Leitfaden Neuroradiologie - MediClin Robert Janker Klinik
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Leitfaden Neuroradiologie - MediClin Robert Janker Klinik
Leitfaden Neuroradiologie Ein Spezialgebiet der Robert Janker Klinik Bonn Interventionelle Neuroradiologie · Radiochirurgie · Mikrotherapie www.mediclin.de © MediClin Stand: März 2006 Fachredaktion: Robert Janker Klinik Fachklinik für Radiologie/Neuroradiologie, Strahlentherapie und Radioonkologie Villenstr. 4–8 D-53129 Bonn Telefon 0 228 /53 06-0 Telefax 0 228 /53 06-162 [email protected] www.mediclin.de Projektmanagement: Z/Öffentlichkeitsarbeit, Offenburg Gestaltung: LinusContent, Frankfurt am Main Inhalt ■ Einleitung 2 ■ Welche Erkrankungen behandelt der Neuroradiologe? 4 ■ Gefäßerkrankungen 5 Behandlung von Mangeldurchblutung der hirnversorgenden Gefäße Behandlung von Gefäßmissbildungen – Verschluss von Gefäßaussackungen (Aneurysmen) – Ausschaltung von Angiomen 5 6 7 8 ■ Spinale Krankheiten 9 CT-gesteuerte Schmerztherapie und Mikrotherapie Spinale Angiographie und Embolisation 9 9 ■ Welche Methoden verwendet die Neuroradiologie? 10 ■ Die diagnostische Neuroradiologie in der Robert Janker Klinik 10 Magnet-Resonanz-Tomographie (MRT) Computer-Tomographie (CT) Angiographie (Digitale Subtraktions-Angiographie = DSA) Myelographie Konventionelles Röntgen Ultraschallverfahren 11 11 11 12 12 12 ■ Die therapeutische Neuroradiologie in der Robert Janker Klinik 13 Interventionelle endovaskuläre Therapiemöglichkeiten in der Übersicht 13 ■ Was Kollegen wissen sollten Die wichtigsten Indikationen für die Anwendung von Schnittbildverfahren Vergleich MRT und CT ■ Was Patienten wissen möchten Wie belastend ist ein Eingriff? Zimmerausstattung und Services Können Begleitpersonen untergebracht werden? Welche Fachdisziplinen sind in der Klinik vertreten? 14 14 17 18 18 18 18 19 ■ Glossar 20 ■ Ansprechpartner/Kontakt 21 Kontaktadresse 21 | 1 Einleitung Bei der Neuroradiologie handelt es sich ursprünglich um ein Spezialgebiet der bildgebenden Diagnostik, das innerhalb der Neurofächer Neurologie und Neurochirurgie entstanden ist. Sie gliedert sich in die diagnostische Neuroradiologie und die therapeutische Neuroradiologie. 2 | Die diagnostische Neuroradiologie beschäftigt sich mit der Bildgebung des zentralen und peripheren Nervensystems, also des Gehirns und seiner Hüllen, des Rückenmarks und der Wirbelsäule sowie der peripheren Nerven und der so genannten Nervenplexus. Die bildgebenden Verfahren beruhen entweder auf der Anwendung von Röntgenstrahlen (z.B. die Computer-Tomographie), auf dem Einsatz von Ultraschall oder von Magnetfeldern (Magnet-Resonanz-Tomographie oder Kernspintomographie) Die therapeutische Neuroradiologie ist eine junge Fachdisziplin, die sich in den letzten Jahren besonders im Rahmen der Entwicklung der so genannten minimal invasiven Therapieverfahren innerhalb der Neurowissenschaften zwischen Neurologie und Neurochirurgie etabliert hat. In Deutschland ist die Selbstständigkeit dieses Faches noch nicht so weit fortgeschritten wie in anderen Ländern. In Frankreich und in den USA gibt es bereits seit vielen Jahren eigene Abteilungen für das Spezialgebiet der therapeutischen Neuroradiologie. In Japan ist die Situation wiederum ganz anders. Dort ist die führende Disziplin die Neurochirurgie. Es gibt kaum Neurologen oder Neuroradiologen. Große Bereiche der vaskulären Neurologie, zum Beispiel die Behandlung des akuten Schlaganfalles, und große Teile der interventionellen Neuroradiologie werden von Neurochirurgen abgedeckt. Der therapeutische Neuroradiologe wird deshalb auch als „Vascular Neurosurgeon“ bezeichnet. Die Abteilung für Neuroradiologie der Robert Janker Klinik ist eine der wenigen so genannten „bettenführenden“ Abteilungen in Deutschland und dazu eine der wenigen außeruniversitären Abteilungen. Im Hinblick auf die stationäre Betreuung der neuroradiologisch behandelten Patienten ist das Spezialkonzept der Robert Janker Klinik richtungweisend. Dies hängt unter anderem damit zusammen, dass es durch die Entwicklung der minimal invasiven Operationsmöglichkeiten – z.B. bei Aneurysmen durch das so genannte Coiling und bei den Stenosen der Halsschlagadern durch das so genannte Stenting – immer mehr Patienten gibt, die direkt von den Neuroradiologen behandelt werden. Somit hat sich das Bild der Neuroradiologie von der reinen „Dienstleistung“ für andere Abteilungen gewandelt zu einer Spezialdisziplin für minimal invasive operative Verfahren speziell im Bereich der Hirngefäße. | 3 Welche Erkrankungen behandelt der Neuroradiologe? Die wichtigsten Bereiche und Krankheiten, die der Neuroradiologe sowohl diagnostisch als auch therapeutisch abdeckt, sind ■ Gefäßerkrankungen des Gehirns und der hirnversorgenden Gefäße ■ Gefäßerkrankungen des Rückenmarks und ■ Erkrankungen der Wirbelsäule, insbesondere auch Bandscheibenvorfälle und damit verbundene Beschwerden. Das Leistungsspektrum der Robert Janker Klinik erstreckt sich auf sämtliche Erkrankungen, die mittels neuroradiologischer Bildgebung diagnostizierbar und behandelbar sind. Es werden alle modernen bildgebenden Verfahren angeboten, so die Kernspintomographie, die Digitale Subtraktionsangiographie, die Multi-Slice-Computer-Tomographie sowie die modernsten Ultraschalltechniken – mehr über die einzelnen Techniken ab Seite 10. Auf den folgenden Seiten werden zunächst die wichtigsten Erkrankungen und ihre Behandlungsmöglichkeiten dargestellt. Eine ausführliche Übersicht über das neuroradiologische Behandlungsspektrum der Robert Janker Klinik finden Sie auf Seite 13. 2-Ebenen-3D-Rotations-Angiographie-Anlage an der Robert Janker Klinik. Eine solche Anlage erlaubt eine simultane Durchleuchtung in zwei Raumebenen und eine räumliche Darstellung des Untersuchungsgebietes – dies erhöht die Sicherheit eines Eingriffs erheblich. 4 | ❚ Gefäßerkrankungen Behandlung von Mangeldurchblutung der hirnversorgenden Gefäße Der akute ischämische Schlaganfall als Folge einer Mangeldurchblutung bestimmter Hirnteile wird häufig durch eingeschwemmte Blutgerinnsel verursacht (Makroangiopathie). Diese entspringen entweder dem Herzen oder entstammen einer Engstelle der hirnversorgenden Halsschlagadern (so genannte „Carotis- oder Vertebralisstenose“). Der Neuroradiologe kann im akuten Fall – in Zusammenarbeit mit Neurologen und einer speziellen Schlaganfallbehandlungseinheit (Stroke Unit) – eingeschwemmte Gerinnsel in Hirnarterien lokalisieren und mit speziellen Mikrokathetern und Medikamenten auflösen. Diese Behandlungsmöglichkeit besteht nur innerhalb der ersten Stunden eines Schlaganfalls; jede Zeitverzögerung ist absolut schädlich („Time is brain“). Im Vorfeld wird eine rasche Untersuchung mittels Computer- oder besser mittels Kernspintomographie erfolgen, um die Diagnose „Schlaganfall infolge einer akuten Mangeldurchblutung“ zu sichern und eine Hirnblutung (siehe Folgeseiten) auszuschließen. In einem solchen Fall ist der Verdacht auf eine Verengung (Stenose) der hirnversorgenden Arterien gegeben (im häufigsten Fall eine Verengung der vorderen Halsschlagader – so genannte Carotisstenose) und eine Untersuchung zum Nachweis oder Ausschluss erforderlich. Diese Untersuchung umfasst neben einer klinisch-neurologischen Untersuchung die Ultraschall-Dopplersonographie und eventuell auch die Kernspintomographie und -angiographie (MRT und MRA). Bestätigt sich der Verdacht, wird man zunächst eine medikamentöse Behandlung durchführen, um zu verhindern, dass sich weitere kleine Blutgerinnsel ablösen. Notfallbehandlung eines Schlaganfalls mit Verschluss einer Hirnarterie: Links das MRT-Angiogramm. Die Behandlung erfolgt mit lokal mittels Mikrokatheter applizierten Medikamenten: In einer biochemischen Reaktion wird das zum Verschluss führende Gerinnsel aufgelöst. In anderen Fällen treten bei Risikopatienten vorübergehende Durchblutungsstörungen auf (TIA – Transitorisch Ischämische Attacken). Dabei werden akute Lähmungserscheinungen, Sprachstörungen oder Sehstörungen, Doppelbilder und Schwindel bemerkt. Diese akuten Störungen bilden sich rasch wieder zurück und treten unter Umständen wiederholt auf. Sodann wird entschieden, ob eine operative Beseitigung der Verengung erforderlich ist. Dies kann dann ggf. mit dem Einbringen einer Gefäßendoprothese (eines Stents) erfolgen. Ist dies nicht möglich oder nicht sinnvoll, wird entweder eine medikamentöse oder gefäßchirurgische Therapie vorgeschlagen werden. | 5 Links: Hochgradige Verengung eines im Schädelinneren liegenden hirnversorgenden Gefäßes. Die endovaskuläre Behandlung erfolgt hier mittels eines bioaktiv beschichteten Mikrostents, also einer Gefäßendoprothese, die über Katheter (Mitte) von der Leiste aus eingesetzt wird. Die sinnvolle und rechtzeitige Behandlung dieser Gefäßverengungen ist äußerst wichtig, da durch eine effektive Behandlung einer Stenose ein Schlaganfall erst gar nicht auftritt. Bei vielen Patienten liegt eine so genannte Mikroangiopathie vor. Das heißt, es findet sich keine Verengung größerer Arterien, sondern es liegt ein Verschluss kleiner im Gehirn lokalisierter Gefäße vor. Die häufigste Ursache dieser Veränderungen ist die arterielle Hypertonie, der Bluthochdruck. Die Behandlung ist in diesem Falle eine primär medikamentöse (Behandlung des Hochdrucks und Durchblutungsförderung). Für diese Fälle gibt es keine operativ wirksame Therapie, es sei denn, die Ursache des hohen Blutdruckes liegt in einer Verengung der Nierenarterien, die wiederum interventionell behandelbar ist. Gefäßrisikofaktoren wie hoher Blutdruck und Rauchen führen sowohl zu Verengungen der großen Halsschlagadern (Makroangiopathie) als auch zur Mikroangiopathie. Bei einem Patienten könnte also durchaus beides vorliegen. Hier ist eine ausführliche neuroradiologische Diagnostik und Beratung wichtig, damit die optimale Behandlung erfolgen kann. Genauso wichtig ist die Beratung und Untersuchung durch Herzspezialisten (Kardiologen), da die Ursache eines Hirngefäßver- 6 | schlusses durch eingeschwemmte Gerinnsel in einem Teil der Fälle (gerade bei jüngeren Patienten) in einer Herzerkrankung liegt. In seltenen Fällen kann der Schlaganfall auch durch andere Ursachen entstehen, z.B. durch einen Gefäßwandeinriss (Dissekat), eine Gefäßwandentzündung (Vaskulitis) oder eine Verengung im Schädelinneren gelegener Gefäße. In den ersten Fällen ist eine fachübergreifende diagnostisch-therapeutische Zusammenarbeit zwischen Neuroradiologen und Neurologen wichtig, im Falle einer intrakraniellen Gefäßverengung gibt es die Möglichkeit der operativ-interventionellen Therapie und der medikamentösen Blutverdünnung. Die Entscheidung, welche Maßnahme sinnvoll ist, muss in jedem individuellen Fall neu getroffen werden. Behandlung von Gefäßmissbildungen Die häufigste Ursache eines haemorrhagischen Infarkts (einer Hirnblutung) ist die arterielle Hypertonie, der Bluthochdruck. Hierbei ist insbesondere zur Prophylaxe eine gute medikamentöse Einstellung des Blutdruckes unverzichtbar. Andere Ursachen können Gefäßmissbildungen sein, insbesondere die Aneurysmen und die Angiome. ■ Verschluss von Gefäßaussackungen (Aneurysmen) Aneurysmen sind Gefäßaussackungen, die meist infolge angeborener Gefäßwandschwächen entstehen. Unter Einfluss des Blutdrucks kann es dann zu Ausstülpungen der Gefäße an Teilungsstellen kommen. Ursache können auch entzündliche Gefäßveränderungen bzw. durch Pilze verursachte Infektionen (sog. mykotische Aneurysmen) oder Gefäßwandverletzungen sein. Da angeborene oder erworbene Ursachen einzeln oder in Kombination der AneurysmaEntstehung zugrunde liegen, kann man sich nicht schützen. Es gibt allerdings bestimmte Risikogruppen: Hierzu zählen insbesondere Patienten mit polyzystischer Nierenerkrankung, Neurofibromatose vom Typ 1 oder Marfan-Syndrom. Auch Angehörige von Patienten mit einer Aneurysma-Ruptur sind höher gefährdet. Ein Hirngefäß-Aneurysma verläuft zunächst meist ohne Beschwerden, solange es nicht platzt. Teils kommt es zu nicht-blutungsbedingten Symptomen, wenn das Aneurysma auf wichtige Nerven drückt, mit der Folge von Lähmungen, Sehstörungen und Doppelbildern oder Schwindel („paralytisches Aneurysma“). Dramatische Folge einer Ruptur des Gefäßes ist die akute Subarachnoidalblutung (SAB), die Einblutung ins Hirn oder in die Hirnwasserräume, die oft tödlich oder mit schweren Behinderungen endet. Die Behandlung sollte also möglichst erfolgen, bevor das Aneurysma platzt. Allerdings sollte die Behandlung nicht risikoreicher sein als die Erkrankung selbst. Endovaskuläre Behandlung einer Gefäßaussackung (Aneurysma) durch Ausschaltung mit Platinspiralen („Coiling“). Links: Darstellung des Aneurysmas in der 3D-Angiographie. Rechts: mit Platinspirale von innen her verschlossene Ausstülpung. Vor der Entwicklung der neurointerventionellen Therapieverfahren wurden die Aneurysmen neurochirurgisch beseitigt, das heißt „geclippt“. Nach Öffnung des Schädels und Freilegung des Aneurysmas wurde/wird eine Metallklammer (Clip) auf die Basis des Aneurysmas gesetzt, welche die Öffnung des Aneurysmas zum Gefäß hin verschließt. Die neuroradiologische Behandlung erfolgt endovaskulär mit angiographischer Überwachung, vermeidet also die offene Operation. Ein Mikrokatheter wird dazu von der Leiste aus bis in das Aneurysma navigiert. Dort werden kleine Platinspiralen (Coils) eingelegt und das Aneurysma wird von innen her (endovaskulär) verschlossen. Beide Verfahren – das neurochirurgische Clipping wie das minimal invasive Coiling – sind mit speziellen Risiken behaftet, sodass in jedem Falle eine Abwägung des spontanen Risikos durch das Aneurysma gegenüber dem Risiko des Clippings wie dem Risiko des Coilings erfolgen muss, damit der Patient die bestmögliche und am wenigsten risikoreiche Behandlung erhalten kann. Dabei ist wiederum zu berücksichtigen, ob es ein zufällig entdecktes (inzidentelles) oder ein symptomatisches (eventuell geplatztes) Aneurysma ist, da die Spontanrisiken hier sehr unterschiedlich sind. | 7 In einzelnen Fällen können Größe und Lokalisation des Aneurysmas ein Coiling erschweren oder unmöglich machen. Eine bewährte Alternative ist der Verschluss der Trägerarterie mit Coils oder Ballons. Eine neue viel versprechende Alternative stellt die Behandlung mit Stents (Gefäßendoprothesen) dar. Endovaskuläre Operation eines AV-Angioms durch Verklebung mit Spezialklebstoffen. Abb. links zeigt den Verschluss in der MRT, die Abb. Mitte das Angiogramm vor der Behandlung und rechts die Kontrolle nach einem halben Jahr. Die Missbildung ist komplett entfernt. ■ Ausschaltung von Angiomen durch Embolisation und stereotaktische Konvergenzbestrahlung Andere Ursachen einer Hirn- oder Subarachnoidalblutung können ein AV-Angiom oder eine arteriovenöse Durafistel sein. Die AV-Angiome, also arteriovenöse Kurzschlussverbindungen des Gehirns, des Rückenmarks und/oder der Hirn- und Rückenmarkshäute können mittels spezieller Mikrokatheter, die im Durchmesser teilweise unter einem Millimeter liegen, sondiert und mit 8 | besonderen Embolisaten verschlossen werden (Kunststoffpartikel, Klebstoffe, Mikrospiralen). Diese Behandlung, die nur in wenigen Zentren Deutschlands möglich ist, wird unter Vollnarkose durchgeführt. Unter Umständen ist das Angiom nicht mit einem Eingriff komplett auszuschalten, sodass mehrere Sitzungen erforderlich sind. Es kann auch der Fall sein, dass lediglich eine Verkleinerung des Angioms durchgeführt wird, um den verbliebenen Teil dann entweder operativ neurochirurgisch entfernen zu lassen oder aber mittels spezieller Bestrahlungstechniken (X-Knife, Gamma-Knife) auszuschalten. Diese so genannte stereotaktische Hochpräzisionsbestrahlung wird an der Robert Janker Klinik in enger Zusammenarbeit der Abteilungen Neuroradiologie und Strahlentherapie durchgeführt, sodass wir eine kompetente und umfassende Behandlung dieser komplizierten Erkrankung anbieten können. Auch dabei spielt die Abwägung von Spontan- und Behandlungsrisiko eine entscheidende Rolle. Leitfaden Strahlentherapie Mehr über die stereotaktische Hochpräzisionsbestrahlung erfahren Sie in unserem „Leitfaden Strahlentherapie“. Die 16-seitige Broschüre erläutert Einsatzgebiete, Techniken und die grundsätzlichen Abläufe moderner strahlentherapeutischer Behandlungsformen. ❚ Spinale Krankheiten Viele Menschen leiden an Rückenschmerzen und Wirbelsäulenbeschwerden. Dies ist sicherlich eine Folge der in vielen Bereichen sitzenden Tätigkeiten, des Bewegungsmangels und der oft unphysiologischen Beanspruchung des Bewegungsapparates. Neben funktionellen Störungen durch Fehlbelastungen und Fehlhaltungen mit so genannten Wirbelblockaden oder Wirbelgelenkblockaden kommt es zu Bandscheibenschäden mit Degeneration des Knorpelgewebes. Die Folgen sind hartnäckige Schmerzen und unter Umständen neurologische Beeinträchtigungen mit Muskelschwäche und Gefühlsstörungen. Die Schwerpunkte der Behandlung liegen im konservativen Bereich und in der Vorbeugung (Orthopädie und Krankengymnastik). Wenn mit diesen meist sehr wirkungsvollen Maßnahmen keine Besserung erzielt wird, können die minimal invasiven interventionellen Verfahren im Rahmen der Mikrotherapie eingesetzt werden. CT-gesteuerte Schmerztherapie und Mikrotherapie Ein großer Teil der „verschleißbedingten“ Wirbelgelenkveränderungen lässt sich effektiv und gering belastend mit computertomographisch gesteuerten Infiltrationen von schmerz- und entzündungshemmenden Medikamenten behandeln. Die Behandlung muss meist im Abstand von einigen Wochen zweibis dreimal wiederholt werden, um einen dauerhaften Erfolg zu gewährleisten. Eine Alternative stellt in besonders hartnäckigen Fällen die Facetteninfiltration mit Alkohol dar. Bandscheibenvorfälle mit Nervenwurzelbeteiligung können oft wirkungsvoll durch die so genannte periradikuläre computertomographiegesteuerte Infiltration behandelt werden, die auch bei schon vorhandenen neurologischen Zeichen (Gefühlsstörungen) eine deutliche schnelle Besserung bringen kann. Vertebroplastie (Wirbelstabilisierung): Die Abb. zeigen eine Wirbelfraktur, also einen zusammengebrochenen Wirbel, der minimal invasiv mit Zement ausgefüllt wurde. Die Vertebroplastie ist eine schmerzbeseitigende und effektive Behandlung bei Osteoporose, bei Gefäßmissbildungen und Wirbeltumoren. In speziellen Fällen kann die CT-gesteuerte perkutane Nukleotomie mit dem Schneidemesserverfahren oder die Lasernukleotomie indiziert sein. Hier muss jedoch eine strenge Indikationsstellung erfolgen, um wirklich dauerhafte Besserungen und nicht nur Scheinerfolge zu erzielen. Dies gilt auch für die epidurale Injektions- und Infusionstherapie. Spinale Angiographie und Embolisation Die endovaskulären spinalen Therapieverfahren richten sich hauptsächlich auf die seltenen spinalen Angiome (Gefäßmissbildungen am oder im Rückenmark) und entsprechen methodisch den interventionellen Möglichkeiten bei den Missbildungen der hirnversorgenden Gefäße. | 9 Welche Methoden verwendet die Neuroradiologie? 1. Die diagnostische Neuroradiologie in der Robert Janker Klinik Die diagnostische Neuroradiologie beschäftigt sich mit der bildgebenden Diagnostik neurologischer, psychiatrischer, neuropädiatrischer und neurochirurgischer Erkrankungen des Gehirns und des Rückenmarkes. Hinzu kommen Erkrankungen aus anatomisch benachbarten Bereichen, der Kopf-HalsRegion (insbesondere aus der Augenheilkunde und HNO) und der Wirbelsäule (unter anderem bei orthopädischen Fragestellungen). Die Geräte und Techniken, derer sich der Neuroradiologe bedient, sind im Wesentlichen ■ Magnet-Resonanz-Tomographie – MRT (Kernspin) ■ Magnet-Resonanz-Angiographie – MRA ■ Computer-Tomographie (einschließlich der Spiral-CT) ■ Angiographie (DSA) ■ Myelographie ■ Ultraschall und Dopplersonographie ■ klassische Röntgenverfahren (konventionelles Röntgen) Bildgebende Verfahren beruhen entweder auf der Anwendung von Röntgenstrahlen (z.B. die Computer-Tomographie), auf der Basis von Ultraschall oder auf dem Einsatz von Magnetfeldern (Magnet-Resonanz-Tomographie oder Kernspintomographie). Unsere Abteilung verfügt über alle gängigen und modernen diagnostischen Möglichkeiten und Methoden. Im Einzelnen sind dies: 10 | Magnet-ResonanzTomographie (MRT) einschließlich der funktionellen Verfahren wie fMRI (zur Sichtbarmachung von Hirnfunktionen) und Diffusions- und Perfusions-Imaging (zur Diagnostik von Schlaganfällen und Durchblutungsmessung). Damit lassen sich die meisten Erkrankungen diagnostizieren (Hirntumore, Gefäßerkrankungen, Schlaganfälle, demenzielle Erkrankungen, Entzündungen, Rückenmarkserkrankungen, Bandscheibenvorfälle und vieles andere). Es handelt sich um ein kompliziertes physikalisches Verfahren, das für die Erstellung von Bildern Magnetfelder und Hochfrequenzimpulse verwendet. Es beinhaltet keinerlei Röntgenstrahlung. Da die Magnetfelder teilweise das 30.000fache des Erdmagnetfeldes ausmachen, ist Vorsicht geboten, wenn metallisch-magnetische Teile oder Elektronik-Geräte im Körper sind (z.B. Herzschrittmacher, metallische Gehörknöchelchen-Implantate). Computer-Tomographie (CT). Dieses Verfahren ist für viele Fragestellungen neben und als Ergänzung zu einer MRT wertvoll. Zudem wird die CT für die Planung von mikrotherapeutischen Eingriffen speziell an der Wirbelsäule zur Behandlung des Rückenschmerzes eingesetzt. Es handelt sich um ein Schnittbildverfahren unter Verwendung von Röntgenstrahlen. Eine besondere Art der Anwendung ist die Spiral-Computer-Tomographie und hier insbesondere die Multi-Slice-CT. Mit dieser Technik sind dreidimensionale Rekonstruktionen des Skelettsystems möglich, aber auch Angiographien, z.B. die nicht invasive Darstellung von Gefäßen des Gehirns oder der Herzkranzgefäße. Die Robert Janker Klinik setzt ein16-zeiliges Multi-Slice-CT ein, eines der modernsten verfügbaren Geräte. Angiographie (Digitale Subtraktions-Angiographie = DSA). Dies ist ein Verfahren, bei dem ein winziger Katheter – meist von der Leistenarterie aus – in die Hirngefäße eingeführt wird. Über diesen Katheter werden Kontrastmittel gegeben, die unter digitaler Röntgenanwendung die hochauflösende Darstellung auch kleinster Hirngefäße möglich machen. In der Robert Janker Klinik wird mit einer so genannten Zwei-Ebenen-Anlage gearbeitet, mit der sich dreidimensionale Bilder der hirnversorgenden Gefäße erstellen lassen: eine wichtige Grundlage für die Planung operativer endovaskulärer Eingriffe. Durch die Verwendung sehr dünner Kathetersysteme und die digitale Bildtechnik ist die Angiographie ein sehr sicheres und wertvolles Untersuchungsverfahren. Sie ist unverzichtbar für die therapeutischen endovaskulären Verfahren, insbesondere die notfallmäßige interventionelle Schlaganfallbehandlung, die Behandlung cerebraler Aneurysmen und der Subarachnoidalblutung sowie zur Therapie von Verengungen der hirnversorgenden Arterien (Stenting). | 11 Myelographie. Dies ist ein Röntgenverfahren, mit dem unter Verwendung von Kontrastmitteln der Wirbel- und Rückenmarkskanal dargestellt wird. Dies ist ein wichtiges Instrument zur Beurteilung von Entzündungen der Nervenwurzeln, zur Darstellung schwieriger Bandscheibenvorfälle und bei Wirbelgleiten sowie Einengungen des Wirbelkanals. Konventionelles Röntgen. Es dient der Darstellung verschiedener Skelettanteile, speziell des Schädels und der Wirbelsäule, ist aber durch die modernen Schnittbildverfahren deutlich in der Bedeutung gesunken. Ultraschallverfahren, speziell Duplex und Doppler zur Darstellung der hirnversorgenden Arterien. Die klassischen Röntgenverfahren sind heute gegenüber den digitalen Bildgebungsmethoden weitgehend in den Hintergrund gerückt und spielen teilweise nur noch eine untergeordnete Rolle. 12 | Heutzutage sind die meisten Fragestellungen mit der MRT zu beantworten, beispielsweise: ■ Akutdiagnostik des Schlaganfalls (Diffusions- und Perfusions-MR) ■ funktionelles MRT (fMRI) (z.B. bei Sprachund Sehstörungen) ■ Hirntumor-Diagnostik ■ cerebrale Gefäßdiagnostik ■ Abklärung von Entzündungskrankheiten des zentralen Nervensystems (z.B. MS) ■ Migräneabklärung ■ Epilepsieabklärung ■ Schwindel- und Tinnitusabklärung ■ Abklärung von angeborenen neuropädiatrischen Erkrankungen ■ Diagnostik des Morbus Alzheimer ■ Bandscheibenvorfälle (auch mittels MRMyelographie) ■ Wirbel- und Bandscheibenentzündungen ■ Wirbelsäulen- und Rückenmarkstumore ■ spinale Fehlbildungen 2. Die therapeutische Neuroradiologie in der Robert Janker Klinik Im Abschnitt über die Erkrankungen sind die wichtigsten Erkrankungsformen, die in der Neuroradiologie an der Robert Janker Klinik behandelt werden, bereits beschrieben worden. Die spezifischen Behandlungsverfahren und Möglichkeiten werden hier noch einmal in der Übersicht aufgelistet. Interventionelle endovaskuläre Therapiemöglichkeiten in der Übersicht notfallmäßige Schlaganfallbehandlung/ Fibrinolyse intrakranielle Aneurysma-Therapie mit Stents Behandlung von Carotisstenosen mit Stents präoperative Partikelembolisationen Dilatation von Subklavia und Vertebralisstenosen Dilatation von intrakraniellen Stenosen (A. cerebri media, A. basilaris) Stent-Implantation zur Beseitigung intrakranieller Stenosen (A. basilaris oder A. cerebri media) Aneurysma-Coiling AV-Angiom-Embolisation (ggf. in der Kombination mit der nachfolgenden stereotaktischen Konvergenzbestrahlung mittels X-Knife) präoperative Carotis-interna-Testokklusionen präoperative Carotis-Okklusionen Embolisationen bei therapieresistentem Nasenbluten palliative Tumorembolisationen intraarterielle lokale Chemotherapie notfallmäßige Behandlung von traumatischen Gefäßfisteln, Gefäßverletzungen und Dissekaten mikroinvasive Bandscheibenoperationen und Laser-Nukleotomie Durafistel-Verschluss (cerebral und spinal) Vertebroplastie (zur Behandlung der Osteoporose, Tumorwirbeln u.a.) superselektive Vasospasmustherapie bei Subarachnoidalblutung Kyphoplastie (bei Wirbelbrüchen und Osteoporose) präoperative Testokklusionen periradikuläre Infiltrationsbehandlung bei Bandscheibenvorfällen präoperative Tumorembolisationen selektiver und superselektiver Wada-Test intraoperative passagere Carotis-Okklusionen notfallmäßige Ballon-Okklusionen (z.B. nach intraoperativen Gefäßverletzungen) Facetteninfiltrationen bei pseudoradikulären Schmerzen und bei postoperativem Narbengewebe diagnostische bioptische Eingriffe, z.B. die Knochen- oder Weichteilgewebsentnahme zur Sicherung einer Krankheitsdiagnose | 13 Was Kollegen wissen sollten Die wichtigsten Indikationen für die Anwendung von Schnittbildverfahren in der Übersicht (innerhalb und außerhalb der Neuroradiologie): ❚ Magnet-Resonanz-Tomographie Hochfeld-MRT (1,0 oder 1,5 Tesla) Die neuen Hochfeld-MRT sind patientenfreundlich gestaltet: Der Tomograph ist heller, die Öffnung weiter, sodass es im Aussehen fast schon einem CT ähnelt. Damit ist es auch für Patienten mit Platzangst meist kein Problem, eine Untersuchung durchführen zu lassen. Gegebenenfalls kann eine leichte Sedierung durchgeführt werden. In speziellen Fällen, bei Kleinkindern oder bei schwer kranken Patienten kann eine Narkose erforderlich sein. Eine Untersuchung dauert zwischen 20 und 50 Minuten, je nach Fragestellung. Bei unruhigen Patienten, Patienten mit starker Platzangst und ängstlichen oder unruhigen Kindern gibt es die Möglichkeit, ultraschnelle Sequenzen einzusetzen, die die Untersuchungsdauer erheblich verkürzen. Für kleinere Kinder sind zudem so genannte „Flüstersequenzen“ verfügbar, die eingesetzt werden, wenn die Kinder schlafen sollen. | Morphologisches MRT ➜ anatomische Darstellung der Weichteil- Mit der MRT lassen sich die meisten orthopädischen und neurologischen Fragen beantworten. Vermehrt finden sich Anwendungsbereiche innerhalb von HNO, Augenheilkunde, Angiologie und Innerer Medizin, Gynäkologie und Urologie (Leber, Niere, Nebenniere, Schilddrüse, Becken, Uterus und Adnexe, Prostata, gesamtes Gefäßsystem – Arterien und Venen). 14 Anwendungsmöglichkeiten des MRT allgemein: Organe des ganzen Körpers und auch der Knochen und deren pathologischer Veränderungen Funktionelles MRT ➜ Perfusions- und Diffusionsuntersuchungen bei Durchblutungsstörungen und Schlaganfall (Blutvolumen, Reservekapazität) ➜ Darstellung von Funktionsarealen: Sprachzentrum, motorische und sensible Bahnen, Sehbahn (z.B. auch bei Sehstörungen/ Anopsien) MRA (Magnet-Resonanz-Angiographie) ➜ Erkrankungen der extra- und intrakraniellen Gefäße, der Bauchgefäße (Aorta, Nierengefäße), Arm-, Becken-Beinarterien (inklusive Unterschenkelarterien) ➜ in manchen Fällen ist damit eine Alternative zur intraarteriellen DSA gegeben Wann erfolgt die Kontrastmittelgabe in der MRT ➜ sie ist nicht immer erforderlich, andere Indikationen als im CT ➜ keine Nebenwirkungen bei Hyperthyreose, sehr selten Allergien ➜ bei Entzündungen und Tumoren ist sie meist erforderlich, ebenso bei manchen Formen der MR-Angiographie (Aortenbogen, Bein- und Becken-Angiographie) Anwendungsbereiche speziell: ➜ Erkrankungen mit intrakranieller Manifestation, Schädelbasis, Felsenbein, Orbita, Hals (HNO, Augen, Neurologie, Neurochirurgie, Psychiatrie, Pädiatrie) Beispiele: ■ Entwicklungsstörungen und Leistungsstörungen bei Kindern (Hirnentwicklung, Markreifung, Leukencephalopathien) ■ Durchblutungsstörungen (Schlaganfall), vaskuläre Demenz ■ demenzielle Erkrankungen (Alzheimer) ■ neurologische Systemerkrankungen (Neurofibromatose, Chorea, Tuberöse Sklerose, Sturge-Weber usw.), neurodegenerative Erkrankungen ■ Morbus Parkinson, Multiple Sklerose ■ entzündliche Erkrankungen (auch Kollagenosen etc.: Sarkoidose, Lupus erythematodes, PCP mit cerebraler und/oder kranialer Manifestation) ■ Gefäßmissbildungen, Aneurysmen ■ Hirntumoren, Tumorverdacht: primäre Hirntumoren, Metastasen ■ Akustikusneurinom, Hypophysenadenom, Meningeom etc. ➜ Bandscheibenprozesse, spinale Raumforderungen, spinale Entzündungen, Metastasen der Wirbelsäule, Rückenmarkserkrankungen ➜ HNO und Augenheilkunde: alle Schädelbasis-, Orbita- und Halsprozesse, teilweise: retinale Erkrankungen (Tumoren, Blutungen), Optikusveränderungen, Sehbahnprozesse, Augenmuskeln, endokrine Orbitopathie ➜ Erkrankungen des Bewegungsapparates (Orthopädie, Chirurgie, Neurochirurgie) Beispiele: ■ alle muskuloskelettalen Erkrankungen (Wirbelsäule und Extremitäten), insbesondere auch entzündliche und entwicklungsbedingte Krankheiten ■ Gelenk-, Band-, Knorpel- und Muskelerkrankungen, Knochentumoren ■ Osteonekrosen, Traumatologie ■ Osteomyelitis, Spondylodiszitis, Knochenund spinale Abszesse Innere Medizin, Onkologie, Gynäkologie, Urologie: ➜ besonders gut geeignet ist die MRT bei Lebererkrankungen, Erkrankungen des kleinen Beckens und der Brust ➜ MRCP: nicht invasive Darstellung der Gallen- und Pankreasgänge (ohne Kontrastmittel) Weniger gut ist die MRT derzeit noch bei der Darstellung von Darmprozessen geeignet. Eine zukünftige Indikation wird die Untersuchung des Herzens darstellen (Koronargefäße). Die morphologisch anatomische Darstellung ist bereits gut möglich. | 15 ❚ Computer-Tomographie (CT) Durch die vorhandenen Keramikdetektoren kann die Strahlendosis reduziert werden. Eine spezielle Software macht die Koronarkalkdarstellung am Herzen möglich. Eine spezielle Mess- und Untersuchungssoftware erlaubt die Verwendung geringerer Kontrastmitteldosen (sog. CARE-Bolus). Dilatationen, Re-Stenosen in der Nachbarschaft von Stents (insbesondere in Verbindung mit der Belastungs-Myocard-Szintigraphie). Anwendungsbereiche: ■ cerebrale Durchblutungsstörungen (Mikround Makroangiopathie) ■ akute Hirnblutungen (besonders bei Verdacht auf Subarachnoidalblutung) ■ Schädelbasis- und Felsenbeinprozesse (Innenohr) ■ traumatische Schädelhirnerkrankungen (sub- und epidurale Hämatome) ■ Bandscheibenerkrankungen, lokale Wirbelsäulenprozesse, Frakturen | ❚ Alternativ-Untersuchung zum MRT bei Herzschrittmacher-Patienten Angiographie (DSA) ■ intraarterielle Gefäßdarstellung der KopfHals-, Abdominal- und Extremitätenarterien (zum Teil ambulant möglich) ■ dreidimensionale Rotations-Angiographie zur Operationsplanung vor endovaskulären Eingriffen ■ Dilatationen, Stents, Aneurysma- und AVFistel sowie Angiom-Embolisation, Akutbehandlung (Fibrinolyse) des Schlaganfalles ■ Halsweichteile ■ CT der Lunge und des Mediastinums (HRCT bei Lungenfibrosen) ■ Phlebographien Abdomendarstellung (Leber, Niere, Nebenniere, Darm, Becken) ❚ Ultraschall ■ 16 ■ ■ Gelenke (bei speziellen Fragestellungen) ■ Gefäßdarstellung der intrakraniellen Gefäße, der Halsgefäße (Carotiden), der Aorta und der Nierenarterien (z.B. Frage nach Aortenaneurysma) ■ Cardio-CT: sequenzielles CT mit EKG-Triggerung zum Nachweis von Verkalkungen an den Koronargefäßen als Hinweis auf koronare Gefäßstenosen, Follow-up nach Farbdoppler, Powerdoppler, extra- und transkranieller Doppler, Duplex-Sonographie, intrakranieller B-Scan, Schilddrüse, Halsweichteile, Abdomen, Becken, Extremitäten etc. ❚ Konventionelles Röntgen Alle klassischen Anwendungsgebiete ❚ Vergleich MRT und CT (als orientierende Unterstützung bei der Indikationsstellung ohne Anspruch auf Vollständigkeit) Bei manchen Fragestellungen gibt es eine klare Überlegenheit einer Methode, bei anderen ist unter Umständen eine Kombination sinnvoll. Fragestellung Akute Hirnblutung /SAB Alte/chronische Blutung Akuter Schlaganfall Epilepsieabklärung Sinusthrombose Stammganglienerkrankungen Multiple Sklerose Leukomalazien Entzündungen Hirnhautprozesse Hirntumoren Akustikusneurinom Hypophysenadenom Kleinhirntumor Schädelbasistumor Orbita Felsenbein MRT + +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ ++ +++ + Leber Nebenniere Niere Pankreas Galle (Gallengänge) Gallensteine Darm/Mesenterium Becken Uterus Prostata Blase +++ ++ ++ ++ +++ Wirbelsäule (allgemein) Spinalstenose Bandscheibe cervikal Bandscheibe thorakal Bandscheibe lumbal Postdiskektomie-Syndrom Facettengelenke Spondylodiszitits Metastasen Rückenmarksprozesse Spinale Gefäßerkrankungen Spinale Tumoren Wirbel-Knochen-Tumoren +++ +++ +++ +++ +++ +++ + +++ +++ +++ +++ +++ +++ + +++ K + + +++ K Gelenke Bänder/Weichteile Muskulatur +++ +++ +++ + Hals- und Hirngefäße Aorta und Nierengefäße Aortenaneurysma Becken-Beinarterien +++ ++ + +++ ++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ ++ +++ +++ +++ +++ +++ ++ ++ ++ ++ CT +++ ++ ++ + ++ K +++ K ++ +++ K Halsweichteile allgemein Schilddrüse Nebenschilddrüse Pharynx +++ +++ +++ ++ +++ +++ Speicheldrüsen Lunge/Mediastinum Abdomen allgemein +++ + ++ ++ +++ +++ +++ +++ +++ Legende +++ + ++ K besonders gut anwendbar, aber nicht optimal auch gut Kombination | 17 Was Patienten wissen möchten Die Neuroradiologie ist an 24 Stunden pro Tag und an 365 Tagen im Jahr einsatzbereit. Speziell die Schlaganfallbehandlung erfordert, dass jederzeit ein eingespieltes und geschultes interdiziplinäres Team für den Notfalleinsatz bereitsteht. Im Regelfall werden in der Neuroradiologie jedoch geplante interventionelle Eingriffe und diagnostische Verfahren vorgenommen. Zimmerausstattung und Services ■ Unsere Klinik verfügt über eine größere Anzahl modern und freundlich eingerichteter Einzelzimmer mit Dusche und WC. Ein Teil der Zimmer ist behindertengerecht ausgestattet. ■ Alle Zimmer sind an die Notrufanlage angeschlossen. ■ Telefon und Fernseher können Sie gegen Gebühr anmieten. Bitte beachten Sie: Mobiltelefone müssen aus Sicherheitsgründen innerhalb der Klinik ausgeschaltet bleiben. ■ Parkmöglichkeiten gibt es ausreichend am Gelände der Klinik. ■ Verpflegung: Täglich kann zwischen mehreren Gerichten gewählt werden (Vollkost, Basiskost oder vegetarische Kost, Diätkostformen). Wie belastend ist ein Eingriff? Die eingesetzten diagnostischen und therapeutischen Verfahren sind schmerzlos. Viele der interventionellen Eingriffe werden unter Vollnarkose durchgeführt. Die Dauer der Eingriffe variiert zwischen einer und fünf Stunden. Der stationäre Aufenthalt liegt zwischen zwei und sechs Tagen. Sie werden vorab in ausführlichen Gesprächen auf die Untersuchungen und Eingriffe vorbereitet. Ein kompetentes Team steht für alle Fragen zur Verfügung. Können Begleitpersonen untergebracht werden? Auf Wunsch oder in speziellen Fällen können Begleitpersonen in der Klinik (im Einzelzimmer oder mit einem Zustellbett beim Patienten) oder in der unmittelbaren Umgebung der Klinik übernachten. Wir organisieren dies nach Ihren Wünschen – bitte geben Sie uns rechtzeitig Bescheid. 18 | Welche Fachdisziplinen sind in der Klinik vertreten? Die Robert Janker Klinik ist eine Spezialklinik. Unsere hoch modern ausgestattete Klinik hat neben dem neuroradiologischen einen onkologischen Schwerpunkt. Als Fachklinik für Radiologie, Neuroradiologie und Strahlentherapie sind wir auf nicht invasive und minimal invasive Untersuchungs- und Behandlungsmethoden spezialisiert. Zum Team der Robert Janker Klinik gehören Spezialisten für ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ Radiologie und Neuroradiologie Allgemeine Strahlentherapie und Radioonkologie Stereotaxie/Stereotaktische Hochpräzisionsbestrahlung Neurologie Anästhesie und Schmerztherapie Medizinphysik Pflegedienst Es bestehen Kooperationen mit verschiedenen anderen Krankenhäusern, Stroke Units und Unikliniken ebenso wie mit Praxen niedergelassener Ärzte und Therapeuten. Die Klinik ist an Forschungsprojekten im Bereich der interventionellen und diagnostischen Neuroradiologie in Kooperation mit Neurologie, Psychiatrie, Neurochirurgie und Neuropsychologie beteiligt. Für alle weiteren Fragen – zu bestimmten Behandlungsformen oder zu Ablauf und Organisation Ihrer Behandlung – stehen Ihnen unsere Ärzte gerne zur Verfügung. | 19 Glossar Adenom vom Epithelgewebe endokriner oder exokriner Drüsen oder der Schleimhaut des Magen-Darm-Traktes ausgehende, primär gutartige Wucherung, die entarten kann und dann ein bösartiges Adenokarzinom bildet Aneurysma krankhafte, örtlich begrenzte Erweiterung einer Schlagader Anopsie völliger oder partieller Ausfall des Sehsinns Coiling minimal invasives Verfahren zur Behandlung von Aneurysmen. Über einen Katheter wird eine Draht-Spirale (Coil) aus Platin in das Gefäß eingesetzt und das Gefäß damit abgedichtet Osteomyelitis Entzündung des Knochens mit Schmerzen und Symptomen einer Allgemeininfektion PCP primär-chronische Polyarthritis Phlebographie Röntgen-Darstellung der Venen nach Injektion eines Kontrastmittels Sonographie anderer Begriff für Ultraschalluntersuchung spinal die Wirbelsäule oder das Rückenmark betreffend Doppler spezielle Ultraschalluntersuchung zur Gefäßdarstellung Spondylodiszitis Entzündung des Bandscheibenraumes und des angrenzenden Wirbelknochens Gefäßdarstellung im zweidimensionalen Raum, teilweise farbig (Farb-Duplex) Gamma-Knife/X-Knife Präzisionsbestrahlungsgeräte zur Tumorbehandlung Hyperthyreose Überfunktion der Schilddrüse kraniell den Schädel betreffend Malignom bösartiger Tumor Mediastinum mittleres Gebiet des Brustraums, das zwischen den beiden Lungenflügeln liegt Meningeom langsam wachsender, gutartiger Tumor, der von den Deckzellen der Arachnoidea (Meningen) des Gehirns und Rückenmarks ausgeht | Nukleotomie Entfernung eines Bandscheibenvorfalls Demenz Sammelbegriff für Abbauprozesse des Gehirns mit geistigem Verfall Duplex spezielle Ultraschalluntersuchung zur 20 Neurinom gutartiger Tumor, der von den Zellen der Umhüllung sensibler Nervenfasern ausgeht Stenose Einengung eines Blutgefäßes Stereotaktische Bestrahlung punktgenaue, dreidimensionale Bestrahlungstechnik Stroke Unit spezielle Schlaganfallbehandlungseinheit Vertebroplastie/Kyphoplastie Verfahren zur Behandlung von osteoporotischen Wirbelkörpern. Dabei wird der Verlust an Knochenmasse durch das Einspritzen von Knochenzement ausgeglichen Ansprechpartner/Kontakt Mitgliedschaften in Verbänden ■ Deutsche Gesellschaft für Neuroradiologie (DGNR) ■ Berufsverband Deutscher Neuroradiologen (BDN) ■ ■ Chefarztsekretariat Telefon 0228/53 06-101 oder -102 Fax 0228/53 06-184 E-Mail [email protected] ■ Europäische Gesellschaft für Neuroradiologie (ESNR) Gefäß- und Wirbelsäulensprechstunde über das Sekretariat nach Vereinbarung ■ World Federation of Interventional and Therapeutic Neuroradiology (WFITN) Privatsprechstunde MRT und CT über das Sekretariat nach Vereinbarung ■ Stereotaxiesprechstunde (in Zusammenarbeit mit dem Team der Strahlentherapie) nach Vereinbarung ➔ Köln Bonn A565 Bonn-Beuel Ade nau era ll e e o r ff s e B9 /6 2 tr a ß 1 hn 6 enba S tr a ß sd Hau Robert Janker Klinik st nd o r fer S t r. ✈ A562 ➔ lle O l Kob ➔ enz e traß rins Dottendorf t Qui n Ville e au r ln fu Kö rank F nh tt e raße r. rst Do Robert Janker Klinik Villenstraße 4–8 D-53129 Bonn Telefon 02 28 /53 06-0 Telefax 02 28 /53 06-162 [email protected] www.mediclin.de ➔ Kontaktadresse M Ba ec d ken N h eu eim en ah r Reuterstraße | 21