Bauanleitung für ein Vogelhaus - Henke Hobby

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Bauanleitung für ein Vogelhaus - Henke Hobby
Bauanleitung für ein Vogelhaus
Ein Vogelhaus einmal ganz anders!
Hier wird Material verwendet, das unserem Hausbau in Material und Arbeitsweise gleicht:
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echte Backsteine und Dachziegel aus Ton gebrannt
Holz für den Dachstuhl
Mörtel als Bindemittel
Das Bauwerk soll im Freien stehen und allen Witterungsbedingungen auf Balkonen oder DreibeinHolzkonstruktionen über Jahre hinaus stand halten.
Vorbereitende Arbeiten und Werkzeuge zum Mauern
Als Kelle genügt ein altes Messer, ein kleiner Spachtel, Eislöffel usw.
Die einzelnen Arbeitstakte richten sich nach dem Aushärten des Klebstoffes. Dieser muss immer etwas
antrocknen, d.h. erst kurz vor dem Trocknen das zu klebende Teil ansetzen und leicht zusammendrücken.
Frisch geklebte Stellen halten nicht.
Herstellung des Mauerwerkes
Zuerst wird der Mörtel zubereitet. Dazu wird ein Teil Zement (1 dl Zement, ¼ dl Wasser) klumpenfrei
angerührt, bis er zäh vom Spachtel bzw. der Kelle läuft. Dem Gemisch kann man 5 – 10 % wasserfesten
Holzleim (nicht im Bausatz enthalten) hinzufügen, was die Stabilität enorm erhöht. Der angerührte Mörtel
lässt sich nun innerhalb von ca. 4 Stunden verarbeiten. Eingedickte alte Reste sind nicht wieder
verwendbar. Der Mörtel sollte, vor allem als Pulver, nicht in der Nähe von Kleinkindern (bis 3 Jahre)
verwendet/aufbewahrt werden.
Nun beginnt die eigentliche Maurerarbeit. Der Boden besteht aus einer wasserfesten Holzfaserplatte. Die
Steine werden an ihrer Unterseite mit Mörtel bestrichen und auf der vorzuzeichnenden Holzplatte leicht
angedrückt. Beim weiteren Aufbau werden die Backsteine an ihrer Längs- und Schmalseite mit ca. 1 mm
Mörtel bestrichen und im Verbund aneinandergefügt, so dass eine „Quetschfuge“ aus austretendem Mörtel
entsteht. Dieser Mörtel (Bart) wird noch im frischen Zustand mit der Fugenkelle glatt gestrichen und unter
Ausfüllen etwaiger Hohlstellen aufgebraucht. Frischer, überschüssiger Mörtel wird in das Gefäß
zurückgegeben und untergerührt. Es ist ratsam, die Eckbausteine möglichst senkrecht aufzumauern. Nach
Erreichen der Oberkante lässt man das Bauwerk etwa 12 Stunden aushärten.
Achtung: Mörtel darf nicht in die Augen gelangen.
Herstellen des Dachstuhls
Nun beginnt die „Zimmermannsarbeit“. Zuerst werden die zwei Grundbalken (=Pfetten) bündig mit der
längsseitigen äußeren Mauerflucht auf die Eckpfeiler geklebt (mit wasserfestem Holzleim oder
wasserfestem Propeller-Holzleim). An der Giebelseite stehen diese etwa 20 mm vor. Das Dach selbst ist
ein Satteldach, das sich aus zwei geneigten Flächen zusammensetzt. Das Zusammentreffen beider
Flächen bildet die Firstlinie (Dachfirst, Spitze).
Erst wenn die Grundbalken fest sitzen, geht die Arbeit weiter. Die Länge der Sparren richtet sich nach der
gewählten Dachneigung und der Länge des Dachüberhanges (Traufe). Dachziegel verlangen allerdings ein
steiles Dach (30 bis 60 Grad, üblich jedoch 45 Grad). Wo die Sparren an den Grundbalken aufsitzen,
erhalten sie eine kleine Einkerbung (sie werden „aufgesattelt“). Am First werden beide Sparrenenden
durch einen glatten Schnitt „angeblattet“. Als Werkzeug dient eine feine Laubsäge oder ein scharfes
Messer.
Alle Verbindungs- und Schnittstellen werden sorgsam zusammengeklebt. Die Sparrenpaare werden, wie
aus dem Bauplan ersichtlich, verteilt. Die äußeren Endpaare dienen der Befestigung der später
anzubringenden Giebelverkleidung. Nach dem Austrocknen des Dachgehölzes folgt das Ankleben der
3/3 mm Dachlatten an die Sparren.
Begonnen wird mit der Traufe (Dachüberhang) mit doppelt aufeinander geklebten Dachlatten (um Ziegel
zu halten). Die weiteren Dachlatten nach oben ansteigend, werden einzeln im Abstand zwischen 20 – 30
mm waagerecht auf die Dachsparren geklebt. Der ganze Dachstuhl ist nach dem Aushärten aller
Klebestellen verwindungssteif und fest. Weiter werden die offenen Giebelfelder mit den 10/3 mm
„Brettern“ verkleidet. Von der Mitte beginnend nach außen werden die Deckbretter, eins nach dem andern
befestigt und dem Dreieck entsprechend dachseitig (oben) abgesägt. So vermeidet man unnötige
Schnittverluste. Die zugeschnittenen Deckbretter klebt man oben an das zweite Sparrenpaar und unten an
die Giebelschwelle, was auch aus dem Bauplan leicht ersichtlich ist.
Die Dachdeckerarbeiten
Erst wenn alles gut getrocknet ist und fest sitzt, wird das Dach mit den Dachziegeln gedeckt. Die Form
unserer Dachziegel gibt es auch in der Praxis: sie heißt dort Biberschwanz-Dachziegel. Die Dachziegel
werden reihenweise von unten (Traufe) angelegt, gerade gerichtet und auf die Dachlatten aufgeklebt. Der
Leim wird an zwei Stellen der Ziegelrückseite aufgetragen: oben, wo der Dachziegel eine „Nase“ hat, mit
der er an der Dachlatte aufgehängt wird, und unten am „Schwanzende“. Die Dachziegel müssen fest
angedrückt werden. Der bereits erwähnte Hinweis zum Kleben gilt auch hier!
Die zweite Reihe beginnt mit einem längsseits halbierten Dachziegel, wodurch man eine versetzte
Deckung der zweiten Reihe erhält, die die Fugen der darunter liegenden Reihe deckt. Zum Halbieren
verwendet man eine feine Säge. Der Ziegel wird nur angesägt und dann gebrochen (nicht durchsägen)! In
wechselnder Folge werden die Dachziegel bis zur obersten Reihe an die Dachlatten angeklebt und
zuoberst die Firstziegel befestigt – eventuell mit Mörtel.
Zum Schluss wird noch an den beiden Giebelseiten je ein Deckbrett angebracht.
Wir empfehlen, das ganze Modell mit farblosem Lack zu versehen.
Viel Spaß beim Bauen.
Checkliste der Arbeiten
1. Mauern
- ca. 1 dl Mörtelpulver (Mörtel zäh vom Spachtel laufend)
- ca. ¼ dl Wasser
- ca. 12 Stunden aushärten
- eventuell etwas Holzleim
2. Dachstuhl
Basis-Dachstuhl – Aufbau des Giebels entsprechend der Zeichnung (Dachstuhlplan 1)
3. Dachdecken
(Dachstuhlplan 2)