Wesentliche Ergebnisse aus der ALDI SÜD Rückstandsdatenbank
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Wesentliche Ergebnisse aus der ALDI SÜD Rückstandsdatenbank
2015 Wesentliche Ergebnisse aus der ALDI SÜD Rückstandsdatenbank Kurzfassung „Studie Pflanzenschutzmittel“ Prof. Dr. Heike Mempel Kurzfassung Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung .............................................................................................................................................. 3 2 Wirkung und Bewertung von Pflanzenschutzmitteln ........................................................................... 3 3 Die Vorgaben von ALDI SÜD.................................................................................................................. 5 3.1 Eine Vielzahl an Proben – zum Schutz der Verbraucher ............................................................... 6 3.2 Der sichere Weg zum Verbraucher ............................................................................................... 7 4 Die ALDI SÜD Spezifikation – Eine Erfolgsgeschichte............................................................................ 8 5 Ergebnisse - ALDI SÜD Analysen - Obst ............................................................................................... 10 6 5.1 Der Apfel – „Der Deutschen liebstes Kind“ ................................................................................. 10 5.2 Die Banane – weit gereist und ohne Beanstandungen ............................................................... 11 5.3 Orangen und Easy Peeler – Vitamine im Winterhalbjahr ........................................................... 12 5.4 Erdbeeren – Saisonalität steht im Vordergrund ......................................................................... 13 5.5 Kiwi – Ein Primus mit wenig Rückständen .................................................................................. 14 5.6 Die Spitzenreiter im Obst Sortiment ........................................................................................... 15 Ergebnisse – ALDI SÜD Analysen - Gemüse ........................................................................................ 16 6.1 Tomaten - Wärmeliebende Gewächshauskultur ....................................................................... 16 6.2 Möhren – Buntes Gemüse unter der Erde .................................................................................. 17 6.3 Salat – Köpfe für den Genuss ...................................................................................................... 17 6.4 Zucchini ....................................................................................................................................... 18 6.5 Spargel – ein Edelgemüse aus der Region .................................................................................. 19 6.6 Kartoffel ...................................................................................................................................... 19 6.7 Die Spitzenreiter im Gemüsesortiment ...................................................................................... 20 7 Besondere Sorgfalt für Bio-Produkte .................................................................................................. 20 8 Qualität geht vor ................................................................................................................................. 22 Anhang ........................................................................................................................................................ 23 2 Kurzfassung 1 EINLEITUNG Das Unternehmen ALDI SÜD hat schon früh entschieden, für Obst und Gemüse eigene Rückstandskategorien einzuführen und mit diesen deutlich strengere Anforderungen zu stellen, als dies der Gesetzgeber verlangt. Bereits 2006 hat ALDI SÜD eigene Produktspezifikation für den Bereich Pflanzenschutzmittel bei Obst und Gemüse entwickelt. Mit den hohen Anforderungen die ALDI SÜD damit in diesem Bereich eingeführt hat, zählt das Unternehmen zu den Vorreitern bei der Reduktion von Rückstandsbelastungen bei Obst und Gemüse und hat auch die Aktivitäten der gesamten Branche zur Reduktion von Rückstandsbelastungen vorangetrieben. Heute folgen alle großen Lebensmitteleinzelhandelsunternehmen in Deutschland eigenen Anforderungen im Bereich der Pflanzenschutzmittelrückstände für Obst und Gemüse. Dennoch gelten die Anforderungen von ALDI SÜD nach wie vor als die strengsten und anspruchsvollsten der Branche. Zusätzlich zu deutlich strengeren Grenzwerten als es der Gesetzgeber verlangt, ist auch die zulässige Anzahl an Wirkstoffen begrenzt. Eine Anforderung, die seitens der Gesetzgebung überhaupt nicht geregelt ist. Im Rahmen einer umfassenden Auswertung aller Rückstandsdaten aus den Analysen beauftragter Labore die bei ALDI SÜD in einer Datenbank zusammengeführt sind, wurden die erreichten Verbesserungen analysiert, aufbereitet und überschaubar dargestellt. Die Ergebnisse bilden die Basis, um weitere, in die Zukunft reichende Maßnahmen zur Reduzierung der Rückstandsbelastungen bei Obst und Gemüse entlang der gesamten Kette von der Produktion bis in die Theke abzuleiten. 2 WIRKUNG UND BEWERTUNG VON PFLANZENSCHUTZMITTELN Im Unterschied zu anderen chemischen Stoffen, die unerwünscht in die Nahrungskette gelangen, werden Pflanzenschutzmittel gezielt ausgebracht, um die Pflanze oder das Ernteprodukt während der Kultur bzw. der Nachernte vor Schadorganismen zu schützen. Somit haben Pflanzenschutzmittel für den wirtschaftlichen Anbau zur Sicherung des Ertrags und zur Sicherstellung von hygienisch einwandfreien Produkten eine wichtige Bedeutung. Eine Produktion ganz ohne Pflanzenschutzmittel ist heute immer noch die Ausnahme. Dennoch ist es ein wichtiges, strategisches Ziel, den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln so zu reduzieren, dass die Ernteprodukte und damit auch der Konsument so gering wie möglich belastet werden. Die Zulassung von Pflanzenschutzmitteln ist sehr streng geregelt und wird innerhalb der EU in einem zweistufigen Verfahren bearbeitet. Dabei nimmt die EU eine Bewertung der Wirkstoffe vor, die in den Pflanzenschutzmitteln verwendet werden. In den einzelnen Mitgliedstaaten werden die jeweiligen Pflanzenschutzmittel dann ein weiteres Mal bewertet und für die Anwendung in ausgewählten Kulturen genehmigt bzw. ausgeschlossen. Diese Regelung kann dazu führen, dass in einem Land ein Stoff oder eine Stoffgruppe genehmigt und in einem anderen Land verboten ist. Dies liegt daran, dass die Zulassung von Wirkstoffen auf das jeweilige Produkt bezogen erfolgt. Wenn beispielsweise in Spanien die Anwendung eines Wirkstoffes zum Einsatz bei Zitrusfrüchten erlaubt ist, dann ist es möglich, dass es für diesen Wirkstoff in Deutschland keine Zulassung gibt, weil der Wirkstoff für in Deutschland angebaute Kulturen nicht relevant ist. Anders als die Zulassungen von Pflanzenschutzmitteln, gelten die zulässigen Höchstgehalte von Rückständen auf Produkten aber innerhalb der gesamten EU. Die Anforderungen an Pflanzenschutzmittelrückstände sind 3 Kurzfassung somit EU weit einheitlich geregelt. Daher ist bei Pflanzenschutzmitteln zu unterscheiden zwischen der zulässigen Anwendung und den zulässigen Rückständen auf Produkten. Die zulässigen Rückstände für Pestizide in Lebens- und Futtermitteln sind in einer EU-Verordnung (VO EG Nr. 396/2005) geregelt. Die festgelegten zulässigen Höchstmengen liegen nach derzeitigem Kenntnisstand weit unter der Schwelle möglicher gesundheitlicher Risiken. Die Rückstandshöchstmengen unterliegen einer kontinuierlichen Bewertung durch die EU und werden bei neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen entsprechend angepasst. Die Grenzwerte werden immer so niedrig festgelegt, wie es nach guter landwirtschaftlicher Praxis möglich ist. Es gilt das sogenannte ALARA-Prinzip (As Low As Reasonably Achievable). Das heißt der Grenzwert wird immer so niedrig wie möglich festgelegt. Eine einmalige Überschreitung der Höchstmenge stellt daher kein potentielles Gesundheitsrisiko für den Verbraucher dar. Unabhängig von dieser Annahme gilt jedoch, dass bei Überschreitung der gesetzlichen Höchstmenge ein Lebensmittel „als nicht verkehrsfähig“ eingestuft wird. Aus diesem Grund und mit dem Ziel eines vorbeugenden Verbraucherschutzes setzt ALDI SÜD die eigenen Grenzwerte, die von allen Lieferanten eingehalten werden müssen, deutlich niedriger an, als die gesetzlichen Höchstwerte. Neben den vom Gesetzgeber festgelegten zulässigen Rückstandshöchstgehalten gibt es für die Bewertung von Pflanzenschutzmitteln mit dem so genannten ARfD-Wert eine weitere Kenngröße, die auch als akute Referenzdosis bezeichnet wird. Diese Referenzdosis ist die Menge eines Stoffs, die bei einmaliger Aufnahme von einem Kind ohne ein gesundheitliches Risiko aufgenommen werden kann. Während bei den Messungen zu den Rückstandshöchstgehalten immer das gesamte Produkt zugrunde gelegt wird, also beispielsweise auch die Schale, so wird bei der Bestimmung des ARfD-Wertes nur der essbare Teil des jeweiligen Produktes berücksichtigt. In den Diskussionen um Pflanzenschutzmittel geht es um die möglichen negativen Wirkungen auf den menschlichen Organismus, aber auch um die Belastungen der Biosphäre durch Pflanzenschutzmittel. Die Auseinandersetzungen werden andauern, solange die Produktion der erforderlichen Mengen an Nahrungsmitteln und Rohstoffen nur im konventionellen Pflanzenbau und somit unter Verwendung von Pflanzenschutzmitteln verwirklicht werden kann. Dabei ist nicht davon auszugehen, dass die zum Teil sehr gegensätzlichen und vielfach auch wissenschaftlich belegten Standpunkte über sowohl positive wirtschaftliche und Ernährung sichernde Auswirkungen von Pflanzenschutzmitteln einerseits und den Risiken einer Gesundheits- bzw. Umweltgefährdung andererseits zu einem Konsens führen werden. Vielmehr muss es Ziel sein, sowohl dem Verbraucher als auch dem Erzeuger in seinen jeweiligen Ansprüchen bestmöglich gerecht zu werden. Dies kann nur dann gelingen, wenn Maßnahmen und Kulturverfahren erarbeitet werden, die sowohl eine sichere Produktion ermöglichen, gleichzeitig aber die Rückstände auf den Produkten und in der Umwelt weitestgehend reduzieren. Die strengen Produktspezifikationen für Obst und Gemüse von ALDI SÜD, mit einer Begrenzung der Summenauslastung und einer Begrenzung der Anzahl von Rückständen, sind wichtige Impulsgeber für Veränderungen in den Produktionsverfahren und bilden die Basis für ein umfassendes Risikomanagement mit dem Ziel den Einsatz und die Rückstände von Pflanzenschutzmitteln kontinuierlich zu reduzieren. 4 Kurzfassung 3 DIE VORGABEN VON ALDI SÜD Mit dem ersten Aufflammen der Diskussionen zu Rückständen und Gefahren die von Pflanzenschutzmitteln in Obst und Gemüse ausgehen können, hat ALDI SÜD eigene Spezifikationen etabliert, deren Kern im Gegensatz zu den gesetzlichen Bestimmungen deutlich gesteigerte Anforderungen aufweist. So wird von ALDI SÜD zusätzlich zu den Grenzwerten und neben der begrenzten Anzahl der Wirkstoffe, die zum Zeitpunkt des Verkaufs noch gefunden werden dürfen, auch die Summenauslastung begrenzt. Beides sind Kriterien, die von den gesetzlichen Vorgaben überhaupt nicht berücksichtigt werden. Mit der Einhaltung der gesetzlichen Höchstmenge gibt sich ALDI SÜD daher nicht zufrieden. Obst und Gemüse, das den Weg in eine ALDI SÜD Filiale finden soll, darf je nach Artikel 3 bis maximal 5 Wirkstoffe in Spuren aufweisen und jeder einzelne dieser Wirkstoffe darf 70 % der gesetzlichen Höchstmenge nicht überschreiten. Da es in den Medien und auch in der Wissenschaft immer wieder Diskussionen um mögliche Risiken durch Mehrfachrückstände gibt, werden die Anforderungen beim Auftreten von verschiedenen Wirkstoffen noch strenger reglementiert. Sollten mehrere Wirkstoffe in Spuren auf einem Produkt vorhanden sein, so wird die Auslastung der Höchstmenge von jedem einzelnen Wirkstoff bewertet und daraus eine Summenauslastung berechnet. Die Summe der Einzelauslastungen darf den Wert von 80 % nicht überschreiten. An einem fiktiven Beispiel wird nachfolgend verdeutlicht, wie hoch die Anforderungen sind, um die Kriterien von ALDI SÜD zu erfüllen. Würden beispielsweise auf einer Tomate 6 Wirkstoffe gefunden, bei dem jeder einzelne Stoff eine Höchstmenge von 0,1 mg/kg hat, dann würde das bedeuten, dass nach gesetzlicher Vorgabe in der Summe etwas weniger als 0,6 mg/kg Rückstände gerade noch tolerierbar wären. Es gibt seitens des Gesetzgebers aber keine Begrenzung zur Anzahl der Rückstände, so dass grundsätzlich auch noch weitere Rückstände innerhalb der Rückstandshöchstmenge zulässig wären. ALDI SÜD hingegen begrenzt die Anzahl der Wirkstoffe, je nach Produkt auf 3 bis 5 Wirkstoffe. So dürften bei ALDI SÜD auf Tomaten maximal 5 Wirkstoffe gefunden werden. Zusätzlich wird die Summenauslastung der Höchstmenge berücksichtigt, die maximal 80 % betragen darf. Für das genannte Beispiel dürften bei ALDI SÜD in der Summe maximal 0,08 mg/kg Wirkstoff auf dem Produkt vorhanden sein. Wenn also ein Wirkstoff beispielsweise bereits mit 0,07 mg/kg gefunden wird, dann würde das bedeuten, dass nur noch ein weiterer Wirkstoff vorhanden sein darf. Tabelle 1: Beispiel für die Anforderungen von ALDI SÜD im Vergleich mit gesetzlichen Anforderungen Beispiel für Wirkstoffe mit Höchstmenge Höchstmenge von 0,1 mg/kg → max. zulässige gesetzl. Anforderung Wirkstoff 1 0,1 mg/kg Wirkstoff 2 0,1 mg/kg Wirkstoff 3 0,1 mg/kg Wirkstoff 4 0,1 mg/kg Wirkstoff 5 0,1 mg/kg Wirkstoff 6 0,1 mg/kg Summe 0,6 mg/kg ALDI SÜD ALDI SÜD Auslastung Summe 0,07 mg/kg 0,01 mg/kg x x x x 0,08 mg/kg 70 % (der HM) 10 % (der HM) 80 % 5 Kurzfassung Die strenge Regelung mit einer maximalen Auslastung von 80 %, die für die Bewertung der Summenauslastung der Höchstmengen zugrunde gelegt wird, gilt ebenso für die Auslastung der Summe der ARfD-Werte. Während für die Bewertung der Höchstmengen in der Regel das gesamte Produkt zugrunde gelegt wird, also auch die Schale und nicht essbare Anteile, so wird bei dem ARfD-Wert nur der essbare Teil betrachtet. Der ARfD-Wert ist diejenige Substanzmenge, die pro kg Körpergewicht über die Nahrung innerhalb eines Tages ohne erkennbares Gesundheitsrisiko aufgenommen werden kann. Eine Summenauslastung sowohl für die gesetzlichen Höchstmengen als auch für den ARfD-Wert festzulegen ist somit ein doppelter Schutz für den Verbraucher. Folgende Kriterien sind für die Bewertung der Rückstandsgehalte bei ALDI SÜD relevant: • Auslastung eines einzelnen Wirkstoffes zu max. 70 % der gesetzlichen Höchstmenge • Maximale Anzahl an Wirkstoffen (je nach Produkte zwischen 3 und 5) • Auslastung der Summe der Wirkstoffe zu max. 80 % der gesetzlichen Höchstmenge • Einhaltung der ARfD-Werte für jeden einzelnen Wirkstoff • Auslastung des ARfD-Wertes in der Summe zu max. 80 % Bis heute gelten die Anforderungen von ALDI SÜD als die strengsten im Lebensmittelhandel. Sie haben seit ihrer Einführung zu einer sehr deutlichen Reduktion der Pflanzenschutzmittelrückstände geführt. Ein klarer Erfolg des ALDI SÜD Managements, der dem Konsumenten und der Umwelt zu Gute kommt. 3.1 EINE VIELZAHL AN PROBEN – ZUM SCHUTZ DER VERBRAUCHER Die Umsetzung der branchenweit einmaligen ALDI SÜD Anforderungen, verlangt eine vertrauensvolle und intensive Zusammenarbeit aller Akteure in der gesamten Verfahrenskette vom Erzeuger über alle Stufen der Veredelung und des Transportes bis in die Verkaufsstelle. Doch ohne Kontrolle geht es nicht. ALDI SÜD stellt die Einhaltung der Vorgaben durch eine Vielzahl an Analysen die von unabhängigen Instituten durchgeführt werden, sicher. Für die Dokumentation hat ALDI SÜD eine Datenbank aufgebaut und arbeitet ausschließlich mit Laboren zusammen, die nach ebenfalls strengen Kriterien ausgewählt werden. Mit den Fortschritten in den Arbeits- und Analysetechniken führen immer höhere Genauigkeiten dazu, dass selbst Verunreinigungen in Spritzgeräten als zusätzliche Belastung mit einem weiteren Wirkstoff erkannt werden können, wenn nicht konsequent vor jeder Anwendung gereinigt wird. Dies verdeutlicht einmal mehr, dass nur gemeinsames Vorgehen, gemeinsame Anstrengungen und Vertrauensbildung in der gesamten Kette die Ursachen für einzelne Probleme aufzeigen und deren Beseitigung bewirken können. Die beteiligten Labore stellen sich in Aus- und Fortbildung ständig den neuesten Herausforderungen und gleichen ihre Analysetechnik dem jeweiligen Stand der Technik an. Seit dem Jahr 2006 werden von ALDI SÜD jährlich über 10.000 Analysen bei frischen Obst- und Gemüseprodukten durchgeführt. Dabei lag der Anteil an Proben aus dem Bio-Segment seit 2010 in etwa zwischen 11 % und 12 %. Bezogen auf den Mengen- und Umsatzanteil, wird biologisches Obst und Gemüse etwas häufiger beprobt als konventionelle Ware. Zusätzlich werden auch von den Lieferanten regelmäßig Proben gezogen, so dass mögliche Probleme sehr frühzeitig erkannt werden. 6 Kurzfassung Tabelle 2: Anzahl Proben von ALDI SÜD in den Jahren 2006 bis 2014 Jahr Konventionell Bio Gesamt Anteil konv. (%) Anteil Bio (%) 2006 5110 1065 6175 82,8 17,2 2007 9786 2453 12239 80,0 20,0 2008 9313 2729 12042 77,3 22,7 2009 9436 2709 12145 77,7 22,3 2010 9395 1246 10641 88,3 11,7 2011 9097 1212 10309 88,2 11,8 2012 8763 1146 9909 88,4 11,6 2013 9231 1201 10432 88,5 11,5 2014 9748 1256 11004 88,6 11,4 3.2 DER SICHERE WEG ZUM VERBRAUCHER Die wachsende Erkenntnis über die Gefahren, die von den Rückständen der Pflanzenschutzmitteln für die Gesundheit von Mensch, Boden und belebter Natur ausgehen, verlangen höchste Sorgfalt von allen Teilnehmern beim Umgang mit diesen Stoffen. Regelmäßige Produktkontrollen auf allen Stufen der Produktion bis zum Verkauf nach den strengen, weit über die gesetzlich vorgeschriebenen Vorgaben hinaus reichenden Anforderungen, stellen daher nach Auffassung des Qualitätswesen bei ALDI SÜD eine Grundlage für größtmögliche Sicherheit beim Verzehr von Obst und Gemüse dar. Diesem Ziel verpflichtet, arbeitet ALDI SÜD mit 4 Laboren zusammen, die ihrerseits regelmäßigen Qualitätskontrollen unterzogen werden. Sobald eine einzige Probe zeigt, dass Spezifikationen nicht eingehalten sind, werden unmittelbar Maßnahmen ausgelöst, um gemeinsam mit den Lieferanten und Systempartnern jegliches, auch noch so kleines Risiko für den Konsumenten zu verhindern. Dem Stand der Technik und aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen folgend, werden die analytischen Methoden und die Zahl der Proben permanent den aktuellen Bedürfnissen angepasst. Im Zweifelsfall wird es vorgezogen, einzelne Produkte für einen bestimmten Zeitraum aus dem Sortiment zu nehmen, als eine Nichteinhaltung der ALDI SÜD internen Anforderungen zu tolerieren. Mit dieser Konsequenz sorgt ALDI SÜD für höchstmögliche Sicherheit und dauerhaft hohe Qualität im Verkauf. Die vorliegende Auswertung erfolgte unter Verwendung aller Analyseergebnisse seit 2006, die in der internen ALDI SÜD Rückstandsdatenbank vorhanden sind. Die zusätzlichen Probebegleitdaten, wie beispielsweise die Informationen zum Erzeuger, garantieren gesicherte Analysedaten und erlauben zusammen mit den Ergebnissen Rückschlüsse die notwendige Anzahl und Häufigkeit solcher Beprobungen. 7 Kurzfassung 4 DIE ALDI SÜD SPEZIFIKATION – EINE ERFOLGSGESCHICHTE Insgesamt standen über 90.000 Datensätze für die Auswertung zur Verfügung. Werden nur die Proben konventionell erzeugter Produkte betrachtet, so kann generell eine deutliche Verbesserung in den Abweichungen seit der Einführung der Spezifikation bei ALDI SÜD im Jahr 2006 beobachtet werden. Das erste komplette Jahr mit vollständigen Datensätzen in der internen Datenbank ist das Jahr 2007. Die Erkenntnis, dass der Anteil an Abweichungen bei Obst sowohl im Jahr 2007 als auch in 2014 höher liegt als bei Gemüse, ist allgemein der Tatsache geschuldet, dass ein Großteil der Gemüseprodukte unter der Erde wächst und somit in der Wachstumsphase deutlich besser geschützt ist. Des Weiteren werden einige der wichtigsten Gemüseprodukte (wie Tomaten oder Gurken) in Gewächshäusern angebaut, wo mögliche Schädlinge problemlos auch mit Nützlingen bekämpft werden können. 16 2007 % Abweichungen 14 2014 12 10 8 6 4 2 0 alle Gemüse Obst Abbildung 1: Abweichungsquote aller analysierten Proben im Jahr 2007 und im Jahr 2014 Nach wie vor gibt es trotz aller Anstrengungen noch Abweichungen von den sehr strengen und anspruchsvollen ALDI SÜD Spezifikationen. Dies führt dazu, dass kontinuierlich spezifische Maßnahmen zur weiteren Reduktion der Belastungen erarbeitet werden. Während es in den ersten Jahren vor allem darum ging, zunächst einen ausreichenden Überblick über alle Produkte zu erhalten, so zielen die Maßnahmen heute darauf ab, vorhandene, erkannte Schwachstellen zu bekämpfen. Dies hat auch zur Folge, dass der Anteil an Abweichungen in den letzten Jahren nur noch langsam abnimmt, teilweise auch stagniert oder gar leicht ansteigt. Die Tatsache, dass die Probennahme jährlich angepasst wird und Risiko orientiert erfolgt kann eine Ursache für dies Phänomen darstellen. Zudem ist die Belastung inzwischen bei vielen Produkten auf so geringe Werte gesunken, dass weitere Reduktionen einen zunehmend höheren Aufwand erfordern. Die oben stehende Abbildung verdeutlicht, dass die Anzahl der Proben, die die ALDI SÜD Spezifikationen nicht einhalten von 2007 bis 2014 massiv reduziert werden konnte. 8 Kurzfassung Nicht nur die Anzahl der Abweichungen konnte reduziert werden, besonders erfreulich ist der Umstand, dass die Belastung mit Pflanzenschutzmitteln generell sehr deutlich reduziert werden konnte. So lag die durchschnittliche Auslastung der Höchstmenge im Jahr 2007 über das gesamte Obst- und Gemüsesortiment noch bei über 28 %. Dieser Wert konnte um mehr als die Hälfe reduziert werden und lag im Jahr 2014 bei nur noch 13 %. Wenn hierbei noch berücksichtigt wird, dass die Rückstandshöchstmengen für viele Wirkstoffe in diesem Zeitraum herabgesetzt wurden und die Summenauslastung als Prozentwert von der aktuellen Höchstmenge betrachtet wird, dann ist diese Reduktion als beachtlicher Erfolg zu bewerten. 35 2007 % Summenauslastung 30 2014 25 20 15 10 5 0 alle Gemüse Obst Abbildung 2: Summenauslastung aller analysierten Proben im Jahr 2007 und im Jahr 2014 9 Kurzfassung 5 ERGEBNISSE - ALDI SÜD ANALYSEN - OBST Die Darstellung der Rückstandssituation erfolgt beispielhaft an Produktgruppen, deren Beliebtheit beim Verbraucher groß ist. Die Bewertung der Rückstandsgehalte orientiert sich dabei nicht an den gesetzlichen Vorgaben, sondern an den wesentlich strengeren Vorgaben der ALDI SÜD Spezifikationen. 5.1 DER APFEL – „DER DEUTSCHEN LIEBSTES KIND“ In jedem Haushalt wurden im Jahr 2013 nahezu 19 Kg Äpfel verzehrt. Damit steht diese Frucht an der Spitze des konsumierten Obstes und steht allein aus diesem Grund auch unter besonderer Beobachtung. Sprichwörter, die den Wert des Apfels für die Gesundheit betonen sind mit verantwortlich dafür, dass viele Schulkinder dieses „gesunde Obst“ für die Pause mit in die Schule nehmen. Die große Beliebtheit des Apfels und die Tatsache, dass der Apfel von den meisten Konsumenten mit Schale verzehrt wird, verlangt es, den Apfel etwas genauer zu betrachten. Bei der gesetzlichen Bewertung der Rückstände, betrachtet der Gesetzgeber jeden Wirkstoff für sich. Das bedeutet, dass die Anzahl der Wirkstoffe oder auch die Gesamtbelastung auf einem Produkt für den Gesetzgeber unerheblich ist, solange jeder einzelne Wirkstoff den vorgegebenen Rahmen einhält. Im Gegensatz dazu betrachtet ALDI SÜD die Rückstandsbelastung in Ihrer Gesamtheit und legt dazu fest, dass in Summe maximal 80 % zulässig sind. Für den Apfel sind bei ALDI SÜD maximal 4 Wirkstoffe zulässig. Solange eine wissenschaftliche Bewertung von Gesamtbelastungen mit verschiedenen Wirkstoffen nicht vorliegt, nutzt ALDI SÜD zur Sicherheit des Verbrauchers den Weg der Summenauslastung. Damit wird sichergestellt, dass auch bei Belastungen mit mehr als einem Wirkstoff immer eine Obergrenze der Belastung definiert ist. Bei der Annahme von einer Höchstmenge der verschiedenen Wirkstoffe von jeweils 1 mg/kg (gesetzliche Höchstmenge) würde dies bei ALDI SÜD bedeuten, dass bei Kontamination mit lediglich einem Wirkstoff maximal 70 % der Höchstmenge (0,7 mg/kg) vorliegen dürfen. Liegen zwei Wirkstoffe vor, so dürfte bei gleicher Auslastung jeder Wirkstoff kleiner 40 % aufweisen. Sollte die bei ALDI SÜD zulässige Anzahl von 4 Wirkstoffen erreicht werden, so wären pro Wirkstoff nur noch jeweils 20 % zulässig. Da der Gesetzgeber die Anzahl der Wirkstoffe derzeit nicht begrenzt, könnten theoretisch deutlich mehr Wirkstoffe und jeder mit der maximalen gesetzlichen Höchstmenge auftreten. Das oben stehende Beispiel verdeutlicht daher, die überragende Bedeutung des Begriffes Summenauslastung. In der fiktiven Annahme einer 1 mg/kg gesetzlichen Höchstmenge verschiedener Wirkstoffe, dürften bei ALDI SÜD damit maximal 0,8 mg/kg in der Summe aller Wirkstoffe vorliegen. Seit Einführung der Obst- und Gemüsespezifikation bei ALDI SÜD hat sich die Summenauslastung der Äpfel, die bei ALDI SÜD angeboten wurden von 20,6 % im Jahr 2006 deutlich reduziert auf 9,5 % im Jahr 2014 (siehe Abbildung). Dabei zeigt sich aber auch, dass dieser Wert bereits seit 2010 auf einem Niveau von unter 10 % liegt und jährlich geringen Schwankungen unterliegt. Eine Ursache für einen leichten Anstieg der Summenauslastung in den Jahren 2013 und 2014 gegenüber 2012 können ungünstige Witterungsbedingungen gewesen sein, die eine zusätzliche Behandlung notwendig gemacht haben. Aber auch Anpassungen von Höchstmengen, die von der EU regelmäßig auf den Prüfstand gestellt werden und neu in das Analysespektrum aufgenommen Wirkstoffe können eine Ursache für den geringfügigen Anstieg sein. Fazit 10 Kurzfassung Im Ergebnis der Auswertung lässt sich somit festhalten, dass die Kontamination eines ALDI SÜD Apfels deutlich geringer ist, als es der Gesetzgeber zulassen würde. Ebenso ist seit Einführung der Spezifikationen ein eindeutig positiver Trend mit deutlich abnehmender Belastung zu erkennen. Summenauslastung in % 25 20 15 10 5 0 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 Abbildung 3: Entwicklung der Summenauslastung bei Äpfeln 5.2 DIE BANANE – WEIT GEREIST UND OHNE BEANSTANDUNGEN Als Südfrucht hat die Banane bereits seit den 60er Jahren in Deutschland eine große Bedeutung. Die größten Mengen stammen aus Süd- und Mittelamerikanischen Ursprungsländern. Sie gehört neben dem Apfel zu den von den deutschen Verbrauchern mit einem Pro-Kopf-Konsum von über 15 kg/Jahr bevorzugten Früchten. Die Befürchtungen von Verbrauchern, dass Produkte aus Ländern mit anderen gesetzlichen Anforderungen erhöhte Belastungen aufweisen, wird durch die zahlreichen Analysen von Bananen bei ALDI SÜD widerlegt. Seit Einführung der Rückstandsspezifikation haben alle konventionellen Bananen bis zum Jahr 2013 die Spezifikation eingehalten. Im Jahr 2014 ergibt sich erstmals ein Ausreißer. Bei einer einzigen Probe aus Costa Rica wurden 5 Wirkstoffe gefunden, wobei die ALDI SÜD Spezifikation für Bananen nur 4 Wirkstoffe zulässt. In der Summe lag die Auslastung noch unter der bei ALDI SÜD zulässigen Auslastung von 80 %. Somit liegt auch diese Abweichung erheblich unter den gesetzlichen Anforderungen. Für die Analyse der Pflanzenschutzmittelrückstände wird die Banane als Ganzes betrachtet, also inklusive der Schale. Dies hat zur Folge, dass diese schützende Schale, die einen Großteil der Wirkstoffe aufnimmt, für den Konsumenten aber nicht relevant ist, in die Bewertung einfließt. Somit ist die Banane im doppelten Sinne positiv zu bewerten. Zum einen fällt sie durch geringe Abweichungen auf und zum anderen ist sie durch ihre Schale bestens geschützt. Fazit Die Banane kann bedenkenlos und ohne Sorgen konsumiert werden. Bei ALDI SÜD ist sie eines der Produkte mit den geringsten Abweichungen von der anspruchsvollen ALDI SÜD Spezifikation. 11 Kurzfassung 5.3 ORANGEN UND EASY PEELER – VITAMINE IM WINTERHALBJAHR Die Orangen und andere Zitrusfrüchte sind insbesondere im Winterhalbjahr ein wichtiger Begleiter für den Konsumenten von Obst und Gemüse. Der weitaus größte Anteil der Orangen stammt aus Spanien, dem Hauptanbaugebiet für Zitrusfrüchte in Europa. Ähnlich wie bei der Banane gilt auch hier, dass die Analyse der Rückstandsbelastungen am ganzen Produkt erfolgt. Es ist allgemein bekannt, dass die Schalen von Orangen behandelt werden, um Schimmelbildung und Wasserverluste während des Transportes zu vermeiden. Aus diesem Grund finden sich die Wirkstoffe im Wesentlichen auf der Oberfläche der Früchte. Für den Konsumenten ergeben sich durch das Schälen der Früchte wesentlich geringere Belastungswerte, als dies durch die Analyse auf Basis der Gesamtfrucht erscheint. Bei Einführung der ALDI SÜD Spezifikation im Jahr 2006 gehörten die Orangen sowie die Clementinen und Mandarinen (Easy Peeler) zu den Produkten mit erheblichen Problemen bei der Einhaltung der ALDI SÜD Spezifikationen. Schon im ersten Jahr nach der Einführung der Spezifikationsanforderungen ist die Abweichungsquote bei Orangen, Mandarinen und Clementinen deutlich gesunken. So lag die Abweichungsquote bei Orangen im Jahr 2006 bei 23,5 %, reduzierte sich im Jahr darauf bereits auf 16,7 % und ist bis zum Jahr 2014 auf 2,5 % gesunken. Für die Easy Peeler gilt im Jahr 2006 sogar ein Wert von 39,1 %, der im Folgejahr mit 26,7 % einen großen Rückgang zeigt und im Jahr 2014 mit 4,2 % auf einem niedrigen Niveau eingependelt ist. Die Bemühungen zur weiteren Reduktion werden fortgesetzt und kommen so dem Konsumenten zu Gute. Anteil Abweichungen 25% 20% 15% 10% 5% 0% 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 Abbildung 4: Entwicklung des Anteils Abweichungen von der ALDI SÜD Spezifikation bei Orangen 12 Kurzfassung 45% Anteil Abweichungen 40% 35% 30% 25% 20% 15% 10% 5% 0% 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 Abbildung 5: Entwicklung des Anteils Abweichungen von der ALDI SÜD Spezifikation bei Easy Peelern Fazit Orangen, Clementinen und Mandarinen gelten als gesunde Früchte und sehr gute Vitaminspender in der kalten Jahreszeit. Alle Anstrengungen des Qualitätswesens bei ALDI SÜD zur Minimierung der Rückstandsbelastung zeigen kontinuierliche Erfolge. Auch Orangen und die Gruppe der Easy Peeler werden für die Analyse mit Schale betrachtet, so dass ein großer Anteil der gefundenen Wirkstoffe auf die Schalenbehandlung zurückzuführen ist. Gerade in den Wintermonaten stellen die Zitrusfrüchte einen großen Teil des Obstkonsums dar. Die Ergebnisse belegen, dass die Früchte ohne Bedenken verzehrt werden können. 5.4 ERDBEEREN – SAISONALITÄT STEHT IM VORDERGRUND Kaum ein anderer Artikel, der in Deutschland produziert und vermarktet wird ist im Bewusstsein des Verbrauchers so sehr an eine Saison gebunden, wie das bei der Erdbeere der Fall ist. Dennoch bietet ALDI SÜD für den Konsumenten eine Verlängerung der Saison durch den Import aus Südeuropa und Nordafrika an. Bei der Erdbeere handelt es sich um ein sehr empfindliches Produkt, welches größte Sorgfalt bei allen Kulturmaßnahmen und in der Nachernte erfordert. Nach wie vor wird die Frucht hauptsächlich im Freiland kultiviert und unterliegt somit vollständig den Witterungsbedingungen, die während der Saison stark wechselhaft sein können. Dies birgt die Gefahr von Krankheiten und einer Beeinträchtigung der ohnehin sehr kurzen Haltbarkeit. Um diesen Gefahren zu begegnen ist der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln fast unumgänglich. Daraus ergibt sich auch, dass die Bio-Erdbeere besonders schwer zu kultivieren ist und damit auch nur selten im Angebot ist. Unabhängig von den Erfordernissen bei der Produktion sieht ALDI SÜD den Verbraucher im Vordergrund und besteht auf der Einhaltung der Spezifikation. Aufgrund der Neueinführung der Spezifikation Anfang des Jahres 2006, die zusammenfällt mit dem Beginn der Erdbeersaison, liegt für das Jahr 2006 nur eine reduzierte Anzahl an Analysen vor. Im umfassend kontrollierten Jahr 2007 liegt die Abweichungsquote bei 16 % und variiert in den Folgejahren 13 Kurzfassung zwischen 11 % und 8 %. Die großen Schwankungen zwischen den Jahren belegen, dass die Witterung einen erheblichen Einfluss hat. 18% Anteil Abweichungen 16% 14% 12% 10% 8% 6% 4% 2% 0% 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 Abbildung 6: Entwicklung des Anteils Abweichungen von der ALDI SÜD Spezifikation bei Erdbeeren Der Mittelwert der Summenauslastung lag im Jahr 2007 bei 36 % und konnte im Jahr 2014 um die Hälfte auf 18 % reduziert werden. Besonders erfreulich ist, dass bei den Erdbeeren die Summenauslastung des ARfD-Wertes bereits seit dem Jahr 2009 auf deutlich unter 2 % liegt und im Jahr 2014 mit einer Summenauslastung von 1,1 % auf einem sehr niedrigen Niveau. Bei den deutschen Erdbeeren liegt dieser Wert im Jahr 2014 sogar bei unter 1 %. Der Gesamtmittelwert aller Obstartikel liegt in den Jahren 2007 bis 2014 bei 10 %. Auch wenn es hohe Anstrengungen erfordert und die Witterung bei so empfindlichen Produkten wie Erdbeeren einen hohen Einfluss hat, so zeigt sich doch, dass die Einführung der Spezifikationen erhebliche Verbesserungen mit sich gebracht haben. Fazit Die Ergebnisse aus den Analysen bestärken ALDI SÜD in den Bemühungen zum Schutz des Konsumenten. Es zeigt sich, dass es trotz aller Schwierigkeiten in der Produktion gelingt, deutliche Verbesserungen bei der Rückstandsbelastung zu erzielen. 5.5 KIWI – EIN PRIMUS MIT WENIG RÜCKSTÄNDEN Nach dem Erstimport in den 70er Jahren ist die Kiwi seit den 80 er Jahren ein fester Bestandteil im Obstsortiment und erfreut sich großer Beliebtheit. Mit einer Abweichungsquote von 1,4 % und einer Auslastung der Höchstmenge in der Summe von durchschnittlich 8 % in den Jahren 2006 bis 2014, stellt die Kiwi eine der am geringsten belasteten Früchte dar. Sehr erfreulich ist, dass ein sehr großer Anteil von 89 % der konventionellen Kiwis entweder keinen oder nur einen Wirkstoff aufweist. Über 50 % der Früchte sind vollkommen rückstandsfrei. Abweichungen von der ALDI SÜD Spezifikation sind die Ausnahme und liegen abgesehen von 2007 immer unter 2 %, wobei 2011 überhaupt keine Abweichung festgestellt werden konnte. Eine 14 Kurzfassung Besonderheit ist, dass Kiwis aus Neuseeland mit einer Ausnahme im Jahr 2007 in dem gesamten Zeitraum der Überwachung keinerlei Auffälligkeiten aufweisen. Fazit Die Kiwi stellt hinsichtlich der Rückstandsbelastung eine völlig unproblematische Frucht dar. 5.6 DIE SPITZENREITER IM OBST SORTIMENT Bei Betrachtung des gesamten Untersuchungszeitraums von 2006 bis 2014 liegt die Abweichungsquote von konventionellen Obst Artikeln bei 9,5 %. Über 90 % der Proben halten somit die ALDI SÜD Spezifikationen ein. Wird nur der Zeitraum der letzten drei Jahre von 2012 bis 2014 berücksichtigt, so halten sogar über 93 % aller Proben die Spezifikation ein. Alle Obst Artikel mit einer Abweichungsquote von unter 5 % liegen somit deutlich über dem Durchschnitt und alle Artikel mit einer Abweichungsquote von unter 3 % gehören zu den absoluten Spitzenreitern hinsichtlich der Performance im Obst Sortiment. Eine Übersicht über diese nahezu unauffälligen Produkte für den Zeitraum 2012 bis 2014 zeigt die unten stehende Abbildung. Aufgeführt in untenstehender Grafik wurden nur Artikel von denen im Zeitraum von 2012 bis 2014 mindesten 100 Proben vorlagen. Mit den Bananen gehört einer der wichtigsten Artikel im Obstsortiment zu den Spitzenreitern, bei denen sogar über 99 % der Proben die Spezifikation einhalten. Weiterhin fällt auf, dass mit den Äpfeln, Clementinen und Orangen sowie der Ananas besonders konsumstarke Artikel in der Gruppe der Spitzenreiter mit über 95 % Spezifikationseinhaltung zu finden sind. Dies unterstreicht den Erfolg der Umsetzung der ALDI SÜD Spezifikationen vor allem vor dem Hintergrund, dass die ALDI SÜD Spezifikationen erheblich strenger sind, als alle gesetzlichen Anforderungen. In dem Zeitraum von 2012 bis 2014 gab es im gesamten Obstsortiment 64 Höchstmengenüberschreitungen, was bezogen auf die Anzahl der Proben in diesem Sortimentsbereich einem Anteil von 0,5 % entspricht. Anteil Spezifikationseinhaltung 100% 99% 98% 97% 96% 95% 94% 93% 92% Abbildung 7: Spitzenreiter im Obstsortiment mit einem Anteil von 95 % oder mehr Einhaltung der Spezifikationen im Zeitraum von 2012 bis 2014 15 Kurzfassung 6 ERGEBNISSE – ALDI SÜD ANALYSEN - GEMÜSE 6.1 TOMATEN - WÄRMELIEBENDE GEWÄCHSHAUSKULTUR Beim Gemüse ist die Tomate – analog zum Apfel beim Obst – der Deutschen liebste Frucht. Entsprechend hoch sind die Anforderungen an die Qualität und den Geschmack. Die Tomate ist vermutlich durch Kolumbus von Mittel- und Südamerika nach Europa gekommen und hat daher besondere Anforderungen hinsichtlich der Klimaführung, die für den kommerziellen Anbau in Europa nur im Gewächshaus gewährleistet werden können. Die Kultur im Gewächshaus bietet sowohl Vor- als auch Nachteile. Als wesentlicher Nachteil kann der hohe Energieaufwand genannt werden. Im Hinblick auf Pflanzenschutz überwiegen jedoch die Vorteile, weil über den Einsatz von Nützlingen die Verwendung von chemischen Pflanzenschutzmitteln auf ein sehr niedriges Maß reduziert werden kann. Nach einer anfänglich hohen Abweichungsquote von 10 % bzw. 12 % in den Jahren 2006 und 2007 erfolgte schon 2008 eine Reduktion um mehr als die Hälfte und in den Jahren 2013 und 2014 liegen die Abweichungen bei unter 3 %. 14% Anteil Abweichungen 12% 10% 8% 6% 4% 2% 0% 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 Abbildung 8: Entwicklung des Anteils Abweichungen von der ALDI SÜD Spezifikation bei Tomaten Auch in der Summenauslastung, die im Jahr 2006 noch bei 26,4 % lag, erfolgte eine deutliche Reduktion. Im Jahr 2009 lag die Summenauslastung auf einen Wert von knapp über 10 %, der bis heute in dieser Größenordnung liegt. Die Summenauslastung des ARfD-Wertes liegt bei konventionellen Tomaten mit einer durchschnittlichen Auslastung von 5,2 % über den gesamten Zeitraum von 2006 bis 2014 ebenfalls auf einem niedrigen Niveau und weist im Jahr 2014 mit 2,2 den niedrigsten Wert auf. Weiterhin ist erfreulich, dass es seit dem Jahr 2012 bei Tomaten deutschen Ursprungs nur eine einzige Abweichung von der ALDI SÜD Spezifikation gibt. 16 Kurzfassung Die strengen Anforderungen zur Reduktion der Rückstandsbelastungen haben über die Jahre hinweg dazu geführt, dass die Produktionstechniken soweit verbessert wurden, dass Gemüse aus Gewächshauskultur ganz allgemein als eher unproblematisch gelten kann. Als großer Abnehmer gekoppelt mit sehr hohen Anforderungen hat ALDI SÜD einen nicht unerheblichen Anteil an dieser Entwicklung. Große Fortschritte sind vor allem einer deutlich verbesserten Klimaführung und dem zunehmenden Einsatz von Nützlingen zu verdanken. Das gilt neben den Tomaten in ähnlicher Weise auch für Schlangengurken und Paprika, die für den kommerziellen Anbau ebenfalls im Gewächshaus kultiviert werden. Fazit Die strengen Anforderungen von ALDI SÜD führen dazu, dass Tomaten mittlerweile zu der Gruppe der sehr gering belasteten Produkte gezählt werden darf. Abweichungen von den ALDI SÜD Spezifikationen stellen die Ausnahme dar. 6.2 MÖHREN – BUNTES GEMÜSE UNTER DER ERDE Die Möhren gehören in Deutschland nach den Tomaten zum zweitbeliebtesten Gemüse. Da sie häufig auch in der Ernährung von Kleinkindern Verwendung finden, ist bei diesem Produkt die Nachfrage nach biologisch produzierter Ware groß. Nicht zuletzt daher wird der wesentliche Anteil am Verkauf aus BioProdukten gestellt. Trotz der vergleichsweise geringen Verkaufsmengen konventionell produzierter Ware liegt ein hoher Anteil an Proben für die konventionellen Möhren vor. Die Auswertung zeigt, dass auch konventionell produzierte Karotten ein sehr unauffälliges Produkt darstellen. Seit der Einführung der Spezifikation im Jahr 2006 ist die Abweichungsquote nie über 3 % hinausgegangen. In den Jahren 2006, 2008 sowie 2012 und 2014 lagen überhaupt keine Abweichungen bei konventionellen Karotten vor. In der Summenauslastung der Höchstmenge wird nach anfänglichen 10 % ab 2012 ein Wert von unter 5 % erreicht. Auch in der Anzahl der Wirkstoffe zeigt die Möhre gute Ergebnisse. Über 70% der Proben weisen maximal einen Wirkstoff auf und 93 % der Proben maximal zwei Wirkstoffe. Fazit Die Anzahl der Wirkstoffe, die Summenauslastung und die Anzahl an Abweichungen belegen, dass auch die konventionell erzeugten Möhren die hohen Standards der Qualitätsanforderungen voll erfüllen. 6.3 SALAT – KÖPFE FÜR DEN GENUSS Die Gruppe der Salate ist sehr vielfältig. Die aufgezeigten Auswertungen konzentrieren sich auf die Produkte Kopf- und Eissalat sowie die Salatherzen. Die große Masse der deutschen Salate wird im Sommerhalbjahr im Freiland kultiviert. Im Winterhalbjahr liefern den Kopfsalat vorwiegend Produzenten aus Italien und den Beneluxländern, die zu dieser Zeit im Gewächshaus kultivieren. Eissalat und auch Salatherzen kommen in dieser Zeit hingegen häufig aus südlicheren Regionen wie Spanien, wo dieser im Freiland kultiviert wird. Eine Besonderheit bei den Salaten ist, dass diese eine relativ kurze Kulturzeit aufweisen. Die klimatischen Bedingungen während der Wachstumsphase haben erhebliche Auswirkungen auf die Qualität und die Notwendigkeit Pflanzenschutzmittel einzusetzen. Und auch der Abbau von Pflanzenschutzmitteln und somit mögliche Rückstände auf dem Produkt sind von den Klimabedingungen abhängig. Daraus erklären sich zum Teil große Schwankungen in Abhängigkeit von den 17 Kurzfassung Witterungsbedingungen. Trotz schwankender Analyseergebnisse mit dem geringsten Anteil an Abweichungen im Jahr 2008 zeigt sich, dass die ALDI SÜD Qualitätsanforderungen greifen und eine positive Entwicklung gegeben ist. Die Quote an Abweichungen ist von etwa 10 % in den Jahren 2006 und 2007 auf Werte von unter 6 % in den Jahren 2013 und 2014 gesunken. Ebenso wurde bei der Summenauslastung der Höchstmenge im Jahr 2014 mit 7 % der beste Wert bei Salaten seit Einführung der Spezifikation erreicht. 12% Anteil Abweichungen 10% 8% 6% 4% 2% 0% 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 Abbildung 9: Entwicklung des Anteils Abweichungen von der ALDI SÜD Spezifikation bei Salaten Fazit Salate stellen in ihrer Vielfalt und in ihren Ansprüchen, soweit es die Einhaltung der ALDI SÜD Spezifikationen betrifft, ein zeitweise problematisches Produkt dar. Eine mögliche Erklärung hierfür liegt in der großen Abhängigkeit der Wachstumsbedingungen von der Witterung während der Kultur. Die strengen Produktspezifikationen wirken auch bei diesem Produkt im Sinne des Verbraucherschutzes positiv und führen zur deutlichen Reduktion der Rückstandsbelastungen. 6.4 ZUCCHINI Die Zucchini rangiert in der Liste der meistgekauften Gemüsearten laut AMI mit 1,5 kg je Haushalt an zehnter Stelle. Wichtigste Anbauländer sind Spanien und Deutschland. Trotz einer geringeren Bedeutung im Verkauf, wurde eine hohe Anzahl von Proben gezogen. Die Ergebnisse zeigen hinsichtlich der Abweichungen eine starke Verbesserung. So liegt die Abweichungsquote 2006 und 2007 noch bei 10 % bzw. 19 % und liegt ab dem Jahr 2009 kontinuierlich bei unter 3 %. Die in Deutschland produzierten konventionellen Zucchini zeigten in den Jahren 2006 bis 2010 sowie in den Jahren 2012 und 2014 überhaupt keine Abweichungen von der ALDI SÜD Spezifikation. Die spanischen Zucchini blieben in den Jahren 2011 bis 2013 ohne Auffälligkeiten. Im Jahr 2012 waren alle Zucchini unabhängig vom Ursprung und Produktionsmethode (konventionell oder Bio) ohne Abweichung von der ALDI SÜD Spezifikation. 18 Kurzfassung Über 50 % aller konventionellen Proben wiesen keinerlei Wirkstoffe auf und 92 % der Proben wiesen maximal 2 Wirkstoffe auf. Damit gehört die Zucchini zu den Gemüsesorten, bei denen die Anzahl der Wirkstoffe sehr gering sind. Fazit Besonders positiv ist der hohe Anteil von Proben, die ohne jeglichen Nachweis von Wirkstoffen analysiert wurden. Auch bei Proben mit dem Nachweis von Wirkstoffen kommen mehr als 90 % mit maximal 2 Wirkstoffen aus. Die Anzahl an Abweichungen ist ebenfalls sehr gering. Daher können Zucchini als unproblematisches Gemüse gelten. 6.5 SPARGEL – EIN EDELGEMÜSE AUS DER REGION Spargel ist eines der wenigen Gemüse, welches vor allem saisonal vermarktet wird. Der Konsum pro Haushalt wird von der AMI mit 2,2 kg pro Jahr angegeben. Bleichspargel wächst geschützt in der Erde und alle Analysen zeigen, dass der Spargel nahezu vollkommen frei von Rückständen ist. Über 95 % der Proben sind rückstandsfrei. Bei der Kontrolle auf Rückstände konnten in dem gesamten Zeitraum von 2006 bis 2014 bisher lediglich bei 4 Proben mehr als 2 Wirkstoffe festgestellt werden. Daraus resultiert auch das Ergebnis, dass es bisher nur 2 Abweichungen von der ALDI SÜD Spezifikation gegeben hat. Die Summenauslastung des ARfD-Wertes liegt in allen Jahren bei durchschnittlich 0% bis 0,1 % und ist damit vernachlässigbar. Fazit Spargel gilt als gesundes und bekömmliches Edelgemüse und weist bei über 95 % der Proben überhaupt keine Rückstände auf. Die Einhaltung der ALDI SÜD Spezifikation ist vollkommen unproblematisch. 6.6 KARTOFFEL Kartoffeln gehören im Obst und Gemüsesortiment zu einem verkaufsstarken Artikel und stellen ein wichtiges Grundnahrungsmittel dar. Aus dieser Bedeutung für den Konsum leitet sich auch die Höchstzahl der bisher gezogenen Proben für eine Gemüsesorte ab. Die essbaren Teile der Kartoffel wachsen unter der Erde und daher ist trotz diverser Anfälligkeiten, die mit Pflanzenschutzmitteln bekämpft werden, die Rückstandsproblematik eher unkritisch zu bewerten. Bei 89 % der konventionellen Proben ist maximal 1 Wirkstoff nachweisbar. Die Summenauslastung der Höchstmenge schwankt in den Jahren 2006 bis 2014 zwischen 5 % und 10 % und ist damit ebenfalls auf einem sehr niedrigen Niveau. Ebenso liegt die Quote der Abweichungen von den strengen ALDI SÜD Qualitätsanforderungen in allen Jahren seit Einführung der Spezifikation mit Ausnahme des Jahres 2007 bei unter 2 %. In den Jahren 2013 und 2014 lag der Anteil Abweichungen bei unter 1 %. Fazit Die Kartoffel stellt sich als unproblematisches Produkt und selbst für den kritischsten Verbraucher als nahezu unbelastet dar. 19 Kurzfassung 6.7 DIE SPITZENREITER IM GEMÜSESORTIMENT Bei Betrachtung des Gesamtsortiments, liegt der Anteil an Abweichungen bei Gemüse auf einem geringeren Niveau als beim Obst. Über den gesamten Zeitraum hinweg, lag die durchschnittliche Quote an Abweichungen knapp unter 4 %. Somit halten über 96 % aller Gemüseproben die Spezifikation ein. Daher zählen beim Gemüse alle Artikel mit einer Abweichungsquote von unter 3 % zur Spitzengruppe im Sortiment. Bei Berücksichtigung aller Artikel von denen in den letzten drei Jahren von 2012 bis 2014 mindestens 100 Proben vorlagen, fallen ¾ der Artikel in die Gruppe mit 3 % oder weniger Abweichungen. Von Tomaten und Paprika lagen in diesem Zeitraum sogar jeweils über 1000 Proben vor. Es zeigt sich somit, dass der Anteil an Artikeln bei denen die Einhaltung der Spezifikation von 97 % oder mehr Proben gewährleistet ist, einen Großteil des Sortiments betrifft. Ebenso erfreulich ist, dass es einige Artikel ganz ohne jede Auffälligkeit gibt. 100,0% Anteil Spezifikationseinhaltung 99,5% 99,0% 98,5% 98,0% 97,5% 97,0% 96,5% 96,0% 95,5% Abbildung 10: Spitzenreiter im Gemüsesortiment mit einem Anteil von 97 % oder mehr Einhaltung der Spezifikationen im Zeitraum von 2012 bis 2014 7 BESONDERE SORGFALT FÜR BIO-PRODUKTE Auch für Bio Artikel sind die Anforderungen der ALDI SÜD Spezifikation deutlich höher als es der Gesetzgeber erlaubt. Während der Gesetzgeber nur den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln reguliert, 20 Kurzfassung fordert die ALDI SÜD Spezifikation im Sinne der Verbrauchererwartung die Rückstandsfreiheit der Produkte. Auch in der biologischen Produktion sind einige wenige natürliche Pflanzenschutzmittel für den Einsatz zugelassen. Wenn Rückstände in biologischen Produkten gefunden werden, so wird seitens des Gesetzgebers geprüft, ob es einen unerlaubten Einsatz gegeben hat. Spuren von Rückständen auf Bio-Produkten sind aber grundsätzlich zulässig, wenn diese nicht auf einen unerlaubten Einsatz von Pflanzenschutzmitteln zurückzuführen sind. ALDI SÜD hingegen stellt die Verbraucherwartung in den Vordergrund und fordert für biologische Produkte grundsätzlich eine Rückstandsfreiheit. Aus diesen strengen Anforderungen erklärt sich die Tatsache, dass es auch bei biologischen Produkten zu Abweichungen von der Produktspezifikation kommt. Das ist in keinem Fall gleichzusetzen, mit einem Verstoß gegen die biologische Produktion. Dennoch wird jeder Fall streng geprüft und es werden Maßnahmen ergriffen, um die Rückstandsfreiheit zu garantieren. 97 % der analysierten Proben erreichen die Rückstandsfreiheit und es werden keinerlei Wirkstoffe gefunden. Anteil Einhaltung der Spezifikation Die Bio Artikel, bei denen in den letzten drei Jahren von 2012 bis 2014 mindestens 100 Proben analysiert wurden, sind in unten stehender Grafik dargestellt. Relativ hohe Abweichungsquote wiesen in den letzten drei Jahren die Artikel Trauben und Zitronen auf, wo bereits entsprechende Maßnahmen eingeleitet wurden. Besonders erfreulich ist die Tatsache, dass bei den biologischen Karotten, die einen großen Anteil am Bio Gemüseumsatz ausmachen, in den vergangenen drei Jahren überhaupt keine Abweichung festgestellt wurde. 100% 98% 96% 94% 92% 90% 88% Abbildung 11: Abweichungen von Bio Artikeln mit mindestens 100 Proben im Zeitraum von 2012 bis 2014 21 Kurzfassung 8 QUALITÄT GEHT VOR Die Anforderungen von ALDI SÜD sind anspruchsvoll und gehen weit über die gesetzlichen Anforderungen hinaus. Dies hat unweigerlich zur Folge, dass nicht immer alle Anforderungen eingehalten werden können, sonst wären die Anforderungen nicht richtig gewählt. Der Erfolg der letzten Jahre, der zu einer deutlichen Reduktion der Rückstandsbelastungen geführt hat, bestätigt ALDI SÜD in seinem Vorgehen. Er ermuntert, auch zukünftig an den Anforderungen festzuhalten und für eine weitere kontinuierliche Reduktion, der bereits jetzt außerordentlich niedrigen Belastungen, zu kämpfen. Wenn es einmal Probleme mit der Einhaltung der Anforderungen gibt, dann wird im Zweifelsfall der Verkauf einzelner Artikel ausgesetzt. In jedem Fall wird jede einzelne Abweichung gemeinsam mit den Lieferanten analysiert und Maßnahmen zur Verbesserung besprochen und unmittelbar eingeleitet. Nicht immer stoßen entsprechend strenge Richtlinien auf die vorbehaltlose Zustimmung in der Branche. Die Begrenzung der Rückstände wird immer wieder von den Erzeugern, von der Agrar- und Pflanzenschutzmittelwirtschaft und Wissenschaft kritisch diskutiert. Sicher ist jedoch auch, dass ohne hohe Anforderungen schnelle Veränderungen und die stetige Suche nach Innovationen und Verbesserungen in der Produktionstechnik viel schwieriger zu erreichen sind. Somit ist ALDI SÜD eine treibende Kraft bei der Suche nach Produktionsmethoden, die einen weitgehenden Verzicht auf Pflanzenschutzmittel ermöglicht. Die ALDI SÜD Spezifikationen stellen die Reduktion von Rückständen auf dem Produkt und damit den Verbraucher in den Mittelpunkt der Betrachtung. Zusätzlich haben diese jedoch auch positive Wirkungen auf die Umwelt und dienen dem Naturschutzgedanken. Eine Reduktion der Rückstände auf dem Produkt ist nur zu erreichen, wenn auch in der Produktion der Einsatz kontinuierlich reduziert wird. Ein vollständiger Verzicht auf Pflanzenschutzmittel wie vielfach gefordert, ist auch in Zukunft vermutlich kaum zu realisieren. Mit der beständigen Suche nach Maßnahmen zur Minimierung des Einsatzes von Pflanzenschutzmitteln und zur Minimierung von Rückständen in der gesamten Nahrungskette verfolgt ALDI SÜD erfolgreich ein wichtiges Ziel im Zusammenhang mit der Bereitstellung gesundheitlich unbedenklicher Nahrungsmittel. Hierfür werden auch die Produktspezifikationen ständig auf den Prüfstand gestellt und gegebenenfalls neue Anforderungen ergänzt oder angepasst. Mit den strengen Anforderungen und den umfassenden Erkenntnissen aus den Ergebnissen ist ALDI SÜD auch für die Zukunft gut gewappnet und kann möglichen Verschärfungen in der Gesetzgebung gelassen entgegen sehen. 22 Kurzfassung ANHANG Die Daten in diesem Bericht wurden mit dem Statistikprogram Minitab (London, UK) auf ihre Signifikanz getestet. Alle Einzelvergleiche der Summenauslastung bzw. der Spezifikationsabweichungen wurden mit dem Kruskal-Wallis Test ausgewertet. Der Kruskal-Wallis Test ist von der Verteilung und Streuung der Daten unabhängig und daher konservativ. Bei der Auswertung der Abweichung wurden Bindungen mit berücksichtigt. Die Daten aus den Jahresvergleichen (Abb. 3, 4, 5, 6, 8 und 9) wurden mit ANOVA und anschließendem Tukey Test ausgewertet. Der Tukey Test markiert die Daten, die sich signifikant unterscheiden mit verschiedenen Buchstaben. Daten können mit mehreren Buchstaben gekennzeichnet sein. Dann unterscheiden sie sich nicht von den Daten, die mit den gleichen Buchstaben gekennzeichnet sind. Um diese Analyse abzusichern, wurden die Daten aus dem Jahr 2007 nochmals separat mit den Daten aus dem Jahr 2014 mittels des Kruskal-Wallis Tests untersucht. Alle Daten die einem Wert von p < 0.05 aufweisen gelten mit einer Irrtumswahrscheinlichkeit von 5% als signifikant. Das heißt mit einer Wahrscheinlichkeit von 95% sind die Daten tatsächlich unterschiedlich. Statistische Analyse (Daten aus Abbildung 1 und 2) Für die Unterschiede hinsichtlich der Spezifikationsabweichung (A) und für Summenauslastung (B) in der Abbildung 1 und 2 der Jahre 2007 und 2014 gilt: A Spezifikationsabweichung Alle p < 0,001 Obst p < 0,001 Gemüse p < 0,001 B Summenauslastung Alle Obst Gemüse p = 0,89 p < 0,001 p = 0,026 Statistische Auswertung (Daten aus Abbildungen 3 bis 6 sowie 8 und 9) Statistische Auswertung der in den Abbildungen dargestellten Produkte (die Zuordnung der Buchstaben gilt jeweils innerhalb einer Produktgruppe): Jahr Größe der Stichprobe (n) p 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 Äpfel 8373 Orangen 1764 Erdbeeren 2705 Easypeeler 2053 Tomaten 4251 Salat 6246 0,001 A AB BC CD D D D D CD 0,001 A AB BC AB CD CD CD CD D 0,001 Nicht getestet A B B AB AB B B B 0,001 A B C CD D D D D D 0,001 AB A C C BC C C C C 0,64 A A B AB AB AB AB AB AB 23