green DCF und Phen Green SK. Die Abbildungen 1a bis 1g zeigen die Fluoreszenz von Newport Green DCF in Catharanthus roseus Vinca rosea und die Abbildungen 2a bis 2d die Fluoreszenz von Phen Green SK in Catharanthus roseus Vinca rosea nach NiCl2-Disposition von 0 bis 144 h. Bei beiden Farbstoffen ist eine Zunahme der Fluoreszenz mit ansteigender Dispositionszeit zu erkennen; das komplette Zellvolumen fluoresziert. Mit steigender Dispositionszeit erscheinen die fluoreszierenden Bereiche granulärer. Es zeigen sich zudem kleine, deutlich abgrenzbare Bereiche mit erhöhter Fluoreszenzintensität. Bei der Markierung mit Newport Green DCF treten diese Bereiche in unterschiedlicher Morphologie auf: klein und glatt bzw. größer und granulär. Phen Green SK hingegen zeigt überwiegend die granulären Strukturen. a) b) c) d) e) f) g) h) Abb. 1: Catharanthus roseus Vinca rosea nach NiCl2-Disposition; Ni(II)-Markierung mit Newport Green DCF (1 8M; Inkubationszeit = 1 h) CLSM-Aufnahmen, 63x; Ex. 488 nm, Em. 510590 nm a) t = 0 h b) t = 24 h c) t = 48 h d) t = 72 e) t = 96 h f) t = 120 h g) t = 144 h h) Durchlicht t = 120 h (t = Dispositionszeit) 40 a) c) b) d) Abb. 2: Catharanthus roseus Vinca rosea nach NiCl2-Disposition; Ni(II)-Markierung mit Phen Green SK (1 8M; Inkubationszeit = 1 h) CLSM-Aufnahmen, 63x; Ex. 488 nm, Em. 510-590 nm a) t = 0 h b) t = 24 h c) t = 48 h d) t = 144 h (t = Dispositionszeit) Die Zellen werden nach 144 h NiCl2-Disposition in LS-Medium ohne NiCl2 überführt. Dies soll weitere Hinweise liefern, wie und wo das NiCl2 gespeichert wird und ob das NiCl2 von der Zelle wieder abgegeben wird. Die Abbildungen 3a bis 3e zeigen deutlich runde Bereiche in der Zelle, in der die Fluoreszenzintensität erhöht ist. Die Tatsache, dass es sich um Pflanzenzellen handelt und die Größe und Form dieser Bereiche lässt darauf schließen, dass das NiCl2 hauptsächlich in Vakuolen gespeichert wird. Bei Abnahme der NiCl2-Konzentration durch dessen Abgabe ins Medium sinkt die Ionenkonzentration in der Vakuole. Wasser wird in Folge dessen osmotisch von der Vakuole abgegeben und diese wird kleiner. Sie nimmt nicht mehr das komplette Zellvolumen ein und wird dadurch als Vakuole erkennbar. a) c) b) d) e) Abb. 3: Catharanthus roseus Vinca rosea nach Überführung in Medium ohne NiCl2; Ni(II)Markierung mit Newport Green DCF (1 8M; Inkubationszeit = 1 h) CLSM-Aufnahmen, 63x; Ex. 488 nm, Em. 510-590 nm a) t = 24 h b) t = 48 h c) t = 72 h d) t = 96 h e) t = 220 h 41 a) b) d) c) e) Abb. 4: Catharanthus roseus Vinca rosea nach Überführung in Medium ohne NiCl2; Ni(II)Markierung mit Phen Green SK (1 8M; Inkubationszeit = 1h) CLSM-Aufnahmen, 63x; Ex. 488 nm, Em. 510-590 nm a) t = 24 h b) t = 48 h c) t = 72 h d) t = 96 h e) t = 220 h (t = Dispositionszeit) Aufgrund der Größe, Form und Lage einiger stärker fluoreszierenden Bereiche in der Pflanzenzelle könnte es sich bei diesen Strukturen um Zellkerne handeln. In der Literatur wird von Costa et al. (2005) und Ke et al. (2007) die NiCl2-Akkumulation in humanen Zellkulturen beschrieben. In humanen Zellen wird NiCl2 im Zellkern gebunden. Eine NukleinsäureMarkierung mit dem nukleinsäurespezifischen Farbstoff Hoechst 33342 wird deshalb durchgeführt, um Informationen zu erhalten, die Parallelen mit der NiCl2-Akkumilation in humanen Zellen bestätigen oder nicht (Abbildung 5c). Die Fluoreszenz von Hoechst 33342 nach UVBelichtung zeigt im Mikroskop eine deutlich dichtere Ansammlung von Nukleinsäuren, den Zellkern, der von der Lokalisation in der Zelle mit den kleinen, glatten Bereichen weitestgehend übereinstimmt. Die Fluoreszenz auf dem Bildschirm ist sehr schwach, so dass eine eindeutige Identifizierung durch Überlagerung der Bilder nicht möglich ist. NukleinsäureMarkierungen mit Farbstoffen, die im langwelligen Bereich emittieren, sollen deutlichere Hinweise darauf geben. a) b) c) Abb. 5: Catharanthus roseus Vinca rosea, Einzelzelle; CLSM-Aufnahmen, 63x; a) Durchlicht b) Fluoreszenz-Markierung von Ni(II) mit Newport Green DCF; Ex. 488 nm Em. 510-590 nm c) DNA-Markierung mit Hoechst 33342, Anregung mit UV-Lampe 42 Die zweite Metallverbindung, die getestet wird, ist CoCl2. Es wird ebenfalls eine Konzentration von 100 8M eingesetzt und wie zuvor verfahren. Co(II) wird mit Newport Green DCF und Calcium Green markiert. Die Abbildungen 6a bis 6f zeigen die Pflanzenzellen nach CoCl2-Disposition und Markierung mit Newport Green DCF. Bereits nach 24 h ist eine Steigerung der Fluoreszenzintensität in der kompletten Zelle zu erkennen (vergleiche Abbildung 1a). Mit steigender Dispositionszeit bilden sich granuläre Strukturen aus, die ebenfalls nach Markierung mit Newport Green DCF fluoreszieren und deutlich im Transmissionsmodus (Abbildung 6 g) zu sehen sind. Die Abbildung 7 zeigt Pflanzenzellen nach CoCl2-Disposition und Markierung mit Calcium Green. Starke Fluoreszenz ist im Bereich der Zellwände zu erkennen, wohingegen die Fluoreszenz im Inneren der Zelle schwach bis kaum sichtbar ist. Die unterschiedlichen Ergebnisse der Co(II)-Markierung erlauben noch keine Interpretation und erfordern weitere Optimierungen des Protokolls. a) e) b) c) d) f) g) Abb. 6: Catharanthus roseus Vinca rosea nach CoCl2-Disposition; Co(II)-Markierung mit Newport Green (1 8M; Inkubationszeit = 1 h) CLSM-Aufnahmen, 63x; Ex. 488 nm, Em. 510590 nm a) t = 24 h b) t = 48 h c) t = 72 h d) t = 96 h e) t = 120 h f) t = 144 h g) t = 144 h, Durchlicht Abb. 7: Catharanthus roseus Vinca rosea nach CoCl2-Disposition; Co(II)-Markierung mit Calcium Green (1 8M; Inkubationszeit = 1 h) CLSM-Aufnahmen, 63x; Ex. 488 nm, Em. 510-590 nm Die Kultur mit CoCl2 wird ebenfalls nach 144 h CoCl2-Disposition in Medium ohne CoCl2 überführt. Nach 72 h und 96 h werden Proben entnommen und diese mit Newport Green 43 DCF inkubiert. Die Fluoreszenz wird unter dem CLSM beobachtet und dokumentiert (Abbildungen 8a und 8b). Die Fluoreszenzintensität hat leicht abgenommen, ist aber noch deutlich zu erkennen. Abb. 8: Catharanthus roseus Vinca rosea nach Überführung in Medium ohne CoCl2; Co(II)Markierung mit Newport Green DCF (1 8M; Inkubationszeit = 1 h) CLSM-Aufnahmen, 63x; Ex. 488 nm, Em. 510-590 nm Die Versuche zeigen, dass sowohl Ni(II) als auch Co(II) mit Hilfe von Metall-spezifischen Farbstoffen in einer einzelnen Zelle nachgewiesen werden kann. Dadurch ergeben sich erste Informationen, dass Pflanzenzellen die löslichen Nickel- bzw. Cobalt-Verbindungen aufnehmen und diese hauptsächlich in den Vakuolen speichern. Es gibt Hinweise darauf, dass NiCl2 zudem an die DNA bzw. den Zellkern bindet. Weitere Versuche mit anderen nukleinsäurespezifischen Farbstoffen sollen Klarheit darüber geben. Die Verwendung von weiteren Co(II)-spezifischen Farbstoffen und die Optimierung der angewendeten Methoden sollen den Nachweis von Ni(II) und Co(II) in den Zellen verbessern und die eine bessere Lokalisierung ermöglichen. Weitere Spezies, sowohl löslich als auch unlöslich, werden untersucht und deren Lokalisation in der Zelle bestimmt. Dauer der Promotion Die Promotion wurde im Juni 2006 begonnen und wird voraussichtlich bis Mai 2009 andauern. Angaben zu im Berichtszeitraum entstandenen Publikationen, Kongressbeiträgen, etc. --Zusammenarbeit mit bzw. Bezug zu anderen Projekten Die Zusammenarbeit findet bisher hauptsächlich mit Mitarbeitern von Herrn Stöckigt aus der Pharmazie statt, die Pflanzen in Zellkultur kultivieren. 44 Teilnahme am Studienprogramm • 28.08. – 01.09.2006: „Metallomics and Metalloproteomics“ bei Prof. Dr. Ryszard Lobinski, CRNS Pau, Frankreich • 17.07.2006: „Direkte Mineralphasenanalytik und Elementspeziation in Festkörpern mit Hilfe von Laser-Scanning- und Elektronen-Mikroskopiemethoden sowie der Photoelektronen“ (XPS, ESEM, CLSM) Betreuung im Graduiertenkolleg Betreuer: Prof. Dr. Heinz Duschner Ggf. Auslandsaufenthalte --Alter bei Eintritt in das Graduiertenkolleg 25 45 Thema und Betreuer des Dissertationsprojekts: Stipendiatin: Sonja Dierking Direkte Speziation der Sorption von Neptunium an Silica, Aluminiumoxid und Montmorillonit Betreuer: Prof. Dr. T. Reich, Prof. Dr. J.V. Kratz Darstellung des Dissertationsprojekts und der Forschungsergebnisse: Für die Langzeitsicherheitsanalyse eines nuklearen Endlagers und zur Bewertung verschiedener Verfüllmaterialien muss das Sorptions- und Migrationsverhalten der Radionuklide im Barrieresystem und – für den Fall einer Freisetzung – im umgebenden Wirtsgestein sowie im Aquifer bekannt sein. Nach mehr als 1000 Jahren Abklingzeit bestimmen die minoren Actiniden Plutonium, Americium, Curium, aber auch Neptunium aufgrund seiner langen Halbwertzeit (237Np 2,14 Mio. Jahre) wesentlich die Radiotoxizität des nuklearen Abfalls. Da das Umweltverhalten von Neptunium bisher unzureichend studiert wurde, sind die Speziationsuntersuchungen zur Sorption auf das fünfwertige Neptunium, NpO2+, fokussiert, den unter den meisten Umweltbedingungen dominierenden Oxidationszustand des Neptuniums. Ein mögliches Entsorgungskonzept stellt die Endlagerung in Tongestein dar, außerdem sind Tonminerale ein wichtiges Abdichtmaterial für Endlager. So wird als technische Barriere unter anderem Bentonit wegen seiner Plastizität, Quellfähigkeit, geringen Permeabilität und großen Oberfläche diskutiert. Sein Hauptbestandteil ist Montmorillonit, ein DreischichtPhyllosilikat, das aus oktaedrischen AlO6-Schichten besteht, die jeweils zwischen zwei tetraedrischen SiO4-Schichten eingebettet sind. Neben der permanenten, negativen Oberflächenladung, die aus dem isomorphen Ersatz (Einbau von Kationen gleicher Größe, aber geringerer Wertigkeit) während des Mineralwachstums resultiert, wird die Sorptionskapazität für Kationen durch den pH-Wert der umgebenden Lösung bestimmt, der die funktionellen Oberflächengruppen ( SOH) beeinflusst [1]. Da die Aluminol- und Silanolstrukturen als entscheidend für die innersphärische Sorption angesehen werden [2], können Silicium- und Aluminiumoxide als Referenzsubstrate zur Untersuchung des Einflusses des chemischen Milieus auf die Wechselwirkungen zwischen Neptunium und Tonmineral herangezogen werden. In diesem Projekt sollen Kenntnisse über die pH-Abhängigkeit und Reversibilität der Sorption von Np(V) bei umweltrelevanten Spurenkonzentrationen (pM) sowie über den Verlauf der Sorptionsisothermen gewonnen werden, wobei XANES/EXAFS-Messungen bei höheren Neptuniumkonzentrationen (8M) Aufschluss über die Speziation des gebundenen Neptuniums geben sollen. Dazu wurden zunächst Batchexperimente mit 10-12 M Np(V) an Aluminiumoxid (C-Al2O3, AlfaAesar) im pH-Bereich 5 bis 10, bei Ionenstärke 0,01 und 0,1 M NaClO4 und in Gegenwart sowie Abwesenheit von atmosphärischem CO2 durchgeführt. Das optimale Feststoff/Lösung-Verhältnis von 0,5 g/l wurde anhand von veröffentlichten Verteilungskoeffizienten [3, 4] so berechnet, dass maximal ca. 80 % des angebotenen Neptuniums sorbiert werden. Für die Experimente im pikomolaren Konzentrationsbereich wurde mit dem Isotop 239 Np (t1/2 = 2,35 d) gearbeitet. Die 239Np(V)-Stammlösung wurde durch Bestrahlung von 238U (Uranylnitrat UO2(NO3)2 · 6 H2O) im Forschungsreaktor TRIGA Mainz, gefolgt von der Abtrennung von Uran und dessen Spaltprodukten mittels Ionenaustauschchromatographie erzeugt. Bei dem Experiment im mikromolaren Konzentrationsbereich wurde eine 237Np(V)Stammlösung eingesetzt, die zuvor von Plutonium und Protactinium gereinigt worden war. Vor der Zugabe des Neptuniums wurde die Al2O3-Suspension über mehrere Tage bei dem entsprechenden pH-Wert equilibriert und dieser auch während des Experiments täglich überprüft und ggf. mit HClO4 bzw. NaOH nachgestellt. Nach der Kontaktzeit von drei Tagen 46 wurden die Phasen durch Zentrifugation (20 min bei 4025 x g) getrennt und die Neptuniumkonzentration im Überstand mittels C-Spektrometrie bestimmt. Die pH-Abhängigkeit der Sorption von Np(V) an C-Al2O3 ist in Abb. 1 dargestellt. Die Abnahme der Sorption im hohen pH-Bereich unter atmosphärischem CO2-Partialdruck deutet auf die Bildung gelöster Np(V)-Carbonato-Komplexe hin, wie es auch für U(VI) und Np(V) an Kaolinit beobachtet wurde [5, 6, 7]. Beim Vergleich der Sorptionskanten (pH-Wert, bei dem 50 % der maximalen Sorption erreicht ist) wird deutlich, dass ihre Lage unter Ausschluss von CO2 durch die Ionenstärke beeinflusst wird, während sie unter atmosphärischen Bedingungen unabhängig von der Konzentration des Hintergrundelektrolyten ist. Dies deutet auf die Bildung innersphärischer Oberflächenkomplexe in Gegenwart von Luft hin, zu deren Nachweis sich eine direkte Speziation mittels EXAFS anschließen soll. 100 [NaClO4] = 80 0,1 mol/l { 0,01 mol/l { % Sorption 60 an Luft CO2-frei an Luft CO2-frei Reihe5 [Al2O3] = 0,5 g/l 40 20 239 Np] = 8·10 237 Np] = 8·10 [ [ -12 mol/l -6 mol/l 0 4 5 6 7 pH 8 9 10 11 -20 Abb. 1: Sorption von piko- und mikromolarem Np(V) an C-Al2O3 bei unterschiedlicher NaClO4 Ionenstärke in An- und Abwesenheit von CO2. Zur Auswahl geeigneter Proben für die EXAFS-Messungen, die eine größere Menge an sorbiertem Neptunium erfordern, wurde ein Batchexperiment mit höherem Neptuniumangebot (8·10-6 M) durchgeführt. Die prozentual geringere Np(V)-Sorption bei dieser Konzentration (Abb. 1) resultiert aus der limitierten Anzahl von Bindungsplätzen. Die Lage von Sorptionskante und –maximum ist jedoch mit den Ergebnissen identisch, die bei 8·10-12 M Np(V) erhalten wurden, sodass nun Proben beim Sorptionsmaximum pH 8,5 für EXAFS-Messungen präpariert werden sollen. Zur Ergänzung dieses Vorhabens wurde im Rahmen des Network of Excellence ACTINET ein Joint Research Project mit dem Paul Scherrer-Institut (PSI) in Villigen/Schweiz und der ROBL-Beamline des Forschungszentrums Rossendorf in Grenoble für 18 Monate beantragt und bewilligt (JRP 05-22). Dabei wurde in Kooperation mit dem PSI mit der Konditionierung von Montmorillonit begonnen; da dort jahrelange Erfahrungen mit der Behandlung und Verwendung von Tonmineralen vorliegen. In verschiedenen Arbeitsschritten wurde das zertifizierte Referenzmaterial (STx-1, Clay Mineral Society) nach der in [8] publizierten Methode in seiner Größenfraktion eingeschränkt (<0,5 8m), gereinigt, charakterisiert und in die monoionische Natriumform überführt. Die in den anschließenden Batchexperimenten für Np(V) gemäß der Vorschrift [9] ermittelten Sorptionskoeffizienten (Kd) sind wie erwartet deutlich niedriger als beim Aluminiumoxid (Abb. 2), was auf eine selektive Sorption des Neptuniums an den AlOH-Bindungsplätzen hinweist; die ähnlichen spezifischen Oberflächen von 68 m2/g (BET) beim C-Al2O3 und 84 m2/g beim STx-1 erlauben einen direkten Vergleich der Kd-Werte. Insgesamt stimmen die gemessen Werte gut mit Literaturdaten überein [3, 4, 10]. 47 3.5 Aluminiumoxid C-Al2O 3 Montmorillonit STx-1 3.0 log K d [ml/g] 2.5 2.0 1.5 1.0 0.5 0.0 4 5 6 7 pH 8 9 10 11 Abb. 2: Sorptionskoeffizienten an C-Al2O3 (Np(V) = 9,4·10-6 M) und Montmorillonit STx-1 (Np(V) = 1,1·10-5 M). Vergleich der Experimente an Luft bei Ionenstärke 0,1 M NaClO4. Die für das System Np(V)/STx-1 an Luft ermittelten Sorptionsisothermen bei 0,1 M NaClO4 zeigen in doppeltlogarithmischer Darstellung einen linearen Verlauf (Abb. 3). Beim Vergleich mit dem bei pH 9 in Abwesenheit von CO2 durchgeführten Versuch ist eine Parallelverschiebung der Geraden hin zu höheren Sorptionswerten zu beobachten, die durch die Carbonatkomplexierung von Np(V) in Lösung bedingt ist (siehe auch Abb. 1). C Np sorbiert [mmol/kg] 100 10 1 0 0.00001 pH 8 Luft pH 9 Luft pH 9 CO2-frei 0.0001 0.001 C Np gelöst [mmol/l] 0.01 0.1 Abb. 3: Sorptionsisothermen von Np(V) an Montmorillonit für 0,1 M NaClO4 bei pH 8 und 9 an Luft sowie CO2-frei. Die dargestellten Versuche zur Ermittlung der pH-Abhängigkeit und des Einflusses von Ionenstärke sowie von CO2 geben erste Anhaltspunkte für die Art und Weise der Sorption von Np(V) an C-Al2O3 bzw. STx-1. Sie sind die Grundlage für weitere Experimente zur direkten Speziation, für die EXAFS-Analysen in Vorbereitung sind; Messzeiten wurden an der ANKA/INE- und an der ROBL-Beamline für Mai bzw. Juni 2007 bewilligt. 48 [1] F. Scheffer, P. Schachtschabel. Lehrbuch der Bodenkunde. 13. Auflage, Ferdinand Enke Verlag, Stuttgart, 1992. [2] W. Stumm. Chemistry of the Solid-Water Interface. John Wiley & Sons, 1992. [3] W. Li, Z. Tao. Comparative Study on Np(V) Sorption on Oxides of Aluminium and Silicon: Effects of Humic Substance and Carbonate in Solution. Journal of Colloid and Interface Science 267, 25-31, 2003. [4] F.P. Bertetti, R.T. Pabalan, M.G. Almendarez. Studies of Neptunium(V) Sorption on Quartz, Clinoptilolite, Montmorillonite, and `-Alumina. in: E.A. Jenne (ed.): Adsorption of Metals by Geomedia. Academic Press, 131-148, 1998. [5] A. Krepelová, S. Sachs, G. Bernhard. Uranium(VI) Sorption onto Kaolinite in the Presence and Absence of Humic Acid. Radiochim. Acta 94, 825-833, 2006. [6] S. Amayri, T. Reich, A. Jermolajev, Ta. Reich, J. Drebert, S. Boulyga. Structure of Uranium(VI) Surface Complexes on Kaolinite. Jahresbericht 2004, Institut für Kernchemie: C1, 2005. [7] A. Jermolajev, J.R. Kasbohm, S. Amayri, T. Reich. Sorption of Neptunium on Kaolinite under Environmental Conditions. Jahresbericht 2005, Institut für Kernchemie, C5, 2006. [8] B. Baeyens, M.H. Bradbury. A Quantitative Mechanistic Description of Ni, Zn and Ca Sorption on Na- Montmorillonite. Part I: Physico-Chemical Characterisation and Titration Measurements. PSI Bericht Nr. 95-10, 1995 und Nagra NTB 95-04 1995. [9] B. Baeyens, M.H. Bradbury. A Quantitative Mechanistic Description of Ni, Zn and Ca Sorption on Na-Montmorillonite. Part II: Sorption Measurements. PSI Bericht Nr. 95-11, 1995 und Nagra NTB 95-05, 1995. [10] D.R. Turner, R.T. Pabalan, F.P. Bertetti. Neptunium(V) Sorption on Montmorillonite: An Experimental and Surface Complexation Modeling Study. Clays and Clay Minerals 46(3), 256-269, 1998. Stand/ Dauer der Promotion: Beginn im Oktober 2005, Abschluss Ende 2008 erwartet. Angaben zu im Berichtszeitraum entstandenen Publikationen, Kongressbeiträge etc.: S. Dierking, S. Amayri, V. Vicente Vilas, T. Reich. Sorption of Neptunium(V) onto C-Aluminium Oxide – Dependency on pH and Ionic Strength. Poster, GRK Evaluation, 23.10.2006. Zusammenarbeit mit bzw. Bezug zu anderen Projekten: Eine enge Kooperation besteht mit der Arbeitsgruppe von Prof. J.V. Kratz, insbesondere mit V. Vicente Vilas, im Bereich der Sorption von Aktiniden an Tonmineralen und der EXAFSSpektroskopie. Des Weiteren fanden ICP-MS Messungen in der Geochemie mit Unterstützung der Arbeitsgruppe von Prof. M. Kersten (D. Kremer, assoziiertes GRK-Mitglied) statt. Teilnahme am Studienprogramm: 1.) Ringvorlesung I Wintersemester 2005/2006 2.) Ringvorlesung II Sommersemester 2006 3.) Blockpraktikum „Direkte Mineralphasenanalytik und Elementspeziation in Festkörpern mit Hilfe von Laser-Scanning- und Elektronen-Mikroskopiemethoden sowie der Photoelektronen“ Prof. Dr. H. Duschner 17.–21.07.2006 4.) Sommerkurs „Trace Analysis of Elemental Species: Metallomics and Metalloproteomics” Prof. Dr. R. Lobinski 28.08.–01.09.2006 49 5.) Symposium „Speciation of Radionuclides in the Environment“ 21.09.2006 Auslandsaufenthalte: 1.) Paul Scherrer-Institut, Villigen, Schweiz 06.03.–07.04.2006 2.) Actinet Summer School, Saclay, Frankreich 03.–07.07.2006 3.) Paul Scherrer-Institut, Villigen, Schweiz 23.10.–17.11.2006 Alter bei Eintritt in das Graduiertenkolleg: 27 Jahre 50 Thema und Betreuer des Dissertationsprojekts Stipendiat: Sebastian Raeder Thema: Entwicklung einer Online-Einbringung für die Ultraspurenanalyse von Uran 236 mittels hochauflösender Resonanzionisations-Massenspektrometrie Betreuer: Prof. Dr. Klaus Wendt Darstellung des Dissertationsprojekts und der Forschungsergebnisse Das Isotop 236U kommt in der Natur nur mit einer extrem geringen relativen Häufigkeit von <10-12 im Vergleich zu 238U vor. In Kernreaktoren wird 236U durch Neutroneneinfang von 235U-Atomen gebildet, weshalb im Kernbrennstoff das Isotopenverhältnis 236U/238U um viele Größenordnungen bis in den Bereich einiger Prozent erhöht sein kann. Die Bestimmung geringster Mengen von 236U und vor allem des Isotopenverhältnissen 236U/238U ermöglicht es, eine anthropogene Uran-Kontamination aus dem Kernbrennstoff-Kreislauf eindeutig von Natururan zu unterscheiden. Eine Exposition von anthropogenem Uran in der Umwelt findet in Form von unlöslichen und immobilen U(IV)-Spezies statt. Durch Oxidationsprozesse in der Natur wird der Kernbrennstoff in lösliche und somit mobile U(VI)-Verbindungen umgewandelt. Durch die Detektion des Isotopenverhältnisses 236U/238U als auch des Verhältnisses der Uranspezies in kontaminierten Gebieten lassen sich Fragestellungen zum Migrationsverhalten von Kernbrennstoff in der Umwelt realisieren. Insbesondere kann die Dynamik der Entstehung von löslichen und damit für lebende Organismen zugänglichen U(VI)-Spezies aus anthropogenen Uran-Quellen untersucht werden, wie z.B. in der Umgebung des Tschernobyl-Unfallreaktors. Abbildung 1: schematische Darstellung der Uranspezies und der Migration der U(VI)-Spezies aus dem Kontaminationsgebiet 51 Für diese Untersuchungen soll das Verfahren der hochauflösenden ResonanzionisationsMassenspektrometrie (HR-RIMS) zur selektiven Bestimmung von 236U eingesetzt werden. Dafür waren laserspektroskopische Untersuchungen zum Auffinden eines geeigneten Anregungspfades für Uran-Isotope, der einerseits zur effizienten Ionisation führen, andererseits aber selektiv nur ein Isotop ansprechen soll, erforderlich. Hier konnte von dem ehemaligen Graduierten Philipp Schumann in Zusammenarbeit mit B. Bushaw vom Pacific Northwest National Laboratory (PNNL) durch aufwändige spektroskopische Untersuchungen an verschiedenen atomaren Zwischenzuständen ein Anregungsschema entwickelt werden welches die erforderlichen SpezifikatioAbbildung 2: Anregungsschema nen für optische Selektivität und effiziente Ionisation gefür Uran währleistet [1,2]. Die Laserionisation geschieht dabei über drei resonante Schritte, welche Laserlicht der Wellenlängen 415 nm, 829 nm und 722 nm benötigen. Der letzte resonante Anregungsschritt führt zu einer atomaren Resonanz oberhalb des Ionisationspotentials, einem so genannten auto-ionisierenden Zustand, der in ein Ion-Elektronpaar zerfällt und damit zur effizienten Ionisation führt. Erste Messungen an der in Mainz entwickelten Apparatur ergaben eine Effizienz von 10-7, wobei eine Probe mit 1017 Atomen Uran eingesetzt wurde. Eine Reihe synthetischer Proben mit Isotopenverhältnissen 236U/238U von 10-3 bis 10-8 konnte ebenfalls vermessen werden und demonstriert die Linearität des Systems bis zu Isotopenverhältnissen von 10-8 [2,3]. Dabei rührt die Limitierung von 10-8 momentan aus dem neutralen spezifischen Untergrund, der bei den notwendigerweise hohen Ausheiztemperaturen auftritt. Abbildung 3: Messung der Linearität der Apparatur durch die Messung einer Verdünnungsreihe und das vorläufige Ergebnis der Messungen von zertifizierten Proben des IRMM Aufbauend auf diesen Ergebnissen wurde weitere laserspektroskopische Untersuchungen wurden am PNNL durchgeführt, mit dem Ziel bisher unbekannte zweite Anregungsschritte im Bereich von 36 862 cm-1 – 37 166 cm-1 zu finden. Die Anregungsschritte eines derartigen Anregungsschemas liegen in einem für Diodenlaser zugänglichen Wellenlängenbereich. Unter 13 gefundenen Zuständen ungerader Parität konnte ein Zustand bei 37 015 cm-1 identifiziert werden, durch welchen eine hohe Effizienz für die Laserionisation mit Diodenlasern gewährleistet ist [3,4]. Abbildung 4: 52 Diodentaugliches Anregungsschema für Uran Zur Reduktion des spezifischen Untergrundes wurde begonnen, die Apparatur um eine Quadrupolumlenkeinheit zu erweitern, um so eine höhere Selektivität gegenüber dem Neutraluntergrund zu erreichen. Außerdem wurden erste Messungen von zertifizierten Proben des IRMM durchgeführt, diese Messungen sind aber nicht abgeschlossen, insbesondere, da wir uns erhoffen durch die neue Apparatur eine bessere Selektion zu erreichen. Erste vorläufige Resultate sind in Abbildung 3 dargestellt. Neben dem Aufbau der Online-Einbringung für die HR-RIMS, mit der bereits begonnen wurde, ist weiterhin die Verbesserung des Messsystems hinsichtlich Effizienz und Isotopenverhältnisbestimmung vorgesehen, um Messungen von 236U/238U-Verhältnissen in Umweltproben aus der ferneren Umgebung von Tschernobyl durchführen zu können. Literatur: [1] P.G. Schumann, B.A. Bushaw, K.D.A. Wendt, Spectrochimica Acta Part B 60 (11) 1402-1411 (2005) [2] P.G. Schumann, Dissertation Institut für Physik, Universität Mainz (2006) [3] S.Raeder, Diplomarbeit Institut für Physik, Universität Mainz (2006) [4] B.A. Bushaw, S. Raeder, S.L. Ziegler, K.D.A. Wendt, Spectrochimica Acta, submitted 53 Dauer der Promotion Beginn der Promotion: Mai 2006 Angaben zu im Berichtszeitraum entstandenen Publikationen, Kongressbeiträgen etc. S. Raeder, P.G. Schumann, S.F. Boulyga, B.A. Bushaw, C. Geppert, A. Schmitt, N. Trautmann, K.D.A. Wendt, Selective Ultratrace Determination of Uranium Isotopes in the Environment, Poster, 39. DGMS Tagung, März 2006, Mainz Sebastian Raeder, Philipp G. Schumann, Sergei F. Boulyga, Christopher Geppert, Gerd Passler, Norbert Trautmann, Klaus D.A. Wendt, Bruce A. Bushaw, Selektive Isotopenanalyse des Uranisotopes 236 mittels hochauflösender Resonanzionisations-Massenspektrometrie, Vortrag, DPG Tagung Fachverband Massenspektrometrie, März 2006, Frankfurt Sebastian Raeder, Philipp G. Schumann, Klaus D.A. Wendt, Bruce A. Bushaw, Spektroskopie von angeregten und auto-ionisierenden Zuständen im Spektrum des neutralen Urans, Vortrag, DPG Tagung Fachverband Atomphysik, März 2006, Frankfurt Sebastian Raeder, Philipp G. Schumann, Christopher Geppert, Hideki Tomita, Norbert Trautmann, and Klaus D.A. Wendt, Bruce A. Bushaw, Selective Ultratrace Determination of Uranium Isotopes in the Environment, Vortrag, LAP 2006, September 2006, Wien Zusammenarbeit mit bzw. Bezug zu anderen Projekten Für die Entwicklung der Online-Einbringung der RIMS ist eine Zusammenarbeit mit der Arbeitsgruppe von PD Bettmer angestrebt. Teilnahme am Studienprogramm • Ringvorlesung II - SoSe 2006 • 18.08 - 22.09.2006 Kurs ”Element Species Determination by LC-ICP-MS Hyphenated Methods” of Dr. Ralf Krüger, Universität Mainz Betreuung im Graduiertenkolleg Betreuer: Prof. Dr. Klaus Wendt Weitere Betreuer: PD Dr. Jörg Bettmer ggf. Auslandsaufenthalte -Alter bei Eintritt in das Graduiertenkolleg 26 54 Thema und Betreuer des Dissertationsprojekts Stipendiat: Víctor Vicente Vilas Study of the interactions of Neptunium with humic substances and the clay mineral montmorillonite by direct and indirect speciation methods Betreuer: Prof. Dr. Jens Volker Kratz, Prof. Dr. Tobias Reich Darstellung des Dissertationsprojekts und der Forschungsergebnisse Neptunium will become a major contributor to the radiation inventory in nuclear waste due to the long half-life of its isotope 237Np (2.14•106 years). It can exist in the oxidation states III – VII, but the cation NpO2+ dominates the aqueous speciation under a wide range of environmental conditions. Montmorillonite and other clay minerals like kaolinite contain Al-OH groups as reactive surface sites. To better understand the role of these aluminum hydroxide groups for the sorption of Np(V) onto clays, we are investigating Np(V) sorption onto the reference mineral gibbsite ( -Al(OH)3). For montmorillonite and kaolinite, different experimental data for the sorption of Np(V) are available [1–4], but regarding gibbsite there are only data for the sorption behaviour of uranium (VI) [5]. The sorption of 7.0 pM Np(V) onto gibbsite (Merck, 1.22 m2/g) was studied in the pH range 6.5-9.5. The batch experiments shown in Fig. 1 were performed in air at two different background electrolyte concentrations, i.e., 0.01 and 0.1 M NaClO4. The solid to liquid ratio was 22 g/L to obtain a high Np uptake. In the presence of air, the sorption of Np(V) was independent from ionic strength, indicating inner-sphere sorption. This should be confirmed by EXAFS measurements. Fig. 1: Sorption of 7.0 pM Np(V) onto gibbsite in equilibrium with air as function of pH at two electrolyte concentrations. 110 Np sorbed, % 90 70 50 30 =[NaClO4]=0.1 M =[NaClO4]=0.01 M 10 -10 6 6,5 7 7,5 8 8,5 9 9,5 pH Fig. 2 demonstrates the influence of CO2 on the sorption of 7.0 pM Np(V). The gibbsite concentration here was 4 g/L. In the air-equilibrated system, the formation of neptuniumcarbonato complexes above pH 8.5 reduces the amount of Np sorbed onto the mineral surface. In the CO2-free system, the Np uptake by gibbsite increases continuously from pH 6.5 to 9.5. Np sorbed, % 85,0 65,0 Fig. 2: Influence of CO2 on the sorption of Np(V) onto gibbsite in 0.1 M NaClO4. [Np]=7 nM, air [Np]=7 pM, air [Np]=7 pM, Ar-Box 45,0 25,0 5,0 -15,0 6,00 6,50 7,00 7,50 8,00 8,50 9,00 9,50 pH 55 The sorption of Np(V) in the presence of air at pH 8.5, 0.1 M NaClO4, and 4 g/L was studied in the range of 10-13-10-4 M Np(V). According to the sorption isotherm shown in Fig. 3, the Freundlich plot of the Np(V) sorption onto gibbsite is nearly linear up to 2.8•10-5 M Np. At this concentration, precipitation of Np(V) carbonates starts. In the linear range of the sorption isotherm, two zones with slightly different slopes have been observed, indicating the existence of weak and strong sorption sites of gibbsite. Fig. 3: Sorption isotherm of Np(V) onto gibbsite. 3 log Np sorbed (g/kg) 1 -15 -13 -11 -9 -7 -5 -3 -1 -3 -5 pH 8.5 0.1 M NaClO4 -7 -9 log equilibrium Np conc. (M) Humic substances (HS) are normally divided into fulvic acid (soluble in alkali and acidic media), humic acid (soluble only in alkali), and humin (insoluble). HS affect the mobilization or immobilization of metal ions in the environment by forming humic-complexes, organominerals, or by complexing the metal ions. Humin can be considered as a naturally occurring organoclay which is formed preferentially in statu nascendi of the HS [6], humic-clay complexes are in contrast an association of formed humic substances and clay. Therefore, studies are needed in order to understand the role of the clay minerals. The formation of humic acid like substances (HALS) in the presence of montmorillonite STx-1 (Clay Mineral Society) was studied. An interesting pathway for the formation of humic acids in soils is the condensation of sugars and amino compounds [7,8], as initially proposed by Maillard in 1912 [9]. First studies were performed in order to determine the impact of montmorillonite STx-1 on the formation of HALS, using L-tyrosine or glutamic acid, and xylose as reactants. HALS were synthesized in a batch experiment starting from 16.5 g xylose, 13.5 g L-tyrosine or 11 g glutamic acid, 3.2 g montmorillonite STx-1 and 150 mL water. After reflux boiling (100°C, 90 h) for L-tyrosine and (80°C, 90h) for glutamic acid [10], HALS products were isolated from the batch. The humic substance-like sorbate on montmorillonite was also isolated and studied. In the same way, pure montmorillonite STx-1 was treated and studied (Treated STx-1). We isolated three phases for the synthesis starting from L-Tyrosine, the sorbate on montmorillonite (THS), a light organic compound (THL) and a dark organic compound (THD). Two phases for the synthesis starting from Glutamic acid, the sorbate (GHS) and a dark compound (GHD), were isolated. Table 1 shows the yields, and carbon content mean value for the syntheses. Fig. 5 shows the IR spectra for the GHD in comparison with that of treated montmorillonite. The strong line at about 1040 cm-1 and the shoulder at about 1120 cm-1 correspond to the asymmetric stretching Si-O-Si and Al-O-Si band in the IR spectrum [11], and points to the occurrence of montmorillonite residues in HALS. This could also explain the yield of the reaction, and the fact that the C content is low. These results indicate that the presence of montmorillonite during the synthesis starting from glutamic acid mainly influences the HALS yield and its elemental composition. This is not observed for the synthesis starting from L-tyrosine. The respective IR spectra of THL and THD are shown in Fig. 6. 56 Sample GHD GHS THL THD THS Yield (g) 0.2584 1.6260 8.5763 0.0187 1.8994 Table 1: Yields and carbon content for the syntheses. mg C/g 285.1 17.1 590.45 530.115 11.8 GHD 50 Transmission % 100 Treated STx-1 3900 3400 2900 2400 1900 1400 900 0 400 Wavenumber (cm-1) Fig. 5: Infrared spectra of Treated STx-1 and the dark organic compound GHD, synthesized in the presence of montmorillonite starting from glutamic acid. THD 50 THL 3900 3400 2900 2400 1900 1400 900 Transmission % 100 0 400 Wavenumber (cm-1) Fig. 6: Infrared spectra of the light organic compound THL and the dark organic compound THD, synthesized in the presence of montmorillonite starting from L-Tyrosine. 57 For the near future, it is planned to investigate the complexation of Np(V) by THS and GHS (and the other HALS products) and to compare the sorption of Np(V) by the sorbates with that by pure montmorillonite. References [1] Jermolajev, A. et al. Annual Report, Institute of Nuclear Chemistry, Mainz (Germany) 2005, C5. [2] Weijuan, L. et al. J. Colloid Interface Sci., 267, 25 (2003). [3] Turner, D. R. et al. Clays Clay Miner., 46, 3, 256 (1998). [4] Bertetti, F. P. et al. In Adsorption of Metals by Geomedia Ed. Jenne E. A., Ed. Academic Press, San Diego, California, 132 (1998). [5] Baumann, N. et al. J. Colloid Interface Sci., 290, 318 (2005). [6] Ziechmann, W. (1993) Humic Substances, Wissenschaftsverlag, Mannheim. [7] Stevenson, F.J. (1982) Humus Chemistry, A Wiley-Interscience publication [8] Jokic, A. et al. (2004) Org. Geochem. 35, 747-762. [9] Maillard L.C. (1912) C. R. Acad. Sci. 154, 66-68. [10] Pompe, S. et al. (1998) Radiochimica Acta, 82, 89-95. [11] Lee, W.K.W. (2003) Langmuir. 19, 8726-8734. Dauer der Promotion October 2005 Angaben zu im Berichtszeitraum entstandenen Publikationen, Kongressbeiträgen etc. V. Vicente Vilas, U, Np and Pu speciation in environmentally-relevant systems, Oral Presentation at the GRK evaluation, October, 2006. V. Vicente Vilas, S. Amayri, S. Dierking, J. V. Kratz, T. Ye. Reich & T. Reich, Neptunium(V) Sorption onto Gibbsite, Poster presentation at the GRK evaluation, October, 2006. V. Vicente Vilas, S. Amayri, C. Blum, S. Dierking, J. V. Kratz, T. Reich. Neptunium(V) sorption onto gibbsite, Jahresbericht Institut für Kernchemie 2007. V. Vicente Vilas, S. Rubert de la Rosa, J.V. Kratz, N. Trautmann. Study of humic acid like substances synthesis in the presence of montmorillonite (STx-1). Jahresbericht Institut für Kernchemie 2007. S. Dierking, V. Vicente Vilas, B. Baeyens, T. Reich. Konditionierung von Montmorillonit und Sorptionsversuche mit Neptunium. Jahresbericht Institut für Kernchemie 2007. S. Dierking, V. Vicente Vilas, S. Amayri, T. Reich. Sorption und direkte Speziation von Neptunium an -Aluminiumoxid. Jahresbericht Institut für Kernchemie 2007. Zusammenarbeit mit bzw. Bezug zu anderen Projekten The research work was realized in cooperation with the research group of Prof. Reich within the Graduiertenkolleg. Víctor Vicente Vilas closely cooperated with Sonja Dierking for batch experiments in model minerals. Teilnahme am Studienprogramm 1) 28. 08 - 01.09.2006 Course “Trace Analysis of Elemental Species: Metallomics and Metalloproteomics” of Prof. Dr. Ryszard Lobinski, CRNS Pau, France 58 2) 17.07 - 21.07.2006 Course ” Direkte Mineralphasenanalytik und Elementspeziation in Festkörpern mit Hilfe von Laser-Scanning- und Elektronen-Mikroskopiemethoden sowie der Photoelektronen” of Prof. Dr. Heinz Duschner, University of Mainz Betreuung im Graduiertenkolleg Betreuer: Prof. Dr. Jens Volker Kratz Weitere Betreuer: Prof. Dr. Tobias Reich ggf. Auslandsaufenthalte One-week course "Geochemistry and Migration of Actinides" at the National Institute of Nuclear Science and Technology (Saclay, France) July 2006 which was organized by the European Union funded international project named ACTINET. Alter bei Eintritt in das Graduiertenkolleg 27 59 Thema und Betreuer des Dissertationsprojekts Stipendiat: Ru-Jin Huang Novel approaches to the analysis of iodine species in the marine boundary layer Betreuer: Prof. Dr. Thorsten Hoffmann Darstellung des Dissertationsprojekts und der Forschungsergebnisse The atmospheric impact of iodine chemistry has been receiving increasing attention and become a growing active research field of interest over the past two decades. Numerous field measurements and modeling studies have been made in the troposphere, especially in the marine boundary layer (MBL). These studies concentrated on the potential atmospheric significance of iodine photochemistry such as catalytic destruction of ozone via reaction with iodine atoms released by the photolysis of alky iodides and molecular iodine; modulating the boundary layer levels of the HOX (HO2/OH) and the NOx species (NO/NO2), and therefore affect significantly the atmospheric photooxidant budget; etc.. Recently the atmospheric impact of iodine has been proposed to the enrichment of iodine in marine aerosols, the formation of new particles in the MBL and their evolution to form stable cloud condensation nuclei. Although some progress has been made, a number of uncertainties in the sources, sinks, kinetics parameters and recycling of iodine are remained and the identification and quantitation of some key reactive iodine species are still challenging analytical problem. Interest in iodine atmospheric chemistry has been greatly stimulated in the last few years by the suggestion that molecular iodine (I2) is the most important precursor for new particle formation and also the dominant source of coastal reactive iodine in the MBL. The I2 released into air will be photolysed to I atoms, which then involve a chain reaction and finally partition between the gas and aqueous phase in atmospheric aerosols. Meanwhile, the key iodine compound (HOI) uptake on sea-salt aerosol has been proposed to enhance chlorine and bromine activation by reaction of HOI with Cl- and Br-. The subsequent product, ICl and IBr, released from aerosol will lead to enhance ozone depletion. Although the reaction mechanism of iodine-containing species has recently been proposed by Pechtl et al. [see Fig. 1], the exact mechanism of transformation of iodine species and their partition fraction in both the gas phase and aerosol particles are still not well understood due to the situation that the key and specific species such as HOI, ICl, IBr, etc., remain undetected. The more widely used method for the sampling of gaseous iodine species in atmosphere typically involves a front-filter to remove particulate iodine followed by an impregnated filter or alternative aqueous solution that captures gaseous iodine. However, during collection the filteradsorbent technique is subject to many artifacts resulting from particle to gas and gas to particle conversion reactions as well as the retention of gaseous iodine on the pre-filter either directly on the filter material or on concurrently collected particulate matter. Obviously, a convenient, highly selective, sensitive and wide weather adaptable approach would be beneficial in studies involving gaseous iodine species. Diffusion denuder which is capable of gas-particle differentiation has already become a powerful and particularly attractive approach for isolation and enrichment of analytes in air. This convenient technique with minimizing artifacts has been widely utilized for sampling both inorganic and organic analytes in the atmosphere. Unfortunately, however, little attention was made to iodine. In this work, a cylindrical denuder coated inside with α-cyclodextrins/I- was utilized for collection of gaseous molecular iodine and the 1,3,5 -trimethoxybenzene coating was applied to the gaseous iodine monochloride collection, respectively. Furthermore, the denuder systems connected in series have been used successfully to the separation of I2 and ICl in the mixture. 60 Fig. 1. Scheme of the reaction and transformation of iodine-containing species in the MBL The effects of different denuder coatings were investigated for sampling of I2 and ICl (Table 1). Theoretically, the combined process of isolation and enrichment of analytes can directly proceed from the original matrix: analytes present in the gaseous phase diffuse substantially fast through the laminar flow to the active collection surfaces and then retained by irreversible adsorption or chemical bonding on the sorption medium. In practice, however, the collection efficiency of denuder depends significantly on the coating material. At the beginning of this work N, N dimethylaniline, a electrophilic aromatic substrate which was thought to respond to rapid iodination (within 1 min) and be suitable for the derivatisation of iodine in aqueous solution, was used. But the collection efficiency was much lower than the theoretically calculated value for both the I2 and ICl. It is probably due to the low rates of reaction between gaseous I2/ICl and N, N dimethylaniline in the solid-phase. And those I2/ICl molecules which diffused to the inner wall of denuder but had not reacted enough with the coating then escaped from the tube with the gas flow. Since methoxy substituents enhance aromatic donors, we then focused our attention in this study on the behavior of various methoxy, dimethoxy and trimethoxybenzenes towards ICl. Anisole and 1, 4 -dimethoxybenzene showed no improvement in collection efficiency (less than 10%), even with a large excess of the coating. 1, 3, 5 -trimethoxybenzene, the most activated toward electrophilic substitution among the methoxy-substituted benzene derivatives, had a positive influence on ICl collection efficiency in denuder with an efficiency close to the expected theoretically calculated one, at a gas flow rate of 350 mL/min. On the basis of these results, 1, 3, 5 -trimethoxybenzene was further tested. a Table 1. The Coated Absorption Mediums Examined for the Gaseous Iodine and Iodine Monochloride Coating Derivative Collection efficiency (%) ICl I2 N, N -Dimethylaniline 4 -Iodo-N, N -dimethylaniline 2.1 0.4 Anisole 4 -Iodoanisole 1.6 N.D.b 1, 4 -Dimethoxybenzene 2 -Iodo -1, 4 -dimethoxybenzene 5.5 N.D. 1, 3, 5 -Trimethoxybenzene 2 -Iodo -1, 3, 5 -trimethoxybenzene 99.4 1.2 -cyclodextrins 4 -Iodo-N, N -dimethylaniline N.D. 22.5 4 -Iodo-N, N -dimethylaniline 29.1 98.2 –cyclodextrins/Ia -1 Gas flow rate: 350 mL min b Not Detected 61 It has been well known that starch and starch derivatives react with elemental iodine in a unique fashion and that this sensitive and specific reaction has been routinely used in analytical chemistry. -cyclodextrin as an enzyme modified starch derivative is reputed to form very stable inclusion complexes with elemental iodine in the presence of water. It was then selected as denuder coating to collect gaseous molecular iodine. The collection efficiency was less than 25% when -cyclodextrin was used as the sole coating but rose to 98.2% when certain iodide ion was added to the coating. The latter efficiency is close to the expected theoretically calculated value. It is evident that the iodide ion is essential in initiating complexation between iodine and cyclodextrin. We therefore suggest that iodide ion is an important factor for the molecular iodine collection in the absence of water. At constant temperature, the flow rate of air through the denuder is the only factor affecting its colledtion efficiency according to the Gormley-Kennedy equation. The collection efficiency for I2 and for ICl as a function of air flow rate was then tested. Experimental values of collcetion efficiency for both I2 and ICl agree well with values calculated from the Gormley-Kennedy equation in the range of air flow rate of 300-1800 mL/min (Fig.2). Collection efficiency (%) 100 90 80 ICl (Theoretical) ICl (Experimental) I2 (Theoretical) 70 60 I2 (Experimental) 50 40 30 400 800 1200 1600 2000 2400 -1 Gas Flow rate (mL min ) Fig. 2. Dependence of the denuder collection efficiency on gas flow rate The coating materials selected in this work are sensitive and suitable for the analysis of gaseous I2 and ICl, respectively. Meanwhile, it also should be noted that 1, 3, 5 –trimethoxybenzene was highly selective to ICl with low interference from molecular iodine (Table 1). In view of the property of gas-particle differentiation of denuder, the methods developed in this work will help make clear about the transformation of iodine species and their partition fraction in both the gas phase and aerosol particles in the modeling study. This work is currently in progress in our laboratory. Dauer der Promotion June 2006 Angaben zu im Berichtszeitraum entstandenen Publikationen, Kongressbeiträgen etc. Ru-Jin Huang, Thorstern Hoffmann. An Analytical study of a cylindrical chemosorptive denuder for sampling of gaseous iodine and iodine monochloride, GRK evaluation, October, 2006 62 Zusammenarbeit mit bzw. Bezug zu anderen Projekten The research work was in cooperation with other colleagues in the research group of Prof. Dr. Thorsten Hoffmann within the Graduiertenkolleg. Teilnahme am Studienprogramm • 28. 08 - 01.09.2006 Course “Trace Analysis of Elemental Species: Metallomics and Metalloproteomics” of Prof. Dr. Ryszard Lobinski, CRNS Pau, France Betreuung im Graduiertenkolleg Betreuer: Prof. Dr. Thorsten Hoffmann ggf. Auslandsaufenthalte -Alter bei Eintritt in das Graduiertenkolleg 26 63 Thema und Betreuer des Dissertationsprojekts Stipendiat: Senchao Lai Iodine speciation in atmospheric aerosols in marine boundary layer Betreuer: Prof. Dr. Thorsten Hoffmann Darstellung des Dissertationsprojekts und der Forschungsergebnisse Atmospheric aerosols play an important role in determining the earth’s radiative budget, climate change and air quality levels. Ocean covers more 70% of the surface of the earth. The aerosol coming from the marine boundary layer (MBL)attracts more attention and raises more interests of the researchers especially the new particle formation process from the natural sources. Therein, iodine in the marine atmosphere has received considerable attention within the last few years. The current understanding is that volatile iodine precursors, such as diiodomethane or even molecular iodine are released by marine algae into the atmosphere, where they are rapidly photolyzed during daytime and form low volatile iodine oxides which finally self-nucleate. However, many open questions remain although numerous studies have been done to investigate the release mechanism of the volatile iodine compound from phytoplankton, the preliminary speciation of iodine in aerosol, sea-air iodine cycling and so on. The objective of my work is to develop analytical methods for iodine speciation in the aerosol in MBL as well as their influence to marine aerosol formation process. Therefore, sampling, identification and quantification of those iodine species have become necessary for the understanding of atmospheric iodine chemistry in MBL. Fig. 1 Chemical pathways from gaseous iodine to particle phase iodine In order to obtain spot aerosol samples, onshore and offshore campaigns have been performed during June to July 2006. At Mace Head Atmospheric Research Station, Ireland, a high volume PM10 (aerosol with aerodynamic diameter lower than 10 8m) sampler, a virtual impactor PM2.5 (aerosol with aerodynamic diameter lower than 2.5 8m) sampler, a preseperator PM2.5 sampler and a 5-stage cascade sampler, namely Berner Impactor with fractionated sizes of 0,085-0,25, 0,25-0,71, 0,71-2,0, 2,0-5,9, 5,9-10 8m, were used to take PM2.5 marine aerosol samples and size fractionated particles simultaneously. Offshore sampling with one virtual impactor PM2.5 sampler, a preseperator PM2.5 sampler was conducted at Celtic Explorer scientific vessel on the North Atlantic Ocean to collect PM2.5 samples. 64 After sampling, ultrasonic assisted water extraction and Tetra-methyl-ammonium Hydroxide (TMAH) extraction were applied to collect water soluble iodine species and non-water soluble iodine in the filter samples. Total water soluble iodine and non-water soluble iodine were measured by Inductively Coupled Plasma Mass Spectrometry (ICP-MS). A new online analytical technique of Gel Electrophoresis coupled (GE) with ICP-MS was developed for iodide and iodate separation and accurate quantification in marine aerosol. 129I isotope dilution was used in all iodine quantification with ICP-MS. Detection limits are 0.1 ng/ml for ICP-MS and GE-ICP-MS (expressed as iodine) iodine measurements, respectively. Aerosol Sample at Filter Water Extraction Non-water soluble species at filter TMAH Water soluble species in solution Extraction Non-water soluble species in solution Isotope Isotope Dilution Dilution Gel Electrophoresis coupled with ICP-MS ICP-MS Other Iodine Isotope Dilution - Total soluble Iodine = I- and IO3- Soluble organic iodine Total Iodine Fig. 2 Procedure for sample pre-treatment and measurement The observed total iodine concentration in PM2.5 varied from 10.58 to 100.20 ng/m3 during the offshore campaign on North Atlantic. At Mace Head station, higher total iodine was found with a range of 7.77-97.47 ng/m3 in PM2.5 samples. However, very low concentrations of iodate and iodide were found in PM2.5 samples in both campaigns. Iodide concentration was in the range of 0.26-5.57 ng/m3 in PM2.5 in open Atlantic Ocean atmosphere and 0.93-6.00 ng/m3 at Mace Head station. Iodate concentrations were lower than iodide concentrations in all PM2.5 samples with the range of n.a. -0.44 ng/m3 during Celtic Explorer Campaign and 0-7.15 ng/m3 during onshore campaign. Molar ratio of iodate/iodide was in the range of 0-0.33 with the median of 0.10 in the North Atlantic oceanic air while it was in the range of 0-0.67 with the median of 0.24 at Mace Head. The relatively high iodide compared to iodate is similar to other findings in Atlantic Ocean or onshore sites and is believed to be the opposite due to iodide recycling reactions and accumulation of iodate in aerosol particles as it ages. Consequently, these results raise serious questions about the current understanding of aerosol iodine chemistry that iodate always is thought to be the predominate iodine specie in marine aerosol. 80 - I SOI 13.06.2006 04.07.2006 3 02.07.2006 16.06.2006 20 05.07.2006 Day Night 04.07.2006 60 40 20 0 Day ht Nig n oo ern Aft g rnin Mo Day Night 25.06.2006 ht Nig n oo ern Aft g rnin Mo Day Night 80 ht Nig n oo ern Aft g rnin Mo Day Night Other I 01.07.2006 ht Nig on rno Afte g rnin Mo Day Night SOI 100 Concentration (ng/m ) 3 40 Day Night - IO3 23.06.2006 01.07.2006 0 - I 25.06.2006 60 Concentration (ng/m) 120 - IO 3 Other I Fig. 3 Iodine species in PM2.5 during Celtic Explorer campaign Fig. 4 Iodine species in PM2.5 at Mace Head 65 Water-soluble organic iodine and non-water-soluble iodine were the dominate iodine contents in the onshore and offshore samples. Although organic iodine presence in aerosol samples has been shown in former researches, interesting results also have been found in this study. Variable soluble organic iodine was obtained with the percentage from 16.4% to 80.4% in offshore samples and from 7.1% to 99.6% in onshore samples. Although no clear speciation has been done in water-soluble organic iodine, this finding still brings more peradventure concerning to the complexity of the atmospheric iodine reactions because atmospheric iodine chemistry models currently do not include any aerosol-phase reactions with organic substances. 1.0 0.5 1.2 Day Concentration (ng/m ) Day Concentration (ng/m ) 1.5 0.8 0.4 1.0 0.5 1 2 3 4 5 1 2 3 4 5 1 2 3 4 1.2 0.0 5 0.0 Fig5. Size distribution of iodide 02.07.2006 01.07.2006 3 3 04.07.2006 Night Concentration (ng/m ) Night Concentration (ng/m ) 02.07.2006 01.07.2006 3 3 1.5 0.0 04.07.2006 0.8 0.4 1 2 3 4 5 1 2 3 4 5 1 2 3 4 5 0.0 Fig 6. Size distribution of Iodate Size distribution information were also investigated in this study by the 5-stage cascade sampler (Berner Impactor) with the cut-size increasing from stage 1 to 5. Fine particles are collected in stage 1-3 (lower than 2 8m) and coarse particles are distributed in stage 4-5 (2-10 8m). Our results show that more iodide resided in fine particles while iodate was clearly presented in the coarse ones. Obviously, daytime samples shows more evident distribution trend than night time ones. Even though, more hot-spot samples and more detail knowledge about the particle growth process and iodine transformation are still necessary for future estimation on the size distribution of different iodine species. Since interesting results have been found in this study, new analytical techniques is still expected to applied in the iodine speciation such as HPLC-ICP-MS for water-soluble organic iodine speciation. Furthermore, for further understanding of the whole mechanism for iodine-containing emission and their role in particle formation process, more filed measurements and laboratory experiments are still needed in the future. Dauer der Promotion October 2005 Angaben zu im Berichtszeitraum entstandenen Publikationen, Kongressbeiträgen etc. S. Lai, J. Heilmann, W. Brüchert, A. Helfrich, J. Bettmer, T. Hoffmann. Iodine speciation in marine aerosol by inductively coupled plasma mass spectrometry (ICP-MS). Poster presentation at the 40th Deutschen Gesellschaft für Massenspektrometrie (DGMS), Bremen, Germany, March 2007. W. Bruchert, A. Helfrich, N. Zinn, T. Klimach, M. Breckheimer, H. Chen, S. Lai, T. Hoffmann, J. Bettmer. Gel Electrophoresis Coupled to Inductively Coupled Plasma-Mass Spectrometry Using SpeciesSpecific Isotope Dilution for Iodide and Iodate Determination in Aerosols. Analytical Chemistry. In press. 2007 66 S. Lai, T. Hoffmann. Oral presentation in MAP Year 1 Review Meeting. Nov, 2006, Galway, Ireland. S. Lai, T. Hoffmann, J. Heilmann, W. Brüchert, A. Helfrich, J. Bettmer, Determination of Iodine Species in the Marine Aerosol using Inductively Coupled Plasma Mass Spectrometry (ICP-MS), GRK evaluation, October, 2006 S. Lai, N. Springer, H.Chen, J. Heilmann, W. Brüchert, A. Helfrich, N. Zinn, J. Bettmer, T. Hoffmann, Poster in 34th International Symposium on Environmental Analytical Chemistry (ISEAC 34), Hamburg, Germany, June, 2006 S. Lai, H.Chen, T. Hoffmann, J. Heilmann, W. Brüchert, A. Helfrich, N. Yinn, J. Bettmer. Determination of iodide and iodate in the marine aerosol bz online coupling of gel electrophoresis and inductively coupled plasma mass spectrometry (ICP-MS), Poster presentation at the 39th Deutschen Gesellschaft für Massenspektrometrie (DGMS), Mainz, Germany, March 2006 Zusammenarbeit mit bzw. Bezug zu anderen Projekten The research work was realized in cooperation with the research groups of Prof. Heumann/PD Bettmer within the Graduiertenkolleg. Senchao Lai closely cooperated with Jens Heilmann, Wolfram Brüchert and Andreas Helfrich(also GRK-PhD students) for iodine measurement using ICPMS. Teilnahme am Studienprogramm • 28. 08 - 01.09.2006 Course “Trace Analysis of Elemental Species: Metallomics and Metalloproteomics” of Prof. Dr. Ryszard Lobinski, CRNS Pau, France • 18.08 - 22.09.2006 Course ”Element Species Determination by LC-ICP-MS Hyphenated Methods” of Dr. Ralf Krüger, University of Mainz • 21. 12. 2006 Course “Presentation and Presentation techniques” of Dr. Claus Ascheron, Springer-Verlag. Betreuung im Graduiertenkolleg Betreuer: Prof. Dr. Thorsten Hoffmann Weitere Betreuer: PD Dr. Jörg Bettmer ggf. Auslandsaufenthalte A four-week sampling campaign at Mace Head Atmospheric Station in Ireland has been joined in June-July, 2006, which is part of the European Union funded international project named Marine Aerosol Production from Natural Sources (MAP). Alter bei Eintritt in das Graduiertenkolleg 27 67 Thema und Betreuer des Dissertationsprojekts Assoziierte Doktorandin: Nicola Springer Entwicklung einer Methode zur Bestimmung von Iodispezies in maritimen Umweltproben mit GC/MS Betreuer: Prof. Dr. Thorsten Hoffmann Darstellung des Dissertationsprojekts und der Forschungsergebnisse In der marinen Atmosphärenchemie wird seit einigen Jahren der Einfluss von Iod und seinen Verbindungen diskutiert und zunehmend bestätigt. Speziell im Bereich der Partikel-neubildung spielen Iodverbindungen eine große Rolle. Der Iodgehalt ist in neugebildeten Partikeln deutlich höher als in Meerwasser, so dass auf jeden Fall eine Anreicherung von Iod stattfindet. Flüchtige Iodorganische Verbindungen wie CH3I, CH2I2 u.a. werden vermutlich durch die Verstoffwechslung von Iodid und Iodat aus Meerwasser von Algen und Phytoplankton freigesetzt (siehe Figur 1). Diese Verbindungen werden von dem Meerwasser an die marine Luft abgegeben. Durch Photolyse können diese Verbindungen zu Iodradikalen zersetzt werden. Diese Quelle von reaktivem Iod wird wiederum mit dem, in der Luft enthaltenen Ozon reagieren. O3 O2 Niedersc hlag (Regen & Aerosol) Quelle von reaktivem Iod Bakterien/ Phytoplankton Iod-sammelnde Makroalgen Figur 1: Der Iodcyclus in maritimer Umgebung Exemplarisch sind in Figur 2 mögliche Reaktionswege von CH2I2 beschrieben. Aus den enstehenden Iodradikalen können verschiedene Iodoxoverbindungen gebildet werden. IO gilt als Ausgangsverbindung für verschiedene Iodoxide und konnte bereits in der Natur nachgeweisen werden. Es kann mit IO reagieren und OIO bilden, auch I2O2 ist ein mögliches Produkt. Alle diese Iodoxide haben eins gemeinsam und das ist ihre geringe Flüchtigkeit. Aus diesem Grund sind sie prädestiniert für die Bildung von Aerosolpartikeln. Zur Zeit findet in diesem Bereich in diversen Gruppen Forschung statt, um auch höhermolekulare Iodoxide zu identifizieren, die auch eine Rolle bei der Bildung von Partikeln spielen können. Die Rolle von elementarem Iod ist bei der Bildung von Iodoxiden noch nicht geklärt. Diesem Zweig der komplexen Iodchemie in der Atmosphäre spielt auch dieser Doktorarbeit eine große Rolle. I2 konnte in der marinen Atmosphäre von verschiedenen Gruppen nachgwiesen werden, jedoch ist der Einfluss auf die Partikelbildung bisher nicht geklärt. 68 HOI h Aerosol OH OH HO2 CH2I2 h O3 I h IO IO h I2O2 IO IO IO I I OIO h h I2 Reaktion Photolyse Aerosol Bildung I2O Figur 2: Mögliche Reaktionen von CH2I2 und I2 in der Atmosphäre Im Rahmen meiner Doktorarbeit wird eine Methode zur Bestimmung von Iodid, Iodat und elementarem Iod mittels GC-MS so weiterentwickelt, dass sie für die Analyse von Iodid und Iodat in Meerwasser, sowie Iod in Luft geeignet ist. Diese Methode wurde dann für die Analyse von Realproben verwendet, die im Rahmen einer europäischen Messkampagne (MAP) im Sommer 2006 gesammelt wurden. In der Literatur wird eine Methode zur Bestimmung von Iod, Iodid und Iodat in wässriger Lösung beschrieben (Mishra, Analyst, 2000, 125, 459-464). Iodat wird zunächst mit Ascorbinsäure zu Iodid reduziert. Iodid wird mit Iodosobenzoat zu Iod oxidiert. Das elementare Iod reagiert dann über eine elektrophile aromatische Substitution mit N,N-Dimethylanilin selektiv zu 4-Iodo-N,N-dimethylanilin. Die beschriebene Methode kann für Iodid und Iod in wässriger Lösung z.B. Meerwasser übernommen werden. Für die Bestimmung von Iodat ist jedoch diese Methode ungeeignet. Anstatt, wie beschrieben, Ascorbinsäure zur Reduktion zu verwenden, wird NaHSO3-Lösung verwendet. Lineare Kalibrierkurven konnten für bis zu einigen 8g Iod in Lösung erhalten werden. Die Steigung der Iod und Iodidgeraden unterscheiden sich kaum, während die Gerade der IodatKalibration eine größere Steigung aufweist. 69 1,75 Iod Iodid Iodat 1,50 relative Fläche 1,25 1,00 0,75 0,50 0,25 0,00 0 1 2 3 4 5 6 molare Menge Iod / nmol Figur 3: Kalibrationsgeraden für Iodid und Iodat Zur Bestimmung von elementarem Iod in Luftproben sollte eine GC/MS-Methode entwickelt werden. Es ist bereits eine Methode beschrieben in der Denuder verwendet werden, die mit Stärke beschichtet sind. Anschließend erfolgt eine Analyse mit ICP-MS. Es wurde nach Alternativen gesucht. Hierfür wurden Denuder untersucht, die mit -Cyclodextrin ( -CD), oder randomnly methylated -Cyclodextrin (RAMEA)beschichtet waren. Durch die beschichteten Deunder die Luft mit einer Pumpe gesaugt (siehe Figur 4). Theoretische bildet das Iod dann mit der Stärke oder dem Cyclodextrin einen Komplex und bleibt damit in dem Denuder hängen. starch L = 50 cm Dj = 6m m Pump Denuder (brownglas tube) 500m L / m in Figur 4: Aufbau zur Probennahme von iodhaltigen Luftproben. Nach Beendigung der Probenahme wird der Iod-Stärke-Komplex bzw der Cyclodextrin-IodKomplex mit Wasser aus dem Denuder gespült und auf verschiedene Art und Weise derivatisiert. Wird Stärke verwendet, dann muss diese zunächst zerstört werden, bevor eine Deivatisierung erfolgen kann. Man kann dies durch Tetramethylammoniumhydroxid (TMAH) erreichen oder die Stärke von dem Enzym Amylase selektiv in seine Bestandteile zerlegen lassen. Es hat sich gezeigt, dass die Sensitivität bei der Verwendung von Amylase deutlich höher ist. Das liegt vermutlich daran, dass eine deutlich niedrigere Temperatur (38°C) nötig ist, als bei der Verwendung von TMAH (90°C). Es wird also weniger Iod durch Verdampfen verloren gehen. Die Verwendung von RAMEA und -CD stellen für eine Langzeitprobennahme keine Alternative dar. Die Derivatisierung ist zwar direkt aus der Lösung möglich, allerdings wird das Iod nicht permanent in den Sorbentien gebunden, sondern kann z.B. durch Luft oder Stickstoff ausgewaschen werden. 70 Stand der Promotion Promotion wird bis voraussichtlich im Mai 2007 abgeschlossen Dauer der Promotion Beginn der Promotion Mai 2004, voraussichtlicher Abschluss Mai 2007 Keine finanzielle Förderung durch das Graduierten Kolleg Angaben zu im Berichtszeitraum entstandenen Publikationen, Kongressbeiträgen etc. Analytical speciation of biogenic iodine precursors and their importance in new particle formation in the marine boundary layer, 1st French-German Summerschool, Ile D´Oleron, 19.September- 01. Oktober 2004 (Poster) Entwicklung eines gaschromatographischen Verfahrens zur Iodspeziation in aquatischen und partikulären Umweltproben, Jahresveranstaltung des Graduierten Kollegs, Ebernburg, 04.-05. November 2004 (Vortrag) Biogenic iodine compounds in environmental samples and their determination by GC-MS, Deutschen Gesellschaft für Massenspektrometrie (DGMS), Rostock, 06.-09. März 2005 (Poster). Application of gaschromatographie for iodine speciation in gas, liquid and particle phase of environmental samples, Workshop des Graduierten Kollegs, Mainz, 29.-30. September 2005 (Poster) Determination of iodine, iodide and iodate in environmental samples by GC-MS, Deutschen Gesellschaft für Massenspektrometrie (DGMS), Mainz, 05.-08. März 2006 (Poster). Iodspeziation in maritimen Umweltproben mit GC/MS, ANAKON, 29. März 2007 (Vortrag) Zusammenarbeit mit bzw. Bezug zu anderen Projekten Es wurde mit der Gruppe von Prof. Dr. Heumann / Priv. Doz. Bettmer kooperiert. Die Verwendung eines CE-ICP-MS-Systems wurde anhand von realen Meerwasserproben überprüft. Es wurden Iodproben aus Stärke-Denudern mit einer ICP-MS-Methode gemessen. Teilnahme am Studienprogramm 1) 26. - 30. Juli 2004, "Analytische Qualitätskontrolle“, gehalten von Prof. Dr. Wolfhard Wegscheider, Montanuniversität Leoben / Österreich. 2) September 2006, „Mettalomics – Metalloproteomics“, gehalten von Prof. Dr. R. Lobinski Betreuung im Graduiertenkolleg Betreuer: Prof. Thorsten Hoffmann 71 ggf. Auslandsaufenthalte 4-wöchiger Forschungsaufenthalt auf einem Forschungsschiff im Rahmen des europäischen Projekts MAP (Marine Aerosol Poduction) im Juni und Juli 2006 Alter bei Eintritt in das Graduiertenkolleg 24 72 Thema und Betreuer des Dissertationsprojekts Stipendiat: Sören Zorn Development of Quantitative Single Particle Mass Spectrometry for the Speciation of Iodine Compounds in the Marine Aerosol Betreuer: Dr. Frank Drewnick Darstellung des Dissertationsprojekts und der Forschungsergebnisse Aerosol particles are a very important part of the atmosphere, especially in the troposphere. They are essential for cloud formation, but are also very important for the radiation budget, which they affect directly by absorption, reflection, and scattering of electromagnetic radiation or indirectly by changing cloud characteristics. Although research on atmospheric particles has been performed for a long time, because of the complexity of the fundamental physical and chemical processes behind them many questions are still open. In recent studies organic and inorganic vapors emitted from marine biota have been connected to formation of new aerosol particles in the marine boundary layer. Halocarbons, especially compounds inheriting iodine, are suspected to be responsible for particle nucleation. Iodine chemistry of the ocean and the marine boundary layer to current knowledge seems to be very complex (see Figure above). Organic and molecular iodine produced by algae and bacteria in seawater are emitted into the ocean or directly into the atmosphere. Although iodocarbons are available in higher levels than inorganic iodine, molecular iodine and iodine oxides seem to be 73 mainly responsible for particle formation. Therefore it is believed that organic iodine reacts with ozone to become a precursor for inorganic iodine. Since the fundamental processes and the role of the individual species in these nucleation events are scarcely understood, methods that allow the investigation of chemical and microphysical processes during these events are desperately needed. The approach of this work is the use of the Aerodyne High-Resolution Time-of-Flight Aerosol Mass Spectrometer (HR-ToF-AMS), a state-of-the-art aerosol mass spectrometer which is capable of on-line measurement of aerosol composition and particle size. With the HR-ToF-AMS (see Figure below) it is possible to collect mass spectra of aerosol particle ensembles and individual particles in a size range from approximately 40 – 800 nm with high mass resolution (up to 5000). In addition the size-resolved aerosol composition can be determined with this instrument. MCP detector ion reflector preamp PC averaging 10-7 hPa ADC HV pulser timing controller orthogonal extractor aerosol inlet (aerodynamic lens) chopper 10-7 hPa particle TOF measurement 1000 hPa T T turbo molecular pumps aerosol vaporizer fila- ionization chamber T Since the AMS evaporates the particles on a hot surface prior to chemical analysis, it can only detect the non-refractory components in the atmospheric aerosol. In a first step of this work it had to be proven that this instrument is capable to measure various iodine compounds. In laboratory experiments aerosol particles of different inorganic iodine compounds like • • • • • Sodium Iodide Sodium Iodate Potassium Iodide Potassium Iodate Zinc Iodide NaI NaIO3 KI KIO3 ZnI2 74 were generated and successfully detected by the AMS, showing that this instrument is potentially capable to measure these species. Since we are especially interested in the composition of single aerosol particles, furthermore experiments were conducted in which different aerosols of well known composition were generated in the laboratory and single particle information of these particles were collected to characterize the single particle analysis capability of the HR-ToF-AMS. First approaches to detect single particle signal events in the HR-ToF-AMS data stream were developed (see Figure below). In addition a first version of a single particle analysis software is under development and continuous improvement. In cooperation with Prof. Dr. Thorsten Hoffmanns group laboratory experiments have been performed in preparation for a field measurement campaign. This first evaluation, the OOMPH (Organics over the Ocean Modifying Particles in both Hemispheres) ship campaign is currently taking place in the southern Atlantic and Indian Ocean (January – March 2007). During this campaign, which is also been carried out together with the group of Prof. Hoffmann, it was until now possible to collect more than five weeks of continuous data of the marine aerosol. This data still has to be analyzed but looks very promising up to now. Beginn der Promotion: Februar 2006 Während des Berichtszeitraumes entstandene Vorträge und Publikationen - S. Zorn, F. Drewnick, S. Borrmann: Development of Quantitative Single Particle Mass Spectrometry for the Speciation of Iodine Compounds in the Marine Aerosol; Evaluation of International Research Training Group (Graduiertenkolleg) 826, October 2006 75 - S. Zorn, F. Drewnick: Single Particle Species Analysis of Halogen Compounds in Marine Aerosols with the Aerodyne TOF-AMS; Oral presentation on GRK-Seminar Ebernburg, June 2006 Zusammenarbeit mit anderen Projetken des GRK: This work was realized in close cooperation with Andreas Kürten and Matthias Ettner-Mahl (former GRK-PhD students), group of Prof. Borrmann. Laboratory experiments were also performed together with Nicola Springer (GRK-PhD associate) and Mattias Schott, both in Prof. Hoffmanns group. The OOMPH ship campaign was planned and carried out together with the research group of Prof. Hoffmann. Teilnahme am Studienprogramm: 28.08.2006-01.09.2006: Course: “Trace Analysis of Elemental Species: Metallomics and Metalloproteomics”, Prof. Dr. Ryszard Lobinski, CRNS Pau, France Betreuung im Graduiertenkolleg: Betreuer: Weitere Betreuer: Dr. Frank Drewnick Prof. Dr. Thorsten Hoffmann, Prof. Dr. Stephan Borrmann Auslandsaufenthalte: As a participant in a three month ship campaign in the Southern Atlantic and the Indian Ocean on board of the Marion Dufresne, a French research vessel, which is part of an international project funded by the European Union named Organics over the Ocean Modifying Particles in both Hemispheres (OOMPH). Alter bei Eintritt in das Graduiertenkolleg: 29 76