GLÜCK AUF.IM MULTILABEL-HAUS MENSING IN BOTTROP HAT

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GLÜCK AUF.IM MULTILABEL-HAUS MENSING IN BOTTROP HAT
Mensing, Bottrop
GLÜCK AUF.
IM MULTILABEL-HAUS MENSING IN BOTTROP HAT MAN SICH
GANZ DER REGION VERSCHRIEBEN. WILL HEISSEN: BERGBAU UND DAS BOTTROPER WAHRZEICHEN, DER TETRAEDER, SIND TEIL DER LADENGESTALTUNG. MIT VIEL LIEBE ZUM DETAIL
WURDE DAS HAUS INNERHALB VON ELF WOCHEN UMGEBAUT. HERAUSGEKOMMEN IST EINE
FLÄCHE VOLLER HEIMATLIEBE, MODERN UMGESETZT UND ALLES ANDERE ALS ALTBACKEN.
Kunden kaufen plötzlich wieder beim Tante
Emma-Laden um die Ecke, lieben Lebensmittel
aus der Region und trinken ihr Bier besonders
gerne in der Kneipe mit Lokalkolorit. Schon seit
längerem lässt sich ein Trend zum Regionalen
beobachten. Der Grund: In der hektischen, vernetzten Welt sehnen sich die Menschen nach
lokaler Identität, suchen nach Erlebnissen, die
sich von der Eintönigkeit des Internets absetzen. Standardisierung mag praktisch sein – aus
Kundensicht gesehen ist sie aber vor allem
eines: langweilig. Stattdessen gilt: Regional ist
das neue Cool.
Dem wird auch das Modehaus Mensing in
Bottrop gerecht. 800.000 Euro wurden investiert, um das Multilabel-Haus neu aufzustellen. Das Motto: Glück auf. Und das wurde auf
800 der insgesamt 1000 m² im Erdgeschoss
umgesetzt. Das Wahrzeichen Bottrops – der
Tetraeder, ein pyramidenähnliches Stahlgebilde,
ist vor allem im Premiumbereich überall präsent. Die Dreiecksstruktur wird nicht nur bei
der Form der Spiegel und der Gestaltung
der Wände aufgegriffen, sondern auch bei
der Beleuchtung, die aus dreieckig angeordneten Leuchtstoffröhren besteht. Die
Warenträger sind eine Konstruktion aus
schwarzen Stahlstangen in Dreiecksanordnung.
Als Sitzgelegenheit dient der »Chair One«
des Designers Konstantin Grcic, der ebenfalls
Dreiecke als Gestaltungselement aufweist.
In diesem Bereich wurde zudem Platz
geschaffen für neue Marken. Im Zuge der
Umgestaltung vollzog das Modehaus mit
Kollektionen wie Marc Cain, Cinque und
Cambio ein sanftes Trading-Up.
ADRESSE: ERÖFFNUNG: GRÖSSE: ARCHITEKTUR: LADENBAU: LICHT: FOTOS: Osterfelder Straße 8, 46236 Bottrop
März 2015
1000 m²
Moysig Retail Design, Vorm Martini
Baierl + Demmelhuber, Vorm Martini
TDX Technisches Licht Design
Joachim Grothus, Sylvia Wendland
Ebenfalls umgebaut wurde der 200 m² große
Trendbereich (Entwurf und Ladenbau: Vorm
Martini). Hier ist das sogenannte Greenhouse
untergebracht, das einem Gewächshaus
gleicht und auf die vielen Grünflächen der Stadt
anspielt. Die Fensterfronten wurden freigelegt, so dass ein Glaskasten entsteht, der
mit unzähligen echten Grünpflanzen dekoriert ist. Durch die fehlenden Rückwände hinter
den Schaufenstern werden Passanten vom
Pferdemarkt aus neugierig auf den Store und
sein Angebot gemacht. Manch einer vermutet sogar ein neues Blumengeschäft im
Eingangsbereich, berichtet André Gunselmann,
der Geschäftsführer der Mensing Holding
GmbH. Die Markenflächen von etwa S. Oliver
und Street One werden aufgebrochen von
Multilabel-Welten mit Tommy Hilfiger Denim,
Please und Armed Angels.
Dass Bottrop eng mit dem Bergbau verbunden
ist, wird spätestens im Mainstream-Bereich
klar. Als Warentische wurden spezielle Möbel
entworfen, die Kohle-Förderwägen gleichen.
Regale sind nicht einfach nur Regale, sondern
ähneln den Spinden der Bergarbeiter unter
Tage. Weiße Bauhelme, Grubenlampen und
dunkle Fördertürme mit der Aufschrift »Glück
auf« verleihen zusätzlich Lokalkolorit. Das
Motto »Glück auf« prangt außerdem hinter
dem Kassentresen. Auch das gastronomische
Angebot ist dem Motto getreu umgesetzt:
Statt einer Tagesbar gibt es eine Trinkhalle –
stilecht Ruhrpott eben.
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