DIPLOMARBEIT

Transcrição

DIPLOMARBEIT
DIPLOMARBEIT
Titel der Diplomarbeit
Landwirtschaft in einer klassischen Industrieregion.
Zur Frage ihrer Kontinuität und strukturellen
Anpassung am Beispiel des Bezirkes Bruck an der
Mur.
>Band 1 von 1<
Verfasserin
Karin Margaretha Lanzer
angestrebter akademischer Grad
Magistra der Philosophie (Mag. phil.)
Wien, April 2008
Studienkennzahl lt. Studienblatt:
A 312
Studienrichtung lt. Studienblatt:
Geschichte
Betreuerin / Betreuer:
a. o. Univ.-Prof. Dr. Birgit BologneseLeuchtenmüller
"Ich erkläre an Eides statt, dass ich die Diplomarbeit mit dem Titel
Landwirtschaft in einer klassischen Industrieregion.
Zur Frage ihrer Kontinuität und strukturellen Anpassung am Beispiel
des Bezirkes Bruck an der Mur.
selbständig und ohne fremde Hilfe verfasst, andere als die angegebenen Quellen
und Hilfsmittel nicht benutzt und alle den benutzten Quellen wörtlich oder
sinngemäß entnommenen Stellen als solche kenntlich gemacht habe."
_____________________________________________
(Datum und eigenhändige Unterschrift)
Inhaltsverzeichnis
1.
Einleitung........................................................................................................3
1.1.
Vorbemerkung zur Themenwahl........................................................3
1.2.
Themenvorstellung ............................................................................4
1.3.
Zentrale Fragestellungen ...................................................................5
1.4.
Notwendige Abgrenzungen................................................................6
2.
Region Östliche Obersteiermark.....................................................................8
2.1.
Geschichte der Industrie ....................................................................9
2.2.
Geschichte der Landwirtschaft.........................................................10
3.
Bezirk Bruck an der Mur ...............................................................................15
3.1.
Bevölkerung.....................................................................................18
3.2.
Wirtschaftszweige ............................................................................21
3.2.1. Der primäre Wirtschaftssektor.............................................23
3.2.2. Der sekundäre Wirtschaftssektor ........................................35
3.2.3. Der tertiäre Wirtschaftssektor..............................................47
3.3.
Gemeinden des Bezirkes.................................................................52
3.3.1. Gemeinde Aflenz-Kurort......................................................53
3.3.2. Gemeinde Aflenz-Land........................................................56
3.3.3. Gemeinde Breitenau am Hochlantsch.................................58
3.3.4. Gemeinde Bruck an der Mur ...............................................60
3.3.5. Gemeinde Etmißl ................................................................63
3.3.6. Gemeinde Frauenberg ........................................................65
3.3.7. Gemeinde Gußwerk ............................................................68
3.3.8. Gemeinde Halltal.................................................................70
3.3.9. Gemeinde Kapfenberg ........................................................73
3.3.10. Gemeinde Mariazell ............................................................75
3.3.11. Gemeinde Oberaich ............................................................78
3.3.12. Gemeinde Parschlug...........................................................80
3.3.13. Gemeinde Pernegg an der Mur...........................................82
3.3.14. Gemeinde St. Ilgen..............................................................85
3.3.15. Gemeinde St. Katharein an der Laming ..............................87
3.3.16. Gemeinde St. Lorenzen im Mürztal.....................................90
3.3.17. Gemeinde St. Marein im Mürztal.........................................92
3.3.18. Gemeinde St. Sebastian .....................................................94
3.3.19. Gemeinde Thörl ..................................................................97
3.3.20. Gemeinde Tragöß .............................................................100
3.3.21. Gemeinde Turnau .............................................................102
4.
Entwicklungen und Aspekte........................................................................105
5.
Zusammenfassung und Ausblick................................................................109
6.
Begriffserläuterungen .................................................................................113
7.
Literaturverzeichnis ....................................................................................117
8.
Verzeichnis der Abbildungen ......................................................................123
9.
Verzeichnis der Tabellen ............................................................................123
10. Anhang.......................................................................................................125
-2-
1.
Einleitung
1.1.
Vorbemerkung zur Themenwahl
Ich hatte das große Glück - und dafür danke ich ganz besonders meinen Eltern -,
als eines von fünf Kindern auf einem land- und forstwirtschaftlichen Betrieb, der
sich seit Ende des 18. Jahrhunderts in Familienbesitz befindet, aufzuwachsen.
Dieser liegt in der Gemeinde Oberaich, direkt an der Grenze zum Bezirk Leoben,
nahe der Bezirkshauptstadt Bruck an der Mur und wird auch heute als
Vollerwerbsbetrieb geführt. Der elterliche Betrieb ist vor einigen Jahren an meine
Schwester und deren Mann übergegangen und wurde 2003 auf "Biobetrieb"
umgestellt. Die anderen vier Kinder sind sowohl in andere Wirtschaftssektoren als
auch - großteils - in Städte abgewandert.
Meine Eltern waren stets bemüht den Betrieb zukunftsorientiert zu führen, um den
Wünschen der Konsumenten gerecht zu werden. Der Mötschlmeierhof war
ursprünglich ein Lohnarbeiterbetrieb. Durch die Abwanderung der Arbeitskräfte in
die Industrie und durch die Spezialisierung des Betriebes war es möglich, diesen
als Familienbetrieb weiterzuführen. So wurde in den Jahren 1970 bis 2002 von
Milchproduktion auf Stier- und Schweinemast, später auf Mutterkuhhaltung und
Direktvermarktung umgestellt. Weiters verfügte der Mötschlmeierhof in den 80er
Jahren des 20. Jahrhunderts über fünf Fremdenzimmer.
Große Bewunderung nicht nur meiner Familie, sondern der gesamten bäuerlichen
Bevölkerung gegenüber, und das Miterleben von Mühen, Sorgen und Freuden des
bäuerlichen Lebens haben mich bewogen dieses Thema für meine Diplomarbeit
auszuwählen.
Die vorliegende Diplomarbeit wurde nach bestem Wissen erstellt, erhebt jedoch
keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
-3-
1.2.
Themenvorstellung
Die Landwirtschaft hat im vergangenen Jahrhundert nicht nur in der Steiermark
große Veränderungen erfahren. Ob die Zahl landwirtschaftlicher Betriebe oder die
zahlenmäßige Entwicklung der in der Landwirtschaft tätigen Menschen, in beiden
Bereichen sind und waren enorme Rückgänge zu verzeichnen. Sich stets
verändernde wirtschaftliche Gegebenheiten und damit verbunden die Abwanderung der landwirtschaftlichen Bevölkerung in andere Wirtschaftssektoren, Auflassung oder Umstellung von landwirtschaftlichen Betrieben, Nachfolgeschwierigkeiten, trotz steigender Mechanisierung hoher Arbeitsaufwand verbunden mit
sinkenden Erträgen, sind nur einige der Gründe, die zu dieser Entwicklung führten.
Die Aufgabe, die im Rahmen dieser Diplomarbeit zu lösen sein wird, ist einerseits
die Darstellung der landwirtschaftlichen und industriellen Entwicklung der Region
und des obersteirischen Bezirkes Bruck an der Mur, früher als "das Industriegebiet" der Steiermark bezeichnet, andererseits die Veranschaulichung der heute
noch stark landwirtschaftlich geprägten Gemeinden. Der für diese Arbeit ausgewählte Zeitrahmen beginnt etwa mit Ende des 19. Jahrhunderts und erstreckt sich
bis hin zur Jahrtausendwende.
Aufgrund der vielseitigen Möglichkeiten, die landwirtschaftliche Entwicklung des
noch zu beschreibenden Gebietes zu betrachten - sei dies anhand des Gesamtgebietes bzw. der einzelnen Gemeinden oder aber beispielsweise nach der
Größe, der Lage, der wirtschaftlichen Nutzung der landwirtschaftlichen Betriebe
sowie dem Einfluss der Industrie auf die Entwicklung der Höfe - wird sich diese
Arbeit vor allem mit einer Vorstellung des gesamten Bezirkes Bruck an der Mur
samt Gemeinden beschäftigen. Von der ursprünglich geplanten Detailbetrachtung
landwirtschaftlich dominierter Gemeinden musste Abstand genommen werden, da
diese im Bezirk nicht mehr vorhanden sind.
Nach der groben Beschreibung der Region "Östliche Obersteiermark" (Kapitel 2)
wird der Bezirk Bruck an der Mur (Kapitel 3) hinsichtlich Bevölkerung und
Wirtschaftssektoren betrachtet und dem folgend die einzelnen Gemeinden des
-4-
Bezirkes vorgestellt. Dabei wird auf aktuelle Gegebenheiten der 21 Gemeinden
eingegangen: neben aktuellen Zahlen zu Größe der Gemeinde, Bevölkerungsentwicklung, Pendlertätigkeit, Verteilung der Berufstätigen nach Wirtschaftssektoren, Beschäftigten und Arbeitslosen wird die historische Entwicklung landwirtschaftlicher Betriebe (Anzahl, Größe, Arbeitskräfte) im jeweiligen Umfeld betrachtet.
Im Kapitel 4 werden - ergänzend zu den Daten in Kapitel 3 - Entwicklungen und
Aspekte erläutert, die auch heute noch das Überleben der landwirtschaftlichen
Bevölkerung ermöglichen und sichern.
Es folgt abschließend das Kapitel 5 mit der Zusammenfassung der Arbeit und
möglichen weiteren Wegen der steirischen Landwirtschaft.
1.3.
Zentrale Fragestellungen
Die zentralen Fragestellungen dieser Arbeit beschäftigen sich mit
−
der historischen Entwicklung der Bevölkerung und der aktuellen Beschäftigungslage im gesamten Bezirk,
−
der historischen Weiterentwicklung wichtiger Industriebetriebe und deren
Einfluss auf das Untersuchungsgebiet,
−
der historischen Betrachtung der Landwirtschaft im Bezirk Bruck an der Mur
sowie
−
Gründen und Möglichkeiten des (Weiter-)Bestehens bzw. Auflassens landund forstwirtschaftlicher Betriebe.
Hypothese:
Das Fehlen von Industrie, Gewerbe, Handel und Fremdenverkehr sowie die
Abwanderung der Bevölkerung bedingen, dass Gemeinden - es handelt sich dabei
um die vor allem peripher gelegenen Gemeinden Etmißl, Frauenberg, Halltal und
St. Ilgen, - nach wie vor landwirtschaftlich strukturiert sind.
-5-
1.4.
Notwendige Abgrenzungen
Ursprünglich war vorgesehen, Daten für die Landwirtschaft auf Bezirks- und
Gemeindeebene ab 1850 darzustellen. Aufgrund der erfolglosen Recherche von
historischen Gemeindedaten zum gewählten Thema über die Bezirkskammer für
Land- und Forstwirtschaft Bruck an der Mur, die Bezirkshauptmannschaft Bruck an
der Mur und das Landesarchiv Steiermark musste der Untersuchungszeitraum
verkürzt werden.
Auf die Umwandlung des ehemaligen Herzogtums Steiermark zum Land Steiermark nach dem 1. Weltkrieg - von der unsicheren Ostgrenze bis hin zur Abtrennung der Untersteiermark, die im Vertrag von Saint-Germain-en-Laye 1919
festgelegt wurde, - wird in dieser Arbeit nicht näher eingegangen.1
Das Fehlen längerer Zeitreihen über Viehbestand, Mechanisierungsgrad und
Bodennutzung erlaubten nicht, diese über den gesamten Untersuchungszeitraum
aufzuzeigen. In dieser Arbeit werden Erhebungen aus den Jahren 1930, 1939,
1951, 1960, 1970, 1980 und 1990 Niederschlag finden. Informationen über im
Jahr 1999 bestehende Betriebe und deren Größe finden sich im Anhang.
Die historische Darstellung von Daten und Zahlen zur landwirtschaftlichen Entwicklung des heutigen Bezirkes Bruck an der Mur stellte sich äußerst schwierig
dar. Laut Dipl.-Ing. Luef, Bezirkssekretär der Bezirkskammer für Land- und Forstwirtschaft Bruck an der Mur, liegen für Bezirk und Gemeinden vor 1930 überhaupt
keine Daten mehr auf. Auch die Bezirkshauptmannschaft Bruck an der Mur verfügt
über keinerlei Unterlagen.
Bedingt durch die ständig veränderte Ausdehnung des Bezirksgebietes vor allem
die Zeit vor der Betriebszählung 1951 betreffend, ist es schwierig, Vergleiche über
längere Zeit darzustellen. "Die land- und forstwirtschaftlichen Betriebe im Reichs-
1
Stefan Karner, Heinz Kopetz (Hg.): Die grüne Mark. Steirische Land- und Forstwirtschaft
im 20. Jahrhundert. Weishaupt Verlag, Graz 2004. S. 48-53.
-6-
gau Steiermark nach den Ergebnissen der im Deutschen Reich am 17. Mai 1939"2
machen Vergleiche mit früheren und späteren landwirtschaftlichen Betriebszählung schwierig, da der Reichsgau Steiermark gebietsmäßig (inkl. südlichem
Burgenland jedoch ohne Gerichtsbezirk Aussee) dem ursprünglichen Land Steiermark nicht mehr entsprach. So wird in der Betriebszählung 1939 zwar der Kreis
Bruck an der Mur behandelt, dieser schließt jedoch das Gebiet um Mariazell nicht
ein.
Die Betriebszählung 1946/47 berichtet wiederum über Produktionsgebiete, wodurch eine Zuordnung des statistischen Materials auf den heutigen Bezirk nicht
möglich ist.
Erst in der Betriebszählung 1951 sind Daten zum heutigen Bezirk Bruck an der
Mur und den dazugehörigen Gemeinden detaillierter aufgezeigt, die jedoch
weniger ausführlich dargestellt sind als in dieser folgenden Berichten. Es änderte
sich auch laufend die Schwerpunktsetzung in den Betriebszählungen.
Beispielsweise enthält die für diese Diplomarbeit herangezogene Betriebszählung
des Jahres 1970 neben Angaben zu Betrieben, nähere Details zu nunmehr
ideellen Flächen, Bodennutzungsformen und Arbeitskräften auf Gemeindeebene
und gibt Aufschluss über den Anbau auf dem Ackerland sowie über die
Viehwirtschaft auf Bezirksebene. Gegenüber der Betriebszählung 1990 fehlen hier
Angaben zu reduzierten landwirtschaftlichen Nutzflächen, Informationen zu
Kulturflächen (gesamt und ideell) etc. Zunehmende Bedeutung erhielten detaillierte Informationen zu Arbeitskräften (ständig/nicht ständig, familieneigen/familienfremd, Alter) und deren Ausbildung, Betriebseigner und im Haushalt lebende
Personen.
Es wurde daher versucht, vergleichbares Datenmaterial gegenüberzustellen und
veränderte Bedingungen anzuführen. Etwaige Fehler sind zwar nicht ausgeschlossen, wurden jedoch nach bestem Wissen und Gewissen vermieden und
sind daher relativ unwahrscheinlich.
2
Statistisches Amt für die Reichsgaue der Ostmark (Hg.): Die land- und forstwirtschaftlichen
Betriebe im Reichsgau Steiermark nach den Ergebnissen der im Deutschen Reich am
17. Mai 1939 durchgeführten landwirtschaftlichen Betriebszählung. Carl Ueberreuters
Verlag, Wien 1941. S. 9.
-7-
Aufgrund der zentralen Fragestellung zur Landwirtschaft im Untersuchungsgebiet
wird auf detaillierte Ausführungen über den wichtigen Teilfaktor Wald in dieser
Arbeit beinahe gänzlich verzichtet. Auch der tertiäre Wirtschaftssektor Dienstleistungen wird nur insoweit betrachtet, als sie den Fremdenverkehr betreffen.
Gemeinde- oder Ortschroniken liegen nicht für alle dem Bezirk zugehörigen
Gemeinden vor. Teilweise befinden sich Chroniken in Erarbeitung so z.B. für
St. Katharein/Laming und St. Sebastian. Informationen aus den Gemeinde- und
Ortschroniken konnten daher nur zum Teil für diese Arbeit herangezogen werden.
2.
Region Östliche Obersteiermark
Das Gebiet der östlichen Obersteiermark schließt die Bezirke Bruck an der Mur,
Leoben und Mürzzuschlag ein und bietet unterschiedliche Landschaftsformen:
hochalpines Gebiet, Almgebiete, Bergland und Beckenlagen (Talböden). Die
vielfältige Landschaft dieser Region gliedert sich durch das Enns-, Mur- und
Mürztal mit seinen Seitentälern, die unterschiedliche Besiedlung und landwirtschaftliche Nutzung zeigen. 3
Die Vegetation der Region entspricht den klimatischen Bedingungen von ungleich
verteilten Niederschlägen und mittleren Jahrestemperaturen von 5 bis 6 Grad
Celsius (Sommer ca. 18 Grad, Winter/Jänner - 5 Grad Celsius): Die östliche
Obersteiermark gilt als ausgesprochenes Waldland mit Almen und Grasflächen
auch über der Waldgrenze, Grünlandwirtschaften, Grünland-Waldwirtschaften,
Wiesen, Weiden und Acker-Grünlandwirtschaften. Im Bereich der Mur-Mürzfurche4
herrscht Grünland-Waldwirtschaft vor.5
3
4
5
Bernhard A. Reismann: Landwirtschaft inmitten der Industrie. Die östliche Obersteiermark.
In: Ernst Bruckmüller, Ernst Hanisch, Roman Sandgruber, Norbert Weigl (Hg.): Geschichte
der österreichischen Land- und Forstwirtschaft im 20. Jahrhundert. Regionen. Betriebe.
Menschen. Ueberreuter, Wien 2003. S. 363-438.
Der Begriff Mur-Mürz-Furche ist ein wirtschaftsgeographischer Begriff. Geographisch
gesehen handelt sich dabei um den obersteirischen Zentralraum, der ein ganzes System
von Tälern und Becken ("Norische Senke") zusammenfasst. In: Harald Hitz, Wolfgang Sitte
(Hg.): Das östliche Österreich und benachbarte Regionen. Edition Hölzel, Wien 2002.
S. 223-224.
Bernhard A. Reismann: Landwirtschaft inmitten der Industrie. Die östliche Obersteiermark.
In: Ernst Bruckmüller, Ernst Hanisch, Roman Sandgruber, Norbert Weigl (Hg.): Geschichte
der österreichischen Land- und Forstwirtschaft im 20. Jahrhundert. Regionen. Betriebe.
Menschen. Ueberreuter, Wien 2003. S. 363-438.
-8-
2.1.
Geschichte der Industrie
Im Untersuchungsgebiet findet sich aber auch das Zentrum der obersteirischen
Eisen- und Stahlindustrie, wobei "am Erzberg die Römer die ersten Schmelzöfen
betrieben haben"6 dürften.
Bereits im 18. Jahrhundert erreichte die Eisenproduktion der Region, die durch
Eisenerz und den Waldreichtum bereits ab dem Mittelalter eine ausgezeichnete
Wirtschaftslandschaft entstehen ließ, europaweit große Bedeutung. Ab der
zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts galten technische Neuerungen und großzügige Betriebszusammenlegungen als weitere Faktoren für die Aufwärtsentwicklung. Großbetriebe der Schwer- und Grundstoffindustrie wurden nach Ende
des zweiten Weltkriegs verstaatlicht "und bis in die Achtzigerjahre aus beschäftigungspolitischen Gründen künstlich 'am Leben' erhalten"7. 8
Trotzdem blieb die Mur-Mürzfurche, die "nach einer jahrhundertelangen Vorgeschichte seit der Mitte des 19. Jahrhunderts durch Eisenerz- und Kohlenbergbau
sowie Eisen- und Stahlhütten monostrukturell"9 industrialisiert wurde, "bis heute
außerhalb der industriellen Zentren in ein vorkapitalistisches Umfeld mit 'ländlichem Charakter' eingebunden."10 Nach 1945 rekrutierten die Fabriken aus
diesem agrarischen Umland einen großen Teil der Arbeiterschaft.11
Erstaunlich ist noch heute die Beständigkeit alter Wirtschaftsformen "in der immer
noch von Forstwirtschaft in Kombination mit Großgrundbesitz dominierten Kulturlandschaft und der nach wie vor darauf beruhenden Papier- und Zelluloseindustrie, die ebenfalls nahezu die Hälfte der österreichischen Produktion stellt"12.
6
7
8
9
10
11
12
Friedrich W. Eder: Die obersteirische Eisen- und Wahlindustrie. Grundlagen, Entwicklung
und heutige Bedeutung. Dissertation Hochschule für Welthandel in Wien. 1949. S. 82.
Harald Hitz, Wolfgang Sitte (Hg.): Das östliche Österreich und benachbarte Regionen.
Edition Hölzel, Wien 2002. S. 224.
Ebd.
Helmut Lackner: Der Wandel der Arbeitswelt aus der Sicht der Arbeiter. In: Otto Hwaletz,
Dorit Kramer-Fischer, Helmut Lackner, Anna Maria Klein-Assmann: Industriesystem,
Region und Arbeiterbewusstsein. Das historische Beispiel der Obersteiermark nach 1945.
Böhlau Verlag, Wien 1991. S. 182.
Ebd.
Ebd.
Harald Hitz, Wolfgang Sitte (Hg.): Das östliche Österreich und benachbarte Regionen.
Edition Hölzel, Wien 2002. S. 225.
-9-
Herzstück des obersteirischen Zentralraums und Kerngebiet der obersteirischen
Eisen- und Stahlerzeugung, die neben Holzverarbeitung und Papierindustrie nach
wie vor eine große Rolle spielt, sind die Bevölkerungszentren Bruck an der Mur (v.
a. Rohstoff Holz), Kapfenberg und Leoben (v. a. Rohstoff Eisen). 13
2.2.
Geschichte der Landwirtschaft
In der Landwirtschaft kam es aufgrund der Entwicklung des Verkehrswesens um
die Mitte des 19. Jahrhunderts zu vermehrter Konkurrenz durch den Import von
ausländischem Getreide, das billiger als am Lokalmarkt, dem bisher vorherrschenden Absatzmarkt der Landwirte, produziert wurde.14
Der Preis für Getreide fiel im Zeitraum 1880 bis 1896 um 25 Prozent. Auch
Schlachtvieh wurde ab 1860 importiert und stellte eine weitere negative Auswirkung für die Landwirtschaft der Region dar.15
Folgen daraus waren die Einschränkung der Getreideproduktion sowie die Förderung von Zugvieh- und Milchviehzucht. In den 1890er Jahren traten erste obersteirische Landwirte der 1879 in Graz gegründeten ersten Molkereigenossenschaft
bei, die 1902 bereits zu 79 Prozent obersteirische Mitglieder zählte. Trotzdem
blieb die Situation für die Landwirtschaft der Obersteiermark schwierig. Mangel an
Arbeitskräften (1890: 403.466 landwirtschaftliche Arbeiter und 37.442 Taglöhner,
1900: 124.527 landwirtschaftliche Arbeiter) durch schlechte soziale Absicherung
und
damit
Abwanderung
in
andere
Wirtschaftszweige,
stark
gestiegene
Steuerleistungen, Anstieg der Löhne und Materialkosten und die fehlende Unterstützung durch den Staat brachten zunehmende Verschuldung der Landwirte,
womit Investitionen und Steigerungen der Produktion unmöglich wurden und
oftmals zu Versteigerungen oder Verkäufen führten. So gaben im Zeitraum 1880
bis 1900 im Gebiet der östlichen Obersteiermark pro Jahr rund 300 Bauern ihre
13
14
15
Ebd. S. 227.
Franz S. Wamprechtsamer: Kurze Geschichte der steirischen Landwirtschaft. Für Schule
und Bauernhaus. Styria Verlag, Graz 1929. 74f. Zit. in: Bernhard A. Reismann: Landwirtschaft inmitten der Industrie. Die östliche Obersteiermark. In: Ernst Bruckmüller, Ernst
Hanisch, Roman Sandgruber, Norbert Weigl (Hg.): Geschichte der österreichischen Landund Forstwirtschaft im 20. Jahrhundert. Regionen. Betriebe. Menschen. Ueberreuter, Wien
2003. S. 363-438.
Günther R. Burkert-Dottolo: Das Land geprägt. Stocker Verlag, Graz 1999. S. 17.
- 10 -
Höfe auf, in den Jahren 1903 bis 1908 weitere 267. Zur Jahrhundertwende und
durch Missernten in den Jahren 1908 und 1909 verschlechterte sich die
schwierige Situation der Landwirtschaft in der Obersteiermark zunehmend.16
Erst ab 1912 ging es durch bessere Viehpreise, zufrieden stellende Ernten und
eine verbesserte Arbeitskräftesituation mit der Landwirtschaft wieder allmählich
aufwärts, was sich allerdings in den Kriegsjahren 1914 bis 1918 abermals änderte.
Der Arbeitskräftemangel durch Einberufung zum Militärdienst und der Zugtiermangel ("Pferdeassentierung"17) machten der Landwirtschaft vor allem zu Beginn
des Krieges, der in die Zeit der Ernte fiel, große Probleme, worauf Arbeitslose,
Pfadfinder, später auch Soldaten und Kriegsgefangene Erntearbeit leisten
mussten. Trotz der Einrichtung eines "Amtes für Volksernährung" (1914), das
durch verschiedene Lenkungsmaßnahmen wie beispielsweise Höchstpreise,
Ablieferungszwang, Beschlagnahme, Vorschriften über den Lebensmittelverbrauch und die Zwangsbewirtschaftung über die "Kriegszentralen" Einfluss auf die
Versorgungslage der Bevölkerung mit Lebensmitteln nehmen wollte, verschlechterte sich einerseits die Situation der Bevölkerung andererseits die Lage
der obersteirischen Landwirtschaft - auch bedingt durch klimatische Unregelmäßigkeiten (Frühfroste, Schnellfall im Frühjahr 1916, Frühjahrstrockenheit 1917),
die zu schlechten Heu- und Getreideernten führten - rasant. Vieh- und Getreidediebstähle wurden ebenso alltäglich wie das "Hamstern".18
Eine Änderung der katastrophalen Lage trat nach dem 1. Weltkrieg ein:
"Mit dem Wegfall bedeutender landwirtschaftlicher Produktionsgebiete
der Monarchie veränderte sich die Stellung der steirischen Landwirtschaft radikal. Die Eigenversorgung musste gesichert, die Produktion
gesteigert werden, kurz - eine Agrarreform war unumgänglich." 19
16
17
18
19
Bernhard A. Reismann: Landwirtschaft inmitten der Industrie. Die östliche Obersteiermark.
In: Ernst Bruckmüller, Ernst Hanisch, Roman Sandgruber, Norbert Weigl (Hg.): Geschichte
der österreichischen Land- und Forstwirtschaft im 20. Jahrhundert. Regionen. Betriebe.
Menschen. Ueberreuter, Wien 2003. S. 363-438.
Pferdeassentierung schrieb jeder Gemeinde vor, "wie viele Zugtiere samt Wagen und
Geschirr sie - gegen angebliche Bezahlung binnen sechs Wochen - an das Heer zu stellen
hatte." Obersteirerblatt, Nr. 66 (1914) 19.88., 5. Zit. in: Bernhard A. Reismann: Landwirtschaft inmitten der Industrie. Die östliche Obersteiermark. In: Ernst Bruckmüller, Ernst
Hanisch, Roman Sandgruber, Norbert Weigl (Hg.): Geschichte der österreichischen Landund Forstwirtschaft im 20. Jahrhundert. Regionen. Betriebe. Menschen. Ueberreuter, Wien
2003. S. 363-438.
Ebd.
Ebd. S. 375.
- 11 -
Unter anderem wurden in den folgenden Jahren politische Maßnahmen getroffen,
die die Selbständigkeit der Landwirtschaft Österreichs festigen sollten. Es handelte sich dabei unter anderem um das "Wiederbesiedelungsgesetz" (1919)20, die
Aufhebung der Zwangswirtschaft (1922), Schutzmaßnahmen und Absatzförderungsprogramme gegenüber ausländischen Waren (Getreide, Milch, Vieh) sowie
die Landarbeiterordnungen, die für die Dienstboten zumindest staatsbürgerliche
Rechte brachte. Damit konnte Ende der 20er Jahre ein Selbstversorgungsgrad
von beinahe 100 Prozent erreicht werden.21
Die Weltwirtschaftskrise 1929 brachte jedoch neue Probleme durch das Wegfallen
von Absatzmärkten, die Steigerung der Arbeitslosenzahl, die wiederum zur Verringerung der inländischen Absätze führte und zunehmendes Interesse für billigere
ausländische Produkte brachte. Ab 1930 gingen die Einnahmen der obersteirischen Landwirte drastisch zurück und sie zehrten an der eigenen Substanz, da
teilweise nur noch Verluste erwirtschaftet werden konnten und hohes Zinsniveau
für Kredite herrschte. Auch eine einmalige Anbauprämie ("bäuerliches Notopfer")
konnte hier die Not nicht lindern, fielen doch zum gleichen Zeitpunkt die Milchpreise in den Keller. Betriebseinnahmen bzw. der Rohertragsrückgang zeigen in
der folgenden Tabelle die dramatische Lage:22
Tabelle 1: Rückgang des landwirtschaftlichen Rohertrags 1929 - 193123
Rückgang 1931
Gegenüber 1929
Gegenüber 1930
Holzeinnahmen
61,5 %
41,7 %
Fuhrwerkseinnahmen
34,5 %
26,6 %
Rohertrag Rinderzuwachs
54,6 %
44,3 %
Rohertrag Milch
21,1 %
14,8 %
20
21
22
23
[…] Das Gesetz sollte als erster Schritt zur Bodenreform dienen; es wurde demnach auch
als Enteignungsgesetz deklariert. Die seit 1870 angekauften oder gelegten Bauerngüter für
Forst, Jagd- oder Luxuszwecken [sic!] sollten enteignet und wiederbesiedelt werden. […] In
der Debatte entstanden zwei Konfliktlinien. Ernst Hanisch: Die Politik und die Landwirtschaft. In: Ernst Bruckmüller, Ernst Hanisch, Roman Sandgruber, Norbert Weigl (Hg.):
Geschichte der österreichischen Land- und Forstwirtschaft im 20. Jahrhundert. Politik.
Gesellschaft. Wirtschaft. Ueberreuter, Wien 2002. S. 96-97.
Bernhard A. Reismann: Landwirtschaft inmitten der Industrie. Die östliche Obersteiermark.
In: Ernst Bruckmüller, Ernst Hanisch, Roman Sandgruber, Norbert Weigl (Hg.): Geschichte
der österreichischen Land- und Forstwirtschaft im 20. Jahrhundert. Regionen. Betriebe.
Menschen. Ueberreuter, Wien 2003. S. 363-438.
Ebd.
Ebd. S. 377. (Quelle: Der Sonntagsbote, Nr. 49/1932, 4.12.)
- 12 -
Langsame Erleichterung erfuhr dieser tragische Zustand nach der Regierungsübernahme durch Dr. Dollfuß und die Agrarpolitik des Ständestaates beispielsweise durch ein Notprogramm zur Gewährung von Krediten für Gebirgsbauern
bzw. deren Entschuldungen oder Umschuldungen. Die Besserung des Vieh- bzw.
des Milchabsatzproblems erfolgte durch die Abnahme dieser Produkte durch das
Deutsche Reich vor allem ab März 1936.24
Bereits 1938 wurde kräftig in die Modernisierung der Landwirtschaft investiert. Der
abermalige Landarbeitermangel nach Kriegsbeginn führte aber bereits 1939 und
1940 zu weiteren erheblichen Veränderungen im landwirtschaftlichen Bereich.
Durch eine "Maschinenbeihilfeaktion" (Förderung von 30 bis 50 Prozent des Kaufpreises) konnten im Kreis Bruck 564 Landmaschinen angeschafft werden,
Grünfuttersilos wurden errichtet, Wohnungen und die "Ehestandsförderung" für
Landarbeiter bereitgestellt, Kriegsgefangene und Ostarbeiter für die Arbeit in der
obersteirischen Landwirtschaft eingestellt. Vor Kriegsende 1945 machten Treibstoffmangel, der die Maschinen zum Stillstand brachte, sowie Tieffliegerangriffe
eine Bewirtschaftung des Landes sehr beschwerlich.25
Nach Ende des Krieges steigerte sich das Problem der schlechten Ernährungslage, welches sich erst 1948 allmählich zu bessern begann, nachdem die United
Nations Relief and Rehabilitation Administration (UNRRA) 1946 Maschinen für die
Landwirtschaft lieferte, 1948 der Marshallplan in Kraft trat und "durch die gelieferten Futtermittel, Maschinen und den eingesetzten Kunstdünger"26 die landwirtschaftlichen Erträge gesteigert werden konnten.27
Nach Überwindung der ersten Nachkriegsphase wurde die Mechanisierung und
Modernisierung der Landwirtschaft stark vorangetrieben (z.B. Wegebau, Elektrifizierung).
Rationalisierung und Mechanisierung der Wirtschaft, verbunden mit der
Marktanpassung der Produktion und Strukturverbesserungen, konnten
die Probleme, die sich aus der zunehmenden Abwanderung von
Familienmitgliedern in die städtischen Ballungszentren und dem immer
stärker werdenden Mangel an Dienstboten ergaben, abfedern.28
24
25
26
27
28
Ebd.
Ebd.
Ebd. S. 382.
Ebd. S. 363-438.
Ebd. S. 383.
- 13 -
Trotz Stabilisierung der Agrarpreise und damit verbunden die Sicherung der Versorgung durch das Wirtschaftsgesetz (1950) hielt die Krise der Landwirtschaft an.
Die Preis-Kosten-Schere für landwirtschaftliche Produkte und Kosten für Dünger,
Maschinen und Löhne ging bereits ab den 50er Jahren immer weiter auseinander.
Regionalen Aktivitäten zur Unterstützung landwirtschaftlicher Betriebe folgten die
Erhöhung der Fördermittel des Bundes 1962 und Anstrengungen der Bauernvertreter, "zu einem raschen Arrangement mit der EWG zu gelangen, um die
landwirtschaftlichen Exporte abzusichern." 29
Als Grundlage für Flurbereinigungen, Grundzusammenlegungen, Hof- und Grundflächenaufschließungen sowie zur Absicherung von Nebenerwerbslandwirten und
besserer Förderung kleiner Betriebe, wurde 1969 das steirische "SiedlungsLandesgesetz" beschlossen.30
Ab den 70er Jahren wurde die Situation der Landwirtschaft wiederum schlechter.
Die Preis-Kosten-Schere klaffte immer weiter auseinander, die gesellschaftliche
Struktur in der Landwirtschaft veränderte sich (- 9,1 Prozent bei Einkommen der
Landwirte 1983; Einkommensverlust real 17 Prozent 1985). Es kam zu einer
Zunahme an Nebenerwerbsbauern, die Zahl der Vollerwerbsbauern ging extrem
zurück.31
Ab Beginn der 70er Jahre wurde mehr und mehr auf biologischen Anbau umgestellt, die Biomasseproduktion setzte ein, Direktvermarkter wurden gefördert,
Bauernmärkte
entstanden.
Ausgleichszulagen
zur
Subsistenzabsicherung32
wurden ab 1975, Direktzahlungen an Bauern ab 1988 als weitere Hilfestellung für
Bauern eingeführt.33
29
30
31
32
33
Ebd. S. 384.
Ebd. S. 363-438.
Ebd.
Subsistenz: a) Lebensunterhalt, materielle Lebensgrundlage, b) materielle Existenz.
Subsistenzwirtschaft: "Wirtschaftsform, die darin besteht, dass eine kleine wirtschaftliche
Einheit (z.B. ein Bauernhof) alle für den eigenen Verbrauch benötigten Güter selbst
produziert u. deshalb vom Markt unabhängig ist."
In: Dudenredaktion (Hg.): Duden - Deutsches Universalwörterbuch. 4., neu bearb. u. erw.
Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2001. S. 1544.
Bernhard A. Reismann: Landwirtschaft inmitten der Industrie. Die östliche Obersteiermark.
In: Ernst Bruckmüller, Ernst Hanisch, Roman Sandgruber, Norbert Weigl (Hg.): Geschichte
der österreichischen Land- und Forstwirtschaft im 20. Jahrhundert. Regionen. Betriebe.
Menschen. Ueberreuter, Wien 2003. S. 363-438.
- 14 -
Mit Beitritt Österreichs zur EU 1995 sanken die Erzeugerpreise wiederum, mit
Direktzahlungen und Flächenstilllegungsprämien konnte dafür jedoch Ausgleich
geschaffen werden. 1997 wurden Förderungen aufgestockt, die Zusammenarbeit
von Bauern und Handelsketten wirkte sich laut Reismann positiv aus. (Eigene
Anmerkung: Druck auf Bauern stieg jedoch durch Preisdruck von Handelsketten.)
Im Jahr 2000 fand der Antrag Österreichs für die ländliche Entwicklung beim
Brüsseler Star-Ausschuss Zustimmung, womit Bergbauernförderung und Umweltprogramm weitergeführt sowie ÖPUL ("Österreichs Programm zur Förderung einer
umweltgerechten, extensiven und den natürlichen Lebensraum schützenden
Landwirtschaft") und Ausgleichszahlungen gesichert werden konnten.34
Bereits ab dem 19. Jahrhundert kam es vor allem durch die zunehmende
Industrialisierung zu gesellschaftlichen Veränderungen. Bruck an der Mur wurde
im 19. Jahrhundert durch den Ausbau der Eisenbahnlinie zu einem wichtigen
Verkehrsknotenpunkt und bekam damit auch besondere Bedeutung als Standort
für Handel, Industrie und Gewerbe.35 Dies wirkte sich auch auf die soziale Struktur
des Gebietes aus. Ehemals in der Landwirtschaft tätige Personen gingen nun
einer Beschäftigung in diesen Wirtschaftszweigen nach.
3.
Bezirk Bruck an der Mur
Der Bezirk Bruck an der Mur wird den Zeitraum der Arbeit betreffend hinsichtlich
seiner landwirtschaftlichen und industriellen Entwicklung sowie der Bevölkerungsentwicklung betrachtet. Anhand der Volkszählung 2001 werden Bevölkerungssowie Beschäftigungsstruktur, Infrastruktur für die Bevölkerung und Mobilität
dargestellt. Anschließend wird anhand der land- und forstwirtschaftlichen Betriebszählungen 1951, 1970 und 1990 auf die historische Entwicklung der Betriebe (v. a.
Anzahl, Flächen) näher eingegangen.
34
35
Bernhard A. Reismann: Landwirtschaft inmitten der Industrie. Die östliche Obersteiermark.
In: Ernst Bruckmüller, Ernst Hanisch, Roman Sandgruber, Norbert Weigl (Hg.): Geschichte
der österreichischen Land- und Forstwirtschaft im 20. Jahrhundert. Regionen. Betriebe.
Menschen. Ueberreuter, Wien 2003. S. 363-438.
Bruck an der Mur - Geschichte: http://www.bruckmur.at/die_stadt_geschichte.php,
Download 28.5.2007.
- 15 -
Der Bezirk Bruck an der Mur erstreckt sich über eine Fläche von 1.307 km² und
liegt zur Gänze im Alpengebiet. Im Norden grenzt der drittgrößte Bezirk des
Bundeslandes Steiermark (nach Liezen und Murau36) an das österreichische
Bundesland Niederösterreich, im Westen an die steirischen Bezirke Liezen und
Leoben und im Osten an den Bezirk Mürzzuschlag. Im Süden des Bezirkes findet
sich das Grazer Bergland. 37
Abbildung 1: Der politische Bezirk Bruck an der Mur38
Betrachtet man die Gesamtfläche des Bezirkes, so hält der Dauersiedlungsraum
einen geringen Anteil von 13 Prozent. Das Landschaftsbild wird durch enge Täler
mit kleineren Siedlungen sowie Talweiten und Beckenlagen geprägt. Großräumig
gesehen wird der Bezirk durch forstwirtschaftlich geprägtes Bergland dominiert,
einige Bereiche im Raum Hochschwab befinden sich über der Waldgrenze.39
Der Waldanteil beträgt 73 Prozent der Gesamtfläche des Bezirkes, womit die
große Bedeutung der Holzverarbeitung deutlich gemacht werden kann.40
36
37
38
39
40
Walter Zitzenbacher (Hg.): Landeschronik Steiermark. Verlag Christian Brandstätter, Wien/
München 1988. 1. Auflage. S. 12.
Amt der Steiermärkischen Landesregierung: Rauminformationssystem Steiermark.
Regionsprofil Bruck an der Mur.
http://www.raumplanung.steiermark.at/cms/dokumente/10479348_14143456/d4b3fcaf/01_
Bruck_Mur.pdf. S. 6. Download, 18.4.2007.
Ebd. S. 7.
Ebd.
Harald Hitz, Wolfgang Sitte (Hg.): Das östliche Österreich und benachbarte Regionen.
Edition Hölzel, Wien 2002. S. 227.
- 16 -
Im Jahr 1868 wurde eine Bezirkshauptmannschaft bestehend aus den Gerichtsbezirken Aflenz, Bruck, Kindberg, Mariazell und Mürzzuschlag für insgesamt
38 Gemeinden errichtet. Die Gerichtsbezirke Mürzzuschlag und Kindberg wurden
bereits im Jahr 1902 wieder ausgeschieden und die neue Bezirkshauptmannschaft
Mürzzuschlag wurde gegründet. Die Bezirkshauptmannschaft Bruck an der Mur
bestand aus den Gerichtsbezirken Bruck und Mariazell sowie 21 Gemeinden, auf
die zu einem späteren Zeitpunkt näher eingegangen wird.41
Mit 1.7.2002 wurde das Bezirksgericht Mariazell aufgelassen. Die dazugehörigen
Gemeinden - Mariazell, Halltal, St. Sebastian - wurden dem Gerichtsbezirk Bruck
an der Mur zugewiesen.42
Besondere Bedeutung erlangte der Bezirk bereits zu Beginn des wirtschaftlichen
Aufschwungs, als Mitte des 19. Jahrhunderts die Stadt Bruck an der Mur durch die
Eröffnung der Eisenbahnlinie Mürzzuschlag - Bruck - Graz (1844) sowie die Eisenbahnlinie Bruck - Leoben (1868) zum frequentiertesten Eisenbahnknotenpunkt der
Steiermark wurde.43 Die aktuelle Verkehrsinfrastruktur stellt sich wie folgt dar:
Die hochrangige Verkehrsinfrastruktur (Schnellstraßen, Bundesstraßen;
Südbahn) verläuft - topographisch bedingt - im Murz- und Mürztal. Der
Bezirk Bruck an der Mur ist auf der Straße in Nord-Süd-Richtung durch
die B20 (Mariazeller Straße) und die S35 (Brucker Schnellstraße) bzw.
B335 (Brucker Ersatzstraße), in Südwest-Nordost-Richtung durch die
S6 (Semmering Schnellstraße), die B116 (Leobnerstraße) und die B24
(Hochschwab Straße), sowie in West-Ost-Richtung durch die B21
(Gutensteiner Straße) und die B71 (Zellerrein Straße) an die angrenzenden Regionen angeschlossen. Der Ende 2004 eröffnete Straßentunnel durch den Semmering verbessert die Erreichbarkeit des Wiener
Zentralraumes […].44
Als wichtigste Städte des Bezirkes sind die Bezirkshauptstadt Bruck an der Mur
sowie Kapfenberg und der bedeutende religiöse Wallfahrtsort Mariazell zu
nennen.
41
42
43
44
Anton L. Schuller, Helga Schuller: Steiermark. Mein Heimatland. Verlag Styria, Graz/Wien/
Köln 1997. S. 33.
Statistik Austria - Gerichtsbezirke: http://www.statistik.at/web_de/static/aenderungen_von_
gerichtsbezirken_ab_2001_024600.pdf. Download, 7.4.2008.
Franz Pichler: Bruck an der Mur. Das Historische Profil der Stadt. Herausgegeben vom
Kulturreferat der Stadtgemeinde Bruck an der Mur. 1963. S. 22.
Amt der Steiermärkischen Landesregierung: Rauminformationssystem Steiermark.
Regionsprofil Bruck an der Mur.
http://www.raumplanung.steiermark.at/cms/dokumente/10479348_14143456/d4b3fcaf/01_
Bruck_Mur.pdf. S. 7. Download, 18.4.2007.
- 17 -
3.1.
Bevölkerung
In knapper Form werden in der Folge aktuelle regionale Schlüssel-Indikatoren in
den Bereichen Bevölkerungsentwicklung, Wanderungssaldo, Wirtschaftszweige
und Arbeitsplatzentwicklung dargestellt. Etwaige Ergänzungen finden sich in der
Darstellung der einzelnen Gemeinden.
Per 1.1.2006 lebten im Bezirk Bruck an der Mur 64.00845 Menschen, wobei die
Städte Bruck an der Mur (13.333 Einwohner46) und Kapfenberg (22.020 Einwohner47) als Bevölkerungszentren des Bezirkes anzusehen sind. Ein Jahr später,
am 1.1.2007 war die Zahl der Bevölkerung abermals zurückgegangen und betrug
gemäß Bevölkerungsregister 63.629 Menschen.48
Tabelle 2: Bevölkerungsentwicklung Bezirk Bruck an der Mur 1869 - 200149
Bruck an der Mur
80.000
70.000
60.000
50.000
40.000
30.000
20.000
10.000
0
1869 1880 1890 1900 1910 1923 1934 1939 1951 1961 1971 1981 1991 2001
45
46
47
48
49
Statistik Austria: Ein Blick auf die Gemeinden - Bruck an der Mur:
http://www.statistik.at/blickgem/blick1/g60204.pdf. Download, 22.5.2007.
Ebd.
Statistik Austria: Ein Blick auf die Gemeinden - Kapfenberg:
http://www.statistik.at/blickgem/blick1/g60209.pdf. Download, 22.5.2007.
Landestatistik Steiermark (Quelle Statistik Austria) - Bezirk Bruck an der Mur.
http://www.verwaltung.steiermark.at/cms/dokumente/10058422_1521375/603e14ca/602.xl
s. Download, 8.3.2008.
Statistik Austria. Bevölkerung seit 1869 nach politischen Bezirken:
http://www.statistik.at/web_de/static/bevoelkerung_seit_1869_nach_politischen_bezirken_
einschl._veraenderung_199_023291.xls. Download, 8.3.2008.
- 18 -
In den Jahren 1991 bis 2001 hat die Wohnbevölkerung des Bezirkes um 4,1 Prozent abgenommen und verzeichnet damit die stärkste Bevölkerungsabnahme
unter den steirischen Bezirken, die einerseits auf die negative Geburtenbilanz,
andererseits aber auf die negative Wanderungsbilanz zurückzuführen ist. Dieser
Trend setzte sich auch in den Jahren 2002 bis 2005 fort und führte zu einem
abermaligen Rückgang der Bevölkerung um 1,2 Prozent. Auch für die Zukunft wird
von der ÖROK-Bevölkerungsprognose ein Rückgang der Bevölkerung erwartet,
wobei dieser im Zeitraum 2001 bis 2011 bis zu - 3,4 Prozent betragen könnte.50
Der Bezirkstrend hat nicht für alle Gemeinden Gültigkeit, verzeichnen doch etwa
die Gemeinden Parschlug (+ 14,6 Prozent) oder St. Lorenzen im Mürztal eine
positive Bevölkerungsentwicklung. Auf die positive Geburtenbilanz (1991 bis 2001)
beispielsweise der Gemeinden Oberaich (+ 32), Parschlug (+ 40), St. Lorenzen im
Mürztal (+ 38) oder Turnau (+ 48) ist ebenso hinzuweisen wie auf die positive
Wanderungsbilanz im gleichen Zeitraum zum Beispiel in den Gemeinden St.
Lorenzen im Mürztal (+ 151), St. Marein im Mürztal (+ 223) oder St. Sebastian
(36)51 (vgl. Abbildung 2).
Laut Volkszählung 2001 lebten in Bruck an der Mur 31.516 männliche (1981:
34.488) und 33.475 weibliche (1981: 36.842) Personen, wobei im Vergleich zu
1991 Rückgänge von 4,4 Prozent bei Männern und 3,8 Prozent bei Frauen zu
verzeichnen waren.52
Die Altersstruktur der Bevölkerung liegt im österreichweiten Trend, wonach sich
die Struktur von jüngeren zu ältern Altersgruppen verschieben wird. Für den
Bezirk Bruck an der Mur wurde 2001 ein Anteil von 14,5 Prozent (1981: 18,9
Prozent) an Unter-15-Jährigen verzeichnet. Dieser wird für das Jahr 2011 auf
50
51
52
Amt der Steiermärkischen Landesregierung: Rauminformationssystem Steiermark.
Regionsprofil Bruck an der Mur. S. 8-10.
http://www.raumplanung.steiermark.at/cms/dokumente/10479348_14143456/d4b3fcaf/01_
Bruck_Mur.pdf. Download, 18.4.2007.
Ebd.
Landesstatistik Steiermark (Quelle Statistik Austria) - Bezirk Bruck an der Mur.
http://www.verwaltung.steiermark.at/cms/dokumente/10058422_1521375/603e14ca/602.xl
s. Download, 18.4.2007.
- 19 -
12,0 Prozent prognostiziert.53 39.173 Personen, also mehr als 60 Prozent der
Bevölkerung, waren im Alter zwischen 15 und 60 Jahren.54
Abbildung 2: Bevölkerungsentwicklung insgesamt und Veränderung der
Wohnbevölkerung durch Wanderung 1991 - 200155
Die Erwerbsquote lag 2001 bei 46,1 Prozent (54,2 Prozent Männer, 38,4 Prozent
Frauen), die Arbeitslosenquote bei 7,5 Prozent (- 1,2 Prozentpunkte gegenüber
1991). 3,1 Prozent der Berufstätigen waren im primären Wirtschaftssektor, der
Land- und Forstwirtschaft, 38,4 Prozent im Bereich Industrie, Gewerbe, Bauwesen
(sekundärer Wirtschaftssektor) und 58,5 Prozent im tertiären Wirtschaftssektor,
Dienstleistungsbereich, tätig.
53
54
55
Amt der Steiermärkischen Landesregierung: Rauminformationssystem Steiermark.
Regionsprofil Bruck an der Mur.
http://www.raumplanung.steiermark.at/cms/dokumente/10479348_14143456/d4b3fcaf/01_
Bruck_Mur.pdf. S. 10. Download, 18.4.2007.
Landesstatistik Steiermark (Quelle Statistik Austria) - Bezirk Bruck an der Mur.
http://www.verwaltung.steiermark.at/cms/dokumente/10058422_1521375/603e14ca/602.xl
s. Download, 18.4.2007.
Amt der Steiermärkischen Landesregierung: Rauminformationssystem Steiermark.
Regionsprofil Bruck an der Mur. S. 9.
http://www.raumplanung.steiermark.at/cms/dokumente/10479348_14143456/d4b3fcaf/01_
Bruck_Mur.pdf. Download, 18.4.2007. S. 9.
- 20 -
Die Zahl der Beschäftigten hat gegenüber 1991 um 2,9 Prozent auf 27.695
zugenommen (1981/1991: - 10,2 Prozent), jene der Arbeitslosen ist um 12,6 Prozent auf 2.239 gesunken (1981/1991: + 150 Prozent).56
"Die starke regionale Konzentration der Arbeitsplätze führt zu intensiven Pendlerverflechtungen sowohl innerhalb des Bezirkes als auch
über die Bezirksgrenzen hinweg. Die Auspendlerquoten liegen unter
50 % in den Arbeitszentren und erreicht Werte von über 80 % in den
peripheren Gemeinden."57
Tabelle 3: Pendlertätigkeit Bezirk Bruck/M. 1981 - 200158
Veränderung
Pendlertätigkeit
Beschäftigte am Wohnort
Beschäftigte am Arbeitsort
Gemeinde-Einpendler
Gemeinde-Auspendler
Pendlersaldo
Einpendler in % d. Besch. am Arbeitsort
Auspendler in % d. Besch. am Wohnort
3.2.
2001
1991
1981
27.695
26.862
14.559
15.392
-833
54,2%
55,6%
26.907
26.693
12.391
12.605
-214
46,4%
46,8%
29.971
30.925
12.367
11.413
954
40,0%
38,1%
1991/2001 1981/1991
2,9%
0,6%
17,5%
22,1%
-10,2%
-13,7%
0,2%
10,4%
Wirtschaftszweige
"Die Verwandlung der Dreifaltigkeit" nennt die "WOCHE"59 die Veränderungen der
Volkswirtschaft in der Region Leoben, Bruck an der Mur und Mürzzuschlag in den
vergangenen 130 Jahren.
Die Erwerbstätigen in der Land- und Forstwirtschaft verringerten sich in der
Region im Zeitraum 1877 bis 2007 von 53,8 Prozent auf 4,8 Prozent, jene im Wirtschaftszweig Bergbau, Industrie und Gewerbe nahmen um 1,2 Prozent auf
56
57
58
59
Landesstatistik Steiermark (Quelle Statistik Austria) - Bezirk Bruck an der Mur.
http://www.verwaltung.steiermark.at/cms/dokumente/10058422_1521375/603e14ca/602.xl
s. Download, 8.3.2008.
Amt der Steiermärkischen Landesregierung: Rauminformationssystem Steiermark.
Regionsprofil Bruck an der Mur. S. 9.
http://www.raumplanung.steiermark.at/cms/dokumente/10479348_14143456/d4b3fcaf/01_
Bruck_Mur.pdf. Download, 18.4.2007. S. 15.
Ebd.
Der Obersteirer ZeitungsgmbH & Co KG (Hg.): WOCHE Obersteiermark 130 Jahre
Heimvorteil. Sondernummer 2 (von 6), 19. April 2007. S. 2-3.
- 21 -
24,8 Prozent, jene im Dienstleistungsbereich von 22,6 Prozent auf 70,4 Prozent
zu. 60
Wie sich die Zahl der Arbeitsplätze nach Wirtschaftssektoren im Zeitraum 1971 bis
2001 in Österreich, der Steiermark, der Region Östliche Obersteiermark und im
Bezirk Bruck an der Mur entwickelt hat, wird anhand folgender Grafik ersichtlich:
Abbildung 3: Entwicklung Arbeitsplätze nach Wirtschaftssektoren 1971 - 200161
60
61
Ebd. S. 3.
Amt der Steiermärkischen Landesregierung: Rauminformationssystem Steiermark.
Regionsprofil Bruck an der Mur. S. 14.
http://www.raumplanung.steiermark.at/cms/dokumente/10479348_14143456/d4b3fcaf/01_
Bruck_Mur.pdf. Download, 18.4.2007.
- 22 -
3.2.1. Der primäre Wirtschaftssektor
Die landwirtschaftliche Betriebszählung vom 14. Juni 193062 - es ist keine Darstellung auf Gemeindeebene vorhanden - verzeichnete für den politischen Bezirk
Bruck an der Mur, der sich aus den Gerichtsbezirken Bruck an der Mur und
Mariazell zusammensetzte, 2.403 land- und forstwirtschaftliche Betriebe mit einer
Gesamtfläche von 121.297 ha (inkl. Seen, Sümpfe, Teiche, Baugründe und unproduktiver und sonstiger steuerfreier Flächen), wovon sich 114.685 ha in Eigenbesitz befanden. 5.705 ha waren als Ackerland ausgewiesen. Davon entfielen im
Erntejahr 1929 872 ha auf Roggen, 586 ha auf Kleeschläge, 599 ha auf Hafer,
499 ha auf Weizen, 429 ha auf Kartoffeln, 310 ha auf Gerste und 208 ha auf
Futterrüben. In wesentlich kleineren Mengen wurden Zuckerrüben, Lein, Hanf,
Kopfkohl, Kraut, Kürbisse, Kleesamen etc. angebaut. Lediglich 8 ha Fläche fanden
für den Anbau von Körnermais Verwendung.
Von 2.403 Betrieben verfügten 33 über kein Personal, das heißt, dass es sich hier
um kleine, nebenberufliche Betriebe oder Agrargemeinschaften, Gemeindebetriebe und ähnliche handelte, für die nicht einmal ein Betriebsleiter ausgewiesen
wurde. Für 214 Betriebe wurde lediglich der Betriebsleiter gezählt, 1.124 Betriebe
wurden ausschließlich als Familienbetriebe geführt, 972 Betriebe mit Familienangehörigen und zusätzlichen fremden Arbeitskräften und 60 Betriebe verfügten
neben dem Betriebsleiter ausschließlich über fremde Arbeitskräfte.
184 Betriebe wurden ohne Viehhaltung betrieben, 2.219 Betriebe wiesen insgesamt 828 Pferde, 17.796 Rinder, 10.984 Schweine, 815 Ziegen, 2.044 Schafe,
25.876 Hühner, 2.504 Bienenvölker, 2072 Kaninchen sowie in geringer Anzahl
Büffel (2), Gänse (359), Enten (721), Truthähne und Perlhühner (137) aus.
1930 brachten 1.430 Betriebe Maschinen zum Einsatz. Darunter befanden sich
Dreschmaschinen, Getreidetrieure, Häcksel-, Schrot-, Säe- und Mähmaschinen
sowie Milchzentrifugen. Im Bezirk waren bereits 129 Butterei- und 12 Käsereieinrichtungen, 40 Sägen, 117 Mühlen- sowie 53 Brennereieinrichtungen, zwei Silos,
eine Milchpasteurisierungsanlage und 24 Gülleanlagen im Einsatz.
62
Bundesamt für Statistik (Hg.): Landwirtschaftliche Betriebszählung in der Republik
Österreich vom 14. Juni 1930. Ergebnisse für Steiermark. Österreichische Staatsdrucker,
Wien 1932.
- 23 -
Im Bezirk Bruck an der Mur bestanden 1.204 forstwirtschaftliche Betriebe mit einer
Fläche von 117.685 ha. "Als forstwirtschaftliche Betriebe […] gelten alle Betriebe,
die überhaupt eine Waldfläche, wenn auch von kleinem Umfang, nutzen."63
Auch wenn der Kreis Bruck an der Mur64 (ohne Mariazell) flächenmäßig nur etwas
mehr als der Hälfte des heutigen Gebietes entsprach, wird hier der Status 1939
dokumentiert:
Die im Deutschen Reich am 17. Mai 1939 durchgeführte land- und forstwirtschaftliche Betriebszählung65 berichtete von 1.806 landwirtschaftlichen Betrieben im
Kreis Bruck an der Mur. Diese Zahl setzte sich aus 107 Großbetrieben (> 100 ha;
insgesamt 46.700 ha), 507 großbäuerlichen Betrieben (> 20 ha aber < 100 ha; insgesamt 21.256 ha), 466 mittelbäuerlichen Betrieben (> 5 ha aber < 20 ha; insgesamt 5.280 ha), 358 kleinbäuerlichen Betrieben (> 2 ha aber < 5 ha; insgesamt
1.177 ha) und 368 Zwergbetrieben (unter 2 ha; insgesamt 405 ha) zusammen.
Für Bruck wurden in der Land- und Forstwirtschaft 8.131 beschäftigte Personen
gezählt, wovon 6.575 ständigen und 1.556 nichtständigen Arbeitnehmern zuzurechnen waren. 3.944 Personen (inkl. hauptberufliche Betriebsinhaber) der ständigen Arbeitnehmer galten als familieneigene, d.h. aus der Familie des Betriebsinhabers stammende Personen, im Bereich der nichtständigen Arbeitskräfte lag
die Zahl bei 1.206 Personen (inkl. nebenberuflicher Betriebsinhaber).
Von der Gesamtfläche des Kreises (74.818 ha; Bezirk aktuell: 130.696 ha66)
wurden 25.979 ha landwirtschaftlich und 42.853 ha forstwirtschaftlich genutzt.
5.986 ha waren als unproduktiv ausgewiesen. 5.173 ha der landwirtschaftlichen
Nutzfläche des Bezirkes wurden als Ackerland, 297 ha als Gartenland, 20.506 ha
63
64
65
66
Bundesamt für Statistik (Hg.): Landwirtschaftliche Betriebszählung in der Republik
Österreich vom 14. Juni 1930. Ergebnisse für Steiermark. Österreichische Staatsdrucker,
Wien 1932.
Nach Einbeziehung des südlichen Burgenlandes (15. Oktober 1938) wurde die Steiermark
in 16 Verwaltungsbezirke unterteilt. Neu errichtet wurde der Verwaltungsbezirk Mürzzuschlag. Die Gerichtsbezirke Mürzzuschlag und Mariazell wurden dabei aus dem Verwaltungsbezirk Bruck an der Mur herausgelöst. Vgl. Stefan Karner: Die Steiermark im Dritten
Reich 1938 - 1945. Leykam-Verlag, Graz/Wien 1986. S. 97.
Statistisches Amt für die Reichsgaue der Ostmark (Hg.): Die land- und forstwirtschaftlichen
Betriebe im Reichsgau Steiermark nach den Ergebnissen der im Deutschen Reich am
17. Mai 1939 durchgeführten landwirtschaftlichen Betriebszählung. Carl Ueberreuters
Verlag, Wien 1941.
Auskunft der Bezirkskammer für Land- und Forstwirtschaft Bruck an der Mur vom 4.3.2008.
- 24 -
als Grünland und 3 ha als Korbweiden genutzt. Als bedeutend wurde der Anbau
von Körnermais und Futterpflanzen im Reichsgau Steiermark genannt.
Für den Kreis Bruck an der Mur war der Bestand an Tieren der einzelnen
Gattungen wie folgt ausgewiesen: 668 Pferde, 16.327 Rindvieh, 12.375 Schweine,
1.880 Schafe, 1.748 Ziegen, 46.335 Hühner, 130 Gänse, 347 Enten und
3.106 Bienenvölker.
Als wichtigste betriebseigene Maschinen wurden für den Kreis Elektromotoren
(354), Benzinmotoren (158), Drillmaschinen (22), Dreschmaschinen (510), Schrotmühlen (234) sowie Häckselmaschinen (688) aufgezeichnet. 750 Betriebe im
Kreis verfügten über elektrisches Licht, 740 über eine Wasserleitung.
Anders als 1939 war Österreich im Bericht über "die Lage der Landwirtschaft der
Bundesländer Niederösterreich, Oberösterreich, Steiermark und Kärnten im
Berichtsjahr 1946/47"67 in Produktionsgebiete eingeteilt, wobei der heutige Bezirk
Bruck an der Mur großteils dem Produktionsgebiet "Alpen" und in Ausläufern dem
Produktionsgebiet "Südöstliches Randgebirge mit Mur-Mürztal" zugeordnet wurde.
Das Gebiet "Alpen" erstreckte sich im Bundesland Steiermark über das Dachsteingebiet, das Tote Gebirge, Ennstaler Alpen, Alpen mit Hochschwab, Eisenerzer,
Mürztaler Alpen, Niedere Tauern mit Murauer Alpen, Ausläufer der Gurktaler
Alpen und oberes Enns- und Paltental. Das Randgebirge, also die östliche Alpenrandzone, umfasste die Gebiete Wechsel, Jogelland, Fischbacher Alpen, Gleinund Stubalpe, Seetaler Alpen und die Koralpe. Das mittlere Mur-Mürztal wiederum
erstreckte sich von Judenburg bis Mürzzuschlag. Dieser Umstand erlaubt es in
dieser Arbeit nicht, statistische Werte für den Bezirk darzustellen.
Für den Bezirk Bruck an der Mur wurden 195168 insgesamt 2.387 landwirtschaftliche Betriebe (- 16 gegenüber 1930) mit einer Fläche von insgesamt
122.606 ha (+ 1.309 ha) gezählt. Von der landwirtschaftlich genutzten Fläche
67
68
Land- und Forstwirtschaftliche Landes-Buchführungs-Gesellschft m.b.H. (LBG.) in Wien
(Hg.): Die Lage der Landwirtschaft der Bundesländer Niederösterreich, Oberösterreich,
Steiermark und Kärnten im Berichtsjahr 1946/47. Österreichischer Agrarverlag, Wien 1949.
S. 6 und S. 26-30.
Österreichisches Statistisches Zentralamt (Hg.): Ergebnisse der land- und forstwirtschaftlichen Betriebszählung vom 1. Juni 1951 nach Gemeinden. Steiermark. Heft 9.
Österreichische Staatsdruckerei, Wien 1953.
- 25 -
(gesamt 32.290 ha) wurden 15.578 ha dem Produktionsgebiet I (Hochalpengebiet), 2.830 ha dem Produktionsgebiet II (Voralpengebiet) und 13.882 ha dem
Produktionsgebiet III (Alpenostrand) zugerechnet, wobei sich der Anzahl nach die
meisten Betriebe (1.216) im Produktionsgebiet III befanden. Nähere Details zu den
einzelnen Gemeinden finden sich im Kapitel 3.3.
Über die Technisierung der Landwirtschaft waren Daten lediglich auf Ebene des
Bundeslandes Steiermark ausfindig zu machen. Die rasante Entwicklung wird
anhand der Nachkriegsjahre 1946 und 1951 dargestellt:
Tabelle 4: Anzahl von Maschinen in der Steiermark 1946/195169
Anzahl von Maschinen in der Steiermark
1946
1951
Elektromotoren
22.140
39.349
Benzinmotoren
9.873
9.041
Dieselmotoren
1.199
2.164
Traktoren und Raupenschlepper
675
1.651
Motormäher
824
2.454
Bodenseilzüge
-
893
Seilaufzüge
-
397
Traktorpflüge
449
718
Bindemäher
280
290
Andere Mähmaschinen
1.090
6.259
Kartoffelerntemaschinen
2.725
3.859
199
529
Gebläse für Heu und Stroh
In diesen folgenden statistischen Aufzeichnungen - beispielsweise 1970 - wurden
weiters unter verschiedenen Ausführungen von Traktoren (bis einschließlich 18
PS, über 18 bis einschließlich 30 PS, über 30 bis einschließlich 50 PS usw. auch
in Bezug auf Allein-/Miteigentum bzw. betriebsfremde Maschinen) auf Landesebene bzw. Produktionsgebiete unterschieden. Bezirks- und Gemeindedaten
lagen hier nicht vor.
Ab den 90er Jahren fanden landwirtschaftliche Maschinen in Erhebungen der
Statistik Austria keinen Niederschlag mehr.
69
Österreichisches Statistisches Zentralamt (Hg.): Landesheft Steiermark auf Grund der
land- und forstwirtschaftlichen Betriebszählung vom 1. Juni 1951. Wien 1953. S. XII.
- 26 -
Im Zeitraum 1951 bis 196070 hat die Zahl der land- und forstwirtschaftlichen
Betriebe im Bezirk Bruck an der Mur auf 2.009 mit einer Gesamtfläche von
114.784 ha abgenommen. Es wurden 657 Vollerwerbsbetriebe (44.238 ha), 199
untergeordnete Zuerwerbsbetriebe (6.376 ha), 1.088 übergeordnete Zuerwerbsbetriebe (16.963 ha) und 65 Betriebe juristischer Personen (47.207 ha) gezählt.
145 Betriebe verfügten über eine Fläche von 100 ha und mehr, 893 über weniger
als 5 ha, 370 über 20 ha bis unter 50 ha.
7.299 Menschen waren in der Land- und Forstwirtschaft tätig. 3.426 davon waren
familieneigene Arbeitskräfte, die den Betrieben ständig zur Verfügung standen.
Demgegenüber fanden sich 1.799 familienfremde, ständige Arbeitskräfte.
Tabelle 5: Arbeitskräfte in der Landwirtschaft im Bezirk Bruck/M. 1960 - 199071
8.000
6.000
4.000
2.000
0
1960
1970
1980
1990
insgesamt
7.299
4.634
3.173
2.389
FE ständig
3.426
2.247
1.484
1.131
FE nicht ständig
1.218
1.020
975
805
FF ständig
1.799
859
532
272
856
508
182
181
FF nicht ständig
(Anmerkung: FE = familieneigene, FF = familienfremde)
70
71
Österreichisches Statistisches Zentralamt (Hg.): Land- und forstwirtschaftliche Betriebszählung vom 1. Juni 1960. Landesheft Steiermark. Kommissionsverlag der
Österreichischen Staatsdruckerei, Wien 1964.
Für 1960: Österreichisches Statistisches Zentralamt (Hg.): Land- und forstwirtschaftliche
Betriebszählung vom 1. Juni 1960. Landesheft Steiermark. Kommissionsverlag der
Österreichischen Staatsdruckerei, Wien 1964.
Für 1970: Österreichisches Statistisches Zentralamt (Hg.): Ergebnisse der land- und forstwirtschaftlichen Betriebszählung 1970. Landesheft Steiermark. Kommissionsverlag der
Österreichischen Staatsdruckerei. Wien 1974.
Für 1980: Österreichisches Statistisches Zentralamt (Hg.): Land- und forstwirtschaftliche
Betriebszählung 1980. Hauptergebnisse Steiermark. Österreichische Staatsdruckerei.
Wien 1983.
Für 1990: Österreichisches Statistisches Zentralamt (Hg.): Land- und Forstwirtschaftliche
Betriebszählung 1990. Länderheft Steiermark. Österreichische Staatsdruckerei. Wien
1992.
- 27 -
Für den Bezirk waren mit Stand 3.12.1960 13.681 Rinder, 650 Pferde und 11.553
Schweine verzeichnet.72 Im Veterinärjahresbericht 1960 der Bezirkshauptmannschaft Bruck an der Mur73 war über gesundheits- und hygienische Verhältnisse der
landwirtschaftlichen Haustiere wie folgt zu lesen:
Die Almwirtschaft dürfte nun ihren Tiefpunkt erreicht haben und sich
nun wieder stabilisieren. Der Großteil der Eigenweiden und kleineren
Gemeinschaftsweiden wurde aufgelassen und aufgeforstet und schreitet diese Tendenz weiter, hingegen werden die großen Gemeinschafts-,
Kommunal- und Genossenschaftsweiden reichlicher bestoßen wie in
den letzten Jahren und durch Ankauf unwirtschaftlicher Bergbauernbesitzungen durch Weidegenossenschaften neue Weidemöglichkeiten geschaffen. Durch die Wegaufschließungsaktionen der Landeskammer für
Land- und Forstwirtschaft in den letzten Jahren verfügen auch die
meisten größeren Weiden und Almen bereits über gute, mit Kraftfahrzeugen befahrbare Zufahrtswege und Straßen und da die meisten
Weidebesitzer und Auftreiber über Fahrzeugen verfügen, ist die Weidebewirtschaftung und Betreuen des Viehes wesentlich erleichtert, trotzdem ist es aber noch immer schwierig, geeignetes Almpersonal zu
finden. […]
Aufgetrieben wurden auf 82 Gemeinschaftsweiden 13 Pferde (1957:
6374), 2965 Rinder (1957: 4300), 116 Schweine (1957: 120), 17 Schafe
(1957: 55), 1169 Ziegen (1957: 13), wobei die Zahl der Ochsen und
Kühe wesentlich zurückgegangen, die der Kalbinnen angestiegen ist.
[…]
Die Pflege und Wartung der Haustiere wird durch die Technisierung der
Betriebe und Verringerung des Viehbestandes in den meisten Betrieben
zufriedenstellend durchgeführt, doch ist sie in den Betrieben, die die
Umstellung auf die geänderten Verhältnisse versäumt oder absichtlich
unterlassen haben, sehr mangelhaft. […]
Die Getreideernte war bei Weizen überdurchschnittlich, bei Gerste und
Roggen durchschnittlich. Strichweise entstanden durch starke Regenfälle teilweise mindere Erträge. Die Hackfruchternte war überdurchschnittlich und ebenso die Obsternte bei Äpfel und Birnen, jedoch die
Preise bei letzteren so nieder, daß vielfach Äpfel und Birnen verfüttert
oder nicht geerntet, da die Arbeit durch die niederen Preise nicht
bezahlt wurde. […]
Stallverbesserungen, Neu- und Umbauten werden noch ständig mit
Beratung und finanzieller Unterstützung der Landeskammer für Landund Forstwirtschat Steiermark durchgeführt und durch die in den letzten
Jahren vorgenommenen Wegaufschließungen vielfach erst ermöglicht.
Es bestehen jetzt fast zu jedem Gehöft, auch ganz entlegenen, gute mit
PKW und LKW befahrbare Zufahrten, welche nur in den Winter- und
Frühjahrsmonaten einige Wochen nicht benützbar sind und auf die
72
73
74
Amt der Steiermärkischen Landesregierung, Abteilung 13 (Hg.): Veterinär-Jahresbericht
1960 für das Bundesland Steiermark.
Bezirkshauptmannschaft Bruck an der Mur: Veterinärjahresbericht 1960 vom 18.3.1961.
Alle Zahlen für 1957: Bezirkshauptmannschaft Bruck an der Mur: Veterinärjahresbericht
1957 vom 3.3.1958.
- 28 -
meisten größeren Almen und Gemeinschaftsweiden haben bereits gute,
mit Kraftfahrzeugen erreichbare Zufahrtsstraßen. […]
Auf die Technisierung der Betriebe wird besonderen Wert gelegt, um
durch Anschaffung von Melk- und Putzmaschinen, Selbsttränkern,
Futtertische, Silos, Entmischungsanlagen, Düngerkrähne usw. Arbeitserleichterungen zu schaffen. […]
Die Wetterlage war im Berichtsjahr für die Tierhaltung im allgemeinen
günstig. Unwetterschäden sind, bis auf einige örtliche eng begrenzte
Fälle nicht aufgetreten. […]
In der vorliegenden Statistik für 197075 wurden Maschinen lediglich in Produktionsgebieten und Bodennutzungsformen ausgewiesen, was eine Bezirks- bzw. Gemeindezuordnung nicht zulässt. Interessant ist die Information, dass 312 der 1.755
land- und forstwirtschaftliche Betriebe im Bezirk über Telefon verfügten. Ein
großer Teil der Betriebe (354) bestand aus einer ideellen Kulturfläche von unter
2 ha bzw. 2 ha bis unter 5 ha (322 Betriebe). 96 Betriebe verfügten über eine
ideelle Kulturfläche von 100 ha bis unter 200 ha, 56 Betriebe über 200 ha. Es gab
546 Vollerwerbsbetriebe, 272 Zuerwerbsbetriebe, 782 Nebenerwerbsbetriebe und
67 Betriebe juristischer Personen. Die landwirtschaftliche Nutzfläche (ideell)
betrug für den gesamten Bezirk 20.977,07 ha, die ideelle Waldfläche 82.413,08
ha. Die höchste landwirtschaftliche Nutzfläche (ideell) sowie die höchste ideelle
Waldfläche des Bezirkes verzeichnete die Gemeinde Gußwerk mit 2.427,10 ha
bzw. 22.964,94 ha.
798 Betrieben wurden den Bodennutzungsformen Waldwirtschaft, Grünland-Waldwirtschaft sowie Acker-Grünland-Waldwirtschaft zugewiesen, 574 der Grünlandwirtschaft, 22 der Acker-Grünlandwirtschaft, sechs der Ackerwirtschaft und 12 der
Spezialwirtschaft. 343 Betriebe waren "ohne Bodennutzungsform" angegeben.
Der Anbau auf dem Ackerland war nach Produktionsgebiet bzw. Bodennutzungsform ausgewiesen, was eine Zuteilung nach Bezirk oder Gemeinden nicht zulässt.
Nach der angeführten Statistik gilt Selbes für die Viehwirtschaft.
75
Österreichisches Statistisches Zentralamt (Hg.): Ergebnisse der land- und forstwirtschaftlichen Betriebszählung 1970. Landesheft Steiermark. Kommissionsverlag der
Österreichischen Staatsdruckerei. Wien 1974.
- 29 -
Tabelle 6: Landwirtschaftliche Betriebe Bezirk Bruck/M. 1930 - 199076
2.500
* Keine Angabe
2.000
1.500
1.000
500
0
Gesamt
Vollerwerb
1930
1951
1960
1970
1980
1990
1999
2.403
2.387
2.009
1.755
1.470
1.321
1.122
*
*
657
619
447
360
397
Insgesamt zählte die Landwirtschaft im Bezirk 1970 4.634 Arbeitskräfte. Ein
landwirtschaftlicher Betriebsinhaber im Alter von unter 35 Jahren und vier
Betriebsinhaber über 35 Jahren hatten ein Studium an der Hochschule für Bodenkultur absolviert. Ein Betriebsinhaber (im Alter von 20 bis unter 35 Jahren) hatte
eine Ausbildung an einer höheren land- und forstwirtschaftlichen Lehranstalt
abgeschlossen, fünf Betriebsleiter mit dieser Ausbildung waren älter als 35 Jahre.
1.288 Arbeitskräfte verfügten über eine Schul- und Fachausbildung.
76
Für 1930: Bundesamt für Statistik (Hg.): Landwirtschaftliche Betriebszählung in der
Republik Österreich vom 14. Juni 1930. Ergebnisse für Steiermark. Österreichische
Staatsdrucker, Wien 1932.
Für 1951: Österreichisches Statistisches Zentralamt (Hg.): Ergebnisse der landwirtschaftlichen Statistik vom 1. Juni 1951 nach Gemeinden. Steiermark. Österreichische Staatsdruckerei, Wien 1953. (Anmerkung: Vollerwerbsbetriebe werden nicht extra ausgewiesen.)
Für 1960: Österreichisches Statistisches Zentralamt (Hg.): Land- und forstwirtschaftliche
Betriebszählung vom 1. Juni 1960. Landesheft Steiermark. Kommissionsverlag der
Österreichischen Staatsdruckerei, Wien 1964.
Für 1970: Österreichisches Statistisches Zentralamt (Hg.): Ergebnisse der land- und forstwirtschaftlichen Betriebszählung 1970. Landesheft Steiermark. Kommissionsverlag der
Österreichischen Staatsdruckerei, Wien 1974.
Für 1980: Österreichisches Statistisches Zentralamt (Hg.): Land- und forstwirtschaftliche
Betriebszählung 1980. Hauptergebnisse Steiermark. Österreichische Staatsdruckerei,
Wien 1983.
Für 1990: Österreichisches Statistisches Zentralamt (Hg.): Land- und Forstwirtschaftliche
Betriebszählung 1990. Länderheft Steiermark. Österreichische Staatsdruckerei, Wien
1992.
Für 1999: Statistik Austria - Ein Blick auf die Gemeinden. http://www.statistik.at/.
Download, 8.3.2008.
- 30 -
Nach dem Ergebnis der Viehzählung vom 3.12.197077 wurde für den Bezirk ein
Bestand von 12.861 Rindern, 266 Pferden, 9.839 Schweinen sowie 57.105
Hühnern festgestellt.
1.470 land- und forstwirtschaftliche Betriebe mit einer Fläche von 117.129 ha
waren für den Bezirk in der Betriebszählung 198078 ausgewiesen. Davon entfielen
447 auf Vollerwerbsbetriebe, 76 auf Zuerwerbsbetriebe und 886 auf Nebenerwerbsbetriebe. Es bestanden weiters 61 Betriebe juristischer Personen. Die Zahl
der Arbeitskräfte kann der zuvor angeführten Tabelle entnommen werden.
419 Betriebe wurden ohne Vieh geführt. Im Bezirk gab es auf 114 Betrieben
219 Pferde und auf 892 Betriebe 13.836 Rinder. 7.161 Schweine wurden 896 Betrieben zugeordnet, 922 Schafe teilten sich auf 88 Betriebe auf, 27.283 Legehennen wurden auf 879 Betrieben gehalten, 3.724 Masthühner auf 14 Betrieben.
Weiters gab es im Bezirk Ziegen, Enten und Gänse.
Der Bezirk Bruck an der Mur verfügte über eine landwirtschaftliche Nutzfläche von
21.323 ha, die unter anderem aus 1.517 ha Ackerland, 6.728 ha Almen und
Bergmähder sowie 77.615 ha Waldfläche bestand. 1980 waren 382 ha des
Ackerlandes mit Grün- und Silomais, 447 ha mit Winter- und Sommergerste,
155 ha mit Kleegras und 109 ha Fläche mit Kartoffeln bebaut.
Beachtung findet in der folgenden Tabelle besonders die Anbaufläche von Grünmais und Kartoffeln, vergleicht man diese mit den bebauten Flächen aus 1930.
Für Körnermais - Grünmais wurde nicht angebaut - waren 1930 8 ha Fläche ausgewiesen, für Kartoffeln 429 ha. Dies lässt nicht nur auf veränderte Anbauweisen,
sondern auch auf Änderungen in der Tierhaltung hinsichtlich Anzahl des Viehs
und dessen Fütterung, die Zunahme von Maschineneinsatz und die Verringerung
des Einsatzes von Arbeitskräften sowie die veränderte Wichtigkeit der Landwirtschaft für die Versorgung der Bevölkerung mit Lebensmitteln schließen.
77
78
Amt der Steiermärkischen Landesregierung. Fachabteilung für das Veterinärwesen (Hg.):
Veterinär-Jahresbericht 1970 für das Bundesland Steiermark.
Österreichisches Statistisches Zentralamt (Hg.): Land- und forstwirtschaftliche Betriebszählung 1980. Hauptergebnisse Steiermark. Österreichische Staatsdruckerei. Wien 1983.
- 31 -
Tabelle 7: Ackernutzung in ha im Bezirk Bruck an der Mur 1983/198679
Ackernutzung in ha
1983
1986
Winterrogen
3,85
16,84
Winterweizen
55,11
59,65
Sommerweizen
24,91
36,54
Sommergerste
298,75
248,70
Hafer
21,45
7,80
Spätkartoffel
52,51
28,49
Frühkartoffel
18,94
14,96
Zuckerrüben
0,00
0,52
Futterrüben
7,33
5,23
Gemüse
3,86
0,95
Raps und Rüben
1,56
0,26
Flachs
0,00
0,00
387,94
392,66
Luzerne
7,90
3,00
Handelsgewächse
0,00
0,00
183,04
25,78
Andere Futterpflanzen
2,01
7,04
Pferdebohne
0,00
15,80
1.069,16
864,22
144,22
140,72
1.213,38
1.004,94
Grünmais
Wechselwiese
Zwischensumme
Andere Getreidearten
Ackerland gesamt
Bruck an der Mur wies 199080 1.321 Betriebe mit einer ideellen Gesamtfläche von
112.018 ha auf, wovon 360 Betriebe (29.660 ha) im Vollerwerb, 77 (3.767 ha) im
Zuerwerb und 825 (33.859 ha) im Nebenerwerb bewirtschaftet wurden. Für 413
Betriebe war Ackerland (einschließlich nicht mehr genutzter Flächen) im Ausmaß
von 922 ha ausgewiesen, die ideelle Waldfläche von 77.426 ha verteilte sich auf
1.143 Betriebe.
79
80
Bodennutzungserhebung 1983 und 1986 des Österreichischen Statistischen Zentralamtes/
Abteilung 2 Land- und Forstwirtschaft. Zur Verfügung gestellt von DI Luef/Bezirkskammer
Bruck/Mur.
Österreichisches Statistisches Zentralamt (Hg.): Land- und Forstwirtschaftliche Betriebszählung 1990. Länderheft Steiermark. Österreichische Staatsdruckerei, Wien 1992.
- 32 -
56 Betriebe bebauten eine Fläche von 82 ha mit Winterweizen, 20 Betriebe
19 ha mit Sommerweizen, 139 Betriebe 188 ha mit Sommergerste sowie 142
Betriebe 306 ha mit Silo- und Grünmais. Weiters wurden im Bezirk neben Winterund Sommerroggen (21 ha), Wintergerste (34 ha), Körnermais (60 ha), Kleegras
(36 ha) sowie in geringeren Mengen auch Winter- bzw. Sommermenggetreide,
Pferde- bzw. Sojabohne, Kartoffel, Rüben, Winterraps zur Ölgewinnung sowie
Feldgemüse und Ananas-Erdbeeren, Rotklee und Luzerne angebaut.
Auf 851 Betrieben wurden insgesamt 145 Pferde (von 70 Betrieben), 13.749
Rinder (von 731 Betrieben), 4.528 Schweine (von 639 Betrieben), 1.385 Schafe,
102 Ziegen, 14.622 Legehennen sowie Masthühner, Kücken und Junghennen
(unter einem halben Jahr), Gänse, Enten und Truthühner gehalten.
1990 wurden in der Land- und Forstwirtschaft von Bruck an der Mur insgesamt
2.389 Arbeitskräfte gezählt. Der Großteil davon waren familieneigene, ständige
Arbeitskräfte im Alter von 35 und mehr Jahren, gefolgt von familieneigenen, nichtständigen im selben Alter. Insgesamt hatten 821 Personen eine Schul- und
Fachausbildung. Drei der insgesamt vier landwirtschaftlichen Betriebsinhaber
wiesen einen Abschluss an der Land- und Forstwirtschaftlichen Universität auf
(über 35 Jahre alt).
Weitere Details zur Landwirtschaft im Jahr 1990 finden sich bei den einzelnen
Gemeinden.
Im Zeitraum 1930 bis 2000 hat sich die Zahl der land- und forstwirtschaftlichen
Betriebe im Bezirk Bruck an der Mur auf 1.122 verringert. Im Jahr 2000 betrug die
durchschnittliche Betriebsgröße im Bezirk 111,1 ha.81 Die Haupterwerbszweige in
der Land- und Forstwirtschaft waren Rinderzucht und Forstwirtschaft. Die
Gesamtfläche des Bezirkes betrugt 130.696 ha82 und teilt sich heute wie folgt auf:
81
82
Der Obersteirer ZeitungsgmbH & Co KG (Hg.): WOCHE Obersteiermark 130 Jahre
Heimvorteil. Sondernummer 3 (von 6), 21. Juni 2007. S. 4.
Landwirtschaftskammer Steiermark. Zahlen und Fakten Bruck an der Mur:
http://www.agrarnet.at/netautor/napro4/appl/na_professional/parse.php?id=2500%2C1202555%2C%2C.
Download, 19.2.2008.
- 33 -
Tabelle 8: Verteilung der Flächen nach Nutzungsarten83
LN - Flächen
8.798 ha
6,73 %*)
Alpen
4.792 ha
3,67 %
189 ha
0,14 %
103.270 ha
79,02 %
Bauflächen
2.085 ha
1,60 %
Gewässer
872 ha**)
0,67 %
Ödland
8.276 ha
6,33 %
Sonstiges
2.414 ha
1,85 %
130.696 ha
100,00 %
Gärten
Wald
Summe
*)
ursprüngliche Angabe: 6,73 ha
ursprüngliche Angabe: 872 ha ha
**)
Stark landwirtschaftlich geprägt, d.h. dass die Agrarquote (= Anteil der Beschäftigten in der Land- und Forstwirtschaft an allen Beschäftigten)84 über 10 Prozent lag,
waren noch sieben der 21 Gemeinden des Bezirkes, wobei diese in den
Gemeinden Etmißl (12,3 Prozent), Frauenberg (18,5 Prozent), Halltal (17,8
Prozent) und St. Ilgen (16,4 Prozent) am höchsten war.85
Daten und Zahlen zur Entwicklung der land- und forstwirtschaftlichen Betriebe für
das Jahr 1999 finden sich im Anhang.
Abschließend darf hier noch der größte Grundbesitzer des Bezirkes genannt
werden:
83
84
85
Ebd.
Aufgrund der unterschiedlichen Zahlen gegenüber "Rauminformationssystem Steiermark.
Regionsprofil Bruck an der Mur" (Gesamtfläche: 139.700 ha) wurden die Daten mit der
Bezirkskammer für Land- und Forstwirtschaft Bruck an der Mur abgestimmt und die
Richtigkeit durch Fr. Glettler/DI Luef am 4.3.2008 per Mail bestätigt. Zwei Korrekturen
wurden aufgrund des Mails vorgenommen: statt 6,73 ha neu 6,73 % sowie "ha" wurde
einmal gestrichen (ursprüngliche Angabe 872 ha ha). Der Link war per 6.3.2008 nicht
abrufbar.
Amt der Steiermärkischen Landesregierung: Rauminformationssystem Steiermark.
Regionsprofil Bruck an der Mur. S. 16.
http://www.raumplanung.steiermark.at/cms/dokumente/10479348_14143456/d4b3fcaf/01_
Bruck_Mur.pdf. Download, 18.4.2007.
Statistik Austria - Ein Blick auf die Gemeinden. http://www.statistik.at/. Download, 8.3.2008.
- 34 -
Gemäß einem Gespräch mit dem Betriebsleiter der Österreichischen Bundesforste
in Gußwerk, Herrn Dr. Mattes, vom 31. März 2008 verfügen die Österreichischen
Bundesforste (Öbf) im Bezirk Bruck an der Mur über eine Fläche von 24.245 ha
und sind damit der bei weitem größte Wald- und Grundbesitzer des Bezirkes
(Territorium Steiermark siehe Anhang). Die lokale Bedeutung der Öbf in Gußwerk
und Umgebung hat sich stark verändert. War früher ein Großteil der Bevölkerung
bei den Österreichischen Bundesforsten beschäftigt, ist dies heute aufgrund der
fortschreitenden Mechanisierung ein Bruchteil. Dies ist laut Dr. Mattes auch ein
Grund für die demografische Entwicklung des Gebietes. In der Zentrale in
Gußwerk sind derzeit 23 Personen (inklusive Betriebsleiter und Stellvertreter)
beschäftigt. Für die Forstreviere Gußwerk, Wegscheid und Mariazell arbeiten
aktuell jeweils ein Revierleiter sowie insgesamt 10 Forstarbeiter.
ÖBf AG, Forstbetrieb Steiermark, Bezirk Bruck/Mur86
(Die Flächen sind den jeweiligen Forstrevieren (FR) zugeordnet.)
Forstrevier Gußwerk
Fläche in ha:
Katastralgemeinde:
8.911
60405 Weichselboden
Forstrevier Wegscheid
Fläche in ha:
Katastralgemeinde:
8.048
60401 Aschbach
Forstrevier Mariazell
Fläche in ha:
Katastralgemeinde:
7.286
60403 Mariazell, 60402 Halltal, 60404 St. Sebastian
Gesamtfläche in ha:
24.245
3.2.2. Der sekundäre Wirtschaftssektor
Im Folgenden werden jene Betriebe historisch betrachtet, die für den Bezirk nach
wie vor von besonderer Bedeutung sind. Es besteht kein Anspruch auf Vollständigkeit.
86
Daten zur Verfügung gestellt von ÖBf AG am 2.4.2008.
- 35 -
Zahlreiche Hammerwerke gab es in Kapfenberg und im Thörlgraben schon seit
dem 15. Jahrhundert. 87
Die bekanntesten Wasserhämmer entlang des Thörlbaches waren der Erlachhammer, der Mühlhammer, der Siebenbrünnerhammer und der Schinitzhammer II
(ab 1787 als Nachfolgehammer von Schinitzhammer I). Entlang der Laming zählte
der Laminghammer (bis Ende 19. Jahrhundert) und entlang der Mürz der
Höllhammer sowie der Schnitzhammer I (bis 1787) zu den bekanntesten
Wasserhämmern. Mitte des 18. Jahrhunderts wurden für den Raum Kapfenberg
noch der Höllhammer, berühmt seit 1409, der Laminghammer, der um 1839 die
Produktion der anderen beiden Hämmer weit übertraf, und der Erlachhammer, der
älteste Wasserhammer in Kapfenberg, genannt. 1829 wurde der Erlachhammer
vom Gewerken Franz Mayr sen. käuflich erworben. 1857 erwarb sein Sohn, Franz
Mayr jun., Erbauer des ersten Gussstahlwerkes 1854 in Kapfenberg, den Höllhammer sowie 1861 den Lucknerhammer und den Mühlhammer, beide am
Thörlbach gelegen. 88
Der Laminghammer, der seine Bedeutung verloren hatte, ging bei seiner
Versteigerung 1886 an den Gewerken Karl Kaltschmid, Eisenwerk GmbH, Bruck
an der Mur89, über, der 1888 eine Eisengießerei und eine Bügeleisenfabrik
errichtete.90
1858 stellte Franz Mayr (ab 1859 von Melnhof91) die industrielle Hüttenproduktion
in der Hütte in Kapfenberg um (Regenerativfeuerung von Friedrich Siemens
erfunden) "und legte den Grundstein für die späteren Böhlerwerke".92
1872 erweiterte die Innerberger Hauptgewerkschaft "mit dem Kauf der großen
Mayr-Melnhof'schen Hütte und des Bergbaues Seegraben die Gussstahlhütte
87
88
89
90
91
92
Anton L. Schuller, Helga Schuller: Steiermark. Mein Heimatland. Verlag Styria, Graz/Wien/
Köln 1997. S. 39 und Walter Zitzenbacher (Hg.): Landeschronik Steiermark. Verlag
Christian Brandstätter, Wien/ München 1988. 1. Auflage. S. 244.
Franz Stieglbauer: Kapfenberg einmal anders. Styria Verlag, Graz/Wien/Köln 2000. S. 269281.
Friedrich W. Eder: Die obersteirische Eisen- und Stahlindustrie. Grundlagen, Entwicklung
und heutige Bedeutung. Dissertation an der Hochschule für Welthandel, Wien 1949. S. 90.
Franz Stieglbauer: Kapfenberg einmal anders. Styria Verlag, Graz/Wien/Köln 2000. S. 269281.
Ebd.
Anton L. Schuller, Helga Schuller: Steiermark. Mein Heimatland. Verlag Styria, Graz/Wien/
Köln 1997. S. 39.
- 36 -
Kapfenberg"93 ihren Umfang und ihr Betätigungsfeld. Die k.k. priv. Innerberger
Hauptgewerkschaft ging 1881 in der Österreichische Alpine Montangesellschaft
auf. 94
1881 entstand durch Fusionierungen bzw. Neugründungen von Unternehmen95 die
"Österreichische Alpine Montangesellschaft", die das steirische Eisenwesen ausbauen sollte.96 Einbezogen wurden in diese Gesellschaft unter anderem "die
Neuberg-Mariazeller Gewerkschaft mit den Erzbergbauen Gollrad, Bohnkogel und
Altenberg, dem Gußwerk bei Mariazell, der Marienhütte zu Aschbach, verschiedene Hochöfen, dem Bessemer-Stahlwerk97 und dem Walzwerk in Neuberg."98
Selbständig blieben u. a. die "Feineisenfabrik Andrieu in Bruck" sowie "Fürst und
Pengg in Thörl".99 1894 kauften die Gebrüder Böhler die Hütte Kapfenberg (Stahlerzeugung) "infolge finanzieller Schwierigkeiten"100 von der Alpine-Montan.101 1897
erwarb die Finanzgruppe Karl Wittgenstein die Aktienmehrheit an der Österreichischen Alpine Montangesellschaft und nahm eine Straffung des Unternehmens
vor.102
"Wegen Versiegens der Erzbasis Gollrad und wegen zu hoher
Frachtspesen mußten 1891 die Marienhütte zu Aschbach und 1898 die
berühmte Hütte von Gußwerk, die über ein Jahrhundert den
wesentlichsten Teil des Geschütz- und Munitionsbedarfs der
österreichischen Armee gedeckt hatte, aufgelassen werden. 103
93
94
95
96
97
98
99
100
101
102
103
Franz Stieglbauer: Kapfenberg einmal anders. Styria Verlag, Graz/Wien/Köln 2000. S. 285.
Friedrich W. Eder: Die obersteirische Eisen- und Stahlindustrie. Grundlagen, Entwicklung
und heutige Bedeutung. Dissertation an der Hochschule für Welthandel. Wien 1949. S.
123-124.
Ebd. S. 89.
Walter Zitzenbacher (Hg.): Landeschronik Steiermark. Verlag Christian Brandstätter, Wien/
München 1988. 1. Auflage. S. 244.
Bessemer Prozess nach Sir Henry Bessemer (brit., 1813 - 1898): Windfrischverfahren. Das
Roheisen wird in einem mit feuerfesten, sauren Steinen ausgekleideten birnenförmigen
Gefäß (B.-Konverter, B.-Birne) mit bis zu 60 t Fassungsvermögen von unten mit Luft durchblasen. Dabei verbrennen die Eisenbegleiter, bes. der Kohlenstoff. Der B.-Prozess wird
heute nicht mehr angewendet. In: Der Brockhaus in zehn Bänden. Band I. F.A. Brockhaus
GmbH, Leipzig 2005. S. 566.
Friedrich W. Eder: Die obersteirische Eisen- und Stahlindustrie. Grundlagen, Entwicklung
und heutige Bedeutung. Dissertation an der Hochschule für Welthandel. Wien 1949. S. 90.
Österreichische Industriegeschichte GmbH, Linz (Hg.): Österreichische Industriegeschichte
1848 bis 1955. Die verpasste Chance. Ueberreuter, Wien 2005. S. 185.
Friedrich W. Eder: Die obersteirische Eisen- und Stahlindustrie. Grundlagen, Entwicklung
und heutige Bedeutung. Dissertation an der Hochschule für Welthandel, Wien 1949. S. 90.
Österreichische Industriegeschichte GmbH, Linz (Hg.): Österreichische Industriegeschichte
1848 bis 1955. Die verpasste Chance. Ueberreuter, Wien 2005. S. 192.
Friedrich W. Eder: Die obersteirische Eisen- und Stahlindustrie. Grundlagen, Entwicklung
und heutige Bedeutung. Dissertation an der Hochschule für Welthandel, Wien 1949. S. 90.
Ebd. S 93.
- 37 -
Tabelle 9: Zusammenschlüsse durch Wittgenstein-Gruppe 1897 - 1904104
1897
1904
7 Bergverwaltungen
6 Bergverwaltungen
20 Hüttenverwaltungen
8 Hüttenverwaltungen
16 Holzkohlenhochöfen
3 Holzkohlenhochöfen
7 Kokshochöfen
4 Kokshochöfen
4 Siemens-Martin-Werke
2 Siemens-Martin-Werke
6 Puddelwerke
2 Puddelwerke
9 Walzwerke
4 Walzwerke
3 Bessemer-Stahlwerke
-
Verschiedene Fabriken
-
1912 erreichte die "Alpine" ein Rekordjahr, die Kriegs- und Nachkriegsjahre bereiteten der Gesellschaft allerdings schwere Zeiten, die sich erst ab 1921 wieder
zu bessern begannen. Die Anzahl der Arbeiter erhöhte sich in den Jahren 1918
bis 1921 um 5.050 auf 17.500. Nach hoher Produktion und Beschäftigung bis
1929 belasteten danach die Auswirkungen der Weltwirtschaftskrise die Entwicklung der Gesellschaft schwer. 1939 erfolgte die Übernahme von 80 - 85 Prozent
der Aktien durch die "Reichswerke AG. Linz", der die Fusion zur "Alpine Montan
AG. Hermann Göring, Linz" folgte. Es wurde vor allem für Rüstungszwecke produziert. Nach Kriegsende prägten Demontagen und Zerstörung die Eisen- und
Stahlfirmen.105 Ab 1946 wurde die Österreichisch-Alpine Montangesellschaft
wieder selbständig und - wie auch die Eisen- und Stahlfirmen VÖST, Böhler und
Schoeller-Bleckmann106 - verstaatlicht. Beachtung fand vor allem das LD-Verfahren, das 1953 in Betrieb genommen wurde und zur Expansion beitrug.107
1973 kommt es zur Fusion mit der Oesterreichischen Alpine Montangesellschaft in Donawitz, 1978 zur Namensänderung auf VOESTALPINE AG. 1985 steht der damalige Staatsbetrieb vor dem Bankrott:
Das Unternehmen bleibt nur mit staatlicher Unterstützung zahlungsfähig. […] Im Rahmen einer Neustrukturierung großer Teile der
104
105
106
107
Ebd. S 96.
Ebd. S. 97-113.
Österreichische Industriegeschichte GmbH, Linz (Hg.): Österreichische Industriegeschichte
1848 bis 1955. Die verpasste Chance. Ueberreuter, Wien 2005. S. 196.
Oesterreichisch-Alpine Montangesellschaft:
http://aeiou.iicm.tugraz.at/aeiou.encyclop.o/o293706.htm. Download, 2.3.2008.
- 38 -
verstaatlichten Industrie entsteht 1988 die VOEST-ALPINE STAHL AG
als Vorläufer der heutigen voestalpine AG.108
Wie bereits ausgeführt verkaufte die Österreichische Alpine Montangesellschaft
1894 die "Gussstahlfabrik samt Höllhammer, Mühlhammer, Erlachhammer mit
allen Liegenschaften, Gebäuden etc." an die Gebrüder Böhler, um Geldmittel für
den Ausbau des Werkes in Donawitz zur Verfügung zu haben.109
Die Betriebsstätten wurden ebenso erweitert wie die Betriebseinrichtungen, die
Produktionszweige ausgebaut. 1904 betrug die Belegschaft des Werkes in
Kapfenberg bereits 400 Mann.110
Stand um 1870 der Handel mit Stahl und Stahlwaren für die "Firma Gebr. Böhler &
Cie. OHG" mit Sitz in Wien (ab 1924 "Gebr. Böhler & Co. Aktiengesellschaft,
Wien111) im Vordergrund, wurde ab Beginn des 1. Weltkriegs die Rüstungsproduktion ausgebaut (Kriegsmaterial im Wert von 500 Mio. Kronen im Zeitraum 1914 bis
1918), später wurden Stahlglocken und Buntmetalle bzw. Buntmetallklangkörper
erzeugt. Die Umstellung auf die Friedensproduktion nach dem 1. Weltkrieg war
schwierig, die Lage änderte sich jedoch, als ab 1933 abermals ein Aufschwung in
der Produktion von Kriegsmaterial, die ab 1938 in großem Umfang erfolgte, zu
verzeichnen war. Nach dem 2. Weltkrieg wurde die Belegschaft durch Plünderungen und Demontagen im Werk sowie die Wirtschaftssäuberungsgesetze stark
reduziert - es arbeiteten Ende Mai 1945 nur noch 467 Personen in Kapfenberg
(gegenüber 15.972 im Jänner 1945). Böhler in Kapfenberg wurde 1946 verstaatlicht und verzeichnete ab 1955 wieder einen Aufschwung, der zu Rekordumsätzen112 in den Jahren 1960 und 1961 führte.113
Böhler blieb in den 70er Jahren von sinkenden Erfolgszahlen, Stilllegungen von
Produktionsstätten, Rationalisierungsmaßnahmen und Exportproblemen nicht
108
109
110
111
112
113
Die (Erfolgs)Geschichte des voestalpine-Konzerns:
http://www.voestalpine.com/ag/de/group/overview/history.html. Download, 2.3.2008.
Franz Stieglbauer: Kapfenberg einmal anders. Styria Verlag, Graz/Wien/Köln 2000. S. 286.
Friedrich W. Eder: Die obersteirische Eisen- und Stahlindustrie. Grundlagen, Entwicklung
und heutige Bedeutung. Dissertation an der Hochschule für Welthandel, Wien 1949. S.125131.
Ebd.
Der Obersteirer ZeitungsgmbH & Co KG (Hg.): WOCHE Obersteiermark 130 Jahre
Heimvorteil. Sondernummer 2 (von 6), 19. April 2007. S. 26.
Franz Stieglbauer: Kapfenberg einmal anders. Styria Verlag, Graz/Wien/Köln 2000. S. 295316.
- 39 -
verschont.114 Den Tiefpunkt brachte der Ölschock 1974, der 1975 die Vereinigung
von Böhler, Schoeller-Bleckmann und den Guss-Stahlwerken Judenburg in die
"Vereinigte Edelstahlwerke AG (VEW)115" zur Folge hatte.116 1983 und 1987 führte
die VEW Kapfenberg die Liste der 20 größten steirischen Betriebe an.117
1988 folgte die "Neugründung der Firma Böhler durch Aufgliederung der VEW in
die Böhler GmbH und die Schoeller Belckmann GmbH".118
1991 entstand durch die Fusionierung der österreichischen Böhler Gruppe mit der
schwedischen Uddeholm Gruppe der Böhler-Uddeholm Konzern. Die Muttergesellschaft (Böhler-Uddeholm AG) war bis 1994 als 100prozentige Tochtergesellschaft der ÖIAG (Österreichische Industrieholding AG) im Eigentum der Republik
Österreich.119
Seit 11.9.2007 ist die voestalpine AG Mehrheitseigentümer der Böhler-Uddeholm
AG.120 Die Böhler Edelstahl GmbH & Co KG, Kapfenberg, die Böhler Schweißtechnik GmbH, Kapfenberg, und die Böhler Schmiedetechnik GmbH & Co KG,
Kapfenberg, sind Unternehmen des Böhler Uddeholm Konzerns.121
Als weitere bedeutende Produktionsstätte darf im Raum Bruck die Firma "Felten &
Guilleaume, Fabrik elektrischer Kabel, Stahl- und Kupferwerk AG, Werk Diemlach
und Bruck an der Mur", heute der voestalpine AG zugehörig, genannt werden. Auf
dem Boden des "Brucker Hammer" wurde bereits Mitte des 18. Jahrhunderts
Walzdraht erzeugt. Die obersteirische Produktionsstätte Diemlach wurde errichtet,
um für den Betrieb in Bruck, der ebenso stetig erweitert wurde, Rohmaterial zu
114
115
116
117
118
119
120
121
Ebd.
Böhler Edelstahl. Geschichte: http://www.bohler-edelstahl.com/b_205.htm. Download,
3.3.2008.
Der Obersteirer ZeitungsgmbH & Co KG (Hg.): WOCHE Obersteiermark 130 Jahre Heimvorteil. Sondernummer 2 (von 6), 19. April 2007. S. 26.
Otto Hwaletz, Dorit Kramer-Fischer, Helmut Lackner, Anna Maria Klein-Assmann:
Industriesystem, Region und Arbeiterbewusstsein. Das historische Beispiel der Obersteiermark nach 1945. Böhlau Verlag, Wien/Köln/Weimar 1991. S. 161.
Böhler Edelstahl. Geschichte: http://www.bohler-edelstahl.com/b_205.htm. Download,
3.3.2008.
Böhler Uddeholm. Geschichte: http://www.bohler-uddeholm.com/2810_DEU_HTML.htm.
Download, 3.3.2008.
Pressemitteilung der Böhler-Uddeholm AG vom 11.9.2007: http://www.bohleruddeholm.com/3176_3797_DEU_HTML.htm. Download, 2.3.2008.
Organigramm Böhler Uddeholm Konzern: http://www.buag.co.at/2812_DEU_HTML.htm.
Download, 2.3.2008.
- 40 -
liefern. 1900 gingen beide Werke von Friedrich Bruno Andrieu, der diese 1867
erworben hatte122, an "Felten & Guilleaume" über. 1949 waren in beiden Werken
gemeinsam 2.000 Personen beschäftigt. 2001 arbeitetet in der heutigen VA
Austria Draht GmbH Bruck an der Mur 591 Personen.123
In der Nähe dieses Werkes befand sich die Papierfabrik M. Diamant, die 1881 als
Ergänzung zum 1878 errichteten Werk in Deuchendorf bei Kapfenberg neu
errichtet wurde und neben einer Papierfabrik eine Zellulosefabrik sowie eine
Großkraftholzschleiferei umfasste. Vom ursprünglichen Werk in Deuchendorf
wurde später auch die Holzschleiferei nach Bruck verlegt.124 Seit 1996 gehört die
Papierfabrik dem norwegischen Papierkonzern Norske Skog an.125 Die Fa. Norske
Skog Bruck GmbH, eine moderne Papierfabrik im nordöstlichen Teil der Stadt
Bruck an der Mur, zählte im Jahr 2000 mit EUR 388 Mio. und 590 Beschäftigten
zu den umsatzstärksten Unternehmen des Bundeslandes Steiermark.126
Thörl zählt "zu den ältesten Eisenstätten der Steiermark"127. Das erste Hammerwerk, ein einfacher, wasserradgetriebener Rauheisenhammer, wurde im 14. Jahrhundert errichtet128. Der Stammvater der heute tätigen Pengg in Thörl, Carl
Engelbrecht Pengg, wurde 1724 geboren.129
1870 bestanden die Johann Pengg Eisenwerke und Drahtzüge in und bei Thörl
aus folgenden Objekten: im eigentümlichen Besitz befanden sich die Frisch- und
Walzhütte zu Thörl am Fölz-Stübmingerbach nebst Drahtfabrik und Drahtzug am
St. Ilgnerbach und Streckhammer in der Au, der Schürhagglhammer (Au) sowie
122
123
124
125
126
127
128
129
Christa Fuchs: Bruck an der Mur. Geschichte und G'schichterln. Bruck an der Mur 2006. S.
43.
Amt der Steiermärkischen Landesregierung: Rauminformationssystem Steiermark.
Regionsprofil Bruck an der Mur.
http://www.raumplanung.steiermark.at/cms/dokumente/10479348_14143456/d4b3fcaf/01_
Bruck_Mur.pdf. S. 15. Download, 18.4.2007.
Werner Strahalm: Bruck an der Mur eine Stadtgeschichte. Edition Strahalm, Graz 1997.
S.93.
Norske Skog:
http://old.norskeskog.com/dt_full.asp?tgid=10590&mgid=10592&gid=10592&g10590=x&.
Download, 3.3.2008.
Harald Hitz, Wolfgang Sitte (Hg.): Das östliche Österreich und benachbarte Regionen.
Edition Hölzel, Wien 2002. S. 227, S. 237.
Maja Loehr: Thörl. Geschichte eines steirischen Eisenwerkes. Verlag für Geschichte und
Politik, Wien 1952. S. 1-2.
Ebd. S. 2.
Josef Riegler: Geschichte der Gemeinde Thörl. Verlag Josef Riegler, Hausmannstätten/
Graz 1994. S. 369.
- 41 -
der Seebachhammer (Seebach bei Turnau) waren gepachtete Betriebsstätten.
1870 verzeichnete die Firma Pengg 70 Arbeiter (inkl. Holzarbeiter und Pferdeknechte). 1871 wurde die neu errichtete Margarethenhütte in Betrieb genommen,
1885 die "Hansenhütte" in Einöd bei Kapfenberg (vormals Pacherneggsche
Sensenwerk) erworben. 1890 bestand der Thörler Werkskomplex aus der
Frischhütte in Thörl (26 Mann Belegschaft), dem Walzwerk Margarethenhütte (56
Mann, 2 Jugendliche), dem Hammerwerk Wappenstein (24 Mann), der Drahtfabrik
in Thörl (28 Mann, 4 Jugendliche) sowie der Hufnaglfabrik in Einöd (3 Werkmeister, 26 Mann, 12 Weiber, 8 Jugendliche).130
Neben dem Kauf der Hämmer in der Au wurde der Werkskomplex 1900 durch den
Zukauf des beachtlichen Fürst'schen Industriebesitzes (Werk in Thörl, Unterer
Schloßhammer, Kropfmühle und Feindrahtzug in St. Ilgen, Drahtstiftenfabrik Zwain
sowie mit diesen Werken verbundene Wasserrechte am Thörler- und St. IlgnerBach, elektrische Beleuchtungsanlagen, Werksgeleisen, maschinelle Einrichtung,
Werksfuhrwerk etc.) erweitert.131 Alle Werkszeichen, Schutzmarken und das Recht
zur Führung der Bezeichnung "K. k. priv. Drahtfabrik" wechselten mit dem Verkauf
den Besitzer, der Werkskomplex hieß ab nun "Joh. Pengg Draht- und Walzwerke".132
1905 zählte der Betrieb 494 Beschäftigte133 und umfasste folgende Betriebe:
Frischerei und Puddelhütte in Thörl, Drahtfabriken in Thörl, Aue und Büchsengut,
Drahtstiftenfabrik
Zwain,
Walzwerk
Margarethenhütte,
Pflugwarenfabrik
in
Wappensteinhammer, Maschinhufnaglfabrik und Erzeugung mit Wassergas
geschweißten Ketten in Hansenhütte.134
130
131
132
133
134
Maja Loehr: Thörl. Geschichte eines steirischen Eisenwerkes. Verlag für Geschichte und
Politik, Wien 1952. S. 97-101.
Ebd. S. 106-107.
Josef Riegler: Geschichte der Gemeinde Thörl. Verlag Josef Riegler, Hausmannstätten/
Graz 1994. S. 379.
Ebd. S. 385.
Maja Loehr: Thörl. Geschichte eines steirischen Eisenwerkes. Verlag für Geschichte und
Politik, Wien 1952. S. 108-109.
- 42 -
Überblicksmäßig darf nun auf die weitere Entwicklung der "Joh. Pengg Draht- und
Walzwerke"135 eingegangen werden, wobei diese lediglich die im Bezirk Bruck
gelegenen Betriebsstätten betrifft:
1910:
Durch Auflassung der Frischerei wird die eigene Stahlerzeugung
eingestellt.
1923:
Gründung der Steirischen Kettenfabrik Pengg-Walenta (PEWAG).
1932:
Gründung des Thörler Kabelwerks.
1937:
Errichtung der Vinzenzturbine am St. Ilgner Bach.
1938:
Abtretung des Wappensteinhammers und damit verbunden der Pflugwarenerzeugung an die Firma Vogel & Noot AG.
1940/41: Übersiedlung der Stifterei von Zwain nach Büchsengut. Neue Drahtseilerei in Thörl.
1945:
Das Werk wurde durch großen Einsatz der Belegschaft am Wiederaufbau von der Verstaatlichungswelle nicht erfasst.
1950:
In Thörl erreichte die Produktion die Hälfte des Wertes von 1937 und
damit mehr als die Jahre zuvor möglich war.
1952/53: Durch Umleitung des Thörlbaches kann das Firmenareal in Unterthörl
erweitert werden.
1954:
Übersiedlung der Weberei in das Büchsengut.
1962:
Eröffnung des Kabelwerks in Einöd.
1965/66: Ausbau Margarethenhütte.
1970/71: Umbau der Margarethenhütte.
1971:
Einstellung des Betriebes der Drahtweberei. Umfangreiche Investitionen
bei Drahtzug und Seilerei. Mangel an Arbeitskräften und Produktionskapazität.
1974:
Ausbau der Seilerei und des Walzwerkes.
1980:
Enteignung der Penggschen Berggerechtigkeiten u. a. in Greith durch
das neue Berggesetz.
1983:
Errichtung einer Rindenverbrennungsanlage in Thörl.
1990:
Umstrukturierung des Unternehmens um konkurrenzfähige Marktbearbeitung zu gewährleisten. Stilllegung von Stifterei und Seilerei. Selb-
135
Josef Riegler: Geschichte der Gemeinde Thörl. Verlag Josef Riegler, Hausmannstätten/
Graz 1994. S. 385-396.
- 43 -
ständige Gesellschaft "Joh. Pengg GmbH" (Drahtwerk) sowie "PenggBreitenfeld Kabel AG" (Kabelwerke von Pengg und Breitenfeld sowie
Vertriebsfirma Eichmann KG). Muttergesellschaft ist die "Joh. Pengg
Holding Gesellschaft mbH".
1992:
Umbenennung von Walzwerk Margarethenhütte in "Endloswalzwerk
Pengg GesmbH".
1993:
Weitere Großinvestitionen in Hubertushütte und Walzwerk fertig gestellt.
Im Raum Thörl und Kapfenberg bestehen heute die Firmen "Joh. Pengg AG,
Thörl" (Joint Venture Berndorf AG136) und "Pengg Kabel GmbH" (Kapfenberg), die
1900 als Pengg Breitenfeld Kabel AG gegründet und seit 2005 zu einem
Unternehmen der Wilms-Gruppe wurde.137
Aus der 1923 gegründeten Kettenfabrik Pengg-Walenta138 ging 1993 die Pewag
Austria139 hervor, die auch einen Standort in Kapfenberg hat.
Die RHI AG140 mit Unternehmenssitz in Wien ist heute ein global agierender
Industriekonzern mit über 100 Produktions- und Dienstleistungsstandorten auf fünf
Kontinenten und 7.400 Mitarbeitern. Die im Jahr 1899 gegründete Veitscher
Magnesitwerke Actien-Gesellschaft wurde im Jahr 1993 mit der 1908 gegründeten
Radex Austria (damals "Austro-American Magnesite Company", Millstätter Alpe/
Kärnten) zur Veitsch-Radex AG fusioniert. Nach Umwandlung in die VeitschRadex GmbH & Co wurde diese zur 100prozentigen Konzerntochter der RHI.
Einen Standort hält die RHI in Breitenau, wo bereits seit dem 14. Jahrhundert
goldhaltige Arsenkieslagerstätten und seit dem 16. Jahrhundert kleinere Eisenerzvorkommen abgebaut wurden. Mit der Gewinnung von Rohmagnesit wurde in der
Breitenauer Lagerstätte erst Anfang des 20. Jahrhunderts begonnen, nachdem
136
137
138
139
140
Berndorf AG - Joint Ventures:
http://www.berndorf.at/SITES/Deutsch/bereiche/joint_ventures/draehte.php. Download,
6.3.2008.
Pengg Kabel - Geschichte:
http://www.penggkabel.at/pengg.php?cat=Unternehmen&sm_name=Historie&sitename=G
eschichte. Download, 6.3.3008.
Pewag Austria - Betriebsstandorte: http://www.pewag.at/company/portrait.php. Download,
6.3.2008.
Obersteiermark-Agentur der SfG: pewag und die Welt der Ketten.
http://www.sfg.at/downloads/docs/2238_2135_sfgpewag.pdf. Download, 6.3.2008.
RHI - Unternehmensportrait. www.rhi-ag.at. Download, 2.4.2008.
- 44 -
dieser 1867 entdeckt wurde. Im Jahr 1906 wurden Untersuchungsstollen angelegt
und eine Schachthütte erbaut.141 "1907 waren Bergbau und Hütte betriebsbereit."142
Die gute Entwicklung der Anfangsjahre (Abbau 1907 9.539 t und 1908 33.329 t
Rohmagnesit) wurde durch den 1. Weltkrieg unterbrochen (Abbau 1914: 61.149 t
Rohmagnesit), konnte die Kriegsfolgen jedoch einigermaßen gut überwinden.
Nach weiterer positiver Entwicklung musste das Werk 1926 aufgrund eines
Konjunktureinbruchs stillgelegt werden. 1927 wieder in Betrieb genommen, folgte
abermals nach einem zwischenzeitlichen Aufschwung die Weltwirtschaftskrise, die
auch den Magnesitbergbau in Breitenau nicht verschonte.143
"1932 war der Bergbau total eingestellt, 1933 nur vier Monate tätig und
1934 sechs Monate in Produktion. Die Betriebszeiten der Jahre 1936
und 1937 beliefen sich auf zehn beziehungsweise neun Monate. Erst
die 1938 eintretende Ausweitung des Inlandsmarktes und die
anschließende kriegsbedingte Konjunktur ließen die Produktionszahlen
[…] wieder ansteigen. […] Die Folgen des Zusammenbruchs von 1945
bedeuteten für Breitenau einen Stillstand von 15 Monaten." 144
In den ersten Nachkriegsjahren wurde allmählich von Tagbau auf Stollenbau
umgestellt und schließlich laufend in Mechanisierung und Modernisierung des
Werkes investiert. 1960 konnten bereits 315.128 t Rohmagnesit gefördert werden,
1970 sogar 552.172 t. In den 90er Jahren des 20. Jahrhunderts wurden von der
100 Mann starken Belegschaft jährlich zirka 370.000 t Rohmagnesit (Grubenbau)
und 220.000 t Versatzmaterial (Tagbau) gefördert. 145
Die Unternehmenschronik146 der Firma Heidenbauer berichtet, dass das heutige
Unternehmen aus der am 30.3.1946 von Alois Heidenbauer sen. gegründeten
"Schlosserei Heidenbauer", Feldgasse, in Bruck an der Mur hervorging, die schon
1963 in einen Neubau in der Wiener-Straße umzog. 1973 kam es zur Erweiterung
der Stahlbaufertigungshalle. Nach dem Erwerb der Firm Frana (Wien), kam es
141
142
143
144
145
146
Ernst Gabler: Der Magnesitbergbau Breitenau. In: Gert Christian (Hg.): Die Breitenau.
Marktgemeinde am Fuße des Hochlantsch. Eigenverlag der Marktgemeinde Breitenau am
Hochlantsch. 1989.
Ebd. S. 39.
Ebd.
Ebd.
Ebd. S. 40.
Heidenbauer - Unternehmenschronik. http://www.heidenbauer.com/. Download, 6.3.2008.
- 45 -
1989 zur Gründung der "Metallbau Heidenbauer & Frana GmbH" (Wien), die 1992
in "Metallbau Heidenbauer & Blaha" umbenannt wurde. Das Unternehmen verzeichnete ab 1990 einige Gründungen und Beteiligungen an anderen Unternehmen, errichtete 1995 ein Werk in Wiener Neudorf, übernahm 2000 die Firma
"Lenhardt Metallbau und Dachdecker GmbH" in Bruck an der Mur und erweiterte
ihr Werk sowie den Produktionsbereich laufend. Heute zählt Metallbau Heidenbau
zu den beschäftigungsstärksten Produktionsunternehmen147 im Bezirk Bruck an
der Mur.
Zu den industriell-gewerblichen Zentren des Bezirkes zählen heute die Städte
Bruck an der Mur und Kapfenberg. Die Metallerzeugung und -bearbeitung sowie
die Herstellung von Metallerzeugnissen in 241 Betrieben der Sachgütererzeugung
waren 2001 die beschäftigungsstärksten Branchen in Industrie und produzierendem Gewerbe. Nur 16 dieser Betriebe (ohne Bauwesen) wiesen mehr als 100 Beschäftigte auf. 1.700 Beschäftige wurden für das Bauwesen (166 Betriebe) verzeichnet, wobei hier gemäß Arbeitsstättenzählung 2001 - wie bei Betrieben der
Sachgütererzeugung - Betriebe, die weniger als 20 Personen beschäftigen,
dominierten.148
Tabelle 10: Die beschäftigungsstärksten Produktionsbetriebe 2004149
Böhler Edelstahl GmbH, Kapfenberg
1960
VA Austria Draht GmbH, Bruck/Mur
591
Norske Skog GmbH, Bruck/Mur
566
Böhler Schmiedetechnik GmbH, Kapfenberg
376
Pewag Austria GmbH, Hansenhütte, Kapfenberg
283
Böhler Schweißtechnik GmbH, Kapfenberg
214
Pengg Austria AG (Draht- und Walzwerk), Thörl
194
RHI Factories, Veitsch Radex, Breitenau/Hochlantsch
179
Heidenbauer Metallbau, Bruck/Mur
121
Quelle: Arbeitsmarktservice Österreich
147
148
149
Amt der Steiermärkischen Landesregierung: Rauminformationssystem Steiermark.
Regionsprofil Bruck an der Mur.
http://www.raumplanung.steiermark.at/cms/dokumente/10479348_14143456/d4b3fcaf/01_
Bruck_Mur.pdf. S. 15. Download, 18.4.2007.
Ebd.
Ebd.
- 46 -
3.2.3. Der tertiäre Wirtschaftssektor
Aufgrund der Themenschwerpunkte Landwirtschaft und Industrie wird auf den
Bereich Wirtschafts- und private sowie öffentliche Dienstleistungen nicht detailliert
eingegangen. Der Vollständigkeit halber werden diese hier dennoch kurz erwähnt.
Die Sparte Tourismus wird näher erläutert, spielte diese doch im Hinblick auf die
Vermietung von Fremdenzimmern durch land- und forstwirtschaftliche Betriebe
über einige Jahre hinweg eine besondere Rolle.
Mit mehr als 70 Prozent der Dienstleistungsarbeitsplätze des Bezirkes führen auch
hier Bruck an der Mur und Kapfenberg.150
Als beschäftigungsstärkste Branchen sind nach Arbeitsstättenzählung 2001
-
Handel und Reparatur mit mehr als 4.200 Beschäftigten,
-
Verkehr und Nachrichtenübermittlung mit mehr als 2.100 Beschäftigten und
-
das Gesundheitswesen mit rund 2.000 Beschäftigten
anzuführen.151
Tabelle 11: Die beschäftigungsstärksten Dienstleistungsbetriebe 2004152
LKH-Bruck/Mur, Stmk. KA GmbH
742
Neurologisches Therapiezentrum GmbH, Kapfenberg
146
Leiner, Möbelhaus, Bruck/Mur
118
Interspar, Kaufhaus, Kapfenberg
81
Quelle: Arbeitsmarktservice Österreich
Eine besondere Stellung im tertiären Wirtschaftssektor nahm der Fremdenverkehr
in verschiedenen Teilen des Bezirkes ein. Für 2001 wies das Hotel- und Gastgewerbe im Bezirk Bruck 1.447 Beschäftigte aus. Die höchsten Werte am Anteil aller
Beschäftigten wurde in den Gemeinden Etmißl (rund 25 Prozent), Frauenberg (33
Prozent), Halltal (21 Prozent) und St. Ilgen (rund 25 Prozent) gemessen. Die
150
151
152
Amt der Steiermärkischen Landesregierung: Rauminformationssystem Steiermark.
Regionsprofil Bruck an der Mur. S. 16.
http://www.raumplanung.steiermark.at/cms/dokumente/10479348_14143456/d4b3fcaf/01_
Bruck_Mur.pdf. Download, 18.4.2007. S. 15.
Ebd. S. 15.
Ebd. S. 15.
- 47 -
meisten Beschäftigten des Hotel- und Gastgewerbes im Bezirk entfielen auf
Kapfenberg (rund 24 Prozent), gefolgt von Bruck an der Mur (etwa 21 Prozent)
und Mariazell (rund 17 Prozent). 153
Ob im Raum Aflenz-Kurort, dem Hochschwabgebiet, dem Wallfahrtsort Mariazell,
am Grünen See in Tragöß oder in der Bärenschutzklamm in Mixnitz bei Pernegg um nur einige wenige besuchenswerte Orte des Bezirkes zu nennen - Bruck an
der Mur bietet viele Möglichkeiten, Erholung zu finden.
Trotzdem zeigten für 2005 fast alle Gemeinden des Bezirkes rückläufige Nächtigungszahlen (gesamt 370.163154). Auszunehmen sind hier die Gemeinden Bruck
an der Mur, Gußwerk, Oberaich, Pernegg, Parschlug, St. Ilgen, St. Katharein an
der Laming, St. Lorenzen im Mürztal und St. Sebastian.155
Abbildung 4: Nächtigungsentwicklung 1995 - 2005156
153
154
155
156
Amt der Steiermärkischen Landesregierung: Rauminformationssystem Steiermark.
Regionsprofil Bruck an der Mur. S. 16.
http://www.raumplanung.steiermark.at/cms/dokumente/10479348_14143456/d4b3fcaf/01_
Bruck_Mur.pdf. Download, 18.4.2007.
Fremdenverkehrsstatistik: Nächtigungen Bezirk Bruck an der Mur 1979 - 2007.
http://www.verwaltung.steiermark.at/cms/ziel/582240/DE/. Download, 8.3.2008.
Der Obersteirer ZeitungsgmbH & Co KG (Hg.): WOCHE Obersteiermark 130 Jahre
Heimvorteil. Sondernummer 4 (von 6), 16. August 2007.
Amt der Steiermärkischen Landesregierung: Rauminformationssystem Steiermark.
Regionsprofil Bruck an der Mur.
http://www.raumplanung.steiermark.at/cms/dokumente/10479348_14143456/d4b3fcaf/01_
Bruck_Mur.pdf. S. 16. Download, 18.4.2007.
- 48 -
Laut Fremdenverkehrsstatistik registrierte der Bezirk Bruck 668.198 Nächtigungen
im Jahr 1980, 491.939 Nächtigungen 1990, 374.107 im Kalenderjahr 2000 und
363.351 Nächtigungen für das Jahr 2007. 157
In Mariazell verzeichnete man beispielsweise in den 60er-Jahren des 20. Jahrhunderts bis zu 250.000 Nächtigungen jährlich, 1982 noch 220.000 Nächtigungen,
im Jahr 2000 waren es nur noch 100.000.158
Ähnlich zeigte sich die Entwicklung in Aflenz-Kurort, wo in den 70er Jahren
durchschnittlich 120.000 Gäste jährlich nächtigten. Im Jahr 2007 lag die Zahl bei
etwas über 50.000 Nächtigungen, wobei mehr als die Hälfte auf das RehabZentrum fielen.159
Seit 1980 ging die Zahl der Fremdenverkehrsbetriebe - getrennt nach Sommerhalbjahr (SHJ) und Winterhalbjahr (WHJ) - wie folgt zurück:
900
800
700
600
500
400
300
200
100
Betriebe SHJ
2007
2006
2005
2004
2003
2002
2001
2000
1999
1998
1997
1996
1995
1994
1993
1992
1991
1990
1989
1988
1987
1986
1985
1984
1983
1982
1981
1980
0
Betriebe WHJ
Abbildung 5: Fremdenverkehrsstatistik: Betriebe Bruck an der Mur 1980 - 2007160
157
158
159
160
Fremdenverkehrsstatistik: Nächtigungen Bezirk Bruck an der Mur 1979 - 2007.
http://www.verwaltung.steiermark.at/cms/ziel/582240/DE/. Download, 8.3.2008.
Ebd. S. 4.
Ebd. S. 7.
Fremdenverkehrsstatistik: Nächtigungen Bezirk Bruck an der Mur 1979 - 2007.
http://www.verwaltung.steiermark.at/cms/ziel/582240/DE/. Download, 8.3.2008.
- 49 -
Die Tourismusgebiete des Bezirkes werden aufgrund ihrer topographischen
Besonderheiten in die "Region Hochschwab" und die "Region Mariazell" geteilt.
Diese Gebiete unterscheiden sich hinsichtlich ihres Angebotes zwar wesentlich
voneinander, gleichen sich aber bei strukturellen Problemen und den Ausgangsbedingungen für eine etwaige Entwicklungsarbeit.161
1994 wurden in einer Forschungsarbeit von Manfred Saurug und Peter
Stoppacher folgende Merkmale eines Kreislaufs als Erklärungsmodell für rückläufige Besucherzahlen und Einnahmen aufgezeigt:
-
Versäumnisse in der Angebotsstruktur
rückläufige Gästezahlen auch durch gesamtwirtschaftliche Entwicklung mitbedingt
fehlende Mittel für betriebliche Investitionen
Personalmangel bzw. schlecht ausgebildetes Personal
kaum Kooperation der Gemeinden und Betriebe
sinkende Motivation der Nachfolgegeneration, Gastronomiebetriebe aufgrund der sinkenden Erträge weiterzuführen.162
Laut Regionsprofil Bruck an der Mur hat sich "die Qualität des Angebots [...] in den
vergangenen Jahren nur wenig verbreitert".163
Der Fremdenverkehr wurde auch für die Landwirtschaft wichtig, da er zusätzliche
Einkünfte bringen konnte, erkannte man dessen Bedeutung auch nicht sofort.
Dennoch wurden schon früh von Bauern Zimmer vermietet sowie Hotels und
Gaststätten mit landwirtschaftlichen Produkten beliefert. 1903 wurde in Mooshuben bei Mariazell ein "Touristen-Gasthaus" errichtet und auch das Tragössertal
erkannte schon früh den Wert des Fremdenverkehrs. Nach schwierigen Jahren
der Kriegs- und Nachkriegszeit besserte sich die Lage gegen Ende der 20er Jahre
zunehmend, spielte allerdings im Dritten Reich abermals kaum eine Rolle für
Nebenerwerbsbauern. In den 50er und 60er Jahren wurde begonnen, nicht mehr
benötigte Almhütten und Ställe um deren Erhaltung zu gewährleisten für
161
162
163
AMV Arbeitsmarktverwaltung (Hg.): Das Licht am Ende des Tunnels. Herausforderungen
im Regional- und Wirtschaftspolitik in einem "alten Industriegebiet" am Beispiel des
Bezirkes Bruck an der Mur. Forschungsarbeit von Manfred Saurug und Peter Stoppacher.
Sozialwissenschaftliche Forschung & Entwicklung, Graz 1994. S. 78.
Ebd. S. 80.
Amt der Steiermärkischen Landesregierung: Rauminformationssystem Steiermark.
Regionsprofil Bruck an der Mur. S. 16.
http://www.raumplanung.steiermark.at/cms/dokumente/10479348_14143456/d4b3fcaf/01_
Bruck_Mur.pdf. Download, 18.4.2007.
- 50 -
touristische Zwecke zu verpachten. 1968 zählte man im Almgebiet von AflenzTurnau bereits 42 Hütten und 3 Ställe, die zu Gänze sowie 12 Hütten, die teilweise
verpachtet wurden. Zunehmende Bedeutung erlangte der "Urlaub am Bauernhof".
1980 war der Höhepunkt der Entwicklung allerdings bereits erreicht.164
Man zählte 1980 im Bezirk bei der land- und forstwirtschaftlichen Betriebszählung
für Bruck 173 Betriebe (1970: 195165) mit 729 Fremdenzimmern (1970: 894166),
allen voran die Gemeinde Turnau mit 163 Zimmern (32 Betriebe) gefolgt von
Gußwerk mit 71 Zimmern in 17 Betrieben.167 Es kam zu einem starken Rückgang
an Betrieben und Betten, was die Zahl auf 118 Betriebe mit 597 Zimmer im Jahr
1990 sinken ließ. Turnau verzeichnete mit Abstand am meisten landwirtschaftliche
Betriebe mit Fremdenzimmern (20) und der höchsten Bettenanzahl (106) im
Bezirk. Frauenberg und St. Marein im Mürztal wiesen keine Fremdenzimmer
landwirtschaftlicher Betriebe auf.168
Damit schlossen sich auch die landwirtschaftlichen Betriebe mit Fremdenzimmern
der allgemeinen Entwicklung im Fremdenverkehr an. Der Großteil der Betriebe
hatte sich - entgegen der Entwicklung in der steirischen Thermenregion oder dem
Ennstal - den Anforderungen des Fremdenverkehrs und den anderswo üblichen
Standards nicht angeschlossen oder anschließen können "und so mancher
Nebenerwerbslandwirt gab den Betrieb auf oder stellte die Fremdenbeherbergung
ein".169
164
165
166
167
168
169
Bernhard A. Reismann: Landwirtschaft inmitten der Industrie. Die östliche Obersteiermark.
In: Ernst Bruckmüller, Ernst Hanisch, Roman Sandgruber, Norbert Weigl (Hg.): Geschichte
der österreichischen Land- und Forstwirtschaft im 20. Jahrhundert. Regionen. Betriebe.
Menschen. Ueberreuter, Wien 2003. S. 432-438.
Österreichisches Statistisches Zentralamt (Hg.): Ergebnisse der land- und forstwirtschaftlichen Betriebszählung 1970. Landesheft Steiermark. Kommissionsverlag der Österreichischen Staatsdruckerei. Wien 1974.
Ebd.
Österreichisches Statistisches Zentralamt (Hg.): Land- und forstwirtschaftliche Betriebszählung 1980. Hauptergebnisse Steiermark. Österreichische Staatsdruckerei. Wien 1983.
Österreichisches Statistisches Zentralamt (Hg.): Land- und Forstwirtschaftliche Betriebszählung 1990. Länderheft Steiermark. Österreichische Staatsdruckerei, Wien 1992.
Bernhard A. Reismann: Landwirtschaft inmitten der Industrie. Die östliche Obersteiermark.
In: Ernst Bruckmüller, Ernst Hanisch, Roman Sandgruber, Norbert Weigl (Hg.): Geschichte
der österreichischen Land- und Forstwirtschaft im 20. Jahrhundert. Regionen. Betriebe.
Menschen. Ueberreuter, Wien 2003. S. 438.
- 51 -
3.3.
Gemeinden des Bezirkes
Die dem Bezirk zugehörigen 21 Gemeinden werden im Folgenden kurz vorgestellt.
Dabei wird in alphabetischer Reihenfolge der Gemeinden auf gegenwärtige
Flächen, die Bevölkerungsentwicklung seit 1869, die aktuelle Beschäftigungsstruktur (ohne Kinder, Schüler, Studenten, Pensionisten, Rentner) und - tabellarisch - auf die Pendlertätigkeit anhand der Volkszählung 2001 eingegangen.
Abbildung 6: Die Gemeinden des Bezirkes Bruck an der Mur170
170
Amt der Steiermärkischen Landesregierung: Rauminformationssystem Steiermark.
Regionsprofil Bruck an der Mur.
http://www.raumplanung.steiermark.at/cms/dokumente/10479348_14143456/d4b3fcaf/01_
Bruck_Mur.pdf. S. 8. Download, 18.4.2007.
- 52 -
Landwirtschaftliche Entwicklungen werden, da Aufzeichnungen auf Gemeindeebene bis 1951 nicht vorhanden sind, anhand der landwirtschaftlichen Betriebszählungen 1951, 1970 und 1990 aufgezeigt. Den aktuellen Daten zur Landwirtschaft liegen die Agrarstrukturerhebungen 1995 und 1999 zugrunde, wobei hier
nicht wie bisher zwischen Vollerwerb, Zuerwerb, Nebenerwerb und Betriebe
juristischer Personen, sondern lediglich zwischen Haupterwerb, Nebenerwerb und
Betrieben juristischer Personen unterschieden wird. Da dadurch ein ungenauer
Vergleich entstehen würde, werden die Zahlen für 1995 und 1999 je Gemeinde im
Anhang beigefügt.
3.3.1. Gemeinde Aflenz-Kurort
Vom Ende des 19. Jahrhunderts an gab es Bestrebungen des Marktes Aflenz,
sich aus dem Verband der Ortsgemeinde Aflenz (bestehend aus der Marktgemeinde Aflenz, der Ortsgemeinde Thörl und der Ortsgemeinde Aflenz Land) zu
lösen. Im Sommer 1919 wurde dieses Vorhaben umgesetzt, die gesetzliche
Anerkennung als Kurort erfolgte im Juli 1920.171 Die Fläche der Marktgemeinde
Aflenz-Kurort beträgt heute 16,1 km², die Seehöhe des Hauptortes liegt bei 763 m
über dem Meeresspiegel.172
Aflenz ist vor allem für Sommerfrische (z.B. Alm-/Bergwanderungen), aber auch
für Winterurlaub (z.B. Ausbau Schi-Abfahrt Bürgeralm ab 1928; Bau einer
Liftanlage ab 1950; laufende Weiterentwicklung) bekannt. Die Landesbahnstrecke
Kapfenberg - Au-Seewiesen steigerte bereits ab 1893 die Frequenz bei Gästen.173
(Der Personenverkehr wurde aber bereits 1959 wieder eingestellt.174) Die aktuelle
Situation im Tourismus findet sich unter Kapitel 3.2.3.
171
172
173
174
Josef Riegler: Aflenz. Geschichte eines obersteirischen Marktes und Kurortes. Aflenz
Kurort 1990. S. 276 - 278.
Landesstatistik Steiermark (Quelle Statistik Austria) - Aflenz-Kurort:
http://www.verwaltung.steiermark.at/cms/dokumente/10058422_1521375/e8f25ff6/60201.xl
s. Download, 18.2.2008.
Josef Riegler: Aflenz. Geschichte eines obersteirischen Marktes und Kurortes. Aflenz
Kurort 1990. S. 285-295.
Erlebnis Bahn - Thörler Bahn: http://www.erlebnisbahn.at/information/nachbar.php.
Download, 10.3.2008.
- 53 -
Tabelle 12: Bevölkerungsentwicklung Aflenz-Kurort 1869 - 2006175
Von den 1.039 Einwohnern waren 2001
468 berufstätig. Die allgemeine Erwerbsquote
betrug
(51,8 Prozent
insgesamt
45,0 Prozent
Männer,
38,6 Prozent
Frauen). 1,1 Prozent der Erwerbstätigen
arbeiteten in der Land- und Forstwirtschaft
(1991: 2,8 Prozent, 1981: 5,0 Prozent),
26,1 Prozent in Industrie, Gewerbe, Bauwesen
(1991:
33,6
Prozent,
1981:
33,5 Prozent) sowie 72,8 Prozent im Dienstleistungsbereich (1991: 63,5 Prozent,
1981: 61,5 Prozent). Nach dem Bevölkerungsregister betrug die Zahl der Einwohner per 1.1.2007 1.043 und setzte damit die Schwankungen in der Bevölkerungsentwicklung der Gemeinde seit 1951 fort.176
Tabelle 13: Pendlertätigkeit Aflenz-Kurort 1981 - 2001177
Veränderung
Pendeltätigkeit
Beschäftigte am Wohnort
Beschäftigte am Arbeitsort
Einpendler
Auspendler
Pendlersaldo
Einpendler in % d. Besch. am Arbeitsort
Auspendler in % d. Besch. am Wohnort
2001
1991
1981
449
425
248
272
-24
58,4%
60,6%
399
538
341
202
139
63,4%
50,6%
475
523
253
205
48
48,4%
43,2%
1991/2001 1981/1991
12,5%
-21,0%
-27,3%
34,7%
-16,0%
2,9%
34,8%
-1,5%
In der land- und forstwirtschaftlichen Betriebszählung vom 1. Juni 1951178 waren
für Aflenz-Kurort 44 Betriebe mit einer Gesamtbetriebsfläche von 7.190 ha (501 ha
landwirtschaftlich genutzt) verzeichnet, die dem Produktionsgebiet I (Hochalpen)
zugerechnet wurden. 30 der 44 Betriebe befanden sich zu 100 Prozent im Eigentum, zwei Betriebe hatten ihre Fläche zu 100 Prozent gepachtet. Es herrschte der
175
176
177
178
Statistik Austria: Ein Blick auf die Gemeinden - Aflenz-Kurort:
http://www.statistik.at/blickgem/blick1/g60201.pdf. Download, 22.5.2007.
Landesstatistik Steiermark (Quelle Statistik Austria) - Aflenz-Kurort:
http://www.verwaltung.steiermark.at/cms/dokumente/10058422_1521375/e8f25ff6/60201.xl
s. Download, 18.2.2008.
Ebd.
Österreichisches Statistisches Zentralamt (Hg.): Ergebnisse der land- und forstwirtschaftlichen Betriebszählung vom 1. Juni 1951 nach Gemeinden. Steiermark. Heft 9.
Österreichische Staatsdruckerei, Wien 1953.
- 54 -
Betriebstyp Grünlandwirtschaft (17 Betriebe) gefolgt von Waldwirtschaft (12 Betriebe) vor. Die Gesamtwirtschaftsfläche der Gemeinde betrug 7.203 ha.
Die Betriebszählung 1970179 zeigte, dass die Anzahl der Betriebe insgesamt um
sechs auf 50 Betriebe - davon 42 im Nebenerwerb geführt - zugenommen hatte
und diese vor allem eine Größe von 5 ha bis unter 10 ha (10 Betriebe) sowie
10 ha bis unter 20 ha (12 Betriebe) aufwiesen. Zwei Betriebe verfügten über mehr
als 200 ha Fläche. In Aflenz-Kurort bestanden weiters vier Vollerwerbsbetriebe,
drei Betriebe juristischer Personen und ein Zuerwerbsbetrieb. Bereits die Hälfte
aller land- und forstwirtschaftlichen Betriebe verfügte über Telefon. In 18 Betrieben
gab es insgesamt 136 Fremdenzimmer. 158 Personen galten als land- und forstwirtschaftliche Arbeitskräfte, wobei 76 familienfremde, ständig im Betrieb tätige
Personen waren.
29 landwirtschaftliche Betriebe - darunter zwei Vollerwerbsbetriebe, 1 Zuerwerbs-,
23 Nebenerwerbsbetriebe und drei Betriebe juristischer Personen - wurden 1990180
Aflenz-Kurort - im Produktionsgebiet "Hochalpen/Steirische Kalkalpen" gelegen zugeordnet. Die landwirtschaftliche Nutzfläche machte 370 ha aus, die Waldfläche
5.309 ha. 16 Betriebe verfügten über weniger als 30 ha Grund, nur noch ein
Betrieb verfügte über eine Fläche von über 200 ha, vier von 100 ha bis unter
200 ha. Wie in allen folgenden Gemeinden wurde Waldwirtschaft, GrünlandWaldwirtschaft, Acker-Grünlandwaldwirtschaft und Grünlandwirtschaft betrieben.
Vier Betriebe der Gemeinde verfügten über insgesamt 71 Fremdenzimmer. Von
insgesamt 59 Arbeitskräften waren lediglich fünf familieneigene und ständig im
Betrieb beschäftigte Personen.
179
180
Österreichisches Statistisches Zentralamt (Hg.): Ergebnisse der land- und forstwirtschaftlichen Betriebszählung 1970. Landesheft Steiermark. Kommissionsverlag der
Österreichischen Staatsdruckerei, Wien 1974.
Österreichisches Statistisches Zentralamt (Hg.): Land- und Forstwirtschaftliche Betriebszählung 1990. Länderheft Steiermark. Österreichische Staatsdruckerei, Wien 1992.
- 55 -
3.3.2. Gemeinde Aflenz-Land
Unmittelbar an die Gemeinde Aflenz-Kurort grenzt im Osten die Gemeinde AflenzLand mit einer Fläche von 39,0 km² (Seehöhe Hauptort 726 m)181an. Die Erdfunkstelle prägt das Bild der Landschaft.
Tabelle 14: Bevölkerungsentwicklung Aflenz-Land 1869 - 2006182
Seit 1991 ist die Einwohnerzahl rückläufig
und betrug per 1.1.2007 1.496, hat somit
um 160 Personen gegenüber der Volkszählung 2001 abgenommen.
Die allgemeine Erwerbsquote der Gemeinde betrug insgesamt 45,8 Prozent (759
Personen: 54,2 Prozent Männer, 37,5 Prozent Frauen), 39 Personen oder 5,1 Prozent der Berufstätigen waren arbeitslos.
Im primären Wirtschafssektor waren per 2001 10,2 Prozent der Berufstätigen (0,4 Prozentpunkte gegenüber 1991, - 10,7 Prozentpunkte gegenüber 1981)
beschäftigt, im sekundären Wirtschaftssektor 41,6 Prozent (- 3,4 Prozentpunkte
gegenüber 1991, - 10,7 Prozentpunkte gegenüber 1981) und im Dienstleistungssektor 48,1 Prozent (+ 3,5 Prozentpunkte gegenüber 1991, + 14,5 Prozentpunkte
gegenüber 1981).183
181
182
183
Landesstatistik Steiermark (Quelle Statistik Austria) - Aflenz-Land:
http://www.verwaltung.steiermark.at/cms/dokumente/10058422_1521375/b0d65b6f/
60202.xls. Download, 18.2.2008.
Statistik Austria: Ein Blick auf die Gemeinden - Aflenz-Land:
http://www.statistik.at/blickgem/blick1/g60202.pdf. Download, 22.5.2007.
Landesstatistik Steiermark (Quelle Statistik Austria) - Aflenz-Land:
http://www.verwaltung.steiermark.at/cms/dokumente/10058422_1521375/b0d65b6f/
60202.xls. Download, 18.2.2008.
- 56 -
Tabelle 15: Pendlertätigkeit Aflenz-Land 1981 - 2001 184
Pendeltätigkeit
Beschäftigte am Wohnort
Beschäftigte am Arbeitsort
Einpendler
Auspendler
Pendlersaldo
Einpendler in % d. Besch. am Arbeitsort
Auspendler in % d. Besch. am Wohnort
2001
1991
1981
720
323
155
552
-397
48,0%
76,7%
687
251
84
520
-436
33,5%
75,7%
686
318
100
468
-368
31,4%
68,2%
Veränderung
1991/2001 1981/1991
4,8%
28,7%
84,5%
6,2%
0,1%
-21,1%
-16,0%
11,1%
Auch Aflenz-Land (Gesamtwirtschaftsfläche 3.482 ha) wurde 1951185 dem Hochalpengebiet zugerechnet und verzeichnete 131 landwirtschaftliche Betriebe mit
einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 1.624 ha (Gesamtbetriebsfläche
3.481 ha). 111 Betriebe waren zu 100 Prozent im Eigentum, vier Betriebe zu
100 Prozent gepachtet. Es herrschte Grünlandwirtschaft (72 Betriebe) vor.
Der größte Teil (29) der noch 1970186 bestehenden 102 landwirtschaftlichen
Betriebe (12 mit Telefon) umfasste eine Fläche von 30 bis unter 50 ha. Die
gesamte landwirtschaftliche Nutzfläche (ideell) der Gemeinde betrug 1.320,75 ha,
die Waldfläche (ideell) 2.040,40 ha. 59 Betriebe wurden im Vollerwerb, 13 im
Zuerwerb, 28 im Nebenerwerb und zwei von juristischen Personen geführt. 71 Betriebe wurden den Bodennutzungsformen Waldwirtschaft, Grünland-Waldwirtschaft, Acker-Grünlandwaldwirtschaft zugewiesen, 19 Betriebe der Grünlandwirtschaft. In der Gemeinde gab es 27 landwirtschaftliche Betriebe mit 101 Fremdenzimmern. 204 Personen waren in der Land- und Forstwirtschaft beschäftigt,
159 davon waren familieneigene Arbeitskräfte, die ständig am Betrieb tätig waren.
Wiederum rückläufig war die Anzahl land- und forstwirtschaftlicher Betriebe bis
1990187. Aflenz-Land - dem Produktionsgebiet "Alpenostrand/Murboden, Mürz- und
Liesingtal" zugeordnet - zählte 91 Betriebe mit einer landwirtschaftlichen Nutzfläche (ideell) von gesamt 1.131 ha. Die ideelle Waldfläche betrug 1.944 ha. Die
184
185
186
187
Ebd.
Österreichisches Statistisches Zentralamt (Hg.): Ergebnisse der land- und forstwirtschaftlichen Betriebszählung vom 1. Juni 1951 nach Gemeinden. Steiermark. Heft 9.
Österreichische Staatsdruckerei, Wien 1953.
Österreichisches Statistisches Zentralamt (Hg.): Ergebnisse der land- und forstwirtschaftlichen Betriebszählung 1970. Landesheft Steiermark. Kommissionsverlag der
Österreichischen Staatsdruckerei, Wien 1974.
Österreichisches Statistisches Zentralamt (Hg.): Land- und Forstwirtschaftliche Betriebszählung 1990. Länderheft Steiermark. Österreichische Staatsdruckerei, Wien 1992.
- 57 -
Zahl der Nebenerwerbsbetriebe hat sich gegenüber 1970 auf 50 (+ 22) erhöht,
wohingegen sich die Zahl der Vollerwerbsbetriebe auf 31 (- 28) und jene der
Zuerwerbsbetriebe auf 8 (- 5) reduzierte. Wie 1970 zählte die Gemeinde zwei
Betriebe juristischer Personen. Die Zahl der Betriebe mit Fremdenzimmern
verminderte sich um 17 auf 10 Betriebe womit sich auch die Zahl der Zimmer um
66 auf 35 verringerte. Nur noch 11 Betriebe hatten kein Telefon. Von den nunmehr
170 land- und forstwirtschaftlich tätigen Personen waren 154 familieneigene
Arbeitskräfte.
3.3.3. Gemeinde Breitenau am Hochlantsch
Die seit mehr als 700 Jahren für Bergbau und Industrie188 wichtige Marktgemeinde
Breitenau am Hochlantsch streckt sich über eine Fläche von 62,4 km², wobei der
Hauptort auf 607 m Seehöhe liegt.189
Tabelle 16: Bevölkerungsentwicklung Breitenau 1869 - 2006190
Mit 1.952 Einwohnern per 1.1.2007 war
auch hier die Anzahl der Bevölkerung
weiter gesunken - gegenüber der Volkszählung 2001 um 148 Personen. Die allgemeine Erwerbsquote war seit 1991
(41,1 Prozent) um 1,3 Prozentpunkte auf
41,0 Prozent gestiegen. Den 774 Beschäftigten standen 88 Arbeitslose gegenüber.
Die Arbeitslosenquote lag 2001 bei 10,2
Prozent, was ein Plus von 7,6 Prozentpunkten gegenüber 1991 bedeutete. Die
Erwerbsquote bei Frauen (28,2 Prozent) stieg um 2,5 Prozentpunkte gegenüber
1991, jene bei Männern (53,5 Prozent) um 0,4 Prozentpunkte. 47,4 Prozent der
188
189
190
Anton L. Schuller, Helga Schuller: Steiermark. Mein Heimatland. Verlag Styria, Graz/Wien/
Köln 1997. S. 39.
Landesstatistik Steiermark (Quelle Statistik Austria) - Breitenau am Hochlantsch:
http://www.verwaltung.steiermark.at/cms/dokumente/10058422_1521375/
295f95ce/60203.xls. Download, 18.2.2008.
Statistik Austria: Ein Blick auf die Gemeinden - Breitenau am Hochlantsch:
http://www.statistik.at/blickgem/blick1/g60203.pdf. Download, 22.5.2007.
- 58 -
Berufstätigen waren 2001 dem sekundären Wirtschaftssektor, 45,8 Prozent dem
Dienstleistungssektor und 6,9 Prozent der Land- und Forstwirtschaft zugeordnet.191
Tabelle 17: Pendlertätigkeit Breitenau 1981 - 2001192
Veränderung
Pendlertätigkeit
Beschäftigte am Wohnort
Beschäftigte am Arbeitsort
Einpendler
Auspendler
Pendlersaldo
Einpendler in % d. Besch. am Arbeitsort
Auspendler in % d. Besch. am Wohnort
2001
1991
1981
774
471
64
367
-303
13,6%
47,4%
939
698
79
320
-241
11,3%
34,1%
1.088
819
67
336
-269
8,2%
30,9%
1991/2001 1981/1991
-17,6%
-32,5%
-19,0%
14,7%
-13,7%
-14,8%
17,9%
-4,8%
Die Gemeinde Breitenau (Gesamtwirtschaftsfläche 6.139 ha) war 1951193 dem
Produktionsgebiet Alpenostrand zugeordnet und zählte insgesamt 149 Betriebe,
wobei sich 139 zu 100 Prozent im Eigentum befanden. Fünf Betriebe waren zur
Gänze gepachtet. Die landwirtschaftlich genutzte Fläche betrug 2.825 ha
(Gesamtbetriebsfläche 5.763 ha), Gründlandwirtschaft dominierte (86 Betriebe).
Breitenau war eine der wenigen Gemeinden mit Spezialwirtschaft (ein Betrieb mit
1 ha).
Bis 1970194 hatte sich die Zahl der Betriebe um 13 auf 136 verringert. Sechs der
Betriebe verfügten über Telefon. 58 Vollerwerbsbetrieben standen 29 Zuerwerbsund 43 Nebenerwerbsbetriebe sowie sechs Betriebe juristischer Personen
gegenüber. 25 Betriebe davon besaßen eine Fläche von 30 ha bis unter 50 ha,
24 von 100 ha bis unter 200 ha. Die landwirtschaftliche Nutzfläche (ideell) betrug
1.392,40 ha, die ideelle Waldfläche 3.425,25 ha. Wie bereits erläutert fand sich
auch hier neben Waldwirtschaft, Grünland-Waldwirtschaft und Acker-Grünlandwaldwirtschaft Grünlandwirtschaft. Für einen Betrieb wurde Acker-Grünlandwirtschaft ausgewiesen. Besuchern wurden von zwei Betrieben sechs Fremden191
192
193
194
Landesstatistik Steiermark (Quelle Statistik Austria) - Breitenau am Hochlantsch:
http://www.verwaltung.steiermark.at/cms/dokumente/10058422_1521375/
295f95ce/60203.xls. Download, 18.2.2008.
Ebd.
Österreichisches Statistisches Zentralamt (Hg.): Ergebnisse der land- und forstwirtschaftlichen Betriebszählung vom 1. Juni 1951 nach Gemeinden. Steiermark. Heft 9.
Österreichische Staatsdruckerei, Wien 1953.
Österreichisches Statistisches Zentralamt (Hg.): Ergebnisse der land- und forstwirtschaftlichen Betriebszählung 1970. Landesheft Steiermark. Kommissionsverlag der
Österreichischen Staatsdruckerei, Wien 1974.
- 59 -
zimmer angeboten. 208 der insgesamt 300 Arbeitskräfte der Land- und Forstwirtschaft waren familieneigene, ständig am Betrieb tätige Personen.
Breitenau wies nach der Betriebszählung 1990195 128 land- und forstwirtschaftliche
Betriebe aus. Die Gemeinde, die sich im Produktionsgebiet "Alpenostrand/Murboden, Mürz- und Liesingtal" befand, zählte 31 Vollerwerbsbetriebe, sechs Zuerwerbsbetriebe, 87 Nebenerwerbsbetriebe und vier Betriebe juristischer Personen.
Die ideelle landwirtschaftliche Nutzfläche machte 1.165 ha aus, die ideelle Waldfläche 3.750 ha. Eine Steigerung erfuhr die Breitenau bei Betrieben mit Fremdenzimmern. 1990 gab es 10 Betriebe mit insgesamt 35 Zimmern. Lediglich drei
Betriebe waren nach wie vor ohne Telefonanschluss. Die Anzahl der in der Landund Forstwirtschaft tätigen Personen sank auf 209, wobei 199 als familieneigene
(ständige/nicht ständige) Arbeitskräfte ausgewiesen wurden.
3.3.4. Gemeinde Bruck an der Mur
Bruck an der Mur ist nicht nur Gemeinde (38,4 km² Fläche) sondern auch Bezirkshauptstadt (Seehöhe 491 m), Handels-, Industrie-, Verwaltungs-, Schul- und
Dienstleistungsstadt, Stadt der Interessensvertretungen und wichtiger Verkehrsknotenpunkt.196 Um 14.000 Gulden erwarb die Stadtgemeinde Bruck an der Mur im
Jahr 1889 den Schlossberg mit der Ruine Landskron sowie das Schweizebengut
von der Österreichischen Alpine Montangesellschaft.197
Seit 1971 ist die Bevölkerungsentwicklung rückläufig. Per 1.1.2007 zählte Bruck
an der Mur 13.304 Einwohner.198
195
196
197
198
Österreichisches Statistisches Zentralamt (Hg.): Land- und Forstwirtschaftliche Betriebszählung 1990. Länderheft Steiermark. Österreichische Staatsdruckerei, Wien 1992.
Bruck an der Mur - Wirtschaft: http://www.bruckmur.at/wirtschaft_menu.php. Download,
18.2.2008. sowie
Landesstatistik Steiermark (Quelle Statistik Austria) - Bruck an der Mur:
http://www.verwaltung.steiermark.at/cms/dokumente/10058422_1521375/8603e59e/60204
.xls. Download, 18.2.2008.
Werner Strahalm: Bruck an der Mur. Von den Anfängen bis zur Gegenwart. Edition
Strahalm, Graz 1987. S. 86.
Landesstatistik Steiermark (Quelle Statistik Austria) - Bruck an der Mur:
http://www.verwaltung.steiermark.at/cms/dokumente/10058422_1521375/
8603e59e/60204.xls. Download, 18.2.2008.
- 60 -
Tabelle 18: Bevölkerungsentwicklung Bruck/Mur 1869 - 2006199
Trotz dieser Entwicklung stieg die Zahl der
Berufstätigen (Beschäftigte und Arbeitslose) seit 1991 um 232 auf 6.298 Personen
oder 3,8 Prozent, 474 Personen waren arbeitslos. Die allgemeine Erwerbsquote betrug 46,9 Prozent (1991: 43,2 Prozent;
1981: 42,0 Prozent) und war bei Frauen
gegenüber 1991 um 7,3 Prozentpunkte gestiegen, wohingegen jene bei Männern um
0,3 Prozentpunkte gesunken ist.200
In der Land- und Forstwirtschaft war die Zahl der Berufstätigen weiterhin rückläufig
und betrug per 2001 0,8 Prozent (1,7 Prozent im Jahr 1991). Auch im sekundären
Wirtschaftssektor war ein Rückgang der Berufstätigen um 6,3 Prozentpunkte auf
30,8 Prozent zu verzeichnen. Dahingegen zeigte der Dienstleistungsbereich
steigende Tendenz: waren 1981 noch 56 Prozent der Berufstätigen in diesem
Wirtschaftssektor tätig, waren es per 2001 bereits 68,3 Prozent.201
Tabelle 19: Pendlertätigkeit Bruck/Mur 1981 - 2001202
Veränderung
Pendeltätigkeit
Beschäftigte am Wohnort
Beschäftigte am Arbeitsort
Einpendler
Auspendler
Pendlersaldo
Einpendler in % d. Besch. am Arbeitsort
Auspendler in % d. Besch. am Wohnort
199
200
201
202
2001
1991
1981
5.824
8.843
5.608
2.589
3.019
63,4%
44,5%
5.532
8.384
4.827
1.975
2.852
57,6%
35,7%
6.119
8.600
4.387
1.906
2.481
51,0%
31,1%
1991/2001 1981/1991
Statistik Austria: Ein Blick auf die Gemeinden - Bruck an der Mur:
http://www.statistik.at/blickgem/blick1/g60204.pdf. Download, 22.5.2007.
Landesstatistik Steiermark (Quelle Statistik Austria) - Bruck an der Mur:
http://www.verwaltung.steiermark.at/cms/dokumente/10058422_1521375/
8603e59e/60204.xls. Download, 18.2.2008.
Ebd.
Ebd.
- 61 -
5,3%
5,5%
16,2%
31,1%
-9,6%
-2,5%
10,0%
3,6%
Dem "Alpenostrand" wurde 1951203 auch das Gebiet Bruck an der Mur (Gesamtwirtschaftsfläche 5.169 ha) zugerechnet, das über 158 Betriebe mit einer Fläche
von 4.693 ha (2.825 ha landwirtschaftlich genutzt) verfügte. 90 land- und forstwirtschaftliche Betriebe befanden sich zur Gänze im Eigentum, 36 waren zu 100 Prozent gepachtet. Auf 656 ha wurden von 57 Betrieben Grünlandwirtschaft, von
16 Betrieben auf 1.146 ha Waldwirtschaft betrieben. Neun Spezialwirtschaften verfügten über insgesamt 19 ha Fläche.
Um 52 auf 106 land- und forstwirtschaftliche Betriebe hat sich die Anzahl bis
1970204 verringert. Erst 37 Betriebe verfügten über einen Telefonanschluss. Neben
33 Vollerwerbsbetrieben fanden sich 18 Zuerwerbs- und 41 Nebenerwerbsbetriebe sowie 14 Betriebe juristischer Personen. Acht Betriebe bestanden aus
mehr als 200 ha Fläche, 28 aus weniger als 2 ha. Für Bruck waren 899,91 ha
landwirtschaftliche Fläche (ideell) und 3.740,06 ha Waldfläche (ideell) ausgewiesen. In Bruck befand sich 1970 einer der damals sechs Betriebe mit Ackerwirtschaft im Bezirk sowie Betriebe mit Acker-Grünlandwirtschaft. Zwei Betriebe
der Gemeinde verfügten über neun Fremdenzimmer. Insgesamt arbeiteten
354 Personen in der Land- und Forstwirtschaft, wovon 94 familienfremde, ständige
Arbeitskräfte waren. Von den insgesamt 198 familieneigenen Arbeitskräften überwog die Zahl der ständig im Betrieb tätigen Personen (Alter ab 35 Jahre) deutlich.
1990 205 bestanden in Bruck um 14 land- und forstwirtschaftliche Betriebe weniger
als 1970: 16 Vollerwerbsbetriebe, drei Zuerwerbsbetriebe, 59 Nebenerwerbsbetriebe und - wie 1970 - 14 Betriebe juristischer Personen. 21 Betriebe verfügten
über keinen Telefonanschluss. Die ideelle landwirtschaftliche Nutzfläche betrug
1990 659 ha, die ideelle Waldfläche 4.300 ha. Neben den Betrieben war auch ein
Rückgang der Arbeitskräfte auf 176 zu verzeichnen. Es gab ebenso viele familieneigene, ständige (63) wie nicht ständige (63) sowie 50 familienfremde Arbeitskräfte. Die Anzahl der Betriebe mit Fremdenzimmern blieb unverändert.
203
204
205
Österreichisches Statistisches Zentralamt (Hg.): Ergebnisse der land- und forstwirtschaftlichen Betriebszählung vom 1. Juni 1951 nach Gemeinden. Steiermark. Heft 9.
Österreichische Staatsdruckerei, Wien 1953.
Österreichisches Statistisches Zentralamt (Hg.): Ergebnisse der land- und forstwirtschaftlichen Betriebszählung 1970. Landesheft Steiermark. Kommissionsverlag der
Österreichischen Staatsdruckerei, Wien 1974.
Österreichisches Statistisches Zentralamt (Hg.): Land- und Forstwirtschaftliche Betriebszählung 1990. Länderheft Steiermark. Österreichische Staatsdruckerei, Wien 1992.
- 62 -
3.3.5. Gemeinde Etmißl
Etmißl ist - neben den Gemeinden Aflenz-Kurort, Aflenz-Land, Thörl, Tragöß,
Bruck und Kapfenberg - eine jener Gemeinden, die dem topographisch besonderen Fremdenverkehrsgebiet "Region Hochschwab" zuzurechnen ist. (Die Region
Mariazell stellt das zweite Fremdenverkehrsgebiet des Bezirks mit topographischen Besonderheiten dar.)206 Die Gemeinde umfasst eine Fläche von 27,6 km²,
der Hauptort liegt auf einer Seehöhe von 709 m.207
Tabelle 20: Bevölkerungsentwicklung Etmißl 1869 - 2006208
Im Vergleich zur Volkszählung 2001 verzeichnete Etmißl per 1.1.2007 521 Einwohner. Dies waren um 10 Einwohner weniger
als 2001, allerdings um 4 mehr als 2006.
Die allgemeine Erwerbsquote in Höhe von
47,8 Prozent (+ 5,4 Prozentpunkte seit
1991) verteilte sich 2001 auf 58,3 Prozent
Männer (+ 5,8 Prozentpunkte seit 1991)
sowie 36,9 Prozent Frauen (+ 6,0 Prozentpunkte seit 1991). Trotz dieser Steigerung konnten die Werte aus 1981 nicht
erreicht werden. Die Zahl der Arbeitslosen fiel im Zeitraum 1991 bis 2001 um
54,5 Prozent (Veränderung 1981/1991: + 83,3 Prozent).209
Neben 244 Beschäftigten waren im Jahr 2001 10 Arbeitslose in der Gemeinde zu
verzeichnen, wobei 12,3 Prozent (1981: 19,3 Prozent) im primären Wirtschafts-
206
207
208
209
AMV Arbeitsmarktverwaltung (Hg.): Das Licht am Ende des Tunnels. Herausforderungen
im Regional- und Wirtschaftspolitik in einem "alten Industriegebiet" am Beispiel des
Bezirkes Bruck an der Mur. Forschungsarbeit von Manfred Saurug und Peter Stoppacher.
Sozialwissenschaftliche Forschung & Entwicklung, Graz 1994. S. 78.
Landesstatistik Steiermark (Quelle Statistik Austria) - Etmißl:
http://www.verwaltung.steiermark.at/cms/dokumente/10058422_1521375/67e28413/
60205.xls. Download, 18.2.2008.
Statistik Austria: Ein Blick auf die Gemeinden - Etmißl:
http://www.statistik.at/blickgem/blick1/g60205.pdf. Download, 22.5.2007.
Landesstatistik Steiermark (Quelle Statistik Austria) - Etmißl:
http://www.verwaltung.steiermark.at/cms/dokumente/10058422_1521375/67e28413/
60205.xls. Download, 18.2.2008.
- 63 -
sektor, 43,3 Prozent (1981: 56,1 Prozent) im sekundären sowie 44,4 Prozent
(1981: 24,5 Prozent) im tertiären Wirtschaftssektor tätig waren. 210
Tabelle 21: Pendlertätigkeit Etmißl 1981 - 2001211
Veränderung
Pendeltätigkeit
Beschäftigte am Wohnort
Beschäftigte am Arbeitsort
Einpendler
Auspendler
Pendlersaldo
Einpendler in % d. Besch. am Arbeitsort
Auspendler in % d. Besch. am Wohnort
2001
1991
1981
244
80
25
189
-164
31,3%
77,5%
216
82
12
146
-134
14,6%
67,6%
257
97
6
166
-160
6,2%
64,6%
1991/2001 1981/1991
13,0%
-2,4%
108,3%
29,5%
-16,0%
-15,5%
100,0%
-12,0%
Etmißl, das im Hochalpengebiet lag, verfügte 1951212 über 56 landwirtschaftliche
Betriebe (davon 46 im Eigentum, fünf zu 100 Prozent gepachtet) mit einer
Gesamtbetriebsfläche von 2.634 ha, wovon 853 ha landwirtschaftlich genutzt
wurden. Grünlandwirtschaft wurde von 22 Betrieben auf 686 ha betrieben, Waldwirtschaft von 16 Betrieben auf 1.146 ha (Gesamtwirtschaftsfläche der Gemeinde
2.763 ha).
Im Jahr 1970213 wurden für Etmißl insgesamt 51 Betriebe gezählt, somit um fünf
weniger als 1951 (vier davon besaßen ein Telefon). Mit 22 überwog die Zahl der
Vollerwerbsbetriebe neben 19 Zuerwerbs- und 10 Nebenerwerbsbetrieben.
Betriebe juristischer Personen gab es nicht. 10 Betriebe hielten eine Fläche von
5 ha bis unter 10 ha, neun Betriebe 30 ha bis unter 50 ha sowie weitere neun
50 ha bis unter 100 ha. In Etmißl gab es fünf land- und forstwirtschaftliche
Betriebe mit neun Fremdenzimmern. 155 Personen waren als Arbeitskräfte in der
Land- und Forstwirtschaft tätig - der Großteil im Alter von 35 Jahren und mehr.
Fünf Betriebe boten insgesamt neun Fremdenzimmer an.
210
211
212
213
Ebd.
Ebd.
Österreichisches Statistisches Zentralamt (Hg.): Ergebnisse der land- und forstwirtschaftlichen Betriebszählung vom 1. Juni 1951 nach Gemeinden. Steiermark. Heft 9.
Österreichische Staatsdruckerei, Wien 1953.
Österreichisches Statistisches Zentralamt (Hg.): Ergebnisse der land- und forstwirtschaftlichen Betriebszählung 1970. Landesheft Steiermark. Kommissionsverlag der
Österreichischen Staatsdruckerei, Wien 1974.
- 64 -
Bis 1990214 verringerte sich die Anzahl an Betrieben um zwei auf insgesamt 49,
wobei 13 Vollerwerbs-, 12 Zuerwerbs- und 24 Nebenerwerbsbetriebe gezählt
wurden. 12 Betriebe wiesen eine Fläche von unter 10 ha, 14 Betriebe eine Fläche
von 10 bis unter 30 ha sowie 16 Betriebe eine Fläche von 30 bis unter 100 ha auf.
Zwei Betrieben wurden jeweils 200 ha und mehr zugeschrieben. Alle Betriebe
waren mit Telefon ausgestattet. Die Zahl der Betriebe mit Fremdenzimmern
erhöhte sich um drei auf acht Betriebe, jene der Fremdenzimmer auf 59 (+ 50
Zimmer). 1990 arbeiteten um 65 Personen weniger im primären Wirtschaftssektor
als 1970, 47 der insgesamt 90 Arbeitskräfte waren familieneigene, ständig in der
Land- und Forstwirtschaft tätige Personen. Es gab lediglich drei familienfremde,
ständige und sechs familienfremde, nicht ständige Arbeitskräfte.
3.3.6. Gemeinde Frauenberg
Die Gemeinde Frauenberg liegt nahe der Städte Bruck an der Mur und Kapfenberg auf 939 m Seehöhe und erstreckt sich über eine Fläche von 20,6 km²215. Im
Jahr 1945 wurden sämtliche Aufzeichnungen über die Gemeinde vernichtet.216
"Die Gemeinde Frauenberg - Maria Rehkogel ist eine idyllische
Landgemeinde mit großer Wallfahrts - und Naherholungstradition. […]
Hohes Ansehen weit über die Landesgrenzen hinaus trägt der Ort
Frauenberg vor allem durch seine Marien-Wallfahrtsstätte "Frauenberg
- Maria Rehkogel" (Patrozinium: Maria zu den Sieben Schmerzen).
Tausende Pilger aus dem In- und Ausland besuchen jährlich den
Wallfahrtsort."217
214
215
216
217
Österreichisches Statistisches Zentralamt (Hg.): Land- und Forstwirtschaftliche Betriebszählung 1990. Länderheft Steiermark. Österreichische Staatsdruckerei, Wien 1992.
Landesstatistik Steiermark (Quelle Statistik Austria) - Frauenberg:
http://www.verwaltung.steiermark.at/cms/dokumente/10058422_1521375/875ef48f/
60206.xls. Download, 18.2.2008.
Der Obersteirer ZeitungsgmbH & Co KG (Hg.): WOCHE Obersteiermark 130 Jahre
Heimvorteil. Sondernummer 1 (von 6), 22. Februar 2007. S. 8.
Gemeinde Frauenberg: http://www.frauenberg.at/1ec17c971413a0501/index2.html.
Download, 26.2.2008.
- 65 -
Per 1.1.2007 zählte die Gemeinde 176 Einwohner218, was ein Minus von sechs
Personen gegenüber 1.1.2006 darstellte. Seit 1869 hat sich die Bevölkerungszahl
somit beinahe halbiert und lag 2007 nahe dem Tiefststand an Einwohnern nach
der Volkszählung 1991.219
Tabelle 22: Bevölkerungsentwicklung Frauenberg 1869 - 2006220
Die Erwerbsquote der Gemeinde lag 2001
bei 47,4 Prozent (50,6 Prozent Männer,
44,3 Prozent Frauen). 79 Beschäftigten
(1991: 63, 1981: 90) standen zwei Arbeitslose gegenüber. 2001 dominierte wiederum der Wirtschaftssektor Dienstleistungen
mit 48,1 Prozent nach 35,3 Prozent im
Jahr 1991 und 31,1 Prozent 1981, gefolgt
vom
sekundären Wirtschaftssektor
mit
33,3 Prozent (- 7,9 Prozentpunkte gegenüber 1991 bzw.- 13,4 Prozentpunkte gegenüber 1981) und 18,5 Prozent Berufstätigen in der Land- und Forstwirtschaft.221
Tabelle 23: Pendlertätigkeit Frauenberg 1981 - 2001222
Veränderung
Pendeltätigkeit
Beschäftigte am Wohnort
Beschäftigte am Arbeitsort
Einpendler
Auspendler
Pendlersaldo
Einpendler in % d. Besch. am Arbeitsort
Auspendler in % d. Besch. am Wohnort
218
219
220
221
222
2001
1991
1981
79
37
12
54
-42
32,4%
68,4%
63
31
4
36
-32
12,9%
57,1%
90
38
6
58
-52
15,8%
64,4%
1991/2001 1981/1991
25,4%
19,4%
200,0%
50,0%
Landesstatistik Steiermark (Quelle Statistik Austria) - Frauenberg:
http://www.verwaltung.steiermark.at/cms/dokumente/10058422_1521375/875ef48f/
60206.xls. Download, 18.2.2008.
Statistik Austria: Ein Blick auf die Gemeinden - Frauenberg:
http://www.statistik.at/blickgem/blick1/g60206.pdf. Download, 22.5.2007.
Ebd.
Landesstatistik Steiermark (Quelle Statistik Austria) - Frauenberg:
http://www.verwaltung.steiermark.at/cms/dokumente/10058422_1521375/875ef48f/
60206.xls. Download, 18.2.2008.
Ebd.
- 66 -
-30,0%
-18,4%
-33,3%
-37,9%
Frauenberg, ebenso wie Bruck an der Mur dem Alpenostrand zugehörig, zählte
1951223 36 landwirtschaftliche Betriebe, wovon 23 im 100prozentigen Eigentum
standen und 11 zur Gänze gepachtet waren. 447 ha der 643 ha Gesamtbetriebsfläche bzw. 658 ha Gesamtwirtschaftsfläche wurden landwirtschaftlich genutzt,
wobei 30 Betriebe auf 593 ha Grünlandwirtschaft betrieben.
Stark zurückgegangen ist die Anzahl dieser landwirtschaftlichen Betriebe bis
1970224 auf insgesamt 21 Betriebe (zwei mit Telefonanschluss). Davon hielten
10 eine Fläche von 2 ha bis unter 5 ha. Auch hier gab es keine Betriebe juristischer Personen. 13 Betriebe wurden im Vollerwerb, drei im Zuerwerb und fünf im
Nebenerwerb geführt. Für Frauenberg war eine landwirtschaftliche Nutzfläche
(ideell) von 209,81 ha ausgewiesen, die ideelle Waldfläche betrug 306,02 ha.
54 Personen arbeiteten in der Land- und Forstwirtschaft, 26 davon waren familieneigene, ständige Arbeitskräfte im Alter ab 35 Jahren. Der kleine Wallfahrtsort verzeichnete zwei landwirtschaftliche Betriebe, die über neun Fremdenzimmer verfügten.
Auf 18 reduzierte sich die Anzahl der Betriebe bis 1990225. Vor allem fand auch
hier eine veränderte Zuordnung zu Vollerwerbsbetrieben (5), Zuerwerbsbetrieben
(1) und Nebenerwerbsbetrieben (12) Niederschlag. Die ideelle landwirtschaftliche
Nutzfläche reduzierte sich auf 178 ha, die ideelle Waldfläche erfuhr einen
Zuwachs von knapp 27 ha auf 333 ha. Fünf Betriebe, deren Fläche zwischen
30 ha und unter 50 ha betrug, verfügten über den größten Anteil an landwirtschaftlicher Nutzfläche bzw. Waldfläche (jeweils ideell). 16 der insgesamt 32 in der
Land- und Forstwirtschaft tätigen Personen waren ständige familieneigene
Arbeitskräfte, 13 davon 35 Jahre alt und älter. In Frauenberg gab es 1990 keine
Betriebe mehr, die Fremdenzimmer vermieteten. Nach wie vor verfügten vier
Betriebe über kein Telefon.
223
224
225
Österreichisches Statistisches Zentralamt (Hg.): Ergebnisse der land- und forstwirtschaftlichen Betriebszählung vom 1. Juni 1951 nach Gemeinden. Steiermark. Heft 9.
Österreichische Staatsdruckerei, Wien 1953.
Österreichisches Statistisches Zentralamt (Hg.): Ergebnisse der land- und forstwirtschaftlichen Betriebszählung 1970. Landesheft Steiermark. Kommissionsverlag der
Österreichischen Staatsdruckerei, Wien 1974.
Österreichisches Statistisches Zentralamt (Hg.): Land- und Forstwirtschaftliche
Betriebszählung 1990. Länderheft Steiermark. Österreichische Staatsdruckerei, Wien
1992.
- 67 -
3.3.7. Gemeinde Gußwerk
Die flächenmäßig größte Gemeinde des Bezirkes Bruck an der Mur und
zweitgrößte Gemeinde Österreichs226 stellt mit 285,4 km² die Gemeinde Gußwerk
(Name ab 1908; davor "Aschbach"227) dar, deren Hauptort auf einer Seehöhe von
747 m liegt. Heute vor allem durch die Zweite Wiener Hochquellleitung und
sanften Tourismus bekannt, kann Gußwerk "auf eine große industrielle Vergangenheit zurückblicken".228 Bereits Ende des 19. Jahrhunderts wurde jedoch der
letzte Hochofen stillgelegt.229
Bekannt ist im Gemeindegebiet von Gußwerk (Gollrad) der Brandhof, der sich auf
1.080 m am Aflenzer Seeberg befindet und heute Gedenkstätte für Erzherzog
Johann ist. Den Brandhof hat der Erzherzog 1818 erworben und "zu einem
Mustergut für alpenländische Viehzucht" umgestalten lassen.230
Tabelle 24: Bevölkerungsentwicklung Gußwerk 1869 - 2006231
Die wirtschaftliche Entwicklung spiegelte
sich auch in der Bevölkerungsentwicklung
wieder, die seit Mitte des 20. Jahrhunderts stetig abnimmt. So war lediglich im
Zeitraum eines Jahres (2006 bis 2007)
ein Rückgang von 38 Einwohnern auf
1.398 zu verzeichnen.232
Gußwerk lag auf Rang 3 jener Gemeinden der Steiermark, die den größten
226
227
228
229
230
231
232
Der Obersteirer ZeitungsgmbH & Co KG (Hg.): WOCHE Obersteiermark 130 Jahre Heimvorteil. Sondernummer 1 (von 6), 22. Februar 2007. S. 8.
Ebd.
Anton L. Schuller, Helga Schuller: Steiermark. Mein Heimatland. Verlag Styria, Graz/Wien/
Köln 1997. S. 39.
Matthias Pichler: Geschichte der Gemeinde Gußwerk. Ferdinand Berger & Söhne GmbH,
Horn 1991. 3. Auflage. S. 73.
Brandhof: http://aeiou.iicm.tugraz.at/aeiou.encyclop.b/b687500.htm. Download, 26.2.2008.
Statistik Austria: Ein Blick auf die Gemeinden - Gußwerk:
http://www.statistik.at/blickgem/blick1/g60207.pdf. Download, 22.5.2007.
Ebd. sowie Landesstatistik Steiermark (Quelle Statistik Austria) - Gußwerk:
http://www.verwaltung.steiermark.at/cms/dokumente/10058422_1521375/f4d5e08c/60207.
xls. Download, 18.2.2008.
- 68 -
Rückgang an der Bevölkerung im Zeitraum von 1991 bis 2001 zu verzeichnen
hatten (- 18,6 Prozent).233
45,6 Prozent betrug die allgemeine Erwerbsquote per 2001, wobei der Frauenanteil 36,5 Prozent hielt (23,7 Prozent 1981). In der Land- und Forstwirtschaft war
die Zahl der Berufstätigen von 22,4 Prozent im Jahr 1981 auf 9,5 Prozent 2001
gesunken. Der sekundäre Wirtschaftssektor hielt 2001 bei 33,3 Prozent, nach
30,7 Prozent im Jahr 1991 und 37,6 Prozent 1981. 57,2 Prozent der 704 Berufstätigen der Gemeinde waren im Dienstleistungsbereich angesiedelt, der zunehmend an Bedeutung gewinnt.234
Tabelle 25: Pendlertätigkeit Gußwerk 1981 - 2001235
Veränderung
Pendeltätigkeit
Beschäftigte am Wohnort
Beschäftigte am Arbeitsort
Einpendler
Auspendler
Pendlersaldo
Einpendler in % d. Besch. am Arbeitsort
Auspendler in % d. Besch. am Wohnort
2001
1991
1981
667
413
100
354
-254
24,2%
53,1%
770
450
104
424
-320
23,1%
55,1%
865
635
121
351
-230
19,1%
40,6%
1991/2001 1981/1991
-13,4%
-8,2%
-3,8%
-16,5%
-11,0%
-29,1%
-14,0%
20,8%
Im Hochalpengebiet gelegen (Gesamtwirtschaftsfläche 32.563 ha) wies Gußwerk
für 1951236 342 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten
Fläche von 6.294 ha (Gesamtbetriebsfläche 32.277 ha) auf. 62 Betriebe standen
zu 100 Prozent im Eigentum, 223 Betriebe verfügten zur Gänze über gepachtete
Flächen. Grünlandwirtschaft betrieben 132 Landwirtschaften auf 774 ha. Außergewöhnlich hoch und von keiner Gemeinde des Bezirkes annähernd erreicht war der
Anteil an Grünland-Waldwirtschaft in Gußwerk, der eine Fläche von insgesamt
19.005 ha umfasste. 16 Betriebe hatten diese Fläche bewirtschaftet.
233
234
235
236
Amt der Steiermärkischen Landesregierung (Hg.): Steirische Statistiken Heft 4/2003:
http://www.verwaltung.steiermark.at/cms/dokumente/10003178_97617/ae91d332/VZ2001Textteil.pdf. Download, 27.2.2008. S. 11.
Ebd. sowie Landesstatistik Steiermark (Quelle Statistik Austria) - Gußwerk:
http://www.verwaltung.steiermark.at/cms/dokumente/10058422_1521375/f4d5e08c/60207.
xls. Download, 18.2.2008.
Landesstatistik Steiermark (Quelle Statistik Austria) - Gußwerk:
http://www.verwaltung.steiermark.at/cms/dokumente/10058422_1521375/f4d5e08c/60207.
xls. Download, 18.2.2008.
Österreichisches Statistisches Zentralamt (Hg.): Ergebnisse der land- und forstwirtschaftlichen Betriebszählung vom 1. Juni 1951 nach Gemeinden. Steiermark. Heft 9.
Österreichische Staatsdruckerei, Wien 1953.
- 69 -
Um mehr als 50 Prozent hat sich die Zahl der Betriebe bis 1970237 verringert, die
nunmehr 152 ausmachte. 108 davon wurden im Nebenerwerb, 31 im Vollerwerb
und acht im Zuerwerb geführt. 64 der Betriebe waren kleiner als 2 ha, 50 Betriebe
bestanden aus einer Fläche von 2 ha bis unter 5 ha, 10 Betriebe wiesen eine
Fläche von 200 ha und mehr auf. Insgesamt 2.427,10 ha waren als landwirtschaftliche Nutzfläche (ideell), 22.964,94 ha als ideelle Waldfläche ausgewiesen. Fünf
Betriebe juristischer Personen (u. a. Österreichische Bundesforste) besaßen
insgesamt 18.409,66 ha der angeführten Waldfläche. In Gußwerk verfügten 20 der
152 Betriebe über 109 Fremdenzimmer, insgesamt 23 Betriebe hatten Telefon.
Insgesamt waren 535 Personen in der Land- und Forstwirtschaft beschäftigt,
beinahe die Hälfte davon familienfremde Arbeitskräfte.
Schier unglaublich verlief die Entwicklung in Gußwerk bis 1990238, wo ein Rückgang an landwirtschaftlichen Betrieben innerhalb von 40 Jahren um 289 auf
insgesamt 53 Betriebe zu verzeichnen war. Die Zahl der Vollerwerbsbetriebe
verringerte sich seit 1970 um 20 auf 11, die Zahl der Zuerwerbsbetriebe um sechs
auf zwei, jene der Nebenerwerbsbetriebe um 72 auf 36, die Betriebe juristischer
Personen um einen Betrieb auf vier. Es wurden nur noch 117 Arbeitskräfte (73
familieneigene, 44 familienfremde) im primären Wirtschaftssektor gezählt. Es gab
lediglich fünf Betriebe ohne Telefon. Bei Fremdenzimmern war ein Rückgang von
69 auf 40 zu verzeichnen, bei den Betrieben mit Fremdenzimmern selbst
reduzierte sich die Zahl um 11 auf neun Betriebe.
3.3.8. Gemeinde Halltal
Die im Norden des Bezirkes Bruck an der Mur, östlich von Mariazell und in der
Region Mariazellerland (bestehend aus den Gemeinden Gußwerk, Halltal, Mariazell und St. Sebastian sowie Mitterbach/NÖ239) gelegene Gemeinde Halltal ist
237
238
239
Österreichisches Statistisches Zentralamt (Hg.): Ergebnisse der land- und forstwirtschaftlichen Betriebszählung 1970. Landesheft Steiermark. Kommissionsverlag der
Österreichischen Staatsdruckerei, Wien 1974.
Österreichisches Statistisches Zentralamt (Hg.): Land- und Forstwirtschaftliche Betriebszählung 1990. Länderheft Steiermark. Österreichische Staatsdruckerei, Wien 1992.
Mariazell und Mariazeller Land: http://www.mariazell.at/index.php/Region.html. Download,
26.2.2008.
- 70 -
durch die 1920 in Freingraben (Gemeinde Halltal) geborene Mundartdichterin und
Peter-Rosegger-Literaturpreisträgerin Martha Wölger († 1992)240 bekannt.
Tabelle 26: Bevölkerungsentwicklung Halltal 1869 - 2006241
Die
Fläche
der
Gemeinde
beträgt
74,5 km²242, der Waldanteil hält bei 80 Prozent243. Halltal liegt auf 810 m Seehöhe
und zählte per 1.1.2007 347 Einwohner.
55,4 Prozent der Berufstätigen waren 2001
im
Dienstleistungsbereich
angesiedelt,
17,8 Prozent in der Land- und Forstwirtschaft (- 17,9 Prozentpunkte gegenüber
1981), im Bereich Industrie, Gewerbe,
Bauwesen waren 26,8 Prozent verzeichnet. Sank die Erwerbsquote bei Männern
im Vergleich zu 1981 von 59, 8 Prozent auf 51,7 Prozent, stieg jene bei Frauen
um 6,3 Prozentpunkte auf 37,3 Prozent. 147 Beschäftigten standen 2001
10 Arbeitslose gegenüber.244
Tabelle 27: Pendlertätigkeit Halltal 1981 - 2001245
Veränderung
Pendeltätigkeit
Beschäftigte am Wohnort
Beschäftigte am Arbeitsort
Einpendler
Auspendler
Pendlersaldo
Einpendler in % d. Besch. am Arbeitsort
Auspendler in % d. Besch. am Wohnort
240
241
242
243
244
245
2001
1991
1981
147
71
15
91
-76
21,1%
61,9%
171
75
13
109
-96
17,3%
63,7%
208
112
16
112
-96
14,3%
53,8%
1991/2001 1981/1991
-14,0%
-5,3%
15,4%
-16,5%
Christian Wölger: Martha Wölger. http://www.woelger.net/fr-biografie.htm. Download,
26.2.2008.
Statistik Austria: Ein Blick auf die Gemeinden - Halltal:
http://www.statistik.at/blickgem/blick1/g60208.pdf. Download, 22.5.2007.
Landesstatistik Steiermark (Quelle Statistik Austria) - Halltal:
http://www.verwaltung.steiermark.at/cms/dokumente/10058422_1521375/
5afdcb00/60208.xls. Download, 18.2.2008.
Der Obersteirer ZeitungsgmbH & Co KG (Hg.): WOCHE Obersteiermark 130 Jahre
Heimvorteil. Sondernummer 1 (von 6), 22. Februar 2007. S. 9.
Landesstatistik Steiermark (Quelle Statistik Austria) - Halltal:
http://www.verwaltung.steiermark.at/cms/dokumente/10058422_1521375/
5afdcb00/60208.xls. Download, 18.2.2008.
Ebd.
- 71 -
-17,8%
-33,0%
-18,8%
-2,7%
Die im Voralpengebiet gelegene Gemeinde Halltal (Gesamtwirtschaftsfläche 7.536
ha) verfügte 1951246 über 98 landwirtschaftliche Betriebe (43 im Eigentum, 52 zu
100 Prozent Pachtfläche). Landwirtschaftlich wurden 1.303 ha (Gesamtfläche
3.237 ha) genutzt, wobei Grünlandwirtschaft nach Anzahl der Betriebe (50 Betriebe/1.056 ha) dominierte. Flächenmäßig überwog die Waldwirtschaft (5 Betriebe/1.330 ha).
Insgesamt um 20 Betriebe weniger als 1951 verzeichnete Halltal im Jahr 1970247.
Von 78 Betrieben waren 48 im Nebenerwerb, drei im Zuerwerb und 26 im
Vollerwerb tätig. Die Gemeinde wies einen Betrieb juristischer Personen auf. Auch
hier überwog die Anzahl der Betriebe (46) mit Flächen unter 5 ha, 13 Betriebe hielten bei einer Fläche von 100 ha bis unter 200 ha, drei Betriebe über 200 ha. Insgesamt betrug die ideelle Waldfläche 2.442,72 ha, 1.678,17 ha die landwirtschaftliche Nutzfläche (ideell). Lediglich zwei der insgesamt 78 Betriebe wiesen eine
Anzahl von insgesamt fünf Zimmern aus. 132 der insgesamt 169 Personen galten
als (nicht-)ständige, familieneigene Arbeitskräfte. Nur zwei Betriebe verfügten über
Telefon.
Die Betriebszählung 1990248 wies 50 Betriebe - somit um 28 weniger - aus als
noch 1970. Neben 13 Vollerwerbsbetrieben (- 50 Prozent) waren hier noch vier
Zuerwerbs- und 32 Nebenerwerbsbetriebe zu finden. Die Zahl der Betriebe
juristischer Personen blieb unverändert. Es bestand kein Betrieb mehr, dessen
Fläche mehr als 200 ha umfasste, der Größengruppe 100 ha bis unter 200 ha
wurden im Vergleich zu 1970 zwei weitere zugeteilt. 20 Betriebe verfügten über
eine Fläche von weniger als 5 ha. Von den 73 Arbeitskräften waren lediglich acht
familienfremde Personen, 40 der familieneigenen Personen arbeiteten ständig in
der Land- und Forstwirtschaft. Die Zahl der Betriebe mit Fremdenzimmern stieg
um 100 Prozent auf vier Betriebe an, jene der Fremdenzimmer um 19 auf 24. Nur
fünf Betriebe hatten noch keinen Telefonanschluss.
246
247
248
Österreichisches Statistisches Zentralamt (Hg.): Ergebnisse der land- und forstwirtschaftlichen Betriebszählung vom 1. Juni 1951 nach Gemeinden. Steiermark. Heft 9.
Österreichische Staatsdruckerei, Wien 1953.
Österreichisches Statistisches Zentralamt (Hg.): Ergebnisse der land- und forstwirtschaftlichen Betriebszählung 1970. Landesheft Steiermark. Kommissionsverlag der Österreichischen Staatsdruckerei, Wien 1974.
Österreichisches Statistisches Zentralamt (Hg.): Land- und Forstwirtschaftliche Betriebszählung 1990. Länderheft Steiermark. Österreichische Staatsdruckerei, Wien 1992.
- 72 -
3.3.9. Gemeinde Kapfenberg
Die Burg Oberkapfenberg, seit der Renovierung Mitte der 90er Jahre wieder
beliebtes Ausflugsziel, thront über der Stadt Kapfenberg (Seehöhe 502 m, Fläche
der Gemeinde 61,2 km²249), lange Zeit auch "Böhlerstadt" oder "Industriestadt"
genannt, die in der Vergangenheit als einer der Hauptstandorte der Eisen- und
Stahlproduktion in der Obersteiermark galt. Mittlerweile als "Krisenregion" eingestuft, wird durch Geschäftsansiedlungen sowie Neugründungen und Ansiedlungen im Industrie- und Gewerbesektor versucht, Arbeitslosigkeit und Abwanderung
gegenzusteuern.250
Tabelle 28: Bevölkerungsentwicklung Kapfenberg 1869 - 2006251
Mit einer Einwohnerzahl von 21.928 per
1.1.2007 hat sich diese seit 1971 abermals
verringert.252
Die Erwerbsquote verzeichnete seit 1991
eine Steigerung um 2,0 Prozentpunkte,
wobei jene der Männer um 1,8 Prozentpunkte auf 54,2 Prozent abermals gesunken (1981: 59,8 Prozent), jene der Frauen
dahingehend um weitere 5,7 Prozentpunkte auf 38,4 Prozent (1981: 29,1 Prozent) gestiegen ist. Die Arbeitslosenquote
Kapfenbergs betrug insgesamt 9,8 Prozent (1.001 Personen) und lag damit um
1,8 Prozentpunkte unter dem Wert von 1991.253
Insgesamt verzeichnete Kapfenberg im Jahr 2001 um 0,6 Prozentpunkte weniger
Berufstätige als bei der Volkszählung 1991, deren Veränderung zu 1981 - 9,1 Prozent betrug. Der geringe Anteil an Berufstätigen im land- und forstwirtschaftlichen
249
250
251
252
253
Ebd.
Franz Stieglbauer: Kapfenberg einmal anders. Styria Verlag, Graz/Wien/Köln 2000. S. 9.
Statistik Austria: Ein Blick auf die Gemeinden - Kapfenberg:
http://www.statistik.at/blickgem/blick1/g60209.pdf. Download, 22.5.2007.
Landesstatistik Steiermark (Quelle Statistik Austria) - Kapfenberg:
http://www.verwaltung.steiermark.at/cms/dokumente/10058422_1521375/85c2cfbc/
60209.xls. Download, 18.2.2008.
Ebd.
- 73 -
Wirtschaftssektor lag 2001 bei 1,0 Prozent und war somit abermals um
0,4 Prozentpunkte gesunken. Im sekundären Wirtschaftssektor betrug der Anteil
44,7 Prozent und lag damit um 18,4 Prozentpunkte unter dem Wert von 1981. Wie
schon in den bisher beschriebenen Gemeinden des Bezirkes Bruck an der Mur
hatte der Dienstleistungssektor auch in Kapfenberg deutlich zugenommen und
hielt 2001 bei einem Anteil von 54,3 Prozent, somit 18,8 Prozentpunkte über dem
Wert von 1981.254
Tabelle 29: Pendlertätigkeit Kapfenberg 1981 - 2001255
Veränderung
Pendeltätigkeit
Beschäftigte am Wohnort
Beschäftigte am Arbeitsort
Einpendler
Auspendler
Pendlersaldo
Einpendler in % d. Besch. am Arbeitsort
Auspendler in % d. Besch. am Wohnort
2001
1991
1981
9.234
11.081
5.772
3.925
1.847
52,1%
42,5%
9.098
10.812
4.687
2.973
1.714
43,3%
32,7%
10.901
13.926
5.337
2.312
3.025
38,3%
21,2%
1991/2001 1981/1991
1,5%
2,5%
23,1%
32,0%
-16,5%
-22,4%
-12,2%
28,6%
193 landwirtschaftliche Betriebe mit einer Gesamtfläche von 6.376 ha und einer
landwirtschaftlich genutzten Fläche von 1.712 ha verzeichnete Kapfenberg (Alpenostrand) im Jahr 1951256. Grünlandwirtschaft wurde von 86 Betrieben auf 1.653 ha
betrieben, weiters verzeichnete Kapfenberg 26 Waldwirtschaftsbetriebe mit 3.527
ha (Gesamtwirtschaftsfläche der Gemeinde 6.822 ha). Ein Betrieb mit 4 ha Fläche
wurde mit reiner Ackerwirtschaft ausgewiesen, sechs Betriebe (gesamt 11 ha) als
Spezialwirtschaftsbetriebe (Obstbau, Gärtnerei, Baumschulen). 143 Betriebe
standen zur Gänze im Eigentum, 27 Betriebe verfügten zu 100 Prozent über
gepachtete Flächen.
Kapfenberg wies 1970257 nach der Anzahl der Betriebe mit 168 die höchste des
Bezirkes auf. Mehr als die Hälfte davon (87) verfügten über eine ideelle Kulturfläche von weniger als 5 ha. Die landwirtschaftliche Nutzfläche ideell betrug
254
255
256
257
Ebd.
Ebd.
Österreichisches Statistisches Zentralamt (Hg.): Ergebnisse der land- und forstwirtschaftlichen Betriebszählung vom 1. Juni 1951 nach Gemeinden. Steiermark. Heft 9.
Österreichische Staatsdruckerei, Wien 1953.
Österreichisches Statistisches Zentralamt (Hg.): Ergebnisse der land- und forstwirtschaftlichen Betriebszählung 1970. Landesheft Steiermark. Kommissionsverlag der
Österreichischen Staatsdruckerei, Wien 1974.
- 74 -
1.316,69 ha, die ideelle Waldfläche 3.781,87 ha. 41 Vollerwerbsbetrieben standen
33 Zuerwerbsbetriebe, 85 Nebenerwerbsbetriebe und neun Betriebe juristischer
Personen gegenüber, wobei Zuerwerbsbetriebe über die größte ideelle Waldfläche
von insgesamt 1.700,18 ha verfügten. Nur ein Betrieb bot drei Fremdenzimmer an.
44 Betriebe waren mit Telefon versorgt. Von den insgesamt 396 Arbeitskräften im
primären Wirtschaftssektor waren 266 familieneigene Personen, wovon wiederum
168 ständig am Betrieb beschäftigt waren.
Auch 1990258 führte Kapfenberg die Liste der land- und forstwirtschaftlichen Betriebe an. Es bestanden noch 141 Betriebe, wobei sich auch hier eine deutliche
Zunahme der Nebenerwerbsbetriebe um 17 auf 102 sowie ein Rückgang an
Vollerwerbsbetrieben um 14 auf 27 zeigte. Weiters wurden Zuerwerbsbetriebe
sowie fünf Betriebe juristischer Personen gezählt. Der größte Anteil an ideeller
landwirtschaftlicher Fläche bzw. Waldfläche der Gemeinde entfiel somit auf
Nebenerwerbsbetriebe. Die Anzahl der Betriebe mit Fremdenzimmern stieg auf
vier mit insgesamt 11 Zimmern an. 15 Betriebe hatten nach wie vor keinen
Telefonanschluss. Die Zahl der Arbeitskräfte reduzierte sich auf 232, wobei 98
Familienmitglieder ständig im Betrieb tätig und lediglich 48 familienfremde
Personen beschäftigt waren.
3.3.10. Gemeinde Mariazell
Die 1.587 Einwohner (per 1.1.2007)259 zählende Gemeinde Mariazell ist Wallfahrtsort und gilt mit dem österreichischen Nationalheiligtum, der "Magna Mater
Austriae", als bedeutendstes religiöses Zentrum des Bezirkes Bruck an der Mur.260
Im Jahr 2007 wurde das 850-Jahr-Jubiläum von Mariazell in der neu renovierten
Basilika mit Papst Benedikt XVI gefeiert.
258
259
260
Österreichisches Statistisches Zentralamt (Hg.): Land- und Forstwirtschaftliche Betriebszählung 1990. Länderheft Steiermark. Österreichische Staatsdruckerei, Wien 1992.
Landesstatistik Steiermark (Quelle Statistik Austria) - Mariazell:
http://www.verwaltung.steiermark.at/cms/dokumente/10058422_1521375/5661919a/
60210.xls. Download, 18.2.2008
Anton L. Schuller, Helga Schuller: Steiermark. Mein Heimatland. Verlag Styria, Graz/Wien/
Köln 1997. S. 34.
- 75 -
Mariazell liegt im Norden des Bezirkes, grenzt an das österreichische Bundesland
Niederösterreich, erstreckt sich über eine Fläche von 6,4 km² und liegt auf 868 m
Seehöhe.261
Tabelle 30: Bevölkerungsentwicklung Mariazell 1869 - 2006262
Die allgemeine Erwerbsquote fiel seit 1981
um 3,4 Prozentpunkte auf 42,8 Prozent.
Davon entfielen 50,4 Prozent auf Männer (5,4 Prozentpunkte gegenüber 1981) und
36,5 Prozent auf Frauen (- 2,2 Prozentpunkte gegenüber 1981). Die Arbeitslosenquote war seit 1981 um 2,9 Prozentpunkte
auf 4,6 Prozent gestiegen. 703 Beschäftigten (- 16,6 Prozent gegenüber 1991) standen 34 Arbeitslose (- 8,1 Prozent gegenüber 1991) gegenüber. Dass im Wallfahrtsort Mariazell im Jahr 2001 der Anteil an Berufstätigen am Dienstleistungssektor 73,9 Prozent hielt und damit seit Jahrzehnten die anderen Wirtschaftssektoren in den Schatten stellte, verwundert nicht. Berufstätige in den Wirtschaftssektoren Land- und Forstwirtschaft (2,4 Prozent) bzw. Industrie, Gewerbe und
Bauwesen (23,6 Prozent) entwickelten sich weiterhin rückläufig.263
Tabelle 31: Pendlertätigkeit Mariazell 1981 bis 2001264
Veränderung
Pendlertätigkeit
Beschäftigte am Wohnort
Beschäftigte am Arbeitsort
Einpendler
Auspendler
Pendlersaldo
Einpendler in % d. Besch. am Arbeitsort
Auspendler in % d. Besch. am Wohnort
261
262
263
264
2001
1991
1981
703
948
494
249
245
52,1%
35,4%
843
1.235
608
216
392
49,2%
25,6%
875
1.269
588
194
394
46,3%
22,2%
1991/2001 1981/1991
-16,6%
-23,2%
-18,8%
15,3%
Landesstatistik Steiermark (Quelle Statistik Austria) - Mariazell:
http://www.verwaltung.steiermark.at/cms/dokumente/10058422_1521375/5661919a/
60210.xls. Download, 18.2.2008
Statistik Austria: Ein Blick auf die Gemeinden - Mariazell:
http://www.statistik.at/blickgem/blick1/g60210.pdf. Download, 22.5.2007.
Landesstatistik Steiermark (Quelle Statistik Austria) - Mariazell:
http://www.verwaltung.steiermark.at/cms/dokumente/10058422_1521375/5661919a/
60210.xls. Download, 18.2.2008
Ebd.
- 76 -
-3,7%
-2,7%
3,4%
11,3%
Die Gesamtbetriebsfläche der Gemeinde Mariazell, die dem Produktionsgebiet
Voralpengebiet zugeordnet war, betrug 1951265 6.438 ha und war somit um 30 ha
kleiner als die Gesamtwirtschaftsfläche. 57 landwirtschaftliche Betriebe, wovon 27
im 100prozentigen Eigentum standen und 11 Betriebe gänzlich Fläche zugepachtet hatten, bewirtschafteten 644 ha landwirtschaftlich genutzte Fläche, wobei
Grünlandwirtschaft vorherrschte. Waldwirtschaft wurde von vier Betrieben auf
einer Fläche von 6.072 ha betrieben.
Stark abgenommen hat auch hier die Anzahl der Betriebe bis hin zum Jahr
1970266, in dem nur noch 25 Betriebe - davon drei im Vollerwerb, 18 im Nebenerwerb und vier Betriebe juristischer Personen - gezählt werden konnten.
4.633,15 ha waren als ideelle Waldfläche, 344,36 ha als ideelle landwirtschaftliche
Nutzfläche ausgewiesen. Der Großteil der Betriebe (10) verfügte über eine ideelle
Kulturfläche von 2 ha bis unter 5 ha. Es waren 124 Personen in der Land- und
Forstwirtschaft beschäftigt, 100 davon familienfremde Arbeitskräfte. Es gab hier
lediglich zwei Betriebe mit insgesamt sieben Fremdenzimmern.
Die Zahl der Betriebe verringerte sich bis 1990267 um zwei auf gesamt 23 Betriebe,
wobei zwei Vollerwerbsbetriebe, 18 Nebenerwerbsbetriebe und drei Betriebe
juristischer Personen ausgewiesen wurden. Zuerwerbsbetriebe fanden sich hier
weiterhin keine. 13 Betriebe verfügten über weniger als 5 ha Fläche, es gab
keinen Betrieb mit 20 ha bis unter 30 ha bzw. 100 ha bis unter 200 ha. Mariazell
konnte eine starke Zunahme an ideeller Waldfläche (8.828 ha) und ideeller
landwirtschaftlicher Nutzfläche (1.391 ha) aufweisen. Es gab noch zwei Betriebe
ohne Telefon, sowie drei Betriebe mit insgesamt 12 Fremdenzimmern. Von den
insgesamt 57 Arbeitskräften waren 31 familienfremde Personen, zwei davon nicht
ständig Beschäftigte.
265
266
267
Österreichisches Statistisches Zentralamt (Hg.): Ergebnisse der land- und forstwirtschaftlichen Betriebszählung vom 1. Juni 1951 nach Gemeinden. Steiermark. Heft 9.
Österreichische Staatsdruckerei, Wien 1953.
Österreichisches Statistisches Zentralamt (Hg.): Ergebnisse der land- und forstwirtschaftlichen Betriebszählung 1970. Landesheft Steiermark. Kommissionsverlag der
Österreichischen Staatsdruckerei, Wien 1974.
Österreichisches Statistisches Zentralamt (Hg.): Land- und Forstwirtschaftliche Betriebszählung 1990. Länderheft Steiermark. Österreichische Staatsdruckerei, Wien 1992.
- 77 -
3.3.11. Gemeinde Oberaich
Das Gemeindegebiet von Oberaich umfasst eine Fläche von rund 47 km², liegt
westlich der Bezirkshauptstadt Bruck an der Mur268 (Seehöhe 407 m269) und grenzt
direkt an den Bezirk Leoben.
Tabelle 32: Bevölkerungsentwicklung Oberaich 1869 - 2006270
2.959 Personen lebten per 1.1.2007 in der
Gemeinde. Die Zunahme der Bevölkerung
ist auf die Nähe zur Bezirkshauptstadt
Bruck an der Mur zurückzuführen. 49,9 Prozent betrug die allgemeine Erwerbsquote
2001 und war somit gegenüber 1981 um
3,4 Prozentpunkte gestiegen. Trotz der Zunahme um 647 Einwohner im Zeitraum
1981 bis 1991 hatte sich im selben Zeitraum die allgemeine Erwerbsquote nur um 1,9 Prozentpunkte erhöht. Die Erwerbsquote bei Männern betrug 57,6 Prozent (1991: 60,5 Prozent, 1981: 59,7 Prozent), jene bei Frauen 42,4 Prozent (1991: 36,1 Prozent, 1981: 33,3 Prozent). Die
Arbeitslosenquote war bei Männern gegenüber 1991 um 0,3 Prozentpunkte gestiegen, jene bei Frauen um 0,5 Prozentpunkte gesunken. Auch in Oberaich
dominierte der Anteil an Berufstätigen im Dienstleistungsbereich mit 64,4 Prozent
und lag somit um 18,3 Prozentpunkte über dem Wert von 1981. In der Land- und
Forstwirtschaft war der Anteil seit 1981 um 5,2 Prozentpunkte auf 4,5 Prozent
gesunken, jener im sekundären Wirtschaftssektor um 13,1 Prozentpunkte auf
31,1 Prozent. 2001 zählte die Gemeinde 81 Arbeitslose und 1.386 Beschäftigte.271
268
269
270
271
Gemeinde Oberaich - Geschichte: http://www.oberaich.gv.at/kurzvorgestellt.asp, Download
14.6.2006.
Landesstatistik Steiermark (Quelle Statistik Austria) - Oberaich:
http://www.verwaltung.steiermark.at/cms/dokumente/10058422_1521375/17f53d28/60211.
xls. Download, 18.2.2008.
Statistik Austria: Ein Blick auf die Gemeinden - Oberaich:
http://www.statistik.at/blickgem/blick1/g60211.pdf. Download, 22.5.2007.
Landesstatistik Steiermark (Quelle Statistik Austria) - Oberaich:
http://www.verwaltung.steiermark.at/cms/dokumente/10058422_1521375/17f53d28/60211.
xls. Download, 18.2.2008.
- 78 -
Tabelle 33: Pendlertätigkeit Oberaich 1981 - 2001272
Veränderung
Pendeltätigkeit
Beschäftigte am Wohnort
Beschäftigte am Arbeitsort
Einpendler
Auspendler
Pendlersaldo
Einpendler in % d. Besch. am Arbeitsort
Auspendler in % d. Besch. am Wohnort
2001
1991
1981
1.386
443
226
1.169
-943
51,0%
84,3%
1.367
351
44
1.060
-1.016
12,5%
77,5%
1.051
292
41
800
-759
14,0%
76,1%
1991/2001 1981/1991
1,4%
26,2%
413,6%
10,3%
30,1%
20,2%
7,3%
32,5%
Das heutige Gemeindegebiet von Oberaich bestand 1951 aus den damals noch
getrennten Gemeinden Oberaich und Picheldorf mit einer Gesamtwirtschaftsfläche
von 2.164 ha bzw.1.954 ha. Diese wurden dem Alpenostrandgebiet zugeteilt. Von
der Gesamtfläche beider Gemeinden wurden 1.850 ha der landwirtschaftlich genutzten Fläche zugerechnet. Die Gesamtbetriebsfläche der insgesamt 126 Betriebe betrug 3.988 ha. In beiden Ortsteilen dominierte die Grünlandwirtschaft
(gesamt: 68 Betriebe mit 1.603 ha). Es gab 11 reine Ackerwirtschaftsbetriebe mit
einer Fläche von 174 ha.273
Innerhalb von 20 Jahren reduzierte sich bis 1970274 auch in dieser Gemeinde die
Zahl der Betriebe - hier auf 113, wobei 21 Betriebe eine Fläche von 10 ha bis
unter 20 ha, 19 Betriebe eine Fläche von 30 ha bis unter 50 ha und jeweils
17 Betriebe eine Fläche von unter 2 ha bzw. 50 ha bis unter 100 ha aufwiesen.
Sechs Betriebe umfassten 100 ha bis unter 200 ha und ein Betrieb über 200 ha
Fläche. Es gab 47 Vollerwerbs-, 28 Zuerwerbs- und 35 Nebenerwerbsbetriebe
sowie drei Betriebe juristischer Personen. Die ideelle landwirtschaftliche Nutzfläche war mit 1.316,69 ha ausgewiesen, die Waldfläche (ideell) mit 2.580,28 ha.
Insgesamt zählte man 270 Arbeitskräfte in der Land- und Forstwirtschaft, wovon
wiederum 230 familieneigene Personen waren. Drei Betriebe stellten in der
Gemeinde insgesamt 20 Fremdenzimmer. Zehn Betriebe verfügten über einen
Telefonanschluss.
272
273
274
Ebd.
Österreichisches Statistisches Zentralamt (Hg.): Ergebnisse der land- und forstwirtschaftlichen Betriebszählung vom 1. Juni 1951 nach Gemeinden. Steiermark. Heft 9.
Österreichische Staatsdruckerei, Wien 1953.
Österreichisches Statistisches Zentralamt (Hg.): Ergebnisse der land- und forstwirtschaftlichen Betriebszählung 1970. Landesheft Steiermark. Kommissionsverlag der
Österreichischen Staatsdruckerei, Wien 1974.
- 79 -
24 Landwirte gaben ihre Betriebe bis 1990275 auf, womit das Gemeindegebiet noch
89 land- und forstwirtschaftliche Betriebe zählte. Davon galten 29 als Vollerwerbsbetriebe, die auch über den größten Anteil an landwirtschaftlicher Nutzfläche
(ideell) und ideeller Waldfläche verfügten. Daneben wurden vier Betriebe im Zuerwerb und 54 Betriebe im Nebenerwerb geführt, zwei von juristischen Personen.
19 Betriebe verfügten über eine Fläche von 30 ha bis unter 50 ha, 18 Betriebe
über eine Fläche von 10 ha bis unter 20 ha. Zwei Betriebe wiesen eine Fläche von
200 ha und mehr aus. 88 der 98 in der Land- und Forstwirtschaft tätigen Personen
waren ständige, familieneigene Arbeitskräfte. Es gab nach wie vor acht Betriebe
ohne Telefonanschluss. Die Zahl der Betriebe mit Fremdenzimmern erhöhte sich
um einen Betrieb auf insgesamt vier mit gesamt 19 Fremdenzimmern (- 1).
3.3.12. Gemeinde Parschlug
Eine weitere Gemeinde, deren Bevölkerungsentwicklung positiv verlief, ist die
nahe Kapfenberg gelegene Gemeinde Parschlug mit einer Fläche von 20,8 km²
(Seehöhe 702 m). Seit 1951 stieg die Einwohnerzahl stetig an und lag per
1.1.2007 bei 1.793 Personen.276
Tabelle 34: Bevölkerungsentwicklung Parschlug 1869 - 2006277
Durch die Zunahme der Bevölkerung
konnte auch die allgemeine Erwerbsquote
in den vergangenen Jahren auf 50,8 Prozent gesteigert werden. Zwar war der Anteil der Männer seit 1981 um 1,7 Prozentpunkte auf 58,7 Prozent gesunken, der
Frauenanteil erhöhte sich jedoch um 13,8
Prozentpunkte auf 42,7 Prozent.278
275
276
277
278
Österreichisches Statistisches Zentralamt (Hg.): Land- und Forstwirtschaftliche Betriebszählung 1990. Länderheft Steiermark. Österreichische Staatsdruckerei, Wien 1992.
Landesstatistik Steiermark (Quelle Statistik Austria) - Parschlug:
http://www.verwaltung.steiermark.at/cms/dokumente/10058422_1521375/b19c4875/
60212.xls. Download, 18.2.2008.
Statistik Austria: Ein Blick auf die Gemeinden - Parschlug:
http://www.statistik.at/blickgem/blick1/g60212.pdf. Download, 22.5.2007.
Landesstatistik Steiermark (Quelle Statistik Austria) - Parschlug:
http://www.verwaltung.steiermark.at/cms/dokumente/10058422_1521375/b19c4875/
60212.xls. Download, 18.2.2008.
- 80 -
Die Arbeitslosenquote war nach einer Steigerung von 5,9 Prozentpunkten von
1981 bis 1991 um 2,9 Prozentpunkte auf 4,9 Prozent im Jahr 2001 gesunken. 886
Berufstätige (+ 65,6 Prozent gegenüber 1981) verteilten sich auf 3,5 Prozent (- 1,3
Prozentpunkte gegenüber 1981) im primären, 37,0 Prozent (- 24,7 Prozentpunkte)
im sekundären und 59,6 Prozent (+ 26,0 Prozentpunkte) im tertiären Wirtschaftssektor. 2001 waren 43 Personen arbeitslos (- 23,2 Prozent gegenüber 1991).279
Tabelle 35: Pendlertätigkeit Parschlug 1981 - 2001280
Veränderung
Pendeltätigkeit
Beschäftigte am Wohnort
Beschäftigte am Arbeitsort
Einpendler
Auspendler
Pendlersaldo
Einpendler in % d. Besch. am Arbeitsort
Auspendler in % d. Besch. am Wohnort
2001
1991
1981
843
157
58
744
-686
36,9%
88,3%
658
121
25
562
-537
20,7%
85,4%
525
74
8
459
-451
10,8%
87,4%
1991/2001 1981/1991
28,1%
29,8%
132,0%
32,4%
25,3%
63,5%
212,5%
22,4%
Dem Alpenostrandgebiet zugeordnet verfügte die Gemeinde Parschlug 1951281
über eine Gesamtwirtschaftsfläche von 1.226 ha, wovon 751 ha der Gesamtbetriebsfläche (1.199 ha) als landwirtschaftlich genutzte Fläche ausgewiesen
wurden. Von 66 landwirtschaftlichen Betrieben standen 48 zur Gänze im
Eigentum, fünf verfügten ausschließlich über gepachtete Flächen. Es herrschte
nach Anzahl der Betriebe sowie der Fläche Grünlandwirtschaft vor.
60 Betriebe wurden noch 1970282 gezählt. Es gab weder Betriebe mit einer Fläche
über 200 ha, noch Betriebe juristischer Personen. Die größte Zahl (15) fand sich
bei Betrieben mit einer Fläche von 5 ha bis unter 10 ha. Der landwirtschaftlichen
Nutzfläche (ideell) im Ausmaß von 528,99 ha standen 540,74 ha ideelle Waldfläche gegenüber.
279
280
281
282
Ebd.
Ebd.
Österreichisches Statistisches Zentralamt (Hg.): Ergebnisse der land- und forstwirtschaftlichen Betriebszählung vom 1. Juni 1951 nach Gemeinden. Steiermark. Heft 9.
Österreichische Staatsdruckerei, Wien 1953.
Österreichisches Statistisches Zentralamt (Hg.): Ergebnisse der land- und forstwirtschaftlichen Betriebszählung 1970. Landesheft Steiermark. Kommissionsverlag der
Österreichischen Staatsdruckerei, Wien 1974.
- 81 -
Neben 21 Nebenerwerbsbetrieben gab es 20 Vollerwerbs- und 19 Zuerwerbsbetriebe. Nur zwei Betriebe hatten einen Telefonanschluss, fünf Betriebe stellten
insgesamt 11 Fremdenzimmer bereit. Wie in Frauenberg gab es auch in Parschlug
keine familienfremden, nichtständigen Arbeitskräfte. Eine Person zählte zu
familienfremden, 136 der insgesamt 137 Arbeitskräfte gehörten den Familien an.
Parschlug zählte 1990283 noch 52 land- und forstwirtschaftliche Betriebe. 13 Betriebe hielten eine Fläche von unter 5 ha, 12 Betriebe über 5 ha bis unter 10 ha.
Die ideelle landwirtschaftliche Nutzfläche hatte sich auf 476 ha verringert, die
ideelle Waldfläche auf 708 ha erweitert. Es gab neun Vollerwerbs-, acht Zuerwerbs- und 35 Nebenerwerbsbetriebe. Noch sechs Betriebe verfügten über keinen
Telefonanschluss, lediglich ein Betrieb bot noch drei Fremdenzimmer an. Unter
den 86 Arbeitskräften fanden sich keine familienfremden Personen mehr.
3.3.13. Gemeinde Pernegg an der Mur
Pernegg, bekannt durch die Wallfahrtskirche Maria-Pernegg, auch Klein-Mariazell
genannt284, und das Schloss Pernegg, das sich heute im Besitz der Familie
Pongratz-Lippit befindet, liegt auf 458 m Seehöhe und hat eine Gemeindefläche
von 86,1 km² (65,7 km² Waldfläche285). 286
Auch hier ist die Bevölkerungsentwicklung seit 1971 rückläufig. Per 1.1.2007287
lebten 2.408 Einwohner in der Gemeinde. Der Tiefststand von 1900, 1.886
Einwohner288, lag damit jedoch weit unter der Einwohnerzahl von 2007.
283
284
285
286
287
288
Österreichisches Statistisches Zentralamt (Hg.): Land- und Forstwirtschaftliche Betriebszählung 1990. Länderheft Steiermark. Österreichische Staatsdruckerei, Wien 1992.
Gemeinde Pernegg - Frauenkirche: http://www.pernegg.at/frauenkirche.aspx. Download,
27.2.2007.
Gemeinde Pernegg - Statistik: http://www.pernegg.at/Statistik.aspx. Download, 27.2.2007.
Landesstatistik Steiermark (Quelle Statistik Austria) - Pernegg:
http://www.verwaltung.steiermark.at/cms/dokumente/10058422_1521375/d3798a6f/
60213.xls. Download, 18.2.2008.
Ebd.
Statistik Austria: Ein Blick auf die Gemeinden - Pernegg:
http://www.statistik.at/blickgem/blick1/g60213.pdf. Download, 22.5.2007.
- 82 -
Tabelle 36: Bevölkerungsentwicklung Pernegg 1869 - 2006289
Von den 2001 insgesamt 1.117 Berufstätigen (+ 3,2 Prozent gegenüber 1991)
waren 61 Personen arbeitslos. 5,3 Prozent
(1991: 5,9 Prozent, 1981: 6,9 Prozent)
waren in der Land- und Forstwirtschaft
tätig,
38,2
Prozent
(gegenüber
48,7
Prozent im Jahr 1991 und 54,9 Prozent im
Jahr 1981) arbeiteten im sekundären
Wirtschaftssektor,
56,6
Prozent
im
Dienstleistungsbereich (+ 11,2 Prozentpunkte gegenüber 1991 und + 18,5
Prozentpunkte gegenüber 1981). Die allgemeine Erwerbsquote betrug 43,6 Prozent, wobei auch hier der Anteil der Männer gegenüber 1981 um 5,4
Prozentpunkte
auf
52,8
Prozent
gesunken,
jener
der
Frauen
um
9,1
Prozentpunkte auf 34,8 Prozent gestiegen war.290
Tabelle 37: Pendlertätigkeit Pernegg 1981 - 2001291
Veränderung
Pendlertätigkeit
Beschäftigte am Wohnort
Beschäftigte am Arbeitsort
Einpendler
Auspendler
Pendlersaldo
Einpendler in % d. Besch. am Arbeitsort
Auspendler in % d. Besch. am Wohnort
2001
1991
1981
1.056
376
119
799
-680
31,6%
75,7%
1.021
468
146
699
-553
31,2%
68,5%
1.196
535
114
775
-661
21,3%
64,8%
1991/2001 1981/1991
3,4%
-19,7%
-18,5%
14,3%
-14,6%
-12,5%
28,1%
-9,8%
In Pernegg wurden nach Betriebszählung 1951292 1.409 ha der Gesamtbetriebsfläche von 7.864 ha von 200 landwirtschaftlichen Betrieben bewirtschaftet, wobei
289
290
291
292
Statistik Austria: Ein Blick auf die Gemeinden - Pernegg:
http://www.statistik.at/blickgem/blick1/g60213.pdf. Download, 22.5.2007.
Landesstatistik Steiermark (Quelle Statistik Austria) - Pernegg:
http://www.verwaltung.steiermark.at/cms/dokumente/10058422_1521375/d3798a6f/
60213.xls. Download, 18.2.2008.
Ebd.
Österreichisches Statistisches Zentralamt (Hg.): Ergebnisse der land- und forstwirtschaftlichen Betriebszählung vom 1. Juni 1951 nach Gemeinden. Steiermark. Heft 9.
Österreichische Staatsdruckerei, Wien 1953.
- 83 -
auch hier die Grünlandwirtschaft nach Betrieben (92) dominierte. Der flächenmäßig größte Anteil der Gesamtbetriebsfläche in Höhe von 6.342 ha wurde
waldwirtschaftlich von 31 Betrieben genutzt. 31 Betriebe standen zur Gänze im
Eigentum, 59 pachteten Flächen zu 100 Prozent zu. 45 Betriebe verfügten über
eine Fläche von unter 2 ha, 10 Betriebe über 100 ha.
Um zirka ein Viertel - auf insgesamt 152 - verringerte sich die Anzahl der Betriebe
in Pernegg bis 1970293. Es gab 62 Vollerwerbs-, 31 Zuerwerbs- und 74 Nebenerwerbsbetriebe sowie drei Betriebe juristischer Personen. 806,49 ha wurden als
ideelle landwirtschaftliche Nutzfläche, 3.970,60 ha als ideelle Waldfläche ausgewiesen. Insgesamt 91 der 152 Betriebe verfügten über eine Fläche bis unter 10 ha
(davon 28 Betriebe unter 2 ha) und 49 Betriebe über eine Fläche von 10 ha bis
unter 50 ha. 344 Arbeitskräfte waren in der Land- und Forstwirtschaft beschäftigt,
162 davon waren ständige Arbeitskräfte aus der Familie. Es gab 17 Betriebe mit
Telefonanschlüssen sowie fünf Betriebe mit insgesamt 19 Fremdenzimmern.
Aus 22 Vollerwerbsbetrieben, vier Zuerwerbsbetrieben, 81 Nebenerwerbsbetrieben sowie drei Betrieben juristischer Personen ergaben sich für 1990294 die
insgesamt 110 noch bestehenden Betriebe. Die landwirtschaftliche Nutzfläche
(ideell) verringerte sich auf 592 ha, wohingegen sich die ideelle Waldfläche nicht
veränderte. 24 Betriebe verfügten über eine Fläche von 2 ha bis unter 5 ha,
21 über eine Fläche von 5 ha bis unter 10 ha und vier Betriebe über 200 ha und
mehr. Um 164 Personen reduzierte sich die Zahl der Arbeitskräfte, die nunmehr
180 Personen umfasste. Davon waren 21 familienfremde und 82 ständige, familieneigene Arbeitskräfte. Nach wie vor hatten 10 Betriebe keinen Telefonanschluss. Es bestanden auch 1990 wieder fünf Betriebe, die Fremdenzimmer vermieteten, die Anzahl der Zimmer wurde jedoch um 10 erweitert.
293
294
Österreichisches Statistisches Zentralamt (Hg.): Ergebnisse der land- und forstwirtschaftlichen Betriebszählung 1970. Landesheft Steiermark. Kommissionsverlag der
Österreichischen Staatsdruckerei, Wien 1974.
Österreichisches Statistisches Zentralamt (Hg.): Land- und Forstwirtschaftliche
Betriebszählung 1990. Länderheft Steiermark. Österreichische Staatsdruckerei, Wien
1992.
- 84 -
3.3.14. Gemeinde St. Ilgen
Die "Wahl-Trendgemeinde" St. Ilgen erstreckt sich über eine Fläche von 73,5 km²,
liegt auf einer Höhe von 730 m bis 2.277 m Seehöhe295 und wird neben den
Gemeinden Aflenz-Kurort, Aflenz-Land und Thörl der "Alpenregion Hochschwab"
sowie der "Tourismusregion Hochsteiermark", die sich weit über die Bezirke Mürzzuschlag, Bruck an der Mur und Leoben erstreckt, zugerechnet (siehe Anhang)296.
Tabelle 38: Bevölkerungsentwicklung St. Ilgen 1869 - 2006297
Lebten 1869 noch 539 Menschen in St.
Ilgen, so zählte die Gemeinde per 1.1.2007
nur noch 285 Einwohner. Die allgemeine
Erwerbsquote war weiterhin rückläufig und
betrug 2001 43,5 Prozent (- 0,2 Prozentpunkte gegenüber 1991). Auch in St. Ilgen
war der Frauenanteil an der Erwerbsquote
gestiegen (+ 4,1 Prozentpunkte auf 34 Prozent), der Anteil bei den Männer um 3 Prozentpunkte auf 53,1 Prozent gesunken. 50 Prozent der 123 Beschäftigten wurden
per 2001 dem Dienstleistungssektor zugerechnet, was gegenüber 1991 eine
Steigerung um 13,2 Prozentpunkte bedeutet. Um 26,9 Prozentpunkte hatte sich
der sekundäre Wirtschaftssektor seit der Volkszählung 1981 auf 33,6 Prozent
verringert, um 1,2 Prozentpunkte auf 16,4 Prozent jener im primären Wirtschaftssektor Land- und Forstwirtschaft. Fünf Berufstätige galten 2001 als arbeitslos. 298
295
296
297
298
Gemeinde St. Ilgen: http://www.st-ilgen.at/verwaltung/verwaltung4.htm. Download,
27.2.2008.
Ebd.
Statistik Austria: Ein Blick auf die Gemeinden - St. Ilgen:
http://www.statistik.at/blickgem/blick1/g60214.pdf. Download, 22.5.2007.
Landesstatistik Steiermark (Quelle Statistik Austria) - St. Ilgen:
http://www.verwaltung.steiermark.at/cms/dokumente/10058422_1521375/4a056b58/
60214.xls. Download, 18.2.2008.
- 85 -
Tabelle 39: Pendlertätigkeit St. Ilgen 1981 - 2001299
Veränderung
Pendlertätigkeit
Beschäftigte am Wohnort
Beschäftigte am Arbeitsort
Einpendler
Auspendler
Pendlersaldo
Einpendler in % d. Besch. am Arbeitsort
Auspendler in % d. Besch. am Wohnort
2001
1991
1981
123
34
5
94
-89
14,7%
76,4%
119
35
5
89
-84
14,3%
74,8%
124
44
15
95
-80
34,1%
76,6%
1991/2001 1981/1991
3,4%
-2,9%
0,0%
5,6%
-4,0%
-20,5%
-66,7%
-6,3%
St. Ilgen - dem Hochalpengebiet zugeordnet - verzeichnete 1951300 eine Gesamtwirtschaftsfläche von 3.126 ha, wovon 3.117 ha die Gesamtfläche der 48 landwirtschaftlichen Betriebe umfasste. 317 ha Fläche davon wurden als landwirtschaftlich
genutzte Fläche ausgewiesen, wobei auch hier Grünlandwirtschaft nach Betrieben
(25) dominierte. Sieben Betriebe nutzen 2.824 ha für Waldwirtschaft, sieben
Betriebe waren in der Grünland-Waldwirtschaft tätig.
1970301 verzeichnete St. Ilgen 19 Betriebe weniger als 1951. 12 wurden als Nebenerwerbs-, 10 als Vollerwerbs- und sechs als Zuerwerbsbetriebe geführt. Es gab
einen Betrieb juristischer Personen. St. Ilgen wies die kleinste landwirtschaftliche
Nutzfläche (ideell) im Bezirk auf, die 247,01 ha umfasste. Demgegenüber betrug
die ideelle Waldfläche 1.824,18 ha. Vier der insgesamt 29 Betriebe wiesen eine
Fläche von über 200 ha auf, drei Betriebe 100 ha bis unter 200 ha, 14 Betriebe
verzeichneten eine Fläche von unter 5 ha, acht Betriebe eine Fläche von 20 ha bis
unter 100 ha. Es gab 78 land- und forstwirtschaftliche Arbeitskräfte, 22 davon
waren familieneigene, ständige Arbeitskräfte im Alter von 35 Jahren und mehr. 30
Personen galten als familienfremde Arbeitskräfte. Es gab zwei Betriebe mit
Telefonanschluss sowie einen Betrieb, der über acht Fremdenzimmer verfügte.
299
300
301
Ebd.
Österreichisches Statistisches Zentralamt (Hg.): Ergebnisse der land- und forstwirtschaftlichen Betriebszählung vom 1. Juni 1951 nach Gemeinden. Steiermark. Heft 9.
Österreichische Staatsdruckerei, Wien 1953.
Österreichisches Statistisches Zentralamt (Hg.): Ergebnisse der land- und forstwirtschaftlichen Betriebszählung 1970. Landesheft Steiermark. Kommissionsverlag der
Österreichischen Staatsdruckerei, Wien 1974.
- 86 -
Um drei Betriebe weniger als 1970 wurden 1990302 bei der Betriebszählung
gezählt. 16 der insgesamt 26 Betriebe wurden im Nebenerwerb, sechs im
Vollerwerb und zwei im Zuerwerb geführt, zwei wurden als Betriebe juristischer
Personen ausgewiesen. Jeweils vier Betriebe verfügten über eine Fläche von 2 ha
bis unter 5 ha, 100 ha bis unter 200 ha bzw. 200 ha und mehr. Beinahe halbiert
hat sich die Zahl der Arbeitskräfte, die nunmehr 42 Personen umfasste. Sieben
davon waren familienfremde Arbeitskräfte, 26 ständige familieneigene im Alter von
35 Jahren und mehr. Es gab noch zwei Betriebe ohne Telefonanschluss.
Insgesamt sechs Fremdenzimmer wurden von zwei Betrieben zur Verfügung
gestellt.
3.3.15. Gemeinde St. Katharein an der Laming
Über 43,9 km² und auf einer Seehöhe zwischen 653 m bis 1583 m erstreckt sich
das Gemeindegebiet von St. Katharein an der Laming, das seit der Volkszählung
von 1900 ihren heutigen Namen trägt.303
Tabelle 40: Bevölkerungsentwicklung St. Katharein/L. 1869 - 2006304
Laut Bevölkerungsregister vom 1.1.2007
lebten 1.101 Menschen305 in der Gemeinde, was einen Rückgang der Bevölkerung
seit der Volkszählung 2001 um 77 Personen bedeutete. Damit hielt der Trend der
negativen
Bevölkerungsentwicklung seit
1971 an und erreichte 2001 beinahe die
Einwohnerzahl von 1910. Die allgemeine
Erwerbsquote betrug nach 38,5 Prozent im
Jahr 1991 bei der letzten Volkszählung 44,7 Prozent und lag somit um
302
303
304
305
Österreichisches Statistisches Zentralamt (Hg.): Land- und Forstwirtschaftliche Betriebszählung 1990. Länderheft Steiermark. Österreichische Staatsdruckerei, Wien 1992.
Gemeinde St. Katharein: http://www.katharein.at/. Download, 27.2.2008.
Statistik Austria: Ein Blick auf die Gemeinden - St. Katharein:
http://www.statistik.at/blickgem/blick1/g60215.pdf. Download, 22.5.2007.
Landesstatistik Steiermark (Quelle Statistik Austria) - St. Katharein:
http://www.verwaltung.steiermark.at/cms/dokumente/10058422_1521375/af9be0bc/
60215.xls. Download, 18.2.2008.
- 87 -
0,1 Prozentpunkte über dem Wert aus 1981. Dem Bezirkstrend folgend war der
Frauenanteil an der Erwerbsquote auf 38,0 Prozent (+ 8,5 Prozentpunkte zu 1981)
gestiegen, hier hatte sich aber auch der Anteil der Männer an der Erwerbsquote
gegenüber 1981 um 0,1 Prozentpunkte erhöht. 484 Beschäftigten standen 42 Arbeitslose gegenüber, wobei die Arbeitslosigkeit bei Männern um 2,8 Prozentpunkte gestiegen, jene bei Frauen um 2,0 Prozentpunkte gegenüber 1991
gesunken ist.306
Die Land- und Forstwirtschaft hielt per 2001 5,7 Prozent der Berufstätigen (- 5,2
Prozentpunkte gegenüber 1981), Industrie, Gewerbe und Bauwesen 43,5 Prozent
(- 15,4 Prozentpunkte gegenüber 1981), der Anteil im Dienstleistungsbereich war
seit 1981 um 20,6 Prozentpunkte auf 50,8 Prozent gestiegen.307
Tabelle 41: Pendlertätigkeit St. Katharein/L. 1981 - 2001308
Veränderung
Pendeltätigkeit
Beschäftigte am Wohnort
Beschäftigte am Arbeitsort
Einpendler
Auspendler
Pendlersaldo
Einpendler in % d. Besch. am Arbeitsort
Auspendler in % d. Besch. am Wohnort
2001
1991
1981
484
230
84
338
-254
36,5%
69,8%
448
263
91
276
-185
34,6%
61,6%
582
334
71
319
-248
21,3%
54,8%
1991/2001 1981/1991
8,0%
-12,5%
-7,7%
22,5%
-23,0%
-21,3%
28,2%
-13,5%
Wie alle die Bezirkshauptstadt umgrenzenden Gemeinden wurde auch St. Katharein dem Produktionsgebiet Alpenostrand zugeordnet. 1951309 gab es noch 101
landwirtschaftliche Betriebe mit einer Gesamtbetriebsfläche von 3.002 ha, wovon
45 zu 100 Prozent im Eigentum standen, 37 ausschließlich über gepachtete
Flächen verfügten. 37 Betriebe besaßen eine Fläche von mehr als 20 ha bis unter
100 ha. 955 ha wurden als landwirtschaftlich genutzte Fläche ausgewiesen.
Grünland-Waldwirtschaft wurde von 31 Betrieben auf 1.116 ha, Waldwirtschaft von
306
307
308
309
Ebd.
Ebd.
Ebd.
Österreichisches Statistisches Zentralamt (Hg.): Ergebnisse der land- und forstwirtschaftlichen Betriebszählung vom 1. Juni 1951 nach Gemeinden. Steiermark. Heft 9.
Österreichische Staatsdruckerei, Wien 1953.
- 88 -
16 Betrieben auf 1.291 ha betrieben. 562 ha wurden von 39 Betrieben für
Grünlandwirtschaft genutzt.
Innerhalb von 19 Jahren hat sich die Zahl der land- und forstwirtschaftlichen
Betriebe in der Gemeinde auf 69 im Jahr 1970310 reduziert. Von der selbstbewirtschafteten Gesamtfläche (ideell) im Ausmaß von 2.804,84 ha fielen 1.993,89 ha
auf ideelle Waldfläche und 776,51 ha auf landwirtschaftliche Nutzfläche (ideell). Es
bestanden 27 Vollerwerbs-, 13 Zuerwerbs- und 26 Nebenerwerbsbetriebe sowie
drei Betriebe juristischer Personen. Je 12 Betriebe besaßen 10 ha bis unter 20 ha
bzw. 30 ha bis unter 50 ha Fläche, 10 Betriebe 50 ha bis unter 100 ha. Insgesamt
waren in der Landwirtschaft 194 Personen beschäftigt. Es gab 68 familienfremde
und 126 familieneigene Arbeitskräfte. 11 Betriebe waren mit Telefon ausgestattet,
drei Betriebe mit insgesamt 11 Fremdenzimmern.
17 land- und forstwirtschaftliche Betriebe wurden bis hin ins Jahr 1990311 aufgegeben. 12 der verbliebenen 52 Betriebe wurden im Vollerwerb, zwei im Zuerwerb
und 34 im Nebenerwerb geführt. Es gab vier Betriebe juristischer Personen. Je
10 Betriebe wiesen eine Fläche 10 ha bis unter 20 ha bzw. 30 ha bis unter 50 ha
aus, acht Betriebe 50 ha bis unter 100 ha. Nur acht der 1990 gezählten
84 Arbeitskräfte waren familienfremd, bei familieneigenen überwog die Zahl der
ständig in der Land- und Forstwirtschaft tätigen Personen (insgesamt 38). Acht
Betriebe waren noch ohne Telefon. St. Katharein/Laming verzeichnete 1990 nur
noch einen Betrieb mit vier Fremdenzimmern.
310
311
Österreichisches Statistisches Zentralamt (Hg.): Ergebnisse der land- und forstwirtschaftlichen Betriebszählung 1970. Landesheft Steiermark. Kommissionsverlag der
Österreichischen Staatsdruckerei, Wien 1974.
Österreichisches Statistisches Zentralamt (Hg.): Land- und Forstwirtschaftliche Betriebszählung 1990. Länderheft Steiermark. Österreichische Staatsdruckerei, Wien 1992.
- 89 -
3.3.16. Gemeinde St. Lorenzen im Mürztal
Über 38,1 km² erstreckt sich die Gemeinde St. Lorenzen im Mürztal, deren
Hauptort auf einer Seehöhe von 569 m liegt.312 Neben der ältesten Pfarrkirche des
Mürztals ist auch das Restaurant "Steirereck" am Pogusch sehr bekannt.313
St. Lorenzen ist eine jener Gemeinden des Bezirkes, die mit Ausnahme des
Zeitraums 1923 bis 1934 einen stetigen Bevölkerungszuwachs verzeichnen kann.
Per 1.1.2007 wurde der bisherige Höchststand von 3.357 Einwohnern314 gezählt.
Tabelle 42: Bevölkerungsentwicklung St. Lorenzen i. M. 1869 - 2006315
Mit steigender Bevölkerungszahl hat per
2001 auch die allgemeine Erwerbsquote auf
48,2 Prozent (+ 3,9 Prozentpunkte gegenüber 1991) zugenommen, wobei diese bei
Männern um 3,8 Prozentpunkte auf 54,7
Prozent gesunken und um 9,4 Prozentpunkte auf 41,6 Prozent bei Frauen gestiegen ist. Insgesamt lag die Arbeitslosenquote im Gemeindegebiet bei 4,7 Prozent,
wobei diese bei Frauen um 5,4 Prozentpunkte auf 3,6 Prozent stärker gesunken
war, als bei Männern (- 1 Prozentpunkt auf 5,6 Prozent gegenüber 1991). 316
Von 1.563 Berufstätigen (+ 15,7 Prozent gegenüber 1991), die zu 3,3 Prozent der
Land- und Forstwirtschaft, zu 41,4 Prozent dem sekundären Wirtschaftssektor und
zu 55,3 Prozent dem Dienstleistungsbereich zuzuordnen waren, waren 74 Personen (- 26,7 Prozent gegenüber 1991) arbeitslos. Nach Wirtschaftssektoren ver312
313
314
315
316
Landesstatistik Steiermark (Quelle Statistik Austria) - St. Lorenzen im Mürztal:
http://www.verwaltung.steiermark.at/cms/dokumente/10058422_1521375/f0bffe6c/
60216.xls. Download, 18.2.2008.
Der Obersteirer ZeitungsgmbH & Co KG (Hg.): WOCHE Obersteiermark 130 Jahre Heimvorteil. Sondernummer 1 (von 6), 22. Februar 2007. S. 14.
Landesstatistik Steiermark (Quelle Statistik Austria) - St. Lorenzen im Mürztal:
http://www.verwaltung.steiermark.at/cms/dokumente/10058422_1521375/f0bffe6c/
60216.xls. Download, 18.2.2008.
Statistik Austria: Ein Blick auf die Gemeinden - St. Lorenzen im Mürztal:
http://www.statistik.at/blickgem/blick1/g60216.pdf. Download, 22.5.2007.
Landesstatistik Steiermark (Quelle Statistik Austria) - St. Lorenzen im Mürztal:
http://www.verwaltung.steiermark.at/cms/dokumente/10058422_1521375/f0bffe6c/
60216.xls. Download, 18.2.2008.
- 90 -
zeichnete Industrie, Gewerbe und Bauwesen seit 1981 einen Rückgang von
20 Prozentpunkten, wohingegen ein Plus von 24,3 Prozentpunkten im Dienstleistungsbereich erreicht werden konnte. 317
Tabelle 43: Pendlertätigkeit St. Lorenzen i. M. 1981 - 2001318
Veränderung
Pendeltätigkeit
Beschäftigte am Wohnort
Beschäftigte am Arbeitsort
Einpendler
Auspendler
Pendlersaldo
Einpendler in % d. Besch. am Arbeitsort
Auspendler in % d. Besch. am Wohnort
2001
1991
1981
1.489
855
549
1.183
-634
64,2%
79,4%
1.250
700
345
895
-550
49,3%
71,6%
1.243
471
126
898
-772
26,8%
72,2%
1991/2001 1981/1991
19,1%
22,1%
59,1%
32,2%
0,6%
48,6%
173,8%
-0,3%
In St. Lorenzen prägten 1951319 58 Grünlandwirtschaftsbetriebe (gesamt 1.550 ha)
das Gemeindegebiet (Gesamtwirtschaftsfläche 3.565 ha), gefolgt von 14 der
gesamt 109 landwirtschaftlichen Betriebe, die auf 1.234 ha der Grünland-Waldwirtschaft nachgingen und 9 Betriebe (156 ha) mit Acker-Grünlandwirtschaft. 74 Betriebe waren zu 100 Prozent im Eigentum, acht bestanden zur Gänze aus
gepachteten Flächen. Die Mehrzahl der Betriebe (35) verfügte über 20 ha bis
100 ha Fläche, 19 Betriebe weniger als 5 ha.
Um 23 auf 86 reduzierte sich die Zahl der Betriebe bis 1970320. 27 Betriebe hielten
eine Fläche von unter 5 ha, 15 Betriebe 10 ha bis unter 20 ha, 28 Betriebe 30 ha
bis unter 100 ha. Neben 45 Vollerwerbsbetrieben fanden sich 12 Zuerwerbs- und
26 Nebenerwerbsbetriebe sowie drei Betriebe juristischer Personen. Die landwirtschaftliche Nutzfläche (ideell) umfasste 1.007,15 ha, die ideelle Waldfläche
1.982,14 ha. Von insgesamt 209 Arbeitskräften überwog mit 108 Personen die
Zahl der ständig am Betrieb tätigen Familienmitglieder im Alter von 35 Jahren und
mehr. Bereits 21 Betriebe verfügten über Telefon, sieben Betriebe vermieteten
insgesamt 27 Fremdenzimmer.
317
318
319
320
Ebd.
Ebd.
Österreichisches Statistisches Zentralamt (Hg.): Ergebnisse der land- und forstwirtschaftlichen Betriebszählung vom 1. Juni 1951 nach Gemeinden. Steiermark. Heft 9.
Österreichische Staatsdruckerei, Wien 1953.
Österreichisches Statistisches Zentralamt (Hg.): Ergebnisse der land- und forstwirtschaftlichen Betriebszählung 1970. Landesheft Steiermark. Kommissionsverlag der
Österreichischen Staatsdruckerei, Wien 1974.
- 91 -
Um weitere acht auf nunmehr 78 reduzierte sich die Zahl der land- und forstwirtschaftlichen Betriebe bis 1990321. 24 Betriebe hielten eine Fläche von unter 5 ha,
nur noch sechs Betriebe 10 ha bis unter 20 ha, 23 Betriebe 30 ha bis unter 100
ha. Im Vollerwerb wurden 32 Betriebe geführt, zwei im Zuerwerb und 41 im
Nebenerwerb. Es gab - wie schon 1970 - drei Betriebe juristischer Personen. Die
landwirtschaftliche Nutzfläche (ideell) verringerte sich auf 815 ha, die ideelle Waldfläche nahm geringfügig auf 1.999 ha zu. 15 der insgesamt 117 Arbeitskräfte
waren familienfremde Personen, 46 der ständig am Betrieb tätigen Personen
waren im Alter von 35 Jahren und mehr. Die Betriebszählung wies noch sieben
Betriebe ohne Telefonanschluss aus. Die Zahl der Fremdenzimmer verringerte
sich bei gleicher Anzahl an Betrieben gegenüber 1970 auf 18.
3.3.17. Gemeinde St. Marein im Mürztal
Die Fläche von St. Marein im Mürztal erstreckt sich über 8,9 km², der Hauptort
liegt auf einer Seehöhe von 537 m.322 Die Entwicklung der beiden Nachbargemeinden St. Lorenzen und St. Marein läuft in etwa parallel ab.
Tabelle 44: Bevölkerungsentwicklung St. Marein i. M. 1869 - 2005323
Etwas anders als in St. Lorenzen entwickelte sich die Bevölkerung in St.
Marein. Zwar nimmt die Bevölkerung trotz
einiger Einbrüche seit einigen Jahren
wieder zu, konnte jedoch den Höchststand
von 2.518 Einwohnern im Jahr 1971 bisher
nicht erreichen und lag per 1.1.2007 bei
2.395 Einwohnern324.
321
322
323
324
Österreichisches Statistisches Zentralamt (Hg.): Land- und Forstwirtschaftliche Betriebszählung 1990. Länderheft Steiermark. Österreichische Staatsdruckerei, Wien 1992.
Landesstatistik Steiermark (Quelle Statistik Austria) - St. Marein im Mürztal:
http://www.verwaltung.steiermark.at/cms/dokumente/10058422_1521375/
42c4cec8/60217.xls. Download, 18.2.2008.
Statistik Austria: Ein Blick auf die Gemeinden - St. Marein im Mürztal:
http://www.statistik.at/blickgem/blick1/g60217.pdf. Download, 22.5.2007.
Landesstatistik Steiermark (Quelle Statistik Austria) - St. Marein im Mürztal:
http://www.verwaltung.steiermark.at/cms/dokumente/10058422_1521375/
42c4cec8/60217.xls. Download, 18.2.2008.
- 92 -
Wie auch in St. Lorenzen ist in St. Marein die Erwerbsquote im Zeitraum 1991 bis
2001 gestiegen (+ 1,2 Prozentpunkte auf 46,0 Prozent), es gab eine Negativentwicklung der Erwerbsquote bei Männern (- 3,9 Prozentpunkte auf 54,0 Prozent)
und eine positive Entwicklung des Frauenanteils (+ 6,0 Prozentpunkte auf 38,6
Prozent). Die Arbeitslosenquote lag bei 6,5 Prozent, wobei die Arbeitslosigkeit
gegenüber 1991 bei Frauen um 4,7 Prozentpunkte auf 6,6 Prozent, jene bei
Männern um 2,1 Prozentpunkte auf 6,4 Prozent gesunken ist. Insgesamt verzeichnete St. Marein 70 Arbeitslose. Am stärksten waren Berufstätige im Dienstleistungsbereich mit 55,6 Prozent vertreten, gefolgt von Industrie, Gewerbe und
Bauwesen mit 42,3 Prozent. Schlusslicht stellte auch hier der Bereich Land- und
Forstwirtschaft mit 2,1 Prozent dar, der gegenüber 1991 um 0,4 Prozentpunkte
gesunken ist. 325
Tabelle 45: Pendlertätigkeit St. Marein i. M. 1981 - 2001326
Veränderung
Pendeltätigkeit
Beschäftigte am Wohnort
Beschäftigte am Arbeitsort
Einpendler
Auspendler
Pendlersaldo
Einpendler in % d. Besch. am Arbeitsort
Auspendler in % d. Besch. am Wohnort
2001
1991
1981
1.004
657
422
769
-347
64,2%
76,6%
912
637
382
657
-275
60,0%
72,0%
970
781
459
648
-189
58,8%
66,8%
1991/2001 1981/1991
10,1%
3,1%
10,5%
17,0%
-6,0%
-18,4%
-16,8%
1,4%
1.719 ha der Gesamtwirtschaftsfläche von 1.785 ha betrug 1951327 die Gesamtbetriebsgröße der 39 landwirtschaftlichen Betriebe, bei denen - nach Anzahl der
Betriebe - Grünlandwirtschaft dominierte. Neben diesen 21 Betrieben fanden sich
drei Betriebe mit Waldwirtschaft (664 ha), drei Betriebe mit Grünland-Waldwirtschaft (825 ha) und ein Betrieb mit Acker-Grünlandwirtschaft (7 ha). 29 Betriebe
standen im 100prozentigen Eigentum, fünf Betriebe besaßen mehr als 100 ha
Fläche, wobei diese gesamt 1.466 ha ausmachte.
325
326
327
Ebd.
Ebd.
Österreichisches Statistisches Zentralamt (Hg.): Ergebnisse der land- und forstwirtschaftlichen Betriebszählung vom 1. Juni 1951 nach Gemeinden. Steiermark. Heft 9.
Österreichische Staatsdruckerei, Wien 1953.
- 93 -
11 von 31 Betrieben bestanden 1970328 aus einer Fläche, die jeweils weniger als
2 ha umfasste. Keine der weiteren Größengruppe nach ideeller Kulturfläche wies
mehr als vier Betriebe auf. St. Marein umfasste 262,67 ha landwirtschaftlicher
Nutzfläche (ideell) und 1.458,30 ha ideelle Waldfläche. Es gab 13 Vollerwerbs-,
vier Zuerwerbs-, 13 Nebenerwerbsbetriebe und einen Betrieb juristischer
Personen. Insgesamt fanden 107 Personen in der Land- und Forstwirtschaft
Arbeit, wobei 53 nicht ständig beschäftigt waren. Auch hier überwog die Zahl
familieneigener Arbeitskräfte ab 35 Jahren, die ständig auf ihrem Betrieb tätig
waren. 12 Betriebe verfügten über Telefon. Insgesamt wurden in der Gemeinde
von zwei Betrieben 16 Fremdenzimmer angeboten.
In der Betriebszählung 1990329 fanden sich für St. Marein noch 25 land- und
forstwirtschaftliche Betriebe. Sieben Betriebe hielten eine Fläche von 2 ha bis
unter 5 ha, drei Betriebe waren kleiner als 2 ha. Weiters gab es jeweils zwei
Betriebe mit einer Fläche von 100 ha bis unter 200 ha bzw. 200 ha und mehr. Es
bestanden sieben Vollerwerbs, drei Zuerwerbs- und 13 Nebenerwerbsbetriebe
sowie zwei Betriebe juristischer Personen. Von insgesamt 44 Arbeitskräften waren
24 nicht ständig in der Land- und Forstwirtschaft beschäftigt. 15 Arbeitskräfte im
Alter ab 35 Jahren waren ständig auf ihrem Betrieb tätig. Noch sieben Betriebe
verfügten über keinen Telefonanschluss. Fremdenzimmer wurden von landwirtschaftlichen Betrieben 1990 nicht mehr angeboten.
3.3.18. Gemeinde St. Sebastian
Der Hauptort St. Sebastian liegt auf 851 m Seehöhe, die höchste Erhebung der
Gemeinde auf 1.639 m330. Die Gemeinde, die direkt an das Bundesland Niederösterreich grenzt, erstreckt sich über 47,4 km²331. Als beliebtes Ausflugsziel von St.
Sebastian gilt der Erlaufsee.
328
329
330
331
Österreichisches Statistisches Zentralamt (Hg.): Ergebnisse der land- und forstwirtschaftlichen Betriebszählung 1970. Landesheft Steiermark. Kommissionsverlag der
Österreichischen Staatsdruckerei, Wien 1974.
Österreichisches Statistisches Zentralamt (Hg.): Land- und Forstwirtschaftliche Betriebszählung 1990. Länderheft Steiermark. Österreichische Staatsdruckerei, Wien 1992.
Gemeinde St. Sebastian: http://www.st-sebastian.at/index.htm. Download, 28.2.2008.
Landesstatistik Steiermark (Quelle Statistik Austria) - St. Sebastian:
http://www.verwaltung.steiermark.at/cms/dokumente/10058422_1521375/caa546fd/
60218.xls. Download, 18.2.2008.
- 94 -
St. Sebastian (36) gehörte - neben Aflenz-Kurort (23), Frauenberg (2), Parschlug
(182), St. Lorenzen im Mürztal (151) und St. Marein im Mürztal (223) - zu den
wenigen Gemeinden des Bezirkes, die zwischen 1991 und 2001 eine positive
Wanderungsbilanz aufzuweisen hatten332.
Tabelle 46: Bevölkerungsentwicklung St. Sebastian 1869 - 2005333
Trotzdem verzeichnet St. Sebastian seit
1991 eine negative Bevölkerungsentwicklung. Per 1.1.2007 lebten in der Gemeinde
1.084 Personen, was einen Rückgang um
88 Personen (gegenüber 2001) bedeutete.
Die allgemeine Erwerbsquote lag mit 46,9
Prozent um 3,3 Prozentpunkte über jener
aus 1991, wobei der Männeranteil um
1,1 Prozentpunkte auf 46,9 Prozent, der
Frauenanteil um 5,3 Prozentpunkte auf 40,8 Prozent gesteigert werden konnte.
Die Arbeitslosenquote fiel um 0,6 Prozentpunkte auf 3,6 Prozent, wobei der
Frauenanteil von 3,9 Prozent 1991 auf 5,4 Prozent im Jahr 2001 gestiegen ist. St.
Sebastian verzeichnete 2001 530 Beschäftigte und 20 Arbeitslose, wobei der
Anteil der Berufstätigen im Dienstleistungsbereich - wie 1991 - 72,4 Prozent
betrug und der sekundäre Wirtschaftssektor mit 23,0 Prozent um 0,3 Prozentpunkte unter dem Wert von 1981, jedoch 5,0 Prozentpunkte über dem Wert
von 1991 lag. Die Land- und Forstwirtschaft hat 5,0 Prozentpunkte der Berufstätigen gegenüber 1991 eingebüßt und hielt 2001 bei 4,6 Prozent. 334
332
333
334
Amt der Steiermärkischen Landesregierung: Rauminformationssystem Steiermark.
Regionsprofil Bruck an der Mur. http://www.raumplanung.steiermark.at/cms/dokumente/
10479348_14143456/d4b3fcaf/01_Bruck_Mur.pdf. S. 9. Download, 18.4.2007.
Statistik Austria: Ein Blick auf die Gemeinden - St. Sebastian:
http://www.statistik.at/blickgem/blick1/g60218.pdf. Download, 22.5.2007.
Landesstatistik Steiermark (Quelle Statistik Austria) - St. Sebastian:
http://www.verwaltung.steiermark.at/cms/dokumente/10058422_1521375/caa546fd/
60218.xls. Download, 18.2.2008.
- 95 -
Tabelle 47: Pendlertätigkeit St. Sebastian 1981 - 2001335
Veränderung
Pendlertätigkeit
Beschäftigte am Wohnort
Beschäftigte am Arbeitsort
Einpendler
Auspendler
Pendlersaldo
Einpendler in % d. Besch. am Arbeitsort
Auspendler in % d. Besch. am Wohnort
2001
1991
1981
530
435
235
330
-95
54,0%
62,3%
500
355
171
316
-145
48,2%
63,2%
520
333
94
281
-187
28,2%
54,0%
1991/2001 1981/1991
6,0%
22,5%
37,4%
4,4%
-3,8%
6,6%
81,9%
12,5%
1951336 prägten 59 landwirtschaftliche Betriebe mit einer Gesamtbetriebsfläche
von 2.289 ha (davon 883 ha landwirtschaftlich genutzte Fläche) das Ortsbild von
St. Sebastian. 31 Betriebe mit 788 ha wurden der Grünlandwirtschaft zugerechnet,
acht Betriebe (689 ha) der Grünland-Waldwirtschaft und fünf Betriebe mit 795 ha
der reinen Waldwirtschaft. 43 Betriebe standen zu 100 Prozent im Eigentum.
Jeweils 15 Betriebe verfügten über weniger als 2 ha, 2 ha bis 5 ha sowie 20 ha bis
100 ha Fläche, acht Betriebe über 5 ha bis 20 ha und sechs Betriebe über eine
Fläche von 100 ha und mehr (gesamt 1.320 ha).
Relativ gering war der Rückgang an landwirtschaftlichen Betrieben in der Gemeinde bis 1970337. Es bestanden insgesamt 54 Betriebe, wovon 13 im Vollerwerb,
vier im Zuerwerb, 34 im Nebenerwerb und drei von juristischen Personen geführt
wurden. 24 Betriebe waren kleiner als 5 ha. Von der selbstbewirtschafteten
Gesamtfläche (ideell) im Ausmaß von 2.625,51 ha wurden 742,86 ha als ideelle
landwirtschaftliche Nutzfläche und 1.831,39 ha als ideelle Waldfläche ausgewiesen, wobei hievon 459,94 ha der ideellen landwirtschaftlichen Nutzfläche und
690,64 ha der ideellen Waldfläche auf Vollerwerbsbetriebe entfielen. Die drei
Betriebe juristischer Personen hielten bei einem Anteil von 14,57 ha bzw. 5,10 ha.
Von den 101 Arbeitskräften waren 58 ständig am familieneigenen Betrieb tätig. Im
Verhältnis zu anderen Gemeinden war die Versorgung von 21 Betrieben mit
Telefon relativ hoch. Weiters gehörte St. Sebastian zu den anzahlmäßig führenden Anbietern an Fremdenzimmer: 19 Betriebe stellten 66 Fremdenzimmer.
335
336
337
Ebd.
Österreichisches Statistisches Zentralamt (Hg.): Ergebnisse der land- und forstwirtschaftlichen Betriebszählung vom 1. Juni 1951 nach Gemeinden. Steiermark. Heft 9.
Österreichische Staatsdruckerei, Wien 1953.
Österreichisches Statistisches Zentralamt (Hg.): Ergebnisse der land- und forstwirtschaftlichen Betriebszählung 1970. Landesheft Steiermark. Kommissionsverlag der
Österreichischen Staatsdruckerei, Wien 1974.
- 96 -
Laut Betriebszählung 1990338 hat sich die Zahl der Betriebe beinahe halbiert und
hielt nunmehr bei 28 Betrieben, wovon 18 im Nebenerwerb, sieben im Vollerwerb
und zwei im Zuerwerb geführt wurden. Jeweils sieben Betriebe verfügten über
eine Fläche von 50 ha bis unter 100 ha bzw. 100 ha bis unter 200 ha. Es hatte
sich sowohl die landwirtschaftliche Nutzfläche (ideell; 581 ha) als auch die ideelle
Waldfläche (1.557 ha) reduziert. Die Zahl der Arbeitskräfte verringerte sich um
mehr als 50 Prozent auf 48 Personen, wovon 22 Familienmitglieder ständig sowie
12 nicht ständig im Betrieb tätig waren. Weiters wurden 14 familienfremde Arbeitskräfte ausgewiesen. Auch das Angebot an Fremdenzimmern hatte sich bis 1990
verringert: sieben Betriebe vermieteten insgesamt 52 Fremdenzimmer. Zwei der
28 Betriebe verfügten noch über keinen Telefonanschluss.
3.3.19. Gemeinde Thörl
Im Hand- und Reisebuch Steiermark339 aus dem Jahr 1926 ist über Thörl zu lesen:
"Thörl hat eine überraschend malerische Lage an der Vereinigung des
St. Ilgner, Fölzer und Stübminger Tales, im Norden von der riesigen
Hochschwabgruppe beherrscht, tief eingesenkt in die Berge und
überragt von der prachtvollen Ruine Schachenstein, an deren Felsen
sich das neue Penggsche Schloß und die Eisenwerke anschmiegen.
Sehr sehenswert sind die Penggschen Eisenwerke und Drahtziehereien. […]"
Der auf 640 m Seehöhe gelegene Hauptort wird von einer Gemeindefläche im
Ausmaß von 65,3 km² umgeben.340
338
339
340
Österreichisches Statistisches Zentralamt (Hg.): Land- und Forstwirtschaftliche Betriebszählung 1990. Länderheft Steiermark. Österreichische Staatsdruckerei, Wien 1992.
Landesverbande für Fremdenverkehr in Steiermark (Hg.): Steiermark. Hand- und Reisebuch. Verlag von Ulr. Mosers Buchhandlung (J. Meyerhoff), Graz 1926. 2. Auflage. S. 391.
Landesstatistik Steiermark (Quelle Statistik Austria) - Thörl:
http://www.verwaltung.steiermark.at/cms/dokumente/10058422_1521375/2049d71e/
60219.xls. Download, 18.2.2008.
- 97 -
Tabelle 48: Bevölkerungsentwicklung Thörl 1869 - 2006341
Die
negative
Geburtenbilanz
(Bezirk:
- 1.367) sowie die negative Wanderungsbilanz (Bezirk: - 1.413)342 führten auch in
Thörl zum Rückgang der Bevölkerung, die
per 1.1.2007 einen Stand von 1.803 Personen erreicht hat. 787 Beschäftigte und
55 Arbeitslose (Arbeitslosenquote 6,5 Prozent), die 2001 eine allgemeine Erwerbsquote von 42,5 Prozent (51,2 Prozent Männer, 33,9 Prozent Frauen) ausmachten,
waren zu 53,7 Prozent dem Dienstleistungsbereich (+ 16 Prozentpunkte
gegenüber 1991), zu 40,7 Prozent Industrie, Gewerbe und Bauwesen (- 15,1 Prozentpunkte gegenüber 1991) sowie zu 5,6 Prozent der Land- und Forstwirtschaft (0,9 Prozentpunkte) zuzurechnen.343
Tabelle 49: Pendlertätigkeit Thörl 1981 - 2001344
Veränderung
Pendlertätigkeit
Beschäftigte am Wohnort
Beschäftigte am Arbeitsort
Einpendler
Auspendler
Pendlersaldo
Einpendler in % d. Besch. am Arbeitsort
Auspendler in % d. Besch. am Wohnort
2001
1991
1981
787
509
252
530
-278
49,5%
67,3%
793
688
308
413
-105
44,8%
52,1%
1.008
1.054
428
382
46
40,6%
37,9%
1991/2001 1981/1991
-0,8%
-26,0%
-18,2%
28,3%
-21,3%
-34,7%
-28,0%
8,1%
Dem Gebiet von Thörl ist für 1951345 die ehemalige Gemeinde Fölz zuzurechnen,
die später der Gemeinde Thörl eingegliedert wurde. 1951 wurde die Gemeinde
Fölz dem Produktionsgebiet I, Thörl dem Produktionsgebiet III zugeteilt.
341
342
343
344
345
Statistik Austria: Ein Blick auf die Gemeinden - Thörl:
http://www.statistik.at/blickgem/blick1/g60219.pdf. Download, 22.5.2007.
Amt der Steiermärkischen Landesregierung: Rauminformationssystem Steiermark.
Regionsprofil Bruck an der Mur. http://www.raumplanung.steiermark.at/cms/dokumente/
10479348_14143456/d4b3fcaf/01_Bruck_Mur.pdf. S. 9. Download, 18.4.2007.
Landesstatistik Steiermark (Quelle Statistik Austria) - Thörl:
http://www.verwaltung.steiermark.at/cms/dokumente/10058422_1521375/2049d71e/
60219.xls. Download, 18.2.2008.
Ebd.
Österreichisches Statistisches Zentralamt (Hg.): Ergebnisse der land- und forstwirtschaftlichen Betriebszählung vom 1. Juni 1951 nach Gemeinden. Steiermark. Heft 9.
Österreichische Staatsdruckerei, Wien 1953.
- 98 -
Folgend werden die Zahlen der beiden Gemeinden addiert dargestellt: Die
Gesamtwirtschaftsfläche betrug laut Bodennutzungserhebung 4.794 ha. Die
Gesamtbetriebsfläche der 93 Betriebe (davon 54 in Fölz) betrug 4.690 ha (davon
3.212 ha in Thörl). 1.391 ha wurden als landwirtschaftlich genutzte Fläche ausgewiesen (davon 824 ha in Thörl). 40 Grünlandwirtschaftsbetrieben mit 622 ha
standen 20 Betriebe (2.634 ha) mit Grünland-Waldwirtschaft und neun Betriebe
(1.401 ha) mit reiner Waldwirtschaft gegenüber. Weitere Betriebstypen gab es
nicht. 45 Betriebe standen im 100prozentigen Eigentum, 29 verfügten ausschließlich über gepachtete Flächen.
Auf 78 Betriebe war die Zahl der land- und forstwirtschaftlichen Betriebe bis
1970346 zurückgegangen. Jeweils 20 davon erstreckten sich über eine Fläche von
2 ha bis unter 5 ha Fläche, jeweils 19 Betriebe über 50 ha bis unter 100 ha. Es
gab vor allem Nebenerwerbsbetriebe (33) gefolgt von 30 Vollerwerbsbetrieben,
13 Zuerwerbsbetrieben und zwei Betrieben juristischer Personen. Der größte Anteil an ideeller landwirtschaftlicher Nutzfläche fiel mit 772,05 ha (von 1.047,67 ha)
den Vollerwerbsbetrieben, der größte Anteil an ideeller Waldfläche mit 2.415,51 ha
(von 4.185,96 ha) den Nebenerwerbsbetrieben zu. 109 der insgesamt 196 landund forstwirtschaftlichen Arbeitskräfte wurden der Kategorie ständige familieneigene Arbeitskräfte zugewiesen. Insgesamt waren 10 Betriebe mit einem Telefonanschluss versorgt. In Thörl gab es 13 Betriebe, die insgesamt 68 Fremdenzimmer vermieteten.
25 Betriebe weniger gegenüber 1970 wies die Betriebszählung 1990347 aus. Die
Zahl der Vollerwerbsbetriebe verringerte sich auf 21 (- 12), jene der Zuerwerbsbetriebe auf drei (- 10) und jene der Nebenerwerbsbetriebe auf 27 (- 6). Die Zahl
der Betriebe juristischer Personen blieb unverändert. Über den größten Flächenanteil verfügten daher die Nebenerwerbsbetriebe, die insgesamt eine landwirtschaftliche Nutzfläche von 871 ha und eine ideelle Waldfläche von 3.751 ha
aufwiesen. In Thörl waren noch 108 Personen in der Land- und Forstwirtschaft
tätig, 75 davon waren Familienmitglieder. Noch vier Betriebe verfügten über
keinen Telefonanschluss. Die Zahl der Betriebe mit Fremdenzimmern verringerte
346
347
Österreichisches Statistisches Zentralamt (Hg.): Ergebnisse der land- und forstwirtschaftlichen Betriebszählung 1970. Landesheft Steiermark. Kommissionsverlag der
Österreichischen Staatsdruckerei, Wien 1974.
Österreichisches Statistisches Zentralamt (Hg.): Land- und Forstwirtschaftliche Betriebszählung 1990. Länderheft Steiermark. Österreichische Staatsdruckerei, Wien 1992.
- 99 -
sich um acht auf fünf Betriebe, jene der Fremdenzimmer um 53 auf nunmehr
15 Zimmer.
3.3.20. Gemeinde Tragöß
Besonders bekannt ist die 110,5 km²348 große Gemeinde Tragöß (Hauptort auf
793 m Seehöhe) durch den "Grünen See", der gemäß der 130. Verordnung der
Steiermärkischen Landesregierung vom 16. Oktober 2006 zum Naturschutzgebiet
Nr. XIX erklärt wurde.349
Tabelle 50: Bevölkerungsentwicklung Tragöß 1869 - 2006350
Ähnlich dem Jahr 1869 lag die Einwohnerzahl gemäß Bevölkerungsregister vom
1.1.2007 bei 1.058 und war damit um
knapp
100
Personen
gegenüber
der
letzten Volkszählung 2001 gesunken. Im
Vergleich zu 1991 konnte sich die Zahl der
Berufstätigen um 3,9 Prozent auf insgesamt 485 Berufstätige erhöhen, wobei per
2001
29
Personen
arbeitslos
waren
(Arbeitslosenquote 6 Prozent). Die Erwerbsquote (gesamt 42,1 Prozent) hatte sich
bei Männern um 0,2 Prozentpunkte auf 54,3 Prozent reduziert, jene bei Frauen um
3,7 Prozentpunkte auf 29,8 Prozent erhöht.351
Industrie, Gewerbe und Bauwesen hielten 40,0 Prozent (- 3,7 Prozentpunkte
gegenüber 1981) der Berufstätigen, der Dienstleistungssektor 49,9 Prozent
348
349
350
351
Landesstatistik Steiermark (Quelle Statistik Austria) - Tragöß:
http://www.verwaltung.steiermark.at/cms/dokumente/10058422_1521375/b354f72f/
60220.xls. Download, 18.2.2008.
Landesgesetzblatt Jahrgang 2006, 31. Stück. Ausgegeben und versendet am 30. Oktober
2006: http://64.233.183.104/search?q=cache:VEMwKL6zNQgJ:ris.bka.gv.at/tawebcgi/taweb%3Fx%3Dd%26o%3Dr%26v%3Dlgblst%26d%3DLGBLST%26i%3D1188%26p%
3D1+130.+Verordnung+der+Steierm%C3%A4rkischen+Landesregierung+vom+16.+Oktob
er+2006&hl=de&ct=clnk&cd=1&gl=at. Download, 28.2.2008.
Statistik Austria: Ein Blick auf die Gemeinden - Tragöß:
http://www.statistik.at/blickgem/blick1/g60220.pdf. Download, 22.5.2007.
Landesstatistik Steiermark (Quelle Statistik Austria) - Tragöß:
http://www.verwaltung.steiermark.at/cms/dokumente/10058422_1521375/b354f72f/
60220.xls. Download, 18.2.2008.
- 100 -
(+ 15,1 Prozentpunkte), die Land- und Forstwirtschaft verringerte ihren Anteil seit
1981 um 11,4 Prozentpunkte auf 10,1 Prozent. 352
Tabelle 51: Pendlertätigkeit Tragöß 1981 - 2001353
Veränderung
Pendlertätigkeit
Beschäftigte am Wohnort
Beschäftigte am Arbeitsort
Einpendler
Auspendler
Pendlersaldo
Einpendler in % d. Besch. am Arbeitsort
Auspendler in % d. Besch. am Wohnort
2001
1991
1981
456
173
46
329
-283
26,6%
72,1%
437
192
36
281
-245
18,8%
64,3%
490
265
41
266
-225
15,5%
54,3%
1991/2001 1981/1991
4,3%
-9,9%
27,8%
17,1%
-10,8%
-27,5%
-12,2%
5,6%
Die Gesamtwirtschaftsfläche der Gemeinde betrug im Jahr 1951354 12.510 ha, die
Gesamtbetriebsfläche der 126 landwirtschaftlichen Betriebe 12.420 ha. Davon
wurden 3.011 ha als landwirtschaftlich genutzte Fläche ausgewiesen. Waldwirtschaft wurde von 20 Betrieben auf 1.176 ha und Grünlandwirtschaft von 36 Betrieben auf einer Fläche von 207 ha betrieben. Tragöß verzeichnete 1951 einen für
den Bezirk ausgesprochen hohen Flächenanteil an Grünland-Waldwirtschaft
(10.993 ha - verteilt auf 39 Betriebe) und hielt damit nach Gußwerk - neben der
Gesamtwirtschaftsfläche - auch hier den zweiten Rang im Bezirksvergleich. 60 Betriebe standen zu 100 Prozent im Eigentum, 39 Betriebe zu 100 Prozent aus
Pachtflächen.
Im Jahr 1970355 wies die Statistik für die Gemeinde 85 Betriebe aus. Die ideelle
landwirtschaftliche Nutzfläche betrug 1.047,67 ha. Mit einer ideellen Waldfläche im
Ausmaß von 6.301,29 ha lag Tragöß nach Gußwerk an der zweiten Stelle im
Bezirksvergleich. 19 Betriebe besaßen eine Fläche von 2 ha bis unter 5 ha, gefolgt
von 12 Betrieben mit einer Fläche von 50 ha bis unter 100 ha. Jeweils 10 Betriebe
umfassten Flächen von 5 ha bis unter 10 ha bzw. 20 ha bis unter 30 ha, jeweils
neun Betriebe Flächen von 30 ha bis unter 50 ha bzw. 100 ha bis unter 200 ha.
352
353
354
355
Ebd.
Ebd.
Österreichisches Statistisches Zentralamt (Hg.): Ergebnisse der land- und forstwirtschaftlichen Betriebszählung vom 1. Juni 1951 nach Gemeinden. Steiermark. Heft 9.
Österreichische Staatsdruckerei, Wien 1953.
Österreichisches Statistisches Zentralamt (Hg.): Ergebnisse der land- und forstwirtschaftlichen Betriebszählung 1970. Landesheft Steiermark. Kommissionsverlag der
Österreichischen Staatsdruckerei, Wien 1974.
- 101 -
35 der 85 Betriebe waren Nebenerwerbs-, 33 Vollerwerbs- und 13 Zuerwerbsbetriebe. Vier Betriebe juristischer Personen verfügten über eine ideelle Waldfläche
von insgesamt 4.966,26 ha. Es gab 241 in der Land- und Forstwirtschaft tätige
Personen, wovon - wie auch in den anderen Gemeinden - der Großteil familieneigene ständige Arbeitskräfte darstellte. An vierter Stelle im Bezirksvergleich befand sich Tragöß nach Fremdenzimmern: 23 Betrieben konnten insgesamt 105
Fremdenzimmer vermieteten. 11 der 85 Betriebe verfügten über ein Telefon.
Die Betriebszählung 1990356 wies für Tragöß 63 land- und forstwirtschaftliche
Betriebe aus. Es gab 34 Nebenerwerbsbetriebe, 23 Vollerwerbsbetriebe, drei
Zuerwerbsbetriebe und drei Betriebe juristischer Personen, wobei diese sowohl
den größten Anteil an der landwirtschaftliche Nutzfläche (ideell; 1.987 ha) als auch
an der ideellen Waldfläche (2.602 ha) der Gemeinde hielten. 31 familienfremden
Arbeitskräften standen 74 familieneigene Arbeitskräfte gegenüber. Auch hier
setzte sich der Trend fort, demnach Betriebe mit Fremdenzimmern zurückgingen.
Tragöß verfügte 1990 noch über 12 Betriebe, die insgesamt 49 Zimmer vermieteten. Hier waren noch zwei der Betriebe nicht mit Telefon ausgestattet
3.3.21. Gemeinde Turnau
"Wussten Sie eigentlich, dass" ist die Frage zur Ortsgeschichte auf der Homepage
der Marktgemeinde Turnau357. Somit:
"Wussten Sie eigentlich, […], dass im Jahre 1955 die letzten 1.333 t
Braunkohlen zu Tage befördert wurden und eine 120 jährige montanistische Tradition damit ihr Ende fand. Der größte Abbau erfolgte im
Jahre 1920. Es wurden 63.028 t Braunkohle produziert.
[…] oder, dass es 1892 hieß, Turnau bekäme eine eigene Eisenbahnstrecke und bereits am 08. Dezember 1893 wurde diese feierlich
eröffnet und um 1901 bereits viermal täglich ein Zug von Kapfenberg
nach Turnau und zurück verkehrte, wobei die Anfahrtszeit etwa zwei
Stunden dauerte." 358
356
357
358
Österreichisches Statistisches Zentralamt (Hg.): Land- und Forstwirtschaftliche Betriebszählung 1990. Länderheft Steiermark. Österreichische Staatsdruckerei, Wien 1992.
Marktgemeinde Turnau (Auszug aus der Ortschronik):
http://www.turnau.at/content.php?pageId=1926. Download, 28.2.2008.
Ebd.
- 102 -
Der Hauptort der Gemeinde liegt auf 755 m Seehöhe und wird von 134,1 km²
Gemeindefläche umgeben. 359
Tabelle 52: Bevölkerungsentwicklung Turnau 1869 - 2006360
Seit 1955 hat sich die Bevölkerungszahl
stark verringert, erhöhte sich jedoch seit
der Volkszählung 2001 bis 1.1.2007 um 35
Personen auf 1.634 Einwohner. Die allgemeine Erwerbsquote 2001 betrug 46,3 Prozent und lag somit über den Werten von
1991 und 1981 (jeweils 41,5 Prozent).
Ebenso gesteigert hat sich in diesem
Zeitraum die Erwerbsquote bei Frauen
(1981: 26,0 Prozent, 1991: 29,0 Prozent, 2001: 35,9 Prozent), wohingegen die
Erwerbsquote bei Männern 1991 (52,9 Prozent) sowohl unter dem Wert von 1981
(57,5 Prozent) als auch 2001 (56,9 Prozent) lag. 361
Die Arbeitslosenquote lag 2001 bei 6,1 Prozent und hatte sich gegenüber 1991 bei
Männern um 0,7 Prozentpunkte erhöht, bei Frauen allerdings um 2,3 Prozentpunkte verringert. 696 Beschäftigten (+ 1,8 Prozent gegenüber 1991) standen
34 Arbeitslose gegenüber. Auch hier dominierte mit 50,5 Prozent (+ 7,4 Prozentpunkte) der Dienstleistungssektor, gefolgt von Industrie, Gewerbe und Bauwesen
mit 39,1 Prozent (- 3,9 Prozentpunkte) sowie Land- und Forstwirtschaft mit
10,4 Prozent (- 3,6 Prozentpunkte). 362
359
360
361
362
Landesstatistik Steiermark (Quelle Statistik Austria) - Turnau:
http://www.verwaltung.steiermark.at/cms/dokumente/10058422_1521375/997af2bf/
60221.xls. Download, 18.2.2008.
Statistik Austria: Ein Blick auf die Gemeinden - Turnau:
http://www.statistik.at/blickgem/blick1/g60221.pdf Download, 22.5.2007.
Landesstatistik Steiermark (Quelle Statistik Austria) - Turnau:
http://www.verwaltung.steiermark.at/cms/dokumente/10058422_1521375/997af2bf/
60221.xls. Download, 18.2.2008.
Ebd.
- 103 -
Tabelle 53: Pendlertätigkeit Turnau 1981 - 2001363
Veränderung
Pendlertätigkeit
Beschäftigte am Wohnort
Beschäftigte am Arbeitsort
Einpendler
Auspendler
Pendlersaldo
Einpendler in % d. Besch. am Arbeitsort
Auspendler in % d. Besch. am Wohnort
2001
1991
1981
696
301
70
465
-395
23,3%
66,8%
684
327
79
436
-357
24,2%
63,7%
698
405
89
382
-293
22,0%
54,7%
1991/2001 1981/1991
1,8%
-8,0%
-11,4%
6,7%
-2,0%
-19,3%
-11,2%
14,1%
Turnau lag im landwirtschaftlichen Produktionsgebiet I (Hochalpengebiet) und
verfügte 1951364 über eine Gesamtwirtschaftsfläche im Ausmaß von 13.423 ha. 80
der insgesamt 156 Betriebe bearbeiteten 2.135 ha mit Grünlandwirtschaft, es gab
10 Betriebe mit Acker-Grünlandwirtschaft (231 ha) sowie 11 reine Waldwirtschaftsbetriebe (2.495 ha). 79 Betriebe standen zu 100 Prozent im Eigentum, zur Gänze
aus Pachtflächen bestanden 49 Betriebe.
Im Jahr 1970365 wurden in Turnau noch 109 land- und forstwirtschaftliche Betriebe
gezählt. Von der ideellen selbstbewirtschafteten Gesamtfläche im Ausmaß von
6.417,51 ha fielen 1.811,92 ha auf landwirtschaftliche Nutzfläche (ideell) und
4.443,99 ha auf ideelle Waldfläche. 22 Betriebe besaßen eine ideelle Kulturfläche
von je 50 ha bis unter 100 ha, gefolgt von 16 Betrieben, deren Fläche kleiner als
2 ha ausmachte. Zwei Betriebe erstreckten sich über 200 ha und mehr. Neben
47 Vollerwerbsbetrieben, denen sowohl hinsichtlich landwirtschaftlicher Nutz- bzw.
Waldfläche (ideell) die größten Flächenanteile zuteil waren, bestanden 17 Zuerwerbs- und 45 Nebenerwerbsbetriebe. 38 Betriebe verfügten über einen Telefonanschluss. Hinsichtlich Arbeitskräfte dominierten auch hier die familieneigenen
mit 253 (ständig/nicht ständig) von insgesamt 308 Personen. In Turnau befanden
sich im Bezirksvergleich am meisten Betriebe (33) mit den meisten Fremdenzimmern (149).
363
364
365
Ebd.
Österreichisches Statistisches Zentralamt (Hg.): Ergebnisse der land- und forstwirtschaftlichen Betriebszählung vom 1. Juni 1951 nach Gemeinden. Steiermark. Heft 9.
Österreichische Staatsdruckerei, Wien 1953.
Österreichisches Statistisches Zentralamt (Hg.): Ergebnisse der land- und forstwirtschaftlichen Betriebszählung 1970. Landesheft Steiermark. Kommissionsverlag der
Österreichischen Staatsdruckerei, Wien 1974.
- 104 -
Die Betriebszählung 1990366 berichtete über die Aufgabe von 38 weiteren landund forstwirtschaftlichen Betrieben, was nunmehr zu einer Anzahl von 71 Betrieben geführt hat. Den geringsten Rückgang (- 6) verzeichneten die Vollerwerbsbetriebe. Zuerwerbsbetriebe fanden sich 1990 in Tragöß nicht mehr. Die Nebenerwerbsbetriebe verringerten sich um 16 auf nunmehr 29 Betriebe. 1990 wurde ein
Betrieb juristischer Personen gezählt. Es arbeiteten 162 Personen in der Landund Forstwirtschaft, 24 davon waren familienfremde Personen, den größten Anteil
hielten familieneigene ständige Arbeitskräfte (insgesamt 109). Ohne Telefon
wurden noch fünf Betriebe in der Betriebszählung ausgewiesen. 13 Betriebe
gaben die Vermietung von Fremdenzimmern im Zeitraum 1970 bis 1990 auf.
Damit verringerte sich auch die Zimmeranzahl um 43 auf 106 Zimmer.
4.
Entwicklungen und Aspekte
Die Ausführungen der vorangegangenen Kapitel haben eine deprimierende Entwicklung hinsichtlich der Abnahme von land- und forstwirtschaftlichen Betrieben
gezeigt.
Schon früh hatte der Staat mit der sozialen Absicherung der landwirtschaftlichen
Bevölkerung begonnen: Land- und forstwirtschaftliche Sozialversicherungsanstalt
(1948), Landwirtschaftskrankenkasse (1948) für die land- und forstwirtschaftlichen
Dienstnehmer, Allgemeines Sozialversicherungsgesetz (1955) für die selbständigen Bauern, Familienlastenausgleichsgesetz (1955), Landwirtschaftliches Zuschußrentenversicherungsgesetz
(1957),
Krankenversicherung
(1965)
und
Pensionsversicherung. Damit konnten landwirtschaftliche Familienbetriebe abgesichert und die Generationenablöse erleichtert werden.367
366
367
Österreichisches Statistisches Zentralamt (Hg.): Land- und Forstwirtschaftliche Betriebszählung 1990. Länderheft Steiermark. Österreichische Staatsdruckerei, Wien 1992.
Günther R. Burkert-Dottolo: Das Land geprägt. Stocker Verlag, Graz 1999. S. 176-177.
- 105 -
Weitere entscheidende Verbesserungen wurden in den Jahren 1987 bis 1994
geschaffen:
"Überdimensionale Erhöhung der Kleinstpensionen in der jährlichen
Pensionsanpassung, Verbesserung der Bemessungsgrundlagen für
Bauernpensionisten, Schaffung einer eigenen Pension für Bäuerinnen,
Anrechnung der Kindererziehungszeiten für Pensionsanspruch und
Pensionshöhe, Schaffung eines zweijährigen Karenzgeldes auch für
Bäuerinnen und Selbständige sowie Einführung der Pflegevorsorge mit
abgestuften Geldleistungen nach dem Grad der Pflegebedürftigkeit"368.
Zusätzlich kamen land- und forstwirtschaftlichen Betrieben steuerliche Maßnahmen wie auch eine Reihe von Fördermaßnahmen369 zugute. Auszugsweise dürfen
folgend einige dieser Maßnahmen genannt werden:
−
Ausgleichszahlungen und Prämien
−
Beihilfen für Verarbeitung und Vermarktung
−
Förderung von Qualitätsverbesserung und -sicherung bei Pflanzenbau,
Tierhaltung, Milch und Honig
−
Förderung von Strukturmaßnahmen wie z.B. Investitionszuschuss, Niederlassungsprämie, Absatzförderungsmaßnahmen, Almbewirtschaftung etc.
−
Förderung von Forschung, Bildung, Beratung
−
Forstliche Förderung
−
Geförderte Agrarinvestitionskredite
−
Mineralölsteuervergütung
−
u. v. m.
Dieser Fortschritt und die dadurch erreichten besseren, hoffnungsvolleren und
positiveren Zukunftsaussichten konnten jedoch nicht verhindern, dass unzählige
landwirtschaftliche Betriebe aufgelassen wurden. Neben dem Rückgang von
Vollerwerbsbetrieben war oftmals jedoch ein Anstieg von Nebenerwerbsbetrieben
zu verzeichnen.
368
369
Josef Riegler: Der ökosoziale Weg - Ein Modell für die europäische Agrarpolitik? In: Josef
Riegler, Hans W. Popp, Hermann Kroll-Schlüter u. a. (Hg.): Aufstand oder Aufbruch?
Leopold Stocker Verlag, Graz/Stuttgart 1996. S. 48.
Grüner Bericht 2004/2005: Agrarserver Land Steiermark.
http://www.agrar.steiermark.at/cms/dokumente/10549208_12664619/bf4df5f7/22_kap_7.pd
f. Download, 13.4.2008.
- 106 -
Dies war darauf zurückzuführen, dass der Grundbesitzer "offensichtlich bei einer
Gefährdung des Weiterbestandes seines Betriebes diesen mit allen Mitteln
erhalten" wollte und daher auf Nebenerwerb umstellte, um der letzten
Konsequenz, den Betrieb völlig auflassen zu müssen, zu entgehen. 370
Besonders betroffen waren hier vor allem jene Betriebe, die eine Betriebsgröße
von bis zu 20 ha Fläche aufwiesen. Vielen dieser Betriebe war es nicht möglich,
agrarstrukturelle Veränderungen zur Erweiterung ihre Betriebsflächengröße zu
nutzen371 bzw. ihren Lebensunterhalt zu erwirtschaften.
"Auffallend ist, daß Betriebsauflösungen besonders im obersteirischen
Raum - und hier vor allem in den typischen Industriegebieten - überdurchschnittlich häufig waren. Die Ursache dürfte darin zu suchen
sein, daß gerade in diesem Raum viele Betriebe schon längere Zeit im
Nebenerwerb geführt worden waren, die im Zuge des Generationswechsels oder sonstiger Veränderungen aufgelassen wurden." 372
Im Bezirk Bruck an der Mur gab es per 1.1.2007 dennoch Gemeinden, die - nach
Beschäftigten - stärker landwirtschaftlich strukturiert waren. Dazu zählte neben der
Gemeinde Etmißl (12,3 Prozent), die Gemeinden Frauenberg (18,5 Prozent), Halltal (17,8 Prozent) und St. Ilgen (16,4 Prozent). Auffällig hierbei ist, dass es sich um
jene Gemeinden des Bezirkes handelte, die am wenigsten Bewohner aufwiesen.
Etmißl war nach Einwohnern (521) die größte dieser Gemeinden. Die Gemeinden
Aflenz-Land (1.496 Einwohner), Tragöß (1.058 Einwohner) und Turnau (1.634 Einwohner) wiesen per Jahresbeginn 2007 einen Anteil von knapp über 10 Prozent
an land- und forstwirtschaftlichen Arbeitskräften auf.
Folgend wird die Entwicklung der vier kleinsten Gemeinden (nach Einwohnern)
zusammengefasst:
Die Gemeinde Etmißl verzeichnete - trotz zwischenzeitlichen Schwankungen - bereits seit 1961 eine rückläufige Bevölkerungstendenz. Die höchsten Werte an Bewohnern wurden 1869 (682 Einwohner) und 1900 (ebenso 682 Einwohner) gemessen. Per Jahresbeginn 2007 lebten nur noch 521 Menschen in der Gemeinde.
370
371
372
Günther R. Burkert-Dottolo: Das Land geprägt. Stocker Verlag, Graz 1999. S. 176-177.
Ebd. S. 204.
Ebd. S. 204.
- 107 -
In der nahe Bruck und Kapfenberg gelegenen Gemeinde Frauenberg lebten 1869
336 Menschen (Höchststand), der Tiefststand an Einwohnern wurde 1991 (170)
gemessen. Seither schwankt die Zahl der Bevölkerung und lag am 1.1.2007 bei
176 Einwohnern.
Massiv hat sich die Bevölkerung in Halltal verringert. Bereits seit 1910 (1.084 Bewohner) ist die Zahl der Bewohner rückläufig und erreichte per 2007 einen Stand
von 347 Einwohnern.
Beinahe halbiert hat sich auch die Bevölkerung in St. Ilgen seit 1869 (539 Bewohner) und hielt zum 1.1.2007 bei 285 Menschen.
Wie bereits dargestellt war in allen vier Gemeinden ein massiver Rückgang an
land- und forstwirtschaftlichen Betrieben zu verzeichnen. So verringerte sich die
Zahl der Betriebe in Etmißl von 56 im Jahr 1951 auf 39 im Jahr 1999, jene in
Frauenberg von 36 auf 17.
Im gleichen Zeitraum gaben in Halltal am meisten land- und forstwirtschaftliche
Betriebe dieser vier Gemeinden auf. Die Zahl verringerte sich von 98 im Jahr 1951
auf 38 im Jahr 1999.
Auch in St. Ilgen hatte sich die Anzahl der Betriebe innerhalb von knapp 50 Jahren
um mehr als die Hälfte verringert und lag 1999 bei 22 (1951: 48).
Der Rückgang betraf - betrachtet man auszugsweise die Jahre 1970 und 1990 - in
allen Gemeinden vor allem Vollerwerbsbetriebe. Ausgenommen die Gemeinde
Halltal war überall eine Abnahme von Zuerwerbsbetrieben sowie eine Zunahme
an Nebenerwerbsbetrieben zu verzeichnen.
Ausgenommen Etmißl haben in diesem Zeitraum die Betriebe mit Fremdenzimmern zugenommen, wobei eine Zunahme bei der Anzahl der Zimmer nur in
Etmißl und Halltal festgestellt werden konnte. Frauenberg verfügte 1990 über
keinen land- und forstwirtschaftlichen Betrieb mehr, der Fremdenzimmer vermietete.
Obwohl die beschriebenen Gemeinden per 1.1.2007 den höchsten Anteil an
Arbeitskräften im land- und forstwirtschaftlichen Bereich - verglichen mit anderen
Gemeinden des Bezirkes - aufwiesen, war dennoch bei land- und forstwirtschaftlichen Berufstätigen in allen Gemeinden ein massiver Rückgang zu verzeichnen.
- 108 -
Diese Entwicklung ist im Zusammenhang mit dem Rückgang der Bevölkerung zu
betrachten, der wiederum mit den strukturellen Änderungen und damit verbunden
mit veränderten Berufsmöglichkeiten in den Gemeinden bedacht werden muss. So
wiesen alle vier Gemeinden einen Anteil von über 60 Prozent bis zu 77,5 Prozent
der Beschäftigten als Auspendler auf.
Trotz ihrer relativ hohen land- und forstwirtschaftlichen Prägung und Struktur
wurde auch für die kleinsten Gemeinden die gleiche Entwicklung wie für alle
anderen Gemeinden des Bezirkes Bruck an der Mur festgestellt. Hier dürfte aber
vor allem der Mangel an alternativen Arbeitsplätzen in anderen Wirtschaftssektoren vor Ort sowie die fehlende Nähe zu den Städten (ausgenommen Frauenberg) oder aber die höheren Anteile der Betriebe an forstwirtschaftlicher Fläche
Gründe gewesen sein, land- und forstwirtschaftliche Betriebe auch unter
schwierigen Gegebenheiten weiterführen zu können.
5.
Zusammenfassung und Ausblick
Die Erhebung historischer Daten hat als Ergebnis gebracht, dass die Anzahl der
land- und forstwirtschaftlichen Betriebe im Untersuchungsraum in den letzten
Jahrzehnten drastisch zurückgegangen ist und gegenüber 1930 mehr als die
Hälfte aller Betriebe eingebüßt hat.
Die Nachfrage und das Angebot an Arbeitsmöglichkeiten im Industrie- und Dienstleistungsbereich stiegen stetig an. Da sich in diesen Wirtschaftszweigen Einkommen und Freizeit geregelter darstellten, haben viele Nachkommen land- und
forstwirtschaftlicher Betriebe sowie ursprüngliche Arbeitskräfte der Landwirtschaft
diese angebotenen Arbeitsplätze in Anspruch genommen. Ferner führten erweiterte Bildungsmöglichkeiten sowie die Notwendigkeit oder aber auch Möglichkeit und Bereitschaft zur Abwanderung in andere Regionen zu einem Rückgang
bei land- und forstwirtschaftlichen Arbeitskräften. Durch Mechanisierung, Betriebsumstellungen und Rationalisierungen wurden in der Landwirtschaft auch weniger
Arbeitskräfte benötigt.
- 109 -
Seit Ende des zweiten Weltkriegs war es zu einer ständigen Weiterentwicklung im
Sektor landwirtschaftlicher Geräte und Maschinen gekommen, die vor allem ab
den 50er Jahren zunehmend zum Einsatz kamen. Landwirtschaftliche Betriebe
verfügten mehr und mehr über hochtechnische Maschinen und Gerätschaften.
Steigende Technisierung eines Betriebes war so lange möglich, so lange dies
auch wirtschaftlich sinnvoll erschien. Durch die Gründung von Maschinen-Gemeinschaften, "Maschinenringen" und Lohnunternehmen konnten verschiedene
Außenarbeiten (agrarische Maschinen- und Dienstleistungen, landwirtschaftliche
Aushilfen) aus betriebswirtschaftlichen Gründen an diese vergeben werden. Damit
war einerseits die Möglichkeit geboten, den eigenen Maschinenbedarf sowie
Erhaltungs- und Wartungskosten einzusparen, andererseits sich immer der
modernsten Technik zu bedienen und diese kostengünstiger einzusetzen.
Die historische Entwicklung des Viehbestandes zeigte, dass im Vergleich 1950 zu
1990 von weniger Betrieben weniger verschiedene Tierarten, dafür jedoch in
größerer Anzahl gehalten wurden. Dies ist einerseits auf die Entwicklung und den
Einsatz von Maschinen und damit verbunden dem geringeren Bedarf an Arbeitskräften, andererseits auf die vom Markt geforderten Anpassungen in der Produktion zurückzuführen.
Auch die Bodennutzung veränderte sich in den vergangenen Jahrzehnten grundlegend. Dies war einerseits auf die bereits beschriebene technische Entwicklung
der landwirtschaftlichen Maschinen zurückzuführen, die es möglich machte, großflächig Anbau zu betreiben, andererseits ging die Art der Bodennutzung mit der Art
der Tierhaltung Hand in Hand (z.B. Stiermast - Anbau von Grünmais; Mutterkuhhaltung - kein Bedarf an Grünmais, daher kein Anbau). Außerdem spielte der
abnehmende Anteil an Arbeitskräften eine große Rolle. Historisch betrachtet hat
sich die Bodennutzung dahingehend verändert, dass weniger Getreidearten auf
größeren Flächen angebaut wurden.
Es zeigt sich somit, dass Kontinuität in der Land- und Forstwirtschaft einerseits im
Bestreben vieler Landwirte und Landwirtinnen zu finden ist, ihre Betriebe zu erhalten, andererseits ist Kontinuität aber bedauerlicherweise auch bei der Abnahme
der Betriebe feststellbar.
- 110 -
Ohne laufende Weiterentwicklung der Technik, Anpassungen bzw. Änderungen
der Bodennutzung, strukturelle Veränderungen der Betriebe - z.B. durch Umstellung auf Biobetriebe, den Aufbau bzw. die Erweiterung der Selbstvermarktung,
Angebote von Nischenprodukten, die Lieferung bzw. Erzeugung von Energie aus
erneuerbaren Ressourcen u. v. m. - sowie die Bereitschaft lebenslang Aus- und
Weiterbildungsmaßnahmen sowie Beratungsleistungen der Interessensvertretungen in Anspruch zu nehmen, wird ein Weiterbestehen vieler Betriebe nicht
möglich sein.
Betriebsumstellungen müssen aus Kostengründen jedenfalls mittel- bis langfristig
und unter Einbeziehung von Agrarpolitik und Markt geplant und durchgeführt
werden.
Nachhaltige und umsichtige Bewirtschaftung mit Blick auf künftige Generationen
sowie der fortschreitende Strukturwandel werden aber dennoch neue Betätigungsfelder für innovative land- und forstwirtschaftliche Unternehmer eröffnen.
Der steirische Landesrat Johann Seitinger hielt in einer Pressekonferenz am
16.1.2008 zum Thema „2008 - Das turbulente Bauernjahr“ wie folgt fest:
"Gesellschaftspolitisch wird daher nicht die Frage zu stellen sein, was
vergönnen wir den Bauern, sondern wie wichtig ist uns allen eine
sichere Lebensmittelversorgung, eine nachhaltige Energiepolitik und
ein gepflegter Lebensraum. Wenn wir das wollen, müssen den Bauern
ehrliche und faire Zukunftschancen geboten werden.“373
Abschließend darf hier ein Statement angeführt sein, das aufzeigt, welche Entwicklung zu erwarten ist, geht die Anzahl land- und forstwirtschaftlicher Betriebe
weiterhin zurück.
373
Land Steiermark: Presseinformation vom 16.1.2008 zur Pressekonferenz von Landesrat
Johann Seitinger "2008 - Das turbulente Bauernjahr".
- 111 -
Im Rahmen des 129. Landesbauernrates des Steirischen Bauernbundes in Graz
Ende November 2007 unterstrich der Gastreferent, Mag. Michael Holzbauer
(Johannes Kepler Universität Linz), die Bedeutung der landwirtschaftlichen Arbeit
für die Volkswirtschaft.
"Würde es in Österreich keine Landwirte mehr geben hätte das viele
ungeahnte Folgen:
− Für 80 Prozent der Landesfläche gäbe es niemanden mehr, der die
Verantwortung trägt; so groß ist der Umfang der land- und forstwirtschaftlich genutzten Flächen.
− Die positive Handelsbilanz beim Tourismus fände infolge des Verschwindens der spezifischen Erholungslandschaften ein rasches
Ende.
− Die Almen und die extensiv bewirtschaftete Kulturlandschaft, seit
Jahrhunderten charakteristisch für den mitteleuropäischen Raum,
würden ebenso verschwinden wie die Besiedlung der Berggebiete.
− Ein Großteil des heimischen Waldes bliebe unbewirtschaftet. Die
Folgen: keine Holzwirtschaft – auch eine der großen ökonomischen
Erfolgsgeschichten Österreichs – und keine Schutzfunktion vor
Lawinen, Muren und weiteren Naturgefahren.
− Massive Beeinträchtigungen bei der Qualität der natürlichen
Ressourcen Wasser, Luft und Boden.
− Keine Versorgung mit qualitativ hochwertigen, frischen heimischen
Lebensmitteln sowie keine regionalen und saisonalen Schmankerln.
− Keine erneuerbare Energie aus Biomasse und dem Rohstoff Holz.
− Verlust Tausender Arbeitsplätze in den vor- und nachgelagerten
Wirtschaftsbereichen.
− Mehr Landflucht und mehr Pendler infolge des Verlustes von Arbeitsplätzen im ländlichen Raum."374
374
Steirischer Bauernbund - Tagung des Steirischen Bauernrates, November 2007:
Statement Mag. Michael Holzbauer von der Johannes Kepler Universität Linz.
http://www.stbb.at/html/20071203160914.php. Download, 7.4.2008.
- 112 -
6.
Begriffserläuterungen
Berufstätige:
Als "Berufstätige" werden Beschäftigte und Arbeitslose
bezeichnet.375
Hauptberuflicher Landwirt: Als hauptberuflicher Landwirt wird eingestuft, wer sich
ausschließlich seinem land- und forstwirtschaftlichen
Betrieb widmet.376
Landwirt mit Nebenberuf: Ein "Landwirt mit Nebenberuf" ist mindestens ein
halbes Jahr hauptberuflich im land- und forstwirtschaftlichen Betrieb tätig, verfügt aber auch noch über einen
anderen Beruf.377
Nebenberuflicher Landwirt: "Nebenberuflicher Landwirt" ist jener, der weniger als
ein halbes Jahr im land- und forstwirtschaftlichen Betrieb tätig ist und als Hauptberuf eine nichtlandwirtschaftliche Tätigkeit ausübt.378
Vollerwerbsbetrieb:
Alle im gemeinsamen Haushalt mit dem Betriebsinhaber lebende Familienangehörige und verwandte Personen waren im Betrieb beschäftigt - ausgenommen
Rentner sowie Kinder im (vor-)schulpflichtigen Alter.379
später: Betriebsleiterehepaar mindestens 90 Prozent
der gesamten Arbeitszeit im land- und forstwirtschaftlichen Betrieb tätig; 10 Prozent umfasste die Arbeitszeit
der nichtlandwirtschaftlichen Erwerbstätigkeit.380
Zuerwerbsbetrieb:
Betriebsleiterehepaar war 50 - 90 Prozent der gesamten Arbeitszeit am land- und forstwirtschaftlichen Be-
375
376
377
378
379
380
Amt der Steiermärkischen Landesregierung: Rauminformationssystem Steiermark.
Regionsprofil Bruck an der Mur.
http://www.raumplanung.steiermark.at/cms/dokumente/10479348_14143456/d4b3fcaf/01_
Bruck_Mur.pdf. Download, 18.4.2007.
Österreichisches Statistisches Zentralamt (Hg.): Ergebnisse der land- und forstwirtschaftlichen Betriebszählung 1970. Landesheft Steiermark. Kommissionsverlag der
Österreichischen Staatsdruckerei. Wien 1974.
Ebd.
Ebd.
Österreichisches Statistisches Zentralamt (Hg): Land- und forstwirtschaftliche Betriebszählung vom 1. Juni 1960. Landesheft Steiermark. Kommissionsverlag der
Österreichischen Staatsdruckerei, Wien 1964.
Österreichisches Statistisches Zentralamt (Hg.): Ergebnisse der land- und forstwirtschaftlichen Betriebszählung 1970. Landesheft Steiermark. Kommissionsverlag der
Österreichischen Staatsdruckerei. Wien 1974.
- 113 -
trieb tätig; Arbeitszeit der nichtlandwirtschaftlichen Erwerbstätigkeit betrug 10 bis unter 50 Prozent.381
Nebenerwerbsbetrieb:
Betriebsleiterehepaar war weniger als 50 Prozent
seiner gesamten Arbeitszeit am land- und forstwirtschaftlichen Betrieb tätig. Mindestens 50 Prozent der
Arbeitszeit fiel auf nichtlandwirtschaftliche Erwerbstätigkeit.382
Betriebe mit untergeordnetem Nebenerwerb: weniger als 50 % der im gemeinsamen Haushalt lebenden Familienarbeitskräfte und verwandte Personen (ohne Rentner und nichterwerbstätige Kinder) gehen einer (un-)selbständigen nichtlandwirtschaftlichen Beschäftigung bzw. einer unselbständigen landwirtschaftlichen Beschäftigung in einem
fremden Betrieb nach.383
Betriebe mit übergeordnetem Nebenerwerb: vergleiche Betriebe mit untergeordnetem Nebenerwerb, jedoch > 50 %.384
Juristische Personen:
Dabei handelt es ich um Gebietskörperschaften (Bundes-, Landes, Gemeindebetriebe), Agrargemeinschaften, Weide- und Waldgenossenschaften, öffentlichrechtliche Körperschaften (Schulen, Kirchen, Spitäler,
Banken, Klöster), Privatfirmen, Lagerhäuser, Stiftungen, Gesellschaft und dergleichen.385
Produktionsgebiete:
In der Statistik für 1951 werden die Produktionsgebiete
des Bezirkes in 3 Gruppen geteilt: Produktionsgebiet I Hochalpengebiet, Produktionsgebiet II - Voralpengebiet
(nordöstliches Mittelgebirge) und Produktionsgebiet II Alpenostrand (südöstliches Mittelgebirge).386
381
382
383
384
385
386
Ebd.
Ebd.
Österreichisches Statistisches Zentralamt (Hg): Land- und forstwirtschaftliche Betriebszählung vom 1. Juni 1960. Landesheft Steiermark. Kommissionsverlag der
Österreichischen Staatsdruckerei, Wien 1964.
Ebd.
Österreichisches Statistisches Zentralamt (Hg.): Land- und Forstwirtschaftliche Betriebszählung 1990. Länderheft Steiermark. Österreichische Staatsdruckerei. Wien 1992.
Österreichisches Statistisches Zentralamt (Hg.): Ergebnisse der land- und forstwirtschaftlichen Betriebszählung vom 1. Juni 1951 nach Gemeinden. Steiermark. Heft 9.
Österreichische Staatsdruckerei, Wien 1953.
- 114 -
Landw. genutzte Fläche:
Diese Fläche bezeichnet die Gesamtbetriebsfläche
ohne forstwirtschaftlich genutzte Fläche sowie ohne
unproduktive Fläche.387
Betriebstypen:
1951 werden Betriebe unter 2 ha nicht in Betriebstypen
eingeteilt. Für den Bezirk herrschen die Betriebstypen
Waldwirtschaft, Grünland-Waldwirtschaft und Grünlandwirtschaft vor. In geringer Zahl findet sich AckerWaldwirtschaft und Acker-Grünlandwirtschaft, reine
Ackerwirtschaft
sowie
Spezialwirtschaft
(Obstbau,
Gärtnerei, Baumschulen) findet sich vereinzelt. Es gibt
keine Weinbauwirtschaft im Bezirk Bruck an der Mur.388
Kulturfläche:
Umfasste landwirtschaftliche Nutzfläche und Waldfläche.389
Kulturfläche ideell:
Mindestens 2 ha Fläche; ist Kulturfläche eines Betriebes zuzüglich der nichtreduzierten Flächenanteile
aus Anteils- und/oder Nutzungsrechten abzüglich der
nichtreduzierten Flächenäquivalente, welche sich aus
Nutzungsrechten ergeben. Es wird unterschieden:
Waldwirtschaft, Grünland-Waldwirtschaft, Grünlandwirtschaft,
Acker-Grünlandwirtschaft,
Acker-Weinbauwirtschaft,
Ackerwirtschaft,
Weinbau-Ackerwirtschaft,
Weinbauwirtschaft, Spezialwirtschaft (Gärtnerei, Baumschule, Intensivobstbaubetrieb).390
Landwirtschaftliche Nutzfläche: Umfasste Acker-, Gartenland, Weingärten, Obstanlagen, Baumschulflächen, Wiesen, Weiden, Bergmähder, Almen.391
Landwirtschaftliche Nutzfläche ideell: Umfasste landwirtschaftliche Nutzfläche
eines Betriebes zuzüglich der nichtreduzierten Grünlandanteile aus Anteils- und/oder Nutzungsrechten
387
388
389
390
391
Ebd.
Ebd.
Österreichisches Statistisches Zentralamt (Hg.): Ergebnisse der land- und forstwirtschaftlichen Betriebszählung 1970. Landesheft Steiermark. Kommissionsverlag der
Österreichischen Staatsdruckerei. Wien 1974.
Ebd..
Ebd..
- 115 -
abzüglich der nichtreduzierten Grünlandäquivalente,
welche sich aus Nutzungsrechten ergaben.392
Waldwirtschaft ideell:
Betrieb mit Waldfläche ideell mindestens 75 Prozent
der Kulturfläche ideell. 393
Grünland-Waldwirtschaft: Waldfläche ideell eines Betriebes 50 bis unter 75 Prozent der Kulturfläche ideell; Grünland mindestens 70
Prozent der reduzierten landwirtschaftliche Nutzfläche
ideell.394
Grünlandwirtschaft:
Betrieb mit Waldfläche ideell unter 50 Prozent der
Kulturfläche ideell; reduziertes Grünland betrug mindesten 70 Prozent der reduzierten landwirtschaftliche
Nutzfläche ideell.395
Acker-Grünlandwirtschaft: Waldfläche ideell eines Betriebes weniger als 50 Prozent der Kulturfläche ideell; reduziertes Grünland 50
bis unter 70 Prozent der reduzierten landwirtschaftlichen Nutzfläche ideell.396
Ackerwirtschaft:
Waldfläche ideell eines Betriebes weniger als 50
Prozent der Kulturfläche ideell; reduziertes Grünland
weniger als 50 Prozent der reduzierten landwirtschaftlichen Nutzfläche ideell.397
392
393
394
395
396
397
Ebd.
Ebd.
Ebd.
Ebd.
Ebd.
Ebd.
- 116 -
7.
−
−
−
−
−
−
−
−
−
−
−
−
−
−
−
−
−
−
−
−
−
Literaturverzeichnis
Amt der Steiermärkischen Landesregierung, Abteilung 13 (Hg.): VeterinärJahresbericht 1960 für das Bundesland Steiermark.
Amt der Steiermärkischen Landesregierung, Fachabteilung für das Veterinärwesen (Hg.): Veterinär-Jahresbericht 1970 für das Bundesland Steiermark.
AMV Arbeitsmarktverwaltung (Hg): Das Licht am Ende des Tunnels.
Herausforderungen im Regional- und Wirtschaftspolitik in einem "alten
Industriegebiet" am Beispiel des Bezirkes Bruck an der Mur. Forschungsarbeit von
Manfred Saurug und Peter Stoppacher. Sozialwissenschaftliche Forschung &
Entwicklung, Graz 1994.
Bezirkshauptmannschaft Bruck an der Mur: Veterinärjahresbericht 1957 vom
3.3.1958.
Bezirkshauptmannschaft Bruck an der Mur: Veterinärjahresbericht 1960 vom
18.3.1961.
Bodennutzungserhebung 1983 und 1986 des Österreichischen Statistischen
Zentralamtes/ Abteilung 2 Land- und Forstwirtschaft. Zur Verfügung gestellt von DI
Luef/Bezirkskammer Bruck/Mur.
Bundesamt für Statistik (Hg.): Landwirtschaftliche Betriebszählung in der Republik
Österreich vom 14. Juni 1930. Ergebnisse für Steiermark. Österreichische
Staatsdrucker, Wien 1932.
Günther R. Burkert-Dottolo: Das Land geprägt. Die Geschichte der steirischen
Bauern und ihrer politischen Vertretung. Stocker Verlag, Graz 1999.
Der Brockhaus in zehn Bänden. Band I. F.A. Brockhaus GmbH, Leipzig 2005.
Der Obersteirer ZeitungsgmbH & Co KG (Hg): WOCHE Obersteiermark 130 Jahre
Heimvorteil. Sondernummer 1 (von 6), 22. Februar 2007.
Der Obersteirer ZeitungsgmbH & Co KG (Hg): WOCHE Obersteiermark 130 Jahre
Heimvorteil. Sondernummer 2 (von 6), 19. April 2007.
Der Obersteirer ZeitungsgmbH & Co KG (Hg): WOCHE Obersteiermark 130 Jahre
Heimvorteil. Sondernummer 3 (von 6), 21. Juni 2007.
Der Obersteirer ZeitungsgmbH & Co KG (Hg): WOCHE Obersteiermark 130 Jahre
Heimvorteil. Sondernummer 4 (von 6), 16. August 2007.
Dudenredaktion (Hg.): Duden - Deutsches Universalwörterbuch. 4., neu bearb. u.
erw. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2001.
Friedrich W. Eder: Die obersteirische Eisen- und Wahlindustrie. Grundlagen,
Entwicklung und heutige Bedeutung. Dissertation Hochschule für Welthandel in
Wien. 1949.
Christa Fuchs: Bruck an der Mur. Geschichte und G'schichterln. Bruck an der Mur
2006.
Ernst Gabler: Der Magnesitbergbau Breitenau. In: Gert Christian (Hg.): Die
Breitenau. Marktgemeinde am Fuße des Hochlantsch. Eigenverlag der
Marktgemeinde Breitenau am Hochlantsch 1989.
Ernst Hanisch: Die Politik und die Landwirtschaft. In: Ernst Bruckmüller, Ernst
Hanisch, Roman Sandgruber, Norbert Weigl (Hg): Geschichte der österreichischen
Land- und Forstwirtschaft im 20. Jahrhundert. Politik. Gesellschaft. Wirtschaft.
Ueberreuter, Wien 2002.
Harald Hitz, Wolfgang Sitte (Hg): Das östliche Österreich und benachbarte
Regionen. Edition Hölzel, Wien 2002.
Otto Hwaletz, Dorit Kramer-Fischer, Helmut Lackner, Anna Maria Klein-Assmann:
Industriesystem, Region und Arbeiterbewusstsein. Das historische Beispiel der
Obersteiermark nach 1945. Böhlau Verlag, Wien/Köln/ Weimar 1991.
Stefan Karner: Die Steiermark im Dritten Reich 1938 - 1945. Leykam-Verlag,
Graz/Wien 1986.
- 117 -
−
−
−
−
−
−
−
−
−
−
−
−
−
−
−
−
−
−
−
−
Stefan Karner, Heinz Kopetz (Hg.): Die grüne Mark. Steirische Land- und
Forstwirtschaft im 20. Jahrhundert. Weishaupt Verlag. Graz 2004.
Helmut Lackner: Der Wandel der Arbeitswelt aus der Sicht der Arbeiter. In: Otto
Hwaletz, Dorit Kramer-Fischer, Helmut Lackner, Anna Maria Klein-Assmann:
Industriesystem, Region und Arbeiterbewusstsein. Das historische Beispiel der
Obersteiermark nach 1945. Böhlau Verlag, Wien 1991.
Land Steiermark: Presseinformation vom 16.1.2008 zur Pressekonferenz von
Landesrat Johann Seitinger "2008 - Das turbulente Bauernjahr".
Land- und Forstwirtschaftliche Landes-Buchführungs-Gesellschft m.b.H. (LBG.) in
Wien (Hg.): Die Lage der Landwirtschaft der Bundesländer Niederösterreich,
Oberösterreich, Steiermark und Kärnten im Berichtsjahr 1946/47. Österreichischer
Agrarverlag, Wien 1949.
Landesverbande für Fremdenverkehr in Steiermark (Hg.): Steiermark. Hand- und
Reisebuch. Verlag von Ulr. Mosers Buchhandlung (J. Meyerhoff), Graz 1926. 2.
Auflage.
Maja Loehr: Thörl. Geschichte eines steirischen Eisenwerkes. Verlag für
Geschichte und Politik, Wien 1952.
Österreichische Industriegeschichte GmbH, Linz (Hg.): Österreichische
Industriegeschichte 1848 bis 1955. Die verpasste Chance. Ueberreuter, Wien
2005.
Österreichisches Statistisches Zentralamt (Hg): Ergebnisse der landwirtschaftlichen Statistik vom 1. Juni 1951 nach Gemeinden. Steiermark. Österreichische
Staatsdruckerei, Wien 1953.
Österreichisches Statistisches Zentralamt (Hg): Land- und forstwirtschaftliche
Betriebszählung vom 1. Juni 1960. Landesheft Steiermark. Kommissionsverlag der
Österreichischen Staatsdruckerei, Wien 1964.
Österreichisches Statistisches Zentralamt (Hg): Ergebnisse der land- und forstwirtschaftlichen Betriebszählung 1970. Landesheft Steiermark. Kommissionsverlag
der Österreichischen Staatsdruckerei, Wien 1974.
Österreichisches Statistisches Zentralamt (Hg): Land- und forstwirtschaftliche Betriebszählung 1980. Hauptergebnisse Steiermark. Österreichische
Staatsdruckerei, Wien 1983.
Österreichisches Statistisches Zentralamt (Hg): Land- und forstwirtschaftliche
Betriebszählung 1990. Länderheft Steiermark. Österreichische Staatsdruckerei,
Wien 1992.
Franz Pichler: Bruck an der Mur. Das Historische Profil der Stadt. Kulturreferat der
Stadtgemeinde Bruck an der Mur (HG). 1963.
Bernhard A. Reismann: Landwirtschaft inmitten der Industrie. Die östliche
Obersteiermark. In: Ernst Bruckmüller, Ernst Hanisch, Roman Sandgruber,
Norbert Weigl (Hg): Geschichte der österreichischen Land- und Forstwirtschaft im
20. Jahrhundert. Regionen. Betriebe. Menschen. Ueberreuter, Wien 2003.
Josef Riegler: Aflenz. Geschichte eines obersteirischen Marktes und Kurortes.
Aflenz Kurort 1990.
Josef Riegler: Geschichte der Gemeinde Thörl. Verlag Josef Riegler, Hausmannstätten/Graz 1994.
Josef Riegler: Der ökosoziale Weg - Ein Modell für die europäische Agrarpolitik?
In: Josef Riegler, Hans W. Popp, Hermann Kroll-Schlüter u. a. (Hg.): Aufstand
oder Aufbruch? Leopold Stocker Verlag, Graz/Stuttgart 1996.
Anton L. Schuller, Helga Schuller: Steiermark. Mein Heimatland. Verlag Styria,
Graz/Wien/Köln 1997.
Statistisches Amt für die Reichsgaue der Ostmark (Hg.): Die land- und forstwirtschaftlichen Betriebe im Reichsgau Steiermark nach den Ergebnissen der im
Deutschen Reich am 17. Mai 1939 durchgeführten landwirtschaftlichen Betriebszählung. Carl Ueberreuters Verlag, Wien 1941.
Franz Stieglbauer: Kapfenberg einmal anders. Styria Verlag, Graz/Wien/Köln
2000.
- 118 -
−
−
−
Werner Strahalm: Bruck an der Mur eine Stadtgeschichte. Edition Strahalm, Graz
1997.
Franz S. Wamprechtsamer: Kurze Geschichte der steirischen Landwirtschaft. Für
Schule und Bauernhaus. Styria Verlag, Graz 1929. 74f. Zit. in: Bernhard A.
Reismann: Landwirtschaft inmitten der Industrie. Die östliche Obersteiermark. In:
Ernst Bruckmüller, Ernst Hanisch, Roman Sandgruber, Norbert Weigl (Hg):
Geschichte der österreichischen Land- und Forstwirtschaft im 20. Jahrhundert.
Regionen. Betriebe. Menschen. Ueberreuter, Wien 2003.
Walter Zitzenbacher (Hg): Landeschronik Steiermark. Verlag Christian
Brandstätter, Wien/München 1988. 1. Auflage.
Online-Statistik:
−
−
−
−
−
−
−
−
−
−
−
−
−
Amt der Steiermärkischen Landesregierung: Rauminformationssystem Steiermark.
Regionsprofil Bruck an der Mur.
http://www.raumplanung.steiermark.at/cms/dokumente/10479348_14143456/d4b3
fcaf/01_Bruck_Mur.pdf. Download, 18.4.2007.
Fremdenverkehrsstatistik: Nächtigungen Bezirk Bruck an der Mur 1979 - 2007.
http://www.verwaltung.steiermark.at/cms/ziel/582240/DE/. Download, 8.3.2008.
Grüner Bericht 2004/2005: Agrarserver Land Steiermark.
http://www.agrar.steiermark.at/cms/dokumente/10549208_12664619/bf4df5f7/22_
kap_7.pdf. Download, 13.4.2008.
Landwirtschaftskammer Steiermark. Zahlen und Fakten Bruck an der Mur:
http://www.agrarnet.at/netautor/napro4/appl/na_professional/parse.php?id=2500%2C1202555%2C
%2C. Download, 19.2.2008.
Landesstatistik Steiermark (Quelle Statistik Austria) - Aflenz-Kurort:
http://www.verwaltung.steiermark.at/cms/dokumente/10058422_1521375/e8f25ff6/
60201.xls. Download, 18.2.2008.
Landesstatistik Steiermark (Quelle Statistik Austria) - Aflenz-Land:
http://www.verwaltung.steiermark.at/cms/dokumente/10058422_1521375/e8f25ff6/
60201.xls. Download, 18.2.2008.
Landesstatistik Steiermark (Quelle Statistik Austria) - Breitenau am Hochlantsch:
http://www.verwaltung.steiermark.at/cms/dokumente/10058422_1521375/
295f95ce/60203.xls. Download, 18.2.2008.
Landesstatistik Steiermark (Quelle Statistik Austria) - Bezirk Bruck an der Mur.
http://www.verwaltung.steiermark.at/cms/dokumente/10058422_1521375/603e14c
a/602.xls. Download 18.4.2007.
Landesstatistik Steiermark (Quelle Statistik Austria) - Bruck an der Mur:
http://www.verwaltung.steiermark.at/cms/dokumente/10058422_1521375/
8603e59e/60204.xls. Download, 18.2.2008.
Landestatistik Steiermark (Quelle Statistik Austria) - Bezirk Bruck an der Mur.
http://www.verwaltung.steiermark.at/cms/dokumente/10058422_1521375/603e14c
a/602.xls. Download, 8.3.2008.
Landesstatistik Steiermark (Quelle Statistik Austria) - Etmißl:
http://www.verwaltung.steiermark.at/cms/dokumente/10058422_1521375/67e2841
3/ 60205.xls. Download, 18.2.2008.
Landesstatistik Steiermark (Quelle Statistik Austria) - Frauenberg:
http://www.verwaltung.steiermark.at/cms/dokumente/10058422_1521375/875ef48f
/ 60206.xls. Download, 18.2.2008.
Landesstatistik Steiermark (Quelle Statistik Austria) - Gußwerk:
http://www.verwaltung.steiermark.at/cms/dokumente/10058422_1521375/f4d5e08
c/60207.xls. Download, 18.2.2008.
- 119 -
−
−
−
−
−
−
−
−
−
−
−
−
−
−
−
−
−
−
−
−
Landesstatistik Steiermark (Quelle Statistik Austria) - Halltal:
http://www.verwaltung.steiermark.at/cms/dokumente/10058422_1521375/
5afdcb00/60208.xls. Download, 18.2.2008.
Landesstatistik Steiermark (Quelle Statistik Austria) - Kapfenberg:
http://www.verwaltung.steiermark.at/cms/dokumente/10058422_1521375/85c2cfbc
/ 60209.xls. Download, 18.2.2008.
Landesstatistik Steiermark (Quelle Statistik Austria) - Mariazell:
http://www.verwaltung.steiermark.at/cms/dokumente/10058422_1521375/5661919
a/ 60210.xls. Download, 18.2.2008
Landesstatistik Steiermark (Quelle Statistik Austria) - Oberaich:
http://www.verwaltung.steiermark.at/cms/dokumente/10058422_1521375/17f53d2
8/ 60211.xls. Download, 18.2.2008.
Landesstatistik Steiermark (Quelle Statistik Austria) - Parschlug:
http://www.verwaltung.steiermark.at/cms/dokumente/10058422_1521375/b19c487
5/ 60212.xls. Download, 18.2.2008.
Landesstatistik Steiermark (Quelle Statistik Austria) - Pernegg:
http://www.verwaltung.steiermark.at/cms/dokumente/10058422_1521375/d3798a6
f/ 60213.xls. Download, 18.2.2008.
Landesstatistik Steiermark (Quelle Statistik Austria) - St. Ilgen:
http://www.verwaltung.steiermark.at/cms/dokumente/10058422_1521375/4a056b5
8/ 60214.xls. Download, 18.2.2008.
Landesstatistik Steiermark (Quelle Statistik Austria) - St. Katharein:
http://www.verwaltung.steiermark.at/cms/dokumente/10058422_1521375/af9be0b
c/ 60215.xls. Download, 18.2.2008.
Landesstatistik Steiermark (Quelle Statistik Austria) - St. Lorenzen im Mürztal:
http://www.verwaltung.steiermark.at/cms/dokumente/10058422_1521375/f0bffe6c/
60216.xls. Download, 18.2.2008.
Landesstatistik Steiermark (Quelle Statistik Austria) - St. Lorenzen im Mürztal:
http://www.verwaltung.steiermark.at/cms/dokumente/10058422_1521375/f0bffe6c/
60216.xls. Download, 18.2.2008.
Landesstatistik Steiermark (Quelle Statistik Austria) - St. Sebastian:
http://www.verwaltung.steiermark.at/cms/dokumente/10058422_1521375/caa546f
d/ 60218.xls. Download, 18.2.2008.
Landesstatistik Steiermark (Quelle Statistik Austria) - Thörl:
http://www.verwaltung.steiermark.at/cms/dokumente/10058422_1521375/2049d71
e/ 60219.xls. Download, 18.2.2008.
Landesstatistik Steiermark (Quelle Statistik Austria) - Tragöß:
http://www.verwaltung.steiermark.at/cms/dokumente/10058422_1521375/b354f72f
/ 60220.xls. Download, 18.2.2008.
Landesstatistik Steiermark (Quelle Statistik Austria) - Turnau:
http://www.verwaltung.steiermark.at/cms/dokumente/10058422_1521375/997af2bf
/ 60221.xls. Download, 18.2.2008.
Statistik Austria: Bevölkerung seit 1869 nach politischen Bezirken:
http://www.statistik.at/web_de/static/bevoelkerung_seit_1869_nach_politischen_be
zirken_einschl._veraenderung_199_023291.xls. Download, 8.3.2008.
Statistik Austria: Ein Blick auf die Gemeinden. http://www.statistik.at/. Download,
8.3.2008.
Statistik Austria: Ein Blick auf die Gemeinden - Aflenz-Kurort:
http://www.statistik.at/blickgem/blick1/g60201.pdf. Download, 22.5.2007.
Statistik Austria: Ein Blick auf die Gemeinden - Aflenz-Kurort:
http://www.statistik.at/blickgem/blick5/g60201.pdf. Download, 29.2.2008.
Statistik Austria: Ein Blick auf die Gemeinden - Aflenz-Land:
http://www.statistik.at/blickgem/blick1/g60202.pdf. Download, 22.5.2007.
Statistik Austria: Ein Blick auf die Gemeinden - Aflenz-Land:
http://www.statistik.at/blickgem/blick5/g60202.pdf. Download, 29.2.2008.
- 120 -
−
−
−
−
−
−
−
−
−
−
−
−
−
−
−
−
−
−
−
−
−
−
Statistik Austria: Ein Blick auf die Gemeinden - Breitenau am Hochlantsch:
http://www.statistik.at/blickgem/blick1/g60203.pdf. Download, 22.5.2007.
Statistik Austria: Ein Blick auf die Gemeinden - Breitenau am Hochlantsch:
http://www.statistik.at/blickgem/blick5/g60203.pdf. Download, 29.2.2008.
Statistik Austria: Ein Blick auf die Gemeinden - Bruck an der Mur:
http://www.statistik.at/blickgem/blick1/g60204.pdf. Download, 22.5.2007.
Statistik Austria: Ein Blick auf die Gemeinden - Bruck an der Mur:
http://www.statistik.at/blickgem/blick5/g60204.pdf. Download, 29.2.2008.
Statistik Austria: Ein Blick auf die Gemeinden - Etmißl:
http://www.statistik.at/blickgem/blick1/g60205.pdf. Download, 22.5.2007.
Statistik Austria: Ein Blick auf die Gemeinden - Frauenberg:
http://www.statistik.at/blickgem/blick1/g60206.pdf. Download, 22.5.2007.
Statistik Austria: Ein Blick auf die Gemeinden - Gußwerk:
http://www.statistik.at/blickgem/blick1/g60207.pdf. Download, 22.5.2007.
Statistik Austria: Ein Blick auf die Gemeinden - Halltal:
http://www.statistik.at/blickgem/blick1/g60208.pdf. Download, 22.5.2007.
Statistik Austria: Ein Blick auf die Gemeinden - Kapfenberg:
http://www.statistik.at/blickgem/blick1/g60209.pdf. Download, 22.5.2007.
Statistik Austria: Ein Blick auf die Gemeinden - Mariazell:
http://www.statistik.at/blickgem/blick1/g60210.pdf. Download, 22.5.2007.
Statistik Austria: Ein Blick auf die Gemeinden - Oberaich:
http://www.statistik.at/blickgem/blick1/g60211.pdf. Download, 22.5.2007.
Statistik Austria: Ein Blick auf die Gemeinden - Parschlug:
http://www.statistik.at/blickgem/blick1/g60212.pdf. Download, 22.5.2007.
Statistik Austria: Ein Blick auf die Gemeinden - Pernegg:
http://www.statistik.at/blickgem/blick1/g60213.pdf. Download, 22.5.2007.
Statistik Austria: Ein Blick auf die Gemeinden - St. Ilgen:
http://www.statistik.at/blickgem/blick1/g60214.pdf. Download, 22.5.2007.
Statistik Austria: Ein Blick auf die Gemeinden - St. Katharein:
http://www.statistik.at/blickgem/blick1/g60215.pdf. Download, 22.5.2007.
Statistik Austria: Ein Blick auf die Gemeinden - St. Lorenzen im Mürztal:
http://www.statistik.at/blickgem/blick1/g60216.pdf. Download, 22.5.2007.
Statistik Austria: Ein Blick auf die Gemeinden - St. Marein im Mürztal:
http://www.statistik.at/blickgem/blick1/g60217.pdf. Download, 22.5.2007.
Statistik Austria: Ein Blick auf die Gemeinden - St. Sebastian:
http://www.statistik.at/blickgem/blick1/g60218.pdf. Download, 22.5.2007.
Statistik Austria: Ein Blick auf die Gemeinden - Thörl:
http://www.statistik.at/blickgem/blick1/g60219.pdf. Download, 22.5.2007.
Statistik Austria: Ein Blick auf die Gemeinden - Tragöß:
http://www.statistik.at/blickgem/blick1/g60220.pdf. Download, 22.5.2007.
Statistik Austria: Ein Blick auf die Gemeinden - Turnau:
http://www.statistik.at/blickgem/blick1/g60221.pdf Download, 22.5.2007.
Statistik Austria - Gerichtsbezirke:
http://www.statistik.at/web_de/static/aenderungen_von_gerichtsbezirken_ab_2001
_024600.pdf. Download, 7.4.2008.
- 121 -
Internetseiten:
−
−
−
−
−
−
−
−
−
−
−
−
−
−
−
−
Brandhof: http://aeiou.iicm.tugraz.at/aeiou.encyclop.b/b687500.htm. Download,
26.2.2008.
Bruck an der Mur - Geschichte: http://www.bruckmur.at/die_stadt_geschichte.php,
Download 28.5.2007.
Berndorf AG - Joint Ventures:
http://www.berndorf.at/SITES/Deutsch/bereiche/joint_ventures/draehte.php.
Download, 6.3.2008.
Böhler Edelstahl. Geschichte: http://www.bohler-edelstahl.com/b_205.htm.
Download, 3.3.2008.
Böhler Uddeholm. Geschichte: http://www.bohleruddeholm.com/2810_DEU_HTML.htm. Download, 3.3.2008.
Christian Wölger: Martha Wölger. http://www.woelger.net/fr-biografie.htm.
Download, 26.2.2008.
Erlebnis Bahn - Thörler Bahn: http://www.erlebnisbahn.at/information/nachbar.php.
Download, 10.3.2008.
Die (Erfolgs)Geschichte des voestalpine-Konzerns:
http://www.voestalpine.com/ag/de/group/overview/history.html. Download,
2.3.2008.
Gemeinde Oberaich - Geschichte: http://www.oberaich.gv.at/kurzvorgestellt.asp,
Download 14.6.2006.
Gemeinde Pernegg - Frauenkirche: http://www.pernegg.at/frauenkirche.aspx.
Download, 27.2.2007.
Gemeinde Pernegg - Statistik: http://www.pernegg.at/Statistik.aspx. Download,
27.2.2007.
Gemeinde St. Sebastian: http://www.st-sebastian.at/index.htm. Download,
28.2.2008.
Gemeinde St. Katharein: http://www.katharein.at/. Download, 27.2.2008.
Gemeinde St. Ilgen: http://www.st-ilgen.at/verwaltung/verwaltung4.htm. Download,
27.2.2008.
Heidenbauer - Unternehmenschronik. http://www.heidenbauer.com/. Download,
6.3.2008.
Hochsteiermark - Imagefolder:
http://www.hochsteiermark.at/upload/29860_TVH%20Imagefolder.pdf. Download,
27.2.2008
−
−
−
−
−
−
Landesgesetzblatt Jahrgang 2006, 31. Stück. Ausgegeben und versendet am 30.
Oktober 2006:
http://64.233.183.104/search?q=cache:VEMwKL6zNQgJ:ris.bka.gv.at/tawebcgi/taweb%3Fx%3Dd%26o%3Dr%26v%3Dlgblst%26d%3DLGBLST%26i%3D118
8%26p%3D1+130.+Verordnung+der+Steierm%C3%A4rkischen+Landesregierung
+vom+16.+Oktober+2006&hl=de&ct=clnk&cd=1&gl=at. Download, 28.2.2008.
Mariazell und Mariazeller Land: http://www.mariazell.at/index.php/Region.html.
Download, 26.2.2008.
Marktgemeinde Turnau (Auszug aus der Ortschronik):
http://www.turnau.at/content.php?pageId=1926. Download, 28.2.2008.
Norske Skog:
http://old.norskeskog.com/dt_full.asp?tgid=10590&mgid=10592&gid=10592&g105
90=x&. Download, 3.3.2008.
Obersteiermark-Agentur der SfG: pewag und die Welt der Ketten.
http://www.sfg.at/downloads/docs/2238_2135_sfgpewag.pdf. Download, 6.3.2008.
Oesterreichisch-Alpine Montangesellschaft:
http://aeiou.iicm.tugraz.at/aeiou.encyclop.o/o293706.htm. Download, 2.3.2008.
- 122 -
−
−
−
−
−
−
8.
Österreichische Bundesforste - Territorium Steiermark:
http://www.oebf.at/fileadmin/user_upload/Karriere/Stichproben/Forstbetriebsgrafike
n/FB_173_klein.jpg. Download, 1.4.2008.
Organigramm Böhler Uddeholm Konzern:
http://www.buag.co.at/2812_DEU_HTML.htm. Download, 2.3.2008.
Pengg Kabel - Geschichte:
http://www.penggkabel.at/pengg.php?cat=Unternehmen&sm_name=Historie&siten
ame=Geschichte. Download, 6.3.3008.
Pewag Austria - Betriebsstandorte: http://www.pewag.at/company/portrait.php.
Download, 6.3.2008.
Pressemitteilung der Böhler-Uddeholm AG vom 11.9.2007: http://www.bohleruddeholm.com/3176_3797_DEU_HTML.htm. Download, 2.3.2008.
RHI Medien Relations - Unternehmensportrait: www.rhi-ag.at. Download,
2.4.2008.
Verzeichnis der Abbildungen
Abbildung 1: Der politische Bezirk Bruck an der Mur
16
Abbildung 2: Bevölkerungsentwicklung insgesamt und Veränderung der
Wohnbevölkerung durch Wanderung 1991 - 2001
20
Abbildung 3: Entwicklung Arbeitsplätze nach Wirtschaftssektoren 1971 - 2001
22
Abbildung 4: Nächtigungsentwicklung 1995 - 2005
48
Abbildung 5: Fremdenverkehrsstatistik: Betriebe Bruck an der Mur 1980 - 2007 49
Abbildung 6: Die Gemeinden des Bezirkes Bruck an der Mur
9.
52
Verzeichnis der Tabellen
Tabelle 1: Rückgang des landwirtschaftlichen Rohertrags 1929 - 1931
12
Tabelle 2: Bevölkerungsentwicklung Bezirk Bruck an der Mur 1869 - 2001
18
Tabelle 3: Pendlertätigkeit Bezirk Bruck/M. 1981 - 2001
21
Tabelle 4: Anzahl von Maschinen in der Steiermark 1946/1951
26
Tabelle 5: Arbeitskräfte in der Landwirtschaft im Bezirk Bruck/M. 1960 - 1990
27
Tabelle 6: Landwirtschaftliche Betriebe Bezirk Bruck/M. 1930 - 1990
30
Tabelle 7: Ackernutzung in ha im Bezirk Bruck an der Mur 1983/1986
32
Tabelle 8: Verteilung der Flächen nach Nutzungsarten
34
Tabelle 9: Zusammenschlüsse durch Wittgenstein-Gruppe 1897 - 1904
38
Tabelle 10: Die beschäftigungsstärksten Produktionsbetriebe 2004
46
- 123 -
Tabelle 11: Die beschäftigungsstärksten Dienstleistungsbetriebe 2004
47
Tabelle 12: Bevölkerungsentwicklung Aflenz-Kurort 1869 - 2006
54
Tabelle 13: Pendlertätigkeit Aflenz-Kurort 1981 - 2001
54
Tabelle 14: Bevölkerungsentwicklung Aflenz-Land 1869 - 2006
56
Tabelle 15: Pendlertätigkeit Aflenz-Land 1981 - 2001
57
Tabelle 16: Bevölkerungsentwicklung Breitenau 1869 - 2006
58
Tabelle 17: Pendlertätigkeit Breitenau 1981 - 2001
59
Tabelle 18: Bevölkerungsentwicklung Bruck/Mur 1869 - 2006
61
Tabelle 19: Pendlertätigkeit Bruck/Mur 1981 - 2001
61
Tabelle 20: Bevölkerungsentwicklung Etmißl 1869 - 2006
63
Tabelle 21: Pendlertätigkeit Etmißl 1981 - 2001
64
Tabelle 22: Bevölkerungsentwicklung Frauenberg 1869 - 2006
66
Tabelle 23: Pendlertätigkeit Frauenberg 1981 - 2001
66
Tabelle 24: Bevölkerungsentwicklung Gußwerk 1869 - 2006
68
Tabelle 25: Pendlertätigkeit Gußwerk 1981 - 2001
69
Tabelle 26: Bevölkerungsentwicklung Halltal 1869 - 2006
71
Tabelle 27: Pendlertätigkeit Halltal 1981 - 2001
71
Tabelle 28: Bevölkerungsentwicklung Kapfenberg 1869 - 2006
73
Tabelle 29: Pendlertätigkeit Kapfenberg 1981 - 2001
74
Tabelle 30: Bevölkerungsentwicklung Mariazell 1869 - 2006
76
Tabelle 31: Pendlertätigkeit Mariazell 1981 bis 2001
76
Tabelle 32: Bevölkerungsentwicklung Oberaich 1869 - 2006
78
Tabelle 33: Pendlertätigkeit Oberaich 1981 - 2001
79
Tabelle 34: Bevölkerungsentwicklung Parschlug 1869 - 2006
80
Tabelle 35: Pendlertätigkeit Parschlug 1981 - 2001
81
Tabelle 36: Bevölkerungsentwicklung Pernegg 1869 - 2006
83
Tabelle 37: Pendlertätigkeit Pernegg 1981 - 2001
83
Tabelle 38: Bevölkerungsentwicklung St. Ilgen 1869 - 2006
85
Tabelle 39: Pendlertätigkeit St. Ilgen 1981 - 2001
86
Tabelle 40: Bevölkerungsentwicklung St. Katharein/L. 1869 - 2006
87
Tabelle 41: Pendlertätigkeit St. Katharein/L. 1981 - 2001
88
Tabelle 42: Bevölkerungsentwicklung St. Lorenzen i. M. 1869 - 2006
90
Tabelle 43: Pendlertätigkeit St. Lorenzen i. M. 1981 - 2001
91
Tabelle 44: Bevölkerungsentwicklung St. Marein i. M. 1869 - 2005
92
Tabelle 45: Pendlertätigkeit St. Marein i. M. 1981 - 2001
93
- 124 -
Tabelle 46: Bevölkerungsentwicklung St. Sebastian 1869 - 2005
95
Tabelle 47: Pendlertätigkeit St. Sebastian 1981 - 2001
96
Tabelle 48: Bevölkerungsentwicklung Thörl 1869 - 2006
98
Tabelle 49: Pendlertätigkeit Thörl 1981 - 2001
98
Tabelle 50: Bevölkerungsentwicklung Tragöß 1869 - 2006
100
Tabelle 51: Pendlertätigkeit Tragöß 1981 - 2001
101
Tabelle 52: Bevölkerungsentwicklung Turnau 1869 - 2006
103
Tabelle 53: Pendlertätigkeit Turnau 1981 - 2001
104
10.
Anhang
Abstract
126
Lebenslauf
127
Land- und forstwirtschaftl. Betriebe und Flächen nach Erwerbsart je Gemeinde 128
Die Tourismusregion Hochsteiermark
149
Das Territorium der Österreichischen Bundesforste (Öbf) in der Steiermark
150
- 125 -
Abstract:
Arbeitstitel der Diplomarbeit von Karin Margaretha Lanzer:
Landwirtschaft in einer klassischen Industrieregion.
Zur Frage ihrer Kontinuität und strukturellen Anpassung
am Beispiel des Bezirkes Bruck an der Mur.
Um mehr als die Hälfte hat sich die Zahl land- und forstwirtschaftlicher Betriebe im
Bezirk Bruck an der Mur im Zeitraum 1930 bis 1999 reduziert. Für das Jahr 1999
wurden
noch
1.122
Betriebe
verzeichnet.
Trotz
zunehmender
sozialer
Absicherungen durch den Staat war diese Entwicklung nicht zum Positiven zu
wenden. Ein Wandel der wirtschaftlichen Gegebenheiten durch die Zunahme von
sekundärem und tertiärem Wirtschaftssektor sowie die damit verbundene
Abwanderung von Arbeitskräften aus der Land- und Forstwirtschaft in diese
Sektoren drängte viele Betriebe zur Aufgabe oder führte bei bestehenden
Betrieben zu Betriebsumstellungen, vermehrtem Einsatz von Maschinen, wodurch
es zu einem geringeren Bedarf an Arbeitskräften und dadurch wiederum zu
Veränderungen bei Viehzucht und Bodennutzung kam.
Ziel der Arbeit war, einen Überblick über die Entwicklung landwirtschaftlicher
Betriebe und Arbeitskräfte je Gemeinde des Bezirkes Bruck an der Mur für den
Zeitraum 1930 bis 2007 zu geben. Anhand land- und forstwirtschaftlicher
Betriebszählungen dieses Zeitraums wird eine betrübliche Entwicklung aufgezeigt,
die dennoch Chancen und Möglichkeiten für eine positive Zukunft der Land- und
Forstwirtschaft bietet.
Diese Arbeit gibt somit Einblick in die Geschichte land- und forstwirtschaftlicher
sowie industrieller Betriebe, beschreibt die Bedeutung verschiedener Wirtschaftssektoren für den Untersuchungsraum, beschäftigt sich mit den einzelnen Gemeinden des Bezirkes Bruck an der Mur und leistet damit einen Beitrag, Entwicklungen
auf einer Mikroebene - hier Gemeinde bzw. Bezirk - darzustellen.
- 126 -
Lebenslauf:
Name:
Karin Margaretha Lanzer
Wohnhaft:
1030 Wien
Geburtsdatum/-ort:
13.01.1972 in Bruck an der Mur
Staatsbürgerschaft:
Österreich
Berufliche Tätigkeiten:
seit 1. Dezember 1999
Raiffeisen Zentralbank Österreich AG (Abteilung
"Sektorbüro und Vorstandssekretariat"), Wien
November 1999
Raiffeisenlandesbank NÖ-Wien AG (Abteilung "Sektor
und Genossenschaften"), Wien
1.10.1991 - 31.10.1999
Raiffeisenlandesbank Steiermark reg. Gen.m.b.H.; heute
Raiffeisen-Landesbank Steiermark AG (6 Monate Job
Rotation, danach im Direktionssekretariat), Graz
Ausbildung:
seit März 2004
Studium der Geschichte, Universität Wien
seit September 2003
Studium der Publizistik- und Kommunikationswissenschaft, Universität Wien
Herbst 1998 (1 Semester)
Studium der Betriebswirtschaftslehre, Universität Graz
Juni 1991
Matura an der HBLA Leoben
1986 - 1991
Höhere Bundeslehranstalt für wirtschaftl. Berufe, Leoben
1982 - 1986
Bundesrealgymnasium Bruck/Mur
1978 - 1982
Volksschule Oberaich
Zusatzqualifikationen:
Grundausbildung I - III für Mitarbeiter von Raiffeisenbanken, EDV-Seminare (Winword,
Powerpoint, Excel, Internet), Buchhaltung I und II (WK Steiermark),Mental-, Rhetorik- und
Kommunikationstrainings, Seminare für Sekretärinnen (Chefassistenz, Zeitmanagement,
Telefontrainings etc), Englischkurse (u. a. 4-wöchiger Sprachaufenthalt in London; FCI),
Grundausbildung für Erwachsenenbildung (Katholisches Bildungswerk), Unternehmerprüfung und Unternehmerdiplom (WK Steiermark), NLP-Einführungsseminar beim ÖTZ,
Eventmanager-Ausbildung (Eventmanagement Academy, Wien), Lehrgang Corporate
Social Responsibility (Austrian Business Academy for Sustainable Development, Wien).
- 127 -
Land- und forstwirtschaftliche Betriebe und Flächen nach Erwerbsart je Gemeinde:
Quelle: http://www.statistik.at/blickgem/blick5/g60201.pdf Download, 29.2.2008.
- 128 -
Quelle: http://www.statistik.at/blickgem/blick5/g60202.pdf. Download, 29.2.2008.
- 129 -
Quelle: http://www.statistik.at/blickgem/blick5/g60203.pdf. Download, 29.2.2008.
- 130 -
Quelle: http://www.statistik.at/blickgem/blick5/g60204.pdf. Download, 29.2.2008.
- 131 -
Quelle: http://www.statistik.at/blickgem/blick5/g60205.pdf. Download, 29.2.2008.
- 132 -
Quelle: http://www.statistik.at/blickgem/blick5/g60206.pdf. Download, 29.2.2008.
- 133 -
Quelle: http://www.statistik.at/blickgem/blick5/g60207.pdf. Download, 29.2.2008.
- 134 -
Quelle: http://www.statistik.at/blickgem/blick5/g60208.pdf. Download, 29.2.2008.
- 135 -
Quelle: http://www.statistik.at/blickgem/blick5/g60209.pdf. Download, 29.2.2008.
- 136 -
Quelle: http://www.statistik.at/blickgem/blick5/g60210.pdf. Download, 29.2.2008.
- 137 -
Quelle: http://www.statistik.at/blickgem/blick5/g60211.pdf. Download, 29.2.2008.
- 138 -
Quelle: http://www.statistik.at/blickgem/blick5/g60212.pdf. Download, 29.2.2008.
- 139 -
Quelle: http://www.statistik.at/blickgem/blick5/g60213.pdf. Download, 29.2.2008.
- 140 -
Quelle: http://www.statistik.at/blickgem/blick5/g60214.pdf. Download, 29.2.2008.
- 141 -
Quelle: http://www.statistik.at/blickgem/blick5/g60215.pdf. Download, 29.2.2008.
- 142 -
Quelle: http://www.statistik.at/blickgem/blick5/g60216.pdf. Download, 29.2.2008.
- 143 -
Quelle: http://www.statistik.at/blickgem/blick5/g60217.pdf. Download, 29.2.2008.
- 144 -
Quelle: http://www.statistik.at/blickgem/blick5/g60218.pdf. Download, 29.2.2008.
- 145 -
Quelle: http://www.statistik.at/blickgem/blick5/g60219.pdf. Download, 29.2.2008.
- 146 -
Quelle: http://www.statistik.at/blickgem/blick5/g60220.pdf. Download, 29.2.2008.
- 147 -
Quelle: http://www.statistik.at/blickgem/blick5/g60221.pdf. Download, 29.2.2008.
- 148 -
Die Tourismusregion Hochsteiermark398:
398
Hochsteiermark - Imagefolder:
http://www.hochsteiermark.at/upload/29860_TVH%20Imagefolder.pdf. Download, 27.2.2008
- 149 -
Das Territorium der Österreichischen Bundesforste (Öbf) in der Steiermark399:
399
Österreichische Bundesforste - Territorium Steiermark:
http://www.oebf.at/fileadmin/user_upload/Karriere/Stichproben/Forstbetriebsgrafiken/FB_173_
klein.jpg. Download, 1.4.2008.
- 150 -